Uniglobale Okt/Nov 2016

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UNIGLOBALE S T U D I U M U N D K A R R I E R E I M 2 1. J A H R H U N D E R T

OKT/NOV 2016

W W W. U N I G L O B A L E . C O M

SEMESTERSTART

K A RRIERE-FOKUS

Frauen & MINT

Apps und Tools, die dein Studium erleichtern

PATRICE

»Musik ist eine Sprache, die mir liegt«

SCHÖNE NEUE UNI?   WIE DIGITALISIERUNG DIE   HOCHSCHULE VERÄNDERT

AUSLANDSSTUDIUM  10 Gründe, warum du unbedingt ins Ausland gehen solltest

KONZERT-TICKETS GEWINNEN! • E XKLUSIVE R ABAT TE SICHERN! • SEMESTERPL ANER ZUM HER AUSNEHMEN


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EDITORIAL

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L

iebe Erstsemesterstartler und In-welchem-Jahr-sind-wir-Frager, Streberkinder und Schulhofrowdys, Cheerleaderstars und Trendwellenreiter,

willkommen an der Uni, der schönsten Hauptsache der Welt. Für alle Neuankömmlinge in den heiligen Hallen lohnt sich zunächst ein Moment des Innehaltens. Macht ein kurzes Gedankenexperiment zur Einstimmung: Denkt an eure ehemaligen Klassenkameraden, stellt euch zwei Schubladen vor und steckt jede Person in eine davon: »cooler Typ« oder »Streber«. Wechselt danach die Etiketten der Schubladen. Willkommen an der Uni. Es ist eine banale, aber großartige Weisheit, die einmal eine junge Dame, an der Schule noch Typ Cheerleaderin, jetzt im Dauerstress zwischen Hörsaal und Bibliothek, auf einem Berliner Balkon zwischen zwei Zigarettenzügen presste: »Die Streber von gestern sind die Coolen von heute.« Sie hatte es verstanden: Im Ökosystem der ersten Semester sind nicht Coolness und lässige Verpeiltheit die Eigenschaften für ein entspanntes Leben. Es sind sympathische Attribute, durchaus. Aber leider machen sie einem das Leben an der Uni so verdammt schwer, dass man nachts k.o. ins Bett fällt, anstatt entspannt durch die Kneipen zu ziehen. Wer früher noch morgens Hausaufgaben abschreiben konnte, kommt mit geschnorrten Mitschriften und Lösungsansätze nicht ganz so weit. Blöd, denkt ihr euch? Ja. Aber die gute Nachricht: Meistens ist der Spuk nach den ersten Semestern schnell vorbei. Haltet ordentlich durch, danach könnt ihr eure Freiheiten noch bewusster genießen. Ach ja, und an die Streber unter euch: Bleibt so. Ihr seid großartig. UNIGLOBALE wünscht euch einen schönen Semesterstart!

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Starten Sie aus dem Hörsaal direkt in die Praxis Sie stehen kurz vor dem Bachelor-Abschluss, gehören zu den Besten Ihres Fachs und möchten Praxisluft schnuppern, bevor es mit dem Master weitergeht? Perfekt: Die Partnerunternehmen suchen engagierte Studenten mit sehr guten Studienleistungen, die sie als Praktikanten in Bereichen wie Controlling & Strategy, Corporate Communications, Innovationsmanagement, Online-Marketing oder Business Development unterstützen. Das Studienfach ist nicht entscheidend. Bewerben Sie sich bis zum 7. November 2016 auf: www.gapyear-programm.de Weitere Informationen finden Sie auch auf Facebook: www.facebook.com/GapYearProgramm

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INHALT 48 Patrice im Interview

GLOBAL VILLAGE 08

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WORK & LIFE

GLOBA L V ILL AGE WIE FINANZIERST DU DEIN STUDIUM?

18 BERUFSEINSTIEG V IELE WEGE F Ü HREN ZU DEINEM ERST EN JOB

ST U DIEN-FOK US 10 GRÜNDE, WARUM DU UNBEDINGT INS AUSLAND GEHEN SOLLTEST FERNBE ZIEH U NG VIRTUAL RE ALIT Y IM BET T INTERVIEW MIT SÄNGER PATRICE »MUSIK IST EINE SPR ACHE, DIE MIR LIEGT«

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E-M A IL VOM K A RRIERE-COACH GIBT ES DIE »PERFEK TE« BEWERBUNG?

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K A RRIERE-FOK US I: H A NDEL WISSEN, WIE DER L ADEN L ÄUF T

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K A RRIERE-FOK US II: PH A RM A & CHEMIE WENN ES MEHR ALS NUR K NALLT UND ZISCHT

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K A RRIERE-FOK US III: FR AU EN & MIN T IT – K EINE FR AGE DES GESCHLECHTS

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JURISTEN LIEBEN ALICE! WIE EIN SUMMIT DIE T HEMEN LGBTI, RECH T U ND K A RRIERE N ACH VORNE BRINGT

STANDARDS

iSTUDY 10

SCHÖNE NEUE UNI? DAS HOCHSCH U LWESEN U ND DIE DIGITA LISIERU NG

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VOM FLÜCHTLING ZUM STUDENTEN WIE DIE ONLINE-BILDU NGSPL AT TFORM »K IRON« GEFLÜCH T E T EN ST U DEN T EN EINE PERSPEK TI V E BIE T E T

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ST U DEN T EN & IHRE BLOGS BLOGS ÜBER BÜCHER

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03 EDITORIAL

T ECH TOOLS FOR BE T T ER ST U DY H A BITS APPS UND GADGETS ZUM SEMESTERSTART

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POST ER DEIN SEMESTERPL AN

SPA RT IPPS DIE BESTEN BACK-TO-CAMPUS-DE ALS

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COMIC BY JA MIRI ALT CRLT F4

47 STUDENTISCHE ORGANISATIONEN MI TM ACHEN BEI MT P

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2 1 4 SERIE GLOBAL VILL AGE

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WIE FINANZIERST DU DEIN STUDIUM? Protokolle: Nadine Carstens

KIM BELGIEN »Der Job-Service der Universität Gent half mir am Anfang meines Studiums, einen Nebenjob zu finden. Zuerst war ich in einem schicken Restaurant für das Catering zuständig, ein paar Monate später wechselte ich zu einem Restaurant, zu dem viele Studenten gehen. Dort habe ich Essen serviert und gehörte zum Reinigungsteam. Seit einem Jahr arbeite ich selber beim Job-Service – ich sitze also auf der anderen Seite des Schreibtisches und bin die Person, die anderen Studierenden bei der Jobsuche hilft. Für mich ist das ein deutlicher Aufstieg in meiner Studentenjob-Kariere: Jetzt stelle ich Studierende ein, erkläre ihnen unsere Vorgaben und fertige Verträge für sie an. Außerdem berate ich Studierende am Telefon oder im persönlichen Gespräch. Der Job nimmt etwa 14 Stunden pro Woche in Anspruch. Arbeit und Studium zu vereinbaren, ist manchmal nicht so einfach – besonders, wenn ich Fristen einhalten muss. Aber zum Glück habe ich flexible Kollegen, mit denen ich schon mal die Arbeitszeiten tauschen kann. Damit ich mir die Miete leisten kann, gibt mein Vater mir jeden Monat 150 Euro. Außerdem bekomme ich ein Darlehen von einer niederländischen Organisation, die Studierende unterstützt.«  ◆ Kim van Roon (26) aus den Niederlanden Klinische Psychologie – Universiteit Gent – Belgien 08

U N IG LOBALE – G LOBAL VI LL AG E

10 SPAR-TIPPS FÜR STUDENTEN 2 PATRICK JIM DÄNEMARK »Als ich 2010 anfing zu studieren, habe ich im dänischen Postzentrum in Kopenhagen Briefe und Pakete sortiert. Über Freunde, die in der Universität arbeiteten, bekam ich kurz darauf eine Stelle als studentische Hilfskraft – zuerst an einer anderen Fakultät, sechs Monate später wurde ich an meiner eigenen Fakultät eingestellt. Seit vergangenem Jahr arbeite ich als Internationaler Studienberater im Institut Nordische Studien und Linguistik. Dort berate ich Studierende der Uni Kopenhagen, die einen Auslandsaufenthalt planen, sowie internationale Studierende, die an unserer Hochschule studieren möchten. Neben dem Studium arbeite ich 15 Stunden pro Woche.

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Im Idealfall wäre ich finanziell unabhängig und könnte mich voll und ganz auf die Uni konzentrieren, aber auch wenn ich nebenbei arbeite, komme ich mit dem Lernstoff gut hinterher. Um jedem die gleichen Chancen auf Bildung zu ermöglichen, erhalten alle Studierende in Dänemark jeden Monat eine finanzielle Förderung vom Staat; zusätzlich können sie auch ein Darlehen aufnehmen. Ich erhalte beides und zusammen mit dem Gehalt für meinen Studentenjob komme ich gut über die Runden.« ◆ Patrick Jim Hedensted (33) Middle Eastern Studies – University of Copenhagen – Dänemark


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4 DOMINIQUE PORTUGAL 3

»Ich habe an der Universität gleich zwei Bachelor-Studiengänge belegt, daher ist es für mich etwas schwierig, nebenbei noch zu arbeiten. Allerdings ist es auch nicht unmöglich. Ein paar Jahre lang habe ich als freiberufliche Sprachlehrerin gearbeitet, also hatte ich flexible Stundenpläne und konnte ein paar Unterrichtsstunden absagen, wenn es nicht anders ging – zum Beispiel in den Klausurphasen. Vor Kurzem habe ich es geschafft, einen Teilzeitjob zu finden, der sich mit etwas Mühe mit meinem Stundenplan vereinbaren lässt. Natürlich ist es schwerer mit dem Lernstoff nachzukommen, wenn man zusätzlich einen Job hat. Aber auch das klappt, wenn man gut organisiert ist. Zum Glück muss ich nicht arbeiten, um auch noch meine Studiengebühren zu zahlen, da ich ein Stipendium habe, das ein Großteil dieser Kosten abdeckt.«  ◆

»Seit einem Jahr studiere ich auf den Azoren, wo die Lebenshaltungskosten verglichen mit Basel ohnehin sehr günstig sind. Die Studiengebühren liegen in Portugal bei 1500 Euro pro Jahr und für die Studentenwohnung zahle ich monatlich 150 Euro. In der Schweiz hingegen kostete die Miete für mein Zimmer 550 Euro. Zwischen meinem Bachelor- und meinem Masterstudium habe ich ein paar Monate lang gearbeitet und viel gespart – so und durch die Unterstützung meiner Eltern konnte ich mein Studium auf den Azoren bislang finanzieren. Zuerst habe ich bei einer Messe am Stand des Bundesamts für Umwelt Besucher über Umweltthemen informiert, anschließend absolvierte ich ein Praktikum in dem Naturlehrgebiet Buchwald in der Zentralschweiz. Dort habe ich hauptsächlich Führungen für Schulkinder geleitet. Dann habe ich noch als universitäre Hilfskraft meinem Freund bei der Masterarbeit geholfen. Jetzt im September möchte ich gerne nach Dänemark reisen, um meine Masterarbeit über Schweinswale zu schreiben – ich hoffe, dass ich für diese Zeit ein Stipendium erhalte.«   ◆

Miriam Vasquez (22) Political and Administration Sciences – Universitat Pompeu Fabra Barcelona – Spanien

Dominique Stalder (25) aus der Schweiz Integrierte Ozeanstudien – Universidade dos Açores – Portugal

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SCHÖNE NEUE UNI? Analog war gestern. Die Mathestudentin von heute trägt ihre Formelsammlung als Smartphone-App bei sich. Genau wie der Romanistikstudent sein Französisch-Wörterbuch. Lexikainhalte lassen sich einfach in den Weiten des World Wide Web verstauen. Doch die Digitalisierung von Wissensbeständen dient nicht nur der Wissensaufbewahrung. Das Thema Big Data hält für die deutsche Hochschullandschaft noch mehr bereit. Die Frage nach der technischen Ausstattung steht dabei allerdings noch nicht im Vordergrund. Zwar muss der Tageslichtprojektor immer öfter dem Beamer weichen. Aber neben 10

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zukunftsfähig ausgerüsteten Hörsälen geht es bei der Digitalisierung vor allem um einen Paradigmenwechsel. Lehrende und Lernende sollen besser miteinander vernetzt werden. Damit geht einher, das Top-Down-Verhältnis zwischen beiden Gruppen eventuell zu überdenken. Vor allem aber geht es darum, barrierefreie Zugänge zu Forschungs- und Lehrplattformen sowie neue Wege in der Studienorganisation und -betreuung zu schaffen. Letzteres scheint sich dabei schneller umzusetzen als eingespielte Arbeitswege durch moderne Lehrmethoden in Frage zu stellen. So bietet inzwischen fast jede Einrichtung

hierzulande mobile Anwendungssoftware an, die die praktische Seite des Studierens vereinfachen soll. Mit »CampusKöln« etwa lassen sich die Hörsäle und Seminarräume am Rhein schneller orten. An der TU Dresden hilft einem der »Navigator«, Wickeltische und Fahrstühle ausfindig zu machen. Der mobile Assistent »Cassis« der Freien Universität in Berlin ermöglicht Studierenden, sich den Uni-Alltag übersichtlicher zu strukturieren. Gemäß dem Motto »App in den Hörsaal« wollen die digitalen Begleiter Zeit fürs Wesentliche schaffen: die Studieninhalte.

Illustration: Ibou Gueye

Aus ihren Taschen kramen Studierende längst keine verstaubten Bücher mehr, sondern Smartphones, Tablets und Laptops. Die Digitalisierung ist gerade nicht nur dabei, die Industrie zu revolutionieren, sondern auch das Hochschulwesen. Zumindest theoretisch.


Christa Roth studierte Politikwissenschaft an der Freien Universität in Berlin und besuchte anschließend die Henri-Nannen-Schule in Hamburg. Ganz ohne gedruckte Reader ging es in ihrem Studium damals noch nicht. Am meisten geschätzt hätte sie eine App, mit der man schneller in Kontakt mit Kommilitonen gekommen wäre.

egen die Menge an Bürokratie und Vielzahl an administrativen Aufgaben, die vor jedem Pro-Seminar stehen, richten sie jedoch kaum etwas aus. Und nicht selten sind es ausgerechnet die Campus-Management-Systeme, die durch Bugs und missglückte Updates selbst immer wieder zum Problem werden.

Doch um Vorlesungen in Echtzeit zu streamen, braucht es nicht nur die richtige Bandbreite, sondern auch ein angepasstes Lehrkonzept. Die RWTH Aachen bietet ihren 42.000 internationalen Studierenden an 260 Instituten in 30 Fächern Onlinekurse an. Multimediales Lernen in Form von Massive Open Online Courses (MOOCs), so die Idee, biete die bislang beste Alternative zum klassischen universitären Lehrbetrieb. Die traditionelle Präsenzpflicht ist für Berufstätige und Studierende mit Kindern oder aufgrund anderer Lebensumstände ohnehin schwer einzuhalten, lautet das Credo der Hochschulleitung. Von indidviduellen Lern- und Lebensgewohnheiten ganz zu schweigen.

Dabei gibt es längst vorzeigbare Innovationen, die den Ausbildungsprozess modernisieren. Oft in Form von Pilotprojekten.

Auch die hessische Privatuniversität für Wirtschaft und Recht EBS hat es darauf angesetzt, den universitären Alltag digitaler zu gestalten. An unterschiedlichen Orten und von jedem Endgerät aus sollen Studierende und Lehrende Stundenpläne, Lehrstoff und Prüfungsergebnisse abrufen können. IT-Leiter Gerald Zöllner schwört dafür auf die Cloud. »Abhängig von der Zahl der eingeschriebenen Studenten und aktuellen Forschungsaufträgen«, erklärt er, »wächst oder schrumpft unsere Hochschule« – und damit auch die Nachfrage an Speicherkapazität. Statt langfristig Server anzuschaffen, holt sich die EBS bei Bedarf mehr Datenvolumen.

Die Botschaft hinter diesen spielerischen Ansätzen lautet: Aufgezeichnete Vorlesungen online stellen, ist gut. Virtuelle Labore und Operationssäle bereitstellen, ist besser.

GRENZEN VERSCHIEBEN, POTENTIAL ENTDECKEN

SMARTE LEHRE MIT DEM SMARTPHONE

Eines davon verantwortet Bernd Becker, Professor am Institut für Informatik der Uni Freiburg. Mehrere Jahre hat Becker mit seinem Team an einer digitalen Kommunikations-Methode gearbeitet. Herausgekommen ist 2014 SMILE – »Smartphone in der Lehre« –, eine interaktive Applikation, mit der Studierende dem Dozenten während der Vorlesung anonym direktes und zeitnahes Feedback geben können. Umgekehrt können die Studierenden per Quizfunktion Fragen beantworten und so eine Rückmeldung zu ihrem Wissensstand erhalten.

eine überdimensional große Skibrille an, an die das eigene Smartphone oder iPad angeschlossen wird. Bewegt sich der Träger, passt die Software die für den User dargestellte Umgebung automatisch an. Diese Form der Interaktion ermöglicht gänzlich neue Arbeits- und Analysemethoden. Architekten können in ihren Modellen spazieren gehen. Maschinenbauer können sich an die Position jedes noch so kleinen Zahnrads versetzen lassen und neue Perspektiven einnehmen, um Abläufe und Prozesse besser zu begreifen.

BESSER ALS DIE (GEFILMTE) REALITÄT Neben theoretischen Lektionen per Video vermitteln die MOOCs der RWTH Aachen etwa im Fach Wirtschaftswissenschaften mithilfe von Planspielen wie TransAction die tatsächliche Praxiserfahrung eines Automobilherstellers. Das Prädikat »fortschrittlich« verdient hat sich auch das Trainingszentrum am Uniklinikum Heidelberg. Dort können angehende Mediziner an Bildschirmen täuschend echte Operationen vornehmen, ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen. Die an die Computer angeschlossenen Werkzeuge sind die gleichen, wie sie auch im eigentlichen OP verwendet werden. Während der Simulation herrschen dieselben Bedingungen vor wie in der Realität. Ähnlich spektakulär sind bislang nur die Welten, die sich mithilfe von Virtual-Reality-Brillen aus der Games-Branche erschaffen lassen. Die dafür nötige Technik mutet wie

Sicher, weder Flugsimulator noch eine Laborsituation zu programmieren, ist billig. Das macht die Sache aber zum Glück nicht weniger attraktiv. Virtuelles oder zumindest teilweise online Studieren liegt im Trend. An der Ausschreibung der »MOOC-Production Fellowships« im Jahr 2013 durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft wurde deutlich, wie groß das Interesse sowohl seitens der Lernenden (mehr als 200.000 Studierende haben sich für die Online-Kurse im Wintersemester 2013/14 eingeschrieben) als auch bei den Lehrenden beziehungsweise ihrer Institutionen ist (mehr als 190 deutsche Hochschulen haben Kurskonzepte eingereicht). Solche Aktionen können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die meisten deutschen Hochschulen drei Jahre später noch immer lediglich auf E-Mails, PDFs und PowerPoint-Präsentationen beschränken. Die 70 Experten hinter der seit März 2014 bestehenden Initiative Hochschulforum Digitalisierung kommen zu dem Schluss: »Die Förderung der Digitalisierung findet zwar im Rahmen von Förderlinien wie dem Qualitätspakt Lehre des BMBF oder dem Wettbewerb exzellente Lehre von Stifterverband und KMK statt, doch steht sie dort nicht im Fokus.« In digitale Instrumente zu investieren, angepasste Lern- und Prüfunsszenarien zuzulassen, neue Marketingstrategien und, ja, auch Geschäftsmodelle zu entwickeln, kurz, das Zeitalter bahnbrechender Technologien mitzugestalten, scheint keine Priorität zu haben. U N IG LOBALE

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INTERVIEW

VOM FLÜCHTLING ZUM STUDENTEN

Vielleicht steckt dahinter die Angst, dass als Podcast verfügbare Vorlesungen leere Unis mit sich bringen? Den Campus als große Spielwiese zu begreifen, auf dem sich Nachwuchswissenschaftler austoben dürfen, erfordert Mut.

Kiron Open Higher Education kann zu Recht als kleine Bildungsrevolution bezeichnet werden: Das 2015 gegründete Berliner Social Start-up setzt auf ein hybrides Lernmodel aus Online-Kursen und späterer Offline-Präsenz an einer regulären Uni – und bietet geflüchteten Studenten so eine echte Perspektive. Neben diversen Partnerhochschulen bestehen Kooperationen mit Anbietern von MOOCs, darunter coursera, iversity sowie den edX-Kursen der Universitäten Harvard, Stanford, Yale sowie des MIT. Ab September 2016 fördert auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Jungunternehmen: mit 2,1 Millionen Euro für die nächste 13 Monate. Eine stattliche Summe und Grund genug, ein Jahr nach der Gründung mit Melanie Spreeberg von Kiron ein Fazit zu ziehen.

Vielleicht liegt das Problem auch eher an dem schlechten Ruf computerbesessener Teenager. Den Verdacht, Studierende könnten aufgrund von zu vielen Gamification-Elementen schlechtere Studienergebnisse an den Tag legen, räumt eine dänische Jungfirma namens Labster vom Tisch. In Zusammenarbeit mit der Danmarks Tekniske Universitet, den Universitäten Stanford und Harvard, Hong Kong und einigen mehr haben die Gründer Mads Bonde und Michael Bodeaker die Disziplin der Biotechnologie an den beteiligten Fakultäten in ein virtuelles dreidimensionales Labor verwandelt. Und ganz nebenbei die Noten von 76 Prozent der Studierenden verbessert.

Uniglobale: Was steckt hinter dem Konzept von Kiron? Melanie Spreeberg: Wir wollen Geflüchteten mit den 500 Kursen auf unserer Plattform bei der Vorbereitung auf ein Studium und beim Zugang zu einer Hochschule in Deutschland helfen. Das machen wir einerseits mit digitalen Sprachkurs- und Mentoring-Angeboten. Darauf aufbauend entwickeln unsere Partner gemeinsam englischsprachige Online-Curricula in den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre, Informatik und Sozialwissenschaften weiter, die den Studierenden zur Verfügung stehen. Wir erproben damit Möglichkeiten und Grenzen digitaler Bildungsangebote beim Übergang vom außerhochschulischen Lernen in akkreditierte Studiengänge.

Den amerikanischen Ökonom Erik Brynjolfsson überrascht das nicht. Zahlreiche Medienberichte zitieren seine radikal anmutende Sichtweise, die in seinem Buch »The Second Machine Age« zum Tragen kommt: »Wir müssen unser Bildungssystem von Grund auf ändern. Wir müssen die Art ändern, wie Menschen lernen; die Zeiten sind vorbei, in denen man, wenn man lernt, nur still sitzt und einfach zuhört.«

Wer zählt zu diesen Partnern? Wir haben derzeit 22 Partnerhochschulen, die größtenteils von sich aus auf uns zugekommen sind. Dazu zählen Privatunis, aber auch staatliche Fachhochschulen. Neben den 18 deutschen Unterstützern wie der RWTH Aachen und der Fachhochschule Lübeck haben wir auch Partner in Frankreich, Italien und Jordanien.

Angesichts massenhafter Flüchtlingsbewegungen stellt sich beim Thema Lernen aber nicht nur die Frage nach dem Wie, sondern auch nach dem Wer. Mit dem Internet ließen sich Free Online Courses weltweit jederzeit zugänglich machen. Wenn »Talente fördern« mehr als ein prestigeträchtiger Slogan sein soll, dann gilt es auch, diese Talente zu finden.

Wie ist die Resonanz bei Geflüchteten? Offiziell wurde Kiron im Frühjahr 2015 gegründet und konnte im Herbst mit den ersten Teilnehmern an den Start gehen und so schnell vielen geflüchteten Menschen Bildungsperspektiven geben. Inzwischen haben wir mehr als 3.000 registrierte Studierende, von denen ein Großteil bereits mit dem zweijährigen Online-Studium

WIE MENSCHEN LERNEN

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„Some call it work.

I call it: delight.“

Linda Alpmann, Ingenieurin in der Entwicklung Scheinwerfer bei Audi. Ihre Methodik ist, Herausforderungen in einem neuen Licht zu sehen. Den perfekten Raum hierzu bietet ihr das Lichtassistenzzentrum von Audi, in dem sie unter anderem bereits die Scheinwerfer des Audi A6 entwickelt hat. Nur ein Beispiel von vielen, wie Vorsprung entstehen kann, wenn Arbeiten sich nicht wie Arbeit anfühlt. Weitere faszinierende Jobs unter vorsprung-bei-audi.de

Aus Visionen Vorsprung machen.


KLEINER MOOC-GUIDE

Welche Plattformen für Massive Open Online Courses (MOOCs) gibt es und was kann man dort lernen? Unsere Übersicht zeigt’s: ▶   goo.gl/TY0384 begonnen hat. Daran lässt sich dann ein zweijähriges Präsenzstudium oder alternativ eine praktische Ausbildung anschließen. Welche Vorteile bietet die Digitalisierung des Hochschulwesens, welche Herausforderungen bestehen? Unsere Studenten sind Anfang bis Mitte 20 und haben teilweise schon Studienerfahrung. Mit einem Online-Studium können sie wieder Anknüpfungspunkte finden, die Wartezeit nutzen bis sie einen Job finden oder einfach überlegen, wie es weitergehen soll. Ein Online-Studium kann aber auch sehr anstrengend sein, weil es einem viel Eigenmotivation und Disziplin abverlangt. Für Geflüchtete ist es zudem oft doppelt schwer, weil sie sich in einer Ausnahmesituation befinden. Häufig fehlt es an Utensilien, Internetzugang, Lernräumen, oder auch Kontakt zu Lerngruppen. Andererseits entstehen Verbindungen, die sonst nicht zum Tragen kommen. So hat die Google Stiftung auf Anfrage einigen unserer Teilnehmer Laptops gespendet. Und auch wir selbst arbeiten mit vielen Akteuren zusammen. Unsere MOOCs etwa laufen über externe Anbieter, die Sprachkurse ebenso. Unser partnerschaftliches Netzwerk ist dadurch sehr groß. Wodurch lässt sich die Digitalisierung in Deutschland verbessern? In Deutschland geht es sehr bürokratisch zu, es muss immer erst feste Strukturen geben und viel vorüberlegt werden, bevor etwas richtig beginnen kann. Das ist auch ein kuturelles Ding. Aber zumindest erkennt man das Potential von Online-Kursen hierzulande langsam an. Und das sollte man – als Ergänzung zu einem Offline-Studium. Denn darum geht es: Integration durch Bildung. 14

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»Zusammen mit einer handvoll Freunden habe ich es im letzten Sommer aus Pakistan nach Deutschland geschafft. Wir sind vor den Taliban geflohen. Meine Eltern und meine Schwestern sind noch dort. Ich bin bewusst nach Deutschland gekommen. Nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Sondern weil ich finde, das Land hat Anmut. Von einer anderen Geflüchteten bin ich schließlich auf Kiron aufmerksam gemacht worden. Zuhause habe ich bereits Kurse in Ingenieurwesen, Verwaltung und Personal-

management begonnen. Hier studiere ich Maschinenbau. Und engagiere mich für meine Kommilitonen als eine Art Studentensprecher, organisiere Treffen und Veranstaltungen. Denn auch das ist die Idee hinter Kiron: Eine Reise aus der Depression zum Erfolg. Deshalb ist Kiron für mich ein zweites Zuhause, wo ich meine Werte wiederfinde: Bildung ist ein Grundrecht. Ohne Bildung gibt es kein würdevolles Leben.« Kiron-Studenten Kashif [21]


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SERIE STUDENTEN & IHRE BLOGS Christiane Kürschner ist J o u r n a l i s t i n u n d Te x t e r i n i n Berlin. Sie hält Brecht für i h r e n V a t e r, H e i n r i c h B ö l l f ü r ihren Cousin und Sybille Berg mindestens für ihre Schwester – und lebt in Bullerbü.

BLOGS ÜBER BÜCHER Es gibt die Süchtigen, die jedes Buch ihres Lieblingsautors verschlingen und auch im Wartezimmer der Arztpraxis die Illustrierte von vorn bis hinten lesen – allein der Buchstaben wegen. Wer sich mit anderen über Lektüre austauschen will, der findet im Netz ein ganzes Paralleluniversum: die Literaturblogger. Wir stellen zwei bücherverrückte Studenten vor.

WIR MÜSSEN REDEN … ÜBER BÜCHER ▶

www.zeilenspruenge.de

G

errit und seine Blog-Kollegin Tabitha wollen »von Zeile zu Zeile, von Vers zu Vers und von Seite zu Seite springen«. Und tatsächlich finden sich auf ihrem Blog die Rezension von Anja Kümmels »V« gleich neben Gedanken zu Ilse Aichingers frühen Erzählungen oder der Auseinandersetzung mit der eigenen Bloggertätigkeit, wofür Marcel Reich-Ranickis »Über Literaturkritik« herangezogen wird. Gerrit weiß, wovon er dort schreibt. Der 26-Jährige studiert selbst Deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu 16

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Berlin. Den Gegensatz zwischen einem »staubtrockenen Literaturstudium« und der »lebendigen Literatur« sehe er nicht. »Die Literaturwissenschaft gibt einem die nötigen Werkzeuge in die Hand, Literatur verstehen und präzise beschreiben zu können«, so der Blogger. »Gegen die Gefahr, institutionelle Verkalkungen anzusetzen, muss einen dann ein wacher Geist schützen.« Gegen zu viel Theorie hilft auch das Bloggen. Mittlerweile sehe er in Literaturblogs einen wichtigen Beitrag im Gespräch über Literatur. Deshalb werden auf Zeilensprünge nicht massenweise Kaufempfehlungen ausgesprochen, sondern Gespräche über Literatur geführt – und das am besten kontrovers.

Gerrits... … erstes Buch Mit 12 ganz klassisch: »Der Herr der Ringe«. Den würde ich auch immer noch gegen alle Widerstände verteidigen. … Lieblingsschriftsteller Das variiert von Lebensphase zu Lebensphase. Tatsächlich müsste ich die drei großen Thomasse der deutschsprachigen Literatur nennen: Thomas Mann, Thomas Bernhard, Thomas Glavinic. … Lieblingsgenre Ich kann eher sagen, mit welchem Genre ich gar nichts anfangen kann: das allseits präsente, in Massen auf den Markt geflutete Genre der (skandinavischen) Krimis. … aktueller Buchtipp Ein wirklich großes Ereignis: »Die Toten«, der neue Roman von Christian Kracht.


KRISEN, CHAOS, GRUSEL ▶

www.buchherz.wordpress.com

Gina mag Bücher, in denen es emotional und spannungsmäßig ordentlich kracht. Für ein paar Stunden in eine andere Welt abtauchen und als Leser Detektiv spielen, das ist das Größte für die 24-Jährige, die Literatur & Medienpraxis und Kommunikationswissenschaften an der Universität Duisburg-Essen studiert. Auf ihrem Blog lässt sie ihre Follower teilhaben und gibt Empfehlungen für die nächste Lektüre. Sie ist immer auf dem neuesten Stand in Sachen Neuerscheinungen, die Nervenkitzel versprechen. Für ihre

Leser erstellt Gina auch Bücherlisten mit Top 10-Themen wie die »10 spannende Thriller aus der Sicht des Täters« oder die »10 traurigsten Liebesromane«. So fungiert ihr Blog auch als Gedächtnisstütze und Kommunikationskanal mit anderen Lesebegeisterten. »Ich habe schon immer viel und gerne gelesen«, erzählt Gina. »Aber die wenigsten meiner Freunde teilen dieses Hobby mit mir.« Da kam ihr die Idee, einen Blog aufzusetzen. Nahezu jeder Beitrag wird kommentiert und diskutiert – der Mörder wird aber nie verraten. Ihre Liebe zum Wort möchte sie gern später beruflich im Literaturbetrieb ausleben. »Am liebsten in der Presseabteilung eines Verlags oder für ein Literaturmagazin.«

Ginas... … erstes Buch Mein allererstes Buch war »Der kleine Wassermann« von Otfried Preußler. Aus dem Buch hatten meine Eltern mir Abend für Abend vorgelesen, bis ich mich selbst an die ersten Seiten gewagt habe.

SOPHIES BÜCHERWELTEN

… Lieblingsschriftsteller Stephen King. Seine Bücher sind einfach brillante Geschichten, mit authentischen und einzigartigen Charakteren und bieten eine gute Portion Grusel.

… Lieblingsgenre Fantasyromane. Ich liebe es, mich in unbekannte Welten und ihre Abenteuer einzulesen.

… aktueller Buchtipp »Das Haus der verlorenen Kinder« von Linda Winterberg – die perfekte Lektüre für ein paar gemütliche Lesestunden, eingekuschelt unter einer warmen Decke.

Studentin Sophie gehört zu den Buchpreisbloggern der Frankfurter Buchmesse 2016. Ihre Rezensionen findest du auf ihrem Blog: ▶   goo.gl/tXBWph

Jörg Rheinboldt, Geschäftsführer Axel Springer Plug and Play Accelerator

Alle Chancen eines Start

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BERUFSEINSTIEG

STUDIUM, UND DANN? Nach Studienabschluss, Volontariat und Babypause hat sich Autorin Elena Berz im vergangenen Jahr als Journalistin selbstständig gemacht – auch eine Möglichkeit, in den Beruf einzusteigen. Zu einer Menge Bürokratie und neuen, teils unerwarteten, Herausforderungen gesellte sich auch das ein oder andere Hochgefühl.

Volltreffer: Margarethe Bieniosek startet als Tr a i n e e b e i V o d a f o n e i n s B e r u f s l e b e n .

Das Studium geschafft, den Abschluss in der Tasche, schon steht die nächste Herausforderung vor der Tür: der Berufseinstieg. Wie man diese Tür durchschreitet – dafür gibt es mehrere Wege. Der klassische Weg in den Job ist der Direkteinstieg. Hierbei hat man eine klar definierte Position im Unternehmen und übernimmt in diesem Bereich von Beginn an Verantwortung. Seit einigen Jahren bieten viele Unternehmen auch Trainee-Programme an, bei denen der Berufsanfänger unterschiedliche Stationen durchläuft und sich so einen umfassenden Überblick verschaffen kann. Häufig steht dem Trainee ein Mentor zur Seite, der die professionelle Einarbeitung begleitet. Ob eher ein direkter Einstieg oder doch lieber ein solches Programm das Richtige ist, hängt sowohl vom Berufsstarter selbst als auch vom jeweiligen Unternehmen ab. So bieten manche Firmen den Hochschulabsolventen ausschließlich den Einstieg über ein 18

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DIREKTEINSTIEG

TRAINEEPROGRAMM FAKT IST:

• A l s D i re k te i n s te i g e r v e rd i e n s t d u i m S c h n i t t 10 P r o z e n t m e h r a l s e i n Tr a i n e e . • Von Anfang an arbeitest du weitgehend selbstständig und übernimmst Verantwortung – auch in größeren Projekten.

• Du erfährst ein wenig Welpenschutz, wirst engmaschig betreut und in deiner Entwicklung unterstützt. • Du durchläufst verschiedene Abteilungen und b l i c k s t s o ü b e r d e n Te l l e r r a n d . P e r f e k t , u m e i n firmenweites Netzwerk aufzubauen. • Da das Unternehmen schon viel in dich investiert hat, stehen die Übernahmechancen mehr als gut.

FAKT IST ABER AUCH:

FAKT IST ABER AUCH:

• Arbeiten unter Zeitdruck ist noch nicht so dein Ding? Nach einer Phase der Einarbeitung und Betreuung durch einen Mentor wirst du meist recht schnell voll eingespannt. • A n d e r s a l s b e i m Tr a i n e e m u s s t d u d i c h f r ü h z e i t i ger auf eine berufliche Richtung konzentrieren.

• Verglichen mit dem Direkteinstieg musst du beim Gehalt ein paar Abstriche hinnehmen. • Nichts für Nesthocker: Du wirst nicht selten an unterschiedlichen Standorten eingesetzt. Daher ist Flexibilität gefragt.

FAKT IST:


Trainee-Programm an. Für jemanden, der von der Uni kommt und sich bereits sicher ist, in welchem Bereich er arbeiten möchte, ist der Direkteinstieg eine gute Option. Wer jedoch noch nicht ganz genau weiß, welche Tätigkeit es sein soll, kann als Trainee diverse Abteilungen kennenlernen und sich orientieren. Auch können sich Trainees dadurch bereits ein bereichsübergreifendes Netzwerk aufbauen, das später im Job hilfreich sein kann. Auf die Frage, ob der Berufseinstieg schon nach dem Bachelor erfolgen kann oder doch noch ein Master empfehlenswert ist, gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die Studie »Karrierewege für Bachelorabsolventen« des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und des Instituts der deutschen Wirtschaft bestätigt jedoch einen Trend. Demnach macht nur knapp die Hälfte der befragten 1.500 Unternehmen überhaupt einen Unterschied zwischen Bachelor und Master, 60 Prozent gaben gar an, Abteilungsleiter mit einem Bachelor-Abschluss zu beschäftigen.

NACH DEM BACHELOR?

ODER ERST NACH DEM MASTER?

FAKT IST:

FAKT IST:

• Du hast genug von Hörsaal und Theorie und willst endlich dein Wissen aus dem Studium in der Praxis anwenden? Dann nichts wie raus auf den Arbeitsmarkt! • Nach Jahren mit Studenten-Budget, winkt ein gutes, geregeltes Einkommen.

• Du willst dein Wissen noch vertiefen und dich spezialisieren? Dann hänge einen Master dran! • Die Zeit lässt sich auch nutzen, um ein Auslandssemester einzulegen oder ein Praktikum zu absolvieren. • M eist lautet die Formel: M aster = höheres G eh a l t a l s b e i m B a c h e l o r.

FAKT IST ABER AUCH: • Absolventen mit Bachelor verdienen beim Eins t i e g m e i s t ( v i e l ) w e n i g e r. I m D u r c h s c h n i t t n ä m l i c h k n a p p 3 7. 0 0 0 E u r o p r o J a h r. M i t M a s t e r s i n d e s 41. 7 0 0 E u r o . • Auch die Gehaltssteigerung mit wachsender Berufserfahrung fällt deutlich geringer aus.

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FAKT IST ABER AUCH: • Das Thema Berufserfahrung rückt damit ein Stück nach hinten. • Nicht selten unterstützen Unternehmen dabei, einen berufsbegleitenden Master zu machen. D a s s d i e s e Z e i t v o n d i r e v e n t u e l l e i n i g e s a b v e rlangt, sollte dir bewusst sein.

LEBENSLAUF? BRAUCHEN WIR NICHT.

Bei hub:raum, dem Inkubator der Deutschen Telekom, hat man den Lebenslauf im Bewerbungsprozess abgeschafft. Wie das funktioniert, erfährst du hier: ▶   goo.gl/O99eme


SO VERLIEF MEIN WEG IN DEN BERUF Nach ihrem Bachelor ist Madeleine Maier [24] direkt beim Automobilzulieferer Mahle eingestiegen. »Schon während des Studiums habe ich mein sechsmonatiges Pflichtpraktikum bei Mahle in den USA absolviert und später dann auch meine Bachelor-Arbeit dort geschrieben. Dann kam die Frage, ob ich mir vorstellen kann, danach bei Mahle anzufangen. Ich wollte gerne erst mal in Deutschland arbeiten und bin deshalb in Stuttgart direkt eingestiegen. Durch meine Praxiserfahrungen wusste ich bereits genau, dass ich im Einkauf tätig sein möchte und so war ein Direkteinstieg für mich die logische Wahl. Spannend ist, dass ich neben den Bereichen, in denen ich meine Kollegen unterstütze, auch schon eigene Verantwortungsbereiche habe, in denen ich komplett selbstständig zuständig bin. Die nächsten zwei Jahre möchte ich mich auf jeden Fall voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren. Danach schließe ich nicht aus, berufsbegleitend noch einen Master zu machen – komplett für den Master aufhören zu arbeiten, das kann ich mir nicht vorstellen.«

Jonas Lischewski [28] ist als Produktmanager direkt bei L’Oréal eingestiegen. »Während meines Studiums habe ich Praktika in vier ganz unterschiedlichen Industriezweigen gemacht, unter anderem ein Praktikum im Vertrieb bei L’Oréal. Dort hatte ich von Anfang an einen positiven Eindruck, das passte für mich. Als es dann nach dem Studium ans Bewerben ging, habe ich mit vier Unternehmen Gespräche geführt, aber L’Oréal war mein klarer Favorit und glücklicherweise hat es dort auch geklappt. Der Direkteinstieg war für mich sinnvoll, da ich durch meine unterschiedlichen Praktika bereits sicher wusste, in welchem Bereich ich arbeiten möchte. So konnte ich vom ersten Tag an richtig loslegen – die Erwartungen von L’Oréal an die Mitarbeiter sind hoch, aber das Unternehmen lässt ihnen auch viele Freiheiten. Dadurch lerne ich wahnsinnig viel dazu, kann Ideen ausprobieren, auch mal Fehler machen, aber vor allem mich und mein Können beweisen.«

Ihren Studienabschluss in Internationalem Management hat Madeleine Maier an der Universität Karlsruhe erworben.

Jonas Lischewski hat seinen Bachelor in BWL an der Universität Bremen gemacht und im Master Internationales Management an der ESCP Europe Berlin studiert.

Stefanie Dietel [24] arbeitet zurzeit als Werkstudentin beim Technologiekonzern Voith.

Margarethe Bieniosek [28] absolviert gerade das Traineeprogramm »Discover Vodafone«.

»Seit Juli bin ich Werkstudentin bei Voith im Bereich Strategic HR Marketing and Recruiting. Dafür habe ich mich entschieden, weil ich dort im HR Marketing meine Kenntnisse erweitern kann. Die Tätigkeit als Werkstudentin ist eine gute Möglichkeit, um während des Semesters praktische Erfahrungen zu sammeln, ohne dafür gleich ein ganzes Semester aufzuwenden. Für mich ist klar, dass ich nach dem Studium gerne im HR Bereich bleiben möchte und durch meine Aufgaben bei Voith bekomme ich nun schon jede Menge Einblicke in dieses Arbeitsfeld – eine gute Möglichkeit also, um sich auf den Berufseinstieg vorzubereiten.«

»Ich denke, die Entscheidung für oder gegen ein Trainee-Programm, ist Typsache. Ich persönlich finde es sehr spannend, unterschiedliche Bereiche in einem Unternehmen kennenzulernen und mir somit ein großes Netzwerk aufzubauen. Der häufige Arbeitsplatzwechsel bedeutet aber auch, dass man sich immer wieder auf neue Situationen, Kollegen und Arbeitsweisen einstellen muss. Digital Marketing, Projektmanagement und analytisches Denken – in meiner Zeit als Trainee konnte ich schon viele meiner Kompetenzen verbessern und vertiefen. Eines der größten Projekte, an denen ich mitgearbeitet habe, war der Relaunch des Webauftritts unseres Geschäftskundenbereichs. Zunächst habe ich die Neugestaltung unterstützt und später dann komplett selbstständig gesteuert. Auch persönlich war es bisher eine sehr lehrreiche Zeit. Zum Beispiel empfinde ich Kritik nicht mehr als ganz so negativ, sondern sehe sie eher als Ansporn. Aktuell arbeite ich im Bereich Strategie. Wie es danach genau weitergeht, ist noch nicht konkret geplant, allerdings reizt mich eine Station im Ausland schon sehr.«

Stefanie Dietel studiert an der Otto Friedrich Universität in Bamberg BWL mit der Vertiefung Personalentwicklung und -management. Nächstes Frühjahr will sie ihren Master machen.

BERUFSEINSTIEG BEI VW UND BROSE Zwei, denen dies geglückt ist, erzählen hier von ihren Erfahrungen: ▶   goo.gl/rUum2P

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Margarethe Bieniosek hat in Enschede (Holland) den Bachelor of Business Administration an der Saxion Hogeschool erworben und anschließend ihren Master of Arts in International Business an der FH Aachen gemacht.


SERIE E-MAIL VOM K ARRIERE-COACH

GIBT ES DIE »PERFEKTE« BEWERBUNG? Authentisch statt perfekt! Von: An:

Karriere-Coach Christina Panhoff Berufseinsteiger nach dem Studium

Heute um 19:12

PC

Betreff: Authentisch statt perfekt!

Liebe Studierende, sehr oft höre ich von meinen jüngeren Kunden: »Ich habe hier die perfekte Stelle und brauche jetzt eine perfekte Bewerbung.« Ich persönlich habe das Wort »perfekt« aus meinem Sprachgebrauch gestrichen. Es erzeugt Leistungsdruck, denn es ist klar, dass jeder Bewerber seine starken und schwächeren Seiten hat. Deswegen wird der bestgeeignete Kandidat gesucht, dazu zählen Fachkompetenz genauso wie Persönlichkeit. Und wer in einer Agentur mit seiner frechen Art ankommt, ist vielleicht in einer Unternehmensberatung nicht gern gesehen. In einer NGO punktet man vielleicht mit Ehrenamt und Freiwilligenerfahrung und nicht mit Einsernoten. Es hängt also immer von den Erwartungen des Arbeitgebers ab, wie gewichtet wird und was unabdingbar oder auch zu vernachlässigen ist. Das wissen auch Personaler, und daher ist es wichtig, seine Pluspunkte gut herauszustellen. Bevor es an die Formulierung des Anschreibens geht, will ich von meinen Kunden zwei Dinge wissen.

WAS MACHT DIE STELLE PASSEND? Dazu gehören die Branche, Arbeitsinhalte, Weiterbildungsmöglichkeiten, ein guter Ruf, eine angemessene Bezahlung, Familienfreundlichkeit, flache Hierarchien oder auch Gratissnacks und -smoothies. Für die Stellenanalyse lasse ich meine Kunden markieren: Blau: alles, was fachlich und sachlich ist, Aufgaben und Profil Grün: Soft Skills wie Teamfähigkeit, strukturiertes Arbeiten, Eigeninitiative Rot: ein Herz für alles, was in der Stellenbeschreibung besonders positiv auffällt Klingt albern? Ist es nicht. Wenn man bei »blau« 75 Prozent erfüllt, gibt es eine reelle Chance. Soft Skills sagen aus, welcher Mensch gewünscht ist. Passt das zu mir? Und rote Herzchen – ohne das Gefühl und den Funken Begeisterung ist es sehr schwer, eine richtig gute, überzeugende Bewerbung zu erstellen (rote Kreuze tun’s übrigens auch ;)).

WARUM BIN ICH GENAU DIE RICHTIGE PERSON FÜR DIE STELLE? Gefragt sind das Studium samt spezifischen Inhalten, Noten, vorhandenen Erfahrungen, erfolgten Praktika, erprobten Soft Skills und Interesse an bestimmten Themen. Was kann ich bieten, was für den Arbeitgeber interessant ist? Wo habe ich schon Kontakt zum Aufgabenbereich gehabt? Kann ich Arbeitsproben und Zeugnisse vorweisen? Befasse ich mich außerhalb der Uni mit bestimmten Themen? Engagiere ich mich ehrenamtlich?

Christina Panhoff coacht in Sachen Bewerbung, Vorstellungsgespräch und Karriereplanung. Wand vorm Kopf, komplette Blockade: Das Gefühl, zum ersten Mal eine richtige Bewerbung zu schreiben, kennt sie noch von ihrem eigenen Berufseinstieg nach dem Studium.

Jetzt haben Sie schon ein gutes Bild von der Stelle und sich gewonnen. Haben Sie ein gutes Gefühl und wollen die Position immer noch? Dann setzten Sie sich ans Anschreiben. Der Einstieg könnte beispielsweise so aussehen: »Ihr Unternehmen überzeugt mich durch die Nachhaltigkeit, die sich konsequent durch den gesamten Produktionsprozess zieht. Dies entspricht auch meiner Vorstellung von fairem Handel.« Trauen Sie sich und formulieren Sie individuell! Das erzeugt einen persönlichen Eindruck, und authentisch zu sein ist heute wirklich gefragt. Ihre Christina Panhoff U N IG LOBALE

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K ARRIERE-FOKUS I: HANDEL

Lutz Steinbrück lebt und arbeitet in Berlin als freier Journalist und Redakteur für Print- und Onlinemedien. Seine thematischen Schwerpunkte sind Bildung, Wirtschaft und K u l t u r. W e n n e r d e n H a n d e l beehrt – dann am liebsten Secondhand-Shops.

Illustration: Verena Muckel

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Hochschulabsolventen bietet der Handel eine Vielzahl von Karriere-Optionen. Wer hoch hinaus will, sollte mit einem Traineeprogramm starten. Andreas Schenkel und Florian Conrads sind diesen Weg gegangen – heute bekleiden sie Führungspositionen. Der eine im Baumarkt, der andere in einem Modegeschäft.


s war kein Zufall, dass Andreas Schenkel nach seinem BWL-Studium ausgerechnet bei der toom Baumarkt GmbH in Köln anheuerte. Ihm wurde der Handel praktisch in die Wiege gelegt: »Mein Vater betrieb ein Holzgeschäft«, erinnert sich der 32-Jährige. Dort half er als Jugendlicher immer mal wieder aus. »Ich hatte drei Trainee-Angebote und entschied mich letztendlich für toom, weil das eine Top-Adresse ist und ich eine Affinität zum Bauen und Heimwerken habe.« Andreas Schenkel

lernte diverse Bereiche des Unternehmens kennen, war ein halbes Jahr im Vertrieb eines toom-Baumarktes und weitere sechs Monate in zentralen Bereichen wie dem Einkauf und Marketing. Er betreute kleinere Projekte, wurde mit Vertriebs- und Marktprozessen vertraut. »Nach einem Jahr ging es darum, sich für das Schlussdrittel auf einen Bereich zu spezialisieren, in meinem Fall für das Category Management. Category Manager sind für die Entwicklung des Sortiments bei toom Baumarkt verantwortlich, sie entscheiden über die Zusammensetzung, Verkaufspreis-Gestaltung und Vermarktung des Sortiments.« Besonders positiv empfand Andreas Schenkel rückblickend das große Vertrauen, das toom Baumarkt seinen

Trainees entgegenbringt: »Wir durften früh Verantwortung übernehmen und mitentscheiden. Die bereichsübergreifende Ausbildung trug dazu bei, die Abläufe im gesamten Unternehmen in den Blick zu bekommen.« Alle Ex-Trainees seines Jahrgangs sind heute toom-Führungskräfte. Er selbst arbeitet als Waren-Koordinator im Cross-Channel-Bereich.

BACHELOR WILLKOMMEN »Durchlaufend gibt es bei uns zwei Vertriebs-Traineeprogramme, die sich an Absolventen richten: für die Marktleitung und für die Gartencenterleitung«, berichtet Jörg Polkläser, Teamleiter Recruiting Vertrieb in der toom-Zentrale in Köln. Neben toom Baumarkt gehören auch die Supermarktkette REWE, der Discounter PENNY sowie DER Touristik zur Kölner REWE Group. Sie alle bieten eigene Traineeprogramme an – von Vertrieb über Verwaltung bis hin zur Logistik.

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Ein Bachelor-Abschluss reicht dabei für den Bewerbungserfolg. »Wir bevorzugen motivierte Bewerber, die ein wirtschaftliches, gerne auch duales Studium mit dem Schwerpunkt Handel absolviert haben.« Wer fachfremd studiert hat, sollte idealerweise Erfahrung im Einzel- oder Großhandel gesammelt haben. Wichtig: »Unsere Trainees sollen uns zeigen, warum sie eine Führungsposition bekleiden möchten«, so Jörg Polkläser. Es sei daher gut, bereits ein kleines Projekt oder eine Gruppearbeit geleitet zu haben. Im Team arbeiten und Menschen motivieren zu können, ist ebenfalls angesagt.

TALENTE STEIGEN SCHNELL UND STEIL AUF Marktleiter-Traineeships dauern zwei Jahre, künftige Gartencenterleiter werden 18 Monate ausgebildet. Der Aufbau beider Programme ist ähnlich strukturiert und startet mit einer einjährigen Marktphase. »Die Trainees bearbeiten je vier Monate in verschiedenen Märkten bestimmte Schwerpunktthemen, etwa zu Logistik, Verkauf, Personalführung oder Warenwirtschaft«, erklärt der Recruiting-Experte. Auf die Marktphase folgt ein etwa zweimonatiger Abschnitt in der toom Baumarkt-Zentrale. Hier lernen die Trainees für den Vertrieb wichtige Schnittstellen kennen und entdecken Zusammenhänge, etwa zwischen Marketing, Category Management (Strukturierung einer Filiale) und der Marktorganisation. Wer im Handel arbeitet, wird schlecht bezahlt – ein Klischee, dass sich zu Unrecht bei vielen hält. Ok, mit durchschnittlich 34.000 Euro Brutto-Einstiegsgehalt im Jahr ist man als Handelsneuling zwar nicht gerade ein Großverdiener (zum Vergleich: Berufseinsteiger in der Chemiebranche bekommen rund 45.000 Euro). Allerdings spielen viele Faktoren dabei eine wichtige Rolle. Was hat

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man studiert? Hat man einen Bachelor oder bereits einen Master? Wie groß ist das Unternehmen? Und: Wer sich gut macht und seinen Chef überzeugt, kann im Handel beispiellos schnell und steil aufsteigen, schon mit Ende 20 reichlich Mitarbeiterverantwortung übernehmen und sein Gehalt gehörig steigern.

ES MUSS NICHT IMMER BWL SEIN Andreas Schenkel hat seinen Chef überzeugt und gehört zu einem Trend im Handel, der das Modell »Karriere durch Lehre« so langsam vom Sockel stürzt. Denn neun Prozent der Angestellten haben laut Handelsverband Deutschland (HDE) heute einen Hochschulabschluss. Tendenz: steigend. Vor 15 Jahren lag diese Quote noch bei fünf Prozent. Bei den Führungskräften besitzen aktuell schon 16 Prozent ausschließlich einen akademischen Abschluss. Die Assoziation »Handel = Regale einräumen und Paletten stapeln« stimmt daher so schon lange nicht mehr. Viel zu komplex, schnell und international – die REWE Group ist beispielweise in 20 europäischen Ländern vertreten – gestaltet sich der Handel von heute. Das erhöht auch die Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte. Und diese müssen nicht zwangsläufig Wirtschaft studiert haben. Juristen und Psychologen arbeiten in Personalabteilungen, Geisteswissenschaftler im Marketing, Textilingenieure im Bereich Mode, Informatiker im Online-Handel und Architekten entwerfen neue Filialen.

TRAINEES WIRD VIEL ZUGETRAUT Obwohl Florian Conrads zwar BWL studiert hat, war es vielleicht sein geisteswissenschaftliches Zweitfach, das ihn für seinen heutigen Arbeitgeber besonders interessant machte. Denn Japanologie passte für UNIQLO, den gemessen am Umsatz größten japanischen Bekleidungseinzelhändler, wie die Faust aufs Auge. Mit gerade einmal 29 Jahren leitet er heute eine Filiale des hippen Modeunternehmens in Berlin-Mitte. Wie Andreas Schenkel war auch Florian Conrads in puncto Handel vorgeprägt: Seine Familie betrieb einen Supermarkt.

»Nach dem Studium bewarb ich mich auf mehrere Traineeprogramme«, erzählt Florian Conrads, der zuvor auch schon in einer Drogerie gejobbt hatte und schließlich das Store Managemenent-Traineeprogramm bei UNIQLO durchlief. »UNIQLO passte! Ich kannte die Marke schon länger aus Japan und die Affinität für dieses Land hat meine Entscheidung sicherlich beeinflusst.« UNIQLO bietet Markenkleidung auf günstigem Preisniveau und hat weltweit etwa 30.000 Mitarbeiter. Wie bei Andreas Schenkels Traineeship und für Florian Conrads überraschend war die frühzeitige Übertragung wichtiger Aufgaben: »Schon nach einem halben Jahr war ich stellvertretender Filialleiter, habe Verträge vorbereitet und war mitverantwortlich für Personalentscheidungen.«

HANDS-ON-MENTALITÄT ERWÜNSCHT Der perfekte UNIQLO-Trainee hat für Florian Conrads eine Hands-On-Mentalität, handelt lösungsorientiert, kann flexibel auf unerwartete Situationen reagieren und hat Verständnis für Zahlen und Wirtschaft. Gefragt sei nicht zuletzt auch eine positive und empathische Einstellung gegenüber Kollegen und Kunden. Am Traineeprogramm wie am jetzigen Job gefällt Florian Conrads die Vielseitigkeit. »Jeder Tag ist anders. Mal geht es um die Analyse von Verkaufszahlen, dann bin ich auf der Shopfläche im Kundenkontakt oder plane Layouts für die Ladenfläche.«


INTERNATIONALE KARRIERECHANCEN Perspektivisch können ehemalige UNIQLO-Trainees nach einer Zeit als Store Manager zum Area Manager aufsteigen oder Führungsaufgaben in anderen Unternehmensfeldern bekleiden, etwa im Marketing oder HR-Bereich. Die Trainees starten als Sales Adviser, also Verkäufer in einem UNIQLO-Shop und lernen das Tagesgeschäft von der Pike auf. Der Store gilt als Herzstück des Konzerns. »Es gehört zur Unternehmensphilosophie, dass spätere Store Manager alle Abläufe im Detail kennenlernen«, erklärt Julia Lattemann, HR Business Partner im Personal-Management bei UNIQLO. »In den ersten drei Monaten übernehmen sie alle dazugehörigen Aufgaben, von der Warenannahme über die Kasse und

den Kundenservice bis hin zum korrekten Falten der Kleidung.« Im weiteren Verlauf übernehmen die Trainees koordinierende Management-Funktionen, indem sie etwa Arbeitspläne schmieden oder sich Controlling-Aufgaben widmen. Auch in London oder Paris können sich Hochschulabsvolventen aus Deutschland zum Store Manager ausbilden lassen. Gutes Englisch und das Beherrschen der Landessprache im Ausbildungsland sind Pflicht. Und sonst? »Wir erwarten von Trainees Mobilität, speziell die Bereitschaft, später Stores zu leiten, in denen wir sie benötigen«, so Julia Lattemann. Florian Conrads würde in den nächsten Jahren gern in Deutschland bleiben. Für UNIQLO ein noch recht neuer Markt. Aber auch ein späterer Wechsel ins Ausland – für ihn durchaus verlockend.

Obwohl der boomende E-Commerce vor allem kleineren Läden mehr und mehr zu schaffen macht: Den großen Unternehmen des stationären Einzelhandels geht es noch immer gut. So betrug der Jahresumsatz 2015 im deutschen Einzelhandel über 472 Milliarden Euro – rund 14 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Auch die Studie »Trends im Handel 2020«, herausgegeben von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und dem EHI Retail Institute, prognostiziert, dass Müsli und das Sixpack Bier, Pflanzen und Wandfarbe, Jeans und Lippenstift auch in Zukunft am liebsten vor Ort gekauft werden. Die Grundlage für gute Karriereaussichten von Jungakademiker, die wissen wollen, wie der Laden läuft.

ANNCHRISTIN, ALEXANDER & CHRISTIAN, BERUFSEINSTEIGER

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Forschen für die Zukunft: Im Reinraumlabor führen BASF-Experten Anwendungstests in den Bereichen Chemie und Oberflächenbearbeitung von Halbleitern durch.

K ARRIERE-FOKUS II: PHARMA & CHEMIE

WENN ES MEHR ALS NUR KNALLT UND ZISCHT

Die Pharma- und Chemiebranche wirkt oft etwas nerdig und wenig glamourös. Doch wer es als Absolvent schafft, hier Fuß zu fassen, kann sich nicht selten über viele internationale Erfahrungen, spannende Aufgaben und gutes Geld freuen. Kürzlich besuchte ich einen Freund in einer deutschen Großstadt, wo er mir seinen Campus zeigte. »Hier sitzen die Pillendreher«, sagte er und deutete auf ein wenig schmuckes Gebäude aus Glas und Stahl. Ein Schild verkündete, dass in diesem Bau die Institute für Pharmazie und Pharmakologie säßen. Pillendreher, nerdige Wissenschaftler in weißen Kitteln, die nur dann das hochtechnisierte, sterile Labor verlassen, um Erlen28

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meyerkolben und Petrischalen in ein anderes zu tragen. Oder Chemiker, bei denen es auf den Institutsgängen nicht selten noch etwas merkwürdig vom letzten Versuch riecht. Was das Aussehen betrifft hat man oft unwillkürlich das Bild des »zerstreuten Professors« oder des »leicht wahnsinnigen Wissenschaftlers« aus Filmen und Romanen vor Augen. Geniale Charaktere, die verschiedene Stoffe zusammen mischen, sie über einem Bunsenbrenner

Philipp Blanke studiert Religionswissenschaften sowie Jüdische Studien und hat die Pharma-Branche als Werkstudent kennengelernt. Ein Lieblingsmedikament hat er aber nicht. ;)


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ARBEITEN – ÜBER LÄNDERGRENZEN HINWEG

Bei Boehringer Ingelheim entwickelt man unter anderem inhalative Arzneimittel. Mit dem Rasterelektronenmikroskop werden hierfür Wirkstoffpartikel untersucht.

erhitzen oder in einen Brutschrank stellen und am nächsten Tag entweder einen Segen für die Menschheit à la Penicillin oder eine tödliche Waffe à la Milzbrand in den Händen halten. Studierende dieser Wissenschaft werden schnell etwas belächelt – oder aber schwer beneidet. Denn Pharmawissenschaften und Chemie gehören mit zu dem Anspruchsvollsten, was eine Uni bieten kann. Seit Generationen scheitern zum Beispiel nicht wenige Medizinstudenten an derartigen Grundkursen. Daher nicht selten der Neid der Kommilitonen auf die, die Chemie kapieren. Denn ihnen steht eine weltweit agierende Branche offen, die mit vergleichsweise hohen Einstiegsgehältern, mit hochtechnisierter Forschung und Entwicklung sowie vielen weiteren Arbeitsgebieten lockt.

GESUCHT: HOCHQUALIFIZIERTE FACHKRÄFTE Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist der drittgrößte Branchenzweig in Deutschland. Ein Milliardenmarkt, weltweit gefragt und vernetzt. Die Unternehmen, die in diesem Sektor arbeiten, erforschen, verkaufen, produzieren und entwickeln in ihren Laboren und Chemieparks alles: von Schwefelsäure und Düngemittel über Farben und Kunststoffe bis hin zu Impfstoffen, Hustensäften und Pflegecremes. Genauso vielfältig wie die Produkte sind auch die Unternehmen. Fast jeder kennt die an der Börse gelisteten Weltkonzerne wie Bayer, BASF, Fresenius, Henkel oder Merck. Doch von den mehr als 2.000 Chemiebetrieben in Deutschland ist die Mehrheit mittel-

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ständisch geprägt. Laut Verband der Chemischen Industrie e. V. haben über 90 Prozent der Chemieunternehmen weniger als 500 Mitarbeiter. Sie sind oft Zulieferer oder Produzenten in bestimmten Nischen und dabei oft Weltmarktführer auf ihrem Gebiet. Wirtschaftlich geht es der chemisch-pharmazeutischen Industrie sehr gut – und ist, damit dies so bleibt, in besonderer Weise auf hochqualifizierte, technisch-wissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte angewiesen: Wissenschaftler, Ingenieure, ITler, Techniker und Facharbeiter. Jeder zehnte Mitarbeiter ist laut Zahlen des Branchenverbandes der Chemischen Industrie e. V. in Forschung und Entwicklung tätig. Obwohl beispielsweise laut Branchenverband noch kein Defizit an Nachwuchschemikern besteht, weil sich die Zahl der Studienanfänger im Fach Chemie an den Universitäten in den zurückliegenden Jahren insgesamt positiv entwickelt hat, ist die Angst vor einem drohenden Fachkräftemangel spürbar. 2014 stieg die Zahl neu immatrikulierter Chemiestudenten um drei Prozent auf rund 7.000 (2013: 6.800 Studienanfänger). Auch promovieren immer mehr Chemiestudenten. Bei den Masterstudiengängen haben viele Hochschulen gezielt fachliche Schwerpunkte und Akzente gesetzt, passgenau auf die Bedürfnisse der Industrien zugeschnitten. Dennoch stöhnt die Branche mit am lautesten darüber, dass sich viele Studenten und Absolventen im MINT-Bereich schwer tun. Wer sein Studium jedoch erfolgreich absolviert, kann sich über gute Einstellungschancen freuen.

Anna Katzenmeier studierte Chemische Technik an der Hochschule Mannheim, schloss ihr Studium als Diplom-Ingenieurin ab und kam schon zu Unizeiten viel herum. So absolvierte sie zwei Praxissemester in der Pharma- und der Lebensmittelindustrie und schrieb ihre Diplomarbeit bei einem Dienstleister für Kernkraftwerke. Nach dem Studium fand Anna Katzenmeier eine Stelle als Asset Managerin bei BASF. »BASF genießt einen sehr guten Ruf und ist in der Region Rhein-Neckar ein renommierter Arbeitgeber. Ich arbeite in der Produktion und bin für die technische Betreuung einer Anlage zur Herstellung von Kunststoffen mitverantwortlich. Ich könnte aber beispielsweise auch in der Planung von chemischen Anlagen oder im Marketing arbeiten – und das für ganz unterschiedliche Produkte und Industrien. Von Kunststoffen für die Bau- und Autoindustrie über Pigmente für die Elektroindustrie bis hin zu Öl und Gas für die Energiebranche ist bei BASF alles vertreten«, erzählt die 33-Jährige, für die vor ihrem festen Job am Anfang ihrer BASF-Karriere ein Traineeprogramm stand. Die Vielseitigkeit im Unternehmen und der Abwechslungsreichtum ihrer Arbeit begeistert sie besonders: »Ich arbeite mit Kollegen aus Produktion, Einkauf, Personal oder auch dem Finanzbereich zusammen – und das über Ländergrenzen hinweg.« Die großen deutschen Pharma- und Chemieunternehmen unterhalten viele internationale Zweigstellen und Tochtergesellschaften. BASF allein in mehr als 80 Ländern. Englisch sollte man daher sicher beherrschen.

EINSTIEG VIA TRAINEEPROGRAMM Die Internationalität spiegelt sich auch im Bereich Personal wider. So beschränkt sich die chemisch-pharmazeutische Industrie schon längst nicht mehr nur auf Deutschland, son-


dern rekrutiert mittlerweile auch viel im europäischen Ausland. Chiara Strano beispielsweise kam aus Mailand nach Deutschland, um beim Pharma-Konzern Boehringer Ingelheim ein zweijähriges Traineeprogramm im Bereich Einkauf zu absolvieren. »Es war von jeher mein Wunsch, in der Pharmabranche zu arbeiten. Boehringer Ingelheim gehört zu den 20 größten Pharmaunternehmen weltweit und ist sehr international aufgestellt – das hat mich fasziniert. Außerdem wollte ich nach Deutschland umziehen, um endlich meine Deutschkenntnisse anwenden zu können«, so die 27-Jährige, die einen Master of Science in Economics and Management of Innovation and Technology in der Tasche hat. »In der Regel besetzen wir unsere Traineestellen mit Master- oder Diplomabsolventen. Im naturwissenschaftlichen Bereich haben unsere Trainees häufig bereits eine Promotion in ihrem Fachgebiet abgeschlossen, dies ist aber

keine Voraussetzung für eine Bewerbung«, erklärt Silke Rauber-Reichert, Leiterin im People Development bei Boehringer Ingelheim. Alle sechs Monate wechselt das Team, in dem Trainee Chiara Strano arbeitet. So sollen Einblicke in viele verschiedene Projekte und Aktivitäten entstehen. Wie immer mehr Unternehmen muss auch Boehringer Ingelheim sich etwas einfallen lassen, um seine Mitarbeiter zusätzlich zu motivieren und zu binden. Eine Kantine mit gesundem Mittagessen, Sportangebote auf dem Werksgelände und vielfältige Gesundheitsleistungen gehören bei dem rheinland-pfälzischen Familienunternehmen zum Beispiel dazu. Chiara Strano gefällt das: »Es ist großartig, hier zu arbeiten – nicht nur aufgrund der Internationalität, sondern auch, weil sich das Unternehmen sehr für die Mitarbeiter einsetzt. Wer hier arbeitet, kann sein Wissen erweitern und tolle Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen kennenlernen. Ich würde sehr gerne hier bleiben – hoffentlich klappt es.«

TOP-GEHÄLTER, SCHON FÜR BERUFSEINSTEIGER Der Wettbewerb in der internationalen Pharma- und Chemiebranche ist in den vergangenen Jahren härter geworden. Die Zeit, in der Topseller am laufenden Band produziert wurden, ist vorbei. Die Forschung im Unternehmen muss heute wesentlich zielgerichteter und erfolgsorientierter arbeiten. Während es früher reichte, wenn von den Produkten und Stoffen in der Forschung zwei oder drei fruchteten, wird heute oftmals nur noch eine Sache erforscht und bearbeitet – diese muss allerdings klappen, oder es drohen Milliardenverluste.

Die Unternehmen legen daher Wert auf die besten Köpfe, die sich finden lassen. Nicht selten entbrennt ein Headhunting um bestimmte Personalien. Gesucht werden nicht nur Chemiker und Pharmakologen. Kein Unternehmen der Branche kann es sich heute leisten, ohne ITler, Betriebswirte, Controller, Ingenieure, HR- oder Kommunikationsprofis auszukommen. Und schon die Einstiegsgehälter können sich sehen lassen, gehören die großen Chemie- und Pharma-Unternehmen doch zu den Top-Zahlern unter deutschen Arbeitgebern. So kann ein Biowissenschaftler in der Pharmaindustrie mit gut 57.000 € jährlich rechnen, ein Absolvent, der in den Bereich Vertrieb einsteigt, immerhin noch mit 51.000 €. Ein Doktortitel wird im Schnitt mit 68.000 € pro Jahr honoriert. Steigt die Berufserfahrung, steigt auch das Gehalt merklich: IT-Projektleiter erhalten in Pharmafirmen zum Beispiel rund 94.000 € pro Jahr, spitzenverdienende Chemiker in der Privatwirtschaft etwa 100.000 €. Zum Vergleich: Die Uni Hamburg beschäftigt Chemiker für rund 54.000 € Jahresgehalt. Als ich beim Campus-Rundgang mit meinem Freund schließlich das Gebäude für Pharmazie und Pharmakologie betrat, stießen wir nach ein paar Metern im Flur auf einen Tisch – über und über voll mit Info-Flyern. Sie stammten ausnahmslos von großen Unternehmen, die Bewerber für die unterschiedlichste Stellen suchten. Allesamt vergütet. Mein Freund und ich, beide Geisteswissenschaftler, sahen uns an. »In unserem Institut steht auch so ein Tisch. Manchmal liegen da zwei oder drei Flyer drauf, die ein unbezahltes Praktikum anpreisen«, flüsterte mir mein Freund zu. Das Wort Neid fiel bei uns in jenem Moment nicht, stand aber im Raum. Die verdammten Pillendreher, die Glücklichen.

Blick in die Petrischalen: Ohne ständige Prüfung geht es bei Boehringer Ingelheim in der Prozessentwicklung nicht.

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K ARRIERE-FOKUS III: FR AUEN & MINT

Unternehmen umwerben immer öfter gezielt Frauen aus MINT-Disziplinen. Wir haben mit drei jungen ITlerinnen gesprochen – über Vorurteile, Vereinbarkeit und Vorbilder. Computer-Nerd, der: Einst abwertende Bezeichnung für einen sozial isolierten, blassen, weltfremden Computer-Freak. Seit US-Serien wie »The Big Bang Theory« gilt der N. mitunter aber als cool. Weibliche Form: keine. Es ist paradox: IT-Experten sind so gefragt wie noch nie. Sie werden umworben und umschmeichelt, bezirzt und umbuhlt. Denn in der digitalisierten Welt steigt die Nachfrage nach Software-Ingenieuren, Informatikern und IT-Beratern in allen Branchen. Unternehmen werben mit guten Gehältern und aussichtsreichen Jobperspektiven. 32

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Frauen in technischen Berufen sind aber nach wie vor Exotinnen: Die Zahl der Frauen, die sich eine Karriere im IT-Umfeld vorstellen können, stagniert seit Jahren. Der Branchenverband Bitkom geht davon aus, dass aktuell nur etwa 15 Prozent aller IT-Stellen von Mitarbeiterinnen besetzt sind. Der Anteil von Frauen in Informatikstudiengängen liegt bei 23 Prozent. Frauenförderprogramme und Karrieremessen versuchen daher seit Jahren mit kreativen Wortspielen wie »Komm, mach MINT«, »CyberMentor«, »Girls Day« oder »herCAREER«

Anja Reiter ist freie Journalistin i n M ü n c h e n . Te c h n i s c h e T h e m e n findet sie besonders spannend. Für Recherchen treibt sie sich gerne in smarten Fabrikhallen, zwischen Aluminium- Hochöfen oder in wissenschaftlichen Laboren herum.

junge Frauen von einer Karriere im technischen Bereich zu überzeugen. Die Bandbreite der Unterstützer ist groß: Von einzelnen Bundesländern, Universitäten über ver.di bis hin Unternehmen. Die Botschaft: Wir warten auf euch! UNIGLOBALE hat mit Frauen gesprochen, die eine technische Karriere eingeschlagen haben. Was hat sie an ihrem Berufsfeld gereizt? Welche Erfahrungen haben sie bisher in der Männerdomäne gemacht? Welche Tipps können sie an andere junge Frauen weitergeben?


Sarah Brumhard [24], Informatik-Studentin an der Hochschule München, Duales Verbundstudium mit Ausbildung zur Fachinformatikerin Anwendungsentwicklung bei Rohde & Schwarz »Auf der Jobplattform waren viele freie Stellen ausgeschrieben. Allerdings vor allem für Informatiker und Elektrotechniker. Mein erster Gedanke: Ich und Computer? Nein! In der Schule hatte ich Informatik nie auf dem Schirm. Ich hatte das Fach sogar abgewählt. Plötzlich habe ich mich aber daran zurückerinnert, dass ich vor einiger Zeit mit einem Kumpel zusammen für einen Verein eine Homepage aufgebaut habe. Ich habe ihm die Ideen geliefert und ihm beim Erstellen der Website über die Schultern geschaut. Im Nachhinein dachte ich mir: Eigentlich war’s interessant. Also bin ich ins kalte Wasser gesprungen und habe mich beim Münchner Elektronikkonzern

Rohde & Schwarz beworben – mit Erfolg. Von den acht Auszubildenden im Informatik-Beruf waren wir nur zwei Mädels. Und auch ansonsten ist der Männeranteil im Unternehmen hoch. Das liegt an dem starken technischen Fokus des Unternehmens. Ich finde es super, mit so vielen Männern zu arbeiten. Meiner Erfahrung nach sind Männer häufig lustiger, sind nicht so leicht eingeschnappt und handeln oft schneller, als lange zu diskutieren. Männer machen einfach oft einmal einen Witz. Ich bin mit zwei Brüdern aufgewachsen und bin das gewöhnt. An der Hochschule München studiere ich Informatik. Auch dort bin ich eine von wenigen Frauen. Wenn mein Professor in der Vorlesung ‚Guten Morgen, meine Herren‘ sagt, reagiere ich aber nicht empfindlich. Ich sehe das als Abkürzung. Als Person fühle ich mich akzeptiert, da muss man die Geschlechter nicht noch extra betonen. Das duale Studium gefällt mir gut. Meistens ist es so, dass ich bereits vorab zu Themen im Unternehmen Praxiserfahrung gesammelt habe, bevor ich es in der Uni theoretisch erlerne. Beispielsweise habe ich für Rohde & Schwarz schon ein kleines Programm geschrieben, das Daten auslesen und anzeigen kann, sozusagen ein Datenbank-Programm. Die theoretische Grundlage hierfür habe ich an der Hochschule gelernt und vertieft.

Dr. Margrit Klitz [35], wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bei der Simulations- und Softwaretechnik im Bereich High Performance Computing »Mathematik und technische Themen haben mich seit der Oberstufe interessiert. Die Beweise in der Mathematik fand ich einfach faszinierend. Und im Physik-Leistungskurs behandelten wir so spannende Themen wie Relativitätstheorie und Quantenmechanik. Dafür konnte ich mich begeistern. Mein erstes kleines Computerprogramm habe ich aber schon in der Grundschule geschrieben. Dass ich tatsächlich Mathematik studiert habe, überrascht mich selbst immer wieder. Im Prinzip habe ich mit meiner Studienwahl die Herausforderung gesucht – und diese Entscheidung nie bereut. Denn dieser Weg hat mich in ein spannendes Arbeitsumfeld geführt: Heute arbeite ich im DLR als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der High Performance Computing (HPC) Abteilung der Simulations- und Softwaretechnik. Hier beschäftige ich mich hauptsächlich mit Themen der Strömungsmechanik.

Meine Chancen am Arbeitsmarkt schätze ich jedenfalls sehr gut ein. Als duale Studentin habe ich bereits Arbeitserfahrung, und dann auch noch in einem gefragten Feld. Ich glaube, dass Frauen nie fifty-fifty in technischen Berufen zu finden sein werden. Das ist auch nicht schlimm. Es gibt Unterschiede zwischen Männern und Frauen: Mehr Männer mögen technische Dinge als Frauen. Aber Frauen sind nicht per se ungeeignet dafür. Deswegen will ich mehr Frauen dazu ermutigen, sich selbst zu hinterfragen, ob sie wirklich wissen, dass ihnen die Technik nicht liegt, oder ob sie nur glauben, dass es so ist. Mein Tipp an andere: Schließt den technischen Bereich nicht kategorisch aus! Es ist anders, als ihr denkt. Die Vorstellung vom Informatiker mit der Nerd-Brille, der zu Hause im Keller hockt und hackt, ist längst passé. Der Bedarf an Informatikern ist so groß, dass es prozentual immer weniger Nerds gibt und geben wird.«

VERNETZT EUCH! Wir stellen Initiativen vor, die technikaffine Frauen fördern und zusammenbringen:

▶   goo.gl/VUuvs2

Beispielsweise wird im DLR ein Strömungslöser entwickelt, der beim Design der Flugzeuge von morgen unterstützen soll. Ich arbeite an einem Tool mit, welches das parallele Datenmanagement für diesen Löser übernimmt. Bei der Programmierung von parallelen Algorithmen muss man ein bisschen um die Ecke denken. Das reizt mich besonders. In einem anderen Projekt soll ein freifliegender Hubschrauber simuliert werden. Und das möglichst in Echtzeit, sodass die Software auch irgendwann einmal in Flugsimulatoren eingesetzt werden kann. Innerhalb dieses Projektes gibt es viele spannende mathematische Fragen, gleichzeitig kann ich auch noch sehr viel über nachhaltige Softwareentwicklung lernen. Diese Kombination ist super. Als Mutter von drei Kindern habe ich bei der Wahl meines Arbeitgebers auch darauf geachtet, dass nicht nur das Thema Forschung, sondern auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie großgeschrieben wird. Beim DLR habe ich es da wirklich sehr gut getroffen. Was ich mir wünschen würde? Dass sich mehr Frauen für eine Karriere in Technik und Forschung entscheiden. Denn warum auch nicht? Diese Entwicklung geht vielleicht nicht so schnell, wie viele sich das erhoffen. Aber dass es geht, zeigt sich gerade beim DLR: Mit Professorin Pascale Ehrenfreund als Vorstandsvorsitzende haben wir eine Frau als Chef.« U N IG LOBALE

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Daniela Pöhler [27], Trainee bei Continental, Systemingenieurin für Kameras »Schon in der Grundschule wollte ich Erfinderin werden und Luftballons entwickeln, die gegen die Windrichtung fliegen. Kürzlich habe ich einen Wunschzettel aus Kindergartenzeiten gefunden: Darauf habe ich ein eckiges Männchen gekritzelt – darüber steht in der Handschrift meiner Mutter: Roboter. Später habe ich Elektrotechnik an der Uni Aachen studiert. Der Frauenanteil war mit etwa zehn Prozent sehr klein. Weil die Uni groß war, gab es trotzdem genügend Frauen in meinem Studiengang, mit denen ich mich angefreundet habe. Von ihnen hat mich natürlich keine gefragt, warum ich mich als Frau für Elektrotechnik interessiere.

Bald bin ich für ein Erasmus-Semester nach Florenz gegangen. Dort war ich ein wandelndes Klischee: Die Deutsche, die Ingenieurswesen studiert, oha! In Italien bin ich als Frau mit Technikambitionen trotzdem immer auf gute Resonanz gestoßen. Und das, obwohl damals noch Berlusconi mit seinen frauenfeindlichen Sprüchen an der Spitze der Regierung war. Technischen Frauenstudiengängen stehe ich zwiespältig gegenüber: Auch wenn es für manche Frauen möglicherweise hilfreich ist, erstmals nur mit anderen Frauen zu lernen, führen sie natürlich zu einer gewissen Abgrenzung. Für mich wäre es nicht in Frage gekommen, einen reinen Frauenstudiengang zu besuchen. Später arbeitet man schließlich auch mit Männern zusammen.

Im Studium habe ich zwar so einiges gelernt – Formeln aufgestellt und Gleichungen gelöst. Im Job braucht man trotzdem noch einige Einarbeitungszeit. Das Traineeship bei Continental ist eine super Möglichkeit, unterschiedliche Bereiche kennenzulernen. Im Moment bin ich als Systemingenieurin für Kameras zuständig für Fahrassistenzsysteme bei Autos. Das ist spannend und herausfordernd, weil wir ständig das ganze System mit all seinen Komponenten, etwa Hard- und Software, im Blick haben müssen. Anderen Frauen kann ich nur den Tipp geben: Lasst euch nicht unterbuttern von den Männern! An der Uni müsst ihr in der Gruppenarbeit nicht immer diejenigen sein, die das Flipchart ausarbeiten. Löst euch von diesen Rollenklischees. Ihr könnt auch diejenigen sein, die programmieren und löten!«

INTERVIEW

»NUR MUT!«

Dorothee Ritz ist General Managerin von Microsoft Österreich. UNIGLOBALE hat mit ihr über die »gläserne Decke«, Mentoren-Programme und ein neues, weibliches Selbstbewusstsein gesprochen. UNIGLOBALE: Frau Ritz, Sie sind Geschäftsführerin von Microsoft Österreich. Ist der Technologiekonzern durchlässig für Frauen? Ja, weil wir die Rahmenbedingungen geschaffen haben: Flexible Arbeitszeit, eine Unternehmenskultur, die allein das Ergebnis misst. Bei Microsoft haben wir 30 Prozent Frauenanteil und 30 Prozent Frauen in Führungsgremien – wir haben hier einen sehr guten Job gemacht, streben aber die 50 Prozent an. 34

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CAREER

!!! GEWINNE !!!

Dorothee Ritz ist dein Table Captain beim Andernorts sieht es weniger rosig Networking-Event herCAREER@Night. aus. Frauen in FührungspositioWenn du sie am Abend des 13. Oktobers 2016 treffen nen sind immer noch eine seltene willst, mach mit: In Kooperation mit UNIGLOBALE verSpezies, insbesondere in technilost die Karrieremesse herCAREER (13./14. Oktober 2016 schen Branchen. Ändert sich da in München) ein Ticket für die herCAREER@Night im schon langsam etwas? Wert von 49 Euro (Student Price). Schreibe dafür einfach Diejenigen, die einer alten eine Mail an verlosung@her-career.com und füge dieser männerdominierten Berufseine Immatrikulationsbescheinigung bzw. eine Kopie kultur nachtrauern, sterben deines gültigen Studentenausweises bei. langsam aber sicher aus. Zum Weitere Informationen gibt es unter Glück. Junge Frauen und Männer www.her-career.com. haben hier ein deutlich verändertes Verständnis – am Ziel sind wir aber noch nicht. Auch die Frauen selbst brauchen oft einen Schubs: Mentoring-Programme – ich selbst Ab und an gehe ich selbst in Schulen, und habe gerade sieben Mentees – können Frauwenn ich da frage, wer IT mag, bekommt en helfen, Selbstbewusstsein zu erlangen, man erst mal Ablehnung. Doch wenn man aber auch das Selbstverständnis, sich auch den Mädchen und jungen Frauen erzählt, mit einem zukünftigen Familienwunsch dass Technologie in Bereichen wie Handel, auf eine verantwortungsvolle Stelle zu Marketing oder in kreativen Berufen wichbewerben. tig ist, kann man schon mal viel bewirken. Was ist sonst noch zu tun, um mehr Frauen für technische Berufe zu begeistern? Sowohl Wirtschaft als auch Politik haben den Auftrag, die Mädchen ganz früh, mit 13, 14 Jahren, abzuholen und ihnen Lust auf IT und technische Berufe zu machen.

Ihre Botschaft an junge Frauen? Meiner Erfahrung nach überlegen Frauen zu grundlegend, ob sie etwas können oder wirklich wollen. Da kann ich nur sagen: Nur Mut, das ergibt sich schon auf dem Weg.


www. her-CAREER.com „Frauen und Männer haben zwar das gleiche Potenzial, Frauen fällt der Schritt auf die nächste Karrierestufe aber dennoch schwerer. Sich vernetzen, Mentoren suchen und die Karriereplanung sind oft persönliche Hürden. Die herCAREER ist perfekt, um von Experten und anderen Frauen zu lernen, sich mit ihnen auszutauschen und zu vernetzen.“ Susann Hoffmann, Co-Founder, EDITION F

CAREER

Foto: © Jennifer Fey

Die Karrieremesse für Absolventinnen, Frauen in Fach- und Führungspositionen und Existenzgründerinnen Studentinnen erhalten kostenlosen Eintritt nach Online-Registrierung unter www.her-career.com/ticketshop*

Speakerin & Table Captain

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Speakerin

Speaker & Table Captain

Jumana Al-Sibai Chassis Systems Control, Executive Vice President Robert Bosch GmbH und Aufsichtsrat der Robert Bosch AG Wien Keynote-Speakerin & Table Captain

Anna Alex Gründerin und Geschäftsführerin des Personal Shopping Service für Männer – OUTFITTERY

Kathrin Anselm Geschäftsführerin der limango GmbH (Otto Group), Europas führendem Online-Shopping Club für Familien

Lea-Sophie Cramer Gründerin und Geschäftsführerin der Sonoma Internet GmbH, Betreiberin des Online-Shops für Erotik-Lifestyle-Artikel Amorelie

Dr. Elke Frank Senior Vice President HR Development, Deutsche Telekom AG

Jennifer Gavito US-Generalkonsulin, US-Generalkonsulat München, ehem. Leiterin der politischen Abteilung am USGeneralkonsulat in Jerusalem

Dr. Ralf Kleindiek Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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Speakerin & Table Captain

Manuela Schwesig Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Table Captain

herCAREER@Night 13. Oktober 2016

Der Netzwerkevent mit über 40 Table Captains!

© Tanja Kernweiss

*Gegen Vorlage ihres gültigen, personalisierten Studentenausweises vor Ort.

© Bundesregierung Denzel

Table Captain

© Bundesregierung Denzel

Schirmherrin

13. - 14. Oktober 2016 MTC, München

Miriam Kraus Senior Vice President Global Governance, Risk & Compliance der SAP SE und ehem. Aufsichtsrätin der Sky Deutschland

Anmeldung unter her-career.com/atNight

Dr. Rebekka Reinhard Philosophin und SpiegelBestseller-Autorin präsentiert von Women Speaker Foundation

Sabine Schaedle Abteilungs-/ Projektleitung, Corporate Treasury, BMW Group, ehem. Aufsichtsratsmitglied der DAB Bank AG

@her_CAREER_de, #herCAREER

herCAREER Channel

herCAREER.de

herCAREER

Sponsor

Dr. Dagmar Schwickerath Global Learning Campus, Learning Manager, Siemens AG

Jörg Staff Vorstand und Arbeitsdirektor Fiducia & GAD IT AG

Hauptmedienpartner

Heidi Stopper ehem. Personalvorstand, ProSiebenSat.1 Media AG, heute Coach, Beraterin und erfolgreiche Unternehmerin

Jasmin Taylor Geschäftsführerin und Inhaberin des dynamischen Reiseveranstalters JT Touristik GmbH


JURISTEN LIEBEN ALICE!

Am 19. November 2016 findet in Köln der ALICE Juristensummit statt, der erste Event seiner Art in Deutschland. Für wen das Trio LGBTI, Recht und Karriere Herzensthemen sind, sollte unbedingt hingehen. von Christin Meißner

HOMOPHOBE KANZLEIEN – NEIN DANKE

Alice Nkom ist eine mutige Frau: Seit Jahrzehnten setzt sich die kamerunische Rechtsanwältin für den Schutz und die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender (LGBTI) ein, gründete eigens dafür eine Organisation und verteidigt angeklagte Opfer. Denn homosexuelle Handlungen sind illegal in dem afrikanischen Land, per Gesetz droht eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. Dass sich der Juristensummit ALICE ihren Namen gegeben hat, ist eine kleine Hommage und weist punktgenau darauf hin, worum es geht: die verstärkte Sichtbarkeit von LGBTI in der Arbeitswelt. Und das speziell in einer Branche, der man ein wachsendes Engagement für Diversity auf den ersten Blick nicht unbedingt zugetraut hätte. So richtet sich der Event, ein Mix aus Karrieremesse und Spot zum Networken, unter dem Motto »Finding Unicorns – Connecting LGBTI Lawyers« vor allem an LGBTI Studierende, Referendar_innen und Volljurist_innen.

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»Die Juristenwelt war bei mir eigentlich gar nicht so auf dem Schirm. Konservativ und vielleicht sogar ein bisschen langweilig – das habe ich eher damit verbunden«, erzählt Stuart Cameron, Chef des Projekts und auch Veranstalter der Sticks & Stones. Auf der Berliner Karrieremesse präsentieren sich schon seit mehreren Jahren stolze, offene Unternehmen, für die Mitarbeiter-Vielfalt ausdrücklich erwünscht ist. »Jedes Jahr haben dort mehr Kanzleien mitgemacht. Viele Juristinnen und Juristen – auch Heteros – haben mir zudem erzählt, dass eine Kanzlei, die homophob ist, für sie als Arbeitgeber nicht in Frage kommt. Wichtig hingegen: offene Wertschätzung. Das heißt nicht, dass man gleich mit der Regenbogenflagge durch die Büroräume rennen muss. Aber in einer offenen Kanzlei kann man auch mal seinen Partner mitbringen, kann locker und ohne Scheu in der Mittagspause von seinem Privatleben erzählen.« Unternehmen, für die das zur Philosophie gehört, haben es viel leichter, Talente zu finden, und sind nachweisbar auch wirtschaftlich erfolgreicher.

VERNETZEN, DISKUTIEREN UND OFFENE UNTERNEHMEN TREFFEN Also höchste Zeit für eine Plattform wie ALICE, die erste Veranstaltung ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Nach ihrer Premiere 2015 findet sie in diesem Jahr am 19. November in Köln statt. Netzwerken steht dabei ganz oben, begleitet von spannenden Vorträgen, Panels und Workshops rund

DEIN KOSTENLOSES TICKET FÜR ALICE: ▶   www.juristen-lieben-alice.de

um LGBTI, Recht und Karriere. Wie kann man die »Ehe für alle« durchsetzen? Wie geht man mit dem Thema Outing in der Kanzlei um? Welche LGBTI-Juristen-Netzwerke gibt es? Und wie läuft das eigentlich mit einer Transition, wenn zum Beispiel aus einer Rechtsanwältin ein Rechtsanwalt wird? Alles Fragen, die zur Diskussion stehen. Daneben können natürlich auch 4-Augen-Gespräche mit teilnehmenden Kanzleien wie Latham & Watkins, dem Auswärtigen Amt oder White & Case geführt werden. Vorbild für ALICE ist ein Event in den USA, wo man in Sachen LGBTI in der Juristenwelt schon ein ganzes Stück weiter ist: Seit Jahren findet dort die Lavender Law Conference & Career Fair statt, die größte Veranstaltung für LGBTI Jurist_innen, mit bis zu 2.000 Besuchern und 800 Kanzleien. Diversity als Teil der Unternehmenskultur hat in den USA ein großes Gewicht. Kanzleien, die sich nicht offen dazu bekennen, sich nicht dafür engagieren, laufen knallhart Gefahr, Mandate zu verlieren. Diese Praxis schwappt auch so langsam nach Europa rüber. »Ich liebe Veränderung«, sagt Stuart Cameron, der aus eigner Erfahrung ganz genau weiß, wie es ist, am Arbeitsplatz nicht geoutet zu sein und sich verstecken zu müssen. Irgendwann hatte er aber davon einfach »die Schnauze voll«.


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TECH TOOLS FOR BETTER STUDY HABITS University may seem like the biggest challenge you have to face thus far. It’s like a juggling between studying, social life, going to class and work while simultaneously being expected to reach a peak performance. It is not easy, especially when you have pressure to make good grades – but there are some tech tools that can enhance your college experience. So check out these four. Ayliffe Brown is a wearable trend scout based in San Francisco. She only recently graduated from C o l l e g e a n d n o w w o r k s f o r t h e p i o n e e r a n d w o r l d l e a d i n g i n n o v a t i o n a n d m a r k e t d e v e l o p m e n t p l a t f o r m f o r t e c h n o l o g i e s w o r n c l o s e t o t h e b o d y, on the body and even in the body: W T | Wearable Te c h n o l o g i e s . I n t e r e s t e d i n r e a d i n g m o r e o f h e r sto ries? G o to w w w.wearable -te chnolo gies.c om.

PRINT IT MOBILE ZutA Labs created a great tool for printing wirelessly from your phone or tablet. This is very useful for dormitory living, as ZutA is small enough to fit into your luggage and durable enough to print a few essays a week. It works by placing the printer on a blank piece of paper on a flat surface. You send your paper to the printer and it begins to slide on top of the paper – printing ink directly on the paper in front of you! www.zutalabs.com, $299.00 and $19.90 for one cartridge of ink. (shipping will begin this December)

LOCK YOUR BIKE – KEYLESS Bikes are perfect for traveling to campus. The Internet of Things (IoT) is the tech world’s way of connecting devices to sensors and into an app on your phone. So, what about an IoT device for bikes? Skylock is jumping on the IoT wave by inventing a new U-lock for tech savvy bicyclist. There are several functions the user can do with Skylock: lock and un-locking, crash alert via the built in accelerometer, and theft alert. No keys are needed! You can lock and unlock Skylock via their app. Lastly, bike sharing is great for students as you might want to share your bike with your friends while you are in-class. You can simply give their phone access to unlock your Skylock, and badaboom! – they have keyless access to your bike. www.skylock.cc, $199.00 (pre-order) 38

U N IG LOBALE – iStudy

TRACK YOUR HYDRATION Dehydration is a real problem. If you are not able to concentrate, it is probably because you haven’t been drinking enough water. Vessyl is a smart water bottle that can help you stay aware and hydrated throughout your day. It tracks what you’re drinking and how much activity you are receiving. It is so smart that it knows what you’re drinking, whether you tell it or not. The more you use Vessyl, the more it knows about your daily habits. Vessyl Pryme can sync to your activity tracking to tell you if you have reached your maximum hydration level. www.myvessyl.com, $99

DIGITIZE YOUR PEN-ANDPAPER CREATIONS How about students that prefer using pen and paper? If you enjoy the feel of analog, but know that digital is the modern age then Iskn is the device for you. Iskn is an analog to digital system. The system includes a Ring (that slides onto your writing utensil), your drawing/note pad and The Slate 2. Iskn is great for visual artist because you can draw on your note book and automatically download it into a digital version via their Imagink app. The way it works is by slipping the Ring onto your utensil, placing your paper on The Slate and doing what you do best: drawing or writing. www.iskn.co, $169


… ZUSAMMENWOHNEN

APP-TIPPS FÜRS… ... LERNEN UND SCHREIBEN BRAINYOO Die nächste Prüfung kommt bestimmt – mit dieser App wird es leichter, sie auch zu bestehen. Denn mit BrainYoo kannst du eigene digitale Karteikarten anlegen (inklusive Bild- und Audiodateien) oder auf Prüfungswissen von Fachverlagen zurückgreifen. Lernen kannst du überall, denn die Inhalte sind in einer Cloud gespeichert. Wie sicher du schon im Stoff stehst, zeigt eine Statistik. iOS|Android, kostenlos

REFME Generationen von Studenten kennen ihn, den kleinen hysterischen Anfall kurz vor Abgabe der Hausarbeit. Ursache: das Literaturverzeichnis. Seine Erstellung ist nervig und zeitaufwendig. Dank der App RefMe gehört dies der Vergangenheit an. Einfach Barcode des jeweiligen Buches scannen und das Programm erstellt das Literaturverzeichnis in einem der über 7.500 verschiedenen Zitierstile. Auch Artikel oder Webseiten lassen sich hinzufügen. iOS|Android, kostenlos

DRAGON DICTATION Dir kommen spontan ein paar kluge Gedanken, doch Stift und Papier sind abwesend? Diese Spracherkennungssoftware nimmt alles auf und wandelt es auch gleich in Text um. iOS|Android-Alternative: Tape-a-Talk Voice Recorder, kostenlos

DAS MUSS DOCH NICHT SEIN …

Nicht nur bei Erstsemestern: Diese Formfehler schummeln immer wieder gern in Hausarbeiten und Präsentationen – und lassen sich doch so leicht vermeiden:

▶   goo.gl/ec77fa

… ORGANISIEREN TIMETABLE Mit dieser App hast du dein Semester stets im Blick. Es lässt sich ein übersichtlicher Stundenplan erstellen, inklusiver aller Aufgaben. Praktisch sind die Widgets, also kleine Infokästen, die du auf dem Startbildschirm ablegen kannst und so immer vor Augen hast, was die nächsten Tage so ansteht. Android|iOS-Alternative: iStudiez, kostenlos

LEARNSTAGE PLANER Eine super Unterstützung während der Klausurenphase: Die App erstellt dir einen strukturierten Lernplan mit allen anstehenden Klausuren und Aufgaben für verschiedene Fächer. Android|iOS-Alternative: Stundenplan Deluxe, kostenlos

… DURCHHALTEN PROCRASTINATION PUNISHER Mit Smartphone, Facebook & Co. kann man sich prima vom Lernen und Schreiben ablenken … Procrastination Punisher findet das gar nicht gut und blockiert deinen Mailaccount und bestimmte Webseiten für einen festgelegten Zeitraum. Wirst du rückfällig, musst du automatisch einen kleinen Betrag an Organisationen wie Greenpeace oder Amnesty International spenden. Autsch. Android, kostenlos

FOREST Diese App lässt Bäume auf deinem Smartphone-Display wachsen – solange du es nicht anrührst. Tust du es doch, sterben sie. :( iOS|Android, kostenlos

CLOCKWORK TOMATO Der digitale Helfer managt deine Zeit: 25 Minuten konzentriert arbeiten, 5 Minuten Pause. Nach vier Mal 25 Minuten ist eine halbe Stunde Freizeit gestattet. Android|iOS-Alternative: Pomodoro Timer, kostenlos

FLATASTIC Ein Allrounder in Sachen WG-Management. Vier Module regeln dabei alles, was beim Zusammenwohnen so anfällt. 1. Ausgaben: Das Abrechnungstool macht den monatlichen Kassensturz überflüssig und verhindert Konflikte darüber, wer was bezahlt hat. 2. Putzplan: Wer ist mit Badputzen an der Reihe? Wer bringt den Pfandflaschenberg weg? Die App erinnert dich und deine Mitbewohner an anstehende Aufgaben und macht das Ganze über ein Punktesystem flexibel. 3. Einkaufsliste: Nie mehr out of Klopapier oder Olivenöl – legt einfach eine gemeinsame Shoppingliste an. 4. Shouts: Hier kann eingetragen werden, wer wann außer Haus ist, wer wann Besuch erwartet oder wie die Nummer des Vermieters lautet. Es kann auch untereinander gechattet werden. iOS|Android, kostenlos

ROOMBOARD Der digitale Putzplan organisiert alles rund um Schwamm, Staubsauger und Wischmop. Ein intelligenter Algorithmus sorgt dafür, dass die Bereiche Küche, Bad, Flur oder Pfandflaschen fair verteilt werden. Push-Nachrichten informieren, dass es für dich (leider) an der Zeit ist, die Klobürste zu schwingen. ;) iOS|Android, kostenlos

TABBT Tabbt macht das Wühlen nach Kleingeld oder den Sprint zum Geldautomaten überflüssig, denn mit der App kann man bargeldlos Kosten und Rechnungen, Guthaben und Schulen teilen. Der Tabbt-Account lässt sich mit PayPal verknüpfen und wird so zu einer virtuellen WG-Kasse. iOS|Android, kostenlos

UPTO Du hast Bock, abends für alle zu kochen? Oder willst eine »WG-Konferenz« einberufen, um etwas Wichtiges zu besprechen? Dann ist UpTo der ideale WG-Kalender. Alle Mitbewohner können hier eintragen, wann sie in der Wohnung oder aber in der Uni, bei einem Konzert oder auf Reisen sind. iOS|Android, kostenlos U N IG LOBALE

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STUDIEN-FOKUS: AUSL ANDSSTUDIUM

ANDREAS KOPF [26] »Australien ist das lässigste Land der Welt. Die Australier sind sehr entspannt, aber auch sehr hilfsbereit. Auf Mails an die Uni habe ich ewig keine Rückmeldung bekommen, aber sobald ich mit jemanden persönlich gesprochen hatte, hieß es: ‚Auf jeden Fall kriegen wir das hin‘ und das Problem wurde sofort gelöst. Im Studium habe ich gelernt, eine sehr komplexe Computersoftware zu bedienen. Dafür hätte ich in Deutschland ein Praktikum machen müssen. Die Uni ist verschult. Ich habe so intensiv studiert wie noch nie, weil die Leistung ständig kontrolliert wurde. Jetzt weiß ich auch das deutsche System wieder zu schätzen.«

WAS? Maschinenbau-Master am KarlsruWO? WIE?

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her Institut für Technologie ein Semester in Adelaide, Australien Baden-Württemberg-Stipendium

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, E D N Ü R G

INS T G N I D N BE U U D EST T L M L U O R S A W H EN E G D N AUSLA

ES IST EINFACH

Fast jeder Fachbereich hat eine ausländische Partnerhochschule. Wer es geschickt macht, verliert nicht einmal Zeit. Bei mehr als 70 Prozent der Studenten in Europa werden die Leistungen aus anderen Ländern ganz oder teilweise anerkannt. Man erhöht seine Chancen, wenn man die Wunschkurse vor dem Aufenthalt mit seinem Dozenten bespricht.

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ES IST GÜNSTIG

Auslands-BAföG wird für mindestens zwei Semester bezahlt, in der EU und der Schweiz sogar für ein komplettes Studium. Die Höhe richtet sich nach dem Bedarf.

Dank des Programms Erasmus+ muss man als Student aus Deutschland in vielen Ländern keine Studiengebühren zahlen und bekommt pro Monat sogar noch bis zu 500 Euro. Zahlreiche Stipendien für das Ausland vergibt der DAAD, zum Beispiel das Jahresstipendium für Bachelorstudenten. Je nach Gastland gibt es unterschiedlich hohe finanzielle Zuschüsse, für Österreich beispielsweise 700 Euro monatlich, für Frankreich 750 Euro, für Hongkong sogar 950 Euro. Und dann wären da natürlich noch die vielfältigen Angebote der Stiftungen – von unabhängig wie die Studienstiftung des deutschen Volkes bis hin zu parteinah wie die Friedrich-Naumann-Stiftung.


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ES IST GUT FÜR DEINE KARRIERE

Bisher gehen weniger als ein Viertel aller deutschen Studenten ins Ausland. Und die Zahlen schwanken je nach Fach erheblich. In Ingenieurwissenschaften etwa sind es, je nach Zählung, nur vier bis acht Prozent. Wer also als Maschinenbaustudent im Ausland war, sticht später bei der Bewerbung heraus. Außerdem liegen die renommiertesten Universitäten in England und den USA. Die erste deutsche Uni kommt im aktuellen World University Ranking von Times Higher Education auf Platz 29, in den QS World University Rankings sogar erst auf Platz 60. Zwar hat das auch damit zu tun, wie diese Rankings messen, aber gerade wenn du später in einem international agierenden Unternehmen arbeiten möchtest, macht sich eine bekannte Hochschule im Lebenslauf gut.

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DU LERNST NEUE FREUNDE KENNEN

An der neuen Uni beginnt alles von vorn: Niemand kennt dich. Beste Voraussetzung, um durchzustarten und Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. In Oxford gibt es 34 Prozent internationale Studenten. An der Uni Cambridge sind auch Studenten aus Ländern wie Indien, Singapur oder Malaysia eingeschrieben. Klar, an deutschen Hochschulen gibt es auch ausländische Studenten, aber oft ist es leichter ins Gespräch zu kommen, wenn man selbst fremd ist. Und spätestens auf der ersten Erasmus-Party ist dir Anschluss gewiss. ;) Übrigens: Noch ist unklar, was sich durch den Brexit ändern wird. Wer nach England will, sollte schnell sein.

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DU LERNST ETWAS NEUES

Neue Uni, neue Dozenten. Vielleicht gibt es im Ausland jemanden, der genau zu dem Thema forscht, das dich interessiert. Internationale Fachzeitschriften oder Seminare bringen dich auf seine Spur. Hast du schon eine Hochschule ausgesucht, kannst du dir auf der Internetseite die Dozenten mit ihren Forschungsgebiete ansehen – und prüfen, dass sie auch kein Urlaubssemester nehmen, wenn du kommst. In Ländern mit Studiengebüh-

Friederike Lübke arbeitet als freie Journalistin und war während ihres Studiums selbst ein Jahr mit Erasmus in Holland. Fasziniert war sie davon, wie gut dort die Uni organisiert ist, dass die Professorinnen Pumps tragen und die Holländer auch einen Umzug locker m i t d e m L a s t e n f a h r r a d s c h a f f e n .

ren ist oft auch der Service besser, schließlich können die Studenten für ihr Geld Leistung einfordern. Und Neues lernt man nicht nur an der Uni, dazu gehören auch Land, Leute, Essen, Musik, Kultur – und nicht zu vergessen das Klima. Sonnenhungrige fahren im deutschen Wintersemester nach Australien und erleben so den Sommer gleich zweimal.

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DU LERNST DIE SPRACHE

Nirgends lernt man eine Sprache so schnell wie im jeweiligen Land. Im Alltag hörst du Worte, die im Sprachkurs nicht behandelt werden. Nach sechs Monaten kannst du auf Niederländisch schimpfen oder auf Spanisch flirten. Und selbst wer in der Landessprache kein muttersprachliches Niveau erreicht, kann wenigstens Englisch üben. An vielen Hochschulen gibt es englischsprachige Kurse oder Studiengänge, im Master noch mehr als im Bachelor. Außerdem sprechen etwa Niederländer, Skandinavier oder Polen besser Englisch als die Deutschen, ergab der EF English Proficiency Index, der Sprachkenntnisse nach Ländern rankt. Englischsprachige Filme laufen in Originalfassung und das Angebot an englischsprachigen Lehrbüchern und Romanen ist wesentlich größer als in Deutschland.

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DU KOMMST AN ORTE, DIE DU SONST NIE SEHEN WÜRDEST

Hochschulen gibt es auch in Budapest, Riga, Tallinn oder Sofia. Alle Städte liegen in Erasmus+-Mitgliedsländern. Insgesamt sind 33 Ländern an dem Programm beteiligt, dazu gehören auch eher unbekannte wie Island und Lichtenstein. Es lohnt sich also, die beteiligten Länder anzusehen, bevor man sich für das naheliegende entscheidet. Eine offizielle (englischsprachige) Liste gibt es hier: http://bit.ly/erasmusländer.

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DIE ZEIT IST OPTIMAL

Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass du später im Beruf sieben Monate im japanischen Osaka verbringen kannst? Oder dass du Zeit hast, ein halbes Jahr in Kalifornien zu leben? Nicht so groß? Genau. Hänge die Semesterferien dran und reise durchs Land. Du bist jung und wirst nie wieder so viel freie Zeit haben. Kleiner Tipp: Die Semester oder Trimester in anderen Ländern beginnen oft nicht parallel zu den deutschen. Das Sommersemester in Schweden etwa endet bereits im Juni – bleiben zwei Monate freie Zeit, bis es im September wieder an der Heimatuni losgeht.

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DU LERNST ETWAS ÜBER DICH SELBST

Laut »Wissenschaft weltoffen«, einer DAAD-Studie (2016), sagen 79 Prozent der Studenten, sie seien durch die Zeit im Ausland »selbstbewusster, reflektierter und unabhängiger« geworden. Die »Persönlichkeitsbildung« ist damit einer der meistgenannten Effekte eines Auslandsaufenthaltes.

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DU TUST ETWAS FÜR DIE WELT

Auslandsaufenthalte bauen Vorurteile ab und schenken einen neuen Blick auf die Welt. Aus diesem Grund entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg besonders viele Austauschprogramme zwischen den einstigen Rivalen Frankreich und Deutschland. Heute bieten sich andere Ländern an, um Vorurteile abzubauen. Oder hast Du gewusst, dass Griechenland ein starker Forschungsstandort ist und griechische Forscher zur Weltspitze zählen? Eben. Und ganz praktisch kannst du auch etwas tun. Gehe nach Griechenland und engagiere Dich in der Flüchtlingsarbeit. Oder tue das auf Malta (übrigens auch eine Erasmus+-Land).

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Am Geld soll’s nicht scheitern: Mit diesen Stipendien kannst du dein Auslandsstudium finanzieren: ▶   goo.gl/77RzNW U N I G L O B A L E 41


KRISTINA KÄMPFER [26]

DANIEL DORNBUSCH [26]

WIR HABEN’S GETAN!

WAS? Master Woman Studies, Master in Politischer Theorie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main Auslandsaufenthalt: zwei Semester bzw. ganzer Master (9 Monate) in Oxford, Großbritannien Friedrich Naumann-Stiftung

WAS? Master Biowissenschaften an der Uni Münster WO? ein Semester in Sao Paulo, Brasilien WIE? DAAD

WO?

»Ich bin nach Brasilien gekommen, um in einem Sicherheitslabor an Malaria zu forschen. Diese Chance hätte ich an meiner Heimatuni nicht gehabt. Außerdem wollte ich gern die Kultur und die Musik in Lateinamerika kennenlernen. Die Brasilianer haben mir gezeigt, wie man Samba tanzt. Funk ist gerade auch sehr groß in Lateinamerika. Ich habe die progressive Theaterszene erlebt, in der man die Zuschauer mit unheimlichen Kostümen, nackten Brüsten oder echtem Blut schockt.«

»Ich wollte über Frauen im Finanzsektor forschen. In Oxford gab es eine Dozentin, die genau zu meinem Thema gepasst hat. Die Uni ist klein, dadurch ist das Studium viel persönlicher. Ich hatte das Gefühl, ich werde ernstgenommen – ganz anders als in Deutschland mit seiner Knechtschaft der akademischen Lehrlaufbahn, wo man mindestens Postdoc sein muss. Meine Dozentin hat mich mit ihren Kollegen bekannt gemacht, so dass ich viele Wissenschaftler angeschrieben und mich mit ihnen getroffen und ausgetauscht habe. Aus diesem Studium bin ich viel selbstständiger rausgekommen.«

WIE?

STATEMENT »ZIEHEN SIE HINAUS IN DIE WEITE WELT!« Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung »Global sind nicht nur die großen Herausforderungen, denen wir uns heute und in Zukunft stellen müssen, sondern auch die Chancen, die uns die Globalisierung eröffnet. Bund und Länder streben an, dass bis 2020 die Hälfte der Studierenden studienbezogene Auslandserfahrungen gesammelt haben sollen: Hierfür steht Ihnen eine Vielzahl deutscher und europäischer Fördermöglichkeiten zur Verfügung, die Sie nutzen sollten. Ziehen Sie hinaus in die weite Welt – und kommen Sie mit reichen fachlichen und interkulturellen Erfahrungen wieder zurück!«

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WIE VIELE STUDIEREN IM AUSLAND?

DURCH DEN HERBST BRAUSEN MIT

NADINE LIENERT [25]

13 4 . 5 0 0

WAS? WO? WIE?

64.800 2 0 13 2003 Quelle: Statistisches Bundesamt, Deutsche Studierende im Ausland, 2015

FA L L I N I N LOV EG A BROA D

33%

Medizin an der TU München ein Semester in Stockholm, Schweden Erasmus

der ehemaligen Erasmus-Studenten haben einen Partner mit einer anderen Nationalität.

»Ich wollte einmal richtig im Ausland wohnen. Eine Adresse dort haben, nicht nur zu Besuch sein. Ich habe mir in Stockholm sehr viel angesehen und versucht, viel typisch Schwedisches mitzuerleben, zum Beispiel das Luciafest im Dezember oder den Trubel rund um die Nobelpreisverleihung. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich auf meine Hobbies Musik machen und Klettern nicht verzichten kann. Also habe ich in einer schwedischen Band Trompete gespielt und mir neue Kletterfreunde gesucht. Ich habe gelernt, dass ich mir durch meine Interessen und Hobbies überall auf der Welt einen Freundeskreis aufbauen kann.«

1 Million

Babys gehen bisher aus einer E r a s m u s - B e z i e h u n g h e r v o r. (s e it Ei nfü h r u n g d e s Pro g ra m m s 19 87 )

27%

der ehemaligen Erasmus-Studenten haben ihren Partner im Ausland kennengelernt. Quelle: The Erasmus Impact Study, European Commission, 2014

STATEMENT »NEUES WAGEN UND DAS UNERWARTETE ZULASSEN« Prof. Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) »Fast täglich treffe ich Menschen, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbracht haben. Sie erzählen mir mit leuchtenden Augen von den Erfahrungen mit einer anderen Kultur, von den Freundschaften, die sie geschlossen haben. Und davon, dass ihnen etwas fehlen würde, hätten sie sich all das entgehen lassen. Ich bin davon überzeugt, dass sie Recht haben: Neu-

es wagen und das Unerwartete zu lassen, das zeichnet die Persönlichkeiten aus, die die Welt in Zukunft gestalten werden. Sie werden dringend gebraucht. Die großen Herausforderungen unserer Zeit werden wir nur gemeinsam als Weltbürger und Weltbürgerinnen lösen. Wagen Sie also den Sprung ins Ausland – ich wünsche Ihnen viel Freude dabei.«

GEWINNT EIN SINGLE-SPEED-FAHRRAD IM LIMITIERTEN KROMBACHER’S FASSBRAUSE LOOK IM WERT VON 700 €! Das bunte Leben leben. Mit dem Fahrrad durch Wald und Wiesen fahren. Den Fahrtwind in den Haaren spüren und den goldenen Herbst genießen. Dazu braucht es nicht viel. Nur gute Freunde, schönes Wetter und das richtige Fahrrad, um durch die Straßen zu brausen. Mit dem limitierten urbike im KROMBACHER’S FASSBRAUSE Look bleibst du immer in Bewegung – ob beim kurzen Weg zum Supermarkt oder einer Tour mit Freunden. Fruchtig-herb und mit 0,00% Alkohol ist KROMBACHER’S FASSBRAUSE genau der richtige Begleiter, um einen milden Herbsttag mit Freunden und Familie ausklingen zu lassen. Darum legen wir ein Probierpaket KROMBACHER’S FASSBRAUSE gleich obendrauf. Mit den Sorten Zitrone, Holunder, Rhabarber, Apfel – und ganz neu Schwarze Johannisbeere, kommt jeder auf seinen Geschmack. Mehr unter: www.krombachers-fassbrause.de

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VIRTUAL REALITY IM BETT  Jeder achte Deutsche lebt aktuell in einer Fernbeziehung. Prädestiniert für den sexarmen Long Distance Relationshit sind vor allem Studierende, die vor lauter Praktika, Auslandssemester und Studienortwechsel den Wohnort so oft wechseln wie ihre Zahnbürste. Wer gerade bangend am Anfang einer großen Liebe oder einer großen Karriere mit der örtlichen Gebundenheit einer Laus steht, dem seien die folgenden Cyber Sex-Innovationen wärmstens und optimistisch ans Herz und in den Schritt gelegt.

TELEDILDONICS WIE LOVEPALZ Dieses wunderbare Set, bestehend aus einem Vibrator und einem Zylinder, reduziert komplizierte heteronormative Sexualität auf sein Simpelstes: Zylinder muss in Loch. Um diese intensive Verschmelzung auch über Hunderte und Tausende von Kilometern im Ansatz spüren zu können, sind hier der Vibrator der Frau und der Masturbator des Mannes miteinander verbunden: Wird eines der Geräte benutzt, bekommt der Partner eine SMS und kann nun sein Sex Toy in Betrieb nehmen. Der Druck auf den Vibrator sowie die Stöße des Mannes werden beim Partner simuliert und geben einem so die Möglichkeit, trotz Entfernung die Bewegungen der Genitalien des anderen zu spüren. Das ist Romantik im 21. Jahrhundert, für nur 189 US-Dollar. Wer seinem Liebsten oder seiner Liebsten in der Ferne besonders eindeutig zeigen will, wie sehr der Koitus geschätzt wird: Für 10.000 US-Dollar gibt es die LovePalz auch vergoldet. www.lovepalz.com

KNUTSCHKUGELN ZWIE KISSENGER Einen Orgasmus bekommt man auch in einer Fernbeziehung ganz alleine hin. Schwieriger wird es jedoch bei den Küssen des Partners, die den Alltag mit ein bisschen Liebe und Wärme sprenkeln. Eine auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftige Alternative will das noch in der Entwicklung steckende Gadget Kissenger bieten: Beide Partner schließen ihre Knutschkugel per USB an den Computer an. Über Sensoren werden hier ähnlich wie bei den Teledildonics die Bewegungen des anderen auf Silikon-Lippen übertragen, um das Gefühl zu geben, man küsst die geliebte Person. Zungenkussfreunde können sich über kommende Entwicklungen freuen, die auch versuchen, die Zunge des Nutzers zu simulieren. Im 21. Jahrhundert sind also nicht mehr nur Lippenstifte kussecht, sondern auch Virtual Reality-Küsse. www.kissenger.lovotics.com

Natürlich ersetzen all diese Cyber Sex-Entwicklungen niemals die körperliche Präsenz einer geliebten Person. Zu versuchen, richtigen, leibhaftigen Sex virtuell erlebbar zu machen, ist wie die Quadratur des Kreises: Egal, wie nah die Stimulation aller Sinne durch virtuelle Technologien der Stimulation bei realem Sex kommt, die zwischenmensch44

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Myriam Hlatky studiert Deutsche Literatur und Gender Studies in Konstanz. Für Uniglobale schreibt sie regelmäßig über Liebe, Sex und andere wilde Erlebnisse der Studentenzeit. I hr R echerchestil: der Selbstversuch.

SEX BODYSUITS WIE ILLUSION VR Zugegeben, schon etwas gruselig … Um auf das (rein taktile) Gefühl von Sex nicht verzichten zu müssen, gibt es mittlerweile den Sex Bodysuit. Dieses einem Tauchanzug ähnliche Ding ist mit Sensoren am ganzen Körper sowie einem Virtual Reality-Headset mit VR-Brille ausgestattet, um über Impulse das Gefühl zu geben, realen Sex zu haben. Derzeit gibt es solche Bodysuits jedoch nur für Männer. Unfair. Ich bin für Gleichberechtigung im Virtual Sex!

liche Nähe wird dadurch natürlich nicht ersetzt. Wer jedoch schon einmal über einen längeren Zeitraum in einer Fernbeziehung gelebt hat und (wie ich) verzweifelt versucht hat, Sexualität auch auf Hunderte Kilometer hinweg greifbar zu machen, dem erleichtern die neuen Technologien der Porno-Industrie möglicherweise diesen Versuch.


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SERIE: STUDENTISCHE ORGANISATIONEN

PLUS FÜR LEBENSLAUF – UND CHARAKTER Christoph Zorn war lange Zeit 1. Vorsitzender der Berliner Geschäftsstelle von MTP, der größten studentischen Marketinginitiative Deutschlands. Warum er sich hier engagierte – trotz vollem Stundenplan als Student der Wirtschaftskommunikation an der HTW Berlin – erzählt der 21-Jährige im Interview. UNIGLOBALE: Christoph, warum MTP? Christoph Zorn: Schon zu meinem Studienbeginn wusste ich, dass ein Abschluss ohne Praxiserfahrung nicht genug ist, um sich später auf dem Markt gut positionieren zu können. Da ich für ein Unternehmen als damaliger Ersti uninteressant war, suchte ich etwas anderes, um mein Netzwerk zu erweitern und gleichzeitig erste praktische Erfahrung zu sammeln. Ich denke, alle, die sich für Marketing, Vertrieb und Projekt- sowie Eventmanagement interessieren, sind bei MTP genau richtig. Durch MTP wird Marketing erlebbar gemacht und eine Leidenschaft geschaffen, die ich in bloßen Vorlesungen bisher nicht spüren konnte. Wie hast du das mit deinem Studium unter einen Hut bekommen? Ich habe durch meine Arbeit im Verein ein gutes Prioritätenmanagement entwickelt und irgendwann für mich entschieden, was mir für meine späteren Ziele wichtiger ist. Eine Zeitlang habe ich in einer Finanzberatung gearbeitet, mein Amt geführt und studiert. Das geht, wenn man es wirklich möchte und weiß, was man später erreichen will.

Was nimmst du für dich mit? Was hat dir die Arbeit bei MTP gegeben? Ich habe als Vorsitzender eine irre Persönlichkeitsentwicklung durchgemacht und wirklich viel über mich, Führungskompetenzen und Soft Skills gelernt. Ich glaube, das kann man so früh mit keiner Werkstudententätigkeit erfahren. Zu lernen, wie man ein sich freiwillig engagierendes Team moderiert, bei Herausforderungen stressresistenter wird und Unternehmen akquiriert, mit ihnen verhandelt und bestehende Kontakte pflegt, ist mein ganz persönlicher Mehrwert aus der Zeit. Ganz nebenbei baut man sich gerade bei MTP ein nationales Netzwerk aus künftigen Kollegen und Freunden auf und lernt viele Unternehmen kennen. Durch »Vitamin B« habe ich so auch mein Pflichtpraktikum gefunden. Was denkst du: Welchen Stellenwert hat Engagement außerhalb der Uni für den späteren Berufseinstieg? Ehrlichkeit tut immer weh, aber Studenten muss klar werden, dass ein bloßer Abschluss mit guten Noten vielen Unternehmen nicht mehr reicht! Es geht vielmehr

Christoph hat gut lachen: Bei MT P konnte er reichlich Praxiserfahrung sammeln.

darum, sich durch ein Engagement von der breiten Masse abzuheben und beweisen zu können, dass man auch außeruniversitär noch aktiv ist und seine Ausbildung bewusst erweitert. Aus meiner aktuellen Erfahrung sind die Unternehmen immer weniger von dem Konzept des Bachelors überzeugt und wollen weniger unser Nebenjobwissen als Kassierer und Kellner, sondern mehr Fachkompetenzen und relevante Praxiserfahrung aus jobbezogenen Aufgaben während des Studiums. Du willst bei MTP mitmachen? Infos findest du unter www.mtp.org.

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Der renommierte britische Psychologe Ben Ambridge zeigt in seinem Psycho-Test-Buch auf spielerische Weise, warum wir so denken, fühlen und handeln, wie wir es tun. Mit Dutzenden von Versuchen, Frage-und-Antwort-Spielen und Bilderrätseln, die die Wissenschaft entwickelt hat, führt er die Leser zu den Geheimnissen psychologischer Alltagsphänomene – und erklärt ganz nebenbei die erstaunlichen Forschungsergebnisse der Psychologie. WWW.ABO-PSYCHOLOGIE-HEUTE.DE


»MUSIK IST EINE

SPRACHE, DIE MIR LIEGT«

Patrice ist ein Weltbürger: Der Sohn einer Deutschen und eines Schriftstellers aus Sierra Leone lebt in Köln, New York und Paris. Reggae, Soul, Hip Hop, Blues, R'n'B und Blue Funk – es verwundert daher nicht, dass sich auch in seiner Musik viele Stile mischen. Am 30. September erschien nun sein mittlerweile zehntes Album »Life’s Blood«. Wir haben den Ausnahmekünstler zu Identität, Politik und seiner Liebe zur Musik befragt.

VIDEO-INTERVIEW Zum Interview mit Patrice in Bild und Ton bitte hier entlang: ▶   goo.gl/7aJg1q

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UNIGLOBALE: Dein neues Album heißt »Life's Blood«. Was bedeutet der Titel für dich? Patrice: »Life's Blood« bedeutet Wasser. Es geht letztendlich darum, was man am meisten braucht im Leben. Das Ganze ist eine Metapher für das, was einen zum Aufleben bringt, zum Beispiel deine Leidenschaften, deine Liebe. Meine komplette Leidenschaft ist in dieses Album geflossen. Dieses Album ist mein »Life's Blood«. Was hat dich zu dem Album inspiriert? Das Album ist an vielen Orten entstanden, ich bin viel gereist. Was mich thematisch am meisten beeinflusst hat, war das Leben in unserer Zeit. Die Grundmessage ist: Auch wenn uns alles heutzutage so krass erscheint, leben wir trotzdem in einer wunderbaren Welt. Und es ist ein Privileg, dass wir hier sind. Ich versuche, mit dem Album das Chaos, das um uns herum ist, ein bisschen für mich zu ordnen. Du bist nach dem kongolesischen Freiheitskämpfer Partrice Lumumba benannt. In vielen deiner Songs sprichst du politische Themen an. Findest du, dass Kunst immer eine politische Verantwortung trägt? Nein, das finde ich nicht. Meine Kunst ist politisch, aber es gibt anderer Leute Kunst, die reines Entertainment ist und auch das ist wichtig. Man will auch manchmal einfach nur Spaß haben, ohne groß über politische Themen nachdenken zu müssen. Aber grundsätzlich fühle ich mich in einer

! !!! GEWINNE !! !! NE ! N I EW !!! G

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Vom 15. bis 30. November 2016 geht Patrice mit seinem neuen Album auf Tour. Wir verlosen 3 x 2 Tickets für verschiedene Städte! Beantworte uns dafür bis zum 31. Oktober 2016 folgende Frage: »Welche drei Songs – von welchem Künstler auch immer – gehören für dich fest zum ‚Soundtrack deines Lebens‘? Und warum?« Antwort an gewinnspiel@uniglobale.com (Stichwort »Patrice«).

Tradition von Protestsängern, die über Dinge singen, die sie unmittelbar betreffen. Was siehst du als wichtigste Aufgabe dieser Generation in Zeiten von Flucht, AfD und Rassismus? Ich glaube, die wichtigste Aufgabe ist, sich gut zu informieren. Ich finde, dass man wirklich drauf achten sollte, woher man seine Informationen bezieht. Irgendwo sitzen jetzt in diesem Moment vielleicht auch zwei Menschen und reden über dieselben Dinge. Wenn wir mit denen zusammen kämen, kann es ein, dass wir uns schon mal ganz grundlegend nicht verstehen würden. Weil unsere Meinungen auf ganz verschie-

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denen Informationen basieren und wir einfach an andere Dinge glauben, ohne die vielleicht wirklich hinterfragt zu haben. Die Aufgabe besteht auch darin, radikal für unsere Werte einzustehen und Menschlichkeit vor alles zu stellen. Also eher zu fragen »Wie ist der Mensch?« und nicht »Woher kommt er, woran glaubt er?« . Ist das auch etwas, das du deinen Kindern mit auf den Weg geben würdest? Ich versuch's. Man sollte am besten auch immer beispielhaft vorangehen. Dinge wie Rassismus sind ja nicht angeboren, die sind beigebracht. Auf dem Spielplatz kommen alle Kinder miteinander klar, da existieren diese ganzen Dinge nicht. Das kommt später und das gucken sich die Kinder im Elternhaus, bei den Medien oder in der Schule ab. Ich denke, wir sollten alle viel mehr reisen und andere Perspektiven kennenlernen. Du reist auch ziemlich viel, wohnst in Paris, New York und Köln, deine Mutter ist Deutsche und dein Vater stammt aus Sierra Leone. Welche Rolle spielt Identität für dich? Identität mache ich nicht an einem Ort fest. Identität ist gleich Mensch. Ich baue mir meine Kultur selbst aus den Dingen, die ich mag. Nur weil ich in Deutschland geboren bin, heißt das nicht, dass ich Sauerkraut mag. Man macht etwas und dann wird das zu deiner Kultur. Ich glaube, wir arbeiten gerade dran, dass eine neue Kultur entsteht, die modern und kompatibel mit der Zukunft ist. Leider gibt es noch andere Leute, die halten an der Vergangenheit fest oder an irgendwelchen Büchern, die vor 3.000 Jahren geschrieben wurden, wo ein Gottesbild gepredigt wird, das nicht hinterfragt wird. Wir sollten die Geschichte neu schreiben. Mit den anderen Leuten meinst du eher konservative Menschen? Ich meine alle Leute, die durch irgendetwas indoktriniert sind. Auch religiöse Menschen zum Beispiel. Ich finde, Religion ist etwas total Persönliches, etwas, dass man nicht propagieren sollte. Woran immer du glaubst, ist total okay für mich, aber es hat nicht unbedingt viel mit mir zu tun. Viel wichtiger ist: Macht es dich zu einem besseren Menschen oder nicht? Funktioniert

das für dich oder nicht? Wie du das dann nennst, ist total sekundär für mich. Für dich funktioniert wahrscheinlich eher die Musik? Musik ist für mich das Einfachste, um mich auszudrücken. Es ist eine Sprache, die mir liegt. Das Tolle an Musik ist, dass du Wort und Ton verbinden kannst. Du spielst live, bist im Studio, schreibst und bist dann einsam für lange Zeit, weil du das musst. Das sind ganz verschiedene Prozesse, die dann dazu führen, dass ein Album fertig wird und man das dann live spielt. Das ist cool. Musik ist nicht eine Sache, sondern sie ist all diese Phasen, ähnlich wie Jahreszeiten. Wenn du einem Freund ein Mixtape machen würdest, welche drei Songs müssten da unbedingt drauf? Auf jeden Fall »Sinnerman« von Nina Simone, dann Bob Marley mit »Natural Mystic« und 2 Live Crew mit »We want some pussy«. Wann hast du Musik für dich entdeckt? Mit 12. Ich komme nicht aus einer besonders musikalischen Familie, somit war das etwas, was ich komplett selbst entdecken musste. Ich habe irgendwann versucht, Gitarre zu spielen, weil das alle anderen auch gemacht haben. Und es hat funktioniert. Dann habe ich versucht, was zu schreiben. Auch das hat funktioniert. Dann gab es diesen einen Song und ich dachte: ‚Den jetzt aufzuführen, wäre super.‘ Später habe ich mir eine Band zusammengesucht, eins führte zum anderen und heute sitze ich hier und habe viele Alben gemacht. War schon nach deinem Abi für dich klar, dass du Musiker werden willst? Ich hatte schon eine Platte draußen, bevor ich meinen Abschluss hatte. Ich bin auch schon während der Schulzeit als Vorgruppe der Black Eyed Peas aufgetreten. Als ich meinen Abschluss hatte, ging es also sofort auf die Bühne. Ich musste den Wehr- und Zivildienst abwimmeln. Ich wurde sogar von Feldjägern gesucht, aber ich konnte das dann abschmettern. Das hätte mir sonst einen richtigen Strich durch die Rechnung gemacht, ähnlich wie bei Elvis. (lacht) Das Interview führte Evelyn Toma.

IMPRESSUM VERLAG

UNIGLOBALE Medien GmbH Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 20 84 713 -30 mail@uniglobale.com www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

REDAKTION

Chefredaktion: Christin Meißner (V.i.S.d.P.) Redaktion: Evelyn Toma

TEXTE DIESER AUSGABE

Elena Berz, Philipp Blanke, Ayliffe Brown, Nadine Carstens, Myriam Hlatky, Christiane Kürschner, Jan Lindenau, Friederike Lübke, Christin Meißner, Christina Panhoff, Anja Reiter, Christa Roth, Lutz Steinbrück, Evelyn Toma

ILLUSTRATIONEN

Ibou Gueye [10-12, 14]; Verena Muckel [7, 22-25]; Jana Walczyk [26-27]

SATZ

Jan Vismann

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Florian Diesing (Leitung) +49 (0)30 / 20 84 713-34 anzeigen@uniglobale.de

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ISBN: 978-3-946146-07-0 ISSN: 2196-579X BILDNACHWEISE

[Cover] Barron Claiborne; [3] Shutterstock/Rawpixel. com; [7] Barron Claiborne; [8-9] privat; [16-17] privat; [18-20] Unternehmen; [21] privat; [22] Ian Blumers; [28] BASF SE; [30] o.: Boehringer Ingelheim, u.: privat; [31] o.: privat, unten: Boehringer Ingelheim; [32] Shutterstock/Eugenio Marongiu; [33-34] privat; [36] Jasmin Meiling/Uhlala GmbH; [38-39] Anbieter; [40-43] privat; [42] u. li.: Bundesregierung/Steffen Kugler, u. re.: Thilo Vogel; [46] Anbieter; [47] privat; [48] Barron Claiborne; [50] Jan-Michael Richter Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag. Die nächste Ausgabe erscheint im Dezember 2016 bundesweit an Hochschulen und Universitäten



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