Running Nr. 165 - Firmenportrait: Slendertone

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REPORTAGE | Firmenportrait

F I R M E N P O RT R A I T Teil 20:

Slendertone

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ahlreiche Läufer haben schon mal beim Physiotherapeuten oder Orthopäden eine Elektrotherapie erhalten. Der heilsame Strom ist vielfältig

einsetzbar, so kann er zum Muskelaufbau beitragen und damit prophylaktisch und trainingsunterstützend wirken. Das testeten bereits Profi-Fußballer und Weltklasse-Boxer. Ein Wegbereiter dieser Technik ist die Firma Slendertone.

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Ein leichtes, pulsierendes Kribbeln durchzieht den Lendenwirbelbereich, die Verspannungen lösen sich, der schmerzhafte Hexenschuss scheint erträglicher. Möglich ist das durch vier auf die Haut geklebte Elektroden und ein kleines Steuergerät, das aus Akkus seine Energie gewinnt. Die Technik dahinter heißt TENS, eine Schmerztherapie, die auf der Stimulation von

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FOTOS: SLENDERTONE

von Claudius Lüder


Slendertone kompakt Nervenfasern mittels elektrischer Impulse beruht. Neu ist das nicht, bisher wurde sie vornehmlich im professionellen medizinischen Bereich eingesetzt, nun profitieren auch Privathaushalte davon. Slendertone ist sozusagen der Endverbraucherarm des Mutterkonzerns BMR – Bio Medical Research. Das Unternehmen gründete sich vor über 50 Jahren in Deutschland und hat seine Wurzeln in der Forschung und Herstellung medizinischer EMS-Geräte. EMS steht für Elektro-Muskel-Stimulation und findet seit Jahren

Anwendungen in Kliniken, bei Physiotherapeuten oder in Arztpraxen. Anfangs entwickelte man die Geräte nur für den professionellen Markt, erst später für Endkunden. Heute versorgt BMR die medizinische Sparte mit der Marke Neurotech, während der Bereich Health, Beauty und Fitness von Slendertone abgedeckt wird, was frei übersetzt „schwacher Strom“ bedeutet.

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Name: Gegründet: Stammsitz: Mitarbeiter: Erfolgreichstes Sportprodukt:

Slendertone 1964 Galway (Irland) 132 Slendertone Optimum

Der große Vorteil für Endverbraucher wie Sportler: BMR hat nicht nur 50 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung der Technik, sondern unterliegt als medizinische Firma strengsten Vorschriften und muss die Wirksamkeit seiner Produkte nachweisen. Damit hebt sich das Unternehmen deutlich ab von den zahlreichen Billiganbietern der Branche, die mit zweifelhaften Geräten den Markt überfluten. Das Problem für seriöse Anbieter: Macht ein Kunde schlechte Erfahrungen mit einem minderwertigen Produkt, so strahlt das auch auf sie ab. Muskel-Aufbau-Gurte jedoch, die einen Waschbrettbauch in zwei Wochen versprechen, haben nichts mit medizinisch anspruchsvollen Systemen wie jenen des 1964 gegründeten Unternehmens zu tun, die CE-zertifiziert, patentiert, medizinisch erprobt und klinisch getestet sind. Im Sportbereich lassen sich Geräte wie beispielsweise das Optimum in drei Bereichen einsetzen: zum Aufwärmen und zur Verbesserung der Geschwindigkeit und Ausdauer, zur Straffung und Massage, um bestimmte Muskeln gezielt aufzubauen beziehungsweise zu behandeln und im Bereich Schmerztherapie respektive Regeneration bei Rückenschmerzen oder Muskelkater. Generell kommen hier zwei Techniken zum Einsatz. Die bereits beschriebene TENS-Technologie und im Bereich Muselaufbau beziehungsweise Stimulation die EMS-Technologie, die seit über 50 Jahren von Athleten und Physiotherapeuten als Vorbereitung auf den Sport und zur Erholung herangezogen wird. Hierbei schickt man elektrische Impulse mit zwei oder mehr Elektroden an die Muskelfasern, damit die Muskeln kontrahieren: Die Kraft und der Widerstand erhöhen sich. Die Firma sieht sich als Vorreiter mit jener Technik und kooperiert schon

immer mit Profis aus dem Sport zur Weiterentwicklung. In den 1970erJahren waren Franz Beckenbauer und Muhammad Ali Marken-Botschafter, aktuell wird in Großbritannien mit verschiedenen Personal Trainern, Julie Ferrez und dem Mediziner Dr. Tom Wong gearbeitet. Während die Geräte zu Beckenbauers Zeiten noch so groß wie ein Verstärker waren und über 16 Elektroden verfügten, wird heute auf die Drei-Elektroden-Konfiguration gesetzt. Diese sorgt für das richtige Training aller Muskeln im Zielbereich durch die Stimulation der relevanten Nervengruppen. So entstehen intensive, aber noch angenehme Muskelkontraktionen, die bei einer regelmäßigen Anwendung den Muskel straffen und kräftigen. Für einen wahren Paukenschlag sorgte der Hersteller im Jahr 2000, als der erste Bauchtrainer des Unternehmens auf den deutschen Markt kam. In dem Gurt sind drei selbsthaftende Elektroden eingearbeitet, die dem Nutzer so die volle Bewegungsfreiheit ohne lästige Kabel ermöglichen. Bis heute wurden rund 6,2 Millionen Stück weltweit verkauft. Wunder vollbringen auch diese Geräte nicht. Nur wer die Technik regelmäßig über mindestens drei bis vier Wochen nutzt, wird dauerhaft davon profitieren. Einsetzen lässt sich das an nahezu allen Muskelgruppen mit Ausnahme der Herzgegend. Der Körpertrainer beinhaltet insgesamt 23 Programme und ist für Frauen und Männer gleichermaßen gedacht. Da das Steuergerät und die Elektroden inklusive Aufladegeräte in Transporttaschen passen, steht einem Einsatz selbst bei Aktivitäten nichts im Wege. Letztendlich ist und bleibt aber der Sport das beste Mittel für ein Muskeltraining.

In einer losen Serie stellen wir Ihnen die Kleinen und Großen aus der Sportartikelbranche vor. Sollten Sie ein besonderes Interesse an einem Unternehmen haben, über das Sie schon immer mehr erfahren wollten, so freuen wir uns über Ihren Vorschlag per E-Mail unter: redaktion@running-magazin.de

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