Uniglobale April/Mai 2017

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UNIGLOBALE S T U D I U M U N D K A R R I E R E I M 2 1. J A H R H U N D E R T

APR/MAI 2017

W W W. U N I G L O B A L E . C O M

14 TIPPS ZUM   SEMESTERSTART   Studierende verraten, was  wirklich wichtig ist

K ARRIERE-FOKUS

Handel

STIPENDIEN-CHECK

WELCHE ES GIBT, WIE DU   RANKOMMST UND WAS   SIE DIR BRINGEN   BALBINA IM INTERVIEW    »Ich betreibe meine eigene Philosophie«

30 JAHRE   ERASMUS

Auslandsstorys aus       drei Jahrzehnten

LESERBEFRAGUNG: MITMACHEN UND GEWINNEN!


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EDITORIAL

DIE

BESTE ZEIT   JETZT

REDAKTIONSALLTAG IN EMOJIS

IST

Chaotisch, aufregend, bereichernd: Unsere Autorin Mascha hat eine Zeitreise durch 30 Jahre Erasmus unternommen.

LIEBE SONNENGRÜSSER UND DECKENKUSCHLER, LEHRERLIEBLINGE UND DOZENTENLIEBENDE, JAHRESZEITENFANATIKER UND -IGNORANTEN,

S. 14

Mähdrescher sind Oldschool? Von wegen.

warum ist das Sommersemester so viel besser ist als das Wintersemester? Wir könnten es jetzt mit unserem Mathe-Basiswissen aus der Schule angehen: Sommer ist besser als Winter, einmal mit »-semester« erweitern, ergo Sommersemester besser als Wintersemester. Quod erat demonstrandum. Aber tatsächlich gibt es inhaltliche Gründe: Man denke an das Sonnenlicht, das einem schon bei der 8-Uhr-Vorlesung ins Gesicht scheint; an die traumwandlerische Coolness, mit der wir Bibliothekssignaturen mittlerweile begegnen; an die lauen Abende im Park, die Studierende aus allen Ecken der Uni zusammenbringen.

Vor Ort beim Landmaschinenhersteller Claas haben wir uns angeschaut, wie viel Hightech heute beim Ernten zum Einsatz kommt. S. 24

Studentin Myriam schreibt am liebsten nachts für uns. Und geht anschließend

Moment, mögen jetzt einige Winterfreaks einwerfen: Vergesst ihr da nicht die Schattenseiten des Sommers? Was ist mit Hitzewellen, schwitzenden Kommilitonen in überfüllten Seminarräumen, Wespenattacken auf den heiß geliebten Caramel Latte Macchiato? Zählt das denn nicht?! Nein, entgegnet man entspannt, und schließt lächelnd an: zwei Wochen. Und tatsächlich, da steht es schwarz auf weiß, das also macht das Sommer- so viel besser als das Wintersemester: Es ist zwei Wochen kürzer. Einen guten Start in ein kurzes, aber intensives Sommersemester wünscht euch das UNIGLOBALE-Team.

gern noch feiern. Warum auch nicht, auf die richtige Uni-Schwänz-Strategie kommt es an … S. 30



INHALT GLOBAL VILLAGE 0 6

38 Balbina im Interview

GLOBA L V ILL AGE DIE SCHÖNSTEN BIBLIOTHEK EN DER WELT

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30 JAHRE ER ASMUS AUSL A NDS STORYS AUS DREI JA HR ZEHN T EN

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INTERVIEW MIT SÄNGERIN BALBINA »ICH BE T REIBE MEINE EIGENE PHILOSOPHIE«

WORK & LIFE 16

K A RRIERE-FOK US I: H A NDEL VON DER IDEE BIS ZUM SUPERMARK TREGAL SPANNENDE JOB IN DER PRODUK TENT WICK LUNG

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K A RRIERE-FOK US II: INGENIEU RWESEN & IT BIT TE EINSTEIGEN UND ZURÜCK LEHNEN! AUTONOMES FAHREN – WIE FORSCHER UND ENTWICKLER AN DER MOBILITÄT DER ZUKUNFT ARBEITEN

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FORMUL A STUDENT GERMANY BOX ENSTOPP OHNE FA HRER

STANDARDS

iSTUDY 08

ST U DIERENDE & IHRE BLOGS BARRIEREFREI BLOGGEN

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STUDIEN-FOKUS: STIPENDIEN WELCHE ES GIBT, WIE DU R A NKOMMST U ND WAS SIE DIR BRINGEN

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E-MAIL VOM BILDUNGSVISIONÄR CH A RLES CHEN Y IDA N U ND DER WELTGRÖS ST E BILDU NGSPREIS

03 EDITORIAL 22

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14 TIPPS ZUM SEMESTERSTART STUDIERENDE VERR ATEN, WAS WIRKLICH WICHTIG IST

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SO HAST DU GUT REDEN TIPPS F Ü R GU T E REFER AT E

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NEUER STOFF ZUM DADDELN SPIELE-NEWS FÜR SMARTPHONE, L APTOP UND KONSOLE

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LESERUMFR AGE SAG UNS, WAS DU DENKST – UND GEWINNE!

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SEMEST ERSTA RT-SHOPPING IT-PAK ET MIT SAT TEN R ABAT TEN

POST ER K ARRIEREMESSEN 2017

39 IMPRESSUM 42

COMIC BY JAMIRI COLLOQUIUM ETHIK

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SERIE GLOBAL VILL AGE

DIE SCHÖNSTEN BIBLIOTHEKEN DER WELT

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BEINECKE RARE BOOK AND MANUSCRIPT LIBRARY YALE UNIVERSITY, NEW HAVEN (USA) eröffnet: 19 63

Auch heute noch, trotz Internet und Computer, sind Bücher das Lebenselixier des Studiums. Seit Jahrhunderten werden zu ihrer Aufbewahrung architektonische Meisterleistungen vollbracht. Wir stellen einige der schönsten Bibliotheken der Welt vor – altehrwürdige und moderne Orte zum Lesen und Lernen.

Beinecke ist eine der weltweit größten Bibliotheken spezialisiert auf seltene Bücher und Manuskripte. Unter anderem bietet sie ein Exemplar der Gutenberg-Bibel und eine der umfassendsten Goethe-Sammlungen außerhalb Deutschlands. »Neben meinem Studium arbeite ich in Beinecke als Bibliothekar-Assistent. Die Atmosphäre dort ist sehr spirituell. Zu sehen, wie die durchlässigen Marmorplatten das Sonnenlicht verarbeiten, gibt mir immer neue Kraft für Recherchearbeiten. Ich sitze am liebsten im Souterrainbereich. Dort würde ich auch essen und schlafen, wenn ich dürfte!« Adam Mahler [21] – Englisch und Portugiesisch

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U N IG LOBALE – G LOBAL VI LL AG E

Von Teresa Stiens

a TRINITY COLLEGE LIBRARY TAMA ART UNIVERSITY LIBRARY TOKYO (JAPAN) eröf fnet: 20 07

Der Architekt Toyo Ito wollte die Bibliothek ihrer Umgebung so stark wie möglich anpassen. Das Fensterglas reflektiert die umliegenden Bäume und der Boden ist leicht schief, um die Besucher den Hügel, auf dem die Bibliothek erbaut wurde, spüren zu lassen. »Für mich ist das Beste an der Bibliothek die große Anzahl an Büchern und das weiträumige Gebäude, wo jeder einen ruhigen Platz findet. Die meisten Leute sitzen am liebsten vor den großen Fenstern. Aber ich entspanne mich da zu sehr, weil das Licht und die Aussicht zu schön sind. Ich setze mich lieber an die runden Tische neben den vielen Bücherregalen.« Karen Kamiya [25] – Bildhauerei

DUBLIN (IRLAND) E r ö f f n e t : 15 9 2

Die Bibliothek des Trinity College ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Irlands. Besonders beeindruckend ist der »Long Room« mit seiner Architektur. Das berühmteste Buch der Bibliothek ist das Book of Kells, das 2011 in das UNESCO-Weltdokumenterbe aufgenommen wurde. »Am Trinity College wird einem in jedem Moment bewusst, dass man an einem besonderen Ort studiert. Vor allem im Long Room herrscht eine tolle Atmosphäre zwischen den meterhohen Schränken gefüllt mit Wissen. Viele der Bücher sind so kostbar, dass man beim Lesen Handschuhe tragen muss.« Felix Richard Pfander [25] – Marketing


BIBLIOTECA GENERAL HISTÓRICA UNIVERSITÄT SALAMANCA (SPANIEN) e r ö f f n e t : 12 5 4

C

Die Universität Salamanca ist die älteste Universität Spaniens und eine der ältesten Europas. Sie besitzt eine beeindruckende Sammlung mittelalterlicher Schriften zum Thema Recht und Religion, die über die Jahrhunderte gesammelt wurden. Darunter das Original des Libro de buen amor (Buch der guten Liebe), das als Meisterwerk früher spanischer Dichtung gilt.

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BIBLIOTHÈQUE SAINTE-GENEVIÈVE PARIS (FRANKREICH) e r ö f f n e t : 18 51

c d e HELSINKI UNIVERSITY LIBRARY HELSINKI (FINNLAND) e r ö f f n e t : 2 0 12

In der Bibliothek stehen 73,5 Regalkilometer voll mit Büchern, die sich auf 16.000 Quadratmeter verteilen. 2012 war Helsinki Weltdesignhauptstadt und als Höhepunktwurde die neue Unibibliothek eröffnet. »Die Architektur der Bibliothek ist sehr fortschrittlich mit vielen runden und ovalen Glasfassaden. Ich bin gerne in der zweiten Etage, da hat man einen tollen Blick auf den Bahnhof von Helsinki. Wenn ich mal eine Pause brauche, komme ich zum Entspannen hierhin und schaue mir das Treiben auf dem Bahnhofsvorplatz an.« Tuomas Lihr [25] – Jura

Die Bibliothek St. Geneviève war zu ihrer Zeit ein sehr modernes Bauwerk – vor allem wegen ihrer damals unüblichen Stahlträger. Der Architekt, Henri Labrouste, wollte den Besuchern den Eindruck vermitteln, auch im Gebäude draußen zu sein. Die Eingangshalle ist deshalb mit Bäumen bemalt und die Decke des Treppenaufgangs zieren Sterne. »Ich schreibe gerade meine Masterarbeit und bin deshalb fünfmal die Woche in der Bibliothek. Die Architektur ist wirklich beeindruckend, vor allem im großen Saal. Ich finde es erstaunlich, dass es dort immer sehr ruhig ist, obwohl es oft sehr voll ist. Ich kann hier wirklich gut arbeiten.« Nora Schellenschmitt [25] – Kommunkationswissenschaften

»Für einen Studenten ist es sehr inspirierend jetzt, im 21. Jahrhundert, dort zu studieren, wo Intellektuelle während der Renaissance gearbeitet haben. Überall spürt man die Geschichtsträchtigkeit des Ortes. Ich bin am liebsten im Rechecheraum, weil man dort sehr viel von anderen Studenten und Professoren lernen kann.« Claudia García-Minguillán Torres [22] – Digitale Geisteswissenschaften

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U N IG LOBALE

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BAR R BLO IEREF GG E R N  EI   S T U

DIER

END

E& IHRE B LO G S

M i t R o l l s t u h l g e h t n i x m e h r ?   B l ö d s i n n , f i n d e t L i s a , u n d b e w e i s t   e s b e i m W h e e l c h a i r S k a t i n g .

Laut Deutschem Studentenwerk haben in Deutschland rund sieben Prozent der Studierenden eine Behinderung oder chronische Krankheit. Ob der Studienalltag damit schwieriger zu bewältigen ist und was sie sich von der Gesellschaft wünschen, fragten wir zwei Bloggerinnen mit Handicap.

SIT ’N’ SKATE – DESTROYING STEREOTYPES! ▶ www.lisa-and-david.net | ▶ www.youtube.com/c/sitnskate Lisa ist eine verdammt coole Frau: tätowiert, gepierct und mit einem frechen Mundwerk, das sie mit ihrem Freund David auf dem gemeinsamen Blog und YouTube-Kanal einsetzt. Sie steht auf starken Lippenstift und Punk Rock, mit ihrem VW Passat reiste das Pärchen erst vor Kurzem durch ganz Europa. Immer mit dabei war Lisas Rollstuhl, denn die 29-Jährige ist mit einem offenen Rücken, also der Diagnose Spina Bifida, zur Welt gekommen. Bei dieser angeborenen Fehlbildung schließt sich das Neuralrohr, aus dem sich das Gehirn, das Rückenmark und das umgebende Gewebe entwickeln, nicht vollständig. Je nach Ausprägung führt diese Störung zu mehr oder weniger starken Behinderungen. 08

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Lisa verzichtete lange auf einen Rollstuhl, bis sie merkte »wie viel ein Rollstuhl das Leben erleichtern kann und eben nicht noch mehr behindert und vor allem: nicht ‚behindert‘ aussehen muss«. So ist die Dortmunderin zwar heute auch durch die typischen physischen Barrieren wie fehlende Aufzüge eingeschränkt, aber behindert fühlt sie sich vor allem strukturell. »Ich konnte aus gesundheitlichen Gründen mein Abitur nicht nachholen, da ich viele Fehlstunden angehäuft hatte«, erzählt sie. »Trotz guter Noten ließ man mich nicht in die nächste Jahrgangsstufe«. Deshalb absolvierte Lisa ein Fernstudium, das auch ohne Abitur möglich war. 2015 schloss sie an der Open University in Milton Keynes/UK ein Bachelorstudium in Psychologie ab. »Ich hatte so die Möglichkeit, flexibel zu sein, mich darum zu kümmern, dass ich wieder fit wurde, und konnte trotzdem online vom Sofa aus studieren.« Gar nicht fern, sondern ganz nah dran ist Lisa beim WheelchairMX, dem Skaten mit Rollstuhl: »Was andere mit dem Skateboard oder BMX-Rad machen, machen wir mit unserem Skaterolli.« Auf ihrem Blog und YouTube-Kanal berichten Lisa und David nicht nur von ihren Reisen oder klären Nicht-Behinderte auf, warum Behindertenparkplätze so wichtig sind und warum man fremde Rollstuhlfahrer nicht streicheln sollte, sondern zeigen auch, wie irrsinnig Spaß es macht, im Skate-Parcours ein rasantes Tempo aufzunehmen. Gemeinsam haben sie die Marke »sit ’n’ skate« ins Leben gerufen. Unter diesem Namen möchten die beiden in Zukunft Aktionen wie Skateworkshops und Rollstuhl- Selbsterfahrungen für »Fußgänger« anbieten. Es geht ihnen darum, Stereotypen zu zerstören und sie gegen positive Bilder zu tauschen. Um ein Umdenken und eine neue, entspanntere Sicht auf Menschen mit Behinderung. Denn, so weiß Lisa aus eigener Erfahrung: Es geht immer mehr, als man denkt.


Innovation im Job.

ES IST MÖGLICH UND LOHNT SICH!

Inspiration in der Stadt.

© BSM/Daniel Möller

▶ www.tinafranziskapaulick.wordpress.com Tina lässt dich durch nichts beirren. Bei einer Segelreise auf dem Mittelmeer hält sie das Steuer und begeistert sich für die Navigation des Schiffes. Sie mag Fotografie und schreibt für ein digitales Kunstprojekt. Im Moment studiert die 25-Jährige außerdem im Master Irish Studies. Wo? Natürlich vor Ort, in Galway, einer Stadt an der irischen Westküste. Tina ist sehbehindert. Gesetzlich gilt sie als blind. »Ich würde mich so aber eher nicht beschreiben, da ich noch Farben, Umrisse und Bewegungen direkt vor mir sehen und sehr große Schrift lesen kann«, erzählt sie. Etwa fünf Prozent ihrer Umwelt erkennt sie, auf einen Blindenstock kann die Studentin verzichten. Straßenschilder und Ampeln liest Tina mit einem Fernrohr, auf dem Laptop und Smartphone benutzt sie sowohl eine synthetische Sprachausgabe als auch eine starke Vergrößerung.

Herzog Anton Ulrich-Museum

Ein Hinderungsgrund ist ihre Sehbehinderung nicht. Tina hat schon ein Anglistik-Studium in Leipzig hinter sich, ging damals bereits für ein Semester nach Galway. Dort gefiel es ihr so gut, dass sie für den Master wiederkam. Ihre Kommilitonen in der kleinen, bunt gemischten Klasse wissen mittlerweile Bescheid. Auch weil Tina offen mit ihrem Handicap umgeht. Wenn jemand Fragen zu ihrer Sehbehinderung hat? Gerne, nur zu. Oft wird sie nach Mitschriften gefragt. »Ich kann gut zuhören und gleichzeitig mitschreiben, da visuelle Eindrücke mich weniger ablenken«, erzählt Tina. Als sie zu den »Erstis« an der Uni Leipzig gehörte, fand sie die Situation schwieriger, denn die Vorlesungen waren überfüllt und anonym. »Aber wenn man irgendwo neu ist, muss man sich einfach trauen und mit anderen ins Gespräch kommen. Das geht uns doch allen so«, so die Studentin. »Aber natürlich habe auch ich schlechte Tage, an denen ich lieber meine Ruhe haben will, anstatt Inklusionsbotschafterin zu sein.«

„Das habe ich gar nicht erwartet – Braunschweig ist ja richtig schön!“ –

Seit 2014 betreibt Tina ihren Blog, auf dem sie aus ihrem Leben erzählt. Reiseberichte, Studieren mit Sehbehinderung, das Auslandsstudium in Irland und Gedanken und Ereignisse, die sie bewegen, finden dort ihren Platz. Im Moment ist sie außerdem »Studieren Weltweit«-Auslandskorrespondentin für den Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD). »Ich möchte damit besonders Studierende mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen ermutigen, ins Ausland zu gehen. Es ist möglich und lohnt sich!« Für den Unialltag wünscht sich Tina mehr barrierefreie E-Books. Dann müsste sie die Papierausgaben nicht manuell scannen, was umständlich ist, sehr lange dauert und ihr die Zeit zum Studieren raubt.

Kultur- und Freizeitangebote sind vielfältig und jede Braunschweigerin und jeder Braunschweiger findet für sich das gewisse Etwas: Kunst entdecken und genießen im Herzog Anton Ulrich-Museum, Bummeln und Relaxen in unserer schönen Innenstadt, Spazierengehen oder Sportmachen in einem der Parks, Bootfahren auf der Oker, Stöbern in kleinen Geschäften, auf dem Flohmarkt, bei einer Vernissage, …

braunschweig.de/bestchoice

ein Ausspruch, den man oft hört von Menschen, die das erste Mal in Braunschweig sind. Wir möchten mit der Initiative best choice neugierig machen, informieren und davon überzeugen, dass man in Braunschweig gut leben kann. Warum in Braunschweig arbeiten und leben? Innovativ, kreativ und vernetzt – eine vergleichbare Dichte an international anerkannten Forschungsinstitutionen wie in Braunschweig findet man selten und daher gehören wir zu den besten Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorten Deutschlands. Neben Jobs in starken und innovativen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen bietet das Leben in Braunschweig viel Lebensqualität auf kurzen Wegen.

Mehr Informationen gibt es auf der Internetseite www.braunschweig.de/bestchoice


STIPENDIEN Keine Lust mehr auf Kellnern? Ein Stipendium kann helfen, das Studium zu finanzieren. Und muss im Gegensatz zum BAföG nicht Von Mascha Dinter

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er ein Stipendium bekommt, kann sich nicht nur über finanzielle Unterstützung freuen. Häufig beinhalten sie auch eine ideelle Förderung. Neben einem Netzwerk aus anderen Stipendiaten und Alumni, die einem zum Beispiel Kontakte zu Unternehmen vermitteln können, profitieren Stipendiaten auch von Mentorenprogrammen, Sprachkursen, Ferienakademien oder Workshops. In der Regel wird dafür keine Gegenleistung erwartet. Und natürlich macht sich ein Stipendium gut im Lebenslauf, verbinden doch die meisten nach wie vor das Stichwort Eliteförderung damit. Doch Achtung: Längst muss man kein Einser-Student mehr sein, um ein Stipendium zu erhalten.

WELCHE STIPENDIEN GIBT ES? BEGABTENFÖRDERUNGSWERKE Die Zahl der aus Bundesmitteln vergebenen Stipendien für Studierende hat sich seit 2005 vervierfacht: von 13.415 auf mehr als 56.000 im Jahr 2015. Einen erheblichen Anteil daran haben die 13 Begabtenförderungswerke, die 25 Prozent aller Stipendien in Deutschland anbieten. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) waren 2015 rund 27.600 Studenten Stipendiaten eines Begabtenförderungswerkes. Neben einem monatlichen Büchergeld von 300 Euro erhalten sie eine finanzielle Förderung, die ähnlich wie BAföG nach dem Einkommen der Eltern errechnet wird (Höchstsatz: 735 Euro). Von konfessionell ge10

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bundenen Stiftungen wie dem Avicenna-Studienwerk für muslimische Studenten bis hin zu parteinahen Stiftungen wie der Konrad-Adenauer-Stiftung (CDU) hat jedes Werk sein eigenes Profil und eigene Auswahlverfahren. DEUTSCHLANDSTIPENDIUM Das Deutschlandstipendium beträgt 300 Euro pro Monat. 150 Euro davon übernehmen private Förderer wie Unternehmen, Stiftungen oder Alumni. Die andere Hälfte trägt der Bund. UNTERNEHMENSSTIPENDIEN Zahlreiche Unternehmen vergeben ebenfalls Stipendien an talentierte Nachwuchskräfte. Viele von ihnen kooperieren hierzu mit Hochschulen, sodass man sich direkt an der eigenen Uni bewerben kann. Super, um schon früh Kontakte für den Berufseinstieg zu knüpfen!


FÜR ( ) ALLE F A S T

zurückbezahlt werden. Anders als viele denken, lohnt sich die Bewerbung nicht nur mit Bestnoten.

SPEZIELLE STIPENDIEN Neben Stipendien, die fächerübergreifend vergeben werden, gibt es auch Förderungen, die sich beispielsweise speziell an Juristen, Mediziner oder Wirtschaftswissenschaftler richten. Auch für Eltern, »Arbeiterkinder« oder Studenten mit Migrationshintergrund gibt es eigene Stipendien.

WIE KOMME ICH RAN?

STIPENDIEN FÜRS AUSLAND Wen es für ein Semester oder das ganze Studium ins Ausland zieht, für den können Auslandsstipendien interessant sein, wie sie beispielsweise die Europäische Union (ERASMUS-Stipendium) oder der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) vergeben. Häufig richtet sich die Höhe des Stipendiums danach, wie teuer das Leben in dem jeweiligen Land ist. Das Jahresstipendium des DAAD beinhaltet zusätzlich eine Unfall- und Haftpf lichtversicherung, eine Krankenversicherung sowie einen einmaligen Zuschuss zu den Reisekosten.

SCHRITT 1 – Finde das Stipendium, das zu dir passt. Datenbanken im Internet wie der Stipendienlotse des BMBF bieten einen Überblick über das vielfältige Angebot. SCHRITT 2 – Informiere dich über die Bewerbungskriterien. Für manche Stipendien musst du beispielsweise vorgeschlagen werden, für andere brauchst du ein Gutachten eines Dozenten. SCHRITT 3 – Fristen beachten. Für viele Stipendien kannst du dich nur ein- oder zweimal im Jahr bewerben. SCHRITT 4 – Die schriftliche Bewerbung. Dazu gehören neben diversen Antragsformularen meist auch ein Lebenslauf, ein Motivationsschreiben und der Notenspiegel. Neben einem guten Notenschnitt ist auch die Haltung des Bewerbers wichtig. Viele betonen, es gehe ihnen vor allem um die Persönlichkeit ihrer Stipendiaten. Wer in der Fachschaft aktiv ist oder ehrenamtlich in einem Verein hilft, sollte das unbedingt bei der Bewerbung angeben.

Journalistin Mascha Dinter aus Köln hat einen Großteil ihrer Studienzeit als Praktikantin und freie Mitarbeiterin in diversen Zeitungsredaktionen verbracht und es deshalb nie weiter als bis nach München geschafft. Nach den G e s p r ä c h e n m i t d e n b e g e i s t e rten Erasmusstudenten findet sie das ziemlich schade.

SCHRITT 5 – Das Auswahlverfahren. Wer mit der schriftlichen Bewerbung von sich überzeugen kann, wird zum Auswahlgespräch eingeladen. Manchmal muss man dafür ein Referat vorbereiten und vor einer Kommission vortragen, manchmal gehört auch eine Gruppendiskussion dazu. Neben den beruflichen Plänen sollte man auch die Motivation für die Bewerbung darlegen können. Die eigenen Wertvorstellungen spielen häufig eine wichtige Rolle. Wer sich beispielsweise bei einer konfessionellen Stiftung bewirbt, sollte auch seinen Bezug zur Religion darstellen können. SCHRITT 6 – Nicht aufgeben. Wenn es nicht auf Anhieb klappt, ruhig ein zweites Mal versuchen.

SO STEHEN DIE CHANCEN Laut einer Studie, die 2009 von der Reemtsma Begabtenförderung in Auftrag gegeben wurde, ist jeder dritte Stipendienantrag erfolgreich. Die Chancen, ein Stipendium bei einer kleineren Stiftung zu erhalten, sind laut der Stipendienstudie der Stiftung Mercator und der Plattform mystipendium.de aus dem Jahr 2016 dreimal so hoch wie bei der Bewerbung bei einem der 13 großen Begabtenförderungswerke. Gut stehen die Chancen auch beim Deutschlandstipendium: Ein Fünftel aller Bewerbungen war hier erfolgreich. Noch besser sieht es in Sachen Auslandsstipendium aus. So gab bei der Umfrage über die Hälfte aller ERASMUS-Bewerber an, dass sie eine Zusage erhalten haben.

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Filip Sladoje [19] studiert Rechtswissenschaft an der Uni Mainz und erhält ein Stipendium der Dr. Arthur Pfungst-Stiftung, die Studenten mit sehr guten bis guten Noten fördert, denen ein Studium ohne finanzielle Unterstützung nicht möglich wäre.

Carolina Gentsch [28] beginnt gerade mit ihrem Master in Personalmanagement an der Hochschule Koblenz und wurde schon während ihres Bachelorstudiums von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) gefördert.

»Ich empfinde das Stipendium als große Anerkennung. Es vermittelt mir das Gefühl, dass sich auch außerhalb der Familie besondere Menschen finden, die mich in meiner Entwicklung begleiten und unterstützen. Materiell nutze ich das Stipendium, um die Kosten für Bücher und andere Studienmaterialien zu decken. Die können gerade zum Semesterbeginn recht hoch ausfallen.« Ingenieur Benedikt Thomas [26] ist durch sein Unternehmensstipendium der Hochschule Augsburg der Berufseinstieg bei seinem jetzigen Arbeitgeber gelungen.

WAS BRINGT DIR   DEIN STIPENDIUM?

»Um ein Stipendium zu bekommen, muss man kein Einser-Student oder Mitglied in einer Partei sein. Sportverein, Nachhilfe, Engagement beim eigenen Hobby – das alles zählt. Mit meinem Stipendium kann ich meine Studienkosten decken und mich voll und ganz auf das Studium konzentrieren. Da ich eine körperliche Schwerbehinderung habe, ist es mir nicht möglich, neben dem Studium zu arbeiten. Auch der Austausch mit anderen Stipendiaten und Ehemaligen ist enorm wertvoll.«

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Samantha Witte [25] macht gerade ihren Forschungsmaster in Economics an der University of Warwick in Großbritannien und erhält ein Stipendium der Haniel Stiftung. »Neben einem Studiengebührenzuschuss, einer Reisekostenpauschale und einem monatlichen Taschengeld beinhaltet mein Stipendium ein eng geknüpftes Netzwerk von Stipendiaten und Mentoren und das Gefühl, Teil der Stiftungsfamilie zu sein. Mein Tipp für die Bewerbung: Sucht nach Stiftungen, mit denen ihr euch wirklich identifizieren könnt, seid euch euren individuellen Stärken bewusst und nehmt Kontakt mit Vorgängern auf.«

»Während meines Bachelors in Mechatronik wurde ich ein Jahr lang gefördert und konnte sehr gute Kontakte zum Unternehmen knüpfen. Daraus ergaben sich nicht nur ein Praktikum und das Thema meiner Abschlussarbeit, sondern auch meine Festanstellung. Generell kann ein Stipendium im Lebenslauf von Vorteil sein, weil es Engagement und Leistungsbereitschaft widerspiegelt.«


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LET TL AND

JAHRE ERASMUS

UNGARN IRL AND

FR ANKREICH

Erasmus feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Seit 1987 waren fast 1,3 Millionen Studierende mit dem Austauschprogramm im Ausland. Hier berichten drei Alumni von ihren Erfahrungen aus drei Jahrzehnten. SPANIEN

NIEDERL ANDE

1988/1989

Elisabeth Kabatek [50] war eine der ersten Erasmus-Stipendiatinnen, die die Uni in Salamanca je gesehen hatte. Die Schriftstellerin erinnert sich gerne an ihr Studienjahr in Spanien zurück. »Damals war alles noch völlig unorganisiert. Es gab kein Büro, wo man sich melden konnte oder ähnliches. Ich hatte die Adresse eines spanischen Profs bekommen, der aber nicht richtig wusste, was er mit mir anfangen sollte. Also bekam ich die Freiheit, mir die Veranstaltungen auszusuchen, die mich am meisten interessierten. Von meinem 800-Mark-Stipendium konnte ich in Salamanca wie eine Königin leben, das war ich als Studentin nicht gewohnt. Zwei Kommilitonen aus Dänemark und ich waren richtige Exoten und auf dem Campus sehr begehrt, alle wollten uns kennenlernen und waren wahnsinnig nett. Es herrschte so eine Aufbruchstimmung, alle haben an die Idee von einem gemeinsamen Europa geglaubt. Das fehlt mir heute. Am Anfang kam ich kaum mit, wenn sich meine spanischen Mitbewohner unterhalten haben. Nach einem Jahr war mein Spanisch dann richtig gut, sodass ich später sogar mein Übersetzerdiplom gemacht habe, ohne je auf Übersetzer studiert zu haben. Zu meinen damaligen Mitbewohnern habe ich heute noch Kontakt, wir treffen uns regelmäßig.« SCHWEDEN

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ESTL AND

U N IG LOBALE – G LOBAL VI LL AG E

2001/02

2016/2017

Bettina Schulte [35] war während ihres Studiums dreimal mit Erasmus im Ausland. Heute arbeitet sie für das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen überall auf der Welt.

Maximilian Trinks [24] studiert Wirtschaftsingenieurwesen im Master an der Technischen Universität Chemnitz und ist vor Kurzem aus Tallin [Estland] zurückgekehrt.

»Eigentlich war ein Auslandssemester in meinem Studiengang – Medien- und Kommunikationswirtschaft – nicht vorgesehen. Als ich im International Office nachfragte, hieß es damals: Das machen nur die Tourismusstudenten. Zum Glück hatten sie die Visitenkarte eines niederländischen Profs der Uni Vlissingen für mich, die offen für internationale Studenten war. Auch wenn mir Holland wenig exotisch vorkam: Ich glaube, am Ende kommt es bei Erasmus auch gar nicht so sehr auf das Land an. Man studiert zusammen mit Leuten aus der ganzen Welt, lernt eine andere Sprache – das ist das, was zählt. Als ich zurückkam, bin ich direkt wieder ins International Office und habe mich nach weiteren Möglichkeiten erkundigt. Diesmal führte mich mein Weg nach Perpignan in Frankreich. Meinen Master habe ich dann in Dänemark absolviert und währenddessen noch ein Auslandssemester in Ankara in der Türkei verbracht. Bis jetzt ist mein Leben quasi ein Erasmus-Leben. Seit 2010 arbeite ich beim UNHCR, dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen. In dieser Zeit habe ich in Kenia, im Tschad und in der Ukraine gelebt. Gerade befinde ich mich in Kairo. Man kann sich überall heimisch fühlen – es kommt nur auf die Einstellung und die Menschen um einen herum an.«

»Mein Ziel war es in erster Linie, meine Englischkenntnisse zu verbessern. Da alle Vorlesungen an der Estonian Business School auf Englisch stattfinden, hat das super geklappt. Von Tallinn aus bin ich in meiner Freizeit mit Bus, Flugzeug und Schiff viel herumgekommen. Zum Beispiel nach Vilnius, Riga, Stockholm und Lappland. Ich habe also gleich mehrere neue Länder und Kulturen kennengelernt und Freunde aus Australien, USA, Estland und anderen europäischen Ländern gefunden. Mit dem Erasmus-Stipendium konnte ich einen Teil meiner Miete decken. Die Bewerbung war unkompliziert und lief direkt über meine Uni. Gewohnt habe ich in einer internationalen 5er-WG. Mein Wunsch ist es, die ganze Welt zu sehen – und seit dem Semester in Tallinn kann ich mir gut vorstellen, auch mal im Ausland zu arbeiten.«

PORTUGAL DEUTSCHL AND

ITALIEN POLEN


E-MAIL VOM BILDUNGSVISIONÄR  Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft

Von: An:

Charles Chen Yidan Studierende weltweit

Heute um 07:56

YC

Betreff: Bildung ist der Schlüssel für eine bessere Zukunft

Liebe Studierende, blicke ich zurück, kann ich aus vollem Herzen sagen: Die Zeit als Student war eine der schönsten meines Lebens. Trotz all dem Druck und Prüfungsstress. Ich habe zuerst Chemie im Bachelor studiert und danach noch einen Master in Wirtschaftsrecht erworben. Obwohl ich zugeben muss, dass ich die meisten chemischen Formeln und auch den ein oder anderen Gesetzestext vergessen habe, gaben mir beide Fächer viel mit auf meinen Lebensweg. Vor allem die Fähigkeiten, logisch zu denken, Probleme zu lösen und Menschen besser zu verstehen. Die Zeit an der Uni hat mein Leben verändert. Hier habe ich Leute kennengelernt, mit denen ich bis heute befreundet bin. Darunter auch jene Freunde, mit denen ich später den Internetkonzern Tencent gegründet habe. Dabei sah es zunächst gar nicht so rosig aus: Beim in China üblichen Uniaufnahmeverfahren bin ich durch eine wichtige Sprachprüfung gefallen, mein Lieblingsfach, BWL, konnte ich leider nicht studieren. Im ersten Moment war es sehr schwer für mich, das Gefühl, versagt zu haben, abzuschütteln. Aber: Genau das hat mich stark gemacht. Alles im Leben hat einen Sinn. Während des Chemiestudiums saß auch eine hübsche Kommilitonin in meinem Kurs. Sie ist später meine Frau geworden, meine Seelenverwandte, das größte Glück in meinem Leben. Seien Sie also auch dankbar für Fehlschläge. Mein Vorbild ist bis heute meine Großmutter. Sie war Analphabetin, eine ganz einfache und bescheidene Frau. Sie hat mir kein großes Wissen mit auf den Weg gegeben, dafür aber Liebe, Werte wie Mitmenschlichkeit – und den Glauben an die große Bedeutung der Bildung. Sie hat alles dafür getan, dass ihr Sohn, mein Vater, studieren konnte. Meine Großmutter war eine der Inspirationen, die mich dazu gebracht hat, den Yidan Prize zu gründen, dessen Aufgabe ist, eine bessere Welt durch Bildung zu schaffen. Denn sie prägt unseren Charakter und unsere Werte und treibt die Gesellschaft voran. Mehr denn je müssen wir uns fragen: Wie muss die Bildung der Zukunft aussehen, welche Experten werden wir brauchen? Die neuen Technologien werden dabei die Art und Weise des Lernens an Hochschulen verändern. Big Data hilft, Lehrpläne individueller zu gestalten; Online-Kurse erleichtern den Zugang zu Bildung; Virtual Reality macht Seminarinhalte anschaulicher. Stellen Sie sich ein Geschichtsseminar vor: VR-Brille aufgesetzt und schon wandeln Sie auf der Chinesischen Mauer oder durch die Pyramiden in Ägypten. Es wird spannend sein zu sehen, wie analoge und digitale Welt hier in Zukunft zusammenkommen. Liebe Studierende, Sie befinden sich in der besten Zeit Ihres Lebens. Wissen, Kompetenzen, Erfahrungen – saugen Sie alles auf wie ein Schwamm! Genießen Sie diese Zeit und kosten Sie sie voll aus. Seien Sie offen für neue Trends und lebenslanges Lernen. Seien Sie innovativ und zukunftsorientiert. Schaffen Sie eine bessere Welt durch Bildung! Ihr Charles Chen Yidan

Charles Chen Yidan ist Mitbegründer von Tencent, einem der größten Internetunternehmen Chinas. Heute engagiert er sich hauptberuflich für Bildung und hat den weltweit größten Bildungspreis – den Yidan Prize – ins Leben gerufen. Umgerechnet 306 Millionen Euro stiftete Herr Chen für den Preis, der innovative Projekte in Bildungsforschung und -entwicklung auszeichnet. Im Dezember 2017 werden Ideen und Projekte auf dem ersten Yidan Prize Summit in Hongkong prämiert. U N IG LOBALE

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K ARRIERE-FOKUS I: HANDEL

VON DER IDEE

Illustration: Moritz Wienert

BIS ZUM SUPERMARKTREGAL  Kundenbedürfnisse erkennen, Produkte entwickeln, Logistikketten planen: Eine Karriere im Handel bietet vielfältige Berufsmöglichkeiten für Hochschulabsolventen. Dabei stellt sich nicht nur die Frage, was man machen will. Unterschiede gibt es auch in der Arbeitsweise zwischen Großkonzernen und kleinen Startups.

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U N IG LOBALE – WOR K&LI FE

Autor Michael Metzger ist ein wahrlich schlechtes Beispiel für die Förderung des stationär e n E i n z e l h a n d e l s: W e i l b e i d e n Läden in unmittelbarer Nachbarschaft die Schlangen immer viel zu lange sind, bestellt er sich Duschgel, Zahnpasta oder Rasierklingen im Amazon-Abo direkt nach Hause.


eureka! Schon bei Isaak Newton war es ein Apfel, der ihn auf die Idee mit der Schwerkraft brachte. Und auch bei OstMost, einem jungen Startup aus Berlin, hat alles mit dem Apfel begonnen. »Zufällig habe ich eine hessische Streuobstwiese besucht«, erinnert sich OstMost-Gründer Bernd Schock. Diese idyllischen Wiesen, in denen Grillen zirpen, Vögel singen und allerlei Getier lebt, sind eine eigentlich überkommene Art des Obstanbaus. Mittlerweile mussten sie fast gänzlich den effektiveren Monokulturen weichen. Schock hingegen war begeistert: »Ich war vorher im afrikanischen Dschungel unterwegs, und die Streuobstwiesen mit ihren alten Apfelbäumen haben mich an diese unberührte Natur erinnert.« Damals hat der ehemalige BWL-Student beschlossen: Aus diesen Äpfeln will er Saft machen.

DIE IDEE KOMMT OFT VOM KUNDEN So chaotisch und zufällig kann es zugehen, wenn Einzelunternehmer eine Idee für ein neues Produkt entwickeln. Doch je größer der Konzern, desto systematischer erfolgt die Ideenentwicklung. Bei Cofresco, dem Spezialisten für Frischhalte-Produkte aus der Melitta-Gruppe, ist die Abteilung Forschung und Entwicklung tagein, tagaus damit beschäftigt, Heureka-Momente zu produzieren. Unterstützt werden die Kreativen, die oft einen Hintergrund in Naturwissenschaften, BWL oder VWL haben, dabei von Forschungsinstituten, Hochschulen, Kundenbefragungen und externen Beratern. »In 90 Prozent der Fälle, in denen es zu einer Innovation kommt, lassen wir uns allerdings vom Kundenwunsch leiten«, sagt Abteilungsleiter Martin Rogall. Oft gehe es dabei um eine Verbesserung eines bestehenden Produktes. Beispiel: Profi-Schwerlast-Abfallsäcke der Marke Swirl. »Der Kunde will eigentlich immer, dass Abfallsäcke reißfester werden und der Verschluss

besser hält«, so Rogall. Finden er und seine Kollegen einen neuen Ansatz, landet der in Form eines Briefings beim Produktmanagement.

INNOVATION AM LAUFENDEN BAND Ein Discounter listet im Schnitt 2.000 Artikel in seinem Sortiment, ein vollwertiger Supermarkt sogar 12.000. Rund ein Viertel dieser Artikel ist in der Regel seit weniger als zwölf Monaten überhaupt erst im Handel erhältlich. Dieser hohe Durchsatz zeigt nicht nur, wie innovationsfreudig Unternehmen sind, sondern auch, wie viele Neuentwicklungen gleich nach kurzer Zeit wieder eingestampft werden. Ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, ist also ein großes Wagnis. Ein bestehendes Produkt weiterzuentwickeln, ist weniger riskant, muss aber dennoch gut geplant werden. Bis zu eineinhalb Jahre kann es in einem Konzern wie Melitta dauern, bis eine solche Idee im Supermarktregal landet. Und auch die Apfelschorle von OstMost brauchte eine ganze Weile bis zur Produktreife. Nicht alle Entwicklungsphasen fallen so kreativ aus wie das erste Ideen-Brainstorming. »Nachdem meine Vision mit den Streuobstwiesen klar war, musste ich erst einmal Infor-

mationen zusammentragen«, erinnert sich Bernd Schock. »Ich habe schnell rausgefunden, dass derzeit immer mehr Limonaden auf den Markt drängen, teilweise auch im Hochpreissegment«, so der Gründer. »Viele haben einen sozialen Hintergrund, werben mit Fair Trade oder vermischen besonders kreative Geschmacksrichtungen.« Einen Hersteller, der den etwas angestaubten Apfelsaft neu erfunden hätte, gab es zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht. »Frischer Apfelsaft mit ökologischem Hintergrund – das war damals etwas, das für Ökos in Reformhäusern in Ein-Liter-Flaschen abgefüllt wurde. Dem wollte ich einen modernen Anstrich verpassen.« Schnell wuchs das Netzwerk von Bernd Schock. Begeistert von der Idee, als Underdog gegen die großen Getränkeketten anzutreten, gesellte sich der Besitzer einer Kelterei dazu und beriet bei der Mixtur. »Die meisten Leute denken ja, naturtrübe Apfelsäfte, bei denen unten noch der Bodensatz schwimmt, seien besonders hochwertig«, sagt Schock. Stimmt aber gar nicht: »In diesen Rückständen sind wertvolle Aromastoffe eingeschlossen. Ich habe nach und nach eine Methode entwickelt, diese Stückchen aufzulösen, damit der volle Geschmack in den Saft kommt.« Produktmanager, Entwickler, Erfinder: Als Startup-Gründer ist Bernd Schock irgendwie alles in Personalunion.

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ALLE FÄDEN IN EINER HAND Bei Cofresco gibt es für jeden Artikel einen Projektleiter im Produktmanagement, der das erarbeitete Briefing-Papier erhält. »Ein Briefing besteht aus zehn bis 20 Seiten, in denen der die Produktidee, die Produktanforderungen, der Kundennutzen, Qualitätskriterien und zeitliche Vorgaben zu finden sind«, erklärt Leonie Weber, die für den Profi-Schwerlast-Abfallsack und weitere Produkte der Linie Swirl verantwortlich ist. Leonie Weber hat Design- und Projektmanagement studiert, was für die Arbeit im Produktmanagement nicht untypisch ist. In der Entwicklungsphase koordiniert sie interdisziplinäre Teams, die daran arbeiten, innerhalb des vorgegebenen Zeitrahmens einen Prototyp für ein Produkt herzustellen. Ein Technischer Produktleiter prüft die Machbarkeit, Kollegen aus dem Einkauf, der Logistik und anderen Abteilungen werden sukzessive hinzugezogen, um einerseits abzuschätzen, wie aufwendig die Umsetzung des Briefings wäre und andererseits das Potential des Produkts zu prüfen. »Als Produktmanager muss man gut koordinieren und kommunizieren können«, sagt Weber.

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Sie muss sicherstellen, dass am Ende der Entwicklungsphase alle Produktionsparameter feststehen. Außerdem muss ein Businessplan geschrieben werden, der eine voraussichtliche Gewinn- und Verlustrechnung für die nächsten drei bis fünf Jahre enthält. Auch regelmäßige Präsentationen der Zwischenstände sind Pflicht, und natürlich eine Abschlusspräsentation vor der Geschäftsleitung. Danach wird entschieden, ob es der Prototyp überhaupt in die Serienproduktion schafft.

DER COUNTDOWN LÄUFT Präsentiert hat auch Bernd Schock seine Idee immer wieder. Statt ausgeklügelter PowerPoint-Slides war für den Startup-Gründer der direkte Kontakt zu seinen Stakeholdern wichtig: Bauern hat er direkt auf den Streuobstwiesen besucht und überzeugt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Die Marke OstMost hat ihm ein Bekannter überschrieben, und mit dem hippen Design wollte Schock seine Berliner Identität zur Marke machen. Weil Schock im


Gegensatz zu großen Konzernen der direkte Kontakt in die Supermärkte zunächst gefehlt hat, ließ er nur wenige Flaschen abfüllen und seine Apfelschorle zunächst als Geheimtipp in angesagten Berliner Clubs verkaufen. Hat es bei Confresco ein Produkt von der Entwicklungs- in die Marktvorbereitungsphase geschafft, werden hingegen keine kleinen Brötchen gebacken. In der Logistik-Abteilung stellen Experten wie David Seeger sicher, dass zum Produkt-Launch die Schwerlast-Abfallsäcke auch wirklich in allen beteiligten Supermärkten erhältlich sind. »Die Produktion gibt im zentralen System Stücklisten ein und der Einkauf ergänzt die Lieferanten«, erklärt der Wirtschaftsmathematiker. »Etwas später im Prozess wird dann auch der Vertrieb eingeschaltet, der zum Beispiel Prognosen über Abverkäufe erstellt.« Ziel ist es, dass die Produktion immer weiß, wie viel Ware, auf welcher Maschine und zu welcher Zeit eingeplant werden muss.

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WE PROUDLY PRESENT … Parallel dazu arbeitet das Marketing bereits Kommunikationsstrategien aus und stellt den Supermärkten Material für mögliche Sonderaktionen zur Verfügung. Bei Artikeln aus dem Food-Bereich können das Probierstände mit kostenloser Warenausgabe sein, beim Schwerlast-Abfallsack sind das wohl eher Werbeaufsteller in der Mitte des Ganges. Zweitplatzierungen also, die neben der laufenden Belegung von Regalfläche an einem weiteren Standort auf der Verkaufsfläche zu finden sind.

OstMost verfügt nicht über solche Werbe-Gimmicks. Zwar schreibt das Apfelschorlen-Startup schwarze Zahlen und kann mittlerweile auch schon ein paar Leute beschäftigen. Aber zu Werbezwecken bleibt Bernd Schock altmodisch: »Ich nehme Kunden gerne mal mit auf eine dieser Streuobstwiesen«, sagt der Gründer. Dort können sie sich vor Ort selbst von den Äpfeln inspirieren lassen.

Die Entwicklung eines neuen Produkts dauert je nach Größe des Unternehmens und der Komplexität der Innovation bis zu eineinhalb Jahre. Ein Prozess mit vielen spannenden Aufgaben und genauso vielen spannenden Jobs für Absolventen ganz unterschiedlicher Fachrichtungen.

»ICH BRENNE FÜR DEN HANDEL!« intensiven Wettbewerb immer in Bewegung und dadurch richtig spannend! Der Kontakt mit unterschiedlichen Filialverantwortlichen und die Vielzahl von Produkten machen den Job abwechslungsreich. Besonders die Lebensmittelbranche mit ihrer hohen, fast täglichen Innovationsrate reizt mich. Es kommen regelmäßig neue Produkte oder Serviceleistungen auf den Markt und das Ergebnis ist im Netto-Markt direkt sichtbar. Das ist toll!

Larissa Bolte [23] absolviert gerade das Traineeprogramm zur Verkaufsleiterin bei Netto Marken-Discount. Warum sie im Lebensmittelhandel ihren Traumjob gefunden hat, erzählt sie im Interview. Frau Bolte, warum haben Sie sich ausgerechnet für den Handel, speziell für Lebensmittel, entschieden? Der Handel ist die Branche, für die ich brenne. Denn insbesondere der Discountbereich ist durch den ANZEIGE

Welche Aufgabe finden Sie besonders spannend? Da gibt es tatsächlich einige! Besonders faszinierend finde ich die Prozesse und Aufgaben, die bei Neu- oder Wiedereröffnungen von Netto-Filialen anstehen. Die Planungen für neue Standorterschließungen oder Umbauten sind äußerst komplex. Was muss wie und wo gesteuert werden, damit innerhalb von nur kurzer (Um-)Bauzeit eine Filiale eröffnet werden kann? Als Verkaufsleiterin sind die Einrichtungsphase, der Eröffnungstag und die Reaktion unserer Kunden und Mitarbeiter besonders aufregend. Welche Eigenschaften sollte man als Trainee im Bereich Vertrieb mitbringen? Fachliches Know-how, ein sicheres Gespür für wirtschaftliche Kennzahlen und Analysefähigkeiten. Darüber hinaus ist aber vor allem Kommunikationsstärke ausschlaggebend. Wer nicht gerne mit anderen Menschen in Kontakt tritt, ist hier fehl am Platz. Nicht zu vergessen: Engagement zeigen! Denn nur, wenn ich selbst engagiert bin, kann ich als Vorgesetzte meine Mitarbeiter motivieren. Wir sind ja ein Team!


PRODUKTMANAGEMENT BUSINESS DEVELOPMENT Wahre Innovation entsteht nicht in der Führungsetage von Unternehmen. Manager sind dafür da, zu führen und zu verwalten, und deshalb gibt es für neue Ideen oft Abteilungen wie das Business Development. Hier laufen Ergebnisse von Studien, Umsatzvorgaben und Marktanalysen zusammen. Mit Hilfe von Unternehmensberatern und Innovationsmethoden entwickelt das Business Development am laufenden Band Ideen für neue Produkte und Services. Gesucht werden hier vor allem Absolventen der Wirtschaftswissenschaften, aber auch Produktdesigner oder Marketingleute.

FORSCHUNG & ENTWICKLUNG Auch die Abteilung Forschung und Entwicklung entwickelt Ideen für neue Produkte, allerdings werden die Wissenschaftler, die hier forschen, seltener selbst aktiv. Im Auftrag vom Produktmanager oder dem Business Development prüft die F&E, was technisch möglich ist: Kann das Produkt wirklich noch reißfester, leichter oder stärker gebaut werden, oder gibt es hier natürliche Grenzen? In der F&E arbeiten oft Wissenschaftler aus den Fachrichtungen Chemie, Biologie oder Physik.

Der Produktmanager hält die Fäden für eine Produktlinie in der Hand. In seiner Verantwortung liegt das Wohl und Wehe von mehreren Dutzend Einzelartikeln, die meist zu ähnlichen Produktlinien gehören. Soll ein Artikel neu entwickelt oder modernisiert werden, ist der Produktmanager für die Schnittstellenkommunikation aller beteiligten Abteilungen verantwortlich. BWL mit Fokus Marketing ist hier eine gute Grundlage. Allerdings haben auch Ingenieure oder Experten wie Ernährungswissenschaftler eine Chance. Wichtig: Um das Produkt zu »managen«, muss man es verstehen, muss wissen, wie die Herstellungstechnik funktioniert und wie der Markt und die Kunden ticken.

LOGISTIK Wahres Organisationstalent müssen Logistiker beweisen. Ihre Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass ein neues Produkt just in time da hingelangt, wo es sein soll. Verpackung, Transport und Lager müssen dabei beachtet werden. Unterm Strich gilt es, die Ware möglichst schnell in Umlauf zu bringen, denn Lagerfläche ist teuer, und Ware, die nur rumsteht, wird in der Zeit nicht verkauft. Besonders begehrt sind hier z. B. BWL-Absolventen mit Schwerpunkt Spedition und Logistik. Viele Handelsketten bieten zudem Traineeprogramme mit dieser Spezialisierung an.

Unternehmertum erleben. Mit Herz und Verstand handeln. Wir lieben Lebensmittel. Und suchen Nachwuchskräfte, die diese Liebe mit uns teilen. Bei uns haben Sie die Chance in einer dynamischen Branche an spannenden Herausforderungen zu wachsen. Wenn Sie gerne Engagement zeigen und Lust auf verantwortungsvolle Aufgaben haben, dann sind Sie bei uns an der richtigen Stelle. Entdecken Sie unsere vielfältigen Einstiegsmöglichkeiten vom Praktikum über unser Trainee-Programm bis hin zum Direkteinstieg auf www.edeka-karriere.de. Wir freuen uns auf Sie!


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Auf Europas größtem Karriere-Event für Frauen sind mehr als 120 Top-Arbeitgeber vertreten und informieren über Einstiegsmöglichkeiten wie Praktika oder Traineeprogramme. Ein spannendes Kongressprogramm gibt zudem Impulse fürs persönliche Networking.

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Vor allem wer Ingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften oder Informatik studiert (hat), ist hier genau richtig. Das Branchenspektrum ist riesig und reicht von Informationstechnologie und Maschinenbau über Konsumgüterindustrie und Handel bis hin zu Banken und Versicherungen.

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Rund 400 renommierte Unternehmen aus Deutschland, Europa und Asien präsentieren sich in der Hauptstadt. Der Fokus liegt dabei auf Business, IT und Engineering. An den Messeständen erfährst du alles rund um Studentenjobs, Praktika, Abschlussarbeiten, Traineeprogramme und Direkteinstieg.

Ob Absolventinnen, Frauen in Fach-Führungspositionen oder Existenzgründerinnen – auf der herCareer stehen Frauen im Mittelpunkt. Neben Anregungen und Kontakten für deinen Berufseinstieg findest du hier viele Möglichkeiten, um dir ein karriereförderndes Netzwerk aufzubauen.

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Wähle ein gepflegtes Outfit, in dem du dich wohlfühlst.

Aktualisiere deinen Lebenslauf bzw. dein Kurzprofil und lasse Visitenkarten anfertigen.

Lege dir ein paar prägnante Sätze über dich zurecht. Wer bist du? Was kannst du? Was suchst du?

Vereinbare, falls möglich, schon im Vorfeld ein terminiertes Gespräch.

Informiere dich über Unternehmen, die dich interessieren. Welche Einstiegsmöglichkeiten werden dort gerade angeboten?

DAVOR

Drehe am Ende eine Abschlussrunde über die Messe. Oft ergeben sich nach dem großen Andrang noch gute Gespräche.

Notiere dir nach jedem Gespräch die wichtigsten Fakten inklusive Ansprechpartner und Kontakt.

Im Gespräch mit Unternehmen: Stelle selbstbewusst ehrliche und offene Fragen und zeige, dass du dich über die Firma und vakante Stellen informiert hast.

Beginne mit einem Rundgang über die Messe.

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Die Jobmesse richtet sich an Studierende, Absolventen und Young Professionals aller Fachrichtungen. Hier kannst du rund 300 Arbeitgeber treffen und dich über Einstiegsmöglichkeiten informieren. Ob Praktikum, Trainee oder Direkteinstieg – es warten rund 10.000 freie Stellen.

Mit rund 200 ausstellenden Unternehmen – vom Mittelständler bis zum Global Player – gehört die konaktiva zu den größten studentisch organisierten Karrieremessen Deutschlands. Willkommen sind Studierende und Absolventen aller Fachrichtungen.

Ob Maschinen- und Fahrzeugbau oder Energie- und Elektrotechnik – Ingenieure sind überall gefragt. Auf der HANNOVER MESSE, der weltweit bedeutendsten Industriemesse, widmet sich daher ein eigener Bereich ganz dem Thema Karriere.

Auf www.uniglobale.com findest du – regelmäßig aktualisiert – alle wichtigen Karrieremessen im Überblick.

Versende deine komplette Bewerbung und nimm darin Bezug auf den Messebesuch.

Waren interessante Unternehmen dabei? Dann bedanke dich per Mail für das Gespräch.

DANACH

www.staufenbiel-institut.de/event/ absolventenkongress-deutschland.html

Absolventenkongress Deutschland 23. + 24. November // Köln

www.formulastudent.de

Karrieremesse mal anders: Die Formula Student Germany ist ein internationaler Wettbewerb, bei dem Studierende aus aller Welt ihre selbstkonstruierten Rennwagen präsentieren. Abseits der Rennstrecke haben Besucher Gelegenheit, mit Unternehmen der Automobilindustrie über Karrierethemen ins Gespräch zu kommen.

Formula Student Germany 8.-13. August // Hockenheimring

konaktiva 7.-9. November // Dortmund

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Hier keinen passenden Masterstudiengang zu finden, ist nahezu unmöglich. hDenn auf der größten Master-Messe der Republik sind viele nationale und internationale Hochschulen vertreten und informieren über rund 1.500 Masterprogramme im In- und Ausland.

MASTER AND MORE 5. Mai // Düsseldorf 9. Mai // Leipzig 11. Mai // Nürnberg

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Die von Studierenden organisierten bonding Firmenkontaktmessen finden an Hochschulen in ganz Deutschland statt. Vertreten sind bis zu 300 Unternehmen – vom Start-up bis zum Großkonzern. Besonders Studierende und Absolventen der Wirtschaftswissenschaften und MINT-Fächer können wertvolle Kontakte knüpfen.

bonding Firmenkontaktmessen u. a.: 30. + 31. Mai // Braunschweig 7. + 8. November // Berlin 21. + 22. November // Hamburg 4.-6. Dezember // Aachen 12. + 13. Dezember // München


K ARRIERE-FOKUS II:   INGENIEURWESEN & IT

H i g h t e c h f ü r s F e l d :   J o h a n n e s H ö i n g a r b e i t e t b e i m    L a n d m a s c h i n e n h e r s t e l l e r   C l a a s u n d h i l f t , d a s E r n t e n m i t   M ä h d r e s c h e r , F e l d h ä c k s l e r &   C o . a u t o n o m e r , e f f i z i e n t e r u n d   u m w e l t v e r t r ä g l i c h e r z u m a c h e n .

Der Trend zum autonomen Fahren wird die Mobilitätsbranche nachhaltig revolutionieren, nicht nur im Straßenverkehr. Die Frage ist nicht, ob Fahrzeuge bald selbstständig fahren, sondern wann. Oder besser: Wann sie soweit sind, dass sie unseren komplexen Alltag meistern. An den Fahrzeugen der Zukunft arbeiten Ingenieure und Informatiker Hand in Hand. UNIGLOBALE sprach mit zwei Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen, die unsere Mobilität von morgen mit entwickeln. Eine Mercedes-Benz E-Klasse fährt auf der Autobahn. Was der Fahrer dann macht, lässt jeden Führerscheinanwärter unweigerlich die mahnenden Worte des Fahrlehrers hören: Hände ans Lenkrad! Dass der Fahrer im Demo-Video von Mercedes-Benz genau das nicht tut, ist die Richtung, in die Daimler mit seiner bekanntesten Marke Mercedes-Benz steuert: autonomes Fahren. 24

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Längst ist das selbstständig lenkende Fahrzeug, in dem der Mensch Passagier ist, keine Episode eines Science-Fiction-Films mehr, sondern Realität und kurz vorm Durchbruch. Wenn uns also auf der Autobahn ein Auto überholt, das wie von Geisterhand gelenkt wird, handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine solche Studie. Besser wäre es zumindest. Technisch sind viele Automobil-

hersteller schon so weit, dass sich Fahrzeuge problemlos autonom im Verkehr bewegen können, zumindest auf der Autobahn. Damit intelligente Autos aber auch in komplexeren Situationen immer richtig reagieren, etwa in der Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmern, wird zurzeit noch intensiv geforscht und entwickelt.


Alexander Lemonakis hat G ermanistik und G eschichte studier t und schreibt regelmäßig über die Themen Studium und Karriere. Wie und mit welcher Technik heut zutage geerntet wird, darüber hat er sich bisher eher wenig G edanken gemacht. U mso beeindruck ter war er von den imposanten M ähdreschern, Feldhäckslern und Trak toren bei Claas.

DER MOBILITÄTS-PIONIER Einer, der dafür sorgt, dass sich Fahrer bald gemütlich zurücklehnen können, ist Dr. Christoph Keller. Der 39-jährige Informatiker ist als technischer Projektleiter Teil eines weltweiten Projektteams bei Daimler, das sich mit dem vollautomatisierten Fahren rund um den Globus beschäftigt. »Wir arbeiten an der Vision vom autonomen Fahren. Vieles ist bereits möglich: Die Assistenzsysteme unserer E-Klasse bremsen, geben Gas und lenken und entlasten den Fahrer damit in vielen eintönigen Situationen wie zum Beispiel im Stau auf der Autobahn. Das automatische Einparken gibt es bei vielen Modellen auch schon in Se-

F a h r e n o h n e F a h r e r : C h r i s t o p h K e l l e r   f o r s c h t d a z u b e i D a i m l e r .

rie«, sagt Keller. Daimler ist mit der Mercedes E-Klasse ganz vorne dabei im Bereich automatisiertes Fahren für Personenkraftfahrzeuge. Ähnliche Systeme, wie den »Highway Pilot«, gibt es auch im Bereich Nutzfahrzeuge.

Christoph Keller hat Informatik studiert und sich schon während seines Studiums mit Mustererkennung und Verkehrszeichenerkennung beschäftigt. Er hat sich bereits früh spezialisiert und bei Daimler zum Thema Fußgängererkennung promoviert. Das Thema ist für die Entwicklung von autonomen Fahrzeugen und für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer besonders wichtig, wie Keller betont: »Autobahnfahrten sind strukturiert und durch Systeme einfacher zu erfassen. Anders ist das beim Verkehr in der Stadt mit Radfahrern, Fußgängern und vielen Ampeln.« Bei den neuen technischen Innovationen spielt Sicherheit eine wichtige Rolle. Problem

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Den Aufschrei »Hände ans Lenkrad!« wird man hier nicht hören, denn die S-Klasse beschleunigt, bremst und lenkt automatisch.

dabei: Eine große Menge an Informationen muss unmittelbar und in Millisekunden verarbeitet werden.

HANDS-OFF DURCH DEUTSCHE LANDE 2012 stieg Christoph Keller als Entwicklungsingenieur bei Daimler in Stuttgart ein und war ein Jahr später Teil des Projektteams »Bertha Benz-Projekt«. Zum 125. Jubiläum von Bertha Benz’ Pionierfahrt wurde die Strecke von Mannheim nach Pforzheim mit einer autonom fahrenden S-Klasse gefahren – rund 100 Kilometer durch deutschen Alltagsverkehr. Momentan ist Keller als technischer Projektleiter täglich mit der Entwicklung von neuen Funktionen und deren Verbesserung sowie dem Projektmanagement beschäftigt. Kein Arbeitstag ist

für ihn gleich: Mal ist er auf dem Testgelände und ein anderes Mal im Silicon Valley, um einen aktuellen Überblick über die neuen Technologien zu gewinnen und sich mit Kollegen auszutauschen. Auf die Frage, was man als möglicher Arbeitnehmer mitbringen muss, antwortet er: »Technische Affinität, Freude an Problemlösungen sowie ein großes Durchhaltevermögen. Viele meiner Kollegen haben Informatik, Maschinenbau oder Regelungstechnik studiert.« Wer einen Studiengang aus diesen Bereichen erfolgreich absolviert, hat gute Chancen in der Branche Fuß zu fassen. »Autonomes Fahren ist vielseitig und bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten. Engagierte Ingenieure mit fundiertem Know-how werden immer gebraucht«, so Keller

VIDEO: ZU BESUCH BEI CLAAS UNIGLOBALE war einen Tag lang bei Europas größtem Landmaschinenhersteller zu Gast und hat sich live angeschaut, wie und woran Berufseinsteiger Johannes Höing so arbeitet:

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DER ERNTE-SPEZIALIST Unter den Oberbegriff »autonomes Fahren« fallen aber nicht nur Pkw. Auch Johannes Höing beschäftigt sich mit diesem Thema – und zwar im Bereich Nutzfahrzeuge und Landtechnik. Der 28-Jährige, aufgewachsen auf dem Land und seit seiner Kindheit von Feldmaschinen fasziniert, arbeitet beim Landmaschinenkonzern Claas am Firmenhauptsitz im nordrhein-westfälischen Harsewinkel. Claas gehört zu den Markt- und Technologieführern in der Erntetechnik, produziert Mähdrescher, Traktoren, Feldhäcksler und Futtererntemaschinen und setzt dabei schon heute voll auf Industrie 4.0. Höing hat bei Claas ein Internationales Traineeprogramm im Bereich Engineering abgeschlossen und entwickelt in der Abteilung Forschung & Entwicklung neue Technologien für Mähdrescher und Feldhäcksler. Durch innovative Technik will Claas bessere Ernten ermöglichen und Johannes Höing betont: »Bei unseren Produkten geht es hauptsächlich darum, dass zum Beispiel der Mähdrescher alleine auf dem Feld fährt und optimal konfiguriert ist, um die maximale Ernte einzufahren.« Verschiedene Formen des autonomen Fahrens gibt es bereits auch hier: »Der Mähdrescher übernimmt die Lenkung und die Maschine muss nur noch optimal eingestellt werden. Der Fahrer hat in unseren Mähdreschern oft nur noch eine Monitoring-Tätigkeit und Produkte wie unser Mähdrescher können manche Strecken bereits autonom fahren.«


HIGHTECH AUF DEM FELD Was Johannes Höing erforscht und entwickelt, wird in der Produktion in die Praxis umgesetzt. Nicht in kleinen Werkstätten, sondern in riesigen Werkshallen, deren Anblick schnell deutlich macht, warum der Standort Harsewinkel zu den weltweit modernsten Produktionsstätten für Landwirtschaftsfahrzeuge gehört: Mit hochmoderner Technik und durch Kooperation zwischen Mensch und Maschine werden Einzelteile gefertigt und in mehreren Vorbereitungsstraßen Baureihen zusammengesetzt. Schnell, strukturiert und äußerst effizient »wachsen« so die Hightech-Landmaschinen im Rekordtempo Stück für Stück empor. Wie das Mähdrescher-Modell »Lexion« (598 PS, Spitzengeschwindigkeit 40 km/h), das nicht nur auf den ersten Blick gewaltig wirkt: Es verfügt über Schneidwerke, die bis zu 13,5 Meter breit sind, wiegt bis zu 18 Tonnen und ist acht Meter lang. Der Korntank fasst über 12.500 Liter und 85 Tonnen Ernte pro Stunden können eingefahren werden. Ein Hightech-Bolide, der dank neuester Technologie vollautomatisch ernten kann, automatisch lenkt, gleichzeitig den Ertrag misst und dem Fahrer per Kamera Infos über die Kornqualität liefert.

INTERNATIONAL IM EINSATZ Über 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 140 Ländern sind bei Claas an der Entwicklung und Herstellung von Landmaschinen beteiligt. Durch die internationale Ausrichtung ist auch Johannes Höing schon ordentlich herumgekommen in der Welt: Er war über zwei Jahre in Indien, verbrachte mehrere Monate in Südamerika und ist für Dienstreisen oft in den USA unterwegs. Berufseinsteiger sollten aber nicht nur internationale Herausforderungen suchen, sondern auch eine Affinität zu großen Hightech-Maschinen mitbringen und idealerweise aus Fachbereichen wie Agrarwirtschaft, Agrartechnik, Maschinenbau oder Ingenieurwesen kommen. Für den jungen Entwickler hat sich das Internationale Traineeprogramm bewährt: »Ich stehe jeden Tag vor spannenden, fachlichen Herausforderungen und trage bereits in jungen Jahren ungewöhnlich viel Verantwortung in einer zukunftsreichen Branche.«

Johannes Höing arbeitet in der Abteilung Forschung & Entwicklung. In der Produktion werden seine Ideen umgesetzt.

Das autonome Fahren gilt als die größte Herausforderung für die Industrie und ihre verschiedenen Technikbranchen in den kommenden Jahren. Die Vorteile der Automatisierung bzw. des autonomen Fahrens liegen auf der Hand: Das alltägliche Fahren und der Gebrauch von Fahrzeugen werden mit den neuen technologischen Errungenschaften auf lange Sicht sicherer werden. Unsere Fortbewegung wird effizienter, da Maschinen als der »bessere« oder »genauere« Fahrer gelten. Der Mensch, der auf dem Fahrersitz von E-Klasse und Mähdrescher Platz nimmt, wird entlastet, kann sich zurücklehnen und sich konzentriert dem Monitoring widmen. Christoph Keller hat noch einen Wunsch für die Zukunft: »Ich hoffe, dass wir alle schon bald in den Genuss des autonomen Fahrens kommen.« Um diesen Wunsch wahr werden zu lassen, braucht es vor allem innovativ denkende Berufseinsteiger.

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PREISVERDÄCHTIG!

Vier junge Wissenschaftler der TU Chemnitz haben eine Software entwickelt, die autonomes Fahren sicherer macht. Für ihre Startup-Idee gab es jetzt den Hauptpreis des »Gründerwettbewerbs – Digitale Innovationen«, den UNIGLOBALE als Partner unterstützt. Gebäude in unterschiedlichen Größen und Formen, dazu Bäume, Sträucher, Denkmäler oder Kunstobjekte: Was unsere Städte ausmacht,

kann für das Ortungssignal eines Autos, das autonom, also fahrerlos durch die Straßen kurven soll, zum Störfaktor werden. Abhilfe kann die Software NAVENTIK leisten, denn sie gewährt eine präzise Umwelterkennung. Sie erkennt Fehlerquellen, analysiert sie und gleicht sie aus. Neben der Signalverarbeitung von GPS- und anderen Navigationssatelliten macht die Software auch die Nutzung weiterer Sensordaten des Autos zur Ortsbestimmung möglich. Damit wird selbst dann eine Position ermittelt, wenn das direkte Signal der Satelliten gestört wird oder die Satellitenkonstellation für eine Messung ungeeignet ist. Entwickelt wurde NAVENTIK von vier jungen Wissenschaftlern der TU Chemnitz. Das gleichnamige Startup wurde Anfang 2017 gegründet. »In ein paar Jahren soll unsere Software in jedem autonom fahrenden Auto standardmäßig implementiert sein«, sagt Robin Streiter, Informations- und Kommunikationstechniker und einer der Gründer (Bild rechts). Dass dieses Ziel durchaus realistisch ist, bestätigen auch die Juroren des »Gründerwettbewerbs – Digitale Innovationen«: Auf der diesjährigen CeBIT wurde das Startup mit einem Hauptpreise – inklusive 32.000 Euro Preisgeld – ausgezeichnet. Hast auch du ein zukunftsträchtiges Startup gegründet? Dann bewirbt dich beim »Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen« des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie! Die nächste Bewerbungsrunde startet am 1. Juli 2017. Weitere Infos unter www.gruenderwettbewerb.de


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BOXENSTOPP OHNE FAHRER  Bei der Formula Student Germany konkurrieren Studententeams mit selbstgebauten Rennwägen. In diesem Jahr werden diese zum ersten Mal fahrerlos unterwegs sein. Von Anja Reiter Still und leise parkt der Elektrorennwagen im Foyer von Munich Motorsports in der Münchner Maxvorstadt. 185 Kilogramm ist er schwer, von null auf hundert beschleunigt er in 2,3 Sekunden. Studenten der Hochschule München haben den Rennboliden eigenhändig aufgebaut und ihn liebevoll »PWe6.15« getauft. 2015 ist der Wagen zum ersten Mal bei einer studentischen Wettfahrt gestartet. In ein paar Monaten soll er nun wieder ins Rennen gehen. Diesmal allerdings ohne menschlichen Fahrer. Völlig autonom.

MIT AUTONOMEN AUTOS AUF DIE RENNSTRECKE Florian Eich, Jonas Reitemeyer und Sheldon Rebernik sind Teil des Teams »Driverless« von Munich Motorsports der Hochschule München. Sie programmieren die Algorithmen für die Steuerung des Boliden, entwerfen Sensoren und Aktoren. »Über die fahrerlose Rennklasse freue ich mich, weil ich schon immer in den autonomen Bereich wollte«, sagt der 22-jährige Reitemeyer, der Geotelematik und Navigation im fünften Semester studiert. Die Formula Student Germany, seit 2006 ausgetragen vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI), ist ein Wettbewerb rennsportbegeisterter Studierender. Bewertet wird nicht nur die schnellste Zeit. Die Juroren

prüfen auch den Businessplan, die Entwürfe, deren Umsetzung und natürlich den Test auf der Rennstrecke – durch liegende Achten und Hindernisparcours. 2017 haben sich 249 Teams aus 37 Ländern registriert – von Deutschland über China bis in die USA. Seit vergangenem Jahr ist klar, dass neben den Kategorien Verbrennungs- und Elektromotor das autonome Fahren als neue Wettbewerbsklasse eingeführt wird. Grundlage darf ein Fahrzeug aus den drei vergangenen Jahren sein, das umgebaut wird. Dass mit einem autonomen E-Fahrzeug der Rennspaß verloren ginge, wollen die rennsportbegeisterten Jungs nicht gelten lassen. »Im Rennsport geht es schon lange nicht mehr um den menschlichen Fahrer«, sagt Florian Eich. Stattdessen zählten längst technische Feinheiten.

MEHR ZEIT IN DER WERKSTATT ALS IM HÖRSAAL Florian Eich, 28 Jahre und technischer Teamleiter, führt stolz durch sein Reich in der Hochschule München. Sein Hundewelpe tollt vergnügt vorbei an Werkzeugen, Ingenieuren und Kabeln. Studenten sitzen hier konzentriert über ihre Rechner gebeugt, die meisten männlich, nur etwa zehn Prozent des Teams sind weiblich. Man munkelt, dass manch ein Konstrukteur 60 bis 70 Stunden pro Woche

hier verbringt. Alle hier arbeiten jedenfalls unbezahlt und freiwillig. Eigentlich studieren sie Betriebswirtschaftslehre oder Maschinenbau, Physik oder Marketing. Mit der neuen fahrerlosen Liga will die Formula Student Germany neue Zielgruppen ansprechen: Informatiker, Geotelematiker, Robotik-Studenten und Experten für Künstliche Intelligenz. Statt auf Prüfungen hinzuarbeiten, bauen sie in ihrer Freizeit echte Rennautos. »Ich studiere aktuell nicht wirklich«, erklärt Teamvorsitzender Jonas Reitemeyer, »ich versuche mir die Arbeit hier als Praxissemester anrechnen zu lassen.« Die Industrie freut sich auf den universitären Nachwuchs, doch der Wettbewerb lohnt sich für beide Seiten. »Jeder große Autobauer ist irgendwo als Sponsor vertreten«, sagt Sheldon Rebernik. »Wir investieren hier zwar unsere Freizeit, bekommen aber einiges zurück, das man in Geld nicht bezahlen kann«, sagt Reitemeyer. Neben dem fachlichen Know-how und den praxisnahen Kontakten sei das vor allem Spaß an der Freude und jede Menge Teamgeist. Florian Eich ist sich sicher: »Mich hat die Formula Student Germany geprägt wie nichts anderes.« Die Formula Student Germany findet vom 8. bis 13. August 2017 auf dem Hockenheimring statt. www.formulastudent.de U N IG LOBALE

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14 TIPPS

MIT DENEN DU LEICHTER DURCHS STUDIUM KOMMST Alles ist neu: die Stadt, die Uni, die Leute. Eine aufregende Zeit mit bisher unbekannten Herausforderungen, die einem auch manchmal Angst machen können. Vier Studierende verraten dir daher ihre wertvollsten Tipps für einen gelungenen Start ins Unileben. Illustration: Mieke Scheier

2. NIMM AM HOCHSCHULLEBEN TEIL!

FABIAN SCHÄFER studiert Skandinavistik und Medienkulturwissenschaft in Köln, das Sommersemester ist sein achtes (und hoffentlich letztes!) Bachelor-Semester. Er hat viel weniger Wissen erlernt, als Techniken, sich das Wissen anzueignen. Und vor allem hat er gelernt, diese Erkenntnis wertzuschätzen.

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1. RICHTIGES THEMA – TIPPTOPP HAUSARBEIT Hausarbeiten sind großartig! Das Wichtigste: das richtige Thema. Lieber stecke ich zwei Wochen in die Recherche und feile an einer interessanten Frage, als das erstbeste, offensichtlichste und ausgelutschteste Thema zu beackern. (Darüber freuen sich übrigens auch die Dozierenden!) Über gute Themen habe ich sogar gerne geschrieben, bei weniger spannenden habe ich mich endlos gequält.

Natürlich kann man sein Studium als ein Mittel zum Zweck begreifen: Ich gehe hin, lerne, lerne, lerne, schreibe Prüfungen, am Ende habe ich meinen Abschluss, tschüss! Doch die Uni ist so viel mehr als Hörsäle und die Bib. Egal ob Unisport, Fachschaft oder Vorträge: Das Angebot ist riesig und meist kostenlos. Wer noch mehr will, kann sich im Studierendenparlament engagieren und so das Unileben prägen und verbessern. Wertvolle Soft Skills inklusive.

3. SCHAU ÜBER DEN TELLERRAND! Ich weiß, das gilt für Fächer wie Medizin, Jura oder Physik nicht, aber in meinen Fächern ist es relativ leicht, mit einem geringen Maß an Zeitaufwand durchzukommen. Das ist in den ersten Semestern cool, ich hatte viel Freizeit, weil ich nur das Nötigste gemacht habe. Hat ja gereicht. Doch irgendwann habe ich gemerkt, dass ich wirklich etwas aus meinem Studium mitnehmen möchte. Sprachkurse, Seminare, Vorlesungen – vielleicht auch aus anderen Fachbereichen: Die Uni bietet so viel an. Wenn du erst einmal arbeitest, wirst du nie wieder Zeit und Lust haben, dich so intensiv mit verschiedenen Themen auseinanderzusetzen.


MYRIAM HLATKY hat gerade ihren Master in Deutscher Philologie in Wien begonnen. Da Wien aber viel zu schön ist, wird dieser noch etwas Zeit benötigen. Und das ist okay. Was Myriam nämlich wirklich im Studium gelernt hat: Nicht hetzen. Ein entspannter Kopf kann auf all sein Wissen zugreifen. Ein kluger, aber überforderter Kopf nicht.

5. KEIN 1:1-PROTOKOLL DER VORLESUNG

7. MUTIG RAN ANS ERSTE REFERAT!

Eine komplizierte, prüfungsrelevante BWLÜbung mit Herleitungsweg? Ja. Eine blühende Diskussion über expressionistische Lyrik zur Jahrhundertwende? NEIN. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es besonders in »Laberstudiengängen« besser ist, sich auf die Diskussion zu konzentrieren, eigene Gedankengänge einzubringen, eigene »Aha!«-Momente zu kreieren. Generell erspart ein aktives Mitdenken in der Lehrveranstaltung extrem viel Lernzeit. Eine stenografische Mitschrift, in der man Stichpunkte aneinander gereiht hat, hilft da meist wenig.

Melde dich direkt für das allererste Referat freiwillig. Du hast sofort Pluspunkte beim Dozenten, wirst weitaus milder bewertet, wirkst souverän und engagiert, und außerdem kannst du dich dann den Rest des Semesters voll und ganz auf das Seminar konzentrieren. Direkt vor dem Referat empfehle ich zwei Minuten lang die Wonder Woman-Pose, wie Amy Cuddy sie beschreibt. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass »High Power-Posen« das Testosteronlevel im Körper erhöhen, was zu weniger Stress und mehr Selbstvertrauen führt.

DIGITALE MUST-HAVES

4. DAS DILEMMA »PARTYNACHT & ANWESENHEITSPFLICHT«

iStudiez

Wer sollte dir hierzu bessere Tipps geben, als die demokratisch gewählte »Größte Schulschwänzerin« ihres Abijahrgangs? Hier zwei Tipps: 1. Unterschreiben, zehn Anstandsminuten abwarten, heimlich herausschleichen. Risiko: Der Dozent bemerkt es. Problemlösung: Der Dozent darf einfach nicht wissen, wer du bist oder wie du heißt. Ha. Genius. 2. Dem Dozent nach der Lehrveranstaltung eine verzweifelte Mail schreiben, dass man vor lauter spannender Diskussionen vergessen hat, zu unterschreiben, man aber uuuunbedingt weiterhin diesen Blockbuster in Seminarform belegen möchte. Risiko: Der Dozent durchschaut deine jämmerlichen Versuche, dein Fehlen zu vertuschen. Problemlösung: Einen Kommilitonen nach einem prägnanten Detail der letzten 15 Veranstaltungsminuten fragen und die Info subtil in die Mail einbauen. Riskant, da hoher Bullshitfaktor.

Mit dieser App verlierst du nie den Überblick über deinen Stundenplan, anstehende Deadlines und Prüfungen. Dieses Organisationstalent hat mich schon vor so mancher Panikattacke bewahrt.

6. SEI NICHT SCHÜCHTERN! ALLE SUCHEN NEUE FREUNDE Die ersten Wochen zählen. Fahrt zur Ersti-Hütte. Geh mit auf Kneipentouren, die eure Fachschaft organisiert. Setz dich in Lehrveranstaltungen zu den Leuten, die dir sympathisch erscheinen und sprich sie an. Jede einzelne Person, auf die ich in der ersten Uniwoche zugegangen bin, hat mir im Laufe unserer Freundschaft irgendwann gesagt, wie unendlich froh sie in diesem Moment darüber war. Und seid beruhigt: Die meisten Freunde habe ich im ersten Semester gefunden. Die besten erst im fünften.

UNI-ABC

Alles, was du wissen musst – von Anmeldefrist bis ZSB:

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HANNAH WAGNER kommt gegen Ende ihres Slawistik-Masterstudiums zuweilen in nostalgische Stimmung. Denn auch wenn man sich immer mal wieder über unfaire Notenvergabe, volle Stundenpläne und langsame Uni-Bürokratie aufregt: Das Studium ist eine tolle und abwechslungsreiche Zeit.

PHILIPP BLANKE

9. VERSCHERZE ES DIR NICHT MIT DEM PRÜFUNGSBÜRO Du hast vergessen, dich rechtzeitig für die Prüfungen anzumelden? Den Modulbogen verschlampt? Deine Katze hat auf deine Hausarbeit gepinkelt oder dir ist erst heute wieder eingefallen, dass du morgen einen abgestempelten Leistungsnachweis beim BAföG-Amt abgeben musst? Kann alles passieren. Nur: Wenn du willst, dass dir die Damen und Herren im Prüfungsbüro den Arsch retten, solltest du freundlich zu ihnen sein. Bedanke dich höflich und sage, dass du die Hilfe zu schätzen weißt. Denn nichts ist nerviger als Studierende, die ihren eigenen Kram nicht auf die Reihe kriegen und es dann als selbstverständlich ansehen, wenn andere ihnen aus der Patsche helfen.

8. »UND WAS MACHT MAN DANN SPÄTER DAMIT?« Wenn du nicht gerade Medizin oder Jura studierst, wird diese allseits gefürchtete Frage auch dich unweigerlich irgendwann treffen. Du weißt tatsächlich schon im ersten Semester, was du später werden willst? Dann hau raus. Für alle anderen gilt: 1. Vereinfache den Titel deines Studiengangs: Unter »Russisch« kann sich deine Oma sicher mehr vorstellen als unter »Slawische Sprachen und Literaturen«. 2. Für jedes Fach gibt es Standardantworten, die immer passen und wichtig klingen. Für Geisteswissenschaftler etwa ist »Verlagswesen« ein solches Zauberwort. 3. Oft hat dein Gegenüber eigene (wenn auch zuweilen schräge) Ideen: »Politikwissenschaft? Dann wirst du ja mal Bundeskanzlerin!« Nicke einfach.

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10. PLANE GENUG ZEIT FÜR DIE ERSTE HAUSARBEIT EIN Auf die Gefahr hin, dass ich nun klinge wie deine Mutter: Beginne rechtzeitig. Ja, es gibt einige wenige Studierende, die in kürzester Zeit Grandioses zu Papier bringen, aber meistens geht so ein Last-Minute-Projekt eben doch nach hinten los. In den ersten Hausarbeiten geht es weniger um weltbewegend neue Ideen, sondern darum, deiner Professorin oder deinem Professor zu zeigen, dass du wissenschaftlich arbeiten kannst. Sprich: Du solltest Fachliteratur gelesen haben und deren Inhalt richtig wiedergeben können. Du solltest richtig zitieren und wenn möglich nicht allzu viele Rechtschreibfehler einbauen. Den wenigsten gelingt all das innerhalb von drei Tagen.

studiert Religionswissenschaften und Jüdische Studien in Potsdam und steht nach reichlich Prokrastination und Arbeit neben dem Studium inzwischen kurz vor dem Abschluss. Die Arbeit zu diesem Text hält ihn von einer Hausarbeit ab. Aber Arbeit ist manchmal eben wichtiger. Und Schreiben ist Schreiben.

11. KEINE SCHEU VOR SCHLAUBERGERN Der eine scheint auf jede Frage des Professors die richtige Antwort zu kennen, die andere sitzt ständig mit wichtiger Miene in der Bibliothek. In der Uni wirst du immer wieder auf Leute treffen, die superschlau und unerreichbar wirken. Wenn du genauer hinsiehst, wirst du aber merken, dass auch sie ihre Schwächen haben – genau wie du: Dem Typen, der vier Sprachen fließend spricht, fällt es vielleicht schwer, sich über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren. Und die Kommilitonin, die ständig Foucault und Adorno zitiert, hat Probleme mit der Kommasetzung. Also lass dich nicht einschüchtern!

DIGITALE MUST-HAVES Flatastic D i e s e W G - A p p s o r g t d a f ü r, dass du dich weniger mit Put zplanproblemchen und mehr mit deinem Studium befassen kannst. Flatastic ermöglicht e s , P u t z p l ä n e z u e r s t e l l e n , E rinnerungen daran zu versenden, Einkaufslisten zu führen und bietet sogar Überblick über die gemeinsamen Kosten. Adieu wütende Post-its und fehlendes Klopapier!


NÄCHSTER SCHRITT MASTER! Finale für deine Studienzeit. Bei den MASTER AND MORE Studienwahlmessen kannst du entdecken, wie du das Beste aus deinem Master herausholen kannst.

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12. SCHIEB NIX AUF! Hausarbeiten, Klausuren und Essays haben immer eine Deadline. Ich rate dir: Vermeide unter allen Umständen, dass sich Arbeit auftürmt. Lieber jeden Tag ein bisschen was für alle Fächer tun und sich selber ein bestimmtes und vor allem realistisches Lernpensum setzen. Ein Lernplan kann hier helfen, außerdem bieten viele Unis mittlerweile Lernberatungen an. Wer prokrastiniert, also aufschiebt, vertrödelt nicht selten Zeit mit anderen, schöneren Dingen. Diese Ablenkungen können als Belohnung eingesetzt werden: 45 Minuten konzentriertes Lernen, dann eine Folge der Lieblings-Sitcom oder ein Stück Torte.

14. HILFE SUCHEN BEI LEISTUNGSDRUCK Regelstudienzeit, finanzieller Druck, die Jagd nach Studienpunkten und dazu Prüfungs- und Klausurenstress sitzen allen im Nacken. Die Unis helfen dabei mit Seminaren, und psychologischer Beratung. Wem der Druck zu viel wird oder wer merkt, dass er es nicht mehr schafft, dem empfehle ich, sich in jedem Fall Hilfe zu suchen, sich Freunden oder Eltern anzuvertrauen.

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13. »TACHCHEN, HERR PROFESSOR« – LIEBER NICHT …

Infos und Anmeldung: www.master-and-more.de

Im Zweifelsfall geht man mit Dozenten wie mit Vorgesetzten um: höflich und respektvoll. Beim schriftlichen Austausch sollte man immer den akademischen Titel in der Anrede mit nennen. Ein Prof. Dr. wird in der Regel immer mit Herr oder Frau Prof. angesprochen. Einen Doktortitel nennt man meistens nur in der schriftlichen Anrede. Absolut tabu ist Slang à la »Tachchen, Herr Professor« oder »Tschüß und einen tighten Abend noch!« ;)

Was, wie und wo studieren?

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12. – 13. Mai 2017

Flashcard Deluxe

10 – 18 Uhr

Hier kann man eigene Karteikarten eintippen oder am PC e r s t e l l e n . S o g a r B i l d e r u n d A u diodateien lassen sich einbinden. Ich habe die App immer zum Auswendiglernen vor Prüfungen benutzt.

RHWK • Friedrichstraße 176 – 179 10117 Berlin (Mitte)

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Freikarte unter www.studyworld.de Veranstalter

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Medienpartner


SO HAST DU GUT REDEN Am Handy kannst du endlos quatschen, bei Referaten klebst du aber am Notizzettel? Suboptimal, denn auch eine gute Performance macht einen guten Vortrag aus. Der Schlüssel dabei: die möglichst freie Rede. Wer gut frei sprechen kann, kann auch auf Kommando spontan sein. Als Basis brauchst du zunächst vier Dinge: • etwas, worüber du reden kannst: dein Thema • etwas, was du erreichen möchtest: dein Ziel • jemanden, der dir zuhören möchte: dein Publikum • eine Vorstellung, worauf du dich einlässt: dein Ablauf Ohne Vorbereitung geht es also nicht. Bis zum Tag des Referats hast du Zeit – und diese solltest du nutzen.

DER ROTE FADEN Du kannst zwar eine geile Präsentation zusammenstellen und dich dann an den Folien langhangeln, aber das ergibt noch keinen guten Vortrag. Denn du willst ja nicht die Text- und Bildtafeln mit Worten unterlegen, sondern deine Rede und die Darstellung sollen sich gegenseitig ergänzen und ein harmonisches Ganzes ergeben. Dafür brauchst du einen roten Faden, der dich vom Anfang zum Ende geleitet.

DIE 5 BESTEN   BLOGS & VLOGS  zum Thema Präsentieren findest du hier:

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• Top-Down-Ansatz: Du startest allgemein und wirst dann konkret. Beispielsweise stellst du eine Theorie vor und wendest diese anschließend auf verschiedene Beispiele an. • Bottom-Up-Ansatz: Du startest konkret und wirst dann allgemein. Du zeigst Beispiele oder Problemfälle und leitest aus diesen dann deine Erkenntnis ab. • Linearer Ansatz: Du hast mehrere Blöcke, die aufeinander aufbauen. Die Reihenfolge kann dabei chronologisch, kausal oder alphabetisch sein. Wie bei einer Wegstrecke hast du so Anfang und Ende festgelegt und setzt dir dazu einige Wegmarken. Wenn du dich in deinem Thema auskennst, kannst du anhand von drei bis maximal einem Dutzend kurzen Stichpunkten locker eine halbe Stunde sprechen. Die Folien gestaltest du so, dass sie dir Arbeit abnehmen, indem sie beispielsweise Zitate oder Definitionen enthalten, Fakten in Tabellen oder Diagrammen darstellen oder Bilder deine Aussagen illustrieren.

KEINE FREIE REDE OHNE ÜBUNG Reden ist wie Laufen: Es geht sich leichter, wenn du die Route kennst. Wenn du dir das freie Reden nicht zutraust, dann übe zunächst ohne Publikum. Erzähle dir selbst eine halbe Stunde lang, was du tust, warum du es tust, was du von deinem Tun erwartest und in welchem Kontext dein Tun steht. Gute Anlässe

sind Kochen oder Wohnung aufräumen. So trainierst du dein Sprechdenken, gewöhnst dir sprachliche Übergänge sowie Argumentationsketten an und findest zu deiner Stimme und Sprache. Dann fällt es dir leicht, vor kleinem Alltagspublikum zu reden. Sprich über kurze Themen wie Wegbeschreibung, was du für das Wochenende geplant hast oder welches Buch oder welcher Film dich begeistert haben und warum. Bei freier Rede geht es nicht um Perfektion, sondern um den Inhalt, deine Ausstrahlung, die Lust an der sozialen Situation, am Erzählen und Zuhören. Mein How-toTipp: Schaue dir auf YouTube ein paar TED Talks an.

DER GROSSE MOMENT Vor dem Referat übst du viele Durchläufe mit deinem Stichpunktzettel. Genieße es, wenn dir gute Übergänge oder spontane Ergänzungen oder clevere Abschweifungen gelingen. Verliere aber nie das Ziel deiner Rede aus dem Blick. Sprich zum Publikum, wende ihm nicht den Rücken zu. Wenn dich die Leute verunsichern, ignoriere sie und sprich nur zu den zwei oder drei, die dir sympathisch sind. Leiere deine Rede nicht auswendig gelernt herunter und lies sie vor allem nicht ab.


POWERPOINT-   ALTERNATIVEN  Ok, die Präsentationssoftware von Microsoft ist schon der Platzhirsch. Es gibt aber auch andere Programme, mit deren Unterstützung sich gute Referate halten lassen.

Alexander Florin lebt nach vielen Jahren des Studierens und voller journalistischer Aktivitäten nun hauptberuflich in der e C o m m e r c e - W e l t . Tr o t z d e m v e r s u c h t e r w e i t e r, W i l l McAvoy nachzueifern und die Welt zu verbessern.

1. KEYNOTE

(Mac, iOS, webbasiert) Damit gelingen besonders wohl gestaltete Präsentationen mit schicken Animationen.

3. PREZI

(flash/webbasiert) Die Zoom-Logik ermöglicht beeindruckende Dynamik und veranschaulicht manche Zusammenhänge besonders anschaulich.

2. GOOGLE DOCS Dein Stichpunktzettel enthält nur deine Struktur und die Fakten, bei denen du sicher gehen willst, dass du sie an der richtigen Stelle platzierst. Auch gute – vor allem starke – Sprachbilder oder Analogien kannst du notieren. Klebe nicht sklavisch an den Details deiner Vorbereitung. Wenn du gut vorbereitet bist, kannst du bequem abweichen. Sei nachsichtig mit dir selbst. Natürlich wird dir am Ende niemals alles gelingen. Manche Formulierungen geraten holprig, einige Übergänge sind schief, und außerdem hast du sicherlich wieder viel zu schnell oder zu leise gesprochen. ;-) Doch hast du dein Ziel erreicht? Ist dein Publikum dir gefolgt und munter geblieben? Hast du alle wichtigen Stationen deiner Rede absolviert und alle Fakten platziert? Dann hast du das Wichtigste geschafft.

(webbasiert) Vor allem für kollaborative Situationen geeignete Alternative zu PowerPoint, die zwar weniger Funktionen hat, aber alles Wichtige bereitstellt.

5. S5 XHTML-basiertes Präsentationsformat, das direkt im Browser abgespielt wird, ähnlich OperaShow des Browsers Opera Für Nerds. ;-)

4. LATEX, INKSCAPE, PDF Zahlreiche Tools taugen zur Foliengestaltung, manche enthalten Präsentationsmodi. Eine PDF-Datei (erstellt mit nahezu jedem Programm) kann im Vollbild-Modus angezeigt werden, und dann wird zur nächsten Seite (Folie) weitergeschaltet.

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Der renommierte britische Psychologe Ben Ambridge zeigt in seinem Psycho-Test-Buch auf spielerische Weise, warum wir so denken, fühlen und handeln, wie wir es tun. Mit Dutzenden von Versuchen, Frage-und-Antwort-Spielen und Bilderrätseln, die die Wissenschaft entwickelt hat, führt er die Leser zu den Geheimnissen psychologischer Alltagsphänomene – und erklärt ganz nebenbei die erstaunlichen Forschungsergebnisse der Psychologie. WWW.ABO-PSYCHOLOGIE-HEUTE.DE


NEUER STOFF ZUM DADDELN  Die Realität draußen ist kompliziert und kaum zu begreifen? Kein Problem, für die Flucht in virtuelle Welten gibt es schließlich Konsolen, Smartphones und Laptop. Wir zeigen dir, welche neuen Spiele dich 2017 unterhalten werden. SOUTH PARK: THE FRACTURED BUT WHOLE

THE LEGEND OF ZELDA: BREATH OF THE WILD

Nein, vor Superhelden kann sich wirklich niemand mehr retten – auch die Bewohner des kleinen Bergstädtchens South Park nicht. Nach »The Stick of Truth«, in dem Stan, Kyle, Cartman und Kenny als Elfen und Menschen ihre Stadt in eine Herr-der-Ringe-Welt verwandelten, surfen sie nun auf der nächsten Hype-Welle. Das Spielprinzip soll unverändert bleiben, ein Rollenspiel also, das wohl zu wenig Anpassungsmöglichkeiten für Hardcore-Roleplayer bietet, aber ein spaßiges Kampf- und Fähigkeitensystem bietet. Dazu Sidekicks aus der Serie, liebevolle Furzwitze – überhaupt Fäkalhumor in seinen besten Variationen – und Dialoge, die durchaus das Niveau Brechtscher Dramen erreicht. Nicht nur für Serienliebhaber, sondern auch Rollenspiel-Zwischendurcher. Xbox One, Playstation 4, PC

Jeder richtige Zelda-Fan kann seit der Ankündigung nicht mehr schlafen, weil er/sie in diesem Jahr nicht nur das schönste, sondern auch das freieste Spiel in der Serie rund um Link erleben kann. GTA trifft auf Fantasy, das alles in der liebevoll gestalteten Märchenwelt von Hyrule. Noch interessant: »Breath of the Wild« wird auch das Vorzeigespiel für die Nintendo Switch sein, die bald erscheinende Konsole des japanischen Spielekonzerns. Die wird man übrigens auch überall mit hinnehmen können. Schöne freie Welt. Wii U, Nintendo Switch

CRASH BANDICOOT: REMASTERED Okay. Hand aufs Herz, Nostalgie beiseite: Eigentlich haben wir es hier mit einem aufgehübschten Mario-Klon aus den 90ern zu tun, der einfach nur mit viel Trara für eine neue Konsole erscheint. Aber: Es. Ist. Crash. Bandicoot. – ein tasmanischer Langnasenbeutler, der aufgrund verbotener Tierexperimente zu dem chaotischen Sympathen mit Turnschuhen wurde, den seine Fans lieben. Jetzt also neu: Er wird schöner, schneller, geiler, als er jemals war, und wir können erneut als Crash durch ein paar der bestgestalteten Level des Jump’n’Run-Genres hetzen. Playstation 4

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PIANO TILES 2 (MOBILE) Deine Eltern haben es verfehlt, dir eine langfristige musikalische Erziehung mit an die Hand zu geben, und jetzt kannst du zwar das »Seven Nation Army«-Riff fehlerfrei auf der Gitarre spielen, aber niemanden mit romantischen Klavier-Skills überzeugen? Piano Tiles 2 ist zwar schon etwas älter, aber das wird schnell vollkommen unwichtig: Denn deine Finger werden damit beschäftigt sein, die schwarzen Tasten zu treffen, um in bester »Guitar Hero«-Manier Mozarts »Türkischen Marsch« oder Beethovens »Ode an die Freude« nachzuspielen. iOS, Android

Den kleinen Zocker in sich hat Jan Lindenau in letzter Zeit viel zu oft vernachläss i g t . S e i n V o r s a t z f ü r 2 0 17: jeden Monat ein neues Game durchspielen.

BATMAN ARKHAM VR Wir wissen alle, wie aus Bruce Wayne Batman wurde – Stichworte Überfall, Eltern, Raubmord. Bisher haben wir das allerdings nur in Comics, Kinos oder klassischem Computerspiel sehen können. Jetzt haben wir endlich die Möglichkeit, wirklich Bruce Wayne zu sein. So richtig, mittendrin, dank virtueller Realität. Mit spannender Story und guter Grafik zeigen die Macher, welche Möglichkeiten die neue Technologie mit sich bringt. Allerdings: 20 Euro für einen kurzen Blick Richtung Zukunft, denn der Spaß ist nach gut einer Stunde vorbei. Playstation 4

RESIDENT EVIL 7 Die jüngsten Resident-EvilSpiele erinnerten ein wenig an Besuche bei McDonalds. Ja, man freut sich drauf, währenddessen ist es auch irgendwie geil, aber am Ende weiß man: So gut wie früher wird es nicht mehr. Resident Evil 7 könnte jedoch das McCafé der Serie werden, und dem Survivalhorror zu neuem Glanz verhelfen. Ein neues Setting, frische Charaktere, gepaart mit den Stärken der Reihe, die sonst kaum einer in ein Blockbuster-Spiel gepresst bekommen hat: ein ständiger Grusel, Angst um Munitionsvorräte und Monster, an die man über seine Alpträume hinaus denken muss. Xbox One, Playstation 4, PC


* Der im Rahmen der Verlosung als Preis präsentier te Gegenstand ist nicht z wingend mit dem gewonnenen Gegenstand identisch. Vielmehr können A bweichungen hinsichtlich Modell, Farbe o. Ä . bestehen.

LESERUMFRAGE:

MITMACHEN & GEWINNEN! Sag uns, was du denkst! Deine Meinung ist uns wichtig! Denn unser Ziel ist, UNIGLOBALE kontinuierlich zu verbessern und noch attraktiver für dich zu machen. Deshalb würden wir uns freuen, wenn du an unserer Leserumfrage teilnimmst. Innovation, Kreativität und Fantasie sind unsere Passion. Dein Einsatz lohnt sich also in jedem Fall. Zudem hast du noch die Chance auf tolle Gewinne. 4 X 1 BUSINESSRUCKSACK VON WEDO

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INTERVIEW

»ICH BETREIBE MEINE EIGENE PHILOSOPHIE«

EXTENDED VERSION

Hier geht’s zum kompletten Interview mit Balbina:

Wir verlosen »Fragen über Fragen«, das neue, tolle Album von Balbina! Um eine der 2 CDs zu gewinnen, möchten wir von dir wissen: »Auf welche Frage hast du noch keine Antwort gefunden?« Antwort bis zum 15.5.17 an gewinnspiel@uniglobale.com (Stichwort: Balbina).

▶   goo.gl/juclBB

Die Berliner Sängerin Balbina liebt Worte und das Spielen mit Sprache, sie beobachtet akribisch, denkt nach, grübelt. Wir haben ihr »Fragen über Fragen« gestellt – wie passend, denn genauso heißt auch ihr neues Album. Du machst Songs, die anders sind als vieles, was man so im Radio hört. Wie würdest du selbst deine Musik beschreiben? Ich würde schon sagen, dass ich klassische Popmusik mache – nur eben mit einer besonderen, etwas eigenen Art der Textdichtung. Für meine polnischen Großeltern zum Beispiel, die kein Deutsch verstehen, ist das völlig eingängiger Pop. Der Unterschied zwischen mir und anderen deutschen Musikern sind allein die Wortkombinationen und die Inhalte. Deine Texte beschreiben meist kleine, auf den ersten Blick unbedeutende Alltagsbegebenheiten und überhöhen diese. Wie entstehen diese Texte? Ich habe immer etwas zum Schreiben dabei und notiere mir ständig 38

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Dinge, die mir im Alltag auffallen. Dabei beobachte ich nicht gezielt die Umgebung, sondern mir fallen diese Dinge zufällig auf, wenn ich zum Beispiel in die Straßenbahn einsteige. Wenn sich all diese Notizen dann stapeln, beginne ich, sie auszuarbeiten. Das ist dann tagelange Fleißarbeit und braucht Disziplin. Am Ende können daraus verschiedene Sachen entstehen. Ist das eine Art Philosophieren, das du da betreibst? Das könnte man so sagen: ich betreibe meine eigene Philosophie. Ich habe keine Antworten parat, auf nichts, aber ich gehe beobachtend durch die Welt, bin immer suchend und – im positiven Sinn – mit allem überfordert. Allein der Zeitbegriff macht mich total kirre:


Manchmal geht die Zeit so sauschnell vorbei, und dann wieder, wenn ich zum Beispiel beim Zahnarzt sitze, kommen mir fünf Minuten wie eine Ewigkeit vor. Wann hast du damit begonnen, deine Fragen in Texten zu verarbeiten? Das hat schon in der Grundschule begonnen, damals habe ich kleine Gedichte und Theaterstücke geschrieben – ohne, dass es jemand bei mir gefördert hätte. Mich hat es immer fasziniert, dass man mit Worten spielen kann und dass sie im Gehirn Bilder und Geschichten hervorrufen können. Das wollte ich können. Du hast nach dem Abitur dann aber BWL studiert – etwas ganz anderes. War das eine Vernunftentscheidung? Ich wollte meiner Mutter gerne das Gefühl geben, dass ich mich bemühe, mich selbst finanzieren zu können. Es war auch nicht ganz schlecht, ein paar Semester lang BWL studiert zu haben. Vor allem, um dieses Lernen in Eigeninitiative zu lernen. Das Fach an sich war aber überhaupt nicht mein Ding. Kannst du denn heute von deiner Musik leben? Bei den Plattenverkäufen heutzutage – man verkauft ungefähr ein Hundertstel von dem, was man früher verkauft hat – ist es schon sauschwierig, überhaupt ein neues Album finanzieren zu können. Und da rede ich noch nicht davon, von der Musik leben zu können. Ich muss mich von Projekt zu Projekt hangeln und jedes Mal schauen, ob das Budget für Musiker, Studio und die nächste CD-Pressung reicht. Durch Spotify und all diese Streamingdienste verdienen die Musiker ja nichts. Bestes Beispiel: Pharrell Williams hat vom Streamingdienst Pandora für 43 Millionen Streams von »Happy« nicht einmal 3.000 Dollar bekommen! Diese Umsonst-Erwartung in der Kunst ist sehr schädlich.

Rund um deine Songs hast du die »Bühnenfigur« Balbina entwickelt, die ausgefallene, meist steife Kleider trägt, puppenhaft geschminkt ist und in den Musikvideos schräge Dinge tut. Wie ist diese Figur entstanden? Musikpräsentation hat für mich viel mit dem Theater gemeinsam: Wenn ich vor ein Publikum trete, ob nun persönlich oder mittelbar per Foto auf der CD-Hülle, will ich die Inhalte auch als Figur transportieren. Ich könnte nicht so auftreten, wie ich privat bin: in schwarzen Klamotten und mit Hornbrille. Das würde meinem Projekt, meiner Musik, in die ich viel investiere, nicht gerecht werden und ich würde mich unwohl fühlen. Ich überlege mir immer, wie man die Musik bildlich untermalen kann. Triffst du manchmal auf Leute, die mit deiner Musik und der Inszenierung drumherum gar nichts anfangen können? Ja, ich stoße oft auf Unverständnis. Manche Leute lehnen es ab, sich mit meiner Musik auseinanderzusetzen. Damit muss ich rechnen, weil das Schema der Frau in der Popindustrie ganz anders aussieht. Sie trägt nicht quergeflochtene Zöpfe, hat weiße Augenbrauen und ein Kostüm, das an koreanische Trachtenkleidung erinnert. Es ist schon eine Herausforderungen, damit klarzukommen, dass alle sagen: Äh, dich nehmen wir nicht mit in die Show rein, weil die Leute verstört sind, wenn sie dich sehen. Wir nehmen lieber die mit Pferdeschwanz und einem normalen T-Shirt. Andererseits war ich schon in der Schule ein Außenseiter und habe mich an diese Rolle gewöhnt. Mich würde es heute eher überraschen, wenn RTL mich in die Chart-Show einladen würde. Welche Rolle spielen für dich Berlin und deine polnische Herkunft? Berlin war für mich immer der Ort, an dem wir angekommen sind, in einem Land, in dem vieles möglich war, was in Polen nicht möglich war. In den 90er Jahren hat sich mein Heimatland dann auch geöffnet, doch leider entwickelt sich das jetzt alles in rasendem Tempo zurück. Es besorgt mich sehr, dass auch dort Populisten an der Macht sind. Ich liebe Polen genauso wie ich Deutschland liebe und ich mag die Menschen dort, aber die Politik und die Entwicklung der Bürgerrechte machen mir große Sorgen. Das Interview führte Friederike Schröter.

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UNIGLOBALE Medien GmbH Reuchlinstr. 10–11, 10553 Berlin +49 (0)30 / 20 84 713 -30 mail@uniglobale.com www.uniglobale.com Herausgeber: Hermann-Josef Billstein, Florian Diesing, Sebastian Weiß

REDAKTION

Chefredaktion: Christin Meißner (V.i.S.d.P.)

TEXTE DIESER AUSGABE

Philipp Blanke, Mascha Dinter, Alexander Florin, Myriam Hlatky, Christiane Kürschner, Alexander Lemonakis, Jan Lindenau, Christin Meißner, Michael Metzger, Anja Reiter, Fabian Schäfer, Friederike Schröter, Teresa Stiens, Hannah Wagner

ILLUSTRATIONEN

Simone Karl [10-12]; Moritz Wienert [16-19]; Sabine Redlich [22-23]; Mieke Scheier [30-33]

LAYOUT

Jan Vismann

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ISBN: 978-3-946146-10-0 ISSN: 2196-579X BILDNACHWEISE

[Cover] Hannah + Jakob; [3] iStock/FilippoBacci; [5] Hannah + Jakob (o.), Shutterstock/Gilang Prihardono; [6] Yale University, Tama Art University, [7] Trinity College, Teresa Stiens (Bibliothek St. Geneviève; Helsinki University, Universität Salamanca; [8] Anna Spindelndreier (r.); [12] Hatice Ogur (Filip Sladoje); [14] Volker Schrank (Elisabeth Kabatek); [15] Yidan Prize Foundation; [20] Patrick Soboll; [24] Joyce V. Noria; [25] Daimler AG; [26] Daimler AG; [27] Joyce V. Noria; [28] Claudia Levetzow; [29] Anja Reiter; [36] Anbieter; [37] Anbieter, Shutterstock/Gilang Prihardono (Fahrrad); [38-39] Hannah + Jakob; [40] Anbieter; [42] Jan-Michael Richter Für unverlangt eingesendete Manuskripte oder Bilder wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Die Urheberrechte für gestaltete Anzeigen und Vorlagen liegen beim Verlag. Die anderweitige Nutzung bedarf ebenfalls der schriftlichen Genehmigung. Für Vollständigkeit und Richtigkeit jeglicher Angaben wird keine Gewähr übernommen. Autoren und Verlag übernehmen für Irrtümer, Fehler oder Weglassung keinerlei Gewährleistung. Meinungen der Autoren können sich von denen der Herausgeber und des Verlages unterscheiden. Bei Verlosungen ist der Rechtsweg ausgeschlossen; bei Mehreinsendungen entscheidet das Los. Die Bildrechte liegen, soweit nicht anders angegeben, beim Verlag. Die nächste Ausgabe erscheint im Juni 2017 bundesweit an Hochschulen und Universitäten sowie weltweit an ausgewählten Standorten.

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Andreas Petz, Entwickler E-Maschinen bei Audi. Sein Anspruch ist, Höchstleistungen zu erzielen. Dies hat er einmal mehr mit dem Audi R8 e-tron bewiesen. Und nicht umsonst fließen die dadurch gewonnenen Erfahrungen nun auch in andere Modelle ein – wie etwa in den Audi e-tron quattro concept. Nur ein Beispiel von vielen, wie Vorsprung entstehen kann, wenn Arbeiten sich nicht wie Arbeit anfühlt. Weitere elektrisierende Jobs unter vorsprung-bei-audi.de

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