Sws jahresbericht 2013

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Leistungsbericht 2013

«Kirche ist überall dort, wo Menschen aus der Verantwortung dem Nächsten gegenüber handeln.» Pfarrer Ernst Sieber


www.swsieber.ch Spendenkonto PC 80-40115-7

Impressum

Jahresbericht 2013 der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Hohlstrasse 192, 8004 Zürich, Tel. 043 336 50 80 info@swsieber.ch, www.swsieber.ch Spendenkonto PC 80-40115-7 Herausgeberschaft Stiftungsrat der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS) Gesamtleiter: Christoph Zingg Revisionsstelle: BDO AG, Zürich ZEWO-zertifiziert: gemeinnützige Organisation mit gewissenhaftem Umgang mit Spendengeldern Redaktion Bericht: Walter von Arburg, Leiter Kommunikation Rechnung: Joachim Focking, stv. Gesamtleiter, Leiter Finanzen Lektorat Elena Philipp, Grossgönner & Stiftungen Fotos Christoph Kaminski, Uster Archiv SWS Gestaltung Claudia Wehrli, Winterthur Druck Spühler Druck AG, Rüti Versand Schriibschtell, Arbeitsbereich des Vereins Christuszentrum, Zürich Auflage 2’600 Exemplare, Juni 2014 weitere drucksachen wie Jahresrechnung, Prospekte, Sieber Ziitig, Testamentsratgeber etc. können beim Sekretariat bestellt oder von der Website heruntergeladen werden.

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Corinne S. und Roger M. haben in Brothuuse ein vorübergehendes Daheim gefunden.

Inhaltsverzeichnis 4 6 7 8 10

Rückblick des Gesamtleiters Mitglieder und Aufgaben des Patronatskomitees Mitglieder und Aufgaben des Stiftungsrates Bericht des Stiftungsrates Angebotstreppe und Leitungsorganisation

11 12 13 14 15 16

Auffangeinrichtung Brot-Egge und Frontprojekte Anlaufstelle Sunestube, Noteinrichtung für Jugendliche Nemo, Gassentierarzt Fachspital Sune-Egge Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Rehabilitationszentrum Sunedörfli, AWG und AWB Diakonische Dienste

17 18

Administration, Kommunikation und Fundraising Mitarbeitende der gesamten Stiftung

22 Kommentar zur Finanzierung und Rechnungslegung 24 Bilanz 25 Betriebsrechnung 26 Revisionsbericht 27 Adressen 28 Blick in die Zukunft

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«Beim gemeinsamen Arbeiten habe ich gelernt, anderen zu vertrauen.»

Franco

Rückblick des Gesamtleiters Aus Huldrych Zwinglis Armenordnung von 1525 wurde inzwischen ein feines Netz gesponnen. Dennoch tauchen immer wieder neue Phänomene auf, welche Menschen in Not bringen. Diesen Menschen sind wir verpflichtet. Dabei arbeiten wir eng mit städtischen und privaten Partnern zusammen.

Jubiläum: Am Anfang stand Zwingli

Am 25. August 2013 riefen die Glocken des Zürcher Grossmünsters eine besondere Gemeinde zusammen: Betreute, Gäste, Mitarbeitende, Freunde und Gönnerinnen der SWS feierten gemeinsam mit Vertreterinnen aus Kirche und Politik einen Gottesdienst zum 25-jährigen Bestehen der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber. Der Ort war nicht zufällig gewählt: Die Einführung der Zürcher Armenordnung im Jahre 1525 war eine wesentliche Errungenschaft der noch jungen Zürcher Reformation, die im Grossmünster ihren Anfang nahm. Es waren die Anfänge des breit abgestützten Sozialwesens, wie wir es heute kennen. Sunedörfli: Neu ausgerichtet

Das Sunedörfli ging unter neuer Leitung ins Berichtsjahr: Anne Doering in therapeutischer und Michael Meier in organisatorisch-administrativer Verantwortung ordneten Konzept und Personalwesen neu. Das Ziel war, Therapieverläufe noch individueller auf die Möglichkeiten und Grenzen der

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Teilnehmenden auszurichten. Parallel dazu wurden Anstrengungen unternommen, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Die Bemühungen um gerechtere Tarife scheiterten aber ebenso wie der Versuch, das Sunedörfli gemeinsam mit einem etablierten Partner näher in das Feld suchttherapeutischer Jugendarbeit zu führen. Letzteres könnte erst ab 2016 eine Chance haben, wenn die kantonalen Rahmenbedingungen für die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen überarbeitet worden sind. Dies führte dazu, dass wir zum Ende des Jahres kritisch prüfen mussten, ob wir das Angebot auch im Jahr 2014 aufrechterhalten möchten. Immerhin durften wir als Folge der konzeptionellen Anpassungen einen deutlichen Anstieg der Anfragen verzeichnen, was Hoffnungen macht. Und die Erfolgsquote war im Berichtsjahr so hoch wie noch nie, die Qualität stimmt also. Sune-Egge: Die Bürokratie bremst uns

Der Sune-Egge stand nach wie vor unter

dem Eindruck der ungeklärten Tarifsituation. Zwar konnten mit den grossen Krankenversicherern Verträge für das Jahr 2013 mit einer Option für das Jahr 2014 abgeschlossen werden. Bis zum Jahres­ ende waren diese Verträge aber durch den Regierungsrat noch nicht gebilligt, was dazu führte, dass wir weiterhin zu für uns unvorteilhaften provisorischen Tarifen abrechnen mussten. Hinzu kommt, dass auch das Abrechnungsjahr 2012 noch immer im Festsetzungsverfahren steht. Bereits früh im Jahr haben die Krankenkassen ausserdem begonnen, Patientinnen und Patienten aus dem Akut- in den Pflegestatus zurückzustufen. Mit einem Pflegepatienten sind wir aber nicht weniger intensiv unterwegs als mit einem Akutpatienten, die Kosten sind nicht kleiner. Wenn wir – was wir wie oben beschrieben seit Jahren tun – um kostendeckende Tarife für unseren Sune-Egge kämpfen, tun wir dies nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen. Das Ringen darum ist deshalb so anspruchsvoll,


Christoph Zingg, Gesamtleiter, arbeitet daran, die SWS für kommende Aufgaben fit zu machen.

weil unsere Patientinnen und Patienten in kein Schema passen und unsere Arbeit, die vornehmlich Beziehungsarbeit ist, in keinem vorfindlichen System abgebildet werden kann. Wir sind es diesen Patientinnen und Patienten aber schuldig, dass auch sie vor­kommen. Auch deshalb kämpfen wir. Es geht letztlich nicht nur um Geld, sondern um die Anerkennung dieser Menschen und ihrer Realität. Iglu: Keine falschen Hoffnungen machen

Um die Wahrnehmung von Menschen und ihrer Realität geht es auch beim Thema «Armutswanderer»: Im Februar 2013 gemeinsam mit der Zürcher Stadtmission, ab Dezember 2013 in eigener Verantwortungen führten die SWS mit dem «Biwak» resp. mit dem «Iglu» einfachste Notschlafstellen für Menschen vorwiegend europäischer Herkunft, welche auf der Suche nach Arbeit und einer Existenz in der Schweiz angekommen sind. Die Gründe, die diese Menschen – meist sind es Männer jüngeren und mittleren Alters – zur Wanderung

zwingen, sind vielfältig: Armut, Hunger, disfunktionale politische und wirtschaftliche Systeme im Herkunftsland, die Wirtschaftskrise. Von dieser Wanderschaft betroffen sind unterdessen Millionen, die sich zwischen Madrid und Trondheim bewegen. Uns ist bewusst, dass wir die Ursachen dieser Wanderung nicht verändern können. Was wir aber können: Diesen Menschen in Anstand und auf Augenhöhe freundlich begegnen. Es ist einfach nicht wahr, was uns von verschiedenen Stellen vorgeworfen wurde: nämlich mit unseren Angeboten für Armutswanderer Menschen unter der Schaffung falscher Hoffnungen anzuziehen. Keiner zieht nur wegen einer alten Matratze, die er einmal während maximal sieben Nächten benutzen darf, durch halb Europa. Wir schaffen keine falschen Hoffnungen. Wir schaffen Klarheiten, indem wir viel über diese Menschen und ihre Motive lernen. Und wir halten aus, wenn ein Rumäne, der einen Monat nach seiner Rückreise

wieder dasteht – und den wir auf Grund der 7-Tage-Regelung wegweisen müssen –, lapidar sagt: «Meine Frau hat Hunger, meine Kinder haben Hunger – was soll ich denn anderes machen?» Mitarbeitende und Spendende: Danke für die Treue

Ohne die Treue, das Engagement, das Herz und die Fachlichkeit unserer Mitarbeitenden und Freiwilligen liesse sich die tägliche Arbeit für Menschen in Not unter anspruchsvollen Bedingungen nicht realisieren. Dafür gebührt ihnen grösster Dank. Danken darf ich auch unseren Spenderinnen und Spendern. Ohne sie, ohne ihr Vertrauen, ohne ihre Rückmeldungen und ohne die guten Gedanken und Gebete, mit denen sie uns unterstützen und begleiten, gäbe es die SWS nicht, und schon gar nicht seit 25 Jahren. Christoph Zingg, Gesamtleiter

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«Mein Büsi lehrt mich, Verantwortung zu tragen.»

Leandra

Mitglieder und Aufgaben des Patronatskomitees Das Patronatskomitee setzt sich aus öffentlichen Personen zusammen, die unsere Arbeit ideell unterstützen. Sie repräsentieren uns in der Öffentlichkeit und insbesondere in Kirchen, in der Politik und im Sozialwesen.

Dr. iur. Carole Schmied-Syz, Erlenbach

Co-Präsidium Gerhard Fischer, Bäretswil

Mitglieder Jill Allemang, Zürich

Alt Kantonsratspräsident

Managing Director jallé gmbh

Helen Gucker-Vontobel, Meilen

Ernst Danner, lic. iur., Zürich

Ehem. Kirchenrätin und ehem. Rats­mitglied Schweizerischer Evang. Kirchenbund

Jurist

Ehem. Präsident Diakonieverband Schweiz, Pfarrer am Grossmünster, Zürich

Martin Fischer, Hinwil

Monika Stocker, Zürich

Vizepräsident Kirchensynode Kt. Zürich

Alt Stadträtin Zürich

Dr. Esther Girsberger, Zürich

Heiner Studer, Wettingen

Publizistin und Dozentin, Stiftungsrätin Stiftung Zewo

Präsident der EVP Schweiz, Alt Nationalrat

Hans Hofmann, Horgen

Theres Weber-Gachnang, Uetikon am See

Alt Ständerat SVP

Kantonsrätin SVP

Dr. theol. Heinz Rüegger, Zürich

Pfr. Paul Wellauer, Bischofszell

Leiter Theologie und Ethik, Stiftung Diakoniewerk Neumünster

Alt SR-Präsident SWS

Vizepräsidentin einer Privatbank Pfr. Dr. Christoph Sigrist, Zürich

Marlies Zaugg-Brüllmann, Richterswil Dr. iur. Peter Schäppi, Wädenswil

Jurist

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Ehem. Kantonsrätin FDP


Marlies Petrig und Thomas Schlag bilden das Co-Präsidium des Stiftungsrats und sehen neue Aufgaben auf die SWS zukommen.

Mitglieder und Aufgaben des Stiftungsrates Die sieben Stiftungsrätinnen und -räte bilden unser oberstes Leitungsorgan. Sie trafen sich im Berichtsjahr zu sieben Sitzungen und einer Retraite. Co-Präsidium Marlies Petrig, Gutenswil

Mitglieder Ulrich Erlinger, Dr. med., Zürich

* 1966, Mitglied der Geschäftsleitung des KZU Kompetenzzentrums Pflege und Gesundheit

* 1965, Chefarzt Alterspsychiatrie im Sanatorium Kilchberg

Aufgabenbereiche

Der Stiftungsrat ist das strategische Führungsorgan und nimmt die mittelund langfristige Leitungs- und Kontroll­ funktionen wahr.

Stefan Elsener, Wetzikon Thomas Schlag, Prof. Dr., Zürich

* 1965, Professor für praktische Theologie (Religionspädagogik/Kybernetik) an der Universität Zürich

* 1947, ehem. Finanzchef in indu­striellen und medizinischen Unternehmen Regina Gabriel Cantieni, Chur

* 1947, Fachauditorin, Mitglied der Fachkommission des Schweizerischen Kinderspitexvereins Claire Häfeli-Villiger, Arni

* 1955, Vorstand Entlastungsdienst Aargau Vanessa Ölz, lic. iur., Zürich

Er trägt die Gesamtverantwortung für die Stiftung, insbesondere für die Stiftungs­ tätigkeit wie z.B. die Verwaltung und Verwendung der Stiftungsmittel, die Gestaltung des Internen Kontrollsystems (IKS), das Risikomanagement und ein wirksames Controlling. Der Stiftungsrat delegiert unter Wahrung seiner Aufsicht und Verantwortung die Aufgaben und Kompetenzen der Geschäftsführung.

* 1953, Leitung Recht und Kommunikation bei Bucher Industries AG

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«Die Nachtpatrouille hat mir Hoffnung gegeben.» Bianca

Bericht des Stiftungsrates Wir verstehen uns als sozialdiakonisches Unternehmen in der Nachfolge Christi und agieren an den sozialen Brennpunkten unserer Gesellschaft.

Hinsehen, wo der Staat wegschaut

In sieben ordentlichen Sitzungen und einer zweitägigen Klausurtagung hat sich der Stiftungsrat im Berichtsjahr intensiv mit den aktuellen Herausforderungen beschäftigt und die dafür notwendigen strategischen, personellen und finanziellen Überlegungen angestellt. Das Berichtsjahr war von erfreulicher Arbeit für Notleidende sowie von Planungen bestimmt, die mit finanziellen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten zu tun hatten. Auch wenn wir finanziell auf solider Basis stehen, gibt uns doch zu denken, dass wir unsere Ressourcen oft dort einsetzen müssen, wo eigentlich staatliche Leistungen gesetzlich garantiert sind, aber nicht entsprechend eingesetzt werden. Grundsätzlich dürfen wir erneut feststellen, dass die Entwicklungen des letzten Jahres uns dankbar auf vergangene und zuversichtlich auf die weiteren Tätigkeiten blicken lassen. 25 Jahre SWS

Das Berichtsjahr war von einer Reihe von Veranstaltungen und Feierlichkeiten im

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Rahmen des 25-Jahr-Jubiläums unserer Stiftung geprägt. Einen der Höhepunkte stellte dabei der Gottesdienst im Grossmünster vom 25. August dar. Er führte viele Mitarbeitende, Freunde und nicht zuletzt die von den SWS betreuten Personen in einer schönen und bewegenden Feier zusammen. Gleiches gilt für das in diesem Zusammenhang durchgeführte Mitarbeiterfest vom 8. November, zu dem ein Mitarbeiter meinte: „Hier ist etwas zusammengewachsen.“ Darüber hinaus haben viele Aktivitäten sowie die entsprechende mediale Berichterstattung den SWS ein eindrückliches Gesicht gegeben. Abstimmen unserer Angebote

Die Entwicklung der einzelnen Einrichtungen gibt uns insgesamt Anlass zur Freude. Die im Vorjahr eröffnete Notwohnsiedlung Brothuuse erweist sich als notwendig und hat sich als sinnvolle Ergänzung unserer Angebote erwiesen. Die Erfahrungen vermitteln uns das sichere Gefühl, dass die grosszügig erhaltenen Spenden hier

am passenden Ort für die richtigen Menschen investiert sind. Der Stiftungsrat hat sich im Berichtsjahr damit befasst, die bestehenden Einrichtungen noch stärker miteinander zu vernetzen und zu einer aufeinander abgestimmten Angebotskette auszubauen. Ziel ist es, dass Menschen in schwierigen Lebenslagen auf Einrichtungen der SWS zählen können. Sei es, weil sie dringende oder langfristige medizinische Hilfe benötigen, sei es, weil sie auf der Gasse leben und einen Weg zurück in die Gesellschaft suchen und Schritte in ein eigenständigeres Leben gehen wollen. Für solche Lebenslagen wollen die SWSBetriebe so zusammenarbeiten, dass Menschen hier die notwendige Begleitung und Beratung erfahren. Dabei müssen aus unserer Sicht strategische Zusammenarbeit und wirtschaftliche Tragbarkeit Hand in Hand gehen. Im Sunedörfli waren wir zu konzeptionellen Neuüberlegungen gezwungen. Die intensive Auseinandersetzung mit der


Elvira Schmidiger unterstützt Bewohner des Ur-Dörfli bei deren Suche nach neuen Lebensperspektiven.

Fragestellung der abstinenzorientierten Therapie führte uns zu zwei wesentlichen Erkenntnissen. Einerseits erhält unser Angebot qualitative Bestnoten. Andererseits ge­schehen die Zuweisungen sehr zurückhaltend. Aufgrund der Komplexität der Fragestellung schloss der Stiftungsrat diese Beratungen jedoch erst anfangs 2014 ab. Offene Tarifverhandlungen

Im Fachspital Sune-Egge hat sich im Berichtsjahr ein neues Team von Ärzten und weiterem medizinischen und pflegerischen Personal eingearbeitet. Die räumliche Enge im Sune-Egge erfordert von allen Beteiligten erhebliche Flexibilität. Zugleich beschäftigen uns nach wie vor die gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen, vor allem, was die tariflichen Aspekte und damit die nachhaltige Perspektive unseres Fachspitals angeht. Die Verhandlungen mit Kanton und Krankenkassen um neue Tarife konnten auch bis zum Ende des Berichtsjahres bedauerlicherweise noch nicht erfolgreich abgeschlossen werden, auch

wenn wir inzwischen Signale empfangen haben, die uns zuversichtlich in die Zukunft blicken lassen. Das Projekt eines neuen Sune-Egge werden wir weiterverfolgen, sobald die Tariffragen geklärt sind.

bearbeitet. Unsere Angebote der Hilfe für benachteiligte Jugendliche, von denen auf dem Platz Zürich mehr und mehr unter die Räder zu geraten drohen, werden wir weiter voranbringen.

Wir staunen täglich in Dankbarkeit darüber, wie in allen unseren Einrichtungen Mitarbeitende oftmals weit über ihre Verpflichtungen hinaus mit Leib und Seele für die Benachteiligten und Hilfebedürftigen da sind und in ihrem Wirken den diakonischen Geist der SWS zum Vorschein bringen.

Dankbar für den Rückhalt

Politische Rahmenbedingungen

Grundsätzlich fällt uns immer wieder schmerzlich auf, wie mühsam und langsam sich die Behörden auf konkrete prekäre Situationen einzulassen bereit sind. Die massiven Notsituationen, die sich etwa für Jugendliche auf der Strasse, für therapiewillige Personen, aber auch für Migrantinnen und Migranten und nicht zuletzt für Prostituierte in letzter Zeit ergeben haben, werden bisher kaum ausreichend

Wir freuen uns darüber, dass uns die Zuwendungen von öffentlicher und vor allem von privater Seite, die Tatkraft der Mitarbeitenden der SWS sowie die interne Führungs-, Verwaltungs- und Finanzorganisation auch im Berichtsjahr wieder in die Lage versetzt haben, konstruktive und investive Zukunftsüberlegungen anstellen zu können. Hier ist uns jede kleine Geste, und sei es nur schon ein Wort der Wertschätzung, genauso wichtig wie alle grosszügige finanzielle Unterstützung. Auf beides sind wir auch im neuen Jahr wieder angewiesen, und für beides sind wir überaus dankbar. Marlies Petrig und Prof. Dr. Thomas Schlag,

Co-Präsidium des Stiftungsrates

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Unsere Angebotstreppe

ig

Ambulante Wohnbegleitung

Sunedörfli

Ur-Dörfli

Diakonische Dienste

Wir bieten seel­sorgerliche, soziale, medizinische und materielle Hilfe.

Brot­ Brothuuse huuse

h

Sune-Egge

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Nemo

nie

Sunestube Gassentierarzt

Brot-Egge

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Pfuusbus

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auffangen betreuen weiterhelfen

Nieder- bzw. Hochschwelligkeit beschreibt, dass die Hürde oder Schwelle für Hilfesuchende möglichst niedrig gehalten wird, um den Einstieg in unsere Programme zu erleichtern. Sie müssen nicht zuerst einem Anforderungskatalog entsprechen, damit sie überhaupt Hilfe erfahren dürfen. Ziel der Angebote ist es, Notleidenden eine wirtschaftliche und soziale Wieder­ eingliede­rung in die Gesellschaft zu er­ möglichen. durch Spenden finanziert durch Sozialamt, Krankenkasse etc. finanziert

Angebotstreppe und Leitungsorganisation Die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber wurde vor 25 Jahren gegründet mit dem Ziel, Menschen in Notsituationen einen Weg aus ihren Schwierigkeiten zu zeigen.

Abgestufte Angebote

Transparente Strukturen

Die SWS begegnen mit ihren aufeinander abgestimmten Angeboten unterschiedlichen Notlagen. Damit gewährleisten sie breitgefächerte Hilfe auf Augenhöhe.

Die SWS legen Wert auf transparente Strukturen. Sie unterstehen der Stiftungs­ aufsicht und werden jährlich durch eine renommierte Revisionsgesellschaft geprüft.

Die Geschäftsleitung verantwortet die Koordination und Kooperation der verschiedenen Betriebe und Fachbereiche und die Umsetzung der vom Stiftungsrat vorge­gebenen strategischen Ziele.

Leitungsorganisation (Stand Dez. 2013)

Externe Aufsicht Mitglieder der Geschäftsleitung

1 2

Betrieb Fachbereich

Stiftungsaufsicht Kanton Zürich

Stiftungsrat 7 Personen

Patronatskomitee 16 Personen

Ehrenpräsident Pfr. Ernst Sieber

Externe Revision

Finanzkommission 2 Personen Diakonische Dienste 2

Assistenz Gesamtleitung Jacqueline Arter

Anlaufstelle Sunestube 1 Roy Gerber

Auffangeinrichtung Brot-Egge 1 Andreas Käser

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Kommunikation & Fundraising Walter von Arburg

Gesamtleiter Christoph Zingg

Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli 1 George Angehrn

Therapie­zentrum Sunedörfli 1 Michael Meier Anne Doering

Fachspital Sune-Egge 1 Christoph Kassel

Finanzen & Dienste 2 Stv. Gesamtleiter Joachim Focking


Melina Mallat steht Hilfesuchenden in der Auffangeinrichtung Brot-Egge mit Rat und Tat zur Seite.

Auffangeinrichtung Brot-Egge und Frontprojekte Der Brot-Egge richtet sich an Menschen mit seelischen, sozialen und materiellen Nöten. Brothuuse ist eine teilweise selbstverwaltete Notwohnsiedlung. Pfuusbus und Iglu sind Notschlafstellen. Auffangeinrichtung Brot-Egge

Notwohnsiedlung Brothuuse

Neben der harten täglichen Arbeit für und mit Ratsuchenden wurden einige kleinere und ein grosses Fest gefeiert: Angefangen bei spontanen Grilladen an Sommertagen bis hin zum Brot-Egge-Fest. An diesem Tag konnten Besucher, Brothuuse-Bewohner und Freiwillige nicht zuletzt ihr schauspielerisches Talent unter Beweis stellen.

Der Höhepunkt des Jahres war das Glockenfest – die feierliche Einweihung des Glockenturmes samt Glocke. Im Alltag lag der Fokus auf der Förderung der Dorfgemeinschaft. Durch gemeinsame Arbeiten (Anlegen Garten mit Sitzplatz und Gartenhaus, Fertigung und Verkauf von Holzlaternen) sowie gemeinsam diskutierte Beschlüsse soll eine breite Partizipation ermöglicht werden. Das ist ein nicht immer einfacher Prozess, der jedoch zur Persönlichkeitsentwicklung der Bewohner beiträgt.

Kleiderladen

Im Herbst wurde der Kleiderladen dank der Initiative der Freiwilligen einem gründlichen Umbau unterzogen. Die langen Arbeitstage zeigten Wirkung: Der Laden erscheint nun in frischem Glanz und ist praktischer und kundenfreundlicher gestaltet. Notschlafstelle Iglu

Die Suche nach billigem Wohnraum für Obdachlose ist weiterhin unsere Hauptaufgabe. Im Dezember eröffneten wir zudem im Saal unter den Räumlichkeiten des Brot-Egge die Notschlafstelle Iglu für Armutswanderer.

Brot-Egge 2013 Besuche: 10’212 (2012: 14’982) Geschützte Arbeitsplätze: 2 (3) Freiwillige Mitarbeitende: 54 (18) Brothuuse 2013 Bewohnende: 30 (30) Freiwillige: 3 (2) Pfuusbus 2013 Übernachtungen: 3’519 (3’741) Freiwillige: 96 (94)

Notschlafstelle Pfuusbus

Dank der Entlastung durch das Iglu kann nun spezifischer auf die Bedürfnisse der Pfuusbus-Bewohner eingegangen werden. Das Zusammengehörigkeitsgefühl wurde gestärkt. Ohne den Einsatz der Hüttenwarte, der Kältepatrouilleure, der Freiwilligen überhaupt, ist der Pfuusbus undenkbar. Die breite Unterstützung aus der Bevölkerung macht die Sinnhaftigkeit des Projekts erst aus. Andreas Käser, Betriebsleiter Brot-Egge

total 154 Pfuusbus: 96 (63 %) Brot-Egge: 54 (35 %)

Brothuuse: 3 (2 %)

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«Als meine Mutter mich rausschmiss, war ich im Nemo willkommen.» Chantal

Anlaufstelle Sunestube und Noteinrichtung für Jugendliche Nemo Die Sunestube ist eine niederschwellige Anlaufstelle für suchtmittelabhängige und sozial desintegrierte Menschen. Sie ist zugleich Ausgangsort für die aufsuchende Gassenarbeit sowie Kontaktstelle für die Noteinrichtung für junge Obdachlose Nemo.

Anlaufstelle Sunestube

Nachtpatrouille

Seit Juli gilt in der Sunestube ein allgemeines Rauchverbot. Am 19. September ging in unserer Anlaufstelle an der Militärstrasse die Taufe von Marcel Buergis CD «Live us de Sunestube» über die Bühne. Die Frauentage im März und November, die Musik- und Gesangsstunden sowie die Bastel- und Spielnachmittage sind Aktivitäten, die nicht Beschäftigungstherapie sind, sondern Mittel, um auf Augenhöhe die ausgeprägten Minderwertigkeitskomplexe unserer Gäste ab- und die Selbstwertgefühle aufzubauen. Erfreulich war auch, dass wir im Berichtsjahr nicht weniger als 24 Personen auf dem Weg in den Entzug und in die anschliessende Rehabilitation begleiten durften.

Auf hohem Niveau stabilisieren konnten wir die Arbeit der ganzjährigen Nachtpatrouille, die von freiwilligen Mitarbeitenden wie auch von Sunestube-Mitarbeitenden als Freiwilligenarbeit verrichtet wird, sowie die aufsuchende Gassenarbeit. Gassentierarzt

Im Berichtsjahr kamen vermehrt Menschen mit mehr als einem Haustier in unsere wöchentliche Sprechstunde. Wir mussten und müssen aus Tierschutzgründen genau hinschauen, ob die Halter in der Lage sind, für so viele Tiere zu sorgen. Wir stellten auch eine Zunahme illegal eingeführter Tiere fest. Ausblick

Noteinrichtung für junge Obdachlose Nemo

Im Nemo, unserer Noteinrichtung für junge Obdachlose, verzeichneten wir 673 Übernachtungen. Obschon das etwas weniger sind als im Vorjahr, sind es doch deutlich mehr als die 566 Übernachtungen von 2011.

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Auch 2014 wollen wir Menschen in Entzugs- oder Therapiestationen und Jugendliche aus Nemo zielorientiert in adäquate Wohn- und Arbeitssituationen weiter­vermitteln. Roy Gerber, Betriebsleiter Sunestube

Sunestube 2013 Besuche Total: 21’129 (2012: 21’467) Beratungen: 1’485 (2’220) Mahlzeiten: 11’251 (10’267) Sandwiches/Suppen: 39’717 Freiwillige auf Nachtpatrouille: 35 (9) Nemo 2013 Übernachtungen: 673 (798) Bewohnende: 69 (90) Gassentierarzt 2013 Besuche: 767 (735)

total 69 Burschen: 27 (39 %)

Mädchen: 42 (61 %)


Christian S. fand im Sune-Egge kompetente und menschliche Betreuung.

Fachspital Sune-Egge für Sozialmedizin und Abhängigkeitserkrankungen Das Fachspital Sune-Egge ist für die Akutversorgung von suchtmittelabhängigen Patienten zuständig. Angegliedert ist die Pflegestation in Egg. Tarife

Umbau

Das Berichtsjahr war wesentlich von finanziellen Unsicherheiten im Schweizer Gesundheitswesen geprägt. Die Tarife blieben wie bei allen anderen Gesundheitsbetrieben weiterhin provisorisch, was zu grossen Sicherheitsrückstellungen führte und den Handlungs- und Planungsspielraum sehr einschränkte.

Im Betrieb musste der 25-jährige Personenlift durch einen neuen ersetzt werden. Bei nur einem Lift im Haus war die Umbauphase eine logistische Herausforderung, die wir gut bewältigen konnten. Ebenfalls erfreulich ist, dass wir als Akutspital mit Pflegeeinrichtung die Audits des Kantons Zürich sowie der Stadt Zürich ohne Be­ mängelung bestanden haben.

Sune-Egge 2013 Eintritte: 65 (2012: 75) Pflegetage: 12’578 (12’923) Durchsch.Auslastung: 85,87 % (88,27 %) Durchsch. Aufenthaltsdauer: 131 Tage (150) Ambulante Leistungen 2013 Behandlungen: 1’130 (1’289) Durchsch. Anzahl Methadonpatienten*: 39 (55) *inkl. Ur-Dörfli

Personal

Umbau und personelle Engpässe haben dazu geführt, dass wir nicht alle Betten belegen konnten. Im Arztdienst ist es leider nicht gelungen, wie geplant personell auszubauen, um die nötige Entlastung zu schaffen. Damit konnten wir ambulante und stationäre Aufgaben nicht im gewünschten Masse übernehmen oder entwickeln. Im Pflegeteam konnten wir die Planstellen besetzen. Seit Mai 2013 ist die Pflegedienstleitung wieder besetzt, was zu einer wesentlichen Entlastung im Pflegealltag geführt hat.

Konzept

Die beziehungsorientierte Arbeit mit suchtmittelabhängigen Patientinnen und Patienten führt immer wieder zu herausfordernden Situationen. Wir müssen sehr häufig beziehungsorientiertes und fachliches Handeln gegeneinander abwägen. Um hier richtig zu priorisieren und zusammenzuarbeiten, haben wir im Berichtsjahr einen Strategieprozess begonnen, der im laufenden Jahr weitergeführt wird und zu einem gemeinsamen Haltungs- und Handlungskonzept führen soll. Christoph Kassel, Leiter Sune-Egge

total 1’130 für Ur-Dörfli: 131 (12 %)

für Sune-Egge: 999 (88 %)

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«Sie haben mir geholfen, von der Strasse wegzukommen.»

Manu

Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Das Ur-Dörfli ist eine stationäre, während 24 Stunden betreute Suchthilfeeinrichtung. Schwerpunkte dieser niederschwelligen Einrichtung sind Überlebenshilfe, soziale Stabilisierung sowie geeignete Weitervermittlung.

Beitrag an die soziale Stabilität

Der Sozialbereich war schon immer ein Teil der Wirtschaft, auch wenn das des Öfteren verkannt wird. Dass unser Sozialsystem im internationalen Vergleich gut ausgebaut ist, ist eine Tatsache. Mit gutem Grund: Ein gutes Sozialwesen ist ein grosser Standortvorteil. Thomas Daum, von 2006 bis 2013 Direktor des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, sagte in einem Interview, dass unser Wettbewerbsvorteil primär an der Qualität der Leistung liege. Diese bestehe unter anderem in der Zuverlässigkeit. Er fügte hinzu, dass diese Zuverlässigkeit zu einem Teil konkret gemessen werden könne, zu einem anderen Teil durch das Image definiert werde. Mehr Sicherheit für alle

Was hat das mit dem Ur-Dörfli zu tun? Es gibt die Wirtschaftshilfe der standardisierten Sozialversicherungssysteme. Dazu gehören unter anderem die Arbeitslosenversicherung und die Invalidenversicherung. Und es gibt die Sozialhilfe, die auf

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die einzelne Person massgeschneidert wird und persönliche Hilfe leistet. Wir arbeiten zusammen mit den Sozialämtern, die ihre Klienten zu uns schicken. Im Ur-Dörfli leisten wir aber weit mehr, als die Sozialhilfe bezahlt. Dieser zusätzliche Aufwand verursacht ein grosses jährliches Defizit, das aber durch unsere Spender und Spenderinnen gedeckt wird. Auch im Berichtsjahr gehörten die medizinische und die auf Stabilisierung und Reaktivierung individueller Fähigkeiten ausgerichtete Beschäftigungstherapie zu den Kernelementen unseres Alltags. Indem unsere Bewohner und Bewohnerinnen nicht auf der Strasse sind, werden die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Gesellschaft verstärkt. Wir geben unseren Klienten eine Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeit und vermitteln auch ihnen Sicherheit. Das vermindert letztlich die Kriminalität. Mit dem Versuch der sozialen und gesundheitlichen Stabilisierung unserer Bewohner tragen wir einen Teil zur sozialen

Stabilität und damit zum positiven Umfeld für unsere Wirtschaft bei. George Angehrn, Betriebsleiter Ur-Dörfli Ur-Dörfli 2013 Belegungstage: 7’427 (2012: 7’623) Auslastung: 71 % (72 %) Eintritte: 26 (33), Austritte: 24 (31) Betriebsbesichtigungen: 40 (27) Beschäftigungstage für auswärtige Klienten: 173 (112) Suchtprävention: 13 Klassenbesuche (10)

total 69 Personen Männer: 4’455 (60 %)

Frauen: 2’972 (40 %)


Hedwig Winet unterstützt im Sunedörfli Klientinnen und Klienten bei ihrer Wiedereingliederung in die Gesellschaft.

Rehabilitationszentrum Sunedörfli, AWG und AWB Das Sunedörfli ist ein zertifiziertes, abstinenzgestütztes Rehabilitationszentrum für suchtmittel­abhängige Menschen und ist sowohl von den Fürsorge- wie auch von den Justizdirektionen anerkannt. Zahl der Therapieplätze reduziert

Das Angebot neu ausrichten

Das Berichtsjahr war im Sunedörfli geprägt von einer Standortbestimmung des gesamten Organisationsbereiches. Wir konnten nicht die erforderlichen Kriterien einer Auslastung im Sinne der Belegungszahlen von Klienten und Klientinnen erreichen. Das führte zum einen zur Schliessung unserer Aussenwohngruppe an der Einsiedlerstras­ se in Horgen Ende Oktober. Zum andern veranlasste uns diese Entwicklung zu einer tiefen Analyse des gegenwärtigen und zukünftigen Bedarfs an Rehabilitationsmassnahmen und -plätzen. In umfassenden internen Abklärungen und intensiven Gesprächen mit diversen Organisationen, Fachstellen und Behörden wurden Bedarfszahlen und mögliche Angebotsanpassungen eruiert. Nach eingehender Prüfung aller Aspekte und Entwicklungswahrscheinlichkeiten kam der Stiftungsrat nach Konsultation von Geschäftsleitung und Sunedörfli-Leitung zum Schluss, den Betrieb und damit den Aufwand zu re­ duzieren, um Kosten einzusparen.

Das Therapiezentrum Sunedörfli wird ab Februar 2014 mit einer maximalen Belegung von 8 statt bisher 13 Klientinnen und Klienten weitergeführt. Gleichzeitig wird in den nächsten zwei Jahren ein Konzept erarbeitet, um das Therapieangebot den sich verändernden Bedürfnissen anzupassen und damit eine tragfähige Lösung für den künftigen Betrieb des Sunedörfli zu realisieren. Die Verringerung der Therapieplätze bringt das Ausscheiden einiger Kollegen mit sich, die in ihrem Engagement mehr als nur eine Angestelltenarbeit verrichtet haben. In diesem Zusammenhang danken wir diesen Mitarbeitenden für alles Geleistete und sind bestrebt, mit ihnen zusammen gute Anschlusslösungen für sie zu finden. Für die Zukunft sind wir zuversichtlich, die hohe Qualität unserer Arbeit beizubehalten und einen wichtigen Beitrag zur abstinenzorientierten Suchttherapie zu leisten. Michael Meier und Anne Doering,

Sunedörfli 2013 Bewohnertage: 2441 (2012: 3’532) Bettenauslastung: 53 % (74 %) Therapieteilnehmende: 16 (19) Eintritte: 8 (9), Austritte: 12 (10) Aussenwohngruppe AWG 2013 Bewohnertage: 323 (882) Bewohnende: 4 (8) Eintritte: 2 (6), Austritte: 4 (7) Ambulante Wohnbegleitung AWB 2013 Begleitete Personen: 5 (8) Gespräche: 35 (182)

total 16 Frauen: 4 (25 %)

Männer: 12 (75 %)

Co-Betriebsleitende Sunedörfli

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«Dank den SWS bin ich heute abstinent.»

Laura

Diakonische Dienste Die Diakonischen Dienste koordinieren das seelsorgerliche Angebot in unseren Einrichtungen. Zugleich beraten und begleiten sie Menschen in Notsituationen. Damit ergänzen sie subsidiär die Angebote anderer sozialer Institutionen und arbeiten landesweit vernetzt.

Personelle Wechsel

Ende April trat Sozialarbeiter Etienne Conod in den Ruhestand. Im August verliess uns die langjährige Leiterin Bettina Geuer, um sich einer neuen Herausforderung zu stellen. So war der Sozialdienst bis Ende Jahr nur noch mit Muriel Stäuble und ihrem 90-Prozent-Pensum besetzt. Das hatte zur Folge, dass vermehrt Telefon­ beratungen durchgeführt wurden, um genügend Zeit für die direkte Betreuung der dringendsten Fälle von in Not geratenen Menschen zu haben. Ab März 2014 wird Matthias Roth als neuer Sozialarbeiter zu uns stossen. Er wird sich primär mit der Rekrutierung und Koordination der Frei­ willigenarbeit befassen. Schwerpunkte in der Beratung

Im Berichtsjahr setzten wir das Schwergewicht auf die Hilfe zur Selbsthilfe. Zentral dabei ist die Stärkung der Ressourcen der Hilfesuchenden. Erst damit sind tragfähige Lösungen möglich. Meist trafen wir motivierte Menschen an, die uns das Festlegen

16 | SWS-Jahresbericht 2013

von Regeln und Zielen in der Zusammenarbeit erleichterten und so eine erfolgsversprechende Beratung ermöglichten. Wir begegneten vielen Working-Poor-Familien mit Migrationshintergrund, die grösstenteils wegen Arbeitsverlust in finanzielle Not gerieten. Etliche Klienten kämpften wegen Kündigung, Wohnungsverlust oder psychischen Problemen mit Existenzängsten. Beziehungen anbieten

In der Seelsorge erarbeiteten wir im Berichtsjahr unter der Leitung von Bettina Geuer ein Seelsorgekonzept. Dieses definiert die Aufgaben der Seelsorgenden. Gestärkt wurde die Zusammenarbeit mit dem Sunedörfli. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Therapiezentrums haben nun verbesserten Zugang zur Seelsorge innerhalb der SWS. Ziel unserer Arbeit ist es nach wie vor, die Verbindung des Betreuten zu sich selbst, zu Gott und zu den Mitmenschen zu vertiefen. Wir bieten Beziehung an – etwas, das vielen unserer

Betreuten fehlt und das oft der Ursprung ihrer Probleme ist. Muriel Stäuble, Sozialarbeiterin Katharina Zimmermann und Joseph Keutgens, Seelsorgende Diakonische Dienste Sozialberatungen: 260* (2013: 502) Telefonberatungen: 145 Seelsorgegespräche: 2’316 (1’926) Von Freiwilligen geleistete Stunden: 6’188 (3’599) *nur Muriel Stäuble

total 6’188 Stunden Nemo: 26 (0.4 %) Kleiderladen: 2’209 (36 %) Sunestube: 2’614 (42 %) Iglu: 220 (4 %) Brot-Egge: 676 (11 %) Ur-Dörfli: 40 (0.6 %)

Brothuuse: 75 (1 %) Sune-Egge: 328 (5 %)


Bruno G. sucht in Brothuuse Halt und lernt, wieder in Tagesstrukturen zu leben.

Administration, Kommunikation und Fundraising Diese drei Dienstleistungsabteilungen wirken im Hintergrund und entlasten die Mitarbeitenden an der Front von administrativen Aufgaben. Kommunikation, Fundraising

Administration, Finanzen, Personal

Im Bereich der Mittelbeschaffung haben wir unsere Bemühungen intensiviert, Firmen und Stiftungen für Spenden zugunsten unserer Arbeit zu gewinnen. Um diesen Zusatzaufwand betreiben zu können, haben wir die personellen Ressourcen im Bereich der Mittelbeschaffung um ein 100-ProzentPensum ausgebaut. Mit Elena Philipp (Stiftungen, Grossgönner) und Hansueli Gujer, der im Frühjahr die Nachfolge von Horst Bührer als Fundraiser antrat, verfügte der Bereich Mittelbeschaffung Ende 2013 über 180 Stellenprozente. Unter anderem konnten so innovative Sammelaktionen wie Crowdfunding getestet werden.

Durch den starken Anstieg der Sachspenden wird deren Handhabung stetig anspruchsvoller und zeitintensiver. Neben der üblichen Weitergabe der Sachspenden wurden zwei Basare zugunsten der Bedürftigen durch­ geführt.

Einen bedeutenden Teil der Kommunikationstätigkeit widmen wir der Präventionsarbeit. Im Berichtsjahr durften wir so mit 38 Schulklassen arbeiten (Vorjahr: 5) und 78 Studierende (20) betreuen. Dank dem neuen Webauftritt stieg die Zahl der Be­ suche innert Jahresfrist um 17 Prozent. Walter von Arburg, Leiter Kommunikation

Nach siebenjähriger Zusammenarbeit mit der PWC erfolgt die Prüfung der Jahresrechnung neu durch die BDO. Trotz laufend erzielten Fortschritten weiterhin zentrales Thema sind Tarifverhandlungen des Spitals Sune-Egge mit Gemeinden, Kanton, Krankenkassen und Sozialämtern. Der Personalbestand ist mit 188 Mitarbeitenden (133 Vollzeitstellen) gegenüber Vorjahr etwas angestiegen. In 2013 erfolgte ein Wechsel der Kranken-/Unfallversicherung zur AXA Winterthur. Für die Gewährleistung eines gerechten Entlohnungssystems wurde ein Lohnband-Projekt aufgegleist, welches im Verlauf 2014 zum Tragen kommt. Alexander Hohl, Koordinator Rechnungsw.

Administration 2013 Buchungen: 44’826 (2012: 54’279) Kreditorenrechnungen: 2’629 (2’578) Debitorenrechnungen: 3’375 (3’166) Lohnzahlungen: 2’367 (2’255) Kommunikation 2013 Medienkontakte: 209 (2012: 334) SWS in Print, Radio, TV erwähnt: 458 (778) Suchtprävention: 38 Klassenbesuche (5) Fundraising 2013 Gönner/-innen: 33’074

total 458 Radio/TV: 72 (16%)

Print: 386 (83 %)

SWS-Jahresbericht 2013 | 17


«In Brothuuse lerne ich, den Alltag zu bewältigen.»

Stefan

Mitarbeitende der gesamten Stiftung Unsere mehr als 180 motivierten und fachlich qualifizierten Mitarbeitenden (im Rahmen von knapp 133 Vollzeitstellen) prägen das unver­wechselbare Profil der SWS.

STIFTUNGSLEITUNG Zürich Hohlstrasse

Christoph Zingg, Gesamtleiter SWS Joachim Focking, Stv. Gesamtleiter / Leiter Zentrale Dienste KOMMUNIKATION und FUNDRAISING Zürich Hohlstrasse

Walter von Arburg, Leiter Kommunikation Hansueli Gujer, Fundraisingbeauftragter ab 03.13 Elena Philipp, Mitarbeiterin Kommunikation ab 01.13 ADMINISTRATION Zürich Hohlstrasse

Jacqueline Arter, Assistentin Gesamtleiter ab 02.13 Alexander Hohl, Koordinator Rechnungswesen Marianne Mathyer, Leiterin Personaladministration Ursula Hangartner, Rezeptionistin, Rechnungswesen Denise Hirsig, Lernende 1. Lernjahr, Rechnungswesen bis 08.13 Shane Lübbig,Praktikantin, Rechnungswesen ab 10.13 Robert Razny, Chauffeur/Allrounder, Rechnungswesen Daniel Stieger, Buchhalter, Rechnungswesen Nicole Ulveling, Kaufm. Angestellte, Rechnungswesen Ursula Vollenweider, Verwaltungsassistentin, Rechnungswesen DIAKONISCHE DIENSTE Zürich Hohlstrasse

Bettina Geuer, Leiterin Diakonische Dienste bis 08.13 Etienne Conod, Sozialarbeiter bis 05.13 Joseph Keutgens, Seelsorger Muriel Stäuble, Sozialarbeiterin FH Auffangeinrichtung BROT-EGGE Zürich-Seebach

Andreas Käser, Betriebsleiter Brot-Egge

18 | SWS-Jahresbericht 2013

Daniela Bachmann, Sozialbegleiterin Francine Buchwalder, Praktikantin Petra Burch, Sozialarbeiterin FH ab 08.13 Ewald Furrer, Betriebsmitarbeiter bis 09.13 Daniela Güttinger, Chauffeuse ab 11.13 Florent Le Roux, Praktikant bis 04.13 Christoph Maier, Betriebsmitarbeiter ab 03.13 Melina Mallát, Assistentin Betriebsleitung Robby Schwerd, Sozialbegleiter Hanny Seewer, Chauffeuse Christian Sieber, Betreuungsassistent Beverly Sieber, Raumpflegerin Thomas Winzeler, Diakonischer Mitarbeiter Ewald Wysshaar, Seelsorger Barbara Wysshaar, Mitarbeiterin Iglu ab 12.13 Andrea Yannakopoulos, Sozialbegleiterin in Ausbildung Notwohnsiedlung BROTHUUSE Zürich-Affoltern

Eileen Jerichen, Bereichsleiterin Brothuuse Kurt Aeschlimann, Betreuer ab 03.13 Niko Lukic, Hauswart ab 02.13 Christian Wachsenegger, Chauffeur bis 08.13 Anlaufstelle SUNESTUBE Zürich Militärstrasse

Roy Gerber, Betriebsleiter Sunsestube Darja Baranova, Stv. Betriebsleiterin Sunestube Marcel Bürgi, Musiker Kilian Fritz, Praktikant ab 10.13 Raffaella Gazzola, Sozialarbeiterin


Manuela W. war krank und erfuhr im Sune-Egge umfassende Pflege.

Ursula Harlacher, Köchin bis 06.13 Janine Heller, Praktikantin ab 08.13 Brigitte Klug, Köchin ab 06.13 Martin Pálfalvy, Betreuer Michel Schöpf, Sozialarbeiter Isabella Schweizer-Rohr, Gassenarbeiterin Mirjam Spring, Projekt Gassentierarzt Andrea Stocker, Sozialpädagogin in Ausbildung bis 07.13

Madeleine Moser, Kaufm. Angestellte Rico Müller, Arbeitsagoge Cornelia Muther, Pflegefachfrau HF Regula Schäppi, Nachtwache ab 07.13 Maurus Schneiter, Praktikant ab 08.13 Eva-Maria Schöffel, Sozialpädagogin Felix Vollenweider, Arbeitsagoge bis 04.13 Hedwig Winet Reichmuth, Arbeitsagogin Björn Wyss, Arbeitsagoge

Noteinrichtung für Jugendliche Nemo Zürich

Tirza Bosshardt, Betreuerin Laura Kenning, Betreuerin Beatrice Koller, Sozialpädagogin bis 11.13 Lea Roxanne Pitts, Betreuerin Dominique Richiger, Betreuerin ab 03.13 Rehabilitationszentrum Sunedörfli Hirzel

Marco Anselmi, Betriebsleiter Sunedörfli bis 02.13 Anne Doering, Co-Betriebsleiterin Sunedörfli ab 03.13 Michael Meier, Co-Betriebsleiter Sunedörfli ab 03.13 Christoph Bodmer, Nachtwache Ralph Bräker, Nachtwache und Lehrer Andrea Brumann, Betreuerin Ulrich Fretz, Aushilfe ab 03.13 bis 05.13 Isabel Gasser, Arbeitsagogin Peter-Detlev Grunwald-Ockel, Sozialarbeiter Susanna Monika Kell, Nachtwache Norbert Knümann, Betreuer ab 05.13 Fabian Leisi, Betreuer

Aussenwohngruppe Sunedörfli Hirzel

Sieglind Werner, Sozialpädagogin bis 05.13 Beata Alina Wrzeszcz, Betreuerin bis 10.13 Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Pfäffikon ZH

George Angehrn, Betriebsleiter Ur-Dörfli Davorin Horvat, Stv. Betriebsleiter Ur-Dörfli Erica Bussot, Arbeitsagogin Ulf Carlehoeg, Nacht- u. Wochenendbetreuer Monika Christen, Nacht- u. Wochenendbetreuerin Franz Feusi, Arbeitsagoge Sandra Fleischmann, Sozialpädagogin in Ausbildung Rocky Gwada, Nacht- u. Wochenendbetreuer Hossein Mehdad Houschjari, Nacht- u. Wochenendbetreuer Andreas Jäggi, Arbeitsagoge Patrick Jampen, Sozialarbeiter Tim Karagülle, Sozialarbeiter in Ausbildung Judith Küttel, Arbeitsagogin Harald Lauenstein, Sozialpädagoge 06.13 bis 09.13

SWS-Jahresbericht 2013 | 19


«Ich werde hier ernst genommen.»

Susanne Niederberger, Nacht- u. Wochenendbetreuerin Philipp Reale, Nacht- u. Wochenendbetreuer ab 02.13 Gabriela Sabo, Sozialpädagogin in Ausbildung ab 09.13 Robert Savini, Arbeitsagoge Elvira Schmidiger, Nacht- u. Wochenendbetreuerin Sabrina Sinn, Sozialarbeiterin Serge Studler, Nacht- u. Wochenendbetreuer Sonja Tena-Aemisegger, Sozialarbeiterin Jana Tobler-Vanatko, Nacht- u. Wochenendbetreuerin Alfred Wittwer, Nacht- u. Wochenendbetreuer Fachspital Sune-Egge Zürich Konradstrasse

Christoph Kassel, Leiter Fachspital Sune-Egge Karine Ammann, Mitarbeiterin Administration Ines Bartsch, Pflegeassistentin Nele Belau, Praktikantin Monat 08.13 Barbara Benz-Chies, Pflegefachfrau HF ab 09.13 Severin Blum, Pflegefachmann HF Didier D. Bollier, Abteilungsleiter Pflege ab 01.13 Fabiana Brandtner, Pflegehilfe ab 06.13 Marina Britt-Hug, Pflegehilfe Karin Büchi-Amacker, Pflegefachfrau HF Dominik Buser, Maltherapeut ab 10.13 Corina Camenisch, Medizin. Praxisassistentin ab 5.13 Mirella Conrad, Pflegefachfrau HF bis 04.13 Francesca Crea, Mitarbeiterin Loge Isabella Degasper, Mitarbeiterin Hauswirtschaft Peter Engel, Mitarbeiter Hauswirtschaft Maribelle Foronda, Pflegehilfe ab 08.13 Lucas Forrer, Mitarbeiter Loge Raphaela Fritzsche, Mitarbeiterin Ambulatorium bis 11.13 Andrea Fröhlich, Fachangestellte Gesundheit Samuel Fuchs, Pflegefachmann HF ab 06.13 Claudia Gemperle, Verwaltungsassistentin Josiane Grandjean-Gygax, Medizin. Praxisassistentin bis 06.13 Daniela Gugelmann, Medizin. Praxisassistentin ab 02.13 Yolanda Haag, Pflegefachfrau HF

20 | SWS-Jahresbericht 2013

Markus Habegger, Fachangestellter Gesundheit ab 02.13 Beatrice Hablützel, Pflegefachfrau HF Joel Hofer, Pflegehilfe Judith Honegger, Pflegefachfrau HF ab 09.13 Tobias Hunziker, Mitarbeiter Loge Susanne Iff-Heim, Mitarbeiterin Administration ab 04.13 David Karaman, Fachangestellter Gesundheit im 07.13 Alexander Kaseder, Koch Selina Keller, Pflegefachfrau HF Michael Kobi, Pflegefachmann HF Heidy Köchli, Pflegedienstleitung ab 05.13 Sandro Kölla, Hilfskoch Erika Kölla, Pflegeassistentin Dietrich Kölsch, Arzt Aushilfe im 02.13 Linda Kohli, Leiterin Ambulatorium ab 12.13 Peter Krobisch, Arzt Aushilfe im 10.13 Sylvia Kulich v. Rothkirch u. Panthen, Pflegefachfrau HF Daniela Kunz, Pflegefachfrau HF bis 07.13 Miguel Lauper, Mitarbeiter Technischer Dienst ab 08.13 Carola Leu-Fricker, Pflegefachfrau HF bis 10.13 Doris Martinez, Pflegefachfrau HF Jana Matejka, Maltherapeutin Loris Mazzocco, Mitarbeiter Loge Susy M’Bengue-Schiesser, Sozialarbeiterin Marion Meinen, Stv. Abteilungsleiterin Patricia Messmer, Pflegefachfrau HF Rita-Maria Meyer, Physiotherapeutin Thomas Müller, Oberarzt Fabian Müller, Mitarbeiter Loge Simon Münger, Pflegefachmann HF bis 05.13 Baboucarr Ndow, Mitarbeiter Hauswirtschaft ab 09.13 Birgit Nobis, Pflegefachfrau HF ab 08.13 Michèle Ostertag, Pflegefachfrau HF ab 09.13 Regula Pachlatko Loosman, Stationsleiterin Pflege Martin Rapp, Pflegefachmann ab 05.13 Christoph Rava, Sozialarbeiter FH Roger Reicheneder, Medizin. Praxisassistent bis 04.14

Michelle


Mark Weibel unterstützt und begleitet in der Aussenstation des Sune-Egge Pflegepatienten.

Holger Rinder, leitender Arzt Sandra Ritter, Pflegefachfrau HF ab 03.13 Mario Röthlisberger, Pflegefachmann HF bis 03.13 Gottlieb Schärer, Leiter Technischer Dienst Ute Scherer, Medizin. Praxisassistentin ab 08.13 Radek Schläpfer Zamrazil, Mitarbeiter Hauswirtschaft Tanja Schliffke-Fix, Sozialarbeiterin bis 02.13 Philipp Sebastian Schmidt, Stv. Abteilungsleiter Christian Schneider, Leiter Küche Ilona Schnelle, Pflegehilfe ab 06.13 Mariangela Schnyder, Pflegehilfe bis 04.13 Madeleine Schwengeler, Pflegefachfrau HF Doris Seidler, Pflegefachfrau HF Raveendran Sinniah, Hilfskoch Nathalie Sondej, Pflegefachfrau HF ab 03.13 Axel Stammermann, Pflegefachmann HF Miriam Streit, Sozialarbeiterin Amos Sulzberger, Pflegehilfe ab 03.13 Julian Theiler, Pflegehilfe ab 07.13 Sabina Tost, Bewegungstherapeutin Marc Ulrich, Pflegehilfe bis 03.13 Ingo Vargas Weers, Oberarzt ab 03.13 Massimo Villani, Leiter Hauswirtschaft Simone von Allmen, Medizin. Praxisassistentin Renata Waldvogel, Mitarbeiterin Hauswirtschaft Gaby Wertli, Stationsleiterin Hanna Witzig, Stv. Abteilungsleiterin bis 05.13 Katharina Zimmermann Zingg, Seelsorgerin Andrea Zumbühl, Medizin. Praxisassistentin bis 03.13

Pflegestation SUNE-EGGE Egg bei Zürich

Alexander Wunderli, Abteilungsleiter Martina Bächle, Fachangestellte Gesundheit Samantha Bieri, Pflegefachfrau HF bis 10.13 Muriel Blessing, Pflegefachfrau HF bis 11.13 Sandra Bleuer, Pflegehilfe Jasmin Brühwiler, Pflegehilfe ab 10.13 Lydie Collet, Pflegeassistentin Doris Gravino-Tomasoni, Pflegeassistentin Derya Hayda, Pflegefachfrau HF ab 07.13 Ingo Keimer, Pflegefachmann ab 09.13 Ginny Linda Koblet, Pflegefachfrau ab 10.13 Miriam Nauer, Pflegefachfrau ab 09.13 Dorino Ressiga, Pflegeassistent Stefanie Schläpfer, Pflegefachfrau HF Sebastian Schnelle, Pflegefachmann HF Monika Sieber, Fachangestellte Gesundheit Martina Staub, Pflegefachfrau HF bis 09.13 Katharina Trautweiler Enedoh, Pflegefachfrau HF Lukas von Allmen, Fachmann Betreuung EFZ bis 06.13 Mark Weibel, Pflegehilfe ab 06.13 bis 08.13

SWS-Jahresbericht 2013 | 21


Wohin die Mittel fliessen Administration, Sachaufwand 8.27 % Prävention, Kommunikation, Fundraising 4.45 %

Hilfe für Bedürftige 87.28 %

Wohin die Spenden fliessen Prävention, Kommunikation 17 %

Fachspital Sune-Egge 5 %

Notwohnungen 2%

Sozialpädagogische Arbeit 32 %

Obdachlosenarbeit, Beratung 24 %

Rehabilitation 20 %

Kommentar zur Finanzierung und Rechnungslegung Spendengelder werden dann zur Finanzierung eingesetzt, wenn es keine Möglichkeit gibt, einem Menschen anders zu helfen. Die SWS sind im Wesentlichen für Mitmenschen tätig, deren Bedürfnisse nicht vom öffentlichen Sozialsystem abgedeckt werden können.

Wir investieren in Menschen

Im Jahr 2013 erreichten uns Spenden in der Höhe von TCHF 7’194. Hinzu kamen Zuwendungen aus Erbschaften und Legaten von TCHF 1’174 und eine Subvention des Kantonalen Sozialamts von TCHF 400. Damit erreichten diese Beträge 45.2 Prozent des Budgets der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber. Besonders durften wir uns über eine Zuwendung von TCHF 497 aus dem Lotteriefonds freuen, die zweckbestimmt für den Bau der Notwohnsiedlung Brothuuse verwendet wurde. Die übrigen 54.8 Prozent wurden aus fakturierten Leistungen, besonders für das Fachspital Sune-Egge, die Therapieeinrichtung Sunedörfli sowie die Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli finanziert. • 5 % der gespendeten Mittel (also ohne Beiträge Dritter) wurden für nicht verrechenbare Leistungen des Fachspitals Sune-Egge und seiner Aussenstation in Egg/ZH aufgewendet. • 32 % wurden für die Einrichtungen UrDörfli, Sunestube und die Diakonischen

22 | SWS-Jahresbericht 2013

Dienste verwendet. Im Ur-Dörfli werden Menschen betreut, die keinen Platz in einer anderen Einrichtung gefunden haben und eine besonders intensive Betreuung benötigen, die von der öffentlichen Hand nicht finanziert wird. Die Sunestube und die Diakonischen Dienste bieten Menschen konkrete Hilfe in schwierigen Lebenssituationen. Sie werden ausschliesslich aus Spenden finanziert. • 17 % wurden für die Prävention, Mittelbeschaffung und Kommunikation benötigt. • 24 % gehen in die Obdachlosenarbeit und 2 % in den Betrieb von temporären Notwohnungen. Auch der Pfuusbus wird zum grössten Teil aus diesen Mitteln finanziert. • 20 % wurden für die Rehabilitation in unserer Therapieeinrichtung Sunedörfli mit seiner Aussenwohngruppe aufgewendet. Geben Spenderinnen und Spender eine zweckgerichtete Verwendung an, so wird die Spen­de gemäss dem Spenderwillen verwendet. Der von uns verwendete Rechnungslegungsstandard Swiss GAAP FER 21

verpflichtet uns, alle zweckbestimmten Spenden in speziellen Fonds zu verbuchen und ihre entsprechende Verwendung zu belegen. Die Jahresrechnung wird von einer renommierten Revisionsgesellschaft geprüft. Dabei wird auch die Einhaltung der Standards der Stiftung Zewo geprüft, die die Voraussetzungen für die Zertifizierung und das Gütesiegel sind. Die Jahresrechnung mit allen Kommentaren und detaillierten Darstellungen ist öffentlich und kann von jedem eingesehen werden. Ein grosser Dank geht an alle Spenderinnen und Spender, Firmen und Stiftungen wie den Lotteriefonds des Kantons Zürich oder die Moriz-und-Elsa-von-Kuffner-Stiftung für ihre wertvolle Unterstützung, ohne die diese Arbeit nicht getan werden könnte. Kommentar zur Rechnungslegung

Die mit dem neuen Krankenversicherungsgesetz (KVG) auf 1. Januar 2012 eingeführte


Joachim Focking, stv. Gesamtleiter, kümmert sich als erfahrener Ökonom um die Finanzen der SWS.

Spitalfinanzierung erwies sich für die SWS als eine mit grosser Unsicherheit behaftete Herausforderung in der Finanzierung der Spitalleistungen. Konnten schon im Mai 2013 die Verträge mit Tarifsuisse und der Gruppe HSK (Helsana, Sanitas, KPT) abgeschlossen werden, so dauerte die für die Inkraftsetzung notwendige Genehmigung durch den Regierungsrat des Kantons Zürich bis zum 9. April 2014. Bis dahin konnte für die Akutpflege nur der Ende 2011 festgesetzte provisorische Tarif abgerechnet werden. Nach Abschluss der Tarifverhandlungen mit den Krankenkassen im Mai 2013 veränderten diese im Juni unerwartet ihre bisher geübte Praxis in der Dauer der Finanzierung der Akutpflege. Sie wandelten nachträglich für das Jahr 2012 nicht weniger als 2’371 Akutpflegetage in für sie weniger aufwändige Langzeitpflegetage um. Dadurch entstand zu Lasten des Rechnungsjahrs 2013 ein hoher ausserordentlicher Aufwand. Der gesamte Ertrag des Jahres 2013 liegt um TCHF 897* unter dem Vorjahr. Ursache

dafür ist in erster Linie die durch Bauarbeiten im Sune-Egge wie auch in der Aussenstation Egg reduzierte Bettenbelegung. Des Weiteren wurde die budgetierte Belegung im Sunedörfli nicht erreicht. Spenden und Kollekten sowie die nichtmonetären Spenden (Sach- und Zeitspenden) erhöhten sich um TCHF 618, während sich die eingegangenen Erbschaften und Legate im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 931 verringerten. Der direkte Projektaufwand erhöhte sich um TCHF 773. Auslöser dafür waren grösstenteils eine dringend notwendige Personalaufstockung im Sune-Egge, aber auch der ganzjährige Betrieb der Notwohnsiedlung Brothuuse. Der Strukturaufwand, der auch alle administrativen Aktivitäten enthält, steigt um TCHF 94 und erreicht damit 13.4 % des Gesamtbudgets. Berücksichtigt werden muss dabei, dass in diesen Kosten auch die administrative Infrastruktur für das Fachspital enthalten ist. Die mit dem Fachspital verbundenen administrativen Aufwendungen werden stark durch

die Anforderungen der Krankenkassen und Behörden im Bereich der Rechnungslegung und der Kostenrechnung beeinflusst. Eine zum Jahresabschluss 2013 erstellte Rückstellung in der Höhe von TCHF 1’381 konnte als periodenfremder Ertrag zugunsten 2013 aufgelöst werden. Ausserdem konnte auf der Basis der am 9. April 2014 durch den Regierungsrat erfolgten Festsetzung der endgültigen Spitaltarife für 2012 für dieses Jahr eine Nachtragsforderung in der Höhe von TCHF 886 als periodenfremder Ertrag verbucht werden. Gesamthaft weist die Jahresrechnung ohne Fondsergebnis einen Verlust von TCHF 94 aus. Trotz einer leichten Ver­ ringerung bleibt das Organisationskapital (= Eigenmittel) bei 54 %, was einer ge­ sunden Finanzierungs­basis entspricht. Joachim Focking,

stv. Gesamtleiter und Leiter Finanzen * TCHF = in tausend Franken

SWS-Jahresbericht 2013 | 23


«Ihr habt mich gefördert und gefordert und mir damit geholfen.» Benno

Bilanz Die ausführlich kommentierte Jahresrechnung kann als PDF von unserer Website www.swsieber.ch heruntergeladen werden.

AKTIVEN Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen Übrige kurzfristige Forderungen Vorräte/noch nicht fakturierte Leistungen Aktive Rechnungsabgrenzung Umlaufvermögen Darlehen/Hypotheken Mobilien Immobilien (brutto) Wertberichtigung Immobilien Anlagevermögen

Erläuterungen

31.12.2013 in CHF

31.12.2012 in CHF

1 2 3 4 5 6

5’003’248 617’371 2’273’034 163’633 96’976 51’794 8’206’056

38.9 %

5’419’499 743’829 1’653’632 107’488 69’703 494’388 8’488’539

38.6 %

145’709 797’014 16’491’680 -4’529’368 12’905’035

61.1 %

163’454 933’407 16’549’041 -4’136’886 13’509’016

61.4 %

21’111’091

100.0 %

21’997’555

100.0 %

14.6 %

180’000 1’055’171 344’794 653’743 2’233’708

10.2 %

3’982’856 0 3’982’856

18.9 %

4’212’856 1’381’094 5’593’950

25.4 %

12.1 %

2’302’042

10.5 %

54.0 % 100.0 %

7 8 9 9

TOTAL AKTIVEN PASSIVEN Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Leistungen Übrige kurzfristige Darlehen/Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital

10 11 12 13

200’000 1’890’117 372’019 614’106 3’076’242

Finanzverbindlichkeiten Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital

14 15

Zweckgebundene Fonds

16

2’556’708

16

2’000’000 4’205 924’580 8’566’500 0 11’495’285

54.5 %

2’000’000 18’889 1’282’466 8’566’500 0 11’867’855

21’111’091

100.0 %

21’997’555

Stiftungskapital Kursschwankungsreserven Erarbeitetes freies Kapital Freie Fonds (Fonds «Neue Projekte») Jahresergebnis Organisationskapital TOTAL PASSIVEN

24 | SWS-Jahresbericht 2013 2012


Betriebsrechnung

Erläuterungen ERTRAG Spenden, Kollekten, nichtmonetäre Spenden Erbschaften, Legate Staatsbeitrag Total Ertrag aus Geldsammelaktionen

31.12.2013 in CHF

31.12.2012 in CHF

7’194’906 1’174’202 400’000 8’769’108

37.0 % 6.0 % 2.1 % 45.2 %

6’576’647 2’105’781 400’000 9’082’428

32.4 % 10.4 % 2.0 % 44.7 %

10’658’044 0 10’658’044

54.9 % 0.0 % 54.9 %

11’281’661 0 11’281’661

55.5 % 0.0 % 55.5 %

-6’744

-0.0 %

-46’417

-0.2 %

17

19’420’408

100.0 %

20’317’672

100.0 %

18

11’972’466 5’160’117 669’605 17’802’188

61.6 % 26.6 % 3.4 % 91.7 %

11’433’991 5’197’452 398’114 17’029’557

56.3 % 25.6 % 2.0 % 83.8 %

19

1’078’437 495’447 911’831 122’898 2’608’613

5.6 % 2.6 % 4.7 % 0.6 % 13.4 %

999’376 450’276 992’945 71’413 2’514’010

4.9 % 2.2 % 4.9 % 0.4 % 12.4 %

-990’393

-5.1 %

774’105

3.8 %

20

17’398 -95’758 -78’360

0.1 % -0.5 % -0.4 %

19’659 -104’258 -84’599

0.1 % -0.5 % -0.4 %

Periodenfremder Ertrag Periodenfremder Aufwand Liegenschaftenertrag Liegenschaftenaufwand Planmässige Abschreibungen auf Liegenschaften PERIODENFREMDER/NICHTBETRIEBLICHER ERFOLG

21

3’048’269 -2’092’750 345’154 -20’472 -305’672 974’529

15.7 % -10.8 % 1.8 % -0.1 % -1.6 % 5.0 %

90’286 -116’786 354’148 -51’024 -273’303 3’321

0.4 % -0.6 % 1.7 % -0.3 % -1.3 % 0.0 %

JAHRESERGEBNIS (ohne Fondsergebnis)

22

-94’224

-0.5 %

692’827

3.4 %

-703’686 449’020 -254’666

-3.6 % 2.3 % -1.3 %

-1’895’740 182’493 -1’713’247

-9.3 % 0.9 % -8.4 %

14’683 14’683

0.1 % 0.1 %

0 0

0.0 % 0.0 %

-334’207

-1.7 %

-1’020’420

-5.0 %

334’207 0

1.7 % 0.0 %

1’020’420 0

5.0 % 0.0 %

Betriebserträge Betriebsbeitrag Sune-Egge Erträge aus erbrachten Leistungen Ertragsminderungen Total Ertrag AUFWAND Personalaufwand Sachaufwand Abschreibungen Direkter Projektaufwand Personalaufwand Sachaufwand Sammelaufwand Abschreibungen Strukturaufwand ORDENTLICHES ERGEBNIS Finanzertrag Finanzaufwand FINANZERGEBNIS

Zuweisung an zweckgebundene Fonds Verwendung zweckgebundener Fondsmittel ERGEBNIS ZWECKGEBUNDENE FONDS Entnahme designiertes Kapital ERGEBNIS DESIGNIERTES KAPITAL JAHRESERGEBNIS 1 (vor Zuweisungen an Organisationskapital) Zuweisung an erarbeitetes Kapital JAHRESERGEBNIS 2 (nach Zuweisungen)

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SWS-Jahresbericht 2013 | 25 2012 | 25


«Ich lerne hier, meine Mit­menschen zu fühlen und zu verstehen.» Carlo

Revisionsbericht BDO AG

26 | SWS-Jahresbericht 2013


Sandra Fleischmann kümmert sich im Ur-Dörfli um Bewohnerinnen und Bewohner.

Adressen Geschäftsstelle

Sunestube

Ur-Dörfli

Geschäftsleitung, Administration, Finanzen, Kommunikation, Diakonische Dienste

Anlaufstelle, Beratung, Begleitung und Hilfe für randständige Menschen mit Drogenund sozialen Problemen, Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche Nemo, aufsuchende Gassenarbeit

Suchthilfeeinrichtung mit 29 Wohnplätzen, Verbesserung der Lebens­situation, Stabilisierung und Überlebenshilfe für Suchtkranke in gesicherten Tages­ strukturen

Militärstrasse 118, 8004 Zürich Tel. 044 241 15 13 sunestube@swsieber.ch

Bahnhofstrasse 18, 8330 Pfäffikon Tel. 044 734 61 14 ur-doerfli@swsieber.ch

Brot-Egge/Frontprojekte

Sune-Egge

Sunedörfli

Auffangeinrichtung und Sekretariat Pfr. Ernst Sieber, sozialarbeite­rische und seelsorgerliche Begleitung, Ver­ pflegung und Kleidung; Notwohnsiedlung Brothuuse (30 Plätze), Notschlafstelle Pfuusbus (30 Plätze)

Fachspital für Sozialmedizin und Ab­hängig­keits­erkrankungen auf der Zürcher Spital­ liste 2012 für Akutsomatik, 42 Betten (12 davon in externer Pflegestation in Egg), ambulante Praxis für schwerstkranke Drogensüchtige und Aidspatienten, Me­ thadonabgabe

Rehabilitationszentrum für ehemals Suchtmittelabhängige mit 13 Plätzen, ambulante Wohnbegleitung

Hohlstrasse 192, 8004 Zürich Tel. 043 336 50 80 info@swsieber.ch diakonischedienste@swsieber.ch kommunikation@swsieber.ch

Seebacherstrasse 60, 8052 Zürich Tel. 043 495 90 90 brot-egge@swsieber.ch

Villa Schiffli, Postfach 36, 8816 Hirzel Tel. 044 729 70 00 sunedoerfli@swsieber.ch

Konradstrasse 62, 8005 Zürich Tel. 044 444 20 90 pflegestation-egg@swsieber.ch sune-egge@swsieber.ch

SWS-Jahresbericht 2013 | 27


www.swsieber.ch Spendenkonto PC 80-40115-7

Pfarrer Ernst Sieber sieht unser Wirken in der Tradition von Jesus Christus und Huldrych Zwingli.

Blick in die Zukunft Die Niederschwelligkeit ist und bleibt eine grosse Stärke unserer Stiftung: Wer in Not ist, findet hier ein Gegenüber und kompetente Ansprechpartner. Aber er oder sie finden auch Menschen in vergleichbaren Lebenslagen und Zugang zu einem gut ausgebauten und gepflegten Netzwerk – und dies ohne langwierige Eintrittsprozeduren.

Wir beobachten die gesellschaftlichen Veränderungen genau

Individuelles Arbeiten gegen soziale Verluderung

Die SWS, die Menschen in Not auf Augenhöhe begegnen, wird es auch weiterhin brauchen. Die Armutsbewegung in Europa, die auch die Schweiz betrifft, gilt es weiterhin zu beobachten und Menschen dort aufzufangen, wo keine Netze greifen. Sunedörfli und SuneEgge sind zu aktualisieren und auf die sich abzeichnenden Bedürfnisse auszurichten. Unsere Konzepte im Bereich Jugend halten wir «auf kleiner Flamme» und beobachten, wie sich die Rahmen­ bedingungen entwickeln.

Im Sinne der göttlichen Gerechtigkeit hat der Zürcher Reformator Huldrych Zwingli die Arbeit aufgewertet und in ihr nicht etwas Erniedrigendes, sondern den eigentlichen Gottesdienst gesehen. Heute könnte man sagen, Zwingli habe durch die Arbeit aller die Ausbeutung einzelner überwinden wollen. Die scharfe Verurteilung der Söldnerpolitik hatte bei Zwingli ausser humanitären Gründen auch einen arbeitsethischen Aspekt. Söldnerdienst lässt wegen des Arbeitskräftemangels wirtschaftliche Möglichkeiten im eigenen Land brachliegen und bringt nur der Geldaristokratie etwas.

Unverändert präsent bleiben wir dort, wo wir es am besten können: dort, wo sich Drogenkranke, Obdachlose, gescheiterte Weltverbesserer, Tramper, Träumer und Clowns die Türfallen in die Hand geben. Sie bleiben uns einstweilen erhalten und wir ihnen, und gerade in Bezug auf die Obdachlosigkeit müssen wir leider davon ausgehen, dass angesichts der Wohnungsmärkte und der steigenden Anzahl von Familien, die Mühe haben, Wohnraum zu finden, uns dieses Thema künftig noch viel stärker beschäftigen wird.

In diesem Sinne setzen wir uns dafür ein, dass nicht nur die Leistungs­­ fähigen in unserer Gesellschaft Arbeit haben. Auch vorübergehend oder permanent weniger leistungsfähige Menschen sollen ihnen entsprechende Tätigkeiten ausüben und damit zu ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit und zum gesellschaftlichen Wohl beitragen können. Christoph Zingg, Gesamtleiter


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