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SPREEWÄLDER

Informationsblatt der WIS

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Eintauchen in die k

Gerade mal seit drei Wochen führt die WIS im Spreewelten Sauna- & Badeparadies an der Alten Huttung die Regie. Und schon hatte das Wohnungsunternehmen, als neuer Betreiber, am 19. Mai zur Party ins Erlebnisbad eingeladen. Und da konnte jeder einmal so richtig in die Spreewelten eintauchen und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die einzige, die an diesem Tag nicht nass werden wollte, war Liesel, die große, grüne WIS-Ente, die bei keiner Aktion fehlt.

Mai 2007

Wohnungsbau gesellschaft im Spreewald mbH

w w w. w i s - s p r e e w a l d . d e

Spreewelten

Mehr als 1.000 Besucher vergnügten sich beim 1. Spreewelten-Fest, mit dem die WIS gleichzeitig auf die neuen Bad- und Saunaangebote aufmerksam macht und die jüngste Aufkleber-Aktion »Unser Bad« eingeläutet hat (mehr dazu auf Seite 2). Bevor es ins Wasser ging, konnten sich die Jüngsten bei strahlendem Sonnenschein vor dem Bad schon mal auf der Hüpfburg austoben, sich in einen wilden Tiger oder ein sanftes Kätzchen verwandeln lassen oder aber eine der kleinen grünen Enten angeln. Zwi-

schendurch gab es jede Menge Musik von BB-Radio. Das Badeparadies wiederum wurde für kurze Zeit von Piraten erobert. Bewaffnet mit Wasserpistolen zogen die Meeresräuber ihre Kreise, immer auf der Suche nach Verstärkung. Und der eine oder andere Badegast durfte sich nach bestandenem Piratentauglichkeitstest sogar auf Schatzsuche begeben. Und in den Abendstunden konnten die Besucher beeindruckende Tuch-Akrobatik sowie eine farbenprächtige Lasershow bewundern.


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Wohnen im Reihenhaus Wer träumt nicht von einem eigenen kleinen Häuschen, mit einem Garten vor der Tür. Mit der WIS ließe sich dieser Wunsch erfüllen. Vor drei Jahren hatte das Wohnungsunternehmen an der August-BebelStraße Viergeschosser zu Reihenhäusern umgebaut. Die Eigenheime, die eine Wohnfläche zwischen 103 und 127 m² haben, sind etwas Besonderes für

Lübbenau. Hier wohnt man nicht am Rande der Stadt, sondern mittendrin. Die acht Reihenhausbesitzer, die bis jetzt in ihr eigenes Heim eingezogen sind, fühlen sich wohl an dieser Adresse. Mit der Weiterentwicklung der Rosensiedlung und der Fertigstellung der ersten Stadtvillen in unmittelbarer Nachbarschaft nimmt das gesamte Quartier mehr und mehr Gestalt an. Für zwei der insgesamt zehn Reihenhäuser werden derzeit Interessenten gesucht. Die WIS bietet die Eigenheime, die mindestens vier Zimmer, eine Wohnküche, ein geräumiges Bad sowie einen großen Keller mit Waschküche haben, zum Verkauf an. Die Eigenheime kosten ab136.000 €. Zu Fragen der Finanzierung und der Beantragung möglicher Zuschüsse kann man sich bei der WIS genauer bera-ten lassen. Ansprechpartnerin ist WIS-Prokuristin Frau Alburg – 03542 8981-20.

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Unser Bad – eine stadtweite Werbetour Abziehen, aufkleben, gewinnen Vielleicht ist er Ihnen schon in den letzten Tagen irgendwo begegnet, der grün-blaue Aufkleber der auf »Unser Bad« aufmerksam macht. Damit geht die WIS auf eine stadtweite Werbetour für ihr jüngstes Kind das Spreewelten Sauna& Badeparadies Lübbenau. Und außerdem gibt es etwas zu gewinnen. Bei der Werbekampagne kann jeder mitmachen – einfach den Aufkleber auf sein Auto, ans Fahrrad, auf die Schultasche, an den Kinderwagen oder sonst wohin kleben – Hauptsache er ist gut zu sehen. Von Juni bis September geht die WIS dann wöchentlich auf Tour und sucht drei Gewinner aus. Diese bekommen ihre Wochengewinne – 3 x 2 Tageskarten fürs Spreeweltenbad, jede im Wert von 18,70 €, sofort ausgehändigt. Außerdem nehmen alle Gewinner an

jeder weiteren Verlosung teil. Jeden Monat winken zusätzlich als Preise Städtereisen für 2 Personen oder ein Ausflug für die ganze Familie in einen Centerpark. Und im September gibt es sogar eine Woche Sonnenurlaub in der Türkei für zwei Personen zu gewinnen. Auch wer nicht mit seinem Aufkleber direkt erspäht wird, kann zu den Glücklichen zählen. Wer also nichts dem Zufall überlassen und seine Gewinnchancen erhöhen will, der kann seinen Aufkleber fotografieren, wie er an einer gut sichtbaren Stelle klebt. Dieses Foto nur noch an die WIS, Alexandervon-Humboldt-Str. 1, 03222 Lübbenau senden - und schon sind Sie drin in der großen Lostrommel. Jetzt muss nur noch die beste Stelle für den Aufkleber gefunden werden, damit er auch nicht übersehen werden kann. Die Aufkleber

bekommen Sie in der WIS sowie im Spreewelten Sauna- & Badeparadies. Die Lausitzer Rundschau, die Lübbenauer Stadtnachrichten, der OSR und natürlich die Mieterzeitung werden die Aktion im Blick behalten.

D r e i Fr aa ngMei cnh a e–l J aD rei Antworten kobs, Geschäftsführer der WIS Es gibt Neuigkeiten bei der WIS, seit einigen Wochen gehört das Spreeweltenbad zum Bestand des Wohnungsunternehmens. Was bedeutet das konkret?

verändern. Neben dem Marketing, dem wir große Aufmerksamkeit widmen, wollen wir mehr den Spreewald, das Typische der Region ins Bad holen.

Um genau zu sein, unser Tochterunternehmen die Spreewelten GmbH, zu der auch das SpreewieselCenter, der Concierge-Service und die Spreewelten-Pension gehören, ist der neue Betreiber des »Spreewelten Sauna- & Badeparadieses«. Wir haben diese Aufgabe übernommen, weil die Stadt für das Bad einen neuen Betreiber suchte, der auch ihre Interessen vertritt. Wir haben diese Herausforderung angenommen und damit ein Stück Verantwortung für die Stadt übernommen. Schließlich hat das Spreeweltenbad eine wesentliche Bedeutung für Lübbenau, vor allem als touristischer Anziehungspunkt, aber auch für die Lübbenauer. Doch Einiges wollen wir in den nächsten Wochen und Monaten

Trotzdem bleiben doch die Wohnungen das Hauptgeschäft der WIS. Was passiert in diesem Bereich? Nach wie vor konzentrieren wir uns auf unsere Wohnungen, das Umfeld und alles, was damit zusammenhängt. Bei allem spielt der Servicegedanke mehr und mehr eine Rolle. Gegenwärtig gehen wir an der Friedrich-Engels-Straße den Umbau weiterer Viergeschosser zu Stadtvillen an. Und in der Straße der Jugend haben wir die erste Wohnung behindertengerecht nach DIN umgebaut und wieder einmal Neuland betreten. Dieses Pilotprojekt wollen wir noch vor dem Sommer den Behindertenverbänden vorstellen.

Die WIS hat einen Bahnhof, eine Pension, jetzt auch ein Bad, was soll als Nächstes kommen? Ein weiteres großes Projekt steht erst einmal nicht an. Wenn wir die Aufgaben, die wir uns vorgenommen haben, erfüllen wollen, dann ist das schon Herausforderung genug – und zwar für alle Mitarbeiter. Nicht nur die neuen Vorhaben auch die laufenden wollen wir erfolgreich weiterführen. Und ich denke, das gelingt uns recht gut – ein Beispiel dafür ist der Spreewelten-Bahnhof.


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Spreeweltenbad auf einen Blick

Wenn die Töchter größer werden Spreewelten Sauna- & Badeparadies Lübbenau unter WIS-Regie Die WIS, genauer gesagt ihre jüngste Tochter, die Spreewelten GmbH , führt seit Ende April die Regie im Spreewelten Sauna- & Badeparadies Lübbenau sowie im Delphinbad. Am 1. Mai wurde offiziell die alte Fahne des Kristallbades heruntergezogen und seitdem weht die neue Spreewelten-Bad-Fahne an der Alten Huttung. Und damit auch ein neuer Wind. Über die Pläne für das neue alte Bad sprachen wir mit Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS und der Spreewelten GmbH.

Eine Wohnungsbaugesellschaft als Betreiber eines Badeparadieses – wie passt das zusammen? Dafür muss ich etwas ausholen: In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Differenzen zwischen der Stadt, als Eigentümerin des Bades, und dem Pächter, der Kristallbad GmbH. Die Pacht, insgesamt sind es 1,3 Mio €, wurde nicht gezahlt und die Stadt hat der Kristallbad GmbH gekündigt. Daraufhin musste sich die Stadt nach einem neuen Partner umsehen. Das sollte ein Partner sein, zu dem die Stadt Vertrauen hat und der sich anders als bisher um das Zusammenspiel mit den Lübbenauer Akteuren kümmert und den Bezug zum Spreewald herstellt. Und damit kam die WIS ins Spiel, als ein erfolgreiches kommunales Unternehmen, das wirtschaftliche Verantwortung trägt und Managementkompetenz vorweisen kann. Die WIS hat zwar bisher noch keine Erfahrung mit einem Bad, aber sie kann kaufmännisches Bewusstsein und gute Erfahrungen bei der Führung eines mittelständischen Unternehmens vorweisen. Ein weiterer nicht unwesentlicher Aspekt sind die 50 Mitarbeiter;

die wir übernommen haben. Wir können auf ihr Know How bauen und sie sorgen mit dafür, dass der Betrieb im Spreewelten-Bad funktioniert. Und welche Beweggründe gibt es bei der WIS, die Herausforderung anzugehen? Das Spreeweltenbad hat eine wesentliche Bedeutung für Lübbenau, als Teil der Infrastruktur, aber auch als touristischer Anziehungspunkt. Uns geht es darum, die Stadt in dieser Sache zu unterstützen. Das heißt natürlich, ein Stück Verantwortung zu übernehmen. Zudem ist die WIS ein kommunales Unternehmen und die Attraktivität einer Stadt wirkt auch immer auf die Wohnqualität, andersherum genauso. Wie will die WIS gegen die wachsende Konkurrenz der Freizeitbäder in der Region bestehen? Es geht darum ein eigenes Profil, ein Alleinstellungsmerkmal, zu entwickeln. Wesentlich hierbei ist, die Lage im Spreewald und die Verbindung zu touristischen Leistungsträgern zu nutzen. Das heißt, wir werden die Natur und die Reize

des Spreewaldes stärker ins Bad holen und mit unseren Angeboten auch immer einen Bezug zur Region herstellen. Welche Pläne gibt es für die nahe Zukunft? Erst einmal werden wir das Marketing verstärken, das auch überregional greifen soll. Schließlich haben wir schon jetzt etliche Stammgäste aus Berlin, Dresden, Cottbus. Außerdem soll das Bad baulich erweitert werden. Noch sind wir in der Planungsphase, doch fest steht schon, dass wir uns auf den Saunabereich konzentrieren wollen. Auch im Massagebereich wollen wir mehr als bisher auf Ruhe und Entspannung setzen. Ebenso denken wir darüber nach, die Sole- und Heilwassertherme zu vergrößern. Warum musste ein neuer Name her? Ganz einfach: Der alte Name gehört zur Kristallbädergruppe und darf nicht mehr benutzt werden. Doch andererseits wollen wir mit dem neuen Namen ein Signal setzen. Mit wie vielen Besuchern rechnen Sie im ersten Jahr? Schwer zu sagen. 2006 hatte das Bad knapp 200.000 Gäste, darunter viele Stammgäste. Erst einmal wollen wir diese Zahl halten und trotz der starken Konkurrenz in der Umgebung nach und nach erhöhen. Was ist mit den Preisen? Die Eintrittspreise werden sich nicht erhöhen. Im Gegenteil, wir werden mit verschiedenen Aktionen regelmäßig attraktive Angebote machen. Ein Beispiel ist unsere Sommeraktion. Bis zum 30. Juni bieten wir die Tageskarte, die sonst 18,70 € kostet, für 11 € an. Und die kann dann im Juli/August eingelöst werden.

1999 wurde das Sauna- und Badeparadies eröffnet, damals unter dem Namen Kristallbad Für Wasserratten - im Wellenbad mit Strudelkanal tosen auf den fast 1000 m² Wasserfläche alle halbe Stunde meterhohe Wellen - dreimal am Tag steht hier Wassergymnastik auf dem Programm, die ist nicht nur gut für die Muskeln, sondern auch fürs Wohlbefinden - jeden Montagabend kann man beim Aquapower seine Kondition und Kraftausdauer trainieren - jeden Mittwochabend sprudelt im Spreeweltenbad ThermalSole-Heilwasser, das tut gut bei rheumatischen Beschwerden, Gelenkerkrankungen, Herz-Kreislauf-Problemen oder Verspannungen - sommers wie winters kann man im Außenbecken schwimmen und sich auf den eingebauten Unterwasserliegen ausruhen - einmal im Monat wird bei Vollmond geschwommen Für Abenteurer - für Kinder dürften die beiden Riesenrutschen die Attraktion sein - im »Killerwal« kommt man auf 118 Metern Länge ganz schön in Fahrt Saunafans und Genießer - finden eine Saunawelt, die weit und breit einmalig ist, schon allein wegen ihrer Vielfalt - geschwitzt werden kann zwischen Edelsteinen oder in zwei Dampfbädern - im Osmanischen Hamam kann man sich bei wohliger Wärme entspannen - Gemütlich wirkt das Saunadorf mit seinen sieben Holzhütten, einem kleinen Bach und Dorfbrunnen - in jeder Saunahütte eröffnet sich eine andere Saunawelt - bei einer Massage lassen sich die letzten Verspannungen lösen

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Abrissbagger in der Robert-SchumannStraße 7–9 Der Abrissbagger ist gegenwärtig im Musikerviertel am Werk. Für die Lübbenauer inzwischen ein gewohntes Bild. In diesen Tagen fällt das Wohnhaus in der Robert-Schumann-Straße 7-9. Der fünfgeschossige Plattenbau vom Typ WBS 70 gehört zu den jüngsten Häusern der WIS. Erst 1990 waren hier die ersten Mieter eingezogen. Der Rückbau wird sich über drei Monate hinziehen. Bereits im April wurde das Gebäude entkernt – Fenster, Türen, Herde und Heizkörper ausgebaut, Kellertrennwände und Teile der Elektroinstallation entfernt. Erst dann frisst sich der Abrissbagger von oben nach unten durch das Wohnhaus bis nur noch Bauschutt übrig bleibt. Dieser wird anschließend mit schwerem Gerät verladen und in Recyclinganlagen vorschriftsmäßig entsorgt. Im letzten Schritt wird die Baugrube verfüllt und Rasen ausgesät. Bis zum Sommer dürfte hier eine Grünfläche entstanden sein. Der erste Abrissbagger rückte in Lübbenau im Jahr 2001 an, damals an der Straße der Einheit. Mittlerweile hat die WIS innerhalb des Programms Stadtumbau Ost mehr als 800 Wohnungen zurückgebaut und die freigewordenen Flächen vollkommen neu gestaltet.

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Klassik am Teich Die WIS ist vielseitig. Das hat das Wohnungsunternehmen in den vergangenen Jahren immer wieder bewiesen. Aber längst nicht alles, was die WIS so auf die Beine stellt, hat unmittelbar mit den Wohnungen zu tun. Aber doch mit ihren Mietern. Als nächstes stehen die WISKlassiks auf dem Programm. Ganz genau heißt das: Am 26. Juni werden die Mieter aus dem Quartier in der Straße der Einheit zwischen 15 und 16 Uhr zum Klassikkonzert am Ententeich eingeladen. Für einen Nachmittag wird dann der Steg zur Bühne. Und auf dem Wasser erklingt ein Klavierkonzert. Kein großer Flügel wird auf dem zugege-

ben recht engen Steg aufgebaut, sondern die beiden Musikerinnen spielen auf einem elektronischen Klavier. Dabei werden sie von einem jungen Trompeter begleitet. Und zu einem richtigen Fest gehört auch eine Kaffeetafel. Auch dafür ist an diesem Nachmittag gesorgt. Nach dem Konzert können sich die Mieter aus dem Quartier bei Kaffee und Kuchen unterhalten. »Dieses Konzert am Ententeich ist der Auftakt zu einer neuen Veranstaltungsreihe, den WIS-Klassiks«, erläutert Ramona Fritsch von der WIS. »Damit wollen wir künftig durch die einzelnen Quartiere ziehen. Klassik immer an einem anderen Ort, immer mit anderen Musikern.«

Eine Stele für die Rosensiedlung Ehm-Welk-Oberschule plant gemeinsame Kunstprojekte mit WIS

Kunst spielt in der Ehm-WelkOberschule eine besondere Rolle. Wenn man durchs Schulhaus geht, fallen gekonnt gezeichnete Bilder auf, farbige Collagen aus verschiedensten Materialien hängen eine Etage höher. Und eine etwa 10 m² große Wand schmückt ein Mosaik. »Das sind alles Arbeiten unserer Schüler«, erklärt Gabriela Lehmann, stellvertretende Schulleiterin nicht ohne einen gewissen Stolz. In jedem Schuljahr komme ein neues Kunstwerk dazu. Das bunte Mosaik, das an Hundertwasser erinnern soll, wurde gerade erst übergeben. 15 Schüler haben daran gearbeitet, ein Jahr lang und immer nach dem Unterricht. Der Anstoß dazu kam von Frau Eilenberger, ihrer Lehrerin

für Biologie und Sport. Doch für solche Projekte ist die Schule auf Partner angewiesen, Betriebe, Unternehmen, die die nicht gerade billigen Materialien zur Verfügung stellen, einen Teil der Kosten übernehmen. »Unsere Möglichkeiten mit Unternehmen zusammenzuarbeiten, sind leider etwas begrenzt«, bedauert Gabriela Lehmann. »Wir wollen nicht nur diejenigen sein, die etwas bekommen, sondern wir können auch etwas zurückgeben.« So entstand die Idee mit der WIS ein gemeinsames Projekt anzugehen. Im kommenden Schuljahr soll für die Rosensiedlung, die nur ein paar Schritte von der Oberschule entfernt liegt, ein Kunstobjekt entstehen. »Das

könnte eine Stele oder Skulptur werden, aber noch sind das alles Gedankenspiele.« Die Idee soll gemeinsam von den Schülern mit dem Landschaftsplaner entwickelt werden. Start für das Kunstprojekt ist im September, mit Schuljahresbeginn. Und spätestens im Frühjahr darauf soll die Arbeit der Zehnklässler übergeben werden. Überhaupt wird der Berufsvorbereitung in der Ehm-WelkOberschule, an der knapp 300 Schüler unterrichtet werden, ein wichtiger Platz eingeräumt. »Schon in der 7. Klasse laufen die ersten Projektwochen für unsere Schüler. Ein Jahr später, in der achten Klasse, können die 14-Jährigen bei Betriebspraktikas erste Erfahrungen sammeln. In der 9. Klasse steht sogar einmal in der Woche berufsvorbereitender Unterricht auf dem Lehrplan. Hier werden Bewerbungsschreiben verfasst, Bewerbungsgespräche durchgespielt, Wirtschaftsenglisch vermittelt. »Dabei arbeiten wir eng mit der IHK und der Debeka zusammen. Und auch das Assessmentcenter, das in der 9. Klasse an der Schule organisiert wird, ist ein wichtiges Training, wenn es heißt, sich um einen Ausbildungsplatz zu bewerben.


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Carmina Burana im Schlosspark WIS und Heimatverein Altdöbern laden zum 8. Parkfest ein Den 16. und 17. Juni sollte sich jeder schon einmal vormerken. An diesem Wochenende laden die WIS und der Heimatverein Altdöbern zum mittlerweile 8. Parkfest in den beschaulichen Schlosspark ein. Die traditionellen Serenadenkonzerte geben am Sonabend, den 16. Juni, um 19.30 Uhr den Auftakt zu dem zweitägigen Fest vor malerischer Kulisse. In diesem Jahr steht alte sowie neue Chor- und Instrumentalmusik auf dem Programm. So erklingen Auszüge aus Carl Orffs berühmten Stück »Carmina Burana« auf der Bühne, die dieses Mal direkt vor dem Schloss aufgebaut wird. Um einiges rockiger geht es beim anschließenden Sommernachtsfest zu. Ab 22 Uhr gehört die Bühne der Big Band Jazzika sowie Samoa Rock. Mit einem Feuerwerk geht der Abend zu Ende. Die Karten für den Abend kosten im Vorverkauf 6 € für Erwach-

sene und 3,50 € für Schüler und sind im Spreewieselcenter zu haben. An der Abendkasse zahlen Erwachsene 7 € und Schüler 4 €. Am Sonntag, den 17. Juni, wird ab 12.30 Uhr nicht nur auf der Naturbühne, sondern im gesamten Schlosspark jede Menge Aktion geboten, bei sowohl die Großen als

auch die Kleinen ihren Spaß haben dürften. Musik, Artistik, Zauberei sogen für die richtige Stimmung. Die Antonius-Musikanten spielen mit ihren Blasinstrumenten auf. Die Schüler der Musikschule Oberlausitz stellen sich mit einer Kinderserenade vor. Weniger um die Stimme, sondern mehr auf die Beinarbeit kommt es bei den Dancing Angels an, die Cheerleader- und Showtänze zeigen. Und die Romanoffs sorgen am frühen Abend mit spektakulärer Artistik einmal mehr für einen Höhepunkt. Auch auf dem Schlossrondell gibt es einiges zu erleben. Zum Toben wird eine Hüpfburg aufgebaut An der Bastelstraße kommt es mehr auf Geschicklichkeit an. Prachtvolles Federvieh kann beim Verein der Rassegeflügelzüchter bewundern, der mit einem Stand vertreten ist. Und im Marstall ist eine Gewerbeausstellung zu sehen.

Wohnhof mit Fahrradparcour Kinderfest zur Übergabe Keine Baustelle ohne Lärm. Die Mieter der Otto-Grotewohl-Straße 2–9, der Geschwister-Scholl-Sraße 40 a–c und 31–40 können sicher ein Lied davon singen. Aber es ist geschafft. Noch Ende Mai rücken die Bauleute ab und am 8. Juni wird der neu gestaltete Innenhof mit einem Fest eingeweiht. In den vergangenen Monaten hat die WIS den knapp 100 Meter langen Hof umgestaltet und neu gepflastert. Und für die Kinder ist so einiges Interessantes auf dem Hof entstanden. Schließlich sind in den 210 Wohnungen, die an den Hof angrenzen, etliche Mädchen und Jungs zu Hause. Die Kinder waren es auch, die gewissermaßen diese Baumaßnahme angeschoben haben. Vor zwei Jahren hatten sie einen Brief an den Bürgermeister der Stadt geschrieben und sich einen Spielplatz vor ihrer Tür gewünscht. Den gibt es jetzt – der alte Spielplatz wurde im Zuge der

Umgestaltung mit neuen Spielgeräten wie Wippe, Klettergerüst und Sandkasten ausgestattet. Außerdem ist auf dem Innenhof ein Fahrradparcour entstanden, auf dem jeder seine Fahrkünste trainieren kann. Und nicht zu vergessen das Baumhaus, das die WIS hier aufgestellt hat. Mehr als 100.000 € hat das Wohnungsunternehmen in die Neugestaltung des Hofes investiert. Die Grünanlagen bekamen ein neues Gesicht. Neben den Bäumen und Sträuchern, die im Hof gepflanzt wurden, entstanden an der Rückseite der Geschwister-SchollStraße 31– 40 Rosenbeete. Und jeder Hauseingang wurde neu gestaltet, jeder ein wenig anders. Darum haben einige Mieter ihrem Haus auch schon den Spitznamen »TETRIS-Haus« gegeben. Am 8. Juni soll der Wohnhof seinen Mietern übergeben werden – mit einem kleinen Fest. Auf dem

Fahrradparcour können an diesem Tag richtige Rennen gefahren werden. Die Kinder des Hauses können sich mit einem Handabdruck aus Gips oder Fingerfarbe auf dem Hof verewigen. Und sonst können sich die Kleinen auf der Hüpfburg austoben oder mal in einem Polizeiauto Probesitzen. Natürlich sind auch die Großen willkommen – für das leibliche Wohl wird auf jeden Fall gesorgt.

Neues von der Entenzucht Keine Sorge, die WIS eröffnet nicht noch ein neues Geschäftsfeld. Die Entenzucht wird quasi nebenbei betrieben. Denn die Mandarinentenfamilie hat sich auf dem Teich bestens eingelebt. Und die Entendamen sorgen für reichlich Nachwuchs. »Sage und schreibe 31 Eier lagen im Nest«, berichtet Günter Krause, der längst nicht mehr nur Hausmeister bei der WIS ist, sondern anerkannter Entenexperte. Das sei jedoch eindeutig zu viel für einen Teich in dieser Größe. Also wird die Mandarin-

ente maximal elf Eier im Häuschen ausbrüten. Die restlichen 20 musste Nesträuber Krause rausnehmen. Und so ganz genau weiß sogar Günter Krause nicht, ob nur eine oder zwei Enten brüten. Anfang Juni sollen die Jungen schlüpfen. In diesem Jahr will der Hausmeister den Entennachwuchs nicht kopieren. Das heißt, sobald die Wasservögel flügge werden, können sie sich ein neues Revier suchen und davonfliegen. Die Mitglieder der angestammten Entenfamilie können zwar nicht fliegen, aber die Zweibeiner sind trotzdem hin und wieder in der Lübbenauer Neustadt unterwegs. Zu Fuß versteht sich, im Watschelgang. An manchen Tagen kann es passieren, dass die Enten ihrem Hausmeister schon mal entgegenkommen. »Doch dann kommen schon die ersten Anrufe der aufmerksamen Mieter und ich weiß Bescheid«, berichtet Günter Krause. Allerdings einfangen müsse er die Enten nicht, sobald er auftaucht laufen sie zurück zum Teich, immer ein paar Meter vor ihm.

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Sagenbrunnen sprudelt in der Altstadt

Mein

schönster

Platz

Eigentlich hat Meike Neupötsch mehrere Lieblingspläzte in Lübbenau. Wenn sie mit ihren Freunden durch die Neustadt spaziert, dann machen sie gern in den grünen Höfen Halt. Und der Stadtpark zwischen der Straße der Jugend und der Straße der Einheit ist genau einer dieser Orte, die ihr gut gefallen. Nur ein paar Meter weiter, auf der Bank am Ententeich, sitzt sie auch besonders gern. Meike Neupötsch interessiert sich für das, was um sie herum passiert. »Mir gefällt Lübbenau, auch wenn es noch zu wenig interessante Angebote für Jugendliche gibt, die wirklich angenommen werden«, meint die Abiturientin. Sicherlich auch ein Grund, warum sie sich in der LübbenauBrücke engagiert. Seit nunmehr vier Jahren ist sie dort mindestens einmal in der Woche anzutreffen. »Zurzeit bereiten wir die Jugendtage vor, die in diesem Jahr unmittelbar vor dem Lindenfest geplant sind. Und in das Projekt »Zeitensprünge« bin ich mit eingebunden. Dafür befragen wir die Generation unserer Eltern, zu ihrer Situation, ihren Idealen, als sie noch Jugendliche waren.«

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Die Lutken, freundliche dem Menschen wohlgesonnene Erdgeister, haben seit einigen Tagen auf dem Marktplatz ihr Quartier bezogen. Die Kobolde reihen sich neben Nix, dem Wassermann, der Eule und dem Teufel um den Sagenbrunnen, der seit dem 18. Mai vor der Nikolaikirche sprudelt. Die Figuren der Spreewälder Sagenwelt entstanden in der Werkstatt des Künstlers Volker Roth. Ein Dreivierteljahr arbeitete der Bildhauer an den verschiedenen Edelstahlskulpturen, die mit einer künstlichen Patina versehen wurden. Doch Pläne für den Brunnen gab es bereits vor vier Jahren, als der Platz neu gestaltet wurde. Die

Schüler des Lübbenauer Gymnasiums wurden aufgefordert, ihre Ideen für einen Brunnen, der dem Spreewald alle Ehre macht, zu Papier zu bringen. Der Vorschlag, Figuren der Spreewälder Sagenwelt in einem Wasserspiel darzustellen, kam gut an. Und damit war die Idee für den Sagenbrunnen geboren. Dass es dann noch einmal drei Jahre dauerte, bis der Brunnen nun endlich sprudelt, lag an den Finanzen. Daran wäre das Projekt fast gescheitert. Denn allein aus dem Stadtsäckel ließ sich der Brunnen nicht bezahlen. Hilfe kam von der LübbenauBrücke. Auf dem Bildhauersymposium, zu dem regelmäßig Künstler

aus ganz Deutschland kommen, wurde ein zweiter Anlauf unternommen. Gemeinsam mit dem Künstler Volker Roth wurden schließlich die »Sagewelten« weiterentwickelt und eine kleinere und günstigere Variante verwirklicht. Und die kann sich wirklich sehen lassen. Insgesamt 50.000 Euro hat der Sagenbrunnen gekostet. Allein 5.000 Euro wurden von den Lübbenauern gespendet.

Neun Tage im September Vom 14.- 23. September lädt Lübbenau zur Künstlerwoche ins »Spreewaldatelier« Ein »Spreewaldatelier« wird im September für neun Tage in Lübbenau eingerichtet. Nicht etwa in einem festen Gebäude, sondern unter freiem Himmel wird Kunst präsentiert. Besser noch – zwischen dem 14. und 23. September kann jeder das Entstehen der Kunstwerke verfolgen. Denn Lübbenau lädt wieder zu den – man kann fast behaupten – schon traditionellen Künstlerwochen ein. Nach den Symposien in den Jahren 2000, 2001, 2003 und dem Karikaturisten-Plenair 2004 und 2005 ist das

»Spreewaldatelier« bereits die sechste Veranstaltung dieser Art. Erwartet werden Bildhauer, Zeichner und in diesem Jahr auch Musiker aus ganz Deutschland. Zum ersten Mal werden Künstler aus Ungarn mit dabei sein. Eine Woche lang werden sie sich mit dem Thema »Alles fließt« kreativ auseinandersetzen. Da geht es unter anderem um den Wertewandel in der Gesellschaft, 50 Jahre Neustadt – fließend sollen Verbindungen hergestellt werden. Anders als bei den bisherigen

Symposien kann sich in diesem Jahr beim »Spreewaldatelier« jeder, der es sich zutraut, an der Bildhauerschule beteiligen. Wer sich dafür interessiert, der sollte sich recht-zeitig bei der LübbenauBrücke anmelden. Zentraler Werkplatz wird wieder der Kirchplatz vor dem Rathaus sein. Ganz in der Nähe wird auch die Bühne aufgebaut, wo täglich Musiker zu hören sind. Außerdem sind verschiedene Darbietungen, Ausstellungen und ein Kunstmarkt für diese Woche geplant.


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Ein Park mit eigener Mystik und Ruhe Der Alte Friedhof ein verwunschenes Labyrinth Friedhöfe haben ihre eigene Faszination. Mitten in der Stadt gelegen, sind sie oft eine Oase der Ruhe, ein Rückzugsraum, der auch immer Entdeckungen verspricht. In fremden Städten stattet man Friedhöfen gern einen Besuch ab, nur in der eigenen Stadt kennt man die parkähnlichen Anlagen oft nicht. Den meisten Lübbenauern geht es wohl genauso mit dem Alten Friedhof in der Neustadt. Und darum soll das knapp 4 Hektar große Areal aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. Eigens dazu hat die LübbenauBrücke das Projekt »Eine Parkanlage mit eigener Mystik und Ruhe« ins Leben gerufen. »Wir wollen die Lübbenauer auf ihren Friedhof aufmerksam machen, das Interesse an diesem besonderen Ort wecken. Der Alte Friedhof hat viele Facetten. Er ist ein Ort der Erholung mit alten Eichen, riesigen Blutbuchen, stattlichen Platanen. Verschiedene Kulturschätze gibt es zu entdecken, traditionelle Kunst und moderne Skulpturen kann man hier bewundern. Hier haben berühmte Lübbenauer ihre letzte Ruhestätte, das ist auch ein Stück Stadtgeschichte«, erklärt Antje Springer von der LübbenauBrücke. Seit einem halben Jahr beschäftigt sie sich gemeinsam mit einer Kollegin mit dem Alten Friedhof. »Bevor der Friedhof sozusagen mein Thema wurde, war ich selber noch nie dort gewesen, obwohl ich Lüb-

Offiziell laufe die Nutzung als Friedhof im Jahr 2020 aus. »Unser Projekt beschäftigt sich mit der Frage: Was kann man mit dem Friedhof machen, um dieses Kleinod nicht dem Verfall preiszugeben?« so Antje Springer. Schon vor sechs Jahren hatte sich die Arbeitsgruppe Städtebau des Themas angenommen. Der Denkmalschutz wollte die Anlage gern in ihrer ursprünglichen Form erhalten, doch dazu fehlen der Evangelischen Kirchengemeinde als Eigentümer die nötigen Mittel. So entstand der Gedanke, den Alten Friedhof nach und nach in einen Park umzugestalten. Erste Aktivitäten gab es bereits. Im Sommer 2001 arbeiteten Kunststudenten auf dem Friedhof. Aus zerbrochenen Grabsteinen, alten Stelen und Schiefertafeln schufen sie neue Skulpturen. Vor zwei Jahren haben die Schüler des Paul-Fahlisch-Gymnasiums Patenschaft und die Pflege für das Grab des Stadtchronisten übernommen. Mit der Ehm-Welk-Oberschule ist Ante Springer im Gespräch, um sie als Paten für die Ruhestätte von Max Plessner, einem jüdischen Tierarzt, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Lübbenau lebte, zu gewinnen. Am Eingang zum Friedhof soll eine Tafel aufgestellt werden, die auf ausgewählte Garbstätten hinweist. Und im Herbst diesen Jahres soll es eine Fotoausstellung im Rathaus geben.

benauerin bin«, gibt sie zu. Mittlerweile kennt sie sich aus. Im Jahr 1780 wurde das Gelände des alten Friedhofs von der Grafschaft für 120 Taler gekauft. In den folgenden Jahren wurden hier die Bürger der Stadt bestattet. Das letzte Begräbnis war 1979. Heute werden nur noch wenige Grabstätten gepflegt. Viele Familiengräber sind vom Efeu überwuchert.

Wie’s wirklich war Wir hatten für viele Jahre eine Wohnung in der GeschwisterScholl-Straße. Die Schlafzimmer gingen nach hinten raus zur Rosenanlage an der Grotewohlstraße. Und hier sprudelten Springbrunnen. Zwischen der lang gestreckten Hausfront und den einzelnen Springbrunnen standen Bänke. Solange die Gaststätte »Glück Auf« auf der anderen Straßenseite noch offen war, konnte man bei offenem Fenster nur das leise Plätschern des Wassers hö-

Der Flüsterbrunnen ren. Sobald die Gaststätte am Abend schloss, dann wurden die Bänke beliebte Treffs kleiner Gruppen und für Pärchen. Dort wurde dann oft lange musiziert oder einfach nur erzählt. Manchmal ging das bis in die frühen Morgenstunden. Aber wirklich gestört, hat uns das eigentlich nie. Im Gegenteil, manchmal waren

die Gespräche recht interessant. Was die Beteiligten nicht wussten: Die Hauswand wirkte wie ein »Verstärkter«, so dass wir auch leise geführte Unterhaltungen deutlich verfolgen konnten. Und da ging es mitunter nicht nur um Musik oder Alltagsstress… (Gehört und aufgeschrieben von Herrn Nemitz)

Kinderradio zu Gast auf Nautilust Der Forscherkahn Nautilust ist nicht nur in der Spreewaldregion ein Begriff. Für Mai hat Kinderradio Kakadu vom Deutschlandradio Kultur seinen Besuch auf dem schwimmenden Labor angekündigt. Natürlich werden die Radiomacher mit dem Forscherkahn NAUTILUST auf Endeckungstour gehen, um Interessantes und Spannendes zu entdecken und von Ort und Stelle darüber zu berichten Schon jetzt ist die Nautilust, die vor einem Jahr ihren Stapellauf hatte, bei Familien vom Vorschulkind bis zu den Großeltern gefragt. Gesendet wird der Bericht am Pfingstmontag, 28.05.2007 im »Kakadu für Frühaufsteher«, 8.08 bis 9.00 Uhr auf der Frequenz für Lübbenau und Burg UKW 90,8 und auf 89,6 in Lübben.

Folkorelawine Am 1. Juni rollt wieder die Folkorelawine durch Lübbenau. Die mehr als 400 Künstler aus vier Kontinenten werden singend und tanzend in drei Spreewaldstädten durch die Straßen ziehen. Zum siebten Mal besuchen die internationalen Gäste die Region. Am Freitag, den 1. Juni, beginnt die Lawine um 12 Uhr mit einem Festumzug in Lübbenau zu rollen. Start ist am SpreeweltenBahnhof. Im großen Hafen warten dann 16 Kähne auf eine LehdeRundfahrt. Der Kahnkorso mit den Trachtengruppen und Musikanten verspricht einen ungewöhnlichen Mix auf den Spreewaldfließen. Im Schlosspark beginnt um 17 Uhr der Treff der Kulturen. Am Samstag, den 2. Juni, ist die Stadt Guben Gastgeber für die Künstler aus aller Welt und am Sonntag setzt sich die Folklorelawine in Burg in Bewegung.

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Ein Gurkenrezept Schmorgurken nach Lübbenauer Art 4 mittelgroße Gurken (dickfleischig) 500 g Hackfleisch, gemischt 1 Eigelb ½ trockene Semmel 1 Zwiebel Salz & Pfeffer 1 Knoblauchzehe Bratfett ½ l Fleischbrühe So wird’s gemacht: Gurken schälen, halbieren und entkernen. Hackfleisch mit Eigelb, eingeweichtem Brötchen, kleingeschnittener Zweibel sowie Salz und Pfeffer vermengen. Die Masse in die Gurkenhälfte füllen und Gurke zusammenbinden. Im heißen Bratfett anschmoren, mit kalter Fleischbrühe ablöschen und dünsten lassen bis die Gurken glasig aussehen. Der Bratfond wird mit in Wasser verquirltem Mehl angedickt und Petersilie darübergestreut. Wahlweise kann entweder saure Sahne oder Tomatenmark dazugegeben werden.

Impressum Herausgeber WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH Redaktion Steffi Alburg (verantwortlich), Projektkommunikation: Anke Ziebell, Carsten Hagenau Fotos Tina Merkau, WIS-Archiv, Lübbenaubrücke Gestaltung und Repro Norbert Haftka Druck DMP Digital- u. Offsetdruck GmbH

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Spreewälder Köstlichkeiten Ein kleiner Exkurs über die Spreewaldgurke Die Gurke gehört zum Spreewald, wie das Leinöl zum Quark – sagen die Einheimischen. Sie sind weltbekannt die berühmten »Sechsneuner«, die nicht kürzer als sechs und nicht länger als neun Zentimeter sein sollten, die Rede ist von den Spreewaldgurken. Ursprünglich kommen die länglichen Grünen aus Afrika, vor etwa 4000 Jahren fanden sie den Weg nach Europa. Doch anfangs machte die Gurke einen weiten Bogen um Deutschland. Erst als die Cucumis sativus, so lautet die lateinische Bezeichnung, den Spreewald entdeckte, wurde sie richtig heimisch. Schon um 1870 fand Theodor Fontane, die Spreewaldgurke stehe an der Spitze der landwirtschaftlichen Produkte im Spreewald. »Die Spreewaldprodukte haben nämlich in Lübbenau ihren vorzüglichsten Stapelplatz und gehen erst von hier aus in die Welt. Unter diesen Produkten stehen die Gurken obenan. In einem der Vorjahre wurden seitens eines einzigen Händlers 800 Schock pro Woche verkauft. Das würde nichts sagen in Hamburg oder Liverpool, wo man gewohnt ist, nach Lasten und Tonnen zu rechnen, aber jede »Stelle

hat ihre Elle«, was erwogen für diese 800 Schock eine gute Reputation ergibt. Im übrigen verweilt Lübbenau nicht einseitig bei dem Verkauf eines Artikels, der vielleicht doch den Spott herausfordern könnte, Kürbis und Meerrettich schließen sich ebenbürtig an....« schrieb Fontane vor 130 Jahren in seinen »Wanderungen durch die Mark Brandenburg«.

Heute werden jährlich mehr als 30.000 Tonnen Gurken von den Feldern, die sich im gesamten Spreewald finden, geerntet. Es ist so gut wie sicher, dass die feuchten humusreichen Böden und das Klima im Spreewald zum guten Wachstum der Gurkenfelder beitragen. Doch für den delikaten Geschmack sorgt letztendlich die Art ihrer Verarbeitung. Während noch zu Fontanes Zeiten der Gärungsprozess in großen Fässern mehrere Wochen in Anspruch nahm, kommen die Gurken heute nach nur eintägiger Verarbeitung in den Handel – als Senf, Gewürz- oder saure Gurken. Dafür werden die berühmten Grünen mit etwas Natronlauge auf siebzig Grad erhitzt. Die Zusammensetzung der weiteren Zutaten ist und bleibt allerdings ein wohlgehütetes Geheimnis der etwa 20 Einlegereien. Nur eins ist klar: Die geschmacksveredelnden Zugaben wie Basilikum, Zitronenmelisse, Wein-, Kirsch- oder Nussblätter geben der Spreewaldgurke ihren besonderen sauren und würzigen Geschmack. Und noch etwas zeichnet die Spreewaldgurke aus: sie ist knackig und fest, wenn man hineinbeißt.

A U S D E R S A G E N W E LT

Der Nix flickt Schuhe Eine der bevorzugten Sagengestalten im Spreewald ist der Wassermann, auch Nix genannt. Schließlich hat es der Mensch gerade hier bis heute mit dem Wasser zu tun, das seinen Jahres- und Lebensablauf weithin bestimmt. Doch das Wasser ist unberechenbar. Einerseits kann das Wasser dem Menschen vertrauter Freund und Helfer sein, indem es Lasten trägt, reiche Fischausbeute liefert, Felder und Wiesen bewässert. Andererseits überschwemmt es alles und kann dem Menschen gefährlich. Genauso unberechenbar ist auch der Dä-

mon des Wassers, der Nix. Er gibt sich ganz wie ein Mensch, lebt mit Frau und Kind am Grunde des Wassers und stirbt bei Blitz und Donner. Der Sage nach fing Juro Krabat aus Schmogrow nachts mit einem Kreuzhamen, einem Fangnetz, Fische. Damit die Beute recht groß wurde, hatte er ein Licht angezündet, das die Tiere anlocken sollte. Das sah der Nix und setzte sich zu Krabat in den Kahn, um seine Schuhe zu flicken. Krabat gefiel das gar nicht und er forderte den Nix auf, sich aus dem Kahn zu scheren. Der aber dachte nicht daran. Da schlug

Krabat mit seiner Blumbawa, einer Stange mit Lederplatten zum Aufscheuchen der Fische, nach ihm. Bevor diese den Nix aber berührte, war er schon im Wasser. Und nach einer Weile saß er wieder im Kahn. Krabat schlug erneut zu. Wieder war der Nix zu geschickt und schnell im Wasser. Dann sprach er: »Schlag noch einmal zu!« Der Fischer aber wusste, dass der Nix beim dritten Mal Macht über ihn erhalten und ihn ins Wasser gezogen hätte. Darum sagt er nur: »Heute nicht mehr, morgen wieder!« Da verschwand der Nix.


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Die Kunst des Braumeisters In der Brauerei Babben entsteht der Gerstensaft wie schon vor 100 Jahren Die einen nennen es kühle Blonde, manche im Scherz flüssiges Brot, der Berliner sagt Molle und für den Fachmann ist es eben der Gerstensaft. Ganz egal – zu einer gemütlichen Runde gehört einfach ein Bier. Schließlich ist Deutschland ein Land der Biertrinker. Hier wurde nicht nur 1516 das bis heute gültige Reinheitsgebot erlassen, hierzulande gibt es auch die größte Brauereidichte der Welt. Und eine der kleinsten Brauereien, wenn auch nicht der Welt, so doch zumindest Brandenburgs hat Lübbenau zu bieten.

In der Brauerei Babben, einem Ein-Mann-Betrieb, wird seit fast 90 Jahren Bier gebraut. 1928 kaufte Großvater Erich Babben den Betrieb, später übernahm sein Sohn die Brauerei und seit 1996 ist Roberto Babben verantwortlich für die Herstellung des Bieres. Und das geschieht im Großen und Ganzen noch wie vor 100 Jahren, nur dass der Braukessel heute aus Edelstahl ist. Die Zutaten sind dieselben und nach wie vor wird nach dem alten Familienrezept gebraut. »Unser Bier entsteht in offener Gärung«, erklärt der Braumeister, der für alle Arbeitsschritte allein zuständig ist. Das fängt bei der Wartung und Reparatur der Braukessel an, reicht

über die Entwicklung der Rezepte und die Qualitätskontrolle und endet bei der Reinigung der Geräte. »Bier brauen ist eine schöne Sache«, sagt der 38-Jährige. Doch beim Brauen ist Sauberkeit entscheidend. Und darum sei er als Braumeister immer auch eine halbe Putzfrau. Das nehme letztlich die meiste Zeit in Anspruch. Im warmen Sudhaus wird gebraut, das dauert zwischen acht bis zehn Stunden. Dann kommt das Ganze in den 7– 8 °C kühlen Gärkeller und bleibt dort für 8 bis 10 Tage. Hier findet die Hauptgärung statt. Erst dann, wenn die Trübstoffe abgenommen wurden, wird das Bier in den Lagerkeller gepumpt und muss bei 0°C noch einmal drei bis sechs Wochen lagern. In der Saison setzt Braumeister Babben drei bis vier Sude pro Woche an. »Mit unserer 500 Liter-Anlage produzieren wir neben Pils und dem beliebten dunklen Spezialbier je nach Saison auch Bockbier, Wei-

zen, Märzen und Festbier. All unsere Biere sind ungefiltert und nicht pasteurisiert. So sind sie zwar nicht so lange haltbar, doch alle Aromastoffe bleiben erhalten. Und das schmeckt man«, ist sich der Fachmann sicher. 500 bis 600 Hektoliter Bier werden jährlich in der Brauhausgasse gebraut. Außer in der urigen Bierstube und dem gemütlichen Biergarten ist der der Lübbenauer Gerstensaft nur in einigen wenigen Gaststätten der Region zu haben. Seit 2001 wird nach guter alter Tradition hier auch wieder Fassbrause in den Geschmacksrichtungen Himbeer und Waldmeister hergestellt. Und in der kleinen Destillerie der Brauerei wird außerdem dreioder viermal im Jahr Schnaps gebrannt. Doch die edlen Lübbenauer Spreewaldgeister kann man nicht in Flaschen kaufen, der wird nur in der Gaststube gleich nebenan ausgeschenkt.

Geschichte des Lübbenauer Bieres 17. JAHRHUNDERT Seit dem 23. Juli 1670 bestehen Braurechte der Brauerschaft Lübbenau Im Januar 1677 erließ der Schlossherr ein Reskript,um die Zahl der brauberechtigten Bürger zu reduzieren. Damals gab es in Lübbenau 38 ganze, 13 halbe und 2 viertel Braugüter. Im Mai 1682 gab der Herzog zu Sachsen der Brauerschaft ein Brauordnung, wonach die Vollgüter 8, die Halbgüter 4 und die Viertelgüter 2 ganze Gebraüde im Jahr »zu brauen Macht haben.« 18. JAHRHUNDERT Im August 1751 übergab der Inhaber Christian Birkholz, sein Recht an dem Brauhaus an Christian Richter, der es im Halbiks Garten an der Spree – Ecke Brauhausfließ/Brauhausgasse neu errichtete. Im August 1760 überlässt Christian Richter das Brauhaus mit allen Braugefäßen der Brau-Urbarschaft zu Lübbenau, die es gemeinschaftlich verwaltet. 19. JAHRHUNDERT Ab 1877 heißt sie Braugemeinde Lübbenau. 20. JAHRHUNDERT BIS HEUTE Im Februar 1903 ging der Besitz wieder an den Privatmann Baumeister Otto Trüstedt über. Das Brauhaus an der Spree und die Mälzerei, Brauhausgasse 3, waren voll in Betrieb. Im März 1911 wurde Brauer Franz Neumann der neue Besitzer. Er verlegte die Brauerei in das Mälzereigebäude Brauhausgasse 3 und legte die Mälzerei still. Im November 1928 kauft Braumeister Erich Babben die Brauerei. Die Herstellung alkoholfreier Getränke wird mit aufgenommen. Ab 1962 heißt der Betrieb »Erich Babben KG Stadtbrauerei Lübbenau« Im Mai 1972 wurde der Betrieb verstaatlicht. 1974 wurde hier vorerst zum letzten Mal Bier gebraut. Bis 1980 wurde nur noch angeliefertes Bier abgefüllt und alkoholfreie Getränke hergestellt. 1996 wurde der Brauereibetrieb mit einer 50l-Anlage wieder aufgenommen.

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SpreewieselAktionen

Fit mit Nordic Walking Einen Einblick in die richtige Technik des Nordic Walkens können Interessierte am Donnerstag, den 7. Juni, im Spreewiesel-Center bekommen. Der kostenlose Schnupperkurs beginnt um 9:00 Uhr sowie ein zweiter Durchgang um 18:30 Uhr. Etwa 1,5 Stunde Zeit sollte man dafür einplanen. Leihstöcke werden gestellt. Nordic Walking steigert die Kondition und trainiert neben den Beinen effektiv auch die verschiedenen Muskeln des Oberkörpers, verbessert die Beweglichkeit im Schulter- und Nackenbereich, löst Verspannungen und fördert zudem die Durchblutung und reduziert Übergewicht. Und das Schönste ist, dass Nordic Walking in der freien Natur ausgeübt wird. Wer dann nach diesem Schnuppertag Gefallen gefunden hat, kann an Nordic Walking Kursen teilnehmen, die von den Krankenkassen bezahlt werden. Da die Teilnehmerplätze bei dieser Veranstaltung begrenzt sind, sollten sich Interessenten vorher anmelden.

Per Dampflok zu Störtebecker Dampflokfans sollten sich den 14. Juli dick im Kalender anstreichen. Denn an diesem Samstag laden die Spreewie-sel zu einem ungewöhnlichen Ausflug an die Ostsee ein. Per Dampflok geht es zu den Störtebecker-Festspielen nach Ralswiek. Immer in den Sommermonaten wird in dem imposanten Freilufttheater die Störtebeckerballade aufgeführt. Mehr dazu kann man im Spreewieselcenter erfahren.

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Wenn die Großen von den Kleinen lernen Pro Potsdam-Mitarbeiterin zum Erfahrungsaustausch bei der WIS Praktikanten sind bei der WIS nichts Ungewöhnliches. Allerdings Stefanie Eggers macht da eher eine Ausnahme. Die 36-Jährige (rechts im Bild) ist bei Potsdams größtem Wohnungsunternehmen der Pro Potsdam für das Senioren-Marketing verantwortlich. Eine Woche lang hat sie sich bei der WIS in Lübbenau umgesehen und verschiedene Projekte näher kennen gelernt. »Vor allem die Spreewiesel interessieren mich«, gibt Stefanie Eggers unumwunden zu. »Denn die Pro Potsdam plant ein ähnli-

Am ersten Wochenende im Juni geht es vor dem SpreeweltenBahnhof rund. Denn vom 1. bis 3. Juni laden Spreewiesel und Cocktailbar »five« zum Bahnhofsfest ein, bereits zum zweiten Mal. Für drei Tage spielt auf dem Bahnhofsvorplatz Musik die Hauptrolle – ob im großen Festzelt oder auf der überdachten Bühne. Mit einer Houseparty startet das Bahnhofsfest am Freitag, den 1. Juni, um 20 Uhr. Die DJ´s Fun – Key & B-rok locken an diesem Abend mit rhytmischen Beats. Ganz andere Klänge erwarten die Besucher am Samstag. Ab 15 Uhr wird die Kaffeetafel auf dem Bahnhofsvorplatz gedeckt und Günny, der singende Spreewaldwirt sorgt für Spaß und Unterhaltung. Am Abend heizt die Cottbuser Rockband »Backfire« dem Publikum so richtig ein. Und der Sonntag steht ganz im Zeichen der Familie. Vor allem die kleinen Gäste kommen beim Kin-

ches Projekt in Potsdam. Wir wussten von dem ungewöhnlichen Dienstleistungsservice und wollen ebenfalls etwas in dieser Art angehen.« Zwar biete das Potsdamer Wohnungsunternehmen ihren nahezu 30.000 Mietern schon einen kostenlosen Einkaufsservice an. Auch eine Kundenkarte, die mit Rabatten bei zahlreichen Geschäften und Dienstleistern wirbt, gibt es seit zwei Jahren. Doch so etwas wie die Spreewiesel fehle bisher. Und Mieterbefragungen hätten ergeben, dass gerade solche Dienste wie kleine handwerkliche Leistungen wie Malern oder Teppich verlegen oder Umzugshilfen gewünscht werden. Auch wenn sich Lübbenau nicht eins zu eins mit Potsdam vergleichen lasse – Potsdam ist viel größer und hat weitaus mehr Einwohner – so habe ihr diese Woche Praktikum eine Menge gebracht. »Ich konnte mir einen Rundumblick verschaffen und hatte die Möglichkeit, alle Abläufe, Strukturen ken-

nen zu lernen und durfte auch im Spreewieselcenter mitarbeiten, mich einen Tag im Bahnhof umsehen. Und jede Frage wurde mir bereitwillig beantwortet.« Vom Hochhaus mit dem Concierge hat die Assistentin der Geschäftsführung ebenfalls einen ersten Eindruck bekommen. »Einen guten«, betont sie. Denn während des Praktikums hat sie im Spreewaldhaus gewohnt. »Solch ein Dienstleistungsservice wie die Spreewiesel steht und fällt mit dem Personal«, ist die wichtigste Erkenntnis, die sie mit nach Potsdam nimmt. »Von den Mitarbeitern ob im Center, am Bahnhof oder Concierge wird der Dienstleistungsgedanke gelebt. Hier gibt es keine unmöglichen Fragen«, beschreibt Stefanie Eggers ihre Erfahrungen. Darum sei auch geplant, das Personal, das künftig in Potsdam diese Aufgaben übernehmen soll, zu den Spreewieseln in Praktikum zu schicken. »Hier lässt sich so einiges Gutes im Umgang mit den Mietern und Kunden abgucken«.

Bambule am Bahnhof derfest auf ihre Kosten – entweder beim Toben auf der Hüpfburg, , beim Schminken oder beim Bestaunen der großen Modelleisenbahn. Denn was wäre ein Bahnhofsfest ohne Eisenbahn? Etliche Attraktionen stehen am Nachmittag auf dem Programm. Los geht es mit dem Kinderchor der 3. Grundschule, der ab 14.30

Uhr eine Kostprobe seines Könnens gibt. Ab 16 Uhr sorgt die Funkengarde des Lübbenauer Karnevalclubs mit ihren Tänzen für Stimmung. Und ab 19 Uhr wird Moderator Jens Herrmann in gekonnter Manier die BB-Radioparty einläuten. Wer bis 23 Uhr durchhält, kann zu später Stunde noch das Höhenfeuerwerk bewundern.


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Radeln und Genießen

Spreewiesel – ein Synonym für immer neue Herausforderungen Spreewiesel Azubis beenden ihre Ausbildung Die WIS gehört seit einigen Jahren mit zu den größten Ausbildungsbetrieben in der Region. Vor drei Jahren startete das Wohnungsunternehmen eine regelrechte Ausbildungsoffensive. Neben den Immobilien-Kaufleuten und Kaufleuten für Bürokommunikation wurden zum ersten Mal fünf Veranstaltungskaufleute bei den Spreewieseln ausgebildet. Drei Jahre sind um und die jungen Frauen und Männer stehen kurz vor ihren Prüfungen. Was hat die Ausbildung jedem Einzelnen gebracht, wollten wir von den Azubis wissen. Sie haben Ihren Abschluss als Veranstaltungskauffrau,- kaufmann fast in der Tasche. Was kommt jetzt, nach der Ausbildung? Sicherlich hofft jeder von uns, erst einmal von den Spreewieseln übernommen zu werden. Allerdings werden nur zwei diese Chance bekommen. Doch die meisten von uns wollen so oder so in der Veranstaltungsbranche bleiben, am liebsten sogar in Lübbenau oder der näheren Umgebung. Mit welchen Erwartungen haben Sie vor drei Jahren die Ausbildung begonnen? Ich habe erwartet zu lernen, wie man Veranstaltungen plant, organisiert und durchführt, gleichzeitig aber auch als Kauffrau ausgebildet zu werden. Aber um ehrlich zu sein, nicht alle hatten genaue Vorstellungen. Sie alle waren von Anfang an in die Aktivitäten der Spreewiesel eingebunden. Welche Aufgaben wurden

von Ihnen übernommen? Jeder von uns fünf Azubis hat während der drei Jahre die unterschiedlichsten Aufgaben bekommen. Wir haben hier den Beruf von der Pike auf gelernt. Wir waren von Anfang an dabei. Da gab es alles Mögliche zu tun – sei es das Austragen von 8 000 Fragebögen, um überhaupt erst einmal den Bedarf der Lübbenauer an Dienstleistungen zu ermitteln, Gästewohnungen vermieten, Dienstleistungsaufträge annehmen und weiterleiten,Tickets verkaufen, Pressemitteilungen schreiben und natürlich Veranstaltungen zu planen – ein Spreewiesel muss eben alles können. Was war die größte Herausforderung während der Ausbildung? Das Schwerste war wohl die IHKAbschlussprüfung, bei der das Wissen aus der gesamten Ausbildungszeit sowohl das Gelernte aus der Praxis, als auch die Theorie parat sein musste. Außerdem haben wir alle während unserer Ausbildung

bei Spreewiesel ein Projekt eigenständig betreut, worüber eine Belegarbeit verfasst werden musste. Für welchen Bereich interessieren Sie sich besonders? Das Schöne an der Arbeit im Spreewiesel-Center ist die Vielseitigkeit der Aufgaben. Es ist wirklich selten, dass wir alle jeden Tag das Gleiche zu tun haben. Den meisten von uns macht gerade der Umgang mit den verschiedensten Menschen Spaß, der direkte Kontakt zu den Kunden. Aber der eine hat sich mehr für die Technik, die Arbeit mit dem Computer begeistert. Für den anderen war vor allem die Organisation von Veranstaltungen das Interessanteste. Womit haben Sie sich bei Projektkommunikation, dem zweiten Ausbildungsbetrieb befasst? In Potsdam bei Projektkommunikation haben wir uns vorrangig mit Veranstaltungen und mit allem, was dazu gehört, beschäftigt. Vom Lindenfest, über Neujahrsempfänge, Mieter- und Stadtfeste in Potsdam bis hin zu kleinen Workshops innerhalb des Büros Projektkommunikation reichte das Spektrum. In jeden Bereich konnten wir reinschnuppern – angefangen von der Künstlerakquise bis hin zu Serienbriefen für Einladungen.

Lecker Radeln – zugegeben der Name ist etwas ungewöhnlich, aber er passt. Denn wer hier mitmacht, der radelt und kann unterwegs die lukullischen Spezialitäten des Spreewaldes genießen. Mit dieser gemeinsamen Aktion sind Spreewiesel und Touristeninformation Ende April in den Brandenburger Fahrradfrühling gestartet. Und die Premiere des jüngsten Projekts kam gut an. 50 Radfahrer hatten sich vom Bahnhof aus auf den 40 Kilometer langen Weg durch den Spreewald begeben. Angeführt wurden die Gäste, die von überall her kamen, von zwei versierten Wanderleitern. Und weil es eben auch um Leckereien aus dem Spreewald geht, durften auch zwei Köche, natürlich in Berufsbekleidung, bei der Auftaktradtour nicht fehlen.

»Mit ›Lecker Radeln‹ wollen wir den Touristen die wunderschöne Landschaft vorstellen, gesunde Kost aus der Region anbieten und gleichzeitig auch etwas für die körperliche Fitness tun«, erklärt Axel Kopsch, Prokurist der Spreewiesel. Insgesamt fünf Touren wurden zusammengestellt und alle haben zu jeder Jahreszeit ihren Reiz. Jeder Teilnehmer erhält ein Tourenbuch, in dem die Strecken beschrieben sind. Ziel ist immer ein Gasthof, der Spreewälder Köstlichkeiten anbietet. Hier gibt’s einen Stempel. Wer alle fünf Touren abgeradelt und sein Tourenbuch vollständig abgestempelt hat, der kann sich ins »Goldene Radlerbuch« bei der Touristeninformation eintragen. Als Präsent gibt es ein TShirt, außerdem haben die Radler die Chance ein Vital-Wochenende zu gewinnen.

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Wären sie verheiratet, dann würden die Beiden in diesem Jahr die Kronjuwelenhochzeit feiern können. Dahinter stehen 75 Jahre, die man gemeinsam miteinander verbracht hat. Wer schafft das heute schon noch? Paare wohl selten, aber eine richtige Freundschaft hält mitunter ein Leben lang.

Freundinnen fürs Leben

Selma Kohls und Gisela Kruk sind solche Freundinnen fürs Leben. Vor einem Dreivierteljahrhundert haben sie zusammen auf der Schulbank gesessen. Heute wohnen sie Tür an Tür im Spreewaldhaus. Und im Laufe der Zeit haben sich die Beiden nie ganz aus den Augen verloren, auch nicht als es Selma Kohls während des Krieges nach Hamburg verschlagen hatte. »Wir sind immer in Kontakt geblieben, haben uns geschrieben. Jede wusste, wie es der anderen ging«, erzählt Gisela Kruk. Sie ist mit ihren 85 Jahren die jüngere von Beiden. Und die resolutere. In Lubochow sind Selma und Gisela zur Schule gegangen. »Dort gab es damals noch eine Dorfschu-

le und die ersten bis vierten Klassen hatten gemeinsam Unterricht«, erklärt Gisela Kruk. Nicht nur in der Schule waren die Mächen unzertrennlich. »Auch sonst haben wir viel Zeit miteinander verbracht. Wir hatten eine große Bauernwirtschaft und Gisela kam oft zum Helfen«, erinnert sich Selma Kohls. »Natürlich haben wir auch zusammen gespielt, wie andere Freundinnen eben auch.« »Und wenn meine Eltern wegfuhren, dann durfte ich immer bei Selma übernachten, sogar in einem Bett.« Große Streitereien hätte es nie zwischen ihnen gegeben. Auch das ist wohl eher selten. Nach der Handelsschule trennten sich die Wege der Freundinnnen. »Ich hatte damals meinen Mann kennengelernt und bin nach

Schwarzheide gezogen«, erinnert sich Gisela Kruk. Selma lebte mit ihrem Mann in Cottbus, später in Senftenberg. »Trotzdem, wir hatten immer einen guten Draht zueinander. Geburtstage und Silvester wurden meist zusammen gefeiert. Und als mein Mann verstorben ist, hatte mir Gisela sehr geholfen«, weiß die 86-jährige Selma noch gut. Seit einem Jahr sind die jahrelangen Freundinnen nun auch Nachbarinnen. »Als ich vor mehr als zwei Jahren von den Plänen fürs Spreewaldhaus hörte, habe ich mich als eine der ersten für eine Wohnung angemeldet«, sagt Gisela Kruk. »Schließlich werden wir alle nicht jünger. Die Wohnungen sind zwar klein, aber gemütlich. Das Richtige fürs Alter.« Und was für sie gut ist, dürfte auch der Freundin

gefallen. »Selmchen zieh mit her, hatte sie mich gefragt. Und ich habe nur gesagt: Du kannst mich gleich mit anmelden«, ergänzt Selma Kohls in ihren ruhigen Art. Natürlich wurde darauf genau geachtet, dass die beiden Wohnungen auch auf einer Etage liegen. Mittlerweile gibt es kaum einen Tag, an dem sie nichts gemeinsam unternehmen. Da gibt es den Romméclub zweimal in der Woche, kleine Ausflüge mit dem Fahrrad unternehmen die rüstigen Damen und bei keiner Aktivität im Spreewaldhaus fehlen Selma Kohls und Gisela Kruk. »Morgens setzen wir uns zusammen und legen fest, was wir unternehmen.« Mal wird bei der einen, mal bei der anderen der Kaffee serviert. Immer dort, wo gerade die Sonne reinscheint. Und wenn Selma Kohls kocht oder backt, lädt sie immer gern ihre Freundin zum Essen ein.


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