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DER

SPREEWÄLDER

Informationsblatt der WIS

N r. 2 9

Dezember 2005

Wohnungsbau gesellschaft im Spreewald mbH

w w w. w i s - s p r e e w a l d . d e

Elf Zimmer Elf Welten

Dieser Tage hat die WIS das Lübbenauer Bahnhofsgebäude gekauft. Fragt sich warum? Will das Wohnungsunternehmen sein Geschäftsfeld erweitern und etwa der Deutschen Bahn Konkurrenz machen? Von allem etwas. »Wir werden im kommenden Jahr das Bahnhofsgebäude komplett umbauen. Es soll nicht nur moderner werden, sondern an dieser Stelle wollen wir künftig auch verschiedene Dienstleistungen anbieten«, erläutert Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS, das ehrgeizige Projekt. »Der Bahnhof ist der zentralste Ort in Lübbenau, der Knotenpunkt zwischen Altund Neustadt. An diesem besonderen Ort, dem Tor zur Stadt, soll wieder Leben einziehen. Und zwar den ganzen

Tag, nicht nur für ein paar Stunden.« Mehr als 1,3 Millionen Euro investiert die WIS an diesem Standort. Vier neue Mitarbeiter, darunter zwei Azubis, stellt das Wohnungsunternehmen für »seinen« Bahnhof ein. Schritt für Schritt wird dem Bahnhof wieder Leben eingehaucht. Ab Januar übernimmt die WIS den Fahrkartenverkauf. Bis zum Frühsommer soll die ehemalige Mitropa in eine

attraktive Gaststätte verwandelt werden. Nicht nur der morgendliche Kaffee zum Mitnehmen und ein gutes Mittagessen sind zu haben, auch ein kleiner Tante-Emma-Laden findet seinen Platz. Einen Partner, Herrn Schelletter, der das Ganze betreiben wird, hat die WIS bereits gefunden. Auch Spreewiesel bietet hier seine Serviceleistungen an, erweitert um touristische Angebote. Mit einer Pension, die im Obergeschoss eingerichtet wird, ist das Projekt komplett. Dabei denkt die WIS an besondere Übernachtungsmöglichkeiten. »Elf Zimmer und damit Elf Welten werden wir am Bahnhof entstehen lassen.« Im Sommer soll Eröffnung sein.


Von Anfang an dabei

Zuständig für Rechtsfragen

Maria Schmidt hat Glück. Das Bahnhofsprojekt der WIS hat für sie einen Ausbildungsplatz gebracht. Im Januar beginnt die 20-Jährige bei der WIS ihre Ausbildung zur Kauffrau für Tourismus und Freizeit. Sie gehört zu dem neuen Team der WIS, das künftig im Bahnhof verschiedene Dienstleistungen anbieten wird. Seit August verstärkt Dana Balkner das Team der WIS. Die Juristin ist im Unternehmen für Rechtsfragen zuständig. »Meine Aufgaben als Mitarbeiterin für Recht und Versicherung sind vielfältig«, erläutert die 28-Jährige. So kommen alle Schäden, die an Gebäuden entstanden sind, zu

ihr auf den Tisch. Sie führt die Gespräche mit den Sachverständigen. Außerdem werden Versicherungsverträge und –angebote von der Juristin geprüft. »Auch mit Mietschuldnern befasse ich mich. Hier arbeite ich Hand in Hand mit den Mieterbetreuern, um eine für alle Seiten ak-

zeptable Lösung zu finden. Bleiben die Zahlungen allerdings aus, dann muss ich eingreifen. Der letzte Schritt ist schließlich eine Klage vor Gericht. Meine Aufgabe ist es, die Forderungen der WIS umzusetzen zu sichern und durchzusetzen.« Die Juristin hat eine siebenjährige Ausbildung hinter sich. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Potsdam lernte sie während des zweijährigen Referendariats verschiedene Einsatzmöglichkeiten kennen, unter anderem bei einer Lübbenauer Anwältin sowie im Notariat. Nach der Ausbildung war sie für ein Jahr als Rechtsanwältin in einer kleinen Kanzlei tätig. »Besonders interessiert mich das Mietrecht, darum ist es für mich reizvoll, bei einem Wohnungsunternehmen für Rechtsfragen verantwortlich zu sein«.

D r e i Fr agen – Drei Antworten an Michael Jakobs, Geschäftsführer der WIS

»Ich freue mich, von Anfang an dabei zu sein und bei solch einem vielseitigen Projekt meine Ideen einbringen zu können«, sagt die Auszubildende. Gerade die Arbeit in einer Pension, die hier entstehen soll, sei reizvoll. Die Auszubildende weiß wovon sie spricht, regelmäßig hilft sie bei ihrer Tante aus, die selbst eine eigene Pension betreibt. Erste Erfahrungen bei der WIS, schon vor dem offiziellen Ausbildungsbeginn, hat sie in den vergangenen Wochen im Spreewiesel-Center gesammelt. Sie ist mit viel Spaß bei der Sache. »Ich habe gern mit anderen Leuten zu tun. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum ich mich für diese Ausbildung interessiert habe.«

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Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit für einen Rückblick. Welche Höhepunkte gab es 2005 für die WIS? So einige. Gleich zu Jahresbeginn haben wir das Spreewiesel-Center eröffnet und damit ein in dieser Form einmaliges Dienstleistungsprojekt auf die Beine gestellt. Kurz darauf haben wir mit dem Abriss des Hochhauses an der Otto-Grotewohl-Straße begonnen, keine ganz leichte Aufgabe. Ein Glanzpunkt des Stadtumbaus wiederum dürfte die Sanierung des Spreewaldhauses sein, die seit Mitte des Jahres läuft. Hier werden wir künftig seniorenfreundliches ServiceWohnen anbieten. Dazu gehören die eigenen Spreewiesel in der Concierge, ein Café und ein Physiotherapeut im Erdgeschoss, der Dachgarten mit dem herrlichen Blick über den Spreewald und ein kleiner Park zur Erholung. Und ein Gebäude, das sogar bundesweit Aufsehen erregt, ist das Niedrigenergiehaus. Mit diesem Pilotprojekt sind wir einmal mehr neue Wege gegangen. Es hat sich gelohnt.

Alle Wohnungen in diesem Haus sind bereits bezogen. Worauf sind Sie besonderes stolz? Die Antwort ist nicht leicht. Doch einmal abgesehen von unseren umfangreichen Bauvorhaben, die stadtprägend wirken und die Lebensqualität in Lübbenau verbessern – ich denke nur an die Spreewiesen oder den Park der 4 Jahreszeiten – ist es uns gelungen, den Leerstand zu verringern. Das ist schon etwas Besonderes im Vergleich zu anderen Städten Brandenburgs. In unseren neu sanierten Objekten stehen so gut wie keine Wohnungen leer. Im Gegenteil, gerade für die seniorenfreundlichen Wohnungen interessieren sich nicht nur Lübbenauer. Und was hat die WIS in diesem Jahr für ihre Mieter auf die Beine gestellt? So allerhand. Gerade die vielfältigen Dienstleistungen rund ums Wohnen sind uns wichtig. Etliche Aktivitäten lassen sich aufzählen: angefangen bei der Pflanzaktion, dem Osterfeuer, dem Parkfest in Altdö-

bern, der Beteiligung am Spreewaldfest, nicht zu vergessen unser Lindenfest oder das verrückte Entenrennen. Doch auch mit solchen Veranstaltungen wie dem Tag der offenen Tür im Niedrigenergiehaus oder der Einweihung der 70er Jahre Gästewohnung sind wir auf großes Interesse bei den Lübbenauer gestoßen. Nicht vergessen möchte ich, allen Mietern ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen.


Musterwohnung im Spreewaldhaus

Von außen betrachtet, macht das Spreewaldhaus schon einiges her – die Fassade zeigt sich in einem edlen Grauton und an den Balkonen wurden verschiedene Farbtupfer gesetzt. Auch von innen nimmt das Haus für Servicewohnen mehr und mehr Gestalt an. In den vergangenen Monaten wurden die Ein-Raum-Appartements in moderne Zwei- und Drei-Raum-

Wohnungen umgebaut. Der Großteil der 44 Wohnungen ist bereits tapeziert, gefliest und ausgelegt. Gegenwärtig richtet die WIS in der 10. Etage des Spreewaldhauses eine Musterwohnung ein – mit allem Drum und Dran. So können sich interessierte Mieter schon einmal einen Eindruck vom Wohnen im Spreewaldhaus verschaffen und außerdem die unvergleichliche Aussicht genießen. Zur Drei-Zimmer-Wohnung gehören ein komfortables Wohnzimmer mit amerikanischer Küche, ein großes Schlafzimmer, ein 15 m2 großer Raum sowie ein großzügig gestaltetes Bad. Ab Januar steht die Musterwohnung für Miet-Interessenten offen. Allerdings im Erdgeschoss des Spreewaldhauses sind die Bauarbeiten noch in vollem Gange. In den nächsten drei Monaten entstehen hier verschiedene Dienstleistungseinrichtungen. Ein Café, eine Physiotherapie-Praxis sowie der

Concierge als Ansprechpartner für Bewohner und Gäste, werden ins Erdgeschoss einziehen. Ebenso die Spreewiesel warten mit einem umfangreichen Service auf, organisieren Veranstaltungen für die Bewohner: Montags den Schwimmkurs, dienstags Gymnastik und donnerstags den Spieleabend. Darüber hinaus wird im Spreewaldhaus ein Notrufsystem installiert. Im Frühjahr 2006 soll das Spreewaldhaus, ein für die Region einmaliges Vorhaben, fertiggestellt sein.

Sanierung, Umbau, Abriss Bauprogramm 2006 Das Bauprogramm für 2006 steht: Mehr als 7 Millionen Euro wird die WIS im kommenden Jahr in die Modernisierung und Instandsetzung ihrer Häuser und Außenanlagen investieren und damit ein Stück weit die Stadt gestalten. Wie schon in den Jahren zuvor macht die komplexe Sanierung den Löwenanteil aus. Gebaut wird an sieben Standorten in Lübbenau und Altdöbern. Darüber hinaus wird in drei Quartieren das Wohnumfeld neu gestaltet. Auch der Abriss von drei Häusern steht 2006 wieder auf dem Programm. Ehrgeizige Umbaupläne hat die WIS für das Bahnhofsgebäude, das in diesem Jahr von der Deutschen Bahn AG gekauft wurde. Neben einer attraktiven Gaststätte entsteht am Bahnhof eine Außenstelle des »Spreewiesel-Centers«, die Aufga-

ben rund um die Bahn übernimmt. Im Obergeschoss will die WIS eine Pension einrichten. Der »Park der 4 Jahreszeiten« soll mit der Sanierung der drei Wohnhäuser entlang der Straße der Jugend seine Vollendung finden. Baustart ist bereits im ersten Quartal. Als erstes rücken die Bauleute in der Straße der Jugend 2830 an. Insgesamt 24 altersfreundliche Wohnungen entstehen hier. Über einen Aufzug und Laubengänge können künftig die Wohnungen barrierefrei erreicht werden. Schon Mitte des Jahres soll Einzug sein. Sozusagen nebenan, in der Straße der Jugend 25–27, sollen die Bauarbeiten im Sommer beginnen. Auch hier steht eine komplexe Sanierung an. Eine Nummer kleiner geht es in der Robert-Koch-Straße 43–45 zu.

In den 35 Wohnungen werden neue Fenster eingebaut, die Heizungsanlagemodernisiert sowie die Elektro- und Sanitäranlagen erneuert. Außerdem sollen neue Hauseingangs- und Wohnungstüren eingebaut sowie die Treppenhäuser gemalert werden. In Altdöbern baut die WIS in der Weststraße 12–18. Die insgesamt 18 Wohnungen werden seniorenfreundlich saniert, bekommen eine wärmedämmende Haut sowie Balkone. Auch das Wohnumfeld vor dem Haus wird mit viel Grün gestaltet. In der Straße des Aufbaus 1–6 steht nun die Gestaltung der Aussenanlagen auf dem Plan, nachdem die Straßenbaupläne der Stadt konkret wurden. Von seiten der Stadt werden der Straßenbelag sowie die Beleuchtung erneuert. Die WIS auf ihren Grundstücken neben der neuen Schmutz- und Regenwasserentwässerung auch neue Wege, Parkplätze und Ruhezonen.

Wohnen im Vorzeigehaus Ins Niedrigenergiehaus sind dieser Tage die neuen Mieter eingezogen. Wenn man so will, wohnt jeder von ihnen in einem Haus zum Vorzeigen. Schon bevor die Möbelwagen anrückten, fand das Haus in der Straße der Jugend 7–9 viel Beachtung. Mehr als 500 Lübbenauer nutzten beim Tag der offenen Tür Ende November die Gelegenheit, sich in dem »sparsamen Haus« umzusehen und einen Blick auf die Technik zu werfen. Die WIS hat das 43 Jahre alte Gebäude zu einem Niedrigenergiehaus umgebaut, dem ersten dieser Art in Brandenburg. Im Vergleich zu anderen sanierten Häusern soll der Energieverbrauch hier nicht über 60 kWh/m2a sein. Möglich wird das durch eine dickere Dämmung, spezielle Türen und Fenster, die keinen Luftzug mehr durchlassen sowie isolierte Keller- und Bodendecken. »Aufs Heizen sollte man trotzdem nicht verzichten, da die Wärme der aus den Wohnungen abgesaugten Luft genutzt wird, um die Frischluft zu erwärmen. «, sagt Annett Merting von der WIS.

Ingeborg Freitag ist mit der Technik bereits vertraut. Die 67Jährige ist als eine der ersten ins Niedrigenergiehaus gezogen, von Altlandsberg nach Lübbenau. Lange Jahre hatte sie in einem Einfamilienhaus gelebt. »Ich war auf der Suche nach einer gemütlichen Wohnung für mich. Und die habe ich hier gefunden«, freut sich die sympathische Frau. Noch mehr als das . Ärzte und Gechäfte sind nur ein paar Schritte entfernt. »Doch besonders haben es mir die reizvollen Anlagen, das viele Grün ringsum, angetan.«

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Handwerkszeug für Entdecker Mein

schönster

Platz

Matthias Spikermann muss nicht lange überlegen: Der schönste Platz ist für ihn der Kirchturm der Nikolaikirche. Für den Pfarrer der evangelischen Gemeinde in der Lübbenauer Altstadt ist das ein besonderer Ort, ein Ort der Begegnung. »Hier am Eingang zur Kirche begrüße ich die Besucher, führe viele Gespräche mit den Menschen, die mit ganz unterschiedlichen Erwartungen hierher kommen – ob zum Gottesdienst, zur Hochzeit oder zur Taufe.« Auch der Glockenturm hat für ihn einen besonderen Reiz. Regelmäßig steigt er die mehr als 130 Stufen hinauf, um den Blick in die Weite zu genießen. An einem klaren Tag liegt einem der Spreewald zu Füßen. Vor knapp zwei Jahren hat der 36-Jährige das Pfarramt in Lübbenau übernommen. Fast 3.500 Mitglieder gehören zur evangelischen Gemeinde in Lübbenau. »Meine Aufgaben sind vielfältig - Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Religionsunterricht und die seelsorgerische Arbeit.«

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Schenken macht Spaß. Davon konnte sich die WIS einmal mehr vor Weihnachten überzeugen. In diesem Jahr sorgte das Wohnungsunternehmen im AWO-Kindergarten Altdöbern für eine gelungene Überraschung. Mittlerweile ist es schon zur Tradition geworden – immer zur Weihnachtszeit verteilt die WIS Geschenke. Nicht an irgendwen. Bedacht wird immer eine Einrichtung, in der sich die Kleinen oder auch die Großen wohl fühlen. Gleich drei große Pakete durf-

ten die Altdöberner Kinder auspacken. Und was zum Vorschein kam, war nicht etwa irgendwelches Spielzeug, sondern notwendiges Handwerkszeug für kleine Entdecker. Ein Mikroskop, einen Torso und zwei mathematische Spiele hatte der WIS-Weihnachtsmann mitgebracht. »Das sind richtige Schätze«, weiß Gudrun Rothe. »Mit diesem Spielzeug können wir im kommenden Jahr endlich unsere Lern- und Forscherwerkstatt einrichten«, freut sich die Leiterin des Kindergartens. »Das ist eine echte

Bescherung. Ohne die Spende der WIS hätten wir noch eine Weile darauf sparen müssen.« Bei den Mädchen und Jungen ist der Forscherdrang jetzt schon kaum zu bremsen. Mit großer Neugier wurde der Torso sofort von ihnen untersucht und beinahe fachmännisch auseinander genommen. Herz, Lunge und Leber genau angeschaut und wieder an die richtige Stelle gesetzt. Mindestens genauso begeistert wie die Kinder, sind die Erzieherinnen der Kita. »Solch einen Torso haben wir uns schon immer gewünscht«, war von einer Kindergärtnerin zu hören. Insgesamt 88 Kinder aus Altdöbern und Umgebung werden im AWO-Kindergarten betreut. Die Ein- bis Sechsjährigen haben ein ganzes Haus für sich – mit einer richtigen Kinderküche, einer kleinen Bücherei mit Leseecke und einem Garten. In der Küche kochen die Kleinen wie die Großen – und zur Weihnachtszeit werden natürlich Plätzchen gebacken. Für die WIS gab es sogar eine Kostprobe und noch zwei Weihnachtslieder als Dankeschön.

Eine Pflanzaktion außer der Reihe Eigentlich lädt die WIS immer zum Frühjahrsbeginn ihre Mieter zur Pflanzaktion ein. Aber so lange wollten die Kinder, die in der Geschwister-Scholl-Straße 35 zu Hause sind, einfach nicht warten. Und ein eigenes Beet kann auch schon mal Mitte November bepflanzt werden. Mit fachmännischer Unterstüztung brachten die Mädchen und Jungen bei richtigem Novemberwetter die Frühjahrsblüher in die Erde. Für die notwendige Gartenausrüstung mit Harke, Spaten und Gießkanne – natürlich im Kleinformat – hatte die WIS gesorgt. Aber fangen wir von vorne an: »Der kleine Spielplatz vor dem

Haus in der Geschwister-SchollStraße war überholungsbedürftig, also habe ich Herrn Jank, unseren Mieterbetreuer, darauf angespro-

chen«, erzählt Ramona Kumann, die mit ihren vier Kindern in der Geschwister-Scholl-Straße 35 wohnt. Nachdem die Spielgeräte repariert und die alten Gehwegplatten entfernt wurden, blieb noch Platz zum Gestalten. »Wir haben gemeinsam überlegt und natürlich unsere Kinder gefragt, was an dieser Stelle entstehen könnte.« Die waren sich schnell einig – sie wollten ein eigenes Pflanzbeet, um das sie sich auch selber kümmern dürfen. Gesagt, getan. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass die Krokusse und Narzissen den Winter überstehen und im Frühjahr für ein richtig buntes Beet sorgen.


Entenrennen, das erste

Mobiliar für eine Schule – Hilfe die ankommt Ist das Geld bereits vor Ort? Ja, im Dezember wurde die Summe an das Technische Hilfswerk (THW) überwiesen, das die Hilfsaktion vor Ort organisiert und koordiniert. In Banda Aceh hatte es einige Zeit in Anspruch genommen, ein geeignetes Objekt zu benennen. Natürlich waren wir auch daran interessiert, mit einem verlässlichen Partner zusammenzuarbeiten. Und mit dem THW haben wir solch einen Partner gefunden.

Anfang des Jahres wurde »Lübbenau hilft« auf Initiative von Schulen, Vereinen, Institutionen und Firmen der Stadt ins Leben gerufen. Mit der langfristigen Hilfsaktion sollen vor allem Kinder und Jugendliche, die in Not und Elend leben, Opfer von Naturkatastrophen sind, unterstützt werden. Wir sprachen dazu mit Peter Lippold, Fachbereichsleiter im Hauptamt Lübbenau, der die Initiative koordiniert. Wie ist der aktuelle Stand des Spendenkontos? Insgesamt sind gut 4.000 ? zusammengekommen, ein Großteil davon durch Benefizkonzerte, die von Lübbenauer Schülern gestaltet wurden. Und von den Freunden

der Lübbenaubrücke, dazu gehört auch die WIS, kam zusätzlich Unterstützung. Von ihnen wurden die Kosten für die Plakate und Karten übernommen. Wofür wurden die Spendengelder nun genau eingesetzt? Mit diesem Geld wird in Banda Aceh, Indonesien, eine Schule mit Mobiliar ausgestattet. Die Schule, die aus mehreren Gebäuden besteht, wurde durch die Flutkatastrophe stark zerstört. Die Stadt Lippe übernimmt Neubau und Renovierung der Schule. Unsere Gelder werden in die Inneneinrichtung, die zum großen Teil durch die Wasserschäden unbrauchbar geworden ist, gesteckt.

»Lübbenau hilft« soll keine einmalige Aktion bleiben. Steht schon fest, welche Region im kommenden Jahr unterstützt werden soll? Eine Region in Afrika. Anfang des Jahres wollen wir uns genau festlegen, welche. Eins steht bereits fest, wir wollen auch beim nächsten Projekt mit dem THW, das in zahlreichen Krisenregionen der Erde wirkt, zusammenarbeiten.

Wie’s wirklich war Das erste Mal bin ich 1966 nach Lübbenau gekommen – als Lehrling, meine Mutter war mit dabei.Wir standen vor dem Bahnhof und wussten nicht, in welche Richtung wir gehen sollten – nach rechts oder nach links. Ich weiß noch, der Weg zur Berufsschule und zum Lehrlingswohnheim kam mir unheimlich lang vor. Und anfangs gab es auch keine Straßennamen und Hausnummern. Das hieß dann nur Block 20 oder Block 16. Das Lehrlings-

Eine richtige kleine Stadt wohnheim war Block 16, glaube ich zumindest. Doch meine Zimmernummer habe ich nicht vergessen. Ich wohnte in der 52. Aber so richtig ins Staunen kam ich dann am nächsten Tag, als wir das erste Mal ins Kraftwerk fuhren. Ich weiß noch heute genau, was ich damals gesagt hatte:

Das verrückte Entenrennen, zu dem die WIS Anfang Oktober zum ersten Mal eingeladen hatte, war ein voller Erfolg. Allein die Zahl der Teilnehmer überzeugt: 120 bemalte und verkleidete WIS-Enten gingen an den Start. Noch beeindruckender waren jedoch die Ideen – die grünen Schwimmtiere wurden in Punker, Seeräuber, Indianer oder gar in eine Weihnachtsente verwandelt. Und nicht zu vergessen, der Spaß den Zuschauer und Teilnehmer beim durch-

aus fairen Wettkampf hatten. Außerdem spülte das Entenrennen 200 Euro in die Kasse der Aktion« Lübbenau hilft«. Zwei Rennen wurden geschwommen. Im Mannschaftswettbewerb lagen die Enten der 3. Grundschule klar in Front. Beim Hauptrennen konnte sich die Seeräuber-Ente vom elfjährigen Ben Weidlich gegen 70 Konkurrenten durchsetzen. In einer Rekordzeit vom 20 Minuten – für ganze 140 Meter. Und der Preis für die innovativste Ente ging an Jannes Langer und Mutter Daniela. Keine Frage – fürs nächste Entenrennen kann schon mit dem Training begonnen werden.

»Mensch, das ist ja eine richtige kleine Stadt.« Bis dahin konnte ich mir unter einem Kraftwerk gar nichts vorstellen. Ich dachte, das wäre ein Betrieb, ein Gebäude. Aber im Kraftwerk gab es richtige Straßen und etliche Häuser.

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Weihnachtsmänner im Einsatz Auch in diesem Jahr sind die Weihnachtsmänner der Spreewiesel wieder in Lübbenau im Einsatz. Die »Saisonarbeiter« mit dem ausladenen Bart haben den gesamten Dezember über alle Hände voll zu tun. An die 50 Einsätze stehen in ihrem Terminkalender, so dass sie aus den Reihen der Lübbenauer Verstärkung anfordern mussten. In Kindergärten, Schulen, Altenheimen und Seniorentreffs Lübbenaus sind sie gern gesehene Gäste. Kein Wunder, schließlich verteilen die netten Herren in den roten Mänteln die Geschenke. Doch die Weihnachtsmänner kommen auf Wunsch Heiligabend auch in Ihre gute Stube, um für eine zünftige Bescherung zu sorgen.

Flimmerstunde mit den Spreewieseln

Kinofans haben es in Lübbenau schwer. Ein Filmtheater gibt es schon lange nicht mehr in der Stadt und das nächste liegt in Cottbus oder Lübben. Also, haben die Spreewiesel am 2. Dezember das Kino für einen Tag nach Lübbenau geholt – mit einem professionellen Filmvorführer und einer großen

Leinwand. Gezeigt wurden vier verschiedene Streifen – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Wie nicht anders zu erwarten, gab es beim ersten Kinotag der Spreewiesel großen Andrang. Die Aula der Jenaplanschule war so gut wie bis auf den letzten Platz besetzt. Mehr als 250 Mädchen und

Jungen hatten sich vom »Zauberer von Oz« in den Bann ziehen lassen. Auch der zweite Film, »Napola« – die Geschichte eines jüdischen Jungen auf einer Eliteschule während der Nazizeit – kam gut an. »Nur zur Abendvorstellung hätten wir gern noch mehr Besucher begrüßt«, zieht Martina Broschinski, Teamleiterin der Spreewiesel, Resümee. Doch für den zweiten Kinotag gibt es bereits einen Termin. Am 10. März 2006 heißt es wieder in der Aula der Jenaplanschule Film ab. Um auch dieses Mal den Geschmack der Kinofans zu treffen, können im Vorfeld Filmvorschläge gemacht werden. Wer eine gute Idee oder vielleicht einen Lieblingsfilm hat, der kann sich sich bei den Spreewieseln im Center melden, unter der Tel.-Nr. 2000 anrufen oder seine Filmfavoriten einfach per Mail an info@spreewiesel.de schicken. Ende Februar soll dann das Kinoprogramm stehen.

Ein Jahr Spreewiesel Das Spreewiesel-Center im wisa-vis besteht im Januar genau ein Jahr. Mit einer Aktionswoche soll das Jubiläum vom 15. bis zum 21. Januar begangen werden. Für den eigentlichen Geburtstag haben sich die Spreewiesel etwas Besonderes einfallen lassen. Dazu sollen alle anderen einjährigen Lübbenauer ins Spreewiesel-Cen-

Impressum Herausgeber WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH Redaktion Steffi Alburg (verantwortlich), Projektkommunikation: Anke Ziebell, Carsten Hagenau Fotos Tina Merkau,WIS-Archiv Gestaltung und Repro Norbert Haftka Druck DMP Digital- u. Offsetdruck GmbH

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ter eingeladen werden. Jeder von ihnen bekommt ein Wiesel-T-Shirt, natürlich in der passenden Größe, geschenkt. Mittlerweile sind die Spreewiesel eine feste Instanz in Lübbenau, wenn Dienstleistungen jeglicher Art gefragt sind. Mehr als 130 verschiedene Serviceleistungen vermitteln die Spreewiesel – vom Ab-

holdienst bis zum Zimmerservice. Neben verschiedenen Handwerkerdiensten ist vor allem der Ticketservice bei den Lübbenauern beliebt, der Karten für Veranstaltungen in ganz Deutschland anbietet. Außerdem finden regelmäßig im Spreewiesel-Center Veranstaltungen statt – mal zum Thema Recht, mal zum Thema Gesundheit oder zur Schönheitspflege.

2. Spreewieselcenter am Bahnhof Das Spreewieselcenter in der Straße des Friedens ist noch nicht einmal ein Jahr alt und schon bekommt es Konkurrenz. Allerdings aus den eigenen Reihen. Ab Januar wird das Spreewieselcenter am Bahnhof Aufgaben rund um die Bahn übernehmen – zunächst einmal den Fahrkartenverkauf und Informationen zum Reisen. Nach dem Umbau des Bahnhofsgebäudes, soll im Frühjahr eine Spreewie-

sel-Außenstelle eröffnet werden – natürlich mit den üblichen Wieseldienstleistungen und zusätzlichen touristischen Angeboten. »Gerade diesen Bereich wollen wir im kommenden Jahr weiter ausbauen«, sagt Axel Kopsch, Projektleiter der Spreewiesel. »Schließlich gibt es im Spreewald nicht nur reizvolle Ecken, sondern die Region hat auch einiges für Urlauber zu bieten, die ihre Ferien aktiv gestalten

wollen.« Geplant sind Erlebnistouren und Teamevents. Vor allem für Vereine, Betriebe, kleine Gruppen und Familien sollen unterschiedlichen Pakete geschnürt werden. »Aber auch der Einzelne findet bei den Spreewieseln das Passende. Das können Radtouren sein,Tagesausflüge mit dem Paddelboot oder aber ein Besuch im Hochseilgarten«, zählt Axel Kopsch auf.


Günni und Willi – Die heimlichen Stars der WIS

Sofort beziehbar Folgende Wohnungsangebote hält die WIS derzeit für Sie bereit. Straße des Aufbaus 2a

Seit nunmehr einem Dreivierteljahr geht die WIS einmal im Monat mit einem eigenen Fernsehmagazin beim OSR auf Sendung. Neuigkeiten werden erzählt, interessante Nachbarn und ihre manchmal recht ungewöhnlichen Hobbys vorgestellt, nützliche Informationen frei Haus geliefert. Und dann

sind da noch Günni und Willi – die heimlichen Stars des Magazins. Die beiden Garagennachbarn wissen Bescheid über die Dinge des Lebens. Zu jedem Thema geben sie ihren Kommentar – ob das nun mit dem Arbeitsalltag zu tun hat, Geschehnisse aus dem täglichen Leben aufgreift oder sogar die große

Politik betrifft. Und der eine weiß es immer besser als der andere.Willi – mit bürgerlichen Namen Gerhard Luck – hat die Rolle des erfahrenen Hausmeisters übernommen, der den jungschen Spund Günni ganz gern mal zurechtweist und ihm kluge Tipps gibt.Wenn man so will, spielt sich der Hausmeister selber. Seit mehr als 10 Jahren arbeitet der 61-Jährige bei der WIS, allerdings als Koordinator der Hausmeister. Zu seiner Schauspielerkarriere wurde er mehr oder weniger gezwungen. »Ursprünglich wollte ich die Rolle nicht übernehmen, doch mittlerweile gefällt sie mir ganz gut », gibt Gerhard Luck zu. »Die Texte stehen zwar vorher fest, doch beim Drehen können wir improvisieren.« Den Lübbenauern scheint’s auch zu gefallen. »Häufig werde ich auf das Magazin angesprochen.« Auch Günni hat schon seine Fans, der größte ist seine Oma. Steven Schwerdtner, bei der WIS für die Vermietung und das Marketing zuständig, spielt den etwas tollpatschigen jungen Mann, der manch abwegige Idee im Kopf hat. »Das Schöne an meinem Part ist, dass alles nicht so ernst genommen werden muss. Meine Rolle ist locker und witzig«, sagt der 28-Jährige, der auch im wirklichen Leben viel Sinn für Humor hat. Außerdem sei der monatliche Dreh eine schöne Abwechslung.

3 Zimmer, 3. Etage, 66 m 2 vollmodernisiert, komplett renoviert, Bad und Küche m. Fenster u. gefliest Warmmiete: 448,80 Euro Lage an einer Nebenstraße im Grünen, Spielplatz und Einkaufsmöglichkeiten in naher Umgebung Straße der Einheit 1

2 Zimmer, 2. Etage, 60,3 m 2 mit Balkon, vollmodernisiert, gehobene Ausstattung, Bad gefliest, mit Fenster, Küche mit Fliesenspiegel und PVC-Boden, Warmmiete: 416,67 Euro Zentr.Lage,Einkaufs- u. Freizeitmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe Dr.- Albert-Schweitzer-Straße 31

Stromschulden kein Kavaliersdelikt Licht und Strom aus der Steckdose gehören zu einer Wohnung für jeden wie selbstverständlich dazu. Allerdings muss die Energie auch bezahlt werden. Das wiederum ist nicht für jeden Mieter selbstverständlich. Es kommt vor, dass der Termin der Abschlagszahlung vergessen wird. Zunächst schickt die SÜLL ihrem Kunden eine kostenlose Zahlungserinnerung. Wird nicht gezahlt, kommt eine Mahnung ins Haus und damit wird

die ausstehende Rechnung um 5 Euro teurer. Der Säumige hat noch alle Chancen, die angedrohte Sperrung des Stroms zu vermeiden.Wird das Geld wieder nicht an die SÜLL überwiesen, sperrt die SÜLL innerhalb von zehn Tagen den Strom. Der Mieter steht dann nicht nur im Dunkeln, sondern auf ihn kommen auch zusätzliche Kosten zu – 82 Euro für die Sperrung. Wurde die Rechnung danach beglichen, muss der Mieter noch ein-

mal 26 Euro für das Wiederanschließen zahlen sowie 30 Euro für eine Firma, die kontrolliert, ob an den elektrischen Anlagen Eingriffe vorgenommen wurden. Die SÜLL informiert die WIS über jede Sperrung in ihren Häusern. Manche Stromschuldner gehen sogar so weit, sich vom Hauslicht, aus dem Keller oder vom Nachbarn Strom zu ziehen. Das ist jedoch kein Kavaliersdelikt und zieht eine Anzeige wegen Sachbeschädigung

4 Zimmer, 5. Etage, 71,7 m 2 vollmodernisiert, Bad gefliest mit Fenster, Küche mit Fliesenspiegel Warmmiete: 415,86 Euro für Familien geeignet, Kita, Grundschule und Spielplatz in direkter Umgebung, gute Einkaufsmöglichkeiten Info: Herr Butzer,Tel: 89 81 84

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Ließe sich das Zusammenleben in einem Haus bewerten, dann würden die Bewohner der Straße des Aufbaus 5 sicherlich die höchsten Noten bekommen. Die zwölf Familien sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Und das nun schon seit etlichen Jahren.

Eine eingeschworene Gemeinschaft Man kennt sich eben. Ein paar Worte auf der Treppe gehören genauso dazu, wie gemeinsame Feste. Aber die Mieter können nicht nur gemeinsam feiern. Wenn es etwas zu tun gibt im Haus, fassen alle mit an. Den Frühjahrs- oder Herbstputz beispielsweise organisiert immer Herr Korneck. »Im Laufe der Jahre hat sich das so entwickelt. Ich plane den Termin, informiere alle Nachbarn darüber und die sind dann zur Stelle«, erzählt der 67-Jährige. Seine Familie hat mit die ältesten Rechte im Haus, zumindest was die Wohndauer angeht. Vor beinahe 50 Jahren, um genau zu sein 1958, ist seine Frau, damals noch mit ihren Eltern, in die Straße des Aufbaus Nummer 5 b gezogen. Nur Familie Schmittchen kann da noch mithalten. Sie gehören ebenfalls zu den ersten Mietern. Allerdings, ob man schon besonders lange hier wohnt oder erst in den letzten Jahren dazu gekommen ist, scheint für das Funktionieren der Hausgemeinschaft keine große Rolle zu spielen. Im Gegenteil. Familie Schönfelder ist 1996 in die Straße des Aufbaus gezogen. „Ich hatte mir genau dieses Haus ausgesucht. Ich kenne Frau Korneck schon lange und wusste so von dem guten Klima, das hier herrscht.“

Nach Feierabend sitzen die Mieter oft auf einen Plausch zusammen. In den Sommermonaten am liebsten vor dem Haus. Eigens dafür haben sie sich ein gemütliches Eckchen geschaffen. Den Platz gepflastert, Grün drumherum angepflanzt und das Ganze überdacht. Der ideale Grillplatz – sind sich alle einig. Und im Winter können Kornecks, Tackes, Schönfelders, Schmittchens, Hänickes und Höhles jederzeit auf den Dachboden, in den Gemeinschaftsraum, ausweichen. Der verdient seinen Namen zu Recht. Hier feiern die Bewohner aus der Straße des Aufbaus Nr. 5 nicht nur zusammen, sondern der ehemalige Trockenboden wurde gemeinsam 1999 ausgebaut. »Uns fehlte damals ein Raum, wo wir uns zusammensetzen könnten«, erinnert sich Herr Tacke. »Der Keller

war zu ungemütlich. Und einige von uns hatten die Idee, das Dach auszubauen.« Die WIS hatte nichts dagegen. Fast alle Mieter der beiden Aufgänge legten mit Hand an. »Jeder hat das übernommen, was er am besten konnte«, sagt Frau Schönfelder. Der eine war für die die Elektrik zuständig, andere hatten die Rigipsplatten beschafft und die nächsten hatten Holz und Türen von den Abrisshäusern geholt. Etwa zwei Monate verbrachten die Mieter ihre Wochenenden und auch manchen Abend auf der Baustelle unterm Dach. Die Kosten für den Ausbau wurden einfach durch zwölf geteilt. Mit einer Hausparty wurde der Raum eingeweiht. Mindestens drei oder vier Mal

im Jahr ist vom Dachboden her Musik zu hören. Dann wird in der Straße des Aufbaus gefeiert – Herbstfest, Polterabend, Hochzeit oder ein runder Geburtstag und jedes Jahr Silvester. Die Vorbereitungen dafür gehen Hand in Hand. Zum kalten Buffet trägt jede Familie etwas bei, Tackes Spezialität ist immer der Birnenkuchen. Um die Ausgestaltung und Dekoration kümmern sich alle gemeinsam und Frau Hänicke als DJ ist für die Musik zuständig. »Denn eine Feier, wo nicht getanzt wird, ist keine richtige Feier.«


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