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SPREEWÄLDER

Informationsblatt der WIS

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Wohnungsbau gesellschaft im Spreewald mbH

w w w. w i s - s p r e e w a l d . d e

Auf Namenssuche für die nette Grüne Jeder kennt sie inzwischen. Alle mögen sie. Nur einen Namen hat sie noch nicht – die WIS-Ente. Der ausgewachsene Vogel ist nunmehr schon seit einem Jahr als Mitarbeiterin für Sonderaufgaben zuständig. Die Entendame ist durchaus vielseitig –mal taucht sie als Fotomodell, mal als Marathonläuferin oder eben als Glücksbringerin auf. Bei so gut wie keiner Veranstaltung fehlt das überlebensgroße Maskottchen der WIS, sorgt für Aufmerksamkeit und sammelt immer Sympathiepunkte. Mit ihren 2,30 m in der Höhe und dem be-

achtlichen Bauchumfang von 3,50 Metern ist sie auch wirklich nicht zu übersehen. Besonders unter den jüngeren Lübbenauern hat das Federvieh seine Anhänger. Was noch fehlt, ist ein richtiger Name. Und für eine Mitarbeiterin der WIS, die ständig in der Öffentlichkeit steht, sollte es schon ein besonderer und natürlich treffender Name sein. Hier sind alle Lübbenauer gefordert, Namensvorschläge für das sympathische Maskottchen zu machen. Alle Varianten sind denkbar. Allerdings sollte der

Name einen Bezug zur WIS erkennen lassen. Ihre Ideen sind gefragt. Den drei Namensgebern mit dem besten, witzigsten oder treffendsten Einfall, winken attraktive Preise. Natürlich wird die Namenstaufe in einem feierlichen Rahmen stattfinden – auf großer Bühne beim Lindenfest am 2. September. Wem ein passender Name für die große, grüne Ente einfällt, der sollte bis Ende Juni an die WIS schreiben: Alexander-von-Humboldt-Straße 1, 03222 Lübbenau, Kennwort: Namenssuche.


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Stapellauf für Forscherkahn Lübbenau ist um eine Attraktion reicher: Ab Juni kann man auf der Spree mit einem Erlebnis- und Forscherkahn auf wissenschaftliche Entdeckungstour gehen. Zu diesem Zweck wurde ein gewöhnlicher Kahn zu einem schwimmenden Labor umgebaut. An Bord werden Mikroskope, Becherlupen, Sonargeräte und verschiedene Dinge zum Experimentieren sein. Damit lässt sich so gut wie alles, was kräucht und fleucht im Spreewald aus der Nähe untersuchen. Der Forscherkahn – ein Projekt der Freunde der Lübbenaubrücke – ist vor allem für Kindergärten, Schulen aber auch Familien interessant. Maximal 8 Kinder finden darauf Platz. Stapellauf für den Erlebnis- und Forscherkahn ist am 16. Juni, um 11 Uhr im Großen Spreewaldhafen.

Wettbewerb um die schönste Fassade Neustadt, deren Fassade nicht gestaltet ist, sei es mit einem Bild oder »nur« mit freundlichen Farben. Zum Wettbewerb tritt die WIS gleich mit vier Fassaden an, und zwar mit dem Quartier ›Park der 4 Jahreszeiten‹. Von einer fachkundigen Jury werden verschiedene Kriterien bewertet. Das ist einmal die Einbindung der Fassade in ihr Umfeld, die angemessene Farbigkeit, das harmonische Zusammenspiel von Bauteilen,Werkstoffen und Farben. Man darf gespannt sein, wie die Juroren entscheiden. Eins ist jetzt schon klar: Die Bewohner der Häuser fühlen sich wohl in »ihren« Häusern.

Die WIS schätzt Herausforderungen. Ein Grund mehr für die Teilnahme am Deutschen Fassadenwettbewerb, den der Farbhersteller Brillux für herausragende Fassadengestaltungen ausgeschrieben hat. Der Preis, der bereits zum 15. Mal vergeben wird, gilt in der Branche als eine feste und vielbeachtete Größe. Gesucht wird eine gelungene Teamwork von außergewöhnlicher Kreativität und erstklassiger Handwerkskunst. An interessant gestaltenen Fassaden hat die WIS mittlerweile so einiges zu bieten. Mit dem Giebel an der Robert-Koch-Straße 37-41 fing alles an. Inzwischen gibt es nur noch wenige Häuser in der

D r e i Fr agen – Drei Antworten an Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS Der WIS wurde erstmalig von der Deutschen Bundesbank die Notenbankfähigkeit attestiert. Was heißt das genau für das Unternehmen? Es ist schon so etwas wie eine Auszeichnung, das als ein Zeichen einer kontinuierlichen gesunden wirtschaftlichen Entwicklung gewertet wird. Die Notenbankfähigkeit ist weit mehr als die normale Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Für die WIS ist dies einerseits in der Bankenwelt ein Imagegewinn, andererseits sind aufgrund dieser Auszeichnung bessere Zinssätze bei neuen Kreditabschlüssen möglich. Die Bundesbank hat diese Entscheidung über die Notenbankfähigkeit auf der Grundlage wirtschaftlicher Zahlen getroffen und hierbei bundesweit und sogar branchenübergreifend

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diverse Unternehmen verglichen. Und nur wenigen Wohnungsunternehmen in Brandenburg wird dies bescheinigt. Seit geraumer Zeit beschäftigen sich die Stadt, Unternehmer Lübbenaus und die WIS mit dem Thema Stadtmarketing. Was verspricht sich die WIS davon? Uns liegt daran, Lübbenau mit weiterzuentwickeln, und zwar zu einer Stadt, mit der sich nicht nur die Einwohner identifizieren, sondern die auch auf Zugereiste und Touristen eine noch stärkere Anziehungskraft ausübt. Dazu gehört mehr als »nur« Wohnungen zu sanieren. Als Wohnungsunternehmen, zumal als ein städtisches, wollen wir die gemeinsame Vermarktung mit vorantreiben.

Darum ist es notwendig, verschiedene Felder wie die Wohnungswirtschaft, den Tourismus, das Gesundheitswesen und die Kultur miteinander zu verknüpfen und an einem Strang zu ziehen. Dieser Tage war der Vorstand des GdW, des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmer, zu Gast bei der WIS. Welche Punkte haben Sie den Fachleuten in Lübbenau gezeigt? Erst einmal wollten wir einen Gesamteindruck von der Stadt vermitteln, das Stadtumbaugeschehen bei einem Spaziergang durch die Neustadt einfangen. Angefangen beim Bahnhof, den Spreewiesen, den Reihenhäusern, vorbei am Niedrigenergiehaus bis zum Spreewaldhaus

haben wir den Fachleuten die Quartiersentwicklung vor Augen geführt. Dabei können wir besonders stolz auf die umfangreichen Wohnumfeldmaßnahmen sein, die der Stadt ein freundliches Gesicht geben und gerade bei den Mietern gut ankommen.


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Von Feen und Sorbenkönigen Entwürfe für die »Spreewelten« wurden ausgewählt

So langsam nehmen die »Spreewelten« im Bahnhof Lübbenau Konturen an.Wirklich zu sehen gibt es zwar noch nichts, doch die Gestaltung der ungewöhnlichen Pension steht inzwischen fest. Die Vorarbeit kam von der WIS – an die hundert Künstler und Verbände in ganz Deutschland wurden angeschrieben und aufgefordert, unter dem Thema Spreewelten ihre Ideen für die elf Zimmer, Bäder und Gemeinschaftsräume zu Papier zu bringen oder im Modell darzustellen. Der Kreativität wurde freier Lauf gelassen. Einzige Bedingung: Die Zim-

mer müssen als solche funktionieren und ein regionaler Bezug soll zu erkennen sein. Insgesamt 28 Entwürfe wurden eingesandt, für jedes Zimmer zwei bis drei mögliche Varianten. Bei der Auswahl der 12 besten Arbeiten machte es sich die Jury wirklich nicht leicht. Sieben Stunden tagten die Juroren, begutachteten die Modelle, diskutierten die Vorschläge. »Vor allem waren wir von der Qualtität der Entwürfe begeistert und mit welchem Ideenreichtum die Künstler ans Werk gegangen sind«, berichtet WIS-

Geschäftsführer Michael Jakobs, der mit zur Jury gehörte. »Nicht nur der künstlerische Aspekt wurde von uns berücksichtigt. Jeder Entwurf wurde daraufhin beurteilt, ob am Ende ein Zimmer entsteht, in dem es sich auch wohnen lässt. Und der Spreewald sollte sich auf die eine oder andere Art in den Entwürfen widerspiegeln.«

steher ein Zimmer lange Jahre für einen Sinti-Jungen reserviert haben. 1933 musste der Raum zugemauert werden und wurde erst heute wieder aufgebrochen. Das Pensionszimmer zeigt somit den Raum, wie er vor über 70 Jahren verlassen wurde. Auf die Umsetzung darf man schon jetzt gespannt sein. Im Sommer soll mit der Gestaltung der elf

Schon die Namen der Zimmer wecken Erwartungen, lassen der Phantasie freien Lauf. Ein »Feenzimmer« soll es geben, im »Gemach des Sorbenkönigs« darf genächtigt werden genauso wie »Unter und über Wasser«. Und natürlich fehlt auch eine »Gurkenlounge« nicht. Manch ein Künstler hatte seine Entwürfe in eine frei erfundene Geschichte eingebettet. Etwa die vom »Geheimzimmer des Ambrosius C.«. Danach soll vor dem Krieg der Bahnhofsvor-

Welten begonnen werden. Dabei arbeiten die Künstler mit Handwerkern und Betreuern der WIS zusammen. Abbildungen 1.: Spreewaldexpressabteil "Miss Marple", Entwurf Carola Mrosk 2.: Das Geheimzimmer des Ambrosius C., Entwurf Carola Mrosk 3.: Spreewald a la Carte, Entwurf Steffen Mertens 4.: Zwischen Himmel und Wasser, Entwurf Hans Werner Schneider

Heiße Rhythmen Zum 1. Lübbenauer Bahnhofsfest laden die WIS und Marco Schelletter, künftiger Betreiber des Restaurants am Bahnhof, am ersten Juniwochenende ein. Wer glaubt, es wird eine Baustellenparty, der irrt. Für drei Tage soll sich der Bahnhofsvorplatz in eine Musikarena verwandeln – mit großem Festzelt, überdachter Bühne, heißen Rhythmen, coolen Drinks und Spezialitäten vom Grill. Mit einer House Party startet das Fest am Freitag, den 2. Juni, um 20 Uhr. Verschiedene DJs sorgen an diesem Abend für den richtigen Sound und was fürs Auge dürften die Gogo-Girls sein. Spiel und Spaß für die ganze Familie steht am Samstag ab 14 Uhr auf dem Programm. Die Kleinen können sich auf der Hüpfburg austoben, am Bastelstand versuchen oder sich von geübter Hand schminken lassen. Die Musikschule Fröhlich gibt eine Kostprobe ihres Könnens. Für Kaffee und selbstgebackenen Kuchen sorgt der Jugendklub Lübbenau.Am Abend steigt ab 20 Uhr eine Rock’n’Roll Party mit »Undercover« einer Leipziger Rock’n’Roll Band. Auch am Sonntag, den 4. Juni, erwartet die Besucher ab 14 Uhr ein abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein. Mit von der Partie sind die Tanzgruppen des Lübbenauer Karnevalsclubs sowie der singende Spreewaldwirt aus Lübben. Und ab 20 Uhr heißt es dann: Bühne frei für die Cottbuser Rockband »Backfire«. Das Bahnhofsfest soll künftig immer am ersten Wochenende im Juni stattfinden.

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Zum Konditor ins Café Melange Die Neustadt hat endlich ein richtiges Café. Direkt am Roten Platz, im Spreewaldhaus, hat Helga Stange Anfang Mai ihr Café Melange eröffnet. Klein aber fein – ist wohl die passende Beschreibung. Die Kaffeestube, die in einem warmen Orange gestrichen ist, strahlt Gemütlichkeit aus. Diverse Kaffeespezialitäten stehen zur Auswahl und natürlich Kuchen und Eis. Spätestens ab Juni soll es einen Mittagstisch geben – jeden Tag ein anderes Gericht. Gekocht und gebacken wird hinten, in der Küche des Cafés. Eigens dafür hat Helga Stange eine erfahrene Köchin eingestellt. Der Geschäftsfrau, die jahrelang gemeinsam mit ihrem Mann den REWE-Markt geleitet hat, gefällt der Standort besonders gut. Die Idee zu diesem Café war ursprünglich daraus geboren, den Bewohnern des Spreewaldhauses täglich ein warmes Essen anzu-bieten. Das war Helga Stange zu wenig. »Gerade vielen älteren Lübbenauern hat hier im Zentrum der Neustadt ein Ort gefehlt, wo sie sich in gemütlicher Runde auf einen Kaffee treffen können. Das höre ich immer wieder von meinen Gästen«, freut sich die 54Jährige.Vielen gefällt es besonders, dass im Café nicht geraucht werden darf. Auch Touristen sind von den Veränderungen am Roten Platz begeistert . »So mancher der das Hochhaus noch von früher kannte, ist erstaunt, was daraus geworden ist«, erzählt Helga Stange, die sich gern die Zeit für ein kurzes Gespräch mit ihren Gästen nimmt. Das Café Melange hat montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr und am Wochenende von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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Spätes Glück mit Balkon Erste Mieter ziehen ins Spreewaldhaus Mit dem Wünschen ist das so eine Sache. Manche Wünsche lassen sich von heut auf morgen erfüllen – mitunter ohne eigenes Zutun. Andere wieder müssen langsam wachsen, ehe sie Wirklichkeit werden. Und man muss viel dafür auf die Beine stellen. Fast wie beim Spreewaldhaus. Jahrelang stand das Hochhaus am Roten Platz leer. Die Appartements in dem 13-Geschosser waren zu klein und nicht mehr zeitgemäß. Daraufhin entwickelte die WIS verschiedene Konzepte und Ideen für das Wahrzeichen der Neustadt. Ein Haus für Servicewohnen sollte an dieser Stelle entstehen – so etwas ist einmalig in der Region. 13 Monate lang wurde das Hochhaus komplett umgebaut, Grundrisse verändert, neue Technik installiert, alle Voraussetzungen für einen besonderen Service rund ums Wohnen geschaffen. Anfang Mai sind die ersten Mieter ins Spreewaldhaus eingezogen

und erfüllen das Haus wieder mit Leben. Eine der ersten Mieterinnen ist Christel Grottke. Mit ihrer ZweiRaum-Wohnung hat sie sich einen Lebenswunsch erfüllt. »Ich wollte schon immer eine Wohnung mit Balkon haben. Und jetzt habe ich sogar zwei – an jedem Zimmer einen.« Einen Balkon will sie sich noch verglasen lassen. Als die 85-Jährige von den Plänen fürs Spreewaldhaus erfuhr, hatte sie sich recht bald für eine der 44 Wohnungen vormerken lassen – trotz ihres Alters oder gerade deswegen. Schließlich haben die Wohnungen auch für Ältere einiges zu bieten. Jede der Zwei- und DreiRaumwohnungen hat eine geräumige Küche und ein großzügiges Bad. Die großen Fenster sorgen für Helligkeit. Außerdem sind alle Woh-

nungen mit einem Hausrufsystem ausgestattet. Per Knopfdruck ist so jeder Mieter mit dem Concierge verbunden, der diverse Dienstleistungen für die Bewohner übernimmt. Jede Etage ist über zwei Aufzüge zu erreichen. Und dann ist da noch die Dachterrasse – der Mietergarten über den Dächern der Stadt. »Jedes Mal wenn ich die Tür aufmache, freue ich mich über meine neue Wohnung«, sagt Christel Grottke und lacht. Einen Lieblingsplatz hat sie noch nicht. »Ich sitze überall gern ein Weilchen und genieße die Aussicht.« Die große Küche hat es der agilen Frau besonders angetan. »Ich koche gern und hier habe ich reichlich Platz dafür«, sagt die ehemalige Köchin.

Der diskrete Charme der Siebziger Die 70er Jahre hatten ihren eigenen Chic. Zugegeben: Man muss ihn mögen. Spätestens, wer eine Nacht in der (N)ostalgie-Gästewohnung der WIS verbracht hat, ist dem Charme der Siebziger verfallen. Odett Brzezinski kann das nur bestätigen. Für einen guten Freund, der ihre Familie regelmäßig besucht, hatte sie die 70er-Jahre Gästewohnung gebucht – mit orangefarbenen Gardinen im Schlafzimmer, groß gemusterten Tapeten an den Wänden und der guten alten Schrankwand im Wohnzimmer. Der Mann, der ursprünglich aus dem Hamburger Raum kommt, und auch schon andere Gästewohnungen der WIS kennengelernt hatte, war begeistert. »Vor allem vom Kinderzimmer war er überrascht. Solche Doppelstockbetten hatte er noch nie gesehen«, erzählt Odett Brzezinski, die selbst in der Geschwister-SchollStraße zu Hause ist. »Überhaupt war er schon erstaunt, wie man vor 30 Jahren in der DDR gewohnt hat. Und ich denke, diese ungewöhnliche Zeitreise hat ihm gut gefallen.«


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MUSIK, TANZ UND ARTISTIK

Die guten Seelen des Hauses Doreen Domann und Marina Redde-Lindner kennt wohl jeder im Spreewaldhaus. Sie sind so etwas, wie die gute Seele des Hauses. Die beiden Frauen gehören zum Concierge, der im Erdgeschoss des Hochhauses seinen Sitz hat. »Wir sind die ersten Ansprechpartner hier im Haus, nicht nur für die Bewohner, auch für Gäste, Handwerker oder den Postboten«, sagt Doreen Domann (rechts). »Zahllose kleine Dienstleistungen werden von uns übernommen.« Wird ein Klempner gebraucht, kümmert sich der Concierge darum, holt Angebote ein, vereinbart einen Termin. Für die Mieter, die nicht mehr selber kochen können, organisiert der Concierge auf Wunsch einen mobilen Mittagstisch.

»Das ist nur die eine Seite unserer Arbeit«, meint die 25-Jährige, die über ein Praktikum bei den Spreewieseln hier angekommen ist. »Vor allem wollen wir für die Mieter da sein, für ihre Probleme ein offenes Ohr haben. Viele suchen das Gespräch, wollen einfach ein paar Worte wechseln. Gerade die Mieter, die allein wohnen, verweilen gern bei uns in der Lounge.« An sechs Tagen in der Woche, von 8 bis 18 Uhr ist der Tresen besetzt. »Der Service im Haus macht nur

einen Teil unserer Arbeit aus«, ergänzt Marina Redde-Lindner. »Sobald sich die Mieter eingelebt haben, wollen wir verschiedene Veranstaltungen für die Bewohner auf die Beine stellen. Das kann alles Mögliche sein – ein gemeinsamer Schwimmkurs, ein Romménachmittag oder ein Tanzabend. Noch sind wir dabei, die Wünsche zu sammeln, um unsere Angebote darauf abzustimmen«, sagt die 25-Jährige, die als Sozialhelferin schon Erfahrungen in der Altenpflege gesammelt hat.

Alles neu vom Keller bis zum Dach

Die WIS hat in Altdöbern ihren Bestand vergrößert. Das Unternehmen hat im Mai zwei Wohnhäuser in der Weststraße gekauft. In Zeiten, in denen Brandenburger Wohnungsunternehmen eher auf Abriss setzen, ist der Erwerb von ›alten‹ Häusern schon recht ungewöhnlich. »Durchaus nicht«, erläutert Peter Böhlke, Mieterbetreuer der WIS. »Die so genannten Bergarbeiterhäuser mit nur zwei Etagen sind beliebt und liegen in einer schönen und ruhigen Umgebung. Ideal, gerade für ältere Mieter.« Der Kauf ist

auch eine Reaktion auf die Umfrage, die die WIS im vergangenen Jahr unter den Einwohnern Altdöberns zur Wohnraumsituation gemacht hatte. Danach waren vor allem seniorengerechte Wohnungen gefragt. Gegenwärtig werden die beiden Wohnhäuser in der Weststraße 12/14 und 16/18 komplett saniert. Die insgesamt 18 Wohnungen erhalten in den kommenden fünf Monaten einen modernen Standard. Vom Keller bis zum Dach haben die Handwerker zu tun. Die alten

Kachelöfen weichen einer modernen Gasheizung. Die große Wohnküche sowie die Bäder werden gefliest und soweit möglich entsprechend den Wünschen der künftigen Mieter individuell mit Badewanne oder Dusche ausgestattet. Und jede Wohnung bekommt mit der Sanierung einen Balkon. Auch das Wohnumfeld wird in Angriff genommen – Gehwege gestaltet, ein Wäscheplatz und eine Sitzecke entstehen sowie Parkplätze werden geschaffen. Ebenso werden die Abwasser- und Regenwasserleitungen im Zuge der Arbeiten neu verlegt. Bereits im Herbst sollen die ersten Mieter einziehen. Der Großteil der Wohnungen, die zwischen 54 m2 und 79 m2 groß sind, ist bereits vergeben. Drei Wohnungen sind noch zu haben. Interessenten können sich im WIS-Büro bei Herrn Böhlke melden,Telefon 035434 302. Stehen die Mieter schon während der Bauarbeiten fest, lassen sich so bei der Sanierung individuelle Wünsche, z. B. die Auswahl der Fliesen, besser berücksichtigen.

Dort wo einst die Adligen durch den Schlossgarten spazierten – feiert eimal im Jahr ganz Altdöbern mit seinen Gästen. Die Rede ist vom Parkfest, zu dem am 17. und 18. Juni zum mittlerweile 7. Mal der Heimatverein Altdöbern und die WIS in den idyllischen Schlosspark einladen. Den Auftakt geben am Samstag um 19.30 Uhr die Serenadenkonzerte, bei denen sich in diesem Jahr alles um Mozart dreht. Schon seit Wochen proben die Musiker der Region – Männergesangsvereine,Frauenchöre und das Musicalensemble der Musikschule Oberlausitz – für ihren großen Auftritt. Sobald es dunkel wird, steigt das Sommernachtsfest. Ab 22 Uhr gehört die Bühne dem »ThursdayNight-Soul-Club«, der außer Soulrhythmen auch noch Rock’n’Roll und Oldies beherrscht. Zwischendurch gibt es die eine oder andere Showtanzeinlage. Der Eintritt für den Abend kostet 5 Euro,Schüler zahlen 3,50 Euro. Am Sonntag, den 18. Juni, wird ab 12.30 Uhr auf der Naturbühne und vor dem Schloss jede Menge Aktion geboten. Musik für jeden Geschmack, Artistik, Comedy und ein phantasievolles Kinderprogramm bei dem »Der Clown seinen Zirkus verlor« stehen auf dem Programm. Für stimmungsvolle Livemusik sorgen Andreas Schenker & Band, die Kindergarde des Karnevalsclubs Altdöbern ist vertreten und temperamentvolle Tänze zeigt das »Tanzstudio La Belle«. Auch Tauben werden beim Parkfest wieder an den Start gehen. Wer nicht nur zuschauen, sondern mitmachen will, hat dazu auf dem Schlossrondell ausreichend Gelegenheit – entweder an der Spiel- und Bastelstraße des Jugendklubs am Weinberg, am Stand der WIS oder auf der Hüpfburg. Zu bewundern gibt es auch »echte Zirkustiere«, der »Mäusespaß im Zirkuskäfig« dürfte nicht nur den Kleinen interessante Einblicke gewähren.

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Zuwachs für den Skulpturengarten

Mein

schönster

Platz

Auch wenn Thomas Müller nicht in Lübbenau zu Hause ist, so hat er doch einen Lieblingsplatz in der Spreewaldstadt. Allerdings für den Inhaber der Werbeagentur Tomato ist der schönste Ort nicht eine der Straßen oder Plätze, sondern ein ganz profanes Haus, zumindest von außen. »Mein Lieblingsort in Lübbenau ist das Fitness-Studio Atlanta 2000«, sagt der 37-jährige Calauer. Bis zu drei Mal in der Woche verbringt er hier seine freie Zeit. »Das ist keine Muckibude, sondern eher ein Mix aus Jugendklub und Volkssolidarität. Das heißt, hier trifft sich Jung und Alt, jeder hat ähnliche Interessen und ist doch verschieden. Die Leute haben ein Ziel, ob 3 Kilo an Bauch und Po weniger oder am Arm mehr, einen Marathon oder einfach nur gesünder leben – man arbeitet an sich.« Hier wird gefeiert, neue Projekte werden kreiert, Gemeinschaft wird gelebt.

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So nach und nach ist in der in der Robert-Koch-Straße ein kleiner Skulpturengarten entstanden. Inmitten der Spreewiesen haben mittlerweile drei recht unterschiedliche Skulpturen ihren festen Platz. Jedes Jahr kam eine neue dazu. Das jüngste Kunstwerk vor der Robert-Koch-Straße 17–20 stammt von Martin Jurisch. Die über zwei Meter hohe Skulptur beeindruckt nicht nur durch ihre Größe. »Leben« hat der Abiturient sein erstes Werk genannt. »Darunter stellt sich jeder etwas anderes vor und genau das war mein Anliegen. Ich wollte viele Deutungsmöglichkeiten offen lassen«, erklärt der 19-Jährige, der derzeit mitten in den Abiprüfungen steckt. Die ersten Ideen für die Skulptur hatte er schon vor einem Jahr im Kunstkurs gesammelt. Von Anfang an war für ihn klar: Das Material sollte Holz sein und er wollte abstrakt arbeiten. Für den Auftraggeber, die WIS, hatte der Schüler des PaulFahlisch-Gymnasiums eine Skulptur im Miniformat entworfen. Die Idee kam bei der WIS gut an und musste »nur« noch umgesetzt werden. Den Baumstamm bekam Martin Jurisch direkt von der WIS. Die Linde wurde im Zuge der Sanierung des Hochhauses gefällt. Mit Motorkettensäge, Schleifmaschine und Leinöl hat der Schüler den Baumstamm bearbeitet und so der Linde ein zweites Leben gegeben. Sechs oder sieben Wochenenden hat Martin Jurisch dafür in seiner »Bildhauerwerkstatt«, einer alten Halle in Boblitz, zugebracht. »Das Ganze hat mir großen Spaß gemacht. Ich konnte sehen, wie sich der Stamm von Mal zu Mal verändert, entwickelt, Schritt für Schritt eine Skulptur entsteht. Eine schöne Erfahrung.« Zurecht ist der 19-Jährige stolz auf sein Werk. Und die rund 250 Anwohner der Spreewiesen freuen sich über die Kunst vor der Haustür.

Geschichten vom Ententeich Vom Ententeich in der Straße der Einheit gibt es interessante Neuigkeiten. Seit ein paar Wochen zieht wieder ein Mandarinentenpaar auf dem Wasser seine Kreise. Nach dem langen, kalten Winter sah es fast so aus, als ob die schillernden Wasservögel nicht bei der WIS heimisch würden. Die Ente wurde

vom Fuchs geholt, der Nachwuchs, der zwar gut über den Winter gekommen war, wurde flügge und suchte das Weite. Übrig blieb ein einsamer Erpel. Ende März bekam der Wasservogel wieder Gesellschaft. Eine reinrassige Mandarinentendame, mit Papieren vom Züchter aus Luckenwalde, ist mit ins Häuschen auf dem Wasser gezogen. Und wie es aussieht, hat sich die Neue schon recht gut eingelebt. Günter Krause, dem Hausmeister der WIS, der sich um das Wohl der exotischen Mieter kümmert, frisst sie fast aus der Hand. Derzeit hat sich die Mandarinente allerdings etwas zurückgezogen. Seit ein paar Tagen brütet das Weibchen.»Elf oder zwölf Eier liegen

im Nest«, freut sich Günter Krause. Nach vier Wochen sollen die Jungen schlüpfen. Mitte Juni müsste sich dann der Nachwuchs einstellen. Nicht nur Günter Krause hat ein Auge auf »seine« Enten, sorgt für Futter, hält das Haus auf dem Teich sauber und schaut auch am Wochenende nach dem Rechten.Ebenso die Nachbarn verfolgen die Geschichten auf dem Ententeich mit Interesse. Und hin und wieder machen Kindergartengruppen am Teich Station. »Wenn es die Zeit erlaubt, erzähle ich den Kindern etwas über die Enten und den Teich, der sich nach und nach zu einem richtigen Biotop entwickelt«, sagt der Hausmeister.


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Lübbenauer Fankurve bei der WM Keine zehn Tage dauert es mehr, bis die Fußballweltmeisterschaft in Deutschland beginnt. Ob man nun will oder nicht - für vier Wochen regiert dann zwischen Ostsee und Schwarzwald König Fußball. Und da die Karten für die begehrten Spiele ziemlich schwer zu haben sind, muss man sich die Fußball-WM nach Hause holen. Vom 9. Juni bis zum 9. Juli wird es in Lübbenau so etwas wie eine eigene WM-Fankurve geben. Dazu wird auf der Wiese an der Beethovenstraße ein geräumiges Zelt mit 300 Plätzen aufgestellt.

Auf einer Großbildleinwand mit den Maßen 4,50 m x 2,50 m wird Fußballkino gezeigt. Übertragen werden alle Spiele.

Das heißt: Drei Mal täglich ist um 15, 18 und 21 Uhr Anstoß in der Beethovenstraße. Für das notwendige Drumherum – Essen und Getränke – sorgt der Caterer Marco Schelletter, der auch die Idee für die Übertragung der Fußball-WM außerhalb des Wohnzimmers hatte. »Wenn die Fußball WM schon einmal in 32 Jahren in Deutschland stattfindet, sollte man das auch in Lübbenau spüren.« Schließlich gibt es in der Stadt etliche Fußballbegeisterte und an die 200 Sportler, die in ihrer Freizeit dem runden Leder nachjagen.

Ideen für Wäschestützpunkt gefragt Gegenwärtig ist die WIS dabei, das Wohnumfeld in der Geschwister-Scholl-Straße zu gestalten. Doch zwischen dem Grün ist seit geraumer Zeit ein Schandfleck auszumachen. Zum Ärger der Bewohner und der WIS. Gemeint ist der alte Wäschestützpunkt der Wäscherei, der schon seit einigen Jahren geschlossen ist. Um das Haus wieder zu beleben, geht das Wohnungsunternehmen derzeit auf Ideensuche. Dabei wird in verschiedene Richtungen gedacht.

Der Verein zur Hilfe Sozial Schwacher hatte vor, hier einen Waschsalon einzurichten. Daraus wurde nichts, da sich solch ein Vorhaben ohne Förderung nicht trägt. So gibt es auch Pläne von seiten der WIS,

das Gebäude zu kaufen. Allerdings nur dann, wenn eine sinnvolle und finanzierbare Nutzung fest steht. Dazu sollen die Ideen und Wünsche der Anwohner zusammengetragen werden. Wer Vorschläge oder sogar ein tragfähiges Konzept für den Wäschestützpunkt hat, der kann und sollte sich bei der WIS melden. Ansprechpartner ist Mieterbetreuer Marko Jank, Tel.-Nr. 8981-73, mjank@wis-spreewald.de

Wie’s wirklich war Für das Kraftwerk musste Ende der 50er Jahre der ganze Wald beräumt werden. Im Krieg wurde auf dieser Strecke ein Munitionszug beschossen. Und die ganze Munition lag dort im Wald. Der wurde abgeholzt und das ganze Zeug, was auf der Erde lag, angebrannt. Das hat gekracht, manchmal die ganze Nacht. Dort wo das Kraftwerk steht, konkret das Wasserwerk, wurde eine große Mulde ausgeschoben. Beim Ausschieben hatte der Baggerfahrer auf einmal zehn, fünfzehn Granaten vor dem Schild.

Granate unterm Bett Den mussten wir drei Tage suchen. Der hat nur den Gang beim Bagger rausgerissen, den Bagger weitertuckern lassen und war verschwunden. Er war so schockiert, das er so schnell wie möglich, das Weite gesucht hat. Mit dem Munitionsbergungsdienst war das nicht so einfach wie heute. Das hat damals Tage gedauert,ehe sie kamen. Einmal haben mein Kollege

und ich im Gelände eine Granate gefunden. Die haben wir ohne lange zu überlegen in die Baracke getragen. Wir hätten sie sonst draußen liegen lassen müssen und einer von uns hätte ständig darauf aufpassen müssen, bis der Munitionsbergungsdienst kam. Das hat uns zu lange gedauert. Wir haben das Ding genommen und unters Bett gekullert.

LindenfestVorbereitungen auf Hochtouren Bis zum Lindenfest am 2. September sind es zwar noch drei Monate, trotzdem haben die Organisatoren mit den Vorbereitungen schon alle Hände voll zu tun.Schließlich zieht das Lindenfest um, schon zum zweiten Mal. Nachdem auch der Rote Platz für das Fest zu eng geworden ist, steht wieder ein Ortswechsel an. Die 8. Auflage des Lindenfestes steigt auf dem Oer-Erkenschwick-Platz am Kolosseum, der mit seinen Flächen rundherum viele Entfaltungsmöglichkeiten für die beliebte Veranstaltung bietet. Damit rückt das Fest wieder ein Stück näher an die Lindenallee, dem Namensgeber der Veranstaltung. Wie in den Jahren zuvor wird das Lindenfest von drei Veranstaltern – der WIS, der GWG und der Stadt – auf die Beine gestellt. Dabei können sie auf die Unterstützung zahlreicher regionaler Firmen bauen. So sponsort die Sparkasse Niederlausitz erneut das Höhenfeuerwerk. Neu in der Liste der Sponsoren ist das Einkaufscenter Kolosseum. Groß ist auch das Interesse der Lübbenauer Kindergärten, Schulen und Vereine sich mit eigenen Programmen und Aktionen am Lindenfest zu beteiligen. Gegenwärtig stricken die Organisatoren an dem umfangreichen Programm, das wieder mit einer Mixtur aus Comedy, feurigen Tänzen, anspruchsvoller Artistik, Zauberei, stimmungsvollen Kinderprogrammen und Livemusik aufwartet. Von Mittag bis Mitternacht soll es rund um die Bühne hoch hergehen. Das eine oder andere Highlight steht schon fest – etwa das Duo Opus Furore, das mit artistischer Comedy die Lachmuskeln strapazieren wird oder die heiße Feuershow von The Champ und last but not least »Remember«, die ihr Publikum immer von Neuem mit den Rock’n’Roll-Oldies begeistern. Wer noch mit einem eigenen Stand, einer Spende oder anderen Aktionen beim Lindenfest dabei sein möchte, der kann sich an Frau Skalski unter 03542 8981-11 wenden oder das Kontaktformular im Internet unter www.lindenfest.com ausfüllen.

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Kleines Mundart- ABC < Marlene Jedro erzählt in ihren »Spreewaldplaudereien« unterhaltsame Geschichten

Erika Haschenz, die als Mutter der Mundart gilt, hat das Spreewald-Mundart-ABC zusammengestellt und gemeinsam mit Ingrid Groschke ein kleines Buch beim Regia Verlag herausgebracht. Hier eine kleine Auswahl: Amparte scheene hübsch Boaks großer Bursche Dreemlack Träumer Dundrawetta Donnerwetter Eemedrescha der letzte Schnaps vorm Heimweg Honigkuchenpferd ein simpler Mensch Hitsche Fußbank Kamurke schlechtes Zimmer Kaschimbo Strafe, Hiebe Kiesätich mäkelig beim Essen Kokoschen Pfifferlinge Lausekreete ungezogenes Mädchen Muskricke Muskrücke zu Pflaumenmus umrühren Piepe Pfeife Pojaukel ein Clown Piesepanpel einfältiger Mensch Peeden Unkraut auf dem Acker Quaddeschinke Laute Schapprich Freund Seega Uhr Treta Schuhe Wurks Schal Zackerleren zanken, streiten Schockschwernot ach du liebe Zeit

Impressum Herausgeber WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH Redaktion Steffi Alburg (verantwortlich), Projektkommunikation: Anke Ziebell, Carsten Hagenau Fotos Tina Merkau,WIS-Archiv Gestaltung und Repro Norbert Haftka Druck DMP Digital- u.Offsetdruck GmbH

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Von Oabend bis Zeppe Ein Abstecher zur Spreewalder Mundart Wenn man auf den Dörfern ringsum Lübbenau unterwegs ist, bekommt man sie hin und wieder zu Gehör – die Spreewälder Mundart. Der ganz eigene Dialekt der Region wird allerdings nur noch von den alten Leuten gesprochen, in jedem Dorf ein bißchen anders. Und man muss schon genau hinhören, um alles zu verstehen – Kartoffeln sind Kneedeln, zu flüstern sagt man pischpan und erklären heißt auf Mundart verposematuckeln. Marlene Jedro hat sich der Spreewälder Mundart verschrieben und ein kleines Büchlein herausgebracht. In den »Spreewälder Plaudereien« werden unterhaltsame Geschichten erzählt. Seit ein paar

Jahren lädt die Spreewälderin, die seit 36 Jahren in Leipe lebt, regelmäßig Interessierte zu Mundartnachmittagen ein, sammelt Alltagsgeschichten. »Ich möchte die Mundart am Leben erhalten, da in unserer Gegend immer mehr Hochdeutsch gesprochen wird«, sagt die 54Jährige, die schon von berufswegen die Traditionen des Spreewaldes pflegt. »Auch meine Mutter spricht noch Mundart – allerdings die wendische. Dieser Dialekt wird im Cottbuser Raum gesprochen und klingt schon anders als die Leipsche Mundart.« Um diesen eigenen Klang zu beherrschen, musste Marlene Jedro lange Jahre

üben. Einen Dialekt muss man hören, um den richtigen Klang zu treffen. Eins ist wichtig: Der Kiefer muss für diese Sprache locker sein. Mit Erika Haschenz aus Lübben, die auch die Mutter der Mundart genannt wird, tritt Marlene Jedro hin und wieder in Erfahrungsaustausch. Jedes Dorf hatte bei der Mundart seine Eigenheiten. Eins ist fast immer gleich: aus a wird oa, so heißt Kahn Koan. Und das H am Anfang wird weggelassen – aus Henne wird Enne. Entscheidend ist jedoch immer die Satzmelodie – mal schleppender und mal schneller. Von Dorf zu Dorf kann ebenso der Klang recht unterschiedlich sein – mal weicher, mal härter. »Die Bauernsprache muss leicht und fließend, auch mit richtiger Betonung gesprochen werden, dann hat sie Wohlklang. Wird sie dagegen langsam und poltrig gesprochen, so klingt sie widerlich«, stand schon vor 120 Jahren im »Neuen Lausitzer Magazin«. A U S D E R S A G E N W E LT

Das Kind und der Schlangenkönig Das Gebiet des Spreewaldes ist reich an Schlangensagen. Die Sage kennt die Schlange als Glücksbringer im Hause, ähnlich dem Kobold. Man braucht sie aber nicht zu füttern, denn sie ernährte sich selbst, indem sie den Kühen Milch absaugte. Auch die Schlangen im freien Feld besaßen geheime Kräfte. Sie hatten einen Schlangenkönig, der eine blitzende Krone auf seinem Kopf trug. Einige Sagen erzählen, dass die Schlangen einfachen, redlichen Menschen eine Krone zum Geschenk machten und ihnen damit aus der Armut heraushalfen.

In einem Spreewalddorf lebten einmal Bauernsleute. Die junge Frau des Bauern hatte ein kleines Kind. Wenn sie in den Stall ging, um zu melken, stellte sie immer für ihr Kind in der Küche eine Schüssel mit Milch und Brotstückchen auf den Fußboden. Jedes Mal wenn die Mutter zurückkehrte, erzählte die Kleine, es wäre eine Katze gekommen und hätte die Milch ausgeleckt, die Brotstückchen aber liegenlassen. Um zu erfahren, was an der Sache sei, passte die Frau am nächsten Tag heimlich auf, was für eine Katze das wohl wäre. Vom Fenster aus sah sie, wie eine Schlange mit

einer Krone auf dem Kopf herangekrochen kam und die Milch ausschleckte. Das Kind aber schlug ihr mit dem Löffel auf den Kopf und rief: »Iss nur auch die Brotstückchen und lecke nicht nur die Milch!« Die Mutter fürchtete, dass ihrem Kind etwas geschehen könnte. Die Schlange aber trank die Milch und kroch dann wieder davon. So kam sie täglich, immer geschah das Gleiche, bis ein Jahr um war. Dann legte der Schlangenkönig seine Krone ab und schenkte sie dem Kinde. Das Kind ward seitdem sehr reich.


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Stolz auf die Stadt wecken

Kurz und knapp

Seit knapp einam Jahr steht das Thema Stadtmarketing in Lübbenau regelmäßig auf der Tagesordnung. Welchen Sinn Stadtmarketing macht, wem es nützt, darüber sprachen wir mit Thomas Müller von »Kraftwerk 2«, dem Team, das derzeit ein Stadtmarketingkonzept für Lübbenau erarbeitet.

Jugendtage mit vollem Programm Das dritte Wochenende im Juni sollten sich alle Jugendlichen dick im Kalender anstreichen, denn vom 16. bis zum 18. Juni stehen wieder die Lübbenauer Jugendtage an. Ein pralles Programm haben die Organisatoren auf die Beine gestellt. Mit einem Straßenfußballturnier starten die Jugendtage am Freitag im Spreewaldstadion. Erwartet werden Mannschaften aus der ganzen Region. Dazu gibt´s gute Musik und das Neueste von den Dancing Angles. Der Samstag hat von allem etwas zu bieten – Sport, Musik, Gespräche, Aktion und jede Menge Spaß. Entweder man macht selber mit – beim Bungee Run, an der Kletterwand, beim Bildhauern, beim Jahrmarkt der Wissenschaften oder man schaut einfach nur zu – beim Bogenschießen, bei der Skate Show und bei der Modeund Frisurenschau. Für die passende Musik sorgen Bands aus der Region – Jazz, Gospel, Hip Hop, Funk, so gut wie keine Musikrichtung wird ausgelassen. Am Sonntag ist dann um 10 Uhr Anpfiff zum Inline-Hockey Turnier.

Was ist eigentlich Stadtmarketing? Stadtmarketing bedeutet all das, was dazu geeignet ist, um bei den Bewohnern den Stolz auf die eigene Stadt zu wecken. Dabei geht es weniger um werbewirksame Öffentlichkeitsarbeit, als mehr darum, dass sich die Lübbenauer mit ihrer Stadt identifizieren. Erst dann wird sie auch für Fremde, Zugereiste – ob Touristen, Geschäftsleute oder künftige Bewohner – wirklich interessant.

Was bringt es der Stadt? Es ist eine Art Nahrungsgrundlage für Lübbenau mit all den wichtigen Vitaminen: Attraktivität, Miteinander, Lebendigkeit, Leistungswille, Heimat. Es sind die so oft genannten Softfacts (weiche Faktoren), alles wichtige Punkte, wenn es darum geht, sich für einen neuen Standort, eine Stadt wie Lübbenau, zu entscheiden. Wer gehört zu Kraftwerk 2? Zwei kreative Köpfe gehen mit Kraft ans Werk. Das ist Carsten Hagenau von Projektkommunikation Potsdam, kein Unbekannter bei gelungenen Aktionen in Lübbenau, plus TOMATO. Das bin ich ich – eine fruchtige Werbeagentur mit den Schwerpunkten Konzeption & Print.

Und worauf zielt das Ganze nun ab? Natürlich geht es darum, die Attraktivität und Anziehungskraft von Lübbenau zu steigern. Nur so können wir im verschärften Wettbewerb der Städte, Regionen und den gravierenden Problemen der demografischen Entwicklung standhalten. Dabei setzen wir auf ein abgestimmtes und effizientes »Miteinander«. Damit lässt sich mehr erreichen, als mit dem »Nebeneinander« verschiedener Einzelkämpfer. Darum ist es uns wichtig, die vorhandenen Kräfte zu bündeln und auf gemeinsame Ziele auszurichten. Warum braucht Lübbenau ein Stadtmarketing? Weil es hier zu viele Einzelkämpfer gibt, das heißt: viele Finger, aber keine Faust. Doch die einzelnen Finger können vielleicht zupacken, aber geballte Kraft steckt nun einmal in einer Faust.

Welche konkreten Projekte will »Kraftwerk 2« angehen? Wir befinden uns noch in der Analysephase. Wo steht Lübbenau? Was will die Stadt erreichen? Wie sieht sie ihr eigenes Image? All diese Fragen spielen eine Rolle, wenn es darum geht, konkrete Maßnahmen festzulegen und anzugehen. Mit einer Corporate-Identity-Empfehlung wollen wir Lübbenau eine Team-Identität geben, sowohl nach innen als nach außen. Als nächsten Schritt wollen wir Umsetzungsteams bilden, die die Themen angehen. Wir werden dann einen

Maßnahmenkatalog aufstellen – eine Art Trainingsplan. Für das Team Lübbenau steht Kraftwerk 2 helfend zur Seite, wenn es um Fragen der Kommunikation geht. Wir sind also Trainer und Manager des Teams Lübbenau. Und wie sieht der Zeitrahmen aus? Stadtmarketing ist ein ständiger Prozess – er hört nie auf. Um top zu sein, muss man immer trainieren. Wir haben einen »Trainervertrag« für 3 Jahre. Diese Zeit braucht man auch, um kleine sichtbare Ziele zu erreichen, denn Teamgeist kann man nicht im Supermarkt kaufen, er muss wachsen. Wer soll und kann die Vorhaben umsetzen oder erst einmal auf die Beine stellen? Hier ist es wichtig, dass es hierarchisch von oben nach unten vorgelebt wird. Die Akteure/Leistungsträger müssen die Multiplikatoren sein. Doch hauptsächlich sind die Lübbenauer Bürger gefragt, denn »Wer an den Dingen seiner Stadt keinen Anteil nimmt, ist nicht ein stiller Bürger, sonder ein schlechter.« Perikles 430 v. Chr. Also an alle Lübbenauer – machen Sie mit, es ist Ihre Stadt und im Miteinander lebt es sich viel angenehmer.

Spreewaldmesse Mit einem eigenen Stand präsentierte sich die WIS auf der Spreewaldmesse, die Ende Mai in Lübben stattfand.Viel Lob war von den Lübbener Besuchern am WISStand zu hören. Man kennt inzwischen das Wohnungsunternehmen aus der Nachbarstadt, das schon so einiges in Lübbenau auf die Beine gestellt hat. Schließlich werden die Aktivitäten und Vorhaben der WIS im OSR-Magazin genau verfolgt. Besonders viele Fragen mussten die Standbetreuer zum Spreewaldhaus beantworten. Cocktailschule Wer Lust hat, selber mal ein paar spritzige Cocktails zu mixen, kann sich beim CocktailmixWorkshop der LübbenauBrücke ausprobieren. Gerührt und geschüttelt wird am 13. und 14. Juni, jeweils ab 17 Uhr statt.

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spree Aktionen Mit der Dampflok ins Elbsandsteingebirge Eisenbahnfans aufgepasst: Am Pfingstsamstag, den 3. Juni, steht eine Tagesfahrt mit einer Dampflok in das Elbsandsteingebirge auf dem Programm. Bei gemächlichem Tempo kann man die Schönheiten des idyllischen Landstrichs auf sich wirken lassen. Für die Fahrt kann man sich im Spreewiesel-Center anmelden.

Tanz in der Orangerie Zum Sonntagstanz wird am 4. Juni in die Orangerie Lübbenau eingeladen. Die passende Musik kommt von der Lübbenauer Band UC. Aufgespielt wird ab 19 Uhr. Karten für den Tanzabend sind im Spreewiesel-Center zu haben.

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Ausblicke und Einblicke Wer mit den Spreewieseln auf Tour geht, der sollte Kondition mitbringen. Zumindest dann, wenn man eine geführte Fahrradtour gebucht hat. Für die 19 Lübbenauer, die Mitte Mai mit den Spreewieseln die reizvolle Bergbaulandschaft mit dem Rad erkundeten, waren die 34 Kilometer kein Problem. Weder der jüngsten Teilnehmerin, mit gerade mal 6 Jahren noch der Ältesten, mit Anfang 70, ging während der Radtour die Puste aus. Stimmungsvolle Ausblicke und interessante Einblicke in die ehemalige Bergbaulandschaft versprach die Tour. Und wohl keiner der Teilnehmer durfte enttäuscht worden sein. Im Gegenteil, etliche

Lübbenauer hatten bisher noch unbekannte Ecken für sich entdeckt. Erster Halt war am Schönfelder See. Bis Mitte der 70er Jahre wurde hier Kohle abgebaut. Auf den riesigen Abraumfeldern ist mittlerweile eine reizvolle Landschaft entstanden. Der See, der über gigantische Leitungssysteme langsam mit Spreewälder Wasser gefüllt wird, hat noch nicht seinen höchsten Wasserstand erreicht.

Einen der schönsten Ausblicke bot der Halt am Lichtenauer See, der sich an dieser Stelle in seiner gesamten Länge von 8 Kilometern erstreckt. Dieser See gehört mit zu den 2 700 ha großen Heinz Sielmann Naturlandschaften.. Über den Ort Lichtenau führte der Weg nach Hindenberg, wo sich alle im »Kartoffelnest« stärken konnten,um die Kräfte für die letzten Kilometer zu sammeln.

Gesundheitstag Beim Gesundheitstag, der am Mittwoch, den 7. Juni, im Spreewiesel-Center stattfindet, geht es um das Thema Wohlfühlen. Jeweils von 10 bis 11 Uhr sowie von 17 bis 18 Uhr machen professionelle Wellnesstrainer mit verschiedenen Entspannungstechniken sowie autogenem Training vertraut. Bitte melden Sie sich vorher an.

Tagesausflug in den Unterspreewald Die faszinierende Landschaft des Unterspreewaldes kann man am 21. Juni bei einem Tagesausflug entdecken. Mit dem Bus geht es nach Schlepzig. Das anmutige 1000jährige Dorf gilt als das Herz des Unterspreewaldes. Dort wird unter anderem dem Brauhaus ein Besuch abgestattet. Ein rustikales Buffet zum Mittag gehört dazu. Auch eine Kahnfahrt, entlang des Buchenhains, eines der ältesten Naturschuztgebiete Brandenburgs, steht auf dem Programm. Der Tagesausflug kostet 34 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich.

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Anderen meine Heimat zeigen Wer mit den Spreewieseln auf Reisen geht, hat auf die eine oder andere Art mit Birgit Kalz zu tun. Schließlich ist die 40-Jährige für die touristischen Angebote der Spreewiesel verantwortlich. Entweder organisiert die Reiseleiterin Tagestouren und Ausflüge oder sie zeigt selbst Interessierten die landschaftlichen Schönheiten der Region. Seit April gehört Birgit Kalz zum Spreewiesel-Team. Die ausgebildete Diplom-Fischwirtin bringt Erfahrungen aus unterschiedlichen Bereichen mit. »Da ich ursprünglich aus der Fischerei komme, ist das Wasser für mich besonders interessant. Mir liegt daran, die Spree als Gewässer vorzustellen, auch jenseits der Kähne.« Darüber hinaus bringt sie Kenntnisse über Naturschutzprojekte der Region mit. Ein paar Jahre hatte sie im Naturschutz gearbeitet. Und als Reiseleiterin hat

Birgit Kalz ebenfalls schon Erfahrungen gesammelt. »Mir geht es vor allem darum, Anderen meine Heimat vorzustellen, sie auf die Besonderheiten der Region aufmerksam zu machen«, erzählt Birgit Kalz, die in Lübbenau groß geworden ist und seit gerau-

mer Zeit in einem Spreewalddorf lebt. Auch mit den Sagen und Bräuchen des Spreewaldes ist sie vertraut. Mehr als 20 verschiedene Touren hat sie gründlich recherchiert und zusammengestellt. »Dafür beschäftige ich mich intensiv mit aktuellen Themen, Problemen der Region. Der Bergbau und seine Hinterlassenschaften bestimmen nun einmal die Region genauso wie der Spreewald. Doch beides kann idyllisch sein«, meint sie. Noch hat Birgit Kalz ihren Sitz im Spreewiesel-Center an der Straße des Friedens. Doch sobald der Umbau des Bahnhofsgebäudes abgeschlossen ist, wird sie dort ihr Büro haben. Eine gewisse Vorfreude ist schon zu spüren. »Am Bahnhof entsteht für Lübbenau etwas Besonderes und ich kann hier meine Ideen einbringen.«


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Service rund ums Haus

Was wären die Spreewiesel ohne ihre Kooperationspartner. Um die Vielzahl an Dienstleistungen anbieten zu können, arbeitet das Projekt mit knapp 60 Unternehmen aus der Region zusammen. Vertreten sind so gut wie alle Branchen. Seit einem guten halben Jahr bietet Spreewiesel auch allen Altdö-

bernern den Rundumservice für Jung und Alt an. Mandy Helbig gehört seitdem mit zu den Kooperationspartnern der Spreewiesel. Die 32-Jährige bietet in Altdöbern und Umgebung einen Hauswirtschaftsservice an. Einige Altdöberner gehören mittlerweile zu ihren Stammkunden.

3,2,1 – Start! »Ich kann so gut wie alle Arbeiten übernehmen, die im Haushalt anfallen - Einkaufen, Saubermachen, Pflege der Haustiere.Wenn es gewünscht wird, begleite ich Leute auch zum Arzt oder zu Ämtern, übernehme die Grabpflege oder kümmere mich um den Garten.« Erfahrungen bei der Betreuung von älteren Leuten hat sie auch schon gesammelt. Jahrelang hatte sich Mandy Helbig um ihren Großvater gekümmert und die notwendigen Wege erledigt. Und wie sich ein Haushalt gut organisieren lässt, weiß die Mutter von zwei Kindern recht gut. Von den Spreewieseln hat die gelernte Einzelhandelskauffrau aus dem Amtsblatt erfahren. »Ein Freund, dessen Firma bereits für die Spreewiesel arbeitet, hat mich ermuntert den Kontakt herzustellen«, erzählt sie. Vor zweieinhalb Jahren hat die gelernte Einzelhandelskauffrau ihre Ich-AG gegründet. In Altdöbern kennen viele Einwohner ihr Gesicht, zwei oder dreimal in der Woche sitzt sie im SparMarkt an der Kasse. Die Spreewiesel-Servicetelefonnummer ist 03542 2000.

Spreewiesel im Fussballfieber Das Fußballfieber hat um sich gegriffen. Keine Frage, die Spreewiesel haben sich anstecken lassen. Darum soll sich während der Fußball-WM alles um das runde Leder, die besten Torschützen, die schönsten Tore drehen und was es sonst noch über die wichtigste Nebensache der Welt zu berichten gibt. Einen Monat lang – vom 9. Juni bis zum 9. Juli wird das Spreewieselcenter zum Info-Center für alle Fragen rund um die FußballWM. Ständige Aktionen sind geplant. Zwischendurch kann immer wieder gefachsimpelt werden. Einiges haben sich die Spreewiesel einfallen lassen – nicht nur Köpfchen, auch Können am Ball ist gefragt. Da gibt es das WM-Quiz, das den Teilnehmern schon eini-

ges Fachwissen abfordert. Oder den Jonglierwettbewerb – hier kommt es eher auf Geschicklichkeit an. Jeden Tag zwischen 15 und 17 Uhr kann in der Straße des Friedens 18 mit dem Ball jongliert werden. Die Regeln sind klar: Jeder hat maximal 2 Versuche. Der Ball darf außer mit Hand oder Arm mit jedem Körperteil berührt werden. Gezählt werden aber nur Versuche, die mit dem Fuß, Knie oder Kopf umgesetzt werden. Gewertet wird in zwei Altersgruppen, einmal die Junioren von 6 bis 14 Jahren und die Senioren ab 15 Jahren. Außerdem kann man noch bis zum 23. Juni im Spreewieselcenter seinen Weltmeisterschaftstipp abgeben. Natürlich gibt es für alle Wettbewerbe tolle Preise.

Das Richtige für Motorsportfans Motorsportfans können sich freuen. Seit kurzem ist der EuroSpeedway Lausitz neuer Kooperationspartner der Spreewiesel. Karten für den Lausitzring können ab sofort im direkt Spreewiesel-Center gekauft werden. Am 10. und 11. Juni steht beispielsweise die Deutsche Motorradmeisterschaft an. Das Rennwochenende hat sich in den letzten Jahren zu einer familienfreundlichen Motorsportveranstaltung entwickelt. Und jeden Dienstagabend kann man auf der Grand-Prix-Strecke selbst mit dem eigenen PKW oder Motorrad fahren. Weniger PS, dafür um sehr Muskeln sind bei der Lausitzer Bladenight gefragt, die in den Sommermonaten immer mittwochs von 19 bis 21 Uhr Skater und Radfahrer zum Rundendrehen einlädt. Sportliche Wiesel Gleich mit zwei Mannschaften waren WIS und Spreewiesel beim Cottbuser Citylauf Ende Mai an den Start gegangen. Mehr als 40 Unternehmen hatten ihre Teams ins Rennen geschickt. Sogar Weltmeister und Olympiasieger waren darunter. Sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft hatte sich bei dem Staffelrennen, an dem sie in diesem Jahr zum ersten Mal teilgenommen hatten, gut geschlagen. Jeweils 2,5 Kilometer durch die Cottbuser Innenstadt waren von jedem Läufer zurückzulegen. Startnummer 1492 Für einheimische Sportler ist der Spreewaldmarathon fast ein Muss. Auch die WIS-Ente fehlte nach ihrem viel beachteten Einstand im vergangenen Jahr nicht auf der Meldeliste. Mit der Startnummer 1492 mischte sie sich unübersehbar ab Kilometer 21 mit ins Feld. Trotz ihrer versierten Betreuer reichte es dieses Mal nicht für eine vordere Platzierung.

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Sammler kann man nicht verstehen, außer man ist selber einer. Allerdings – wen erst einmal die Sammelleidenschaft gepackt hat, der kommt davon oft nicht mehr los.

Immer einen vollen Kanister im Rucksack Genauso muss es Werner George ergangen sein. Seit über 50 Jahren sammelt er Motorräder. Nicht irgendwelche. Alte müssen es sein. Und über die Jahre hat sich der 66Jährige notgedrungen spezialisiert. Der Platz auf seinem Hof und in der Garage ist für die zahlreichen Zweiräder ohnehin schon eng bemessen.

von einem Bauern bekommen und mir wieder aufgebaut«, erzählt er. Später als Maschinenschlosser hatte er den ganzen Tag mit großen und kleinen Motoren zu tun. Und auch nach der Arbeit verbrachte er häufig jede freie Stunde in seiner Garage, um die alten Motorräder, wieder zum Laufen zu bringen. »Das Basteln fasziniert mich ein-

Die Begeisterung für alles was Motoren hat, scheint im Blut zu liegen. »Mein Vater war Kfz-Schlosser und schon als Kind habe ich ihm in der Werkstatt gern über die Schulter geguckt«, erzählt Werner George. Seinen Sohn hat er schon vor Jahren mit seiner Leidenschaft angesteckt. Auch der Enkel scheint in seine Fußstapfen zu treten. Sogar die Schwiegertochter steht auf alte Autos. »Mein erstes Motorrad war eine »Stock«. Die habe ich in Einzelteilen

fach. Jedes Motorrad wird von mir in seine Einzelteile zerlegt. An den Motor lasse ich niemand anderen ran. Jede Schraube nehme ich in die Hand, einige Teile des Motors werden sandgestrahlt und katmiert.« Als Bastler ist man immer auf der Suche nach alten Teilen. »Darum komme ich an keiner Schrottmulde vorbei. Etliche Ersatzteile habe ich dort schon gefunden.« Gesammelt werden »nur« Motorräder, die im Chemnitzer Raum

und in der DDR produziert wurden. Die sogenannte Vogelserie – Sperber, Schwalbe, Star- kann Werner George komplett vorweisen. Nicht alle tragen den Buchstaben »H« auf dem Nummernschild. »H« steht für Historisch. Das Oldtimerkennzeichen wird nur für Fahrzeuge vergeben, die älter sind als 30 Jahre. Werner George ist nicht allein mit seiner Leidenschaft für alte Fahrzeuge. Im Motorsportclub Lübbenau, den er schon seit 40 Jahren als Vorsitzender leitet, hat er viele Gleichgesinnte. »Natürlich fachsimpeln wir untereinander. Und einer gibt dem anderen manch hilfreichen Rat.« Nahezu 80 Mitglieder zählt der Verein. Regelmäßig gehen die Oldtimer des MCL auf Tour, organisieren selbst Ralleys, wie die LausitzClassic-Tour. »Wir fahren bundesweit bei den Oldtimerrennen mit – auch auf dem Sachsenring waren wir schon dabei.« Bei solchen Gelegenheiten steigt Werner George immer auf seine ›Wanderer‹. »Die fahre ich am liebsten – immer stilecht mit Lederkappe und am besten ohne Handschuhe.« Das Motorrad, Baujahr 1924, hat allerdings so seine Tücke. In den Tank der »Wanderer« passen gerade mal 8 Liter. Genauso viel verbraucht das gute

alte Stück auf 100 Kilometern. »Früher ist es mir immer wieder mal passiert, dass ich auf halber Strecke liegen geblieben bin. Mein Benzin war alle und die nächste Tankstelle etliche Kilometer entfernt,« erzählt Werner George mit einen Schmunzeln. »seitdem habe ich auf langen Strecken immer einen 5-Liter-Kanister im Rucksack.« Auch bei Veranstaltungen in Lübbenau und Umgebung ist der Verein mit von der Partie, etwa beim Lindenfest im vergangenen Jahr. Egal wo die Oldtimer des Lübbenauer Motorsportclubs auftauchen, sie sorgen für Bewunderung.


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