UNIGLOBALE

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Neu!

Studium und Karriere im 21. Jahrhundert

Uniglobale Juni/Juli 2013

Besser Studieren

Unsere 10 besten Apps f端r dein Studium

Vernetzt erfolgreich

E-Recruiting, Bloggen, Self-Publishing

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© 2013 PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, selbstständige Gesellschaft.


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Tรถrn Mallorca, 20.09.2013 Team Consulting

Tรถrn Ibiza, 24.09.2013 Team Accounting & Controlling

Tรถrn Sardinien, 17.10.2013 Team Wirtschaftsinformatik, -mathematik & -ingenieurwesen

die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich


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Katharina, Laura und Susanna (v. l. n. r.) testen für UNIGLOBALE im Berliner Panke-Club im Wedding E-Reader für Studenten.

Editorial Wir glauben an eine Zukunft voller Möglichkeiten! Liebe Facebook-Freunde, Google-Suchende, Twitter-Follower, Spotify-Streamer, Online-Shopper, Blog-Philosophen, Smartphone-Junkies, Wiki-Befeuerer und Internet-Skeptiker, willkommen in der ersten Ausgabe von UNIGLOBALE, dem Magazin für Studium und Karriere im 21. Jahrhundert. Vor über 20 Jahren begann der Siegeszug des World Wide Web mit damals noch wenigen Sites. Inzwischen sind Millionen von Seiten hinzugekommen. Das Internet hat unser Denken und unseren Alltag verändert. Wir leben im Global Village. Studierende profitieren von der Weltrevolution der Digitalisierung in hohem Maße. E-Mails und Facebook-Status checken, Mensapläne lesen und Seminarplätze sichern, E- und Cloud-Learning nutzen, E-Books ausleihen und Podcasts hören – alles mit nur einem Gerät.

Mit UNIGLOBALE wollen wir den digitalen Wandel begleiten und, bezogen auf die Welt des Studiums und den Start ins Berufsleben, Anregungen, Inspiration und Orientierung liefern. Durch spannende Reportagen wollen wir Neugier und Lust auf Auslandsaufenthalte im globalen Dorf wecken; mit Interviews und Portraits den Blick für die Berufswelt öffnen. Und vor allem Inspiration bieten, wie das Internet das eigene Leben und das Studium verändern und bereichern kann. UNIGLOBALE ist mehr als ein Print-Magazin. Wir verstehen uns als multimediales Projekt, das auf allen Medien-Kanälen funkt. Auf uniglobale.com und facebook.com/uniglobale bieten wir dir eine Plattform für Diskussionen

und Austausch. Mit deiner Unterstützung soll sich das Projekt entwickeln und wachsen, damit du genau das bekommst, was du willst oder vermisst. Also, Bühne frei für die erste Ausgabe von UNIGLOBALE, sie ist reich gefüllt mit spannenden Themen und Beitragen. Wir freuen uns auf deine Reaktionen, Anregungen und Vorschläge. Mit erwartungsvollen Grüßen, die UNIGLOBALE-Redaktion

P.S. Werde Fan von UNIGLOBALE auf facebook.com/uniglobale !!! uniglobale

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Inhalt

work&LIFE

iStudy

30 Finde Deinen Job: GroSSes Poster

Welche Messen sich wirklich lohnen

10 Besser studieren

36 No Risk, no Film!

Unsere besten Apps für dein Studium

12 Like a Boss

38 Bloggen – Das kann ich auch

Wie man während des Studiums erfolgreich

ein Start-up gründet

Viel Kreativität und kein Geld: Crowdfunding hilft

Einblicke ins Leben studentischer Blogger

40 Ideen im Dienste der Umwelt

14 online geld verdienen

Ein Nebenjob, schnell und bequem von zu

Hause aus

Datenaustausch über die Cloud

Das E-Book hält Einzug in die Bibliotheken

Bewerbung ohne Papier und PDF-Anhang

45 Global Player aus Franken

Das A und O fürs Präsentieren

22 Die zukunft des buchs

Unternehmen und Social Media

44 E-Recruiting

20 10 GebotE

– bewirb dich für das Praxiscamp!

Music-on-Demand-Portale im Überblick

18 Dropbox & Co.

Einstiegsmöglichkeiten bei Veolia Wasser

42 Das Fenster zur JobWelt

16 Music to go

GLOBAL VILLAGE

Berufseinstieg bei Leoni

46 Welcher Abschluss ist der Richtige?

Neben dem Job zum Master

26 selfpublishing

08 News aus aller WelT

Im Selbstversuch zum Verleger

27 E-Books im Bundle

Bücher für das Studium

auf UNIGLOBALE.com

28 freie software

S. 24 L Gewinnspie d 3 Bücher u n der ea R 3 E-Book! en n in zu gew

Der Heimcomputer

– Schlachtfeld der Software-Konzerne

International Studieren

48 Wege ins Ausland

Wir zeigen, wie und wo es geht!

50 GlobAl Campus

Wissenschaftliche Karrieren im Ausland

51 Studieren am Roten Meer

Neuer Campus der TU Berlin in El Gouna

32 blended learning

52 Auslandserfahrung

Mehr Lernerfolg durch Neue Medien

Studieren und Arbeiten in Moskau und New York

34 frau wanka spricht

58 Logout

Die Bildungsministerin im Interview

Kolumne: Die Vereinbarkeit von Job und Quidditch

Print – online – mobiles Internet Mit diesem Heft hältst du den Schlüssel zur multimedialen Welt von UNIGLOBALE in der Hand: An vielen Stellen im Magazin findest du QR-Codes, die dich direkt zu weiteren Informationen im Internet führen. Dort findest du passende Linklisten, Videos und Bildgalerien sowie Zusatzinfos und Details. Lass dich in diesem Heft zu spannenden Themen inspirieren – scanne den passenden Code und lass dich überraschen!

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Global Village

Graz, Helsinki, Oxford ...

Summer Schools weltweit Wen es in den Semesterferien mit Wissensdurst ins Ausland zieht, für den sind Summer Schools genau das Richtige. Angeboten werden diese mehrwöchigen Bildungsaufenthalte von vielen ausländischen Universitäten – von Graz und Helsinki über Costa Rica und Thailand bis hin zu Schwergewichten wie Oxford, Harvard und Berkeley. Vor allem die Angebote Letzterer sind recht teuer. Eine geldbeutelschonende Alternative bietet der DAAD mit seiner Initiative „Go East“. Mit Teilstipendien gefördert werden dabei Sommerschulen in den Ländern Mittel-und Osteuropas und den Staaten der GUS.

Bristol

Kokain aus dem Uni-Labor Timothy Newbury muss wohl die TV-Serie Breaking Bad etwas zu ernst und sich an Hauptdarsteller Walter White ein Vorbild genommen haben: Der 53-jährige Techniker nutzte sein Labor an der Bristol University nicht nur für wissenschaftliche Zwecke, sondern verpackte hier mithilfe einer hydraulischen Presse Kokain im Wert von rund 12.000 Euro. Hergestellt wurde die Droge in der Werkstatt seines Komplizen.

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sofia, Beirut, Peking ... Harvard, MIt, Berkeley

Login statt Zulassungstest An einer renommierten US-amerikanischen Uni studieren und dafür nicht einmal den heimischen Schreibtisch verlassen? Die Online-Plattform edX macht dies seit Herbst 2012 möglich. Analog zu coursera.org oder udacity.com werden hier MOOCs („Massive Open Online Courses“) angeboten, die ganz unterschiedlichen Disziplinen entstammen – von „Einführung in die Statistik“ bis hin zu „Das Zeitalter der Globalisierung“. Derzeit verfügbar sind 33 Kurse von zwölf Universitäten (u. a. Harvard, MIT und UC Berkeley). Videovorlesungen und Tutorien unterstützen die Stoffvermittlung. Nach erfolgreich absolvierten Tests winkt am Ende ein Zertifikat. Den begehrten Harvard-Abschluss erlangt man damit zwar nicht, dafür aber einen echten Hingucker im Lebenslauf.

Rollenspiel „Vereinte Nationen“ Model United Nations (MUNs) sind Simulationen für Schüler und Studenten, in denen die Arbeit der Vereinten Nationen (UN) nachgestellt wird. Die Teilnehmer schlüpfen in die Rolle der Delegierten, vertreten jeweils einen Staat, handeln Kompromisse aus und verabschieden Resolutionen. Die Konferenzen finden das ganze Jahr über und weltweit statt. Im Zeitraum Juni bis September kann man weltpolitische Themen z. B. in Sofia, Beirut oder Peking diskutieren.

New york Nougatcreme-Hype in der Mensa Dass Nutella „süchtig“ macht, dem können wohl einige zustimmen. Die renommierte Columbia University erlebt derzeit einen echten Run auf die Nougatcreme: Seit die süße Sünde dort in der Mensa angeboten wird, vertilgen die Studenten rund 50 Kilogramm (125 Gläser) pro Tag und schleppen sie zudem kübelweise aus der Mensa. Kostenpunkt für die Uni: mehrere tausend Dollar wöchentlich.

News aus der internationalen Uni-Welt


Interview Los Angeles And the Student Oscar goes to … Der 8. Juni ist ein großer Tag für Nachwuchsfilmemacher: Bereits zum 40. Mal werden dann die Student Academy Awards (oder: der Studentenoscar) in Los Angeles verliehen. In der Kategorie „Bester ausländischer Film“ ist auch ein deutscher Beitrag auf der Nominiertenliste. Matthias Zuder, Absolvent der Hamburg Media School, geht mit seinem Kurzspielfilm „Erbgut“ ins Rennen um die Statue. Die bisherige Studentenoscar-Bilanz kann sich sehen lassen: In den letzten 25 Jahren ging die Trophäe 13 Mal nach Deutschland.

kazan

Weltspiele der Studierenden Vom 6. bis 17. Juli treffen sich rund 12.000 Studenten aus über 170 Nationen zur Sommer-Universiade, eine der größten Multisportveranstaltungen nach den Olympischen Spielen. Diesmal wird im russischen Kasan und in 27 Sportarten um Medaillen gekämpft. Auch rund 100 deutsche Teilnehmer sind auf Sprintstrecke, Hockeyfeld & Co. mit dabei. Für alle, die als Zuschauer nicht vor Ort sein können: Eurosport überträgt die Wettkämpfe live.

Neue internationalE Studiengänge

At home & abroad

paris, london, wien ... Europa bei Studentenstädte-Ranking weit vorn Wo gibt’s die renommiertesten Unis? Wie bewerten Unternehmen die dort erworbenen Abschlüsse? Und wie schaut es mit der Erschwinglichkeit aus? Das internationale Studentenstädte-Ranking QS Best Student Cities 2012 versucht darauf eine Antwort zu geben und testete 96 Großstädte. Mitunter mit erstaunlichen Ergebnissen: Platz 1 – Paris, Platz 2 – London. Zwar sind die Lebenshaltungskosten in beiden Metropolen recht stattlich, hohe Internationalität und exzellente Universitäten wiegen dies jedoch wieder auf. So landet Boston – mit seinen hochangesehenen wie hochpreisigen Bildungstempeln Harvard und MIT – „nur“ auf Platz 3. Es folgen Melbourne, Wien, Sydney, Zürich, Berlin, Dublin und Montreal.

Wanka

International Business Administration and Operations Management, M.A. und M. Sc. (Hochschule München) englischsprachiger Doppelstudiengang, Auslandssemester an Universitäten im Vereinigten Königreich und in der Region Asien-Pazifik (Masterabschlüsse beider Universitäten), hoher Praxisbezug durch Kooperationen mit ausgewählten deutschen Unternehmen

www.bwl.hm.edu

Life Science Economics and Policy, M.Sc. (Technische Universität München) englischsprachiger Masterstudiengang mit Themen wie Ernährungssicherheit, Klimawandel und die wachsende Nachfrage nach Rohstoffen, Auslandssemester an Partner-Universität möglich, anschließende Arbeitsfelder: internationalen Organisationen, Industrie oder Forschung

www.tum.de

Global Change, M.Sc. (Justus-LiebigUniversität Gießen/University College Dublin)

ho-chi-minh-stadt Exportschlager Bildung Deutschland exportiert nicht nur Autos oder Maschinen, sondern auch Know-how in Sachen Hochschulbildung. So z. B. im Fall der Vietnamese-German University, die in Ho-Chi-MinStadt nach deutschem Vorbild gegründet wurde. Derzeit werden vier Bachelor- und sieben Masterstudiengänge angeboten – von Ingenieur- bis Verkehrswesen. Zukünftig wird die Hochschule zur ersten offiziellen Modelluniversität Vietnams entwickelt. Rund 12.000 Studenten sollen hier einmal den Campus bevölkern.

Themen u. a.: Klimawandel, Bevölkerungsentwicklung, Politik und Kommunikation, Statistik, integriertes Berufspraktikum, Lehrveranstaltungen finden im Wechsel in Deutschland und Irland statt (Masterabschluss beider Universitäten)

www.uni-giessen.de

Ostasienwissenschaft/Chinesisch als Fremdsprache, B.A. (Georg-August-Universität Göttingen) richtet sich an zukünftige Chinesischlehrer und -übersetzer, Sprachausbildung, Landeskunde und Geschichte, das fünfte Semester wird an einer chinesischen oder taiwanesischen Partnerhochschule verbracht

www.uni-goettingen.de

Master in Advanced European and International Studies (Institut européenne – European Institute Nizza)

Hier findest du alle Web­ adressen und viele nütziche Informationen zu den News dieser Seite.

Schwerpunkte u. a.: internationale Beziehungen, Wirtschaft und Globalisierung, interkultureller Austausch, Studienauf­ enthalte u. a. in Istanbul, Nizza und Berlin, Berufsfeld: europäische und internationale Institute und Organisationen

www.ie-ei.eu

Finde den richtigen internationalen Studiengang für dich unter www.go-out.de/de/20660/ uniglobale

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10 besten Apps iStudy

Unsere

zum

lernen

Mindmapping

Karteikarten

Jede gute Studienarbeit – ob Referat, Haus- oder Doktorarbeit – sollte mit einer Mindmap beginnen. Handgeschrieben werden die visualisierten Ideen durch Ergänzungen und Streichungen schnell unübersichtlich. Deshalb von Anfang an lieber digital brainstormen, Ideen sammeln und Gedanken strukturieren.

Auf der Fahrt zur Uni, vor dem Einschlafen oder wann immer man ein bisschen „Leerlauf “ hat, können Karteikarten nützliche Lerneinheiten liefern. Zwei Nachteile bringt die Papierversion allerdings mit sich: das Beschriften dauert lange und oft entsteht ein undurchdringlicher Karteikarten-Dschungel. Die handliche Digitalversion entwirrt diesen und liefert zusätzlich verschiedene Lernmodi mit.

SimpleMind SimpleMind lässt ein solches, jeder Zeit editierbares Gedankengerüst aus Haupt- und Unterzweigen kinderleicht und ohne viel Firlefanz auf dem Smartphone oder Tablet entstehen. Verschiedenartige Farben, Linien und Umrandungen geben dem Ganzen Struktur. Die Vollversion wartet mit einigen nützlichen Zusatz-Features auf, darunter das Einfügen von Website-Links und vordefinierter Icons sowie das Exportieren der Mindmap als PDF, PNG oder TIF. SimpleMind verknüpft sich auch mit der Dropbox-App und synchronisiert die Ideenbilder so mit anderen Rechnern. Verfügbar u. a. für: Android, iPhone und iPad Preis: kostenlos Pro-Version: 4,83 € (Android), 4,49 € (iOS)

iThoughts Was Design und Qualität angeht wohl eine der derzeit besten Mindmap-Apps. Die Funktionsvielfalt ist beachtlich, durch intuitive Menüführung lässt der Durchblick jedoch nicht lange auf sich warten. Neben optischer Flexibilität (Farben, Icons, Bilder etc.), Einbettung von z. B. PDF-Dateien oder Im- bzw. Export nach/aus Excel, Powerpoint & Co. ist Teamwork die große Stärke dieser App. So können die Dokumente direkt per Mail verschickt oder auf Twitter und Facebook geteilt werden. Verfügbar u. a. für: iPhone (iThoughtsHD für iPad) Preis: 7,99 €

Connected Mind Wer nicht ganz auf das Gefühl handgemachter Mindmaps verzichten will, sollte zu dieser App greifen. Denn durch Fingerbewegungen auf dem Touchscreen entstehen wie auf dem Papier ganz individuelle, kreative Gedankengerüste. Anschließend kann die Mindmap in Cloud-Speichern abgelegt oder mit Freunden über Twitter, Facebook, Google Plus etc. geteilt werden. Verfügbar u. a. für: Android Preis: 2,29 €

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Flashcards Deluxe Mit Flashcard Deluxe können eigene Karteikarten eingetippt oder am Computer erstellt und dann importiert werden. Auch Bilder und Audiodateien lassen sich einbinden. Will man lieber auf bereits bestehende Karteikarten zurückgreifen, so kann man alle Sets von quizlet.com und FlashcardExchange.com kostenlos heruntergeladen und nutzen. Jede Menge Lernstoff bei immerhin über vier Millionen Karteikartenstapeln… Verfügbar u. a. für: iPhone, iPad, Android Preis: 3,59 €

AnkiDroid Karteikarten Auch hier können eigene Karteikarten-Stapel erstellt oder vorgefertigte Stapel gratis heruntergeladen werden (mehr als 6.000 Stapel zu verschiedenen Sprachen und Themen). Eine Statistik visualisiert den Lernerfolg. Sehr praktisch: Auf ankiweb.net gibt es eine Karteikarten-Tauschbörse, die viel Tipparbeit erspart. Verfügbar u. a. für: Android Preis: kostenlos

iTunes U Mit dieser App kommt man Oxford, Yale & Co. zum Greifen nah. Denn sie gewährt Zugriff auf z. B. ganze Vorlesungsreihen und Sprachkurse von weltweit mehr als 1.000 registrierten Universitäten, Hochschulen und weiteren Institutionen wie dem MoMa in New York. Der aktuelle Pool umfasst über 600.000 Vorlesungen, Bücher, Video- und Audiopodcasts – von Algebra bis Zoologie. Auch deutsche Universitäten und Fachhochschulen sind auf der Plattform vertreten. Verfügbar u. a. für: iPhone, iPad Preis: kostenlos

Vokabeln pauken Pons Vokabeltrainer Analog wie digital der Klassiker. Die App speichert die Vokabeln, die man lernen will, und fragt diese mit fünf Trainingsmethoden ab. Derzeit sind 17 Fremdsprachen verfügbar. Verfügbar u. a. für: iPhone, iPad, Android Preis: kostenlos

babbel und busuu Zwei interaktiv ausgerichtete Apps mit Grund- und Aufbauwortschatz. Babbel verspricht Lernerfolg durch die Einbindung von Bildern, Aussprache, Beispielsätzen sowie dem intelligenten Wiederholungsmanager. Busuu eignet sind besonders für Fortgeschrittene. Hier werden ganze Dialoge trainiert, es gibt interaktive Tests und die Möglichkeit, sich über die Online-Community mit Muttersprachlern auszutauschen. Verfügbar u. a. für: iPhone, iPad, Android Preis: kostenlos

Vorlesung to go Khan Academy Es begann 2004, als der US-Amerikaner Salman Khan seiner Cousine anhand von kleinen Lehrfilmen Nachhilfe in Mathematik gab. Bis heute hat der MIT- und Harvard-Absolvent über 3.500 dieser Lehrvideos entwickelt, in denen er Themen aus Bereichen wie Biologie, Chemie oder Physik leicht verständlich erklärt. Verfügbar u. a. für: iPhone, iPad, Android Preis: kostenlos

Lextra: Business English Eine nützliche App-Reihe für all jene, die eine international ausgerichtete Karriere anstreben. Über Videos, Lückentexten, Multiplechoice-, Matching- und Odd-one-out-Übungen lernt man spezifischen Wortschatz für Situationen wie Meetings, Präsentationen oder auch den Small Talk am kalten Büffet. Verfügbar für: iPhone, iPad Preis: je 8,99 €


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Die Bosch-Philosophie:

Nur wer sich unterscheidet, kann sich perfekt ergänzen. Vielfalt im Arbeitsalltag bei Bosch: Wir wissen, dass die Stärken jedes Einzelnen uns alle bereichern. Deshalb arbeiten schon heute weltweit über 150 verschiedene Nationalitäten an rund 350 Standorten für Bosch – denn Vielfalt ist unser Vorteil. Mehr Informationen unter: www.bosch-denken.de


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Studentin und Gründerin Anne Kahnt. de genervt, also haben wir uns den Markt und die Mitbewerber angeschaut und nach ein paar Wochen entschlossen, dass wir gründen wollen,“ so Frese.

Like A Boss Wie man während und nach seinem Studium erfolgreich ein start-up gründet Dreamflat Online-wg-marktplatz Berlin Mitte. In den Büroräumen, die das Startup Dreamflat beherbergen, ist es erstaunlich still. Die einzigen Geräusche machen klackernde Computertastaturen und vibrierende Smartphones. Auf zwei sich gegenüberstehenden Schreibtischen thronen riesige, schwarze Monitore. Vor jedem großen Bildschirm steht zusätzlich ein kleinerer Laptop, der mit dem großen Computerbildschirm verbunden ist. „Damit der Screen und die Arbeitsfläche größer sind“, erklärt David Barnowsky (26), einer der vier Gründer und Geschäftsführer. Das Team von Dreamflat ist ständig online. Auf den meisten Bildschirmen flackert durchgehend die blau-weiße Suchmas-

ke eines weltbekannten sozialen Netzwerkes. Im Falle von Dreamflat ist die Verbindung zu Facebook unerlässlich. Denn hat man sich hier eingeloggt, bietet der WG-Marktplatz einen Überblick, welche Freunde, Bekannte oder Kommilitonen gerade ein Zimmer anbieten. Man gewinnt dadurch schneller einen Eindruck von der vermietenden Person und kann gleichzeitig im erweiterten Freundes- und Bekanntenkreis nach WG-Zimmern suchen. „Wir legen den Fokus bei der WG-Zimmersuche vor allen auf die Menschen, die Mitbewohner und nicht nur auf die Wohnung. Preis, Größe und Lage des Zimmers stehen hinter der Frage, wer denn eigentlich da wohnt“, erklärt Dreamflat-Mitinitiator Daniel Frese (23). Das Start-up hat er nach seinem BWL-Studium in München gemeinsam mit den ehemaligen Studenten David (Wirtschaftsinformatik), Florian Purchess (26, IT) und Ernests Karlsons (31, IT) im September 2012 in Berlin gegründet. Die Idee für ihr Unternehmen entwickelten Barnowsky und Frese gemeinsam im Sommer 2011, nachdem sie selbst lange nach Wohnungen und WGs gesucht hatten. „Das hat uns bei-

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Die Schritte in die eigene Selbständigkeit sind unsicher und wackelig. Frese und Barnowsky waren bei ihrer Gründung weitestgehend sicher aufgestellt, weil sie nach Abschluss ihres Studiums gründeten. Aber zehn Prozent der Studierenden in Deutschland wagen diesen Schritt noch im Vorlesungssaal und führen ihr Unternehmen parallel zum Studium. Flexibilität, Belastbarkeit, Durchhaltevermögen, die Bereitschaft, etwas zu leisten, und eine gute Planung im Vorfeld sind gefordert.

VISMATH Mathe-plattform

Es ist eine Unternehmung, bei der man viel opfert und im Gegenzug viel über sich selbst lernt, weiß Anne Kahnt zu berichten. Kahnt war bei der Gründung von Vismath im Jahre 2010 im siebten Semester ihres Mathematikstudiums. Ziel der Plattform ist es, Mathematik anhand von Geometrie-Bastelbögen, 3D-Modellen oder Bausätzen neu erlebbar und verständlicher zu machen. Unternehmerische Unerfahrenheit, die sie und ihre Kommilitonen und Mitgründer Tobias Pfeiffer und Simon Krohn bei der Gründung hatten, versuchten sie durch Wissen aus ihrem Studium auszugleichen. „Man steht am Anfang vor so vielen Herausforderungen. Die fehlenden Kenntnisse lernt man aber nach und nach in der Praxis“, erzählt die Jungunternehmerin. Jedes Studium ist eine gute Basis, um den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen. Dort wird trainiert, sich Dinge zügig selbst anzueignen. „Diese Fähigkeit hilft beim Gründen ungemein“, so Kahnt. Eine Gründung während des Studiums erscheint kaum abwegig, Kahnt warnt jedoch, dass sich der zeitliche Rahmen durch Studium und Unternehmen häufig ändert. „Hätte ich nicht gegründet, dann wäre ich jetzt


Susanna Ott studiert Jura in Berlin. Wenn sie ihre Zeit nicht in der Bibliothek verbringt, führt sie gerne Interviews. Seit ihrer Recherche ist sie angefixt, selbst einmal ein Start-up zu gründen.

Vismath: Anne Kahnt, Tobias Pfeiffer und Simon Krohn (v. l. n. r.) mit meinem Studium fertig. Das muss man auch mal ganz ehrlich sagen.“

YOOVE Segway-Vermietung

Diese Erfahrungen machte auch Hendrik Schneider, der im März 2009 mit seinem Kollegen Fabian Paul Yoove gründete. Ein Start-up, das Segways in Berlin und Potsdam vermietet. Erst im Oktober 2009 exmatrikulierte sich Schneider. In den acht Monaten legte er täglich einen Spagat hin, um sein Studium an der Medienakademie Berlin mit seiner Arbeit und dem Unternehmen zu koordinieren. „90 Prozent meines Lebens haben mein Studium und meine Arbeit ausgemacht. In diesem Prozess sollte

Nach der Uni suche ich einen Job mit Zukunft. Was bietet ihr mir?

man ein bisschen aufpassen“, weiß Schneider zu berichten. „Man verliert so an die 50 bis 75 Prozent Prozent seiner sozialen Kontakte und das sollte jedem klar sein, wenn er sich entscheidet, während seines Studiums zu gründen.“ Zeit war in dieser Lebensphase Schneiders wichtigster Faktor. „Jeder Tag hat nur 24 Stunden und man versucht davon so viel wie möglich zu nutzen.“ Für Hendrik Schneider ist das Herzstück einer jeden Unternehmung die Planung, die bei Yoove ganze neun Monate in Anspruch genommen hat. Dafür sollten Studierende sich rechtzeitig und ausreichend beraten lassen. Auch die Angebote universitärer Einrichtung können hierbei nützlich sein. Der Jungunternehmer rät: „Man sollte das Wissen und Know-how der Dozenten

und Professoren aufsaugen und immer nachfragen! Dafür sind die Dozenten und Professoren schließlich da.“ Ob Studierende Unternehmer sind, hängt hauptsächlich von ihrer Risikobereitschaft ab. Für Schneider sind Gründer Querdenker, die aktiv, kreativ und neugierig sind. „Leute, die sich von oben nichts sagen lassen“, so sein Resümee. ◆ Susanna.Ott@uniglobale.com

Selbst eine gute Start-up-Idee im Kopf? Auf uniglobale.com findest du eine Checkliste für erfolgreiches Gründen.

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Online Geld verdienen

Ein Nebenjob, schnell und bequem von zu Hause aus.

Große Worte, die einem das Internet verspricht. Zeit, es einmal selbst zu testen: eine Woche, vier Jobs. Und ich bin tatsächlich reicher geworden – vor allem um die Erkenntnis, dass sich innerhalb kurzer Zeit nur mit Können wirklich etwas verdienen lässt. Bequem sei es, einfach, schnell und seriös. Das Versprechen vom Geldverdienen im Internet ist wie auf mich zugeschnitten. Ich bin Student und Journalistenschüler. Da bleibt nicht viel Zeit. Aber wenn ich von zu Hause arbeite und mir meine Zeit selbst einteile, ist ein Nebenjob drin. Es ist Montag, meine Arbeitswoche kann beginnen. Sofort. Praktisch, dieses Internet. Ich wühle mich durch die Angebote. Gegen Geld kann man im Internet offenbar alles machen: Pokern, ausrangierte Klamotten verkaufen, Werbung schreiben, Texte übersetzen, Blogs vermarkten, Computerspiele testen, Werbemails lesen, Firmen Namen geben, bei Facebook „gefällt mir“ drücken oder sich vor der Webcam ausziehen. Für die kommenden vier Tage verdonnere ich mich jeweils zu einer Aufgabe.

Aus alt macht geld Auf der Suche nach Dingen, die ich im Netz verscherbeln kann, knöpfe ich mir meinen Kleiderschrank, Regale und den Keller vor. Bü14 uniglobale

cher, CDs, ein Mikrofon, Fahrradteile und ein Hemd stapeln sich jetzt auf meiner Couch. Zwei Fahrradreifen und ein Mikrofon stelle ich bei eBay ein. Das kostet mich Gebühren – jeweils 45 Cent. Deshalb biete ich beim Konkurrenten hood.de eine nagelneue Fahrradschaltung an – ohne Gebühren, dafür allerdings auch vermutlich mit weniger potenziellen Käufern. Kleiderkreisel.de­scheint fest in Frauenhänden zu sein. Nicht einmal fünf Prozent der Klamotten, die dort verkauft und verschenkt werden, sind für Männer. Das ändert sich nur, wenn auch Kerle wie ich etwas anbieten. Ich stelle das Hemd für zwölf Euro ein. Alles umsonst, mit vielen Fotos und der Option stundenlang im Kreiderkreisel-Blog zu stöbern. Doch ich will das schnelle Geld. Ich gehe auf medienkosmos.de, eine Seite, die CDs und DVDs aufkauft. Ich tippe die IBAN-Nummer meiner fünf Lieblings-CDs ein. Ich hänge wirklich an den Jazz-Klassikern, aber habe nicht einmal mehr ein CD-Laufwerk. 2,96 Euro bekomme ich für sie. Ich könnte heulen. Und behalte sie. Beim Vergleichsportal werzahltmehr.de gebe ich die Eckdaten gut erhaltener Bücher aus Abizeiten, dicker Uniwälzer, Wörterbücher und Romane ein. „Das poltische System der europäischen Union“ (Orginal 24,90 Euro) werde ich für 5 Euro los. Für den Rest wird mir kaum etwas geboten – beispielsweise nur 10 Cent für mein Spanisch-Wörterbuch. Da hilft mir auch Amazon Trade-In nicht viel weiter. Sie blättern Studenten 20 Prozent mehr pro aufgekauftes

Buch hin. Da müsste schon Großmutter sterben, dass es sich wirklich rechnet, stapelweise Bücherregale auszumisten.

Pro Klick kassieren Heute werde ich mein Geld verdienen, indem ich mit der Maus Sachen anklicke. Ich fläze mich auf die Couch, um ein paar Umfragen zu beantwortet. Nach rund 28 Umfragen würde mich toluna.com auszahlen – nicht mit Geld, sondern mit Gutscheinen. Zum Beispiel für zwei Kinobesuche. Wohin ich gereist bin? Wo ich einkaufe? Wie viel Geld ich verdiene? Nach 35 Minuten habe ich die aktuellen Umfragen ausgeschöpft, wurde jedoch jedes Mal nach einigen Fragen herausgeworfen: Kontingent voll, nicht die Zielgruppe, heißt es. Aus dem Kinogutschein wird nichts. „Bezahlte SocialMedia-Aktionen“, wirbt socialworld.de. Das richtet sich auch an Firmen, die Follower und Facebook-Fans benötigen. Die soll ich liefern. Gegen etwas mehr als einen Cent pro Klick. Zum Beispiel für einen Kommentar unter YouTube-Videos, Re-Tweets bei Twitter, Likes bei Amazon, Follower bei Google Plus, Abonnenten bei Soundcloud, Facebook-Freunde und das „gefällt mir“ der Firmenseite. Ich öffne die Rubrik, um mir meinen ersten Cent zu erklicken – leider ohne, dass mir klar ist, was mir da soeben gefällt. Als ich dann in meiner Facebook-Timeline erfahre, dass ich mich


Jonas Gerding Der 24-jährige VWL-Student und Journalistenschüler aus Köln war knapp bei Kasse, nachdem er über eine Afrika-Reise gebloggt hatte. Da kam es ihm gelegen, sich einmal im Netz nach Alternativen zum Kellnern umzusehen.

Comedy-Trio

soeben zum Fan einer Firma erklärt habe, die sich auf „schmerzlose Haarentfernung“ spezialisiert haben, werfe ich einen Blick in die AGB: Likes rückgängig machen und Fake-Accounts sind nicht erlaubt. Bevor ich mir mit hunderten eigenartigen Social-Media-Aktivitäten die fünf Euro der ersten Auszahlung erarbeite und meinen Ruf im Netz ruiniere, mache ich lieber Feierabend.

Sich selbst vermarkten Als ich vor einigen Monaten meinen Blog aufgesetzt habe, wollte ich damit nicht reich werden. Ich wollte eine unabhängige Plattform zum Experimentieren. Aber warum nicht auch daran verdienen? Auf lousypennies.de wird mir erklärt, wie sich mit Journalismus im Netz Geld verdienen lässt. Zum Beispiel mit Flattr. Nach 20 Minuten Gefrickel in den Blog-Einstellungen lädt neben dem Facebook-Button ein weiterer zum Klicken ein. Gefällt einem Flattr-User einer meiner Texte, dann wird ein Teil von dem Geld, das er monatlich an Flattr zahlt, an mich abgezweigt. Nur durch Spenden reich werden? Unwahrscheinlich. Ich möchte Werbung in meinen Blog schalten. WordAds unterstützt mein Bloganbieter. Allerdings werde ich erst einmal zum Warten aufgefordert: Bis zu einen Monat kann die Bewerbung dauern. Viel verdienen werde ich damit ohnehin nicht. Auf karrierebibel.de erklärt Jochen Mai, dass sich Werbung erst ab tausend Lesern am Tag wirklich lohnt. Bislang habe ich tausend im Monat. Auch bei meinen YouTube-Videos, zu denen ich im Blog verlinke, kann man Werbung einspielen. Man muss nur den Kanal „monetarisieren“. Das geht mit ein paar Klicks. Auch hier werde ich erst einmal auf eine einwöchi-

ge Wartezeit vertröstet - bekomme dann aber doch noch am selben Tag eine Zusage. Seitdem wird vor jedem Video zehn Sekunden Werbung eingespielt. Wie viel Geld sich damit verdienen lässt, kann YouTube zwar nicht pauschal beantworten. Allerdings verdienen sich damit einige auch schon in Deutschland ihren Lebensunterhalt (siehe Kasten).

Kohle fürs Können Offline verdienen die meisten ihr Geld mit dem, was sie besonders beherrschen. Warum nicht auch online? Bei 12designer.com gibt es Geld fürs Gestalten, bei drwiki.com fürs Übersetzen und bei textbroker.de fürs Schreiben. Letzteres sollte doch etwas für mich sein.

Versandhäuser und Informationsplattformen stellen dort ein, was sie in Textform haben wollen: Produktbeschreibungen, Pressemeldungen und News. Autoren holen sich ihre Aufträge ab und tippen gegen Bares. Bevor ich einer von ihnen werde, muss ich mich mit einem Probetext über meinen Lieblingsclub bewerben. Nach nur fünf Stunden bin ich zugelassen, leider allerdings als Anfänger mit nur zwei von fünf Sternen. Je besser die Bewertung, desto mehr Geld gibt es pro Text. Nur zwei Euro sind es für meinen ersten. Etwa 45 Minuten habe ich an den vier Absätzen gebastelt der Produktbeschreibung des „Ei 650 Rauchmelders“, den es im Sechserpack zu kaufen gibt. Es warten noch eine Handvoll weiterer Rauchmelder darauf, beschrieben zu werden – ebenso Autos, Festplatten, Bremsen, ein Fußballspiel und Partnerportale für über 50-Jährige. Mit etwas Geduld und Routine kommen vielleicht das Tempo und die bessere Einstufung, die mir einen akzeptablen Stundenlohn einspielen würden. Und so gilt im Internet die gleiche Regel, wie auch sonst: Nur wer etwas kann, kann damit auch kassieren. ◆ Jonas.Gerding@uniglobale.com

„Y-Titty“ Vom StraSSen-Klamauk zum YouTube-Hit Sie sind von Dächern gesprungen, haben Omis die Schwimmhilfen geklaut, ließen den französischen Austauschschüler Harry Potter vorlesen, nahmen alles auf Video auf und stellten es ins Internet. In dem fränkischen Provinzstädtchen Hilpoltstein kam den Jungs von Y-Titty so ziemlich alles in den Sinn was irgendwie durchgeknallt ist. Aber damit Geld verdienen? Für so verrückt hielten sie sich nicht einmal selbst. Heute, sieben Jahre später, sind sie mit 1,7 Millionen Abonnenten und 365 Millionen Views der erfolgreichste deutsche Kanal auf YouTube. Vom Geld, dass ihnen die Werbung einspielt, können die drei Protagonisten Philipp Laude (Phil), Matthias Roll (TC) und Oğuz Yılmaz (OG) heute leben. Dabei ist keiner von ihnen älter als 22 Jahre. Der Durchbruch gelang ihnen, als sie ab dem Sommer 2009 die Twilight-Saga und einen Song von Rihanna und Eminem parodierten. 2009 wurden sie Werbepartner von YouTube. Sie drehten Sketche, Straßencomedy, Real-Life-Computerspiele und platzierten Lieder wie „Der letzte Sommer“ in den Charts. Aus dem Freizeit-Klamauk wurde ein Vollzeit-Job. Mittlerweile sind sie nach Köln gezogen, drehen pro Woche zwei Clips für ihren Hauptkanal und fast täglich Videos für „Die Jungs“, ihren zweiten Kanal. Sie haben ein eigenes Management und sind Mitglied bei Mediakraft Networks, Deutschlands größtem YouTube-Netzwerk. Dabei setzen sie auch in Zukunft vor allem auf YouTube und die sozialen Netzwerke: „Internet wird das neue Fernsehen - und mit dem alten Fernsehen zusammenwachsen“, prophezeite Philipp Laude im „Bonner General-Anzeiger“. „Was das Fernsehen kann, kann das Internet längst und noch viel mehr.“ ◆

uniglobale 15


istudy

MusiC to go Mit Music-On-DemandPortalen können Musikliebhaber im Netz auf eine Vielzahl von Songs, Alben und Playlists zurückgreifen. Nach der Registrierung können die Nutzer ihren persönlichen Musikgeschmack festlegen, sich mit anderen Nutzern über Facebook und Twitter vernetzen und dadurch nach und nach die eigene Musikbibliothek um weitere Künst-

ler, Songs und Alben ergänzen. Dadurch lernen die einzelnen Plattformen den Musikgeschmack der Nutzer kennen und schlagen diesem darauf aufbauend ähnliche Musik vor. Um die Musik auf dem PC, Tablet oder Smartphone zu streamen, ist in der

Xbox Music – ca. 30 Mio. Songs Nach sechs Monaten kann nur noch für zehn Stunden monatlich kostenlos Musik gestreamt­werden. Verfügbar für: Windows 8, Windows RT, Windows Phone, Xbox 360 Preis: kostenlos/9,99 € pro Monat

Deezer – ca. 20 Mio. Songs Nach einem Jahr kann man nur noch für zwei Stunden pro Monat kostenlos Musik hören. Verfügbar für: Windows, Mac, iPhone, Android, WindowsPhone, Blackberry Preis: kostenlos/ ab 4,99 € pro Monat

Simfy – ca. 20 Mio. Songs Kostenlos kann in die Titel nur für 20 Sekunden hineingehört werden. Verfügbar für: Windows, Mac, iPhone, iPad, Android, Blackberry Preis: ab 4,99 € pro Monat

Napster – ca. 15 Mio. Songs Zwar bietet Napster keine kostenfreie Streaming-Variante an, dafür wird dort vollständig auf Werbung verzichtet. Verfügbar für: Windows, Mac, Android, iOS, Sonos, Loewe Preis: ab 7,95 € pro Monat

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Regel nur eine Inter net verbindung nötig. Das Streamen ist in den meisten Fällen, zumindest zeitweise, kostenlos. Gegen eine monatliche Gebühr kann auf die eigens erstellte Musikbibliothek auch offline zugegriffen werden, außerdem erhöht sich dadurch zudem die Qualität der Musik.

Wimb – ca. 20 Mio. Songs Zwar kann bei Wimb nicht kostenlos Musik gehört werden, dafür werden die Nutzer täglich mit Kritiken, Tipps etc. der eigenen Musikredaktion versorgt. Verfügbar für: Windows, Mac, iPhone, Android, Symbian/MeeGoo, Windows Phone 7, iPad, Sonos Lautsprecher, Squeezbox Preis: ab 4,99 € pro Monat

LastFm – ca. 636 Mio. Songs LastFm ist ein Webradio, das sich zurzeit noch aus Werbeeinnahmen finanziert und auch über einige der anderen Plattformen genutzt werden kann. Verfügbar für: Windows-PC, Mac, Linux, iPhone, Android Preis: in Deutschland kostenlos

Spotify – ca. 20 Mio. Songs Nach sechs Monaten kann nur noch für zehn Stunden monatlich kostenlos Musik gestreamt werden. Verfügbar für: Windows, Mac, Linux, iOS, Android, S60, WindowsPhone7 und 8, Blackberry, webOS Preis: kostenlos/ab 4,99 € pro Monat


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uniglobale 17


istudy

Datenaustausch über die Cloud „Soll ich Dir die Datei per E-mail schicken oder auf einen USB Stick ziehen?“ Auf die Frage kann es für gewöhnlich nur eine sinnvolle Antwort geben: „Keins von beidem.“ Beides ist in den meisten Fälle schlicht unpraktisch. Für den regelmäßigen Austausch von Dateien zwischen verschiedenen Computern, Tablets und Handys oder mit Kommilitonen hat sich inzwischen die Nutzung der Dateisynchronisation in der Cloud etabliert. Mit dem Begriff der Cloud werden Dienste bezeichnet, die den Nutzern über ein Netzwerk (meistens das Internet) zur Verfügung gestellt werden, seien es Rechen- oder Netzwerkkapazität, Software oder eben Speicherplatz. Die im Internet angebotenen Dienste zur Dateisynchonisation nutzen Cloud-Speicherplatz zur Ablage der Dateien der Nutzer. Kleine Zusatzprogramme (Clients) synchronisieren die Dateien oder Verzeichnisse aus der Cloud mit den unterschiedlichen Geräten eines Nutzers oder auch zwischen Geräten verschiedener Nutzer.

Platzhirsch mit bis zu 2 GB Dropbox (www.dropbox.com) ist der weitverbreitete und universelle Platzhirsch unter den Diensten und bietet Clients für praktisch alle Geräte 18 uniglobale

und Betriebssysteme. Mit wem auch immer ihr Dateien austauschen wollt, die Chancen stehen ganz gut, dass derjenige die Dropbox ohnehin nutzt und nicht erst zur Installation einer weiteren Software mühselig überredet werden muss. Dropbox fördert die eigene Verbreitung weiter aktiv mit einer Referral-Prämie von 500 MB als zusätzlichen Cloudspeicher für jeden geworbenen Kunden. Damit lässt sich der Cloudspeicher bei Dropbox kostenlos um bis zu maximal 18 GB aufstocken. Das ist schon deswegen hilfreich, weil in der kostenlosen Version lediglich knappe 2 GB Cloudspeicher vorhanden sind. Weitere 100 GB können für 99 USD im Jahr hinzugekauft werden, das ist im Vergleich zur Konkurrenz aber teuer. Eine andere oft gehörte Kritik an der Dropbox betrifft die Datensicherheit: die Dateien werden zwar vor der Ablage in der Cloud verschlüsselt, aber der Schlüssel wird auch auf dem Server abgelegt. Das Konzept der Dropbox hat inzwischen viele Nachahmer gefunden und oft wird SugarSync

(sugarsync.com) als der Dienst genannt, der in Funktion und Verbreitung der schärfste Konkurrent der Dropbox ist. SugarSync bietet ebenso wie die meisten anderen Dienste schon in der kostenlosen Version 5 GB Speicher und ebenfalls weitere 0,5 GB Werberprämie, allerdings bis zu insgesamt 32 GB. Wer sich jetzt fragt, warum überhaupt die Anzahl möglicher Weiterempfehlungen beschränkt wird, sei auf den Fall SpiderOak (spideroak.com) verwiesen. Das Unternehmen startete mit dem Angebot, 2 GB kostenlos und 1 GB für jeden geworbenen Neukunden bis maximal 50 GB zur Verfügung zu stellen. Die Konsequenz war eine Flut an gefälschten Anmeldungen motiviert durch die üppige Werberprämie. Die Obergrenze von 50 GB musste auf 10 GB zurückgenommen werden, um den Anreiz zu verringern. SpiderOak legt großen Wert auf Datensicherheit, bietet sehr viele Optionen zur Datensynchronisation an und ist darüber hinaus einer der wenigen Dienste, die auch einen Client für Linux zum Download bereithalten.

Dienste der Betriebssysteme Für die drei großen PC Betriebssysteme gibt es auch eigene Dienste zur Dateisynchronisation über die Cloud. Für Linux gibt es Ubuntu One (ubuntuone.com), für Windows gibt es SkyDrive (skydrive.live.com) und für MacOS gibt es die iCloud (icloud.com). Allen drei Diensten ist gemeinsam, dass sie sich sehr gut in das jeweilige Betriebssystem integrieren, aber eher schlecht mit anderen Betriebssystemen zusam-


Windows

Mac OS

Linux

Client für PC Betriebssysteme

Android

iOS

BlackBerry

Versionshistorie

kostenloser

Referral

von Dateien

Cloud –

Prämie in GB

Client für Smartphone Betriebssysteme

Dropbox

Speicher 2 GB

0.5 max 18

Ubuntu One

5 GB

0.5 max 20

Google Drive

5 GB

Box

30 Tage gratis

gg. Bezahlung

2 GB

Windows SkyDrive

7 GB

SugarSync

5 GB

iCloud

5 GB

Cubby

5 GB

Abgesehen von Speicherplatz und verfügbaren Clients bieten einige Dienste interessante Zusatzfunktionen. Der Dienst Cubby (cubby.com) ist der einzige, der Dateien direkt zwischen Computern abgleichen kann, die in der kostenlosen Version enthaltenen 5 GB Speicherplatz in der Cloud werden dazu nicht belegt. Google Drive (drive.google.com) bietet zu den kostenlosen 5 GB die Möglichkeit, Office Dokumente automatisch zu konvertieren, mit Google Docs zu öffnen und über die Webseite auch zu mehreren gleichzeitig daran zu arbeiten. Das ist praktisch z.B. bei Telefonkonferenzen oder in Besprechungen. Google hat außerdem bereits angekündigt, den kostenlosen Speicherplatz auf 15 GB erweitern zu wollen. Weiterer Online-Speicher ist vergleichsweise günstig, 25 GB gibt es für 2,49 USD oder 100 GB für 4,99 USD im Monat. SkyDrive ist allerdings noch günstiger, 100 GB kosten hier 50,USD im Jahr. In dieselbe Richtung wie Google Drive geht auch der Dienst Box (box.com), der hier vor allem erwähnt werden soll, weil nicht nur die gleichzeitige Zusammenarbeit an Dokumenten möglich ist, sondern auch weitere interessante Funktionen zur Verbesserung der Zusammenarbeit in räumlich getrennten Arbeitsgruppen geboten werden. Dazu gehören die Abbildung von Prozessen oder auch die Kommentierung von Dateien. Allerdings sind

Sehr verbreitet, aber keine eigene Verschlüsselung der Daten möglich.

Anbindung an Google Docs; Preiswerter Online – Speicher

5 GB

SpiderOak

menarbeiten. Windows SkyDrive bietet mit 7 GB den meisten freien Speicherplatz aller hier verglichenen Dienste und den günstigsten Preis beim Kauf zusätzlichen Speichers, für 10 USD pro Jahr gibt es 20 GB Speicher in der Cloud. Bei iCloud und Ubuntu One gibt es keine Dateiversionshistorie und das ist ein schwerer Nachteil bei der gemeinsamen Arbeit an Dateien.

Bemerkung

250 MB max. Dateigröße; Prozesse können dargestellt werden. 1 max. 10

Hohe Datensicherheit bei der Datenverschlüsselung Preiswertester Online Speicher

0.5 max. 32 Direct Sync von Dateien möglich 1 max. 25

bei Box sehr viele Funktionen kostenpflichtig und der Dienst richtet sich auch eher an die Bedürfnisse kleinerer und mittlerer Unternehmen, als an die von studentischen Arbeitsgruppen. Fazit: Der Austausch von Dateien über die Coud vereinfacht die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe, sichert Versionsstände und ermöglicht allen den Zugriff auf dieselben Dateien. Dropbox ist der etablierte Allrounder unter den Diensten und wird in der kostenlosen Grundversion mit 2 GB Speicher in vielen Fällen die Be-

Direct Sync von Dateien möglich

dürfnisse der Arbeitsgruppe erfüllen. Bei der Arbeit an Office – Dokumenten oder in Situationen mit mehr Speicherbedarf lohnt sich Google Docs. Die Dokumente können hier gleich online bearbeitet werden und zusätzlicher Online-Speicher ist im Vergleich preiswert. ◆ Martin.Roth@uniglobale.com Martin Roth berichtet für UNIGLOBALE über Neuigkeiten und Trends aus dem Silicon Valley. Der gebürtige Brasilianer studierte in Berlin Wirtschaftsingenieurwesen und wanderte 2010 nach Kalifornien aus.

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istudy

Zehn Gebote

10

1

Du sollst sorgfÄltig wÄhlen

Wann immer möglich, suchst du dir ein Thema, das dich interessiert und worüber du bereits etwas weißt. Referatsgruppen oder das Tauschen von Themen sind Auswege, wenn im ersten Anlauf für dich nichts Brauchbares dabei war. In einer Referatsgruppe teilt ihr euer Thema so auf, dass jeder etwas Interessantes abbekommt. Oder ihr verteilt die Aufgaben: Gemeinsam erarbeitet ihr das Thema, einer kümmert sich um die Präsentationsfolien, einer ums Handout und zwei um das Reden.

2

Studieren bedeutet Wissens­ zuwachs durch Lesen, Zuhören und Diskutieren. Oft bist du Präsentationen von Dozenten und Kommilitonen ausgesetzt – und gelegentlich musst du selbst eine abliefern. Wenn du dir vor Augen führst, was dich an fremden Präsentatio­ nen stört und was dir daran gefällt, hast du bereits wichtige Anhaltspunkte für eine gute eigene. Oder du orientierst dich an den zehn Geboten, die wir für dich aus vielen Semestern destilliert haben.

fÜr das PrÄsentieren

Der Inhalt soll dich leiten

Kenne dein Thema. Richtig gut. So gut, dass du stundenlang darüber sprechen könntest, statt nur die zugestandenen 20 Minuten. Wie könntest du sonst das Wichtige erkennen? Wie bleibst du sonst bei Nachfragen ruhig? Wie ersetzt du sonst für eine Zeitlang den Dozenten? Wikipedia-Einträge taugen zwar für den Überblick, verschaffen dir aber kaum Wissensvorsprung. Nicht grundlos gibt dir dein Dozent Lektüreempfehlungen, spätestens auf Nachfrage. Heißer Tipp: Lies mindestens einen Aufsatz mehr. Das bringt frischen Wind in deine Ausführungen, und Dozenten würdigen eine Prise Eigenständigkeit.

3

Du sollst nicht langweilen

4

Du sollst einer Fünfer-Dramaturgie folgen

Wie oft hast du bei einer Präsentation gegähnt, selbst wenn dich das Thema interessiert? Wurde nur erzählt, was auf den Folien oder im Handout stand? Ratterte die Stimme monoton Fakten herunter, als würde sie einen Essay vortragen? Wurde jede Frage nur rhetorisch gebraucht und gleich selbst beantwortet? Dann weißt du, was zu vermeiden ist. Illustriere deine Argumente mit überraschenden Beispielen, das kann auch ein Cartoon oder ein knackiges Zitat sein. Gönne dir gelegentlich eine flapsige Bemerkung. Provoziere mit scheinbaren Widersprüchen, erstaunlichen Konsequenzen oder Nebenwirkungen von Thesen oder verdrehten Gedankenketten. Wenn du die Provokation auflöst, hören dir alle zu.

Erstens: Thema umreißen. In welchem Kontext steht es, wo knüpft es an bereits Gesagtes an? Zweitens: Zwei bis maximal drei Kernpunkte nennen. Drittens (entspricht mindestens zwei Drittel): Argumente, Gedankenkette, Fakten und alles, was dir wichtig ist, liefern. Wenn möglich lässt du Fragen zu, um Missverständnisse gleich auszuräumen. Löse dich vom Aufbau deiner Aus20 uniglobale

gangslektüre, sortiere und gewichte selbst und baue deine eigene Gedankenkette. Idealerweise reicht jede Folie für jeweils drei bis sieben Minuten Redezeit. Viertens: Wichtigste Punkte oder Erkenntnisse zusammenfassen. Das Fazit passt auf eine einzelne Folie. Fünftens. Verabschiedung oder – wenn vorgesehen – Überleitung zur Diskussion.

5

Du sollst eine klare Linie haben

6

Du sollst keine Performance abliefern

7

Du sollst deine Werkzeuge lieben

Weniger ist mehr. Gerade bei Präsentationsprogrammen. Was auf Monitoren toll aussieht, wirkt auf der Beamerfläche prot­ zig und laut. Verwende deutliche Schriften, wenig Farbspielereien, klare Kontraste, kein Rot auf Schwarz, Bilder in guter Auflösung. Benutze Animationen sparsam, nimm für Folienübergänge stets die selben. Halbiere deren Standard-Dauer: 0,5 Sekunden sind besser als eine ganze Sekunde. Jede Folie besitzt denselben Aufbau: Treffende Überschrift, darunter ein Zitat oder maximal sechs kurze Aufzählungspunkte oder ein Bild mit höchstens zwei Zeilen Erklärtext. Auf jeder Folie stehen unten in Klein das Thema und die Foliennummer.

Wer am liebsten nur Vorträge halten würde, nimmt sich etwas zurück. Du bist Dienstleister. Du bist nur der Bote für dein Thema. Wenn du dich ungern nach vorn wagst, erinnere dich daran, warum du das tust: Weil das Thema für deine Kommilitonen so wichtig ist, wie deren Themen für dich. Bevor du dich öffentlich präsentierst, übst du mindestens dreimal, für dich allein, mit Mitbewohnern oder Freunden oder Kommilitonen. Nimm etwas Tempo aus deiner Rede, setze Pausen und teste Überleitungen. Sei mit deiner Präsentation so vertraut, dass du immer zurückfindest, wenn jemand dazwischenfragt. Behalte die Zeit im Blick. Kommst du in Zeitverzug, bitte um drei bis fünf Zusatzminuten. Brauchst du mehr, hast du dich schlecht vorbereitet. Dann ist es fair, dass du ad hoc kürzt.

… oder zumindest souverän beherrschen. Egal ob dein Werkzeug PowerPoint, Keynote, Impress oder sonstwie heißt oder ob du mit Overhead-Projektor, Tafel, Whiteboard oder Flipchart arbeitest. Jedes Werkzeug hat Vorteile und Nachteile. Aber sie alle dürfen deinen Vortrag nur ergänzen und unterstützen – niemals ersetzen! Präsentationsprogramme sind linear, du bist an die Reihen-


folge gebunden. Wenige Folien ohne Animation erlauben dir, bei Bedarf hin- und herzuspringen. Tafel oder Flipchart eignen sich, um Gedanken zu entwickeln. Zeige Folien immer sofort komplett, und füge später allenfalls Hervorhebungen hinzu. Verwende eine Fernbedienung, oder ein Kommilitone schaltet für dich die Folien weiter. Laserpointer brauchst du nur, wenn du auf Details in Bildern oder Zeichnungen hinweist.

8

Du sollst deine Ansprüche erfüllen können

Mach dir klar, was du als Zuhörer erwarten würdest. Schätze ein, ob du in der Lage bist, diese Erwartung zu erfüllen und was du noch tun musst. Niemand erwartet von dir eine mitreißende Ein-Personen-Multimediashow (sofern keine explizit gefordert ist). Von dir wird erwartet, dass du ein Thema in verschiedenen Facetten und Argumente präsentierst. Mehr nicht. Das kannst du. Wenn du dich gut vorbereitest.

9

Du sollst dich verabschieden

Verabschiede dich von deinen Hilfsmitteln. Dampfe dein Redemanuskript auf maximal zwei Seiten mit Stichpunkten ein, oder nutze die Notizen deines Präsentationsprogramms, die auf dem Laptop-Monitor angezeigt werden. Die wichtigsten Bücher hast du dabei und trägst Zitate daraus vor – das wirkt lebendiger, als sie vom Zettel abzulesen. Bedanke dich niemals für Aufmerksamkeit; Nicht-Schnarchen ist kein Beleg für Aufmerksamkeit. Schließt sich eine Diskussion an, präsentierst du Fragenvorschläge und nimmst die Folie erst weg, wenn der Diskussionsleiter darum bittet oder ihr euch von deinen Fragen entfernt. Wie kommst du von der Front-Position zu deinem Sitzplatz im Auditorium? Gibt es keine Fragen zu deiner Präsentation, dann verweise auf dein Handout und darauf, dass die Präsentationsdatei online steht. Der Dozent sagt etwas, oder dein Publikum bedankt sich bei dir. Jetzt ist der passende Moment für ein schlichtes „Danke“, und du setzt dich.

10

Du sollst in Erinnerung bleiben

Dein Handout enthält alle Literaturhinweise, die wichtigsten Aussagen oder Zitate und den Link, wo dein Manuskript, Literaturlinks und -exzerpte und weitere Unterlagen zu finden sind. Und natürlich die Präsentationsdatei, idealerweise auch als PDF oder Bilddateien, denn nicht jeder kann jedes Format aller Programmversionen nutzen. Außerdem bleibst du in guter Erinnerung, weil du ein fokussiertes Referat abgeliefert hast, das in Aufbau und Präsentation überzeugt. Weil du keine Show abgeliefert hast. Weil du souverän alle Fragen entweder direkt beantworten konntest oder die Antwort nachgereicht hast.

Alexander Florin begann 1998 sein Studium an der HU Berlin, arbeitete bis 2011 für mehrere Studentenzeitungen und Studienführer in Berlin und betreibt seit 2007 seinen Blog zanjero.de

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DIE ZUKUNFT DES BUCHS E-Books/Reader-Übersicht Laut Prognosen wird das gedruckte Buch nach und nach aus den Bibliotheken verschwinden.

Die Bibliotheken sind voll davon. Es läuft ohne Batterie, man kann es auch in der hellen Sonne lesen und wenn Wasser darauf spritzt, droht kein Kurzschluss. Trotzdem hat das gedruckte Buck Konkurrenz bekommen. Das E-Book ist im Prinzip die Optimierung jener Entwicklung, die seit der Erfindung der Schriftstücke, seit der Tontafel zu beobachten ist: Informationsdichte und Portabilität nehmen immer weiter zu. Das Buch wurde um 1450 dank Gutenberg zur Massenware – durch E-Books könnte das Bedrucken von Papier bei der Buchherstellung bald überflüssig werden.

Das gedruckte Buch wird ersetzt „Der Trend geht dahin, die gedruckten Bücher in Bibliotheken durch die elektronische Variante zu substituieren“, sagt der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv), Frank Simon-Ritz. Das hätten die Hochschulbibliotheken bereits deutlich beim Thema Zeitschriften gezeigt. „Es ergibt einfach viel mehr Sinn, wissenschaftliche Werke nur noch elektronisch anzubieten und somit jederzeit zur Verfügung zu stellen.“ Laut dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels wurden im Jahr 2011 insbesondere wissenschaftliche Texte und Fachbücher als E-Books vertrieben, insgesamt machen diese 37 Prozent aus. Nur vier Prozent der verkauften E-Books waren Belletristik. Die Bibliothek der Universität Weimar, deren Direktor Simon-Ritz außerdem ist, umfasst aktuell 500.000 Bücher, Zeitschriften und Mikrofilme und 200.000 E-Books. Die elektronischen 22 uniglobale

Bücher machen demnach bereits knapp 30 Prozent der verfügbaren Medien aus. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Zahlen an E-Books und gedruckten Büchern gleich groß sind“, sagt Simon-Ritz. Die deutsche Bibliotheksstatistik belegt: Im Durchschnitt haben deutsche Bibliotheken im vergangenen Jahr bereits 40 Prozent des Erwerbungsetats für elektronische Medien ausgegeben, vor zehn Jahren waren es noch fünf Prozent. Die Zugänglichkeit von gedruckten Büchern für Bibliotheken ist in Deutschland gesetzlich klar geregelt. Darüber, ob das auch für elektro­ nische Formate gilt, wird heftig gestritten. Einige Verlage verweigern Bibliotheken sogar die Lizensierung von E-Books. „Das halte ich für äußerst heikel, weil es die Grundaufgabe der Bibliotheken in Frage stellt“, sagt Simon-Ritz. Die großen Verlage in Deutschland wollen sich nicht äußern, teilen nur mit, dass sie noch in den Verhandlungen mit den Bibliotheken stehen, was künftige Bezahlmodelle betrifft und auch wie verhindert werden soll, dass Studenten die E-Books dauerhaft auf ihren Geräten speichern. Derzeit ist es so, dass die Universität eine einmalige Pauschale an den Verlag zahlt oder für ein E-Book gleich mehrere Lizenzen kauft, um es an mehrere Studenten gleichzeitig „verleihen“ zu können. Bibliotheken können ohne Erlaubnis des Rechteinhabers keine E-Books lizensieren und verleihen. Simon-Ritz fordert Bund und Länder auf, eindeutige Regelungen für faire Lizenzvergabemodelle zu schaffen und das Urheberrecht zu aktualisieren.

Urheberrechte müssen auch bei E-Books gewahrt werden Klaus Junkes-Kirchen ist an der Bibliothek der Goethe-Universität in Frankfurt zuständig für den Neuerwerb von Medien. „Ich habe Verständnis dafür, wenn die Verlage ablehnen, dass die Bibliothek das E-Book künftig nur noch einmal kauft – statt mehrerer Exemplare wie beim gedruckten Buch – und es dann alle Studenten gleichzeitig nutzen können“, sagt er. Sinnvoll erscheint für ihn ebenfalls eine Abgabe von Tantiemen pro Download, der derzeitigen Kopierabgabe entsprechend. Wer derzeit in der Bibliothek eine Kopie macht, zahlt pro Stück Tantieme an die Verwertungsgesellschaft (VG) Wort und die VG Bild-Kunst, mit denen die Bibliotheken einen Vertrag abgeschlossen haben. So werden die rechtlichen Ansprüche der Urheber abgegolten. Die E-Books können mit einem Verfallsdatum versehen werden, etwa mit einem nur zeitweise gültigen Passwort. Mit dem Digital Rights Management (DRM) soll verhindert werden, dass ein gesamtes E-Book auf einmal heruntergeladen und ausgedruckt werden kann. Rechteinhaber können so die Nutzung digitaler Medien kontrollieren. Nehmen Studenten künftig keine gedruckten Bücher mehr mit nach Hause, gibt es auch keine Gebühren für zu spät zurückgegebene Bücher mehr. Fünf- bis sechsstellige Beträge kommen an den Universitäten jedes Jahr an Säumnisgebühren zusammen – und werden an den meisten Unis auch jedes Jahr fest eingeplant. „Andererseits kann man aus einem E-Book auch keine


Seiten herausreißen oder beschmieren, sodass solche Exemplare auch nicht ersetzt werden müssen. Somit fallen auch einige Kosten weg“, sagt Junkes-Kirchen.

E-Reader sind schick und Praktisch Bereits 2,2 Millionen Deutsche besitzen einen E-Reader. Die meisten E-Book-Reader sind kleiner, leichter und haben eine längere Akkulauzeit als ein Tablet oder Laptop. Viele Kunden greifen dennoch zum Tablet, weil sie mehr damit anstellen können. Jedoch führt genau das dazu, dass das E-Book selbst in Vergessenheit gerät. Wie das Institut für Marketing und Medien an der Universität Hamburg festgestellt hat, lassen die Nutzer sich von diesen anderen Möglichkeiten ablenken und finden sich doch plötzlich im Internet wieder, in den Schlagzeilen der Nachrichten-App oder mitten im neuesten Strategie-Spiel. Gerade für Studenten ist das Gift. Studenten benötigen nicht unbedingt einen E-Book-Reader, findet Simon-Ritz. „Die Bibliotheken in den Universitäten haben gute Arbeitsplätze, in nächster Zeit wird es noch mehr und bessere geben. Wissenschaftliche E-Books können am PC gelesen werden. Der E-Book-Reader ist aber praktisch für unterwegs.“ Tatsächlich: Geräte mit E-Ink-Displays haben Akkulaufzeiten von Tagen bis hin zu Wochen. Diese Displaytechnik kann man sich

vorstellen wie die Ziffernanzeige auf einer Digitaluhr. Die virtuelle Buchseite wird nicht beleuchtet und verbraucht nur beim Umblättern Strom. Die meisten E-Book-Reader nutzen SD-Karten als Speichererweiterung. Ein paar Hundert Bücher passen auch ohne Speichermedium auf einen Reader.

Überblick im Formate-Dschungel E-Books gibt es in über 30 Formaten. Für einen Standard bräuchte es entweder ein Gesetz oder eine Übereinkunft der Verlage. So weit ist es bislang noch nicht. Am bekanntesten ist wohl die PDF-Datei. Auf E-Readern können aber Komplikationen bei Format und Auflösung der PDF auftreten. Als Quasi-Standard hat sich das Format ePub herauskristallisiert: Es wurde speziell für E-Reader entwickelt und passt sich dem jeweiligen Gerät an. Dennoch sollte jeder Reader PDF unterstützen – so kann der Nutzer alle Dokumente am Computer in PDF umwandeln und auf dem Reader lesen. Für Studenten sind auch HTML, DOC, TXT und PDB nützlich. Die meisten Lesegeräte können jedoch alle Formate abspielen, allein Amazon hat seinen eigenen Standard. ◆ Jenny.Kallenbrunnen@uniglobale.com

Jenny Kallenbrunnen studiert in Trier Germanistik und Anglistik. In ihrem ersten Semester hat ihr Literaturprofessor das E-Book als die Zukunft des Buches vorgestellt. Sie hat ihm nicht geglaubt.

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Interview Frank Simon-Ritz Frank Simon-Ritz (51) ist der Vorsitzende des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv). Der promovierte Historiker und Germanist vertritt mehr als 2.000 Bibliotheken in Deutschland, darunter alle 350 wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes. UG: Herr Simon-Ritz, was wird das E-Book aus den Universitätsbibliotheken machen? F. S.-R.: „Das Konzept der Bibliotheken wird sich komplett ändern. Ihre Attraktivität wird künftig nicht mehr darin bestehen, dass sie Informationen in Regalen zu bieten hat, sondern in ihrer guten technischen Ausstattung und der Arbeitsatmosphäre.“ UG: Gehen Sie davon aus, dass das E-Book das gedruckte Buch eines Tages ganz ersetzt haben wird? F. S.-R.: „Nein, das nicht. Wir gehen auch heute immer noch ins Kino, wir hören immer noch Radio, obwohl es heute Blu-rays und MP3-Player gibt. E-Books und auch Hörbücher verdrängen das Buch nicht komplett, sie ergänzen es und erweitern damit die Medienpalette. Das Elektronische ist einfach nur eine Transformation. Wenn es nicht um die nüchterne Aufnahme von Informationen geht, sondern um ein literarisches Werk in einem schön gebundenen Umschlag, wird das gedruckte Buch auch weiter vorne liegen. Künstlerische Bücher, bei denen es nicht nur um den Inhalt geht, werden immer Abnehmer finden.“ UG: Wird auch beim Präsenzbestand der Bibliotheken eine Verdrängung stattfinden? F. S.-R.: „Auf jeden Fall. Gedrucktes wird aus den Bibliotheken verschwinden, dafür werden neue Arbeitsplätze entstehen – Buchregalreihen werden durch Arbeitsplatzreihen ersetzt werden.“

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istudy

E-Book-Reader im Überblick Gerät

Gewicht

Maße

WLAN

Pyrus (Trekstor)

205 gr

16,5 x 12,5 x 0,9 cm

Tolino Shine

190 gr

17,5 x 11,5 x 0,9 cm

Kindle Paperwhite

220 gr

16,9 x 11,7 x 0,9 cm

PRS-T2 Sony Reader

160 gr

KoboGlo Kobo Touch

Touchscreen

E-Ink

ja

schwarz

ja

ja

ja

taupe

ja

ja (Text markieren)

ja

ja

schwarz

129,00 €

17,2 x 11 x 0,8 cm

ja

ja (Text markieren, Notizen anlegen, Verknüpfung zu Evernote)

ja

ja

schwarz, weiß, rot

139,00 €

200 gr

15,7 x 11,3 x 0,8 cm

ja

ja (Text markieren und Notizen anlegen)

ja

ja

silber, schwarz, blau, pink

129,00 €

185 gr

16,6 x 11,4 x 0,6 cm

ja

ja (Text markieren und Notizen anlegen)

ja

ja

schwarz, weiß, violett, blau

99,00 €

GEWINNSPIEL

Editierungsmöglichkeiten

Farbe

Preis/UVP 64,90 € 99,00 €

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Buch-rezension

»Die vernetzung der welt« Google-Manager beleuchten Folgen des Digitalzeitalters Eric Schmidt, Executive Chairman bei Google, und Jared Cohen, Gründer und Direktor des Google-Thinktanks Google Ideas, gehen in ihrem jüngst erschienen Buch „Die Vernetzung der Welt“ davon aus, dass durch die Verbreitung von mobilen Geräten in den kommenden Jahren fünf Milliarden Menschen Zugriff auf das Internet ermöglicht wird. Auf 448 Seiten wagen sie Prognosen hinsichtlich der Entwicklungen und Brüche, die diese weltumspannende Konnektivität mit sich bringt. Dabei geht es nicht nur darum, wie Technik und virtuelle Welten unser alltägliches Leben verändern, sondern vor allem um die Machtverschiebungen, die durch die wachsende Zugänglichkeit zu Technik und Wissen und der steigenden Bedeutung virtueller Identitäten – sowohl von einzelnen Personen und Gruppierungen als auch von Staaten und 24 uniglobale

Institutionen – stattfinden werden. Schmidt und Cohen entfalten ihre Gedanken anhand detaillierter Beispiele, die das Buch auch für Tech-Laien interessant und verständlich machen. Ein breites Publikum kann so für die Herausforderungen des neuen digitalen Zeitalters sensibilisiert werden. Es ist ein spannendes, aber auch erschreckendes Buch. Nicht nur wegen der offensichtlichen Gefahren, die es schildert, sondern auch da, wo es eigentlich ein positives Bild der Zukunft zeichnen will. Ein Beispiel: In einer vernetzten Welt konkurrieren laut Schmidt und Cohen z. B. Arbeiter aus Uruguay mit Arbeitern aus dem kalifornischen Orange County. Sie begrüßen dies als Chance, stets die geeignetsten und fähigsten Menschen an einen Tisch zu bringen. Was sie dabei ver-

gessen, sind die völlig verschiedenen realen Lebensumstände der konkurrierenden Gruppen: unterschiedliche Arbeitsbedingungen, Lebenshaltungskosten, Löhne etc. Solcherlei Vereinfachungen komplexer Zusammenhänge durchziehen leider das ganze Buch. Man sollte also beim Lesen ein kritisches Auge bewahren, was die zugrundeliegenden gesellschaftlichen Strukturen angeht, von denen die beiden Autoren einfach zu oft abstrahieren. ◆ Rebecca.Enzinger@uniglobale.com

„Die Vernetzung der Welt – Ein Blick in unsere Zukunft“ von Eric Schmidt und Jared Cohen, 448 S., erschienen bei Rowohlt, Preis: Hardcover 24,95 €, Digitalbuch 21,99 €


Engineering Career Day @ Procter & Gamble

Procter & Gamble ist eines der führenden Konsumgüterunternehmen der Welt. In Deutschland sind wir inklusive Braun, Gillette und Wella mit mehr als 13.000 Mitarbeitern an 15 Standorten vertreten. Du bist StudentIn für Elektrotechnik, Maschinenbau, Mechatronik, Verfahrens- oder Kunststofftechnik, dann… … ermögliche

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istudy

Selfpublishing – ein Selbstversuch Was bedeutet eigentlich Selfpublishing und ist es wirklich so einfach? Unsere Autorin Laura Rademacher hat den Selbstversuch gemacht und ihre Bachelorarbeit im Internet selbst herausgegeben. Nach etwa zwei Wochen ist es soweit – ab sofort kann man meine Bachelorarbeit als E-Book herunterladen.

Selfpublishing ist Neudeutsch für Selbst-

verlag, soviel ist mir bewusst. Aber wie genau funktioniert das? Bei der Internetrecherche wird schnell klar, dass es nicht nur eine Möglichkeit zum Selfpublishing gibt, sondern mindestens zehnmal so viele. Verschiedene Plattformen, die angehenden Autoren wie mir einerseits die gleichen, andererseits ganz unterschiedliche Wege eröffnen, um das eigene Werk in die Weiten des Internets zu tragen. Aber eines haben sie gemein, sie erwecken bei mir das Gefühl: Das ist leicht, das kann ich auch! Ich muss mich nur entscheiden, wo ich veröffentlichen möchte. Da meine Bachelorarbeit ganz klar nicht zu Belletristik oder Unterhaltungsliteratur gezählt werden kann, kommen solche Plattformen für mich nicht in Frage. Passender ist da schon eher eine wissenschaftliche Selfpublishing-Website wie grin.com­. Bei GRIN stellen Studenten, aber auch Professoren und angesehene Wissenschaftler ihre Abschlussarbeiten, Essays und Studien zum Kauf und teilweise auch zum kostenlosen Download bereit. Dort ist meine Bachelorarbeit gut aufgehoben, vor allem auch, weil ich die Note, Fachrichtung

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und Universität eintragen und somit interessierten Käufern eine Orientierungshilfe bieten kann. Außerdem wird jede dort hochgeladene Arbeit von einem Lektorat noch einmal hinsichtlich wissenschaftlicher Minimalstandards gegengelesen. Darin unterscheiden sich die wissenschaftlichen Selfpublishing-Seiten wesentlich von belletristischen.

Andere Plattformen bieten noch etwas mehr Flexibilität. Vor allem jene für belletristische Literatur sind darauf ausgelegt, dass der Autor vieles laufend ändern kann. Vom Text über das Cover bis hin zum Preis. Bei meiner wissenschaftlichen Veröffentlichung bin ich da etwas eingeschränkter, dafür wird durch das Lektorat eine gewisse Qualität der verfügbaren Arbeiten gewährleistet. Trotzdem ist der Vorgang wesentlich schneller, als im traditionellen Buchbetrieb. Sowohl im wissenschaftlichen als auch im belletristischen Bereich dauert es mindestens ein Jahr, bis ein Manuskript als reales Buch im Laden liegt. Selfpublishing ist eine gute Möglichkeit, um sich schriftstellerisch auszuprobieren. Zwar ist der Autor oft auf sich alleine gestellt und kann nicht auf das professionelle Know-how eines Verlages zurückgreifen, dafür aber seinen Ideen freien Lauf lassen und nebenher vielleicht noch etwas Geld verdienen. Im besten Fall kann man sogar schrittweise selbst zum Experten werden. ◆ Laura.Rademacher@uniglobale.com

Der Weg zur Veröffentlichung ist wirklich kurz: Fünf Minuten für Registrierung und Hochladen des Dokuments; dann noch schnell entscheiden, ob ich einmalig zehn Euro erhalten Linkliste Selfpublisher Blogs: oder anteilsmäßig mit bis zu 40 Prozent an jewww.selfpublisherbibel.de dem Verkauf beteiligt werden möchte. Ich entwww.ebook-tipps.blogspot.de scheide mich für die Variante 2. Das war‘s: Ich www.digiwis.de/blog bin Internetautorin geworden. Danach dauert es noch einige Zeit, bis GRIN aus meiLaura Rademacher ist 26 Jahre alt und schreibt gerade ihre Masterarbeit nem schnöden in Neuer Deutscher Literaturwissenschaft an der UniWord-Dokument versität Potsdam. Nach der Veröffentlichung ihrer Baein schönes E-Book chelorarbeit zum Thema „Das Problem des kulturellen designed und die Vergessens am Beispiel der Bücherverbrennung vom Qualität kontrol10. Mai 1933“ meldete sich der Diplomica-Verlag bei liert hat. Ich muss ihr. Der will ihre Arbeit jetzt als gedrucktes Buch hermich also gedulden. ausbringen und mit einer ISBN-Nummer versehen.


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UBUNTU-NEWS-TICKER ▷▷▷▷▷▷▷▷▷ ▷▷▷▷▷▷▷▷▷ Das mazedonische Ministerium für Bildung stattete mit dem Programm „Computer for every Child“ seine Schulen mit 160.000 Arbeitsplätzen für computergestütztes Lernen

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mit Ubuntu aus. ▷▷ Aus Sicherheits- und Kosteneinsparungsgründen will die französische Gendarmerie bis 2014 ihre 70.000 Windows-PC auf Ubuntu umstellen. ▷▷ Das

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französische Landwirtschaftsministerium wird weitere 15.000 Rechner auf Ubuntu umstellen. ▷▷ Die Münchener Stadtverwaltung hat das Budget für die Windows-Lizenzen in

Weil’s niemandem gehört, kann sich auch keiner beschweren

Freie Software Der Heimcomputer – Schlachtfeld der Software-Konzerne Ein großes Interesse der kommerziellen Software-Anbieter liegt darin, den Nutzer an sich zu binden. Ihre Software wird als proprietär, also Eigentum der Firma, vertrieben – der Nutzer kauft sich lediglich eine Lizenz zu deren Verwendung. Zum urheberrechtlichen Schutz der Software sind Patente eingerichtet und der Programmcode wird geheim gehalten (Closed Source). Viel Arbeit wird in die erfolgreiche Positionierung gegenüber Mitbewerbern und Konkurrenten investriert, um sich die Marktanteile für den eigenen Software-Konzern zu sichern. Ein berühmtes Beispiel ist der „Browserkrieg“ (zwischen 1995 und 1998), bei dem Microsoft es durch die Kopplung des Internet Explorers an die Windows-Installation schaffte, den Marktanteil des eigenen Browsers schließlich auf über 95 Prozent (2003) zu steigern. Um nicht vollständig vom Markt verdrängt zu werden, sah sich Microdoft-Konkurrent und dahmaliger Marktführer Netscape 1998 gezwungen, seinen Browser kostenlos abzugeben und den Quelltext als Open Source bereitzustellen. Damit wurde schließlich der Grundstein für das Mozilla-Projekt gelegt. 28 uniglobale

Dadurch, dass der Code bei proprietärer Software geheim ist, besteht die Gefahr, dass Anwendungen Hintergrunddienste starten und beispielsweise Nutzerdaten unbemerkt sammeln und versenden.

Freie Software – Wem gehört das eigentlich? Als „frei“ wird Software bezeichnet, die unter GPL (General Public License) steht. Das bedeutet: Der Programmcode ist öffentliches Gut und niemand kann sich als dessen Eigentümer bezeichnen. Freie Software wird von einer weltweiten Entwicklergemeinschaft gepflegt und weiterentwickelt. Jeder kann sich den Code beschaffen, ihn einsehen und verändern. Mittlerweile haben Freie Programme, wie LibreOffice (ehem. OpenOffice) die Leistung und den Komfort ihrer proprietären Äquivalente erreicht. Mit dem Unterschied, dass freie Software transparent und kostenlos ist. Codes, die dem Nutzer schaden, können sich hier nicht verstecken. Zudem fließt auf dem Markt für freie Software wenig Geld. So setzen sich Programme aufgrund ihrer Qualität durch, nicht wegen aufwändiger Marketing-Kampagnen. Von vielen ihrer Nutzer wird freie Software auch als Beitrag zur Demokratisierung der Welt gesehen.


▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷ ◀▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷ die Entwicklung eines maßgeschneiderten Linux-Systems investiert. 12.000 Rechner wurden auf das freie „LiMux“ umgestellt. ▷▷ Mit weltweit 25 Millionen Nutzern, wird

▷▷▷▷▷▷ ◀▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷▷ Ubuntu auch für die Spiele-Industrie interessant. Über Steam sind bereits Counter-Strike, Half-Life 2 oder Team Fortress 2 auf Ubuntu spielbar. ◀

Linux Ubuntu – Ein Betriebssystem auf Basis Freier Software 2004 verschrieb sich das südafrikanische Unternehmen „Canonical“ der Aufgabe, eine freie und kostenlose Linux-Distribution zu entwickeln, die an Gewohnheiten eines Windows-Users angepasst ist. In Funktion, Support und Bedienung sollte sie den Kommerziellen in nichts nachstehen, in Sachen Sicherheit und Stabilität ihnen sogar vorrausgehen. Herauskam Linux-Ubuntu. Es lässt sich im Live-Modus ohne Installation direkt von einem USB-Stick starten. So kann der User sorglos einen ersten Blick in das System werfen. Eine Parallelinstallation zum bestehenden System ist kinderleicht. Der Ubuntu-Desktop „Unity“ genügt optisch höchsten Ansprüchen und ist intuitiv bedienbar. Anwendungen werden über das „Software-Center“, das einem App-Store gleicht, installiert und entfernt. Fast alle darin enthalten Anwendungen sind frei, kostenlos und von Canonical geprüft. Die gebräuchlichsten Anwendungen sind bereits vorinstalliert.

Voll ausgestattet, voll kompatibel & für jeden verfügbar LibreOffice und MS-Office sind im Funktionsumfang gleichwertig. Oberfläche und Bedienung sind fast identisch und Inkompatibilitäten bezüglich fremder Dateiformate gibt es selten. Dazu sind PDF-Betrachter, Bildeditoren, Scan- und Drucksoftware, Firefox und Thunderbird mit in

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petto. Chrome, Skype und Dropbox sind zwar nicht frei, lassen sich aber mit einem Klick auch installieren. Dazu hält Ubuntu freie Media-Anwendungen bereit, die nahezu jedes Datei-Format abspielen. Mit Rhythmbox kann die Musiksammlung verwaltet und abgespielt werden. Es ist von iTunes inspiriert, aber in seiner Funktion nicht annähernd so eingeschränkt. Dem Windows-Media-Player angelehnt ist der Totem-Player. Alle Standard-Applikationen für Kommunikation, Internet, Office und Unterhaltung werden von Ubuntu vollständig mit freier Software abgedeckt. Gleiches gilt auch für speziellere Software wie Datenplotter, Software-Editoren, Videoschnitt- und CAD-Programme. Die meisten Peripheriegeräte (Drucker, Scanner, Webcam) sind via Plug-And-Play betriebsbereit. Neben den großen Upgrades gibt es kleinere Updates. Darin sind Fehlerkorrekturen und Optimierungen enthalten. Außerdem werden dabei potenzielle Sicherheitslücken geschlossen. Die aktuelle Version lässt sich über die Homepage ubuntu.com herunterladen. Da im Studienalltag ein zuverlässig arbeitendes System notwendig ist, sei hier die Version 12.04 LTS empfohlen – auch wenn es bereits eine neuere Versionen gibt. Für Fragen stehen zwei große deutschsprachige Hilfsportale bereit. Das Ubuntu Wiki (wiki.ubuntuusers.de) beantwortet allgemeine Fragen, wobei dem Einsteiger eine äußerst hilfsbereite Community auch für Spezielleres zur Seite steht (forum.ubuntuusers.de). Frank.Doellinger@uniglobale.com

Frank Doellinger studiert Naturwissenschaften an der TU-Berlin und schreibt regelmäßig für Berliner Studentenmagazine. Neben eBooks interessiert er sich für Wissenschaft und Technik und ist dabei Nerd aus Leidenschaft. uniglobale 29


Das Jobmessen-Poster von UNIGLOBALE gibt den Überblick über Messetermine im zweiten Halbjahr 2013. Folge dem Zahlencode und erfahre mehr über die Veranstaltungen.

Heute schon kontaktet?


für: Studenten, Absolventen und Young Professionals aller Fachrichtungen Extras: Bewerbungsfotos, CV-Check, individuelle Karriereberatung, terminierte Gesprächstermine, Bustransfer aus ganz Deutschland Köln: 27.–28. Nov., Hamburg: 19.–20. Juni, Stuttgart: 26.–27. Juni, Frankfurt/Main: 4. Juli, Berlin: 3. Dez.

Mit rund 300 Ausstellern ist der Kölner Absolventenkongress Deutschlands große Jobmesse. Vertreten sind Unternehmen aller Größen und Branchen, die etwa 15.000 freie Stellen – vom Praktikum bis zum Direkteinstieg – anbieten. Besonders Berufseinsteiger aus den Bereichen Wirtschaft und Technik finden hier eine große Auswahl an Traumjobs. Expertenvorträge (Kongressthema 2013: Green Economy) sowie ein großes Bewerbungsspecial zu Themen wie Assessment Center, Selbstmarketing und Gehalt runden den Mesetag ab. Neben dem Hauptstandort Köln hat der Absolventenkongress auch Ableger in Essen, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt/Main und Berlin.

4.) ABSOLVENTENKONGRESS

für: Young- und High-Professionals in den Bereichen IT, Consulting, Ingenieurwesen Extras: CV-Check, individuelle Bewerbungsberatung, terminierte Gesprächstermine, Vorträge München: 13. Juni, München: 17. Okt.

3.) OVERBECK JOB LOUNGE

für: Berufserfahrene, Doktoranden und Absolventen (vor allem Naturwissenschaftler, Ingenieure, Informatiker, Medizintechniker, Pharmazeuten u. a.). Extras: Unternehmens- und Fachvorträge, terminierte Gesprächstermine, Karriereberatung Berlin: 12. Juni, Hamburg: 22. Okt., München: 27. Nov .

2.) T5 JOBMESSEN

für: Studenten und Absolventen aller Fachrichtungen Extras: Bewerbungsfotos, CV-Check Karlsruhe: 3.–5. Juni, Bochum: 10.–11. Juni, Erlangen: 25.–26. Juni, Berlin: 29.–30. Okt., Braunschweig: 12.–13. Nov., Hamburg: 18.–19. Nov., Aachen: 2.–4. Dez.

Bonding ist eine 1988 in Aachen geründete Studenteninitiative, die sich zum großen Anbieter von Firmenkontaktmessen in Deutschland gemausert hat. An elf Hochschulstandorten können Studenten und Absolventen heute face to face kontakten und direkt vor Ort nach freien Praktikumsstellen oder dem ersten „richtigen“ Job Ausschau halten. Die Ausstellerprofile sind dabei breit gefächert: vom Global Player bis zum aussichtsreichen Newcomer.

1.) BONDING FIRMENKONTAKTMESSE

für: Studenten und Absolventen aller Fachrichtungen Extras: terminierte Vorstellungsgespräche direkt vor Ort München: 30.–31. August

9.) JOBMEDI für: Jobsuchende im Bereich der Gesundheitsbranche Extras: individuelle Beratungstermine mit Ausstellern auf der Messe, Speed-Job-Dating, Fortbildungen Berlin: 20.–21. Sept., Hannover: 15.–16. Nov.

10.) IKOM für: Studierende, Absolventen und Berufseinsteigern aus allen Fachrichtungen Extras: CV-Check, Bewerbungstraining, Firmenvorträge, Diskussionsrunde zum Thema „Selber Gründen“ Garching: 24.–27. Juni

7.) KONAKTIVA DORTMUND Mit rund 210 Unternehmen – vom Existenzgründer bis zum Global Player – ist die konaktiva Dortmund eine der größten studentisch organisierten Firmenkontaktmesse Deutschlands. Unter dem Motto „Studenten treffen Unternehmen“ kann man sich hier über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten im Rahmen eines Praktikums, einer Studien-, Bachelor-, Master-, Diplomarbeit oder eines Direkteinstiegs informieren. für: Studenten und Absolventen aller Fachrichtungen Extras: Unternehmens- und Fachvorträge, Podiumsdiskussionen Dortmund: 12.–14. November

Die TALENTS ist eine Jobmesse, die Bewerber und Top-Unternehmen ganz effektiv und exklusiv zusammenbringt. Wer sich für eine Teilnahme interessiert, schreibt zunächst eine Online-Bewerbung. Die Messe entscheidet, ob das Profil zu den teilnehmenden Unternehmen und deren offenen Stellen passt. Gibt’s ein OK, werden z. B. Interviews oder die Teilnahme an einem Assessment Center arrangiert.

8.) TALENTS

für: Studierende, Hochschulabsolventen und Young Professionals vor allem in den Fachrichtungen Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften und Informatik Extras: CV-Check, Bewerbungsfotos, Karrierecoaching, Firmenvorträgen und Präsentationen von Karriereberatern Nürnberg: 5.–6. Juni, Augsburg: 20.–21. Nov.

6.) AKADEMIKA

für: Bachelor-Studenten, Absolventen und Young Professionals aller Fachrichtungen Extras: Vorträge von Experten und Hochschulvertretern, persönliche Gespräche mit Studienberatern München: 20. Nov., Frankfurt/Main: 23. Nov., Stuttgart: 26. Nov., Münster: 30. Nov., Berlin: 5. Dez.

Hier keinen geeigneten Masterstudiengang zu finden, ist nahezu unmöglich. Denn die MASTER AND MORE veranstaltet die großen Master-Messen Deutschlands. Viele nationale und internationale Hochschulen sind vertreten und informieren über rund 1.500 Master-Programme im In- und Ausland.

5.) MASTER AND MORE

Für Irrtümer, Weglassungen und Fehler wird keinerlei Haftung übernommen.

Nach der Messe - Waren interessante Unternehmen dabei? Dann bedanke dich per Mail für das Gespräch und kündige eine bald folgende Bewerbung an. - In der Bewerbung auf das Messegespräch Bezug nehmen – das erhöht den Wiedererkennungswert.

Während der Messe - Um sich einen Überblick zu verschaffen: Beginne mit einem Rundgang über die Messe. - Im Gespräch mit Unternehmen: ~ Begrüße Gesprächspartner mit Handschlag sowie deinem Vor- und Zunamen. ~ Stelle selbstbewusst ehrliche und offene Fragen. Zeige dem Gegenüber, dass du dich über das Unternehmen und eventuell vakante Stellen informiert hast. ~ Um den Durchblick zu bewahren: Notiere dir nach jedem Gespräch die wichtigsten Fakten plus Ansprechpartner und Kontakt.

Vor der Messe - Informiere dich über die Firmen, die dich interessieren. Welche Jobs werden dort gerade angeboten? - Eventuell schon im Vorfeld ein terminiertes Gespräch vereinbaren. - Bringe Lebenslauf bzw. Kurzprofil auf den neusten Stand. Professionell wirkt es auch, Visitenkarten mit deinen Kontaktdaten parat zu haben. - Gepflegtes Outfit zurechtlegen, in dem du dich wohlfühlst.

Checkliste

für: Studierende, Young Professionals und Berufseinsteiger der Medienbranche Extras: Podiumsdiskussion, Vorträge und Vorführungen Hamburg: 19.–20. September

14.) MEDIALE

für: Quereinsteiger, Studierende aller Fachrichtungen, Young Professionals, Start-Up Gründer, Fach- und Führungskräfte Extras: CV-Check, Vorträge zu Karriere-Themen und Bewerbungsfoto-Shootings Hannover: 15.–16. Juni, Osnabrück: 7.–8. Sept., Stuttgart: 14.–15. Sept., Bielefeld: 12.–13. Okt., Berlin: 19.–20. Okt.

13.) JOBMESSE

für: Juristen und Jura Referendare und Studierende Extras: individuelle Beratungsgespräche mit Kanzleien und Unternehmen, Jobangebote Düsseldorf: 18. Juli, Köln: 23. Okt., Hamburg: 29. Okt., Frankfurt: 14. Nov., München: 26. Nov., Berlin: 3. Dez.

12.) JURACON

für: Young Professionals, Berufseinsteiger und Studierende mit dem Schwerpunkt Beratung, Wirtschaftsprüfung, Banking und Finance Extras: CV-Check, Workshops, individuelle Beratungsgespräche mit Unternehmensvertreter München: 4. Dezember

11.B.) JOBCON FINANCE

für: Young Professionals, Berufseinsteiger und Studierende aller ingenieruwissenschaftlichen Studiengänge Extras: CV-Check, individuelle Beratungsgespräche mit Personal- und Fachvertretern von Unternehmen Duisburg: 4. Juni

11.A.) JOBCON ENGINEERING


iSTUDY

Raus mit dem Staub! Blended Learning fordert ein Auflösen veralteter Denkstrukturen. Neue Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch ihr Einzug in den Hörsaal hat erst begonnen. Lernformen wie Blended Learning, in denen neue Medien stärker in den Unterricht integriert sind, erfordern nicht nur technisches Geschick, sondern auch ein Aufbrechen veralteter Ansichten von Hochschullehre. Was ist Blended Learning eigentlich? Wie der Name (blend = mischen) vermuten lässt, meint dies eine Kombination verschiedener Lernformen: Klassische Präsenzlehre wird mit E-Learning vermischt, wobei jeweils deren Vorteile zum Tragen kommen sollen.

Der E-Professor

Nach dem Lehramtsstudium wendet sich Julia Rienow lieber der Wissenschaft zu, studiert nun Bildung und Medien an der FernUniversität in Hagen und jobbt u. a. in der Hochschuldidaktik der Charité Berlin. 32 uniglobale

Eine Möglichkeit, wie Blended Lear­ning funktionieren kann, zeigt jemand, der bereits über 22.000 Abonnenten bei YouTube hat: Der Bielefelder Mathematik- und Informatikprofessor Jörn Loviscach stellt den Studierenden seine Vorlesungsinhalte noch vor der eigentlichen Vorlesung als Videos zur Verfügung. Anstatt also während der Präsenzveranstaltung 90 Minuten lang passiv und einseitig seinen Ausführungen über Differentialrechnung zu folgen und die Tafelbilder abzuschreiben, festigen die Studierenden hier ihr online erworbenes Wissen durch gemeinsames Üben mit Loviscach. Ein Selbststudium mit Online-Materialien ist für die Vermittlung von Faktenwissen gut geeignet, da jeder Lernende im eigenen Tempo sowie zeitlich und örtlich flexibel arbeiten kann – einen Internetzugang vorausgesetzt. Die

Face-to-face­-Situation dagegen hat natürlich soziale Vorzüge, erleichtert die Kommunikation und ist bei handlungsorientierten Lernzielen unverzichtbar. Beim Blended Learning sind nicht allein die Anteile von Online und Präsenz entscheidend, sondern vielmehr deren Funktionalität und Verknüpfung: „Das Ziel ist es, möglichst viele Bezüge, also ,Überblendungen‘, herzustellen“, so Joachim Plener vom Kompetenzbereich eLearning der Charité Universitätsmedizin Berlin. Er unterstützt Dozierende bei der Umgestaltung von traditionellen Vorlesungen und Seminaren hin zu Blended-Learning-Veranstaltungen. Dabei stellt er fest, dass neben Problemen mit der Technik viele Lehrende befürchten, sich mit der Etablierung dieser Lernform obsolet zu machen.

Umdenken ist erforderlich Doch Lernprozesse aus dem Hörsaal auszulagern bedeutet nicht, dass sich Dozierende während Selbstlernphasen komplett zurückziehen – Online-Betreuung ist ein wichtiges Element beim Blended Learning: „Dozenten sind aufgefordert, auch in der Online-Phase ,Präsenz‘ zu zeigen, über Feedback

in Foren, Chats, E-Mails etc.“, so Plener. Online-Kommunikation erfordert eine intensive Betreuung. Dazu ist eventuell eine Aufgabenteilung innerhalb eines Lehrteams erforderlich – damit muss jeder einzelne Dozierende auch einen Kontrollverlust hinnehmen. Auf der anderen Seite bedeutet Blended Learning für Lernende, mehr Lernprozesse in die eigene Hand zu nehmen. Ihnen sollte Raum gegeben werden, die dafür erforderlichen Fähigkeiten wie Organisationsgeschick oder Selbstmotivation zu verbessern. So werden Dozierende zu Lernbegleitern, die sich zugunsten der Selbstständigkeit der Lernenden zumindest teilweise entbehrlich machen – womit auch ein Verlust von Autorität und Unnahbarkeit einhergeht. Hierbei zeigt sich, dass die Integration neuer Medien in die Lehre die Veränderung von Denkstrukturen in der teilweise verstaubten Hochschullehre erforderlich macht. Doch nur mit diesem Wandel kann die Selbstlernkompetenz der Lernenden gefördert werden. Und dies ist nicht zuletzt ein zentrales Ziel von Blended Learning. ◆ Julia.Rienow@uniglobale.com


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iStudy

uniglobale fragt… Bildungsministerin Johanna Wanka antwortet

Die Professorin für Mathematik Frau Dr. Johanna Wanka ist seit Februar 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Zuvor war sie von 2000 bis 2009 Ministerin im Land Brandenburg und von 2010 bis 2013 in Niedersachsen.

„Klout Score“ Dafür oder Dagegen?

UG: Ihr Thema ist die Bildungsgerechtigkeit. Wie möchten Sie diese fördern? J.W.: „Bildungsgerechtigkeit ist für mich ein wichtiges Thema. Ich habe selber in erster Generation studiert. Mehr Menschen einen Zugang zu Hochschulbildung zu ermöglichen, auch ohne Abitur, ist bei der demografischen Entwicklung unabdingbar. Aber die Menschen wünschen sich auch eine flexiblere Ausgestaltung der Lebensarbeitszeit. Um dies zu ermöglichen, brauchen wir gerechtere Übergänge zwischen beruflicher und akademischer Bildung, und zwar in beide Richtungen. Das gelingt aber nur, wenn auch bereits erworbene Kenntnisse

wechselseitig anerkannt und berücksichtigt werden.“ UG: Sie möchten mehr Studienplätze schaffen. Was planen Sie gegen die hohen Zahlen der Studienabbrecher? J.W.: „Durch die Ausweitung des Hochschulpaktes haben wir bereits sehr viele Studienplätze finanziert. Die Studienabbrecherquote ist erfreulicher Weise rückläufig, aber das reicht noch nicht. Wir wollen auch bei den Studienabbrechern selber ansetzen und diese für eine berufliche Ausbildung gewinnen. Wer beispielsweise sein Maschinenbaustudium abgebrochen hat, muss die Möglichkeit bekommen, erbrachte Studienleistungen sich

Klout ist ein in San Francisco ansässiges Unternehmen, das einen nicht unumstrittenen Dienst anbietet: Auf Grundlage der Analyse von sozialen Netzwerken (u. a. Twitter, Facebook, YouTube und LinkedIn) kann die „Online-Reputation“ einer Person ermittelt werden. Dieser Klout Score reicht von 1 bis 100 und

Die Fragen stellte: Christiane Kürschner

CONTRA Aktivitäten auf Facebook, Twitter und Co. sollten Privatsache sein. Etwas das man mit Freunden teilt. Den potenziellen Arbeitgeber hat das nichts anzugehen, wie jemand in seiner Freizeit postet, liket oder tweetet. Den Chef hat es ja schließlich auch nicht zu interessieren, was der Angestellte in seiner Freizeit macht und wer seine Freunde sind. Der Klout-Score verletzt die Privatsphäre des Bewerbers, vor allem auch weil dieser ohne dessen Einwilligung erhoben werden kann. Selbst wenn eine Affinität zu Sozialen Medien Voraussetzung für einen Job ist, sagt ein niedriger Klout-Score nichts über die Qualifikationen in diesem Bereich beim Bewerber aus. Jemand kann die Bedeutung und Handhabung von Facebook und Konsorten kennen und trotzdem in seiner Freizeit lieber was anderes machen als lustige Katzenvideos zu posten und zu kommentieren.

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Ein Unternehmen will soviel wie möglich über seine potenziellen Mitarbeiter und Kunden wissen. Online zeigt Mensch heute am schnellsten sein wahres Gesicht. Wer im Marketingoder Kommunikationsbereich arbeitet, sollte sich erst recht nicht beschweren. Ein hoher Klout Score kann heute die beste Bewerbungsmappe schlagen und man kann als Bewerber zeigen, was man drauf hat und mit untrügerischen Zahlen, Daten und Fakten beweisen. Es ist wie ein guter Hochschulabschluss, nur das man für den Klout-Score noch nicht mal eine nervige Prüfung machen muss. Und wem die Online-Affinität in diesem Punkt abgeht, ist möglicherweise nicht oder noch nicht geeignet für bestimmte Jobs. Er kann sich also selber checken und sich so unter Umständen ein peinliches Bewerbungsgespräch ersparen. Die Nutzung des Internets auf diese Weise wird niemand rückgängig machen. Je eher wir uns angewöhnen damit zu leben und klar zu kommen umso besser.

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UG: Warum sollten Ihrer Meinung nach junge Studenten für ein oder zwei Semester ins Ausland gehen? J.W.: „Weil sich dadurch nicht nur beruflich und kulturell neue Perspektiven eröffnen, sondern weil eine Zeit im Ausland auch viel Freude bereitet und oft Freundschaften fürs Leben entstehen. Ich kann das nur empfehlen.“ ◆

basiert auf Aspekten wie Freundeszahl, Facebook-Likes, Re-Tweets oder Kommentare. Vereinzelt nutzen dies Unternehmen, um Bewerber und ihre Online-Aktivitäten zu testen. Doch was sagt ein Klout Score von z. B. 40 eigentlich aus? Und zeigt er mir, wer ein guter Mitarbeiter ist und wer nicht?

PRO

Was ist deine Meinung zum Klout Score? Diskutiere online weiter unter www.uniglobale.com Philipp.Blanke@uniglobale.com

auf seine Schlosserausbildung anrechnen zu lassen. Diese Flexibilisierung der Übergänge wollen wir erreichen.“

Laura.Rademacher@uniglobale.com


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Print – ONLINE – EVENTS

e v i t a e r k d n u Kluge ! t h c u s e g Köpfe Zum Aufbau einer neuen multimedialen Medienmarke für die 2,4 Mio. Studierenden in Deutschland suchen wir engagierte Mitarbeiter, die mit uns gemeinsam die Zukunft des Hochschulmarktes medial gestalten wollen.

Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen: karriere.uniglobale.com

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work&life

Filmprojekte – Viel Kreativität, wenig Geld, crowdfunding als Lösung?

No Risk – no Film! »Sommerfrei« (Regie: Maximilian Rabe) ist eine No-Budget-Produktion, die von Leuten ohne Geld und ohne große Erfahrung im Filmgeschäft realisiert wurde. Karoline Menge, Drehbuchautorin und Produktionsassistentin, erzählt, wie mit viel Kreativität und Social Networks ein Film auch ohne Startkapital verwirklicht werden kann. 21 Drehtage, 19 Stunden Filmmaterial, 28 verschiedene Locations, sieben Darsteller, 20 Komparsen, 15 Teammitglieder, über drei Jahre Produktionszeit – hört sich nach einem ziemlich großen Projekt an? Das waren die Dreharbeiten zu unserem ersten Film „sommerfrei“ auch, noch dazu waren sie turbulent, unvorhersehbar und manchmal auch ziemlich frustrierend. Ohne den Riesenspaß, die tollen Leute, verrückten Köpfe und ganz viel Herzblut wären wir wohl schnell an unsere Grenzen gestoßen. Letztendlich ist ein Film daraus geworden, mit dem wir auf dem „Achtung Berlin Festival“ Premiere feiern durften. So ein Projekt muss eine Menge Geld verschlingen, werden sich jetzt einige denken. Was die Produktion von „sommerfrei“ gekostet hat? Na ja, fast nichts.

Woher die Leute nehmen? „Ich kenne da einen, der ist Schauspieler,“ ist schonmal ein guter Anfang. Wenn man keine großen Erfahrungen und Kontakte im Filmbusiness hat, sollte man zuerst einmal in seinem vertrauten Umfeld anfangen. Im 36 uniglobale

Rückblick war das Casting für „sommerfrei“ eine Riesen-Glückssache. Ein langjähriger Freund vermittelte uns einige der Haupt- und Nebencharaktere, die er noch aus seiner Zeit in einer Castingagentur kannte. Viele der Komparsen- und Nebenrollen übernahmen Freunde und Bekannte, die gerade Zeit und Lust auf das Projekt hatten. Auch das Team suchten wir uns größtenteils aus unseren Familien- und Freundeskreisen zusammen. Neben dem Social Networking von Angesicht zu Angesicht, halfen uns auch die digitalen Vernetzungen des Internets, um den einen oder anderen Darsteller für kleine Szenen zu finden. Auf dem Portal www.crew-united.com kommen Filmschaffende zusammen, suchen Schauspieler Rollen und Regisseure ihre Besetzung. Solche Communitys sind vor allem für No-Budget-Projekte eine große Hilfe, denn die meisten Mitglieder machen die Jobs unentgeltlich und nur aus Freude an der Arbeit oder um Erfahrungen zu sammeln.

Freunde von Freunden Auch bei unseren Ideen für Locations und Requisiten sparten wir nicht an Kreativität. Ein Dach mit Blick auf die Berliner Skyline, einen stillgelegten Bahnhof, ein altes Autobahnstück, weite Felder unter Windrädern und einen Eiswagen – das alles wollten wir haben. Und wir bekamen es. Durch Wer-kennt-wen-Anfragen und stundenlange Autofahrten in und


um Berlin auf der Suche nach den passenden Schmuckstücken hatten wir bald unseren Schauplätze-Katalog gefüllt. Über diverse Internetforen fanden wir schließlich auch unsere einzig wahre Hauptrolle: Den orangen Eiswagen. Ein passender VW-Bus wurde in Dresden zum Verkauf angeboten und sein Inhaber war bereit ihn uns für die Dreharbeiten zu überlassen, nachdem wir ihm einige kurze Ausschnitte aus dem bereits gedrehten Material zukommen ließen. Wir erfuhren wieder einmal, welch große Hilfe das Internet darstellt – wo sonst findet man völlig Unbekannte, die einem ohne Gegenleistung und nur aus Begeisterung am Projekt ihren VW-Bus zur Verfügung stellen?

Werbung leichter denn je Wer heutzutage einen Film machen will, lebt in genau der richtigen Zeit. Die digitale Welt hat nahezu überall Einzug gehalten und mit einer guten Taktik bekommt so ein Projekt schnell Aufmerksamkeit und mit noch mehr Glück auch finanzielle Unterstützung. Unsere erste Adresse, um für „sommerfrei“ zu werben, war natürlich Facebook. Indem wir eine Art Drehtagebuch mit Fotos vom Set, kurzen Trailern und Ausschnitten des Films online stellten, gewann das Projekt unter unseren Facebook-Freunden schnell Bekanntheit. Und wie das im Social-Network so ist, bekommen auch Freunde von Freunden und wiederum deren Freunde Wind davon. Mittlerweile haben wir rund 240 Fans, denen „sommerfrei“ gefällt und die Seite wächst stetig. Neben der Facebook-Seite riefen wir auch www.sommerfrei.de ins Leben. Hier findet man weitere Hintergrundinfos, Fotos und Videos zum Projekt.

Neue Möglichkeiten mit Crowdfunding Als wir Anfang 2012 mit den Dreharbeiten zu „sommerfrei“ fertig waren, suchten wir nach einer Möglichkeit, die Promotion für den Film zu finanzieren. Flyer, Poster und DVDs sollten produziert werden. Crowdfunding war zu dieser Zeit in Deutschland noch relativ unbekannt, doch wir versuchten dennoch unser Glück und stellten unser Projekt mit Exposé, Hintergrundinfos, Trailer und Fotos auf Startnext online. Unser

Crowdfunding

Crowdfunding oder „Schwarmfinanzierung“, wie das Prinzip in Deutschland auch genannt wird, ist eine Geschäftsidee, die in den USA schon mehrere Millionen Euro an Filmfinanzierung hervorbrachte. Hierzulande wachsen Plattformen wie Startnext, Inkubato oder Mysherpas zusehends. Wurden 2012 bereits knapp zwei Millionen Euro durch Crowdfunding in Deutschland für kreative Projekte gesammelt, kamen allein im ersten Quartal 2013 über eine Million Euro zusammen. Studien zufolge lag die Erfolgsquote der Projekte im Jahr 2013 bei 58 Prozent, seit Ende 2010 wurden 848 Projekte erfolgreich finanziert und zusammen 3,4 Millionen Euro eingenommen. (Quelle: www.für-gruender.de) Als Gegenleistung bekommen die Spender ganz besondere Dankeschön-Präsente wie DVDs, Poster oder sogar eine Rolle im Film.

▷ www.startnext.de ▷ www.mysherpas.com

▷ www.inkubato.com ▷ www.kickstarter.com

Ziel waren 1.500 Euro. 340 Euro konnten wir sammeln. Das Konzept hinter Crowdfunding besteht darin, in einem bestimmten Zeitraum seine Wunschsumme zu erreichen. Wenn man sein Ziel allerdings verfehlt, muss das gesammelte Geld wieder zurückgegeben werden. Unser erster Crowdfunding-Versuch scheiterte also kläglich. Eine super Möglichkeit ist diese Art von Finanzierungshilfe trotzdem, denn man bekommt nicht allein die Chance sein Projekt zu realisieren, sondern auch nützliche Ratschläge der Crowdfunding-Macher, wie man seine Idee am cleversten verkauft. Die Erfolgsquote von Crowdfunding-Projekten liegt in Deutschland allein im ersten Quartal 2013 bei 58 Prozent. Mittlerweile hat sich diese Finanzierungsmöglichkeit also herumgesprochen und die Gewinnchancen steigen kontinuierlich.

Endlich Premiere Nach drei langen Jahren Arbeit dann der erste Erfolg für „sommerfrei“: Eine Einladung zum „Achtung Berlin Filmfestival“, das drittgrößte seiner Art in Berlin. Dass wir es nicht in den großen Wettbewerb geschafft hatten und neben Filmen wie Woyzeck, mit Tom Schilling in der Hauptrolle, gezeigt wurden, war nebensächlich. Die Auswahl unseres Films für die Sektion „Berlin Highlights“, in der Berlinfilme von jungen Talenten außer Konkurrenz gezeigt werden, war für uns Ehrung genug. Und endlich konnten wir allen „Wann kann man den Film denn sehen?“-Fragern Antwort geben. Im geschichtsträchtigen Kino Babylon feierten wir am 22. April 2013 Premiere. Sein eigenes erstes Filmprojekt auf einer großen Leinwand vor Publikum zeigen – dafür lohnen sich dann auch all die Turbulenzen und Schwierigkeiten, die so ein No-Budget-Projekt mit sich bringt. ◆ Karoline Menge studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und Frankreich. Sie kommt frisch aus dem UniHörsaal und weiß also über die Probleme und Fragen der Studenten von heute Bescheid.

Bekannte Crowdfunding-Projekte »Iron Sky« Die Science-Fiction-Komödie über Nazis auf dem Mond sammelte insgesamt 900.000 Euro über Crowdfunding ein. Im April 2012 feierte der Film des finnischen Regisseurs Timo Vuorensola Kinopremiere. »Wish I was here« Das neue Filmprojekt von „Scrubs“-Star Zach Braff ist eine vollständige Independent-Produktion, ganz ohne die Unterstützung von bekannten Filmstudios. Dank

Crowdfunding konnten über zwei Millionen US-Dollar akquiriert werden. „Wish I was there“ soll auf dem Sundance Film Festival 2014 seine Premiere feiern. »Stromberg« Der Kinofilm zur Comedy-Serie „Stromberg“ mit Christoph Maria Herbst hat es geschafft: Binnen einer Woche spülten Fans über eine Million Euro in die Produktionskasse. Im Februar 2014 kommt der Streifen ins Kino.

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work&life

BlogGer-Szene

Ich bin Student – ich kann das auch! Es gibt viele Gründe, warum man einen Blog ins Leben ruft. Wer für einige Zeit ins Ausland geht, möchte so seine Erlebnisse und Eindrücke mit den Daheimgebliebenen teilen, andere nutzen ihn als Plattform, um mit Gleichgesinnten zu kommunizieren.

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Auch Studenten bloggen, aber selten über Klausuren und Fachliteratur. An erster Stelle der gängigen Blogthemen steht die Mode. Was trage ich? Was tragen andere? Was würde ich gern tragen? Es gibt aber auch die anderen Blogs, auf denen sich die eine Studentin als begeisterte Bäckerin outet, die andere Anleitungen zum Nähen gibt und der Berliner die öffentliche Zettelwirtschaft der Hauptstadt in Bildern festhält. Unsere kleine Auswahl zeigt: Studenten sind vielfältig! Sie kommen viel rum, kleben, kleistern und kritzeln und sehen ihre Stadt und ihr Leben aus ihrer ganz eigenen Perspektive. Das macht Blogs zu einem Kaleidoskop an Lebensentwürfen, Phasen und Themen von jungen Menschen aus deutschen Großstädten. Blogs fungieren aber auch als Netzwerk, manchmal als Bewerbungsmappe. Nicht selten findet man durch das Bloggen den Kontakt in die Kreativbranche. Christiane Kürschner ist freie Journalistin in Berlin. Hier und in der Schweiz stu­dier­te sie Philosophie, Literaturwissenschaften sowie Deutsche Philologie.


Joab [30]

studierte bis Februar Kulturund Medienmanagement in Berlin Die kulturellen Schätze der Großstadt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen – das war Joabs Anliegen, als er im Oktober 2012 den Blog anlegte. Darauf thematisiert er seitdem die teils kuriosen, teils alltagsromantischen oder völlig entrückten Zettel, die man an Straßenlaternen, Bäumen oder Zäunen entdeckt. Der Blog zur Alltagskulturkommunikation einer Großstadt war eine praktische Ergänzung zum Studium, denn auch hier standen Themen wie Kultur, Medien, Kommunikation auf dem Lehrplan. Die emotionalen Ansprachen an Fahrraddiebe, Kuscheltierfinder oder die schönsten Mädchen der Berliner Nacht gibt es seit 2012 als Buch zum Blog. „Wellensittich entflogen. Farbe egal – Kuriose Zettelwirtschaft“ heißt das Werk, mit dem sich Joab den Traum vom eigenen Buch erfüllt hat. http://www.notesofberlin.com

Katharina [22]

studiert Germanistik und Kunstgeschichte in Kiel „Kuchen, Torten, Cupcakes, Cookies und alles, was süß ist“, antwortet Katharina auf die Frage nach dem Thema ihres Blogs, der seit anderthalb Jahren online ist. „Mein Blog ist etwas für Naschkatzen, die gerne mit Teig kleckern und auf der Suche nach neuen Rezepten sind.“ Mit ihrem geisteswissenschaftlichen Studium hat das rein gar nichts zu tun, sie sehe das Backen und Bloggen als kreativen Ausgleich zum Studium, erklärt sie. Zunächst verfolgte die Studentin andere Backblogs, dachte sich aber bald: „Hey, das kannst du auch!“ Mittlerweile postet sie einen Artikel pro Woche, dabei geht die meiste Zeit für das Backen drauf. Katharina freut sich über die große Resonanz auf ihren bonbonbunten Blog, der ihr den Job als Gastbloggerin für eine Zeitschrift einbrachte. http://missblueberrymuffin.blogspot.de

Sari [24]

studiert Realschullehramt für Kunst, Deutsch und Englisch in Stuttgart Bald wird Sari Schülern als Lehrerin den kreativen Umgang mit Farben und Formen näherbringen. Auf ihrem Blog konnte sie schon einmal üben, andere Menschen für Do it yourself-Projekte zu selbstgestaltetem Schmuck, Dekorationsartikeln und Geschenkideen zu begeistern. Seit mehr als zwei Jahren existiert der Blog, auf dem Sari über Mode, Lifestyle und Rezepte schreibt und den sie als „virtuelles Tagebuch“ betrachtet. Ein zweites Standbein hat sich die Studentin damit schon aufgebaut, denn durch ihren Blog konnte sie bereits an einem Buchprojekt mitwirken, konnte ihre Produkte in einem Onlineshop verkaufen und kooperiert regelmäßig mit größeren und kleineren Firmen. http://rotkehlchens.blogspot.com

Ann-Sophie [21]

studiert Kulturwissenschaften und Politik in Lüneburg Durch ein Praktikum bei einem Do it yourself-Magazin kam Ann-Sophie zum Bloggen, seit Juni 2011 betreibt sie ihren Blog, auf dem sie über alles schreibt, was mit Selbermachen zu tun hat: „Basteln, stricken, nähen, einfach kreativ sein – das ist das, was mich erfüllt“, erzählt sie. Manchmal findet auch ihr Studium seinen Weg in einen Post. „Beispielsweise gibt es einen Text, in dem ich mich über die fehlende Bereitschaft, älteren Menschen im Bus den Sitz zu überlassen, echauffiere“, so Ann-Sophie. Im Mittelpunkt stehen, aber die Kreativanleitungen, die sehr aufwendig seien: „Fotos machen, Texte formulieren, bei Nähanleitungen sind manchmal auch Schnittmuster dabei“, zählt sie auf. http://gesehenundgesehenwerden.blogspot.de

Alexa [22]

studiert Mode-Management in Berlin Seit Anfang 2011 zeigt Alexa auf ihrem Blog Bilder, die ihr Leben in Berlin, Eindrücke von Reisen und den täglichen Wahnsinn in den Mittelpunkt stellen. „Ich blogge meine Fotos, um anderen zu zeigen, wie ich die Welt mit meinen Augen sehe“, erklärt sie, „außerdem bekomme ich gerne Feedback, um mich zu verbessern.“ Das Fotografieren ist für Alexa eine Möglichkeit, sich kreativ auszudrücken, was neben dem betriebswissenschaftlichen Aspekt auch Teil ihres Studiums ist. Immer wenn die Berlinerin etwas Interessantes sieht, drückt sie auf den Auslöser, das wird sich hoffentlich auch nach ihrem Studium nicht ändern. http://every-waking-moment.tumblr.com

Annika [24]

studiert Sonderpädagogik in Dortmund Ihre Lieblingsthemen sind Mode und Outfits, darüber schreibt die Studentin auch auf ihrem Blog. „Teilweise und immer mal wieder poste ich über Klausurphasen und Probleme, die auftauchen“, erzählt Annika, „aber das Thema ‚Studium‘ steht nicht im Vordergrund.“ Seit Juli 2010 bloggt sie über die Dinge, die ihr wichtig sind. Seit November 2010 war das vor allem die Diagnose Krebs, die sie damals erhielt, jetzt ist es die wieder wachsende Haarpracht. Mindestens ein Mal die Woche bloggt sie, je nachdem was so passiert. Das soll nach dem Studium so bleiben, auch wenn sich der Themenschwerpunkt dann bestimmt ändern wird und die Sonderschulpädagogin dann vielleicht über ihren Beruf bloggt. http://anniinthesky.blogspot.de uniglobale 39


work&life

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Veolia Wasser Ideen im Dienst der Umwelt Als Dienstleistungspartner unterstützt die Veolia Wasser-Gruppe mehr als 300 deutsche Städte und Gemeinden bei ihren Aufgaben der Daseinsvorsorge. Mit rund 7.800 Beschäftigten versorgt das Unternehmen 4,6 Millionen Menschen mit sauberem Trinkwasser, entsorgt das Abwasser von rund fünf Millionen Einwohnern und ist Gesellschafter mehrerer Stadtwerke, die ihre Kunden umweltfreundlich mit Strom, Gas und Fernwärme beliefern. Außerdem betreibt Veolia Wasser im kommunalen Auftrag acht Schwimmbäder und betreut die Stadtbeleuchtung von weiteren acht Kommunen. Veolia Wasser bringt als Tochtergesellschaft der Unternehmensgruppe Veolia Environnement 150 Jahre Erfahrung als Dienstleister für Kommunen mit und kann auf ein Netzwerk an Forschungszentren und auf Innovationen zu vielen Umweltfragen zurückgreifen. Dies ermöglicht, Partnern vor Ort die besten Lösungen anbieten zu können. Zum verantwortlichen Wirtschaften, wesentlicher Bestandteil der Unternehmensphilosophie, gehört dabei auch das gesellschaftliche Engagement vor Ort sowie die Pflege eines fairen, sozialpartnerschaftlichen Mitarbeiterverhältnisses. Engagierte Absolventen, die etwas verändern wollen und mit Leidenschaft in ihrer Fachrichtung arbeiten, sind bei Veolia Wasser goldrichtig. Gesucht werden interessierte Studenten und Absolventen der Fachrichtungen Ingenieurs- und Wirtschaftsingenieurswesen, besonders mit den Schwerpunkten Wasser- oder Energiewirtschaft, Umwelt- und Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieurwesen oder Elektro- und Kraftwerkstechnik. Aber auch Bewerber kaufmännischer Studienrichtungen sind willkommen. Von der Theorie in die Praxis Studierende können als Praktikanten oder Werkstudenten bei Veolia Wasser erste Erfahrungen sammeln oder im Unternehmen ihre Abschlussarbeit schreiben. So bekommen sie Einblick in interessante Themen und das Tagesgeschäft und haben Gelegenheit zum Netzwerken. PRAKTIKANTEN … … können durch vielfältige strategische und operative Aufgaben Praxisluft schnuppern. Auch eine unterstützende Mitarbeit in laufenden Projekten ist möglich. Die Praktikumsdauer sollte mindestens zwei Monate betragen. WERKSTUDENTEN … … können das Tagesgeschäft einer Fachabteilung aktiv unterstützen (maximal 20 Stunden pro Woche). Studenten werden schnell in die Teams integriert, umfassend betreut und erhalten verantwortungsvolle Aufgaben übertragen. FÜR BACHELOR- ODER MASTER-ABSCHLUSSARBEITEN … … entwickelt Veolia Wasser in Abstimmung mit der jeweiligen Hochschule Themen und

gewährleistet eine professionelle Betreuung. Absolventen erwarten Einblicke in das Unternehmen sowie ein breites Untersuchungsfeld, um ihr Fachwissen auszubauen. Die Betreuungsphase dauert bis zu sechs Monate. Traineeprogramm – schneller Start für den Erfolgskurs Als Teilnehmer an einem Trainee-Programm bei den Stadtwerken Görlitz oder dem Braunschweiger Versorger BS|ENERGY, lernen Absolventen innerhalb von zwei Jahren, begleitet von erfahrenen Kollegen als Paten oder Mentoren, verschiedene Bereiche des Unternehmens kennen und verstehen. Das Programm richtet sich an Ingenieure, Betriebswirte, Juristen und Naturwissenschaftler, die sich anschließend zur Führungskraft oder zum Spezialisten weiterentwickeln können. Direkteinstieg – spannende Perspektiven für engagierte Experten Ein Direkteinstieg ist bei Veolia Wasser an allen Standorten (siehe Karte) möglich. Ob im kaufmännischen oder technischen Bereich – Nachwuchskräfte erhalten einen spannen-

den Einblick in das Tagesgeschäft und erleben strategische Verantwortung, Führung und das Zusammenspiel mit den regionalen Partnern hautnah mit. Schritt für Schritt übernehmen sie Projekte eigenverantwortlich und können sich den Herausforderungen einer Managementoder Projektlaufbahn stellen. Engagement, Teamgeist und Kommunikationsvermögen setzt Veolia Wasser bei neuen Kollegen genauso voraus wie ein solides Fachwissen und wirtschaftliches Denken. Interesse für die Arbeitswelten von Veolia Wasser geweckt? Weitere Informationen und Ansprechpartner für Bewerber finden sich unter: www.veoliawasser.de

Mehr über das Unternehmen Veolia Wasser


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Ausgewählte Standorte der Veolia Wasser-Gruppe in Deutschland

„Nachhaltigkeit ist Maßstab Nr. 1“ Sylke Freudenthal ist Beauftragte für gesellschaftliche Verantwortung bei Veolia Wasser und Geschäftsführerin der Veolia Stiftung. Im Interview erzählt sie, was Nachhaltigkeit für ihr Unternehmen bedeutet. UG: Nachhaltigkeit – welchen Stellenwert hat dies für Veolia Wasser? S.F.: Nachhaltigkeit ist fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert und der Maßstab Nr. 1 für das, was wir tun. Gerade in der Wasserwirtschaft kann man langfristig nur erfolgreich sein, wenn ökologisch, sozial und wirtschaftlich gehandelt wird.

Das Veolia PraxisCamp Sich mit Fachleuten über die spannenden Zukunftsfelder Wasser und Energie austauschen und die eigenen Ideen konkret durchspielen? Beim Veolia PraxisCamp ist das möglich. Veolia Wasser schreibt zweimal im Jahr einen Ideen-Wettbewerb aus und lädt die besten studentischen Teams zum Workshop ein. Mit Paten aus dem Unternehmen werden die innovativsten Projekte weiterentwickelt und im Rahmen einer Abschlussveranstaltung vor einer Jury präsentiert. Das beste Team erhält 2.000 Euro Siegprämie für das Institut sowie zusätzlich 300 Euro pro Teammitglied als Innovationspreis. Doch nicht nur das Gewinnerteam nimmt Preise mit nach Hause. Das aktuelle PraxisCamp „Wasser“ richtet sich an Studierende der Wasser- und Siedlungswasserwirtschaft, des Umweltingenieurwesens und der Versorgungstechnik, ist aber auch offen für angrenzende Studiengänge und Querdenker. In diesem Jahr beschäftigt uns das Thema „Zukünftige Lösungen zum Schutz der Trinkwasserressourcen. Wasserversorgung im Spannungsfeld von Tagebaufolgelandschaften und Intensivlandwirtschaft.“ Die Teams können sich noch bis zum 4. November 2013 bewerben. Alle Fragen dazu beantwortet Franziska Sieber unter Tel. 0341-241 765 40 oder praxiscamp@veoliawasser.de

Mehr über das Veolia PraxisCamp

UG: Wie wird nachhaltiges Handeln in der alltäglichen Praxis umgesetzt? S.F.: Ein Leuchtturmprojekt ist unser „Water2Energy“-Programm zur Senkung des Energieverbrauchs und Erzeugung erneuerbarer Energien. So haben wir z. B. in Gera und Braunschweig Kläranlagen in Kraftwerke verwandelt, die durch kluge Lösungen mehr Energie produzieren, als sie selbst benötigen und diese ins Netz einspeisen. 2011 haben wir in Braunschweig zudem eines der modernsten Gas- und Dampfkraftwerke Deutschlands mit Kraft-Wärme-Kopplung in Betrieb genommen. Wir kooperieren mit dem NABU für Biodiversität an unseren Standorten, investieren in Forschung und Entwicklung, setzen auf Familienfreundlichkeit und können eine überdurchschnittlich hohe Azubi-Quote vorweisen. UG: Wie kontrolliert Veolia Wasser Erreichtes und Ziele im Bereich Nachhaltigkeit und macht dies öffentlich transparent? S.F.: Unser zertifiziertes Managementsystem, das flächendeckend für alle Unternehmen der Gruppe gilt, schreibt Ziele wie beispielsweise die Verringerung klimaschädlicher Emissionen fest, deren Erreichung wir regelmäßig überprüfen. Im jährlichen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen wir unsere Ziele und Fortschritte, sprechen aber auch vorhandene „Baustellen“ an. Nachhaltigkeit ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess und deshalb auch künftig ein Thema Mehr über Nachhalmit viel Potenzial. tigkeit bei Veolia


work&life

Das Fenster zur Job-Welt

Social Media Surfen auf Facebook, Xing, StudiVZ und Google+ während der Arbeit? Vor wenigen Jahren bekam man dafür noch einen Anpfiff vom Chef. Mittlerweile gehören soziale Netzwerke in vielen Unternehmen zum alltäglichen Arbeitsmittel. Auch die Jobsuche und den Berufseinstieg können sie inzwischen erleichtern. Heutzutage muss man schon lange suchen, um ein Unternehmen zu finden, das nicht bei Facebook oder Xing aktiv ist. Viele Firmen sind regelrecht im Social Media-Fieber und twittern, posten und liken, was das Zeug hält. Die Qualität der einzelnen Auftritte ist aber teilweise noch sehr unterschiedlich. Manche Unternehmen investieren viel Zeit und auch Geld sowie Energie in ihre Facebook- und Xing-Profile, manche begnügen sich allerdings auch damit, ihr Profil wie eine langweilige Hauspostille aussehen zu lassen: Einfallslose und oft veraltete Posts über Firmeninterna oder Fotos des letzten Betriebsausflugs gibt es hier dann zu sehen. Die meisten Unternehmen haben jedoch begriffen, dass es mehr braucht, um bei jungen künftigen Kunden und Mitarbeitern erfolgreich zu sein. 42 uniglobale

Kaum ein Unternehmen kann es sich leisten, auf Social Media zu verzichten. „Mit unseren Aktivitäten in den Social Media wollen wir vor allem potenzielle Bewerber erreichen. Deshalb posten wir aktuelle Jobangebote, bieten Einblicke in die Aufgaben bei uns und laden auch zu attraktiven Events in der realen Welt ein – wie etwa zu unseren Bewerbertrainings oder Fachvorträgen“, sagt Sven Roth, bei der Unternehmens- und Wirtschaftsberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) verantwortlich für die Social Media-Aktivitäten. Da erscheint es fast unvorstellbar, das man früher oft gleich gerügt wurde, wenn man sich bei der Arbeit auf Facebook oder Twitter herumtrieb. „Natürlich dürfen unsere Mitarbeiter in den sozialen Netzwerken surfen. Für die weltweit mehr als 180.000 Mitarbeiter von PwC betreiben wir sogar selbst ein eigenes Social Media“, erklärt Roth. „Social Media sind ein wichtiger Bestandteil unserer Kommunikation – über keinen anderen Kanal kommen wir so schnell und direkt in Kontakt mit unseren Zielgruppen.“ Auch bei der Telekom hat Social Media einen hohen Stellenwert. Auf gleich sieben Kanälen ist der Konzern aktiv: Facebook, Twitter, Xing, YouTube, Kununu, LinkedIn und geblogt wird auch. Die Telekom begann schon 2009 mit ihrem Engagement über die sozialen Netzwerke. Telekomsprecher Husam Azlak sieht Facebook & Co. aber auch als idealen Verbreitungsweg für Themen, die auf anderen Wegen untergehen würden. „Über Social Media werden Themen positioniert, die größtenteils einen direkten Bezug zu den Leistungen der Telekom haben

und aus den Bereichen Einstiegsprogramme, Einstiegs- und Bewerbungstipps, Weiterbildungsmöglichkeiten, relevante Veranstaltungen, Jobangebote, Corporate Responsibility, Work-Life und Diversity stammen“, so Azlak.

Ein Blick auf die FacEbookSeite des Unternehmens kann super auf ein Bewerbungsgespräch vorbereiten. Viele Unternehmen stecken reichlich Liebe und Arbeit in Social Media-Profile. Als Bewerber ist man so oft hautnah dran: Welche Stellen sind zu besetzen? Welche Themen beschäftigen die Firma momentan? Wo kann ich weitere Einblicke bekommen? Social Media-Kanäle von Facebook über Twitter, Xing und Youtube bis hin zu Pinterest können solche Fragen beantworten. Vor dem Bewerbungsgespräch ist ein Besuch auf der Social Media-Seite des Unternehmens Pflicht. Wer im Vorfeld diese Kanäle abgrast, sollte auf die Fragen des Personalchefs gut vorbereitet sein und ihn auch selbst genug zu fragen haben. ◆ Philipp.Blanke@uniglobale.com

Philipp Blanke lebt in Berlin und studiert Religionswissenschaften und Jüdische Studien in Potsdam. Er arbeitet er als freier Journalist für Hochschul-Magazine und Radiosender.


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WORK&Life

Personalbeschaffung heiSSt jetzt

E-Recruiting Firmen suchen neue Mitarbeiter vermehrt mit Hilfe elektronischer Medien. Auf viele Stellen kann man sich deswegen nur noch online bewerben. Das hat sowohl für Firmen als auch für Bewerber Vorteile.

Wie viele andere Dinge hat sich auch das Bewerbungsverfahren durch das Internet und die Digitalisierung im letzten Jahrzehnt grundlegend gewandelt. Die traditionelle Papierbewerbung gibt es heute immer weniger. Auch das sperrige Wort „Personalbeschaffung“ verschwindet in dem Zusammenhang mehr und mehr und macht der Bezeichnung „E-Recruiting“ Platz. Sven Laumer und seine Kollegen vom Lehrstuhl für „Information Systems and Services“ der Universität Bamberg beobachten die Entwicklungen seit mehr als zehn Jahren. Seitdem befragen die Forscher einmal jährlich Top- und Mittelstandsunternehmen über die Art und Weise, wie sie neue Mitarbeiter rekrutieren, und Stellensuchende, wie diese ihre Arbeitssuche gestalten. Die Bamberger Wissenschaftler können dabei klare Entwicklungstendenzen ausmachen: Während um die Jahrtausendwende noch über 70 Prozent der Bewerbungen in Papierform bei den Unternehmen eingingen, sind es heute nur noch knapp zehn Prozent. Teilweise besteht bei einzelnen Firmen gar nicht mehr die Möglichkeit, sich auf dem traditionellen Weg zu bewerben. Zu diesem wird übrigens oft schon die PDF-Bewerbung als E-Mail-Anhang gezählt.

Bewerben: Online-Masken In den letzten Jahren sind Bewerbungsverfahren über Online-Masken immer beliebter geworden. Bei diesen kann der Arbeitgeber gezielt Informationen abfragen, beispielsweise jobrelevante Sprachkenntnisse. Gleichzeitig wird dem Bewerber die Gelegenheit geben, individuell 44 uniglobale

aus der Masse herauszustechen, indem einzelne Dokumente hochgeladen werden können. Der Arbeitssuchende braucht somit keine Angst zu haben, in einem Meer aus Datensätzen unterzugehen, weil er seine individuellen Stärken nicht betonen konnte. Die befragten Arbeitssuchenden bevorzugten schon alleine aus Kostengründen die elektronische Bewerbung. Die papierene Variante mit Passfoto, Zeugniskopien und Porto geht schnell ins Geld. Diese Faktoren fallen bei einer elektronischen Bewerbung weg.

Bewerber im Talent Pool Viele Unternehmen haben sich mit Hilfe des E-Re­cruitings sogenannte Talent Pools eingerichtet. Denn meistens kommt auf eine Stelle mehr als ein qualifizierter Kandidat. Mit der Einwilligung der Bewerber speichern die Firmen deren Unterlagen zusammen mit zusätzlich eingegangenen Initiativbewerbungen und können bei erneutem Bedarf darauf zurückgreifen. Somit müssen sich Arbeitssuchende für mehrere Stellen beim gleichen Unternehmen nur einmal bewerben. Sven Laumer und sein Team sind davon überzeugt, dass das Bewerbungsverfahren in den nächsten Jahren immer elektronischer wird. M-Recruiting nennt sich der neueste Trend und meint die Jobsuche über mobile Endgeräte und Apps. In ihren Untersuchungen konnten die Wissenschaftler übrigens keine Unterschiede zwischen den einzelnen Fachrichtungen ausmachen – sowohl bei naturwissenschaftlichen und technischen als auch aber bei geisteswissenschaftlichen Berufen wird immer mehr auf E-Recruiting gesetzt. ◆ Laura.Rademacher @uniglobale.com

Katrin Weidner

Talent Acquisition Partner bei eBay »Durch das E-Recruiting ergeben sich verschiedene Vorteile: Es bietet uns die Möglichkeit, Bewerber nicht nur für eBay, sondern für den gesamten Konzern, also auch für PayPal, mobile.de, brands4friends, eBay Kleinanzeigen, BillSAFE, Shopping. com und Via-Online, berücksichtigen zu können. So können wir Kandidaten nicht nur mit einer, sondern gleich mit mehreren offenen Positionen schnell und effizient abgleichen. Auf unser E-Recruiting-System haben die Mitarbeiter der Abteilung Talent Acquisition von jedem Standort aus Zugriff. Das wäre über den klassischen Weg per Post nicht möglich und somit profitieren unsere Bewerber durch das E-Recruiting von den vielfältigen Karrieremöglichkeiten der eBay-Familie.«

Dr. Jörg Leuninger

Leiter europäische Rekrutierung BASF »Online-Bewerbungen haben den Vorteil, dass sie bereits digitalisiert sind und direkt weiterverarbeitet werden können. Bei Papier-Bewerbungen müssen wir die Unterlagen erst digitalisieren, bei E-Mails müssen die Anhänge separat ins System eingegeben werden. Daher beschleunigen Online-Bewerbungen den Bearbeitungsprozess. Ansonsten sind Online-Bewerbungen vergleichbar mit Papier-Bewerbungen – sie können die gleiche Qualität, aber auch die gleiche Anfälligkeit für Fehler aufweisen. Online hat jedoch den Vorteil, dass beide Seiten Kosten sparen, beispielsweise für Papier und Porto.«


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Leoni – Von der fränkischen Drahtwerkstatt zum internationalen Arbeitgeber

Global Player Mit 93 Produktionsstandorten in 32 Ländern, rund 60.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz 2012 von 3,8 Milliarden Euro ist LEONI einer der weltweit größten Anbieter von Drähten, optischen Fasern, Kabeln und Kabelsystemen für die Automobilbranche und weitere Industrien. Ein Global Player, der 1569 als kleine Nürnberger Drahtwerkstatt begann. Heute wird in mehr und mehr Produkten Elektronik verbaut, sodass auch der Bedarf an passenden Strom- und Signalleitungen wächst. Der Kabelbaum gehört mittlerweile zu den kompliziertesten Bauteilen in einem Auto. Immer am Puls des technischen Fortschritts entwickelt LEONI alles – von höchst strapazierfähigen Kabeln für Industrieroboter bis hin zu Bordnetz-Systemen von der Komplexität eines Nervensys-

Robert Manger | Leiter des Personalmarketings bei LEONI, erzählt im Interview, welche Bewerberprofile ihm positiv auffallen und welche Rolle seiner Meinung nach die persönliche Reife im Beruf spielt.

UG: Worauf kommt es Ihnen an, wenn Sie Bewerbungsmappen durchsehen? Achten Sie auf gute Noten oder einen interessanten Lebenslauf? RM: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, Noten spielen keine Rolle. Doch diese allein sind nicht ausschlaggebend. Seit deutsche Schulen auf G8 umgestellt wurden, haben wir es teilweise mit 21jährigen Bewerbern zu tun. Gerade für die Arbeit im Team sind Persönlichkeit und Reife gefragt, doch an der Universität wird hauptsächlich Fachwissen vermittelt. Ein Bewerber, der sein Studium nicht in Regelstudienzeit absolviert

tems. Stets gilt es dabei, dem Kunden individuelle Lösungen zu bieten. Dann sind Qualifikation, Kreativität und das Know-how der Mitarbeiter gefragt. Es herrscht eine familiäre Firmenatmosphäre in den einzelnen, global verteilten Abteilungen. Das ist eine Besonderheit für Unternehmen dieser Größe. Jeder Mitarbeiter trägt Verantwortung und kann sich persönlich in das Unternehmen einbringen. Auch in Zukunft wird die Nachfrage nach Kabel- und Bordnetz-Systemen nicht zurückgehen. Im Gegenteil. Dies bietet Berufseinsteigern die Gewissheit eines zukunftssicheren Arbeitsplatzes mit Aufstiegschancen und abwechslungsreichen, herausfordernden Aufgaben. Damit ist LEONI als Hidden-Champion gerade für Ingenieure, Wirtschaftsinformatiker und Fachkräfte aus kaufmännischen Bereichen ein attraktiver Arbeitgeber. ◆

hat, dafür aber beispielsweise ein Jahr im Ausland war oder sich anderweitig engagiert hat, sticht hier positiv hervor. UG: Muss ein Bewerber mit einem Bruch im Lebenslauf befürchten, schlechtere Chancen zu haben ausgewählt zu werden? RM: Nein, es kommt nur darauf an, wie man diesen begründet. Das Leben verläuft nicht immer nach Plan und sich zu irren ist menschlich. Niemand ist perfekt und vorzugeben makellos zu sein, wirkt dagegen unauthentisch. Stärke bedeutet auch, zu seinen Schwächen zu stehen.

UG: Es heißt, asiatische Absolventen würden strebsamer und akkurater arbeiten als europäische. Stimmt das? RM: Ja, aber europäische Absolventen sind häufig kreativer und experimentierfreudiger. Sie sind eher bereit, auch mal einen Fehler zu riskieren. Manche Aufgaben erfordern Präzision und Genauigkeit, manche können nur kreativ gelöst werden. Das Gleiche gilt für Spezialisten und Querdenker. Es ist wichtig zu wissen, zu welchem Typus man gehört – so kann man sich auf eine Stelle bewerben, die auch wirklich zu einem passt. uniglobale 45


WORK&Life

Welcher Abschluss ist der richtige? Viele Studenten fühlen sich nach dem Bachelor nicht ausreichend auf das Berufsleben vorbereitet. Abhilfe bietet der Anschluss eines vertiefenden Masterstudiums. Besonders geeignet, da als Mix aus Theorie und Praxis angelegt, sind berufsbegleitende Masterstudiengänge.

Verkürzung der Studiendauer und stärkerer Praxisbezug in der Ausbildung – das waren zwei Ziele, die mit der Einführung des zweigeteilten Studiums in Bachelor- und Masterphase anvisiert wurden. Aber auch mehr als 13 Jahren nach der Bologna-Reform ist vor allem Letzteres noch immer nicht Universitätsalltag geworden. Die Master-Studie der Agentur SWOP aus dem Jahre 2012 hat ergeben, dass sich 42 Prozent der Bachelorstudenten auch heute noch nicht ausreichend auf das bevorstehende Berufsleben vorbereitet fühlen und deswegen einen Master dranhängen wollen.

Konsekutiver oder weiterbildender Master? Die grundlegende Entscheidung, die ein Bachelorabsolvent dabei treffen muss: Konsekutiver oder weiterbildender Masterstudiengang? Bei einem klassischen konsekutiven Master wird es neben einem mehrwöchigen Pflichtpraktikum in der Regel nicht zu tiefergehenden praktischen Erfahrungen im Rahmen des Studiums kommen. Denn diese sind immer noch darauf ausgelegt, Studenten vor allem fachlich und fachübergreifend weiterzubilden. Wer nach dem Bachelor also seine wissenschaftlichen Fähigkeiten vertiefen möchte, sollte sich für die konsekutive Variante entscheiden. Wer jedoch einen stärken Praxisbezug wünscht, für den ist wohl ein weiterbildender Master die richtige Wahl. Zumal dieser oftmals berufsbegleitend erworben werden kann oder ein Langzeit-Praktikum in der Studienordnung verankert ist.

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Teilzeit oder berufsbegleitendes Studium? Weiterbildende Masterstudiengänge an Universitäten setzen neben einem abgeschlossenem Bachelorstudium oftmals auch Berufserfahrungen voraus, welche sich die Bewerber entweder vor dem Studium oder zwischen Bachelor und Master selbst aneignen müssen. Diese Studiengänge können an vielen Universitäten auch als Teilzeitstudium absolviert werden, wodurch die Studierenden die Möglichkeit haben, neben dem Studium weiterzuarbeiten. Eine weitere Alternative ist ein Fern- oder berufsbegleitendes Studium an einer Hochschulen. Diese sind speziell auf Berufstätige ausgelegt, sodass Lehrveranstaltungen abends, am Wochenende, in Blockseminaren oder online besucht werden können. Viele Arbeitgeber unterstützen den Weiterbildungswunsch ihrer Mitarbeiter und übernehmen oft auch die Finanzierung des berufsbegleitendem Studiums.

Der wissenschaftliche Standard ist gewahrt Am besten sollten sich angehende Masterstudenten also frühzeitig die einzelnen Optionen vor Augen führen und sich dann bewusst für ein wissenschaftlich vertiefendes oder ein praxisbezogenes Studium entscheiden. Dabei ist die Sorge, dass ein berufsbegleitendes Studium wissenschaftliche Standards nicht erfüllt, unberechtigt. Denn auch diese Studiengänge orientieren sich, genauso wie die konsekutiven Abschlüsse, an den Vorgaben des Bologna-Prozesses. ◆ Laura.Rademacher@uniglobale.com


Studium neben dem Beruf.

Mastern Sie Ihre Karriere. Vor Ort im HĂśrsaal. 25 x deutschlandweit. Generalistenstudium Master of Arts (M.A.) in Management, deutschsprachig | in Management Vertiefung Kommunales Management Master of Business Administration (MBA), englischsprachig

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Global village

Johnny Strange

Interview Der Sänger und Songwriter der Pop-Gruppe Culcha Candela über Abenteuer im Ausland und persönliche Reife. UG: Hallo Johnny. Neben deinem Beruf als Musiker hast du Afrika Rise e. V. gegründet. Was genau macht euer Verein und wie schaffst du es, zwei Projekte unter einen Hut zu bringen? JS: Wir sind ein Verein zur Förderung der deutsch-afrikanischen Entwicklungszusammenarbeit. In einer Provinz nahe Kampala, der Hauptstadt von Uganda, errichten wir derzeit eine weiterführende Handwerksschule. Auf der einen Seite renovieren wir das Schulgebäude und besorgen mit Spendengeldern Tische und Stühle. Auf der anderen Seite müssen Unterrichtskonzepte erstellt werden, wie etwa zur Vermittlung der Grundlagen von Mathematik oder Englisch. Natürlich unterrichten wir auch selbst, 48 uniglobale

wobei uns Studenten helfen, die sich in den Fächern sicher fühlen. Gerade als junger Mensch treibt einen die Sehnsucht, fremde Länder zu bereisen und die Welt zu entdecken. Als Student hat man jedoch selten das Geld, um sich einen längeren Auslandsaufenthalt zu leisten. Ja, das ist richtig. Vor dem Rechner zu sitzen und Texte zu lesen, stillt den Wissensdurst junger Menschen nicht. Es sind kostbare Erfahrungswerte, die man sammelt, wenn man zum Beispiel in einem unserer Projekte die Theorie der Projektplanung an einem realen Beispiel erprobt und sieht, ob die Planung ein Projekt schneller vorangebracht hat oder nicht. Afrika ist ein aufstrebender Kontinent, doch eine universitäre Ausbildung können sich dort, bis jetzt, nur die Reichen leisten. Die junge Bevölkerung Afrikas ist sehr motiviert und an dem Wissen deutscher Studenten interessiert.rise. Hier findest du das vollständige Interview mit Johnny sowie weitere nützliche Infos.


www.go-out.de • Infos zu Studium und Praktikum im Ausland • Erfahrungsberichte und Blogs von Studierenden • Veranstaltungskalender: Messen und Infobörsen • Expertenchats, Gewinnspiele, Spots & Filme

www.daad.de • Tipps vorab: Vorbereitung von Auslandsaufenthalten Ob Auslandssemester, Jahresaufenthalt, Praktikum, Sprachkurs oder Recherchearbeit: Nicht nur fachliche Gründe sprechen für den Blick und den Sprung über den Tellerrand. Persönliche Fähigkeiten erproben und weiterentwickeln, den Erfahrungshorizont erweitern, weltweit Kontakte knüpfen – das sind großartige Chancen. Sie lohnen das Wagnis eines zeitweiligen Ortswechsels ins Ausland allemal!

• Länderinformationen und Studienbedingungen, Internationales Studium • Auslandspraktika in europäischen und internationalen Organisationen, fachbezogene Praktika weltweit • Förderungsmöglichkeiten, Stipendien und Programme, Bewerbung

Der DAAD unterstützt die Studierenden und Graduierten durch zahlreiche und differenzierte Stipendienund Austauschprogramme.

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Global village

SERIE

Von Berkeley bis London

Global Campus Viele deutsche Akademiker zieht es während ihrer Laufbahn ins Ausland. Einige bleiben auch länger als ein Semester und machen fern der Heimat Karriere. UNIGLOBALE stellt in einer Serie jeweils zwei von ihnen vor und fragt, was ihnen an der neuen Alma Mater besonders gut gefällt und welche App auf ihrem Smartphone nicht fehlen darf.

Prof. Dr. Holger Müller [39] Physik-Professor an der UC Berkeley in Kalifornien Schon als Kind war Holger Müller ein Tüftler, wollte Naturgesetzen und physikalischen Prinzipien auf den Grund gehen. Früh begann er zu experimentieren, konstruierte elektronische Geräte und meldete, gerade einmal 14 Jahre alt, sein erstes Patent an. In der Schule, sagt Müller, sei er trotzdem kein Überflieger gewesen. Das kam erst später an der Universität. Er studierte in Konstanz, promovierte an der Humboldt-Universität zu Berlin und folgte dem Physiknobelpreisträger Steven Chu nach Stanford. Seit 2008 lehrt und forscht Holger Müller nun an der renommierten University of California in Berkeley nahe San Francisco. Im aktuellen Semester hält er eine Vorlesung über Quantenmechanik und beschäftigt sich mit so grundlegenden wie komplizierten Fragen wie „Was ist Zeit?“ oder „Kann man mit dem Vakuum Zeit messen?“ Erst kürzlich stellten Müller und sein Forscherteam im US-Fachjournal „Science“ eine möglicherweise wegweisende Erfindung vor: eine neuartige Präzisionsuhr, die auch Atome wiegen kann.

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Aus deiner Erfahrung: Was würdest du an deutsche Universitäten importieren? Die Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem und Neuen. So können an den besten Unis der USA alte Zöpfe kaum entstehen. Neue Forschungsprojekte werden dort schneller angefangen, jungen Forschern gibt man früher eine eigenverantwortliche Stelle. Der Wettbewerb ist hart, aber fair. Auch was Fördermittel betrifft. Gute Projekte bekommen dadurch mehr Geld, was letzten Endes das Niveau hebt. Wenn du mal nicht an der Uni bist: Wie sieht ein perfekter freier Tag aus? Joggen in den Berkeley Hills. Wenn ich nur mehr Zeit dafür hätte … Welche App ist dein Favorit? Neben E-Book-Reader und Google Maps besonders Star Walk, mit der man den Sternenhimmel in Echtzeit erkunden kann. Hast du etwas typisch Deutsches ins Ausland mitgenommen? Ja, vor allem Musik deutscher Komponisten. Alles – von Bach bis Wagner. ▷

Christine Ecker [37] Dozentin am Institut für Psychiatrie am King’s College in London Das menschliche Gehirn und wie es funktioniert – davon war Christine Ecker schon immer fasziniert. So studierte sie zunächst Psychologie in Mannheim und setzte danach noch einen Neurowissenschaften-Master in Oxford drauf. Zur Promotion zog es Ecker 2001 ans Londoner King’s College. Das hiesige Institut für Psychiatrie gilt als eines der besten Forschungseinrichtungen seiner Art in Europa. Hier fand sie auch ihr wissenschaftliches Kernthema: die Autismusforschung. Als Leiterin eines großangelegten Projekts entwickelten sie und ihr Team eine womöglich revolutionäre neue Diagnose-Technik, bei der anhand eines Hirnscanners Veränderungen des Organs sichtbar gemacht werden. So ließe sich die Entwicklungsstörung nicht wie derzeit in langwierigen Tests, sondern binnen weniger Minuten diagnostizieren.


Aus deiner Erfahrung: Was würdest du an deutsche Universitäten importieren? Die Philosophie englischer Universitäten ist sehr auf kreatives und innovatives Denken ausgerichtet – weniger auf Wissenserwerb. Das hat natürlich Vor- und Nachteile. Was ich auf jeden Fall importieren würde, ist die Einstellung, dass man den Horizont des bisherigen Wissens überschreiten muss, um etwas Neues herauszufinden. Wenn du mal nicht an der Uni bist: Wie sieht ein perfekter freier Tag aus? Gern fahre ich nach Greenwich, denn der Park dort ist sehr schön und man hat eine tolle Aussicht auf London. Mit dem Boot geht es dann die Themse entlang und anschließend nach Soho, wo man sehr gut essen kann. Welche App ist dein Favorit? Da gibt es einige, auf die ich nicht verzichten könnte. Zum Beispiel British Gas, mit der ich die Heizung über das Internet bedienen kann, oder BBC iPlayer, Netflix und Lovefilm, mit denen ich TV-Sendungen und Filme sehe. Holst du dir ab und zu auch ein Stück deutsche Heimat in dein Leben? Ich lese hier sehr gerne den Spiegel und kaufe ab und zu ein Überraschungs-Ei. Dunkles Brot und deutsche Würstchen – das vermisse ich am meisten. ◆ Christin.Meissner@uniglobale.com

Christin Meißner studierte Kulturwissenschaft und Germanistik in Berlin, verbrachte u. a. ein Semester in Kapstadt und arbeitet heute vor allem als Reisejournalistin. Sie liebt Spotify, aber auch ihren Plattenspieler, schreibt am Tag rund 50 Mails, ab und zu aber auch einen ganz altmodischen Brief.

Berlin am roten meer

Christiane Tristl (l.) macht zurzeit ein 6-monatiges Praktikum bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kairo und hat sich für UNIGLOBALE vor Ort über die Arbeit des Campus El Gouna informiert.

Der tu berlin campus El gouna in ägypten Ägypten, insbesondere die Hauptstadt Kairo, hat mit den typischen Problemen der MENA (Middle East and North Africa)-Region zu kämpfen: steigendes Verkehrsaufkommen, hoher Lärmpegel, extreme Luftverschmutzung. Vor allem aufgrund des rasanten Bevölkerungswachstums – allein in der Metropolregion Kairo leben heute mehr als 16 Millionen Menschen – sowie der zunehmenden Industrialisierung Ägyptens. Die Folgen sind gravierend und reichen von Energieknappheit über Probleme bei der Abfallentsorgung bis hin zu einer kaum zu stillenden Wassernachfrage. ▷ Der Ägypter Samih Sawiris möchte mit Forschung und Lehre für die Zukunft Ägyptens vorsorgen. Er studierte einst selbst an der TU Berlin, heute gehört ihm zusammen mit seinen beiden Brüdern das Unternehmen Orascom. Mit Blick auf die Entwicklung seines Heimatlandes brachte er 2006 eine Kooperation mit seiner Alma Mater in Gang. In Form einer Public Private Partnership entstand so der El Gouna Campus. Seit dem Wintersemester 2012/2013 können hier am Roten Meer, rund 400 Kilometer von Kairo entfernt, die drei Masterstudiengänge Energy Engineering, Water Engineering und Urban Development studiert werden. ▷ Das internationale Recht macht es möglich, dass der Campus nach Berliner Hochschulrecht geführt wird und die Absolventen einen Abschluss der TU Berlin erwerben. Auch ein Studiensemester in Berlin ist vorgesehen. ▷ Zwei, die sich für diesen Weg entschieden haben, sind Nanhlanhla Radebe [28] und Ahmad Ashar [25]. Beide studieren Water Engineering und betrachten vor allem die Mischung aus ägyptischer und deutscher Forschungstradition als reizvoll. Nanhlanhla betont außerdem den hohen technischen Standard des Campus, denn Studenten stehen diverse Labore und modernste technische Ausstattung zur Verfügung. „Es war Teil von Sawiris Idee, uns Studenten den besten Start ins Berufsleben zu bieten“, sagt Ahmad. Am meisten begeistert Nanhlanhla die praktische Ausrichtung des Studiengangs: „Man muss nicht nur seinen Kopf, sondern auch seine Hände benutzen.“ Infos zum Studium in Kairo erhälst du mit diesem QR-Code:

In jedem Semester werden pro Studiengang 30 Studenten angenommen. Zulassungsvoraussetzungen sind ein Bachelor-Abschluss, auf dem das Masterstudium thematisch aufbauen kann, sowie idealerweise Berufserfahrung. Die Studiengebühren betragen 5.000 Euro pro Semester, wobei ägyptische Studenten ein Stipendium der Sawiris Foundation erhalten können. Auch der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet Stipendien. uniglobale 51


Global village

6 StuNden Zeitunterschied 8,3 Mio. Einwohner 1.213 QuadratkilometeR

Big Apple

Kreml 52 uniglobale

2 Stunden Zeitunterschied 10,5 MIo. Einwohner 2.510 Quadratkilometer


Im Marathon zum Visum & im Sprint zum WG-Zimmer

New York, New York! Ein Praktikum in der Programmabteilung des Goethe-Instituts New York. Drei Monate zwischen Stadtflash und Kulturoasen. Da war sie nun, die Stadt, die Besucher in ihren Bann zieht, die Stadt, die niemals schläft, die Träume erfüllt. Die Ankunft an einem kalten Spätnovembertag ließ keinen Zweifel daran, dass sie auch eine raue Seite hat. Erst lange Warteschlangen am JFK Airport, dann ein Taxifahrer, der sich zunächst weigerte, nach Brooklyn zu fahren. Zu weit, nicht seine Route. Toller erster Eindruck. Eine halbstündige Taxifahrt später machte jedoch jemand anderes Eindruck auf mich. Mit einem freundlich-überschwänglichen „Isaaaa, there you are. Welcome!“ öffnete mir mein neuer Mitbewohner die Tür.

Willkommen in New York City! Seit Monaten bereitete ich mich auf diesen Trip vor. Die Visumsbeschaffung ist eine kleine Mission. Noch ein Gespräch in der Botschaft und ein weiterer Fragebogen. Viel Bürokratie, die einen manchmal etwas unsicher zurücklässt. Zwei Monate sollte man für diesen Teil der Reiseorganisation einplanen. Nächster Punkt: Unterkunft. Offensichtlich konnte ich mir keine eigene Wohnung leisten, erst recht nicht in Manhattan. Die Durchschnittsmiete für Einzimmerwohnungen liegt bei rund 2.300 US-Dollar (etwa 1.800 Euro). Dementsprechend beengt leben viele New Yorker oder fliehen zunehmend nach Brooklyn, Queens, Staten Island oder in die Bronx. Gentrifizierung – auch im Big Apple ein großes Thema. Entgegen aller düsteren Prognosen fand ich meine neue 3er-WG schnell und unkompliziert. Das Internetportal airbnb.de ist für die Vermietung und Buchung von Schlafplätzen rund um den Globus dabei die ideale Webadresse. Umgerechnet 600 Euro kostete mein rund 13 Quadratmeter großes Zimmer pro Monat – für New Yorker Verhältnisse ein echtes Schnäppchen! ▷

Goethe in Manhattan Die ersten zwei Tage füllte ein „Crash­kurs New York“ und es wurde klar, dass diese Megacity alle Erwartungen übertraf. Riesig, laut und schnell, eine rasende Metropole. Den ersten Spaziergang über die Brooklyn Bridge Richtung Manhattan werde ich nie vergessen. Mein Blick klebte an der hochaufragenden Skyline und plötzlich war ich mittendrin in Lower Manhattan, in Häuserschluchten aus schachbrettartig angelegten Streets und Avenues. Das Goethe-Institut befindet sich in einem lichtdurchfluteten Loft, in der elften Etage mit Blick über SoHo. Hier, nur einen Steinwurf vom Broadway entfernt, arbeiten die Institutsleitung und die Programmabteilung, das GAPP (German American Partnership Program), die Bibliothek und der Sprachbereich.

Multitasker & global kitchen Den täglichen Arbeitsweg meisterte ich mit der Subway (Monatsticket kostet 112 US-Dollar). Die New Yorker Untergrundbahn ist charakteristisch etwas eigenwillig – und die New Yorker haben sich an Verspätungen und fehlende Fahrpläne gewöhnt. Sie warten, manchmal auch länger, ihre Ruhe ist bewundernswert. Geduldig sind sie, obwohl sie doch meist rennen statt zu gehen, dabei einen Kaffee schlürfen und mit ihrem iPhone spielen. Multitasker und Routiniers im Zeitmanagement. Alles muss schnell gehen, natürlich auch das Essen. Dass Fastfood aber längst nicht nur fettige Pommes und Burger heißt, beweisen die internationalen Lokale rund um die Spring Street, der Adresse des Goethe-Instituts. Ob Hummus und Falafel in der Mittagspause, eine überraschend leckere Wodkapizza bei Lombardi’s, frische asiatische Speisen in Chinatown oder ein traditionell jüdisches Pastrami-Sandwich bei Katz’s Deli – auch beim Essen zeigt sich, dass New York eine Stadt der Einwanderer ist. Mein persönlicher Favorit und die Empfehlung für alle, die auf Süßes stehen: der Banana pudding im Little Cupcake Bakeshop in der Prince Street.

Metropolitan Etiquette An den Wochenenden lohnen Ausflüge in die Randbezirke oder ins Umland. Zum Beispiel nach Coney Island, einer an der Atlantikküste gelegenen Halbinsel im Süden von Brooklyn. Manchmal genügt auch schon ein Spaziergang auf der High Line, einer stillgelegten und begrünten Hochbahntrasse im Westen von Manhattan, oder das Joggen im Central Park, um eine Überdosis Stadtwahnsinn abzubauen. Schilder verweisen hier auf die korrekte Laufrichtung, damit es zu keiner Unordnung im Laufgetümmel kommt. Überhaupt finden Besuuniglobale 53


Moskau

Studium in New York Mehr als 190 Universitäten und Institute befinden sich in New York. Erste Anlaufstelle für Informationen über Austauschprogramm geben neben der Seite [go-out. de] des DAAD auch die Akademischen Auslandsämter. Hier erfolgt auch die Ausschreibung der Fulbright Stipendien [fulbright.de]. Interessierte können sich für das nächste Jahr noch bis 8. Juli bewerben. Die verschiedenen Hochschulen werden auf [educationusa.de] vorgestellt. cher in NYC eine überbordende Menge an Hinweistafeln, was man wo tun darf – oder eben nicht. Wie das Rauchen in Parks oder Hupen an bestimmten Straßenecken. „Pay attention while walking – your facebook status update can wait“ – mit offiziell aussehenden Schildern weist der Künstler Jay Shells überall im Stadtbild auch auf die vermeintlichen Gefahren des digitalen Networkens für die eigene Verkehrssicherheit hin. Höflichkeit und Hilfsbereitschaft gehören sowieso fest zur Etikette der Metropole. Verläuft man sich, einfach fragen. Manchmal genügt auch ein hilfloser Blick und flux zückt garaniert irgendein Passant sein Smartphone, wirft Google Maps an und erklärt geduldig den Weg.

KULtur satt Möglichkeiten der Zerstreuung gibt es in New York mehr als genug. Allein 200 Museen und über 500 Galerien sind hier zuhause. Auch das Kulturangebot des Goethe-Instituts füllte viele Abende – vom Philosophiekurs zur Frankfurter Schule bis hin zum Vortrag der Regisseurin Margarethe von Trotta über ihren Film „Hannah Arendt“. Viele Veranstaltungen durfte ich mitgestalten, ich wurde in die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eingebunden und genoss eine tolle Zusammenarbeit mit freundlichen, hilfsbereiten Kollegen. New York mit seiner grenzenlosen Kulturlandschaft und das Goethe-Institut als Ort des Austauschs und der Ideen sind die ideale Kombination für einen dreimonatigen Auslandsaufenthalt. Ich möchte diese Zeit nicht missen. Das hätte mir mal jemand am Flughafen sagen können. ◆ Isabell.Slisz@uniglobale.com 54 uniglobale

Isabell Slisz ist diplomierte Kommunikationswirtin, studierte ein Semester in Paris und war ein halbes Jahr bei der UNESCO in Pretoria (Südafrika). Wenn sie nicht gerade auf Reisen ist, arbeitet sie beim Fernsehen in ihrer Homebase Berlin.

Praktikum beim Goethe-Institut Das Goethe-Institut unterhält neben seinen innerdeutschen Niederlassungen 150 Institute und elf Verbindungsbüros in 92 Ländern. Ziele des gemeinnützigen Vereins ist u. a. die Förderung der deutschen Sprache im Ausland sowie die internationale kulturelle Zusammenarbeit. Über freie Praktikumsplätze weltweit informiert man sich am besten auf den Internetseiten der einzelnen Institute und bewirbt sich direkt über bereitgestellte Online-Formulare. Möglichkeiten eines Praktikums bestehen grundsätzlich in allen Arbeitsbereichen des Instituts – in der Programmabteilung, Verwaltung, Informations- und Bibliotheksarbeit sowie im Bereich Sprache und Bildungskooperation. Es ist sinnvoll, klar hervorzuheben, auf welchem Ressort das Hauptaugenmerk liegt. Ein entsprechendes Fachstudium wird unter Umständen vorausgesetzt. Obwohl in den Instituten meist Deutsch gesprochen wird, ist die Beherrschung der Landessprache ein klarer Vorteil. www.goethe.de

Jan Lindenau Seitdem er als kleines Kind hier Schlitten gefahren ist, verbringt Jan zu viel Zeit in Russland und seiner Hauptstadt. Ansonsten wohnt er in Berlin und studiert das Leben – und manchmal Literatur.

Russland, das Land der Widersprüche. Ohne Kontraste kommt keine Reisereportage, kein Dokumentarfilm, kein Leitartikel über das größte Land der Erde aus: Zwischen Immer-schon-Armen und Plötzlich-neu-Reichen, zwischen Moskauer Metro und sibirischen Landschaften, zwischen sprudelnden Rohstoffquellen und ersterbendem Wirtschaftsgetriebe. Oft wirken sie arrangiert, doch ab und zu treffen sie tatsächlich zu. Wer sich für russische Hochschulen interessiert, stößt schnell auf einen Mikrokosmos im wohlhabenden Südwesten Moskaus. Und tatsächlich muss man dann für die vielbeschworenen Kontraste nicht mal den Campus der Moskauer Staatlichen Universität (MGU) verlassen, um etwas über dieses spannende Land zu erfahren.

Studium in Moskau Rund 50 Universitäten und Institute befinden sich in Moskau. Der direkteste Weg für ein Auslandssemester bieten die Kooperationsverträge der eigenen Hochschule. Diese werden häufig vom GoEast-Programm des DAAD gefördert. Eine weitere Möglichkeit bieten die Netzwerke des Erasmus Mundus-Programms.


Früh entspannt, abends emsig Morgens, wenn um kurz nach neun Uhr in der Philologischen Fakultät die Veranstaltungen beginnen, zeigen sich die Studierenden von ihrer entspannten Seite. Auch bei fünfzehn Minuten Verspätung reiht man sich in die lange Schlange für einen Kaffee ein oder zündet sich noch eine Zigarette an. Die Dozenten scheinen sich damit abgefunden zu haben. Ihre müden Studenten waren am Abend zuvor vielleicht in einem der Restaurants mit lauter, russischer Musik, einer Bar mit lauter, westlicher Musik oder mit einem Bier im Zimmer eines Freundes. Die meisten Studierenden allerdings saßen wahrscheinlich emsig in ihren Zimmern oder in der Metro, auf dem Weg zu ihren Eltern am Rand der Großstadt, und lasen ihre Texte. Wer hier Weltliteratur studiert, wälzt sich für ein einzelnes Seminar in wenigen Wochen durch gut tausend Seiten, vom französischen Symbolismus über Hesses Steppenwolf bis zu Hemmingways Knochenprosa.

Russlands Leuchtturmproblem Für ein Studium an der MGU, dem verblassenden Leuchtturm unter den Hochschulen Russlands, braucht man entweder die entsprechenden Noten für ein Stipendium oder einen

wohlhabenden Sponsor; dass es von denen einige gibt, zeigen die weißen und schwarzen SUVs mit deutschem Markenzeichen, die zur frühen Stunden um die Parkplätze kämpfen. Das Studium an der Universität kostet im Normalfall über 7.000 Euro im Jahr. Im Gegenzug muss man den Campus nicht verlassen: Botanischen Garten, Lebensmittelläden, Restaurants, Banken, Apotheken, ein geologisches Museum – alles fußläufig erreichbar. Über allem thront der Präsident der Universität, Viktor Sadovnichy, seit 21 Jahren besetzt er diesen Posten. Im Hauptgebäude, dem sowjetischen Monumentalgebäude und Stolz der Universität, ist er dauerpräsent; die Flachbildschirme zeigen den charismatischen Universitätsvater bei Treffen mit anderen Granden aus Russland und der Welt. Dazwischen mischen sich ab und zu die aktuellen Uni-Rankings, hier läuft der Anspruch der Realität davon: Im Reputations-Ranking der Times stand die MGU dieses Jahr, nach letztjährigem Fehlen, auf Platz 50, im Universitätsvergleich jedoch abgeschlagen und hinter der 200er-Marke.

Wenn das „i“ zur Masse wird Die Geräte, die Kamera, Notizzettel und Schminkspiegel verbinden, sind hier allgegenwärtig: Smartphone und Tablets, selten mal ein Notebook. Kaum ein Gerät, auf dem nicht ein leuchtender Apfel prangt, starke und teure Marken werden in Russland schnell zum Statussymbol. Jeder kann sie sich leisten – oder soll sie sich leisten. In Bankfilialen werden günstige

Konditionen für jeden versprochen, auf dem Weg in die Moskauer Metro wechseln sich die Werbeplakate mit den neusten Angeboten. Die Neuanschaffungen dann mit Inhalt zu füllen ist dank einer semilegalen Kulturflatrate kein Problem: E-Books finden sich schnell und kostenlos auf russischen Seiten, Musik und Filme genießt man im osteuropäischen Facebook-Äquivalent VKontakte. Hier veröffentlicht man auch Fotos und Videos, deren Urheber davon nichts wissen, alles, ohne in Angst zu leben, dass eine Abmahnung ins Haus flattert.

oRGANISATION WIE FRÜHER So fortschrittlich die Studierenden mit der Technik des 21. Jahrhunderts auch umgehen mögen, die Organisation ihres Studiums läuft noch im Fluss der alten Zeiten. Den eigenen Stundenplan überprüfen sie mithilfe der Aushänge vor den entsprechenden Lehrstühlen. Die Dokumente für Ausweise und Stipendium geben sie persönlich und original gestempelt bei der zuständigen Sachbearbeiterin ab, auf Antworten per E-Mail wartet man vergeblich. Eine hochschulweite Internetplattform für Materialien und Terminabsprachen gibt es nicht. Solche Lücken werden dezentral geschlossen, wenn etwa einige Dozenten der jüngeren Generation für ihre Kurse Mailinglisten oder Gruppen in den sozialen Netzwerken eröffnen. Es zeigt, dass man woanders wahrscheinlich eine bessere Lehre genießen würde. Doch der Charme dieser Universität wird erhalten bleiben, solange sich auf diesem Campus Gedenktage zum Großen Vaterländischen Krieg mit spontanen Harlem Shakes abwechseln können. Jan.Lindenau@uniglobale.com

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Global village

Russische Studierende über ihren Alltag, ihre Träume und Deutschland

Zwischen McDonald’s und Rammstein Wodka, veraltete Technik und schlechte Fremdsprachenkenntnisse – Klischees, die man über russische Studierende immer wieder findet. Unsere Vorstellung über Russland und seine Studenten sind diffus. Neben Moskau, Putin und Kirche wissen wir wenig über den Alltag im größten Land der Erde. UNIGLOBALE hat sich in Kasan, der Hauptstadt der Republik Tatarstan, umgesehen und sich mit vier Kasaner Studierenden unterhalten. Sie berichten über ihr Studium, ihre Träume, ihren Medienkonsum und was sie antreibt. 56 uniglobale


Sergej Schaldybin [20]

UG: Was studierst du? S. S.: „Ich studiere Sportmanagement im 3. Studienjahr.“ UG: Warum lernst du Deutsch? „Mir haben schon immer die Sprache und Aussprache gefallen. Seit der 5. Klasse in der Schule lerne ich Deutsch. Früher habe ich mir mit meinem Vater oft Kriegsfilme angesehen und da kamen auch immer ein paar deutsche Wörter vor. Mir gefällt der Akzent irgendwie. An der Uni besuche ich jetzt den Deutschunterricht auf freiwilliger Basis. Das macht mir Spaß.“ UG: Wovon träumst du? S. S.: „In der Zukunft würde ich gerne etwas mit Sport machen. Ich spiele selbst in der Unifußballmannschaft, zwei Mal die Woche trainieren wir. Wir sind auch ziemlich erfolgreich. Fußballmanager eines bekannten Fußballclubs wie FC Bayern München – das wäre ein Traum für mich!“ UG: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in deinem Leben? S. S.: Sie spielt schon eine Rolle, aber keine sehr große für mich. In Kasan wohnen alle meine Freunde nah beieinander. Da kann man sich ziemlich schnell besuchen. Das Handy ist für mich wichtiger als VKontakte (Anm. d. Red.: russische Variante von Facebook). Ich telefoniere zum Beispiel oft mit meiner Mutter.

Gulja Dawletbajewa [20]

UG: Was studierst du? G. D.: „Ich studiere Fremdsprachen und Übersetzung im 2. Studienjahr. Meine Sprachen sind Chinesisch, Englisch und Deutsch.“ UG: Warum lernst du Deutsch? G. D.: „Für Deutsch fing ich an mich wegen der Musik zu interessieren. Mir gefallen Gruppen wie Lacrimosa, Rammstein und LaFee, aber auch Bach und Beethoven. Außerdem wohnen sehr gute Freunde von mir in Berlin.“ UG: Wovon träumst du? G. D.: „Ich hätte gerne, dass es allen Menschen gut geht. Ich komme aus einer kleinen Stadt und da scheinen mir die Leute irgendwie zufriedener. In den großen Städten sind viele Menschen traurig oder schlecht gelaunt, meckern sich gegenseitig an. Zum Beispiel im Bus oder im Geschäft. Das belastet mich manchmal ziemlich stark.“

UG: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in deinem Leben? G. D.: „In der heutigen Zeit spielt das Internet bei uns eine große Rolle. Zum Beispiel um im Studium schnell an Informationen zu kommen oder um miteinander in Kontakt zu bleiben. Ich unterhalte mich viel mit meinen Freunden bei VKontakte. Wenn es darauf ankommt, könnte ich aber einige Tage darauf verzichten. Das Telefon nutze ich eher selten, nur um Verabredungen zu treffen. Ich bemühe mich immer, die lebendigen Leute zu sehen.“

Rassim Sakirow [28]

UG: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in deinem Leben? R. S.: „Heutzutage ist es wichtig, immer aktuell informiert und mobil zu sein. In meinem Leben habe ich aber immer Probleme mit Technik (lacht). Irgendwie habe ich genug davon und finde es nicht interessant. Ich habe auch keinen Computer. Natürlich nutze ich das Internet, dann aber nur, um an bestimmte Informationen zu kommen. Für die Kommunikation nutze ich es nicht. Ich schätze reale Treffen, wenn man die Energie zwischen den Menschen spürt.“

Diana Fazlitdinova [21]

UG: Was studierst du? R. S.: „Zur Zeit bin ich kein Student, sondern arbeite bei McDonald’s. Nebenbei eigne ich mir aber selbständig viel Wissen an, zum Beispiel die deutsche Sprache. Bis vor Kurzem habe ich drei Semester Russische Philologie studiert, bis ich festgestellt habe, dass mir das Studium nicht gefällt. Im Herbst möchte ich die Aufnahmeprüfung für Deutsche Philologie an der Föderalen Uni in Kasan bestehen (Anm. d. Red.: die Universität ist eine der prestigereichsten Russlands).“ UG: Warum lernst du Deutsch? R. S.: „Alles was ich über Deutsche weiß, ist, dass sie sehr gründlich sind. Das alles seine Ordnung und seinen Platz hat. Und das ist mir als Tatare persönlich sehr nahe. Bei den Russen ist diese Eigenschaft nicht ganz so ausgeprägt. Das heißt nicht, dass sie weniger talentiert sind. Sie legen nur mehr Wert auf andere Dinge. An der deutschen Sprache gefällt mir, dass sie sehr klar und strikt in ihrer Grammatik ist. Ich habe das Gefühl, dass mir die Sprache hilft meine Gedanken und Gefühle zu ordnen, mich zwingt, klar zu denken.“ UG: Wovon träumst du? R. S.: „Eigentlich führe ich gerade ein gutes Leben. Meine materiellen Grundbedürfnisse sind gedeckt und ich habe die Freiheit meine Persönlichkeit auf vielen Ebenen selbständig weiter zu entwickeln. Es wäre schön, wenn jeder Mensch diese Möglichkeit hätte.“

UG: Was studierst du? D. F.: „Übersetzung und Übersetzungswissenschaft im 2. Studienjahr. Meine Fremdsprachen sind Chinesisch, Englisch und Deutsch.“ UG: Warum lernst du Deutsch? D. F.: „Mir gefiel schon immer die Aussprache. Ich hatte damals die Wahl zwischen Französisch, Italienisch und Deutsch. Französisch gefiel mir nicht, Italienisch spricht man nur in Italien, deshalb habe ich mich für Deutsch entschieden. Das spricht man in mehreren Ländern, wie der Schweiz oder Österreich. Außerdem gibt es für russische Studenten viele Möglichkeiten über Stipendien für einige Zeit nach Deutschland zu gehen.“ UG: Wovon träumst du? D. F.: „Ich würde gerne in Deutschland leben. Vielleicht dort einen Master machen, z. B. in International Business oder International Education. Die Bildung dort hat einen guten Ruf und ist vergleichsweise günstig.“ UG: Welche Rolle spielt die Digitalisierung in deinem Leben? D. F.: „Eine sehr große Rolle. Ich wache morgens auf, gehe ins Bad und statt mich zu waschen (lacht) verbringe ich etwa 20 Minuten mit meinem Smartphone. Ich überfliege die Nachrichten, schaue bei VKontakte, Facebook und Twitter nach, checke meine E-Mails. Im Prinzip sind diese Sachen immer bei mir geöffnet. Ich habe viele Freunde in der ganzen Welt und so kann ich mit ihnen den Kontakt halten.“

Sophia Wiemer arbeitet zur Zeit als Lektorin der Robert Bosch Stiftung an einer privaten Universität in Kasan. Auch nach mehreren Aufenthalten in Russland lässt sich für sie das Land nicht umfassend erklären. Es ist diese gewisse Widerspenstigkeit, die sie fasziniert. uniglobale 57


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Impressum Herausgeber Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß Chefredakteur: Sebastian Weiß (V. i. S. d. P.) Stellvertr. Chefredakteurin: Christin Meißner Mitarbeiter dieser Ausgabe: Philipp Blanke, Frank Doellinger, Rebecca Enzinger, Alexander Florin, Jonas Gerding, Jenny Kallenbrunnen, Christiane Kürschner, Jan Lindenau, Christin Meißner, Karoline Menge, Susanna Ott, Laura Rademacher, Julia Rienow, Mathias Roth, Isabell Slisz, Sophia Wiemer Verlag SD Media Services GbR Reuchlinstraße 10–11, 10553 Berlin Tel.: +49 (0)30 / 36 28 64 30 E-Mail: mail@uniglobale.de | www.uniglobale.com

Die Vereinbarkeit von Job und Quidditch Ein erfolgreich beendetes Studium und die sich anschließende Suche nach einem Job stellen einen mitunter vor völlig neue Probleme. So erzählte mir vor Kurzem eine Freundin, dass sie gerade damit beschäftigt sei, ihre Online-Profile bewerbungstauglich zu bereinigen. Immer öfter würden Personalabteilungen nämlich einen kurzen Blick auf Facebook und Google riskieren, um herauszufinden, welcherlei Tätigkeiten ihre Bewerber im Lebenslauf großzügig ausgespart hatten. Sie entfernte alle Fotos, die zwar von einem gelungenen Studentenleben zeugten, aufgrund ihrer häufigen Nähe zu hohem Bierkonsum aber keinesfalls von einem potentiellen Arbeitgeber gesehen werden sollten, und machte ihre Online-Identität nahezu makellos. Nahezu, weil sie nichtsdestotrotz beim nächsten Bewerbungsgespräch gefragt wurde, weshalb sie des Öfteren online über Quidditch, jenen magischen Breitensport aus den Harry-Potter-Büchern, diskutiere, wie sie es so gern in den Kommentaren meines Blogs getan hatte. Falls diese Praxis der Personalabteilungen tatsächlich existiert, werde ich mich vermutlich auf eine lange Zeit der Arbeitslosigkeit und eine Menge unangenehmer Fragen gefasst machen müssen. Nicht nur, dass ich jede meiner Wochen in Wort und Bild in meinem Blog resümiere, bei Twitter zu oft meine Liebe zu Silvester-Stallone-Filmen erörtere und meine Facebook-Bilder selbst der BILD-Zeitung zu 58 uniglobale

krass sind; nein, auch beim Thema Quidditch bin ich nicht still geblieben. Vielleicht ging meine Studienkollegin das Problem auch einfach falsch an. Vielleicht geht es gar nicht darum, sich überall möglichst passgenau zu präsentieren und für das Facebook-Profilbild in einen Hosenanzug zu schlüpfen. Denn vielleicht ist die Frage vielmehr: Will ich jemals für einen Arbeitgeber arbeiten, der die hohe Qualität eines Silvester-Stallone-Films verkennt? Einen Job fand besagte Freundin am Ende trotzdem. Sie arbeitet jetzt bei einer Firma, die einer rein privaten Leidenschaft für Zauberersportarten sehr liberal gegenüber steht. Die Quidditch-Kommentare habe ich mittlerweile trotzdem gelöscht. Nicht, weil ich es für notwendig hielt, sondern allein, weil ich ein guter Freund bin. Andre.Herrmann@uniglobale.com André Herrmann lebt in Leipzig, ist Lesebühnenaktivist und mit dem „Team Totale Zerstörung“ zweifacher deutschsprachiger Team-Meister im Poetry Slam. Er kennt das Internet noch mit 28k-Modem und Angst vor der Telefonrechnung.

Anzeigen: Florian Diesing (Leitung), Dorothee Lange, Tel.: +49 (0)30 / 81 86 97 60, anzeigen@uniglobale.de Es gilt der Tarif Nr. 01 vom 28.11.2012. Gestaltung/Satz und Layout: Markus Blatz, Franziska Frenz, Christina Holzke, Sabine Redlich Druck: Vogel Druck und Medienservice GmbH Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag.

ISBN: 978-3-9814604-6-9

ISSN: 2196-579X

Bildnachweise: Seite 1: ©iStockphoto.com/LuisAlvarez, ©iStockphoto.com/Rtimages, ©miya227-Fotolia.com, 5: Albrecht Noack, 8: Illustration: Xenia Smykovskaya, 10: Illustration: Markus Blatz, Gehirn von Sven Gabriel/ The Noun Project *, 12–13: Albrecht Noack, 14: Foto-Illustration: Markus Blatz, nach einem Foto von Jonas Gerding, 15: Peter Keiler, 16: Illustration: Xenia Smykovskaya, 18: Illustration: Sabine Redlich, 20: Illustration: Christina Holzke, 22–23, 26: Albrecht Noack, 23 oben: Leo Pompinon, 28: Illustration: Sabine Redlich, 29: Claudia Tiersch, 30–31: Illustrationen: Sergi Bosch, 32: Foto-Illustration: Markus Blatz, nach Fotos von ©Ljupco Smokovski-Fotolia.com (Professor) und Jeff Geerling/Wikipedia.de ° (Laptop), 34: Bundesregierung/Steffen Kugler, 36: Maximilian Menge, 38: Albrecht Noack, 40: Veolia Wasser (Bildmontage: okea/ iStockphoto,Juri Samsonov/Fotolia), 41: Veolia Wasser (links + rechts: Torsten Proß, mitte: André Kehrer), 42: Illustration: Franziska Krüger, 44: ebay, BASF, Illustration: Sergi Bosch, 45: Leoni, 46: Illustration: Sergi Bosch, 48: Illustration: Sabine Redlich, unten: Claudia Tiersch, 50: Holger Müller@Damon English, 51: Christine Ecker, 52–55: Illustrationen: Xenia Smykovskaya, 53: Christin Meißner, 55: Jan Lindenau, ©OlegDoroshin-Fotolia.com 56–57: Sophia Wiemer, 58: Illustration: Nina Schumann Folgende Bilder sind mit den angegebenen Creative Commons Lizenzen lizensiert: * CC-BY 3.0 Unported http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/ ° CC-BY 2.0 Generic http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/deed.en

Die nächste Ausgabe von UNIGLOBALE erscheint am 14. Oktober 2013 bundesweit an den Hochschulen und Universitäten sowie an ausgewählten Standorten weltweit.


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