Uniglobale Juli August 2017

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Uniglobale S t u d i u m u n d K a r r i e r e i m 2 1. J a h r h u n d e r t

Jul/Aug 2017

w w w. u n i g l o b a l e . c o m

K arriere-Fokus

Medienbranche

Digitale   Nomaden

Leben und Arbeiten ohne   feste Homebase

Kraftklub im Interview   Vom Ende der politischen Lethargie

Traineeprogramme

Der perfekte Berufseinstieg   für alle, die sich noch   nicht  festlegen wollen   Studieren   im Ausland

Eine Erfahrung fürs Leben! Sommer-Gewinnspiel & Leserumfrage: Mitmachen & Gewinnen!


uf eine a t z t e J en 0 Stell von 33 rben. bewe

Mach, was wirklich zählt: ALS INGENIEURIN/INGENIEUR (BEAMTIN/BEAMTER)


EDITORIAL

IT’S NOT ABOUT THE DESTINATION, IT’S ABOUT THE JOURNEY Liebe Freunde des Sommers und Winter-is-coming-Rufer, Katalog-Blätternde und Reiseblog-Follower, Flugängstler und Vielfl ieger, wenn im Hörsaal Karohemden an Professorenkörpern kleben und das Erdbeereis so schnell schmilzt, dass man sich die Zunge daran verbrennt, setzt bei den meisten Studierenden der natürliche Fluchtreflex ein: Bloß weit weg von hier. Irgendwas mit Meer. Abkühlung. Cocktails am Strand.

REDAKTIONSALLTAG IN EMOJIS

Birte lebt gerade als digitale Nomadin. Ihr Artikel flatterte uns aus der Karibik ins

Das Internet ist dabei heute das, was früher der Neckermann-Katalog war: Millionenschwere Facebook-Seiten, deren Namen mit »Urlaubs-« beginnen und einem beruhigenden »Guru« oder aufmüpfigen »Piraten« enden, und ihre Follower mit Bildern und Videos von Traumurlauben versorgen.

Haus.

S. 8

Schwul, lesbisch, bi oder trans – das sollte doch mittlerweile wurscht sein im Job,

Man klickt sich durch und denkt: Das ist ja günstig! Da geht es für 500 Euro auf die Seychellen, nach Dubai oder Mexiko. Das Problem: 500 Euro ist ein gefühltes Jahresbudget für Dosenravioli und Billig-Lambrusco.

dachte unsere Autorin Gunda. Ihr Fazit

Also surft man weiter und kommt schnell auf den Trichter: Das kann ich selber. Und besser. Airbnb-Trip nach Amsterdam oder Blind booking-Überraschungsflug nach London, Couchsurfen in Tschechien oder Backpacking durch Thailand. Und mal ehrlich: Do it yourself-Reisen sind sowieso viel cooler – und der Lambrusco ist nachher immer noch drin.

Was mit Medien. Ein super Berufswunsch,

Eine reisewütige vorlesungsfreie Zeit wünscht Euch das UNIGLOBALE-Team.

nach der Recherche: Jein.

S. 16

findet unser Autor Jan. Für seinen Text sprach er mit einem Nachwuchsjournalisten der Axel Springer Akademie.

S. 20


BRAIN trifft POWER. HIER IM LAND ZUM LEBEN.

Willkommen in Mecklenburg-Vorpommern, Land zum Leben und Studieren. Wo Jennifer Stratmann und das Baltic Racing Team auf beste Studienbedingungen mit viel Praxisnähe abfahren. Unsere Unis und Fachhochschulen bieten alles für einen kraftvollen Karrierestart. Auch für dich. Bei uns kann man eben richtig Energie für die Zukunft tanken. Studiere in MV. Entdecke einzigartige Studiengänge und ein ganz besonderes Lebensgefühl:

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28 BLACK - DER ENERGY DRINK

Inhalt 30 Kraftklub im Interview

global Village 0 6

GLOBA L V ILL AGE 5 unvergessliche Ausl andserlebnisse

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INTERVIEW MIT KR AFTKLUB Vom Ende der politischen Lethargie

ST U DIERENDE & IHRE BLOGS Digitale Nomaden: Richtung Str and, mit dem Laptop in der Hand

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SOMMERGEWINNSPIEL HeiS Se Preise f ü r heiS Se Tage

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LESERUMFR AGE Sag uns, was du denkst – und ge winne!

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16

TR AINEEPROGR AMME Der perfekte Berufseinstieg f ü r alle, die sich noch nicht festlegen wollen

K A RRIERE-FOK US II: AU TOMOBILBR A NCHE, LU F T- & R AUMFA HRT Mit Sicherheit Karriere machen: Berufseinstieg in der Zulieferbranche

26 Deutsche First Lady im All: Interv ie w mit AstronautenA n wä rterin Nicola Baumann

Standards

03 EditoriaL 18

work & Life

K A RRIERE-FOK US I: MEDIENBR A NCHE Volontär und Agentur-Trainee: zwei Berufseinsteiger berichten

SCHMECKT ANDERS. IST ANDERS.

22 Interview mit MediaCom-Chef Dirk Fromm 24

istudy 08

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ENTDECKE BAOBAB!

POST ER Spielpl an zur Fr auenfussball-EM 2017

32 Impressum 34

COMIC BY JAMIRI Devices

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Serie Global Village

5 unvergessliche Auslandserlebnisse Im Ausland zu studieren, ein Praktikum zu machen oder eine Summer School zu besuchen, gehört mit Sicherheit zu den prägendsten Phasen während des Studiums. Fünf Studierende, die auf der Webseite www.studieren-weltweit.de bloggen, erzählen uns von Momenten, die für sie ganz besonders besonders waren.

Paul Assies Bonn – Nowosibirsk »Während meines Praktikums am Goethe-Institut Nowosibirsk bin ich an viele Orte in Russland gereist – unter anderem zum Baikalsee. Dieser war Anfang Februar noch vollständig zugefroren und mit einer dünnen Schneeschicht bedeckt. Bei strahlendem Sonnenschein hatten wir das perfekte Wanderwetter. Nach einigen Kilometern verstummten unsere Gespräche und wir waren umgeben von Schnee und Stille, nur gelegentlich unterbrochen durch das Knacken des Eises. Abends bin ich mit müden Beinen, einem freien Kopf und Sonnenbrand ins Bett gefallen und wusste: Hier möchte ich wieder hin!« Paul Assies [23] – Geschichte/Politik und Gesellschaft an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn – 3-monatiges Praktikum am Goethe-Institut in Nowosibirsk

Carolina Drüten London »Mein Studium in London war aus vielen Gründen spannend. Nicht nur, weil die Briten Tee in rauen Mengen trinken oder weil ich im ungewohnten Linksverkehr einige Male fast überfahren worden wäre (Spaß, Mama, mach dir keine Sorgen!), sondern auch, weil es die letzten Monate meines Studentendaseins waren. Die letzte Nacht werde ich nie vergessen. Nach der Abgabe unserer Masterarbeit zogen meine Studienfreunde und ich durch die Pubs und stießen auf uns an. Ich hätte die ganze Nacht vor Freude lauthals singen können – und doch herrschte auch eine wehmütige Stimmung, weil nun alles vorbei war.« Carolina Drüten [23] – Journalism, Media and Globalisation an der City, University of London

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U n ig lobale – g lobal vi ll ag e

A uf w w w.studieren-welt weit.d e, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF ) und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DA AD) berichten Studierende live von ihrer Zeit im Ausland. Auch v i a I n s t a g r a m , F a c e b o o k , Yo uTu b e u n d Tw i t t e r t e i l e n d i e C o r r e s p o n d e n t s i h r e Erlebnisse. Eine super Informationsund Inspirationsquelle für dein eigenes Auslandssemester!


Thanh Ngo Chi Berlin – Baton Rouge

Henning Brücker Berlin – Oslo

Sina Lehnberger Augsburg – Breslau »Eines meiner Highlights hier in Breslau war mit Sicherheit mein Geburtstag. Meine Freunde haben keine Mühen gescheut, um mir den Tag unvergesslich zu gestalten. Sie haben mir eine Europakarte gebastelt, auf der sich jeder verewigen konnte. Das war nicht nur ein kreativer Weg, mir ihre Glückwünsche zu übermitteln, sondern ist auch ein Symbol dafür, was Erasmus+ für mich bedeutet: Menschen aus ganz Europa werden von Fremden zu Freunden fürs Leben, die mich tagtäglich aufs Neue prägen, inspirieren und begeistern. Danke Breslau, dass du mir so viel mehr gegeben hast, als ich mir je erhofft habe!« Sina Lehnberger [24] – Sozialwissenschaften an der Universität Augsburg – Semester mit Erasmus+ an der Universität Breslau

»In Deutschland verbringe ich den 17. Mai, meinen Geburtstag, meist entspannt mit Freunden und meiner Familie. Aber in diesem Jahr, im Auslandssemester in Oslo, war alles ganz anders. Denn das Datum steht hier für den nationalen Ausnahmezustand, auf den die Norweger monatelang hinfiebern. Sie feiern dann in Tracht und Umzügen sehr ausgelassen die erste Verfassung von 1814. Deshalb fand meine Geburtstagsparty dieses Jahr in einem rot-weißblauen Flaggenmeer vor dem Schloss von König Harald V. statt. Gemeinsam mit meinen Erasmusfreunden habe ich dieses Erlebnis sehr genossen – ein unvergesslicher Geburtstag mit 200.000 Mitfeiernden und ›Hurra‹-Rufenden!« Henning Brücker [25] – Medien und Politische Kommunikation an der Freien Universität Berlin – Semester mit Erasmus+ an der Universität Oslo

»Für mich bis heute unvergessen: ein Besuch im NASA Stennis Space Center, das im Süden der USA liegt und die größte Einrichtung zum Test von Raketenmotoren ist. In ›NASA-Bussen‹ erkundeten wir das riesige Testgelände und erhielten bei einer Führung durch eine Testhalle interessante Einblicke in den Produktionsprozess dieser hochkomplexen Antriebstechnologie. Wirklich beeindruckend! Ebenso wie die Gastfreundschaft in den USA. Bei einem abendlichen Get-together haben uns amerikanische Studierende der Louisiana State University zum Beispiel an das traditionelle ›Crawfish Boil‹ – ein Gericht, bei dem Flusskrebse inklusive Scheren und Panzer serviert werden – herangeführt. Auch wenn es eine riesengroße Sauerei gab: Verletzt hat sich niemand und der gemeinsame Abend war einfach toll.« Thanh Ngo Chi [25] – Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin – Studienaufenthalt an der Louisiana State University über das Fulbright-Programm

Noch mehr Geschichten?

Einfach hier scannen und viele weitere Blogposts über das Studieren im Ausland lesen:

U n ig lobale

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STUDIERENDE & IHRE BLOGS

Richtung Strand –   mit dem Laptop in der Hand  Digitale Nomaden leben und arbeiten an den schönsten Orten der Welt. Durch ihre Blogs, Instagram-Accounts, Podcasts und YouTube-Channels lassen sie uns an ihrem Leben teilhaben und erzählen, wie und warum sie aus dem Alltag und seinen Strukturen ausgebrochen sind.

B ei d er N o mad C r uis e is t N adin e ( 2. v. r. ) z u s a m m e n m i t 16 5 a n d e r e n d i g i t a l e n Nomanden und Entrepreneurs von Spanien aus über den Atlantik geschippert. Statt A n i m a t i o n : C o w o r k i n g , W o r k s h o p s u n d Ta l k s rund ums ortsunabhängige Arbeiten.

Glücklich unterwegs w w w. d i g it a l n om a d s ou l s . d e Der Wendepunkt in Nadines Leben kam mit einem Unfall: »Es war Dezember 2014 und ich studierte damals gerade ein Semester lang auf Bali, eigentlich ein Traum! Doch dann hatte ich diesen schlimmen Unfall mit dem Roller, der für mich lebensgefährlich war. Dieses Erlebnis hat mich mental komplett verändert und gelehrt, einen Weg zu finden, der mich wirklich glücklich macht«, erzählt die 29-Jährige, die gerade in Freiburg ihren Master in Energie- und Ressourcenwirtschaft macht. Dass dieser Weg jedoch nicht über ein Angestelltendasein nach dem Studium führen würde, wusste sie schon damals. »Im Mai 2016 bin ich in Berlin zur Digitalen Nomaden Konferenz (DNX) gegangen und habe mich dort von vielen Menschen inspirieren lassen.« Weil sie viel in Asien gereist war, Neues ausprobieren und eine Webseite gestalten wollte, startete sie wenig später »womasia.de«, einen Asienreiseblog für Frauen. Dann kam eins zum anderen: Das erste Coworking Space in Dahab suchte jemanden, der die Social Media-Kanäle betreut. Also 08

U n ig lobale – iStudy

flog Nadine kurzentschlossen nach Ägypten. Vier Wochen arbeitete sie vor Ort und nahm anschließend an einem DNX Camp mit 26 anderen Digitalen Nomaden teil. »Das hat mich weiter inspiriert, arbeiten und reisen zu verbinden und darüber zu schreiben«, erzählt Nadine. Spontan beschloss sie sogar, vorerst nicht nach Deutschland zurückzukehren, organisierte stattdessen, dass ihre privaten Sachen aus ihrem Apartment geräumt wurden und vermietete es. Mit all dem Wissen, das sie sich mittlerweile angeeignet hatte, rief sie zeitgleich ihr Projekt »digitalnomadsouls.de« ins Leben. Auf dem Blog stellt sie verschiedene Kinder-, Tier- und Naturschutzprojekte vor, die sie auf ihren Reisen kennengelernt hat und auch finanziell unterstützt. Außerdem organisiert sie darüber Workations, mehrtägige Camps, bei denen die Teilnehmer gemeinsam arbeiten, Spaß haben und sich in sozialen Projekten engagieren. Zurzeit reist Nadine durch Äthiopien, danach will sie für einige Monate auf einer Luxusyacht auf dem Atlantik anheuern. Arbeiten und dabei die Welt entdecken – Nadine hat den Weg gefunden, der sie glücklich macht. Weiter in Text auf Seite 10


Coole Apps

für unterwegs

Zieh hinaus und lass dich hineinziehen.

Entdecken auf Umwegen Stadtpläne und Karten-Apps sind zwar schön und gut, aber die interessantesten Entdeckung e n m a c h s t d u m i t u n t e r, w e n n d u d i c h i n e i n e r fremden Stadt auch mal verläufst. Die perfekte A nleitung dafür liefer t » Dérive«: Die A pp forder t z. B. dazu auf, einer Person mit H ut zu folgen, eine Katze zu suchen oder an der nächsten Ampel todesmutig rechts statt links abzubiegen. Also: G et lost and discover!

Dérive, iOS & Android (kostenlos)

Meet locals D u w i l l s t n i c h t n u r d i e To p - S e h e n s w ü r d i g keiten abgrasen, sondern so richtig in ein fremdes Land eintauchen? Dann melde dich bei »With locals« an. Auf der Plattform findest du Einheimische, die Reisende bei sich zuhause zum Essen einladen, die dir die geheimen Ecken ihrer Stadt, die schönste Street Art oder besten SecondHand-Shops zeigen.

With locals, iOS & Android (kostenlos)

Videotagebuch im Sekundentakt »1 S e c o n d E v e r y d a y « i s t s u p e r f ü r a l l j e n e , d i e mehrere Wochen unterwegs sind – und sich später nicht nur via Fotos zurückerinnern wollen. Denn die App kreiert aus verschiedenen Videoseq u e n z e n , g e n a u e r g e s a g t : e i n e r S e k u n d e p r o Ta g , ein feines Reisefilmchen. Fetzt!

1 Second Everyday, iOS (5,49 €) & Android (kostenlos)

Auch Autorin Birte nutzt die Freiheiten, die ihr Job bietet. D i e s e n Te x t h a t s i e i n d e r Karibik geschrieben, inzwis c h e n l e b t s i e a u f S a n s i b a r. Geschichten aus ihrem Leben gibt ’s auf waitingishappiness.com

Digitaler Kassensturz Wer hat die letzte Airbnb- Unterkunft bezahlt? Wer den Mietwagen und die letzte Runde Bier? Reist du mit mehreren Leuten, kann das Kostensplitting schon mal in eine nervige Wissenschaft ausarten. Die A pp »S plit wise« löst das Problem: Alle Ausgaben lassen sich hier eintragen; am Ende wird angezeigt, wer wem wie viel schuldet.

Splitwise, iOS & Android (kostenlos)

WiFi – immer und überall Am Flughafen stundenlang auf die Weiterreise zu warten, ist schon schlimm genug. Schlimmer wird’s, wenn die H ot S pot-Verbindung nicht funz t. » W i F O X « e r w e i s t Tr a v e l j u n k i e s h i e r e i n e n g r o ß e n Dienst, denn die App bietet eine interaktive Karte mit den WiFi-Passwörtern von Hunderten Flughäfen weltweit. Ebenso nützlich ist die Anwendung »Wifinit y«: Sie listet W L A N - N et z werke und Passwör ter rund um den G lobus auf.

WiFOX, iOS (2,29 €) & Android (2,19 €) Wifinity, iOS & Android (kostenlos)

Wenn die Natur ruft … … ist man besonders auf Reisen oft aufgeschmiss e n . D i e A p p » F l u s h To i l e t « i s t d i e R e t t u n g f ü r alle, die mal müssen, denn sie zeigt, wo sich in der Nähe das nächste öffentliche Klo befindet und wie man am schnellsten dort hinkommt.

Flush Toilet, iOS & Andoid (kostenlos)

Wer war schon wo? Mit »Been« kannst du deine Reisen um die Welt dokumentieren. Die App visualisiert die besuchten L ä n d e r, s o w o h l p r o z e n t u a l a l s a u c h auf einer Weltkarte.

Been, iOS & Android (kostenlos)

Studium, Praktikum oder Sprachkurs im Ausland? Antworten auf deine Fragen sowie jede Menge Inspiration für deinen Auslandsaufenthalt findest du hier:

www.studieren-weltweit.de


Digitale Nomaden Hacks zum Hören w w w. d i g it a l e n om a d e np o d c a s t . d e »Ich möchte, dass jeder Mensch sein Leben so führen kann, wie er es will. Damit jeder das machen kann, worauf er Bock hat, und von da aus arbeiten kann, wo er will, ist es höchste Zeit, das klassische 9-to-5-Arbeitsleben zu überdenken«, sagt Timo, der zusammen mit seinem Kumpel Sascha den »Digitale Noma-

den Podcast« betreibt. Ihr Ziel? Den modernen Lifestyle des ortsunabhängigen Arbeitens in die Welt tragen. »Wir interviewen Menschen, die ein Leben nach ihren eigenen Maßstäben leben wollen und zeigen gleichzeitig auch unseren Weg in das digitale Nomadentum.« Infiziert wurde Timo von dieser Art zu leben und zu arbeiten, als er 2012 in Neuseeland Work & Travel machte. »Ich bin dort per Fallschirm aus einem Flugzeug gesprungen, habe in heißen Quellen gebadet, einen Vulkan überquert, Hobbithügel gesehen, Kiwis gepflückt und eine unheimlich krasse Gastfreundschaft erfahren, als mein Campervan nach wenigen Monaten leider den Geist aufgegeben hat«, erzählt der 26-Jährige. Doch irgendwann war die schöne Zeit zu Ende und Timo nahm den Flieger zurück nach Deutschland. »Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich vom Flughafen die U-Bahn genommen und in die genervten und gestressten Großstadtgesichter

geguckt habe. Da habe ich mich gefragt: Will ich auch so enden?« Also suchte Timo neben der Uni – er studiert in Hamburg Soziologie und BWL – nach Alternativen, machte eine systemische Coaching-Ausbildung und besuchte viele Seminare. Dabei traf er auch Sascha, mit dem er vor knapp einem Jahr den »Digitalen Nomaden Podcast« gestartet hat. Inzwischen wurde dieser rund eine Million Mal gedownloadet und die beiden sind aktuell vom Tiger Award für den besten Podcast des Jahres nominiert. Doch auch wenn seine berufliche Freiheit es Timo erlauben würde, nach dem Studium pausenlos zu reisen, ist das gar nicht seine Absicht: »Ich möchte einfach die Möglichkeit haben, an einem dunklen Wintertag den nächsten Flieger ins Warme zu nehmen und erst einmal drei bis vier Wochen wegzubleiben.«


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Traineeprogramme

Beim

Illustration: Katharina Bourjau

Noch ’ne Ausbildung? Das mag sich manch ein Absolvent denken, wenn er vor der Wahl steht: Traineeprogramm oder Direkteinstieg? Andererseits: Nicht jeder fühlt sich nach der Uni gut auf den Berufsstart vorbereitet. Das wissen auch die Unternehmen und nutzen Traineeprogramme, um Nachwuchskräfte gezielt zu fördern und auf Führungspositionen vorzubereiten. 12

U n ig lobale – wor k&li fe

Wachsen D

helfen

er Direkteinstieg ist nach wie vor die häufigste Variante des Berufseinstiegs. Mittlerweile bieten aber fast die Hälfte der Unternehmen auch Traineeprogramme an.

Für wen eignet sich ein Traineeprogramm? Ein Traineeprogramm ist der ideale Berufseinstieg für jeden, der noch nicht genau weiß, in welchem Bereich er konkret arbeiten will und noch etwas Zeit zum Orientieren braucht. Denn als Trainee ist man in der Regel noch nicht auf eine konkrete Position festgelegt, sondern bekommt Gelegenheit, verschiedene Abteilungen eines Unternehmens kennenzulernen und herauszufinden, was einem am meisten liegt.

Bin ich ein Trainee-Typ? Wenn du keine Lust auf einen Sprung ins kalte Wasser hast, sondern schrittweise an verantwortungsvolle Aufgaben herangeführt werden möchtest, bist du in einem Traineeprogramm gut aufgehoben. Das heißt natürlich nicht, dass du die Zeit nicht nutzen solltest, um zu zeigen, was du alles kannst. Da Trainees häufig ihren Einsatzort wechseln, solltest du außerdem flexibel und kontaktfreudig sein. Und bereit, jede Menge zu lernen – denn in der Regel gehören auch diverse Fortbildungen dazu.


Trainee vs. Direkteinstieg Als Trainee hat man die Gelegenheit, sich früh ein Netzwerk im Unternehmen aufzubauen. Man lernt viele verschiedene Einsatzorte und damit auch Perspektiven kennen, was ein großer Vorteil im späteren Berufsleben sein kann. Unter Umständen übernimmt man erstmal kleinere Projekte als ein Direkteinsteiger und auch das Gehalt ist teils geringer. Meist bekommen aber auch Trainees nach einiger Zeit mehr Verantwortung übertragen. Nicht alle Traineeverträge sind unbefristet, die meisten Unternehmen sind aber an einer Übernahme interessiert – schließlich sind die Programme als Investition in den eigenen Nachwuchs gedacht.

Fragen & Antworten rund ums Traineeprogramm Wie lange dauert das? Die meisten Traineeprogramme haben eine Laufzeit von zwölf bis 24 Monaten. Manche werden für mehrere Fachrichtungen ausgeschrieben, andere richten sich beispielsweise speziell an Wirtschaftswissenschaftler oder Juristen. Was verdiene ich? Trainees dürfen in der Regel kein Top-Gehalt erwarten, können aber oftmals mit einem branchenüblichen Einstiegsgehalt rechnen. Nicht vergessen werden sollte, dass Unternehmen in der Regel einiges in diese Zusatzausbildung investieren. Das zahlt sich langfristig auch für die Trainees aus. Vorsicht aber, wenn das Gehalt zu sehr von dem eines Berufseinsteigers abweicht – dann sollte man prüfen, wie seriös das Programm ist. Denn: Ein Trainee ist kein Praktikant, sondern Hochschulabsolvent – und sollte entsprechend bezahlt werden.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen? Das hängt ganz vom Unternehmen ab. Es gibt Traineeprogramme, die sich explizit an Masterabsolventen richten, andere sind auch für Bachelor offen. Große Unternehmen verlangen neben guten Abschlussnoten häufig auch Auslandserfahrungen, Sprachkenntnisse oder Praktika. Die Auswahlverfahren sind zum Teil nicht ohne, denn vor allem die Plätze bei Großkonzernen sind begehrt, gelten sie doch in der Regel als qualitativ hochwertig. Häufig gehören mehrere Bewerbungsgespräche dazu, auch Assessment Center sind zumindest bei mittelständischen und größeren Unternehmen Standard. Sie dienen dazu, die Persönlichkeit und die überfachlichen Kompetenzen des Bewerbers zu analysieren, zum Beispiel mit Hilfe von Gruppenübungen oder Rollenspielen.

59 53 41 39 36

Trainees berichten

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Automobilbranche

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Patrick Koebe [29] ist Wirtschaftsjurist und absolviert ein Fachtraineeprogramm u. a. in der Abteilung »Patente, Marken, und Design« bei der Audi AG in Ingolstadt.

Durchschnittliches Jahreseinkommen von Trainees (brutto)

Autoindustrie – 59.259€ Banken, Finanz, Versicherung –

Wie die Bezahlung ausfällt, hängt stark von der Art des Traineeprogramms und vor allem auch von der Branche ab, wie diese Übersicht zeigt:

5 3 .1 8 9 € L o g i s t i k , Tr a n s p o r t , Ve r k e h r – 41. 7 8 6 €

Einzelhandel – 36.094€ Mascha Dinter hat Germanistik studiert und arbeitet als freie Journalistin in Köln. Bei der R e c h e r c h e f ü r d e n Te x t h a t s i e überrascht, dass mittlerweile auch für G eisteswissenschaf tl e r e i n i g e Tr a i n e e p r o g r a m m e angeboten werden.

M e d i e n , P r e s s e – 3 1. 3 8 0 € To u r i s t i k , F r e i z e i t – 2 2 . 6 3 4 €

Quelle: Gehalt.de

M a s c h i n e n b a u – 3 9 .1 9 9 €

»Als Autofan war es immer mein Traum, in der Automobilindustrie zu arbeiten. Im Masterstudium habe ich mich auf Marken-, Design- und Urheberrecht spezialisiert. Die ausgeschriebene Traineestelle passte also perfekt. Der Vorteil gegenüber einem Direkteinstieg: Als Trainee habe ich die Möglichkeit, verschiedene Arbeitsbereiche kennenzulernen, mich fachlich weiterzubilden und bereichsübergreifend zu vernetzen. Dabei werde ich von zwei Paten, einem erfahrenen Trainee und einem Managementpaten, unterstützt. Die Hauptaufgabe meiner Abteilung besteht darin, das geistige Eigentum der Audi AG zu schützen und zu koordinieren. Besonders spannend ist es, neue Produkte und Designs zu sehen, bevor sie auf den Markt kommen. Außerdem erarbeite ich gemeinsam mit meinen Kollegen Strategien, um für unsere U n ig lobale

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Entwicklungszusammenarbeit Rebecca Paulus [28] absolviert ein Traineeprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

Produkte und deren Bestandteile den bestmöglichen rechtlichen Schutz zu erreichen – und zwar weltweit. Zusätzlich unterstützen wir die Rechtsabteilung, wenn es darum geht, gefälschte Waren aus dem Verkehr zu ziehen. Super ist, dass ich den Verlauf meines Traineeprogramms selbst mitgestalten und eigene Interessen und Ideen, wie zum Beispiel Dienstreisen ins Ausland, einbringen kann.«

Trainee als Karrieresprungbrett

Stefan Hamm ist bei Lidl Deutschland als Geschäftsführer für das Recruiting und die Personalentwicklung zuständig.

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Transitional Justice (ICTJ) in Kampala, der Hauptstadt von Uganda. Diese Non-Profit-Organisation unterstützt die Zivilgesellschaft unter anderem in der Dokumentation von Menschenrechtsverletzungen, die während jahrzehntelanger Konflikte im Land begangen wurden. In meiner letzten fünfmonatigen Station des Traineeprogramms arbeite ich im BMZ-Referat für Frieden und Sicherheit in Berlin. Was mich bisher besonders begeistert, ist die Arbeitsweise der GIZ: Veränderungsprozesse werden immer partizipativ mit Partnern vor Ort geplant und gemeinsam nachhaltig und wirksam umgesetzt. Zudem ist es extrem bereichernd, in einem interkulturellen Team zu arbeiten, denn durch den Austausch von Erfahrungen haben wir schon viele innovative Ideen entwickelt.«

»Durch meine Traineestelle im Bereich Frieden und Nothilfe bin ich schon viel durch die Welt gereist. Zum Beispiel nach Kolumbien, meinem ersten Einsatzort. Acht Monate habe ich dort im GIZ-Programm ›ProPaz‹ gearbeitet, das die Friedensentwicklung in dem seit über 50 Jahren andauernden bewaffneten Konflikt unterstützt. Meine Aufgabe bestand vor allem in der methodischen Beratung von Veränderungsprozessen in den Themen Opferentschädigung, Landrückgabe und Erinnerungsarbeit. Für mich eine sehr spannende Erfahrung, denn ich war während einer Zeit vor Ort, in der die Regierung und die Farc-Rebellen ihr Friedensabkommen verabschiedet haben. Zurzeit bin ich für drei Monate im Landesbüro des International Center for

Im Interview mit einer Berufseinsteigerin erfährst du, wie ein Traineeprogramm im Bereich Einkauf abläuft:

»Wer mit Vollgas in das Berufsleben einsteigen will, ist bei Lidl genau richtig. Trainees absolvieren bei uns ein umfangreiches sowie anspruchsvolles Ausbildungsprogramm und übernehmen direkt eine verantwortungsvolle Position im Unternehmen. Besonders ist bei Lidl die gute Mischung aus strukturierter Einarbeitung und Eigenverantwortung: Wir bereiten Berufseinsteiger intensiv auf ihre Aufgaben vor, bringen ihnen aber von Anfang an auch Zutrauen entgegen, diese eigenverantwortlich zu bearbeiten. Zweimal jährlich beginnt das Lidl-Traineeprogramm in den Fachbereichen Warengeschäft, Logistik, Immobilien, Personal, Controlling, Revision oder IT. Nach einer Einführung in alle Unternehmensprozesse, inklusive einer Einarbeitung in einer der 39 Regionalgesellschaften sowie einer der rund 3.200 Filialen,

übernehmen unsere Trainees selbstständig Projekte. Außerdem schnuppern Trainees internationale Luft bei der Lidl Stiftung, wo sie die Möglichkeit haben, länderübergreifende Einblicke zu gewinnen. Als Trainee bei Lidl sollte man vor allem den Ansporn haben, anzupacken und unternehmerisch zu denken. Unser Marktumfeld ist sehr spannend und dynamisch, deshalb brauchen wir schnelle Köpfe und gute Ideen. Stillstand kennen wir nicht. Gleichzeitig wollen wir unsere Mitarbeiter langfristig fordern und fördern. Wer also nach dem Traineeprogramm noch nicht genug hat, kann zum Beispiel an unserem internationalen Job-Rotation-Programm teilnehmen und bis zu 18 Monate in einem anderen Lidl-Land verbringen. Lidl lohnt sich also definitiv für Trainees.«

TRAINEE BEI EDEKA

▶   goo.gl/4gjbsT


Zukunft ernten. Ben Rehan fand als internationaler Trainee den Einstieg bei CLAAS und widmet sich seither der modernen Erntetechnik. Der Ingenieur kennt den LEXION in allen Facetten. Gerade konnte er in Thailand bei einem Projekt zur Mechanisierung der Reisernte sein Wissen enorm erweitern. Dank engagierter Mitarbeiter bleibt CLAAS führend in der Agrartechnik.

Die Landtechnik ist einer der lebenswichtigsten Wirtschaftszweige der Welt, denn die Menschheit wächst immer weiter. So werden im Jahr 2025 etwa 8 Mrd. Menschen auf der Erde leben. Moderne Erntemaschinen helfen, die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu bedienen. Hightech-Produkte von CLAAS sind in 140 Ländern im Einsatz. Mit mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren Standorten weltweit erzielen wir einen Umsatz von 3,6 Mrd. Euro.

Zukunft ernten: www.claas.jobs


Diversit y

O

r ü a f l n l es? e f f

Wie wichtig Diversity und die Wertschätzung von LGBTI-Mitarbeiter*innen (= Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender und Intersexual) ist, haben mittlerweile viele Unternehmen erkannt. Trotzdem zeigen Umfragen, dass es in der Praxis mitunter immer noch hapert. Dabei ist doch wohl eines klar: Wirklich erfolgreich und glücklich ist man im Job erst dann, wenn man so sein kann, wie man ist.

Im Hintergrund ein leises Krähen. »Entschuldige«, sagt Carlos Sainz fröhlich, »das ist mein kleiner Sohn. Ich bin zuhause und nehme gerade acht Monate Elternzeit.« Dass ein Mann so lange in Elternzeit geht, ist nicht selbstverständlich. Aber das ist nicht der Grund, warum wir telefonieren. Denn Carlos kann die Zeit mit seinem Kind auch deswegen so genießen, weil es für seinen Arbeitgeber eBay völlig selbstverständlich ist, dass der Marketingplaner dafür ein paar Monate fehlt – als verheirateter schwuler Mann.

zu seinem Partner für sich: »Als ich im Consulting gearbeitet habe, habe ich immer gesagt, ich würde nach Berlin gehen, um ›Freunde zu besuchen‹. Dabei war ich natürlich bei meinem Freund.« Man hört ihm noch heute an, wie belastend das war. Und auch wenn er sagt, im Job nie offene Diskriminierung wegen seiner Homosexualität erlebt zu haben, macht diese Episode doch klar, dass es als LGBTI eben leider nicht selbstverständlich ist, immer sagen zu können, wer man ist. Insbesondere im Arbeitsleben. Im Rahmen einer Umfrage der Universität Karlsruhe gaben immerhin knapp ein Viertel der LGBTI-Befragten an, ihre sexuelle Identität hätte negative oder eher negative Auswirkungen auf ihre Karriere.

Sagen, wer man ist So entspannt lief es für Carlos aber nicht immer. Bei seinem alten Arbeitgeber, einer Unternehmensberatung, behielt er die Liebe 16

U n ig lobale – wor k&li fe

Dabei ist Diversity, also eine vielfältige Belegschaft zum Beispiel in Sachen Kultur, Geschlecht oder sexuelle Orientierung, ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor für Unternehmen. Neue Kundengruppen können erschlossen werden, die Arbeitsatmosphäre wird verbessert und auch Fehlzeiten der Mitarbeiter*innen lassen sich deutlich reduzieren, je offener die Atmosphäre ist. Nur zu akzeptieren oder tolerieren reicht jedoch nicht – Wertschätzung ist vielmehr das, worauf es ankommt.

Schon im Recruiting wichtig Carlos kann dem aus eigener Erfahrung nur beipflichten: »Je mehr du du selber bist, desto besser kannst du dein Potential leben. Jemand, der sich quält, kann keine gute Arbeit leisten und solche Leute gehen auch bald.« Oder sie fangen gar nicht erst an, wie Jan Vogel*, Berufseinsteiger im Marketing bei einem großen Pharmakonzern, berichtet. Während seiner Studienzeit besuchte der heute 28-jährige verschiedene Recruiting-Veranstaltungen. Auch solche, die sich explizit an LGBTI-Studierende richteten. Trotzdem: Oft schreckte ihn die Unternehmenskultur der Firmen ab. Gerade in eher konservativen Sektoren habe er den Eindruck, dass man als Arbeitnehmer*in gewissen Erwartungen entsprechen müsse. Heirat, Kinder, Eigenheim – alles schön heterosexuell. Daher war für ihn schnell klar, dass ein solcher Arbeitgeber für ihn nicht in Frage kommt: »Man verbringt so viel Zeit auf der Arbeit, sich dauerhaft zu verstellen, dass wäre mir auf Dauer zu anstrengend.«


STICKS & STONESGRÜNDER IM INTERVIEW

Der Marketing-Experte ermuntert daher auch alle New Hires zu sich zu stehen: »Sei du selber, die Leute sind oft offener, als man denkt.« Jan ist mit einem pauschalen Tipp für Berufseinsteiger*innen zurückhaltender. Wer sich wann und wie in der Firma oute, müsse jede*r selbst entscheiden. Wer unsicher und neu in einer Firma ist, der solle sich an einen vertrauenswürdigen Kollegen oder eine Kollegin wenden und ein bisschen vorfühlen.

Warum eine LGBTI-Karrieremesse? Initiator Stuart Cameron erklärt’s:

eine Idee mit einem ganz konkreten Ziel. Denn bei solchen Trainings könne gelernt werden, sich für alles zu öffnen, was abseits der (Hetero-)Norm ist – aber auch, mit welchen Vorurteilen man Kollegen*innen eben verletzen kann.

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Netzwerken hilft Gegen Diskriminierung

LGBTI und Visibility Viele Arbeitnehmer bemühen sich daher verstärkt um LGBTIs im Unternehmen, sowohl bei eBay als auch in Jans Firma gibt es LGBTI-Gruppen und -Beauftragte. Aber wie Jans Beispiel zeigt, sind solche Initiativen eben nur ein Baustein für Diversity in einem Unternehmen. Visibility, also die Sichtbarkeit von allem, was abseits der (Hetero-)Norm stattfindet, ist genauso wichtig. Gerade für Berufseinsteiger*innen. Denn wer sich über seinen Sektor informiert oder frisch eingestiegen ist, wird sich in erster Linie das Führungspersonal anschauen. »Und wenn man dann merkt, das sind alles weiße heterosexuelle Männer, die sind alle verheiratet, haben Kinder und wohnen im Vorort, dann traut man sich vielleicht nicht zu sagen, dass man homosexuell ist«, erklärt Carlos.

Auch Sophie Merkur*, Online-Chefin bei einem Nachrichtenmagazin, hat sich noch nie offensiv geoutet: »Ich spreche es nicht direkt an, zum Beispiel in Form von ›Hallo, mein Name ist XY und ich habe eine Freundin.‹ Werde ich aber gefragt, mit wem ich in den Urlaub fahre, sage ich schon ›Mit meiner Freundin‹.« Wie Carlos und Jan hat auch Sophie bislang noch keine offene Diskriminierung im Job erlebt. Aber sie weist auf einen weiteren Aspekt der indirekten Diskriminierung hin, der für LGBTIs ziemlich aufreibend werden kann: »Wenn ›schwul‹ als Schimpfwort verwendet wird oder ›Schwulenwitzchen‹ gerissen werden, dann fühle ich mich auch diskriminiert. KollegInnen dann zu erklären, dass schwul kein Schimpfwort ist, ist mühsam, aber offensichtlich immer noch notwendig.« Die 29-Jährige rät, antidiskriminatorische Sensibilisierungs-Trainings am Arbeitsplatz anzuregen. Ein ziemlich sperriges Wort, aber

Bei einem Tipp sind sich aber alle einig: Netzwerken! Und zwar nicht erst, wenn man im Unternehmen angekommen ist, sondern schon bei der Arbeitssuche. Sich mit LGBTI-Arbeitnehmer*innen auszutauschen, dabei ganz konkrete Informationen über die Arbeitskultur in einem Sektor oder einem Unternehmen zu erhalten, ist gerade wichtig, wenn man sich selber beruflich noch orientieren muss. Dafür bietet zum Beispiel die Sticks & Stones, Europas größtes LGBTI-Karriereevent, eine tolle Möglichkeit. Aber auch LGBTI-Netzwerke wie »Die Wirtschaftsweiber« geben gerne Auskunft und bieten Unterstützung für Berufseinsteiger*innen. *Name von der Redaktion geändert

D r. G u n d a W i n d m ü l l e r l e b t u n d arbeitet als freie Journalistin in Berlin und schreibt über das Thema Karriere mindestens genauso gern wie über Liebe, Sex und G e n d e r-T h e m e n .

U n ig lobale

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Illustration: Nina Schumann


K arriere-Fokus I:   Medienbr anche

Junge, mach was Handfestes!

Was mit Medien!

Die A xel Springer Akademie gehört zu den begehrtesten Journalistenschulen D e u t s c h l a n d s . O b O n li n e, P r i n t , T V, Video, Audio oder Social Media – hier lernt man, Storys für jedes Medium zu produzieren.

Es gibt unzählige Wege, um in die Medienbranche zu gelangen, selten hat es mit dem eigenen Studium zu tun. Viele Studierende entscheiden sich deshalb, nach ihrer Zeit an der Uni noch als Trainee oder Volontär bei einem Unternehmen anzufangen. Wir haben mit zwei von ihnen gesprochen. Wenn Henry Donovan seiner Mutter für eine Sache dankbar sein kann, dann dafür, dass sie weiß, was für ein Spätzünder ihr Sohn ist. Sie wusste schon nach Henrys Abi ziemlich genau, in welchem Beruf er eine gute Figur abgeben würde: als Journalist. Clever, wie sie war, hielt sie den Mund – und ließ ihren Sohn erstmal machen. Der versuchte es zuerst bei der British Army, fing dann ein Staatswissenschaftsstudium in Passau an und landete irgendwann bei einem befreundeten Filmemacher, der sagte: Henry, ich will einen Dokumentarfilm in Jordanien drehen und brauche noch einen Reporter. Hast du Lust? Henry hatte Lust, und von da an wollte er Journalist werden. Als er seiner Mutter von seinem neuen Berufswunsch erzählte, konnte sie lächelnd sagen: Ich wusste es schon immer. Irgendwas mit Menschen, irgendwas mit Medien – Berufe aus der Kommunikationsbranche wie der Journalismus fallen ziemlich genau in den Schnittbereich dieser beiden Nach-Abi-Klischees. Das Problem: Dieser Bereich ist so riesig, dass sich jeder Studierende problemlos 20

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viermal darin verlaufen kann. Das Tolle: Dieser Bereich ist so riesig, dass sich jeder genau das aussuchen kann, was er kann und will.

Die Vielseitigkeit der Branche ist toll, birgt aber auch Gefahren Und genau wegen dieser Möglichkeiten zieht diese Branche so viele junge Menschen von den Hochschulen an, wie kaum eine andere. Du bist technisch versiert? Hier sind Kamera und Stativ. Deine Stärken liegen im Planen, Denken, Konzipieren? Ab in die strategische Beratung. Du kannst das Vertrauen deiner Mitmenschen schnell gewinnen? Glückwunsch, aus dir kann ein Reporter werden. Die Jobs scheinen an den Bäumen zu hängen und tatsächlich ist es in der Branche ein offenes Geheimnis, dass geeignete Bewerber händeringend gesucht werden – Begriffe wie Fachkräftemangel machen auch vor der Medienbranche nicht Halt. Lokalzeitungen und kleine PR-Agenturen kämpfen ebenso um gute und erfahrene Leute wie die großen Player. Dabei liegt die Betonung auf »gut und erfahren«. Und genau das


macht den Markt für Berufseinsteiger so unbequem. Auf so ziemlich jedem Lebenslauf wird man während der ersten Stationen das Wort »Selbstausbeutung« zwischen den Zeilen lesen: Unbezahlte Praktika. Geringe Löhne. Harte Arbeitszeiten. Das sorgt auch für eine hohe Fluktuation, und so ist es kein Wunder, dass es Arbeitgeber gibt, die es sich leisten, junge Talente längerfristig an sich zu binden und diese dabei bestmöglich zu fördern. Genau zu diesem Schritt entschloss sich Henry.

Als Volontär mit Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet Sein Schreibstil, das sagt der 27-Jährige selber, sei ausbaufähig. Also fing er an, sich an Journalistenschulen zu bewerben und siehe da: Die der Axel Springer Akademie in Berlin nahm ihn. Mittlerweile ist Henry hier seit fast einem Jahr Volontär. Die ersten sechs Monate absolvierte er eine crossmediale Ausbildung: auch schreiben lernen, aber vor allem Videos drehen, multimedial denken und arbeiten. Und auch wenn er mit seinem Stil immer noch nicht ganz zufrieden ist, kann er jetzt umso besser mit einer Kamera umgehen und Videos schneiden. Am Ende des ersten halben Jahres sollte sich diese Ausbildung bezahlt machen. Mit ihrem Abschlussprojekt »Sachor jetzt«, ein Holocaust-Erinnerungsprojekt auf Snapchat, sackte das Team von Henry einen Branchenpreis nach dem anderen ein – darunter auch den Henri-Nannen-Preis. Während Henry jetzt im Axel-Springer-Hochhaus am westlichen Ende von Berlin-Kreuzberg sitzt und die halbjährige Praxisphase bei der Zeitung »WELT Kompakt« und dem Jugendportal »Noizz« zu Ende geht, muss sich Andrea Böer am östlichen Ende des Szene-Bezirks Fragen zu ihrer Berufswahl gefallen lassen. Ach ja, Journalismus. »In der Schule habe ich mir das auch noch vorstellen können«, sagt sie. Aber dann, nach Abitur und Studium (Bachelor: Politikwissenschaft, Master: Politische Kommunikation), merkte die 27-Jährige, dass ein anderer Weg doch besser zu ihr passt: Ab in eine Agentur, Kampagnen auf die Straße bringen und das strategisch planen und gestalten, worüber dann später Journalisten berichten.

Individuelle Betreuung – schon im Vorstellungsgespräch Andrea lässt sich – genau wie Henry – von ihrem Arbeitgeber ausbilden: Im Herbst 2016 begann sie als Trainee bei Ressourcenmangel, einer Agentur im Netzwerk der renommierten Hirschen Group. Ihr Traineeprogramm hat keine feste Struktur, sondern wird individuell nach ihren Bedürfnissen und Interessen festgelegt. Ein Teamleiter ist für sie zuständig, spätestens alle drei Monate treffen sie sich, um zu schauen, was noch auf dem Zettel steht und in welchen Bereichen sich Andrea noch stärker entwickeln möchte. Diesen Zettel, den haben sie am Anfang des Trainees zusammen geschrieben; auf ihm stehen Worte wie Kundenkontakt, Konzeption, Projektmanagement und Controlling – alles Kompetenzen, die Andrea am Ende des Jahres bei Ressourcenmangel ausgebaut haben wird. Schon vor ihrem Trainee hatte Andrea in anderen Agenturen Praktika gemacht, doch dann gab ein Gedanke den Ausschlag: »Ich will politische und gesellschaftliche Themen bearbeiten und nicht nur Werbung für Schokoriegel machen.« Jetzt hat sie die Möglichkeit dazu. Wie das konkret aussieht, erklärt sie am Beispiel des Termins, der am nächsten Tag für sie ansteht: Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wird eine neue Umfrage und die von Ressourcenmangel konzipierte neue Kampagne präsentieren. Bei der Kampagne »Alkohol? Kenn dein Limit« geht es darum, Jugendliche und junge Erwachsene für einen bewussten Umgang mit Alkohol zu sensibilisieren. Die gute Nachricht der neuen Studie ist, dass die Zielgruppe tatsächlich immer weniger Alkohol trinkt. Damit dies auch an die Öffentlichkeit dringt, hat sie gemeinsam mit einer Kollegin den Pressetermin organisiert, sich um den Rahmen gekümmert – von den passenden Räumlichkeiten über die technische Ausstattung bis zur Gestaltung. Wenn das reibungslos klappt, wird später in den Redaktionen und Newsrooms der Republik über die Meldung dieser Veranstaltung diskutiert werden.

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Bildungsreise durch Europa Andrea möchte sich in Zukunft verstärkt auf Strategieberatung spezialisieren – bei den Agenturen gerne als Königsdisziplin angesehen. Das wissen auch ihre Vorgesetzten und geben ihr die Möglichkeit, sich sowohl bei Ressourcenmangel als auch innerhalb der Hirschen Group in diese Richtung zu entwickeln. Für die Zeit nach ihrem Trainee, das im Herbst endet, kann sich Andrea gut vorstellen, bei Ressourcenmangel zu bleiben. »Die Chancen, übernommen zu werden, stehen ganz gut«, sagt sie. Auch Henry hat während des Abschlussprojekts gemerkt, welche Möglichkeiten ein großer Konzern im Rücken bieten kann: »Keine andere Journalistenschule kann einem ein solches Reisebudget geben«, erklärt er mit Blick auf die Auslandseinsätze, die sein Team für ihr Abschlussprojekt angetreten haben: Budapest, Auschwitz, Prag, Minsk, Jerusalem, Tel Aviv. Henry selbst war zehn Tage in Israel, traf Holocaust-Überlebende, gewann deren Vertrauen. Nach dieser Zeit hat Henry für sich formuliert,

8 MEDIEN-BERUFE MIT ZUKUNFT was in seinen Augen einen guten Journalisten ausmacht: Neugier, die für andere auch nervig sein kann. Die Bereitschaft Missstände aufzuzeigen, auch gegen den Widerstand anderer. Und, das Wichtigste, mit Herz bei der Sache sein, bloß keine 9-to-5-Mentalität: »Diesen Job können nur leidenschaftliche Menschen machen«, sagt Henry. Und so einer ist Henry. Er suche Kontakt zu seinen Kollegen in der Redaktion, reiche Themenvorschläge ein, recherchiere nach Feierabend weiter. Die Chancen stehen auch bei ihm gut, dass sein Traum in einem Jahr in Erfüllung geht: hauptberuflich Reporter zu sein – also den Job zu haben, von dem Henrys Mutter schon immer wusste, dass er ihn gut machen wird.

Interview

Arbeiten am Puls   der Digitalisierung  Dirk Fromm ist Chief Operating Officer bei MediaCom. Deutschlands führende Mediaagentur sorgt dafür, dass Werbung punktgenau bei der Zielgruppe ankommt. Dafür werden auch clevere Köpfe frisch von der Uni gesucht. Herr Fromm, welche spannenden Aufgaben warten in einer großen Mediaagentur? Im digitalen Zeitalter könnten diese nicht vielseitiger sein. Im Kern steht die Mediaberatung – zum Joballtag gehören u. a. Konkurrenz-, Zielgruppen- und Nutzerschaftsanalysen. Doch unsere Kunden erwarten mehr: Wir sind mittlerweile Full-Service-Markenberater. In unserer Unit Science arbeiten Absolventen mit modernsten Datentechnologien und werden schnell zu Experten künstlicher 22

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Welche Skills sind in unserer digitalen Zeit gefragt? Hier erfährst du es: ▶   goo.gl/8MMDWx

Jan Lindenau darf endlich mal eine Offenlegung schreiben. Deswegen hiermit Of fenlegung: D e r A u t o r h at b i s E n d e 2 016 d i e Axel Springer Akademie besucht, ist seitdem als Reporter für die WE LT t ä t i g .

Intelligenz. Kreative können sich bei MediaCom Beyond Advertising austoben und erstellen Inhalte für alle Kanäle. Aufgrund der hohen Komplexität des Jobs bieten wir das in der Branche einzigartige Traineeprogramm »Campus« an. Der Schwerpunkt liegt auf der Mediaberatung, aber auch der Einstieg in Bereiche wie Forschung und Digitalkommunikation ist möglich. Was muss ein Bewerber mitbringen, damit er Sie beeindruckt? Bei MediaCom übernehmen schon die Trainees Verantwortung. Sie haben von Anfang an Kontakt zu Kunden, Vermarktern und Publishern – ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten und souveränes Auftreten sind für den Job daher unerlässlich. Gleichzeitig erwarten wir Freude an analytischen Aufgaben, da die Mediaplanung einen sicheren Umgang mit Zahlen voraussetzt. Wer aus den Zahlen- und Datenzusammenhängen konsequente Schlussfolgerungen zieht und die Kunden in Präsentationen überzeugt, ist bei uns genau richtig. Kann der Karriereweg auch ins Ausland führen? MediaCom ist mit rund 7.000 Mitarbeitern in 100 Ländern vertreten – es ergeben sich daher individuelle Möglichkeiten, seinen Karriereweg im globalen Network zu entwickeln. Ein schönes Karrierebeispiel ist Fabian Kietzmann. Als Trainee bei MediaCom eingestiegen, ging es bei ihm bis in die oberste Führungsebene. Gerade ist Fabian nach zwei Jahren aus Peking zurückgekommen, wo er bei MediaCom die Position des Chief Digital Officers innehatte.


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K arriere-Fokus II:   Automobilbr anche, Luft- & R aumfahrt

Mit Sicherheit Karriere machen

Reifen, Getriebe und Zylinder, Lenkung, Sensoren und Bordcomputer – Autos bestehen heutzutage aus bis zu 10.000 Einzelteilen. Hergestellt werden sie von Automobilzulieferern, die – ob Großkonzern oder Mittelständler – Hochschulabsolventen beste Karrierechancen bieten. Wir stellen zwei Berufseinsteiger vor, die sich um die Sicherheit im Cockpit kümmern. Sarah Syed erinnert sich noch sehr gut an ihren zweiten Arbeitstag in Frankfurt bei Continental, einem der weltweit größten Automobilzulieferer: »Ich richtete gerade meinen PC ein, als plötzlich ein Kollege mit einem Zettel in der Hand auf mich zukam.« Es war ein sehr dringender Auftrag von einer anderen Abteilung: Ein Produkt, das erweitert werden sollte, musste auf Sicherheitsfragen überprüft werden. Konkret ging es um die Frage, ob es security-konform bleiben würde – nach einer Modifizierung. »Für die Bearbeitung hatten wir zwei Tage Zeit, das war sehr knapp«, erinnert sich die 23-Jährige. Das war vor einem halben Jahr. Die junge Ingenieurin hat diese Feuertaufe mit Bravour bestanden. 24

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Big Player und Hidden Champions Heute arbeitet die Hessin als »Security & Privacy Specialist« bei Continental. Das bedeutet, sie integriert und entwickelt sicherheitskritische Software-Komponenten auf Code-Ebene. Ähnlich wie Sarah Syed starten derzeit viele junge Leute ihre Karriere in der Automobilindustrie – allerdings nicht nur bei den großen bekannten Herstellern wie VW, BMW oder Audi, sondern auch bei deren Zulieferern. Die Big Player haben bekannte Namen wie ZF, Bosch, Continental oder Mahle. Aber es gibt auch viele, deren Namen weniger geläufig sind: Carcoustic beispielsweise, ohne deren

Dämmstoffe Motorengeräusche unerträglich laut wären. Oder das Startup Gestigon, das eine Software entwickelt hat, die über Sensoren und Innenraumkameras im Auto die Bewegung des Fahrers registriert und so zum Beispiel die Bedienung des Radios über Gesten möglich macht. Eines verbindet diese mittelständischen Betriebe und Hidden Champions mit den Konzernen: Sie bieten gute Einstiegschancen und Perspektiven für den Karrierestart.

Arbeitslos nach dem Studium? Gibt’s hier nicht Sarah Syed bewarb sich bereits ein Jahr vor ihrem Abitur. Nach Assessment Center und


MEGATREND AUTONOMES FAHREN

Beim ZF Race Camp und der Formula Student Germany dominiert in diesem Jahr das Thema »Driverless« die Rennstrecke:

Besser hätte der Berufseinstieg für Sarah Syed gar nicht laufen können: Mit gerade einmal 23 Jahren arbeite sie bei Continental als Security & Privacy Specialist.

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Anja Steinbuch arbeitet als freie Wirtschaftsjournalistin in Hamburg. Am liebsten schreibt sie über die Themen K a r r i e r e , F r a u e n & M I NT u n d Erneuerbare Energien.

bestandener Prüfung ging sie für drei Jahre zum dualen Studium an die DHBW Mannheim, die mit Continental kooperiert. »Es war nie langweilig. Die Hälfte der Zeit hatten wir Praxiseinsätze bei Continental an Standorten wie Schwalbach und Frankfurt sowie einen Auslandseinsatz in Singapur«, erzählt Syed. Eine Übernahmegarantie – befristet auf ein Jahr nach dem dualen Studium – gab es auch für den Fall, dass kurzfristig keine passende Stelle gefunden wird. Syed bewarb sich auf eine Position im zentralen »Security & Privacy Competence Center“ und bekam den Job. Heute reist Sie rund um den Globus in die unterschiedlichen Divisionen und Abteilungen des Konzerns – ein bisschen wie eine Unternehmensberaterin. »Wer so arbeiten will, sollte Termine und Zeitdruck als Motivation verstehen«, sagt die Jungingenieurin. Technikleidenschaft und IT-Kompetenzen sind Grundvoraussetzungen für eine Karriere in der Zuliefererbranche. Bei Continental schätzt sie, dass ihre Kreativität und Selbstständigkeit gefordert und gefördert wird. Ihr

nächster Schritt? In vier Jahren will sie ihren Master in der Tasche haben. Das macht sie neben dem Job im Fernstudium.

IT – ein Kürzel mit Karrieregarantie Wie Sarah Syed arbeiten laut Verband der Automobilindustrie (VDA) rund 300.000 Menschen hierzulande bei Automobil-Zulieferern. Hier werden viele gut ausgebildete, kreative Köpfe aus unterschiedlichen Fachrichtungen gesucht. Vor allem Ingenieure aus den Bereichen Elektro- und Verfahrenstechnik, Elektrochemie, Maschinenbau und Informationstechnologie. Elektromobilität spielt eine wachsende Rolle – wer Fachwissen in diesem Bereich mitbringt, hat gute Chancen. Auch Wirtschaftswissenschaftler gehören dazu. Denn mit der Globalisierung steigt für Automobilzulieferer der Bedarf an professionellem Know-how im Einkauf und Controlling sowie in Marketing und Vertrieb. Durch die Digitalisierung entstehen zeitgleich immer mehr Stellen für Informatiker: Expertise für Themen wie Internet der Dinge sollte man mitbringen.

Vielfältige Karrierewege statt EinbahnstraSSen Robert Hämisch arbeitet beim Engineeringund Technologie-Unternehmen invenio in Rüsselsheim. Der 28-jährige, gelernte Maschinenbauingenieur hat nach einem Karrierestart in der Unternehmensbe-

ratung vor zwei Jahren das Fach gewechselt: »Ein Freund erzählte mir von der Möglichkeit, bei einem auf technische Berufe spezialisierten Engineering-Dienstleister anzuheuern.« Zum Einsatz kommt er derzeit bei Continental in der Entwicklungsabteilung. Sein Fach: Requirement Engineering. Das bedeutet, die Kundenwünsche landen bei ihm auf dem Schreibtisch. Zum Beispiel soll ein Fahrassistenzsystem für autonomes Fahren verfeinert werden. Hämisch ermittelt und analysiert die Wünsche auf ihre Realisierbarkeit. Dann leitet er alles an die Entwicklungsabteilung weiter. Für den gebürtigen Dresdner der perfekte Beruf. »Ich bespreche und kommentiere das mit unseren Entwicklungsingenieuren.« Das Spannende daran: »Ich muss mich in alle Disziplinen hineindenken, um Möglichkeiten und Hindernisse zu erkennen.« Unbewusst hat er durch ein breit gefächertes Studium bereits das Fundament für seine Karriere bei invenio hergestellt: »Durch mein Interesse an Wirtschaft und meine Beratungserfahrung bin ich in der Branche für zahlreiche Posten qualifiziert. Ein echter Traumjob.« Auch Sarah Syed könnte sich keinen anderen Job mehr vorstellen, als ihren: »Jeder Auftrag ist ein Einzelfall, es ist wirklich jede Woche eine neue Herausforderung dabei.«

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Frau Baumann, die Leidenschaft fürs Fliegen – woher kommt die bei Ihnen? Das Fliegen spielte in meiner Familie schon immer eine große Rolle. Meine Mutter zum Beispiel war mehrmals Weltmeisterin im Drachenfliegen. An den Tag, als ich selbst das erste Mal im Cockpit saß, kann ich mich auch heute noch ganz genau erinnern. Ich war damals 20 und stand gerade am Anfang meiner Ausbildung bei der Bundeswehr. Das war total aufregend – und ist es bis heute. Es fasziniert mich noch immer, wenn ich eine geschlossene Wolkendecke durchfliege und sich dann darüber die Sonne und der strahlend blaue Himmel ausbreiten. Da geht mir jedes Mal wieder das Herz auf.

B u n d e s w e h r- P i l o t i n Nicola Baumann tauscht vielleicht bald Kampfflugzeug gegen Spaceshuttle.

Deutsche   First Lady   im Kosmos

Elf Deutsche waren bisher im All – elf Männer. Nicola Baumann [32] könnte das ändern und die erste deutsche Frau im Weltraum werden: Beim Auswahlverfahren »Die Astronautin« schaffte es die Eurofighter-Pilotin bis ins Finale und trainiert nun für eine Mission an Bord der Raumstation ISS. 26

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Wenn alles gut geht, werden Sie 2020 sogar noch ein Stück höher – nämlich in den Weltraum – fliegen. Damit würde für mich ein Traum in Erfüllung gehen. Schon als Kind fand ich die Vorstellung von der Weite des Weltraums unheimlich spannend – und natürlich die riesigen Raumschiffe, die durch ferne Galaxien gleiten und fremde Welten entdecken. Als kleines Mädchen habe ich Bücher über das All, die Planeten und die Sonne geradezu verschlungen, später waren dann Science Fiction-Filme wie »Star Treck« oder »Star Wars« Pflicht. Diese Mischung aus Abenteuer, Pioniergeist, Technik und Forschung ist einfach faszinierend. Daher war für mich klar: Astronautin werden? Klar, diese einmalige Chance muss ich nutzen! Was wird denn das Ziel der ISS-Mission sein? Das Ganze ist eine Wissenschaftsmission und wird wahrscheinlich zehn bis 14 Tage dauern. An Bord werden Kurzzeitexperimente durchgeführt, um medizinische Daten über Frauen im All zu erheben. Wie reagieren die Augen auf Schwerelosigkeit? Wie verhält es sich mit dem Knochenschwund? Gibt es dabei Unterschiede zu den Männern? Denn eines ist klar: Wir brauchen mehr Frauen im Weltraum. Bisher waren nur zehn Prozent der Astronauten weiblich. Das gilt ja auch für viele andere technische Berufe. Ja, leider. Wir haben deutschlandweit fünf Kampfflugzeug-Pilotinnen – und im Gegensatz dazu ein paar Hundert Männer. Ich selbst hatte gegenüber technischen oder mathematischen Themen nie Berührungsängste. Nicht jedoch, weil man dazu ein besonders großes Talent besitzen muss, sondern weil diese Dinge Fleiß, Übung und Neugier bedürfen. Letztendlich sind Mathe, Physik oder Informatik Sprachen wie Englisch oder Französisch – sie werden nur anders gesprochen. Deshalb habe ich mir immer gesagt: Natürlich kann ich das auch, warum auch nicht? Es gibt so viele tolle Naturwissenschaftlerinnen, Ingenieurinnen, Medizinerinnen und Pilotinnen – ich hoffe, es werden noch mehr. Man sollte stets seinen eigenen Weg gehen und nicht irgendwelchen Geschlechterklischees hinterherlaufen.


Fertig mit Schule oder Uni? Dann los:

Die internationale R a u m s t a t i o n ( ISS ) k r e i s t i n 400m Höhe um die Erde.

Wie werden Sie denn auf die Weltraummission vorbereitet? Im Juli beginnt die Ausbildung, im August ist dann das erste große Training, bei dem wir unter anderem einen Parabelf lug in Russland machen. Also ein Flugmanöver, bei dem man Schwerelosigkeit erreicht und dadurch trainieren kann, wie man dabei arbeitet, isst oder sich bewegt. Darüber hinaus muss ich Russisch, die Arbeitssprache auf der ISS, lernen, eine Tauchausbildung absolvieren, Raumfahrtgeschichte pauken und in die Zentrifuge, in der Beschleunigungskräfte simuliert werden. Im Moment ist das alles für mich noch total surreal. Aber die Vorstellung, an einem Morgen im Jahr 2020 den Raumanzug anzuziehen, später dann die Schwerelosigkeit zu erleben und auf die Erde und die Polarlichter hinabzusehen, ist schon überwältigend. Welche drei Karriere-Tipps würden Sie jungen Frauen mit auf den Weg geben? Erstens: Ich bin immer meinen Talenten gefolgt und habe nie versucht, etwas zu erzwingen, was mir nicht liegt. Wenn man so handelt, ergibt sich vieles von selber. Zweiten: Ich habe mich ganz wenig von außen beeinflussen lassen und eigentlich immer das gemacht, worauf ich Lust hatte. Und drittens: Eine Binsenweisheit, aber wahr: Fleiß und Disziplin führen zum Erfolg.

Nicola Baumann ist dein Table Captain beim Networking-Event herCareer@Night. Wenn du sie am 12.10. treffen willst, mach mit und gewinne ein Ticket im Wert von 49 Euro. Wie? Einfach Mail schreiben an verlosung@her-career.com (inkl. Immatrikulationsbescheinigung bzw. Kopie des gültigen Studentenausweises). Die Karrieremesse herCareer findet am 12./13.10.17 in München statt.

Fluglotse werden! Abitur bzw. Bachelor in der Tasche – oder auf der Zielgeraden? Lust auf einen Richtungswechsel im oder nach dem Studium? Dann werden Sie Fluglotse (m/w) – es warten hervorragende Aussichten auf Sie. Für einen reibungslosen Flugverkehr in Deutschland braucht es Profis, die den Überblick behalten. Denn Luftfahrt bedeutet mehr, als nur von A nach B zu kommen: Es geht um die Sicherheit der Menschen am Himmel. Und genau hierfür sind wir der Spezialist – über nationale Grenzen hinweg. Was wir tun, schafft Sicherheit: „Alles glatt gegangen“ oder „Gut gelandet“ ist für andere normal. Aber für uns ist es immer wieder ein Grund zur Begeisterung und die Bestätigung, dass unser Job wichtig ist – jeden Tag aufs Neue. Unser Boden der Tatsachen? 5.500 Mitarbeiter, täglich bis zu 10.000 Flüge. Und stetig wachsende Expertise in der Flugsicherung sowie höchstes Engagement für die Belange unserer Kunden.

Starthilfe gibt’s hier: www.karriere.dfs.de

Weil der Himmel uns braucht!


Schubkraft für junge Talente Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) kann unbemannte Forschungsraketen nahezu überall auf der Welt starten. Ein engagiertes Team und die Mobile Raketenbasis machen es möglich.

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der Startschiene entsprechend korrigiert. Um sich auf diese Aufgabe vorzubereiten, hat Alexander Kallenbach auf dem Raketenstartplatz Esrange in Schweden bereits mit erfahrenen Kollegen trainiert. Dass er große Verantwortung übernimmt, ist typisch beim DLR. In bundesweit 33 Instituten und Einrichtungen können schon Einsteiger eigene Teilprojekte bearbeiten und an der Seite von renommierten Wissenschaftlern in verantwortungsvolle Aufgaben hineinwachsen.

Vorbereitung von zehn Raketenstarts pro Jahr

Wenn der Countdown läuft, kommt es auf den Wind an. Und auf die Einschätzung von Alexander Kallenbach. Er bereitet zurzeit den Start einer Forschungsrakete von der Mobilen Raketenbasis (MORABA) des DLR vor. Im australischen Woomera wird der 30-Jährige für das sogenannte Windweighting verantwortlich sein – die Ausrich-

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tung der ballistischen Rakete nach dem Wind. »Die Winde bestimmen maßgeblich die Startbedingungen und damit die etwa 400 Kilometer lange Flugbahn der ungesteuerten VSB-30-Rakete«, erklärt der Luft- und Raumfahrt-Ingenieur. Mit Wetterballons und einem Windmessturm werden die Winde möglichst genau bestimmt und die Ausrichtung

Die MORABA gehört zur Einrichtung Raumflugbetrieb und Astronautentraining des DLR in Oberpfaffenhofen. Sie umfasst unter anderem Startrampen für Raketen, Radarsysteme für die Flugbahnverfolgung und Telemetriestationen für die Datenübertragung. Die gesamte Ausrüstung passt in mehrere Standardcontainer und ist nach rund zweiwöchigem Aufbau weltweit einsetzbar – zum Beispiel für Atmosphärenforschungen in der Antarktis. Alexander Kallenbach arbeitet im Team Startdienste für unterschiedliche Forschungsmissionen. Die Ingenieure und Techniker stellen Raketenmotoren und Hardware wie Leitwerke und Motoradapter zur Verfügung, simulieren die Aerodynamik und berechnen die Flugbahn. Etwa zehn Raketen starten sie pro Jahr. Alexander Kallenbach: »Bei aller Routine – Nervenkitzel ist garantiert, bis klar ist, dass wir alles richtig vorbereitet haben und die Rakete fliegt!«


Es ist an der Zeit, dass Frauen ihre Macht und Ihren Stellenwert begreifen. Wir können die treibende Kraft hinter unglaublichen Innovationen und der Verwirklichung toller Visionen sein. Die Gestaltung einer friedlichen, freien Zukunft im Wohlstand gehört den Frauen – wenn wir es wollen und gemeinsam daran arbeiten! Nicola Baumann Eurofighter-Pilotin, angehende Astronautin und Table Captain auf der herCAREER@Night

12. - 13. Oktober 2017 MTC, München Die Karrieremesse für Absolventinnen, Frauen in Fachund Führungspositionen und Existenzgründerinnen www.her-career.com

über 100 MeetUps & Talks mit Role Models & Insidern

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Manuela Schwesig Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Ilse Aigner Stellv. Ministerpräsidentin und Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie

über 180 Aussteller & Partner

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12. Okt. 2017 Der Netzwerkevent mit über 40 Table Captains! Anmeldung unter her-career.com/atNight

TABLE CAPTAIN Heidi Stopper ehem. Personalvorständin, ProSiebenSat.1 Media AG, heute Coach, Beraterin und erfolgreiche Unternehmerin

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Dr. Ralf Kleindiek Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

TABLE CAPTAIN Nina Zimmermann Managing Director Digital Publishing, Burda Studios Publishing GmbH

Weiterempfehlungsrate

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Dr. Elke Frank Senior Vice President HR Development, Deutsche Telekom AG

Dr. Dorothee Ritz General Managerin, Microsoft Österreich GmbH

© SPD-Parteivorstand

Anja Keckeisen CEO, HolidayCheck AG, Spezialistin für die Tourismusbranche

© SUNG-HEE SEEWALD FOTOGRAFIE

* Studenten/-innen erhalten kostenlosen Eintritt nach Online-Registrierung und Vorlage ihres gültigen, personalisierten Studentenausweises vor Ort

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100%

Veranstaltung

TABLE CAPTAIN

Tanja Dreilich Geschäftsführerin und CFO der Kirchhoff Ecotec Gruppe, Aufsichtsrätin der Grenkeleasing AG

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Johannes Hintersberger, M.A., MdL Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration © christianjaeggi.com

SCHIRMHERRIN Dr. Ursula von der Leyen Bundesministerin der Verteidigung

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über 60 Vorträge & Diskussionen im Auditorium

KEYNOTE & TABLE CAPTAIN Dr. phil. Monique R. Siegel Wirtschaftsethikerin, Publizistin, Vordenkerin präsentiert von WOMEN SPEAKER FOUNDATION

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TABLE CAPTAIN Brigitte Zypries Bundesministerin für Wirtschaft und Energie

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Interview

Vom Ende   der politischen   Lethargie

Political Correctness ist Kraftklub schnuppe. Wenn die Band aus Chemnitz zwischenmenschliche Schlacht- und gesellschaftliche Problemfelder in ihren Songs zum Thema macht, dann mit ordentlich Überspitzung und Ironie. So auch auf ihrem neuen Album »Keine Nacht für niemand«. Ein Interview mit den drei Bandmitgliedern Max, Felix und Steffen. (Die drei Herren in der Mitte des Tisches v. l.) LKWs rasen in Menschenmengen, Millionen ertrinken im Mittelmeer, narzisstische Herrscher führen mächtige Länder an – wie schwierig ist es, in dieser Zeit Musik zu machen als eine Band, von der die Fans auch eine politische Haltung erwarten? Felix: Wir haben nicht das Gefühl, sämtliche politischen Themen bei uns unterbringen zu müssen, damit wir einer Art Bildungsauftrag gerecht werden. Am Ende sind wir auch nur eine Popband – wenn auch eine, die zu bestimmten Themen eine Haltung hat. Während wir diese Platte gemacht haben, sind wir zum Beispiel eines Tages aufgewacht – und Donald Trump war Präsident. Vielleicht hört man dem Album später auch an, dass es genau in dieser Zeit entstanden ist. 30

U n ig lobale – g lobal vi ll ag e

EXTENDED VERSION Hier geht’s zum kompletten Interview mit Kraftklub:

▶   goo.gl/fmSjE7

Im Song »Fenster« geht es um jemanden, der wütend auf den Zustand der Gesellschaft ist. Ihr empfehlt ihm, aus dem Fenster zu springen. Der Song ist inspiriert von den Kommentarspalten bei Spiegel Online. Er handelt von jenen Menschen, die denken, ganz einfache Lösungen für sehr komplexe Probleme parat zu haben. Habt ihr da bestimmte politische Gruppen vor Augen? Nun ja, wir wohnen im Osten der Republik, da begegnet einem täglich ein buntes Spektrum an Gruppierungen, denen man dieses Verhalten zuschreiben könnte. Manche haben das Lied als konkrete Kritik an Reichsbürgern oder Wutbürgern verstanden. Und gerade die Pegida-Leute hätten gerne besonders simple Lösungen für alle Probleme.


worden, als auf einmal 30.000 Leute in Dresden mit Deutschlandfahnen auf der Straße standen. Da standen wir daneben und haben uns die Augen gerieben.

Wir verlosen »Keine Nacht für niemand«, das neue Album von Kraftklub! Um eine der 2 CDs zu gewinnen, möchten wir von dir wissen: »Wogegen protestierst du?« Antwort bis zum 18.8.17 an gewinnspiel@uniglobale.com (Stichwort: Kraftklub).

Die Leute scheinen jedenfalls wieder mehr politisiert zu sein. Gibt es gutes und schlechtes politisches Engagement? Wir würden uns nicht hinstellen und sagen: Deren Weltsicht ist falsch und unsere ist richtig. Die Arroganz zu behaupten, man würde die Wahrheit kennen und könnte für das Volk sprechen, ist ja Teil unserer Kritik. Die sogenannten Wutbürger sind genauso davon überzeugt, im Recht zu sein wie wir. Nichtsdestotrotz können wir natürlich einen Song über dieses Phänomen machen. In einer Diskussion würden wir aber nicht zu jemanden sagen: Na, dann spring doch aus dem Fenster, du Idiot. Wird Deutschlands Jugend denn wieder politischer, wie man so schön sagt? Ja, vielleicht ist es tatsächlich das einzig Positive, das man dieser ganzen Scheiß-Zeit abgewinnen kann: Dass man sich zumindest nicht mehr hinstellen und sagen kann, ach, ist ja eh alles egal, weil ja alles gut so ist, wie es ist. Seit einigen Jahren kommen interessante Formen von politischem Protest auf, bei denen die Menschen Stellung beziehen – ob zu Flüchtlingen, Trump oder Erdogan. Auch wir sind mit einem Schlag aus einer Art politischen Lethargie gerissen

Die meisten eurer Songs handeln jedoch von einem ganz anderen Thema: Frauen, Liebe, Liebeskummer – so auch euer neuer Song »Dein Lied«. Das Schöne an der Liebe ist ja, dass sie so unglaublich ambivalent ist. Ihr wohnen so viele positive, aber auch ganz furchtbare schlimme Seiten inne. Mit dem Thema Liebe könnten wir noch 20 Alben füllen. Vor allem die Figur des gebrochenen ExFreunds wie in »Dein Lied« hat mich schon immer interessiert. Der Verlassene, der sich einredet: Naja, das Leben bricht zwar zusammen, die Wohnung, der Freundeskreis, alles geht den Bach runter, aber hach, das stört mich doch gar nicht wirklich. Und plötzlich findet er sich in einer Rache-Fantasie wieder wie in »Dein Lied« und jeder merkt: Da ist überhaupt nichts verarbeitet, sondern da ist nur purer Hass, Wut, Schmerz, Verzweiflung. Natürlich ist diese Figur in dem Moment nicht politisch korrekt, aber sie ist sehr emotional und authentisch. Anderes Thema: Hat eigentlich jemand von euch mal studiert? Felix: Steffen! Steffen: Ja, Medientechnik, fast fünf Jahre, danach allerdings abgebrochen. Das bereue ich auch nicht. Aber meine Eltern hätten sich vielleicht über den Abschluss gefreut. Max: Wenn man total gerne Arzt sein möchte, dann sollte man natürlich gewissenhaft Medizin studieren. Wenn man aber irgendetwas anfängt und gar nicht so richtig weiß, warum, ist es kein Beinbruch, das wieder abzubrechen und sich anders zu orientieren. Felix: Mit 19 genau zu wissen, was ich studieren möchte – für mich wäre das damals völlig illusorisch gewesen. Irgendwas zu studieren, nur weil es alle anderen auch machen, ist, denke ich, kein guter Plan. Max: Ja, vielleicht sollte man vorher nochmal ein Jahr abhauen, nachdenken, sich darüber klar werden.

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Das Interview führte Friederike Schröter. U n ig lobale

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MITMACHEN & GEWINNEN! * Der im Rahmen der Verlosung als Preis präsentier te Gegenstand ist nicht z wingend mit dem gewonnenen Gegenstand identisch. Vielmehr können A bweichungen hinsichtlich Modell, Farbe o. Ä . bestehen.

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Impressum Verlag

UNIGLOBALE Medien GmbH Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 20 84 713 -30 mail@uniglobale.com www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

Redaktion

Illustrationen

[5, 12 –14] Katharina Bourjau; [5, 16 –17] Ahaok; [18-19] Nina Schumann; [24] Jan Vismann

Layout

Jan Vismann

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Chefredaktion: Christin Meißner (V.i.S.d.P.)

Florian Diesing (Leitung) +49 (0)30 / 20 84 713-34 anzeigen@uniglobale.de

Texte dieser Ausgabe

Druck

Mascha Dinter, Jan Lindenau, Christin Meißner, Birte Schmidt, Friederike Schröter, Anja Steinbuch, Gunda Windmüller

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U n ig lobale – iStudy

Prinovis Ltd. & Co.KG

Vertrieb

SD Media Services, Berlin +49 (0)30 / 48 33 12 33

[Cover] Philipp Gladsome; [3] pexels.com/ rawpixel.com; [5] Philipp Gladsome; [6 –7] privat; [8] Michelle Kutzner/shellygraphy. com; [10] Maria Anna Schwarzberg; [20] o: Axel Springer Akademie, u: Jan Lindenau; [22] o: ressourcenmangel, u: MediaCom; [25] Continantal; [26] Deutsche Bundeswehr; [27] NASA 0701890; [28] DLR; [30] Philipp Gladsome; [32] Shutterstock/Gilang Prihardono (Fahrrad); [34] Jan-Michael Richter

Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag.

Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des

Die nächste Ausgabe erscheint im September 2017 bundesweit an Hochschulen und Universitäten sowie weltweit an ausgewählten Standorten.

ISBN: 978-3-946146-11-7 ISSN: 2196-579X Bildnachweise


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#international Fara Haron, Mitarbeiterförderin, kommuniziert grenzenlos, ist seit frühester Kindheit immer unterwegs, macht das Beste aus jeder Situation, Schnell-Läuferin in Sachen Karriere, statt am Schreibtisch lieber vor Ort, Verhandeln liegt ihr im Blut, reist niemals ohne iPad und Laufschuhe, arbeitet lieber strategisch als operativ, Executive Vice President North America, Arvato CRM Solutions.

Lesen Sie, wie Sie Ihre persönliche Karriere bei Bertelsmann starten: www.createyourowncareer.de


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