SLEAZE 32

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0,- €

SLEAZE

SLEAZE #32

Trash mit Substanz

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Überragende Kamera. Spektakulärer Sound.

Aufgenommen von Nick, der während seines ersten Mode –Shootings mit einer Geschwindigkeit von über 200 Kilometern pro Stunde vom Himmel fällt.

Absolut empfehlenswert Nick Jojola Fotograf des Action-Fashion-Shootings.

Hat alles und spezielle Highlights, die andere nicht haben:  11,9 cm bruch- und kratzfestes Gorilla® Glas HD-Super-Display  8MP Kamera, schnappschussbereit in nur 0,7 Sekunden, mit Serienaufnahme-Modus und gleichzeitig verfügbarer 1080p HD Videofunktion für super-hochauflösende Videos und Fotos  Mit Media Link HD kannst Du Filme zuhause auch auf einem großen Bildschirm ansehen und dank Dual-Screen-Modus dabei sogar im Internet surfen oder Nachrichten schreiben

Besuch noch heute www.htc.de und erfahr mehr über die gesamte HTC One Produktfamilie.


E D I T O R I A L

Wer da sleazed, ist doof… Toll, ich darf endlich auch mal das Intro schreiben. Super! Da ich gerade nicht wirklich weiß, wie ich beginne, kommt hier der Klassiker: Wetter! Alter Falter, was war das die letzten Wochen warm, zumindest meistens. Leider weiß niemand von uns so wirklich ob der Frühling jetzt weg und der Sommer da ist. Oder andersrum? Steckt vielleicht schon der Herbst seine grau-braunen Pranken aus? Das extrem launische Mikroklima unserer Redaktion ist da leider auch keine große Hilfe. Im Endeffekt spielt das aber auch keine große Rolle, denn unsere neueste Ausgabe bietet genug Unterhaltung und Spaß für jede Wetterlage. Egal ob fröhliche Fakten über den Tod, ein Trip nach Singapur oder ultimativer Kampf zwischen Balkon und Park. Den heißen Scheiß, den wir in Sachen Film, Literatur, Mode und Musik für euch kredenzt haben, müssen wir natürlich gar nicht erst erwähnen. Das findet ihr schon selber raus. Nun also ein fröhliches Lesevergnügen, ihr Sexgangster! Und wenn ihr da aus was für Gründen keine Lust drauf habt, eignet sich die SLEAZE #32 hervorragend als Regenschutz oder Sitzunterlage für Draußen. Toll, oder? Christoph & die SLEAZELS

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INHALT

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MAGAZIN

MODE

MEDIEN

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The last Langschnabeligel

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Grüner Spaß aus dem Automaten

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10 Dinge, die du (höchstwahrscheinlich) noch nicht über den Tod wusstest

10

Der hilfreiche SLEAZE-Ratgeber

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Sneaker in your face

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Freaks in SLEAZE

22

Girls on Bikes

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SLEAZE macht‘s sich selbst

34 Bücher 36 Comics

LEBENSKUNST

MUSIK

37

Der größte anzunehmende Schmerz

38

Klassisch geile Roadmovie - Action mit Tiefgang

40

Menschenrechtsverbrechen gegen den Anstand

42

Men in Black 3

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Mutantenkräfte und das F-Wort

46

Der informative SLEAZE-Games-Test

48

Game Previews

49

Games Geflüster

51

Sowjetarchitektur aus der Zukunft

56

„Before I die I want to...“

60

Me And My Friend Dan

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Who the fuck is David Guetta, welcome Bebetta!

66 Musik UNTERWEGS

68

Fête de la Musique mit K.I.Z

69

Burton European Open / X-Games

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Balkon vs. Park

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Das Ordnungsamtland

78 Verlosung 82 Impressum

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d a s

h ä s s l i c h e

t i e r

STECKBRIEF

The last Langschnabeligel

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Nick: Richard Attenborough der 31. Name: Langschnabeligel / Zaglossus bruijni Geschlecht: männlich Beruf / Beschäftigung: Poet Wohnort: Neuguinea Größe: 45 cm + Rüssellänge Hobbys / Interessen: Aquarellmalerei, Gesang, Sonnenuntergänge Motto: Wenn du ein Kind siehst, hast du Gott auf frischer Tat ertappt (Martin Luther)

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Wir haben die Rubrik ins Leben gerufen, weil Ungerechtigkeit herrscht – wieder einmal. Die süßen, niedlichen, ach so knuffigen Tiere werden häufiger erforscht als die Einäugigen, Zweinasigen, Dreibrüstigen, kurz – die Freaks unter uns. Wusstet ihr das? Gut, das muss nichts Schlechtes sein. So landet man auch seltener im Tierlabor. Ungerecht ist es trotzdem. Eher Euthanasie als Darwin. Und außerdem: Frauen dürfen inzwischen auch ganz emanzipiert dumme „männliche“ Sachen machen wie Krieg führen. Also fordern wir endlich auch bei der Forschung Gleichberechtigung. Menschen sollten in Versuchslabors zu gleichen Bedingungen wie Affen zugelassen werden, hässliche Tiere genauso erforscht wie süße. Da das allerdings noch in weiter Ferne liegt, sind die Tiere gefährdet. Wir steuern hiermit entgegen. Mit der ersten Kontaktsuchseite für die VERMEINTLICH HÄSSLICHEN UNTER UNS.

Liebe Friseure, Poeten und Kloakentierfreunde, unser Heft wird langsam aber sicher unter den einsamen Singletieren ein Renner, aus diesem Grund präsentieren wir heut zum ersten Mal ein adliges Tier: Richard Attenborough der 31. Dieses sensible Lebewesen trat aus seinem Wald heraus und rief laut: ICH WILL KEIN SINGLE MEHR SEIN. Gut, dass grad ein SLEAZE-Redakteur vorbeiging, sonst wäre das Rufen sinnlos gewesen. Sensibel, gebildet und schüchtern… das ist unser SLEAZE-Single des Monats. Yanah

Kurz etwas zu meiner Person: Ich bin ein sensibler Langschnabler. Wegen meiner edlen Herkunft wurde mein Herz schon mehrmals von gierigen Frauenzimmern gebrochen. Bis jetzt interessierte sich niemand für den wirklichen Richard Attenborough den 31. Ich spaziere gern im Sonnenschein durch Blumen und wärme meine Stacheln auf. Wenn ich eine besonders schöne Blüte sehe, breche ich auch in Tränen aus, wofür ich mich nicht schäme. Meine Gefühle machen mich zu einem wertvollen Langschnabeligel. Oft bin ich sehr traurig, dass ich in manchen Kreisen nur als Delikatesse gesehen werde. Dadurch fühle ich mich häufig wie das letzte Einhorn, denn meine Familie wird immer kleiner.

Wen ich suche: Ich suche eine sensible Frau, die mit meinen Tränen umgehen kann. Außerdem solltest du genug Eigenkapital besitzen, denn durch schlechte Erfahrungen bin ich misstrauisch geworden. Dein Rüssel sollte lang und schlank sein, deine Stacheln sollten glänzen und der Mondschein muss sich darauf wiederspiegeln. Solltest du zusätzlich meine Poesie lieben, schenke ich dir mein Herz. Bei Interesse kannst du Kontakt aufnehmen unter der Chiffre „Igelgoethe“ mit einer Mail an yanah@sleazemag.de.

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m a r i h u a n a

Grüner Spaß aus dem Automaten The Marihuana Vending Maschine Vergesst Berlin, New York oder sonstige Städte mit dem Ruf unbegrenzter Möglichkeiten. Die wahre Freiheit liegt tief im Herzen Kaliforniens, genauer gesagt in Santa Ana. Dort lassen sich neuerdings nicht nur Erfrischungsgetränke, Vibratoren und Kondome aus einem Automaten ziehen. Der Trend zur Maschine hat in den USA ganz neue Dimensionen angenommen. Vor kurzem feierte die „Marijuana Vending Maschine“ an der Westküste ihre Premiere. Ja, liebe Leute in Kalifornien gibt es jetzt tatsächlich einen „Haschomaten“ an dem man sich sein

Gras ziehen kann. Weed im 24 Stunden Takt, rund um die Uhr zugänglich. Natürlich nur für medizinische Zwecke versteht sich. Das bedeutet Party für alle Leute mit chronischen Schmerzen, Appetitlosigkeit und Depressionen. Das Prozedere, um an das Zeug zu kommen ist etwas kompliziert: Fingerkuppen-Scanner, verschreibungspflichtige Marihuana-Karte und natürlich steht das gute Stück nicht einfach nur so auf der Straße rum, sondern ist noch durch viele andere Sicherheitsvorkehrungen geschützt.

Hat man diese Hürden aber erst mal übersprungen, kann der Spaß losgehen. Die Apotheker lassen einen dann sogar aus verschiedenen Weed-Sorten wählen. Darf‘s noch ein bisschen mehr Grand Daddy Purple sein, die Dame? Gezahlt wird Cash oder mit Karte. Geplant ist übrigens auch, dass die Maschine bald Viagra, Vicodin und ein spezielles Haarwachsmittel ausspuckt. Oh happy Day!

Lydia

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w i s s e n

10 Dinge,

die du (höchstwahrscheinlich) noch nicht über den Tod wusstest Binsenweisheiten über den Tod gibt es wie Sand am Meer. Aber mal ehrlich: So richtig daran vorbei kommt man irgendwie auch nicht. Also am Tod – nicht an den Weisheiten. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen haben sich kluge und nicht ganz so kluge (sprich: dumme) Menschen seit Jahrtausenden den Kopf über das Ende des Lebens zerbrochen. Mysteriös bleibt das Ganze trotzdem. In unserer Funktion als Quelle allen Wissens bringen wir euch deshalb 10 Fakten über den Exitus, die ihr bestimmt noch nicht wusstet. Todessicher!

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Wenn man stirbt, verschwindet das Gehör als Letztes, wohingegen die Sehfähigkeit als Erstes verschwindet. Dicht gefolgt von Geschmacks-, Geruchsund Tastsinn. Ein menschlicher Kopf bleibt nach einer Enthauptung noch etwa 15 bis 20 Sekunden bei Bewusstsein. Jedes Jahr ersticken etwa 100 Personen an verschluckten Stiften. Außerdem ist es viel wahrscheinlicher von einem Champagnerkorken getötet zu werden als von einem Spinnenbiss. Heutzutage hätte das Begräbnis Alexander des Großen etwa 600 Millionen US$ gekostet. Unter anderem wurde eine Straße von Ägypten nach Babylon gebaut, um seinen Leichnam zu transportieren. Als der Erfinder Thomas Edison im Jahr 1931 verstarb, fing sein guter Freund Henry Ford seinen letzten Atemzug in einer Flasche ein. Über 2500 Linkshänder sterben jedes Jahr, weil sie Produkte benutzen, die für Rechtshänder gemacht sind. In der heutigen Zeit dauert es länger als jemals zuvor, bis ein menschlicher Körper zersetzt wird. Zu verdanken haben wir das, kein Scherz, den ganzen Konservierungsmitteln in unserer Nahrung. Eine Kerze im Grab eines buddhistischen Priesters aus Nara (Japan) brennt mittlerweile seit 1,130 Jahren. Der Erfinder von Star Trek, Gene Rodenberry, ist die erste Person, deren Asche an Bord einer Rakete geladen und im Weltall “begraben” wurde. Das erste uns bekannte “Opfer” eines Roboters war der japanische Fabrikarbeiter Kenji Urada – getötet 1981 in einer Autofabrik.

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Christoph

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l e b e n s w e i s h e i t

Der hilfreiche SLEAZE-Ratgeber

mit Doktor h.c. of Exorcisms Hölig Nach einer längeren Pause haben wir beschlossen, unseren SLEAZE-Ratgeber wieder einzuführen (hihihihhi). Unsere kompetenteste Mitarbeiterin Yanah stellt sich zur Verfügung und wird ab jetzt ungefragt Fragen beantworten. Ihr gekaufter Doktor h.c. of Exorcisms und ihre Angewohnheit immer Schuhe zu tragen, helfen ihr dabei.

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Sämtliche liebenswerte Rechtschreibfehler und Ausdruckswürste wurden unkorrigiert übernommen.

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Sind Tattoos bei Frauen abtörnend?

Mein Freund ist ne pussy

von nomimi99

Moin Jungs, ich habe einen Freund mit dem ich öfters mal trainieren gehe. Aber er wird immer mehr zu einer Pussy…. er kommt öfter mal an und sagt sowas wie:“ ich kann nicht mehr“ oder „ ich will nicht mehr trainieren“..... ist das Normal? Ich habe langsam angst, dass er schwul ist. Leute ich habe ihn auch schon darauf angesprochen aber er macht immer weiter. was soll ich tun???? bitte helft mir! lg Harle

Hab mal so r umgef ragt bei Freunden wie sie Tattoos bei Frauen finden weil ich mir vllt auch eins stechen will, aber das war nicht so erfolgreich... 6 von 10 haben gesagt das wäre SOWAS von unsexy und 4 von 10 waren MEGA begeistert... Jetzt dachte ich mir, vllt frag ich mal euch? Wär ganz cool könntet ihr mir antworten...

Liebe nomimi99, vollkommen richtig. Man sollte immer erst die Kerle fragen, ob man was machen soll als Frau. Sehe ich genauso. Und wenn die dann so ein Tattoo hässlich finden, dann solltest du auch keins machen. Wo kämen wir denn hin, wenn man einfach was macht, was man gut findet. Das ist so scheiße individuell, das kotzt mich total an. Früher war das ganz anders. Früher hat es geklatscht und dann war Ruhe in der Kartonage. Und jetzt husch wieder in die Küche. Weibliche Grüße Yanah

Wie tief tragt ihr eure hüfthosen? von: prinzesschen36

heii wollt mal wissen wie ihr die so trägt

Liebes prinzesschen36, grundsätzlich sagt der Begriff HÜFThose schon viel über den Trageort dieses Beinkleides aus. Solltest du aus seltsamen Gründen (Fettsucht, Amputation, schon immer so) nicht genau wissen, wo sich deine Hüfte befindet, dann beachte einfach folgendes: Wenn du die Hüfthose zu weit nach oben ziehst, wird deine Muschi von der Hose gespalten. Das fühlt sich dann genauso an und sieht auch unappetitlich aus. Gerne machen dich diverse Mitmenschen mit sensiblen Kommentaren auf diesen Zustand aufmerksam. Trägst du die Hüfthose zu tief, hast du auch ein Muschiproblem. Man sieht sie nämlich. Es sei denn, du hast einen großen Schlüpfer an. Die Hüfthose sitzt dann genau richtig, wenn du keinerlei Muschiissues hast. Anatomische Grüße Yanah

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von: Harle

Lieber Harle Erst mal möchte ich dich beruhigen. Nein, nicht jeder, der nicht trainieren will, ist schwul. Das einzige allseits anerkannte Schwulitäten-merkmal ist die Vorliebe für Musicals. Eventuell liegt es aber auch an dir, dass dein Pussyfreund nicht mehr trainieren will. Vielleicht einfach weil du so ein dummes Arschloch bist, dass er keine Zeit mehr mit dir verbringen will. Er will möglicherweise deinen idiotischen Gesichtsausdruck nicht mehr sehen, wenn du mit offenem Mund nachdenkst. Unter Umständen bist du einfach die peinlichste Gestalt, die auf Gottes (oder einer anderen mythischen Gestalt) schöner Erde rumlatscht und wer würde schon gern mit sowas trainieren? Du doch auch nicht oder? Falls du noch Fragen hast… Heterosexuelle Grüße Yanah

sie vergleicht mich mit bambi

raus. Es sei denn, du erschießt deine Mutter. Dann nennt dich niemand mehr Bambi. Aber das ist dann eine andere Geschichte. Kuschelige Grüße Yanah

Geburtstags SMS für meine Freundin von: sueperall

Hey an alle, ich hab folgendes Problem meine Freundin ist im moment etwas weiter weg von mir und ich hatte mir überlegt eine süße geburtstags sms zu schreiben, was ich auch letzendlich getanhabe. Das ding ist aber es hört sich nicht soo atemberaubend an :S ich hoffe vllt. das mir, am besten eine weibliche Person die auch so etwas relativ gut kann, mir dabei hilfestellung leistet Mit freundlichen Grüßen

Lieber sueperall Toll, eine SMS zum Geburtstag. Ich merke, du hast dir Gedanken gemacht. Anstatt eines Geschenks schickst du eine supersüße Geburtstags-SMS. Ich vermisse in deinem Hilferuf den Sinn. Du hast dir was überlegt und letztendlich auch getan? Und nu? Jetzt sollen wir das Ding retten? Vergiss es. Du hast ihr eine Geburtstags-SMS geschickt… eine supersüße Geburtstags-SMS. Ich hoffe, du bekommst kreisrunden Haarausfall und Ganzkörperakne, denn nichts anderes hast du verdient. Eine süße Geburtstags-SMS, dein Arsch mein Freund. Wie kann man nur auf solche Ideen kommen? Süße Grüße Yanah

Kater zu verschenken

von: D0ZMC

von:gummibaerenmama

ich war heute mit einer kollegin unterwegs und dabei kamen wir vor einem laden vorbei wo vorne drausen kleine plüschbambi ausgestellt waren. Sie sah diese und sagte zu mir das ich das wäre! Was meint sie damit, was hat das zu bedeuten? D0ZMC

Hallo, unser Kater braucht aus privaten Gr ünden dr ingend ein neues zuhause. Da ihm sonst das Tierheim leider droht. Fakten: Im August wird er 13 Schwarz Kastriert und gechippt Impfbuch vorhanden Katzenausstattung inkl. ( Kratzbaum, Katzenklo, restl. Futter etc) Aufgr und des Alters und der Dringlichkeit wird der Kater kostenfrei abgegeben!!!! Für weitere Infos bei Interesse bitte kurze PN an mich

Lieber D0ZMC, das heißt schlicht und einfach, du bist eine Muddi. Deine Kollegin kann sich einfach nicht vorstellen, dass du einen Schwanz besitzt und diesen auch noch einsetzt (außer zum Lull-lull machen). Du bist gefangen in der Freundeszone und da kommst du nie wieder

Hallo gummibaerenmama, du willst also deinen 13 jährigen Kater abgeben, entweder in eine Familie oder eben ins Tierheim. Aus privaten Gründen? Großartig. Ich hoffe einfach nur, dass deine Familie dich mit 80 Jahren in ein Pflegeheim abschiebt, vielleicht weil du eventuell in den neuen Pool fallen könntest…und weil das keiner will, gibt man dich ab. Was sind denn die privaten Gründe? Der Kater ist zu alt? Ja, das ist ärgerlich wenn das mit Lebewesen passiert, das kann ich auch nicht leiden. Am besten du holst dir eine neue Katze, eine ganz junge! Dann ist die nämlich nicht so unangenehm alt und macht auch keine Probleme. Wir hassen ja alle Probleme. Probleme sind scheiße. Du bist übrigens auch scheiße. So richtig scheiße. Gern sag ich dir das auch persönlich und unterstreiche das noch, in dem ich dir vor dein scheiß Schienbein trete. ScheißGrüße Yanah

Wer kann mir weiterhelfen? Geist will mich ärgern von: coocoochanel

Hallo Leute! Ich habe das Gefühl ein Geist oä. will mich ein kleines bisschen ärgern. 1. Mein Handy ist von einem Ort verschwunden, wo ich es zu 100% hingelegt habe. 2. Mein Fernseher war an, ich bin kurz ins Bad gegangen, als ich wiederkam war er aus. 3. In meiner Hosentasche war ein Herzanhänger, den ich noch nie gesehen habe. Als ich die Hose in Schrank geräumt habe, war er zu 100% noch nicht drin. Und vieles mehr... Meine Frage ist nun, was will mich ärgern? Ein Geist? Und viel wichtiger, wo verstecken die Geister, die „geklauten“ Gegenstände? Muss ich warten bis es wieder iwann auftaucht? Ich brauch unbedingt mein Handy D an k e f ür a l l e e r n s th af te n Antworten! Ich glaube ich bin besetzt ( Denkt ihr, ich bin werde verrückt?

Liebe coocoochanel, ja. Gruselige Grüße Yanah

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Mode Mode Mode Mode Mode Mode

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Mode:

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Sneaker in your face

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Freaks in SLEAZE

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Girls on Bikes

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SLEAZE macht‘s sich selbst

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VANS x KENZO Josi tr채gt Deep Truth Frost Eyeshadow & Lazy Sunday Casual Color von M-A-C

Sneaker in your face Credits

Hair & Make-Up: Timo Blum & Aurelia Braga de Matos Fotograf: Paul Aidan Perry, WWW.PAULAIDANPERRY.DE Idee: Pia Schulz Models: Anna, Elisa, Laura, Lisa, Josi

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SUPRA Skytop III Elisa tr채gt Spice Lipstick & Sunny Spot Matte Eyeshadow von M-A-C

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LACOSTE x MITA Anna tr채gt Lazy Sunday Casual Color & Black Black AB9 Pigment Color Powder von M-A-C

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OPEL OMS Lisa tr채gt Sunny Spot Matte Eyeshadow & Lazy Sunday Casual Color von M-A-C

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PONY x DEE& RICKY Bread&Butter Laura tr채gt Sunny Spot Matte Eyeshadow & Deep Brown BC7 Pigment Color Powder von M-A-C

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Freaks in SLEAZE

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Also, in meinen Bekanntenkreis gab es immer Jungs, die ständig an die Ostsee zum Kiten oder Longboarden gedonnert sind. Was mir eigentlich nie gefiel, waren deren Boards.

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1. Wie kamst du auf die Idee die Freaks of Fashion zu gründen? Also, in meinen Bekanntenkreis gab es immer Jungs, die ständig an die Ostsee zum Kiten oder Longboarden gedonnert sind. Was mir eigentlich nie gefiel, waren deren Boards. Das war alles so industriegefertigtes Einheitsdesign. Wir haben dann gemeinsam rumüberlegt, wie man es anstellen könnte, dass jeder sein individuelles Board fahren kann. Ich hab dann vorgeschlagen, dass ich mich darum

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kümmere, mal ein eigens Design zu entwerfen und somit war die Grundidee geboren... Mittlerweile decken wir die gesamte Palette an Boards ab. Also Surfboards, Kiteboards, Snowboards, Skimboards und Longboards. Zunehmend auch Skis. 2. Du sprichst ein sehr breites Publikum mit deinen Produkten an und bist noch nicht allzu lange auf dem Markt? Kannst du ein steigendes Wachstum beobachten, was die Nachfragen angeht?

Eigentlich ist jeder, der mit seinem Boards unterwegs ist, Individualist. Deshalb sind auch viele, von den Boards, die sie da von der Industrie vorgesetzt bekommen einfach gelangweilt. Und wenn dann noch ein anderer neben dir mit dem gleichen Board unterwegs ist, finden die das gar nicht so dolle. Unser Marketing ist im Moment noch nicht so ausgeprägt. Vieles läuft über Mundpropaganda, die Boardbauer und Internet.

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3. Du bist der Chiefdesigner mit deinem Label „FreakOn“. Mich würde die Arbeitsweise deines Unternehmens interessieren. Werden neue Ideen zusammen ausgefeilt? Wie werden die Designs entworfen, wie vermarktet? Bist du immer zufrieden mit deinen Arbeiten?

ich eigentlich schon wieder viel weiter und überlege mir, wie ich das jetzt überarbeiten würde. Natürlich -die Leute, die mit den Boards bzw. den Grafics unterwegs sind die werden darauf angesprochen. Das hebt sich einfach von der Masse der anderen Boards ab.

Wir machen das Business eigentlich mit vier Leuten. Wenn ein neues Design oder ‘ne Idee entsteht, entscheiden wir gemeinsam, welche wir vorstellen und welche in die Mülltonne wandern. Da wir ja auch viele Designs für Kunden machen, die ihr eigenes Design haben wollen, liegt die letztendlich Entscheidung dafür aber auch bei denen. Ich höre mir zunächst deren Wünsche an, frage nach Farben und was sie alles noch so auf dem Board haben wollen. Dann schicke ich den ersten Entwurf rüber. Dann wird nochmal korrigiert. Dann haben wir`s dann aber auch.

5. Die Freaks of Fashion vermarkten eigene Designs, hältst Du es für wichtig sich nowadays von der breiten Masse abzusetzen...

4. Ich nehme an, du gehst selber einem Boardsport nach? Hast du ein persönliches Design, und fällt man damit auf? Wird man angesprochen?

Ich denke es ist ein Grundbedürfnis in jeder Gesellschaft sich von der Masse abzuheben. Besonders stark ausgeprägt ist das halt im Boardsport. Ich persönlich freu mich immer, wenn ich Leute sehe, die sich anders kleiden. Schau dir „Street Art“ an. Das ist Kunst! Schau dir Leute an, die aus Klamotten vom Flohmarkt holen und neues Zeugs zusammen schneidern. Die machen die Trends. Das ist auch bei den Shapern so, die suchen ständig nach neuen Formen um Ihr Board noch zu verbessern. 6. Wie stehst Du zum Begriff Kunst allgemein?

Ich habe früher viel geskatet. Letztes Jahr habe ich mit Kiten angefangen. Ich will einfach nur Spaß haben und freue mich, wenn ich nicht jede Minute auf die Schnauze falle. Ich finde das Design immer am Geilsten, an dem ich gerade arbeite. Da kann ich mich dann so richtig verlieben. Wenn‘s dann produziert ist, bin

Kunst ist neben Nahrung aufnehmen und Knete verdienen die wichtigsten Sache für mich. Aber wie gesagt, Kunst findet nicht in Museen statt. Geht auf die Straße, schaut was in sog. „Sozialen Brennpunkten“ Ausdruck findet. Was

die meisten „Schmierereien“ nennen, ist Kunst – Ausdruck von erlebtem Alltag also. Genau, Hammersachen sind da zu sehen. Ich saug solche Sachen auf. Manchmal mach ich mir Skizzen. Voller Respekt was da gesprayt, getagt, geklebt wird. Ab und an lauf ich auch noch nachts los und kleb ein paar meiner Sachen. 7. Würdest Du deine Arbeit als Kunst bezeichnen? Und wenn ja in welche Richtung? Na ja, nee ich halt mich da eher zurück. Die Etablierten nennen sowas vielleicht Rough Art oder wenn draußen zusehen ist Street Art oder auch Contempotary Art. Für mich sinds einfach Illustrationen und Grafics. Gebrauchsgrafik halt. Wir sagen immer: Life`s to short for a boring board. 8. Welche Pläne hast Du für die Zukunft? In unserem Netzwerk haben wir das gemeinsame Ziel unsere Marke nach vorne zu bringen. Zum Beispiel arbeiten wir mit Jungs, die Seminare anbieten in denen man am Wochenende sein eigenes Board bauen kann. Das Topsheet mit ihrem eigenen Design bekommen sie dann von uns. Kein Chinazeugs von irgendwelchen Riesenkonzernen, sondern dein von dir 100% gebautes Board. Geil, oder?!

www.kitesurf-tarifa-spain.com

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Girls on Bikes CREDITS

Hair & Make-Up: Timo Blum & Aurelia Braga de Matos Konzept & Styling: Pia Schulz

Fotograf: Peter Schings, WWW.PETERSCHINGS.BLOGSPOT.COM Models: Lilo, Julia, Jette, Mareile, Dani, Pauline, Nura

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Dani: Shirt // Titus, Shorts // Levi’s, Beanie // Wolford, Schuhe // Converse Fahrrad // BMX über www.flairbmx-berlin.de

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Lilo: Jacke // Levi’s, Top & Rock // Gina Tricot, Schuhe // Nike, Uhr // Swatch Fahrrad // Electra über www.bike-area.de

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Julia: Hose // Bench, Shirt // Gina Tricot, Schuhe // Model’s own, Half-Cap // Stylist’s own, Uhr // Swatch, Fahrradtasche // Freitag Fahrrad // Bella Ciao über www.ostrad.de

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Jette: Shirt // Stylist’s own, Hose // Gina Tricot, Rucksack // Eastpak, Strümpfe // Wolford, Schuhe // Converse Fahrrad // Flair BMX über www.flairbmx-berlin.de

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Nura: Shirt // Gina Tricot, Shorts // Bench, Beanie // Stylist’s own, Schuhe // Model’s own Fahrrad // Checker Pig über www.ostrad.de

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Pauline: Shirt // Gina Tricot, Rucksack // Eastpak, Kopfhörer // Skull Candy, Leggins // Stylist’s own, Schuhe // Nike Fahrrad // Mini Lifestyle Bike über www.mini.de/lifestyleshop

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Mareile: Jacke // Bench, Body // Wolford, Hose // Levi’s, Schuhe // Nike, Uhr // Swatch Fahrrad // Electra über www.bike-area.de

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b a s t e l n

SLEAZE macht‘s sich selbst ….aber nicht auf die unanständige, sondern auf die jugendfreie Art.

Wir haben genug vom Einheitsbrei und wurden mit dem (nicht lebensgefährlichen, aber dennoch hoch ansteckenden) Bastel-Fieber infiziert. Auf den folgenden Seiten könnt ihr die kreativen Ausgüsse unserer Redakteure bestaunen und bei besonders großer Euphorie nachbasteln. Wir wünschen gutes Gelingen. Hoffentlich ohne schwerwiegende Schnittwunden, Verbrennungen oder Klebstoff-Trips.

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Ethno-Kette

Wenn ihr zu der Fraktion gehört, der beim Basteln der Kleber explodiert oder ihr einfach zu faul zum Nähen und Bügeln seid, dann ist das hier das Richtige für euch. Denn die Ethno-Kette ist einfach zu basteln. Alles was ihr braucht , ist ein bisschen Geduld und Fingerspitzengefühl.

Materialien: - verschieden farbige Fäden in unterschiedlichen Stärken - große und kleine Goldringe - durchsichtiger Nagellack zum Stärken der Endungen

1. Legt die Ringe aneinander und überlegt euch ein Muster, wie ihr sie am liebsten verbinden möchtet. Ein langes Stück Faden abschneiden und fest um die ersten zwei Ringe wickeln. 2. Während ihr die Fäden um die Ringe wickelt, achtet darauf, dass die Schnüre möglichst flach und ordentlich bleiben.

3. Die Enden gut verknoten und so drehen, dass sie von vorne nicht sichtbar sind. Wichtig ist, dass wirklich alles fest sitzt und nichts mehr wackelt. Wenn der Knoten nicht hält, kann er auch mit durchsichtigem Nagellack fixiert werden.

4. Wenn ihr alles gut umwickelt und verknotet habt, seid ihr fertig. Tataaa, euer neuer Ausgehschmuck! Lydia

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Wer will mir an den Kragen? Was du brauchst:

Hemd Schere Textil Effekt-Farbe Motiv-Schablone Stift

Schritt 1:

Bevor du direkt auf dem Kragen loslegst, solltest du dich erst ein Mal auf dem Rest des Hemds ausprobieren, damit du ein Gefühl für Intensität und Konsistenz der Farbe bekommst. Wenn du dich sicher fühlst, kann es dann auch gleich losgehen.

FARBE GUT TROCKNEN LASSEN! Und Voilà: Hier ist dein ganz persönliches It-Teil für den kommenden Sommer.

Nimm dir Schere und Hemd und schneide den Kragen direkt unterm Steg ab.

Schritt 2:

Lege die Schablone an die Stelle deiner Wahl und zeichne vorsichtig die Konturen auf den Kragen (achte darauf, dass du die richtige Seite bemalst!)

Natürlich musst du dich nicht komplett an meine Vorgaben halten. Du kannst dich auch gerne an Bänder, Stickereien oder ausgefallene Knöpfe wagen. Deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Schritt 3:

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Film Comics Games DvdD Comic Bücher

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Filme, Games, Comics, Dvd, Bücher: 34 Bücher

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Der größte anzunehmende Schmerz

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Klassisch geile Roadmovie - Action mit Tiefgang

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Menschenrechtsverbrechen gegen den Anstand

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Men in Black 3

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Mutantenkräfte und das F-Wort

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Der informative SLEAZE-Games-Test

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Game Previews

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Games Geflüster

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Bücher Rache ist (fiese, fiese) Blutwurst „Die Mutter“ von Brett McBean

Ob Rache denn wirklich Blutwurst ist, lässt sich nicht so gut sagen. Blutig ist sie aber auf jeden Fall. Ganz besonders, wenn „Die Mutter“ nach Vergeltung für ihre einzige Tochter sucht. Denn seit diese brutal ermordet, zerstückelt und entsorgt wurde, befindet sich die titelgebende Protagonistin auf der Such nach dem Mörder und steht jeden Abend trampend am Straßenrand um sich von wildfremden Männern mitnehmen zu lassen. Alles was sie weiß ist, dass der Schuldige ein Tattoo auf dem Arm hat, auf dem „Stirb Mutter“ steht und dass er höchstwahrscheinlich auf einem australischen Highway unterwegs ist. Der Leser begleitet die (Anti-)Heldin letztendlich auf einem krassen Trip durch Realität, Wahnsinn und Martyrium voller Brutalität mit der Endstation Vendetta. Eins vorweg: die Geschichte ist ziemlich heftig. Folter und Vergewaltigung sind ebenso Teil der Story wie Schläge und Mord. Das ändert allerdings nichts daran, dass der (blutige) Schinken tierisch spannend ist. Also lesen. Aber sagt hinterher nicht, wir hätten euch nicht gewarnt. „Die Mutter“ von Brett McBean erscheint am 08.06.2012 beim Heyne-Verlag als Taschenbuch. Christoph

Die Weisheit des weiblichen Geschlechts „Fröhliches Gevögel - Was Frauen sonst noch wollen“ von Sophie Andresky

Entgegen aller prüden Vermutungen reden auch Frauen ganz gerne mal über Sex und was sonst noch so damit zusammenhängt. Einer dieser Frauen ist Sophie Andresky, Erotik-Autorin und Kolumnistin für Penthouse und JOY. In ihrem neuesten Werk „Fröhliches Gevögel – Was Frauen sonst noch wollen“ wird für die männliche Bevölkerung nämlich endlich mal entschlüsselt was die Damenwelt so bewegt – sexuell gesehen. So werden Fragen beantwortet, die schon seit Ewigkeiten im Raum stehen. Zum Beispiel warum Vampire die besseren Lover sind. Oder wen man beim Tierarzt vögeln muss, um den richtigen Mann zu finden. Hochsensible Themen also. Das ganze liest sich sehr Kolumnen-ähnlich. Keine zusammenhängende Geschichte, sondern einzelne Abschnitte mit eben diesen sinn- und mal weniger sinnvollen Fragen und Problemchen. Allzu ernst zu nehmen ist das Buch, wie man sich ja schon denken kann, nicht. Schmeißt also vorher die Seriösität über Bord und aktiviert den Augenzwinker-Modus, dann klappt’s auch mit dem Lesespaß. „Fröhliches Gevögel - Was Frauen sonst noch wollen“ von Sophie Andresky erscheint am 18.06.2012 beim Heyne-Verlag. Christoph

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Wie verschraubt man eigentlich ein Raumschiff? Star Wars Millennium Falke YT-13000: Ein technisches Handbuch über Landedüsen, Repulsorlifte und die corellianische Ingenieurs-gesellschaft.

Allen die schon immer einmal wissen wollten, wie man einen Millennium Falken mit einziehbaren Groundbuzzern und Vierlingslaserkanonen steuert, wird dieses Buch mehr Freude bereiten, als eine UFOSichtung bei wolkenlosem Sternenhimmel. Auf 127 Seiten werden Raumschiffe, Verteidigungssysteme und Kampftechniken bis ins kleinste Detail auseinandergenommen und jeder Vor- und Nachteil bis hin zur letzten Verschraubung besprochen. Dieser einmalige Guide klärt nicht nur die essentielle Frage, wie man einen YT-1300 steuert, sondern auch mit welchem Flugmanöver man einem Traktorstrahl ausweicht und was es mit Unterlichtmaschinen beim Verlassen des Realraumes auf sich hat. Und liefert dazu auch noch fesselnde Porträts über Han Solo, Chewbacca und Lando Calrissan. Geschrieben wurde das gute Stück von keinem anderen als der Star-Wars Autorenlegende Ryder Windhaim, der schon über 50 Bücher zum Thema Imperium & Co verfasst hat. Viele neugestaltete Grundrisse, kolorierte Risszeichnungen, Diagramme und Fotos machen dieses Buch zum perfekten Geschenk für alle WeltraumFreaks und Galaxis-Beatniks. „Star Wars Millennium Falke YT-13000: Technisches Handbuch“ erscheint am 07.05.2012 im HEEL-Verlag.

Zombie-Roman „Zum Sterben schön“ von Wayne Simmons

Ein Sonntagmorgen im Frühling: Gerade will Star ihren ersten Kunden für heute tätowieren, als die Welt urplötzlich in eine üble Schieflage gerät. Belfasts verkaterte Nachteulen fallen in einen noch tieferen Schlaf als gewöhnlich, und Sekundentode verursachen ein heilloses Verkehrschaos, Brände und Flugzeugabstürze. In den Nachwehen des Chaos begibt sich eine Gruppe Überlebender auf Sinnsuche durch die postapokalyptische Stadt. Der alternde Radiomoderator Sean Magee findet sein Heil zusammen mit Jungfrauenkiller Barry Rogan in einer Hotelbar. Die ehemalige IRA-Aktivistin Mairead Burns und Soldat Roy Beggs verbünden sich zwangsläufig, um Ordnung in eine Kommune zu bringen, während andernorts ein geheimnisvoller Prediger verstörte Überlebende aus den Schatten lockt, indem er ihnen Erlösung verspricht. „Zum Sterben schön“ erscheint im Juni bei Voodoo Press.

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Pornosternchen in Buchform „Neü Sex“ von Sasha Grey

Männer da draußen. Wenn ihr Sasha Grey nicht kennt oder zumindest bisher noch nicht von ihr gehört habt, lebt ihr entweder unter einem Stein oder irgendwo anders ohne Internetanschluss. Was ich sagen will: Man kann der amerikanischen Pornodarstellerin nicht vorwerfen, nicht präsent zu sein. Mittlerweile hat die Gute schon in etlichen Filmen, u.a. von Steven Soderbergh („Traffic – Macht des Kartells“) mitgespielt, modelt für Terry Richardson oder macht experimentelle Musik mit ihrer Band aTelecine. Am bekanntesten ist Marina Hantzis, wie Sasha eigentlich heißt, jedoch selbstverständlich aufgrund ihrer spektakulären Karriere als Pornodarstellerin und Sex-Symbol. Neben den zahllosen Awards für beste Anal- und Gruppensexszenen der amerikanischen Pornoindustrie. Seit 2011 ist sie allerdings nicht mehr aktiv für die Sexfilm-Szene tätig, sondern widmet sich anderen Bereichen. So auch in ihrem neuen Bild- und Fotoband „Neü Sex“. Ein Buch von und natürlich mit Sasha Grey in allen Variationen: mal angezogen, mal nackt und mal noch ein bisschen nackter. Zusätzlich gibt sie in einigen Artikeln und Interviews ehrliche und objektive Einblicke in ihr altes Leben als Pornosternchen. Ganz klar, es ist vielleicht nicht das beste Geburtstagsgeschenk für Oma. Opa hingegen freut sich bestimmt. „Neü Sex“ von Sasha Grey erschien am 26.09. 2011 beim Heyne-Verlag. Christoph

Comics von Sascha

Captain America #1: Amerikanische Träumer erschienen bei Panini Comic, 12,95 Euro

Früher kannte man als Jugendlicher alle Superhelden aus dem Comic und dann gab es irgendwann mal eine eher schlechte als rechte Verfilmung. Heutzutage könnte das anders sein – erst sieht man den Film und denkt sich, „Hey, was macht Captain America denn so als Comicheld, schließlich war der Film ganz anständig?“. Wer dann zu Captain America #1 greift, wird nicht enttäuscht. Lustigerweise wird bei „Amerikanische Träumer“ auch gleich mal etwas ans Kino angelehnt, denn es geht um Traumwelten, durch die man wandern kann, was ganz entfernt und auf originelle Weise an „Inception“ erinnert. Klingt jetzt alles recht esoterisch. Wie gesagt „klingt“, denn in der Story wird mächtig viel geballert, um Freunde getrauert und die eine oder andere Explosion ist auch drin. Wir erfahren dabei auch, so ganz am Rande, einiges über Caps Vergangenheit. Kurzum, man bekommt ein sattes, intelligent aufgezogenes Actionspektakel, welches sich vor keinem Kinofilm verstecken braucht. Ganz im Gegenteil. Fazit: Runde Sache. Story, Zeichnung und Flair ergeben eine erstklassige Captain-America-Story.

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Schmerz

Der größte anzunehmende

Autschi, dass tat wirklich weh: Satte neun Jahre mussten wir auf einen neuen Max-Payne-Titel warten. Aber alles wurde gut, als die Jungs und Mädels von Rockstar Games sich Max annahmen und ihn defibrilationstechnisch wiederbelebten, mit der Rockstar eigenen Liebe zum Detail und dem Talent, Computerspiele wie gespielte Filme wirken zu lassen. Gerade für den schmerzerprobten Max eine super Kombination. Und es gibt noch mehr... Nämlich einen Comic. Aber Comic und Max Payne, war da nicht mal was? In der Tat, denn bereits im ersten Teil wurden die Zwischensequenzen als minimalanimierter und mit tiefer Stimme erzählter Comic dargestellt. Die fotorealistische Kunst und überhaupt, Zwischensequenzen nicht zu rendern, sondern als Comic zu erzählen, kam damals sehr gut an. Man kann also sagen, dass die Wurzeln zum Comic schon früh geschlagen wurden. Da macht es Sinn, dass man zum aktuellen Titel eine dreiteilige Miniserie zusammen mit Marvel veröffentlichen wird. Den ersten Teil davon gibt es schon umsonst auf www.rockstargames.com zum Runterladen und Lesen (siehe Link am Ende des Artikels). Geschrieben wird das Ganze von Dan Hauser (Rockstar Games) und Sam Lake (Remedy – welche damals Max Payne ursprünglich entwickelt haben). Die Miniserie wird dabei an alle drei Teile

anknüpfen bzw. ein Brücke von Teil 1 über Teil 2 zum aktuellen Titel schlagen. Wie gewohnt und an der ersten Ausgabe schon zu erkennen, wird es wieder einmal ziemlich düster, dreckig, deprimierend, zynisch und brutal. Generell auch beruhigend, dass Max sich in den letzten Jahren nicht verändert hat und interessant zu wissen, dass man plant, mit Hilfe der Comicserie Max‘ ganze Geschichte zu erzählen, also auch über seine Kindheit, welche in den Computerspielen nie dargestellt wurde. So kriegt der vom Leben gezeichnete Mister Payne doch endlich nicht nur eine neue Chance (wir ahnen schon, wie die ausgeht), sondern wird als Charakter noch tiefgründiger dargestellt als bisher. Die Comicserie erscheint auf Englisch bei Marvel Comics, eine deutsche Ausgabe ist (bei Redaktionsschluss) noch nicht geplant.

Sascha http://www.rockstargames.com/newswire/article/33521/download-issue-1-of-the-max-payne-3-original-comic-produced-by-m.html

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Klassisch geile Roadmovie Action mit Tiefgang Fluchtpunkt San Francisco

In unserer neuen Rubrik „Klassisch geil“ bringen wir euch ab sofort jeden Monat einen Filmklassiker aus dem letzten Jahrhundert, den ihr gesehen haben solltet. Egal ob expressionistischer Stummfilm, Slasher-Horror aus den Achtzigern oder (überraschend gute, weil hammerlustige) Kifferkomödie. Falls diese Klassiker bisher komplett an euch vorbeigegangen sind, habt ihr ab jetzt uns. Also schämt euch ein wenig, setzt euch in die Ecke und führt euch den Film zu Gemüte. Jetzt!

Auch auf die Gefahr hin, wie euer Großvater zu klingen, aber die Siebziger waren eine einfachere Zeit. Das Motto des Klassikers „Fluchtpunkt San Francisco“ (Originaltitel: „Vanishing Point“) ist der beste Beweis dafür. Das könnte nämlich ganz einfach lauten: Ein Auto, ein Mann, ein Ziel. Wenn auch recht simpel, waren solch martialische Credos damals kein wirkliches Problem. Erst recht nicht für eben diese harten Typen in ihren noch härteren Autos. Einer dieser Typen ist Kowalski. Eine dieser noch härteren Kisten ist sein frisierter Dodge Challenger. Der dritte Protagonist des Klassikers ist ebenfalls schnell ausgemacht: Die ausgedehnten Highways der südwestlichen USA. Klingt einfach? Ist es auch. Zumindest auf den ersten Blick. Genauso simpel wie das Motto und der Cast ist auch die Story des Roadmovies gestrickt. Ex-Rennfahrer/Ex-Cop/Ex-Irgendwas Kowalski hält sich durch semi-legale Autoüberführungen mehr schlecht als recht über Wasser. Da ihn sowohl seine Vergangenheit als auch seine Leidenschaft für Geschwindigkeit nie ganz losgelassen haben, willigt er mit seinem Dealer schließlich in eine halsbrecherische Wette ein. Er soll einen kräftig

aufgemotzten Dodge Charger in 15 Stunden von Denver nach San Francisco bringen. Eine Strecke für die man laut Google Maps übrigens etwa 20 Stunden benötigt – bei gutem Verkehr. Bis oben hin vollgepumpt mit Amphetaminen (a.k.a „Speed“ – wie passend) macht sich Kowalski auf den Weg gegen die Zeit. Dass die einzige Option „Bleifuß“ lautet, versteht sich dabei fast von selbst. Das wäre bis hierhin ja alles kein Problem, wären da nicht die treuen Gesetzeshüter, die versuchen ihn mit Straßenspeeren und ähnlichen Mitteln zu stoppen. Aber Kowalski steht nicht alleine gegen diese Übermacht. Unterstützt wird er bei seiner Reise von allerlei Straßengestalten, nackten BikerChicks und dem blinden Radio-DJ „Super-Soul“ und wird so zum letzten amerikanischen Helden.

Kameramann John A. Alonzo vermittelt mit rasanten Einstellungen ein ziemlich gutes Bild von unbändiger Freiheit, wenn der heimliche Star, der Dodge Challenger, mit tief brummendem Motor über die Weiten der Straße donnert. Die fantastischen Landschaftsaufnahmen tun ihr Übriges. Das Ganze kombiniert mit rauer Seventies-Optik ergibt ein visuelles Potpourri voller träumerischhitziger Bilder. Und die sind allererste Kanone. Doch nicht nur die Optik und das Auto machen Spaß. Mit Kowalski präsentiert Regisseur Richard C. Sarafian einen (Anti-)Helden ohne Kompromisse. Wild, zielstrebig und wortkarg. So brettert der von Barry Newman gespielte Charakter über die Straßen in Richtung San Francisco – nicht wirklich gestoppt von der Polizei, sondern eher von seinem gelegentlichen Drang nach noch mehr Zigaretten und Amphetaminen. Witziger weise verspielt der Fahrer zu keinem Zeitpunkt seine Sympathien. Wie auch? Er ist der Inbegriff von

Freiheit und macht eigentlich nur dass, wovon wir alle von Zeit zu Zeit träumen. Er scheißt auf alle Regeln. Er genießt jeden Moment und vergisst die kalte, karge Welt um sich herum. Dass das natürlich nicht komplett möglich ist und sich jeder irgendwann dieser Arschloch-Realität stellen muss, wird gegen Ende des Filmes klar. Aber wir wollen nicht zu viel verraten. Auch nicht, wenn der Film schon etliche Jahre auf dem Buckel hat. Erwähnenswert ist vielleicht auch noch, dass „Fluchtpunkt San Francisco“ neben anderen Roadmovie-Klassikern wie „Easy Rider“ sowohl Grundlage als auch große Inspirationsquelle für viele moderne Werke bildet. Die Streifen von Regie-Maniac Quentin Tarantino („Death Proof“) oder „Drive“ mit Ryan Gosling sind nur einige davon. Die Devise für den geneigten Film-Fan lautet also: „Back to the roots, baby!“ Zum Abschluss unserer ersten Ausgabe von „Klassisch geil!“ können wir euch also sagen: schaut „Fluchtpunkt San Francisco“! Dieses kleine Stück Filmkultur ist bedeutend mehr als die Summe seiner Teile. Es ist ein Protest gegen die Gesellschaft und das System der amerikanischen Siebziger. Es ist ein Ruf nach Freiheit. Hier wird nicht nur kritisiert, sondern teilweise auch recht hart attackiert. Zusammenfassend machen die dramaturgisch ziemlich abgehende Inszenierung, tolle Bilder, ein unglaublicher cooler Barry Newman und das entsprechende Quäntchen Tiefgang den Streifen zu einem Klassiker seiner Zeit. Eben „klassisch geil!“

Christoph

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gegen den Anstand

Menschenrechtsverbrechen Der Diktator

“In Loving Memory of…” erscheint auf der Leinwand. Abblende. Und dann: Das dicke Schweinegesicht des exzentrischen und mittlerweile toten Diktators von Nordkorea, Kim Jong Il. „What the f…?“ ist der erste Gedanke. Aber ja, so beginnt “Der Diktator” und gibt den Tenor der verbleibenden 80 Minuten an. Sascha Baron Cohen (Ali G, Brüno, Borat) ist wieder da. Diesmal in Gestalt des mindestens genauso exzentrischen und leicht verblendeten Diktators des (fiktiven) Wüstenstaates Wadiya: General Admiral Aladeen. Ein Stolzer Despot und Unterdrücker von Millionen. Und nach dem Fall seiner Kollegen Gaddafi, Bin Laden und Saddam Hussein einer der letzten seiner Art.

Da die UN wachsenden Druck auf die Offenbarung seines (natürlich friedlichen) Atomprogramms ausübt, entschließt sich Aladeen, nach New York zu reisen und in einer prunkvollen Ansprache sämtliche Zweifel sich betreffend aus dem Raum zu schaffen. Kaum angekommen wird er jedoch Opfer einer Verschwörung und verliert Bart, Reichtum und Macht. Mit dem Ziel endlich die Demokratie in Wadiya zu etablieren und das Land ökonomisch zu öffnen, wird der Diktator schließlich gegen einen grenzdebilen und ziegenliebenden Doppelgänger ausgetauscht. Zum Glück trifft der entmachtete und sichtlich angeschlagene Despot jedoch auf die politischen Aktivistin, Feministin und Betreiberin eines

Bio-Supermarktes Zoe (Anna Faris). Unterstützt von Aladeens ehemaligem AtomprogrammChef Nadir versuchen die beiden von nun an, die Verschwörung aufzudecken und geraten in allerlei (grenzwertige) Schwierigkeiten. So viel zur Handlung. Eins lässt sich auf jeden Fall sagen: Sascha Baron Cohen ist genauso politisch inkorrekt und unterhaltsam wie eh und je. Die Kulisse und die Ausstattung ist noch aufwändiger als in den bisherigen Filmen; der (oftmals etwas fragwürdige) Humor ist teilweise sehr derbe und von Zeit zu Zeit bleibt dem Einen oder Anderen das Lachen wohl im Hals stecken. Im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Werken „Borat“ und „Brüno“ handelt es sich bei dem aktuellen Machwerk allerdings um einen Spielfilm und keine Mockumentary (Fake-Dokumentation). Und genau das ist das Problem. Auch wenn hier wieder nicht gänzlich auf System- und Gesellschaftskritik verzichtet wird, liegt der Fokus von „Der Dikator“ auf simpler MainstreamUnterhaltung. Die bisher so groteske (weil reale) Aussagekraft und der Charme der Vorgänger kommt hier eindeutig zu kurz. Während der bitterböse und gnadenlos überzogene Anfang noch recht vielversprechend daherkommt, wandelt sich der Streifen mit zunehmender Zeit zu einem Festival für Freunde des unter der Gürtellinie liegenden Humors, inklusive der obligatorischen

Pipi-Kacka-Witze und Haudrauf-Comedy. Ohne Zweifel unterhaltsam, aber mitunter recht flach. Nichtsdestotrotz ist das Thema, der Umgang der Weltöffentlichkeit mit repressiven Systemen und Despotismus, im Kern natürlich ein sehr Ernstes. So ist „Der Diktator“ teilweise ziemlich realistisch und macht auf seine überzogene Art auf globale Missstände aufmerksam. Egal ob „EinKind-Politik“ in China oder der heuchlerischer Demokratie-Anspruch der USA. Das ist auch der Grund dafür, dass man sich nach dem einen oder anderen Gag dabei erwischt, wie man nachdenklich wird. Ob diese Art von Zweck auch die von Cohen verwendeten Mittel rechtfertigt, wissen wir auch nicht. Aber eins können wir nach etwa 80 Minuten sagen: „Der Diktator“ ist lustig; wenn auch etwas abgeschmackt. Und auch wenn er zu unterhalten weiß, schafft es der Film leider nicht, an den grandios-provokativen Charakter seiner Vorgänger anzuschließen. Durch den nur minimal vorkommenden Realitätsbezug eines Spielfilms fährt auf lange Sicht nämlich die größte Stärke der bisherigen Cohen-Filme gegen die Wand: Die Kritik am Umgang unserer modernen Gesellschaft mit eigentlich sehr ernsten Problemen. Wie seinerzeit Charlie Chaplin’s „Der Große Diktator“ ist auch Cohens Film eine Persiflage auf die traurige Realität; nur eben im bitterbösen und etwas flachen Popcornkino-Format.

Christoph

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Men in Black

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Hier sind die Anzüge knitterfreier, die Sonnenbrillen schwärzer und die Aliens glibbriger denn je zuvor Als Barry Sonnenfeld damals das Skript zu „Men in Black 1“ las, war ihm sofort klar, dass für die Besetzung kein anderer in Frage kommen konnte als Will Smith, der zu der Zeit noch als „Prinz von Bel-Air“ über den Bildschirm turnte. 15 Jahre ist es jetzt her, dass er Smith zum Anzugträger und Retter der gesamten Menschheit auserkoren hat. Der gute Sonnenfeld hätte sich nicht besser entscheiden können, und so läuft am 24. Mai 2012 der letzte Teil der erfolgreichen „Men in Black“Triologie an. Auch dieses Mal gilt es, wie könnte es anders sein, für Agent J (Will Smith) und Agent K (Tommy Lee Jones) die Erde vor einem fatalen Angriff außerirdischen Lebens zu bewahren. Der Bösewicht in der Story ist „Boris das Biest“, ein Monster mit besonders abscheulicher Lache, der sich an Agent K rächen will. Dieser hat ihm vor etlichen Jahren nicht nur seines Arms entledigt, sondern ihn danach auch noch für längere Zeit hinter Gitter gebracht.

So hegt Boris einen perfiden Plan aus und reißt in die Vergangenheit - um seine Extremitäten zu retten und seinen Erzfeind K für immer zu eliminieren. Als Agent J an einem unnatürlichen Verlangen nach Schoko-Milch leidet, merkt er dass das Raum-Zeit Gefüge manipuliert wurde. So macht er sich auf eine abenteuerliche Art und Weise auf den Weg in das Jahr 1969, um Boris von seinem Vorhaben abzuhalten. Dort angekommen, beginnt ein actionreicher Wettlauf gegen die Zeit und „Boris das Biest“, der mit allen Mitteln versucht K und alle Verbündete aus dem Weg zu räumen. Die Jagd führt durch ein abgefucktes New York, vollgepumpt mit Motorenlärm und zugedröhnten Künstlern. Bis schlussendlich alle Spuren nach Cape Canaveral führen, wo sich die Kontrahenten eine spektakuläre Schlacht liefern und ungeahnte Geheimnisse gelüftet werden. Ihr werdet erfahren, wer wirklich hinter dem Suppendosen-Liebhaber

Andy Warhol steckt und was es mit Agent K’s geheimnisvoller Vergangenheit auf sich hat. Gespielt wird der junge K übrigens von Josh Brolin (True Grit), der wie er selbst sagt, ein bisschen Schiss vor der Aufgabe hatte, eine Version von Tommy Lee Jones in jüngeren Jahren darzustellen. Das Ergebnis ist eine verblüffend ähnliche Mimik und Gestik und kann sich mehr als sehen lassen. Das ganze Schauspiel kommt dann auch noch in 3D daher, und so hat man während des Films oft das herrliche Gefühl, dass einem Glibber oder Alienrotze ins Gesicht spritzt. Eine Explosion jagt die nächste Blitzdings-Ballerei - das alles macht den Film zu einer fast zu perfekt durchgeplanten Actionkomödie die mit viel Humor, Will Smith Gesichtsakrobatik und wunderbar hässlichen Außerirdischen absolut sehenswert ist. Mit Will Smith, Tommy Lee Jone, Nicole Scherzinger und Josh Brolin, ab 24.Mai 2012 in deutschen Kinos.

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und das F-Wort Mutantenkräfte Prototype 2

Kann sich noch jemand an Prototype 1 erinnern? Nein? Ich auch nicht. Ein hässliches, uninspiriertes Spiel, welches durch seinen übermäßigen Gewaltgehalt hierzulande auf dem Index landete. Falls das also nicht der Fall ist, ist auch nicht wirklich schlimm. Ihr habt nichts verpasst. Die entscheidende Frage ist nun, ob es der Nachfolger Prototype 2 nach drei Jahren besser macht. Die Antwort: Äh....eventuell!

Ihr spielt den Soldaten James Heller. Wütend, etwas dumm und durch den grassierenden «Mercer-Virus“ hat er auch noch Frau und Kind verloren. Prinzipiell also ein sehr guter Ausgangspunkt für ein saftiges Actionspiel. In den ersten 10 Minuten werdet ihr auch direkt mit dem vermeintlichen Verursacher der Epidemie, Alex Mercer, konfrontiert. Aber anstatt euch mit seinen superdupermega Mutantenkräften kaputt zu machen, überträgt er euch einen Teil dieser. Warum weiß allerdings keiner so genau.

Überhaupt hat die Story recht viele Lücken und Logiklöcher. Aber lassen wir das.

Einen (kleinen) Pluspunkt bekommt Prototype 2 weil die Story in schönen, Sin City-ähnlichen Cut- Scenes erzählt wird. Das Spiel selber ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite ist es ein riesengroßer Action-Sandkasten in dem ihr alles und jeden kurz und klein (und natürlich blutig) hauen dürft. Auf der anderen Seite sieht das ganze so hässlich aus, dass man schlimme Augenwurst bekommt. Matschige Texturen, grobe Ecken und Kanten sind hier an der Tagesordnung. Auch die Missionen lassen leider nicht allzu viel Abwechslung zu. Ihr lauft von A nach B, macht Person X und Y kaputt und erfahrt in DNASchnipseln mehr über den wahren Grund der Virus-Epidemie. Nettes Feature: Euer Charakter levelt durch er folgreich abgeschlossene Missionen auf und kann mutentenmäßig gepimpt

werden. Von Klingenarmen über Tentakel ist alles dabei was der Mutationenwerks-verkauf zu bieten hat, um in der Offenen Welt ordentlich Blutstuhl zu produzieren. Genug dumme KI-Opfer sind in New York Zero auf jeden Fall vorhanden. Das macht im Laufe des Spiels eine Menge Spaß und lässt ab und zu sogar die schlechte (aber durchweg flüssige) Grafik verschmerzen. Nach ca. 12 Stunden ist man mit der Hauptstoryline durch, was aber nicht heißt, dass schon Ende ist. Jede Menge (nicht wirklich abwechslungsreiche) Side-Quests warten zusätzlich darauf, von euch «abgearbeitet» zu werden. Gähn! Wer ein Saints Row meets Crackdown ohne Ironie und nicht so schön wie GTA IV sucht, der sollte mal einen Blick riskieren. Alle anderen warten auf den neuesten Teil der Mutter aller SandboxGames: GTA V. Übrigens kommt Prototype 2 bei uns leicht gekürzt, aber nicht unbedingt weniger blutig, in der FSK18-Version in die Regale.

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Prototype 2 ist ab sofort für Xbox 360 und PlayStation3 erhältlich. Die PC-Fassung erscheint am 24. Juli. Das Spiel wurde von der USK ab 18 Jahre freigegeben.

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Der informative SLEAZE-Games-Test Neulich hatten wir wieder einen Schönheitswettbewerb im Büro, der Sieger durfte nach Hamburg fahren und den neuen Mini-Shooter HITMAN® SNIPER CHALLENGE™ testen. Jan hat beim Livewalk und im Bikini alle überzeugt und machte sich deshalb auf den Weg. Seine umfangreichen Testergebnisse seht ihr hier:

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Was ist HITMAN: SNIPER CHALLENGE? HITMAN: SNIPER CHALLENGE erhalten Vorbesteller von HITMAN: ABSOLUTION. Das Actionspiel liefer t Spielern bereits vor Veröffentlichung des Hauptspiels einen ersten Einblick in das neueste Abenteuer von Agent 47.

Ist HITMAN: SNIPER CHALLENGE ein Abschnitt des Hauptspiels? HITMAN: SNIPER CHALLENGE ist kein Bestandteil des Hauptspiels, sondern wurde eigenständiges Spiel entwickelt.

Wann erhalten Vorbesteller Zugang? Xbox 360‐ und PlayStation 3‐Codes können ab dem 15. Mai 2012 eingelöst werden. Für PC-Vorbesteller gilt der 1. August 2012 als Starttermin.

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Game Previews

von Pascal

Lollipop Chainsaw Action | Xbox 360, PlayStation 3 | Warner Bros. Interactive Entertainment | Juni 2012 Juliet Starling hat alles erreicht, was eine stereotype Blondine erreichen kann: Sie ist der Star des Cheerleader-Teams und außerdem mit dem angesagtesten Typen der Highschool zusammen, dem Athleten Nick. Das Leben könnte kaum besser laufen für Juliet. Doch diese rosarote Seifenblase zerplatzt, als der neue Mitschüler, ein düsteres Gothic-Kind, eine Zombie-Invasion heraufbeschwört. Gleich bei der ersten Attacke wird Nick gebissen und Juliet kann ihm nur das Leben retten, indem sie blitzschnell seinen Kopf mit ihrer Kettensäge abtrennt und auf eine Maschine montiert. Auf diese Weise kann er ihr – baumelnd an einer Schnur – stets mit Rat und Tat zur Seite stehen und dafür sorgen, dass Juliet die Apokalypse übersteht. Was nach dem schrägsten Game seit Jahren klingt, ist es vermutlich auch. Kein Wunder, immerhin stammt das blutige Actionspiel aus derselben Games-Schmiede, die auch schon „No More Heroes“ erfunden hat, Grasshopper Manufacture. Wir sind jedenfalls voller Vorfreude auf das fertige Produkt!

Inversion Action | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Namco Bandai | Juni 2012 Schwerkraft ist was für Anfänger! So zumindest könnte das Motto dieses actionreichen Titels lauten. Die Story ist schnell erzählt: In einer nicht allzu fernen Zukunft wird der Frieden auf Erden schlagartig durch einen Feind beendet, den bis dahin niemand auf der Rechnung hatte, den Lutadore. Ihr unaufhaltsamer Erfolg beruht auf ihren überlegenen Waffen, mit denen sie die Gravitation außer Kraft setzen können. Nachdem also unsere Welt buchstäblich auf den Kopf gestellt wurde, finden wir uns in der Haut von Davis Russel wieder, respektive seinem Nachbarn Leo Dalgado. Durch ihre Augen erleben wir einen außergewöhnlichen Action-Trip, der uns an physikalisch unmögliche Orte führt, an denen wir um jeden Zentimeter kämpfen müssen. Und das alles nur, um Leo zu helfen, seinen Sohn wiederzufinden. In bester Gears-of-War-Manier feuern wir dabei ein ganzes Arsenal an Waffen ab – vorzugsweise zusammen mit einem Freund im Co-Op-Modus.

Test Drive: Ferrari Racing Legends Rennspiel | Xbox 360, PlayStation 3, PC | Bigben Interactive | Juni 2012 Die Serie „Test Drive“ ist eine absolute Videospiele-Legende, immerhin erblickte schon 1987 der erste Teil das Licht der Games-Welt. Das Besondere dabei ist, dass es die Reihe immer wieder schaffte „up-to-date“ zu bleiben. Gerade der letzte große Relaunch unter dem Namen „Test Drive Unlimited“ (aus 2007) war bei den Racing-Fans sehr beliebt. Der neue Ableger will sich voll und ganz einem Autohersteller widmen, der sogar noch legendärer ist als Test Drive: der italienischen Sportwagen-Edelmarke Ferrari! Immerhin 51 Modelle stehen zum ausgiebigen Rasen bereit – natürlich nur virtuell. Darunter findet sich der allererste Ferrari überhaupt, der 125 S aber auch das brandaktuelle Formel-1-Modell, der 150° Italia lädt zur „Testfahrt“ ein. Um dabei höchstmögliche Authentizität zu gewährleisten, versuchen die Entwickler die Wagen so detailliert als möglich in die digitale Welt zu übertragen.

Spec Ops: The Line Shooter | Xbox 360, PlayStation 3, PC | 2K Games | Juni 2012 „Gears of War“ meets „Call of Duty“: so war unser erster Eindruck, als wir uns die spielbare Demo zu Spec Ops: The Line näher zu Gemüte gezogen haben. Allerdings sei gleich angemerkt, dass trotz der vielen bekannten Elemente in der Spielmechanik, wir keineswegs gelangweilt vor dem Bildschirm saßen. Im Gegenteil, das Geschehen wurde sehr atmosphärisch und glaubhaft präsentiert, sodass wir bis zum Schluss der Test-Mission fest an den Controller gefesselt waren. Wie also von den einschlägigen Zugpferden gewohnt, finden wir uns auch in Spec Ops: The Line mitten im Krieg wieder, aus der Third-PersonPerspektive führen wir eine kleine Spezialeinheit durch Dubai. Das ehemals reiche Land ist mittlerweile durch Naturkatastrophen schwer gezeichnet, viele Einwohner ergreifen panisch die Flucht. Unser Auftrag ist es, einen hochdekorierten Colonel der U.S. Army aus dieser Hölle aus Sand zu retten. Wir werden aber bald feststellen, dass in dem Shooter die omnipräsenten Sandstürme nur unsere kleinsten Sorgen sind!

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Games Neuigkeiten, GerüchteGeflüster und Fundstücke aus der Welt der Videospiele von Pascal

Agilere Helden und Co-Op: Neue Details zu Dead Space 3 enthüllt! Electronic Arts hat mit Dead Space sicherlich eine der größten HorrorGames-Reihen geschaffen. Der Grusel-Spaß im Weltall hat so manchem „hartem Kerl“, der bei Resident Evil nur müde gähnt, das Fürchten gelehrt. Das lag vor allem an der Kombination aus schummrigen Räumen und beklemmende Sounds, die messerscharf über Dolby Digital verbreitet wurden. Dazu kamen gnadenlose Sterbe-Szenen, wenn man mal wieder von einem Monster überrascht wurde. Dead Space 1 und 2 sind wirklich harte Prüfsteine für die Nerven. Es gibt deswegen auch unzählige Spieler, die die Games nie beendet haben, schlicht, weil es ihre Nerven nicht mehr mitgemacht haben. EA ist das bewusst und natürlich einerseits schon stolz darauf, eine solche Horror-Perle geschaffen zu haben. Andererseits birgt dieser Umstand auch immer die Gefahr, dass deutlich weniger Spieler einen potenziellen Nachfolger kaufen werden, denn wer kauft schon gerne Games, bei denen er von vornherein weiß, dass sie einem zu heftig sein werden? Aus diesem Grunde soll Dead Space 3 ein wenig entschärft werden, was den Angst-Level angeht. Ein Co-Op-Modus sorgt zumindest schon mal dafür, dass man die Science-Fiction-Hölle nicht alleine durchstehen muss. Dazu kommt, dass sich Isaac Clarke (und auch sein neuer Buddy) nun deutlich gelenkiger fortbewegen. Vor allen Dingen soll es im dritten Teil möglich sein, Angriffen mit einer Seitwärtsrolle auszuweichen, oder sich wegzuducken. Im Gespräch soll momentan sogar ein Deckungssystem sein, was uns natürlich sofort an „Gears of War“ denken lässt. Bleibt zu hoffen, dass das ursprüngliche „Horror-Flair“ nicht zu sehr einem „coolen Action-Shooter“ weichen muss.

4,2 Milliarden Euro Verlust: Quo vadis, Sony? Sony, der Name stand einst für Innovation: Bei TV waren es die TrinitronBildröhren, bei Musik die CD, und bei Videospiele natürlich die PlayStation. Das alles waren absolut revolutionäre Produkte. Doch wie sich von den genannten Produkten ableiten lässt, die wirklich bahnbrechenden Erfolge lagen alle vor der Jahrtausendwende. Schon mit der PlayStation 2 ruhte man sich sichtlich aus und zehrte primär vom lupenreinen Ruf. Und man zehrte lange davon. Allerdings scheinen die Rationen langsam zu neige

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zu gehen, und auch der letzte Konsument scheint kapiert zu haben, dass Sony zu oft großmundig „State-of-the-Art“ versprochen hat, ohne diese zu liefern. Das ist schade, denn auch prinzipiell gute Produkte, wie die PS Vita liegen immer öfter wie Blei in den Händlerregalen. Nach 4,2 Milliarden Euro Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr müssen die Japaner nun unbedingt das Ruder rumreißen. Wie das aussieht, kennt man ja schon aus anderen Wirtschaftsbranchen: Massiv Stellen streichen und Kosten senken. Wir werden sehen, welche Auswirkungen das auf einen möglichen Release einer „PlayStation 4“ hat. Zumindest dürfen wir aber darauf hoffen, dass uns diesmal arrogante Aussagen von leitenden Sony-Chefs à la „die Konsole wird teuer, fangt schon mal an zu sparen“ erspart bleiben.

Moderne K.I., harte Killer-Action: Der Hitman kehrt Ende des Jahres zurück! Ist schon eine Weile her, dass der beste Auftragskiller der Welt einen Job angenommen hat (2006). Der glatzköpfige Experte auf dem Gebiet des Mordens heißt einfach nur 47, da er in einem Genlabor nur für diese Aufgabe erschaffen wurde. Schon im Jahre 2000 ging er seinem blutigen Handwerk nach. Als Spieler war man ganz schön gefordert, denn so cool das virtuelle Leben als Profikiller klingt, hat es doch primär mit Geduld und Taktik zu tun. Einfach nur blind den Weg bis zur Zielperson freischießen sorgte schneller für den Game-over-Screen, als man schauen konnte. Ein Grund dafür war das sogenannte „Schwarmverhalten“ der Gegner, das in vielen Videospielen der älteren Generation vorkam: Sobald einen ein Feind entdeckte, waren sofort alle Widersacher automatisch alarmiert, was sehr unrealistisch (und nervig) war. Im neusten Teil, Hitman Absolution, werkelt eine moderne K. I., die dafür sorgt, dass nur die Anzahl an Feinden Notiz von 47 nimmt, die ihn sieht, oder sich z. B. in Hörweite befindet, falls wir Waffen abfeuern. Das soll dafür sorgen, dass das Gameplay deutlich authentischer und hoffentlich auch fairer wird, denn die ersten Hitman-Teile waren teilweise bockschwer. Ob dem so ist, erfahren wir aller Voraussicht nach noch in diesem Jahr (Release ist für November 2012 geplant).

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Lebenskunst:

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Sowjetarchitektur aus der Zukunft

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„Before I die I want to...“

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Sowjetarchitektur aus der Zukunft K u n s t

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B A U

Das mit dem modernen Mütterchen Russland ist ja immer so eine Sache. Neben seiner „Naja, geht so-Demokratie“ beherbergt das Land fast so viele Klischees wie Einwohner. Ganz egal ob Wodka, Winter, Weite Ebenen – irgendwo haben diese Stereotype ihren Ursprung im größten Land der Erde. Das außergewöhnliche Architektur aber ebenfalls dazugehört, dürfte dem einen oder anderen unserer Leser relativ neu sein.

So ging es auch Frédéric Chaubin bis zu einem gewissen Punkt. Rein zufällig entdeckte der Fotograf dann aber zwei äußerst ungewöhnliche Bauwerke in einem alten Buch über sowjetische Architektur, die nicht so recht zur eher steifen Bauweise des ehemaligen Arbeiter-und-BauernStaates und dessen Philosophie passen wollten. Inspiriert von dieser Machart, die im Endeffekt viel mehr nach Science-Fiction als nach Kommunismus aussieht machte sich der in Phnom Penh geborene Franzose auf die Suche nach weiteren architektonischen Zeugnissen dieser Ära. Geführt hat ihn diese Reise in einen Großteil der ehemaligen Sowjetrepubliken, darunter: Kasachstan, Tadschikistan, Armenien, Georgien, Litauen und die Ukraine. Was er

letztendlich gefunden hat, sind 90 ziemlich abenteuerliche Bauwerke die auch so direkt aus einer düster-dystopischen Zukunft kommen könnten, aber tatsächlich in der spät-sowjetischen Phase der 1970er Jahre bis zum Zusammenbruch des Sowjetreiches entstanden sind. So zeigt „Cosmic Communist Constructions Photographed“ massive Stahl- und Betonungeheuer, denen jegliche Bescheidenheit fehlt. Überwältigend surreal ist wohl eine der besten Beschreibungen. Letztendlich sind die, oftmals von der WeltraumVerrücktheit der Sowjets gekennzeichneten Gebäude Zeichen ihrer Zeit. Entstanden aus dem chaotischen Impuls des langsam zerbrechenden Systems – und dem scheinbaren Größenwahn ihrer Erschaffer. Eines ist dabei ziemlich schade.

Momentan hat niemand so wirklich großes Interesse, weder russische Oligarchen noch die nachfolgende Generation, an einer Restauration der Monster. Das ist auch der Hauptgrund dafür, dass die graue Erhabenheit der Bauwerke bald genauso verschwunden sein wird wie damals Hammer und Sichel. Aber was soll‘s, denn auch wenn die Sache mit dem Kommunismus nicht so gut geklappt hat, könnten wir uns die SLEAZE-Redaktion sehr gut im Cockpit eines gigantischen Beton-Ufos vorstellen. Ganz ehrlich, ihr etwa nicht? „CCCP – Cosmic Communist Constructions Photographed“ von Frédéric Chaubin ist im Taschen Verlag erschienen.

Christoph

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Candy Chan

„Before I die I want to...“ Es ist traurige Realität, dass wir irgendwann alle alt werden, sich unsere Zehnnägel verfärben, wir ohne Hilfe keinen einzigen Finger mehr krumm machen können und dann jämmerlich krepieren. So oder so, das Leben ist kurz und für jeden von uns gibt es Dinge, von denen wir träumen. Sachen, die wir noch unbedingt machen wollen bevor uns Maden das Gehirn anknabbern und Asseln an unserer Nase mümmeln. Auch der amerikanischen Künstlerin Candy Chan wurde vor Augen geführt, dass das Leben nicht von unglaublicher Dauer ist, als ein guter Freund von ihr gestorben ist. „Mir ist die Idee zu dem Projekt gekommen, als ich in Helsinki gelebt habe. Viele gute Freunde von mir haben zu der Zeit Menschen verloren, denen sie nahe standen. Der Vater eines guten Freundes ist gestorben. Ein anderer Bekannter verlor seinen Sohn. Dadurch wurde mir bewusst, dass das hier alles nicht von langer Dauer ist.“ Also hat sie ihren Job gekündigt, ist nach New Orleans gezogen und hat das Projekt „Before I Die“ ins Leben gerufen.

Candy Chang hängte eines Tages schwarze Tafeln und ein Stück Kreide an ein verlassenes Haus in ihre Nachbarschaft und ließ die Bewohner von New Orleans einfach drauf los kritzeln: Was möchtet ihr unbedingt noch machen, sehen oder schaffen bevor ihr sterbt? „Im Alltagsstress vergisst man häufig, was einem wirklich wichtig ist. Wir leben länger als je zuvor und wissen das Leben nicht mehr richtig zu schätzen.“, so Chang. Die Resonanz war überwältigend. Innerhalb von 24 Stunden war die komplette Tafel mit Wünschen und Ideen gefüllt. Was als ein Experiment mit ein paar kümmerlichen

Schultafeln begann, hat sich zu einem globalen Phänomen entwickelt. Irgendwie macht das bunte Kreidegeschmiere nachdenklich; und während man schon den Sensenmann winken sieht, wird man herzzerreißend blauäugig. Plötzlich will man noch schnell den Weltfrieden finden, sich Last-Minute erleuchten lassen, Gold scheißen oder die große Liebe finden. Um euch eine verfrühten Midlife Crisis oder späte Reue zu ersparen, könntet ihr bei Gelegenheit auch mal eine Liste machen. Before I die I want to... .

Before I die I want to be a YouTube sensation. Before I die I want to hike the Appalachian Trail. Before I die I want to eat all the candy and sushi in the world. Before I die I want to own a monkey. Before I die I want to eat a salad with an alien. Before I die I want to see the leaves change many times. Before I die I want to hold her one more time. Before I die I want to cook a souffle. Before I die I want to make it in the hip hop. Before I die I want to be completely myself. Before I die I want to be the exception to the rule. Before I die I want to love and be loved. Before I die I want to live without money. Before I die I want to tell my mother I love her.

Lydia

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Habt ihr es nicht satt,

ständig auf der Suche nach eurem NummerEins-Magazin zu sein? Friseurläden abzuklappern, sich

ne neue Frisur machen zu lassen, in der Hoffnung, SLEAZE irgendwo im unsäglich abgegriffenen Zeitschriftenstapel zu erspähen und mit ins traute Heim zu nehmen, wo man es endlich wohlig betten kann, mit ihm reden

und spielen oder einfach nur, um drin zu lesen. Wir machen es euch einfach, auch wenn sich diese Zeilen für

Eingefleischte wie ein Déjà-vu lesen mögen. Werdet Abonnenten! Nehmt euch selbst in den Kreis der Sendungsempfänger auf! Jungfräulich werdet

ihr in Zukunft euer Blättchen in den Händen halten und die Frische zwischen den Seiten erschnuppern können. Ehrlich, wer hat das nicht gern, ein ungeknicktes Erzeugnis sein Eigen zu nennen. Keine kryptischen Bemalungen früherer Leser, keine Eselsohren, nur ihr und SLEAZE. Eine Mail an abo@sleazemag.de mit euren Angaben und für nur 15 Euro kommt SLEAZE 8x im Jahr direkt zu euch nach hause .

Fuck off, das is mein Abo!

Traut euch! 58

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Me And My Friend Dan Superlative und Lobhymnen sind immer schnell gefunden. Vor allem da, wo Menschen auf Bühnen stehen, in Mikrofone sprechen und vom künstlichen Glanz und Glamour zahlloser Scheinwerfer eine geradezu ikonisierte Rolle in unserem Alltag einnehmen. Die Rede ist von Musikern und Musikerinnen. Sie begleiten uns Tag ein Tag aus und stellen anbetungswürdige Wesen dar, denen wir willig alle ihre Ideale abkaufen, ihre Songtexte aufsaugen und auf uns projizieren und die wir für ihr Auftreten, ihre Abgeklärtheit und ihre verdammte Coolness lieben. Kurz gesagt: Sie sind anders als wir, besser als wir, so wie wir gern sein würden. Sie sind nicht wie unsere Freunde von nebenan, mit denen wir ein Bier saufen gehen und deren Lebensstil und Einstellung uns vielleicht gefallen mögen, wir aber nie kopieren würden. Stars schmachtet man an, man hat sie nicht als Freund. Falsch.

„Robots need love, too. They want to be loved by you.“ (Robots) Es gibt eine ganze Reihe von Künstlern der wieder erstarkten Singer-Songwriter-Szene, die eben genau das sind: sie sind Freunde. Der HollywoodSchick eines Bruno Mars oder einer Lady Gaga wird ausgeblendet, Kommunikation findet von Mensch zu Mensch auf der Bühne statt, nicht via Twitter. Dan Mangan ist so einer. Der Kumpel von nebenan, aus Kanada. Seit mehr als einem halben Dutzend Jahren bereist er Bühnen auf dem ganzen Globus und sucht förmlich den Kontakt zu allen seinen Fans. Vielgereist ist er, abgehoben ist er nicht. Seit mittlerweile drei Studioalben stellt

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der junge Kanadier nun unter Beweis, dass es keine großen Gesten, keine epischen Songtexte oder Weltverbesserungsmythen braucht um Musik zu machen, die berührt. Mangans Texte sind aus dem Leben gegriffen wie ein Schnappschuss von der Familienfeier in Omas Wohnzimmer: viele liebe und vertraute Menschen sitzen Kaffee trinkend und Kuchen essend vor einer alten Schrankwand, in der nostalgischer Kram und modernes Gerümpel steht. Man könnte sich solch ein Bild wieder und wieder ansehen und würde immer etwas Neues in der Schrankwand oder in den Gesten und Gesichtern der Menschen entdecken. Zugegeben eine Metapher mit viel Pathos, doch Dan Mangans Lebenswerk bis hierhin ist genau das. Seine Texte behandeln die einfachen Probleme, die essentiellen Sorgen und kleinen Freuden im Leben eines jungen Mannes, der aus dem beschaulichen Vancouver in die Welt auszog und immer noch gern zurückkehrt. Ohne die romantische Folk-Keule zu schwingen oder dem Pöbel die Elektro-Euphorie nachzumachen, versteht er es in einfachsten Wörtern große Gedanken zu verpacken und bleibt dabei so authentisch und geerdet wie es ein Musiker eben bleiben kann. Seine Texte sind keine erfundenen Fabelgeschichten, sondern kommen der Emotionalität von sehr privaten Briefen und Tagebucheinträgen nahe und erzählen uns immer

etwas über das, was in seinem Kopf vor sich geht. Er lässt uns teilhaben an seinen Gedanken – und die sind eben, wer hätte es gedacht, nicht immer nur rosarot und freuen sich auf die nächste Party.

„You can read me, like a book. Not as clever as I look.” (You Silly Guilt) “Es ist ein komisches Gefühl, auf eine Bühne gerufen zu werden – vor allem wenn die so groß ist – und zu wissen, dass gerade Millionen Menschen deinen Namen auf dem Bildschirm sehen. Das ist total verrückt und fremd, plötzlich auf solch einer glitzernden Glamourveranstaltung zu sitzen. Irgendwie bizarr, überall Leute im Anzug. Und es ist lustig, weil das unser drittes Album ist“, sagt Dan Mangan mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht, nippt an seinem Kaffee im Pappbecher und fährt sich durch den Vollbart. Hier im Außenzelt des Lido in Berlin, ist vom Glanz der JUNO-Awards nichts mehr zu spüren.

„Wir sind sehr neu für die Mainstreamhörer. Das verändert sich gerade: da sind jetzt mehr Folk- und Grassrootmusiker dabei.“ Mangan gewann in diesem Jahr die Auszeichnung als Bester Newcomer – wie erwähnt – nach fast

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achtjähriger Bühnengeschichte und drei kompletten Alben, grandiosen EP’s und unzähligen Shows. In solch einer Auszeichnung wird deutlich, wie sehr die Mainstream-Musikindustrie dem Konsum verfallen ist, und Künstler wie Mangan oder der Amerikaner Bon Iver (dem das Gleiche „Schicksal“ im letzten Jahr in den Staaten zu Teil wurde) jahrelang durch das Raster fallen. Die sogenannte Indie-Musik wurde jahrelang von der Bettkante gestoßen, zu Gunsten von One-HitWondern und dem Hype um Castingshows. Dass diese Vernachlässigung Hand in Hand geht mit einem umfassenden Verlust an Kredibilität und Qualität von hand- und hausgemachter Musik, interessierte jahrelang niemanden. Die Auszeichnung als Bester Newcomer mag für eingefleischte Dan Mangan Hörer lächerlich sein, die breite Masse darf sich nun jedoch um einen grandiosen Künstler mehr freuen. Die Fans der ersten Stunde bleiben Vorreiter einer musikalischen Gentrifizierung ihres musikalischen Lebensraumes und haben die Floskel „Ich kenne den schon seit Jahren“ nun auf Lebenszeit gebucht. Eine halbwegs adäquate Genugtuung, müssen sie sich die besten Plätze in der ersten Reihe des kleinen Clubs doch nun vor immer größeren Bühnen in immer größeren Hallen teilen. Bezeichnend dafür ist am Abend im Lido, dass Mangans Texte, allesamt eingängig und singbar, von den Wenigsten wirklich mitgesungen wurden. Im letzten Jahr spielte er vor einem Bruchteil der Leute, doch jeder kannte seine Texte – alte und neue. Dass wir den Erfolg einem wie ihm gönnen, der ganz ohne Starallüren auskommt und während der Show noch das gleiche Shirt trägt wie bei unserem Gespräch, steht außer

Frage. Frei nach dem Motto: Qualität setzt sich durch. Und im Fall des bärtigen Kanadiers tut sie das. Mittlerweile nicht nur in Nordamerika, sondern auch in Australien und Europa.

„In Glastonbury hab ich mal mit Snopp Dogg in seinem Tourbus abgehangen. Das war irgendwie unheimlich und verrückt.“ “Ich bin gerne auf Tour. Ich komme aber auch gern zurück nach Vancouver. Einige Songs handeln ja auch von der Stadt. Es ist manchmal hart, wenn du zwischen diesem normalen Leben zu Hause und dem unnormalen Leben während einer Tour hin und herwechselst. Aber das gehört zu einer Art Lernprozess dazu, denke ich. Das ganze Touren, die Menschen die du triffst und die Dinge die du siehst, das prägt ungemein und ist auch verantwortlich dafür, dass das letzte Album ein bisschen experimenteller war als die anderen.“ Mit ein bisschen experimenteller meint Mangan vor allem die Kombination aus verzerrten Gitarren, zerbrechlich-hohen Gesangparts und instrumentellen Passagen, die sich meist in unbeschreibliche Höhen drehen um dann in einem Soundgewitter zusammenzubrechen und das Grundgerüst seiner Lieder nach vorn treiben. Seine Holzfällergestalt und seine raue Stimme prägen dennoch nach wie vor das Klangbild auf allen seinen Alben. Waren sein Erstling „Postcards and Daydreaming“ und der Nachfolger „Nice, Nice, Very Nice“ noch relativ klare Singer-Songwriter Alben mit klarem Folk- und Indieblut, zeigt sich das im letzten Herbst erschienene „Oh Fortune“ musikalisch düsterer und vielschichtiger als seine Vorgänger.

Stillstand tut nicht gut und im Falle Mangans war die Weiterentwicklung vom sauberen Sound zu vielschichtigen Arrangements eine Konsequenz aus Eindrücken und dem erlebten der letzten Jahre. „Die JUNO-Awards waren eine willkommene Abwechslung, werden aber keinen Einfluss auf die künstlerische Zukunft haben“, sagt er im Nebensatz. Musik will er weiterhin machen, sich weiterentwickeln und Menschen treffen, mit neuen Leuten zusammenarbeiten.

„In den Neunziger hab ich viel HipHop gehört, während meiner High-School-Zeit, The Roots und sowas. Jetzt höre ich mehr Radiohead und eine Menge kanadische Bands.“ Zum Ende unseres Gesprächs fragt er mich was ich am Abend machen werde. „Die Show sehen“, sage ich. Er reicht mir die Hand, zieht mich gangstermässig an seine Schulter und meint, dass er sich freue mich heut Abend zu sehen. Vom Gefühl her hab ich mich grad mit einem Kumpel auf ein Bier verabredet, nicht mit einem Musiker ein Interview gemacht. Das ist der Grund, der Dan Mangan so liebenswert und authentisch macht. Egal ob im Gespräch, aus den heimischen Boxen oder auf der Bühne: er gibt jedem das Gefühl ein guter Freund zu sein, weil er einer von uns ist. Um es mit den Worten eines anderen Singer-Songwriters, des grandiosen Frank Turner, zu sagen: „Grab some beers, call your friends and meet us here. In the summer park with me and my friend Dan.”

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Who the fuck is David Guetta, welcome Bebetta!

Man nehme eine live eingespielte Tuba, Samples einer verstaubten Platte der 30er Jahre sowie einen in Ableton produzierten Beat. Um den Sound des Tracks passend zu visualisieren, wird das Ganze mit einem handgezeichneten Kapellmeister samt Kapelle garniert. Et voila - fertig ist Bebettas erstes Werk namens „Herr Kapellmeister“. Wer steckt hinter der jungen Dame, die sich selbst als detailverliebten Designfreak bezeichnet? Sleaze hat mit der ihr gesprochen... Bebetta, du hast 2008 mit dem Auflegen angefangen und bereits ein Jahr später den Newcomer Award des Berliner Tresor Clubs gewonnen. Was hat sich in deinem Leben seitdem verändert? Manchmal kann ich es selbst gar nicht richtig fassen, wie schnell alles verlief. Mit dem Sieg des Tresor Awards bekam ich plötzlich mehr Aufmerksamkeit und damit mehr Booking-Anfragen. Nun reise ich seitdem jedes Wochenende mit meiner Plattenkiste von Stadt zu Stadt und durfte Länder wie z.B. Vietnam, Bulgarien und Italien bespielen. Außerdem habe ich mich ans Produzieren gewagt und Anfang Mai ist mein erstes Release „Herr Kapellmeister“ erschienen. Und womit hast du dein Geld verdient bevor du zum Auflegen gekommen bist? Ich machte eine Ausbildung bei der schwedischen Modekette mit den zwei Buchstaben, war dort ein paar Jahre tätig und habe anschließend ein Psychologie-Studium begonnen. Straight Night Radio – so heißt deine eigene Radio Show bei Play.fm. Wie kam es dazu und was bekommt man da so zu hören? Play.fm war für mich bereits vor meiner Radioshow eine gute Möglichkeit, meine Studiosets und Clubmitschnitte zu präsentieren. Doch mit dem Angebot einer eigenen Show bot sich die Chance, Neuigkeiten mitzuteilen und zu moderieren, so dass ich 2010 gemeinsam mit ein paar Freunden Straight Night Radio gründete. In jeder Show präsentieren wir ein Thema, das wir hörspielartig umsetzen. So hatten wir bisher z.B. ein Nature One Special mit lustigen Interviews und in unserer aktuellen Show stellen wir mein aktuelles Release vor. Dazu gibt es natürlich immer frische Musik von spannenden Gast-DJs oder auch mal von uns selbst. Während deiner Gigs verteilst du selbst gestaltete Promo CDs und verlost diese außerdem auf deiner

Facebook Seite. Wie wichtig ist deiner Meinung nach Promotion und macht dir das Spaß oder siehst du es lediglich als notwendiges Übel an? Man ist doch irgendwie schon sehr von der standardmäßigen Werbung übersättigt und Promotion gehört auch nicht zu jedermanns Lieblingsbeschäftigung. Doch es führt kein Weg dran vorbei, wenn man seine Musik bekannt machen möchte. Ich habe in der Promotion eine Möglichkeit gefunden, mich neben der Musik künstlerisch Auszutoben. Als detailverliebter Designfreak entstand 2009 meine Idee mit den Promo-CDs. Jede handbemalte CD hat eine Nummer, ist abfotografiert und lässt sich auf meiner Facebook Seite in den Alben wiederfinden. Es wird „nur“ 1000 Stück geben, so dass die CDs sogar mittlerweile so manche Sammlerherzen höher schlagen lassen - derzeit habe ich übrigens die 800ste CD fertig gestellt. Diese Art der Promotion ist zwar sehr zeitintensiv und aufwendig, aber mir macht es Spaß und so kann ich meine Musik über persönlichem Wege verteilen. Meiner Meinung ist dies sinnvoller, als nur Anzeigen zu schalten. Das kann schließlich jeder. Wie kam es zu der Kooperation mit dem Streetfashion Label recolution, die auf ihrer Website limitierte Shirts mit selbstgestalteten Motiven von dir anbieten? Das Label hat von meinen Promo-CDs Wind bekommen und bot mir an, die Motive für eine Kollektion zu verwenden. Die Philosophie des frischen Hamburger Labels hat mir sehr gefallen, so dass es zur Zusammenarbeit kam. Hast du ein Lieblingsmodelabel? Ich habe da kein spezielles Label nach dem ich einkaufe. Die Kleidung muss mir gefallen und vor allem bequem sitzen. Du bist in Bremen geboren und mittlerweile weltweit unterwegs, hast u.a. beim Greenspace

Festival in Hanoi aufgelegt. Wie kommt es, dass du nun in Frankfurt wohnst? Mich hat die Liebe nach Frankfurt verschlagen. Zudem ist die Zug- und Fluganbindung von hier perfekt. Stichwort Party: Wo ist deiner Meinung die innovativste und spannendste Feierszene Deutschlands? In Berlin, Frankfurt oder doch ganz woanders? Jede Stadt hat ihren Reiz. Ich finde es gerade spannend, dass ich immer an anderen Orten spiele. Der Sound ist von Stadt zu Stadt unterschiedlich, so dass es als DJ jedes Mal eine neue Herausforderung gibt. Was hörst du privat für Musik und was läuft bei dir zurzeit auf Dauerrotation? Zu Hause höre ich eher ruhigere Musik. Derzeit läuft bei mir z.B. von Bonobo das Album „Black Sands“. Liest du einschlägige Musikmags und -blogs, und falls ja, welche? Ja, auf meinen Zugreisen findet sich Zeit zum Lesen. Ich greife dann immer gerne zu den gängigen Magazinen wie Groove, Raveline und seit Neuestem zum Faze Magazin, das es ja erst seit zwei Monaten gibt. Vor ein paar Wochen wurde ich zu Faze TV eingeladen, durfte hinter die Kulissen schauen und das Team kennenlernen – eine sehr sympathische Truppe! Abschließende Frage: In welchen Clubs und auf welchen Festivals willst du unbedingt noch spielen und weshalb? Es gibt schon einige Locations, in denen ich gerne spielen würde, aber ich sehe das locker und lasse es auf mich zukommen.

Katharina

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Musik

Exotic-Pop Friends Manifest! Label: Cooperative Music/ Lucky Number VÖ: 01.06.2012

Indierock Silversun Pickups Neck Of The Woods Label: Warner VÖ: 15.06.2012

Highwayrock The Walkmen Heaven Label: Cooperative Music/ Bella Union VÖ: 01.06.2012

Klingt wie: Girlpop auf Hawaii, kommt aber aus Brooklyn.

Klingt wie: The Smashing Pumpkins, Death Cab For Cutie

Klingt wie: alte Kings of Leon, The Gaslight Anthem

Immer wenn ich Friends höre, wenn die hippen New Yorker da ihre poppigen Songs aus den Boxen wabbern lassen, stelle ich mir Sängerin Samantha Urbani entweder in einem High-SchoolOutfit oder als Meerjungfrau vor und habe keine Erklärung dafür. Die Bandbreite der Lieder auf Manifest! reicht von CheerleaderAttitüde („Va Fan G r Du“) mit Trommelbeat über Divapop („Ruins“) bis hin zu betörendem R’n’B Gesäusel mit karibischem Exotikflair („A Thing Like This“). Schon im letzten Jahr verwöhnten Friends uns mit „Friend Crush“ und legen nun auf diesem Album den Grundstein um auch über einen Sommer hinaus erhört zu werden. Kurzweilig und unterhaltend ist das Album, die Stimme von Urbani tut ihr übriges. Brooklyn schickt uns hier die Antwort auf Regen im Sommer: Trommelbeats und vielseitige, mal mehr oder weniger anspruchsvolle Popmelodien. Eins steht jedoch fest: selten hat eine Meerjungfrau so viel Sex in der Stimme gehabt. Schade, Arielle.

Nach “Carnavas” und “Swoon” bringen die Silversun Pickups nun endlich ihr langersehntes drittes Album in euren Plattenladen. Auf „Neck Of The Woods“ geben sich die vier kalifornischen Indierocker betont facettenreicher und ausgereifter als auf den Vorgängern und zollen so ihrem Reifungsprozess als Band und Personen Tribut. Es geht durch einen Wald aus Percussions und Mid-BeatR i f fs ü b e r k a s k a d i e re n d e Klangwelten bis hin zu einem sich abwechselnden Doppel aus melodisch-balladesken und typisch von Indie und Shoegaze beeinflussten Rockepen. Das ist mal sehr zärtlich und zerbrechlich („Here We Are (Chancer)“), mal hart am 30 Seconds To Mars Pathos („Mean Spirits“), aber meistens im angenehmen Mittel zwischen eingängigem Indie und handfesten Rock („Dots and Dashes (Enough Already)“, „Bloody Mary (Nerve Endings)“). Die Silversun Pickups haben sich Zeit genommen für ihren neuen Paukenschlag und so lassen sie sich auch in den Liedern Zeit um jede Stimmung, jedes Arrangement und jede Textzeile so in Szene setzen zu können wie sie es für richtig halten. Das ist stimmungsgeladen und episch, wirkt aber manchmal etwas verspielt. Ein würdiger Nachfolger, und trotzdem will der Knoten nicht so recht platzen.

Kennt ihr das Ding noch? Den guten alten Walkman? Ungefähr zu der Zeit, als visitenkartengroße Medienstationen ihn ablösten und wir Kassetten in die Kisten im Keller verbannten gründeten sich The Walkmen im Jahr 2000. Und noch bevor wir unsere Kassetten in einem Anflug aus Nostalgie wieder herauskramen konnten, versorgen uns die New Yorker mit einem neuen Album und kommen mit Heaven nun endlich zum verdienten Ruhm: dem Status einer Band ihrer Generation. Auch wenn sie die nie sein wollten. Heute haben sie sich ausgelebt, ausgetobt und sind zu Vätern geworden. In den vergangenen Jahren haben sich The Walkmen aus den Straßenschluchten New Yorks losgelöst und haben auf Touren mit den Fleet Foxes und Arcade Fire zu ihrem künstlerischen Zenit gefunden. Ehrliche, handgemachte Tracks ohne Synthie-Schnickschnack und Elektro-Gedöns. Mal kraftvoll, mal beruhigend und immer wahnsinnig eingängig. Wie eine lange Fahrt auf dem Highway ohne Ziel, aber dem Wissen, dass man irgendwann dort ist, wo man immer hinwollte. Kassettendeck zu: Play.

Julian

Julian

Julian

* = nich‘ so supi * * * * *= super supi **,***,****=dazwischen 66

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Soulpop Coco Rosie We Are On Fire EP Label: Souterrain Transmissions VÖ: 01.06.2012

Lo-Fi-Psychedelic Rock Crocodiles Endless Flowers Label: Souterrain Transmissions/ Rough Trade VÖ: 01.06.2012

Synthrock The Knights Pardon my Riot Label: Boogie Knights Records VÖ: 15.06.2012

Elektro-Pop Hot Chip In our Heads

Klingt wie: Ein experimenteller Mix aus Beauty Pill und Angus and Julia Stone

Klingt wie: Sommer.

Klingt wie: das Beste von Bloc Party, The Killers und Pony Pony Run Run

Klingt wie Animal Collective

Ihr habt ja Recht, es ist nur eine 7” EP die uns da von Bianca und Sierra Cassady aka Coco Rosie angeboten wird. Und ja, die gibt sich auch noch schüchtern und bietet uns nur zwei Tracks des amerikanischen Projekts, welches in den vergangenen Monaten fernab der Konzer tbühnen gearbeitet hat. Erfolgreich sein können die beiden auch woanders, nämlich auf den Tanz- und Theaterbühnen. So geschehen mit dem Tanzstück „Nightshift – A Feeble Ballet“ und der PopOper „Soul Life“ in Hamburg und Krems. Nebenbei wurden neue Liveelemente mit Gastmusikern und alten Freunden wurden erprobt und sind nun Bühnenreif. Die anstehende Tour verbringen Coco Rosie mit der altindischen Band Rajasthan Roots und sorgen so sicher für die eine oder andere musikalische Überraschung. Die B-Seite von im Übrigen von John Hegarty besungen, euch allen selbstverständlich ein Begriff von Anthony And The Johnsons. Die beiden Tracks auf We Are On Fire stimmen darauf bestens ein und machen Hunger. Guten Appetit.

Das dritte Album und langsam kein Geheimtipp mehr: Crocodiles aus dem beschaulichen Kalifornien und ihre Platte „Endless Flowers“. Was auf beiden Vorgängern teilweise verschwommen und experimentell war, klingt jetzt stimmig und griffig – ohne an Profil zu verlieren. Die Band um Brandon Welchez trug ihre sonnenverwöhnten Instrumente in den Berliner Untergrund um im Dreck des alten Kato diese Perle einer Platte aufzunehmen. Atmosphärischer Tiefgang wie ein alter Fischkutter, stimmungsgeladener Lo-FiPsychedlic-Rock mit Pop-Appeal und mehr Sommer in zehn Songs als die One-Hit-Wonder von The Drums je gesehen haben. Dann und wann schweben die Experimentierfreude u n d Ver ze r r un g n o c h i m musikalischen Raum, jedoch perfektionieren Surf-Rock und Indie-Pathos hier die Legierung aus träger Romantik und treibender Melanchophorie, traurig und bejahend zugleich: wie die untergehende Sonne an einem biergeladenen Abend. Ihr sucht das Album für die lauen Nächte auf eurem Balkon, in der Strandbar oder für die Motorhaube auf ’m Feld: bitte sehr, zugreifen.

„You need a new, new, new, new, new romance” singen The Knights in ihrem Track „Blitzkids”. Und weil neu immer besser ist, bitte sehr: eure Romanze in diesem Sommer heißt „Pardon my Riot“ und sie wird euch den Kopf verdrehen. Nachdem wir in den letzten Jahren von Bands wie den Kilians und The Fog Joggers gelernt haben, dass Indierock nicht nur in England und den Staaten gemacht wird, zeigen die vier Jungs aus Hamburg nun, wie man Synthesizer, Gitarrenriffs und wogende Elektrobeats in eine Schale werfen kann und den feinsten Wave-Synthrock über den Äther schicken kann. „Pardon my Riot“ ist tanzbar, wahnsinnig eingängig und kommt mit einer sommerlichen Leichtigkeit daher, dass einem die Schenkel zucken. Irgendwo zwischen Diskopop und Stadionrock spielen The Knights mit dem Mainstream, bleiben dabei immer hart am Ohrwurmlimit. Epische Melodien und Texte die zum Mitsingen einladen, gespickt mit allerlei elektronischen Spielereien: ein bunter Strauß aus Wahnsinn, Euphorie und Tanzschweiß. „Pardon my Riot“, dafür brauchen sie sich nicht zu entschuldigen.

Julian

Julian

VÖ: 08.06.2012

Julian

Würde „In Our Heads“ ein Gesicht kriegen, wäre es vermutlich wild bekritzelt mit grell-pinken Lippenstift und würde dabei schamlos grinsen. Ein bisschen trashig kommen die Briten von Hot Chip im neuen Album schon daher. Trotzdem strahlen sie dabei würdevoll, wie die Königin von Spanien mit Kaviarlöffel in der Gusche. Den Londoner Jungs ist es gelungen ein Album mit der perfekten Dosis Eighties-Flair einzuspielen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren und den Sound dabei komplett in Glitzersuppe zu ertränken. Hier wurde dick aufgetragen und dennoch klingt alles irgendwie schwerelos. Trotzdem hat man teilweise das Gefühl, die Songtexte würden eher in eine kitschige Soap passen, als von Joe Goddard gesungen zu werden. Aber ob nun Persiflage oder Hommage, man trägt ja auch wieder dicke Schultern und Neon ohne rot zu werden. Hot Chip eröffnen mit ihrem 5. Album gekonnt die Freiluftsaison und liefern mit zerbrechlich wimmernden Stimmchen zu feinsten Elektro-Beats, fluffige Töne und verträumte Melodien. Der perfekte Soundtrack für Sommer, Sonne und Erdbeereis. Ab Herbst gehen die Herren übrigens dann auch noch auf Welttournee und sind am 10.08.2012 in Deutschland auf dem Dockville Festival in Hamburg zu Gast. Na dann: Olé! Lydia

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Unterw Unterw Unterw Unterw Unterw Unterwegs:

Fête de la Musique mit K.I.Z

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Burton European Open / X-Games

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Balkon vs. Park

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Das Ordnungsamtland

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Fête de la Musique mit K.I.Z.

„Ihr werdet alle mit einem dicken fetten Grinsen und völlig verheulten Augen nach Hause gehen.“ In Berlin gibt es ja grundsätzlich immer etwas zu feiern. Nicht ohne Grund ist die Spaßmetropole Schauplatz ausgelassener Party-Orgien und wildgewordener Dauer-Dancer. Auch dieses Jahr gibt’s zum 21. Juni mit der „Fête de la Musique“ wieder gehörig was auf die Ohren. Während wir uns in den letzten Jahren schon über Materia, Casper und Co freuen durften, hat sich Red Bull dieses Mal etwas besonders Schönes einfallen lassen:

Erstmals dürfen die Künstler selbst ein Line-Up auf die Beine stellen. Und so hat niemand anderes als die noblen Herrschaften von K.I.Z euer Unterhaltungsprogramm für den 21. Juni

zusammengestellt. Nach viel Gemunkel, wen denn die Rüpel-Rapper auf die Bühne schicken, haben sie sich schließlich für die Sahneschnitten des deutschen Hip Hops entschieden. „Nach einigen Studio-Schießereien sind wir uns einig geworden, dass DJ Craft, Laing, WassBass, Prinz Pi, Afrob & DJ Binichnich aka Harris genau die richtigen Acts für einen wohltemperierten Kammermusikabend im Mauerpark sind.“, so Nico von K.I.Z. „Wir freuen uns wie Honigkuchenpferde!“ Das klingt auf alle Fälle vielversprechend. Fête de la Musique, Berlin, Mauerpark, 21. Juni 2012, ab 16 Uhr: Red Bull Hosted By K.I.Z mit Prinz Pi, Laing, DJ Craft, Afrob & DJ Binichnich aka Harris, WassBass

Lydia

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b u r t o n

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Rockstars mit viel Schnee …aber wenig Sex und Rock’n‘roll?

Wird die Snowboard-Elite ihrem Ruf als Rockstars (noch) gerecht? Schon seit Jahren ist die Rede von den „neuen“ Rockstars – Snowboardern. Vielleicht liegt’s am lässigen Lifestyle ohne jahrelangen Vereinsmief und Anwesenheitspflicht (u.a. meine Gründe, warum ich den Sport so liebe). Ich glaube inzwischen aber, es verhält sich mit dem „Rockstar-Image“ wie mit dem „Prädikat: wertvoll“ bei Filmen. Steht das dabei: OBACHT! ...und wenig erwarten. Wer über die Jahre bei Snowboard-Events – und vor allem dessen After-Partys – war, weiß, wovon

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ich rede: Kein klassisches Rockstar-Gehabe nirgends! Die einzigen „heißen“ Frauen nach Klischee-Rockstar-Image sind gebucht und haben Monster-Energy- oder JägermeisterBrandings. Keine Drogen außer vielleicht mal einen Joint – und der kann einem schon, wie bereits 1998 der Kanadier Ross Rebagliati bei den Olympischen Spielen in Nagano erfahren musste, die Goldmedaille kosten, als Test ihm Marihuana„Doping“ nachwiesen. Auch Silje Norendal bestätigte im Interview, dass sie, so gern sie auch feiert, es vor Wettkämpfen nicht darauf ankommen lässt.

Da ist manch Journalist, der sich nach der Open Bar das Badezimmer zukotzt (schönen Gruß an die Jungs von Front Magazine (http://www. frontarmy.com), die das auch ohne Freigetränke gut hinbekommen haben J), wilder als die 17jährigen Goldgewinner, die artig mit der Cola in der Hand vor dem „Partyschild“ stehen, dass Alkohol erst an 18jährige ausgeschenkt wird. Der minderjährige Shaun White durfte einst nicht mal in die Bar, um seinen Preis für den 1. Platz abzuholen. Auch in persönlichen Statements und Interviews geht es eher in die andere Richtung: Der Sport wird zunehmend professioneller, die immer è

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schwierigeren Tricks erfordern immer mehr Konzentration und Vorbereitung, man möchte sich langfristig was aufbauen usw. Dafür steht dann wie im Nike-Chalet während der diesjährigen X-Games im „Wohnzimmer“ neben dem Massagetisch die Xbox. Karriereförderliches Zocken statt (Nasenscheidewand-zer)Rocken. Die Paparazzi haben es nicht leicht mit diesen mustergültigen Snowboard-FDP-Wählern (ok, das war zu grob. Entschuldigung!). Wie viele Sportler scheinen auch diese oft einfach besser betreut als, sagen wir mal, junge Rapper, die das Geld lieber in Felgen für Autos und Zähne stecken statt für die Rentenvorsorge. Vielleicht liegt es aber auch wie so oft an Bildung. Snowboarden ist immer noch ein relativ teurer Sport. Mehr Geld, mehr Bildung

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= Snowboarder schlauer als Rapper? Irgendwo gibt es dazu sicher eine Statistik.

Alles ohne Doping-Watch! Körperlich und oft auch psychisch schaffen es eh nur wenige, der Belastung dauerhaft standzuhalten. Manchmal reicht eine kleine Verletzung, um den Sportler für immer wortwörtlich rauszukicken. Andererseits gibt es bei den coolen Snowboard-Events keine DopingKontrollen. Was oft ein Kritikpunkt der klassischen Sport-Veranstaltungen ist, sehe ich als großen Pluspunkt. Kaum einer derjenigen, die es zu Olympia schafften, hatten mit den Tests Probleme wegen Doping. Ritalin und Marihuana ja, aber das ist doch lächerlich, es als Doping zu bezeichnen.

Überhaupt sollte die strenge Sportler-Kontrolle auch bei den klassischen Sportarten mal neu durchdacht werden. Diese Diskussion muss aber woanders geführt werden. Wir freuen uns einfach weiterhin über diesen tollen Sport und lieben es, selbst auf den Brettern, die die Welt bedeuten (Entschuldigung 2, das Wortspiel musste einfach sein), zu stehen. In diesem Sinne, wir sehen uns auf dem Berg.

danilo

SLEAZE #32


Foto © Sam Mellish

Schnelle Fragen an Silje Norendal. Beste Veränderung mit dem 18. Geburtstag? Ich kann legal trinken. Bester Drink? Mojito Wie ist es, das einzige Mädchen im Nike-6.0-Team zwischen neun Jungs zu sein? Wir sind eine große Familie. Klingt sehr nach einer PR-Antwort.

:) … Besonderen Dank an die folgen Firmen und Marken für die Unterstützung und ihr Dasein: Monster Energy, Snowfun, MINI, Burton, X-Games, TTR

SLEAZE #32

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Balkon vs. Park Darauf hat die Welt gewartet. Wir lassen die beiden beliebtesten Ferienorte für arme Leute gegeneinander antreten. Balkonien gegen Parkistan. Luxus gegen Wildnis. Die Jahrtausende währende Frage wird in diesem Entscheidungskampf der Low-Budget-Giganten endlich geklärt. Wer hat die Nase vorn in einem Kampf auf - Leben und Tod? Vielleicht nicht ganz, aber ihr versteht hoffentlich worauf wir hinauswollen. Dazu haben wir uns in tagelanger Arbeit vier äußerst sinnige Kategorien überlegt, in denen Park und Balkon auf Herz und Nieren geprüft werden. Aber nun genug der einleitenden Worte. Ring frei!

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SLEAZE #32


Park Voraussetzung Im Gegensatz zum Balkon braucht der geneigte Parkgänger nicht zu verzweifeln, wenn seine Butze nicht die nötigen Voraussetzungen erfüllt. Jede deutsche Stadt sollte mindestens einen Park oder zumindest ein parkähnliches Gebilde aufweisen, welches sich bestens zum „parken“ eignet. Je grüner und heroinspritzenloser, desto besser. Sollte das nicht der Fall sein, kann man auch auf begrünte Parkplätze ausweichen. Schließlich wird da auch geparkt.

4/5 Sonnen

in Campingstühlen und –liegen oder auf aufblasbaren Möbeln bequem machen. Für die Fauleren und Schwächeren unter euch bleibt immer noch die Option, allerlei Decken und Thermomatratzen mitzunehmen. Auf der anderen Seite können wir ruhig ehrlich sein. Wer in den Park geht, tut das unter anderem, um auf biergetränktem Gras zu sitzen. Wie will man schließlich sonst der Natur und der Wildnis ein ganzes Stückchen näher kommen? Von anderen Problemen, wie den besoffenen Pennern, die dir die ganze Zeit in der Sonne stehen, fangen wir an dieser Stelle lieber gar nicht erst nicht an.

2/5 Sonnen

Entspannung & Komfort

Versorgung

Hier wird es kritisch. Sämtlicher Komfort ist mit (Trage-)Arbeit verbunden - sehr paradox. Nichts desto trotz kann man sich’s, wenn man denn will,

Natürlich kann man seine eigenen Getränke von Zuhause mitbringen, aber warum sollte man? Eigenversorgung aus dem Kühlschrank ist für

SLEAZE #32

Balkonier. Park-Freunde hingegen geben ihr hartes Erspartes lieber beim Spätkauf, Konsum oder Tante-Emma-Laden ihres Vertrauens aus. Das kostet zwar tendenziell ein wenig mehr, aber schließlich spart man ja am fehlenden Balkon zu Hause. Hinzu kommt die schier grenzenlose Auswahl. Egal ob Wodka-Melone, Eierwaffeln oder handelsübliches Bier – hier sollte eigentlich fast jeder glücklich werden.

4/5 Sonnen

Spaßfaktor Park ist Freiheit. Hier darf man noch (aktiver) Mensch sein. Vielleicht sollte man nicht gerade einen Baum vergewaltigen, aber sonst gibt es eigentlich so gut wie keine Grenzen. Die klassischsten aller Optionen heißen hier Frisbee und Fußball. Aber wie wär‘s zum Beispiel mal mit Slacklining, Kub oder Mölkky? Drachensteigen

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und Fangenspielen ist auch nicht zu verachten. Darüber hinaus bietet der Park genug Platz für euch, eure Freunde und deren Freundes-Freunde. Der entspannten, sonnengebadeten Grillaktion steht also nichts mehr im Wege. Und, ach ja: Open-Airs!

5/5 Sonnen

Sonstiges Probleme, das lässt sich nicht leugnen, gibt es im Sanitärbereich. Wo die Herren der Schöpfung gerade noch so bei wegkommen, funktioniert das Ganze bei den Ladys schon etwas schlechter, insofern keine „Urinella“ vorhanden ist. Was kann man sonst noch sagen? Ein Park ist ein Park ist ein Park. Geht hin, oder nicht. Ihm ist das egal. Wir hingegen können es empfehlen.

Endergebnis: 15/20 Sonnen

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Balkon Voraussetzung Dem durchschnittsdeutschen Stadtbewohner zaubern abgelegene Grünflächen bei Temperaturen ab 20 Grad ein leicht debiles Grinsen ins Gesicht. Leute es wird warm, wir wollen uns entblößen. Stellt sich nur die Frage: Wo? Wenn ihr zu den Auserwählten gehört, die einen Balkon ihr eigen nennen dürfen, seid ihr klar im Vorteil. Die privilegierten Balkonier und alle die welche im Freundeskreis haben, dürfen sich freuen. Wir sprechen eine Sprache, nämlich die des ultimativen Komforts.

3/5 Sonnen

Entspannung & Komfort Nirgendwo lässt es sich so geil entspannen wie auf Balkonien. Hier macht dir keiner was vor. Das

sind deine 7 Quadratmeter. Hier springen dir keine besoffenen Assis oder Pfandsammler in die Sonne. Wie wäre es mit einem gemütlichen Sitzkissen, ergo-dynamischen Nackenpolstern oder luxuriösen Liegestühlen? Nur krönen lässt sich das extraordinäre Erholungserlebnis mit sanften Gitarrenklängen und wellenrauschenden Entspannungs-CD‘s. Ferner sind externe Standfaktoren wie BaustellenRatatata, Hinterhof-Krach und notgeile, neugierige Nachbarn zu beachten

4/5 Sonnen

Versorgung Wer schleppt schon gerne Bierkisten und Wassermelonen durch die halbe Stadt. Auf unserer kleinen Oase lässt es sich in Ruhe schlemmen. Man kann sich den Bauch vollschlagen, ohne unnötige Bewegungen auszuführen. Da der

SLEAZE #32


Kühlschrank in unmittelbarer Nähe ist, lassen sich ganz entspannt gekühlte Getränke, Cocktails und andere kulinarische Erlebnisse genießen.

5/5 Sonnen

Spaßfaktor Zugegeben, es könnte schwierig werden, seinen gesamten Freundeskreis auf den Balkon zu sperren. Auch Frisbee zu spielen oder Holzstöckchen durch die Gegend zu schleudern, ohne Fenster und Knochen zu brechen, stellt eine nahezu teuflisch schwierige Disziplin dar. Aber wer braucht schon Bewegung. Dafür kann man gut lesen, stricken oder anderen einschläfernden Tätigkeiten nachgehen. Nichts desto trotz - die warmen Temperaturen versetzen uns in Stimmung und auch wenn der Balkon noch so schön ruhig sein mag. Irgendwie wird einem dann doch langweilig.

SLEAZE #32

Keiner guckt. Keiner lacht, keiner macht Krach. Ab in den Park?

3/5 Sonnen

Sonstiges Hier dürft ihr euch austoben. Balkonbesitzer kennen keine Limits. Ob Glitzer-Gardinen, Gartenzwerge oder urwaldartige Bewucherung – die Kreativität kennt keine Grenzen. Für Leute mit geilen Gaumen gibt es auch die Möglichkeit sich seine eigene kulinarische Kräuterlandschaft direkt vor die Tür zu setzen. Balkonien - hier kann man Wäsche aufhängen, frische Luft atmen, Sonne genießen, nahtlos braun werden, Regentänze aufführen, reihern, rauchen, rumsauen und wild planschen.

Fazit:

Wer hätte das gedacht. Nach 4 Runden ausgiebigstem Kampf steht es unentschieden. Sowohl Balkon als auch Park haben ihre individuellen Vorzüge und eigentlich spricht nichts dagegen, je nach Laune und Möglichkeit auch mal beide Lokalitäten zu nutzen. Die etwas ernüchternde aber simple Antwortet lautet also: Macht auf was ihr Lust habt. Egal ob Park oder Balkon. Hauptsache, ihr seid draußen. Frische Luft und so.

Endergebnis: 15/20 Sonnen

Lydia & Christoph

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SLEAZE unterwegs: in Singapur

Marina Bay Sands

ArtScience Museum

Sentosa Mehr Bilder in der Galerie unter www.sleazemag.de

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Das Ordnungsamtland Deutsche ORDNUNGSbeAMTe müssen furchtbar neidisch sein auf das Äquator-Land. So viel Freizügigkeit an Regeln schaffen gibt es selten. Uff. Grad noch rechtzeitig. Im Flugzeug weist einen das Immigrationsformular darauf hin, dass Drogenschmuggel mit der Todesstrafe geahndet wird. Und ich dachte, Kaugummi auf die Straße schmeißen wäre mein größtes Problem. Dieses Mal geht die Reise in ein Land, das in seiner Widersprüchlichkeit Japan und Deutschland dicht auf den Fersen ist. Singapurs 5,1 Millionen Einwohner sind zu über 75% chinesischer Abstammung. Wer schon mal in China war, fragt sich, ob alle ordentlichen Chinesen nach Singapur geflüchtet sind. Anstatt Fußnägeln auszuweichen, die aus einem parkenden Taxi entsorgt werden, gibt es überall Verbotsschilder mit deutlichen Geldstrafen. Auf dem gesamten U-Bahn-Gelände gibt es nicht mal Mülleimer. Was machen die Leute nur mit dem Müll? Der Vergleich mit China lässt sich fortsetzen. Leider verliert China meistens – bis auf den großen Spaßfaktor namens „Überraschungen für Westler“. In Singapur spricht man englisch, das Taxi ist schon mal ein klimatisierter Mercedes. In China ist es zu 90% ein Abenteuer, bei dem man dank Grauem Star, mangelnder Orts- und

Sprachkenntnis oder weil man aus Zeitgründen irgendwo abgesetzt wird, nicht immer ankommt. Doch zurück zum Thema. Singapur, kleiner als Hamburg, ist perfekt für einen Wochenendtrip, wenn man in Asien ist oder genügend Geld hat und wenig Schlaf braucht. An einem Tag schafft man alle interessanten Sehenswürdigkeiten wie den Wasser spuckenden Merlion, den zweiten vergewissert man sich, dass Singapur zu Recht Preise für seine Shopping-Gelegenheiten gewinnt – und welche für sein ausgesprochen gut aussehendes Nachtleben gewinnen sollte. (Entschuldigung China, aber auch in dem Punkt leider deutlich verloren.) Vermisst man attraktive Menschen bei Tag noch, bei Nacht kommen sie alle raus. Yanah würde natürlich sofort wieder Vampire vermuten. Die Nachtschwärmer zeigen jedenfalls Stil und Tattoos. Darüber hinaus haben sie die interessante Angewohnheit, auf eine der Brücken in das lohnenswerte Viertel Clarke Quay mit 0,7- und 1l-Flaschen Spirituosen ihren Abend einzuläuten.

Wer noch genug Zeit hat, sollte sich den Weg über die Grenze nach Malaysia geben. Es winken acht Reisepass-Stempel und eine Kontrastprogrammerinnerung. Das malaysische Johor Bahru ist dank Singapur eines der Wirtschaftszentren Malaysias, liegt knapp hinter der Grenze und eine Welt entfernt. Das chinesisch (oder indisch oder griechisch) vertraute Verkehrschaos ist sofort wieder da, man kann seine Kaugummis (und anderes) endlich wieder standesgemäß auf der Straße entsorgen und hat statt übertrieben kalten und nervenden Klimaanlagen von privat nicht korrekt angelegte Mülldeponien um sich rum. Manche dieser Deponien sind Wohnungen. Das Gute ist: Wem so viel Unordnung nicht behagt, der kann innerhalb von einer Stunde wieder auf die Ordnungsamtseite des Lebens gelangen – wenn man nicht einen besonders üblen Pass mit sich trägt. Den Menschen sei deshalb vorab empfohlen, sich zu informieren. Es grüßt von unterwegs, SLEAZE und Weggefährte

danilo

SLEAZE #32

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Tollie e Pre s

Die Schlaaaa aaaaaaaaaaaaaaaand-SLEAZE-Verlosungsaktion

E-Mails an geschenke@sleazemag.de / Einsendeschluss ist der 15.06.2012 Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen, das reine Glück entscheidet.

Tollie e s e r P

SPEKTRUM 21. Juli 2012 Hamburg / Wilhelmsburg u.a. mit 14TH, Ahzumjot, Damu, Débruit, Dels, Dexter und Sun Glitters

Klingt neu und gut. Die Kopf & Steine GmbH hat wieder mal ein vielversprechendes Event aus dem Boden gestampft: Allen den Dubstep, Deep House und Drum‘n‘Bass vor Glück die Ohren klingeln lassen, werden sich auf dem SPEKTRUM pudelwohl fühlen Hier geht es nicht um Rap, sondern eben um das Spektrum. Irgendwo zwischen Tradition und Grenzüberschreitung findet man sich dann in Wilhelmsburg wieder und zelebriert Hip Hop in all seinen Facetten. Ob Bootie-Shaker oder Baggy-Hopper, hier kommen alle Beatliebhaber auf ihre Kosten.

SPEKTRUM Wir verschenken 2x2 Tickets für das SPEKTRUM. Beantwortet folgende Frage für unsere Geschenkefee und schickt die richtige Antwort an geschenke@sleazemag.de! Wer oder was ist Glitch?

MELT BENCH schickt euch zum MELT!

Es gilt als eines der größten Rock- & Elektro-Festivals Deutschlands und lockt seit mehr als zehn Jahren das feierwütige und musikfanatische Volk nach Sachsen-Anhalt. Größen wie Goldfrapp und Rusko haben schon in der Vergangenheit die Erde zum Beben gebracht, und auch dieses Jahr wird die Idylle in Gräfenhainichen mal wieder gestört. Denn vom 13. - 15. Juli öffnet Ferropolis seine Pforten für das MELT! Karten gibt es schon seit Wochen keine mehr zu kaufen, was auch irgendwie keine Überraschung ist bei Acts wie Bloc Party, Lana Del Rey oder The Bloody Beatroots. Und wer jetzt schon mit verlaufener Wimperntusche und Rotznase ins Kopfkissen schluchzt, weil er dieses große Ereignis verpasst, sollte sich noch mal kurz am Riemen reißen. Denn SLEAZE konnte euch dank Bench gerade noch so 2x2 Karten sichern. Alles was ihr dafür tun müsst, ist folgende Frage zu beantworten: Wer war 1997 auf dem MELT! vertreten?

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Tollie e s e r P SLEAZE #32


Tolle Prei se

Spritziger Aperol Sommer Sommer, Festivals, Strand und Freunde. Und ihr hockt auf eurem ausgefransten Handtuch. Gut, dass Aperol nur euer Bestes im Sinn hat. Damit ihr das nächste Festival nicht in Opas Klappstuhl zelebrieren müsst und euch der heiße Ostsee-Sand demnächst nicht mehr den Spaß verdirbt, schenkt euch Aperol 2x1 Liegestuhl. Passend dazu bekommt ihr eine Sommerration des italienischen Drinks. Wer eins dieser Sommerpakete mit fürstlicher Sitzgelegenheit gewinnen möchte, schickt uns das Rezept für Aperol Spritz an geschenke@sleazemag.de und sitzt demnächst lässig im Liegestuhl und schlürft das spritzigste Sommergetränk 2012.

lleise o T re P

Campen ist das neue Zelten Keine Ahnung ob ihr das schon mitbekommen habt, aber es ist mal wieder Sommer. Das heißt, man kann echt so Einiges machen – draußen! Weil es so viele Möglichkeiten gibt und „Gammeln mit Bier“ mittlerweile doch etwas überholt ist, haben wir da einen Vorschlag. Geht doch einfach mal raus in den Wald eurer Wahl und campt. Wir sprechen hier vom kompletten Naturprogramm mit Brennnesseltee und Biberangriff. Klingt schon mal super, oder? Allerdings ist das gute, alte „zelten gehen“ ohne das richtige Equipment nicht so ohne weiteres zu bewerkstelligen. Das wissen wir genauso wie der Campinghersteller Tatonka. Und ganz genau deswegen verlosen wir und besagter Campinghersteller ein Tunnelzelt vom Typ „Narvik 2“, den Reise- und Trekkingrucksack „Isis 50“ und eine ganze Palette Camping- und Picknickzubehör (Pfannen, Töpfe, Tassen und was man sonst noch so braucht). Wenn ihr mit diesem massiven Ausrüstungspaket die Wälder, Wiesen und Festivals der Republik unsicher machen wollt, schreibt eine Mail mit dem Betreff „Naturbursche“ an geschenke@sleazemag.de.

SLEAZE #32

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Tolle Prei se

Deichbrand – Rockfestival am Meer 20-22.Juli 2012 Seeflughafen Cuxhaven/ Nordholz Mit Turbostaat, Beatsteaks, Clueso, The Subways, Egotronic, Fritz Kalkbrenner, Supershirt, Samy Deluxe, Max Herre, Within Temptation, Marsimoto, Ignite uvm.

Im hohen Norden brennt mal wieder die Luft. Vom 20. bis 22. Juli bringen die Deichbrand-Fritzen euch wieder mit bester Musik zum schwanken. Und nirgendwo lässt‘s sich schöner schunkeln als am Meer. Mit frischem Nordsee-Wind um die Nase und guter Musik auf den Ohren lässt sich herrlich entspannt das Festival genießen. Für noch mehr Spaß und Freude sorgt Jägermeister und lädt euch alle in ihr mobiles Gasthaus „Zum röhrenden Hirschen“ ein. Also schnappt euch eure Freunde und rein ins Vergnügen. Hier wird getanzt bis die Bude wackelt. Wir schenken euch nicht nur 1x2 Tickets für das Deichbrand-Festival, ihr erhaltet auch noch, während eines DJ Sets, exklusiven Zugang zur Veranda des Rasthauses. Für Stimmung sorgt dort die Jägermeister Blaskapelle, eine einzigartige Band aus tätowierten Trommlern und Trompetern. Ihr seid über 18 Jahre? Dann beantwortet einfach folgende Frage und schickt die richtige Antwort an geschenke@sleazemag.de

DEICHBRAND Welches vielborstige Tier schleimt durch Watt und Wellen?

Grüne und laut

lleise o T re P

Ach Gottchen, schon wieder Festival-Saison? Weil man da etwas den Überblick verlieren kann, verlosen wir hier echte Sahneschnittchen-Tickets. Solch ein ganz besonderes Event ist das GREENVILLE Festival, das in diesem Jahr Premiere feiert. Auch wenn wir jetzt nicht die totalen Ökos sind, der Umweltschutz liegt uns dennoch am Herzen (Mülltrennung!) und das GREENVILLE möchte gerade in diesem Bereich neue Maßstäbe setzen. Weniger Müll, weniger Emissionen. Es wird ein ausgeklügeltes Shuttle-System aus Mittfahrgelegenheit und vergünstigten Bahntickets geben. Massen an Mietfahrrädern stehen bereit, um euch nach Paaren/Glien bei Berlin zu bringen. Wer Bock hat kann auch an einer Fahrradtour vom Berliner Ostbahnhof zum Festivalgelände teilnehmen. Statt Müllpfand wird es einen „Trash-Trecker“ geben, der mehrmals täglich den Müll einsammelt. Außerdem sind Supermärkte und lokale Lebensmittelproduzenten in die Logistik mit einbezogen. Also wenn das nicht „grün“ ist. Aber genug aus der Vernunftsabteilung, denn das Line-Up ist auch nicht zu verachten! Iggy and the Stooges seht ihr exklusiv auf dem GREENVILLE, The Roots, Cro, Gogo Bordello und unglaublich viele, weitere Künstler könnt ihr hier erleben neben noch mehr Überraschungen.

GREENVILLE Wir hauen sie raus, die Tickets und zwar 2x2 Exemplare und nur für euch! Dazu müsst ihr aber schon ein wenig euer Hirnschmalz anstrengen und uns folgende Frage beantworten: Wann wurde das Ozonloch entdeckt? Schickt uns die Antwort an: geschenke@sleazemag.de. Wir drücken die grünen Daumen.

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Tolle Prei se MS Dockville Festival 10. - 12.August 2012 Hamburg / Wilhelmsburg u.a. mit James Blake, Metronomy, Hot Chip, Tocotronic, Prinz Pi, Dillon, Wye Oak, Dear Reader und Me and my Drummer

Umgeben von Kuttern und Containern öffnet das MS Dockville auch dieses Jahr vom 10. bis 12. August wieder seine Tore im Hamburger Freihafen. Erfahrungsgemäß erwarten euch in Wilhelmsburg nicht nur viele gute Bands und DJs, sondern auch kunterbunte Installationen, dunkle Tunnelsafaris, heiratswillige Bäume und sonstiger Schabernack, mit dem man sich die Zeit vertreiben kann. Eben eine gute Mischung aus Kunst und Musik. Getanzt wird hier zu einem Mix aus Electro, Dubstep, Hip Hop und Indie. Das Line-Up klingt auf alle Fälle vielversprechend. Wir freuen uns jedenfalls und beten für ganz viel Sonne. Versprochen. Tickets gibt es für 74 Euro im Vorverkauf auf der Dockville-Homepage oder direkt aus dem Hause SLEAZE. Wir verlosen 2x2 Festival-Tickets für den Indie-Sause an der Elbe. Schreibt einfach eine Mail mit der Antwort auf folgende Frage an geschenke@sleazemag.de In welchem Jahr fand das MS Dockville das erste Mal statt?

MS DOCKVILLE Keine Sorge, wir rocken das.

lleise o T re P

26. - 28. Juli 2012 ROCKEN AM BROCKEN Elend bei Sorge 32 Euro www.rockenambrocken.de

Der treue Leser unter euch wird wohl spätestens in diesem Jahr aufhorchen und merken, dass das ROCKEN AM BROCKEN Festival in meinem und im Herzen des Harzes liegt. Atmosphärische Berglandschaft trifft auf alles was es im Rock-, Indie- und Indietronickosmos gerade so zu hören gibt. Grund genug, das hunderte Meter über dem Meeresspiegel liegende Wohnzimmer-Festival euch auch in diesem Jahr wieder schmackhaft zu machen. Wie jedes Jahr aufs Neue überraschen die Veranstalter mit kleinen und großen Diamanten und beweisen atemberaubende Treffsicherheit und vollendeten Geschmack. Auch in diesem Jahr wird wieder auf zwei Bühnen geschwitzt und getanzt, sowie bis in den Morgen hinein mit namenhaften DJ-Sets die Sonne über dem Brocken begrüßt. Neben Bands aus der Region stehen MADSEN, KAKKMADDAFAKKA, ANTI-FLAG, YOUNG REBEL SET, WE WERE PROMISED JETPACKS, MONTREAL, BONDAGE FAIRIES, I HEART SHARKS, FRAU POTZ, K-PAUL und VIERKANTTRETLAGER und viele andere auf der Bühne und verwandeln den Harz für drei Abende in einen Hexenkessel des guten Klangs. Außerdem warten in diesem Jahr neben altbekanntem auch neue Attraktionen wie die Chill-Out-Area, das Hexenhaus und das Kino auf euch. Wir verlosen im Vorfeld 2x2 Freikarten für das ROCKEN AM BROCKEN Festival in Elend bei Sorge. Gewinner wird, wer eine Mail mit dem Betreff „BrockenRocken“ an geschenke@sleazemag.de schickt.

ROCKEN AM BROCKEN SLEAZE #32

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IMPRESSUM SITZ DER REDAKTION / EDITORIAL OFFICE: SLEAZE magazin Gürtelstr. 25 ~ 10247 Berlin-Germany Telefon: +49 / 30 / 325 34 730 Fax: +49 / 30 / 325 34 731

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CHEFREDAKTEUR / CHIEF EDITOR: Yanah „dafür hab ich ein schönes Gesicht“ Hölig (V. i. S. d. P.) yanah@sleazemag.de

STELLV. CHEFREDAKTEUR: danilo „androgyn“ Opitz LAYOUT UND GRAFIK: Sascha „18 Versionen““Thau grafik@bfs-verlag.de

Redaktionshund Lena „Pfarrerstochter“ Hölig Boy MARKETING / ANZEIGEN / ADVERTISING: danilo Opitz danilo@sleazemag.de Anselm Beyer Dominik Lösch

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EA Heft #33 erscheint im JUNI

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REDAKTION / EDITORIAL STAFF: Pascal „Bro“Scheib David „Was gibt’s noch zu tun?“ Jank Jero „hammerüberragend“ Kuck Katharina Försch Ronja „Lebensmittelmotte“ Hinz Christoph „Saarlandfuß“ Pöthke Julian „Giraffe“ Weicht Juju „Geier“ Prasse Lydia „ohne Haarspray” Pohl Pia „die feine Dame“ Schulz Lisa „Glückskind“ Borkenhagen Jan „Ferienlager“ Hüwel

SLEAZE erscheint im bfs. Verlag. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahme in OnlineDienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern dürfen nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des Verlags erfolgen. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.

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JUNI 2012 LOLLIPOP CHAINSAW © KADOKAWA GAMES / GRASSHOPPER MANUFACTURE. Published and distributed by Warner Bros. Interactive Entertainment, a division of Warner Bros. Home Entertainment Inc. All other trademarks and copyrights are the property of their respective owners. “ ”, “PlayStation”, “PS3”, “ ”, and “ ” are trademarks or registered trademarks of Sony Computer Entertainment Inc. KINECT, Xbox, Xbox 360, Xbox LIVE, and the Xbox logos are trademarks of the Microsoft group of companies and are used under license from Microsoft. All rights reserved.

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