6020 Stadtmagazin (Mai 2024)

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ARBEITSAUFTRAG

Was der Gemeinderat jetzt anpacken soll

COMEBACK

Das Wiener ist zurück

Plötzlich

Bürgermeister

Vom politischen Quereinsteiger frisch von der Alm zum Stadtoberhaupt: Johannes Anzengruber im Gespräch

MAI 2024 | AUSGABE 293 23. JAHRGANG
Retourenadresse: TARGET GROUP Publishing GmbH, Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck | Österreichische Post AG PZ13Z039759P

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Editorial Über einen Neustart mit alten Gesichtern

Selten hat sich ein Irrtum so gut angefühlt. Ich war mir in den letzten Monaten, auch oft an dieser Stelle, nämlich ganz sicher, dass die FPÖ als stärkste Partei aus dieser Gemeinderatswahl hervorgehen würde. Dass es dann gerade mal der dritte Platz wurde, überraschte und erfreute mich und viele andere zugleich. Analytisch betrachtet ist der generelle Erfolg der Freiheitlichen auf zwei Faktoren zurückzuführen. Es gibt Wähler:innen, die der FPÖ aus Überzeugung ihre Stimme geben, und dann gibt es diejenigen, die damit ihrem Protest gegen das aktuell herrschende System Ausdruck verleihen wollen. Letztere haben sich nun offenbar Johannes Anzengruber zugewandt.

Und so hat unser neuer Bürgermeister recht viel auf einmal aufgeräumt:

1.) Er flog bei der ÖVP raus und schaffte es trotzdem oder wahrscheinlich sogar deswegen aus dem Stand zur zweitstärksten Partei. Zudem gewann er die Bürgermeister-Wahl in beeindruckender Weise.

2.) Er ließ damit die vermeintlich neue ÖVP als das zurück, was sie heute ist: ein kaputter Haufen rückwärtsgewandter Politstrateg:innen, die das eigene Glück gerne über das der Wähler:innen stellen.

3.) Er reduzierte den Stimmenanteil der FPÖ auf ein Ausmaß, das für eine moderne und offene Stadt wie Innsbruck irgendwie noch akzeptabel ist.

4.) Es ist ihm gelungen, dass ich erstmals mit Gerald Depaoli einer Meinung bin. Auch ich finde nämlich, dass ihn Innsbruck nicht verdient hat.

5.) Er blieb immer sachlich und unangriffig und verliert auch heute noch kein schlechtes Wort über diejenigen, die ihn erst loswerden wollten und jetzt plötzlich seine Nähe suchen, und hat damit wohl den Takt im Wahlkampf vorgegeben.

Bei all dem Lob könnte man fast vergessen, dass die neue Konstellation, die Innsbruck in eine positivere Zukunft führen möchte, gar nicht so neu ist. Anzengruber (damals noch für die ÖVP), Elli Mayr von der SPÖ und Georg Willi von den Grünen saßen nämlich schon die letzten sechs Jahre gemeinsam im Gemeinderat und waren alles andere als immer einer Meinung. Warum sich das jetzt aber tatsächlich ändern könnte, liegt an der Dramaturgie der geschlagenen Wahl. Ein selbstbewussterer und reiferer Anzengruber führt diese neue Konstellation an. Ein tiefenentspannter Georg Willi scheint sich fast zu freuen, dass er nicht weitere sechs Jahre in der ersten Reihe verbringen muss, und ordnet sich dem neuen Bürgermeister (bislang) uneitel in neuer Rolle unter. Und auch Elli Mayr ist durch die Wahl gewachsen, aus einer zerrütteten Stadt-SPÖ schuf sie in kürzester Zeit eine interessante Wahlmöglichkeit. Zyniker:innen meinen sogar, mit einem anderen Bundesparteivorsitzenden wäre vielleicht sogar noch mehr möglich gewesen.

Ich wünsche dem neuen alten Trio jedenfalls viel Glück. Derzeit fühlt es sich so an, als ob alle drei reinen Herzens tatkräftig an der gemeinsamen Vision eines besseren Innsbrucks arbeiten werden. Möge der Zauber dieses Anfangs möglichst lange anhalten!

m.steinlechner@6020stadtmagazin.at

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Inhalt

Von der Alm ins Bürgermeisterbüro

Johannes Anzengruber im Interview

Seite 20

Die besten Events im Mai auf einen Blick

Seite 48

Spargelparty

Ein kleiner Tipp für die Spargelsaison

Seite 46

Social Skating

Was Skateboards mit dem Zusammenhalt in der Stadt zu tun haben.

Seite 28

Bike-Fieber-Festival

Crankworx geht wieder los.

Seite 58

Weltacker

2.000 Quadratmeter Acker, die die Welt bedeuten

Seite 24

Essen & Trinken

Das Neueste zu Innsbrucks Gastronomie: für 6020-Leser:innen gegessen, getrunken und geprüft

Seite 36

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30 Jahre Innsbrucker

Ein Otto für die Feierlaune

Die neue Tanzbar im Porträt

Seite 44

Ein Stück Innsbruck von früher

Das Wiener ist wieder da.

Seite 42

Hey Innsbruck

Revitalisierung in Brünn

Wie der Mährische Platz zu neuem Leben findet und was Innsbruck daraus lernen kann

Seite 34

IMPRESSUM

Herausgeber: Michael Steinlechner Medieninhaber & Verleger: TARGET GROUP Publishing GmbH

Chefredaktion: Lisa-Maria Schwarzenauer und Haris Kovacevic Redaktion: Klaus Erler, Wiebke Kühlbauch, Linda Pezzei, Johannes F. Park, Flo Seidl, Markus Wechner, Verena Zankl (Lektorat) Fotos: Franz Oss, Axel Springer, Coverfoto: shutterstock.com Grafik: Katharina Angerer, Thomas Bucher, Sebastian Platzer, Lisa Untermarzoner Illustration: Monika Cichoń Anzeigenverkauf: Carmen Larch (verkauf@6020stadtmagazin.at) Anschrift, alle: Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck, Tel.: 0512/58 6020 E-Mail: redaktion@6020stadtmagazin.at Geschäftsführung Verlag: Michael Steinlechner Druck: Intergraphik GmbH, Innsbruck Hinweis: Für eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. Die Informationen zur Offenlegung gemäß § 25 MedienG können unter www.target-group.at/offenlegungen abgerufen werden.

Event Sommer 2024

IKB-Badetag

28.Juni IKBErlebnistag Energie

6.September IKBAbfall- und Abwasserfest 25.Mai Großer

30 Jahre. 3 Events. Energie Internet & IT Wasser & Abwasser Abfall Bäder

Jetzt Termine vormerken! ikb.at/30jahre

Kommunalbetriebe
IM BILD 6

HOFGARTEN & CHILL

An sonnigen Tagen herrscht im Innsbrucker Hofgarten gediegene Festivalstimmung mit Frühlingsatmosphäre. Kein Wunder –mangels

Alternativen wie dem Sonnendeck. Müsste man sich über das Liegeverbot auch nicht hinwegsetzen.

© FRANZ OSS
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10 DINGE,

10. KOMPLETT ÜBERFÜLLTE ÖFFIS

9.

Einfache Aufgaben, die seit Ewigkeiten auf To-do-Listen stehen

8.

SCAMNACHRICHTEN

Die ewige Suche bei Netflix und Co.

1. Pollenplage DAS BOZNER ­ PLATZLABYRINTH

6.

Gejammere übers Wetter

2.

PANIKEINKÄUFE VOR FEIERTAGEN

3. WAHLPLAKATE

4.

Wahlversprechen, die sich plötzlich in L uft auflösen

MAI
© ILLUSTRATION: MONIKA CICHOŃ
DIE DIE WELT IN DIESEM MONAT NICHT BRAUCHT
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des Monats

Neues, Wichtiges und Kurioses aus der Stadt (für das wir sonst keinen Platz haben)

Neu gemischt

Nach den Wahlen im April sind die Karten im Innsbrucker Gemeinderat neu gemischt. Die 40 Mandate werden auf die acht Listen Grüne (8), JA – Jetzt Innsbruck (8), FPÖ (7), SPÖ (6), Das neue Innsbruck (4), KPÖ (3) Liste Fritz (2) und ALI (2) aufgeteilt.

Der frisch gewählte Gemeinderat samt einigen neuen Gesichtern wird am 16. Mai bei seiner ersten Sitzung angelobt.

– Jetzt Innsbruck (8)

von LINKS nach RECHTS

Vorbildlich

Das neue Innsbruck (4)

Die Stadt Innsbruck hat im April die alle zwei Jahre vergebenen Umwelt- und Nachhaltigkeitspreise vergeben. Den ersten Platz in ihren jeweiligen Kategorien sicherten sich das Nähcafé Nadelöhr (Kategorie „Gesehen, gedacht, gemacht“), das Projekt „Wissensstraße klimafitte Stadt“ des Reithmanngymnasiums (Kategorie „Junge Ideen“) und „Speis von MORGEN“ (Kategorie „Wirtschaften für Morgen“).

SHUTTERSTOCK.COM
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Grüne (8) FPÖ (7) Liste Fritz (2) JA SPÖ (6) KPÖ (3) ALI (2)
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Mehr Kletterfläche

Gute News für Kletterbegeisterte:

te Kletterzentrum Innsbruck (KI) wird erweitert. Geplant ist eine V Boulderbereichs

600 auf meter

sollen sich auf Millionen Euro und von Stadt, Land und Bund gemeinsam getragen werden.

Vielfalt abseits des Zentrums

Ab Mai finden bis in den Herbst hinein wieder Stadtteilfeste statt.

4. Mai: Höttinger Au

25. Mai: Arzl

25. Mai: Saggen | Dreiheiligen

15. Juni: Amras (zu Gast beim Familienfest Amras)

22. Juni: Reichenau

29. Juni: Pradl

29. Juni: Hungerburg

14. September: O-Dorf

12. Oktober: Hötting (zu Gast beim Tag der Vereine Hötting)

19. Oktober: Wilten | Vill | Igls

Neues am Marktplatz?

In der Stadtsenatssitzung am 24. April gab es einen einstimmigen Beschluss, den Marktplatz im kommenden Jahr für einen Lebensmittelmarkt zur Verfügung zu stellen. Wie genau das aussehen könnte, wird aktuell geprüft, im Raum steht aber, dass zum Beispiel die immer samstags in der Markthalle anwesenden Händler:innen auf den Marktplatz übersiedeln.

SOMMER 2024

Kalabrien, Kalamata, Karpathos, Kefalonia, Korsika, Kos, Kreta, Lesbos, Mallorca, Preveza/Lefkas/Epiros, Rhodos, Sardinien, Split, Thessaloniki/Chalkidiki sowie: Birmingham, Edinburgh, Manchester

GANZJÄHRIGE DIREKTFLÜGE

Amsterdam, London, Wien transavia.com, easyjet.com, austrian.com

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NEU NEU NEU

Zeit zum Anpacken

© SHUTTERSTOCK.COM 12

Alles neu macht der Mai, zumindest, wenn es um den Innsbrucker Gemeinderat geht. Die neuen (und einige alte) Mitglieder werden am 16. Mai angelobt und treten offiziell ihre Arbeit an. Zu tun gibt es mehr als genug, und wir hätten auch ein paar Ideen, wo man anfangen könnte. Dabei handelt es sich übrigens nicht nur um ein Wunschkonzert unsererseits: Wir haben uns bewusst Themen angeschaut, bei denen im Wahlkampf viel Übereinstimmung erkennbar war und eine Mehrheitsfindung mehr als möglich sein sollte.

13 Anpacken

Die Krux mit dem Wohnen

Wohnen wird seit Jahren als größtes Problem in der Stadt gesehen – die Probleme sind dabei fast unüberschaubar.

„Leistbares Wohnen“ hat sich fast jede Partei als Ziel auf die Fahnen geschrieben. Die Sache ist aber wesentlich komplizierter, als es allen Beteiligten lieb ist – und Resultate bringt erst die weite Zukunft.

te, dass man damit Bauträger:innen, Investor:innen und Makler:innen glücklich macht, aber eher Aktionismus betreibt, als dem Notstand vorzubeugen: Trotz großen Wohnbedarfs stehen v iele Wohnungen leer. „Sogar Neubauten bleiben Monate nach ihrer Fertigstellung unbezogen“, meint Manfred Hirsch vom Stadtmagistrat. Die genauen Zahlen wurden im letzten Jahr zum ersten Mal erhoben und liegen bei 12,9 Prozent – die Zahlen von 2023 werden im Sommer veröffentlicht.

Innsbrucks Miet- und Grundstückspreise zählen zu den höchsten in ganz Österreich. Kein Wunder, dass das Thema „leistbares Wohnen“ auf vielen Plakaten im Wahlkampf Platz fand, fast jede Partei es für sich beansprucht und nahezu jede:r eine Lösung zu haben glaubte, d ie alle anderen obsolet macht. „Das Thema ist in Innsbruck sehr politisch aufgeladen“, resümiert Christian Obermayr von der Uni Innsbruck, der bereits seit Jahren zu diesem Thema forscht und sich aktuell im Rahmen einer Studie in Kooperation mit dem Land Tirol dem Wohnbedarf hierzulande widmet. Ergebnisse dieser Zusammenarbeit sollen erst im Herbst präsentiert werden.

Ein Blick auf die Einwohnerstatistik verrät außerdem, dass Innsbrucks Einwohnerzahl stagniert – ja sogar leicht zurückgeht. „Wie genau passt das mit dem steigenden Wohnbedarf und vor allem mit den steigenden Mietpreisen zusammen?“, stellt Christian Obermayr eine berechtigte Frage.

ZEITGEIST UND SCHLAMPEREI.

Seine Beobachtungen als Wissenschaftler und Bewohner der Stadt lassen a ber bereits drei Schlüsse zu: 1. Das Thema ist extrem komplex – wesentlich vielschichtiger, als es jede:r Akteur:in oder gar Politiker:in zugeben würde. 2. In Innsbruck gibt es einen gefühlten und realen Wohnbedarf. Und 3.: Es gibt nicht eine einfache Lösung, die das Problem von jetzt auf gleich lösen wird.

SIE STEHEN LEER.

Schien vor einigen Jahren noch Bauen als des Rätsels Lösung, weiß man heu-

So sehr sich Statistiker:innen präzise und genaue Zahlen wünschen würden, so selten könne die Realität damit dienen. Es sieht nämlich so aus: Seit der Neuregelung der Mietzinsbeihilfe 2016 melden immer weniger Student:innen in Innsbruck ihren Hauptwohnsitz an. Gleichzeitig nehmen Phänomene wie Multilokalität zu. Das heißt, Menschen arbeiten und wohnen zunehmend an verschiedenen Orten und verbringen womöglich nur einige Tage pro Woche in der Stadt. Einige melden dafür einen Nebenwohnsitz an, andere sehen auch davon ab. „Das kann eben bedeuten, dass die Einwohnerzahl stagniert, die tatsächlich anwesende Bevölkerungszahl aber steigt – und damit auch die Nachfrage nach Wohnraum“, erklärt der Wissenschaftler.

E S IST KOMPLIZIERT.

„Kein Problem“, heißt es dann von einigen Seiten, „statt zu bauen, könnte man den Leerstand bekämpfen.“ Derzeit stünden

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Kovacevic
Text : Haris
© SHUTTERSTOCK.COM

LEERSTANDSBEKÄMPFUNG. Aktuell haben die Behörden etwa die Hälfte der Stadt gemonitort –also überprüft, welche Häuser wie baurechtlich bewilligt sind und welche Wohneinheiten darin potenziell leer stehen. Das Ergebnis: 3.500 Wohnungen. Vermutlich wird das Monitoring bei dem Personalstand im Referat „Gebäude- und Wohnungsregister “ erst in zehn Jahren abgeschlossen sein und dann gilt es festzustellen, ob es sich um Leerstand oder Freizeitwohnsitz handelt.

SICHERES VERMIETEN

Statt selbst seine Wohnung auf den Markt zu bringen, macht das eine Behörde, die dann für etwaige Schäden auch geradestehen muss – das könnte zum Beispiel die Stadt sein. Das Angebot gibt es bereits beim Land.

etwa 3.500 Wohnungen in Innsbruck leer – also mehr, als es im Stadtteil O-Dorf baurechtlich bewilligte Einheiten gibt. Ob es sich aber dabei um Leerstand oder Freizeitwohnsitze handelt, ist nicht leicht zu ermitteln. Genau genommen muss dafür Detektivarbeit geleistet werden. (Es müsste u. a. in Nacht- und Wochenendarbeit nachgewiesen werden, dass bei 20 Kontrollen in drei Monaten niemand in einer Wohnung anwesend war, damit der Leerstand nicht als Freizeitwohnsitz deklariert werden kann.) Aktuell steht im Magistrat dafür ein einziger Mitarbeiter zur Verfügung, der mit der notwendigen Schreibtischvorarbeit völlig eingedeckt ist. Selbst wenn das Land es also erlauben würde, amtswegig gegen Leerstand vorzugehen, müssten hierfür die Ressourcen erhöht werden – mit ungewissem Ausgang, denn es könnte sich immer noch um einen Freizeitwohnsitz handeln.

WOHNEN IST ZUKUNFTSMUSIK.

„Leere Worthülsen, unrealistische Versprechungen oder Symptombekämpfungen bringen jedenfalls niemandem was“, ist Christian Obermayr überzeugt. Es sei

MIETZINSPREISDECKEL. Die Miete bei Stadtwohnungen ist relativ gering –sie zu deckeln, kann fast als Symptombekämpfung bezeichnet werden. Die wesentlich höheren Kosten verursachen die Kredittilgung sowie die Zinszahlungen, die von den Bewohner:innen der Häuser im Rahmen der Betriebskosten getragen werden müssen und sich bei jeder Leitzinserhöhung anpassen – auf diese hat die Stadt keinerlei Einfluss.

wichtig, den Menschen klar zu machen, dass gerade beim Thema Wohnen kurzfristig wenig zu machen sei. Eine vorausschauende Stadtpolitik bringt über Jahre und Jahrzehnte viele Wohnungen in städtische Hand – und vermietet sie. „Dadurch w ird der Markt entlastet und es wirkt sich auch mildernd auf die Mieten im privaten Bereich aus“, erklärt der Experte. Das zeigen internationale Beispiele, aber auch Wien, das weltweit als Vorzeigemodell und eine der günstigsten Großstädte gilt.

Je höher die Zahl der Stadtwohnungen sei, desto entspannter sei der Mietmarkt in der Stadt. Eine Stadtregierung könne sozialen Wohnraum langfristig fördern, gemeinnützigen Wohnbau ausbauen und über die Raumplanung dafür sorgen, dass für Soziales genug Fläche bereitgestellt wird. „Demokratiepolitisch ist das eine undankbare Aufgabe“, weiß Obermayr, „denn die Lorbeeren dafür wird vermutlich jemand anderes in Jahren oder sogar erst Jahrzehnten ernten können.“

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Aufbruch zu alten Ufern

Schon lange wird darüber diskutiert, im Wahlkampf wurde es von fast allen Parteien gefordert: Innsbruck soll näher an den Inn. Seit letztem Jahr liegt eine Studie vor, nun müssen weitere Schritte gesetzt werden.

DAS „MARKTVIERTEL“ umfasst den Bereich südlich des Inns zwischen der Inn- und Universitätsbrücke und dem Innrain. Hier könnte die urbane Uferzone durch mehrere Maßnahmen aufgewertet werden. Mit der Landespolizeidirektion, der Hochgarage, der Markthalle und dem Marktplatz befinden sich viele Flächen im Eigentum der Stadt.

Erst wenn er über die Ufer tritt, rückt der Inn in das Bewusstsein der Innsbrucker:innen. Ansonsten gibt es im Stadtzentrum kaum Möglichkeiten, das Flussufer als Stadtraum zu nutzen. Doch gerade hier liegt viel verlorenes Potenzial – wie etwa ein Blick in andere Städte zeigt –, weshalb die Stadt in den letzten Jahren mehrere Ideenwettbewerbe initiiert hat, um Innsbruck näher a n den Inn zu bringen. Beim europaweiten Architekturwettbewerb EUROPAN15 etwa stellten die Projektsieger:innen den südlichen Bereich zwischen Inn- und

Universitätsbrücke als Gesellschaftsraum heraus und schlugen eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke im Bereich der alten Markthalle nach Mariahilf sowie die Aufwertung der Uferpromenade vor. Auch auf Grundlage dieser Darstellungen wurde von der Stadt Innsbruck und der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) eine Studie in Auftrag gegeben. Diese wurde von den Architekturbüros Superwien sowie Obermoser und Partner durchgeführt und im Juli 2023 präsentiert. Im Fokus stand dabei die Entwicklung eines „Marktviertels“ mit der Innpromenade als Herzstück.

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Text : Markus Wechner
© SHUTTERSTOCK.COM, OBERMOSER + PARTNER

MARKTBRÜCKE

Die neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke soll von der alten Markthalle aus eine barrierefreie Verbindung nach Mariahilf darstellen. Die Aufenthaltsbrücke ist als Plattform mit Sitzstufen angedacht. Am Südufer soll ein Zugang zum Inn ermöglicht werden.

Auch diese Studie stellt keinen konkreten Bebauungsvorschlag dar, soll aber Potenziale aufzeigen und bei der politischen Entscheidungsfindung helfen.

ÜBER DAS „MARKTVIERTEL“ ZUM INN. In der Studie wird unter anderem vorgeschlagen, die südliche urbane Uferzone z wischen Inn- und Universitätsbrücke aufzuwerten und eine durchgängige Uferpromenade zu realisieren. Auf Promenadenniveau könnten sogenannte „Freisitze“ entstehen, die in den Flussraum hinausragen. Auf Flussniveau ist hingegen laut Studie ein „urbaner Naturraum“ als Steinweg mit robusten Sitz- und Liegeflächen a ngedacht, zu dem man über Abgänge gelangt. Auch die Errichtung einer neuen Marktbrücke von der alten Markthalle nach Mariahilf wird aufgegriffen. Diese könne als Plattform im Inn genutzt werden und sowohl als Aufenthaltsbrücke als auch Weg für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen dienen. Mittels zwei Rampen ist eine barrierefreie Verbindung inklusive Abgängen zum Inn angedacht. Die Promenade zwischen der Innbrücke und der neuen Marktbrücke soll laut Studie zur Fußgängerzone werden, der Marktplatz weiterhin als „Stadtterrasse“ für konsumfreie Begegnungen und Veranstaltungen genutzt werden.

Darüber hinaus könnten auch die Aufenthaltsqualität am Marktplatz durch einen Neubau an dessen Westseite gesteigert werden und zudem Erweiterungsflächen für die Markthalle entstehen. Positiv zu bewerten ist hierbei vor allem, dass zum neuen Innsbrucker „Marktviertel“ mit der Landespolizeidirektion, der Hochgarage

So könnte die neu zu errichtende Marktbrücke laut Studie aussehen.

bei der Markthalle, der Markthalle selbst sowie dem Marktplatz bauliche Elemente gehören, die sich im Eigentum der IIG und der Stadt Innsbruck befinden und daher auch mehr Handlungsspielraum bieten.

ES IST ANGERICHTET.

Dass es keine kreativen Ideen zur Integrierung des Inns in den Stadtraum g ibt, kann nicht behauptet werden. Nun braucht es gemeinsame Lösungen für eine Realisierung. Selbstverständlich muss auch weiterhin der dringend benötigte Hochwasserschutz gegeben sein, was für einige Herausforderungen sorgen wird. Dennoch hat ein Innzugang das Potenzial, für weitere konsumfreie Räume sowie für Abkühlung während der heißen Sommermonate zu sorgen. Laut der 6020-Märzausgabe dieses Jahres wollen fast alle Parteien d ie Stadt näher an den Inn bringen. So sprach sich die Liste „JA – Jetzt Innsbruck“ mit dem neuen Bürgermeister Johannes Anzengruber für eine Attraktivierung von Uferzonen aus, während die Grünen um Georg Willi eine Kulturmeile vom Marktplatz bis zum CCB sowie eine neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke vom Marktplatz nach Mariahilf fordern. Sollte das alles mehr als ein leeres Wahlversprechen gewesen sein, bietet die Studie eine g ute Grundlage dafür, sich ernsthaft um eine Lösung zu bemühen und ein konkretes Konzept auszuarbeiten. Im Zuge dessen könnte übrigens auch das Sonnendeck aufgegriffen und in einem größeren Kontext mitgedacht werden.

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Raum für Kultur

Wo kann in Innsbruck Kultur passieren? Das beschäftigte die Politik im Wahlkampf ganz besonders. Man will mehr unterstützen, neue Räume schaffen – und trauert dem Projekt St. Bartlmä nach. Genau dort kann der neue Gemeinderat jetzt beweisen, dass er es ernst meint.

So ziemlich alle politischen Player konnten sich im Wahlkampf darauf einigen, dass eine lebendige, v ielfältige Kulturszene notwendig für die Stadt ist und diese auch ausreichend Raum braucht. Ein Zauberwort, das immer wieder aufkam: St. Bartlmä. Im Frühling 2021 sah es kurzzeitig so aus, als könnte am Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik Oberhammer ein Kulturquartier entstehen. Politik und Kulturszene waren sich einig: Die Lage ist ideal, weil zentral, aber fast ohne Anrainer:innen, die Infrastruktur mit mehreren Fabrikhallen zwar sanierungsbedürftig, aber g rundsätzlich geeignet für eine kulturelle Nutzung, der Bedarf nach dem Verlust mehrerer Locations klar gegeben. Gescheitert ist das Projekt offiziell an den Kosten, inoffiziell aber wohl auch an politischen Streitereien.

DIE POLITIK verspricht seit Jahren, Alternativen für Hafen, Weekender und Co zu finden –bislang ohne Ergebnis. Neben St. Bartlmä wird auch immer wieder die denkmalgeschützte Rotunde in den Ring geworfen, die ihre eigenen Tücken samt Sanierungskosten in Millionenhöhe mit sich bringt.

TOTGESAGTE LEBEN LÄNGER. Ganz gestorben ist die Idee aber nicht: Noch 2021 hat sich der Verein SNKT BRTLM gegründet, eine der Hallen –die Alte Gießerei – gemietet und sie ein Jahr lang Schritt für Schritt eigenhändig renoviert. Sie wird inzwischen für verschiedenste kulturelle Events genutzt.

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Schwarzenauer
Text : Lisa
© ANNAROG, DAVID SCHREYER
Die Alte Gießerei wurde vom Verein SNKT BRTLM renoviert, um sie für Kulturevents aller Art nutzen zu können.

Die restlichen Hallen sind unter anderem an eine Schlosserei und ein Fitnessstudio vermietet. Der Mix schade laut Vereinsobmann Raphael Hanny nicht: „Das hat sich a lles organisch entwickelt, es ist hier eine gute Community entstanden. Und es hat auch Vorteile für Veranstaltungen, wenn man einen Schlosser nebenan hat.“

Letztes Jahr fanden 30 Veranstaltungen statt, das sei aber auch die Grenze des Machbaren: Viele Events sind Herzensprojekte mit wenig bis keinem Gewinn. Der Betrieb funktioniert nur, weil die Vereinsmitglieder für vieles privat aufkommen, Hunderte unbezahlte Arbeitsstunden investieren und von anderen Institutionen und Kulturschaffenden unterstützt werden, wenn sie Technik oder andere Infrastruktur benötigen.

NEUE CHANCE.

Eine der Institutionen, mit denen SNKT BRTLM eng zusammenarbeitet, ist die p.m.k – und die startet anlässlich des heuer anstehenden 20-jährigen Jubiläums und damit einhergehenden Überlegungen, wie es mit der p.m.k weitergehen soll, gerade einen neuen Versuch, St. Bartlmä langfristig als (sub-)kulturellen Fixpunkt in der Stadt zu etablieren. „Wir möchten zusätzlich zur Location in den Bögen einen größeren Raum bespielen“, sagt Geschäftsführer David Prieth. „Man muss das alles natürlich ein bisschen anders organisieren, ein paar größere Kollektive und

Vereine ins Boot holen, aber wir haben das Know-how, die Erfahrung und den Willen, um das umzusetzen.“

Das Ziel sei, einen niederschwellig nutzbaren Raum zu schaffen, an dem Events für 600 bis 800 Leute stattfinden können – mit allem, was es dafür an Infrastruktur brauche. Diese größere Location soll die Alte Gießerei sein, wo dann auch der Verein SNKT BRTLM weiter sein Zuhause haben würde. Was in den letzten Jahren dort umgesetzt wurde, zeige, wie viel Potenzial die Location hat und dass es Sinn mache, das auf stabilere Beine zu stellen und eine für den Verein allein nicht stemmbare Grundsanierung durchzuführen. „Im Nachhinein bin ich fast froh, dass das Kulturquartier-Konzept, wie es ganz am Anfang gedacht war, so nicht zustande gekommen ist“, sagt Prieth. Es sei immer besser, wenn etwas organisch entstehen könne.

Wer auch immer in der neuen Gemeinderatsperiode mit den Kulturagenden betraut wird, kann sich jedenfalls auf einen baldigen Besuch von Prieth und Co einstellen.

„Es gibt keine Ausreden mehr. Die ganze Stadt versteht, dass es so einen Raum braucht, und es muss sich auch niemand etwas Neues überlegen. Es braucht keine Erhebungen mehr oder sonst was“, betont er. Das Areal sei bekannt, das Konzept stehe und es gebe Leute, die es umsetzen wollen – es brauche jetzt nur die Bereitschaft der Politik, das zu unterstützen. Und laut Wahlkampf sollte die ja da sein.

„IM NACHHINEIN

BIN ICH FAST

FROH, DASS DAS KULTURQUAR ­

TIER­ KONZEPT, WIE ES GANZ AM ANFANG GEPLANT WAR, SO NICHT ZUSTANDE GEKOMMEN IST.“

David Prieth,

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Von der Alm ins Bürgermeisterbüro

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Am 28. April wurde Johannes Anzengruber mit knapp 60 Prozent der Stimmen zum neuen Bürgermeister von Innsbruck gewählt. Wir

haben ihn wenige Tage nach der Wahl zum Gespräch getroffen.

Interview Haris Kovacevic und Lisa-Maria Schwarzenauer Fotos Franz Oss

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Gratulation zum Sieg. Wie geht es Ihnen zwei Tage später damit? JOHANNES

ANZENGRUBER: Gut, aber ich bin natürlich schon voll fokussiert auf die Arbeit. A ber gestern (Montag nach der Wahl, Anm.) war ich schon ein bisschen müde nach knapp vier Stunden Schlaf.

Die Wahlparty war ja den Bildern und Videos zufolge ziemlich wild. Nein, wild war sie nicht, sie war cool! Es war ein richtig tolles Fest, alle hatten eine Gaudi und ein Lächeln im Gesicht. Was will man mehr?

Es waren auch Georg Willi und Elli Mayr mit Ihnen auf der Bühne. Kann man diesen gemeinsamen Auftritt schon als Indikator sehen, in welche Richtung es für eine Koalition gehen soll? Nein, da ist alles offen. Es werden jetzt Gespräche geführt, dann werden wir entscheiden, wo der größte gemeinsame Nenner ist zum Wohle der Stadt und der Bürger:innen.

Hat es für Sie Überraschungen gegeben im Wahlkampf? Ja, man hat uns brutal angegriffen, das hat man vielleicht nicht immer mitgekriegt. Wobei jede:r immer gesagt hat, die Politik ist ein Haifischbecken. Mir geht es immer darum, Gutes zu tun, und da finde ich es traurig, wie weit unter der Gürtellinie agiert, im Hintergrund geschürt und inszeniert wird. Aber das ist Politik, und auch das haben wir überstanden.

Sind Sie froh, dass Sie nicht mit Christine Oppitz-Plörer auf einer Liste gestanden sind? Ja, sicher.

Gibt es jetzt im Nachhinein aus Ihrer Sicht etwas, wo Sie sagen, nein, das vergesse ich nicht, das merke ich mir, gerade in Hinblick auf die von Ihnen erwähnten Angriffe? Ich sag verzeihen, aber nicht vergessen. Das waren schon brutale Dinge, auch viele, die nicht bekannt sind, und die gehen auch noch weiter. Verzeihen ja, aber nicht vergessen.

Sie haben im Wahlkampf sehr die migrantische Community eingebunden, gleichzeitig aber nie ausgeschlossen, dass Sie mit der FPÖ zusammenarbeiten, was schon in einem gewissen Widerspruch zueinander steht. Wie soll das in Zukunft nicht zum Problem werden? Ich sehe das als Chance für die Zukunft, dass man nicht ausgrenzt und die Fronten noch verhärtet, sondern den gemeinsamen Nenner sucht und die Sache voranstellt. Natürlich ist immer Ideologie mit dabei, aber ich will nicht immer alle in einen Topf schmeißen, es gibt in allen Fraktionen Leute mit unterschiedlichen Einstellungen. Ich bin ein Mann der Mitte und ich sehe es als meine Aufgabe als Bürgermeister, die Leute zusammenzuführen, das Miteinander zu suchen.

In der Innsbrucker FPÖ wurde in den letzten Jahren immer wieder mit extrem rechten Ideen wie dem Bevölkerungsaustausch kokettiert. Sehen Sie auch das noch als Basis für ein Miteinander oder gibt es für Sie Grenzen? Nein, also da ist eine Grenze, dafür habe ich kein Verständnis. Das ist dann ein Schritt zu weit.

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Das heißt, Sie würden ein klares Bekenntnis erwarten, dass man nicht in diese Richtung abdriftet? Das hat man nie in der Hand. Wir sind eine bunte Stadt, eine Stadt der Vielfalt, aber ganz klar, irgendwo sind Grenzen. Der Gemeinderat soll ein Vorbild für die Bevölkerung sein, da erwarte ich von allen mehr Respekt, Wertschätzung und Miteinander – in der Sache sehr hart agieren, das ist richtig und gut, aber es muss auch menschenwürdig und im Sinne einer Gemeinschaft sein.

Die letzte Periode war nicht gerade von respektvollem Miteinander geprägt. Wie gelingt das in der neuen Periode besser, oder glauben Sie, dass allein die neue Zusammensetzung das zum Besseren ändern wird? Ich glaube, dass das eine sehr gute Wahl für Innsbruck war. Dieses Wahlergebnis ist eine tolle Basis und gibt uns die Chance, den Weg des Gemeinsamen zu suchen. Für mich ist es immer w ichtig, viel miteinander zu reden, viel zusammenzusitzen, auch durchaus hart zu sein, dann aber auch sagen zu können, ja, das ist gut für die Leute, das ist gut für die Stadt, das machen wir, egal, von wem die Idee kommt.

Wenn Das Neue Innsbruck sich auflösen und in Ihre Reihen eintreten wollen würde: Was wäre Ihre Reaktion? (lacht) Ich glaube, es ist jetzt gut so, wie es ist. Die Wähler:innen haben uns das Vertrauen geschenkt. Sie merken, dass wir es ernst meinen, und das tun wir auch. Es macht Spaß, mit Herzblut, Leib und Seele Innsbrucker zu sein und diese Unterstützung zu erleben. Aber es ist wichtig, d ie Bodenhaftung nicht zu verlieren und immer auf Augenhöhe mit allen zu sein, und ich glaube, jede Fraktion muss ihre Lehren daraus ziehen. Ich habe überhaupt keine Gedanken, da eine Verschmelzung zu machen. Nicht zum jetzigen Zeitpunkt und auch nicht in Zukunft. Wir fahren unsere Linie unabhängig und parteifrei und wollen das auch weiter so machen.

Florian Tursky umwirbt Sie gerade sehr offensiv. Wie interpretieren Sie diese Annäherungsstrategie? Sie sagen es eh, dass es eine Strategie ist. Wenn ich die letzten Monate reflektiere, dann ist alles gesagt.

Sogar meine Tochter hat gesagt, dass sie das jetzt komisch findet. Man spürt bei Menschen, ob sie es ernst meinen, ob sie jemanden über den Tisch ziehen wollen und ob sie reif sind für die Arbeit und für die Sache. Da gibt es noch viel zu reden.

Wovor haben Sie mit Blick auf die nächsten Wochen und Monate Angst? Angst habe ich tatsächlich vor nichts. Außer davor, dass wir irgendwann nicht mehr gesund sind. Das Amt des Bürgermeisters ist nicht einfach, aber das war mir durchaus bewusst. Ich werde jeden Tag das Beste geben und mich bemühen, mit viel Fingerspitzengefühl an die Sache zu gehen. Ich habe vielleicht Angst, dass ich jemandem, der ganz eine falsche Maske aufhat, zu sehr vertraue und dass das dann nicht zum Wohle der Stadt wäre.

Sie sind erst seit sechs Jahren in der Politik, davon jahrelang als einfacher Gemeinderat. Warum fühlen Sie sich trotzdem bereit für das Amt? Ich bin seit sechs Jahren dabei und hab alle Höhen und Tiefen erlebt, die man sich in der Politik vorstellen kann. Für mich war es wichtig, nicht aus der Schule direkt in die Politik zu gehen, sondern mit beiden Füßen im Leben zu stehen, zu arbeiten, Ziele zu erreichen, eine Familie zu gründen. Irgendwann hab ich gesagt: So, jetzt bin ich reif. Meine Genugtuung im Leben ist es, mir

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die Probleme der Menschen anzuhören und zu helfen. Wenn sie glücklich sind, bin auch ich glücklich.

Sie haben sich sicher schon im Bürgermeisterbüro umgeschaut. Was wollen Sie dor t verändern? Wir werden schauen, dass wir das energetisch alles sauber machen. Wir räuchern es aus. (lacht) Wir haben da jemanden in der Verwandtschaft, der das kann.

Sind Sie abergläubisch? Schon ein bisschen, aber nicht extrem. Wir werden es ausmalen lassen auf alle Fälle und dann Schritt für Schritt weiterschauen. Aber man hat mir eh schon gesagt, dass das Budget aufgebraucht ist. Ein Tisch, ein Stuhl und ein Computer werden sich aber schon ausgehen.

Welches Projekt setzen Sie als Erstes um? Ich will die Bürgersprechstunde machen. Und dann viele kleine Dinge, die sich in den letzten Tagen und Wochen angesam-

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melt haben und die man gleich regeln kann, Projekte aus der Schublade holen und umsetzen, den Zaun vom Sonnendeck entfernen. Ich möchte auch einen Wohnbaugipfel machen, Expert:innen einladen.

An welche Projekte aus der Schublade denken Sie? Viele wurden aufgrund von Befindlichkeiten und aus parteitaktischen Gründen schubladisiert, zum Beispiel der Vorplatz vom Haus der Musik. Beim Bozner Platz muss man schauen, dass die jetzige Baustelle gut verläuft. Es muss Raum und Platz für die Jugend geschaffen werden und auch in den Stadtteilen alles funktionieren. Ein Leuchtturmprojekt wie eine Stadtseilbahn brauchen wir aber nicht. Wir müssen schauen, dass wir wieder funktionieren, dass wir für ein Miteinander sorgen, Aufgaben des täglichen Lebens einfach bestmöglich unterstützen, in die Zukunft planen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Die Welt auf einem Acker

Der Innsbrucker Weltacker zeigt auf 2.000 Quadratmetern, was und wie viel auf den weltweit zur Verfügung stehenden Ackerflächen wächst – und was anders verteilt sein könnte.

Mitten in der Stadt erblüht hier nicht nur ein Lernort, sondern neuer Lebensraum für Mensch und Tier.

Text: Verena Wagner, Fotos: Franz Oss

Heute ist es ein buntes Dutzend, das mitanpackt, damit neue Saat in den noch kahlen Acker kommt. Mit Grabgabeln lockern Ehrenamtliche die Erde. Nach einer gemeinsamen Gärtneraktion mit dem Flüchtlingsheim Trientlgasse sind jetzt vier der Bewohner:innen zum wöchentlichen Mitgärtnern am Weltacker zwischen Reichenauer Wohnblocks, Schrebergärten und dem Fußballplatz an der K lappholzstraße erschienen.

Hier und da wächst schon etwas: Der Spinat reicht für ein leckeres Abendessen für alle.

Während eine wichtige Regel am Weltacker lautet, die Beete nicht zu betreten, um die Erde nicht zu verdichten, dürfen die Anwesenden nach Herzenslust mit bloßen Händen im Erdreich graben. Für viele ist das ungewohnt, manche sind zum ersten Mal hier. Die meisten, die hier gärtnern, benötigen Anleitung.

Das Team zeigt die Tätigkeiten vor. Zwischen zwei Bewegungen mit dem Rechen richtet sich eine Frau auf, wischt sich mit

dem Handrücken – die Finger voller Erde –den Schweiß von der Stirn. Ihre Augen leuchten, als sie von den alten Sorten erzählt, die sie dieses Jahr pflanzen will.

DIE WELT AUF 2.000 QUADRATMETERN. Claudia Sacher hat sich hier einen Traum verwirklicht. Die Landschaftsplanerin erklärt, wieso der Weltacker kein Gemeinschaftsgarten ist und worum es eigentlich geht: „Rund acht Milliarden Menschen leben auf unserem Planeten. Teilt man die global verfügbare Ackerfläche von 1,5 Milliarden Hektar durch diese Zahl, ergibt das rund 2.000 Quadratmeter pro Nase.“ Das ist genau die Fläche des Weltackers. Neben sieben Äckern in Deutschland gibt es drei in der Schweiz, zwei in Österreich sowie weitere in Südtirol, Luxemburg, Frankreich, Liechtenstein, Kenia und Indien. Ausgedacht hat sich das alles übrigens der Agrarexperte Benedikt Haerlin 2013 in Berlin.

Maßstabsgetreu bilden die Äcker nach Zahlen der Welternährungsorganisation FAO ab, wie die Menschheit das zur

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Verfügung stehende Ackerland derzeit nutzt. Was nicht von Wald (5.200 Quad ratmeter pro Person) oder Weide (4.400 Quadratmeter pro Person) stammt, muss hier wachsen. Neben Getreide (über 50 Prozent), Mais und Soja sind das Hülsenfrüchte, Gemüse, Gründüngung, Obst und Nüsse. Sacher zeigt auf die Beete, auf denen dieses Jahr die Vertretung für die Exoten wachsen soll.

Ob Ölpflanzen, Biosprit, Kautschuk für Reifen und Gummi oder Sojabohnen f ür Schweinefutter: „Wir bauen hier Ackerkulturen im gleichen Verhältnis an, wie sie auf den Feldern weltweit wachsen –die ganze Welt auf einem Acker. Einige Kulturen haben spezielle Ansprüche, sind für Tirol unüblich oder wachsen bei uns nicht“, erklärt Claudia Sacher, Gründerin der feld:schafft. Die Genossenschaft engagiert sich im Bildungsbereich und mit Catering gegen Lebensmittelverschwendung.

Ins Rollen kam alles 2022 in Kooperation mit dem Stadternährungsprojekt Feed’INN, der Stadt und der Uni Innsbruck. Genau wie der Acker im Frühjahr zu neuem Leben erweckt werden muss, ist es nun seit drei Jahren eine Herausforderung, genug Fördergelder an Land zu ziehen.

BILDUNGSORT FÜR ALLE.

Der Weltacker veranschaulicht globale Strukturen so eindrücklich, dass bei den Besucher:innen zahlreiche Fragen auftau-

„Die Menschen haben ein striktes Bild, wie Landwirtschaft aussehen mus s, und reagieren irritiert, wenn es abweicht.“
Claudia Sacher

chen: „Ist es möglich, sich mit dieser Ernte komplett zu versorgen? Worauf wollen wir auf keinen Fall verzichten und müssten es importieren? Unter welchen Umständen reichen 2.000 Quadratmeter aus, um den menschlichen Pro-Kopf-Verbrauch ein Jahr lang zu decken – fair für alle?“ Nachdenken lässt es sich hier über Herkunft, Produktion und Transport von Lebensmitteln, aber auch über die wertvolle und endliche Ressource Boden. Bunte Steine markieren etwa, wie viel von der landwirtschaftlichen Weltproduktion bereits am Feld entsorgt wird – nämlich ein Drittel.

Ein Weltacker eignet sich zur Klärung komplexer Themen, etwa als Recherchetool für Masterarbeiten. Er zeigt nicht nur bildungspolitische Fragen rund um die lokale und globale Lebensmittelversorgung auf, sondern lässt viele Ideen von außen zu. 2023 hat das Team 1.150 Besucher:innen der Bildungsexkursionen dokumentiert. 85 Erwachsene und 185 Schüler:innen haben einmal oder mehrmals am Weltacker gegärtnert.

Ein Lehrer des nahen ReithmannGymnasiums hat für seinen Biounterricht um Tabakpflanzen und Zuckerrüben gebeten, um sie mit der Klasse weiterzuverarbeiten. „Je mehr wir draußen sind, desto mehr Gespräche laufen und desto mehr bauen sich Synergien auf. Wir sind ein vielseitig nutzbarer, außerschulischer

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Mit der selbst gebauten Radhacke lässt sich Unkraut rückenschonend jäten.

rerqr

Mitgärtnern: immer mittwochs 17.30–19.30 Uhr, ohne Anmeldung, einfach vorbeikommen

Mitessen:

Ernteausgabe – je nach Saison und Angebot –jeden Mittwoch um 18 Uhr (Spenden erwünscht)

Mehr wissen: offene Exkursion, jeden 1. Sonntag im Monat, 17–18 Uhr

Eröffnungsfest: 5. Mai 2024 - feldschafft.at/weltackerinnsbruck/ - insta @feldschafft - www.2000m2.eu

Lernort für kleine und große Menschen“, erklärt Mitgründerin Félicie Weiss. Für Treffen können Vereine oder Gruppen die Wiese nutzen. Aber auch alte Techniken wie Sensen lernen Interessierte hier.

WACHSTUM ERLEBEN.

„Für manche sind wir immer noch der grüne, spinnerte Studentenhaufen, der ihnen die Fläche weggenommen hat“, bedauert Claudia Sacher und deutet auf einen Hundehaufen in der Anbaufläche: Zeichen des Protests.

Die positiven Rückmeldungen zu diesem Experimentierfeld zwischen urbanem Ballungsraum und agrarischer Nutzfläche überwiegen jedoch. Ein alter Mann, der oft seine Runde dreht, habe sich bei ihr bedankt, dass es auf dem Acker so riecht wie auf seinem Schulweg 1955.

Die anfängliche Skepsis der Anwohner:innen ist Akzeptanz und Respekt gewichen – nicht zuletzt durch die konstante Handarbeit auf dem Acker. „Wir buckeln bei jedem Wetter und sind auch im Hochsommer nicht in Urlaub“, nickt ihre Kollegin.

Salate und anderes lassen sie teilweise ausblühen, um die Samen zu ernten. Manche Leute finden das geschossene Gemüse seltsam, andere sind begeistert, dass sie Pflanzen jetzt in ihren Entwicklungsstadien erkennen. „Viele Menschen haben ein striktes Bild, wie Landwirtschaft aussehen muss, und reagieren irritiert, wenn es abweicht“, erklärt Sacher.

A m Weltacker ist eben nicht alles perfekt in Form und Farbe wie Gemüse im Supermarkt. Auch mittwochs beim Ernteverteilen beobachtet sie oft skeptische Blicke über zu klein, zu groß oder schief geratene Zucchini und Karotten. Manchmal findet sie es auch stressig, unter Dauerbeobachtung zu stehen.

Auch die Wasserversorgung war schon Thema. „Wir gießen nur Jungpflanzen. Letzten Sommer mussten wir die Tomaten nur ganze dreimal gießen! Den Rest haben sie allein geschafft. Wir wollen keinen Vorzeigegarten“, betont sie, „sondern abbilden, wie Landwirtschaft funktioniert, und akzeptieren Trockenstress bei den Pflanzen, um zu sehen, wie sie reagieren. Dürren sind eine Realität, die auf uns zukommt.“ 2023 lag der Wasserverbrauch nur bei 300 Liter. Da zeigen sich schon mal schlappe Blätter.

Manchmal arbeitet Sacher frühmorgens oder spätabends, um die Pflanzen in a ller Stille beim Wachsen zu beobachten –

mitten in der Stadt. Ökologisch ist der Acker so wertvoll, weil er das Nahrungsangebot für Insekten und Vögel erhöht und Humus anreichert.

„Was hier für Tiere herkommen, Stieglitze oder ein Kiebitz. Am Montag habe ich d ie Falkenbalz miterlebt. Das sind Dinge,

„Wir sind ein vielseitig nutzbarer, außerschulischer Lernort für kleine und große Menschen.“
Félicie Weiss
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Maßstabsgetreu bildet der Weltacker ab, wie die Welt das verfügbare Ackerland derzeit nutzt.

die fallen dir sonst nicht auf“, schwärmt sie, begeistert von der Entdeckung, wie schnell sich Leben wieder ansiedelt. „Der Boden ist das Herz des Weltackers, was für ein Lebensraum ist das!“

Unverständlich sind für die Ehrenamtlichen die Diebstähle – trotz Ernteausgabe. Von 20 Pflanzen konnten sie letztes Jahr eine einzige Paprika ernten. Auch Vandalismus komme vor. „Da hilft uns das soziale System der Hundehalter:innen.

Sie fühlen sich mitverantwortlich und halten die Augen offen“, loben sie.

SAATGUT UND SORTENVIELFALT.

Stolz ist Claudia Sacher nicht nur auf die gute Kommunikation im Umfeld, sondern auch auf die Zusammenarbeit mit Bäuer:innen. Europaweit ist sie im Austausch mit unabhängigen Samenbanken, d ie alte Ackerkulturen erhalten. Aus Italien bekommt sie in Vergessenheit geratene Bohnensorten, Obernberger Schwarzhafer und Tiroler Ackerbohnen von der Genbank Tirol.

Eigenes Saatgut stammt von den Pflanzen, die im letzten Herbst austreiben durften. So konnten sie fast das gesamte Saatgut selbst vermehren. Wer den Weltacker im Spätsommer in seiner ganzen Pracht stehen sieht, wundert sich, dass rein rechnerisch 20 Wochenstunden ausreichen, um der kleinen Fläche derart viele Feldfrüchte zu entlocken.

Wie die Zukunft aussieht, weiß man heute so wenig wie vor 100 Jahren. Fest steht: Heute wie morgen kümmern wir uns darum, dass Sie verlässlich und sicher mit Energie versorgt werden. www.gutmann.cc

Gut? Gut!
Jeder Setzling braucht genügend Raum im Beet. Deshalb müssen die Pflänzchen rechtzeitig vereinzelt werden.
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gegen die Einsamkeit

Mit ihrem Projekt One Day wollen

Anda Gell, David Brenner und Thomas Reitsperger den sozialen Zusammenhalt in der Stadt stärken und über gemeinsame Passionen lokale Communitys fördern. Losgehen soll es mit einem in Innsbruck bereits stark verwurzelten Thema: Skateboarden.

Text: Lisa Schwarzenauer

Wer an schönen –oder zumindest nicht komplett verregneten –Tagen am Landhausplatz vorbeigeht, sieht dort mit hoher Wahrscheinlichkeit mindestens eine Gruppe Skateboarder:innen über den Asphalt rollen. Der Platz gefällt vielleicht nicht allen, aber für die Innsbrucker SkateboardCommunity ist er gleichzeitig ein Spielplatz mitten in der Stadt und ein Ort, an dem man immer Gleichgesinnte antrifft. Genau dieses von einer geteilten Leidenschaft geprägte Gemeinschaftsgefühl wollen

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Anda Gell, Thomas Reitsperger und David
© FRANZ OSS, MICHEL CROOKED, ONE DAY
B renner wollen mit One Day lokale Communitys stärken.

One Day ist als Non-for-profitMarketingagentur gedacht, die lokale Gemeinschaften dabei unterstützt, Fuß zu fassen und zu wachsen. Das erste konkrete Projekt zielt auf die Skateboard-Community in Innsbruck ab. Konzept und Businessplan stehen bereits, jetzt geht es um die Finanzierung und Realisierung. Wer am Projekt interessiert ist und am Laufenden bleiben will, wird auf Instagram über @oneday_ibk immer mit Neuigkeiten versorgt.

Ein Kernstück des Projektes ist ein physischer Treffpunkt, an dem sich die Community und Interessierte treffen und austauschen können.

die drei Freunde Anda Gell, David Brenner und Thomas Reitsperger mit ihrem Projekt One Day aufgreifen und verstärken – vorerst für die Skateboard-Community, später aber auch für andere Bereiche, wie beispielsweise Radfahren oder Kulinarik.

GEMEINSAM STATT ALLEIN.

Der Anstoß dazu war ihre Beschäftigung mit dem Thema Mental Health, das spätestens seit der Pandemie immer mehr im gesellschaftlichen Fokus steht. Zahlen von 2023

zufolge leidet weltweit jede dritte Person an Depressionen oder Anxiety – auf Innsbruck umgelegt entspricht das mehr als 40.000 Menschen. Gleichzeitig ist bekannt, dass zwischenmenschliche Beziehungen einen positiven Effekt auf die psychische Gesundheit haben: Wer Teil einer Gemeinschaft ist, ist nicht nur seltener einsam, sondern langfristig glücklicher und gesünder.

„Wir haben uns gefragt: Wie kann man lokal etwas vorantreiben, damit es wieder ein bisschen mehr Gemeinschaft gibt?“, erzählt Anda Gell.

A llein durch das Smartphone werde alles immer individueller und polarisierter, es brauche aber genau das Gegenteil. Hier setzt One Day an: Mit dem Projekt soll die bereits bestehende SkateboardCommunity gestärkt, unterstützt und sichtbarer gemacht werden, damit auch Neugierige, die bisher vielleicht noch wenig bis nichts mit ihr zu tun hatten, andocken und Teil der Gemeinschaft werden können. Dafür sollen sowohl ein physischer als auch ein digitaler Raum geschaffen werden: In einer Art modernem Vereinsheim soll die Community einen

Ort zum Austausch und für Events haben, eine App soll ergänzend dazu auch außerhalb der Öffnungszeiten Ressourcen und Infos zu Workshops, coolen Skateplätzen und Events liefern.

VON DER IDEE ZUR REALITÄT.

Das Konzept für One Day steht, es gibt bereits konkrete Pläne für die App, für die Räumlichkeiten und alles rundherum. Im Prinzip sind Gell, Brenner und Reitsperger startklar – es fehlt nur noch die Finanzierung, bevor die Suche nach einer passenden Location und alles weitere losgehen kann. Dass ihre Idee in Innsbruck auf fruchtbaren Boden stößt, hat sich über die letzten Monate bereits gezeigt: Bei Events, wie Infoabenden im Jimmys, waren Mitglieder der Skate-Community, Brancheninsider:innen und a ndere Interessierte eingeladen, Feedback zu geben und zu diskutieren. Die Resonanz war durchgehend positiv bis begeistert, weshalb jetzt im Mai über Instagram der erste Schritt in die breite Öffentlichkeit gemacht wird, bevor die Idee auch offiziellen Stellen wie Stadt und Land präsentiert wird.

Wie
passiert jetzt?
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IVB News

Drei Seiten Mobilität

Freuen sich über die neue Haltestelle bei der Olympiaworld (v.re.): Geschäftsführer Matthias Schipflinger mit Stadtrad-Koordinator Thomas Hillebrand und Christoph Kaufmann (Hauptabteilungsleiter Sondersportstätten).

Neuer Stadtrad-Standort bei Olympiaworld

Das Stadtrad-Netz wächst auch im Jubiläumsjahr kräftig weiter. Seit April gibt es einen zusätzlichen Standort in der Olympiastraße.

Mit einer neuen Stadtrad-Station bei der Olympiaworld ist das Sport- und Veranstaltungszentrum verkehrstechnisch noch besser angeschlossen. „Das Stadtrad ist eine ideale und flexible Ergänzung zu den bestehenden Öffi-Verbindungen bzw. den eigenen IVB-Shuttles bei Großevents“, freut sich Geschäftsführer Matthias Schipflinger. Mit bis zu 500 Veranstaltungen im Jahr zählt die Olympiaworld zu den besucherstärksten Infrastruktureinrichtungen in der Landeshauptstadt. Auch Stadtrad-Koordinator Thomas Hillebrand freut sich über den Zuwachs: „Damit können wir unsere Flotte auf nunmehr 515 Stadträder an 49 Standorten weiter ausbauen.“

Weitere Verleihstationen sind bereits in Planung, denn die Beliebtheit des Stadtrads ist ungebrochen. Im ersten Quartal 2024 ist die Nutzung erneut gestiegen: Gegenüber dem Vergleichszeitraum

des Vorjahres konnte ein Plus von ca. 90 Prozent erzielt werden. Dabei war 2023 mit insgesamt 464.328 Entlehnungen ein absolutes Rekordjahr. „Mit dem frühen Frühlingsstart steuern wir 2024 auf einen neuen Höchststand zu“, so Thomas Hillebrand.

Günstig und flexibel von A nach B Über 10.000 StammkundInnen nutzen das Stadtrad mittlerweile regelmäßig. Der Verleih ist über die App unkompliziert und günstig: Eine halbe Stunde kostet einen Euro, jede weitere halbe Stunde einen weiteren Euro. Für neun Euro im Monat ist jede erste halbe Stunde und damit jede Fahrt unter 30 Minuten gratis. Dieses Abo gibt es auch für ein ganzes Jahr um € 39,– Euro und für KlimaTicketBesitzerInnen um € 29,– Euro.

Entgeltliche Einschaltung

Innsbruck erobern

Am 29. Juni 2024 können (Hobby-)SportlerInnen

beim purora Innsbruckathlon ihre Freude am Überwinden von Hindernissen zeigen.

Die härteste Sightseeing-Tour der Welt ist zurück und vereint Menschen aller Altersklassen. Ob Obstacles Run für ErstteilnehmerInnen, 10+km-Lauf mit 20 Hindernissen oder 5+km-Lauf mit zehn Hindernissen – der purora Innsbruckathlon bietet von AnfängerInnen über Profis bis hin zu Familien für jedes Alter und sportliches Niveau das Passende. Es ist die bunte Mischung, die das Event zu einem besonderen Erlebnis macht.

Bereits am 28.06.2024 können die jüngsten AbenteurerInnen im Alter zwischen acht und 15 Jahren ihre Geschicklichkeit beim Junior Innsbruckathlon unter Beweis stellen.

Tipp

Für alle TeilnehmerInnen gilt die Startnummer 90 Minuten vor und nach dem Lauf als Gratis-Ticket für die Hin- und Rückfahrt auf den Linien der IVB in Innsbruck (Kernzone).

Football aus Tirol

Mit neuem Schwung zu alter Stärke:

Die RAIDERS Tirol wollen mit neuem Trainerstab und Quarterback wieder zur europäischen Spitze aufschließen.

Jim Herrmann, ehemaliger Super-Bowl-Gewinner mit den New York Giants, steht in diesem Jahr als Head Coach der RAIDERS Tirol an der Seitenlinie. Ein erfahrener Trainerstab, der sich aus ehemaligen NFL-Coaches zusammenstellt, steht ihm zur Seite. Mit D’Angelo Fulford konnte zudem ein neuer Quarterback gewonnen werden.

Die Eigenbauspieler Adrian Platzgummer und Philipp Haun kehren zurück und sorgen mit Tobias Bonatti als Runningback für Furore. Abos und Einzeltickets für die Heimspiele der RAIDERS Tirol sind bereits erhältlich.

Alle Infos gibt es unter www.raiders.at.

Tipp

Die IVB bieten einen eigenen Shuttleservice zu den Heimspielen der Raiders. Dieser fährt jeweils 90 Minuten vor und nach den Spielen vom Hauptbahnhof zur Olympiaworld und wieder zurück. Das Event-Ticket gilt gleichzeitig als IVB-Ticket.

ivb.at

Bogenfest

Kulturelle Vielfalt und Kulinarik verschmelzen beim 3. Bogenfest in Innsbruck.

Am 18.05.2024 verwandelt sich die Bogenmeile zum größten Begegnungsort der Stadt. International bekannte KünstlerInnen sorgen neben spannenden Newcomern auf zwei Stages für beste musikalische Unterhaltung. Mit dabei sind KiNK, Texta und Cecilia Tosh. Zum bunten Programm zählen außerdem neben Swingtanz und Blasmusikkapelle auch Graffiti und eine Kinderspielstraße.

Alle Infos zum Line-up und Programm finden sich unter www.innsbruckmarketing.at/bogenfest.

Hinweis

Aufgrund der Veranstaltung wird die Linie 1 für die Dauer des Festes umgeleitet und als Schienenersatz mit Bussen geführt. Auch die Linie R muss umgeleitet werden. Alle Infos dazu gibt es rechtzeitig unter www.ivb.at

Bühne

frei!

Bereits zum fünften Mal lockt das Festival „Theater unter Sternen“ im Juni Groß und Klein an.

Klappe zu, Film ab!

Das Internationale Filmfestival Innsbruck begeistert zum 33. Mal Gäste aus aller Welt.

Kinofans aufgepasst: Unter dem diesjährigen Motto „ENTER THE CONTACT ZONE“ werden beim Internationalen Filmfestival Innsbruck (IFFI) vom 28.05. bis 02.06.2024 rund 65 Filme aus verschiedenen Genres gezeigt. Sie laden ein, in unbekannte Perspektiven einzutauchen, neue Eindrücke zu sammeln und diese zu diskutieren.

Schauplätze des größten Filmfestivals Westösterreichs sind das Leokino und der Cinematograph. Ab 10.05.2024 ist das gesamte Festivalprogramm auch online unter www.iffi.at zu finden

Gewinnspiel

Die IVB verlosen 4 x 2 Festivalpässe. Einfach bis zum 22.05.2024 eine E-Mail mit dem Betreff „IFFI“ an verlosung@ivb.at senden und mit etwas Glück gewinnen.

Vom 22.06. bis 12.07.2024 wird der Zeughaus-Hof zum Schauplatz vielfältiger Darbietungen. Das diesjährige Programm ist ein bunter Mix aus mitreißenden Inszenierungen und fesselnden Performances. Mit im Gepäck ist eine Vielzahl von fantastischen Gruppen, darunter das BogenTheater und die 20-Jahres-Produktion des Westbahntheaters.

Gewinnspiel

Die IVB verlosen 4 x 2 Karten für „Theater unter Sternen“. Dafür eine E-Mail mit dem Betreff „Theater“ an verlosung@ivb.at senden. Einsendeschluss ist der 31.05.2024.

IMPRESSUM Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH Medieninhaber und Verleger: TA RGET GROUP Publishing GmbH / Brunecker Straße

6020 Innsbruck, T
512 58 60 20 / marketing@ivb.at / www.ivb.at
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Klinger, Theater
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HEY INNSBRUCK, schau dir das mal an!

Urbane Arena

Die Revitalisierung des Parks am Mährischen Platz in Brünn betont städtebauliche, architektonische und soziale Aspekte eines stark frequentierten öffentlichen Raums im historischen Zentrum.

BRUNN

Die zweitgrößte Stadt Tschechiens ist bekannt für ihre Lebendigkeit, aber auch die historischen Gebäude, die verschiedene Architekturstile vom Mittelalter über den Barock bis zur Moderne vereinen. In den vergangenen Jahren hat sich die Stadt zu einem Zentrum für Innovation und Technologie entwickelt. Das städtische Leben bereichern zahlreiche nachhaltig gestaltete öffentliche Plätze, Parks und Grünflächen. :

An der Stelle einer abgebrochenen mittelalterlichen Stadtbefestigung befindet sich heute einer der größten Parks in Brünn. Der lange Zeit vernachlässigte Mährische Platz (Moravské Náměstí) erstrahlt seit 2022 rekonstruiert in neuem Glanz: Ein markanter, elliptischer Brunnen und eine aus- wie einladende Sitzbank aus Holz sollen eine gleichsam lebendige und ruhige Umgebung im Kontrast zum Trubel der Stadt bilden. 19.887 Quadratmeter der Platzgesamtfläche von 22.365 Quadratmetern (das entspricht fast 18 olympischen

Schwimmbecken) entfallen auf Grünflächen und gepflasterte Wege. Zum Nutzungsangebot zählen auch ein Café, ein Spielplatz und Bereiche für gemeinschaftliche Aktivitäten. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf ökologischer Nachhaltigkeit, biologischer Vielfalt, gemeinschaftlichem Engagement und Inklusivität.

POETISCH UND DYNAMISCH. 2016 hatte die Stadt einen öffentlichen Wettbewerb für die Gestaltung des Parks auf dem Mährischen Platz ausgeschrieben. Das 2022 fertiggestellte Siegerprojekt des Architek-

© BOYSPLAYNICE
WAS WIR VON AN DEREN STÄDTEN LE R N EN KÖNNEN S E RIE
Der zentrale Bereich des Parks ist als urbane Arena und multifunktionaler Raum angelegt.
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Text Linda Pezzei

WAS INNSBRUCK

LERNEN KANN

Ein Blick nach Brünn zeigt, wie man die Vergangenheit respektieren und gleichzeitig dynamische und zukunftsorientierte

Stadtoasen schaffen kann, die Einheimische wie Gäste zum Verweilen und Austausch einladen.

turbüros Consequence Forma sah anstelle des bestehenden fünfzackigen Brunnens einen zentralen, multifunktionalen Bereich mit einem Wasserspiel und Nebeldüsen vor, der von einem hölzernen Sitzring mit einem Umfang von 120 Metern umgeben ist. Dieser zentrale Bereich dient der Erholung und kann für Theater- und Musikaufführungen genutzt werden. Nach Einbruch der Dunkelheit wird die Bank durch eine Hintergrundbeleuchtung als Skulptur in Szene gesetzt.

EIN ECHTER STADTPARK.

Während die Promenade unter den Baumkronen der alten Bäume Ruhe bietet, darf es in der Stadtarena im Zentrum laut und lustig zugehen: Studierende liegen in der Wiese, Kinder spielen im Wasser, Büroangestellte genießen die Mittagspause auf der gemütlichen Bank und eine Gruppe Senior:innen hat sich zum leichten Sportprogramm verabredet. Das Konzept dieses Treffpunktes im Herzen des Parks hat sich dem gemeinsamen Komfort verschrieben. Mit dem ersten Tageslicht erwacht die Arena zum Leben.

Die Gestaltung des Platzes ist eine Antwort auf den alten Baumbestand und basiert auf intuitiv miteinander verbundenen Fußwegen.

Der Brunnenbereich verwandelt sich in eine Bühne. Es gibt immer etwas zu sehen und es ist immer etwas los. Und jede und jeder ist eingeladen, an diesem Erlebnis teilzuhaben.

BLAU ­ G RÜNE INFRASTRUKTUR.

Der Begriff beschreibt ein strategisch geplantes Netzwerk natürlicher und naturnaher Flächen mit unterschiedlicher, naturräumlicher Ausstattung auf verschiedenen Maßstabsebenen. In Brünn sollen in diesem Kontext von der Natur inspirierte Maßnahmen die Rückhaltung des Regenwassers im Park maximieren, sodass es im Boden versickern und die Vegetation besser versorgen kann. An heißen Tagen herrscht im Park und in der Umgebung ein günstiges Mikroklima, das auch durch die Springbrunnenanlage und ihre kühlenden Nebeldüsen unterstützt wird. Dieser effektive Schutz vor Überschwemmungen und Dürre dient derzeit als eine grundlegende Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel in städtischen Gebieten.

Durch das Konzept ist es gelungen, zuvor ungenutzte Flächen an einer Schnittstelle zwischen dem Park und der Stadt in einen attraktiven urbanen Boulevard zu verwandeln. Das Café, durch dessen Dach ein Baum wachsen darf, schließt mit seiner Terrasse die schattige

Promenade unter alten Bäumen ab. Die Eingänge zum Park wurden nach einer Methode angelegt, bei der Trampelpfade im Neuschnee mithilfe von Drohnenbildern kartiert wurden. So gibt es nun einen breiten Hauptweg, kleinere radiale Verbindungen und eine ringförmige Promenade, die durch kleine, grasbewachsene Pfade ergänzt wird. Vielleicht haben die Brünner:innen den Mährischen Platz auch wegen solch lebensnaher Überlegungen so schnell und vorbehaltlos in ihr Herz geschlossen.

DIESE SERIE WIRD DURCH UNTERSTÜTZUNG DES V VT ERMÖGLICHT.

Smarte Lösungen für die Stadt der Zukunft gibt es viele. Die Serie „Hey Innsbruck, schau dir das mal an“ widmet sich Best-PracticeBeispielen aus aller Welt und zeigt, was andere Städte für eine nachhaltige Zukunft tun.

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ESSEN & TRINKEN

6020 isst sich einmal quer durch die Stadt, verrät, was schmeckt, was nicht und was es Neues zu entdecken gibt.

ZUM WOHL

TIROL x

Der kleine, feine Burgerla den aus der Maria-There sien-Straße macht Juni in der Fallmerayerstraße 12 einen zweiten S tandort auf Dort, wo einst Sapori residierte und sich kürzlich das Kamelion die Zähne ausbiss, wird es im "Zum Wohl Tirol am Gericht" tagsüber (bis 16 Uhr) und Brunch geben und abends Burger und Steaks geben.

Wenn alles gut geht (Genehmigungen und so), werden sich die Gäste auf einen Gastgarten freuen können.

© 6020A RCHIV, SHUTTERSTOCK.COM, FRANZ OSS
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scheint nun aber klar, dass es vorbei ist. Die Gelateria Lago di Garda ist am KurtStandort am Franziskanerplatz bereits eingezogen – am Marktgraben bleibt die Gelateria aber eben -

WIRKLICH

EIN BRETT

Am 17. Mai eröffnet in der Mariahilfstraße 12 ein Brett. Genau genommen „ Das Brett “. Dabei handelt es sich um eine Brettspielbar, in der man abends mit Freund:innen gemütlich zu ein paar Drinks zocken und essen kann und tagsüber Kaffee bekommt und Brettspiele käuflich erstehen kann.

PAUSE FÜR DIE KUNSTPAUSE

Michael Klemenc muss leider weichen: Die Kunstpause wird über den Sommer an schönen Tagen noch als Pop-up den Gastgarten betreiben, dann aber im Herbst den Renovierungsarbeiten im Landesmuseum zum Opfer fallen – und zwar eine ganze Weile. Erst 2027 soll es hier wieder eine Kunstpause geben . Der umtriebige Gastronom zieht derweil weiter zum Franziskanerplatz, wo er am 10. Mai die Brasserei eröffnen möchte – ein Bistro mit coolen Drinks und kleiner, feiner Speisekarte.

Di–Do:Öffnungszeiten 16–23 Uhr Fr.–Sa: 14–23 Uhr

Wir Suchen dich für: 2-6 Tagewoche , 11–42 Stunden

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Bewerbung an: E-Mail: Bewerbung@zumwohltirol.at WhatsApp: +43 (0) 676 916 995 2

Des Kaisers neue Kaspressknödel

Nach dem etwas holprigen Start im Mariatheresia waren wir gespannt, was das hauseigene À-la-carteRestaurant „franzstephan“ zu bieten hat.

Der erste Eindruck fiel durchweg positiv aus: Freundlicher Empfang, angenehme A tmosphäre und eine Bar, die echt was hermacht. Inhaber Selle Coskun scheint sich wie schon in seinem vorherigen Restaurant, dem L’Arc, auf eine starke Bar zu verlassen. Diese war auch im franzstephan das Highlight des Abends.

Anstelle einer Vorspeise haben wir uns für einen Drink mit Foodpairing entschieden. Mit jeweils 22,90 Euro sind die Starter zwar nicht günstig, aber ihr Geld allemal wert. Schon beim Servieren stieg einem der zitronige Duft des selbst komponierten Drinks „Alpenblüte“ in die Nase. Diese Frische zog sich auch geschmacklich durch das Getränk sowie den dazu servierten Graved Lachs.

TRADITIONELL, MODERN ODER BEIDES?

Küche und Service sind im franzstephan definitiv auf Zack. Nach gerade einmal zehn Minuten ging es mit der Hauptspeise weiter. Die Kaspressknödel für 12,50 Euro kamen so, wie man sie in einem Wirtshaus erwarten würde: drei Knödel mit einer guten Portion Sauerkraut, angerichtet auf traditionel -

Die „Tropenexpedition“ überzeugte nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch. Coole Idee: Glas und Speise auf einem alten Bilderrahmen zu servieren.

lem Porzellan. Tatsächlich haben wir aber in dem schick en Ambiente des franzstephan mit einer moderneren Präsentation gerechnet. Aber: Man bekommt selten so fluffige, gut gewürzte und käsige K aspressknödel, dass einem beim Anschneiden der Käse entgegenfließt. Auch das Sauerkraut war schön herzhaft, nicht zu sauer und gut abgebunden.

Neben Tiroler Klassik ern gibt es eine wechselnde Karte, auf der sich aktuell Gerichte wie GartenkresseSchaumsuppe, Mosaik vom Lachs oder Short Ribs finden. Und auch bei Letzteren gibt es kaum etwas zu bemängeln. Das Fleisch war butterweich, der Wirsing schön knackig und der Jus wurde sicher länger als einen Tag gekocht. Alles in allem ein stimmiges Gericht. Der stolze Preis von 32 Euro

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Großes Bier: 5 Euro

Cappuccino: 3,20 Euro

Das franzstephan in der MariaTheresien-Strasse 51 bietet von Montag bis Freitag 11.30 bis 14 Uhr einen Mittagstisch an. Danach stehen Gerichte aus der Streetfood-Karte zur Wahl, ehe von 18 bis 22 Uhr die Abendkarte gekocht wird.

hätte allerdings eine Sättigungsbeilage gerechtfertigt. Schade auch, dass sich auf der wechselnden Abendkarte kein vegetarisches Hauptgericht findet. Generell haben es Vegetarier:innen bei franzstephan eher schwer.

BITTERES ENDE.

Das Dessert war dann leider eine Enttäuschung. Schon beim Anblick der Creme des ersten Desserts – Apfel mit Vanille und Rosinen (11 Euro) –war offensichtlich, dass in der Küche wohl etwas schiefgegangen war: Die Konsistenz stimmte nicht, und weil sie dann auch noch ungenießbar war, ging der Teller zurück. Auch das zweite –Rhabarber mit zweierlei Eis (12 Euro) –überzeugte geschmacklich und optisch nicht. Pluspunkt: Der Service ging nett und fair mit der Reklamation um.

Wir feiern

Ein Gasthaus, das mit der Zeit geht

Drei erfolgreiche und turbulente Jahre liegen hinter uns. Danke an unsere Gäste, Freunde, Nachbarn und unser tolles Team – an alle, die mit uns durch dick und dünn gehen.

Jahre
goldenesdachl.com

Geöffnet hat DAS Krahvogel Montag bis Donnerstag VON 10 BIS 23.30 Uhr, freitags und samstags bis 1 Uhr nach Mitter nacht.

Zwischen

Kaschemme und Kalorienfest

Das Beisl in der Anichstraße 12 will mit einer breiten Palette an Biersorten nicht nur Dürste löschen, sondern mit deftigem Essen auch hungrige Gäste anlocken –beides macht das Krahvogel gar nicht so schlecht.

Selbstgemachter Erdbeereistee und eine ellenlange Liste an Bieren – bei Drinks braucht sich das Krahvogel nicht zu verstecken.

Ein bisschen dunkel ist es in dem alteingesessenen Lokal in der Anichstraße mit dem Raben auf dem Logo und den übertrieben vielen Biersorten im Sortiment. Dafür wird man freundlich empfangen und gleich zum Platz geleitet – gerne auch im kleinen Gastgarten, der sich hinter dem Tresen versteckt, ein paar Tische beherbergt und leider auch mit Freude von Raucher:innen aus dem Lokal genutzt wird.

„Wer Durst hat, hat auch Hunger“, werden sich die Konzeptentwickler:innen hier gedacht haben. Unter den Vorspeisen finden sich zwar auch eine „kreative Suppen -

kreation“, klassische Bruschetta und Bruschetta mit L achs, aber das Beef Tatar und der gebackene Camembert deuten eher darauf hin, wo die Reise hier hingeht: zwischen gutbürgerlicher Küche, die die Regeln der Kunst ein wenig ignoriert und bei der Schwein die Lösung aller Probleme ist, und einer Studentengrillerei, bei der die Preise aber doch etwas außerhalb der Reichweite eines Altorientalisten im zwölften Semester Bachelor liegen.

GUT GETANE ARBEIT.

Das Krahvogel macht seinen Job aber gut: Der Service ist top, das Essen kommt schnell, die Bruschetta ist sehr

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frisch und nicht zu knoblauchig. Sie ist knusprig, ohne einem beim Essen komplett die Würde zu rauben. Die fast unappetitlich große Portion Edamame ist frisch und knackig, könnte allerdings noch etwas mehr Salz vertragen.

Beim Krahburger (stolze 17,20 Euro) wird man ein wenig enttäuscht: Das Brot wirkt leider nicht mehr ganz so frisch, das Fleisch einen Hauch zu durch und daher leider et -

was zu zäh. Schade ist das vor allem deswegen, weil die Sauce sehr gut schmeckt und die Burgerkonzeption an sich sehr interessant ist. Die dazu gereichten Pommes sind so, wie man sie sich wünscht: außen knusprig, innen weich. Die Krah-Sauce war nicht so unser Fall, da sie etwas zu viel Eigengeschmack hatte. Dafür war der Trüffeldip wirklich gut.

Die Rippelen (21,50 Euro) sind sehr zart und schön rauchig mariniert –wäre das Knoblauchbrot noch eine Spur würziger, könnte man von der etwas altbackenen Aufmachung absehen und dem Gericht die Bestnote in seiner K ategorie verleihen. Die Nachspeise geht ohne größere Aufregung über die Bühne . Nur so viel: Brennendes Eis klingt aufregender, als es ist, denn Rum brennt zwar, verleiht der Kugel Eis aber einen Geschmack, auf den eben nicht jeder steht. Nach einer kleinen Diät gerne wieder.

Liebe geht durch den Magen. Ganz besonders am Muttertag! Wer Mama zu ihrem Ehrentag so richtig verwöhnen möchte, zaubert ihre Lieblingsbackwaren von Therese Mölk auf den Tisch. So wird der 12. Mai zum Fest!

SCHMECKT. DER. MAMA. SONST NICHTS. &
Frisch und knusprig

DAMALS

Ob Schüler:in, Akademiker:in oder Sandler:in – das Café Wiener war über 30 Jahre lang erste Anlaufstelle für Gäste jeder Art. Nach fast sechs Jahren verschlossenen Türen ist die Innsbrucker Institution nun zurück. Wir haben uns umgehört, warum das Lokal so legendär ist.

Text Wiebke Kühlbauch, Fotos Franz Oss

Ehemalige (und zukünftige) Stammgäste sagen, im Wiener sehe alles noch so aus wie damals.

Damals wie heute hängt neben der Eingangstür das Eröffnungsplakat vom Wiener, auf dem steht:

„Eine Art Wohnung · eine politische Tribüne · ein Rendezvousort · der Anfang des Einfalls · das Hoffen auf den falschen Freund · das Warten auf die Freundin, die nie kommt · das Gespräch mit der Geliebten, um nie das letzte Wort zu finden · der ewige Rückschritt, um alles wieder dort zu suchen, wo man es vorher schon nicht fand – IM

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„Anstatt in die Schule oder auf die Uni führte viele der erste Weg des Tages ins Wiener. Sabine, die resolute Tageskellnerin, übernahm dann sozusagen die erzieherischen Pflichten.“
GERALD PIRCHL

Wer das Café Wiener nicht kennt, wird es vermutlich auch nicht so leicht finden. Das scheint

Inhaber Johann aber nicht son- derlich zu stören, im Gegenteil: „Eigentlich ist das Wiener ein Insider-Treffpunkt. Man findet hier keine Tourist:innen, weil man von außen gar nicht sieht, dass das ein Lokal ist.“ Die Gäste kamen hierher, um Menschen zu treffen, die sie kennen.

Vormittags unter der Woche bot das Café Wiener vor allem Schüler:innen und Student:innen, die keine Lust auf Unterricht hatten, einen sicheren Platz. Sicher, weil das Lokal gut versteckt im ersten Stock der Maria-Theresien-Straße 4 liegt. Hier lief man also nicht Gefahr, dass vorbeilaufende Eltern oder Lehrer:innen einen ertappten. Johann war durchaus bewusst, wem er da morgens Obdach bot. Getadelt wurde man fürs Schwänzen aber nie. „Ist doch aus fast allen was geworden“, meint der 72-jährige Wirt.

ZWEITES ZUHAUSE.

Auch Gerald Pirchl erinnert sich noch gut an diese Zeit. Er selbst war nicht nur über 16 Jahre Stammgast im Wiener,

sondern Ende der 1990er auch Kellner in der Innsbrucker Institution. „Anstatt in die Schule oder auf die Uni führte viele der erste Weg des Tages ins Wiener. Sabine, die resolute Tageskellnerin, übernahm dann sozusagen die erziehe- rischen Pflichten“, erzählt Gerald. Viele hätten erst durch Sabines strenge Hand Ma- nieren gelernt. „Ich glaube, solche Sätze wie ‚Die Fiaß am Tisch, tuast des daham a?‘ oder ‚Kennts ihr nit leiser Karten mischen?‘ schrillen heute noch in so manchen Ohren.“

Vor der Schließung war im Wiener Montag bis Sonntag von morgens bis nachts um zwei Uhr Betrieb. Nicht selten verbrachten Johanns Gäste den ganzen Tag kartenspielend in dem Lokal. „Dementsprechend wurde im Laufe des Tages von Kaffee auf das äußerst günstige Bier gewechselt“, weiß Gerald noch zu gut. „Feste Nahrung nahmen viele zu dieser Zeit lediglich in Form des legendären Wiener Sandwiches auf.“

FAMILIÄRES MITEINANDER. Nicht nur das billige Bier, son- dern auch die familiäre Atmosphäre war für viele ein Grund, ins Wiener zu kommen. „Wenn mal viel los war und jemand an der Bar ausgefallen ist, ist ein- fach einer von uns eingesprun- gen“, erzählt Simon Tartarotti. Der 37-jährige Innsbrucker wohnt inzwischen in Wien, hat aber vor allem in der Oberstufe viel Zeit in dem legendären Lokal verbracht. „Manche hatten sogar das Privileg, den uralten

Computer zu bedienen und Mu- sik auszuwählen. Für uns wurde es dann zur Tradition, nach zwölf Uhr Enrique Iglesias mit ‚Hero‘ zu spielen und dabei alle Lichter auszuschalten.“ Simons Gruppe bestand meist aus 20 bis 30 Leuten, von denen alle miteinstimmten. „Wir haben natürlich geglaubt, das ganze Lokal hätte mit- gesungen“, erinnert sich der Innsbrucker und lacht.

„Bei mir ging es sogar so weit, dass mich meine Mutter regelmäßig im Wiener ange- rufen hat – es gab ja damals noch keine Handys. Es war dann immer recht lustig, wenn Sabine durchs Lokal rief: ‚Geri, die Mama mecht wos von dir!‘“, erzählt Gerald.

MUNDPROPAGANDA.

Mitte April verbreitete sich die Nachricht, dass das Wiener wieder geöffnet hat, wie ein Lauffeuer – und zwar ganz ohne Werbung. Lediglich ein ausgedruckter A4-Zettel an der Tür verrät, dass ab 16 Uhr ge- öffnet ist. Sechseinhalb Jahre nach der Schließung lebt also der Geist der Vergangenheit wieder auf. Nicht nur, weil Jo- hann absolut nichts im Wiener verändert, geschweige denn renoviert hat, sondern auch, weil er immer noch dieselbe Einstellung hat wie damals: „Ich habe für jeden die gleiche Achtung – jeder ist wichtig und jeder ist unwichtig.“ Simon und seine Freund:innen planen bereits ein Revival im Wiener. Dafür reist er sogar aus Wien an.

Inhaber Johann in seinem Wiener – über ihm sein Porträt von der Eröffnung 1986.
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Neues für die Nacht

Wo bis November der Dachsbau sein Zuhause hatte, eröffnet

im Mai Das OTTO. Auch hier soll getanzt und gefeiert werden, ein klassischer Club entsteht aber

nicht: Das neue Lokal – von den Betreibern Tanzbar genannt – soll eine Brücke zwischen Abend und Nacht schlagen.

Als sich im März über Social Media die Nachricht verbreitete, dass in der Herzog-OttoStraße 8 nach dem Ende des Dachsbaus Ende 2023 wieder ein Ort zum Feiern entsteht, waren die Neugierde und die Freude groß – gute Nachrichten aus der Nachtgastronomie und -kultur sind in Innsbruck schließlich eher die Ausnahme. Knapp zwei Monate Umbauarbeiten später sperrt das nach seiner Adresse in der Innsbrucker Altstadt benannte OTTO am 17. Mai auf und will nicht weniger als eine Lücke im Innsbrucker Nachtleben füllen.

NÄCHTLICHE NISCHE.

„Es gibt in Innsbruck coole Clubs und gute Bars, aber dazwischen fehlt etwas“, sagt Andreas Brunner, einer der drei Gesellschafter des neuen Lokals. Brunner hat wie seine Partner Danijel Alic und Dalibor Traiolvic bereits Erfahrung in der Nachtgastronomie und als Veranstalter, außerdem ist er als Mitglied der Innsbruck Club Commission bestens mit der Szene und ihrer aktuell schwierigen Situation vertraut.

Die Idee, eine Brücke zwischen einer Bar und einem Club zu schlagen, sei vor allem als Reaktion auf das veränderte Ausgehverhalten entstanden: In Lokalen wie dem Moustache, dem Treibhaus oder dem Fuchs&Hase ist abends zwar immer viel los, aber in die Clubs zieht nur ein Bruchteil davon weiter – nicht nur, weil

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© SHUTTERSTOCK.COM, AXEL SPRINGER
Alles neu: Im ehemaligen Dachsbau wird seit Wochen umgebaut.

Hard Facts

Die Tanzbar Das OTTO sperrt am 17. Mai auf. Von Mittwoch bis Samstag kann dort zusammengesessen, getrunken, getanzt und gefeiert werden –Freitag und Samstag auch bis in die Morgenstunden. Mittwoch und Donnerstag geht es mit Öffnungszeiten von 20 bis 2 Uhr gemütlicher zu.

Ausgehen teuer geworden ist, sondern auch, weil die Menschen tendenziell früher als vor der Pandemie unterwegs sind, es in den meisten Clubs dann aber eher erst um Mitternacht richtig losgeht. „Für viele fängt das Nachtleben einfach zu spät an“, so Brunner. Anstatt die Zeit in der Stadt zu überbrücken, würden viele nach ein, zwei Bier heimgehen – sofern sie es überhaupt in die Stadt geschafft und sich nicht sowieso zu Hause mit Freund:innen getroffen hätten.

ALTERNATIVE ZUM WOHNZIMMER.

Hier will Das OTTO, das dezidiert nicht als Club, sondern als Tanzbar betitelt wird, ansetzen und eine Alternative bieten: Das gemütliche Zusammensitzen soll nahtlos in die Party übergehen können. Die Idee dazu hatten die drei Freunde bereits vor einer ganzen Weile, ab der Insolvenzmeldung des Dachsbaus sei dann alles sehr schnell gegangen, da das Konzept bereits stand und sie die Räumlichkeiten gut kannten. Die Umbauarbeiten sind bereits großteils abgeschlossen, bis zur Eröffnung Mitte Mai wird am Feinschliff gearbeitet.

„Unsere größte Konkurrenz sind die Wohnzimmer der Leute“, betont Brunner. Das OTTO solle deshalb so gemütlich wie das eigene Zuhause sein, aber beispielsweise mit wechselnden DJs und einer wesentlich besseren Getränkeauswahl klar mehr bieten, um die Leute zum Rausgehen zu motivieren.

CASTINGSHOW IN DER 25.05.2024 Castingzeit: 12-17 Uhr Location: CYTA Shoppingwelt Völs Alle Infos: www.cyta.at www.ufa-base.de GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN, UNTER UNS, ALLES WAS ZÄHLT, EIN STARKES TEAM UND VIELES MEHR ZEIG DEIN TALENT UND WERDE TEIL VON:

Spargel, Spargel, mjam, mjam, mjam

Die Spargelsaison geht ja traditionell bis Ende Juni und auch wenn das Gemüse nicht jedermanns Sache ist, lässt es sich schnell und einfach zubereiten – und mundet dabei einfach hervorragend.

SERIE

Spargel

Zutaten: Zubereitung:

30 g Pinienkerne

300 g weißer Spargel

300 g grüner Spargel

300 g Kirschtomaten

2–3 Knoblauchzehen

3 EL dunkler Balsamicoessig

2 EL Agavendicksaft

Olivenöl

Meersalz

Pfeffer

2 Handvoll Babyblattspinat

Pinienkerne in einer trockenen Pfanne bei mäßiger Hitze anrösten, bis sie wunderbar duften, und dann abkühlen lassen. Ofen auf etwa 200 Grad vorheizen. Spargelstangen waschen und trocken tupfen. Den weißen Spargel schälen und 1,5 bis 2 Zentimeter der Enden abschneiden. Den grünen Spargel nicht schälen, aber 1,5 Zentimeter der Enden abschneiden. Tomaten waschen und trocken tupfen. Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Balsamico und Agavendicksaft verrühren. Eine Auflaufform mit etwas Olivenöl ausstreichen, die Spargelstangen darin verteilen, Knoblauch behutsam darüber legen und mit etwas Olivenöl und dem Balsamico-Agavensaft-Mix beträufeln. Mit Meersalz und Pfeffer würzen. Im heißen Ofen 10 Minuten backen, dann die Spargelstangen wenden, Tomaten hinzugeben und weitere 15 Minuten backen. Geröstete Pinienkerne und gewaschenen Babyspinat darüber geben und servieren.

feine Gemüse zu schätzen und haben es kultiviert. So einfach und schnell Spargel zuzubereiten ist, so aufwendig ist seine Produktion am Feld. Spargelanbau ist ein mühsames Geschäft. Es erfordert einiges an Vorbereitung und Bodenkenntnis. Spargel lässt sich am besten auf leichten, sandigen Böden anbauen, da diese sich im Frühjahr schneller erwärmen. Spargel ist eine einkeimblättrige Staude und zählt zur großen Familie der Liliengewächse. Spargel ist durch und durch gesund, die Farben sind dem Erntezeitpunkt geschuldet. Egal, ob weißer, violetter oder grüner Spargel, je frischer er verarbeitet wird, desto besser schmeckt er.

6020 und SPAR verlosen EINE SPARGUTSCHEINKARTE IM WERT VON 50 EURO

Kennwort: „MundArt“ Einsendeschluss: 31. Mai 2024

Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

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PROGRAMM

Mai

2024

Konzert

23. Mai

20 Uhr

Wiener Schmäh

Kreiml & Samurai in der p.m.k

Dialektrap vom Feinsten verspricht das Konzert von Kreiml & Samurai, die mit „Ranz oder gar nicht“ gerade ihr sechstes Album veröffentlicht haben, auf dem sie gewohnt witzig und grantig über teils sehr ernste Themen rappen. Als Support dabei sind Katharsis, die mit „Drohmantik“ ebenfalls gerade neue Musik veröffentlicht haben.

48 © FABIAN FALLEND, PETRA WEIXELBRAUN, IFFI, INNSBRUCK LIEST, FREDERIKE WETZELS

Improvisation 30. Mai

19.30 Uhr

Schön spontan

PowerPoint-Karaoke in der Bäckerei

Beim PowerPoint-Karaoke gibt es ausnahmsweise garantiert keine langweiligen Präsentationen: Es stellen sich sechs Personen auf die Bühne und improvisieren dann völlig frei einen Vortrag zu den Folien, die sie dort zum ersten Mal zu sehen bekommen.

Literatur

6. Mai

19 Uhr

20 Jahre

Innsbruck liest: Buchvorstellung zum Jubiläum in der Stadtbibliothek

Bereits zum 20. Mal findet heuer die Aktion „Innsbruck liest“ statt: Es werden wieder 10.000 Stück des zum Jubiläum ausgewählten Buches „22 Bahnen“ der Autorin Caroline Wahl in der Stadt verschenkt, zusätzlich gibt es ein breites Rahmenprogramm – wie zum Beispiel die Buchpräsentation mit der Autorin und musikalischer Begleitung in der Stadtbibliothek.

Film

28. Mai bis 2. Juni

Phänomen Film

Internationales Filmfestival Innsbruck (IFFI) im Leokino und Cinematograph

Mehr als 65 Filme aus aller Welt bringt das IFFI bei seiner 33. Ausgabe auf die Innsbrucker Leinwände. Mit dem Motto „Enter the Contact Zone“ wird heuer das Festival als Ort des Zusammenkommens, Austausches und Miteinanders thematisiert. Neben den Filmvorstellungen stehen auch wieder Vorträge, Workshops und Musik am Programm.

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3. bis 26. Mai

Kunsthimmel

Innsbruck International Biennial of Arts an diversen Locations

Der Himmel kann warten: Die Kunstbiennale Innsbruck International fragt, wie individuelle Stärke im Angesicht von Naturkatastrophen und anderen Krisen zu einem kollektiven Überleben führen kann. Dafür zeigen internationale Künstler:innen an verschiedenen Locations in Ausstellungen, Installationen, Performances und anderen Formaten aktuelle Arbeiten.

Fest, Musik

18. Mai

ab 15 Uhr

Feiertag Bogenfest in der Bogenmeile

Bis in die Morgenstunden feiern heißt es auch heuer wieder beim Bogenfest, für das sich die Bögen in eine Festivalmeile mit Livemusik und DJs auf mehreren Bühnen, Tanzworkshops, Kinderprogramm, Kulinarik und natürlich After-ShowPartys in den Clubs und Bars verwandeln.

6020 verlost

2 x 2 TICKETS

FÜR DAS THEATERSTÜCK „DIE LÜGE“ VON FLORIAN ZELLER AM 15. MAI UM 20 UHR IM RAHMEN DES STEUDLTENN THEATERFE STIVAL IN UDERNS

Kennwort: „Verlogen“ Einsendeschluss: 10. Mai 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

50
24.05. 24 ab 20.00 UHR DJUMA SOUNDSYSTEM (NOR) STROMBOLI CLUBNACHT TICKETS: STROMBOLI.AT
IN
FR
KULTURLABOR STROMBOLI HALL
TIROL
PROGRAMM
Kunst
© GERD SCHNEIDER, GERHARD KAINZNER, LUCAS MICKA, STEFAN KLÜTER, TVB HIPPACH/ADRIAN HIPP, GERALD VON FORIS, LEONHARD HILZENSAUER ZSOLNAY, WALTER POBASCHNIG

Literatur

9. bis 12. Mai

Lesen am Wasser achensee.literatour am Achensee

Die 13. Auflage des Literaturfestivals am Achensee wartet wieder mit literarischer Vielfalt von Lyrik bis Belletristik auf. Mit dabei sind unter anderem Dirk Stermann, Elias Hirschl, Bernhard Aichner und die mit dem Haymon achensee.literatour stipendium 2024 ausgezeichnete Debütautorin Sophia Lunra Schnack.

Ausstellung bis 20. Juli

KUNSTANKÄUFE DES LANDES TIROL 2021 – 2023

– 30.6.24 FERDINANDEUM

Wald unter Druck „FOREST COMPLEX“ im BTV Stadtforum

Für die neue Innsitu-Ausstellung reiste die Künstlerin Uta Kögelsberger mehrmals nach Osttirol und ins Zillertal, um zu recherchieren, wie der Klimawandel die heimischen Wälder beeinflusst. Die daraus entstandenen Filmund Fotoaufnahmen spielen mit der Wahrnehmung und verwischen die Grenzen zwischen Dokumentation und Storytelling.

PROGRAMM
ARTTIROL 10
TIROLER-LANDESMUSEEN. AT Bild: Matthias Krinzinger, Weinendes Kind mit Zigarette, 7-teilig, 2019 –2021, © Bildrecht, Wien 2024.
26.4.
© ANDREAS MOSER, OXYBLAU, PROVAT, PINT OF SCIENCE, LUCA CELINE MUELLER

Lesung

14. Mai

19 Uhr

Familiengeschichten

Valerie Fritsch & Christine Vescoli im Literaturhaus am Inn

Die Autorinnen Valerie Fritsch und Christine Vescoli lesen aus ihren aktuellen Romanen „Zitronen“ und „Mutternichts“. Beide thematisieren Familie und besonders die Beziehung zwischen (erwachsenen) Kindern und ihren Eltern.

Wissenschaft

13. bis 15. Mai

Wissen mal anders

Pint of Science Festival an verschiedenen Locations

Drei Abende lang tauschen Forscher:innen aus verschiedenen Bereichen – von Quantenphysik bis Klimaforschung – Labore, Hörsäle und Seminarräume gegen Bars und Cafés, um Interessierten bei einem kalten Getränk die Welt der Wissenschaft näherzubringen.

Konzert

23. Mai

20 Uhr

Menschliche Leichtigkeit

Peter the Human Boy in der Bäckerei

Ein bisschen Surf-Rock, eine Prise Bedroom-Pop, Vintage-Synthie-Sounds, eine Handvoll Glitzer und eine Spur Psychedelia – so in etwa klingt Peter the Human Boy, der mit viel Leichtigkeit über Liebe, Identität und die QuarterlifeCrisis singt.

Jedem Anfang wohnt ein Bierchen inne

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www.facebook.com/JollyInnsbruck

EINE AUSSTELLUNG

ÜBER STIMME & SPRECHEN

Konzert

25. Mai

20 Uhr

Frühlingsmusik

Ma[i]tinée Innstrumenti im Haus der Musik

Das Innsbrucker Kammerorchester Innstrumenti lädt wieder zur Ma[i]tinée, dieses Mal ausnahmsweise abends. Zu hören sind Stücke von Antonín Dvořák und Franz Schubert. Übrigens: Um 15 Uhr gibt es ebenfalls im Haus der Musik zusätzlich ein Familienkonzert für 6- bis 10-Jährige (plus erwachsene Begleitung).

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WILHELMGREILSTRASSE 23 6020 INNSBRUCK DI  SO 10 BIS 18 UHR www.audioversum.at URSULA STRAUSS FÜR AUDIOVERSUM © FLORIAN LEHNER, MAITINEE POSTER, IGOR DORDEVIC, STROMBOLI

Konzert

9. Mai

20.30 Uhr

Wut & Melancholie

BAITS in der p.m.k

Mit ihrem im März erschienenen zweiten

Album „All Filler No Killer“ zementiert das Wiener Quartett um Sängerin Sonja Maier ihren Status als eine der aktuell spannendsten Rockbands Österreichs. Das klingt mal ziemlich brachial, mal überraschend melodisch – und live garantiert noch mal besser als auf der Platte.

Quiz

10. Mai

20 Uhr

Geburtstags-Quiz

What the Franz 35? Im Stromboli

Zum 35. Geburtstag des Strombolis haben die Quizmaster Franz-Xaver Franz und sein Assistent Martin Fritz sich für die neueste Auflage ihrer interaktiven Quizshow „What the Franz?“ von Geschichte(n) des Haller Kulturvulkans inspirieren lassen.

Konzert

31. Mai

20 Uhr

Tanzende Elefanten

Siamese Elephants im mariatheresia

Die vierköpfige Indie-Rock-Band aus Wien wäre eigentlich schon im März in Innsbruck zu Gast gewesen, holt den verschobenen Termin aber jetzt zum Glück nach und präsentiert im mariatheresia das im Frühjahr 2023 erschienene Album „There Goes The Sun“.

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Jobs mit Morgen-Yoga und Abendlauf.

#mirmitdir

bewerben!

Ausstellung bis 25. Mai

Schwarzweiß

„Argo. A Logbook“ in der Galerie Plattform 6020

Die Künstlerin Zita Oberwalder zeigt in der Stadtbibliothek aktuelle Fotoarbeiten, die sich mit der Suche nach dem Sinn beschäftigen. Versinnbildlicht wird das durch das Schiff Argo aus der griechischen Mythologie.

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© ISTOCK, ZITA OBERWALDER, ALMUT SCHOBESBERGER
Marco Außerlechner, Peter Marksteiner, Vanessa Abdank

Theater 16. Mai

20 Uhr

Schonungslos

Premiere: „Viel gut essen“ im Theater Praesent

Im Stück von Sybille Berg kocht ein moderner Jedermann ein mehrgängiges Menü für seine Frau und seinen Sohn und schimpft, klagt und räsoniert dabei – begleitet von einem Männerchor – über den Zustand der Gesellschaft.

6020 verlost 2 x 2 TICKETS

FÜR DEN GALA-ABEND DES TANZFESTIVALS STARS OF TOMORROW AM 25. JUNI UM 19.30 UHR IM CONGRESS INNSBRUCK

Kennwort: „Tanz“ Einsendeschluss: 31. Mai 2024 Rechtsweg ausgeschlossen keine Barablöse

Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at

17.05.2024

16.07.2024 DEEP

PURPLE

OLYMPIAHALLE

Mit den Liedern über das Hintersichlassen, aber auch das Hierbleiben. Das Hochfliegen, aber auch das Fallen. Über das Großsein und das Kleinmachen. Egal ob drei Uhr nachts oder Übermorgen.

Mark Forster ist ein Megastar, ein sehr bodenständiger und auch selbstironischer, der Memes über sich nicht weglacht, sondern mitmacht.

OLYMPIAHALLE

In den letzten drei Jahrzehnten haben mehr als 5 Millionen Menschen auf 5 Kontinenten und in über 6000 Vorstellungen, die mystischen Kräfte der Shaolin Mönche bewundert. Im Rahmen ihrer Jubiläumstour präsentieren die besten Mönche, Meister und Shamis aus Chinas Klöstern die hohe Kunst von Kung Fu, Qi Gong und Zen!

OLYMPIAHALLE

Seit April 2022 mit Simon McBride an der Gitarre sind Ian Gillan, Roger Glover, Ian Paice und Don Airey bereit, die Rockwelt erneut live zu erobern. Wie Fans wissen, ist die Besetzung mittlerweile Mark IX in der langen wie erfolgreichen Bandgeschichte. Dabei sind Deep Purple ihren musikalischen Wurzeln immer treu geblieben.

HERZLICH WILLKOMMEN BEI TIROLS GRÖSSTEN EVENTS ALLE EVENTS AUF WWW.OLYMPIAWORLD.AT ALLE EVENTS 07.06.2024 SHAOLIN MÖNCHE
MARK FORSTER

BIKE-ACTION IN DEN BERGEN

Die Crankworx World Tour macht heuer zum achten Mal Halt in Innsbruck: Von 12. bis 16. Juni trifft die internationale Mountainbike-Elite auf die heimische Community – spannende Wettkämpfe und Side-Events für die ganze Familie inklusive.

Auch 2024 findet der einzige Europa-Stopp der Crankworx World Tour in Innsbruck statt: Fünf Tage lang bringt das Mountainbike-Festival internationale Athlet:innen, Nachwuchsbiker:innen und Fans aus dem In- und Ausland für hochkarätige Bewerbe und ein Rahmenprogramm der Extraklasse in den Tiroler Alpen zusammen.

Das Hauptgelände des Festivals befindet sich wie gewohnt im Bikepark Innsbruck auf der Muttereralm, wo neben den Wettbewerben auch Side-Events für die ganze Familie stattfinden. Festivalfeeling gibt es aber auch in der ganzen Stadt, unter anderem bei der Bike-Expo, Public Viewing und After-Show-Partys in verschiedenen Clubs und Bars.

ACTION PUR.

Fans des Bikesports können sich wieder auf sieben Wettkämpfe freuen: Eröffnet wird mit der Thule Official European Whip-Off Championship, dann folgen Crankworx Innsbruck Speed & Style, die CWNEXT Pump Track Challenge presented by Raiffeisen Club Tirol, Thule Slopestyle Innsbruck, Crankworx Innsbruck P ump Track Challenge presented by Raiffeisen Club Tirol, FIRST DEGREE Brap-Off und Specialized Dual Slalom Innsbruck. Letzterer bekommt für noch mehr Action und Spannung ein Facelift, und auch beim Thule Slopestyle Bewerb gibt es News: Hier können heuer erstmals auch Frauen teilnehmen und zeigen, dass sie es mit den Männern mehr als aufnehmen können.

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Crankworx Innsbruck 2024

Über 250 Athlet:innen aus 25 Ländern messen sich von 12. bis 16. Juni im Bikepark Mutters in sieben verschiedenen Wettkämpfen von Thule Slopestyle Innsbruck bis Specialized Dual Slalom Innsbruck, um wertvolle Punkte für die Crankworx World Tour – die auch in Neuseeland, Australien und Kanada Halt macht – zu sammeln. Alle Infos zu Programm und Tickets gibt es unter crankworx.com oder auf Instagram (@crankworxinnsbruck).

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FORSCHUNG HAUTNAH ERLEBEN

Bei der Langen Nacht der Forschung am 24. Mai laden Forschungseinrichtungen und forschende Unternehmen wieder zu sich ein – geboten wird Wissenschaft zum Anfassen für Klein und Groß.

Am 24. Mai laden österreichweit wieder Forschungseinrichtungen, Hochschulen und forschende Unternehmen zur Langen Nacht der Forschung.

Die Lange Nacht der Forschung ist die einzige bundesweite Veranstaltung zur Wissenschaftskommunikation, die die Leistungen heimischer Institutionen für die breite Bevölkerung zugänglich macht –von Schulprojekten bis zur Spitzenforschung. Am Freitag, 24. Mai 2024 heißt es wieder: Forschung hautnah vor Ort erleben! Alpine Technologien, Digitalisierung, Medizintechnik, Musikwissenschaften und Klima sind nur einige der Themen in Tirol. Die Standorte

öffnen spätestens ab 17 Uhr ihre Türen und freuen sich über Besuch.

422 STATIONEN IN TIROL. Allein in Innsbruck locken viele Standorte mit insgesamt 355 Stationen. Darunter sind zahlreiche Mitmach-Stationen, hautnah zu erlebende Experimente – etwa mit einer nun schon traditionellen explosiven Chemie-Show, die im CCB a m Campus Innrain der Uni Innsbruck gezeigt wird. Im CCB ist ebenso die Medizinische Universität Innsbruck

mit vielen Mitmach-Stationen, Vorträgen und Demonstrationen vertreten. Ein weiterer Standort der Medizinuni ist die Fritz-Pregl-Straße, in der Sie zum Beispiel erfahren, welche Farbe ein Gehirntumor hat. Mediziner:innen an der Universitätsklinik für Neurochirurgie bringen bei Eingriffen das Gehirn in verschiedenen Farben zum Leuchten. Bei der Langen Nacht der Forschung erfahren Sie, wieso, und können gleich selber Hand anlegen. Ob man ein menschliches Auge aus dem 3D-Drucker

Das ganze vielfältige Programm gibt es hier: w ww.langenachtderforschung.at/tirol

herstellen kann, können Sie außerdem live herausfinden, und am Institut für KlinischFunktionelle Anatomie können Sie das Anatomische Museum besuchen.

ZAHLREICHE INDUSTRIEUND FIRMENPARTNER. Die Industrieausstellung forschender Unternehmen im CCB bietet abwechslungsreiche Stationen von Novartis, Adler Lacke, Liebherr Werk Telfs, Mediasquad, Vira Therapeutics, Dynatrace, VASCage, Health Hub Tirol, light attendance sowie der HTL Bau Informatik Design.

Im Osten von Innsbruck öffnet zudem der Technologieund Wirtschaftspark seine Tore und präsentiert seine Unternehmen.

Wir empfehlen die Nutzung der für die LNF eingerichteten kostenlosen IVB-Shuttlebusse, um alle Standorte im Großraum Innsbruck stressfrei zu erreichen und Forschung hautnah erleben zu können.

VIER STANDORTE IN OSTTIROL.

Innovation erleben kann man an diesem Abend auch in Osttirol. Dort laden Liebherr Hausgeräte, iDM Energiesysteme, die Gebrüder Ladstätter und die HTL Lienz zu einem abwechslungsreichen Programm.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
© STANDORTAGENTUR, FH GESUNDHEIT
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VON ROBOTIK BIS ZU GLOBALEN HERAUS FORDERUNGEN

Aktuelle Themen wie Robotik oder nachhaltiges Leben sind an vielen unserer Standorte vertreten. Auch der historische Lesesaal der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol öffnet bei der Langen Nacht der Forschung seine Türen.

Am MCI erfahren Sie alles zum Thema Robotik: von der Programmierung komplexer Bewegungsabläufe bis hin zur Klärung der Frage, wie die Bubbles in den Tea kommen. Und an der Pädagogischen Hochschule Tirol erfährt man, wie ein Gemüsebeet drängende globale Herausforderungen sichtbar und begreifbar machen k ann, und Sie haben die Möglichkeit, ein aus Gleitschirmen selbst entwickeltes und hergestelltes „einzigartiges Luftschloss“ zu besuchen.

EIN RUNDER GEBURTSTAG.

Vor genau 100 Jahren wurden das Universitätsbibliotheksgebäude und auch das Hauptgebäude der Uni Innsbruck eröffnet.

In der Universitätsbibliothek wird dabei in Zehn-Jahres-Schritten mittels historischer Tageszeitungen ein kleiner Einblick in das Tagesgeschehen der Zeit seit 1924 geboten.

WISSENSCHAFT AN DER FH KUFSTEIN. Die FH Kufstein (öffnet schon ab 16 Uhr) forscht unter anderem an den verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Drohnen. Auch wird der Frage nachgegangen, ob Drohnen länger mit Wasserstoff fliegen können. Eine lebensgroße Version des beliebten Brettspiels „Activity“ kann in Teams gespielt werden – das verbindet kulturelle und sportliche Aktivitäten und fördert die Teamarbeit unter Kindern und den Wissenserwerb durch interaktives Spielen.

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MUSIKALISCHER ESCAPE-ROOM

UND EIN GARTEN FÜR

FORSCHER:INNEN

Die Hochschulen Tirols bieten bei der Langen Nacht der Forschung

Einblick in die bunte Vielfalt der Forschungslandschaft Westösterreichs.

Im Haus der Musik haben Sie die Möglichkeit, die Projekte der Universität Mozarteum zu besuchen: Alle Rätselbegeisterten erwartet zum Beispiel mit „Die Zauberflöte“ ein musikalischer Escape-Room, bei dem es Geheimnisse zu entdecken, Rätsel zu lösen und die richtigen Töne zu finden gibt.

Und an der FH Gesundheit erfährt man, wie das menschliche Auge funktioniert oder wie sich der Alltag für ältere Personen anfühlt.

EIN GARTEN FÜR FORSCHER:INNEN.

Was DNA-Spuren in Gewässern über ihre Bewohner verraten, gibt es in der Technikerstraße 25f in Innsbruck zu sehen. Auf

dem Lehr- und Forschungsgelände werden mehrere Projekte mit Bezug zu Nachhaltigkeit präsentiert: Welche Vogelwelt kann man im urbanen Bereich aufspüren? Wie können Bionik und Architektur helfen, die Honigbienen gesünder zu halten? Welche Mittel und Wege fördern Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulgärten?

UNTERWEGS IN HALL.

An der UMIT Tirol in Hall kann im Room of Horrors, einem Simulationstraining, auf spielerische Art der kritische Blick für Gefahren geschärft werden. In Hall haben Sie auch die Möglichkeit, das Sammlungsund Forschungszentrum der Tiroler Landesmuseen zu besuchen.

© MCI/HEIMERL
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LANGE NACHT
FORSCHUNG 24.05.2024 Mitmachen.
frei langenachtderforschung.at/tirol
DER
Staunen. Entdecken. 17:00–23:00 Uhr Eintritt

Fuck The Pain Away

Mit „Teaches Of Peaches“ kommt eine Musikdokumentation in die Kinos, die gleichzeitig „Peaches“ als eine der interessantesten Protagonistinnen des Techno porträtiert und den musikalischen Wiedergänger „Electroclash“ feiert. Würde bestens in den Club passen, funktioniert aber auch im Kino.

Text: Klaus Erler

Peaches“? Wer zur Hölle soll das sein? Wer sich diese Frage stellt, ist wohl 20 Jahre zu spät auf die Welt gekommen, um verrotzten Techno vulgo „Electroclash“ als cooles Zeitgeist-Musikphänomen kennengelernt zu haben. Die kanadische Musikerin Merrill Beth Nisker – „Peaches“ – war Anfang der 2000er-Jahre eine der Protagonistinnen von „Electroclash“ und als solche nicht nur grandios darin, musikalische Stile wie New Wave, Acid, Rock und Punk zu einer elektronischen und hochgradig Dancefloor-tauglichen Mischung zu amalgamieren. Sie konnte noch viel mehr: sich selbst mit einer grandiosen Livemischung aus Punkkonzert und arty Pornoshow als politisch engagierte Frontfrau einer kreativen „Queer Culture“ und des „Female Empowerment“ etablieren.

„PFUI“.

Ungefähr pünktlich zum 20-Jahre-Jubiläum ihres bahnbrechenden Albums „Teaches Of Peaches“ von 2000 bereiste „Peaches“ 2022 mit einer gleichnamigen Tour und ihrem großen Hit „Fuck The Pain Away“ die Venues von Europa und Übersee. Als 56-Jährige wärmte sie damit auf, was eigentlich noch immer „hot“ war: geilen Sound, zensurresistentes Kunstleben und einen sozialpolitischen Geschlechter-

Standpunkt jenseits einer nach hinten gewandten europäischen und amerikanischen Gesetzgebung. Das Bühnen-T-Shirt dazu: „Thank God For Abortion“, Habitus und Kostüm unverändert grell, provokant und energetisch, dazu die Beine gespreizt und das Mikrofon gerne an Körperstellen, die anderswo als „pfui“ tituliert werden.

ECHT COOL.

Die Dokumentarfilmer:innen Philipp Fussenegger und Judy Landkammer begleiteten diese „Teaches-Of-Peaches“Tour mit der Kamera. Sie zeigen mit der nun in die Kinos kommenden Dokumentation eine energiegeladene Musikerin, d ie sich als Mittfünfzigerin noch immer nicht zu schade ist, jeden verstörenden Bühnenklamauk mitzumachen, wenn es nur der Show, vor allem aber der größeren Sache „Nonkonformismus“ dienlich ist. Immer wieder wird altes Filmmaterial in die Dokumentation eingeschnitten, das zwar offenbart, dass die Jahre auch an „Peaches“ nicht spurlos vorübergegangen sind, sich musikalische Potenz und Performancelust aber noch immer ungebrochen a m hohen Niveau der frühen 2000er-Jahre orientieren.

„Peaches“ und ihre Songs sind nach wie vor saugut, und dort, wo oberflächlichere Teile des alten „Cool“ zwangsläufig

an der Optik einer Techno-Punk-Granny zerschellen müssen, kommt ein neues, noch stärkeres „Cool“: das einer Frau, die als Musikerin und Mensch „I Don’t Give A Shit“ zum Lebensmotto gewählt hat. Das funktioniert und „Peaches“ liefert einen der Gründe gleich live in die Dokukamera: „Die Leute lieben dich dafür, solange du dich selbst dafür liebst!“ Knallt, rotzt und funktioniert!

„TEACHES OF PEACHES“

Musikdokumentation, DE 2024 | 102 min

Regie: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer Mit: Peaches, Black Cracker, Leslie Feist, Chilly Gonzales, Kinostart: 17. 5. 2024

KINO
© POLYFILM/AVANTIMEDIAFICTION
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ab 16.5. ab 24.5.

DER WÜRFEL

RÄTSEL DAS LÖSUNGSWORT ABCDEFGH 66
Mai 2024

DIE FRAGEN

1 Dabei wirst gscheiter: Schulungsverhandlungen für Richter?

1 Im Fasching schmückend: Fliegende Version von Natter, Otter und Co? (Mz.)

2 Die Anhänger des hl. Florian (?) sind beim Wasser-Marsch gefordert

3 Gehört er dem Kurzschreibadel an?

4 Belustigte Könige: Kaspar am Bauernanwesen?

5 Vehikel für angehende Schmetterlinge? (Mz.)

6 Meine Belegschaft pflück ich aus verwirrten Alprosen

7 Das buchstäblich versprühte Urdeo liegt dem Franzosen wohlriechend in der Nase

8 Dicker, beinloser Kleinhund (?) wird fischig eingelegt

9 Für Grammatiker: Sprichwörtliche Folge des Hochmuts

10 Die Vorgabe steht nicht auf der Habenseite

11 Sie arbeitet sich Wort für Wort durch das Geschriebene

12 Das Geschenk wird hier nach oben (!) gereicht

13 Hier von Rechts (!) wegen zu lesen: Buchstäblich 2-klassiger Nachtvogel als schmerzhafte Folge des Kopfstoßes

14 Auf den gezimmerten Pfaden (?) kommst du nicht ans Ziel

15 Als ich nach Bruegge reiste, trottoirte ich nur auf diesen Gehwegen

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Kennwort: „Rätsel“, Lösungswort angeben! Einsendeschluss: 31. Mai 2024

Rechtsweg ausgeschlossen, keine Barablöse Brunecker Straße 3 6020 Innsbruck gewinnspiel@6020stadtmagazin.at oder auf www.6020online.at

LÖSUNG DER LETZTEN AUSGABE

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DIE ALLERGIESAISON

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Was Sie schon immer zu fragen gewagt haben, aber nie wissen wollten.

ESSAY

WEGWERFLEIDENSCHAFT

Schmeißen Sie weg!

Es ist ja mitnichten so, dass man nur die Nerven sinnstiftend wegschmeißen kann. Gerade auch über die Jahre hartnäckig Gehortetes, Krimskrams fragwürdiger Provenienz, Tand, Gerätschaften in unbenötigter Mehrfachausführung, ja jedes Übermaß persönlichen Besitzes, das man sich selbst und durch Zutun fehlgeleiteter Freunde und Anverwandter eingehandelt hat, eignet sich hervorragend dazu, mit entschiedener Hand entsorgt zu werden.

Ich für meinen Teil habe in den letzten Jahren Gefallen am Wegwerfen gefunden. Ich würde sogar von einer Passion sprechen. Weil Manie trifft es zwar besser, aber ein rezeptpflichtiges Hobby auszuüben erscheint mir dann doch unangebracht.

Man muss sagen: Meine Frau verlässt mittlerweile ungern das Haus, wenn ich daheim bin. Zu groß ist die Gefahr, dass Kleingeräte, selten benutzte Sitzgelegenheiten oder arglos beiseitegelegte Bücher meiner Leidenschaft zum Opfer fallen.

Heißt: Den neuen Roman von, sagen wir, Michael Köhlmeier stehend und leidlich beleuchtet am Handy fertiglesen müssen erscheint mir jetzt schon als ein Worst-Case-Szenario. Ich schließe es aber auch nicht aus. Die Zahlen geben eine Lockerung der Strategie einfach nicht her, wenn Sie verstehen, was ich meine. Zumal entscheidende Phase und so weiter.

Bevor Sie jetzt auf die Idee kommen, sich mit sich selbst dahingehend zu verständigen, dass Sie es hier ja mal wieder mit einem durchgeknallten Verfechter unserer Wegwerf-Gesellschaft zu tun haben, lassen Sie mich bitte präzisieren, was ich unter wegschmeißen verstehe.

Meine Frau verlässt mittlerweile ungern das Haus, wenn ich daheim bin.

Wegschmeißen bedeutet:

• tatsächlich in den Müll hauen

• a m Bauhof in den falschen Container werfen und sich hektisch davonstehlen

• Nahestehenden (nicht haushaltszugehörig!) andrehen

• einem Sozialverein kistenweise vorbeibringen

• irgendwie im Internet verpaschen

Die ersten vier Punkte beherrsche ich ausgezeichnet, Handelsgeschäfte online betreibt zum Glück meine Frau.

Ohne jetzt in Selbstlob zu verfallen, möchte ich festhalten: Ich schmeiße wirklich sehr, sehr, um nicht zu sagen, brutal gut weg. Und unaufgefordert

Ratschläge erteilen kann ich auch super. Aus diesem Grund fühle ich mich berufen, Ihnen heute folgenden

Tipp mitzugeben: Wann immer Ihnen etwas in die Finger kommt, an dessen Nutzen Sie auch nur leise zweifeln – schmeißen Sie es weg. Egal was, egal warum, egal von wem.

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FINANZBILDUNG durch die Oesterreichische Nationalbank

Dauer:

2 Unterrichtseinheiten

Zielgruppe: 7.bis 13. Schulstufe sowie Berufsschulen

Inhalte: Preisstabilität / Zinsen, Bargeld, Sparen / Anlegen

Im kostenlosen Finanzbildungsprogramm Euro-Aktiv können die Schüler:innen ihr Wissen und ihre Erfahrungen einbringen.

Sie können den Unterschied zwischen echten und gefälschten Banknoten erfühlen, Zinsentscheidungen der Europäischen Zentralbank simulieren oder virtuell dem Escape-Room-Spiel „Haus des Goldes“ entkommen.

Die Workshops finden in der OeNB in Innsbruck statt und können mit einer Führung durch die Ausstellung „Das Geld“ergänzt werden. Ebenso ist es möglich, diese an der Schule abzuhalten.

Anmeldung unter regionwest@oenb.at. Weitere Informationen unter www.eurologisch.at

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