Der immobilienbrief nr 312

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NR. 312 I 51. KW I 20.12.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Inhaltsverzeichnis Editorial

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JLL PK 2013 - Vermietung läuft, Corephorie bleibt

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Deka - Ausblick auf Immomärkte 2014 (Wellstein)

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Sehr geehrte Damen und Herren, zunächst wünsche ich Ihnen einige erholsame Feiertage und uns allen ein erfolgreiches Jahr 2014. In

Deutscher Handelsflä13 chenbestand geht erstmals spürbar zurück (Beyerle) Retten Immobilien vor Kapitalmarkt-Schocks?

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IVG - Schadensersatzklage gegen frühere Vorstände?

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NPL - Regulierung schafft Bereinigungsbedarf

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des ungebremsten Wildwuchses der Finanzmärkte und des Euroland-Spaltpilzes halten wir für ein Sternzeichen. Wenn der synthetische Kapitalwert aus theoretischen Markt-Spitzenmieten und theoretischen Markt-Renditen einen guten Total Return ausweist, klopfen sich die Matadore auf die Schultern. Was aus dem „Core verbrannten“ Vermögen der Krankenschwester des Jahres 2034 wird, interessiert heute nicht. Der Total Return macht das Jahr. Die richtige Einschätzung des Weges der Lemminge von morgen macht den guten Researcher aus. Und so führt uns die Suche nach den Immobilienmärkten von morgen in die Sub-Sahara, die mit beachtlicher Dynamik beeindruckt (ab S.2). Die Politik mit Mietpreisbremse tangiert uns nur am Rande. Wo finanziert wird, wird gebaut. Wo nicht gebaut wird, zahlt der Mieter. In drei Viertel der deutschen Geschosswohnungmärkte bremst der Markt und nicht die Bremse. Angst hat der Altersvorsorge-Anleger vor wieder neuer Energiewende-Dynamik. Aber das trifft uns nicht 2014. Erst ist die Mütter-Rente dran. Die Immobilie kann nicht flüchten.

Fertigstellungen - bis 2014 20 Zunahme in Coremärkten Fachmärkte - Investitionen auf 5-Jahreshoch

der traditionellen Jahrespressekonferenz beschrieb Jones Lang LaSalle eine gute Ausgangsbasis für das kommende Jahr. Ich glaube auch, 2014 passiert noch nichts. Der Finanzcrash kommt noch nicht. Die Stimmung trägt die Zahlen. Das über uns schwebende Damoklesschwert der Staatsverschuldung,

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Büroportfolios - nach Kri21 sen-Flaute wieder Belebung

Der Blick zurück auf 2013 macht eher den Total Return-Akrobaten Spaß. AIFM und KAGB zerdeppern die Fondsbranche. Die IVG wurde zum Symbol für Missmanagement. Mit der KGAL ging eines der renommiertesten deutschen Fondsunternehmen von Banken-Hand in Spieler-Hand. Mit S&K hatte die Branche noch ihren „Frauen, Auto, Lotterleben“-Skandal. Mit der Schwäche des GewerbeimmobilienMittelstandes und der vertriebsorientierten Immobilien-Kapitalanlage geraten auch Medien unter Druck. Gleichzeitig rennen Beratungs-Idioten herum, die Kommunikations-Autisten einreden, Marketing-/

Wärmedämmung - Widerstand nach Dämmoffensive wächst (Richter)

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Anzeigenbudgets seien nicht nötig und sinnvoller in der Beratung verwendet. Das geht an die Existenz, zerstört sich selber und wird Gegenreaktionen hervorrufen. Aber auch die Immobilien-Medien stehen vor neuen Entwicklungen. Wir werden den Weg von Trustmarks („schwarz auf weiß“-Information mit hohem

Büromarkt Düsseldorf gut aufgestellt

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Vertrauen) zu Lovemarks (Information, die Spaß macht) noch schmerzlich lernen müssen.

Handel - Stationär überholt wieder Online-Formate

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fairvesta - Transparenzoffensive legt Zahlenwerk offen

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Immobilienbrief Berlin

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Impressum

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Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouwfonds Investment Management, Catella Real Estate AG KAG, Deka Immobilien Invest-

Deshalb ein Ausblick auf die Pressearbeit der Zukunft. Diese Pressenotiz eines renommierten Maklerhauses haben wir letzte Woche erhalten. Aus Google-Gründen haben wir den Makler-Namen verborgen: “Langeoog, den 11. Dezember 2013. Die …-GmbH hat eine Wohneinheit der Seniorenwohnanlage …. auf der ostfriesischen Insel Langeoog veräußert. Eine Privatperson hat das 60 qm große Appartement als Investment erworben. …“. Herzlichen Glückwunsch! Mögen mit weihnachtlichen Gruß unterstützen den Vertrieb die Engel und Völkers charen zum Kauf der restlichen Einheiten antreten. Unserer ostwestfälischer Local Hero mit Angestellten-Karriere, Thomas Middelhoff, sorgt für Schlagzeilen. Wie unsere heimische „Die Glocke“ berichtete, fordert er vom Bankhaus Sal. Oppenheim, früher Deutschlands erste Adresse, heute Deutsche Bank, seine eingefrorenen Spargroschen von 23 Millionen Euro und weitere 76 Millionen Euro, die er in geschlossene Immobilienfonds von Oppenheim-Esch unter anderem mit Karstadt-Immobilien eingezahlt habe, zurück. Er habe sein Gespartes konservativ und vermögenserhaltend anlegen wollen. Das Mitleid vieler Tausend Immobilien- und Fondsanleger, die vom deutschen Immobilienmarkt gleichfalls enteignet wurden, wird ihn begleiten. Angestellter hätte man werden müssen.

ment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, fairvesta, Garbe Group,

Eine frohe Weihnacht!

Project Gruppe, RWE Energiedienstleitung GmbH, RA Klumpe, Schröder & Partner und sontowski & partner gmbh.

Werner Rohmert, Herausgeber


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DFV: Beteiligungsangebot platziert Hamburg/Lochau: Das Emissionshaus DFV – Deutsche Fondsvermögen, ein Verbundunternehmen des renommierten Fondsinitiators IMMAC, hat sein ersten Beteiligungsangebot vollständig platziert. Die Investment KG „DFV Seehotel Am Kaiserstrand GmbH & Co. KG” investiert in ein 4-Sterne Hotel im österreichischen Lochau am Bodensee. Das Hotel verfügt über 102 Zimmer und ist 25 Jahre an den Betreiber RIMC Seehotel Am Kaiserstrand Hotel Betriebs GmbH vermietet. Der Betreiber gehört zur Hamburger Unternehmensgruppe RIMC International Hotel Resort Management and Consulting GmbH, die rd. 35 Hotels betreiben. Knapp 12 Mio. Euro trugen Anleger zum Gesamtinvestitionsvolumen von 26,2 Mio. Euro bei. Die monatlichen Ausschüttungen beginnen bei 5,75% p.a. ansteigend auf 8% p.a. ab 2031. Die prognostizierte Fondslaufzeit liegt bei 20 Jahren. Die Mindestbeteiligungssumme beträgt 20.000 Euro zzgl. 5% Agio.

Seehotel am Kaiserstrand im Winter

JLL Jahrespressegespräch 2013 Vermietung läuft, Core-Euphorie bleibt, Value add kommt langsam Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“ 2013 war mit dem 40. Deutschland-Geburtstag ein besonderes Jahr für Jones Lang LaSalle (JLL). 1973 wurde das erste deutsche Büro von damals noch Jones Lang Wootton in Frankfurt eröffnet. Seither hat sich der deutsche Gewerbeimmobilienmarkt in hohem Maße professionalisiert. Das traditionelle 2013 Jahresendpressegespräch von Jones Lang LaSalle (JLL) fand am Dienstag in Berlin zum 16. Mal statt. Deutschland-Chef Frank Pörschke macht deutlich, dass JLL, das 1783 gegründet wurde, stolz darauf ist, in vielfältiger Hinsicht Teil dieser Geschichte der Professionalisierung des deutschen Marktes zu sein. In den 230 Jahren seiner Geschichte hatte JLL in Großbritannien die Kultur der Chartered Surveyors mitgeprägt. Die wichtigsten historischen Unterschiede zu den klassischen Immobilien- Investmentmärkten lagen bei Markteintritt 1973 und liegen noch heute in der föderalistischen Struktur Deutschlands. Zunächst gab es nur drei Immobilienhochburgen: Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf. Heute sind es mindestens sieben international respektierten Investitionsstandorte. Berlin, Köln, Stuttgart und München kamen dazu. Laufende reale Wertsteigerungen, Steueraspekte und reale Inflation bis zu 8% prägten in den ersten Jahren der Deutschland-Präsenz von Jones Lang LaSalle (JLL) das Investitionsgeschehen. Pörschke betont, dass sich die Liste ehemaliger Mitarbeiter von JLL heute lese wie der Auszug aus dem Whois-Who der deutschen Immobilienwirtschaft. Auch die Medienwelt habe von JLL profitiert. So sei Wendy Thomas die erste Research-Chefin in Deutschland gewesen und PlatowImmobilienspezialist und „Der Immobilienbrief“-Herausgeber Werner Rohmert sei einer der frühen JLL-Consultants gewesen. Pörschke zum Immobiliengeschehen: Aus dem noch laufenden Jahr 2013 heraus geht JLL und die Immobilienwirtschaft in recht guter Stimmung ins Jahr 2014. Zwar habe sich das Problem der hohen Verschuldung in vielen Ländern nicht gelöst und die Koalitionsvereinbarung bleibe weit hinter den Erwartungen zurück, jedoch habe sich die allgemeine wirtschaftliche Verfassung in den letzten Monaten weiter stabilisiert. JLL erwartet eine insgesamt positive Konjunkturentwicklung im nächsten Jahr. Die Bedeutung von Immobilien als Anlageklasse werde weiter zunehmen. Der globale Anlagebedarf von Kapitalsammelstellen wachse weiter um ca. 9% p.a.. China sei dabei noch nicht einmal berücksichtigt. Es seinen außerdem keine ansteigende Immobilienquote angenommen worden, die von vielen institutionellen Investoren aber angestrebt sei. Es mangele zudem an Investitions-Alternativen zu Immobilie. Spitzenrenditen für Immobilien in Deutschland, die teilweise unter die 5% gefallen seien, böten damit noch eine attraktive „Risikoprämie“. Der Markt für Core-Immobilien werde nach wie vor durch ein knappes Angebot limitiert. Die Renditen gäben jedoch kaum noch nach. Nur einzelne, besonders begehrte Objekte könnten noch einmal höhere Preise sehen. ►


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sowieso noch deutlich schlechter aus. Büroinvestments seien 2013 von 10,6 Mrd. Euro in 2012 auf ca. 13,0 Mrd. Euro gestiegen. Mit Blick auf die Projekt-Pipeline werde deutlich, dass in den CBDs potenzielles Core-Investmentprodukt in Höhe von 2 bis 2,5 Mrd. Euro bzw. 21% des Neubaus blieb entstehe.

Trotz etwas höherer Bereitschaft, über Core hinausgehende Risiken zu akzeptieren, bewegen sich die großen Volumina immer noch innerhalb der CoreSegmente, relativiert Pörschke. Für solche Immobilien gäbe es in Deutschland genügend Fremdkapital. Research-Chef Helge Scheunemann ergänzt aus dem Research-Zahlenwerk heraus, dass die Risikoaversion in der Praxis noch sehr ausgeprägt sei. Core überwiege deutlich. Mehr als zwei Drittel des investierten Volumens entfalle herum auf die BIG 7-Standorte. Wenn Investments außerhalb der BIG 7 stattfänden, dann seien es Retailoder Logistikimmobilien, aber keine Bürotransaktionen. Ohne das TLG-Portfolio sähe die Statistik im Osten Deutschlands und außerhalb der großen Ballungszentren

Der Wettbewerb zwischen Banken und auch den neu hinzugekommenen Kreditgebern wie Versicherungen und Pensionsfonds sei in den letzten Monaten wieder härter geworden, so dass neben einem Rückgang der Margen höhere Einzelvolumina und Beleihungsausläufe zu beobachten seien. Für Immobilien von geringerer Qualität konnten dagegen auch die zahlreich angekündigten Kreditfonds keine Änderung herbeiführen. Kreditfonds blieben insgesamt volumenmäßig weiterhin bedeutungslos. Die Banken bereinigen weiter ihre Vergangenheit. Diese Verkaufsaktivitäten haben sich seit 2009 mehr als verfünffacht. Von einem Verkaufsanteil zwischen 1,4% und 4,7% im Zeitraum von 2008 bis 2010 stiegen sie von 2011 bis heute auf einen Anteil von 6,2% auf voraussichtlich 8-10% im laufenden Jahr. Dies sei insbesondere deshalb bemerkenswert, da das extrem niedrige Zinsniveau Druck aus der Verwertungsnotwendigkeit herausnehme. ►

S&P


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publity erwirbt Office-Tower Frankfurt: Der von der publity Finanzgruppe initiierte publity Performance Fonds Nr. 6 hat den knapp 6.400 qm großen OfficeTower in der Rennbahnstraße 72-74 erworben. Der Tower verfügt über 13 Etagen, die mit einer Glas-Metall-Fassade versehen sind.

Direkt am Standort befindet sich die Haltestelle Rennbahn der Straßenbahnlinie 21, die den Standort direkt mit dem Frankfurter Hauptbahnhof verbindet. Direkt gegenüber befinden sich die Galopprennbahn Niederrad. An der Galopprennbahn entsteht derzeit ein 5 Sterne Hotel mit 266 Zimmern, das den Standort aufwerten wird. Nahversorgungseinrichtungen, Restaurants und Cafés liegen ebenfalls unweit entfernt. Publity beabsichtigt, das Objekt nach einer Aufwertungsphase während der Fondslaufzeit mit Gewinn für die Anleger wieder zu veräußern, so Thomas Olek, Geschäftsführer der publity Emissionshaus GmbH.

Zum Jahresende 2013 nehme der Investmentmarkt in Deutschland unbeirrt Kurs auf das beste Jahr seit 2007. Kapital in einer Größenordnung von rund 30 Mrd. Euro wird 2013 in Gewerbeimmobilien fließen. Das sind ca. 19% mehr als im Vorjahr. Möglicherweise könnten die letzten Tagen des Jahres mit noch anstehenden Abschlüssen sogar für ein noch höheres Ergebnis sorgen. Bei einigen der wesentlichen Transaktionen des Jahres 2013 war JLL als Berater involviert wie zum Beispiel in Düsseldorf beim Kö-Bogen, in Frankfurt beim Skyper und bei Primark und in Berlin beim KaDeWe. Im vierten Quartal werden bis Ende Dezember Einzelimmobilien und Portfolien in einer Größenordnung von rund 10-11 Mrd. Euro gehandelt werden. Denn es befinden sich zahlreiche Transaktionen in einem fortgeschrittenen Verhandlungsstadium und die Beteiligten streben einen Abschluss noch in diesem Jahr an. Auch auf den Büro-Vermietungsmärkten setzt sich die Erholung fort. Während das erste Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum für die sieben größten Märkte noch ein Minus von 21% auswies, waren es nach sechs Monaten nur noch minus 11%. Bis Ende des Jahres ist absehbar, dass sich die Umsatzaktivitäten 2013 nahezu auf dem Vorjahresniveau halten können. Ob sie letztlich knapp unter der 3 Mio. Quadratmeter-Marke bleiben, werden die Abschlüsse zeigen, die möglicherweise noch zwischen den Jahren realisiert werden. Die Spitzenmieten werden vor allem bei erstklassigen Immobilien im NeubauErstbezug bzw. in vergleichbaren Sanierungen erzielt. Im Verlauf des Jahres stiegen die Topmieten in Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart. Bis Ende des Jahres wird aggregiert ein Plus von 2,3% zu Buche schlagen (2012: 3,0%). Auch für 2014 bleibt das Spitzenmietpreiswachstum aufgrund einer erwartet anhaltend positiven Nachfrage nach erstklassig ausgestatteten Flächen in den zentralen Lagen positiv, wenngleich auf deutlich niedrigerem Niveau (rund 1 %). Pörschke-Gewerbeausblick: Für das kommende Jahr ist Pörschke für die deutschen gewerblichen Immobilienmärkte positiv gestimmt. Am Investmentmarkt wird es weiterhin eine hohe Nachfrage geben. Gleichzeitig stützt die internationale Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten aus Deutschland sowohl aus den Schwellenländern als auch aktuell wieder stärker aus den Industrieländern das deutsche Exportwachstum. Auch die Binnennachfrage ist stabil. Sachwerte sind in diesem Umfeld weiterhin sehr nachgefragt. Entsprechend haben sich die Preise nach oben entwickelt. Das gilt für Aktien ebenso wie für Immobilien. Gibt es eine Preisblase? Im Hinblick auf Wohnimmobilien sieht JLL zwar auch die Preissteigerungen für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, die vor allem in einigen besonders nachgefragten Stadtteilen großer Städte wie München, Hamburg oder relativ zum noch moderaten Preisniveau in Berlin und in einigen Studentenstädten stattgefunden haben. Dies seien aus JLL-Sicht aber Nischen, die nicht repräsentativ für den Gesamtmarkt seien. Gleiches gälte für den Mietwohnungssektor, wo sich die deutlichen Preissteigerungen ebenfalls nicht über den gesamten Markt erstreckten, sondern auf ausgewählte Städte und Wohnlagen beschränkten. Auch in Bezug auf Gewerbeimmobilien und Wohnportfolien sieht JLL keine bedrohliche Preisblase. Auch hier sei richtig, dass in bestimmten Marktsegmenten für TopProdukte besonders hohe Preise gezahlt würden. Die hohe Nachfrage nach solchen Produkten werde auf Grund des strukturell steigenden Anlagebedarfs der Kapitalsammelstellen nicht nachlassen. Zum einen bleibe das Zinsniveau noch weiter niedrig. Zum anderen ließe sich sowieso historisch keine besonders starke Korrelation zwischen den Spitzenrenditen in Deutschland und dem herrschenden Zinsniveau nachweisen. Auch auf der Nutzerseite gäbe es ein stabiles Umfeld. Bei speziellen Flächenanforderungen im Hinblick auf Lage, Größe, Qualität und Bezugsdatum werde es enger, so dass die Spitzenmieten leicht steigen könnten. Alles in allem seien das stabile Rahmenbedingungen, die JLL optimistisch ins Jahr 2014 blicken lassen, resümiert Pörschke. 


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Catella Deal Freiburg: Die Catella Real Estate AG Kapitalanlagegesellschaft erwirbt für das Sondervermögen „ImmoSpezial – Wirtschaftsregion Süddeutschland“ eine im Jahr 1998 erbaute und rd. 10.200 qm große Immobilie am Fahnenbergplatz. Mieter sind die Stadt Freiburg, das Land Baden-Württemberg sowie die Hypovereinsbank. Verkäuferin der Immobilie war BNP Paribas REIM Germany (früher iiiinvestments), handelnd für den Offenen Immobilienfonds INTER ImmoProfil. Für die Käuferseite waren Colliers International und Stock Aders + Partner Rechtsanwälte beratend tätig.

Das JLL-Research-Zahlenwerk Helge Scheunemann, Leiter Research Deutschland, ergänzt wie üblich die Fakten, die aus „Der Immobilienbrief“-Sicht natürlich nicht unkommentiert bleiben können. Nach wie vor gäbe es eine historisch hohe Risikoprämie für Immobilien von über 2,5% Differenz zwischen Spitzenrenditen und risikofreien Zinsen. Aus „Der Immobilienbrief“-Sicht wird jedoch dabei in Deutschland die doppelte Markttransformation durch Wegfall des Wert- und Mietsteigerungsautomatismus seit Mitte der 90er Jahre und vor allem die Verkürzung des Lebenszyklus mit der Notwendigkeit regelmäßiger Nachinvestitionen übersehen. Letztere fressen alleine schon einen großen Teil der Zinsdifferenz, die dementsprechend nicht als Risikoprämie anzusehen ist, sondern als Ersatz für die echte Abnutzung. Die Risiken werden im CoreBereich nur vor dem Hintergrund befürchteter inflationärer Entwicklungen abgedeckt. Im Normalverlauf dürften bei heutiger Preisgestaltung ein großer Teil der Core-Investitionen langfristig nicht aufgehen. Aber die 15 bis 20-Jahresperspektive interessiert nun einmal niemand, der heute Geschäft machen muss. Wir hatten das 1994 und 2004 schon thematisiert und lagen trotz Boomphase in der Summe nicht falsch. Aber was interessierts, wenn Geschäft winkt. Scheunemann hat demgegenüber noch die Wirkung steigender Zinsen berechnet. Wer aktuell bei einer Mietrendite von 4,73% zur aktuellen Swap Rate von 2,1% finanziert habe, erwirtschafte heute mehr als 6% EK-Rendite und könnte bei unveränderter Mietrendite eine Finanzierung von 6,4% tragen, bevor die EK- Rendite negativ würde. Das Investmentvolumen 2013 sei auf höchstem Stand seit 2007. Für „Der Immobilienbrief“ ist dabei immer eine offene Frage, warum die „Auszeit des gesunden Menschenverstandes“ im Boom 2006/2007 als Maßstab gewählt wird, statt auf der langfristigen, volkswirtschaftlich basierten Entwick-

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lung aufzubauen und daraus Schlüsse zu ziehen. Der kontinuierliche Blick auf 2007 lenkt evtl. von der realen Entwicklung ab. Spezialfonds sind lt. JLL die größten Nettokäufer. Bei der Entwicklung von Bürorenditen wird die Differenz zwischen Core-Renditen und anderen Risikoklassen mit zunehmendem Risiko größer. Der Leerstand bleibt aber auf 10Jahres-Tief. 2014 und 2015 werden die meisten neuen

Flächen in Frankfurt, München und Hamburg erwartet. Der Investmentmarkt entkoppelt sich vom Vermietungsmarkt. Das Transaktionsvolumen hat deutlich stärker zugelegt als der Vermietungsumsatz. Allerdings ist der Abstand noch relativ moderat. Ein Absturz wie 2008 werde es deshalb nicht mehr geben, verspricht Scheunemann. Die Umsatzdynamik bei der Vermietung sei nach wie vor hohem Niveau. Nutzer weichen zunehmend auf projektierte Büroflächen aus. Es wurde nicht analysiert, inwieweit diese verstärkte Hinwendung auf spezifische Neubauflächen Auswirkungen auf die Nachnutzung von Bestandsflächen hat. Zudem spricht das für langfristige Planung und nicht für preistreibende adhoc Nachfrage, die gerade die interessante Volatilität des Marktes verursacht. Der internationale Blick von EMEA ResearchChefin Hela Hinrichs macht die vergleichsweise hohe Dynamik der Entwicklungsländer deutlich. Die Schwellenmärkte haben hohe Fertigstellungsvolumina. Die Wachstumsraten liegen deutlich über Europa. Die Märkte werden als Investitionsmärkte interessant. US-Städte dominieren das Investment-Ranking in 2013. Nicht zu vergessen sei aber

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Unser prognostiziertes Wachstum von einem Prozent im nächsten Jahr und 1,3% im Jahr 2015 ist immer noch unterdurchschnittlich, dennoch deutlich besser als die Schrumpfung um 0,4% in diesem Jahr. Das wirtschaftliche „Comeback“ von Euroland spiegelt sich auch an den Immobilienmärkten wider. Nachdem bereits im zweiten Halbjahr 2013 die Zahl der Standorte mit steigenden Büromieten zunahm, erwarten wir für 2014 ein Übergreifen auf weitere Märkte und somit eine Verbreiterung des Mietwachstums. Über den Zeitraum 2014 bis 2018 bietet die spanische Hauptstadt Madrid mit einem durchschnittlichen jährlichen Mietwachstum von gut 4% die besten Mietwachstums-


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Personalie Hannover: Thomas S. Bürkle (60) wird neuer Risikovorstand der NORD/LB Norddeutsche Landesbank. Bürkle ist derzeit Vorstandsvorsitzender des Tochterunternehmens Deutsche Hypothekenbank. Er wird bereits zum 1. Januar 2014 die Nachfolge des scheidenden Risikovorstands Dr. Johannes-Jörg Riegler übernehmen. Der Diplom-Volkswirt Bürkle ist seit September 2002 im NORD/LB-Konzern tätig.

perspektiven. Allerdings setzt das Mietwachstum erst 2015 ein und steigert sich in den Folgejahren. 2014 und 2015 stehen dagegen noch die deutschen Bürostandorte mit einem Plus von jährlich gut 2,5% sowie London und Wien am besten da. Höchstes Ertragspotenzial in Südeuropa Die unverändert niedrigen Zinsen haben für die Immobilienmärkte zur Folge, dass die Renditen in den „sicheren Häfen“ in Deutschland, UK (London) oder Skandinavien 2014/15 anhaltend niedrig bleiben und sogar noch weiter sinken werden. Davon sollten die Gesamterträge in den kommenden beiden Jahren profitieren. Ab 2016 dürften dann aber steigende Nettoanfangsrenditen und ein deutlich schwächeres Mietwachstum die Ertragsperspektiven eintrüben. Nahezu spiegelverkehrt erwarten wir die Ertragsentwicklung an den Bürostandorten der südlichen Peripherie. Für den gesamten Prognosezeitraum von 2014 bis 2018 ergeben sich im Mittel Erträge von 3,3% pro Jahr (Medianwert). Die Standorte mit den höchsten Ertragsprognosen liegen alle in Südeuropa: Madrid, Lissabon, Barcelona und Mailand. Auf Fünfjahressicht erwarten wir für Amsterdam, London City, Lyon, Brüssel und Helsinki sowie Berlin als bestem deutschem Standort ebenfalls gute Ertragsperspektiven. Investoren auf der Suche nach höheren Erträgen dürften dazu übergehen, auch sekundäre Standorte und Lagen wieder stärker bei Anlageentscheidungen zu berücksichtigen. Hier sind zwar die Risiken höher, sei es aufgrund einer geringeren Liquidität oder höherer Leerstände. Aber je stärker sich die wirtschaftliche Erholung in Europa verfestigt, desto eher dürften Investoren bereit sein, höhere Risiken einzugehen. Steigende Renditen dämpfen Erträge in USA ►

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Für die US-Wirtschaft blieben die unmittelbaren Belastungen durch die Eurolandkrise in überschaubar. Das enttäuschende Wachstum in den USA resultierte 2013 insbesondere aus den automatischen Ausgabenkürzungen des Staates. Für 2014 rechnen wir mit einer BIP-Steigerung von 2,5%, für 2015 mit 2,9%. In den kommenden beiden Jahren ist mit einer geringeren Bremswirkung der Finanzpolitik zu rechnen. Auf Fünfjahressicht ergibt sich nach unserer Einschätzung das höchste Mietwachstum für Technologie- und Energiestandorte wie Boston, Dallas und Seattle. Die schwächste Performance erwarten wir dagegen für die US-Hauptstadt. Die Ertragsaussichten der US-Büromärkte für die kommenden Jahre sind vergleichsweise begrenzt, da das Erholungspotenzial seit der Krise 2008/09 an den meisten Standorten bereits ausgereizt ist. Märkte wie San Francisco oder Seattle verzeichneten bedingt durch Renditerückgänge und Mietwachstum bereits deutliche Steigerungen der Kapitalwerte, die sich in nächster Zeit nicht wiederholen lassen. Die Ertragsentwicklung hängt maßgeblich von der Frage ab, wie stark die Cap Rates auf die tendenziell steigenden Zinsen reagieren werden. Da die Renditen keinen nennenswerten Beitrag mehr zum Gesamtertrag liefern, rückt das Mietwachstum wieder mehr in den Vordergrund. Investoren dürften, sofern es ihre Anlagestrategie erlaubt,

wieder zu mehr Risiko bereit sein und etwa Objekte mit Leerstand kaufen, die Steigerungspotenzial bei den Mieten aufweisen. Dabei kommen ihnen die sich kontinuierlich verbessernden Finanzierungsbedingungen entgegen. Ähnlich wie in den US-amerikanischen Standorten stellt sich die Situation an den kanadischen Büromärkten dar. Chancen im Rest der Welt Nach wie vor hohe Erträge im Vergleich zu Europa und Nordamerika liefern die Emerging Markets in Lateinamerika und die etablierten Märkte in Australien. Australien profitiert von deutlich höheren Anfangsrenditen zu Beginn des Prognosezeitraums. In der Ertragsrechnung auf Marktebene ergeben sich daraus hohe prozentuale Mieteinnahmen und der Auswärtsdruck auf die Rendite ist sehr viel geringer als in Nordamerika, wodurch die Kapitalwerte weniger belastet werden. Es ergeben sich somit im Mittelwert der vier untersuchten Märkte Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth relativ stabile Gesamterträge im Bereich von rund vier Prozent pro Jahr. Hohe Anfangsrenditen sprechen auch für die beiden betrachteten lateinamerikanischen Märkte, wobei die Ertragsperspektiven aufgrund einer höheren prognostizierten Mietdynamik für Santiago de Chile etwas besser sind als für Mexico City. In Asien weist kurzfristig Tokio gute Perspekti-

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ven auf. Die Renditen dürften noch leicht nachgeben bei nennenswerten Mietanstiegen. Allerdings erwarten wir im Anschluss eine deutliche Abschwächung, die dazu führt, dass die Ertragskurve ab 2016 zumindest knapp in den negativen Bereich sinken sollte. Entgegengesetzt sollte die Ertragsentwicklung in den beiden übrigen analysierten asiatischen Märkten verlaufen: Für Seoul und Singapur ergeben sich ab 2016 höhere Erträge als in den Vorjahren. Für Immobilieninvestoren auf der Suche nach Rendite bleibt es insgesamt im derzeitigen Finanzmarktumfeld noch eine Weile schwierig. Wer global diversifiziert und auch bereit ist, etwas mehr Risiko einzugehen, dem bieten sich höhere Ertragschancen. So öffnen sich auch in Europa mit der Erholung der Peripheriestaaten wieder neue Möglichkeiten. 

Das Christkind umfliegt den Harz – bald! Deutscher Handelsflächen-Bestand in der Trendwende Dr. Thomas Beyerle In der deutschen Einzelhandelsimmobilienlandschaft gibt es zu Weihnachten einen neuen Trend: Der Flächenbestand geht – messbar - zurück. Erstmals deutete sich dies im vergangenen Jahr an, der Trend hält an. Noch nie zuvor in der Nachkriegsgeschichte reduzierte sich hierzulande per Saldo der Flächenbestand – bis zur Schlecker-Insolvenz. In diesem Jahr folgte Praktiker und Max Bahr. Wer wird der nächste sein? Abercrombie & Fitch oder doch ein Elektronikmarkt? Und wer nimmt dann die vier Etagen im Kaufhaus? Wandel ist bekanntlich Handel, doch so sehr sich die Konsumenten aktuell auf die Weihnachtsmärkte und beleuchteten Fußgängerzonen stützen, so sehr wird strukturell der online Handel für den Flächenrückgang verantwortlich sein. Zieht man die Megatrends wie z. B. die demografische Entwicklung hinzu, verliert Deutschland bis 2025 im Bundesdurchschnitt rund 4% seiner Einzelhandelsflächen. ►

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Personalien Frankfurt: Martin Jochem, Rechtsanwalt und Vorsitzender des Aufsichtsrats der GIG Grundbesitz Immobilien AG, seit 1. Januar 2011 Geschäftsführer der LaSalle Investment Management KAG, ist mit 61 Jahren verstorben. Frankfurt: Seit Oktober 2013 koordiniert Simone Schelsky FRICS als Director International Valuation die CrossBorder-Aktivitäten bei BNP Paribas Real Estate. Sie wird weiterhin den Bereich Einzelhandelsimmobilienbewertung von BNPPRE Deutschland leiten, den sie seit ihrem Unternehmenseintritt erfolgreich weiter ausgebaut hat.

Je nach Region fallen die Rückgänge allerdings unterschiedlich stark aus. In den neuen Bundesländern liegen sie mit einem Minus von fast 15% deutlich höher als in den alten Bundesländern – dort wird sich der Flächenbestand nur um 2% reduzieren. Aber auch hier zeigen sich große Unterschiede. In den dünnbesiedelten Gebieten in RheinlandPfalz, Hessen und Niedersachsen geht der Verkaufsflächenbestand bis 2025 teilweise um fast 20% zurück (der Harz ist hier trauriger Spitzenreiter). Umgekehrt gibt es – ähnlich wie bei der demografischen Entwicklung – durchaus auch Gewinnerregionen: die Handelszentren der wirtschaftsstarken Ballungsräume wie Frankfurt, Stuttgart und München. Der Flächenbestand legt hier bis zum Jahr 2025 zum Teil deutlich zu. Fakt ist: Was in der Demografie-Diskussion längst Konsens ist, nämlich dass wir eine enorme Spreizung von Gewinner- und Verliererregionen sehen, wird sich in ähnlicher Weise auch im Einzelhandelsflächenbestand bemerkbar machen. Gewinner- und Verliererregionen sind nicht zwangsläufig identisch, identisch ist aber besagte Spreizung, die Schere geht auseinander. Für Einzelhandelsanleger heißt das, vor Investitionsentscheidungen besser zweimal hinzusehen. Und vor allem das Thema „Logistik“ in die Entscheidung mit einfließen lassen. Schließlich sollen die Geschenke doch pünktlich am 24. unter dem Baum liegen oder ggf. die Reise retour antreten.   

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Immobilien als fester Bestandteil diversifizierter Portfolios etabliert Retten Immobilien vor Kapitalmarkt-Schocks? Hans Christoph Ries, Finanzjournalist / Investmentanalyst (DVFA)

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Fokussierung auf Real Assets Bouwfonds Investment Management ist der Geschäftsbereich für Real Asset Anlagelösungen innerhalb der Rabo Real Estate Group, eine der führenden Immobiliengesellschaften Europas. Wir bieten innovative Investmentmöglichkeiten für institutionelle und private Anleger in Immobilien, Infrastruktur und natürliche Ressourcen. In diesen Kategorien konzentrieren wir uns auf fünf Sektoren: Gewerbeimmobilien, Wohnimmobilien, Parkhausimmobilien, Kommunikationsinfrastruktur und Farmland. Der Wert des verwalteten Gesamtportfolios beläuft sich auf 5,7 Mrd. €. Bouwfonds Investment Management unterhält regionale Geschäftsstellen in den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Polen und Rumänien mit über 150 Vollzeitbeschäftigten. www.bouwfondsim.com

Vor 20 Jahren musste in der ersten Ausgabe des LaSalle Investment Strategy Annual (ISA) noch begründet werden, inwieweit es überhaupt notwendig ist, Immobilien in ein Portfolio mit gemischten Assets beizumischen. Das steht inzwischen nicht mehr infrage; denn Immobilien könnten vor Kapitalmarkt-Schocks schützen, aber …. LaSalle Investment Management hält es mit Blick voraus für durchaus wahrscheinlich, dass auch in den kommenden Jahren die Märkte ähnliche oder schlimmere Schocks erleben würden wie in der Vergangenheit. Die größten Herausforderungen würden in den kommenden drei Jahren voraussichtlich von den Kapitalmärkten herrühren. Wenn die Zinsen auf dem historischen Tiefstand blieben, werde mehr Kapital in Immobilien fließen als gesuchte Immobilien vorhanden sein. Wenn dagegen die Zinsen stiegen, würden die Immobilienrenditen ebenfalls steigen müssen. Dies führt zu Bewertungsänderungen. In beiden Fällen stellt sich so ein schwieriges Umfeld für die Immobilie. Gleichgültig, wie das konjunkturelle Umfeld aussehe, werde die Performance von Immobilien immer stärker von dem Zusammenspiel von makroökonomischen Kräften und immobilienspezifischem Eigenschaften bestimmt. Core-Immobilien profitierten dabei stärker von einer sorgfältigen Analyse der asset-spezifischen Stärken und Schwächen und der asset-spezifischen Preisbildung. Demgegenüber sind Immobilien außerhalb der Kernmärkte in ihren Schwankungen stärker von volkswirtschaftlichen Trends abhängig. In vielen Ländern befinden sich laut LaSalle die Kapitalmärkte im mittleren oder späten Stadium eines Bullenmarktes für Core-Immobilien. Inzwischen weist auch LaSalle ähnlich wie seit einigen Jahren „Der Immobilienbrief“ darauf hin, dass Kapitalmärkte erstklassige Immobilien in zentralen Lagen immer noch als praktisch absolut sichere Objekte bewerten würden. Das seien sie jedoch eher selten. Außerdem erwarteten Kapitalmärkte immer weiter steigende


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Da es eine Reihe von Märkten gebe, die derzeit ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten würden, empfiehlt LaSalle für 2014 weiterhin den Bau oder Kauf von „Best-in-Class“ Immobilien in Sekundärmärkten oder die Konzentration auf Lagen außerhalb des Core-Segments in den Primärmärkten. Als wichtigste Trends, die zukünftig Immobilien Investitionen langfristig beeinflussen werden, macht LaSalle die Demographie, die Technologie und die Urbanisierung aus. Mittelfristige Trends seien zum einen die Verlagerung von der Risikoaversion hin zur Risikotoleranz und zum anderen die beginnende die „Abwicklung“ von Immobilienbeständen der großen Banken, die Liquidität aus den Märkten abziehe. LaSalle sieht in technologischer Hinsicht die Fragestellung, wie sich Immobilien an Internethandel, Logistik und neue Arten der Organisation von Büroarbeit anpassen werden.

Märkte. Auch dies sei definitiv nicht der Fall. Zwar habe der Kauf solcher Objekte zwischen 2009 und 2011 sehr viel Sinn gemacht, jedoch sollten Investoren 2014 Strategien anpassen. Es sei eher unwahrscheinlich, dass bei der dominierenden Anlageklasse Core ein weiterer Rückgang der Anfangsrenditen zu erwarten sei. LaSalle empfiehlt deshalb eine Neugewichtung der Portfolien hin zu stärker wachstumsorientierten Strategien. Es gebe Assets, die von preislich falsch eingepreisten Risiken profitierten und es gebe „Next-Core“-Sektoren, die eine reelle Chance hätten, in Core-Portfolios hinein zu wachsen. Für die nähere Zukunft sieht LaSalle eine Reihe systematischer Risiken. Da Core-Immobilien während des Abschwungs eine bessere Performance gezeigt hätten als andere Strategien, empfiehlt LaSalle weiterhin eine starke Gewichtung auf Core-Immobilien. Aktuell schließe sich die tiefe Kluft zwischen erstrangigen und zweitrangigen Märkten. Auch die Unterschiede zwischen Assets nivellieren sich. LaSalle weist gleichzeitig darauf hin, dass ein weiteres Schließen dieser Kluft ähnlich wie 2006/2007 ein ernsthaftes Verkaufssignal sei. ►

Unter regionalen Gesichtspunkten böte Europa derzeit die besten Gelegenheiten für ein Engagement in „distressed“ Situationen. Der asiatische-pazifische Raum sei bestens geeignet für Investments in Projektentwicklungen. Im mittleren Risiko-Ertragsbereich wird eine starke

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Catella erwirbt Einzelhandelsimmobilie Stockholm: Catella Real Estate AG KAG erwirbt für den Immobilien-Spezialfonds „Catella Scandia Chances“ eine voll vermietete Einzelhandelsimmobilie in zentraler Lage im Barkarby Retail Park von Aberdeen Pan-Nordic Fund. Die Immobilie Säby 3:24 in Järfälla wurde im Jahr 2005 gebaut und verfügt über eine Gesamtmietfläche von rund 6.500 qm. Barkarby Retail Park in der Stockholmer Umlandgemeinde Järfälla ist der drittgrößte Retail Park Schwedens, der zweitgrößte Stockholms und einer der erfolgreichsten in ganz Skandinavien. In direkter Umgebung des Objektes Säby 3:24 befinden sich mit IKEA der wichtigste Kundenmagnet sowie das Stockholmer Quality Outlet. Alle sechs Einzelhandelsflächen sind vollständig an namhafte Mieter vermietet, unter anderem an Sova und Dormy. Letzterer ist mit seinem Flagshipstore Ankermieter des Objektes und war zuvor Eigentümer und Entwickler des Grundstücks, bevor es im Herbst 2006 an Aberdeen verkauft wurde. Der Kaufpreis für die Immobilie beträgt rund 170 Mio. SEK, was einem Net Initial Yield von über 6,6% entspricht. CBRE und Kilpatrick Townsend fungierten als Berater für Catella KAG, Tenzing und MAQS für Aberdeen. Das zukünftige Property und Company Management wird von CBRE Basale im Auftrag von Catella KAG durchgeführt.

Gewichtung von Nordamerika zur Vermietung und Neupositionierung von Immobilien empfohlen. Für Core-Immobilien böten sich Australien, die USA, Großbritannien und Deutschland an. Dies gelte auch für Strategien am Rande des Core-Segments.  (WR)

Schadenersatzklage gegen frühere IVG-Vorstände? 8,5 Mio. pro Person oder mehr? Bei der letzten „ernsthaften“ Pressekonferenz vor dem rasanten Absturz der IVG Immobilien AG war nach den Beschreibungen von IVG-Vormann Professor Wolfgang Schäfers schon die Frage laut geworden, ob man die früheren Vorstände aus vielen Gründen nicht auf Schadenersatz verklagen könne. Damals wurde abgewinkt. Seit dem Wochenende wurde aber bekannt, dass das Spiel jetzt ernst wird für die Milliardenjongleure des letzten Booms. Die IVG befindet sich in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Sachwalter Horst Piepenburg hatte nach Presseberichten die Prüfung der Beteiligung des Private Funds an der Londoner Landmark-Immobilie Gherkin (Gurke) beauftragt. Beim Kauf des Bürohochhauses Gherkin Tower in London im Jahr 2007 soll es Pflichtverletzungen gegeben haben. Zumindest den Kreditvertrag scheint niemand richtig gelesen haben. Das LandmarkGebäude ist genial, aber die Unbillen der Covenants des Kreditvertrages verblüfften die Anleger und Presse. Die Immobilie lief plangemäß, aber den Anlegern droht(e) (Total-) Verlust durch Bewertungsänderungen und Nachschussforderungen. Der frühere Vorstandsvorsitzende Wolfhard Leichnitz, der uns nach den ersten 100 Tagen mit seinen Thesen schon als Falschfahrer auf der Autobahn vorkam, und seine Vorstandskollegen Bernd Kottmann, den wir mit „man muss das Momentum nutzen“ (OTon) in Erinnerung haben, Andreas Barth und Georg Reul sollen jeweils rund 8,5 Mio. Euro Schadenersatz plus Zinsen zahlen. Die Gerichtsverhandlungen könnten interessant werden. Schließlich geht es noch weiter. Es soll eine weitere Sonderprüfung geben, die sich auf die Jahre 2006 und 2008 beziehen soll. In diese Zeit fällt neben Milliardenverschuldung für den sportlichen Immobilieneinkauf für einen geplanten Reit auch die endgültige Bauentscheidung für das Milliardengrab Squaire am Frankfurter Flughafen, dessen Kosten explodierten. Die früheren Insider sahen das Squaire schon kurz vor Ausstieg der IVG-Ikone John von Freyend in verhandlungstechnisch trockenen Tüchern. Leichnitz habe dann durch neue Vergabe deutlich gemacht, dass er es wohl besser könne. Nach der Milliardenvernichtung von Aktionärskapital tut Aufklärung not. Wir hören auch aus Aktionärskreisen, dass Schadenersatzklagen nicht nur gegen Altvorstände vorbereitet werden. Vorstand Georg Reul, der zudem letzte Woche seinen Posten als Vorsitzender der Geschäftsführung der KGAL im Zuge des Verkaufs von 90% der Anteile der KGAL Gruppe an die beiden Privat-/Hedge-Fonds-investoren Francis Louvard und Gregory Ingram verlor, soll dem Vernehmen nach die Risiken des Baubeginns so hoch eingeschätzt haben, dass daraus sein damaliges Ausscheiden aus dem IVG-Vorstand den Anfang nahm. Damals haben wohl auch die Mietpreisideen in der Planungsphase wohl um Faktor 2 über den damaligen Ist-Mieten am Flughafen gelegen. Unzureichende Kostensicherheit bestätigte der spätere Bau eindrucksvoll. Entwicklungsfachleute sprechen von einer nicht beherrschbaren Aufgabe mit fast ausschließlicher Maßanfertigung. Für den laufenden Unterhalt des Gebäudes wirft das auch Schatten. Und der Blick ins Innere des Gebäudes macht deutlich, wie imposant hier geplant wurde. Nach den ersten bewundernden Blicken wird klar, dass hier die Maßstäblichkeit täglicher menschlicher Nutzung nicht beachtet wurde. Wenn der Standort nicht so genial wäre, wären die Vermietungsrisiken des Lebensjahres 20 kaum beherrschbar. Der Lebenszyklus des Hightech-Gebäudes könnte sowieso das Damoklesschwert darstellen. Nach 10 Jahren Lebensdauer dürfte außer in irrationalen Boomphasen wohl kaum ein Investor die Risiken eingehen. Die Sanduhr läuft.  (WR)


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Deal

NPL–Immobilienkredite bieten zukünftig neue Chancen

Bad Homburg: Die Pamera Asset Management GmbH erwirbt für den SIS-Fonds der Stuttgarter Versicherungsgruppe das Büro- und Geschäftshaus in der Louisenstraße 21 von dem Offenen Immobilien-

Regulierung schafft Bereinigungsbedarf

Publikumsfonds DekaImmobilienEuropa. Lovells war beratend auf Seiten des Erwerbers tätig. Das 1999 erbaute voll vermietete Gebäude in 1A-Lage verfügt über eine Nutzfläche von 5.650 qm, von der rund 75% auf die Einzelhandelsnutzung entfallen. Zu den

Die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. (BKS) erwartet für 2014 ein leichtes Wachstum des Non Performing Loans-Volumens (NPL). 2013 stagnierte der deutsche Markt aufgrund der stabilen Konjunktur. Im US-Bereich wurden dagegen hohe dreistellige Milliarden gedreht. Bewegung sieht die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. (BKS) in Deutschland bei Unternehmens- und Konsumentenkrediten. Immobilienkredite hingegen würden aktuell bei steigenden Preisen in den Ballungszentren und gut funktionierenden Zwangsversteigerungen vor allem in Sondersituationen gehandelt. Belebung kommt 2014 vor allem durch den Bankenstresstest und der neuen Aufsichtsfunktion der EBZ. Banker summieren über 30 einzelne Regulierungsvorhaben auf. Banken müssten ihre Bücher in Ordnung bringen und würden künftig verstärkt auf Outsourcing setzen. Auch Basel III sowie die Euro-Krise werde den NPL-Markt antreiben. Die Bedingungen für den NPL-Handel würden sich in den kommenden Jahren lt. BKS verbessern. Der Handel mit notleidenden Krediten habe sich mittlerweile in jeder Assetklasse etabliert. Besonders bei unbesicherten Krediten gehöre der Verkauf zu den regelmäßig genutzten Instrumenten.  (AE)

Hauptmietern zählen Peek & Cloppenburg, Intersport und die Postbank.

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Bürofertigstellungen in Europas Schlüsselmärkte nehmen bis 2014 zu London mit Höchstwert seit 11 Jahren Die Flächenfertigstellungen bei Büroimmobilien in EMEA werden lt. CBRE nach dem zyklischen Tief 2012 bis zum Ende des Jahres um etwa 30 Prozent steigen. Die Schlüsselmärkte London, Warschau, Moskau und Paris sind Motor. 2014 werde das Gesamtfertigstellungsniveau in EMEA um 17% steigen. Die Fertigstellungsrate von Büros in London wird 2014 voraussichtlich mit 624.000 qm um 68% zunehmen. In Frankfurt werden mit 314.000 qm 52% mehr Flächen gebaut. Moskau legt um 51% auf 1,3 Mio. qm Neubau zu. Außerhalb dieser Schlüsselmärkte sind die Fertigstellungsniveaus in den meisten europäischen Märkten im Zuge der wirtschaftlichen Schwächung unterhalb der Trendrate geblieben. Die fertig gestellten Flächen gehen vor allem auf die Vorvermietung zurück. 

Investitionen in Fachmärkte auf Fünf-Jahres-Hoch 25% Zuwachs für Gesamteinzelhandelsinvestment Mehr als ein Drittel des deutschen Transaktionsvolumens in Einzelhandelsimmobilien von rund 5,54 Mrd. Euro (+25%) in den ersten drei Quartalen 2013 entfällt lt. Jones Lang LaSalle (JLL) auf Fachmärkte. Die Kategorie „Fachmärkte, Fachmarktzentren und Supermärkte/ Discounter“ kamen auf fast 2 Mrd. Euro bzw. etwa 35% des gesamten Einzelhandels-Transaktionsvolumens Vj.: 1,1 Mrd. Euro bzw. knapp 25%). Für 2013 erwartet Jones Lang LaSalle insgesamt ein Transaktionsvolumen von 2,5 Mrd. Euro und damit einen Fünf-Jahres-Rekord für Fachmarktprodukte. Aufgrund der starken Handelsimmobilien-Nachfrage sind die Spitzenrenditen weiterhin sehr niedrig. Shoppingcenter erreichen laut Jones Lang LaSalle (JLL) 4,75% Rendite. Fachmarktzentren kommen auf 5,75%, während einzelne Fachmärkte 6,25% erreichen. Der Mittelwert der Spitzenrenditen in den sieben großen Metropolen liegt bei 4,11%. Asset bzw. Fundmanager und offene Fonds sind wie im ersten Halbjahr die stärksten Käufergruppen. Auf der Verkäuferseite dominieren Projektentwickler eindeutig das Marktgeschehen. Sie kommen auf einen Marktanteil von mehr als 40%. Zwölf Transaktionen hätten den dreistelligen Millionenbereich erreicht, meint JLL-Einzelhandelschef Jörg Ritter. ►

Berlin erzielte mit 490 Mio. Euro vor Düsseldorf mit 475 Mio. Euro und Frankfurt mit 470 Mio. Euro das höchste Transaktionsvolumen. Die sieben Top-Metropolen stehen zusammen für über 2 Mrd. Euro Transaktionsvolumen und damit für 40% der gesamten Einzelhandels-Investitionen. Dieser Trend solle sich laut Ritter auch im Schlussquartal voraussetzen. Insgesamt erwartet Ritter ein Gesamtinvestmentvolumen in Einzelhandelsimmobilien von 7,9 Mrd. Euro. 52% des Anlagevolumens entfallen auf die Kategorien Geschäftshäuser mit 27% und Shoppingcenter mit 25%. Inländische Investoren bestimmen mit über 70% Anteil am Transaktionsvolumen bislang eindeutig das Marktgeschehen. An den zehn größten Retail-Transaktionen waren lediglich zwei ausländische Käufer beteiligt. 2012 war das Verhältnis noch deutlich ausgeglichener. Auf der Verkäuferseite ist das Bild ähnlich. Bezogen auf den gesamten Investmentmarkt für Gewerbeimmobilien stehen Handelsimmobilien in den ersten drei Quartalen für knapp 30% des Anlagevolumens. Bis Ende September wurde fast die Hälfte der Fachmarktinvestments in Form von Portfoliotransaktionen getätigt. Daher entfiel fast ein Drittel der ermittelten Deals auf Volumina von jeweils über 100 Mio. Euro. Auf Objektebene waren Multi-Tenant-Objekte mit Ankermietern aus dem Lebensmittelbereich besonders stark nachgefragt. In EinzelFachmärkte wurden rund 732 Mio. Euro investiert. In den ersten drei Quartalen 2012 waren es lediglich 247 Mio. Euro. Große Fachmarktzentren blieben dagegen mit 680 Mio. Euro etwas hinter dem Vorjahreswert von 765 Mio. Euro zurück. Einen besonders starken Zuwachs hatten Supermärkte bzw. Discounter, die das Transaktionsvolumen von 92 Mio. Euro im Vorjahr auf 555 Mio. Euro im laufenden Jahr erhöhten. Die starke Nachfrage nach Geschäftshäusern in 1A-Lagen setzt sich fort. Ende September belief sich das aufgelaufene Transaktionsvolumen auf über 1,5 Mrd. Euro (Vj.: 850 Mio. Euro). Shopping Center haben zwar im dritten Quartal nochmals deutlich zugelegt, jedoch blieb das Gesamtergebnis mit 1,4 Mrd. Euro deutlich hinter dem herausragenden Vorjahreszeitraum von 2 Mrd. Euro zurück. Warenhäuser liegen mit einem Transaktionsvolumen von 650 Mio. Euro fast 60% über Vorjahr.        


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Deals

Büroportfolios legen wieder zu

Hamburg: Im Stadtteil Wandsbek und im nördlich der Hansestadt angrenzenden Norderstedt hat die

Nach Krisen-Flaute kommt jetzt die Erholung

PROJECT Gruppe jeweils ein Baugrundstück erworben. Es entstehen hochwertige Neubauwohnungen mit gehobener Ausstattung in attraktiven Wohnlagen. In der Walddörferstraße 292296 plant PROJECT den Bau eines Wohnhauses mit 30 Eigentumswohnungen und 24 Tiefgaragenplätzen. Das Gebäude bietet eine Wohnfläche von rund 2.300 qm. Das Verkaufsvolumen liegt bei über 11 Mio. Euro. Das zweite kürzlich von PROJECT angekaufte Grundstück »Aspelohe 27« verfügt über 15.000 qm Fläche mit einem als Sportpark genutzten Hallenkomplex, der im Zuge der Umnutzung abgerissen wird. Das Verkaufsvolumen beträgt rund 38 Mio. Euro. Düsseldorf: Union Investment hat mit der Content 1 GmbH einen Mietvertrag über ca. 236 qm Fläche im Gewerbepark auf der Schiessstraße 44-76 abgeschlossen. Catella Property war für den Mieter und den Vermietet beratend tätig. Der Gewerbepark besteht aus insgesamt 8 Gebäudeteilen; neben Hallenflächen gibt es auch mehrgeschossige Büroeinheiten.

Nach Recherche von BNPPRE hat sich im laufenden Jahr das Bild gewandelt. Nach Ausbruch der Finanzkrise fristeten Büroportfolios zwischen 2009 und 2012 ein Schattendasein. Die Umsätze lagen lediglich zwischen 250 und 500 Mio. Euro pro Jahr. Portfolioinvestments liefen lediglich in Form von Einzelhandelspaketen. Hier punktete Deutschland mit guter Konjunktur, stabilem Konsumklima und gesundem Arbeitsmarkt. 2013 wurden bis Ende Oktober laut BNPPRE bereits rund 2,1 Mrd. Euro in Büroportfolios investiert. Der größte Anteil entfiel dabei auf das sogenannte Double A (ehemals Leo II)-Paket. Dieses Portfolio mit insgesamt 36 Standorten hat Patrizia für gut 800 Mio. Euro von der CA Immo erworben. Gleichzeitig gab es aber auch weitere großvolumige Verkäufe wie ein Portfolio der SEB, das für rund 420 Mio. Euro an Dundee International veräußert wurde. Auch große Teile des ebenfalls von BNPPRE begleiteten Prime-Portfolios bestätigen das gestiegene Interesse an Büropaketen. Vor dem Hintergrund der aktuellen CoreEuphorie ist vor allem bemerkenswert, dass nicht nur Core-Deals gefragt sind, sondern auch wieder Angebote mit einem Value-Add oder auch opportunistisch orientierten Risikoprofil auf zunehmendes Interesse stoßen. Allerdings müssen diese Ankäufe mit deutlich mehr Eigenkapital unterlegt werden. Per Ende Oktober kommen Büropakete bislang auf einen Anteil von rund 34% aller Portfolio Deals. Damit nähern sie sich langsam wieder ihrem langjährigen Durchschnitt von 41% an. Auch für die verbleibenden zwei Monate des laufenden Jahres sieht BNPPRE ein erhebliches Investitionsvolumen in diesem Marktsegment. Einige größere Deals im hohen dreistelligen Millionenbereich befänden sich in konkreten Verhandlungen. BNPPRE erwartet noch dieses Jahr einige Unterschriften. Vor diesem Hintergrund erscheint für BNPPRE ein Umsatz von deutlich über 30 Mrd. Euro für das Gesamtjahr 2013 realistisch. Nur in der Boomphase zwischen 2005 und 2007 sei ein höheres Ergebnis registriert worden. Auch für das kommende Jahr erwartet BNPPRE eine Fortschreibung dieses Trends. Die zu erwartende Konjunkturbelebung, ein stabiler Arbeitsmarkt und die Aussicht auf ein noch längerfristiges sehr niedriges Zinsniveau seien Rahmenbedingungen, die für größere Bürobestände sehr attraktiv seien. Das gelte sowohl für Core-Produkte als auch für eher Value-Addorientierte Pakete mit dafür attraktiveren Renditen. 

Hamburger Großbrand heizt Diskussion um Wärmedämmung an Widerstand gegen die Dämmoffensive wächst Sabine Richter Die Ziele der neuen Energieeinsparverordnung EnEV sind ehrgeizig: ab dem 1. Januar 2016 sollen Neubauten um 25% effizienter werden. Das rückt das Thema Fassadendämmung noch stärker in den Vordergrund. Die Investitionen dürften zu den höchsten im Bereich der Wohnungswirtschaft gehören, wie der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen betont. Dabei wird die Dämmoffensive mit ihren wirtschaftlichen, ökologischen und sicherheitstechnischen Fragestellungen zunehmend kontroverser diskutiert. Wie gefährlich Dämmmaterialien sein können, zeigte der Brand eines Mehrfamilienwohnhauses in Hamburg. Die Flammen hatten sich im Haus ausgebreitet, nachdem sie von einer Mülltonne im Hinterhof in einem Schacht auf die Wärmedämmung übergesprungen waren. Der Kamineffekt hatte die Brandtemperatur steigen lassen. „Der Fall zeigt, dass ein eher harmloser Brand eines Müllcontainers eine solche Fassade in eine unkontrollierbare


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Deals Prag: CBRE Global Investors verkauft das Tancici DumGebäude, vielfach auch als das „Tanzende Haus“ bezeichnet, für 13.350.000 Euro an den tschechischen Immobilieninvestor und Kunstsammler Vaclav Skala. Das Objekt verfügt über eine vermietbare Fläche von etwa 3.950 qm auf 7 Stockwerken. Die Hauptmieter des Gebäudes sind Accenture und CBRE Global Investors. CBRE wurde von Clifford Chance und Jones Lang LaSalle beraten. Berlin: Der Deutschlandfonds der Skandinavischen BPT Group, BPT Hansa Lux SICAV-SIF, erwirbt den Landmark Office-Tower in Schöneberg, Bessemerstraße, in einem diskreten „offmarket-Verfahren“. Die im Jahr 1998 von der HVL Unternehmensgruppe errichtete und im Eigenbestand gehaltene Immobilie verfügt über eine Gesamtmietfläche von ca. 11.000 qm und ist nahezu vollständig vermietet. Der Kaufpreis beträgt annähernd 9 Mio. Euro. Düren: CBRE Global Investors erwirbt das StadtCenter Düren mit 17.662 qm Mietfläche für ca. 57 Mio. von der European Real Estate Investment Trust Limited, die durch Schroder Property vertreten wurden.

Feuerwand verwandeln kann“, sagte Heinrich Stüven, Vorsitzender des Grundeigentümerverbandes Hamburg, dessen Mitglieder rund 500.000 der 900.000 Wohnungen in Hamburg verwalten. Das gleiche könne passieren, wenn Autos in eng bebauten Innenstadtvierteln brennen. Die Feuerwehr bestätigte, dass sich das Feuer mit hoher Geschwindigkeit ausbreiten konnte, weil die Flammen über die Styroporverblendung die gesamte Hauswand erreichen konnten. Die für höhere Mehrfamilienhäuser vorgeschriebenen Brandriegel seien kein zuverlässiger Schutz, so Stüven. „Die Erfahrung zeigt, dass die Hitze rüberschlägt“. „Grundsätzlich gelten solche Wärmedämmungen als feuerfest“, sagt FeuerwehrSprecher Martin Schneider, „Aber wenn sich das Styropor nach einer gewissen Zeit doch entzündet, brennt es wie eine Fackel“. Der Sprecher bekräftigte die Kritik der Feuerwehr an den zunehmenden Styroporversiegelungen. Die Behörden setzten sich bundesweit für Änderungen ein. Im Mai 2012 hatte in Frankfurt am Main ein kleines Feuer auf einer Baustelle die frisch verkleidete Fassade eines Hochhauses in Brand gesteckt. Das Feuer sei durch die Styroporplatten wie in einem Schacht hochgestiegen, die Platten wirkten wie Brandbeschleuniger, hieß es damals bei der Frankfurter Feuerwehr. Neue Tests für Wärmedämm-Verbundsysteme In den USA seien Polystyrol-Dämmungen aus gutem Grund schon lange verboten, so Stüven. Die deutschen Tests, die den DIN-Normen für zugelassene Baustoffe zugrunde liegen, hält Stüven für nicht valide. Die Bauministerkonferenz anscheinend auch nicht. Derzeit werden die Auswirkungen von Bränden, die außerhalb eines Gebäudes ausgelöst werden, durch Versuchsreihen untersucht. Nach Abschluss sollen Vorschläge zur Verbesserung der Montage und zur Sicherheit erarbeitet werden. Die Umweltaspekte würden viel zu wenig berücksichtigt, sagt Stüven. Die zur Vermeidung von Schimmelpilzen und Algen auf die Fassade aufgebrachten Fungizide würden irgendwann ausgewaschen und gelangten ins Grundwasser. Und wenn die Dämmung einmal runter müsse, gebe es kein Entsorgungskonzept, das Problem werde auf die nächste Generation verschoben. Ferner seien die mitverarbeiteten feuerhemmenden Stoffe hochgiftig, bei einem Brand entstehe in erheblicher Menge Dioxin. Stüven: „Von der Politik verlangen wir, dass sie sich endlich mit den Folgeproblemen der Gebäudedämmung befasst“. Die Fassadendämmung ist ein riesiger Markt. Allein in Hamburg sind fast 23.800 Mietwohnungen und mehr als 20.100 Eigenheime in den vergangenen fünf Jahren mit Fördermitteln der Hansestadt modernisiert worden“, sagt Meike Kirchner von der Hamburgischen Investitions- und Förderbank. Hinzu kämen andere Programme etwa der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Wärmedämmmaßnahmen haben daran einen großen Anteil. Der Fachverband Wärmedämmverbundsysteme WDVS vertritt 27 Hersteller, die 85% des deutschen Marktes ausmachen. Diese Hersteller haben bisher 840 Mio. qm Wärmedämmung verlegt, pro Jahr kämen 40 Mio. qm hinzu. Keine realistischen Kosten-Nutzen-Analysen Zunehmend bezweifelt wird von der Wohnungswirtschaft, dass mit dem Dämmen von Fassaden das Klima zu retten ist. „Die Energieeinsparung ist letztlich gering, realistische Kosten-Nutzen-Analysen werden dem politischen Ziel untergeordnet“, so Stüven. „Mit Dichten und Dämmen allein werden wir die CO2-Ziele der Bundesregierung nicht erreichen“, sagt auch GdW-Präsident Axel Gedaschko. „Im Prinzip müssten wir alle Gebäude aus den 1990er Jahren noch einmal dämmen, wenn wir die geforderte Energie einsparen wollten. Das ist aber nicht zu finanzieren. Wenn die Mieten bezahlbar bleiben sollen, müssen wir die klimapolitischen Vorgaben anders erreichen, etwa durch eine dezentrale Versorgung mit Energie, durch Dekarbonisierung von Energieträgern oder durch Klimaschutzmaßnahmen im weltweiten Zusammenhang. Auch der Bundesverband freier Immobi-


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lien- und Wohnungsunternehmen macht schon seit längerem gegen immer dickere Dämmhüllen Front, die außer Kosten nichts bringen, wie Dr. Verena Herford vom BFW Nord sagt. Denkmalschützer und Architekten beklagen vor allem, dass in Städten mit ausgeprägter Backsteinarchitektur immer mehr rote Fassaden hinter weißen KunststoffDämmschichten oder Ziegel-Imitaten verschwinden. Verschiedene Städte haben finanzielle Anreize beschlossen, um das Stadtbild zu retten. Denkmal- und Klimaschutz zu verbinden ist auch Ziel des 4,3 Mio. Euro teuren EUProjekts mit dem Namen Co²ol Bricks, in dem gemeinsam mit 17 nordeuropäischen Partnern an denkmalverträglichen Möglichkeiten für die energetische Sanierung von Backsteinbauten gearbeitet wird. 

Umsatzvolumen der letzten Dekade. Auf der Grundlage neuer, moderner Büroflächenentwicklungen, wie z. B. im KöBogen, stieg 2013 das Spitzenmietniveau zum Jahresende 2013 auf rd. 27,50 Euro (Ende 2012: 25,50 Euro). Auch 2014 sind die Perspektiven lt. Vermietungsleiter Mark Aengevelt für den Düsseldorfer Immobilienmarkt ausgesprochen gut. Die Büromieten im Spitzensegment sollen stabil bleiben. Beim Büroflächen Leerstand werde es aufgrund vorrangiger Flächenwechsel kaum Veränderungen geben. Der Investmentmarkt werde 2014 eine anhaltend hohe Nachfrage nach Core-Objekten im Büro- und RetailSegment sehen. Im Wohnungsbereich zeichne sich dagegen eine „Überproduktion" hochwertiger und hochpreisiger Eigentums- und Mietwohnungen ab. Dies führe in den gehobenen Preissegmenten ab 2014 zu einem stagnierenden bis leicht fallenden Miet- und Kaufpreisniveau. 

Düsseldorfer Büromarkt gut aufgestellt Markt profitiert von Demographie In den letzten fünf Jahren erhöhte sich die Einwohnerzahl der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt um rd. 16.000 Einwohner. Die gute wirtschaftliche Entwicklung stützt das Ansehen Düsseldorfs als internationaler Immobilien-Investitionsstandort. In Düsseldorf wurden innerhalb der ersten drei Quartale 2013 mit rund 318.000 qm ca. 39 % mehr Bürofläche umgesetzt. Auf dem Düsseldorfer Investmentmarkt wird 2013 voraussichtlich das höchste Transaktionsvolumen seit dem Boomjahr 2007 erreicht (siehe hier unseren Kommentar in der JLL-Berichterstattung zur Sinnhaftigkeit des BoomjahrVergleichs). Die größten Investment-Deals waren der Verkauf des Kö-Bogens und Stadttors. Laut AengeveltResearch besteht nach wie vor ein deutlicher Nachfrageüberhang nach Core-Objekten. Das zeige sich auch an der Entwicklung der Spitzenrendite von Büro- und Geschäftshäusern, die im Jahresverlauf noch einmal leicht auf 5% bei Bürogebäuden und sogar auf unter 4,5% bei Geschäftshäusern nachgegeben habe. Neben den gewerblichen Investments spiele in Düsseldorf das Wohninvestment eine ebenfalls große Rolle. Hier werden lt. Aengevelt für Neubauten in Top-Lagen Anfangsrenditen von 4,5% erzielt. In der Vermietung ist die hohe Umsatzdynamik einerseits auf den Großabschluss des nordrheinwestfälischen Innenministeriums im Portigon-Komplex mit rd. 45 000 qm zurückzuführen, beruht aber andererseits auch auf der anziehenden Konjunktur und der damit einhergehenden Flächenexpansionen. Für das Gesamtjahr 2013 rechnet Aengevelt mit einem Flächenumsatz von rd. 400 000 qm und einem Plus von 20%. Das entspricht dem

Amazon vom ersten Platz der beliebtesten Händler verdrängt Stationäre Händler überholen wieder Online-Formate Die Unternehmensberatung OC&C Strategy Consultants hat in einer jährlich erscheinenden Studie, für die 30 000 Konsumenten aus neun Ländern befragt wurden, festgestellt, dass die in den vergangenen Jahren sehr starken Onlinevermarkter gegenüber stationären Händlern wieder verlieren. Ausschlaggebend hierfür waren die Kategorien Auswahl, Preisstellung und Vertrauen. dm löst Amazon als beliebtesten Händler der Deutschen ab. In der Unterhaltungselektronik droht Media Markt dagegen zunehmender Frequenzverlust an die Onliner. Während 2012 noch fünf reine Online-Formate unter den Top 20 waren, sind es 2013 mit Amazon und Ebay nur noch zwei. Im Textilbereich steht Bonprix an der Spitze, während Zalando und Zara deutlich verlieren. Gründe für den Vertrauensverlust der Onlinehändler sieht OC&C in kritischen Medienberichten und in einem aggressiven Wettbewerb. Mit einem Gesamtwert von 82,5 Indexpunkten belegt Amazon 2013 nur noch den zweiten Platz. Die Spitzenposition als bestes Handelsunternehmen in Deutschland übernimmt mit dm (84,2 Indexpunkte) erstmals ein stationärer Händler. dm kann vor allem in den Kategorien PreisLeistung und Konsumentenvertrauen punkten. Neu in den Top 3 ist Douglas (81,1 Indexpunkte). Die Parfümeriekette baut ihre Stärke vor allem auf klassische Faktoren wie Service, Produktqualität und Einkaufserlebnis. Amazon erhalte in der Summe immer noch sehr gute Ergebnisse, jedoch vergrößere sich die Gruppe skepti-


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Deal Helsinki: Die Union Investment Real Estate GmbH erwirbt für ihren Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland einen auf 15 Jahre vollständig an die UPM Kymmene Corporation vermieteten Büroneubau im Geschäftszentrum. Das 12.426 qm Mietfläche umfassende Gebäude wurde im Oktober 2013 fertig gestellt; für das Objekt wird eine LEEDZertifizierung in „Platin“ angestrebt. Der Kaufpreis beträgt rund 74 Mio. Euro.

KVG-Erlaubnis für Hamburg Trust Hamburg: Hamburg Trust hat die Erlaubnis als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) durch die BaFin erhalten. Wie das ImmobilienInvestmenthaus mitteilte, kann es damit ungeachtet der bestehenden Übergangsvorschriften nach dem Kapitalanlagegesetz (KAGB) regulierte inländische geschlossene Spezial-Alternative Investment Funds (AIF) und inländische geschlossene Publikums-AIF sowie EU- und ausländische AIF im Immobilienbereich auflegen und managen. Voraussichtlich Anfang 2014 wird der Immobilienfonds "FORum Mainz" in den Vertrieb gehen, der in die bereits erworbene Hauptverwaltung der Berufsgenossenschaft Holz und Metall in Mainz investiert. Für den geschlossenen Spezial-AIF will Hamburg Trust etwa 27,75 Mio. Euro bei institutionellen Investoren einsammeln.

scher Konsumenten. Das Unternehmen werde mit neuen Anforderungen konfrontiert, die denen von reifen Unternehmen immer mehr ähneln. Damit gerate Amazon zunehmend unter Zugzwang. Bei den stationären Händlern sinke zwar die Zahl der Kunden, jedoch nehme die Kundenzufriedenheit zu. Kunden schätzten wieder verstärkt die Vorauswahl und die Orientierung, die der klassische Handel biete. Auch die Preisvorteile des Onlinehandels seien nicht mehr so ausgeprägt wie früher. Viele Onlinehändler würden heute verstärkt in den Massenmarkt drängen. In der Unterhaltungselektronik gibt der noch 2012 sehr starke Händler notebooksbilliger.de die Branchenführung ab. In der Telekommunikation haben sich „AllNet-Flats“ mittlerweile etabliert und machen die Anbieter und Netze untereinander austauschbar. Damit dominieren Preiseffekte. Im Lebensmitteleinzelhandel schwächt sich die „Geiz-Mentalität“ ab. Aldi profitiert von der Ausweitung des Angebotes an Markenartikeln (+5,0 Indexpunkte) und den Investitionen in die Filialen, die sich beim Einkaufserlebnis bemerkbar machen (+5,6 Indexpunkte). Den stärksten Rückgang der Branche verspürt Metro mit -3,0 Indexpunkten.  

Fairvesta lässt Geschäftsmodell extern überprüfen Transparenzkonferenz legt Zahlenwerk offen In einer selten offenen Form für einen mittelständischen Initiator legte die Unternehmensgruppe fairvesta, Tübingen, auf einer Pressekonferenz eine Überprüfung ihres Geschäftsmodells durch externe Analysten vor. Hermann Geiger, Vorstand der fairvesta Holding AG begründete in seiner Einleitung den Schritt mit aktueller Berichterstattung in Printmagazinen. Moderator Hermann Kutzer, der in seiner 30-jährigen Zeit beim Handelsblatt sich als renommierter Börsenspezialist einen Namen machte, leitete in einen „Wirtschaftskrimi“ ein. Anonyme und modifizierte Informationen sollen von einem ehemaligen Berater und einer ehemaligen engen Mitarbeiterin als Beschafferin, einer Reihe von Medien in den letzten drei Jahren zugespielt worden sein. Ein Zusammenhang zur aktuellen Berichterstattung wurde jedoch nicht unterstellt, so dass fairvesta die externen Analysen in den Mittelpunkt stellte. Vorstand Geiger betont zur Einleitung, dass es bei fairvesta eine uneingeschränkte Mittelverwendungskontrolle und Mittelfolgekontrolle gäbe. Das bedeute, dass fairvesta selbst über keinen Cent der Anlegergelder oder der daraus resultierenden Erträge alleine verfügen könne, sondern nur gemeinsam mit dem Mittelverwendungskontrolleuer, einer unabhängigen WP Gesellschaft. Direkt im Anschluss an die PK resümierte Uwe Kremer, Chefredakteur von ′kapital markt-intern′: „Die präsentierten Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache. fairvesta ist der Ankündigung, Transparenz herzustellen, nachgekommen und hat damit sicher ein Zeichen für die Branche gesetzt.“ Aus „Der Immobilienbrief“-Sicht litt die PK unter der normalen Unkenntnis vieler Journalisten des zu Grunde liegenden Geschäftes der fairvesta, das auf Immobilien außerhalb des aktuellen Core-Mainstreams ausgerichtet ist. Erworben werden Immobilien aus Sondersituationen wie Bankverwertungen, Zwangsversteigerungen oder Fondsauflösungen. Die Kernkompetenzfelder sind günstiger Einkauf deutlich unterhalb der Gutachten vereidigter Sachverständiger, Asset Management mit Vermietungskompetenz und Verkauf der aufbereiteten Immobilien oder alternativ die Schaffung intelligenter Exit-Lösungen z. B. durch Verbriefungen für Anleger, die Rendite bzw. cash Flow kaufen wollen, ohne Immobilienmanagement betreiben zu müssen. Leerstände können dabei Wertschöpfungspotentiale darstellen, da der Kaufpreis regelmäßig auf Basis der Ist-Mieten mit zweistelliger Rendite ermittelt wird.


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So läge auch im zuletzt stark erweiterten Bestand die laufende Mietrendite nach Kosten bei etwa 10%, ergänzt Bevollmächtigter Otmar Knoll, der für die Immobilientransaktionen verantwortlich ist. Kapitalmarktrecht-Fachanwalt und Anlegerschutzanwalt Dr. Heinz O. Steinhübel, der selber zuvor noch nie mit fairvesta befasst war, hat sich einen großen Teil der Fonds, bzw. alle Volumen-Publikumsfonds vollständig angeschaut. Steinhübel stellt einleitend fest, dass „... wir alle wichtigen Unterlagen einsehen durften. Wir haben für die von uns geprüften Fonds für sämtliche Objekte die Fondsordner mit Kauf-, Verkauf-, Miet- und Notarverträgen sowie Immobilienwertgutachten etc. ebenso untersucht, wie für die Fondsgesellschaften umfangreiche Unterlagen von den Gesellschaftsverträgen bis hin zu den Berichten der Wirtschaftsprüfer“. Es wurden dabei eingesehen: Sämtliche Fondsobjekt-Ordner, Immobilienwertgutachten von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen, notarielle Kaufverträge hinsichtlich der Erwerbs- und Veräußerungsvorgänge, Grundbuchauszüge der einzelnen Immobilienobjekte, Gesellschaftsverträge der geprüften FairvestaFonds, Emissionsprospekte, jährliche Geschäftsberichte der Fondsgesellschaften, Jahresabschlüsse (erstellt durch Steuerberatungsges.), Prüfberichte der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Kurz-Exposés für den Anlegerbeirat mit den jeweiligen kalkulatorischen Kerndaten, Kaufempfehlungen des Anlegerbeirats und die FairvestaÜbersichten über den jeweiligen Vermietungsstand. Die Prüfungstätigkeit bezog sich auf die Immobilien, die Kaufpreise, die Vermietung, den Verkehrswert, die Grundbücher und die Einhaltung der Investitionskriterien. Die Prüfungsergebnisse: In allen Fällen liegen die Kaufpreise der Immobilien deutlich (30 bis 50%) unter den gutachterlich festgestellten Verkehrswerten. FairvestaFonds sind immer als Eigentümer im Grundbuch eingetragen oder haben Auflassungsvormerkungen. Mit einer Ausnahme, bei der eine Finanzierung übernommen werden musste, sind alle Immobilien mit Eigenkapital finanziert (keine Belastung in Abt. III). Alle Immobilienwertgutachten wurden von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen erstellt. Mögliche journalistische Störgefühle in Bezug auf Bewertungen müssten entsprechend mit den vereidigten SV diskutiert werden. Bei den 46 durchgeführten Verkäufen lagen die Verkaufspreise deutlich oberhalb des Einkaufs. Lediglich in einem Fall wurde eine Immobilie aus einem Handelsfonds mit 100% Gesellschafterbeschluss als Startportfolio in einen neuen Fonds, der erst danach platziert wurde, verkauft. Daneben gab es keine Innengeschäfte.

Mit einer statistischen, quantitativen Analyse ging Georgi Kodinov von der Dextro Group Germany GmbH eher wissenschaftlich an die Analyse des Bestandes und der Fonds heran. Dextro ist spezialisiert auf quantitative Analysen und statistischsimulative Modelle, die regelmäßig im Risikomanagement von Großbanken angesiedelt sind. „Wir haben alle fairvestaFonds in unsere Portfoliomodelle aufgenommen. Dabei hatten wir uneingeschränkten Zugriff auf die Kauf-, Verkaufs-, Miet- und Notarverträge“, bestätigt Kodinov den umfangreichen Datenzugriff. Dabei werden mit Hilfe einer aufwendigen Modellierung künftige Kosten, Einnahmen und Risiken geschätzt und unter Abzinsung im konkreten Fall von über 8 % für den Anteilswert ein Fair Value für jeden Fonds ermittelt. Der Fair Value der Fonds liegt zwischen 103 und 151%. Ein Fonds wurde mit Faktor 1,62 aufgelöst. Otmar Knoll, fairvesta

Knoll ergänzte die externe Analyse durch Einblick in Verwertungsergebnisse. Bei den in den Medien angeführten Negativbeispielen kamen die von Knoll dargestellten Sachverhalte zu deutlichen Unterschieden gegenüber den detaillierten Mediendarstellungen, deren Herkunft für die dargestellten Prärie-Immobilien ungeklärt blieb. Alle Anleger erhalten entweder Gutschriften von 6,5%, die thesauriert werden, oder aber Ausschüttungen in Höhe von 6,5%. Alle Ausschüttungen wurden prognosegemäß durchgeführt. Alle Ausschüttungen sind durch Mieterträge bzw. Gewinne gedeckt und damit anders als bei klassischen steuerorientierten Immobilien- oder Schiffsfonds endgültig. Die anschließende Diskussion mit den eher kritischen Journalisten der vorherigen Berichterstattung ging sehr stark auf Darstellungsdetails und die detaillierten Objektdaten einzelner Fondsobjekte ein. Bei 290 Objekten war das wenig ergiebig und konnte auch nicht immer aus dem Stegreif beantwortet werden. Verständlicherweise fehlende Detailkenntnis des Nischengeschäftes führte zu traditionellen Nachfragen, warum denn jemand billig verkaufe. Insgesamt lässt sich eine Prägung der Analyse durch die klassische Medien-Berichterstattung über den CoreImmobilienmarkt erkennen. Dabei wird vernachlässigt, dass 90% des Immobiliengeschäftes außerhalb der CoreInvestitionsmärkte stattfindet. Zudem stehen Investoren


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mangels Fremdfinanzierung der nicht zu „ratenden“ Immobilien (-portfolios) in Außenlagen mit Leerständen eben nicht Schlange. Kapazitäts-, Regulierungs-, Sanierungs-, Vermietungs- oder auch Konsortialprobleme führen bei Banken oft zu schnellem und leisem Problemlösungsinteresse. Hier ist entsprechender Markzugang nötig. Fazit: An den Kernkriterien des FairvestaGeschäftsmodells der vollen Eigenkapitalfinanzierung, keiner alleinigen Verfügung über das Kapital, der Bankenunabhängigkeit, der hohen effektiven Mietrendite des bisherigen Geschäftes, des Marktzugangs für 200 Mio. Euro Immobilieneinkauf im Jahr und der durchgeführten und verdienten Ausschüttungen gab es am Ende nur vereinzelte Zweifel. Bei Anlegern herrscht Ruhe. Die sonst so aktiven Anlegerschutzanwälte sind ebenfalls nicht im Ge-

schäft. Allerdings gibt das von Knoll beschriebene Umfeld, das Wettbewerb in den sehr persönlichen Bereich trägt, sehr zu denken. Das ist nicht die Welt, die „Der Immobilienbrief“ kennt. Beweismittel für eine rechtliche Klärung sollen lt. Knoll vorliegen. Die Konferenz-Teilnehmer erhielten 2 Ordner Material. Ansonsten macht Fairvesta kein Hehl daraus, dass die Medienberichterstattung sehr geschadet hat. Betroffen seien der verunsicherte Vertrieb und der Immobilieneinkauf, da ja der Banken-Marktzugang auf Performance, Verschwiegenheit und gutem Ruf beruhe. Banken seien im Rahmen der Compliance gehalten, auf die Unbescholtenheit der Geschäftspartner zu achten. Er bittet deshalb um sorgfältige Recherche insbesondere vor dem Hintergrund möglicherweise externer und modifizierter Informationen. □  

Das wünscht Ihnen das Team der Research Medien AG


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Impressum Rheda-Wiedenbrück, T: 05242901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de, Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) Immobilienredaktion: Dr. Thomas Beyerle, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Uli Richter, Werner Rohmert Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Berlin: Karin Krentz Frankfurt: Christina Winckler München: Alexander Heintze/Thomas Döbel (u.v.a.) Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Partner, Köln; Dr. Philipp Härle - Tilp RA, Berlin; Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Christopher Garbe (Garbe Unternehmensgruppe/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.), Andreas Schulten (Bulwien AG) Wissenschaftliche Partner: Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule BadenWürttemberg Stuttgart) Prof. Dr. Robert Göötz (Studiendekan/FRICS; Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Geislingen) Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 901-250, F.: 05242 - 901-251 Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. Bildquellen: fotolia.com Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder. stellv.: Dr. Karina Krüger-Junghanns

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden: Abercrombie & Fitch (13), Aberdeen Pan-Nordic Fund (17), Aengevelt (23), Amazon (23,24), aurelis Real Estate (6), BFW Nord (23), BKS (18), BNPPRE (6,14,21), Bouwfonds (15), BPT Group (22), CA Immo (21), Catella Real Estate (6,17), CBRE (17,20,22), Clifford Chance (22), Colliers International (6), Deka (10,18), Deutsche Hypo (10), Dextro Group Germany (25); DFV (2), DIC Asset (18), dm (23). Dormy (17), Douglas (23), Dundee International (21), Ebay (23), Ebertz & Partner (11), EBZ (7), fairvesta (12,24,25,26), Garbe Logistik (16), GdW (21,22), GIG Grundbesitz Immobilien AG (14), Grundeigentümerverband Hamburg (22), Hamburg Trust (24), Hamburgische Investitions- und Förderbank (22), HVL Unternehmensgruppe (22), Hypovereinsbank (6), iii-investments (6), Ikea (17), Immac (2), Immobilienmanager (19), Intersport (18), IVG (17), Jones Lang LaSalle (2,5,6,8,9,15,20,22,23), KGAL (17), Kilpatrick Townsend (17), LaSalle Investment Management (14,15,16), Lovells (18), MAQS (17), Nord L/B (10), notebooksbilliger.de (24), OC&C Strategy Consultants (23), P&C (18), Pamere Asset Management (18), Patrizia (21), Plastal Industri AB (22), Postbank (18), Primark (5), Project Gruppe (21), publity Finanzgruppe (5,9), Real I.S. (13), RIMC International (2), RWE (14), Salad and Smoothies (22), Schroder Property (22), SEB Asset Management (21,22), Sontowski & partner (4), Stock Aders + Partner Rechtsanwälte (6), Stuttgarter ersicherungsgruppe (18), Tenzing (17), TLG (4), Union Investment (21,24), UPM Kymmene Corporation (24), Zalando (23), Zara (23), ZBI Zentral Boden Immobilien (8).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden: Aengevelt, Mark (24); Barth, Andreas (17); Bürkle, Thomas S. (10); Gedaschko, Axel (22); Geiger, Hermann (24); Herford Dr., Verena (24); Hinrichs, Hela (8,9); Ingram, Gregory (17); Jochem, Martin (14); Kirchner, Meike (22); Knoll, Otmar (25); Kottmann, Bernd (17); Kutzer, Hermann (24); Leichnitz, Wolfhard (17); Louvard, Francis (17); Olek, Thomas (5); Piepenburg, Horst (17); Pörschke, Frank (2,4,5), Reul Georg (17); Riegler Dr., Johannes-Jörg (10); Ritter, Jörg (20); Schelsky, Simone (14); Scheunemann, Helge (4,6,8); Schneider, Martin (22); Skala, Vaclav (22); Steinhübel Dr., Heinz (25); Stüven, Heinrich (22); Thomas, Wendy (2)


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 1

Nr.: 73

Liebe Leser,

51. KW /20.12.2013

Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

1

Interview mit Andreas Dahlke, GF Situs GmbH

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Europacity wächst weiter

5

Aengevelt: Hohes Interes- 6 se am Immobilienmarkt BulwienGesa untersucht Neubau-ETW-Projekte in Ostberliner Stadtteilen

8

LBS: Eigentumswohnungen werden teurer

10

Guide Michelin kürt Berlin 11 zur Gourmethauptstadt Hugo an der Spitze

12

Impressum

13

das kann ich mir gut vorstellen – wie in den Vorstandsetagen des technologischen Weltkonzerns Siemens die Köpfe rauchen. Die kriegen aber auch nix fertig, noch nicht mal so eine lumpige Entrauchungsanlage auf dem künftigen Großflughafen BER. Auch die Deutsche Bahn wartet mehr als zwei Jahre auf acht Doppelzüge einer neuen Generation von ICEs, Lieferant: Siemens. Nun kann die Bahn froh sein, wenn wenigstens 2 (zwei!) Halbzüge noch vor dem Weihnachtsrummel eintreffen – und auch fahren. Aber Siemens hat es mit dem BER und auch der DB nicht so sehr. Chef Joe Kaeser meinte doch Anfang Dezember vor Studenten der TU München sinngemäß, wann der Flughafen überhaupt fertig werde, sei „nicht relevant“. Es reiche völlig, ,,wenn er in fünf bis zehn Jahren eröffnet wird“. Angesichts dieser Chuzpe muss man sich doch verwundert die Augen reiben. Ja, Herr Kaeser geht’s noch? Sie haben doch erst im Oktober den Auftrag für den Umbau dieser Anlage innerhalb von 18 Monate erhalten, den Vertrag unterschrieben. Und nun das? Aber leider, so wird kolportiert, sei die Frist „18 Monate“ nicht näher definiert … Nur, Herr Kaeser hat die Rechnung ohne Herrn Mehdorn, BER-Flughafenchef, einst DB, einst Air Berlin, gemacht. Der verfasste einen Brief wütenden Inhalts, ist die Rede. Sogar mit einer Anspielung auf die immer noch nicht gelieferten ICEs (wegen Softwaremängel). Inzwischen sollen die Wogen ein wenig geglättet sein und Kaeser einen Besuch auf der BERBaustelle zugesagt haben. Mal sehen, was bei dem Besuch der Bayern, die einst Berliner waren (der Konzern wurde 1847 in Berlin gegründet), herauskommt. Aber die Meinung von Kaeser passt ins Bild – bloß nicht Berlin, und schon gar nicht autark und überhaupt nicht mit GroßFlughafen. Das meinte schon vor Jahren Düsseldorfs Flughafen-Chef, und die Münchner Flughafengesellschaft breitete so manchem kompetenten BER-Manager den roten Teppich aus, um die Konkurrenz aus Berlin klein zu halten. Das ist ja bisher ganz gut geglückt. Auch die Personalie Wiederbesetzung des Posten des AR-Vorsitzenden der Flughafengesellschaft mit Klaus Wowereit, Regierender Bürgermeister von Berlin, birgt Zündstoff. Zur Klärung: Wowereit hat sich nicht darum gerissen, das Vorschlagsrecht lag beim Land Brandenburg. Bund und Land hatten signalisiert, dass sie Wowereit mitwählen würden. So mancher aus dem Publikum, das es immer „besser“ weiß, hatte sich für einen Außenstehenden ausgesprochen. Doch: Das Unternehmen ist ein staatliches, von Bund und zwei Bundesländern. Und trotzdem ist es immer wieder erstaunlich, wie der Bund besonders das Land Berlin und damit die Bundeshauptstadt mit all den schier übermächtigen Aufgaben allein lässt.

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Haben Sie eine gute Zeit – und bleiben Sie uns gewogen! Karin Krentz Liebe Leser, genau hier, bestens positioniert, könnte Ihre Anzeige zu Ihrem Unternehmen stehen. Eine fachkundig aufbereitete Werbung erreicht Ihre Zielgruppe hier am schnellsten und zudem eindrucksvoll – jeden Monat, ganz sicher. Und Sie machen mit wenig Aufwand Ihr Unternehmen einem breiten Leserkreis aus Immobilienexperten aller Branchen bekannt. Kontakt: info@rohmert-online.de Telefon: 0524901250 Mediadaten: www.rohmert-medien.de


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Personalien Die ACREST Property Group verstärkt sich weiter und hat Lutz Schilbach (43) zum 1.11.2013 als Head of Technical Project Management und Construction Procurement gewinnen können. Lutz Schilbach kommt von der TAG Immobilien AG, wo er neben Aufgaben im strategischen Immobilienmanagement als Geschäftsführer der TAG StuttgartSüdtor Projektentwicklungs GmbH & Co. KG ein Neubauprojekt mit einem Volumen von über 65 Mio. Euro mit verantwortete. Bereits seit dem 1. August verstärkt Katharina Weidlich das Vermietungsteam der Catella Property am Standort Berlin. Zuletzt war sie für den Projektentwickler Strauss & Partner tätig, wo sie unter anderem im letzten Jahr die Vermietung an die Zalando GmbH mit 20.000 qm im Projekt Hotel +Office Campus Berlin an der O² World erfolgreich betreute.

Wieder restauriert: Gartenpavillons und Brunnen aus Muschelkalk; Quelle: Situs

Der Immobilienbrief Berlin im Gespräch mit Andreas Dahlke, Geschäftsführer Situs GmbH und Immobilienökonom (ebs) über … den Leidensdruck durch Ämter, den Paten als Zufall und Potenziale der Metropole Berlin in den Randlagen SITUS GmbH Grundstück + Projekt Berlin ist seit dem Jahr 1998 am Markt aktiv. Das Unternehmen leistet Projektentwicklung und wirtschaftliche Baubetreuung besonders im Wohnungsbau. Das Leistungsspektrum reicht von der Beratung in immobilienwirtschaftlichen Fragen über Projektentwicklung bis hin zur vollständigen Realisierung. Dabei werden vom Konzept zum Projekt juristische und baurechtliche Voraussetzungen geschaffen, Nutzungskonzepte und baulichen Lösungen erarbeitet, die Planung organisiert, Kosten kalkuliert, Dienstleiter ausgewählt und schließlich das Projekt auch vermarktet. Dabei konzentrierte sich Situs bisher auf innerstädtische Sanierungsvorhaben von Wohn- und Gewerbeimmobilien zentralen Citylagen, beweist zugleich auch seine hohe Kompetenz in der Entwicklung und Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden wie zur Zeit dem Ludwig-Hoffmann-Quartier in Berlin-Buch mit der Wahrnehmung von Bauherren-Aufgaben. Das ehemalige Krankenhaus-Areal hatte Situs im Jahr 2012 vom Liegenschaftsfonds Berlin in einer großen Ausschreibung erworben – das beste Konzept erhielt den Zuschlag.


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Personalien Das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Finanzen, hat Birgit Möhring mit Wirkung zum 1. Dezember zur Geschäftsführerin der Liegenschaftsfonds Berlin Verwaltungsgesellschaft mbH bestellt. Sie ist die Nachfolgerin von Holger Lippmann, der nach 13-jähriger erfolgreicher Tätigkeit auf eigenen Wunsch in die Berliner Verwaltung zurückkehrt.

Am Wissenschafts- und Gesundheitsstandort Berlin-Buch werden Wohnungen dringend benötigt. Der gilt mit über 6000 Arbeitsplätzen und namhaften Ansiedlungen wie dem Helios Klinikum, dem Campus Berlin-Buch mit Wissenschafts-, Gesundheits- und BiotechPark, darunter das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, das LeibnizInstitut für Molekulare Pharmakologie und die Klinischen Forschung Charité Campus Buch, sowie dem Immanuel Krankenhaus und rund 50 weiteren Facharztpraxen und Pflegeeinrichtungen wieder als der Standort für Wissenschaft und Medizin nicht nur in Deutschland. Immerhin arbeiten hier über 100 Wissenschaftler aus 37 Nationen. Um all das auch Realität werden zu lassen, geht Situs dabei in Vorleistung mit Entwicklung von Ideen, Akquisition und Bewertung, Markt- und Standortanalysen, Wirtschaftlichkeitsprognosen, Planungskonzepten und Prüfung der technischen Machbarkeit sowie entsprechenden Marketingkonzepten. Frage: Wie ist Ihre Beziehung zu Berlin? Meine Beziehung zu Berlin ist ausgesprochen emotional geprägt. Ich bin hier aufgewachsen und ich lebe gern hier. Der Wandel der Stadt in den letzten beiden Jahrzehnten hat viel mit meinem eigenen Leben zu tun. Frage: Worin sehen Sie den größten Beitrag Ihres Unternehmens für eine positive Akzeptanz des Standorts Berlin?

Die Juristin übernimmt die alleinige Geschäftsführung des Unternehmens und ist für zunächst drei Jahre bestellt. Der bisherige Geschäftsführer Holger Lippmann verantwortete die 13jährige erfolgreiche Tätigkeit des Liegenschaftsfonds von 2001 bis 2013. Birgit Möhring war zuletzt Prokuristin und Mitglied der Geschäftsleitung der Berliner Immobilien Management GmbH (BIM).

ADI Berlin: Der Kontaktstudiengang Immobilienökonomie startet am 24. Februar 2014! Informieren Sie sich jetzt über Ihre Zulassungsmöglichkeiten! Ihr Ansprechpartner in Berlin: Dipl.-Kfm. Marcus Hübner, Tel.: 0172 / 783 79 66, E-Mail: huebner@adi-akademie.de + staatl. verliehenes Diplom + RICS-akkreditiert + berufsbegleitend + ein starkes Netzwerk + www.adi-akademie.de


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Deals Das neu gegründete Unternehmen Sign Ways GmbH mietet zum 1.3.2014 mit ca. 300 qm Hallen- und 100 qm Bürofläche langfristig die letzte freie Einheit der Phase 1 des Business Quarters im SEGRO Park Berlin-Airport.

Wir haben in Berlin viel saniert und neu gebaut und damit sicher dazu beigetragen, dass sich für viele Berliner die Wohnqualität deutlich verbessert hat. Zum anderen haben wir einiges dafür getan, damit wichtige Denkmale der Stadt erhalten wurden und heute neu genutzt werden können. Wir verweisen gern auf den LudwigPark, an dessen Entwicklung wir wesentlich mitgewirkt haben und natürlich auf unser aktuelles Projekt – das Ludwig- HoffmannQuartier. Hier werden mehr als 500 bezahlbare Wohnungen in einem sehr schönen Umfeld entstehen. Zwei Schulen (eine Evangelische Grundschule und einen Montessori-Schule mit gymnasialer Oberstufe) haben schon eröffnet. Weitere Bildungseinrichtungen und Gewerbeflächen werden folgen. Frage: Das Finanzierungsklima im Allgemeinen ist rauer geworden. Wie gehen Sie bzw. Ihr Unternehmen mit dem Leidensdruck um? Oder ist gar keiner? Wir sind finanziell gut aufgestellt und arbeiten mit unseren Finanzierungspartnern langfristig zusammen. Allerdings kann durch lange Bearbeitungszeiten mancher Ämter spürbarer Leidensdruck entstehen. Wenn beispielsweise eine Baugenehmigung mit großer Verzögerung ausgereicht wird, kann das schmerzhafte Konsequenzen für die Liquiditätssituation eines Unternehmens haben, im schlimmsten Fall eine Investition gänzlich in Frage stellen. Frage: Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden?

Die LaSalle Investment Management Kapitalanlagegesellschaft mbH (LaSalle KAG) erwirbt für einen von ihr gemanagten Spezialfonds eine Büroimmobilie in der

Da stand der Zufall Pate. Ich suchte nach dem Studium Arbeit und nahm eine Stelle bei einem Projektentwickler an, der medizinische Einrichtungen plante und baute. Der Gegenstand Immobilie war interessant. Kurze Zeit später habe ich mich selbständig gemacht. Frage: Wie schätzen Sie die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes im Allgemeinen und speziell in Ihrem Tätigkeitsbereich ein?

Rosenstraße von Banco Bilbao Vizcaya Argentaria S.A. über CBRE. Das gemischt genutzte Gebäude hat

Berlin hat nach wie vor außerordentlich hohes Entwicklungspotenzial. Die Nachfrage ist stark. Allerdings sollten sich Käufer nicht allein auf die 1A-Lagen konzentrieren, da sind die Preise derzeit fast ausgereizt. Im Ludwig Hoffmann Quartier in Berlin-Buch bekommen Sie neu sanierten Wohnraum für um die 3.000 Euro pro Quadratmeter – und das im Denkmal. In komplexen eine Fläche von ca. 7.000 qm Quartiersentwicklungen jenseits von Mitte liegen erhebliche Möglichkeiten. Und genau hier und ist zu 100% mittelfristig sehen wir auch unsere Spezialisierung. vermietet – u. a. sondergeFrage: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren? nutzt durch ein „Hostel“. Wir werden 2017 die Entwicklung des Ludwig-Hoffmann-Quartiers mit seinen rund 30 Einzelprojekten auf über 28 ha und einer Gesamtinvestitionssumme von mehr als 200 Mio. Euro abUnion Investment Real geschlossen haben. Dann suchen wir neue Herausforderungen bei der Entwicklung von innerEstate GmbH erwirbt die im städtischen Quartieren, gern mit der typischen Berliner Mischung aus Wohnen und Gewerbe. Juni 2013 fertig gestellte Frage: Wo birgt aus Ihrer Sicht die Metropole Berlin noch Potenzial in der StadtentwickDeutschland-Zentrale von lung und warum? Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland (MBVD) für rd. 88 Mio. Euro von CA Immo. Union Investment übernimmt das Objekt in ihren Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland. Das Bürogebäude umfasst eine oberirdische Bruttogrundfläche von gut 28.000 qm und ist für eine Laufzeit von 10 Jahren vollständig an MBVD vermietet.

Am Rand und in B-Lagen. Dort sind die Immobilien bisher nicht so hoch bewertet und bieten größeres Potential. Ganz entscheidend ist auch immer die verkehrliche Anbindung. Außerdem wird Berlin immer mehr mit seinem Speckgürtel verschmelzen, es entsteht ein einheitlicher Lebensraum. Das kurbelt die Nachfrage am Stadtrand an, weil hier die nötige Wohn- und Gewerbe-Infrastruktur entstehen muss. Frage: Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin? Der Prenzlauer Berg – hier bin ich zu Hause. Frage: Ihre Lieblingsimmobilie? In jedem Fall unser aktuelles Projekt – das Ludwig Hoffmann Quartier. Es ist eine echte Herausforde-

Typisch Prenzlauer Berg: Der Wasserturm am Kollwitz-Platz; Quelle: degewo


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 5 rung, ein wirtschaftlich interessanter Gegenstand, aber eben auch einfach eine schöne Immobilie mit einer interessanten Geschichte. Frage: Und mit wem aus der Immobilien- oder Finanzbranche würden Sie einmal gerne zum Mittag/Abendessen gehen und warum?

Deals Die R+V Versicherung hat das Einkaufs- und Dienstleistungszentrum "Tempelhofer Hafen" erworben. Wie Thomas Daily berichtet, ist Verkäufer die Objektgesellschaft Tempelhofer Hafen GmbH & Co. KG, hinter der nach TD-Informationen die IKB steht, die den Komplex zwischen 2007 und 2009 zusammen mit der HLG entwickelt hatte. Verianos hat den Deal nach eigenen Angaben seit 2011 "bis zum Abschluss vorbereitet und gesteuert". Das Center umfasst rd. 75.000 qm BGF, davon rd. 36.000 qm Handelsfläche. Die Käuferin wurde von Ashurst, die Verkäuferin von White & Case juristisch beraten. Zum Kaufpreis wurde nichts bekannt. Im Jahre 2010 hatte Arab Investments dem Vernehmen nach rd. 145 Mio. Euro für den Komplex geboten, die Verhandlungen aber letztlich abgebrochen. Die Verlagsgesellschaft luna media GmbH mietet rd. 390 qm Bürofläche in der Zimmerstr. 90 in Mitte von TLG Immobilien über CBRE. Mit der Vermietung ist das Objekt am Checkpoint Charlie voll vermietet. Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von 5 Jahren. In Berlin wird die luna media einen neuen Verlagsstandort eröffnen.

Ich würde gern mit Unternehmern dieser Branche reden, die die Entwicklung des eigenen Unternehmens ganz bewusst in einen Zusammenhang zur Entwicklung der Stadt stellen, die über den Tellerrand der eigenen Interessen hinaus, sehr wohl das Ganze sehen. Mit denen würde ich gemeinsam darüber nachdenken, wie aus dieser Stadt, die meiner Meinung nach immer noch am Anfang ihrer Entwicklung als Weltmetropole steht, ein Ort werden kann, in dem Menschen gern und gut leben. Anm. Zum Ludwig-Hoffmann-Quartier und Standort Berlin-Buch lesen Sie bitte auch Der Immobilienbrief Berlin Nr. 56 / 26.7.2012 (Wohnen im Denkmal) und Der Immobilienbrief Berlin Nr. 58 /14.9.2012 (Interview Profi-Partner)

Neues aus der Hauptstadt CA Immo baut neben Tour Total einen „kleinen Bruder“ Die Europacity wächst weiter Karin Krentz Der Bauboom in der Europacity am Hauptbahnhof in Berlin hält weiter an. Südlich des Bahnhofs gegenüber dem Kanzleramt investiert die österreichische CA Immo aus Wien wieder in ein neues Bürogebäude 27 Mio. Euro und hat sogar schon einen Ankermieter. 4.700 qm bezieht Finanz- und Vermögensberater MLP und bündelt hier seine Kräfte aus neun in Berlin verstreut liegenden Standorten. Nach den drei Hotelbauten (Meininger, InterCity und Steigenberger) sowie dem Tour Total (Deutschlandsitz des französischen Konzerns) mit seinen 17 Etagen (Investitionsvolumen 66 Mio. Euro) und dem John-F-Kennedy-Haus (Grundsteinlegung Sommer 2013, Hauptmieter White & Case, Jones Lang LaSalle) ist es das sechste Investment des Konzerns in der Europacity. „Wir sind froh, dem Total-Hochhaus einen kleinen Bruder geben zu können“, erklärte verschmitzt Henrik Thomsen, ab Januar 2014 Group Head Development für die CA Immo-Standorte Berlin, Frankfurt, München sowie Mainz und weiterhin Niederlassungsleiter Berlin. Das insgesamt rd. 10.000 qm Bruttogrundfläche umfassende Bürogebäude Monnet 4 grenzt an den bereits im Jahr 2012 von CA Immo fertig gestellten Tour Total. Mit dem Abschluss des Mietvertrages ist das Gebäude bereits vor Baubeginn zu rund 47% vermietet. Der Baustart für das Gebäude ist für Anfang 2014 vorgesehen. Die Fertigstellung soll bereits im Frühjahr 2015 erfolgen. Für das Berliner Architekten-Büro Barkow Leibinger ist es nach dem Tour Total bereits das zweite Gebäude in der Europacity, das sie verantworten. Wie der Total-Tower besticht auch dieses Gebäude durch eine helle Fassade, dieses Mal aus Glas und feinen Aluminium-Lamellen. Wie alle Neubauten der CA Immo wird auch das Gebäude Monnet 4 unter Einhaltung strenger Nachhaltigkeitskriterien als Green Building realisiert. Beson-

Europacity: Bürogebäude Monnet 4 ((Visualisierung); im Hintergrund Tour Total; Quelle: CA Immo


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 6 deres Augenmerk liegt dabei auf der Energie- und Flächeneffizienz sowie auf der Aufenthaltsqualität und dem Komfort für die Nutzer des Gebäudes.

Deals Die GewerbesiedlungsGesellschaft (ORCO-GSG) verzeichnet im Campus Charlottenburg - rund um die Technischen Universität Berlin, die Universität der Künste und weitere Forschungseinrichtungen - eine große Nachfrage. Das Online-Kunst- und Auktionshaus, Auctionata Auktionen AG, erweitert seinen Mietvertrag in der Gebauer Höfen um 700 qm. Die 34.000 qm umfassenden Gebauer Höfe in der Franklinstraße 9-15a wurden im 19. Jahrhundert errichtet und bieten heute Gewerbeflächen, die sich sowohl als Büro- oder Geschäftsräume als auch als Werkstatt oder Produktionsstätte eignen. Außerdem hat die ORCOGSG mit der SEMI Advanced Technology Germany GmbH, der europäischen Niederlassung des globalen Verbandes der Halbleiterindustrie SEMI, einen neuen Mietvertrag über rd. 300 qm in der Helmholtzstraße 2-9 in Charlottenburg abgeschlossen. Der sanierte GSG-Hof Helmholtzstraße wurde um 1900 als Glühlampenwerk Siemens & Halske errichtet und später von OSRAM zur Glühbirnenproduktion genutzt. Heute bietet er auf 34.000 qm 179 Büros, Gewerberäume und Fabriklofts.

„Das neue Gebäude hat eine sehr gute Lage und ermöglicht uns am Standort Berlin einen modernen Auftritt. Mit dem Umzug in das Beratungszentrum erhöhen wir somit die Sichtbarkeit von MLP vor Ort und bieten unseren Kunden mehr Serviceleistungen sowie eine noch bessere Erreichbarkeit“, lobt Oliver Liebermann, für Berlin zuständiger Bereichsvorstand bei MLP. Bruno Ettenauer, CEO der CA Immo sieht mit der Realisierung dieses Gebäudes die Präsenz des Unternehmens in der „dynamisch wachsenden Europacity“ gestärkt. „Die Zentralität des Quartiers und das moderne Umfeld überzeugen immer mehr Unternehmen, ihren Standort hier hin zu verlegen. Das Gebäude Monet 4 passt zudem mit seiner Größenordnung optimal in unsere Investment- und Portfoliostrategie“, so Ettenauer. Auch das Umfeld wird stimmen – Wohnen im grünen In den nächsten zwei Jahren bis 2016 wird aus der unansehnlichen Heidestraße (hier auch B 96) ein ansehnlicher 38 m breiter Boulevard mit einem begrünten Mittelstreifen, die Stein- und Geröllwüste schwindet. „Eine kleine Million“ nimmt CA Immo dafür in die Hand, auch wenn das Straßenausbaubeitragsgesetz in Berlin gekippt ist und das nun eigentlich Sache der Stadt ist. Ebenso werden die Freiflächen am Hamburger Bahnhof bis zum Jahr 2015 für 3 Mio. Euro entwickelt, die Jury-Sitzung für den entsprechenden Wettbewerb entscheidet im März 2014 über die endgültige Gestaltung. Zudem realisiert CA Immo mit Hamburg Team (ein Joint Venture 50:50) in der Heidestraße 520 Wohnungen auf vier Baufeldern MK 9 – 12 in Abhängigkeit vom Baurecht, die zum Teil auch städtischen Wohnungsgesellschaften oder Genossenschaften zum Kauf angeboten werden sollen. Damit keine Langeweile in der Architektur entsteht, seien drei Architekten beauftragt worden. Und was kam heraus? Das Areal der Europacity ist mit 40 ha doppelt so groß wie der Potsdamer Platz und bietet im Zentrum Berlins vielfältige Potenziale für weitere Ansiedlungen. Haupteigentümer der Flächen des Projektgebiets sind CA Immo (ca. 20 ha), die Deutsche Bahn AG (ca. 10 ha) sowie das Land Berlin (ca. 6 ha). Abzüglich der im Sommer 2012 veräußerten Grundstücksflächen in Berlin verfügt CA Immo derzeit noch über rund 2,3 Mio. qm. Landreserven bzw. Baugrundstücke in Deutschland. In der Europacity hat CA Immo im Jahr 2012 eine Gesamtfläche von 16.305 qm an Investoren veräußert, zuzüglich 900.000 qm in Lichterfelde.

Aengevelt sieht unverändert hohes Interesse am Berliner Immobilienmarkt – Starker Standort Das Interesse nationaler und internationaler Investoren an der deutschen Bundeshauptstadt ist anhaltend groß. Durchaus berechtigt:

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So wuchs Berlin in den letzten beiden Jahren um rd. 85.000 Einwohner und damit um die Größe einer typischen Mittelstadt.

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Gleichzeitig legte auch die Wirtschaftsleistung in Berlin überdurchschnittlich zu und wächst seit nunmehr rund zehn Jahren stärker als im Vergleich zum gesamten Bundesgebiet. Das gilt auch für 2013. Nach Analysen der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung erreicht das Wirtschafts-wachstum Berlins mit einem Plus von 1,4% einen deutlich höheren Wert als Deutschland insgesamt (0,5%).

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„Deshalb „stehen“ so viele Investoren auf Berlin“, sagt Peter Starke, Sprecher der Investment-Sparte Aengevelt und Niederlassungsleiter Berlin, und ergänzt: „Die Kapitalanleger agieren größtenteils immer noch risikoavers und präferieren deshalb Immobilien in guten Lagen deutscher Wachstumskerne. In Berlin kommt neben den exzellenten


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 7 Rahmendaten noch der „Hauptstadtbonus“ dazu sowie das im internationalen Vergleich für eine Hauptstadt immer noch günstige Preisniveau.“ Büromarkt hinter den Erwartungen

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umgesetzt. Im Vergleichszeitraum 2012 fiel das Ergebnis mit rd. 420.000 qm deutlich höher aus.

Deals Der Deutschlandfonds der

In Berlin wurden innerhalb der ersten drei Quartale 2013 rd. 338.000 qm Bürofläche

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„Das ist deutlich hinter den Erwartungen, indessen nicht Folge einer verminderten Abschlussfreudigkeit“, kommentiert Peter Starke, und führt weiter aus: „Tatsächlich ist der niedrigere Flächenumsatz auf eine vergleichsweise geringe Anzahl von Abschlüssen bzw. Eigennutzerentscheidungen im Größensegment von 20.000 qm und mehr – wie

Skandinavischen BPT Group, BPT Hansa Lux SICAV-SIF, erwirbt den Landmark Office-Tower in Schöneberg in einem diskreten „off-market-Verfahren“. Das 16-geschossige Hoch haus befindet sich im Grenzbereich zwischen Schöneberg und Tempelhof in der Bessemerstraße. Die von der

z. B. die Großabschlüsse von Zalando im Jahr 2012 mit zusammen rd. 69.000 qm – zurückzuführen, während die Zahl der für Berlin mittelgroßen Abschlüsse bis 5.000 qm zugelegt hat.“ Der unterdurchschnittliche Flächenumsatz ist auch Folge des knapper werdenden marktgerechten Angebots an attraktiven und größeren zusammenhängenden Flächen an gefragten Bürostandorten. Dafür spricht neben der weiter auf unter 1,4 Mio. qm gesunkenen Angebotsreserve ein leichter Anstieg der Durchschnittsmieten auf 12,40 Euro pro qm, während sich die Spitzenmiete bei 22,50 Euro stabilisierte.

HVL Unternehmensgruppe  Da noch einige Gesuche im mittleren vierstelligen qm-Bereich am Markt sind, ist 2013 errichtete und im Eigenbeein Gesamtflächenumsatz von immerhin rund 500.000 qm erreichbar. Dieses Ergebnis stand gehaltene Immobilie liegt moderat unter dem Vorjahreswert (rd. 530.000 qm) und entspricht nahezu dem verfügt über eine GesamtMittel der jüngsten Dekade (2003-2012: rd. 507.000 qm). mietfläche von ca. 11.000 qm und ist nahezu vollständig Investmentmarkt über den Erwartungen vermietet. Der Kaufpreis be„2013 stand in Deutschland – neben München und Frankfurt am Main -–- Berlin ganz trägt annähernd 9 Mio. Euro.  oben auf der Einkaufsliste der Investoren“, fasst Peter Starke das Marktgeschehen zusammen und ergänzt: „Der Berliner Markt für Gewerbeinvestments wird 2013 mit vorDas zur französischen Etamaussichtlich 3,4 Mrd. Euro war nicht das Rekordergebnis aus 2012 – rd. 4,2 Mrd. Euro Gruppe gehörende DOB(ohne Baugrundstücke) – erreichen, indessen deutlich über dem 2011er TransaktionsKonzept 1.2.3 mietet 130 qm volumen – rd. 2,3 Mrd. Euro - liegen.“ Im Segment der Mietzinshäuser geht Aengevelt Verkaufsfläche im entstehenvon einem vergleichbaren Transaktionsvolumen wie 2012 (rd. 4,1 Mrd. Euro) aus. den Shopping Center Leipziger Platz 12 über Jones Lang LaSalle.

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Die GewerbesiedlungsGesellschaft (ORCO-GSG) schließt mit der Sedatech Europe GmbH, einem Groß handel für elektronische Bauteile, einen Mietvertrag über rd. 350 qm in der Köpenicker Straße 154 in Kreuzberg. Das Schmuckunternehmen PANDORA mietet rd. 35 qm Verkaufsfläche im DBB Forum, Friedrichstr. 166, von einem institutionellen Eigentümer über Jones Lang LaSalle.

Gründe für das rückläufige Ergebnis sieht Starke auf der Angebotsseite: „Das Interesse an Berliner Immobilien ist unverändert hoch, und es werden zunehmend auch Nebenlagen nachgefragt, allein, das marktgerechte Angebot ist mittlerweile stark begrenzt.“ So wirkt sich das anhaltend niedrige Zinsniveau vor dem Hintergrund des finanzkrisenbedingt hohen Sicherheitsbedürfnisses limitierend auf die Verkaufsbereitschaft vieler Bestandshalter aus. Insgesamt sieht Starke in Berlin – analog zu den anderen deutschen Metropolen – indessen einen unverändert deutlichen Nachfrageüberhang nach Core-Objekten. Dies zeige auch die Entwicklung der Spitzenrendite im Marktsegment der Geschäftshäuser, die nach Analysen von Aenegvelt-Research im Jahresverlauf nochmals leicht um 5 Basispunkte auf rd. 4,5% nachgab. Im Wohninvestmentsegment liegen die Spitzenrenditen für Bestandsimmobilien mittlerweile sogar unter 4%.

Ausblick 2014

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Büromarkt

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Die Aussichten des Berliner Immobilienmarktes sind auch 2014 insgesamt gut: „Die Büroflächennachfrage bleibt rege. Aufgrund der positiven konjunkturellen Entwicklung kommt es dabei auch zu Flächenexpansionen. Nach unseren Analysen werden die marktfähigen Büroleerstände u.a. deshalb weiter sinken. Sowohl die mittleren als auch


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 8 die Mieten im Spitzensegment werden 2014 moderat steigen“, beschreibt Starke die Perspektiven am Berliner Büroflächenmarkt.

Deals Die Goldnetz e.V. mietete bereits zum 18. November ihre neuen 270 qm großen Schulungsflächen im Objekt Am Stichkanal 2 im Bezirk Steglitz. Catella Property war bei der Anmietung sowohl für den Eigentümer, als auch für den Mieter vermittelnd tätig. Potsdam: Die Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH hat mit der Amvicu GmbH einen langfristigen Mietvertrag über mindestens 10 Jahre im Nahversorgungscenter Weber Park in Babelsberg geschlossen. Die Amvicu wird im Januar 2014 auf rund 400 qm ein Sporttherapiezentrum in der Nordpassage des Centers eröffnen. Der Weber Park gehört zu dem von berlinovo gemanagten Fonds LBB 7. Das Medienunternehmen Optel Media Services GmbH mietet zum 1. Dezember 2013 neue Büroflächen im Charlottencarreé, Zimmerstraße 26-27. Catella Property war bei der Anmietung sowohl für den Eigentümer, als auch für den Mieter vermittelnd tätig. Das Fashionlabel Liebeskind mietet für seinen 3. Berliner Store rd. 120 qm Fläche am Hackeschen Markt über Jones Lang LaSalle.

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Investmentmarkt

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Im Investmentbereich sieht er bei den Spitzenrenditen hingegen kaum noch Spielraum hinsichtlich einer weiteren Renditekontraktion. Nach Analysen von Aengevelt wird es 2014 deshalb besonders spannend abseits des Mainstreams „Core“: „Nachdem im gewerblichen Investmentsegment und im Wohninvestmentsegment die Rendite für Bestandsimmobilien in Top-Lagen auf Werte um bzw. sogar deutlich unter 5% gesunken sind, gewinnen Projektentwicklungen in den nächsten Jahren wieder an Bedeutung. Während einige Investoren dabei weiterhin um das knappe Angebot langfristig vorvermieteter bzw. vorvermarkteter Projektentwicklungen konkurrieren, werden sich weniger risikoaverse und vor allem eigenkapitalstarke Investoren zunehmend Value Add-Produkten bzw. spekula-tiveren Neubauentwicklungen zuwenden.“

BulwienGesa untersucht Neubau-ETW-Projekte in Ostberliner Stadtteilen Die anhaltend hohe Nachfrage nach Eigentumswohnungen in den östlichen Innenstadtbezirken von Berlin und ihr beständig wachsendes Angebot veranlasste die BulwienGesa AG dazu, einen Vergleich der letzten fünf Studien zu erstellen. Hierzu wurden die Daten der Jahre 2009 bis 2013 ausgewertet. Analysiert wurden in der Vermarktung befindliche Neubauprojekte (ohne Baugruppenvorhaben), in denen ausschließlich oder in Anteilen fünf und mehr NeubauEigentumswohnungen realisiert werden. In Projekten, die aus Altbau- und Neubauwohnungen bestehen, wurde nur das Neubauvolumen analysiert. Die untersuchten Bauvorhaben befinden sich in den Stadtteilen Mitte, Friedrichshain und Prenzlauer Berg. Die wachsende Attraktivität des Eigentumswohnungsmarktes für viele Projektentwickler lässt sich deutlich in dem gesteigerten Bauvolumen der letzten Jahre ablesen. Während sich die Anzahl der geplanten Wohnungen im Betrachtungszeitraum der letzten fünf Jahre auf einem sehr ähnlichen Niveau befindet, nimmt ihr Anteil am gesamten Entwicklungsvolumen stetig ab. Hingegen steigt die Zahl der in Bau befindlichen Einheiten kontinuierlich an. Wurden im Jahr 2009 knapp 900 Neubau-Eigentumswohnungen in Bau registriert, hat sich ihre Anzahl bis zum Jahr 2013 mit 2.785 Wohnungen mehr als verdreifacht. Demzufolge stieg auch das gesamte Projektvolumen deutlich von 1.667 Einheiten auf 3.302 an. Vermarktete Wohneinheiten in Mitte fast verdoppelt Im Direktvergleich wird deutlich, dass insbesondere zwei Stadtteile ihr Entwicklungsvolumen hinsichtlich der vorgesehenen Wohneinheiten deutlich steigern konnten. Dies gilt in erster Linie für den Stadtteil Mitte, wo sich die Wohnungsanzahl auf 1.850 Einheiten fast verdoppelt hat. Friedrichshain konnte im Jahr 2012 die rote Laterne an Prenzlauer Berg abgeben und hat sein Entwicklungsvolumen enorm von 137 WE im Jahr 2009 auf 1.280 WE im Jahr 2013 gesteigert. In Prenzlauer Berg ist die Nachfrage nach Neubau-Eigentumswohnungen beständig hoch. Das sinkende Projektvolumen soll darüber nicht hinwegtäuschen. Jedoch wirkt die Flächenverfügbarkeit als begrenzender Faktor auf eine höhere Entwicklungstätigkeit. Flächenpotenziale werden in den östlichen Innenstadtteilen im Hinblick auf das Angebot immer wichtiger. Im Jahr 2009 betrug die Differenz der geplanten Wohnungen zwischen den Stadteilen mit dem größten und dem kleinsten Wohnungsangebot rund 900 Einheiten.


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 9 Diese Spanne wuchs bis 2013 auf rund 1.700 Einheiten an. Hieran lässt sich die Verfügbarkeit von Grundstücken in den Stadtteilen deutlich ablesen. Sie wird sich neben der ohnehin starken Nachfrage zu einem noch preisbildenderen Faktor entwickeln. Projektanzahl nimmt in Friedrichshain am stärksten zu

Deals Die GewerbesiedlungsGesellschaft (ORCO-GSG) hat mit der Wimdu GmbH einen Vertrag über 1.877 qm Bürofläche in der Gewerbeimmobilie Voltastraße 5 in Mitte abgeschlossen. Die Gewerbeimmobilie ist ein denkmalgeschützter Gebäudekomplex, der heute zum 100.000 qm großen Technologie- und Innovationspark Berlin (TIB) der ORCO-GSG gehört. Mieter sind vor allem Unternehmen aus den Branchen IT, Elektro-, Laser- und Medizintechnik, Medien und Forschung. Meyer Bergman hat vom Highstreet-Konsortium das Karstadt-Warenhaus am Hermannplatz in BerlinNeukölln erworben, berichtet Thomas Daily. Das 90.000 qm große Objekt, welches neben den Verkaufsräumen auch ein Parkhaus mit 680 Stellplätzen sowie Büroeinheiten und Wohnungen umfasst, wird in den Fonds Meyer Bergman European Retail Partners II (MBERP II) eingebracht. Die Immobilie wurde 1951 wieder aufgebaut und im Jahr 2000 saniert. Der Käufer wurde von CBRE, Simmons & Simmons, Arcadis sowie PricewaterhouseCoopers beraten. Finanziert wird die Transaktion von der HSH Nordbank. Meyer Bergman hatte den Deal bereits Anfang Oktober angekündigt.

Hinsichtlich der Projektanzahl lässt sich feststellen, dass Mitte trotz der hohen Steigerung der Anzahl an geplanten Wohneinheiten ein vergleichsweise konstantes Niveau aufweist. Zwischen 2009 und 2013 wurden zwischen 31 und 36 Bauvorhaben registriert. Dies lässt wiederum einen Rückschluss auf die Projektgröße (Anzahl WE/Projekt) zu, die dementsprechend zugenommen hat. In Friedrichshain steigerte sich die Projektanzahl von acht auf 27 Entwicklungen, wohingegen sie in Prenzlauer Berg von 15 auf sechs Vorhaben rückläufig ist. Durchschnittliche Anzahl an Wohneinheiten pro Projekt steigt Die Anzahl an Wohneinheiten und Projekten hat einen direkten Einfluss auf die durchschnittliche Projektgröße in den Stadtteilen. In Prenzlauer Berg blieb sie im betrachteten Entwicklungszeitraum vergleichsweise konstant. In den anderen beiden Stadtteilen wurden die Eigentumswohnungsprojekte jedoch im Verlauf der Jahre immer größer. In Mitte ist sie sogar von 30 auf 60 Wohnungen/Projekt angewachsen. Über die komplette Zeitspanne und alle Projekte hinweg nahm die Projektgröße von 29 auf 52 WE/Vorhaben zu. Entwickler und Investoren trauen dem Berliner Markt für Eigentumswohnungen in den östlichen Innenstadtteilen folglich im Verlauf der Jahre immer mehr zu. Die steigende Nachfrage reduziert das Risiko einer Investition, sodass auch größere Bauprojekte in Angriff genommen werden. Die durchschnittliche Wohnungsgröße hat sich in den letzten Jahren deutlich reduziert. Wurden im Jahr 2009 Eigentumswohnungen noch mit einer Fläche von 118 qm entwickelt, sind es im Jahr 2013 nur noch 95 qm. Als Gründe für die Reduktion der Wohnflächen werden neben der allgemeinen Verkleinerung der Haushalte und folglich weniger benötigter Wohnfläche insbesondere die zunehmend steigenden Kaufpreise gesehen. Ein Preisanstieg von 500 Euro/qm führt bei einer 120 qm großen Wohnung zu einer Erhöhung des absoluten Kaufpreises von 60.000 Euro. Somit werden schnell psychologische Kaufpreisschwellen von 400.000 oder 500.000 Euro überschritten, die durch eine Verkleinerung der Wohnfläche kompensiert werden. Kaufpreissteigerungen von durchschnittlich 28,4% Die Kaufpreise für Eigentumswohnungen nehmen in allen Stadtteilen seit 2009 kontinuierlich zu. Damals wurden die Einheiten zu durchschnittlich 3.350 Euro/qm angeboten und kosten aktuell 4.290 Euro/qm. Dies entspricht einer Steigerung von 28,4% bzw. 7% pro Jahr. Am stärksten fällt der Kaufpreiszuwachs in Friedrichshain aus, wo je Quadratmeter Wohnfläche vor fünf Jahren 2.500 Euro bezahlt werden. Die höchste absolute Kaufpreisentwicklung hat Mitte zu verzeichnen. Neubauwohnungen verteuerten sich um durchschnittlich 1.180 Euro/qm (+32,3%). Prenzlauer Berg entwickelte sich hinsichtlich der Kaufpreise etwas unterdurchschnittlich. Vor fünf Jahren kostete eine neu gebaute Eigentumswohnung 3.100 Euro/qm. Im Jahr 2013 sind es 3.960 Euro, was einer Steigerung von 27,7% entspricht. Stadtteil Mitte hebt sich deutlich ab Das Projekt- und Volumenverhältnis veranschaulicht die Vormachtstellung, die der Stadtteil Mitte innerhalb der einzelnen Studien einnimmt. In jedem Jahr lag Mitte hinsichtlich des Kaufpreises als auch der Anzahl an Wohneinheiten deutlich vor Friedrichshain und Prenzlauer Berg. Bereits im Jahr 2009 wurde dort die Kaufpreisschwelle von 3.500 Euro/qm überschritten, die die beiden anderen Stadtteile erst im Jahr 2013 erstmals überwinden konnten. Berlin-Friedrichshain ging in den vergangenen Jahren einen ähnlich steilen Weg, setzte jedoch auf einem geringen Kaufpreisniveau von 2.500 Euro/qm ein. Seither stiegen die Kaufpreise um 43% an.


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Deals Potsdam: WealthCap Real Estate Management GmbH konnte acht Monate nach Beschluss zur Lockerung der Sortimentsbeschränkung ca. 95% der vakanten Einzelhandelsflächen in den Bahnhofspassagen Potsdam neu vermieten. Aktuell stehen lediglich noch drei Läden mit insgesamt 290 qm zur Disposition.

Aktuell befinden sich über 1.280 Einheiten in der Planungs- und Realisierungsphase. Prenzlauer Berg kann konnte sich im Betrachtungszeitraum nicht aus der linken Hälfte der Matrix weiter nach rechts bewegen, da nie mehr als 490 Wohnungen in der Vermarktung waren. In Bezug auf den Kaufpreis ist jedoch neuerlich ein Sprung nach oben auf 3.960 Euro/qm zu verzeichnen, der mit der geringen Flächenverfügbarkeit bei guter Nachfrage in Verbindung zu bringen ist. (Die 51-seitige Studie - weiterführende Informationen auf der Homepage - kann als pdf-Dokument für 490 Euro zzgl. MwSt. erworben werden. Eine kurze E-Mail als Bestellung mit Angabe der vollständigen Rechnungsadresse an André Adami (adami@bulwiengesa.de) genügt.)

LBS: Eigentumswohnungen in Berlin werden teurer Wo sich der Wohnungskauf besonders lohnt

Der Aufwärtstrend auf dem Berliner Immobilienmarkt hält an: Die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen sind in der Bundeshauptstadt seit 2008 jährlich um durchschnittlich 9% gestiegen. Am meisten kosten die eigenen vier Wände derzeit im Bezirk Mitte. Wohnungskäufer müssen mit Höchstpreisen von mehr als 4.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche rechnen. Der neue und erste SATURN Deutlich niedriger ist das Preisniveau hingegen in Marzahn-Hellersdorf: Die günstigsten geElektronikmarkt in Brandenbrauchten Eigentumswohnungen werden hier bereits für weniger als 940 Euro pro Quadratmeburg eröffnet auf rund 2.500 ter angeboten. qm seine Pforten. Die ParfüDiese Angaben für das dritte Quartal 2013 finden sich im aktuellen Kaufpreisspiegel, meriekette Douglas eröffnete bereits am 7. November eine den die LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin - Hannover (LBS Nord) regelmäihrer modernste Filialen am ßig veröffentlicht. Für die Analyse wertet das Forschungsinstitut empirica die VerkaufsangeboPlatz. Insgesamt umfasst der te in den Berliner Tageszeitungen und Online-Portalen aus. Shopping-Bereich der BahnIn Berlin-Mitte, dem teuhofspassagen damit 15 neue ersten Bezirk, liegen die typiLäden und ist auf über 70 schen Angebotspreise bei 2.938 Geschäfte angewachsen. Euro pro Quadratmeter. Das entNeue Mieter sind u. a. Depot, spricht laut empirica umgerechTom Tailor, Deichmannnet 9,4 Jahreseinkommen, die Schuhe und Vero-Moda. ein durchschnittlicher Berliner Die Beteiligungsgesellschaft Haushalt für den Kauf einer Beder H.F.S. Immobilienfonds standswohnung aufbringen muss. Deutschland 10 GmbH & Mit Standardpreisen von Co. KG investiert insgesamt in drei Objekte: in das Behör- über 2.500 Euro pro Quadratmeter zählen Charlottenburgdenzentrum in Frankfurt am Main, in das Einkaufszentrum Wilmersdorf, Friedrichshain„Das Schloss“ nebst zwei Kreuzberg und Pankow ebenfalls weiteren Wohngebäude in zu den kostspieligeren Lagen. Berlin sowie in die Bahnhofs- Eine gebrauchte Eigentumspassagen Potsdam. wohnung kostet einen normalen Berliner Haushalt hier sieben bis Der Immobilienfonds wurde neun Jahresverdienste, so die 2005 aufgelegt und verfügt über ein Gesamtinvestitions- Berechnung von empirica. volumen von rund 678 Mio. Euro.

Nur geringe Preissteigerungen (2,3% pro Jahr) gab es in Marzahn-Hellersdorf, dem günstigsten Berliner Bezirk. Hier wird die Hälfte aller inserierten Woh-


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Mehr Umsatz für Baubetriebe Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt stieg im Oktober 2013 der baugewerbliche Umsatz in den Betrieben des Berliner Bauhauptgewerbes mit 20 und mehr Beschäftigten gegenüber dem Vorjahresmonat stark um 18,8% auf 215,6 Mio. Euro. Der Hochbau verzeichnete im betrachteten Monat durchschnittlich ein Umsatzplus von 13,3%. Hier gab es im Wohnungsbau (+28%) und öffentlichen Hochbau (+32,3%) Umsatzzuwächse; der gewerbliche und industrielle Hochbau entwickelte sich, wie schon das ganze Jahr 2013, rückläufig (–9,4%). Auch im Tiefbau nahmen die baugewerblichen Umsätze im Oktober 2013 gegenüber dem Vorjahresmonat insgesamt um 24,4% zu; im gewerblichen und industriellen Tiefbau um 47,2% und im sonstigen Tiefbau um 12,5%. Der Umsatz im Straßenbau sank im betrachteten Monat gegenüber dem Vorjahresmonat um 22%. Die Auftragseingänge in den auskunftspflichtigen Betrieben des Berliner Bauhauptgewerbes sanken im betrachteten Monat stark um 53,8% gegenüber dem Vorjahresmonat. Dabei muss berücksichtigt werden, dass das Niveau des Vorjahres durch Großaufträge außergewöhnlich hoch war.

nungen für mindestens 1.339 Euro/qm angeboten. Für den Wohnungskauf ist knapp das Vierfache des durchschnittlichen Berliner Haushaltseinkommens erforderlich. Spitzenreiter bei der Preisentwicklung in Berlin ist Mitte (12,5% Steigerung pro Jahr), gefolgt von Neukölln (11,8%) und Lichtenberg (10,6%). Generell habe sich die Angebotsvielfalt in Berlin vergrößert, so empirica. Das gelte vor allem für die sechs Bezirke mit Standardpreisen über 2.000 Euro/qm. Die Preisspanne zwischen den günstigsten und teuersten Wohnungsangeboten beträgt jeweils mindestens 1.300 Euro. Trotz Preissteigerungen: Kauf häufig vorteilhafter als Miete Ungeachtet der gestiegenen Preise ist es in der Hälfte der Berliner Bezirke inzwischen günstiger, eine Wohnung zu kaufen statt zu mieten. Das hat empirica in einer Modellrechnung ermittelt. Als Vorgabe für den Vergleich haben die Experten angenommen, dass eine Eigentums-wohnung mit 25% Eigenkapital und einer monatlichen Belastung von 6% (3% Zins und 3% Tilgung) finanziert wird. Sechs Stadtbezirke bieten demnach Wohnungskäufern Vorteile gegenüber Mietern. Am meisten profitieren Immobilienerwerber in Neukölln. Bei einem Durchschnittspreis von 110.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung müssen sie monatlich 56 Euro weniger aufbringen, als wenn sie ein vergleichbares Objekt mieten würden. Ähnlich die Situation in Reinickendorf: 53 Euro im Monat sparen Käufer hier gegenüber Mietern. Auch in TempelhofSchöneberg, Marzahn-Hellersdorf, Treptow-Köpenick und Steglitz-Zehlendorf liegt die Belastung von Wohneigentümern unter der Monatsmiete. „In der heutigen Zinssituation ist die Finanzierung von Wohneigentum meist nicht teurer als eine vergleichbare Mietwohnung. Käufer profitieren zudem von der staatlichen WohnRiester-Förderung, die der Gesetzgeber jüngst noch einmal deutlich verbessert hat. Die eigenen vier Wände werden dadurch zu einer idealen Vorsorge für das Alter“, erläutert LBSVorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.

Guide Michelin kürt Berlin mit vier neuen Sternen zur Gourmet-Hauptstadt Hugo/Interconti Chef de Cuisine Thomas Kammeier verteidigt zum wiederholten Mal auch seine Kochhauben Berlin wurde mit insgesamt 19 Sternen an 14 Restaurants ausgezeichnet und bleibt damit an der Spitze der deutschen Gastrono-

Sterne- und Haubenkoch Thomas Kammeier Quelle: Interconti


Nr. 73, 51. KW, 20.12.2013, Seite 12 mieszene. Der Restaurantführer „Guide Michelin“ vergab im November seine Sterne an die besten Restaurants Deutschlands. Burkhard Kieker, Geschäftsführer von visitBerlin: „Berlin hat das richtige Rezept gefunden: Erfindungsreichtum und Probierlust der Berliner Spitzenköche und ausgefallene Locations machen die Stadt zum Gourmet-Hotspot. In unserer weltweiten Werbung für Berlin hat sich der Sternesegen zu einem starken Argument entwickelt“.

13,5% mehr genehmigte Wohnungen in den ersten neun Monaten 2013 Von Januar bis September 2013 wurde in Deutschland der Bau von 202.100 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt

Von den 14 Berliner Restaurants wurden fünf mit zwei Sternen und neun mit jeweils einem Stern ausgezeichnet. Dabei haben die Sterneköche alle ihre eigene Handschrift. Das von Michael Kempf geführte Facil rückt in diesem Jahr erstmals in die Zwei-Sterne-Liga auf. Außerdem wurden das Fischers Fritz, Lorenz Adlon Esszimmer und das reinstoff mit zwei Sternen bedacht. Ein Erfolgsrezept verfolgt auch Tim Raue, dessen gleichnamiges Restaurant seine zwei Sterne halten konnte. Sein Restaurant La Soupe Populaire wurde mit dem Bib Gourmand als preiswertes Haus geehrt. Jeweils ein Stern wurde erstmals an den Pauly Saal, an das 5-cinco by Paco Pérez und an das Les Solistes by Pierre Gagnaire (Waldorf Astoria) vergeben.

(Destatis) mitteilt, waren das Erneut mit einem Stern ausgezeichnet sind das First Floor, Hartmanns, Horvárth, Hu13,5% oder 24.000 Wohnungos, Rutz und das Vau. Wie seit Mitte dieses Jahres bekannt, schließt das Restaurant Margen mehr als in den ersten gaux im Februar 2014 und verliert damit seinen Stern. neun Monaten 2012. Die im Jahr 2010 begonnene positi- Die Sterne des Reiseführers Guide Michelin werden seit 1926 vergeben in diesen Kategorien: ve Entwicklung bei den  ein Stern − „Eine sehr gute Küche, welche die Beachtung des Lesers verdient“ Baugenehmigungen im Wohnungsbau setzte sich damit  zwei Sterne − „Eine hervorragende Küche – verdient einen Umweg“ weiter fort.  drei Sterne − „Eine der besten Küchen – eine Reise wert“

Deal Die GewerbesiedlungsGesellschaft (ORCO-GSG) hat zum Dezember 2013 drei neue Mietverträge über insgesamt 1.030 qm Gewerbefläche in ihren econoparks Berlin abgeschlossen. Im Econopark in Lichtenberg hat das Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, für das Lichtenberger Theater an der Parkaue rund 460 qm Lagerfläche angemietet. Im Econopark in Marzahn hat zum einen die

Der Guide Michelin wurde erstmals im Jahre 1900 in einer Auflage von 35.000 Exemplaren und zunächst ausschließlich auf Frankreich begrenzt herausgegeben. Gestaltet von der Touristikabteilung des Reifenherstellers Michelin war er als ein Werkstatt-Wegweiser für die weniger als 3.000 Autofahrer gedacht, die es damals in Frankreich gab. Die Initiatoren André und Édouard Michelin stießen in eine Marktlücke und gaben unter anderem Tipps zum Umgang mit dem Auto und den Reifen sowie die Namen von Werkstätten, Batterieladestationen und Benzindepots. (wikepedia) Berlin isst immer besser In den letzten Jahren hat Berlin innovative Spitzenköche angelockt und sich in eine Feinschmeckermetropole verwandelt. Mehr als 15.000 gastronomische Betriebe gibt es in der Stadt mit einer kulinarischen Bandbreite von vergoldeter Currywurst bis Luxusrestaurant. Das wissen auch die Gäste der Hauptstadt zu schätzen: 93% nutzen bei ihrem Besuch das gastronomische Angebot Berlins. Fast 45% der Ausgaben der Berlin-Touristen fallen dem Hotel- und Gastgewerbe zu. Die deutsche Hauptstadt begeistert ihre Besucher mit einer einzigartig vielfältigen, lebendigen Gastronomieszene und kreativen, experimentierfreudigen Küchenchefs. Die Stadt setzt kulinarische Trends, ist modern und gilt als trendy. Auch jenseits der Sterneküchen gibt es immer wieder Neues zu entdecken. Populär werden derzeit die Street-FoodMärkte in Berlin.

dispo-Tf Rail GmbH, ein Personaldienstleister im Be- Weitere Informationen zur Berliner Gastronomie bietet die Internetseite visitBerlin.de reich Lokführer, 350 qm Gewerbefläche angemietet. Zum anderen hat die Laser Energy Environmental Detection Leed Produktions-, Handels- und Entwicklungsgesellschaft 220 qm Gewerbefläche bezogen.

Auch beim Gault Millau isst man im Hugo an der Spitze Die besten Restaurants in Berlin im Gault Millau 2014 sind mit 19 Punkten Tim Raue in Mitte, 18 Punkte erhalten Lorenz Adlon Esszimmer, Margaux und reinstoff in Mitte und 17 Punkte das Facil im Tiergarten, First Floor in Charlottenburg, Fischers Fritz in Mitte, Frühsammer in Grunewald, Horváth in Kreuzberg, Hugos in Tiergarten und Rutz-Wein-Bar in Mitte und Vau in Mitte. 16 Punkte erhalten Alt-Luxemburg in Charlottenburg, Carmens Restaurant in Eichwalde bei


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Impr

Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251 info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.) Redaktion: Marion Götza Immobilienaktien: Hans Christoph Ries

Berlin, Les Solistes by Pierre Gagnaire (Waldorf Astoria) in Charlottenburg, Lochner in Tiergarten, Markus Semmler in Wilmersdorf, 15 Punkte Bieberbau in Wilmersdorf, Duke in Charlottenburg, das Paris-Moskau in Tiergarten, Sra Bua by Tim Raue in Mitte, Vivaldi im Grunewald und das Volt in Kreuzberg. Der Berliner Küchenchef Daniel Achilles vom Restaurant Reinstoff ist „Koch des Jahres“. Kritiker des Restaurantführers Gault Millau Hugos Restaurant kürten in der Ausgabe für 2014 den gebürtigen Leipziger zum interessantesten Koch Deutschlands. Der 37-Jährige, der auch zwei Michelin-Sterne erkocht hat, mache aus „vermeintlich einfachen Produkten große Küche“, hieß es in der Begründung. Sein Stil entwickle sich gegenwärtig von allen Berliner Küchen am schnellsten voran. Die höchste Punktzahl beim Gault Millau sind 20 Punkte. 19 bzw. 19,5 Punkte entsprechen vier Kochhauben – mehr geht nicht.

Hrsg.: Werner Rohmert Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz) Die Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder

Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: ADI (3), Acrest Property Group (2), Aengevelt (6,7,8), Amt für Statistik Berlin Brandenburg (11), Amvicu GmbH (8), Arab Investments (5), Arcadis (9), Ashurst (5), Barkow Leibinger (5), Berlin Verwaltungsgesellschaft mbH (3), Berlinovo (8), BIM (3), BPT Group (7), BulwienGesa (8,10), CA Immo (4,5,6), Catella Property (2,8), CBRE (4,5,9), degewo (4), Deichmann (10), Depot (10), Destatis (12), Deutsche Bahn AG (6), dispo-Tf Rail GmbH (12), Douglas (10), empirica (10,11), Etam-Gruppe (7), Gault Millau (12,13), Goldnetz e.V. (8), Guide Michelin (11,12), H.F.S. Immobilienfonds Deutschland 10 GmbH & Co. KG (10), Hamburg Team (6), HLG (5), HSH Nordbank (9), HVL Unternehmensgruppe (7), IKB (5), Interconti (11), Jones Lang LaSalle (5,7), Karstadt (9), LaSalle Investment Management (4), Laser Energy Environmental Detection Leed (12), LBS (10,11), Liebeskind (8), Liegenschaftsfonds Berlin (2), luna media GmbH (5), Mercedes-Benz (4), Meyer Bergmann (9), MLP (5,6), Optel Media Services (8), Orco-GSG (6,7,9,12), Osram (6), Pandora (7), Pricewaterhouse (9), R+V Versicherung (5), Saturn (10), Sedatech Europe GmbH (7), Segro (4), SEMI Advanced Technology Germany GmbH (6), Siemens & Halske (6), Sign Ways GmbH (4), Simmons & Simmons (9), Situs GmbH (2,3), Strauss & Partner (2), TAG Immobilien AG (2), Technische Universität Berlin (6), Tempelhofer Hafen GmbH & Co. KG (5), Thomas Daily (5,9), TLG Immobilien (5), Tom Tailor (10), Total (5), Union Investment (4), Verianos (5), Vero Moda (10), visitBerlin (12), WealthCap (10), White & Case (5), Wimdu GmbH (9), Zalando (2,7). Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Achilles, Daniel (13); Adami, André (10); Dahlke, Andreas (2,3,4,5); Ettenauer, Bruno (6); Kammeier, Thomas (11); Kamp Dr., Rüdiger (11); Kempf, Michael (12); Kieker, Burkhard (12); Lippmann, Holger (3); Michelin, André (12), Michelin, Édouard (12); Möhring, Birgit (3); Schilbach, Lutz (2); Starke, Peter (6,7,8); Weidlich, Katharina (2).


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