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SPREEWÄLDER

Informationsblatt der WIS

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März 2007

Träumen wie Miss Marple

Wohnungsbau gesellschaft im Spreewald mbH

w w w. w i s - s p r e e w a l d . d e

Die Lübbenauer wollen es ganz genau wissen. Immer wenn die WIS eins ihrer Projekte der Öffentlichkeit vorstellt, ist Andrang vorprogrammiert. Und das war auch beim Tag des offenen Bahnhofs am 11. März nicht anders. Kein Wunder, schließlich gab es an diesem Sonntag bewohnbare Kunstwerke zu bewundern. An die tausend Besucher waren gekommen, um sich die kunstvoll eingerichteten Zimmer der Pension Spreewelten genau anzusehen. Die Schlange vor dem frisch sanierten Bahnhof riss den ganzen Tag nicht ab. Für Unterhaltung war gesorgt. BB-Radiomoderator Mario Schmidt ließ keine Langeweile aufkommen. Und die Frühlingssonne gab ihr Bestes. Die WIS-Mitarbeiter führten die Besucher im Viertelstundentakt durch die phantasievoll gestaltete Pension. Kein Zimmer gleicht hier dem anderen, jedes der elf Zimmer trägt die Handschrift eines anderen Künstlers. Liane Brandt (Bild oben) gefallen sie alle – ob nun das eher verträumte Feenzimmer oder das mystische Gemach des Wendenkönigs, jedes habe seinen ganz eigenen Reiz. »Doch mein eindeutiger Favorit ist das »Miss Marple«-Zimmer. Denn ich bin ein ausgemachter Miss Marple Fan, kenne die Bücher in- und auswendig, habe die Filme schon mehrmals gesehen und könnte hier träumen wie Miss Marple«, erzählt die Lübbenauerin, die bisher jede Gelegenheit genutzt hat, wenn die WIS zum Tag der offenen Tür einlädt. »Ich bin immer wieder begeistert davon, was die WIS auf die Beine stellt. Und die Pension ist etwas Besonderes, nicht nur für Lübbenau.« Ihren Freunden und Bekannten werde sie die Spreewelten auf jeden Fall empfehlen. Gefragt sind die »Spreewelten« schon jetzt. Seit der Eröffnung vor drei Monaten gab es schon 30 Übernachtungen und etwa 300 Buchungen.


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Der schönste Bahnhof

Gern auf Reisen

Neben den großen haben sich auch kleine Künstler am Bahnhof versucht. Die WIS hatte Anfang März nicht nur zum Tag des offenen Bahnhofs eingeladen, sondern auch die Lübbenauer Kinder und Jugendlichen zum Malwettbewerb aufgerufen. Mehr als 100 Mädchen und Jun-

Wer im Spreewelten-Bahnhof eine Reise buchen will, der ist bei Roxana Jatzlauk genau richtig. Die Reiseverkehrskauffrau gehört seit Jahresbeginn zum SpreewieselTeam. Und wenn‘s ums Reisen geht, kennt sich die 28-Jährige aus. Nach ihrer Ausbildung hatte es die Cottbuserin in die Ferne gezogen – natürlich von Berufswegen. Ihre Stationen waren Stuttgart, Italien, Köln, Bonn und Mallorca. »Hier konnte ich in den verschiedensten Bereichen Erfahrungen sammeln, erst in einem klassischen Reisebüro, später in Italien war ich auf einem Campingplatz in der Nähe von Venedig für die Betreuung der Gäste von A bis Z verantwortlich.

gen, zwischen vier und 16 Jahren, hatten mit Stift, Pinsel oder Schere ihren Bahnhof ins Bild gesetzt. Die kleinen »Kunstwerke« wurden den ganzen Sonntag lang auf dem Bahnhofsvorplatz gezeigt. Eine fachkundige Jury – jeder Besucher konnte seinem persönlichen Lieblingsbild seine Stimme geben – wählte die schönsten Arbeiten aus. Bei den Vorschulkindern lag das fast zwei Meter lange Bild der Kita »Spiel und Spaß« ganz vorn. Dafür wurden die Vier- bis Sechsjährigen mit einem großen Malset belohnt. Gleich drei erste Preise wurden in der Altersklasse der Grundschüler vergeben. Lena Gutke, Ole Schumacher und Gino Kudlubsky teilen sich die Lorbeeren. Alle drei sind zum Workshop bei einem richtigen Künstler eingeladen. In der Alterklasse bis 16 Jahre können sich Tom Wende, Diana Schuldt und Dustin über einen ersten Platz und damit auf eine Fahrt mit dem Forscherkahn »Nautilust« freuen. Einige der Kunstwerke haben einen Platz im SpreeweltenReisecenter bekommen.

D r e i Fr aa ngMei cnh a e–l J aD rei Antworten kobs, Geschäftsführer der WIS

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Die WIS baut gegenwärtig die erste Wohnung behindertengerecht um. Was ist das Besondere daran? In der gesamten Region gibt es kaum vernünftige Angebote für behindertengerechtes Wohnen. Doch die Bevölkerung wird immer älter und die meisten möchten so lange es geht, in den eigenen vier Wänden leben, auch dann, wenn sie nicht mehr so mobil sind. Nicht nur für uns, für die gesamte Wohnungswirtschaft, ist es eine große Herausforderung, sich auf die Anforderungen von behinderten Mietern einzustellen. Gerade für Wohnungsunternehmen wie die WIS, die nicht neu bauen, sondern im Bestand Wohnungen neu gestalten, bringt das allerdings einige Schwierigkeiten mit sich. Die DIN (Deutsche Industrie Norm) soll eingehalten werden und das bedeutet erheblichen Mehraufwand. In der Straße der Jugend 26 sammeln wir mit dem Umbau zu einer behindertengerechten Wohnung unsere ersten Erfahrungen auf diesem Gebiet. Und die wollen wir zur Diskussion stellen, das heißt, dieses Pilotprojekt Behindertenverbänden vorstellen, mit Politikern dazu ins Gespräch kommen. Dabei

Und auf Mallorca wiederum habe ich als Kinderanimateurin gearbeitet, Malwettbewerbe organisiert, Kindershows auf die Beine gestellt, eben für Abwechslung gesorgt«, erzählt Roxana Jatzlauk. Und die sympathische junge Frau geht selber gern auf Reisen, am liebsten mit Freunden und Familie. »Tourismus im Allgemeinen interessiert mich, schon weil ich hier

immer mit Menschen zu tun habe«, sagt sie. Im Spreewelten-Reisecenter gefalle ihr besonders die abwechslungsreiche Arbeit. »Ich berate die Leute nicht nur, wenn es ums Verreisen geht, sondern auch der Fahrradverleih, die Pension und das individuelle Gespräch mit Touristen, die den Spreewald kennen lernen wollen, gehört zu meinen Aufgaben. Gerade diese Vielfalt gefällt mir.«

werden natürlich die Kosten und auch die Frage nach Fördergeldern eine wesentliche Rolle spielen. Schließlich ist solch ein Umbau etwa um 30 % teurer als der einer herkömmlichen Wohnung. Wie es aussieht, hat die WIS mit ihren Pilotprojekten bisher immer gute Erfahrungen gemacht. Bestes Beispiel ist die Neugestaltung des Bahnhofs. Haben Sie mit solch einer Resonanz gerechnet? Um ehrlich zu sein, nein. Als wir uns vor anderthalb Jahren entschlossen hatten, den Bahnhof zu kaufen und neue Ideen für diesen Standort zu entwickeln, sind wir natürlich mit klaren Vorstellungen und auch Erwartungen an dieses Projekt herangegangen. Das was sich jetzt dort an dieser Adresse präsentiert – ein schönes altes Gebäude mit moderner Cocktailbar, Reisecenter und nicht zu vergessen der Künstler-Pension Spreewelten hat schon unsere Erwartungen übertroffen. Die kunstvoll gestalteten Zimmer sind gefragt, 300 Buchungen gab es bereits in den ersten drei Monaten. Der Bahnhof ist eine Bereicherung für Lübbenau,

die weit über die Stadtgrenzen ausstrahlt. Auch die Lübbenauer sind begeistert von ihrem Bahnhof, das hat einmal mehr der Tag der offenen Tür gezeigt. Wie steht es um die anderen Projekte? Unser umfangreichstes Projekt, das Spreewaldhaus, ist so gut wie vermietet. Nur noch zwei Wohnungen sind frei. Doch wir sind zuversichtlich, dass bis zum Sommer die letzten Mieter eingezogen sind. Bei den Stadtvillen nimmt jetzt langsam das Wohnumfeld Gestalt an.


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Gertrud Mumereit lässt es sich gut gehen. Die 70-Jährige genießt die warme Frühlingssonne auf ihrem großen Balkon. Von hier aus kann sie sogar ihre alte Wohnung sehen. Allerdings der trauert die Rentnerin nicht nach, auch wenn ihr die ersten Wochen in der neuen Umgebung gar nicht mal so leicht gefallen sind. »Anfangs konnte ich mich hier allein nicht reinfinden, obwohl ich nur ein paar Meter weitergezogen bin. Und ich habe mich auf meine Wohnung in den Stadtvillen gefreut, denn die ist schon um einiges heller und moderner.« Jedes Zimmer hat sie in einer anderen Farbe streichen lassen. Die Küche etwa leuchtet in einem kräftigen Grün. Aber mittlerweile hat sich Gertrud Mumereit eingelebt und fühlt sich wohl in ihren eigenen vier Wänden. »Alle Nachbarn sind ge-

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Graffiti – kein Kavaliersdelikt

Wie eine kleine Familie meinsam mit mir umgezogen und darum fühle ich mich wie in einer kleinen Familie.« Und wie es sich für eine richtige Familie gehört, wurde auch die Einweihung in gemeinsamer Runde gefeiert. Besonders gern sitzt die 70-Jährige auf ihrem Balkon. Keine Frage, den hat sie schon bepflanzt.

Auch in den Mietergärten, die mit zu den Stadtvillen gehören, kommen in diesen Tagen die ersten Pflanzen in die Erde. An die 120 Quadratmeter ist jeder Garten groß. Eine Hecke wird die Gärten voneinander trennen. Im Zuge der Gestaltung wird in jedem Garten ein Apfelbaum gepflanzt.

In den vergangenen Wochen sind in der Neustadt immer wieder Graffiti-Schmierereien an den Häusern der WIS aufgetaucht – in der Straße des Friedens 7–9, an der Geschwister-Scholl-Str. 41–55, an der Schillerstraße sowie an der Alten Huttung. Und wen ärgert es nicht, wenn die Wände mit undefinierbaren Hieroglyphen besprüht werden. »Das verschandelt nun einmal das Gesamtbild«, sagt Gabriela Jurk von der WIS. »Gerade dann, wenn sich die Sprayer an unseren frisch sanierten Häusern austoben.« Außerdem verursachen solche Graffiti-Schmierereien Kosten. »Denn wenn unsere Hausmeister, die täglich in den Quartieren unterwegs sind, solche

Türöffnen per Knopfdruck WIS baut Wohnung behindertengerecht um Von außen sieht es genauso aus, wie bei jeder anderen Baumaßnahme. Doch in einigen Wohnungen in der Straße der Jugend 26 wird alles ein bisschen anders gestaltet. Die Türen sind breiter, die Heizkörper abgerundet, zwischen Wohnzimmer und Balkon gibt es keine Schwelle mehr und die Dusche ist zu ebener Erde. Zugegeben, das sind nur Details, aber entscheidende Kleinigkeiten, vor allem dann, wenn man behindert ist und sich nur noch mit dem Rollstuhl in den eigenen vier Wänden bewegen kann. »An dieser Adresse bauen wir unsere erste Wohnung behindertengerecht nach DIN um, sozusagen ein Pilotprojekt«, erläutert Annett Merting, die bei der WIS das Bauvorhaben betreut. »Mit unseren barrierefreien oder auch seniorenfreundlichen Wohnungen haben wir in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen gemacht. Doch der Umbau zu einer behindertengerechten Wohnung, geht um einiges weiter und ist demzufolge auch um einiges teurer.«

Genaue DIN-Vorgaben müssen beachtet werden. Das ist nur in enger Abstimmung mit den einzelnen Fachplanern möglich. So sollen in der Wohnung nicht die üblichen, sondern Heizkörper mit abgerundeten Kanten eingebaut werden. Falls ein Mieter stürzt, ist hier die Verletzungsgefahr geringer. Die Toilette muss etwas höher angebracht und mit Griffen an beiden Seiten ausgestattet werden. Und an die Dusche kann der Mieter mit dem Rollstuhl direkt heranfahren.

»Bereits im Vorfeld haben wir uns mit dem künftigen Bewohner der behindertengerechten Wohnung zusammengesetzt und besprochen, wo zum Beispiel die Streckdosen angeordnet werden sollen und wie sich vom Rollstuhl aus die Haustür am besten öffnen lässt«, sagt Annett Merting. Die Haustür wird sich künftig mit einer Fernbedienung – also per Knopfdruck – öffnen lassen. Für die Wohnungseingangstür ist ebenfalls solcheine technische Lösung geplant.

Graffitis entdecken, sorgen sie dafür, dass es innerhalb weniger Stunden beseitigt wird.« Allerdings bevor die Schmierereien überstrichen oder entfernt werden, wird das Ganze fotografiert und Anzeige bei der Polizei erstattet. Denn Graffiti ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, über die man nicht einfach hinwegsehen kann. »Doch hier ist jeder Einzelne gefragt«, betont Gabriela Jurk. »Ich denke, jeder der hier wohnt, sollte auch ein Stückchen Verantwortung für seine Stadt übernehmen, dafür, dass sie auch so schön bleibt. Das heißt auch, nicht wegzuschauen, wenn man Sprayer in Aktion beobachtet, sondern die WIS darüber zu informieren.« Und solche Zivilcourage will die WIS belohnen. Mit bis zu 200 € will das Wohnungsunternehmen konkrete Hinweise auf GraffitiSprayer belohnen. »Wird ein Sprayer gefasst, muss es nicht in jedem Fall zur Strafanzeige kommen«. Jedoch nur dann, wenn sie einsichtig sind und ihre Schmierereien selbst wieder entfernen.«

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Doppelter Grund zum Feiern

Mein

schönster

Platz

Hans Stolze hat ein Faible für Landschaften. Darum ist für ihn der schönste Platz in Lübbenau der Ententeich an der Straße der Einheit. »Solch kleine Kulturinseln gefallen mir. Und außerdem sitze ich gern am Wasser«, erzählt der 68Jährige, der sich im Förderverein Lausitzer Kulturlandschaften engagiert. Der Ingenieur ist in Lübbenau geboren, in der Altstadt aufgewachsen und in der Neustadt hat er seine eigene Familie gegründet. Anfang der siebziger Jahre zog er aus beruflichen Gründen nach Cottbus. Und im vergangenen Jahr ist er mit seiner Frau wieder zurückgekehrt nach Lübbenau – nach 34 Jahren. Heute wohnen beide im Hochhaus. »Schon in den Jahren zuvor haben wir Lübbenau immer wieder einen Besuch abgestattet. Und so konnten wir die Entwicklung, die Veränderung der Neustadt regelrecht mitverfolgen. Nach und nach hatte sich Gedanke gefestigt, wieder hierher zurück zu ziehen. Wenn man eine Weile weg war, weiß man seine Heimat um so mehr zu schätzen.«

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Nach dem Lindenfest ist vor dem Lindenfest. Damit dürfte jedem klar sein, dass die drei Veranstalter WIS, GWG und Stadt schon wieder mitten in den Vorbereitungen stecken, denn am 1. September steigt die 9. Auflage des Spektakels. Der Oer-Erkenschwick-Platz am Einkaufscenter Kolosseum, umgeben von großzügigen Wiesenund Straßenflächen, ist seit dem letzten Jahr die neue Heimstatt des Lindenfestes. Und der dürfte am ersten Septemberwochenende nicht wieder zu erkennen sein, wenn zwischen Mittag und Mitternacht

bei feurigen Tänzen, rockiger Livemusik und waghalsiger Akrobatik so richtig Lindenfeststimmung aufkommt. In diesem Jahr steht außerdem ein runder Geburtstag an – denn die Lübbenauer Neustadt wird 50. Fast auf den Tag genau vor fünfzig Jahren, am 2. September 1957, wurde der Grundstein für den Stadtteil gelegt. Natürlich denken sich die Organisatoren dafür etwas ganz Besonderes aus. Die ersten Firmen haben bereits ihre Unterstützung fürs Lindenfest zugesagt. Neben den drei Hauptsponsoren, der Sparkasse Nieder-

lausitz, RKS Kabel-Service Berlin GmbH und dem Einkaufscenter Kolosseum, stehen bereits ein dutzend Unternehmen auf der Liste. Das Spreewaldmuseum wird sich zum ersten Mal an dem Neustädter Fest beteiligen. Ebenso wird die Firma Stein nicht fehlen, die bereits von Anfang an dabei ist und in jedem Jahr die obligatorische Linde sponsert. Mehr über den Stand der Vorbereitungen kann man unter www.lindenfest.com erfahren. Die neu gestaltete Homepage wirbt mit dem neuen Lindenfest-Logo, einem tanzenden Lindenblatt und präsentiert sich in einer neuen Grundfarbe, in einem satten Grün. Und wer will, kann hier in einem virtuellen Fotoalbum blättern und sich Aufnahmen aus den vergangenen Jahren anschauen. Wer sich am Lindenfest beteiligen möchte, ob als Sponsor, mit einem Programm oder einem eigenen Stand, der kann sich an Birgit Skalski, Telefon 03542 8981-11 wenden.

LübbenauBrücke mit neuer Adresse Die LübbenauBrücke ist umgezogen. Seit Mitte März hat das Projektbüro seinen Sitz im Kolosseum. Die Räume sind größer und heller als in der Straße der Jugend. Trotzdem soll das Kolosseum nur eine Zwischenstation sein. »Wir haben uns lange nach einem passenden Objekt umgeschaut. Als Standort wäre der »Wichtel« ideal, gleich gegenüber der Trendsportanlage. Doch das Haus ist sanierungsbedürftig und dazu fehlen derzeit die Gelder«, erläutert Queenie Nopper von der LübbenauBrücke. Aber die Fördergelder sind beantragt und für 2009 bewilligt und dann soll der »Wichtel« zu einem Bürgerhaus ausgebaut werden, in dem Vereine, Beratungsstellen, Initiativen unter einem Dach zu finden sind. Doch erst einmal richtet sich das Projektbüro der LübbenauBrücke im Kolosseum ein und wird die neue Anlaufstelle für die »alten«

Mitglieder der verschiedenen Arbeitsgruppen sein. Die erste Veranstaltung in der neuen Adresse ist bereits Geschichte – das jährliche Ostereiermalen mit alten Wachsmaltechniken. Und so einiges Neues wollen die drei Mitarbeiter hier künftig auf die Beine stellen. So sind gemeinsa-

me Veranstaltungen mit anderen Mietern des Kolosseums, etwa aus dem medizinischen Bereich, denkbar. Projektbüro LübbenauBrücke, Kolosseum Tel: 03542 4036-92 E-Mail: info@luebbenaubruecke.de


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Eine Nacht unter und über Wasser Ururenkel von Paul Fahlisch zu Gast in den Spreewelten

Es gibt schon merkwürdige Zufälle. Jörn Fahlisch ist zwar beruflich viel unterwegs, doch Lübbenau hat der 36-Jährige bisher nur selten einen Besuch abgestattet. Obwohl für die Spreewaldstadt der Name Fahlisch eine besondere Bedeutung hat. Denn Paul Fahlisch, sein Ururgroßvater, wirkte hier vor über 100 Jahren als Mitbegründer und späterer Leiter des Spreewaldmuseums sowie als Beförderer des Fremdenverkehrs und wurde später zum Ehrenbürger der Stadt ernannt. Und Jörn Fahlisch wiederum hatte das Glück als Ehrengast in der Künstlerpension Spreewelten zu übernachten. Nicht etwa wegen seines Namens. Nein, hier hatte der Zufall seine Hände im Spiel. Auf der Hochzeitsmesse in Lübben hatte er beim Quiz eine Übernachtung für

zwei Personen in der Pension Spreewelten gewonnen. »Du musst den Zettel ein bisschen zerknüllen, dann wird er eher aus der Lostrommel gefischt«, hatte ihm seine Freundin geraten. Und Anfang März hatte er seinen Gewinn gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin eingelöst. »Die

Wahl fiel uns nicht leicht, jedes Zimmer hat sein eigenes Flair«, gibt Jörn Fahlisch zu. Wäre es nach ihm gegangen, dann hätte er die Nacht bei »Miss Marple« verbracht. Doch seine Freundin hatte sich das Zimmer »Unter und über dem Wasser« ausgesucht. Eins steht für den Fürstenwalder schon fest, wenn er das nächste Mal in Lübbenau zu tun hat, wird er wieder in den Spreewelten übernachten. Und das könnte schon recht bald sein. Jörn Fahlisch, der bei »Ziami« als Berater für Maßmode arbeitet, sucht derzeit in Lübbenau Verstärkung. »Ziami bietet Maßmode für Firmen und Privatleute an – vom Hemd, über den Anzug bis zu Maßschuhen. Allerdings haben wir keine Läden, sondern wir beraten die Kunden vor Ort. Auch in Lübbenau soll dieser Service künftig angeboten werden«, erläutert Jörn Fahlisch. »Wer sich dafür interessiert, sollte sich bei mir melden.« Per Telefon unter: 03361 374647 oder via E-Mail: info@sonne3000.de. Noch einen Grund gibt es für den Fahlisch-Nachfahren wieder nach Lübbenau zu kommen. Der Kontakt zum Gymnasium soll gepflegt werden. Allerdings sei er dafür nicht der Experte in der Familie. »Mein Vater und mein Onkel, die auch beide in Fürstenwalde leben, befassen sich mehr mit der Ahnenforschung.«

Wie’s wirklich war Ich habe sozusagen die Anfänge des Kraftwerks miterlebt. Das muss Ende der fünfziger Jahre gewesen sein. Wir waren zu viert – vier Männer auf dem Kraftwerksgelände. Allerdings vom Kraftwerk war zu der Zeit noch nichts zu sehen. Als erstes wurde damals der Wald abgeholzt, um Baufreiheit zu schaffen. Und wir vier mussten nachts Streife laufen. Alles war stock-

Nachts auf Streife finster. Da gab es keine Lampe, nirgendwo. Ich bin losstolziert und mit einem Mal war ich verschwunden. Ich bin in ein riesiges Loch hineingefallen. Dort hatten sie am Tag zuvor Stubben gezogen. Und als ich wieder hochgekraxelt war,

knurrte mich einer von oben an. Dort stand der Stubbenwächter und neben ihm ein stattlicher Schäferhund. Damit keiner die Stubben maust, war der jede Nacht mit seinem Hund unterwegs. Und der wollte mich am liebsten nicht wieder hoch lassen.

Frauentag im Spreewaldhaus Die Bewohner des Spreewaldhauses sitzen gern zusammen und hin und wieder wird auch gemeinsam gefeiert. Da steht es außer Frage, dass alle Mieterinnen des Hochhauses zur Frauentagsfeier eingeladen wurden. Die Lounge im Erdgeschoss war am 9. März voll besetzt. Genau 18 Damen, die älteste von ihnen ist 93 Jahre alt, verbrachten einen schönen Nachmittag – mit Sekt, Kaffee,

selbst gebackenen Waffeln und Schnittchen vom Café Melange. Wie immer gab es eine Menge zu erzählen und sogar das Tanzbein wurde geschwungen. Die passende Musik hatte ein Mieter des Hauses eigens für den kurzweiligen Nachmittag zusammengestellt. Und auch die beiden ConsiergeFrauen wurden bedacht. Ihnen wurde am Frauentag von den Mieterinnen der Spreewaldhausorden überreicht.

Liesel auf großer Reise Die WIS-Ente fühlt sich nicht nur in Lübbenau wohl. Hin und wieder schaut sich der kleine grüne Vogel in der Welt um. Von einer ihrer Reisen kamen folgende Grüße an die WIS: »Liebe WIS, im November 2006 bin ich auf große Fahrt nach Kuba gegangen. Dort habe ich mir Land und Leute angesehen. Es war wunderschön. Es hat mir so gut gefallen, dass meine Reisebegleiter Hannelore und Günter Beyer aus Lübbenau mir erlaubt haben, dort meine Zukunft zu verbringen. Schöne Grüße aus dem sonnigen Kuba. Eure WIS-Ente.«

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Wenn geputzt und gepflanzt wird

Foto: Monika Baumgart

Lübbenau rudelt und radelt an

Am 31. März wird offiziell die Spreewaldsaison eröffnet. Und wie jedes Jahr wird die Saison mit der traditionellen Rudelübergabe und dem Kahnkorso im Großen Hafen eingeläutet – zünftig mit Blasmusik, Plinsen von den Plinsenfrauen und Bier von der Lübbenauer Brauerei. Allerdings bevor die Kähne mit den geschmückten Rudeln starten, wird erst einmal geradelt. Schon am Vormittag geht es über die Lübbenauer Puschtour mit dem Radel vom SpreeweltenBahnhof bis zum Großen Hafen. Natürlich nicht auf direktem Weg. An die 30 Kilometer sind durch die Pusch, wie der Spreewälder liebevoll seine Heimat nennt, zurückzulegen. Aber es wird nicht nur in die Pedale getreten. Unterwegs bleibt genug Zeit, um Fauna und Flora zu genießen und den Erklärungen der fachkundigen Wanderführerin Monika Baumgart zu folgen. Angeradelt wird um 11 Uhr am Spreewelten-Bahnhof. Alle Teilnehmer erhalten das »Lecker Radeln«-Tourenbuch.

Impressum Herausgeber WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH Redaktion Steffi Alburg (verantwortlich), Projektkommunikation: Anke Ziebell, Carsten Hagenau Fotos Tina Merkau, WIS-Archiv, Studentenarbeiten FHS Lausitz Gestaltung und Repro Norbert Haftka Druck DMP Digital- u. Offsetdruck GmbH

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Immer zum Frühjahrsbeginn steht das Großreinemachen an – ob nun in den eigenen vier Wänden oder im Vorgarten. Und wie schon in den Jahren zuvor, lädt die WIS immer Ende März ihre Mieter zu einer gemeinsamen Putzaktion ein, um vor dem Haus für Ordnung zu sorgen. Den Anfang haben in diesem Jahr die Altdöberaner gemacht. Hier hatte die WIS schon am 17. März zur mittlerweile 9. Pflanzaktion aufgerufen. Etwa 500 Blumen sowie etliche Kubikmeter Mutterboden und Rindenmulch hatte die WIS ihren Mietern zur Verfügung gestellt. An vier Stationen fuhr der Blumenwagen, beladen mit verschiedenen Frühjahrsblühern, am Samstagvormittag vor. Und nach kaum zwei Stunden hatten die Stiefmütterchen, Primeln und Tausendschönchen ihren Platz in den Vorgärten und Pflanzschalen eingenommen. Viele nutzten gleich die Gelegenheit, um mit Harke und Besen für Sauberkeit vor und hinter den Häusern zu sorgen. Am kommenden Wochenende, am 24. März, sollen nun die Grünflächen, öffentlichen Plätze und We-

ge in Lübbenau auf Vordermann gebracht werden. Unter dem Motto »Für Dich und Deine Nachbarn« haben Stadt, GWG und WIS vor Beginn der Spreewaldsaison zum gemeinsamen Frühjahrsputz aufgerufen. Sowohl in der Neustadt als auch in der Altstadt kommen Harke und Besen zum Einsatz. Auf dem alten Friedhof zum Beispiel kümmern sich Schüler des Paul-Fahlisch-Gymnasiums um das Grab des Namensgebers der Schule. Die WIS will gemeinsam mit ihren Mitarbeitern und Mietern an drei Adressen den Schmutzecken den Garaus machen. So soll die Alte Huttung aufgeräumt werden. Die große Wiese

an der Robert-Koch/Ecke Kraftwerkstraße soll herausgeputzt werden. Am Giebel Ecke Scholl-Straße soll das Rondell neu bepflanzt werden. Ebenfalls sollen Parkplatz und Rabatten am benachbarten Einkaufsmarkt gesäubert werden. Für WIS-Mieter die die Vorgärten am Haus bepflanzen möchten, stellt die WIS wieder Frühblüher zur Verfügung. Meldungen sollten beim Hausmeister abgegeben werden. Nicht nur die großen auch die kleinen Helfer sind am Samstag willkommen. Für das passende Werkzeug wie Kinderharken sorgt die WIS. In diesem Jahr können sich die fleißigen Helfer ab 11 Uhr im Spreewaldstadion treffen und sich mit einer Wurst stärken.

Osterfeuer - eine alte Tradition Eine gute Tradition sollte man pflegen. Darum lädt die WIS am Gründonnerstag, den 5. April, wieder zum Osterfeuer in die Neustadt ein. Ab 16 Uhr sollen auf der Wiese zwischen der Dr.-Albert-SchweitzerStraße und der Otto-GrotewohlStraße einmal mehr alte Osterbräuche aufleben. Am Nachmittag sind vor allem die Kinder gefragt. Da kann noch das letzte Ostergeschenk gebastelt werden, wer will kann sich beim Schminken in einen Osterhasen verwandeln lassen, auf der Hüpfburg austoben oder selber auf der Bühne aktiv werden und auf die Suche nach dem verlorenen Osterei gehen. Außerdem zeigen Mädchen und Jungen von Lübbenauer Kitas und Grundschu-

len ein kleines Osterprogramm. Der Lampionumzug startet in diesem Jahr um 19.30 Uhr vom Festplatz. In bewährter Weise wird die WIS gemeinsam mit den Kindern durch die Neustadt ziehen, angeführt von der WIS-Ente und ihrem Kollegen dem Hasen. Der Spielmannszug der TSG sorgt dafür, dass der Lampionumzug nicht nur

zu übersehen, sondern auch nicht zu überhören ist. Sobald es Dunkel ist, sollen die Flammen lodern. Gegen 20 Uhr wird das Osterfeuer entfacht, das von der Firma Stein fachgerecht aufgeschichtet wird. Kein Osterfeuer ohne Musik – die Old Star Band wird dieses Mal für echte Lagerfeuerstimmung sorgen. Und auf die Feuerperformance zu später Stunde darf man schon jetzt gespannt sein. Auch für Essen und Getränke ist gesorgt. Bei einem Glas Bier und einem Steak vom Grill lässt es sich gut ein paar Stunden am lodernden Feuer aushalten und mit den Nachbarn plaudern.


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ren Lichtrouten, Sagentafeln, Wellnesstaxen, ein Indoorspielplatz oder eine Glasbühne. Aber auch verschiedene thematische Pfade, die durch die Stadt führen, wurden angeregt. Immer geht es auch um Emotionen, denn darüber lässt sich eine Stadt erleben.

Lübbenauer Gassenbauer Studenten entwickeln ungewöhnliche Wegeverbindungen für die Altstadt Die Altstadt von Lübbenau hat viele kleine, große, winklige und versteckte Gassen und Plätze. Nicht alle erschließen sich dem Besucher der Stadt. Einige haben keine Besonderheiten, sie funktionieren einfach nur als Durchgänge. Andere Wegeverbindungen wiederum sind gar nicht bekannt. Grund genug für 25 Studenten der Fachhochschule Lausitz sich mit dem Thema zu beschäftigen. Eine Auswahl der Arbeiten wurde Mitte März den Lübbenauern präsentiert. Über die Ergebnisse sprachen wir mit Prof. Ilja Vukorep, der mit Prof. Rabold die Studienarbeiten zum Bachelorabschluss an der Fachhochschule Lausitz betreut hat.

Wie kommt es, dass sich Studenten im Fach Städtebau mit Wegeverbindungen in einer Stadt wie Lübbenau beschäftigen? Zwischen der Fachhochschule Lausitz und der LÜBBENAUBRÜCKE bestehen seit Jahren gute Kontakte. Das eine oder andere Projekt wurde schon gemeinsam in Angriff genommen. Und im ganz konkreten Fall profitieren beide Seiten davon. Die Stadt will ihre Gassen in der Altstadt beleben, ist auf der Suche nach individuellen Lösungen, die das Gebiet anziehender für Touristen macht. Für die Studenten wie-

derum ist es eine Herausforderung und immer auch ein Gewinn, ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis zu messen und Gestaltungsideen zu entwickeln. Mit welchen Fragestellungen genau haben sich die Studenten befasst? Als Aufgabe stand, Lübbenau aus städtebaulicher Sicht zu betrachten. Welche Probleme hat die Stadt? Wie ist die Parksituation speziell in der Altstadt? Wie lässt sich die Stadt mit dem sie umgebenden Grün besser verknüpfen? Was ist zu tun, um Lübbenau noch attraktiver für die Touristen zu machen? Mit all diesen Fragen haben sich die Studenten intensiv auseinandergesetzt. Im Oktober vergangenen Jahres haben die Studierende des 5. Semesters zusammen mit dem Projektbüro LÜBBENAUBRÜCKE einen ausgedehnten Informationsrundgang durch die Stadt unternommen. Davon ausgehend haben sie ihre Ideen entwickelt – neue Gassen für die Altstadt gebaut. Und wie sehen diese Ideen nun ganz konkret aus? Entstanden ist ein ganzer Ideenpool. Jede Gruppe, insgesamt sind es 12 Arbeiten, hat sich dem Thema auf eine andere Weise genähert. Zu den Vorschlägen gehö-

Welche neuen Pfade durch die Lübbenauer Altstadt haben die Studenten entdeckt? Jeder Pfad steht unter einem anderen Thema. So wurde von den Studenten der Sagenpfad, der Märchenpfad, der Museumspfad oder eine Restaurantmeile entwickelt. Aber auch eine Lichtroute, bei der die Route durch Lichtelemente markiert wird, gehört zu den Ergebnissen. Interessant ist auch die Idee, im Zentrum der Altstadt eine Heimat- und Experimentierwerkstatt anzusiedeln, in der das traditionelle Handwerk präsentiert und erlebbar wird. Wie könnte so ein Sagenpfad aussehen? Dieser Pfad beschäftigt sich mit der Sagenwelt der Region. Ausgangspunkt könnte der Bahnhof sein. Von hier aus können die Besucher einen Ausflug in die Sagen des Spreewaldes unternehmen. Alle 200 oder 300 Meter machen sie halt an einer Stele, auf der jeweils eine Sage dargestellt ist (siehe Bild oben). Scherenschnitte werden auf Glas angebracht, darunter ist ein kurzer Text zur Sage zu lesen. Über 12 Stationen führt dieser Pfad dann bis zur Altstadt, wo in den Sommermonaten ein mobiles Sagentheater seinen Platz finden soll.

Was passiert mit diesen Ideen, verschwinden Sie in der Schublade? Das kommt ganz auf die Lübbenauer an. Natürlich sind wir an ihrer Umsetzung interessiert. Ich glaube aber, auf jeden Fall sind es wertvolle Anregungen, die in laufende Projekte mit einfließen können.

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Laufen ist gesund. Den Satz kann Andreas Göpel nur unterschreiben. Schließlich trainiert der 46-Jährige seit vier Jahren bei den Laufbienchen und geht in diesem Jahr beim Spreewaldmarathon an den Start. Und zwar gleich zweimal.

Der Halbmarathon-Mann Der Lübbenauer hat sich zwei Halbmarathonläufe vorgenommen – 21 Kilometer am Samstag und noch einmal das gleiche Pensum will er am Sonntag absolvieren. Zwei Halbe sind auch ein Ganzer, könnte er sich gesagt haben. »Darum geht es mir nicht«, sagt Andreas Göpel. »Den eigentlichen Marathon, die 42,195 Kilometer habe ich auch schon geschafft, im vergangenen Jahr in Berlin. Bei meinem dritten Spreewaldmarathon will ich in diesem Jahr versuchen, beide Male für die gut 21 Kilometer unter 2 Stunden und 10 Minuten zu bleiben.« Und dafür trainiert er regelmäßig, vier Mal in der Woche. Vor vier Jahren hat er damit angefangen, aus ganz profanen Gründen. »Als ich beim Treppensteigen, ich wohne im fünften Stock, immer völlig außer Puste war, stand für

mich fest, dass ich etwas für meine Kondition tun muss«, erzählt Andreas Göpel, der in der Straße des Friedens zu Hause ist. Im Fitnessstudio Atlanta hat er dann nach kurzer Zeit Herrn Müller kennen gelernt. Und der wiederum gehört zu den Laufbienchen, einer bunt zusammen gewürfelten Läufertruppe aus Lübbenau. »Bei uns geht es nicht vordergründig um Höchstleistungen oder besonders schnelle Zeiten, sondern um den Spaß am gemeinsamen Trainieren«, sagt der 46-Jährige. Immer samstagvormittags treffen sich die Freizeitsportler zum gemeinsamen Lauftraining. Durch die umliegenden Dörfer führt die Strecke, die jedes Mal etwas variiert. An die zehn Kilometer werden zurückgelegt. »Das hängt ganz vom Trainingsplan jedes Einzelnen ab«, erklärt er. Aber das Laufen ist nur das Eine. Danach SPREEWALDMARATHON

geht´s in die Sauna und das Beste ist das gemeinsame Frühstück am Ende der Trainingseinheit«, gibt Andreas Göpel gerne zu. Zehn, zwölf Leute gehören zu den Laufbienchen. Göpels Frau ist mittlerweile auch dabei. »Sie ist ein wahres Lauftalent. Inzwischen läuft sie schon schneller als ich. Im vergangenen Jahr war sie beim Spreewaldhalbmarathon vor mir im Ziel. Und in diesem Jahr will sie sich sogar an die lange Distanz heranwagen.« Andreas Göpel ist eher ein Langsamläufer, behauptet der Kriminalbeamte zumindest von sich selbst. »Ich liege meist im hinteren Drittel unserer Truppe, aber man spornt sich gegenseitig an und das macht sagenhaft viel aus.« Denn beim ersten Drittel muss man sich ans Tempo gewöhnen, beim zweiten Drittel macht es richtig Spaß

Auf die Gurke fertig los

Der Spreewaldmarathon findet vom 20. bis 22. April statt, inzwischen zum 6. Mal. Neben der klassischen Marathondistanz von 42,195 Kilometer können die Sportler auf fünf weiteren Strecken an den Start gehen - einzeln oder im Team. Die kürzeste Strecke ist gerade mal 400 Meter lang. Doch beim Spreewaldmarathon sind nicht nur die Läufer gefragt, sondern an diesen drei Tagen kann geradelt, geskatet, gewandert, gewalkt oder gepaddelt werden. Der Spreewaldmarathon gilt gleichzeitig als Brandenburgs größte Radtourenfahrt. Die längste Tour geht über 200 Kilometer. Noch bis zum 8. April kann man sich für den Spreewaldmarathon, für welche Disziplin auch immer, anmelden. www.spreewaldmarathon.de.

und das letzte Drittel kann schon zur Quälerei werden, weiß Göpel aus Erfahrung. Natürlich gehen die Laufbienchen beim Spreewaldmarathon gemeinsam an den Start, keine Frage im passenden Outfit mit gelb gestreiftem Shirt. Auch der Bürgermeister ist mit von der Partie. Bis dahin muss Andreas Göpel allerdings sein Trainingspensum noch etwas erhöhen. Im letzten Monat vor dem Start stehen pro Woche vier Läufe auf seinem Trainingsplan – jeweils über 14, 13, 8 und 5 Kilometer.


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