Brücke 185 - Nov. 2016 bis Febr. 2017

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Zusammen Die Reise zum Wir gehts?!

MAGAZIN AZINUND UNDINFORMATIONEN INFORMATIONEN MAG DEREV.-REF. EV.-REF.KIRC KIRCHEN HENGEMEINDE GEMEINDE DER PAULIININLEMGO LEMGO S ST.T.PAULI

NR.18 185 NR. 4 JAHRGAN ANGG2016 2016/2017 JAHRG N OVEMBER–FEBRUAR JULI–OK T OBER

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Helwa Reformation heißt schön! – vom Wir zum Ich?

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st·paullllemgo

Duett Gemeindekonferenz oder Duell? – vom Ich zum Wir

Rückblick Atem holen auf ein Jahr

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Inhalt Informationen Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Gottesdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 st·paulı spirituell Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 st·paulı jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 st·paulı sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 st·paulı diakonie Mehrgenerationenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Flüchtlingshilfe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 st·paulı beratung und seelsorge . . . . . . . . . 9 st·paulı musik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 st·paulı gratuliert Seniorengeburtstage . . . . . . . . . . . . . . . . 10 st·paulı informiert Taufen, Trauungen, Trauerfälle . . . . . . . . . . 14 Das Spendenprojekt . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Liebe Leserinnen und liebe Leser! „Die Reise zum Wir“ ist das Thema dieser Ausgabe. Um zueinander zu finden und nicht einfach nur nebeneinander her zu leben, müssen wir ab und zu einen längeren Weg zurücklegen. Auf unserer Gemeindekonferenz „Vom Ich zum Wir“ sind wir eine Strecke in diese Richtung gegangen. Eric Szagun schildert Ihnen seine Eindrücke von dem Wochenende (8S. 20). Weitere Etappen auf dieser Reise werden folgen, damit aus den vielen verschiedenen Menschen und Gruppen in unserer Gemeinde noch mehr als bisher ein „Wir“ entsteht. – Am 31.10.2016 ist der Auftakt zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation. Ein wichtiges Anliegen Luthers war es, dass der einzelne Mensch mündig wird und aus der Masse heraustritt, dass er selber glaubt, selber die Bibel liest und selber betet. Also der umgekehrte Weg „Vom Wir zum Ich?“ Lesen Sie selbst, was Werner Kuloge dazu meint (8S. 23). – Das Reformationsjubiläum soll evangelische und katholische Christen auch wieder einander näher bringen. Zum zentralen lippischen Gottesdienst „Das 18


Vom Ich zum Wir . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Reformation – vom Wir zum Ich? . . . . . . . . 23 Das Gemeinsame am Glauben betonen . . 25 An-ge-dacht: Atem holen. . . . . . . . . . . . . . . 26 Neu und willkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Alex’ Tagebuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Ein feuriges Dankeschön . . . . . . . . . . . . . . 28 Kinderübernachtungswochenende . . . . . . 29 Freizeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Botschafter gesucht . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Pflegebegleiter gesucht . . . . . . . . . . . . . . . 31 Flüchtlingshilfe: Neue Angestellte . . . . . . . 32 Bundesfreiwilligendienst im MGH . . . . . . . 33 Ein Jahr Freizeit-Treff . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Pinnwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Gemeinsame am Glauben betonen“ am Buß- und Bettag laden wir herzlich ein. Ansonsten werfen wir einen kleinen Rückblick auf die letzte Zeit. Wenn Sie zur älteren Generation gehören, dann laden wir Sie zu den nächsten Seniorenfreizeiten ein (8S. 27). Oder, falls Sie Kinder zwischen 6 und 12 Jahren haben, könnten die doch im nächsten Jahr beim Kinderübernachtungswochenende mitmachen (8S. 29)! Oder brauchen Sie, weil Sie einen demenzkranken Angehörigen pflegen, mal eine Auszeit? Dann kommen Sie zum Freizeit-Treff (8S. 34)! Falls Sie aber noch Kapazitäten haben und sich für andere Menschen engagieren möchten, könnten Sie Pflegebegleiter werden oder auch Botschafter für die Lippische Landeskirche (8S. 31). Vielleicht denken Sie jetzt: Noch mehr Termine in der „vollen“ Adventsund Weihnachtszeit? Dann habe ich zum „Erholen“ einen Tipp (8 S. 26). Diese Zeit ist genau die, in der Gott uns nahe kommen möchte. Darum gönnen Sie sich doch einen Moment, um durchzuatmen: „Gott, du bist da für mich. Danke!“ Ihre Pfarrerin Cora Salzmann

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Inhalt Magazin

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Vom Ich zum Wir

oder: Die Vision von heute ist die Wirklichkeit von morgen Ein Nachbericht der Gemeinde-Konferenz vom 30.09. bis zum 2.10. 2016

Wie können wir Gott erwarten? Wie können wir lieben lernen? Wie können wir Versöhnung leben? Um diese unsere Vision für die Gemeinde stärker Realität werden zu lassen, fand Ende September/Anfang Oktober unsere Gemeindekonferenz statt. Unter der professionellen Moderation des Ehepaars Schippers

von

der

NGE

(Natürliche

Gemeinde-

Entwicklung) haben wir 3 Tage in der St.-Pauli-Kirche gearbeitet, diskutiert und gebetet. 22


ZUM THEMA

Im Blick: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Begonnen hatte die Konferenz am Freitag mit der Frage, wie wir unsere Gemeinde erleben. Wir hielten Rückschau: Was läuft gut? Was halten wir für verbesserungswürdig? Wie sehen die einzelnen Gemeindeglieder, die zusammen als Gemeinde den Leib Jesu Christi (vgl. 1. Korinther 12) darstellen, sich selbst und ihr Tun? In 18 verschiedenen, wechselnden TischGruppen haben wir uns mit diesen Fragen beschäftigt – wechselnde Gruppen, damit möglichst viele sich und die unterschiedlichen Sichtweisen kennen lernen. Oder, anders ausgedrückt: um vom Ich zum Wir zu kommen. Am Samstag „gingen“ wir noch einen Schritt weiter und beschäftigten uns mit der Frage: Wofür eigentlich haben wir Glauben? Am Sonntag dann forderten uns unsere Moderatoren, die uns kompetent und humorvoll durch den Prozess führten, noch etwas mehr heraus. Was können wir für unsere Gemeinde tun, damit Zukunftsbilder und Glaubensprojekte auch Wirklichkeit werden? Nach einer Reflexion zur Beteiligungskonferenz, durch die tatsächlich das „Ich“ mehr zum „Wir“ wurde, schloss der Sonntag mit dem Familiengottesdienst zu Erntedank. Am Tisch „Mehrgenerationenhaus“ Ich kann Ihnen, liebe Leserinnen und liebe Leser, hier natürlich nicht den gesamten Ablauf und alle Ergebnisse der Konferenz schildern. Darum will ich es beispielhaft an der Gruppe versuchen, an der ich selbst mitgearbeitet habe, dem Mehrgenerationenhaus (MGH): Bei der Rückschau in die Vergangenheit stellten wir fest, dass wir oftmals unsere „Scheuklappen“ abnehmen müssen, um nicht „betriebsblind“ zu werden.

Aber wir sahen auch, wie gut unsere diakonische Arbeit, unser soziales Engagement und unsere offene Gemeinschaft, Jesus im Gegenüber zu entdecken, funktioniert. Aber wie werden wir für die Arbeit gestärkt? Im Gottesdienst? Das, was wir im Gottesdienst erfahren haben, in den Alltag zu tragen, wurde als schwierig empfunden. Nachgespräche zur Predigt z.B. könnten da weiterhelfen. Doch gelebte Solidarität, ein Annehmen des Anderen ohne Ansehen der Person, ein Entdecken Jesu im Gegenüber wird im MGH deutlich sichtbar gelebt. Hier möchte ich einladen, diese Erfahrung selbst zu machen und uns im MGH, im Begegnungscafé, zu besuchen. Eine weitere Frage: Sind wir als Ehrenamtliche eher motiviert oder eher überlastet? Das kann nur jede Person für sich beantworten. Fakt ist, dass wir ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch nein sagen können, wenn uns eine Aufgabe überfordert. Und wir werden deswegen nicht weniger geschätzt. Was jedenfalls grundsätzlich unser Anliegen ist: Als Mehrgenerationenhaus wollen wir in demütiger Liebe dienend, eng mit den Beratungsangeboten und der Gemeinde verknüpft, ein Leuchtturm in der Stadt sein, um das Miteinander der Generationen, aller sozialen Schichten und aller Kulturen zu stärken! Vielen Dank an Dagmar Begemann für diesen Satz, der alles Wesentliche auf den Punkt bringt. Vielfältige Themen, Baustellen und Sichtweisen Im Blick auf die gesamte Gemeinde bemerkten wir, dass wir nicht alles „Alte“ über Bord werfen dürfen, nicht alles „gleich“ machen dürfen, denn in der Vielfalt unserer Gemeinde liegt auch die sehr große Chance, viele Menschen anzusprechen. Angesprochen wurde beispielsweise Folgendes: 21


ALEX’ TAGEBUCH

• Dem einen ist im Gottesdienst die Musik zu laut, andere wünschen sich mehr klassische Elemente; die einen wollen mehr Liturgie, die anderen mehr Stille zum Gebet, wieder andere mehr Lobpreis; all dies ist ein Zeichen der Vielfalt, die die ganze Gemeinde bewegt und uns ausmacht. Diese Spannungen auszuhalten, ist nicht einfach. Können wir sie auflösen? Jedem/r alles recht machen kann man jedenfalls nicht. Um den für uns „richtigen“ Weg zu finden,

können wir uns da nur am Ziel, an der Vision orientieren. • Den Alltag mit Gott erleben kann man natürlich auch sehr gut mit unseren Hauskreisen; hier wurde bemängelt, dass man zu wenig über die Hauskreise weiß. Welche gibt es? Welchen Charakter haben sie? Wo ist noch Platz? Hier empfehle ich einfach, sollten Sie Interesse an einem Hauskreis haben, sich an Marion Düe zu wenden, sie koordiniert die Hauskreise übergreifend und kann Ihnen sicher den einen oder anderen 22

Hauskreis empfehlen, der Ihrer Vorstellung gerecht wird. • Dann habe ich mir erlaubt, die Konferenzteilnehmer zu provozieren, indem ich öffentlich anmerkte, „keine Toleranz“! Keine Toleranz? Als Christen? Ja, gerade als Christen! Denn oftmals wird Toleranz falsch verstanden, oftmals ist es nur ein den Anderen sein zu lassen, wie er oder sie ist, ohne ihn oder sie in seiner bzw. ihrer Verschiedenheit

z.B: Einheit und Miteinander der Generationen, Mehr-Generationen-Gottesdienste, ein Gebets- und Beratungshaus, Heilung, Seelsorge, Wertschätzung des Anderen, ein Leuchtturm in der Stadt zu sein, die Lüerdisser Kirche als Begegnungsort etc., die Liste ließe sich über mehrere Seiten fortsetzen. Alle Ergebnisse wurden festgehalten, sie werden gebündelt und dann für alle Interessierten einsehbar sein. Auf dieser Grundlage werden wir dann weiterarbeiten können. Mir persönlich wichtig ist die Liebe und das demütige Dienen, ohne ein Diener zu sein. Wie das gehen soll? Das geht mit dem Blick auf Christus: Wir dienen Jesus im Gegenüber, weil wir ihn hoch schätzen, erniedrigen uns aber nicht, sondern bewahren unsere eigene Würde, die wir als Christ haben, denn schließlich hat jede/r den Heiligen Geist. Die Liebe ist das, was im Namen Jesu alles zusammenhält: Doch das Wichtigste von allem ist die Liebe, die wie ein Band alles umschließt und vollkommen macht. Kol. 3, 14 (NGÜ). Ohne die Liebe, ohne das Wohlwollen, den anderen bei aller Verschiedenheit anzunehmen, als Glied am Leib Christi zu erkennen, wären alle Bemühungen umsonst.

Moderator Oliver Schippers

Bei unserer Gemeindekonferenz war Jesus deutlich spürbar anwesend, denn was wir erleben durften, war so ertragreich, so berührend für jeden Einzelnen, wie es ohne die Anwesenheit, ohne die Liebe Jesu nie hätte sein können. Doch wie ist es bei Ihnen? Was motiviert Sie? Was befürchten Sie? Was möchten Sie vielleicht anders machen? Wie möchten Sie sich einbringen? Sprechen Sie uns an!

anzunehmen; diese Art der „Toleranz“ ist also nur also eine andere Form der Gleichgültigkeit. Echte Toleranz aber – ohne Gleichgültigkeit – führt zu echtem Interesse und Bemühen, Jesus auch im Gegenüber des mir völlig Fremden zu erkennen und anzunehmen. Wofür haben wir Glauben? Alsdann erarbeiteten wir Wünsche, die wir in Zukunft gerne umgesetzt sehen wollen:

ERIC SZAGUN


ZUM THEMA

A Hat uns die Reformation, ein Ereignis, das im kommenden Oktober ein halbes Jahrtausend zurückliegt, heute noch etwas zu sagen? Diese Frage möge jede(r) SELBER beantworten. Denn auch darum geht es heute wie damals: Den Heraustritt des Individuums aus dem Kollektiv, die eigene Reflektion und Meinungsbildung, sei es in Glaubensdingen oder sonst in Politik und Gesellschaft. Eine Art Kommentar.

ls die Bürger mündig wurden“ - so titelte Lippe Aktuell wenige Tage nach der Verleihung des Titels „Reformationsstadt Europas“ an die Alte Hansestadt Lemgo am 29. August dieses Jahres. Neben passender historischer und musikalischer Rückblende gingen die Akteure der eigens anberaumten Sonderratssitzung auf zeitlos aktuelle Bezüge ein. Bürgermeister Dr. Reiner Austermann hob als einen zentralen Gedanken für die Bewerbung um den Titel hervor, dass in unserer Zeit die Frage des Zusammenlebens unterschiedlicher Kulturen innerhalb der Staaten Europas stark zugenommen habe. Die in diesem Zusammenhang wichtige Toleranz werde leider oft mit Gleichgültigkeit verwechselt. Es sei aber wichtig, eine eigene Position zu haben, um der Weltsicht des Gegenübers mit Respekt und eben Toleranz begegnen zu können. Vor diesem Hintergrund sei die Beschäftigung mit den eigenen Wurzeln wichtig; nicht um auszugrenzen, sondern um so zu einem besseren Miteinander zu finden. Superintendent Andreas Lange erinnerte daran, dass die Lemgoer die Sache der Religion vor knapp 500 Jahren in die eigene Hand nahmen, indem sie im Rahmen der katholischen Messe Lieder wie „Ein feste Burg ist unser Gott“ anstimmten. Dr. Mario Fischer von

© S.Hofschlaeger – PIXELIO.DE

Reformation – vom Wir zum Ich?

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der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen Europas brachte schließlich einen zentralen Reformationsgedanken mit den Worten „Selber glauben, selber lesen, selber beten.“ auf den Punkt. Und dies ist wohl eine wichtige Botschaft der Reformation an uns heutige Menschen: Den „Selber“-Satz um weitere Bausteine zu vervollständigen und zu leben. Das „Selber“ aber bezieht sich dann zunächst nicht auf eine Gruppe, in der ich mich befinde, ein „Wir“, sondern auf mich persönlich. Dadurch emanzipiere ich mich von einem latent vorhandenen Gruppendruck. Ich komme zur Mündigkeit – oder mit einem Luther-Imperativ gesprochen: „Mach’s Maul auf!“, so übrigens auch der Titel der kommenden Ausstellung im Schloss Brake zum Reformationsjubiläum. Damit ich aber etwas sagen kann, brauche ich den oben angesprochenen eigenen Standpunkt. Um diesen Standpunkt zu finden, habe ich heutzutage die Möglichkeit, auf eine reiche Historie zurückzugreifen, aber auch auf moderne Erkenntnisse. Oft fällt beides zusammen; beispielsweise kommen antikes philosophisches Gedankengut und ansatzweise der Gemeindekompass zusammen, wenn ich mir wieder vor Augen führe, dass Toleranz die Tugend zwischen den Lastern Intoleranz und Ignoranz ist. Das reformatorische „Selber“-Prinzip lässt sich grundsätzlich rein säkular anwenden, wird aber - das legt der historische Zusammenhang nahe - im Blick auf den geistlichen Kontext erst komplett. Selber glauben kann beispielsweise bedeuten, dass ich auf der Basis der Grundaussagen der reformatorischen Theologie selbst die Theologie der Reformatoren kritisch hinterfragen kann und darf. So scheint es offenbar nicht so zu sein, dass sich die Bibel in jedem Punkt selbst erklärt oder von theologisch Gebildeten eindeutig 24

ausgelegt werden kann. Das beste Beispiel dafür liefert der Abendmahlsdisput zwischen Luther und Zwingli: Luther sagt, Leib und Blut Christi seien in Brot und Wein enthalten; Zwingli sagt, Brot und Wein bildeten ein Erinnerungsmahl. Selber glauben kann nun bedeuten, dass ich mich einer der Meinungen anschließe, aber auch die Freiheit in Anspruch nehme, eine dritte Meinung zu vertreten. Letzteres passt dann auch gut zum Motto „gemeinsam frei“ der reformiert-lutherischen Lippischen Landeskirche und der Ausstellung „Glaube, Recht & Freiheit“ im Hexenbürgermeisterhaus zum 500. Reformationsjubiläum. Zuletzt darf ich dann die Freiheit haben, mich als „Ich“, als jeweils einmaliges Kind und Gegenüber Gottes, in ein „Wir“ ebensolcher Individuen einzufügen, so wie es das Motto der letzten Gemeindekonferenz

in St. Pauli sagt. Beides schließt sich nicht aus, sondern ergänzt sich, wenn das „Wir“ und das „Ich“ in ein gutes Gleichgewicht gebracht werden. WERNER KULOGE


ZZ UU M M TT HH EE M M AA

2017 – das Gemeinsame am Glauben betonen
 Zentraler lippischer Evangelisch-katholischer Gottesdienst am 16. November um 19 Uhr in Heilig Geist, Lemgo

2017 – 500 Jahre nach dem Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg im Jahre 1517 – wird gefeiert, anders allerdings, als in allen Jahrhundertfeiern der Reformation zuvor. Bisher waren die Reformationsfeiern 1917, 1817, 1717 und 1617 immer von der Person Martin Luthers und der Stadt Wittenberg geprägt, waren national-deutsch ausgerichtet und vor allem: gegen die Katholiken. Das wird 2017 erstmals anders sein. Wir Evangelischen haben keinen Grund mehr, ein Reformationsfest gegen die Katholiken zu feiern. Die römisch-katholische Kirche von 1517 ist nicht mehr die von 2017. Miteinander wollen wir das Jubiläumsjahr als Christusfest feiern. Auch wenn in Fragen des Priesteramtes, der Bedeutung des Papstes und beim Abendmahl immer noch Trennendes zu beklagen ist – gegenüber früheren Zeiten können wir für viel Gemeinsames nur dankbar sein. Der Lutherische Weltbund und die römisch-katholische Kirche haben das nahende Jubiläumsjahr zum Anlass genommen, zu fragen: Was sehen wir inzwischen gleich? Was verdanken wir dem anderen? Entstanden ist dabei ein Dokument, das als Taschenbuch vorliegt. Sein Titel ist Programm: „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“. Es gibt mehr, was uns eint als was uns trennt. „Was in der Vergangenheit geschehen ist, kann nicht geändert werden. Was jedoch von der Vergangenheit erinnert wird und wie das geschieht, kann sich im Lauf der Zeit tatsächlich verändern“, heißt es in dem Dokument. Nun soll zu Beginn des Festjahres ein Gottesdienst gefeiert werden. Darin soll das, was trennend war, zu Wort kommen, aber vor allem die Hoffnung auf das, was uns in Zukunft noch stärker eint. Ein Gottesdienstformular wurde entwickelt, das zunächst Papst Franziskus und der Präsident des Lutherischen Weltbunds am 31. Oktober 2016 in einem Gottesdienst in Lund/Schweden feiern, dem Gründungsort des Lutherischen Weltbunds. Das gleiche Gottesdienstformular soll dann weltweit nachgefeiert werden. Die EKD-Synode tut dieses Anfang November in Magdeburg. In Lippe feiern wir einen zentralen „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“Gottesdienst am Buß- und Bettag, Mittwoch, 16. November, 19 Uhr in der römisch-katholischen Heilig-Geist-Kirche in Lemgo, Pideritstraße. Dazu sind ausdrücklich alle evangelischen und katholischen Christen auch außerhalb Lemgos eingeladen, denen die Ökumene am Herzen liegt. Die Leitung haben der Lutherische Superintendent Andreas Lange und der Dechant des Erzbistums Paderborn Klaus Fussy; Pfarrer Christian Ritterbach und der reformierte Superintendent Dirk Hauptmeier wirken mit. Hinterher gibt es die Möglichkeit, im Gemeindesaal noch zusammen zu kommen ANDREAS LANGE, SUPERINTENDENT

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AN-GE-DACHT

Z

eit zum Atem holen ist oft gerade in der Adventszeit knapp, so viel ist zu tun. Doch mein Vorschlag ist: Atmen Sie jeden Tag ganz bewusst durch! Nicht nur, weil es dem Körper gut tut, wenn er eine große Portion Sauerstoff bekommt. Sondern auch, weil es unserer Seele gut tut. Wieso? Der Atem ist nach der Bibel eine Schöpfungsgabe Gottes an uns: Da nahm Gott, der Herr, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen (1. Mose 2,7). Gott haucht dem Menschen seinen eigenen Lebensatem ein und macht ihn damit lebendig. Die Gabe zu atmen behält so ihre göttliche Prägung!

Atem holen

Ich bin auf etwas Interessantes gestoßen. Von Mose (2. Mose 3) wird erzählt: Als Mose im brennenden Dornbusch auf Gott trifft und ihn nach seinem Namen fragt, bekommt er von Gott die Antwort „Jahwe“, was man nicht ganz eindeutig übersetzen kann. Jahwe kann heißen: „Ich bin, der ich bin.“ Oder: „Ich werde sein, der ich sein werde.“ Oder auch: „Ich bin da – für euch.“ Nun ist es eine Besonderheit der hebräischen Sprache, dass die Selbstlaute unter den Mitlauten stehen. Auch in der Bibel standen zuerst nur die Mitlaute, a,e,i,o,u sind viel später eingefügt worden. So wurde „Jahwe“ einfach „JHWH“ (ausgesprochen: Je che veh) geschrieben. Was ist daran nun spannend? Sprachwissenschaftler deuten diese Buchstaben als Atemgeräusche „Je che veh“. Das würde bedeuten, dass in jedem Atemzug der Name Gottes ausgesprochen wird, ob nun bewusst oder unbewusst!

Unser Lebensatem ist der Lebensatem Gottes, seine Gabe an uns. Darum: Atmen Sie in der Adventszeit tief und bewusst durch! Bewusst im Hinblick auf unseren Atemgeber: Gott hat Ihnen das Leben geschenkt und er nimmt mit jeden Atemzug an Ihrem Leben teil. So wird tief Luft holen zu einem Gebet: „Je che veh!“ – „Gott, du bist da für mich. Danke!“ 26

© Wolfgang Resmer – PIXELIO.DE

Wenn ein Mensch geboren wird, warten alle darauf, dass der kleine Mensch seinen ersten selbstständigen Atemzug tut. Sollte es so sein, dass ein Mensch beginnt zu leben, indem er den Namen Gottes „Je che veh“ ausspricht? Und sollte es so sein, dass wiederum ein Mensch sein Leben abgibt mit seinem letzten Atemzug, wenn er den Namen Gottes zum letzten Mal ausspricht: „Je che veh“? Und noch eine Idee kommt mir: Vielleicht sitzt uns ein Mensch gegenüber und sagt: „Es gibt Gott nicht!“ und atmet dabei schnaubend aus – aber wir hören: „Je che veh“ und verstehen, dass Gott seinen Lebensatem auch diesem Menschen verleiht.

PFARRERIN CORA SALZMANN


RÜCKBLICK

Neu und willkommen! Ein kleiner Einblick in die Seniorenfreizeit im Juni

I

m Frühsommer dieses Jahres nahmen unsere Seniorinnen und Senioren an „ihrer“ Freizeit teil, es ging mit Pfarrer Kai Mauritz in den Lamer Winkel im Bayerischen Wald. Neben vielen „Stammgästen“ fuhren diesmal auch einige Menschen zum ersten Mal mit. Was wurde unternommen? Wandern stand auf dem Programm, es wurde zusammen gesungen, gebetet, an den Andachten teilgenommen, kurzum, es machte allen Beteiligten viel Spaß und die Gemeinschaft war ein Genuss. Auch und gerade „die Neuen“ wurden herzlich begrüßt; nach dem gegenseitigen Kennenlernen waren sie rasch Teil der Gruppe und fühlten sich so wohl, dass sie sich schon für die nächste Seniorenfreizeit in einem Jahr angemeldet haben.

Hier ein paar Stimmen: „Ich bin schon öfter mitgefahren, es hat mir sehr gefallen, die neu dabei waren, waren gleich mittendrin.“ „Wir haben viel gelacht und haben vieles gemeinsam unternommen, und alle haben sich sofort wohl gefühlt.“ „Man hat gar nicht gemerkt, dass jemand neu war, weil wir sofort eine Gruppe waren und alle dazugehörten.“ Erinnern Sie sich noch an die Jahreslosung 2015? Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. (Römer 15,7) Genau dieses Annehmen, diese Geborgenheit wurde praktiziert und auch von allen so empfunden; es braucht also niemand Bedenken zu haben, an einer solchen Freizeit teilzunehmen.

Schönes Ziel: Der Bayrische Wald.

Doch Sie sollten sich beeilen, die Plätze sind sehr begehrt. Leider gibt es für die nächste Freizeit jetzt schon nur noch die Möglichkeit, sich auf die Warteliste setzen zu lassen. Aber auch falls es 2017 nicht mit dem Mitfahren klappen sollte, es wird auch in den kommenden Jahren neue Chancen zum Mitreisen geben.

ERIC SZAGUN

Die nächste Freizeit für Seniorinnen und Senioren wird auf Borkum stattfinden, und zwar vom 22.6.17 bis 6.7.17.

Falls Sie als älterer Mensch Heiligabend in Gemeinschaft feiern möchten: Am 24.12. wird gemeinsam im Anschluss an die Christvesper im Gemeindehaus gefeiert. Anmeldungen bitte bis zum 20.12. an Fam. Burger, Tel. 1 01 06 27


ZUM THEMA

Liebes

Tagebuch,

vom Wir zum Ich und vom Ich zum Wir, manchmal leichter gesagt als getan. Wenn`s mir gut geht (und das geht es – ein Segen (!) – meistens), dann ist das relativ einfach. Ich bin gerne mit Menschen zusammen, brauche aber auch regelmäßig meine „Auszeiten“. Oder anders gesagt, ohne regelmäßige Rückzugsmöglichkeiten bin ich nicht wirklich sozialkompatibel (was als erstes die Familie merkt). Aber wenn´s mir schlecht geht, dann weiß ich oft gar nicht, was oder wen ich brauche, wenn mir einsam ist, Leute aber zu „anstrengend“ sind, wenn ich unter Menschen bin, aber eigentlich allein sein möchte… Nun habe ich das schon zweimal erlebt, dass ich so einen Einsamkeitsanfall hatte, und ganz schlicht nicht wusste, zu wem ich gehen sollte. Der Mann nicht da, an wen wenden, geht`s nicht auch alleine, reicht nicht ein Spaziergang…? Aber manchmal geht`s von allein eben nicht weg. Auf dem Weg in die Stadt treffe ich zum 2. Mal „zufällig“ auf eine Bekannte. Wir trinken einen Kaffee, essen leckeren Kuchen, reden, verstehen uns gegenseitig…, eine geschenkte und gesegnete Zeit. Noch ist nicht alles gut (die Frage ist: „Wie kann man den Trost mit nach Hause nehmen?“), aber es hat gut getan. Mal seh`n, vielleicht ruf ich meine Bekannte nächstes Mal direkt an? Danke Jesus für die Begegnung! Frau Sauer

Feuriges Dankeschön! Dankeschönabend mit Lutz Langhoff am 26. August

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er hat Mut und was ist Mut überhaupt? Der Unternehmensentwickler und Redner Lutz Langhoff brachte uns dieses Thema zu unserem Dankeschönabend für alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit. Die eindrücklichen Showelemente mit Feuerkunst oder Akrobatik brachten den Inhalt sowohl Alt als auch Jung näher. Über 100 unserer Ehrenamtlichen folgten trotz sommerlicher Hitze der Einladung und erlebten eine unterhaltsame und zugleich tiefgehende Show. Jedem, der kam, war zum Schluss klar: „Es geht nicht ohne Mut im Leben” und „Mit Mut ist vieles möglich, was einem erst unmöglich erscheint“. Lutz Langhoff demonstrierte das anschaulich: man kann z.B. auf einem hohen Einrad fahren, dabei mit Feuer jonglieren und noch Dudelsack spielen. Nach der feurigen Show ging es raus auf den Kirchplatz, wo wiederum kalte Getränke und Eis für Abkühlung sorgten. Es war ein schöner Abend!

MELANIE LIESE-EVERS

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RÜCKBLICK

Ab durch die Wüste

Das Kinderübernachtungswochenende im September in der St.-Pauli-Kirche

W

as erlebten Mose und das Volk Israel, als sie aus Ägypten flüchteten und 40 Jahre durch die Wüste wandern mussten? Am Kinderübernachtungswochenende befanden wir uns in der Rolle der Israeliten und erlebten auf unserer Reise verschiedene Abenteuer. Beim Stationen-Lauf und beim Detektiv-Spiel waren Geschick, Teamgeist und Wissen gefragt. Auch beim gemeinsamen Singen, Spielen und der Nachtwanderung (mit leckerem Eis) hatten alle viel Spaß. Wo sonst Gottesdienste gefeiert werden, war an diesem Wochenende das Nachtlager der Israeliten: in der Kirche und im Gemeindehaus. Am Samstagmittag feierten dann Kinder, Eltern und Mitarbeiter das Ende der Reise mit einem gemeinsamen „Festmahl“. Beim abschließenden „Fotos Schauen“ und dem Segen in der Kirche war dann allen klar: Es soll wieder ein Übernachtungswochenende geben! Ein Dankeschön an alle Mitarbeiter fürs Mitdenken, Mitgestalten, Mitbeten und für das gute Miteinander an diesem Wochenende.

MATTHIAS VIERTMANN

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FREIZEITEN

Grömitz/Ostsee Gemeindefreizeit: 16. – 29.07.2017 Für Erwachsene in jedem Alter und Familien mit Kindern

• Erholen und entspannen • Gott begegnen • Gemeinschaft genießen

N

ur wenige Schritte vom Lensterstrand entfernt und abseits vom „großen Rummel“ liegt das CVJM-Feriendorf, eine bungalowähnliche Anlage auf einem großzügigen Gelände von ca. 7000 qm mit viel Platz für Spiel und Sport, Spaß und Erholung. Die Freizeitanlage ist besonders familienfreundlich. Das Ostseebad Grömitz ist in ca. 30 Minuten Fußweg zu erreichen. Unser Programm ist eine bunte Mischung: Biblische Impulse und Austausch, Gebet, Gemeinschaft, Ausflüge, Spiel und Spaß gehören dazu.

Weitere Informationen im Anmeldeprospekt ab Dezember und bei Pfrin. Cora Salzmann, Tel. 37 70 E-Mail: pfrin.salzmann@st-pauli-lemgo.de

2 Freizeiten für Jugendliche von 12 bis 18 Jahren: 14.07. – 28.07.2017 und 26.07. – 09.08.2017

Ungarn/Plattensee

B

alatonföldvar – ein Ort, 300 m vom Plattensee gelegen – wird unser Ziel 2017. Unser gut ausgestattetes Haus und das Gelände bieten viele Möglichkeiten für Aktivitäten und Sport. Stadt und Bahnhof sind in der Nähe (günstig für Ausflüge nach Budapest).

Preis: € 525,Weitere Informationen bei Werner Schmidt, Tel. 92 18 28 E-Mail: werner.schmidt@st-pauli-lemgo.de 30

G

ott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“ (Jahreslosung 2016) Gott tröstet wie eine Mutter!? Es gibt Wortpaare, die gehören so eng zusammen, dass sie quasi »verheiratet« sind. Auf »Hammer« folgt »Nagel«, auf »Berg« folgt »Tal« und auf »Gott« folgt »Vater«. Doch Gott ist hier Mutter! Die Jahreslosung bürstet unsere Erwartungen gegen den Strich, bringt dabei aber Trost und Segen. Wir wollen uns gemeinsam aufmachen und fragen, nachdenken, forschen, Antworten finden, ausprobieren und (wie fast immer) das Abenteuer wagen – denn Trost brauchen wir alle!

18. – 20.11.2016 MÄNNERWOCHENENDE auf dem „Zionberg“ / Warburg-Scherfede

„Ich will euch trösten...“ Ort: Diakonissen-Kommunität „Zionsberg“ e.V., Auf der Platte 53, 34414 Warburg/Scherfede, www.zionsberg.de Anreise: Freitag, 18.11.16, ab 17 Uhr Abreise: Sonntag, 20.11.16, ca. 13:30 Uhr Kosten: 70 € im Doppelzimmer oder 80 € im Einzelzimmer inkl. Übernachtung und Vollverpflegung. Der Betrag ist vor Ort in bar zu bezahlen. Anmeldung/ Kontakt: Frank Düe, Stönebrink 7, 32657 Lemgo, Telefon: 0 52 61 - 163 93, E-Mail: fduee@online.de Sobald die Anmeldung eingegangen ist (am besten per Mail), gibt es eine Anmeldebestätigung per E-Mail. Die Plätze werden nach Anmeldedatum vergeben. Leitung: Ein Team von Männern der ev. ref. Kirchengemeinde St. Pauli


ENGAGIERTE GESUCHT

Botschafter Vorbereitungskurs 2017 für

freiwillige Pflegebegleiter*innen in Lemgo Engagierte Bürger*innen gesucht! Zuhören, Stärken, Informieren, Begleiten

für die Lippische Landeskirche

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erden Sie ein „Botschafter“ für die Lippische Landeskirche! Mit diesem neuen Projekt soll die Gemeinschaft und die positive Wahrnehmung von Kirche nach außen gestärkt und gefördert werden. Wir machen Sie sprachfähig und fit in der Kommunikation – für das Gespräch im Bekanntenkreis ebenso wie für den Gemeindebriefartikel, die Pressemitteilung in der Zeitung oder den Kommentar in den sozialen Medien. Der Auftakt ist am Samstag, 18. Februar, in der Filmwelt Lippe. Aus weiteren Fortbildungsveranstaltungen können Sie wählen. Wer möchte, kann ein Zertifikat über die Teilnahme erwerben.

Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es im Bildungsreferat der Lippischen Landeskirche, Tel.: 0 52 31 /976-742 oder E-Mail: bildung@lippische-landeskirche.de.

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enschen, die sich für die Tätigkeit als Pflegebegleiter*in interessieren, müssen keine Fach- und Vorkenntnisse zum Thema mitbringen. Grundlagenwissen und notwendige Kompetenzen werden im Rahmen des Vorbereitungskurses vermittelt. Wichtig ist Offenheit für die Situation älterer Menschen und pflegender Angehöriger und die Bereitschaft, ihnen zur Seite zu stehen. Im Sinne guter und kompetenter nachbarschaftlicher Unterstützung bieten sie emotionale Begleitung, informieren über weiterführende Hilfen und suchen gemeinsam mit den pflegenden Angehörigen nach individuellen Lösungen.

Informationsveranstaltung Dienstag, 2.11. 2016 | 18 - 19 Uhr Kursstart 21.01.2017 (6 Samstage 9-18 Uhr) Die Teilnahme ist kostenlos. Veranstaltungsort Gemeindehaus der ev.-ref. Kirchengemeinde St. Pauli , Echternstr. 18, 32657 Lemgo Information und Anmeldung: Silke Schmidt 0 52 61 / 66 89 29 Silke.schmidt@mehrgenerationenhaus-lemgo.de

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FLÜCHTLINGSHILFE

Neue Angestellte In der Flüchtlingshilfe der Kirche in Lemgo gibt es seit August bzw. September neue Angestellte. Thomas Frank, der die Arbeit der Flüchtlingshilfe mit aufgebaut hat, hat seit 1. September eine Stelle beim Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe inne. Wir danken ihm sehr für sein Engagement, durch das er die Arbeit nachhaltig geprägt hat. Sven Heinze und Thomas Frank

Sven Heinze ist sein Nachfolger. Außerdem werden seit August die Sprachangebote von einer neuen Mitarbeiterin betreut. Es ist Ahlam Elwahabi. Da sie auch ein wenig Arabisch spricht, kann sie

Sven Heinze Als neuer Mitarbeiter der Flüchtlingshilfe der Kirche in Lemgo darf ich mich Ihnen heute vorstellen: Ich bin Sven Heinze und wohne mit meiner Frau und meinen 3 Kindern in LemgoKirchheide. Als Sozialarbeiter und Sozialtherapeut bin ich seit fast 10 Jahren für die Herberge zur Heimat in der Wohnungslosenhilfe und der Eingliederungshilfe für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Suchterkrankungen tätig. Seit dem 1.9.2016 arbeite ich mit 20 Std. / Woche in der Flüchtlingshilfe der Kirche in Lemgo. Zu meinen Aufgaben zählt die allgemeine Beratung von Flüchtlingen, die Koordination des Ehrenamtsmanagements und die Koordination verschiedener Projekte, wie z.B. Fahrradwerkstatt, Beschäftigungsinitiative für Geflüchtete und Unterstützung bei der Wohnungssuche. Ich freue mich auf neue Begegnungen und eine gute Zusammenarbeit. Viele Grüße, Sven Heinze 32

zumindest einen Teil der Geflüchteten in den Sprachtreffs besser unterstützen. Wir freuen uns über die beiden Mitarbeitenden und wünschen ihnen viel Segen für Ihre Arbeit. Hier stellen sie sich vor.

Ahlam Elwahabi Mein Name ist Ahlam Elwahabi. Ich studiere derzeit Erziehungswissenschaft im Master mit den beiden Schwerpunkten Soziale Arbeit und Beratung. Neben meinem Studium arbeite ich seit dem 1.8.2016 für die Flüchtlingshilfe der Kirche in Lemgo. Zu meinem Arbeitsbereich gehört die Freiwilligenkoordination im Hinblick auf die vielfältigen Sprachangebote wie die Lerngruppen, die parallel zu den Integrationskursen der Volkhochschule erfolgen, sowie die Begleitung der Sprachtreffs. Zudem führe ich einen Frauensprachkurs mit Kinderbetreuung für das DRK Detmold durch. Bei meiner Arbeit werde ich von unseren engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern, Bundesfreiwilligendienstleistenden und Praktikantinnen tatkräftig unterstützt.

Ahlam Elwahabi

Sie erreichen die Flüchtlingshilfe der Kirche in Lemgo unter 0 52 61-920 46 09 oder info@fluechtlingshilfelemgo.info Falls Sie spenden möchten, können Sie das tun unter folgender Bankverbindung: Empfänger: Flüchtlingshilfe IBAN DE 79 4825 0110 0008 0324 84 Sparkasse Lemgo Spendenbescheinigungen erhalten Sie über die Kirchengemeinde St. Pauli bei Angabe Ihrer Adresse auf dem Überweisungsträger.


AUS UNSEREM MEHRGENERATIONENHAUS

Bundesfreiwilligendienst im Mehrgenerationenhaus Raphael Thissen

Das Mehrgenerationenhaus und die Flüchtlingshilfe haben in diesem Jahr zum ersten Mal eine Stelle für einen Bundesfreiwilligendienst ausgeschrie-

Brücke: Raphael, kannst du kurz erläutern, warum du dich für einen Bundesfreiwilligendienst entschieden hast? RT: Mir war klar, dass ich nach der Schule nicht sofort mit einer Ausbildung oder Studium anfangen wollte. Als Lemgoer aus Leidenschaft wollte ich vor Ort bleiben, in Lemgo arbeiten und etwas für Lemgo tun.

dass alles im Café ordentlich und einsatzbereit ist. Zweimal in der Woche leite ich für je zwei Stunden einen Sprachtreff. Außerdem erledige ich Botengänge und Einkäufe.

Brücke: Wann bekamst du eine Vorstellung davon, wie dieses Tun konkret aussehen könnte? RT: Ich gehöre zur Andreasgemeinde und habe die Allianzgebetswoche an einem Abend besucht. Eigentlich war ich krank, aber ich wollte an diesem Abend unbedingt dort hingehen. An diesem Abend hat Dagmar Begemann das Mehrgenerationenhaus vorgestellt. In einem Sprachtreff engagierte ich mich bereits zwei Stunden ehrenamtlich. Zum einen hatte ich so schon Kontakt zur Flüchtlingshilfe, zum anderen wollte ich mich noch stärker engagieren. So entstand die Idee, einen Bundesfreiwilligendienst im Mehrgenerationenhaus zu absolvieren.

Brücke: Ein paar Wochen sind seit deinem Dienstbeginn vergangen. Wurden deine Erwartungen erfüllt? RT: Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Mir gefällt die große Vielfalt der Begegnungen mit Menschen unterschiedlicher Nationalitäten und Generationen. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern. Jeder Mitarbeiter prägt auf seine besondere Art die Atmosphäre im Haus. Obwohl die Arbeit auch anstrengend sein kann, bin ich sehr zufrieden. Ich sehe Gottes Führung darin, dass ich diese Arbeit machen darf.

Brücke: Welche Aufgaben erledigst du? RT: Am Dienstag und Mittwoch bin ich der Verantwortliche im Café. Dazu kommen organisatorische Aufgaben, z. B. die Koordination der Kuchenspenden. Überhaupt achte ich darauf,

Brücke: Vielen Dank, Raphael, für den Einblick in deinen Dienst. Ich wünsche dir Gottes Segen und weiterhin viel Freude.

ben. Seit dem 01.08.2016 hat Raphael Thissen seinen Dienst aufgenommen. Raphael ist 20 Jahre alt und hat im Frühjahr am AHF-Gymnasium sein Abitur gemacht. Wir treffen uns bei einem liebevoll zubereiteten Latte Macchiato im Café des Mehrgenerationenhauses.

Das Interview führte Martina Reuter. 33


Kontakte knüpfen, neue Ideen bekommen, Kaffee und Kuchen genießen – im Freizeit-Treff

Ein Jahr Freizeit-Treff für pflegende Angehörige

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m September 2015 startete im Mehrgenerationenhaus ein neues Angebot für pflegende Angehörige und für Menschen, die einen langen Pflegeprozess hinter sich haben. Im Kontakt mit Pflegenden wird schnell deutlich, dass viele durch die umfassende Fürsorge für ihre Angehörigen so gefordert sind, dass sie an die Grenzen ihrer Kräfte kommen. Es bleibt kaum Zeit und Kraft, Freundschaften zu pflegen oder Freizeitaktivitäten zu planen. Soziale Kontakte werden immer weniger. Beate Duzella (Pflegeberatung des Kreises Lippe) und Silke Schmidt (Mehrgenerationenhaus) starteten deshalb im letzten Jahr unter dem Motto „Ein Nachmittag für mich!“ den Freizeit-Treff für pflegende Angehörige. Diese Nachmittage sollen den

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Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, die eigenen Interessen wieder in den Blick zu nehmen, Kontakte zu knüpfen und neue Kraft zu tanken. Was ist seitdem passiert? Neben dem gemütlichen Beisammensein bestimmen wechselnde Programmpunkte den Nachmittag. So wurde in einem „Erzähl-Café“ über Schulgeschichten geplaudert und es wurden Fotos betrachtet; ein andermal berichtete der Stadtführer Werner Kuloge über die Hanse oder führte uns durch unsere wunderschöne Stadt. Zu Ostern und Weihnachten feierten wir einen Gottesdienst mit Cora Salzmann. Tipps zum Thema gesunde Ernährung gab die Diätassistentin Dorothee Stief, und die Bewegungstherapeutin Dorothea Hütter

erklärte, wie man bewegt und entspannt durch den Tag kommt. Es wurden Frühlingsdekoration und Herbstrezeptbücher gebastelt, kleine Leckereien im Mai hergestellt, Eis und Kuchen gekostet, und an einem spanischen Nachmittag wurde das Land der Sonne mit Bildern, Gerichten und Geschichten in unserer kleines Café geholt. Für jeden war ein interessanter Programmpunkt dabei. Damit diese Aus-Zeit für die pflegenden Angehörigen möglich wird, bietet das BetreuungsTeam Lippe e.V. im Gemeindehaus ein paralleles Betreuungsangebot für die Pflegebedürftigen an. Diese erleben im Gemeindehaus ein auf sie abgestimmtes Programm, natürlich auch mit Kaffee und Kuchen. SILKE SCHMIDT


AUS UNSEREM MEHRGENERATIONENHAUS

Das Mehrgenerationenhaus wird gefördert vom:

Programm Freizeit-Treff Herbst 2016

20.10.2016 Eine Reise ans Ende der Welt (3 € inkl. Kuchen) Wir entführen Sie heute auf einen Tagestrip nach Australien. Erfahren Sie die Vielfalt des Landes der Kontraste. 17.11.2016 Advent, Advent, ein Lichtlein brennt... (3 €) Für die Vorweihnachtszeit basteln wir heute unsere Adventsdekorationen ganz einfach selbst.

Termin

jeder dritte Donnerstag im Monat 14.30Uhr bis 17.30 Uhr im Begegnungscafé des Mehrgenerationenhauses Betreuungsgruppe: parallel im Gemeindehaus, Echternstr. 18 Kosten:

Im Freizeit-Treff entstehen Kosten für Getränke und Kuchen zu den Café-Preisen und je nach Programm für Material, Eintritt oder Referenten. Das jeweilige Programm sowie die dafür entstehenden Kosten können Sie gern vorher telefonisch erfragen. Die Kosten für die Betreuungsgruppe können ggf. mit der Pflegekasse abgerechnet werden.

Wenn Sie Fragen zur Arbeit des Mehrgenerationenhauses haben oder sich ehrenamtlich einbringen wollen, steht Ihnen unser Büro gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns unter (0 52 61) 920 46 08 oder über Email:  dagmar.begemann@st-pauli-lemgo.de 8 Das Begegnungscafé in der Echternstr. 12 ist Mo, Di, Mi und Fr jeweils von 15 – 18 Uhr geöffnet. Unsere Cafémitarbeiterinnen freuen sich über Ihren Besuch! 8 Silke Schmidt vermittelt ehrenamtliche und professionelle Hilfe und Unterstützung vom Besuchsdienst über Beratung bis hin zur Nachbarschaftshilfe. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Information über weiterführende Hilfen, Angebote und Beratung zum Thema Demenz. Sie erreichen sie direkt zu der Sprechzeit: mittwochs 15.00 – 18.00 Uhr, telefonisch unter (0 52 61) 66 89 29 oder über Email: S.Schmidt@st-pauli-lemgo.de Weitere Terminvereinbarungen sind möglich. 8 Wenn Sie unsere Arbeit finanziell unter­ stützen möchten, dann können Sie unter dem Vermerk »Mehrgenerationenhaus« spenden auf das Konto: Kirchengemeinde St. Pauli, Konto-Nr. 1 25 59 bei der Sparkasse Lemgo (BLZ 482 501 10)

Information und Anmeldung für beide Angebote:

15.12.2016 Adventsandacht Mit Pastorin Cora Salzmann werden wir in der St.-Pauli-Kirche den Advent feiern.

Kreis Lippe –Pflegeberatung Beate Duzella Tel.: 0 52 31 / 62 31 41 b.duzella@kreis-lippe.de Mehrgenerationenhaus Silke Schmidt Tel.: 0 52 61 / 66 89 29 silke.schmidt@mehrgenerationenhaus-lemgo.de 35


...an die Pinnwand:

Aktuelle Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage www.st-pauli-lemgo.de oder im monatlich erscheinenden VielFaltBlatt. 36

WEIHNACHTSFEIER für Senioren an Heiligabend

24.12. im Anschluss an die Christvesper im Gemeindehaus. Anmeldungen bis zum 20.12. an Fam. Burger, Tel. 1 01 06 GOTTESDIENSTE (WEIHNACHTEN UND JAHRESWECHSEL): Weihnachtsstück an Heiligabend

Familiengottesdienst, 15.30 Uhr, St-Pauli-Kirche

3 ABENDE NUR FÜR MÄNNER!

Über das Mannsein, die Herausforderung des Lebens und die Frage nach der persönlichen Berufung. Am 28.10., 02.12.2016 und 09.02.2017., um 19 Uhr Auferstehungskirche Lüerdissen. Anmeldung nicht erforderlich. Ansprechpartner P. Kai Mauritz MÄNNERWOCHENENDE vom 18.11. - 20.11.2016

Thema: „Ich will euch trösten...“ Kosten: 70 € im Doppelzimmer oder 80 € im Einzelzimmer inkl. Vollverpflegung. Ort: Diakonissen-Kommunität «Zionsberg» e.V. in Warburg-Scherfede; Anmeldung und Kontakt: Frank Düe, Tel. 1 63 93, fduee@online.de INFORMATIONSABEND Vorbereitungskurs ehrenamtliche Pflegebegleiter

Christvesper

02.11. um 18 Uhr im Gemeindehaus, Ansprechpartner: Silke Schmidt, Tel. 66 89 29; silke.schmidt@ st-pauli-lemgo.de

Heiligabend, 17 Uhr, St-Pauli-Kirche

PAULI WELTWEIT

Gottesdienst

15.30 Uhr, Auferstehungskirche Lüerdissen

Silvester

18 Uhr Gottesdienst, St-PauliKirche Neujahr

17 Uhr Gottesdienst der Stadtgemeinden in St. Johann

6.11., Infos aus Peru, Ghana, Singapur und Kenia 10 Uhr Gottesdienst, 10 Uhr Kirche mit Kindern im Turm, anschl. Kirchkaffee, Tombola und Verkaufsstände

AUFSTELLUNGSSEMINAR „Versöhnt in Beziehung” 11.11., 18.30 Uhr, in

der Lüerdisser Kirche; Kosten: Pro Abend 30 € Stellvertreter/innen; 100 € Aufsteller/innen; Anmeldungen: Beratungsstelle Tel. 77 01 33; beratungstelle@st-pauli-lemgo.de

FRAUENFRÜHSTÜCK

Goldene & Diamantene Hochzeit

26.11., 9 Uhr im Gemeindehaus. „Weihnachten – Freude oder Frust“ Referentin ist Annemarie Wesner. Anmeldungen bei Stefanie Hojer, Tel. 184 64 46

Wenn Sie anlässlich Ihrer Goldenen oder Diamantenen Hochzeit den Besuch eines Pfarrers wünschen, melden Sie sich bitte bei uns im Gemeindebüro, Tel. 1 58 94.

GEMEINDEVERSAMMLUNG

mit Finanzbericht, 04.12. um 11.30 Uhr im Gemeindehaus

ALLIANZGEBETSWOCHE

NEUJAHRSEMPFANG

12.02. im Anschluss 09.-14.1. um 20 Uhr an den Gottesdienst im Gemeindehaus im Gemeindehaus. St. Pauli, am 15.1. Abschlussgottesdienst, St.-PauliKirche, 10 Uhr

Öffnungszeiten BegegnungsCafé (Echternstraße 12) Mo – Mi und Fr, 15 – 18 Uhr


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