WESER-EMS MANAGER Ausgabe 08/2012

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BUSINESS IN WESER-EMS Heizen mit der Wärmepumpe

Gebäude­technik, vielfältiges Fachwissen voraussetzt, welches in der Regel nur in darauf eingerichteten Fachingenieurbüros vorgehalten wird.

Die in der Gebäudetechnik relevantesten Wärmepumpen sind die Luft/Wasser Wärmepumpen, Wasser/Wasser Wärmepumpen und die Sole/Wasser Wärmepumpen. Die Luft/Wasser Wärmepumpen bedienen sich der Wärmequelle Luft – sie entziehen der Außenluft Wärme. Weil die spezifische Wärmekapazität der Luft relativ gering ist, müssen große Luftmassen bewegt werden. Zudem hängt den Luft/Wasser Wärmepumpen der Umstand an, dass die Außenluft gerade zu den Heizperioden am kältesten ist. Wenn man jedoch zur Wärmequelle Luft die Wärmequelle Erde hinzuzieht, also die der Wärmepumpe zur Verfügung gestellte Luft zuvor im Erdreich anwärmt, kann hieraus (für kleinere bis mittlere Anwendungen) ein sehr wirtschaftlich arbeitendes System gebildet werden. Die Luft/Wasser Wärmepumpe verursacht die geringsten Errichtungskosten und hat nach Auffassung des Autors eine gewaltige Relevanz, gerade in Sanierungsaufgaben zu Bestandsgebäuden.

Wärmeenergie aus dem Grundwasser nutzen Die Wasser/Wasser Wärmepumpen bedienen sich der Wärmequelle Wasser, zumeist in Kombination mit der Wärmequelle Erde – genauer gesagt, der im Grundwasser gespeicherten Wärmeenergie. Dies erfordert die Einrichtung von zwei Brunnenanlagen, dem Förderbrunnen, aus dem das Wasser gefördert wird, dem die Wärme entzogen werden soll und dem Schluckbrunnen, dem das aus dem Förderbrunnen entnommene Wasser wieder zugeführt wird. Da die Qualität der Brunnen hier eine bedeutende Rolle spielt, sind diese immer durch einen qualifizierten Brunnenbauer einzurichten. Aufgrund des hohen Aufwandes, der mit der Erschließung der Wärmequelle betrieben werden muss, eignet sich die Wasser/Wasser Wärmepumpe überwiegend nur für größere bis große Anwendungen. Die Sole/Wasser Wärmepumpen bedienen sich der Wärmequelle Erde, das heißt sie entziehen dem Erdreich durch in die Tiefe gerichtete Sonden oder in die Fläche gerichtete Kollektoren die benötigte Wärmeenergie. Hierbei zirkuliert die Sole (Wassergemisch)

Effiziente Technik von ColdeweyECO Foto: www.vaillant.de

Energie sparen mit einer Wärmepumpe

Lediglich 15 Prozent der Heizungen in Deutschland entsprechen dem „heutigen Stand der Technik“. Die Heizkosten sind in Deutschland in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen und sie werden weiter steigen. Investitionen in Heizsysteme mit regenerativem Anteil machen sich zügig bezahlt – mit Inbetriebnahme wird Energie gespart. Und was spricht für eine Wärmepumpe? Die gewonnene Wärme wird der Außenluft oder dem Erdreich über ein Wärmetauschersystem entzogen, um diese danach in einem Wärmepumpenkreislauf auf ein für Heizzwecke nutzbares Temperaturniveau anzuheben. Die Ersparnis liegt in der Unabhängigkeit von klassischen Energieträgern wie Gas oder Öl. Diese Energieträger sind nicht mehr notwendig. Die Energiequelle ist auf dem eigenen Grundstück. INFO

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Vorteile für Sie: Sie sparen Geld in Sachen Energiekosten - Sie sind unabhängig von steigenden Gas- oder Ölpreisen. Die Technik ist wartungsarm, Sie brauchen keinen Schornstein und keine Lagerstätte für Öl. Mit Wärmepumpen kann man heizen, kühlen, Warmwasser erzeugen und lüften. Wärmepumpen sind leise und sauber und steigern den Wert Ihrer Immobilie. Vorteile für die Umwelt: keine CO2-Emmission vor Ort – das ist aktiver Klimaschutz mögliche Kombination mit „grünem“ Strom (PV) Nutzung regenerativer Energien – Ressourcen Gas und Öl sparen Lösungen mit Wärmepumpen gibt es für den Neu- und Altbausektor. Wichtig ist eine umfassende Gebäude­ analyse, die die Beschaffenheit der Dämmung und des installierten Heizungsrohrsystems inklusive gegebenenfalls der Heizkörper beziehungsweise der Fußbodenheizung beinhaltet. Die Bundesregierung hat gerade die Förderbedingungen für die Heizungssanierung verbessert! Fragen Sie ColdeweyECO nach den aktuellen Förderbedingungen im Hinblick auf Gebäude und Heizsysteme.

durch einen geschlossenen Wärmequellenkreislauf und führt der Wärmepumpe über einen Wärmetauscher die notwendige Wärmeenergie zu. Sole/Wasser Wärmepumpen haben das größte Einsatzgebiet – sie eigenen sich bereits zu kleineren bis hin zu großen Anwendungen. Auch lassen sich mit Ihnen individuelle Sonderlösungen aufbauen, wie zum Beispiel die Nutzung von Prozessabwärme (Kühlwasser mit geringer konstanter Temperatur) oder auch die Nutzung von Abwasserwärme. Sole/Wasser Wärmepumpen lassen sich ideal mit Latentwärmespeichern betreiben, die wiederum ebenso eine ganzjährige solarthermische Unterstützung begünstigen.

Sonderfall: Wärmequelle mit Latentwärmespeicher Ein Latentwärmespeicher kann thermische Energie (Wärme- sowie Kälteenergie) über längere Zeit mit vielen Wiederholungszyklen speichern. Zur Kombination mit einer Sole/Wasser Wärmepumpe kommen wassergefüllte und unterirdische Latentwärmespeicher zum Einsatz, mit denen die Wärmequelle ausgebildet wird. Hierzu wird im temperaturkonstanten und frostsicheren Erdreich, eine für die Wärmepumpenanwendung ausreichende Menge Wasser in einem geeigneten Behälter vorgehalten. Im Heizbetrieb entnimmt die Wärmepumpe dem Wasser Wärmeenergie, bis dieses seinen Aggregatzustand von flüssig nach fest verändert. Dadurch wird dem Wasser eine deutlich höhere Energiedichte verliehen (Kristallisationsenergie durch Aggregatzustandsänderung). Sobald der Latentwärmespeicher eine Temperatur erreicht hat, die unter der Temperatur des Erdreichs liegt, wird Wärmeenergie aus der Erde in den Speicher übertragen. Am Ende der Heizperiode hat der Latentwärmespeicher dann eine äquivalente Menge an Kälteenergie (in Form von gefrorenem Wasser) gespeichert, die der Wärmepumpe sodann als Kältequelle für den Kühlbetrieb dient. Hier schließt sich dann der Wiederholungszyklus zum Latentwärmespeicher. Mit dem Heizbetrieb wird dem Speicher Wärmeenergie entzogen (Entladung) und gleichzeitig Kälteenergie eingebracht (Ladung). Der darauf folgende Kühlbetrieb entzieht dem Speicher Kälteenergie (Entladung) und bringt dadurch wiederum Wärmeenergie ein (Ladung). Bei einer solchen Wärmeerzeugung entfällt dann auch bei Gebäuden mit hohen Kühllasten die zusätzliche Installation einer separaten Klimatechnik (Kälteerzeugung).


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