WESER-EMS MANAGER Ausgabe 08/2012

Page 66

MANAGEMENT Maritime Wirtschaft

sauer, gewandt. Darin erläutern sie ihre konkreten Forderungen nach einer Änderung der Reformpläne, die in diesem Herbst beschlossen werden sollen. Es geht bei der Reform um die Zuständigkeiten der WSV-Standorte und insbesondere um eine – aus Sicht der IHKs folgenreiche – Einteilung der Wasserstraßen im Nordwesten.

Durchgängigkeit gewährleisten Sie schreiben: Mit Blick auf die angestrebte Wasserstraßen-Kategorisierung müsse eine Durchgängigkeit im nordwestdeutschen Wasserstraßennetz gewährleistet bleiben. Es sei nicht nachvollziehbar, dass der südliche und nördliche Dortmund-Ems-Kanal mit der Zuführung zur Nordsee in punkto Aus- und Neubaumaßnahmen unterschiedlich bewertet würden. Damit entstehe ein Flaschenhals, der Teile des wirtschaftlichen Potenzials im südlichen Dortmund-Ems-Kanal zunichte mache. Unverständlich sei aus Sicht der IHKs auch, dass die Unterweser von Bremerhaven bis Bremen nicht in die höchste Kategorie eingestuft werden soll. Die Wasserwege werden in die Kategorien A bis C unterteilt; Kategorie A ist die höchste Kategorie (hier werden weitere Investitionen vorangetrieben), dies sind Binnenwasserstraßen mit über 5 Millionen Tonnen Güterverkehr im Jahr. Kategorie B – Wasserstraßen (Investitionen für bedarfsgerechten Ausbau geplant) haben 3-5 Millionen Tonnen, Kategorie C unter 3 Millionen – hier sind lediglich noch Instandhaltungsmaßnahmen angedacht, keine Brückenbauten bei Transportbedarf größerer Schiffsklassen beispielsweise.

Attraktive Industrie- und Gewerbestandorte in der JadeBay Ansiedlungsbedingungen optimal – JadeWeserPort als Zugpferd

Frank Schnieder, Marketing Manager der JadeBay GmbH, Wilhelmshaven

EXPERTENTIPP

Die JadeBay ist zur attraktiven Wachstumsregion im Nordwesten avanciert und bietet neuen Raum für Inves­ titionen. Im Zuge der Entstehung des JadeWeserPorts sind hier attraktive Industrie- und Gewerbestandorte entwickelt worden, so zum Beispiel der JadeWeserPark.

Allein die die Weserhäfen Nordenham, Brake und Bremen haben im Jahr 2011 insgesamt über 22 Millionen Tonnen umgeschlagen. Der Hafen Bremen-Stadt zähle darüber hinaus zum Kern der Transeuropäischen Netze, ebenso wie die Häfen Lübeck und Rostock. Die Zufahrten zu diesen beiden Häfen wurden jedoch höher eingestuft, obwohl die Zufahrt im Falle von Lübeck (ohne Travemünde) im vergangenen Jahr weniger als sechs Millionen Tonnen Umschlag verbuchen konnte. Als wichtige Verbindung zwischen Ems und Weser besteht aus Sicht der Wirtschaft auch Nachbesserungsbedarf bei der Seewasserstraße Hunte und dem Küstenkanal. Ihre Einstufung in die unterste Kategorie, die nur noch Erhaltungsmaßnahmen vorsähe, verkenne, dass der erhebliche Zuwachs im Seegüterumschlag mit einem

Der JadeWeserPark ist ein interkommunaler Industrieund Gewerbestandort mit einem Flächenpotenzial von bis zu 150 Hektar mit logistisch perfekt gelegenen Flächen direkt am Autobahnkreuz BAB 29 und an der Bundesstraße B 210. Die Kombination aus logistikfreundlicher Infrastruktur und den optimal nutzbaren variablen Flächen mit kundengerechten Preisen haben bereits einige Investitionen in den JadeWeserPark gezogen. So lässt Hermes derzeit durch die May & Co. LOG I GmbH & Co. KG ein neues Verteilzentrum bauen, die Firma ELA-Container vermietet Container für Unternehmen, die temporär einen Standort in der Region brauchen, und ein Schweizer Unternehmen plant eine Lebensmittelfabrik für Brot- und Teigwaren. Investoren sind gut beraten, die JadeBay-Region in ihren Fokus zu nehmen. Die Ansiedlungsbedingungen in Verbindung mit dem neuen Tiefwasser-Containerhafen sind optimal.

Trend zu größeren Schiffseinheiten auch auf den Binnenwasserstraßen einhergehe. Im Falle des Küstenkanals erfordere dies eine durchgehende Befahrbarkeit für das Großmotorgüterschiff. Der Kanal sei schon heute im Containerverkehr eine wichtige Verbindung zwischen den Seewasserstraßen Weser und Ems. Bleibt es bei der jetzigen Einstufung, würden auch dem Seehafen Oldenburg, der im Jahr 2011 ein Wachstum im Seegüterumschlag von über 40 Prozent verzeichnete und bereits im ersten Halbjahr 2012 einen Zuwachs in gleicher Größenordnung erreicht hat, weitere Entwicklungsperspektiven genommen – insbesondere mit Blick auf das dringend benötigte Wendebecken, das es Küstenmotorschiffen mit einer Länge von 135 Metern erlaubt, im Oldenburger Hafen anzulegen.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.