Falträder

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EXTRA: FALTRÄDER SPECIAL

CLEVERE PLATZSPARER FÜR ALLTAG UND REISEN ● ●

SPORTLICHE MINIMALISTEN ● PERFEKTE REISEBEGLEITER PRAKTISCHE PENDLER ● KAUFBERATUNG UND MARKTÜBERSICHT


FALTRAD-SPEZIAL

Moderne Falträder machen auch auf längeren Touren Spaß.

IM TREND: FALTRÄDER Die Enkel des Klapprades sind erwachsen geworden. Sie verkürzen den Pendlerweg, erweitern den Reiseradius oder machen einfach Spaß. Ein TREKKINGBIKE-Wegweiser zum passenden „Kleinen“. Als Josh Hon, Chef des weltgrößten FaltradHerstellers, im vergangenen März die Daten zum 25-jährigen Firmenjubiläum herausgab, konnte er große Zahlen vortragen. Drei Millionen „Dahon“ wurden bisher gebaut, die Belegschaft besteht aus 1100 Beschäftigten.

ne um einen Zuwachs des Marktriesen handelt. Denn es gibt für einen Trend zum klappbaren Rad noch mehr Indizien. Trendforscher Mathias Horx, der in seinem viel zitierten „Trendreport 2008“ das Fahrrad zum Gewinner des Klimawandels erkor, for-

1970: KLAPPRAD-BOOM Modelle wie dieses Staiger-Klapprad waren in den 70er-Jahren echte Trend-Produkte. Immerhin passten sie in die (damals meist deutlich kleineren) Autos und waren gemütliche Vehikel für den Ausflug „ins Grüne“. Hohes Gewicht, schlechte Qualität der Faltmechanik und träge Fahreigenschaften ließen die Begeisterung bald verebben.

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Doch die größte Befriedigung dürfte ihm der ablesbare Trend verschaffen: Seit 2002 hat sich die Produktion verdreifacht. Sie wuchs alleine im Jahr 2007 um 20 Prozent. Unwahrscheinlich, dass es sich dabei allei-

mulierte: „Die kreative Klasse verkauft ihre Autos, wenn sie in die Stadt zieht“. Und dort spricht Vieles für die Enkel des Klapprades – je größer die Stadt ist, desto mehr. Falträder haben Konjunktur als effizientes Transport-

mittel für die letzte Meile vom öffentlichen Verkehr oder vom zentrumsfernen Gratisparkplatz zum Arbeitsplatz. Sie brauchen in der Wohnung wenig Platz, passen notfalls ins Büro und lassen sich verhältnismäßig gut durch Treppenhäuser tragen. Dass man mit dem Rad fitter und umweltfreundlich im Büro ankommt, haben auch Unternehmen und Städte verstanden: In England schenkte Ikea seinen Angestellten Falträder. Die kalifornische Stadt Santa Cruz subventioniert Faltradkäufe, Städte wie Paris und selbst New York fördern Leihrad-Systeme. So viel zum nüchternen Nutzen eines praktischen Verkehrsmittels. Doch damit ist der Erfolg des Faltrades nicht hinreichend erklärt. Einleuchtender wird er, wenn man sich den Urahn ansieht: das Klapprad der ersten Generation. Es scheiterte an schwergängiger Technik mit Fingerklemm-Potenzial, an einem für Ältere untragbaren Gewicht und einem für Spaßorientierte unerträglichen Fahrverhalten. Dass die Klappräder aktueller Baujahre eine Chance haben, den schlechten Ruf ihrer Ahnen vergessen zu machen, liegt


BIKE AN BORD Der wesentliche Vorteil eines Faltrades ist sein geringes Packmaß. Dieser Vorteil kann Geld wert sein, wenn man per Bahn oder Flugzeug reist. Mit einem kompakt gefalteten Faltrad sind nämlich weder die Fahrrad-Tickets der Bahn (9 Euro auf Langstrecken) noch die Sportgepäck-Zuschläge der Airlines (etwa 40 Euro) zwingend fällig. Vor etwa einem Jahr hat die Bahn auch unverpackte Falträder als (umsonst zu transportierendes) Handgepäck anerkannt – sofern sie „über oder unter dem Sitz sicher verstaut sind“. Diese Voraussetzung ist auch für Falträder nur sehr schwer zu erfüllen, doch die Praxis ist entspannter als die Vorschrift. Um die Stimmung im Zug nicht unnötig zu belasten, empfiehlt sich auf jeden Fall ein Überzug über dem Faltrad. Abstehende Teile oder schmutzige Ketten verstimmen Mitreisende – und den allmächtigen Schaffner. Beim Lufttransport ist die Sache verzwickter. Hier kommt es auf die Airline und das Flugziel an. Auf vielen Flugstrecken nach Nord- und Südamerika gilt das „piece“-Konzept. Hier darf man zwei Gepäckstücke umsonst mitnehmen, von denen jedes (je nach Airline und Klasse) 20 oder 32 Kilo wiegen darf. Das Gewicht eines Faltrades ist da normalerweise kein kostenpflichtiges Problem – doch auf Strecken im Piece-Konzept

am gestiegenen Freizeitbudget ihrer Käufer. Im Jahr 2008 haben durchschnittliche Mitteleuropäer schlicht mehr Geld für die hochwertigen Zutaten, die aus dem „Klapprad 2.0“ ein erfreuliches Produkt machen können. Ganz wichtig sind dabei fahrstabile Leichtmetallrahmen mit dicken Rohren und präzisen Scharnieren. Dazu kommen Antriebskonzepte, die manchen Falträdern ausgewachsene Fahreigenschaften verleihen: Nabenschaltungen mit acht und mehr Gängen, Hybridschaltungen, zupackende Bremsen machen aus Klapprädern echte FahrRäder. Manche davon sind so schnell wie ein starres Rad, andere machen sich so klein wie ein Aktenkoffer. Ein Faltrad, das alles kann und fast nichts kostet, gibt es immer noch nicht. Die Kombination aus Fahren und Falten erfordert zwangsläufig Kompromisse. Welcher Faltrad-Typ sind Sie? Wer das weiß, findet im bunten Angebot leicht die passende Mischung für die persönlichen MobilitätsBedürfnisse.

DER GENERALIST Für ihn ist das Klapprad ein Glaubensbekenntnis und ein Symbol smarter Lebensweise. Sein Rad muss beim Packen und im Sattel schnell sein. Dafür darf es auch etwas mehr kosten.

DER EXTREMPENDLER Der Extrempendler sucht ein Rad, das sich so schnell entfaltet wie ein Regenschirm. Es sollte allerdings viel mehr aushalten.

Das Reiserad im Koffer: Bike Friday Pocket Llama.

gelten strenge Größenvorschriften: die Außenmaße des Gepäckstückes dürfen addiert (Länge + Breite + Höhe) maximal 158 cm betragen. Das schaffen nicht alle Falträder. Auf den übrigen Strecken gilt das „weight“Konzept. Pro Person ist ein Freigepäck von beispielsweise 20 Kilo zulässig, das auf mehrere Gepäckstücke verteilt sein darf. Hier ist das zulässige Außenmaß eher größer als auf den Transatlantik-Strecken (Condor: 202 cm, Lufthansa: maximal 110 x 120 x 75 cm). Wer es also beispielsweise als Condor-Kunde schafft, sein 12-Kilo-Rad in einem großen Fernseh-Karton zu verpacken, hat noch eine kleine Reisetasche und das Handgepäck (max. sechs Kilo) frei. Die Gewichtsgrenzen liegen oberhalb der EconomyKlasse im allgemeinen deutlich höher. Üblich sind 30 Kilo in der Businessklasse und 40 Kilo in der Ersten Klasse. Die jeweiligen Größen- und Gewichtslimits sollten vor dem Start unbedingt bei der Airline erfragt werden.

DER TOURENFAHRER Wenn hässliche Transferstrecken drohen, steigt er in Bus, Bahn, Flugzeug. Sein Augenmerk gilt eher den Fahreigenschaften und dem Gepäcktransport als dem Packmaß.

DER SAISONNUTZER ... ist der klassische Klapprad-Käufer. Sein Rad wartet den größten Teil des Jahres in einem stillen Eck auf seinen Einsatz. Dafür muss es vor allem klein und preiswert sein.

DER SPORTLER Kleiner Kofferraum oder großer Flugkoffer: Das Rad des Vielreisenden ist nicht das Kleinste und nicht besonders schnell aufgebaut. Dafür reicht seine Leistung auf großen Runden an die eines konventionellen Sportrades heran. Das kann teuer werden!

TREKKINGBIKE SPECIAL Chefredakteur: Tom Bierl (verantwortlich) Art Direction: Hildegard Imping Redaktion: Jörg Spaniol Schlusskorrektur: Barbara Merz-Weigandt Bildredaktion: Daniel Simon Fotos: Daniel Simon, Jörg Spaniol, Hersteller TREKKINGBIKE-Redaktion: Steinerstraße 15 (Haus D), 81369 München, Tel. 089/729602-0, Fax 089/729602-40, info@trekkingbike.com, www.trekkingbike.com


FALTRAD-SPEZIAL

GENERALISTEN FA HRSPA SS PA C KM A SS HANDLING

FÜR ALLE FÄLLE

Wer das Faltrad nicht als Zweitrad, sondern als Symbol smarter Mobilität versteht, muss auf zuverlässige Funktion und schickes Design achten. Das kann teuer werden - muss es aber nicht. Nur noch Faltrad fahren? So radikal sind die wenigsten Verfechter der neuen Kompakten. Doch die Fahr- und Falteigenschaften aktueller Räder haben sich so weit verbessert, dass Überzeugungstäter mit kurzen Alltagswegen lieber in ein hochwertiges Klapprad investieren, als in eines, das nur als günstiges Zweitrad taugt. „Klapprad“ würden diese Fans natürlich niemals sagen. Stattdessen haben Hersteller und Anhänger sich darauf

geeinigt, die aktuellen Räder zur Abgrenzung vom minderwertigen 70er-Jahre-Klapprad nur noch „Faltrad“ zu nennen. Einen prinzipiellen Unterschied gibt es nicht, doch immense technische Verbesserungen. Besonders deutlich werden die am herausragenden Vertreter seiner Art, dem Birdy von Riese und Müller: Der voluminöse Alurahmen ist vollgefedert, ohne Werkzeugeinsatz wird das Rad zum tragbaren Paket.

RIESE + MÜLLER BIRDY

TIPP

Hersteller Preis/Gewicht Rahmen

Packmaß Besonderheiten

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Der Generalist scheint über die kleinen Laufräder nicht unglücklich zu sein, markieren sie sein Rad doch schon von Weitem als ungewöhnliches Stück urbaner Mobilitätskultur. Und Design muss sein, weshalb die Alternativen zum Platzhirsch „Birdy“ nicht besonders zahlreich sind. Wichtiger als das minimale Packmaß sind Fahreigenschaften, die auch Zehn-Kilometer-Strecken nicht zur quälenden Strampelei machen.

Riese + Müller, Tel. 06151/3668620; www.r-m.de 1840 Euro/13,2 kg Aluminiumrahmen aus zwei längsverschweißten Halbschalen. Vollfederung mit tauschbarem Elastomerpuffer, der Hinterbau wird beim Falten um den Drehpunkt vorgeklappt. 78 x 32 x 64 cm (Außenmaße, Verkleinerung ohne Werkzeug) Innenverlegte Brems- und Schaltzüge, selbst entwickelte Parallelogramm-Federgabel, faltbarer Gepäckträger

Das Birdy gilt trotz seiner ungewöhnlichen, kleinen 18-Zoll-Laufräder als Faltrad mit besonders guten Fahreigenschaften. Gründe dafür: Seine Federung arbeitet sehr sensibel, Rahmen und „Lenkstange“ sind relativ verwindungssteif. Geklappt ist es nicht ganz so kompakt wie etwa das Brompton, ein beigelegter Klettriemen hilft hier. Das ausgereifte Designerstück lässt sich im Baukastensystem individuell anpassen.


RÄDER: SO GROSS WIE MÖGLICH Das Tempo: 25 Stundenkilometer

1/70 Sekunde 1/116 Sekunde

Das kleine Laufrad hat nur eine 116tel Sekunde Zeit, sich auf Hindernishöhe zu erheben.

Das große Laufrad hat mehr Strecke, um über das Hindernis zu rollen: es erhebt sich sanfter.

Beim Faltradbau stehen zwei Ziele in direkter Konkurrenz: Packmaß und Fahreigenschaften. Zugunsten des Packmaßes werden vor allem die (nicht weiter faltbaren) Laufräder immer kleiner. Während ein normales Trekkingrad etwa 70 Zentimeter Raddurchmesser hat, sind es bei besonders kompakten 16-Zöllern nur noch 40 Zentimeter. Die Folge sind vergleichsweise unruhige Fahreigenschaften. Kleine Laufräder rütteln ihre Fahrer stärker durch als große. Physikalisch gesehen ist das ein stärkere vertikale Beschleunigung. Um das zu verstehen, helfen die vereinfachten Annahmen der Zeichnung. STÄRKERE VERTIKALE BESCHLEUNIGUNG: Wenn das große Laufrad auf das angenommene Fünf-Zentimeter-Hindernis trifft, ist sein Aufstandspunkt (also der Punkt senkrecht unter der Achse) beispielsweise zehn Zentimeter vom Hindernis entfernt. Um das Hindernis zu überfahren, muss sich das Vorderrad um fünf Zentimeter heben. Bei einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometer (das sind sieben Meter pro Sekunde) hat es beim großen Laufrad 1/70 Sekunde Zeit dafür. Beim einem kleinen Laufrad stößt der Reifen erst an das Fünf-Zentimeter-Hindernis, wenn die Vorderachse viel dichter dran ist, beispielsweise nur sechs Zentimeter. Das Vorderrad muss sich also bei einer Fahrgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometer rechnerisch in nur 1/116 Sekunde auf Hindernishöhe heben – eine dramatisch stärkere Beschleunigung. Und in Schlaglöcher sackt ein kleines Laufrad tief ein, während ein großes eher darüber hinwegrollt. GERINGERE KREISELKRÄFTE Ein weiterer fahrdynamischer Nachteil sehr kleiner Räder sind die geringeren Kreiselkräfte. Die rotierenden Massen beider Räder sind ganz wesentlich dafür verantwortlich, dass so ein einspuriges Fahrzeug überhaupt fahren kann und nicht umkippt. Den Unterschied zwischen großen und kleinen Rädern bemerkt man sofort beim Versuch, freihändig zu fahren: Je kleiner die Laufräder sind, desto schwerer wird es. Die geringere Fahrstabilität lässt sich mithilfe einer etwas komplizierten Formel auch berechnen. Für Zahlenfreunde: Die Laufradmasse geht linear in diese Formel ein, der Radius hingegen im Quadrat. Für Radfahrer zählt das Ergebnis: Über den Daumen gepeilt ist der Geradeauslauf eines 28-Zoll-Rades mehr als viermal so ausgeprägt wie der eines 16-Zoll-Rades. Dieser Unterschied ist auch durch Anpassung der Lenkgeometrie nicht zu beheben. Fazit: Je wichtiger die Fahreigenschaften eines Faltrades sind, desto größer müssen die Laufräder sein. Je kleiner die Laufräder sind, desto wichtiger ist eine Federung.

A L T E R N A T I V E N PACY 20 PUR Das 20-Zoll-Pacy verkleinert sein Packmaß, wie viele sportliche Falträder, durch das Vorschwingen des gefederten Hinterbaus um den Schwingendrehpunkt. Sitzdom und Lenksäule werden leicht schräg einwärts geklappt und sollen helfen, das Paket zusammenzuhalten. Ein Rad mit knuffigen Big-Apple-Reifen und vielen Ausstattungsoptionen. Preis: ab 1280 Euro. Info: Tel. 0177/2777592; www.pacy-faltrad.de

GIANT HALFWAY Auch Giants Halfway steht auf 20-Zoll-Rädern. Hier klappt der Rahmen (wie etwa bei Dahon) durch ein Scharnier in der

Mitte. Seinen besonderen Charme und ein etwas flacheres Packmaß bekommt das relativ günstige (649 Euro) Giant durch die nur einseitige Vorderradgabel. Info: Tel. 0211/998940; www.giant-bicycles.com

DAHON Mµ XL Nicht ganz so stylisch wie die anderen Räder dieser Kategorie, aber angesichts seiner Vollausstattung und Alltagstauglichkeit mit im Club: Das Mµ XL von Dahon für 849 Euro. Der Mµ-Rahmen ist hier mit Achtgang-Nabe und Nabendynamo sowie Schutzblechen stadtfein gemacht. Info: Tel. 04251/8110; www.dahon-faltrad.de


FALTRAD-SPEZIAL FALTRAD-SPEZIAL

EXTREMPENDLER FA HRSPA SS PA C KM A SS HANDLING

KURZ UND KLEIN

Der Alltag besteht aus dem ständigen Wechsel von Fahren und Falten. Kosmetische Aspekte sind zweitrangig, robuste oder wenigstens schnelle Faltmechanik hingegen unabdingbar. Wenn man am Bahnsteig jemanden sieht, der sein Rad noch im Gehen faltet, indem er den Hinterbau nach vorne schwingen lässt und die Fuhre auf dem Gepäckträger weiterrollt, hat man es mit einem Hardcore„Bromptonauten“ zu tun. Die unerreichte Kompaktheit des bei London gebauten Vehikels treibt seine Besitzer zu Schaueinlagen dieser Art. Jenseits solcher Stunts ist der Faltrad-Extrempendler eher jemand, der seinem

Rad keine allzu große Beachtung schenkt und im Geiste schon am Schreibtisch sitzt. Pendler-Räder sollten gefaltet stabil stehen. Beim Brompton und anderen Rädern, deren Entwicklungsschwerpunkt beim Packmaß und Faltvorgang liegt, ist fast jedes Teil eine Eigenentwicklung für diesen Hersteller. Lenker, Sattelstützen und sogar Bedienelemente, Felgen oder Reifen werden in Kleinstserie gebaut. Das erfordert eine sorgfältige

BROMPTON RD6 ALC

TIPP

Hersteller Preis/Gewicht Rahmen

Packmaß Besonderheiten

16 ZOLL 64

Anpassung beim Kauf, denn nachträgliches Umrüsten ist teuer. Noch radikaler fürs Falten statt fürs Fahren sind die Mini-Bikes von Di Blasi oder Mobiky konstruiert. Hier sind Anpassungen an individuelle Sitzpositionen schwierig – ein Punkt, den es übrigens bei allen Falträdern zu beachten gilt: Sie sind bis auf ganz wenige Ausnahmen nur in einer einzigen Rahmengröße zu bekommen.

Voss Spezialrad, Tel. 04821/78023; www.brompton.de 1479 Euro/ 13,5 kg Gelöteter Stahlrahmen, faltbar im Hauptrohr und (gefederten) Hinterbau. Auch Lenksäule und Gabel sind Eigenanfertigungen aus gelötetem Stahl. 61 x 29 x 63 cm (Außenmaße ohne Werkzeugeinsatz) Drei Lenkerformen, diverse Ausstattungen und Farben im Baukastensystem. Große Gepäckträgerrollen für stabilen Stand!

Nach Ansicht eines britischen Kollegen gehört das Brompton mittlerweile so fest zum Londoner Banker wie der Bowlerhut. Das Stahlrad ist ein Designklassiker. Hat man seine Faltmechanik erst einmal durchschaut, macht sie das Rad zum kompakten, stabil stehenden, tragbaren Bündel ohne lose Teile. Strecken über fünf Kilometer sind angesichts der winzigen 16-Zoll-Laufräder etwas für Fans.


CITY-MAUT: MEHR RADLER DURCH AUTO-GEBÜHREN

ALTERNATIVEN BIKE FRIDAY TIKIT Nach Ansicht seines Herstellers ist dies das faltfreudigste Rad überhaupt. Nur fünf Sekunden soll die Verkleinerung dauern. Damit (und mit seinen 16-Zoll-Rädern) wäre das Friday ein Brompton-Herausforderer. Für das Friday spricht auch die Verfügbarkeit in drei Rahmengrößen. Info: Tel. 0761/276477; www.bikefriday.de

Fördern und Fordern: Städtische Luftpumpstation in Stockholm.

Während deutsche Städte wie Hamburg, Berlin, Stuttgart oder München zur Verringerung der Luftbelastung über die Aussperrung bestimmter Automodelle diskutieren (oder sie bereits anwenden), gehen Metropolen wie London oder Stockholm einen anderen Weg: Jedes Auto, das zu den Hauptverkehrszeiten in die Innenstadt fährt, kostet eine Gebühr. Stockholm fordert seit 2006 für jede Ein- oder Ausfahrt etwa ein bis zwei Euro. Gleichzeitig wird der Fahrradverkehr gefördert. In London wurde die „Staugebühr“ bereits 2003 eingeführt. Hier liegen die Gebühren mit über 10 Euro täglich deutlich höher. Das Autoaufkommen verringerte sich dadurch um etwa 20 Prozent. Gewinner der City-Maut sind die öffentlichen Verkehrsmittel – und die Faltradhersteller. Dahon England meldet jährliche Umsatzsteigerungen von 30 Prozent, Brompton kommt mit den Lieferungen kaum noch nach. Der Erfolg der Falträder bringt jedoch Ärger an anderer Stelle: Anfang Mai berichtete die BBC über zunehmende Verstimmung zwischen Faltradlern und anderen U-Bahn-Nutzern.

MOBIKY GENIUS Das französische Mini-Faltrad verkleinert sich über viele Gelenke schnell auf ein Miniaturmaß und flitzt auf 12-Zoll-Minirädern durch die Stadt. Mit Dreigang-Nabenschaltung kostet es etwa 690 Euro. Info: Tel. 030/67309032; www.mobiky.com

DI BLASI 24R Di Blasi fertigt in Italien sehr eigenwillige, winzige 16-Zoll-Klappräder (und sogar Klappmopeds) mit sehr aufwändiger Faltmechanik. Dank diverser Hebeleien klappt sich das Hinterrad ein, wenn man die Sattelstütze vorklappt, vorne verkleinern sich Lenker und Rahmen synchron. Extrem kleines Packmaß und schnelle Entfaltung, aber Höhenanpassung nur in Stufen. Yachtbesitzer schätzen die teurere, rostfreie Edelstahl-Ausführung. Ab 640 Euro. Info: Lanz, Tel. 07306/9224-46; www.lanztec.de

Einheitliches Design: Shimanos FaltradKomponenten namens „Capreo“

SCHALTER FÜR FALTER: CAPREO Falträder erfordern aufgrund ihrer sehr individuellen Rahmen und Einbaumaße häufig spezielle, herstellerspezifische Komponenten. Je kleiner Laufräder und Packmaß sind, desto häufiger ist das der Fall. Shimano hat mit den Capreo-Komponenten eine Antriebsgruppe auf den Markt gebracht, die auch in dieser Radkategorie eine durchgängige Optik ermöglicht. Angepasste technische Details sind vor allem die Kettenleitbleche der Kurbelgarnitur, die für kleine Felgen stärker gebogenen Bremsschuhe und ein Ritzelpaket, dessen kleinstes Zahnrad nur neun Zähne aufweist.


FALTRAD-SPEZIAL FALTRAD-SPEZIAL

TOURENFAHRER FA HRSPA SS PA C KM A SS HANDLING

DER KLEINE LUXUS

Radreise-Feinschmecker überspringen reizlose Passagen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Mit tourentauglichen Falträdern ist das kein Problem. Hochwertige Technik ist dabei Pflicht. Wer ein solches Faltrad kauft, hat Großes vor. Das kann die Reise mit grenzüberschreitender Bahn-Heimfahrt sein, der Trip nach Feuerland mit Rückreise im Überlandbus oder einfach die Alpenüberquerung mit Bustransfer über allzu hohe Pässe. Das Reise-Faltrad muss alles können. Trotz geringer Packmaße soll es auf längeren Strecken angenehm zu fahren sein, es muss komplettes Reisegepäck transportieren und darf seinen Fahrer nicht

an jeder Steigung überfordern. Weil es auch auf langen Strecken bequem sein soll, ist die individuelle Anpassung an die Körpermaße seines Besitzers und an seine technischen Ansprüche sinnvoll. Das Dahon Mµ TR 24 ist mit seinen 800 Euro sicher am unteren Ende des Spektrums zu Hause, Baukastenräder wie das Utopia oder gar Maßfertigungen wie die Pocket Llamas von Bike Friday stellen anspruchsvollere Kunden zufrieden.

Die meisten dieser Räder machen zugunsten der Fahreigenschaften bei der Faltgeschwindigkeit oder dem Packmaß Kompromisse. Große Tragetaschen oder gar spezielle Koffer wie bei Airnimal oder Bike Friday machen die Räder jedoch uneingeschränkt transportabel. Vor allem die teureren Reise-Falter sind überwiegend mit Serienkomponenten bestückt, sodass bei Pannen auch unterwegs leicht Abhilfe möglich ist.

AIRNIMAL JOEY Hersteller Preis/Gewicht Rahmen

Packmaß Besonderheiten

24 ZOLL 66

Echyo, Tel. 0234/5896675; www.echyo.com ab 1350 Euro Euro/ 12,2 kg Ungefederter Aluminiumrahmen für 24-Zoll-Laufräder, dessen Hinterbau ums Tretlager nach vorne rotiert wird. Geschweißte Stahlgabel, ungefedert 78 x 68 x 28 cm (im Flugkoffer, Aufpreis 170 Euro) Das Faltmaß ist extrem vom betriebenen Aufwand abhängig. Ohne Werkzeugeinsatz bleibt es relativ sperrig (siehe Foto)

Das Airnimal Joey ist kein Rad, das man mal eben für den Weg ins Büro zusammenklappt. Bis es im kleinen Flugkoffer steckt, vergehen mindestens fünf, eher 15 Minuten. Gepäckträger und Schutzbleche müssen dafür abgeschraubt werden. Doch seine Fahreigenschaften sind Dank steifen Rahmens, großer Räder und der üppigen Dualdrive-Übersetzung hervorragend. Uneingeschränkt tourentauglich!


FALTRAD EXTREM: VON FEUERLAND BIS PERU

ALTERNATIVEN

Als Rainer Schweickerts Job wegrationalisiert wurde, erfüllte der sich einen Jugendtraum: Von Südamerikas Südzipfel radelte er mit seinem Bike Friday bis nach Peru. 7000 Kilometer in drei Monaten. Das kleine Packmaß kam ihm auf der Anreise und bei gelegentlichen Auto-Transfers zugute:Iin der patagonischen Pampa bremste ihn der Von Norden sticht die Mittagssonne: Gegenwind auf 2 Stundenkilometer herunter ... Rainer Schweickert im patagonischen Vulkangebiet.

Das Founder unterscheidet sich vor allem durch den rahmenfesten Heckgepäckträger (Gesamtzuladung des Rades 110 Kilo) und die Luftfederung des Hinterbaus sowie die kurzhubige Parallelogrammgabel von anderen Klapprädern. Seine Schaltgruppe ist eine komplette Shimano Capreo, deren größte Entfaltung Geübten immerhin bis etwa 40 km/h das Mittreten erlauben dürfte. Preis: 1499 Euro Info: Tel. 0031/513/630111; www.koga.com

KOGA MIYATA FOUNDER S

BIKE FRIDAY POCKET LLAMA

DELIKATESSEN IM DETAIL Eine Faustregel für Falträder lautet: Je kleiner das Faltmaß, desto mehr Spezialteile muss der Hersteller verwenden. Tuning oder Anpassung an persönliche Positionswünsche sind damit erschwert. Die unten stehenden Teile sind kaum serienmäßig zu finden – und wenn, dann nur am oberen Ende des Preisspektrums. Es sind Delikatessen für überz überzeugtee Falt-Fahrer.

Wenn die serienmäßigen Klapp-Pedale minderwertig sind, helfen diese Steckpedale von MKS (über Dahon). Nur ein Stummel bleibt in der Kurbel.

Der ultimative, aber 400 Euro teure Trick für große Entfaltung trotz kleiner Räder und Kettenblätter ist der Speeddrive von Schlumpf (www.schlumpf.ch)

Beim auf Kundenmaß gebauten Stahlrahmen klappen Hinterbau und Sattelstütze zur Verkleinerung vor, die Lenksäule wird abgenommen. Ein paar Handgriffe mehr, und das voll beladbare Reiserad mit den kleinen 20-Zoll-Rädern passt in den optionalen Koffer, der auch als Gepäckanhänger funktioniert. Preis: ab 1700 Euro, Kofferanhänger 600 Euro Info: Tel. 0041/44/5005507; www.bikefriday.de

Utopia Timor Das Utopia Timor ähnelt nicht zufällig den Rädern von Bernds oder Pacy: derselbe Entwickler war daran beteiligt. Beim soliden Stahlrahmen dreht sich der gefederte Hinterbau zum Falten nach vorne, die Lenksäule klappt seitlich ein. Big-Apple-Reifen und die Zulassung für hohes Gesamtgewicht sind eine Voraussetzung für die Tourentauglichkeit, die restliche Ausstattung kann relativ frei gewählt werden. Preis: ab 2700 Euro (Rohloff-Schaltung) Info: Tel. 0681/970360; www.utopia-velo.de

DAHON Mµ P24 TR

Bei Falt- und Zerlegerädern macht man sich leicht die Finger schmutzig. Riemenantriebe laufen fettfrei, erfordern aber spezielle Rahmen.

Bei teilbaren Rahmen wie dem Ritchey Breakaway unterbrechen spezielle Zugteiler (hier oben links, unter dem Unterrohr) auch Brems- und Schaltzüge.

Das Mµ P24 TR ist eine für Tourenfahrer optimierte Version des weiter vorne vorgestellten Mµ P8. Rahmen, Lenksäule, Sattelstütze sind identisch. Die Tourentauglichkeit resultiert aus dem sehr weiten Übersetzungsspektrum des Sram Dual Drive (Dreigangnabe plus Kettenschaltung) und den beiden montierten Gepäckträgern. Für diese Ausstattung sehr günstig! Preis: 799 Euro Info: Tel. 04251/8110; www.dahon-faltrad.de


FALTRAD-SPEZIAL

SAISON-NUTZER FA HRSPA SS PA C KM A SS HANDLING

... ABER IMMER ÖFTER Der typische Faltrad-Nutzer ist entweder kein ausgesprochener Fahrradfreak oder aber so engagiert, dass für ihn ein Klapprad nur als „Ersatzrad“ in Frage kommt. Hier zählt der Preis! In dieser Kategorie sind die legitimen Nachfolger des Ur-Klapprades zu finden. Stückzahlmäßig dürften in der Klasse zwischen 300 und 600 Euro die meisten Saison-Räder verkauft werden. Sie warten in Wochenendhäusern oder im Kofferraum auf ihren Einsatz im Kurzstreckenbereich. Oft sind die Übersetzungen so limitiert, dass Reisegeschwindigkeiten jenseits der 30 km/h nur bergab rollend drin sind. Auch die (je nach

Körpergröße) sehr weit ausgezogenen Lenksäulen und Sattelstützen laden nicht dazu ein, brachial ins Pedal zu treten. Die Stärken dieser klassischen GelegenheitsRäder sind ihr Packmaß und die komplett werkzeugfreie Verstaubarkeit. Dabei ähneln sich die Faltvorgänge stark: Ein zentrales Scharnier im Rahmen verkürzt die Fuhre, die Lenksäule wird abgeklappt, die Sattelstütze versenkt, einfache Faltpedale machen

das Paket schmal. Der relativ hohe Anteil an Spezialkomponenten (Lenksäule, Schaltungen, Pedale) erschwert die Anpassung an individuelle Vorlieben und Körpermaße – bisweilen ein Problem, da die Räder nur in einer einzigen Rahmengröße angeboten werden. Den Saisonnutzer stört das wenig. Er sucht und findet hier ein Rad, das ihm den Weg zum Bäcker verkürzt oder ihn beim Spazierenfahren willig begleitet.

DAHON Mµ P8 Hersteller Preis/Gewicht Rahmen

Packmaß Besonderheiten

20 ZOLL 68

Hartje, Tel. 04251/811500; www.dahon-faltrad.de 599 Euro/ 11,6 kg Hochovaler Aluminium-Einrohrrahmen mit mittigem Scharnier (Schnellspannhebel plus Sicherung); Alumiumgabel; Lenksäule wird nach hinten geklappt, Sattelstütze versenkt 78 x 31 x 65 cm (Außenmaße ohne Werkzeugeinsatz) Hauseigenes Schaltwerk für Achtfach-Kettenschaltung; kleinster Gang 53:11 Zähne; Pumpe in der Sattelstütze

Am Mµ P8 hat Dahon alles weggelassen, was Preis und Gewicht in die Höhe treibt. Mit seiner hauseigenen Achtgang-Kettenschaltung und ohne Beleuchtung ist das Rad das Leichteste im Test. Dank guter 20-Zoll-„Marathon“-Reifen und relativ steifer Konstruktion rollt es zügig und problemlos. Die Faltmechanik ist simpel und präzise.


WWW.

.COM

Sie wollen mehr über Falträder lesen? In vergangenen Ausgaben nahmen wir immer wieder Falträder unter die Lupe. Der letzte große Vergleichstest stand in Heft 3/2005. Einige der neun Kandidaten sind noch weitgehend unverändert auf dem Markt. Den Test können Sie auf unserer Internetseite www. trekkingbike.com im Menüpunkt „Test und Technik“ über den Suchbegriff „Faltrad“ finden und kostenlos herunterladen. Ausführlich haben wir zudem über folgende Falträder berichtet: Bike Friday Pocket Llama, Bike Friday Tikit, Dahon Jetstream XP, Giant Halfway, New Birdy, Flyer Klapprad. Hier genügt unter www.trekkingbike.com die Eingabe des Namens in die Suchmaske. Alle Downloads sind kostenlos.

ALTERNATIVEN In vielen Fällen handelt es sich bei den Rädern dieses Segments um Auftragsproduktionen von Dahon. Die aufgeführten Modelle sind nur ein kleiner Ausschnitt des Marktes.

FENDT/ WINORA/ SINUS SNAP Wohnwagen-Hersteller Fendt ist einer der Anbieter des Dahon-artigen Snap. Das macht klar, dass dieses Rad für geringes Stauvolumen konzipiert ist. Von Winora und Sinus gibt es denselben Rahmen mit anderen Ausstattungen. Mit seinen 20-Zoll-Rädern und dem Zentralgelenk passt es in die eher homogene Angebotspalette für diese Nutzerklasse. Preis: ab 399 Euro (3-Gang) Info: Winora, Tel. 09721/65940; www.winora.de

HERCULES CONTRA VERSA 3 Das Hercules Contra Versa 3 (es gibt es auch mit sieben oder neun Gängen) kann seinen hohen Dahon-Anteil in der Erbmasse nicht verleugnen. Mit seiner Vollausstattung inklusive Nabendynamo und seiner Dreigangnabe ist es ein hochwertiger Nachfolger des klassischen Klapprades. Die angegebenen 13 Kilo dürften allerdings sehr optimistisch sein. Preis: 549 Euro Info: Tel. 09721/675160; www.hercules-fahrrad.de

KENHILL Die Hausmarke des Einkaufsverbandes Bicoplus bietet ein eigenes Design in schlichtem Alu-Silber und eine ähnliche Faltmechanik des Hauptrahmens wie die anderen Räder dieser Kategorie. Mit einer Dreigang-Nexus kommt das Kenhill-Faltrad auf relativ günstige 399 Euro. Info: Bicoplus, Tel. 05246/92010; www.bicoplus.de


FALTRAD-SPEZIAL

SPORTLER FA HRSPA SS PA C KM A SS HANDLING

TRAININGSPARTNER Wenn es kaum noch auf die Faltgeschwindigkeit, aber definitiv auf die Fahreigenschaften ankommt, sind Zerlegeräder unschlagbar. Eine Radklasse für Gernschrauber und Vielflieger. Der Sport-Falter ist ein eher amerikanisches Konzept. Wer in den USA fliegt, darf oft zwei Gepäckstücke à 32 Kilo mitnehmen. Ein klein verpacktes Rad ist somit kostenlos an Bord, während verpackte Normalräder zu groß und damit teuer zu bezahlen sind. Hierzulande überschreiten Räder ohnehin meist die Freigepäckgrenze, also kann genauso gut ein normales Rad als Sportgepäck mitfliegen. Doch auch für europäische Wochenend-Heimfahrer

mit kleinem Kofferraum oder beengten Bahnwaggons sind solche Räder attraktiv: Sie haben 26er- oder 28er-Laufräder und damit von allen Faltern das beste Fahrverhalten. Ein großes Plus ist auch der völlige Verzicht auf Spezial-Komponenten. Schaltungen, Bremsen, Sattelstützen – alles bewährte und leicht ersetzbare Serienware. Nur Zugteiler und Rahmenverbinder sind Kleinserie. Um so ein ausgewachsenes Rad in einen Koffer zu

bekommen, der nicht größer ist als eines seiner Laufräder, sind 10 bis 20 Minuten knapp bemessen. Fast immer muss der Vorbau vom Gabelschaft gezogen werden, die Pedale und Schaltwerke abgeschraubt, der Lenker gelöst, die Schnellspanner herausgezogen, die Sattelstütze ebenso. Bastelarbeiten, die sich nur für ein langes Wochenende oder eine Reise lohnen. Auf Dauer übersteht nur hochwertiges Material diese Art des Verpackens.

DAHON CADENZA 8 Hersteller Preis/Gewicht Rahmen

Packmaß Besonderheiten

26 ZOLL 70

Hartje, Tel. 04251/811500; www.dahon-faltrad.de 799 Euro/ 13,7 kg Aluminiumrahmen mit unauffällig im Oberrohr verstecktem Scharnier. Zum Falten ist ein 6-mm-Innnensechskantschlüssel nötig. Erhältlich in drei Rahmengrößen. 100 x 85 x 43 cm (je nach Werkzeugeinsatz bis Flugkoffergröße) Verstellung/Demontage des Vorbaus ohne Einfluss auf Lenklagerklemmung, Exzenter-Tretlager, Luftpumpe in Sattelstütze

Wie klein das Cadenza wird, hängt vor allem von den Schrauberfähigkeiten seines Besitzers ab. Wer alles zerlegt (und das schließt die Demontage der Bremsscheiben ein), bekommt es auf US-Flugkoffergröße. Das Cadenza fährt so perfekt, wie man es von einem Urban-Bike mit dicken Reifen, Alfine-Achtgangnabe und mechanischen Scheibenbremsen erwarten kann. Problemlos zum Reiserad aufzurüsten.


ALTERNATIVEN RITCHEY BREAKAWAY Von Raddesigner Tom Ritchey entwickelter, edler Rennrad-Rahmen aus Stahl. Äußerlich kaum von konventionellen Rahmen zu unterscheiden. Der Rahmen (sechs Rahmengrößen!) wird mittig zerlegt, die Räder, Lenker, Sattelstütze demontiert. Passt in einen Koffer von ca. 75 x 75 x 30 Zentimeter, Aufbauzeit mindestens 15 Minuten. Preis: 999 Euro (Rahmen/Gabel) Info: Cosmic Sports, Tel. 0911/3107550; www.cosmicsports.de

LAPIERRE PASSPORT Im schmalen Segment der Zerlegeräder ist auch ein vollgefedertes 26-Zoll-Mountainbike zu Hause: Das Lapierre Passport hat vorne etwa zehn, hinten drei Zentimeter Federweg. Um es zu einem etwa laufradgroßen Paket zu machen, muss es weitgehend demontiert werden. Der Rahmen verkleinert sich, indem der Hinterbau ums Tretlagergehäuse Richtung Gabel gedreht wird. Vier Größen, die Transporttasche ist im Preis von etwa 2000 Euro enthalten. Info: Lapierre, Tel. 08857/698691; www.lapierrebikes.com

PACY 26 Dem Pacy mit seinen ausgewachsenen 26-Zoll-Laufrädern sieht man seine Faltbarkeit nicht auf den ersten Blick an. Der Hinterbau wird auf Tretlagerhöhe nach vorne geklappt, die Sattelstütze Richtung Lenker flachgelegt. Durch weiteres Zerlegen und Rad-Demontage ist es möglich, das längste Packmaß deutlich unter einen Meter zu bringen. Baukastenrad mit vielen Ausstattungs-Optionen. Preis: ab 1400 Euro Info: Pacy, Tel. 07231/972810; www.pacy-faltrad.de

MONTAGUE CX Montague baut seit 1988 Falträder mit 26-Zoll-Laufrädern. Es gibt sie immerhin in drei Rahmengrößen. Der Verkleinerungs-Trick: Der Rahmen wird auf Sitzrohrhöhe gefaltet. Ansonsten ist das Rad mit einfachen Standardteilen aufgebaut, was weder Packmaß noch Gewicht (ab 15 Kilo) begünstigt. Eher ein Rad für den Kofferraum als für die große Reise, dafür aber preiswert. Preis: ab 539 Euro Info: Voss Spezialrad, Tel. 04821/78023; www.voss-spezialrad.de

ABGEFAHREN: SEROTTA

Serottas Zerlegerad „Legend Ti SE“ kostet 5000 Euro. Und zwar nur der Rahmen.

Der amerikanische Rahmenbauer Ben Serotta, seit vielen Jahren für feine und teure Handarbeit bekannt, sprengt mit seinem zerlegbaren Titan-Carbonrahmen jedes normale Klapprad-Budget: In entsprechender Ausstattung kosten seine auf Maß gebauten Kostbarkeiten leicht 8000 Nur wenige Rahmenbauer verEuro. Es gibt keinen fahrdynamischen arbeiten die perfekt gemachten Schraubkupplungen von S+S. Unterschied zu einem nicht teilbaren Rahmen. Das Verpacken des Schätzchens dauert leicht zehn bis 15 Minuten. Mit einer angegebenen Koffergröße von 66 x 66 x 28 Zentimeter spart man sich immerhin die Sperrgepäck-Gebühren auf Transatlantikflügen ... Info: Tel. 0551/4882824; www.serotta.de


FALTRAD-SPEZIAL

SPEZIALITÄTEN STRIDA 5 Radikales Designobjekt mit begrenzter Reichweite: Drei Rohre müssen reichen. Die Entriegelung sitzt hinter dem Vorderrad und macht aus dem Dreieck ruckzuck drei parallel zusammengelegte Rohre. Ganz vorne, wenn es um den Transport des Pakets geht: Man zieht es einfach auf seinen Rädern hinter sich her. Doch viel größer als 1,80 Meter sollte der Fahrer nicht sein (er rückt bei der Sattelerhöhung immer näher an den Lenker). Preis: 498 Euro. Info: Strida, Tel. 0031/20/3307401; www.strida.nl

MOULTON AM 20 Britisches Zerlegerad mit teilbarem, vollgefedertem Gitterrohrahmen aus Stahl und mit kleinen Laufrädern (Sondergröße 17 Zoll). Moultons Idee zielt eher auf die vermeintliche Überlegenheit kleiner Laufräder in Verbindung mit einer Vollfederung als auf die Falteigenschaften. Moulton-Räder in Top-Ausführung kosten über 10.000 Euro. Info: L&H Bicycles Hammel, Tel. 06104/669440; www.moulton-fahrraeder.de

BERNDS FALTTANDEM BER Normale Zweisitzer passen kaum in einen PKW. Das Bernds-Falttandem schrumpft sch mit vorgeklapptem Hinterrad schon auf Kombi-Maß. Schraubt man zusätzlich das massive Scharnier auf, schrumpft es Schraub weiter. Mit M abgezogener Gabel, Lenkern und Sattelstützen sortiert es sich ddann auch in winzige Kofferräume. Preis: ab 2000 Euro. Info: Tel Tel. 05231/17777; www.bernds.de

NEU FÜR 2009 BIRDY MIT ELEKTROMOTOR Drei Modelle des Darmstädter Herstellers Riese + Müller werden im Modelljahr 2009 mit elektrischem Zusatzschub sausen. Die Pedelecs bekommen – je nach Tretkraft – bis zu 250 Watt Unterstützung aus dem demontierbaren Akku mit angeschlossenem Naben-Motor. Das entspricht der Dauerleistung eines guten Rennfahrers. Es soll möglich sein, den Motor auf langen Abfahrten als Generator einzusetzen, der den Akku wieder auflädt. Das Hybrid-Birdy wird ebenso faltbar sein wie die nur pedalgetriebenen Modelle, der Akku steckt in der Lenkertasche. Riese + Müller gibt das Gesamtgewicht mit sehr bescheidenen 20 Kilo an. Die Preise des Hybrid-Birdy beginnen bei 2999 Euro. 72


ZEHN PRAXIS-TIPPS FÜR FALTRADFAHRER 1

Vor dem Kauf über die Gewichtslimits der Hersteller informieren. Bei den meisten Modellen sind Fahrergewicht und -größe streng limitiert.

2

Nicht nur Probe fahren, sondern auch Probe falten!

3

Auf zu umfassende Ausstattung verzichten: Beim Tragen durch Bahnhöfe zählt jedes Gramm.

4

Falten zu Hause üben – dann klappt es auch vor skeptischem Publikum am Bahnsteig.

5

Sparsam und gezielt schmieren, um Schmierflecken an Händen und Kleidung zu vermeiden. Putzlappen unterm Sattel mitnehmen!

6

In vollen U-Bahnen und Pendlerzügen das Rad zugunsten der Mitfahrer unbedingt mit Schutzhülle abdecken.

7 Möglichst hochwertige Reifen montieren und prall aufpumpen. So verringert sich der Rollwiderstands-Nachteil gegenüber großen Laufrädern. Aufrüsten lohnt sich bei allen Falträdern der niedrigen und mittleren Preisklasse. 8

Meiden Sie Funktachos: Die Kombination aus hohem Lenker und kleinen Laufrädern übersteigt oft die Sendestrecke des Kilometerzählers.

9

Vorsicht bei Lenkertaschen: Viele Faltradhersteller verbieten Lenkertaschen oder limitieren deren Gewicht an den langen Faltvorbauten und -lenkern.

10 Nehmen Sie sich die Zeit, die Sitzposition mit passendem Zubehör (Lenker, Vorbau, Sattel) zu optimieren. So wird das Faltrad zum Dauerbegleiter.

WEB-TIPPS: WWW.BIRDY-FREUNDE.DE Fan-Seite der Birdyfahrer mit Erfahrungs- und Reiseberichten sowie Tuningtipps.

WWW.BROMPTONAUTEN.DE Auch der britische Traditionsfalter hat eine Fangemeinde.

WWW.YOUTUBE.COM Die Suchworte „Düsenjäger“ und „Birdy“ führen zu einem Video, auf dem Tune-Chef Uli Fahl ein Raketen-Birdy benutzt. Bilder auch auf seiner Seite www.tune.de


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21.04.2009

15:07 Uhr

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