Der Immobilienbrief Nr. 289

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NR. 289 I 7. KW I 15.02.2013 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Inhaltsverzeichnis

Sehr geehrte Damen und Herren,

Editorial

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Dr. Herbert Ebertz ist tot. Er wurde nur 72 Jahre alt. Damit tritt einer der Großen der Immobilien-

Immobilien-Weise sehen Deutschland als Krisengewinner (WR)

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und Fondsbühne ab. Bis zum letzten Erscheinen der Loipfinger-Studie führte Ebertz die „ewige“

VGF Summit: Geschlossene Fondsbranche vor neuem Leben (WR)

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BulwienGesa: Immobilienklima verbessert (WR)

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Initiatoren-Rangliste an. Er baute in den 90er Jahren die Dorint-Kette zur führenden deutschen Hotelkette aus. Im Gefolge der dramatischen Hotelkrise nach „9/11“ und SARS, der Probleme in den neuen Bundesländern, dem Wertverfall von Gewerbeimmobilien im Westen, der Kursentwicklung des SFR und, wie er selbst sehr offen zugab, auch im Gefolge optimistischer Markteinschät-

gif-Büromarkterhebung 9 bestätigt Maklerreports (WR)

zung der 90er Jahre und eigener Fehler im Kostenmanagement geriet das Ebertz-System ins Wanken. In der Krise glich die Presse ihre Zurückhaltung der Erfolgsjahre aus. Ebertz blieb aber wie er war. Er wehrte sich lange gegen „Enthaftungsprospekte“. Er hafte für jeden seiner Fonds sowieso persönlich. Seine Fonds-Gesellschafter seien Unternehmer und immer besser informiert

JLL mit Rekordumsatz (WR) 10

als jeder AnSVG-Prospektleser. In die Restrukturierung der Dorint AG und der Fonds steckte

BVI: 2012 gutes FondsBranchen-Jahr (AE)

11

Ebertz einen hohen zweistelligen Millionenbetrag. In soziale Projekte investierte er Millionen. Sein

DIP: Immobilieninvestments legen zu (WR)

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JLL - VICTOR (WR)

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Er wünschte sich damals, „in Schuhen zu sterben“. Das war ihm nicht gegönnt. Ebertz war ein

JLL: 2013 bringt globalen Investmentanstieg (WR)

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Ausnahmeunternehmer - mit allen menschlichen Facetten. Bei allen Verwerfungen der Fondswelt

Frankreich: Immobilienmarkt (McCartney)

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KGAL Im Wandel der Zeit

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persönlicher Lebensstil blieb eher bescheiden. Er stellte sich bis zum Schluss in jeder Gesellschafterversammlung persönlich. Das kostete die Wochenenden. Ende 2007 übergab Ebertz vor einem Kreis von Journalisten den Stab an seinen Nachfolger. Neue Strukturen wurden notwendig.

kenne ich dennoch niemanden, der seine Vorhaltungen in die persönliche Ebene gezogen hat. Ich habe in der Krise einige lange Gespräche mit Herbert Ebertz geführt. Er zog seine Verantwortung immer rationalen Ideen vor. Ich habe ihn gemocht. Sein Tod macht mich betroffen. „Ein Trauerspiel“ kommentierte VGF-Vorsitzende Oliver Porr die Branchen-Zahlen der

DIP: Deutsche EZH-Flächen 23 bleiben gefragt (WR)

Fondswirtschaft (Seite 5). Trotzdem vermag ich nicht, in die Desaster-Stimmung vieler Branchen-

Publikums-Erfolgsrezepte: 23 ZBI, fairvesta, Project

Fondspuppen tanzen. Sie rächte sich für Finanzkrise und Asset-Desaster. Vertrieb und Banken

CBRE: Europäische Han25 delsinvestitionen stabil (WR)

Leben der Branche - zumindest der Immobilien-, Flieger- und New Energy-Beteiligungen. Natürlich

eCommerce: Stütze und Damoklesschwert (WR)

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Schiffen hilft kein Jammern, sondern Management und antizyklisches Denken. Ich bin sicher,

Crowdfunding: Die Masse macht‘s (Heintze)

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Berlin fehlen moderne Büroflächen (WR)

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Hamburg: Gewerbeflächen gesucht (Richter)

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Dresden - Leerstandabbau

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Ein Glück, dass ich als Prä-Internet Schavan-Generation nicht promoviert habe. Sonst

Impressum

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würde ich auch schwitzen. Nur Mord und damals durchaus nicht unübliche Lässigkeit verjähren

Der Immobilienbrief Berlin

teilnehmer und auch meiner Kollegen einzufallen. Die Politik ließ mit AnsFuG, AIFM und KAGB die versanken in Regulierungsschlaf. Am Ende steht aber die „weiße“ Investment KG für ein neues fehlen die Schiffs-, Medien- und Obskuritäten-Milliarden. Auf letztere kann die Welt verzichten. Bei dass wir mit der weißen Inv-KG eine Renaissance erleben werden. Die Immobilie bleibt im Schuldenkrisen- und Währungskrieg-Umfeld eines der wenigen Assets, das in Summe aus Mieteinnahmen und Wertperspektiven noch eine Realverzinsung schafft - auch wenn einige Vertriebsargumente die Grenzen intellektueller Realitätsnähe testen. Trotz Finanzierungsschleppanker wird das Non-Core Geschäft der Profis mittelfristig zurückkommen. Core-Investitionen können nun einmal nur im self-fulfilling-prophecy-Umfeld der Core-Fixierung funktionieren.

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nicht. Was mich nervt, sind das Pathos der Betroffenen und die dümmliche Arroganz der Düssel-

Partner und Sponsoren der heutigen

dorfer Professoren. Als damaliger wissenschaftlicher Assistent eines elitären Prominenten-

Ausgabe: aurelis Real Estate, Bouw-

Lehrstuhles frage ich mich, wie die Promotion überhaupt zustande kam - und das auch noch in

fonds Real Estate Investment Management Deutschland GmbH, Catella

Pädagogik. Papst sei Dank, wenden sich die Kollegen einem neuen Thema zu.

Real Estate AG, Deka Immobilien

Einem 85-jährigen, der das Schwinden seiner Kräfte erkennt und in einer neuen

Investment, E&P Real Estate GmbH &

Kommunikationswelt eine neue Tradition schaffen will, gebührt Hochachtung.

Co. KG, fairvesta, Garbe Group, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

Werner Rohmert, Herausgeber


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IVG kauft “PrimePortfolio” von Freo

Immobilien-Weise sehen Deutschland als Krisengewinner

Bonn/Frankfurt: Die IVG hat im Rahmen einer Portfoliotransaktion für einen luxemburgischen Fonds drei Büround Einzelhandelsobjekte in Frankfurt und Berlin erworben. Das für die Transaktion notwendige Eigenkapital stellt als exklusiver Investor ein deutsches Versorgungswerk zur Verfügung. IVG übernimmt für dieses Einzelmandat das Fonds- und Asset Management und beteiligt sich als Co-Investor. Bei den Immobilien handelt es sich um das sogenannte „Prime-Portfolio“, bestehend aus den drei ImmobilienProjektentwicklungen „One Goetheplaza“ und „T11“ in Frankfurt sowie dem „K195“ in Berlin. Alle drei Objekte verfügen über beste Innenstadtlagen mit einem attraktiven Mietermix und haben einen Gesamtportfoliowert von rund 500 Mio. Euro. Verkäufer ist ein Investment-

Das eher als Hardliner bekannte Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutach-

fonds der Freo Group.

Frühjahrsgutachten erkennt keine Blasen bei Mieten und Preisen tung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Professor Lars Feld, der gleichzeitig Mitglied im Rat der Immobilienweisen ist, ist ein Freund klarer Worte. Es sei nicht nur so, dass die Krise im Euro-Raum Chancen für die deutsche Immobilienwirtschaft eröffne, es sei vielmehr so, dass die wirtschaftlichen Hoffnungen Deutschlands auch auf der Immobilienwirtschaft beruhen. Wenn die Branche ihre Chancen nutze, könne sie

Wachstumsmotor

Stabilitätsanker

der

und deut-

schen Volkswirtschaft bleiben. Risiken bestünden jedoch bei den Steuerplänen. Der Inlandsnachfrage kommt in Anbetracht der Krise im

Euro-Raum

besondere

Bedeutung zu, meint Sachver-

Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA und Prof. Lars Feld,

ständigenrats-Mitglied Profes- Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtsor Lars Feld. Hierzu könnten Bauinvestitionen

einen

schaftlichen Entwicklung und Direktor des Walter Eucken Instituts Freiburg (Foto: Quo Vadis)

we-

sentlichen Beitrag leisten. Ansonsten hätten sich für 2013 die konjunkturellen Perspektiven der Gesamtwirtschaft eingetrübt. Lediglich 0,4 bis 1% werden erwartet. Allerdings seien die derzeit diskutierten steuerpolitischen Vorhaben, wie beispielsweise die Einführung einer Vermögenssteuer, Veränderungen bei der Grunderwerbssteuer oder eine Reform der Grundsteuer eher negativ für die Immobilienwirtschaft. Jede weitere Belastung könne den Motor der Immobilienwirtschaft abwürgen. Dies könne den Wohnungsbau wieder zum Erliegen bringen, sieht ZIA-Präsident Andreas Mattner. Damit würden die Mieten weiter steigen, wenn die Politik nicht auf den Ratschlag der Wissenschaft hören würde. Auf dem Immobilienkongress Quo Vadis stellte der von der Immobilien Zeitung 2002 ins Leben gerufene Rat der Immobilienweisen die wichtigsten Ergebnisse des Gutachtens vor. Die allgemein positive Preisentwicklung auf dem deutschen Wohnungsmarkt werde sich fortsetzen, erwartet Empirica-Vorstand Prof. Harald Simons. Es gäbe jedoch trotz

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steigender Preise keinen Grund zur Hysterie. Alleine mit

veau zur Jahrtausendwende noch nicht wieder erreicht. Ein

Blick auf die Geldwertentwicklung relativiere sich die Preis-

Preisanstieg werde erst dann zur Blase, wenn er nicht

steigerung. Auf breiter Front sei lediglich ein schwacher

durch fundamentale An-

Mietpreisanstieg festzustellen. Mit 2,4% seien die Ange-

gebots- und Nachfrage-

botsmieten nur minimal stärker als die Inflation gestiegen.

faktoren gerechtfertigt sei.

Für 2013 rechnet Simons mit rd. 3%. Demgegenüber stei-

Es gäbe jedoch keinerlei

gen die Kaufpreise für Wohnimmobilien um 4,5%. Deutliche

Anzeichen für das Abkop-

Preisanstiege sind lt. Gutachten allenfalls in ausgesuchten

peln des Angebots von der

Lagen einiger Städte zu beobachten. In den besonders

Nachfrage. Auch wenn die

nachgefragten Lagen stiegen naturgemäß die Kauf- und

Immobilienpreise in einigen

Mietpreise. Urbanität koste immer mehr, stellt Simons fest.

Regionen in den letzten Jahren erheblich gestiegen seien, ergäbe sich für das Bun-

Das Frühjahrsgutachten Gutachten bestätigt die

desgebiet insgesamt ein ganz anderes Bild.

Recherche von Klaus Franken (Foto), GF der Catella PG, der im Dezember deutlich machte, dass lediglich ein Anteil

Eine Renaissance der Büroimmobilie glaubt derzeit

von etwa 20% des Bestandes an Geschoßwohnungen in

Andreas Schulten, Vorstand bei BulwienGesa, zu erleben.

den Metropolen liege und überhaupt nur die von einem

Bereits zum dritten Mal in Folge seien die Preise für Büroim-

deutlichen Preisanstieg betroffen seien. Der Wirtschaftswei-

mobilien in Deutschland gestiegen. 2012 wurden etwa

se Feld bestätigt auch aus Wissenschaftler-Sicht, dass die

24,5 Mrd. Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Das sei

deutschen Immobilienpreise gemessen am Verhältnis von

das höchste Volumen seit Einsetzen der Finanzkrise.

Hauspreisen zu Mieten noch vergleichsweise niedrig seien.

Inzwischen würden auch Objekte in Cityrandlagen und

Tatsächlich hätten die deutschen Immobilienpreise das Ni-

B-Standorten von wieder erstarktem Interesse an deutschen

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ZBI: Platzierungsrekord Erlangen: Die ZBI Zentral Boden Immobilien AG konnte im vergangenen Jahr einen Rekord beim platzierten Eigenkapital erzielen. Insgesamt 102 Mio. Euro legten Anleger in Produkte der Erlanger an – mehr als jemals zuvor. Mit diesem Ergebnis rangiert das Emissionshaus in der Bestenliste der Immobilienfonds

Büroimmobilien profitieren. Dieses Interesse bliebe auch 2013 noch hoch. Auffällig sei zudem, dass viele nicht marktgängige Büroobjekte zu Wohnimmobilien umgenutzt würden. Die Stimmung bei den Konsumenten ist positiv. Für 2013 prognostiziert Manuel Jahn von GfK Geomarketing eine Kaufkraftsumme von 1.687,7 Mrd. Euro für Deutschland. Davon werde der Einzelhandel profitieren. Jedoch erwartet Jahn einen Strukturwandel durch eCommerce, der Herausforderungen an den stationären Handel stelle. Dennoch hielte die Fokussierung nationaler und internationaler Investoren auf Einzelhandelsimmobilien in Deutschland weiter an. Das Frühjahrsgutachten bestätigte bis auf weiteres die stabilen Marktverhältnisse. Seit 2009 legten die Preise stetig zu. Die Entwicklung bei Kauf- und Mietpreisen wurde nicht nur in den Metropolen, sondern auch in den kleineren Großstädten nachvollzogen. Mittelstädte könnten 2013 zu den Gewinnern gehören. Investitionen in gute Einzelhandelsimmobilien in Mittelstädten könnten durchaus auch Core-Charakter haben, wenn Mikrostandort, Gebäudekonzeption und Branchenmix stimmig seien und die Nachfragebasis vorhanden sei, erläutert Jahn. Zudem verlagere eine wachsende Zahl von Einzel-

Deutschland des VGF – Verband Geschlossene Fonds – auf dem 5. Platz. Damit ist die ZBI die TopAdresse für deutsche Wohnimmobilienfonds. Die meisten Gelder vertrauten Anleger dem Ende Januar geschlossenen Wohnim-

händlern den Expansionsfokus auf die weniger abgedeckten Mittelstädte. (WR) □

mobilienfonds ZBI Professional 7 an, der mit einem platzierten Eigenkapital von 81Mio. Euro mehr als das doppelte Eigenkapital platzieren konnte als in der Fondsplanung vorgesehen. In diesem Jahr stehen der Ausbau des institutionellen Geschäfts sowie die Platzierung der Nachfolgefonds der ZBI Professional Fondsreihe ganz oben auf der ZBI-Agenda. „Wir sind vor über 10 Jahren als ein rein auf die deutsche Wohnimmobilie fokussiertes Unternehmen am Markt gestartet. Diese langjährige Konstanz zahlt sich mittlerweile aus. Immer mehr Anleger vertrauen unseren Produkten, die durch die erfolgreiche Auflösung von bereits drei Fonds, ihre Performance unter Beweis gestellt ha-

Sogar Pessimisten lernten noch dazu. Der Markt differenziert sich immer weiter. Re-

ben“, so Marcus Kraft, Vorstand bei der ZBI AG.

Geschlossene Fondsbranche vor neuem Leben Nicht der Anleger, sondern der Vertrieb streikt Auf dem VGF Summit, dem Branchentreff der Szene der Geschlossenen Fonds, wurden die Branchenzahlen bekannt gegeben. Im Jahresverlauf hatte sich bereits eine mehr als enttäuschende Saison angekündigt. Die Zahlen sind mehr als enttäuschend. kordmeldungen prallen auf Frust. Es ist Zeit zum Umdenken. Den partiellen Branchenfrust können und wollen wir nicht teilen. Das Jahr 2012 dürfte mit seinen Rahmenbedingungen und dem anhaltenden Ausfall des früheren Milliardengeschäftes der Schiffsfonds in die Negativannalen eingehen. 2013 wird nicht einfacher. Aber zum

nächsten

Jahreswechsel

sollte klar sein, wer den Cut geschafft hat und die nächsten Runden des Turniers mitspielen darf. 2012 war für die Geschlossenen Immobilienfonds paradox. Einerseits

waren

Immobilien

begehrtestes Asset privater und institutioneller Anleger, aber bei geschlossenen Immobilienfonds gaben

die

Platzierungszahlen

nach. Am Anleger lag es eher

Vor allem die Fachvorträge waren in diesem Jahr sehr beliebt. Allen voran Vorträge zum Thema AIFM. (Foto: Markus Gotzi)

nicht, wie Mittelzufluss bei Offenen Immobilienfonds und Rekordmeldungen einiger Initiatoren ebenso beweisen, wie direkte Wiederanlagetests von Initiatoren. 2012 leckte die Branche ihre Wunden. Die Regulierung des AnsFuG, von dem auch dessen Macher sich heute fragen, ob es vor AIFM Hintergrund nicht überflüssig war, hatte Banken ermüdet. Freie Vertriebe hatten noch Schonfrist, wurden aber durch Haftungsängste und weitere Regulierungsauflagen ausgebremst. Die erfahrenen Vertriebe hatten zudem mit Altlasten zu kämpfen. Sog. Anlegerschutzanwälte schossen sich mit Massenklagen immer mehr auf die Branche ein. Wo Geld verloren wird, sucht der Jurist nach Schuldi-


gen. Auf die Idee, gemeinschaftlich aufs falsche (Asset-) Pferd gesetzt zu haben, kommen Juristen nicht – das haftet nämlich nicht. Vielfach hatten in der Vergangenheit die SachwerHamburg: Die IMMAC Holding AG bestellt Frank Iggesen (43) zum neuen Vorstandsmitglied. Iggesen ersetzt Jan Lucht, der Ende März das Unternehmen planmäßig verlassen wird. Bei der IMMAC Holding AG steuert er gemeinsam mit Thomas F. Roth die Tätigkeiten des Unternehmens und ist u.a für die Bereiche Objekteinkauf, Finanzierung, Produktkonzeption und institutionelles Geschäft zuständig.

te nicht mitgespielt. Steuerinduzierte Sonder AfA-Marktverwerfungen der NBL führten ebenso zu Anlegerverlusten wie Medienfonds mit veränderten steuerlichen Interpretationen und langjähriger Markteinbruch bei Gewerbeimmobilien. Schiffe gaben im Gefolge der Finanzkrise den Geist auf. Da schieben lt. Insidern viele Fonds das Insolvenzdamoklesschwert lediglich vor sich her. Der VGF Verband Geschlossene Fonds hatte mit einer Branchenleistungsbilanz gekontert, die als mehrfache Positivauslese mit optimalemTiming noch nicht erfasster Schiffsprobleme Brancheninsider außerhalb des Vertriebes eher lächeln ließ, die aber trotzdem Dampf aus der ursprünglich prohibitiven Regulierung nahm. Aber lässt man einmal steuerliche Verwerfungen, komplette Marktumbrüche und Euphoriephasen außer Acht ist die zukünftige Investment KG mit adäquaten Sachwerten sicherlich eine im Währungsumfeld interessante Alternative. Das ändert aber nichts am aktuellen Vertriebsdesaster, das durch Regulierungsunsicherheiten noch verschärft wird. Nachdem bereits im letzten Jahr lt. VGF „der Boden erreicht“ wurde, konnten die aktuellen Zahlen auch noch die Pessimisten überraschen. 2012 wurden mit insgesamt 4,5 Mrd. Euro Eigenkapital (2011: 5,85 Mrd. Euro), das in geschlossene Fonds investiert wurde, ein dramatischer weiterer Rückgang von 23% eingefahren. Zuvor hatten sich die Platzierungsergebnisse im Gefolge der Finanzkrise bereits von über 10 Mrd. Euro auf gut 5 Mrd. Euro halbiert. Private Anleger investierten 3,14 Mrd. Euro. Von institutionellen Investoren wurden 1,36 Mrd. Euro gegeben. Die finanzierten Sachwertinvestitionen gingen um 25% auf 7,38 Mrd. Euro (2011: 9,89 Mrd. Euro) zurück. Der Anteil der Privatanleger sank um sage und

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schreibe 35%. Sie stellten 2012 70% des platzierten Eigen-

folgt von Signa (421 Mio. Euro mit hohem Insti-Anteil),

kapitals (2011: 82%). Dagegen steigerten institutionelle

Real I.S. (228,1 Mio. Euro, wobei der Insti-Anteil in der

Investoren ihr Engagement um 31%. Von den 4,5 Mrd. Euro

KAG bei Real I.S. von über 400 Mio. Euro nicht berück-

platziertem Eigenkapital kamen lediglich 3,14 Mrd. Euro

sichtigt ist), fairvesta (176 Mio. Euro), Jamestown (166,9

(2011: 4,81 Mrd. Euro) von klassischen privaten Fondsanle-

Mio. Euro, auch ohne Insti-Geschäft), KGAL (133,2 Mio.

gern. Damit ist ein erneuter Tiefpunkt erreicht. VGF Chef

Euro), ZBI (102,6 Mio. Euro), Hannover Leasing (96 Mio.

Oliver Porr kommentierte die Zahlen als “Trauerspiel”. Die

Euro), Hamburg Trust (82,1 Mio. Euro) und WealthCap

VGF-Zahlen beruhen auf den Meldungen von 39 im Ver-

(78,8 Mio. Euro). Bei den Anbietern deutscher Immobilien-

band organisierten Fondsanbietern mit insgesamt 66%

fonds liegen IVG und Signa mit hohem Insti-Anteil vor

Marktanteil und einer Marktbefragung. 111 Unternehmen

Fairvesta, Real I.S., ZBI, Wealthcap, LHI, Hamburg Trust

meldeten Daten an den Verband. Nur diese sind die Basis

Projekt und Hannover Leasing.

für die vorliegenden Branchenzahlen. Hochrechnungen nimmt der Verband nicht vor.

Schwierigkeiten der Branche im zurückliegenden Jahr. Die Emission neuer Fonds wurde maßgeblich von der anhal-

Die deutsche Immobilie rettet derzeit die Branche Vorbei ist der Rendite-Run auf Auslandsimmobilien und Exoten. Immobilienfonds mit deutschen Immobilien sammelten 2,05 Mrd. Euro (2,23 Mrd. Euro in 2011) ein und machten mit 46% (2011: 38%) fast die Hälfte des Volumens aus. Immobilienfonds mit Objekten im Ausland kamen mit 730 Mio. Euro 2012 auf einen Marktanteil von 16% (2011: 14 Prozent).

Lt. VGF spiegeln die Zahlen die besonderen

Energiefonds waren 2012 die einzige As-

setklasse mit einem nominalen Zuwachs. Anleger investierten 723,2 Mio. Euro und damit 14% mehr als im Vorjahr (2011: 637,1 Mio. Euro). Die Top 10 Anbieter im Immobilienbereich waren die IVG mit 430 Mio. Euro platziertem Eigenkapital sowohl bei institutionellen Anlegern als auch bei privaten Investoren, ge-

tenden Unsicherheit zur Umsetzung der europäischen AIFM-Richtlinie in deutsches Recht gebremst. Der Vertrieb wurde zusätzlich durch die Umsetzung der neuen Anforderungen aus dem Vermögensanlagengesetz zum 1. Juni 2012 erschwert. Für 2013 erwartet der Verband, dass die Emissionstätigkeit der Anbieter angesichts des laufenden parlamentarischen Verfahrens zur Umsetzung der AIFMRichtlinie in deutsches Recht solange gedämpft bleiben wird, bis alle Anforderungen klar und die notwendigen Prozesse in den Unternehmen etabliert sind. Hinsichtlich der verschiedenen Anlageklassen zeichnet sich lt. VGF auch für 2013 eine starke Konzentrierung auf die Segmente Immobilien und Energie ab. (WR) □

Immobilien-Klima verbessert Mietpreiserwartungen schwach Hypo-

Risikoaufschlägen bei den europäischen Staatsanleihen

Immobilienkonjunktur-Index zeigt zum Jahresbeginn

an. Allerdings sei damit die Eurokrise noch nicht ausge-

2013 leicht nach oben. Damit werden seit drei Monaten

standen. Aber die Entspannung schlage sich aktuell positiv

in Folge leichte Entspannungssignale aus der deut-

auf die Stimmung in der deutschen Immobilienwirtschaft

schen Immobilienwirtschaft gesendet. Der Investment-

nieder.

Der

von

BulwienGesa

erhobene

Deutsche

markt ist in guter Verfassung. Die Anleger sind in Kauf-

Das Büro-Segment war in den letzten Jahren das

laune. Dagegen steigt das Ertragsklima nur marginal an.

"Sorgenkind" der deutschen Immobilienwirtschaft. Diesem

Viel Entwicklungspotenzial sehen die befragten Immobi-

Segment wurde nicht mehr viel Potenzial zugetraut. Siche-

lienexperten demnach nicht mehr bei der Mietpreisent-

re Alternativen hat man im Wohnimmobilienmarkt gese-

wicklung.

hen. Aktuelle Studien deuten jedoch an, dass weitere deut-

Spätestens mit Beginn des vierten Quartals habe

liche Miet- und Preissteigerungen im deutschen Woh-

sich ein Wendepunkt herauskristallisiert, nachdem die Stim-

nungsmarkt nicht mehr geschehen werden. Dies deckt

mungsrückgänge im Jahresverlauf 2012 immer geringfügi-

sich sowohl mit der skizzierten Entwicklung des Ertragskli-

ger ausgefallen seien, kommentiert Deutsche Hypo Vor-

mas als auch des Wohnklimas, das mit einem minimalen

stand Andreas Pohl. Die fundamentalen Marktdaten aus

Rückgang von -1,1% auf aktuell 170,2 Zähler einer Seit-

Europa stützten diese These. Dies zeige sich sowohl bei

wärtsbewegung einschlägt. Das Büroklima schließt mit

zurückgehenden Target2-Salden als auch bei geringeren

einem Anstieg von 7,2% wieder zum Industrie- und Han-


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Personalie Kalchreuth: Georg Schneider verstärkt seit 1. Februar als Vorstand bei der Leonidas Consulting AG das Vertriebsteam. Zusammen mit seinem Kollegen und Gründer der Leonidas Associates, Max-Robert Hug, verantwortet er ab sofort die Geschäftsbereiche Vertrieb und Marketing. Unterstützt werden beide durch den Diplomkaufmann Rainer Schumaier, der seit kurzem als Vertriebsdirektor bei Leonidas beschäftigt ist.

delsklima auf und kompensiert damit die Verluste der vergangenen Monate. Die befürchtete Scherenbewegung setzt sich hier nicht fort. Den Grund für diese Trendwende sieht BulwienGesa in der soliden Entwicklung der deutschen Büromärkte. "Die Immobilienbranche läuft wieder der realen Wirtschaftsentwicklung vorweg" interpretiert Pohl den aktuellen Kurvenverlauf. Nachdem das lange Jahre gültige Paradigma aufgrund der außergewöhnlichen Marktumstände ins Wanken geraten sei, zeige sich jetzt sich eine zaghafte Normalisierung. Bevor sich die fundamentale Zinslandschaft nicht ändere, würden altbekannte Zyklen jedoch weiterhin fehlen, meint Pohl. (WR) □

gif-Büromarkterhebung bestätigt Maklerreports Spitzenmieten steigen Der Arbeitskreis der gif Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung fasst seit den 90 Jahren die Einzelergebnisse der Maklerhäuser zusammen, diskutiert sie in Moderationsrunden und analysiert Abweichungen. Diesmal ergab sich kein wesentlicher Unterschied zu den bereits gemeldeten Eckdaten der großen Researchhäuser. In den 14 von der gif Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung traditionell untersuchten Immobilienmärkten wurde 2012 ein Gesamtflächenumsatz von 3,2 Mio. qm Bürofläche erzielt. Das liegt knapp 10% unter dem Vorjahresvolumen von 3,5 Mio. qm. In Berlin, Hamburg und München gab es noch Mietsteigerungen der Spitzenmiete, während in Frankfurt bereits ein leichter Rückgang zu erkennen

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war. Die sogenannten B-Standorte entwickelten sich uneinheitlich. Dresden, Leipzig, Hannover und Freiburg erzielten einen Anstieg der Mieten. Bonn, Ludwigshafen, Heidelberg oder Mannheim bewegten sich seitwärts bzw. waren rückläufig. Die höchsten Mieten wurden mit 38,40 Euro zum zweiten Mal in München festgestellt. Frankfurt kam auf eine nominale Spitzenmiete von 35 Euro. Dagegen gab es in Ludwigshafen lediglich 9 Euro. Insgesamt sei der deutsche Bürovermietungsmarkt trotz Konjunkturabschwächung robust. Dies sei insbesondere an den Leerstandsraten abzulesen. Die soliden Flächenumsätze bei gleichzeitig moderatem Neubauvolumen haben den Leerstand auf 7,2 Mio. qm in den 14 untersuchen Städten sinken lassen. Dies entspricht einer Reduzierung der Leerstandsquote von 8,4% auf 7,7%. Frankfurt liegt mit 13,3% Leerstand nach wie vor an der Spitze des Leerstands-Negativ-Rankings. In den Moderatorenrunden der gif wurde berichtet, dass sich 2012 noch wenige spekulative Neubauaktivitäten dokumentieren ließen. Dies habe insbes. an der Kreditvergabe-Praxis und den geforderten Vorvermietungsquoten gelegen. (WR) □

JLL mit Rekordumsatz Jones Lang LaSalle Incorporated erzielte 2012 einen bereinigten Gewinn je Aktie von 5,48 Dollar gegenüber 4,83 Dollar im Vorjahr. Weltweit konnte ein Rekordumsatz von 3,9 Mrd. US-Dollar bzw. eine Steigerung von 12% gemessen in den jeweiligen Landeswährungen erzielt werden. Der Honorarumsatz alleine stieg auf 3,6 Mrd. US-Dollar (+10%). Traditionell verzichtet JLL darauf, Deutschlandergebnisse zu publizieren. Nach Recherche der Immobilien Zeitung ist JLL auch in Deutschland 2012 stärker gewachsen als erwartet. Das Umsatzplus der deutschen Tochter läge mit 7% unter dem des Gesamtkonzerns von 12%. Allerdings sei in Deutschland das Referenzjahr 2011 mit einem Umsatzplus von 37% sehr stark gewesen. 2010 hatte JLL bereits 21% zugelegt. Nach diesen Wachstumsvorgaben rechnet lt. IZ JLL-Vorstandschef Frank Pörschke für 2013 nur mit einem leichten Wachstum. Das Vermietungsgeschäft in Deutschland legte um 5% zu. Die Sparte Capital-Markets verbuchte ein Plus von 7%. Der Umsatz der Bewertungs- und Beratungsdienstleistungen stieg um 8%. Assetmanagement-Umsätze seien dagegen rückgängig gewesen. (WR) □

Fv

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BVI sieht Sachanlage Immobilie als Ausweg aus negativer Realverzinsung

Berlin: Die Ratingagentur SCOPE hat die Leitung des Kommunikationsressorts mit

2012 gutes Fonds-Branchen-Jahr Die BVI-Mitglieder verwalteten 2012 mit 2 036,7 Mrd. Euro deutlich mehr Geld als 2011

David Frohriep neu besetzt. Er tritt die Nachfolge von

mit 1 783,3 Mrd. Euro. Vor allem Spezialfonds trugen mit 981,6 Mrd. Euro (Vj.: 845,6

Claudia Vogl-Mühlhaus an, die nach 7 Jahren das Unternehmen verlassen hat.

Mrd. Euro) bzw. einem Rekordmittelaufkommen von 75,3 Mrd. Euro (Vj.: 45,5) zum Erfolg bei. Publikumsfonds kommen mit einem Netto-Mittelaufkommen von 24,6 Mrd. Euro

(Vj.:

-15,3)

auf

„Vermögensverwaltungen

729,7

Mrd.

außerhalb

Euro von

(Vj.:

651,3).

Den

Investmentfonds“.

Rest

Auf

stellen

der

Jahrespressekonferenz letzte Woche wurde ein positives Resümee gezogen.

München: Mit der Berufung von Dieter Weiß (47) zum 1. Februar in den Vorstand der

Die

Pressekonferenz

vergangene Woche fand in Zeit-

Accumulata Immobilien AG stärkt das Unternehmen signifikant den Bereich institutionelles Immobiliengeschäft. Zuvor war Dieter Weiß in der

konkurrenz

Geschäftsführung der KGAL GmbH & Co. KG.

rechnen. Mit der Investment KG

zum

VGF-Summit

statt. Das war schade. Sicherlich könnten Branchenlästerer durchaus auf die Idee kommen, das Konkurrenzverhalten

hochzu-

des KAGB ist die klare Trennung von geschlossenen und offenen

20. - 21. Februar 2013

GENERAL CONFERENCE Scope INSTITUTIONELLE IMMOBILIENINVESTMENTS

Steigenberger Frankfurter Hof

Themen

TOP KEYNOTE SPEAKER

Herausforderungen institutioneller Immobilieninvestitionen 2013 Globale Immobilienmärkte: Risiko oder „sichere Häfen“? ©

Premierminister Dr. Jean-Claude Juncker

Dr. Thorsten Polleit Chefvolkswirt Degussa

Handlungsbedarf und Handlungsempfehlung für das institutionelle Immobilienportfolio

Fahrplan aus der Krise in Europa

Das Weltfinanzsystem im Umbruch

Wertsicherung durch die richtigen Investitionskriterien auf Basis vollständiger Marktkenntnis

AUSZUG DER REFERENTEN

Diskussionen

Neue Wege für die Refinanzierung von Immobilieninvestments Prof. Dr. Karl-Georg Loritz

Prof. Dr. Matthias Thomas

Experte für Kapitalmarktrecht

INREV

Wohin fließt das institutionelle Geld? Assetklassen und Immobilienquote

Geschlossener Kreis von Institutionellen Anlegern Dietmar Fischer Ernst & Young Real Estate

Hela Hinrichs Jones Lang LaSalle

Die Teilnahme für Institutionelle Investoren ist kostenfrei Abendveranstaltung am 20. Februar 2013 im Frankfurter Hof

AKTUELLE TRENDS UND ANLAGESTRATEGIEN

ANMELDUNG ZUR KONFERENZ

www.scoperatings.com Urheberrecht: © 2009 SIP / Eric Chenal, alle Rechte vorbehalten

BVI-


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Fonds Geschichte. Es könnte sein, dass sich auch Initiatoren geschlossener Produkte zukünftig im altehrwürdigen BVI gut aufgehoben sehen. Der Verbandswettbewerb könnte so eröffnet sein. Zurück zu den Zahlen: Seit 2008 lag der Anteil der Spezialfonds immer höher als der Anteil von Publikumsfonds. Im Bereich der Publikumsfonds haben Renten-

mance immer über aktuellem Zins den Boden erreicht hat.

fonds mit 31,9 Mrd. Euro 2012 die höchsten Mittelzuflüsse,

Jetzt drohen neben nicht auskömmlicher Niedrig-Verzinsung

gefolgt von offenen Immobilienfonds mit 2,9 Mrd. Euro.

auch noch Kursverluste bei steigenden Zinsen. Gleichzeitig

Trotz der Schließungswelle bei offenen Immobilienfonds in

überschreitet die Inflation die mögliche Verzinsung. Das

den letzten Jahren, ist das Vehikel nach wie vor gefragt.

grenzt Bonds als Anlage immer mehr aus. Bei gleichzeitig

Der Anleger drängt in die Immobilie. Die Fonds verzeichnen

schwacher Performance von Aktienfonds im letzten Jahr

hohe Liquiditätsquoten, die allerdings auch für zunehmen-

bieten Immobilienfonds eine ideale Ergänzung bzw. für den

den Anlagedruck sorgen können. Eine BVI-Performance

BVI sogar „Lösungen für aktuelle Herausforderungen“. Der

von 2,8% mit bietet zumindest eine positive Realverzinsung

BVI sieht für die Vermögensanlage zukünftig einen Mix aus

und als Sachwert zunächst einmal theoretischen Inflations-

Sachwerten bestehend aus Aktienfonds und Immobilien-

schutz durch steigende Mieten.

fonds sowie zu einem gewissen Prozentanteil Rentenfonds

Große Herausforderung für die BVI Mitglieder ist es,

wie Corporate Bond als ideale Allokation.

eine positive Realverzinsung in den nächsten Jahren darzu-

Nicht ohne sich selbst auf die Schultern zu klopfen,

stellen. Gerade die Anlage in festverzinsliche Wertpapiere

betont der BVI, dass er 2012 viel „Schlechtes verhindert“

wird immer schwieriger, da eine 30-jährige Zinssenkungs-

habe. Die Umwandlungen von Spezialfonds in Investment-

periode mit automatischen Kursgewinnen und einer Perfor-

KGs konnte ebenso abgewendet werden wie die Abschaf-

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Konzepte auf Lager Die GARBE Logistic AG ist europaweit erste Wahl, wenn es um hochwertige Immobilien, intelligente Infrastruktur und innovative Fonds im Logistiksektor geht. Wir schnüren Allround-Pakete inklusive Konzeption, Realisierung und Asset Management mit ökonomischem Denken für reelle Profite. Unser Erfolg basiert darauf, dass wir die Flexibilitätsansprüche unserer Kunden ebenso verlässlich erfüllen, wie die langfristigen Renditeerwartungen unserer Investoren. Nutzen Sie unseren Info-Service unter fon: + 49 (0) 40 35 61 3- 0 · info@garbe.de · www.garbe.de

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die Ausnahmesituation der Jahre 2006 und 2007 deutlich. Auch die Dekade davor lag mit zyklischen Schwankungen zwischen den Werten aus 2003 oder 2005. Die Boomphase mit anschließender Finanzkrise blieb insofern bislang eine totale Ausnahme in der Geschichte des deutschen Investmentmarktes. Insofern verwundert es „Der Immobilienbrief“ immer, wenn in der aktuellen Situation von den Newcomern

der

Immobilienwirtschaft

immer

noch

eine

„Normalisierung“ (auf Boom-Niveau) angemahnt wird. fung der Produktregulierung. Damit trägt der Gesetzgeber der „Erfolgsgeschichte Spezialfonds“ Rechnung. Seit 2002 ist der Markt um 105% auf 982 Mrd. Euro gewachsen. Auch die nicht erfolgte Abschaffung der Provisionsberatung schreibt sich der BVI auf die Fahnen. Gleichzeitig gebe es allerdings noch viel zu tun. So betont der BVI u.a., dass Nachbesserungen bei der Regelung zu den offenen Immobilienfonds notwendig sind. Insgesamt stehe der BVI für „Verbraucherschutz durch Vergleichbarkeit“ - und das europaweit. (AE) □

Die Spitzenrenditen bleiben vor dem Hintergrund der seit 4 Jahren stetig wachsenden Umsätze und Nachfrage vor allem im Core-Bereich weiter unter Druck. Für erstklassige Geschäftshäuser liegen die erzielten Renditen in den DIPMärkten, die neben den Metropolen auch die B-Standorte umfassen, im Mittel bei aktuell rd. 4,8% (2011: 5,1%). Die Spitzenrenditen für Bürohäuser erreichen 4,9% (2011: 5,5%). Fachmärkte bzw. Fachmarktzentren bringen den Käufern zwischen 7,3% für Multi-Tenant-Objekte und 8% für Single-Tenant-Objekte. Dies unterscheidet sich deutlich von den bekannten Werten für die Metropolen. Die ohnehin niedrigen Spitzenrenditen für 1A-Geschäftshäuser in bester Lage

Immobilieninvestments legen auch außerhalb der Metropolen zu

gaben lt. DIP im Jahresverlauf weiter nach. Am teuersten ist München, wo Top-Objekte lediglich noch 3,9% für den Käu-

Wohnungsinvestments steigen um 23%, Gewerbeinvestitionen um 8%

fer erzielen. Der wiederum hat hiervon noch die periodisierten Erwerbsnebenkosten und Gutachterkosten abzuziehen,

Anders als die großen Maklerhäuser schaut sich der

um auf die echte Netto-Mietanfangsrendite zu kommen und

Maklerverband DIP – Deutsche Immobilien-Partner re-

kann daraus nach Berücksichtigung von Instandhaltung und

gelmäßig auch B-Standorte oder, wie im Fall der Invest-

nicht umlegbaren Neben- und Verwaltungskosten seine ech-

ments, das gesamtdeutsche Zahlenwerk an. Deutsch-

te „Rendite“ errechnen – wenn das noch lohnt. Auch Frank-

lands Ruf als sicherer Immobilienhafen hat sich lt. DIP

furt und Nürnberg liegen mit der 25fachen Jahresmiete aus-

2012 global weiter gefestigt. Das führe zu einer anzie-

gesprochen hoch. 4,1% bringt Düsseldorf, 4,2% sind in Ham-

henden Nachfrage. Die DIP-Berechnungen basieren auf

burg zu erzielen und Köln und Stuttgart rentieren immerhin

eigenen Erhebungen sowie Daten der Gutachteraus-

mit 4,5%. Im Mittelfeld folgen Berlin und Bremen mit Spitzen-

schüsse und Grunderwerbssteuererhebungen.

renditen für Top-Geschäftshäuser von 4,6 bzw. 5%. Über 5%

Danach sind die Umsätze auf dem deutschen Investmentmarkt 2012 insgesamt um 15% auf 58,6 Mrd. Euro

gibt es dann nur noch in den DIP-B-Lagen in Leipzig (5,4%), Dresden (6,0%), Rostock (7,2%) und Magdeburg (7,7%).

gestiegen. Auf gewerbliche Investments wie Büro- und Ge-

Ähnlich sieht es im Wohninvestmentsegment aus.

schäftshäuser, gewerbliche Grundstücks- und gewerbliche

Hier lagen die mittleren Renditen in den DIP-Märkten bei

Portfolios entfallen lt. DIP davon 29,8 Mrd. Euro (+8%). Das

6,6% (2011: 6,9%). Am teuersten sind Hamburg und Mün-

Wohninvestmentsegment

und

chen, wo teilweise fast die 30fache Jahresmiete bzw. Rendi-

Wohnportfolios konnte sogar um 23% auf 28,8 Mrd. Euro

ten bis zu 3,5% gezahlt werden. Nürnberg und Berlin errei-

zulegen. Der Blick der Investoren richtete sich 2012 vor al-

chen für Wohnimmobilen 4%, während Bremen, Düsseldorf,

lem auf Büro- und Geschäftshäuser an Top-Standorten und

Frankfurt und Stuttgart immerhin noch 4,5% bringen. Die

auf attraktive Mehrfamilienhäuser und potenzialträchtige

20fache Jahresmiete bzw. 5% wird für Top-Objekte in Köln

Wohnungsportfolios, fasst DIP-Sprecher Henrik Hertz zu-

bezahlt. Attraktivere Anstiegsfaktoren gibt es dagegen noch

sammen. Für 2013 prognostiziert DIP eine weiterhin hohe

in Dresden, Leipzig, Rostock und Magdeburg mit Renditen

Investorennachfrage bei gleichzeitig anhaltender Verkaufs-

zwischen 5,5 und 7%. Allerdings merkt DIP an, dass neben

zurückhaltung aufgrund fehlender attraktiver Anlagealternati-

den regionalen Unterschieden die Renditen bzw. die Multipli-

ven. Der Blick auf den 10-Jahres-Chart macht noch einmal

katoren stark lage- und objektspezifisch differenziert sind.

mit

Mehrfamilienhäusern


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Deal

Sie können sich innerhalb einer Stadt um 150 bis 400 Basispunkte unterscheiden. Dement-

Berlin: Die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G erwirbt eine Büroimmobilie in der Köthener Str. 4 aus dem Liegenschaftsbestands des Offenen Immobilien-Publikumsfonds WestInvest Interselect der Deka Immobilien GmbH.

sprechend würden Wohn-Portfolios auch zu deutlich attraktiveren Renditen gehandelt. Für die gehandelten Portfolios wurden 2012 wie auch 2011 mittlere Einstiegsrenditen von rd. 7% erzielt. (WR) □

Office-Index VICTOR sieht 5,5% Performance nach 6% im Vorjahr München erzielt beste Jahresperformance Der Büro-Index VICTOR wird von Jones Lang LaSalle als synthetischer Kapitalwertin-

Das vollständig vermietete Gebäude hat eine Gesamtmietfläche von rd. 11.000 qm.

dex ermittelt. Er misst die theoretische Wertänderungsrendite von Spitzenimmobi-

Hauptmieter sind die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

ten deutsche Topimmobilien 5,5% theoretischen Wertzuwachs, wobei die Werttreiber

lien, die sich multiplikativ aus Veränderung des Spitzenmarktmietniveaus und der Veränderung der Renditen von Topobjekten zusammensetzt. Im Durchschnitt erzielMieten und/oder Renditen standortabhängig unterschiedlich sind.

KPMG und die Deutsche Bahn AG.

Der von Jones Lang LaSalle ermittelte synthetische Index, der multiplikativ Marktmietentwicklung und Marktrenditeentwicklung verknüpft und damit die theoretische Wertentwicklung einer Büroimmobilie, die immer genau zum Erhebungszeitpunkt voll vermietet ist, spiegelt, sieht für das Gesamtjahr 2012 eine Performance bzw. eine Wertänderungsrendite, von +5,5%. Im Vorjahr waren es 6,0%. Das letzte Quartal hat die im Jahresverlauf eher ruhige Entwicklung herausgerissen. Der Indikator analysiert jeweils die Toplagen von

Bw

Immobilien und Infrastruktur Bouwfonds REIM ist fokussiert auf Immobilien und Infrastruktur. Innerhalb der Rabo Real Estate Group strukturieren wir unterschiedliche Investmentprodukte für institutionelle und private Investoren mit attraktiven Rendite-Risiko-Profil und

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Deals Hamburg: Das dänische Möbelhaus Bolia mietet für seine dritte Hamburger Filiale rund 520 qm Fläche im Metropolishaus, Dammtorstraße 29-32, von der Deka Immobilien GmbH. CBRE war beratend tätig.

Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und München mit zusammen 12 Mio. Quadratmetern. Für den Anstieg des Index sind lt. Andrew M. Groom, Valuation-Leiter von JLL, vor allem risikoaverse, mehrheitlich internationale Investoren verantwortlich, die in Deutschland verstärkt nach sicheren Core-Investments suchen. Anders als die Gutachter der Immobilienweisen sieht Groom keine Änderung an der Risikoaversion der Investoren. Victor gibt gleichzeitig Hinweise auf eine mögliche Verschnaufpause in den Toplagen des Büroimmobilienmarktes. In Hamburg oder Düsseldorf verläuft die Performance eher seitwärts. Im Moment gäbe es jedoch noch erhebliche Performanceunterschiede zwischen den Toplagen und den sekundären Lagen der Immobilienhochburgen, sieht Groom. Grund sei die weiterhin sehr hohe Risikoprämie auf Core-Immobilien, die ein Core-lastiges Nachfra-

Mailand: Der Hauptmieter Eniservizi verlängert bestehenden Mietvertrag für rd. 12.300 qm Fläche um weitere 6 Jahre in der Büroimmobilie „Torre Alfa“. Das Objekt wur-

geprofil verstärke. In den einzelnen deutschen Toplagen gab es unterschiedliche Entwicklun-

de 2007 von der Commerz Real für das Portfolio des Offenen Immobilienfonds

mance von dem Sinken der

hausInvest erworben. Das Unternehmen ist bereits seit 2007 in dem Gebäude ansässig und belegt dort ca. 60% der Flächen.

chen trotz Ruhe an der

gen. Düsseldorf und Hamburg wiesen leicht rückgängige Spitzenmieten auf. Dagegen konnte die Frankfurter Bankenlage deutlich zulegen. Berlin und

München

wiederum

profitierten in der PerforSpitzenrendite. Damit erreichten Berlin und MünMietfront immer noch die beste Quartalsperformance. Auf dem dritten Platz liegt die Frankfurter Bankenlage. Düsseldorf konnte in der Entwicklung wenigstens noch eine schwarze Null schreiben, während Hamburg mit -0,3% zum zweiten Mal im roten Bereich

Erlangen: Die GRR Real Estate Management GmbH erwirbt für den GRR German Retail Fund No.1 das neu erbaute Nahversorgungszentrum "Büchenbach-West"

landete. Im Jahresvergleich der Wertveränderung liegt München wie auch schon im Vor-

von der Ten Brinke Projektentwicklung GmbH. Das Objekt verfügt über eine Mietfläche von gut 5.000 qm. Die Liegenschaft besteht aus zwei Baukörpern: Zum einen

Frankfurt und München 4,8%. (WR) □

ein Rewe-Supermarkt der neuesten Generation und zum anderen ein Dienstleistungszentrum mit Rossmann, Frisör Klier, einer Apotheke und einer Fahrschule sowie mehreren Praxen (u. a. Zahnarzt, Kieferorthopäde, Physiotherapeut) als Mieter. Weitere Ankäufe stehen kurz vor dem Abschluss.

quartal mit 8,7% deutlich vor Berlin mit 6,1%, Frankfurt mit 4,8%, Hamburg mit 4,6% und dem Schlusslicht Düsseldorf mit 2,9%. Im Total Return, der sich aus Cash-flow-Rendite (Mietrendite) und Wertänderungsrendite zusammensetzt, liegt München mit 13,5% vor Berlin mit 11,1%, Frankfurt mit 9,6%, Hamburg mit 9,5% und abgeschlagen Düsseldorf mit 7,9%. Als Mietrendite recherchiert JLL für Berlin und Düsseldorf je 5,0%, für Hamburg 4,9% und für

Die Welt im Blick – Investment gut, Vermietung schleppend 2013 bringt globalen Investmentanstieg Jones Lang LaSalle hat in seinen Global Market Reports die wichtigsten Eckdaten der weltweiten Entwicklung zusammengestellt. Hier einige Kernaussagen. Der globale Gewerbeimmobilien-Investmentmarkt kam 2012 auf ein Transaktionsvolumen von 443 Mrd. US-Dollar. Für 2013 erachtet Jones Lang LaSalle (JLL) einen Anstieg um 10 -15% für möglich. Dagegen erfassen die Researcher gedämpfte Entwicklungen auf den Bürovermietungsmärkten. Die Volumina liegen weltweit rund 20% unter Vorjahresniveau. Für 2013 wird auch nur ein leichtes Wachstum erwartet. Die globale Leerstandsquote liegt stabil bei 13,2%. Bis Ende 2013 sei ein Rückgang auf unter 13% möglich. Die Renditen behaupten sich in den weltweiten Top-Märkten durch starkes Anlegerinteresse in CoreProdukten. Internationale Einzelhändler haben aufstrebende Märkte und “gateway cities” im Visier. Im Hotelmarkt lag das globale Transaktionsvolumen 2012 bei 32 Mrd. USD. Für 2013 wird ein ähnliches Niveau prognostiziert. ►


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Deals

Der Global Office Index von Jones Lang LaSalle (JLL), basierend auf die gewichte-

Mannheim: Ein von AXA Investment Managers Deutschland gemanagter Spezialfonds erwirbt das Büro- u. Geschäftshaus „E1“ in der Kurpfalzstraße von Union Investment. Die Immobilie wurde 1999 von Union Investment für den Offenen Immobilienfonds UniImmo: Europa erworben. Comfort war beratend tätig.

te Spitzenmietpreis-Entwicklung in 90 globalen Märkten, hat im 4. Quartal 2012 - nach +0,4% im 3. Quartal - nur um 0,1% zugelegt. Im Jahresvergleich liegt der Anstieg mit +1,5% auf niedrigstem Stand seit Herbst 2010. Während der asiatisch-pazifische Raum (+0,4%, nach + 0,5% im Vorquartal) und die Region Amerika (+0,6%, nach + 1,0% im 3. Quartal) im 4. Quartal Pluszeichen aufwiesen, notierte der Index in Europa ein Rückgang um 0,6%. Im Jahresvergleich zeigte der asiatisch-pazifische Raum einen Anstieg um 2,2%, die Region Amerika ein Plus von 3,8%, Europa ein Minus von 1,5%. Etwas weniger als die Hälfte der im Global Office Index von JLL ausgewiesenen Märkte wiesen im 4. Quartal einen Mietpreisanstieg auf. Jakarta (7,9%), die San Francisco - Halbinsel (7,1%) und Bogota (6,2%), Lyon (+5,6%) und Düsseldorf (+4,0%) sind die weltweiten Top 5 beim Mietpreisanstieg. Im Jahresvergleich kann sich Düsseldorf als einzige europäische Stadt in den Top 10 platzieren (Platz 10 mit +8,3%). Die Top-Positionen werden von zwei asiatischen Märkten (Jakarta, +36,5%; Peking, +20,2%) eingenommen, Auf Platz 3 im Gesamtjahresvergleich (+17,9%)

Frankfurt: Die DFS Deutsche Flugsicherung hat ihren Mietvertrag mit SEB Asset Management über rund 2.030 qm und 43 Parkplätze im Stützeläckerweg 12-14 vorzeitig bis Ende 2018 verlängert. Die Immobilie gehört zum Portfolio des Offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest.

liegt weltweit Mexico City - trotz des Mietpreisrückgangs im 4. Quartal von 6,6%. (WR) □

Immobilienmarkt Frankreich Büros entwickeln sich heterogen Yvonne McCartney, Immobilien Research DekaBank Der Konjunkturmotor in Frankreich ist ins Stottern geraten. 2012 dürfte die Wirtschaft lediglich stagniert haben und auch für 2013 sind die Erwartungen verhalten: Mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 0,1% bleibt die Wirtschaft weiter deutlich hinter ihrem Potenzialwachstum zurück. Zu den mageren Wachstumsaussichten gesellen sich Zweifel an der Tragfähigkeit der französischen Staatsschulden. Auch die Ratingagenturen haben sich ent-

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sprechend geäußert und Frankreichs Bonität die Bestnote entzogen. Die französische Regierung wird ihre Anstrengungen bei der fiskalischen Konsolidierung und vor allem auf dem Gebiet der strukturellen Reformen intensivieren müssen. Unseres Erachtens wird ein solcher Reformprozess einige Zeit in Anspruch nehmen. Für 2014 erwarten wir, vor allem aufgrund einer leichten Entspannung der Schuldenkrise in Europa, ein Wirtschaftswachstum von 1,0% - sowohl für Frankreich als auch für Euroland.

Paris ist teuerster Hotelmarkt Europas

Büromärkte weisen heterogene Umsatzentwicklung auf

Mit 39,6 Mio. Übernachtungen erlebte der Pariser Hotelmarkt 2011 ein Rekordjahr, was sich auch in spürbaren Anstiegen der Preise und bei der Belegung widerspiegelte. 2012 setzte sich die Erholung fort. Bei etwa gleichbleibenden Übernachtungszahlen konnte der gemittelte durchschnittliche Zimmerpreis (Jan. – Dez.) weiter steigen und beträgt mittlerweile 256,22 EUR, der Zimmererlös erreicht 202,07 EUR. Damit ist Paris europaweit der teuerste Hotelmarkt, der zudem den höchsten Erlös erzielt.

Die Umsatzentwicklung an den französischen Büromärkten verlief im letzten Jahr eher heterogen: Während Paris und Lille eine höhere Büronachfrage registrieren konnten, verzeichneten Lyon und Marseille deutliche Rückgänge. Generell wurde die Nachfrage aber landesweit von Umzügen aus Gründen der Kostenreduktion und Flächenoptimierung getrieben, was die anhaltende Unsicherheit bezüglich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung widerspiegelt. Damit sind auch die Mietwachstumserwartungen begrenzt. Für Paris rechnen wir mit einer stabilen Entwicklung der Spitzenmieten in 2013, während die Regionalstandorte leichte Mietrückgänge verzeichnen sollten. Im Zuge einer konjunkturellen Erholung dürfte 2014/15 wieder mehr Optimismus in die Märkte zurückkehren und zu leichten Mietanstiegen führen.

Der bedeutendste Hotelmarkt Frankreichs ist die Île-de-France und hier insbesondere Paris. Ein Drittel aller französischen Übernachtungen entfielen 2011 auf die Île-deFrance, nur bezogen auf ausländische Gäste liegt der Anteil sogar bei über 50%. Zum Jahresende 2011 verfügte Paris über insgesamt 1.549 Hotels mit 81.139 Zimmern, wobei die 3-Sterne-Kategorie das Angebot dominiert. Darüber hinaus gibt es auch 25 Hotels im 5-Sterne-Segment.

Ladenflächen in 1a-Lagen profitieren weiterhin von hoher Nachfrage Einzelhandelsflächen in den 1a-Lagen der französischen Großstädte profitieren ungebrochen von einer hohen Nachfrage seitens nationaler und internationaler Filialisten sowie Luxusmarken. Nebenlagen sind hingegen kaum ge-

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Deals Frankfurt: LaSalle Investment Management hat für den LaSalle German Retail Venture Fund (LGRV) zwei Fachmarktzentren in Niederkassel und Diedorf für insgesamt 3,2 Mio. Euro an zwei private Investoren verkauft. Das Niederkassler Objekt hat eine Mietfläche von 1.760 qm und ist vollständig an einen Penny-Markt und eine Fressnapf-Filiale vermietet. Der Diedorfer Fachmarkt verfügt über 1.045 qm und ist ebenfalls zu 100% vermietet. Neben einem RossmannDrogeriemarkt und einer Filiale des Textildiscounters KiK beherbergt der Fachmarkt noch eine Bäckerei. Der Verkäufer wurde von der Corpus Sireo Asset Management GmbH beraten.

Bochum: Corpus Sireo Asset Management Commercial hat i. A. der Erste MONTI Immobiliengesellschaft mbH & Co. KG an der Alleestraße ca. 1.900 qm Fläche an die Fitnessstudiokette McFIT vermietet. BNPPRE war vermittelnd tätig. Hamburg: Die BGW Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege mietet rd. 540 qm Bürofläche im Gebäude „Schlump one“, Schäferkampsallee 16-18, über Grossmann & Berger. Das Gebäude wurde kürzlich an einen Spezialfonds der HIH Hamburgische Immobilien Handlung veräußert.

fragt und leiden unter einem hohen Überangebot an Flächen. Entsprechend können in den 1a-Lagen die Spitzenmieten ihre hohen Niveaus halten und in Einzelfällen neue Höchststände markieren, während die Mieten in den Nebenlagen zunehmend unter Druck geraten. Die teuerste und auch bekannteste Einkaufsstraße von Paris ist die Avenue des ChampsElysées, auf der Mieten von bis zu 18.000 Euro/ qm/Jahr gezahlt werden. Der landesweite Bestand an Shopping-Center-Flächen (ohne Fachmärkte) beläuft sich auf über 14,8 Mio. qm, verteilt auf 671 Shopping-Center. Mit 226 qm je 1.000 Einwohner liegt der Flächenbesatz innerhalb Europas im Mittelfeld. Rund die Hälfte der Shopping-Center gehört zur mittleren Größenklasse (15.000 – 40.000 qm). Festzustellen ist eine relative Überalterung des ShoppingCenter-Bestandes. Acht der zehn größten Shopping-Center Frankreichs stammen aus der Zeit vor 1990. Derzeit sind über 2,7 Mio. qm Shopping-Center-Fläche, verteilt auf 147 ObjekFoto: fotolia.com te, in der Projektpipeline. Davon befinden sich momentan ca. 550.000 qm im Bau, rund 700.000 qm sind noch unsichere Projekte. Das Gros (43%) der Pipeline-Flächen soll über 40.000 qm haben, gut ein Drittel zwischen 15.000 und 40.000 qm. Bevorzugt wird in innerstädtischen Lagen gebaut und es wird viel Wert auf nachhaltige Bauweise gelegt. Logistikmärkte leiden unter konjunktureller Unsicherheit Aufgrund der bestehenden Unsicherheiten über die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung verhalten sich Unternehmen in Frankreich bei. Neuanmietungen von Logistikimmobilien eher abwartend. Zudem führen Änderungen des Einkaufsverhaltens der Konsumenten – insbesondere die Zunahme des E-Commerce – zu Strategieänderungen der Logistiker. Der Versandhandel und kleinere E-Commerce-Händler suchen zunehmend kleinere Logistikobjekte in urbanen Zentren, um schneller auf Bestellungen reagieren und Lagerund Lieferkosten reduzieren zu können. Auf der anderen Seite steigt der Bedarf an sehr großen Flächen, vorwiegend nachgefragt von Supermarktketten und großen Internethändlern. Da sich die Nachfrage hauptsächlich auf Class A-Flächen konzentriert und seit Jahren keine spekulative Bautätigkeit mehr stattfindet, hat sich ihr Anteil am Gesamtleerstand spürbar reduziert. Die durch die Umzüge in neue Objekte freigewordenen Logistikflächen können hingegen am Markt oft nicht wieder platziert werden. Die Mieten für Logistikflächen blieben 2012 weitestgehend stabil. Die Mietpreisspannen können sich allerdings etwas ausweiten, da am unteren Ende eher leichte Rückgänge möglich sind. Ausländische Investoren kehren an französischen Immobilieninvestmentmarkt zurück Nach dem deutlichen Einbruch der Immobilieninvestitionen im Zuge der Finanzkrise floss in den letzten Jahren wieder mehr Kapital in den französischen Gewerbeimmobilienmarkt. 2012 wurde mit 16,4 Mrd. EUR das Vorjahresergebnis (18,1 Mrd. EUR) nicht ganz erreicht. Gewinner im Vergleich zu den Vorjahren, wo Büros dominierten, waren 2012 vor allem die Einzelhandelsimmobilien, aber auch Logistikimmobilien und Hotels zogen mehr Kapital an. Im letzten Jahr sind auch wieder verstärkt internationale Investoren am Markt aktiv gewesen, allen voran eigenkapitalstarke Anleger aus dem Nahen Osten, deren regionaler Fokus im Wesentlichen auf der Île-de-France, insbesondere Paris und hier vor allem auf Büros, Läden und Shopping-Centern sowie Hotels der gehobenen Kategorien lag. Gekauft wurden dabei fast nur Top-Objekte in Top-Lagen. Die vorhandene Risikoaversion ausländischer Anleger spiegelt sich auch darin wider, dass sie in den Regionalstandorten


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(mit Ausnahme von Einzelhandelsflächen) weniger aktiv sind und auch bei Logistikimmobilien nationale Investoren den Investmentmarkt deutlich dominieren. In Paris verzeichneten Büros im CBD und Einzelhandelsflächen in den 1a-Lagen noch rückläufige Spitzenrenditen, während Regionalmärkte hier weitestgehend konstante Renditen registrierten. Bei den Logistikimmobilien wurde landesweit ein Renditeanstieg beobachtet. Tendenziell dürften die Renditen in 2013 ansteigen. Fazit Frankreich, insbesondere Paris bzw. die Île-de-France, zählt trotz der schwachen Wirtschaftsentwicklung weiterhin zu den Kernmärkten für Immobilieninvestitionen in Europa. Für Büroinvestments empfiehlt sich aufgrund seiner Größe und Liquidität der Großraum Paris. Der Büromarkt der Île-de-France zählt zudem europaweit zu den transparentesten Märkten. Top-Objekte im CBD sind allerdings aktuell sehr teuer und dürften unseren Prognosen zufolge bis 2017 lediglich jährliche Erträge von durchschnittlich 2,6% erwirtschaften. Die Alternativen bei den Regionalstandorten sind begrenzt. Am ehesten eignet sich aufgrund seiner wirtschaftlichen Struktur und Marktgröße der Büromarkt Lyon als weiteres Investmentziel. Der Markt hat zudem in den letzten Jahren deutlich an Transparenz und Liquidität gewonnen. Für Lyons Büromarkt erwarten wir bis 2017 Erträge von durchschnittlich 2,7% p.a. Andere französische Bürostandorte eignen sich aufgrund ihrer geringen Größe eher zur Beimischung und sollten genau analysiert werden.

einige Investoren bereit sind, nahezu jeden Preis zu zahlen. Bei den Shopping-Centern ist das Angebot an Investmentgrade-Objekten gering, da der landesweite Bestand überaltert ist. Nur 20% der französischen Shopping-Center wurden nach der Jahrtausendwende gebaut. Dadurch sind hier die Investmentchancen sehr begrenzt. Auch wenn der Logistikmarkt von einheimischen Investoren dominiert wird, stellt vor allem die Île-de-France aufgrund ihrer dominanten wirtschaftlichen Bedeutung innerhalb des Landes und der hohen Bevölkerungsdichte ein interessantes Ziel für Investitionen in Logistikimmobilien dar, zumal hier auch noch ein attraktives Preisniveau anzutreffen ist. Darüber hinaus können Lyon und auch Lille als alternative Standorte in Betracht gezogen werden. Der RhôneKorridor (Lyon) ist nach der Île-de-France der größte Wirtschaftsraum Frankreichs, in dem rund 1,7 Millionen Menschen leben. Der Logistikmarkt im Umfeld der Stadt Lille punktet vor allem durch seine Lage und die Nähe zu Belgien und Großbritannien. Gegenüber belgischen Logistikmärkten bietet Lille beispielsweise ein attraktiveres Miet- und Preisniveau. Für Hotels im Top-Segment wurden in der jüngsten Vergangenheit zum Teil astronomische Preise gezahlt. Die eigenkapitalstarken Investoren kommen aus dem Nahen Osten oder Asien. Auch auf dem Hotelmarkt ist Paris bzw. die Île-de-France das attraktivste Investmentziel, auch außerhalb des Top-Segments. Darüber hinaus bieten sich auch touristische Regionen in Südfrankreich an, wobei diese Märkte wenig transparent sind und Objekte häufig nur im Portfolio am Markt angeboten werden. □

Einzelhandelsflächen in den Innenstadtlagen der großen französischen Städte sind bereits sehr teuer, da

KGAL im Wandel der Zeit 45 Jahre Immobilien-Investments Die Branche der Geschlossenen Immobilienfonds steht vor neuen Herausforderungen. Die Umsetzung der AIFMRegelungen und das neue KAGB machen aus dem Produkt „Geschlossener Immobilienfonds“, der zum Teil eher dem grauen Markt zugerechnet wird, ein weißes Kapitalanlageprodukt einer Kapitalverwaltungsgesellschaft, die in Regulierung und gesetzlichem Umfeld an die klassische Kapitalanlagegesellschaft nach deutschem Investmentrecht angeglichen wird. Für regulierungserfahrene Initiatoren Geschlossener Fonds mit institutionellem Hintergrund ergibt sich aus der Herausforderung der aktuellen Verfahrensunwägbarkeiten mittelfristig eine besondere Chance. Die meisten der zukünftig notwendigen Abläufe und Risikomanagementsys-

teme sind ebenso wie zukünftig notwendige Bewertungsverfahren bereits implementiert. Stefan Ziegler, in der KGAL Geschäftsführung für den Immobilienbereich verantwortlich und auch Gert Waltenbauer, der für den Vertrieb der KGAL Produkte verantwortlich zeichnet, sehen die KGAL hier auf jeden Fall so gut aufgestellt, dass sich aus Regulierungserfahrung, einer positiven Leistungsbilanz, institutionellem Hintergrund und Vertriebserfahrung ein langfristiger Wettbewerbsvorteil ergibt. Ein besonderer Vorteil für die KGAL ist, dass sie vertrieblich auf mehreren Standbeinen steht. Institutionelle Anleger haben schon in der Vergangenheit hohe Ansprüche an die internen Abläufe ihrer Zielfonds gestellt, so dass die


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Deals Frankfurt: SEB Asset Management hat mit Dundee International REIT einen Kaufvertrag über ein bundesweit diversifiziertes Portfolio aus 11 Immobilien mit 137.200 qm Nutzfläche in Höhe von rund 420 Mio. Euro abgeschlossen. Der Eigentumsübergang ist voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2013 zu erwarten. Zwei der elf Gebäude (Köln und Nürnberg) sind aus dem Bestand des semiinstitutionellen Immobilienfonds SEB ImmoPortfolio Target Return Fund. Die neun Büroimmobilien des SEB ImmoInvest befinden sich in Frankfurt, Hamburg, Stuttgart, Düsseldorf und München sowie in den Regionalzentren Freiburg und Mannheim. Mit der Vertragsunterzeichnung hat das Fondsmanagement die umfangreichen Verkaufsaktivitäten des in Auflösung befindlichen Publikumsfonds SEB ImmoInvest zur Liquiditätsbeschaffung fortgesetzt. Dieser hat 2012 bereits über 20% des Fondsvermögens (1,3 Mrd. Euro) an die Anleger ausgezahlt. Hamburg: Die Zurich Versicherung erwirbt das Bürogebäude „An der Alster 3-5“ von den Joint-Venture Partnern BECKEN Projektentwicklungs GmbH, Hamburg und Competo Capital Partners, München über Angermann. Das Ende 2012 fertig gestellte Büroensemble umfasst 5.740 qm Mietfläche und 96 Stellplätze.

KGAL unter Zukunftsaspekten hier gut positioniert ist. Zudem profitiert die KGAL aktuell in einem Umfeld, das durch die branchenweite Schwäche des Publikumsgeschäftes geprägt ist, durch ein starkes institutionelles Geschäft. Die KGAL selbst ist derzeit mit ihrem Absatz im Publikumsbereich nicht zufrieden, wie Vertriebs-Geschäftsführer Gert Waltenbauer im Gespräch deutlich macht. Andererseits besteht in der Geschäftsführung die feste Überzeugung, dass nicht der Anleger derzeit für die Schwäche der Publikumsfonds-Platzierung verantwortlich ist, sondern die Verunsicherung des Vertriebs bzw. der verschiedenen Vertriebswege, die sowohl durch Vorbereitung als auch Umsetzung des AnsFuG wie auch durch das aktuelle Meinungsbildungsverfahren zur Umsetzung der AIFM-Richtlinien und des KAGB entstanden ist. Insofern ist die heutige Situation geraGert Waltenbauer (Foto: KGAL) de durch den Widerspruch geprägt, dass das Asset „deutsche Immobilie“ wieder bei allen Anlegergruppen hohes Ansehen genießt, jedoch die Immobilien-PS durch die Vertriebswege nicht auf die Publikums-Straße gebracht werden können. Einen klaren Wettbewerbsvorteil auch in einem zukünftig vielleicht engeren Markt sieht Stefan Ziegler in der Immobilienhistorie der KGAL. 1968, vor 45 Jahren, startete das Geschäft der strukturierten Finanzierung von Immobilien in Form klassischer Leasingmodelle. Zu den großen Kunden der KGAL gehören bis heute BMW, Deutsche Bank, Deutsche Telekom, E.on, Lufthansa, Edeka-Gruppe, Maritim Hotels und viele mehr. Bereits 1979 wurde der erste Immobilienfonds für institutionelle Investoren aufgelegt. Kommunalleasing folgte 1985. Vor gut 20 Jahren, 1992, startete die KGAL mit dem ersten AuslandsGroßprojekt, dem Bürohaus „Bertelsmann Building“ in New York. 2001 folgte der erste Österreich-Fonds. 2003 wurde in zwei Büroimmobilen im CBD von Toronto investiert. 2004 gelang der Fonds-Start in den USA. Niederlassungen wurden in den Folgejahren in Toronto und Wien eröffnet. In 2006 und 2007 nutzte die KGAL den Boom antizyklisch – und wie die Finanzkrise kurz darauf bestätigte – in genau richtigem Timing für den vorzeitigen Verkauf der kanadischen Objekte mit einer durchschnittlich 18% über der Prognose liegenden Rendite. Ebenfalls antizyklisch nahm die KGAL 2007 den Wohnimmobilienboom, der sich zwei Jahre nach der Finanzkrise entwickelte, für einen ersten Wohnimmobilienspezialfonds für institutionelle Investoren vorweg. 2009 wagte die KGAL am Tiefpunkt des Marktes den Schritt über den Kanal mit einer Büroimmobilie in London, die sie 2012 mit gut 40% Wertzuwachs gewinnbringend wieder verkaufte. 2011 entstand der erste Frankreichfonds und 2012 setzte die KGAL das deutsche Geschäft mit Wohnimmobilien weiter fort. Seit 1968 wurden für über tausend Immobilien in EinzelStefan Ziegler (Foto: KGAL) oder Portfoliotransaktionen unterschiedliche Modelle


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Deals Düsseldorf: Die HIH Hamburgische Immobilien Handlung GmbH konnte die Büroimmobilie „B1“ am Bennigsen Platz 1 mit insgesamt 19.600 qm Büroflächen noch in 2012 voll vermieten. Im letzten Quartal 2012 wurden drei Mietverträge über eine Fläche von 5.870 qm abgeschlossen. Größter neuer Mieter ist ein Modeunternehmen mit rund 4.600 qm. Weitere 500 qm werden zukünftig von der Unternehmensberatung Cassini Consulting genutzt. Zudem hat das Online-Unternehmen trivago seine Mietflächen um ca. 770 qm erweitert. Eigentümer des Gebäudes „B1“ ist der institutionelle Immobilien-Publikumsfonds "Warburg - Henderson Deutschland Fonds Nr. 1" der Warburg - Henderson Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien mbH. Die HIH Hamburgische Immobilien Handlung GmbH führte als exklusiver Asset Manager des Fonds für Warburg Henderson die Verhandlungen auf der Eigentümerseite. Wien: Die aik ImmobilienKapitalanlagegesellschaft (aik), zählt eine weitere Büroimmobilie zu seinem 2,1 Mrd. Euro Portfolio. Die Gesamtinvestitionskosten für das über 5.200 qm Mietfläche umfassende Objekt in Wien betrugen rd. 12 Mio. Euro. Die Verkäuferin war eine Objektgesellschaft der österreichischen IMMOFINANZ Group. Mitte 2012 wurde das Objekt vollständig an die Erste Bank AG vermietet.

wie etwa Publikumsfonds, Private Placements, Spezialfonds oder andere strukturierte Finanzierungslösungen gestaltet. Stefan Ziegler sieht die Immobilie als Urform des Realkapitals gerade heute wieder in einer zunehmenden Wertschätzung. Investoren erwarten in der Zukunft klar strukturierte Investments in Assets mit Nachhaltigkeit und Ertragskonstanz. Gefragt sind sichere Engagements mit verlässlichen und nachvollziehbaren Beteiligungskonzepten. Sicherheit geht vor Renditemaximierung. Neben Immobilien investieren Produkte der KGAL maßgeblich in Flugzeuge und Infrastruktur. Im Bereich der Infrastruktur war die KGAL einer der Pioniere bei Investitionen in Erneuerbare Energien wie z.B. Windkraft und Photovoltaik. Aktuell betreut die KGAL ca. 110.600 Investoren (inklusive Mehrfachzeichnungen) mit Beteiligungen an insgesamt 135 aktiven Geschlossenen Fonds. Dafür haben Investoren der KGAL Eigenkapital in Höhe von 6,4 Mrd. Euro anvertraut. Insgesamt wird Ende 2012 ein Investitionsvolumen von rd. 25,1 Mrd. Euro gemanagt. Wie in allen Kernassetbereichen setzt die KGAL auch bei Immobilien auf Experten im Haus. 67 KGAL Mitarbeiter im Bereich Immobilien sichern den Marktzugang, entwickeln attraktive Angebote, managen Engagements und ermöglichen es, frühzeitig auf Marktentwicklungen einzugehen und antizyklisch zu agieren. Die Erfolgsfaktoren im Investmentprozess sieht die KGAL im Marktzugang, im geschulten Blick bei Objektprüfungen, im Assetmanagement und in der 45-jährigen ImmobilienErfahrung. Starke Marktdurchdringung durch Konzentration auf wenige Märkte sichert den Marktzugang. Die Due-Dilligence basiert auf Kenntnis und Analyse der wesentlichen Werttreiber des Standortes und auf der fachmännischen Beurteilung des Objektes in Bezug auf potenzielle Mietinteressenten. Die Vielzahl großvolumiger Vertragsabschlüsse sichert gute Finanzierungskonditionen. Entscheidend ist das Assetmanagement, denn Wertschöpfung auf Objektebene ergibt sich nur durch Vermietungserfolge. Aktives Flächenmanagement gehört ebenso hierzu wie das Fördern der Objektnachhaltigkeit und das Ausnutzen von Marktchancen durch Timing bei Verkauf. Begleitet werden alle Projektphasen durch Risikomanagement, Controlling und dezidiertes Reporting. Im Immobilienbereich wird ein aktiver Bestand von ca. 9,5 Mrd. Euro mit mehr als tausend Immobilien betreut. Davon finden sich Objekte im Wert von 7,7 Mrd. Euro in Deutschland. Für Stefan Ziegler bedeutet erfolgreiches Assetmanagement nicht nur den günstigen Einkauf, sondern auch optimale Bewirtschaftung und gutes MieterManagement mit dem Ziel langfristiger Wertsteigerung. Aktuell konnte die KGAL beispielsweise beim Erwerb ihrer ersten Londoner Immobilie das richtige Timing beweisen. Für den ersten EnglandFonds wurden binnen kürzester Zeit hohe Wertzuwächse erreicht. Nach weniger als vier Jahren wurde Francis House in London mit einem Plus von rd. 40% verkauft. Auch die anderen zwei LondonImmobilien haben nach wenigen

PropertyClass England 3 Objekt (Foto: KGAL)


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Jahren bereits gutachtliche Wertzuwächse von rund 20% erreicht. Die Auflösung der Kanada-Fonds war ebenso erfolgreich wie die vorzeitige Rückführung der Mezzanine-Finanzierung für das Münchner Fußballstadion „Allianz Arena“. Die bevorzugten Immobilienmärkte der KGAL sind Büro, Wohnen und Handel. Bei Büroimmobilien konzentrieren sich die Investments auf Core-Objekte in innerstädtischer Lage zukunftsorientierter Großstädte mit bonitätsstarken Mietern. Neben den deutschen Top-7-Metropolen sieht Ziegler auch deutsche B-Städte für Investments mit hoher Objektqualität als interessant an. Bei Wohnimmobilien vertraut die KGAL auf die besondere Attraktivität dynamischer Metropolen und ausgewählter Oberzentren, die Chancen auf reelle Wert- und Mietsteigerungen bieten. Bei Handelsimmobilien gilt die Suche der KGAL aktuell inländischen Stadtteilzentren und Einzelhandelsimmobilien in 1A-Lagen zum Aufbau eines Highstreet-Portfolios. Neben Direktinvestitionen unterstützt die KGAL Eigentümer und Bestandshalter umfangreicher ImmobilienPortfolios bei deren Umstrukturierung oder einer Ausgliederung. Zusammengefasst sieht Ziegler die KGAL mit 45 Jahren Immobilienerfahrung als einen der führenden Anbieter geschlossener Immobilienfonds mit exzellenter Marktreputation gut aufgestellt. □


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Deals

Deutsche Einzelhandelsflächen bleiben gefragt

Köln: HOCHTIEF Projektentwicklung hat das Büroensemble maxCologne zum avisierten Fertigstellungstermin vollständig vermietet: Die 38.500 qm Mietfläche im 22geschossigen Büroturm wer-

Deutschland bleibt wichtigster Einzelhandelsmarkt in Europa

den an Lanxess im Frühjahr 2013 übergeben. Die Wirtschaftskanzlei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten hat sich in den etwa 10.500 qm Bürofläche umfassenden Rheinetagen nach den Geschossen 2 bis 7, die Ende 2012 bezogen wurden, nun auch die 2.000 qm der ersten Etage gesichert. Ebenerdig wird das Familienunternehmen g-dogan im Frühjahr mit dem „bona’me“ sein zweites Kölner Restaurant eröffnen. Die HIH Hamburgische Immobilien Handlung begleitete den Erwerb als exklusiver Asset Manager und führt das laufende Asset Management für den Eigentümer durch.

Am stärksten lt. DIP Deutsche Immobilien-Partner profitieren etablierte, hochfrequente 1-A- Lagen von den gezielten Ansiedlungen expandierender Filialisten und neu in den deutschen Markt eintretenden ausländischen Ketten. Das betrifft v.a. die hochfrequentierten Hauptgeschäftslagen in den größeren deutschen Städten bzw. Ballungszentren wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf. Nach Analysen von DIP Deutsche Immobilien-Partner

er-

höhten sich in den Toplagen

die

realisierten

Spitzenmieten für kleinteilige Ladengeschäfte in den letzten fünf Jahren von im Mittel 224 Euro/qm um 26% auf aktuell durchschnittlich 282,- Euro. Die teuersten deutschen Einzelhandelsstandorte sind im Chart zusammengefasst. Im europäischen Vergleich sind die Big Seven ungeachtet der Mietpreissteigerungen immer noch preiswert. Beispiele hierfür sind die Einzelhandelsspitzenmieten in London (EUR 583,-/m²), Zürich (EUR 520,-/m²) und Paris (EUR 514,-/m²). Auch in den übrigen untersuchten DIP-Standorten (Bremen, Dresden, Hannover, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg, Rostock) die Einzelhandelsspitzenmieten im genannten Zeitraum (2007 bis 2012) um 22% auf aktuell durchschnittlich 120 Euro gestiegen. Die Fokussierung der Flächennachfrage auf Einzelhandels-Spitzenlagen insbesondere durch hoch liquide

Die Warburg - Henderson Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien hatte das maxCologne für den Immobi-

Finanzinvestoren und ihre ausnahmslos Top-Label führenden Beteiligungsunternehmen

lien-Spezialfonds „RZVKImmo-Fonds“ erworben.

ser Entwicklung werden nach DIP-Analysen zunehmend auch Standorte „jenseits“ der Big

Frankfurt: Die BLG Group mietet 10.000 qm Logistikfläche auf dem ehemaligen

Publikums-Erfolgskonzepte Wohnen und Eigenkapital

Neckermann-Areal von SEGRO. Nachdem der Logistikdienstleister BLG Logistics Group bereits zum 01.01.2013 einen Mietvertrag über 32.000 qm Logistikfläche an der Hanauer Landstraße abgeschlossen hatte, erweiterte das Unternehmen schon jetzt seine Frankfurter Niederlassung zum 01. Februar 2013.

stimuliert in favorisierten Standorten weiterhin einen Anstieg bzw. zumindest die Stabilisierung des Spitzenmietniveaus. Dies trifft insbesondere angesichts des nicht beliebig erweiterbaren Angebots nachfragegerechter Einzelhandelsflächen auf die 1-A-Lagen zu. An dieSeven partizipieren. (WR) □

Die „No Gos“ früherer Jahre der Fondsbranche werden zum Hit. Kernkompetenz „Wohnen“ überzeugt private und institutionelle Anleger. Die alte Fondsweisheit „in einen Fonds gehört Fremdkapital“ wird vom Anleger Lügen gestraft. Hier die zwei repräsentativen Beispiele für relative Nischenplayer, die 2012 die Hitliste stürmten.

Wohnungsspezialist ZBI mit Rekord-Platzierungsergebnis in 2012 Die ZBI Zentral Boden Immobilien AG, der Spezialist für deutsche Wohnimmobilien, konnte im vergangenen Jahr einen Rekord beim platzierten Eigenkapital erzielen. Insgesamt 102 Mio. Euro legten Anleger in Produkte der Erlanger an. Mit diesem Ergebnis rangiert das Emissionshaus in der Bestenliste der Immobilienfonds Deutschland des VGF – Verband Geschlossene Fonds – auf dem 5. Platz. Damit ist die ZBI die Top-Adresse für


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deutsche Wohnimmobilienfonds. Hauptprodukt des Jahres

schäftsjahr 2012. Der Nachfolgefonds Mercatus X befindet

2012 war der Ende Januar geschlossene Wohnimmobi-

sich derzeit noch in der Platzierung, konnte im vergange-

lienfonds ZBI Professional 7 an, der mit einem platzierten

nen Jahr bei mehr als 3.500 Anlegern rund 157,4 Mio.

Eigenkapital von 81 Mio. Euro mehr als das doppelte Ei-

Euro platzieren. Die durchschnittliche Zeichnungssumme

genkapital platzieren konnte als in der Fondsplanung vor-

pro Kunde liegt mit mehr als 50.000 Euro weit oberhalb

gesehen.

diesem

des Branchendurchschnitts. fairvesta nutzt für Investitio-

Jahr stehen der Aus-

In

nen Sondersituationen, wie zum Beispiel Bankenverwer-

bau des institutionellen

tungen, Erbauseinandersetzungen oder auch Zwangsver-

Geschäfts sowie die

steigerungen. fairvesta hat nach eigenen Angaben 2012

Platzierung der Nach-

mehr Immobilien verkauft und angekauft als in den vergan-

folgefonds

genen zehn Jahren zusammen.

der

ZBI

Professional Fondsreihe ganz oben auf der ZBI-Agenda. „Wir sind vor über 10 siertes Unternehmen am Markt gestartet. Diese langjähri-

PROJECT Gruppe erstmals unter Top 10 der Deutschland Immobilienfonds

ge Konstanz zahlt sich mittlerweile aus. Immer mehr Anle-

Die

ger vertrauen unseren Produkten, die durch die erfolgrei-

Projektentwicklungen, die PROJECT Investment Gruppe,

che Auflösung von bereits drei Fonds, ihre Performance

wuchs im letzten Jahr gegen den Trend. 70 Mio. Euro Ei-

unter Beweis gestellt haben“, so Marcus Kraft (Foto), Vor-

genkapital konnte Project

stand bei der ZBI AG. Und weiter: „Der Boom der deut-

Gründer und geschäftsfüh-

schen Wohnimmobilien hält an. Das stimmt uns zuver-

render

sichtlich, auch in diesem Jahr das gute Ergebnis aus 2012

Wolfgang Dippold (Foto)

zu wiederholen.“

und sein Team einsam-

Jahren als ein rein auf die deutsche Wohnimmobilie fokus-

Bamberger

Spezialisten

für

Wohn-

Gesellschafter

meln. Damit belegt das

fairvesta erreicht mit Eigenkapital-Fonds 176,2 Mio. Euro Jahres-Platzierung

Emissionshaus den neunten Platz in der Anlageklasse

Immobilienfonds

Gegen den allgemeinen Markttrend konnte sich 2012 das

Deutschland bei den neu-

Tübinger Emissionshaus fairvesta zum nach Branchen-

esten VGF Zahlen. Im Be-

zahlen des VGF platzierungsstärksten bankenunabhängi-

reich Immobilienentwicklung ist Project damit Marktführer.

gen Emissionshaus für deutsche Geschlossene Immobi-

Das 1995 gegründete Haus setzt seit jeher auf freie Ver-

lienfonds mausern. Es wurden 176,2 Mio. Euro Eigenkapi-

triebe. Da diese im Verhältnis zu Bankenvertrieben weni-

tal eingeworben. Alle Produkte von fairvesta - von Fonds

ger stark abgenommen haben, sieht sich Project in einer

über Anleihen bis zu Versicherungen - beruhen auf dem

guten Ausgangssituation die freien Vertriebe im Umfeld

Prinzip, ausschließlich Eigen-

der Regulierung in diesem Jahr weiterhin intensiv zu unter-

kapital zu investieren. Der

stützen. Die Bamberger wollen den freien Vertrieben nicht

Verzicht

auf

nur Support bei der Zulassung nach der neuen Finanzan-

eröffnet

lt.

(Foto)

Fremdkapital Knoll

lagenvermittler-Verordnung geben, sondern auch bei den

Einkaufschancen,

neuen Vermittlungsvorschriften inklusive ausgearbeiteter

Otmar

senkt die Risiken durch Banken- und Kapitalmarktunabhängigkeit und erhöht die Mittelverwendungstransparenz. Der Großteil des Umsatzes entfiel auf platziertes Eigenkapital in die Immobilienhandelsfonds der Mercatus-Reihe. Mercatus IX wurde Ende Januar 2012 mit einem Volumen von 124,9 Millionen Euro geschlossen. Davon entfielen 11,6 Mio. in das Ge-

Dokumentationsunterlagen Hilfestellung leisten. □


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Europäische Handelsinvestitionen stabil

Flächenproduktivität auswirken. Die Gründe für das absolute

13,5 Mrd. Euro im 4Q verdoppelt Vorquartale

Flächenwachstum sind neben neuen Formen des Handels, wie der Direktvertrieb von Herstellern (z. B. WMF oder Adidas) oder Shops zur „Markenerziehung“ à la Maggi, Milka

Die Investitionstätigkeit in europäische Einzelhandels-

oder Porsche und innovativen Ladenkonzepten und Multi-

immobilien ist im 4. Quartal 2012 auf 13,5 Mrd. Euro

Channel-Strategien erfolgreicher Online-Händler, die gleich-

angestiegen, recherchierte CBRE. Das sind 90% mehr

falls in hoch frequentierte, erste Lagen drängen, die Nachfra-

als im 3. Quartal und liegt um 50% über dem dreijähri-

ge etablierter Marktteilnehmer. Sie machen den Löwenanteil

gen Quartalsdurchschnitt von 9 Mrd. Euro.

des Flächenwachstums im Einzelhandel aus. Gerade die

In den ersten drei Quartalen waren durchschnittlich

etablierten Händler müssten, um Skaleneffekte zu generie-

6,4 Mrd. Euro in europäische Handelsimmobilien investiert

ren und der gestiegenen Erwartungshaltung der Verbraucher

worden. Im vergangenen Jahr waren allein die letzten Wo-

gerecht zu werden, ihre Flächen ausweiten, erklärt Joachim

chen des Jahres und das insgesamt starke Quartal im ge-

Stumpf, GF der IPH. Zusätzliche Nachfrage nach Einzelhan-

samten Investmentbereich und vor allem auch in Deutsch-

delsflächen käme von ausländischen Handelsunternehmen.

land für Überraschungen gut. Der schwache Umsatz der

Sie sehen Deutschland aufgrund seiner wirtschaftlichen Stär-

ersten drei Quartale war allgemein auf das Fehlen von Co-

ke zunehmend als Expansionsmarkt.

re-Produkten zurückgeführt worden. Vor allem Deutschland und Skandinavien legten im 4. Quartal zu. Norwegen wurde so, als üblicherweise eher enger Markt, zum fünfgrößten Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien in Europa. Deutschland wird bei internationalen Investoren immer beliebter. Deren Anteil stieg in der zweiten Hälfte des Jahres auf fast 60%. 2012 wurden insgesamt 9,15 Mrd. Euro in deutsche Einzelhandelsimmobilien investiert. Das sind rd. 28% des gesamten europäischen Einzelhandelsimmobilienumsatzes. In Europa stieg gleichzeitig der Umsatz mit Handelsimmobilien mit 36% auf über ein Drittel aller gewerblichen Investments im vergangenen Jahr. Auf der schwächeren Seite fanden sich die Märkte in Süd-, Mittel- und Osteuropa. Investoren waren nicht bereit, die dortigen Risiken einzugehen. Allerdings sieht auch CBRE in der aktuellen Studie eine steigende Nachfrage der Investoren nach NonCore-Immobilien. (WR) □

Noch nicht von der rasch zunehmenden Bedeutung des eCommerce sind, nach Ansicht der IPH, derzeit Einzelhändler

aus

dem

Bereich

aus

der

Nahversorgung

(Lebensmittelmärkte, Drogerien, Apotheken) betroffen, die immerhin mehr als 50% des Gesamtumsatzes des heutigen stationären Handels erwirtschaften. Die Kunden der Lebensmittelhändler würden weder eine längere Lieferzeit noch eine begrenzte Auswahl akzeptieren. Dies könnte auch anhalten. In anderen Bereichen, wie etwa bei den Elektrofachmärkten, sei zwar momentan auch noch kein Flächenrückgang erkennbar, jedoch seien Auswirkungen des Internethandels hier nur eine Frage der Zeit, meint Stumpf. Auch in der Unterhaltungselektronik werde der Flächenbedarf zurückgehen. Der Integration von Online-Shop und Ladengeschäft werde in den nächsten Jahren eine besondere Bedeutung hinzukommen. Einzelhandelsflächen werden vielerorts eine Funktionsänderung durchmachen und sich vom reinen Verkaufsraum zum Showroom, Terminalstandort und Auslieferungsort

eCommerce ist Stütze und Damoklesschwert der Flächennachfrage im Handel Flächenproduktivität muss zurückgehen

wandeln. "Der Platow Brief" hatte Ihnen die zu erwartenden Auswirkungen bereits ab 1997 aufgezeigt. Wir hatten mit schnelleren und stärkeren Auswirkungen bei homogenen Produkten und einer stärkeren Personalisierung von Produk-

Die BBE-Tochter IPH Handelsimmobilien GmbH, Mün-

ten durch Internet-Handel in Verbindung mit moderner Pro-

chen, sieht in weiten Bereichen immer noch eine Stüt-

duktionssteuerung gerechnet. Das Beharrungsvermögen der

zung der Flächennachfrage durch eCommerce. Zumin-

Nahversorgung hatten wir geringer erwartet. Wir werden

dest führe das Internet noch nicht zu einer Senkung der

aber eingeholt. Für Stumpf werden Fernhandels-Effekte dra-

der Nachfrage.

matische Auswirkungen auf althergebrachte Mietvertrags-

Obwohl die Umsätze im Distanzhandel aktuell dynamisch auf ca. 36,5 Mrd. Euro im Jahr 2012 angewachsen sind, gibt es lt. BBE-Tochter IPH Handelsimmobilien GmbH, München, weiterhin Flächenwachstum beim stationären Einzelhandel. Allerdings würden sich die Umsatzrückgänge durch den Internethandel entsprechend in geringerer

klauseln, wie beispielsweise die Umsatzmiete, haben. Das gelte nicht nur für die Unterhaltungselektronik, sondern für nahezu alle Branchen. (WR) □


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Immobilieninvestitionen Crowdfunding - Die Masse macht’s Alexander Heintze Immobilienfinanzierung über die Crowd, also die Masse an privaten Anlegern, ist in Deutschland noch Neuland. Jetzt hat es die Plattform „kapitalfreunde.de“ geschafft, eine erste Immobilienentwicklung mit Mini-Investments zu finanzieren. Die Immobilienfinanzierung in Deutschland könnte vor einer kleinen Revolution stehen. Erstmals hat eine Crowdinvesting-Plattform in Deutschland genug Geld eingesammelt, um ein Immobilienprojekt umsetzen zu können. Über die Internetseite kapitalfreunde.de investierten 74 private Anleger im Schnitt jeweils rund 915 Euro, um die Revitalisierung des Wohn- und Geschäftshauses „Kleiner Ritter” im Frankfurter Stadtteil Alt-Sachsenhausen zu finanzieren. Insgesamt kamen so 67.750 Euro zusammen. Die Mindestbeteiligung lag bei 250 Euro. Ursprünglich sollten bis zu 200.000 Euro eingesammelt werden. Michael Ullmann, Geschäftsführer der Betterterms GmbH, ist dennoch zufrieden. Betterterms ist der Betreiber der Crowdinvesting-Plattform „kapitalfreunde.de“. Die Mindestsumme, um das Projekt umsetzen zu können, lag bei 50.000 Euro. Dieses Ziel wurde deutlich übertroffen. Viele Anleger finanzieren eine Immobilie. Das klingt im ersten Moment nach einem geschlossenen Fonds. Doch Crowdinvesting ist eine Finanzierungsart, bei der viele Anleger ein Projekt mit kleinen Beträgen finanzieren. Bisher sammelten vor allem Start-up-Unternehmen über Plattformen wie Companisto, Gründerplus, Innovestment, oder Seedmatch. Kapitalfreunde.de macht erstmals die Immobilienfinanzierung möglich. Das Geld soll in den Umbau eines Fachwerkhauses in der kleinen Rittergasse in ein modernes Wohn- und Geschäftshaus gesteckt werden. Neben Bankkrediten und Eigenkapital des Entwicklers stellen die Anleger die 67.750 Euro als Nachrangdarlehen, sogenanntes Mezzaninkapital, zur Verfügung. Dafür bekommen sie nach Abschluss der Umbauarbeiten und nach dem Verkauf des Gebäudes einen Zins von sechs Prozent pro Jahr. Die Zinsen sollen aus den Mieteinnahmen nach Abzug der Fremdkapitalzinsen gezahlt werden. Die Rückzahlung des Nachrangdarlehens soll dann nach der Übernahme des Objektes in den langfristigen Anlagebestand des Projektentwicklers oder durch einen Verkauf an Dritte erfolgen. Somit gibt es nach vier Jahren etwas mehr als 24 Prozent des jeweiligen Darlehensbetrags obendrauf. Allerdings mit Risiko. Denn Nachrangdarlehen werden bei einer Pleite des Bauherren erst zurückbezahlt,

wenn alle anderen Gläubiger ihr Geld bekommen haben. Zugunsten des Nachrangdarlehens wird immerhin eine nachrangige Grundschuld eingetragen, die über einen Sicherheiten-Treuhänder gehalten wird. Über diesen gehen auch die Einzahlungen, die während des Funding-Zeitraums eingesammelt wurden. „Das Risiko ist nicht größer als bei einem geschlossenen Immobilienfonds“, betont Ullmann. Im schlimmsten Fall droht bei beiden Varianten der Totalverlust. Eine weitere Sicherheit: Das Wohn- und Geschäftshaus ist bereits weitgehend vermietet. Die Gewerbeeinheit in Erd- und Untergeschoss sowie die vier Büroeinheiten im ersten Obergeschoss sind an ein Fotografen-Kollektiv vermietet. Eine Wohnung und die Restflächen sollen erst nach Fertigstellung vermietet werden. Auch die Baugenehmigung für das Projekt ist mittlerweile erfolgt. Ullmann will nach dem Erfolg weitere Immobilien über die Plattform finanzieren lassen. Noch in diesem Quartal soll ein Folgeprojekt vorgestellt werden. Allerdings gestalte sich die Auswahl schwierig, so Ullmann. Denn eine Plattform für Immobilienentwickler, die bei der Bank kein Geld mehr bekommen und nun andere Finanzierungsmöglichkeiten suchen, soll kapitalfreunde.de nicht werden. Hier dürfte auf Sicht auch die Schwarmintelligenz der Anleger eine Auswahl treffen. Denn schlechte Projekte, das zeigen die Erfahrungen auf herkömmlichen Crowdfunding-Plattformen, bekommen erst gar nicht genug Geld. Vorstellen kann sich Ullmann auch, andere Sachwerte wie erneuerbare Energien durch private Kleinanleger finanzieren lassen. Schwarmfinanzierung ist in Deutschland generell auf dem Vormarsch. Seit vor rund zwei Jahren die ersten Plattformen in Deutschland starteten, wurden laut einer aktuellen Marktbeobachtung der Gründungsberatung FürGründer.de steckten Investoren insgesamt rund 4,7 Millionen in die unterschiedlichsten Ideen und Vorhaben. 2012 konnten über Crowdinvesting-Plattformen 30 Start-ups insgesamt 2,7 Millionen Euro einwerben. Beim Crowdinvesting suchen vor allem Start-up-Unternehmen eine Anschubfinanzierung in der Gründungsphase. Die Geldgeber bekommen dafür einen Anspruch am zukünftigen Gewinn des Unternehmens oder sie profitieren vom Erlös, wenn die Firma später einmal verkauft wird oder an die Börse geht. Vor allem professionelle Investoren spekulieren auf einen solchen Abschluss ihres Engagements, da dieser ein Vielfaches des Ursprungsinvestments einbringen kann. Denn beim Crowdinvesting verfolgen eine klare Renditeabsicht – im Gegensatz zum Crowdfunding, bei dem Geld zum Beispiel


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News Hamburg: Die HIH Hamburgische Immobilien Handlung GmbH und die brixx Projektentwicklung GmbH aus München realisieren in der Amsinckstraße nahe des Hauptbahnhofes einen Hotelkomplex im südlichen Teil des sogenannten alten Hühnerpostens. Mieter des aus zwei Gebäudeteilen bestehenden Ensembles mit geplanten 448 Zimmern ist die Accor Hospitality Germany GmbH. Die deutsche Tochtergesellschaft der Accor Gruppe hat das Objekt für 20 Jahre gemietet und wird dort Hotels ihrer Marken ibis und ibis budget eröffnen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2014 geplant. Der Komplex wird finanziert durch die Deutsche Hypothekenbank. Als Eigenkapitalpartner fungiert das Fondshaus Hamburg Immobilien (FHHI) über seinen geschlossenen Projektentwicklungsfonds “Aktiv Select Deutschland“; Endinvestor ist die Württembergische Lebensversicherung AG. Hamburg: Goodman erweitert sein Portfolio um ein 65.000 qm Grundstück am Genter Ufer. Insgesamt lassen sich darauf 40.000 qm modernste Logistikflächen entwickeln. Das Projekt trägt den Namen Goodman Interlink Hamburg. Bereits im Sommer 2013 wird der Konzern spekulativ mit dem Bau des ersten Abschnittes beginnen. Ende 2013 ist der Einzug des ersten Mieters geplant.

für soziale oder künstlerische Projekte eingesammelt wird und die Belohnung eher ideeller Natur ist. Die Finanzierung von Immobilien ist dagegen neu. In anderen Ländern wird bereits erfolgreich mit der Finanzierung über das Internet experimentiert. In Kolumbien finanzierte die New Yorker Immobilienfirma Prodigy Network den BD Bacatá über das Internet. Mit 66 Stockwerken ist es das höchste Gebäude Kolumbiens. Weit über 3.500 Anleger haben rund 172 Millionen US-Dollar zur Finanzierung des 240 Millionen Dollar teuren Gebäudes beigetragen. Allerdings mit deutlich höheren Summen. Denn die Mindestbeteiligungen liegen, nicht zuletzt wegen regulatorischer Auflagen in den USA, bei 40.000 Dollar. Eine weitere Besonderheit ist, dass die Anleger ihre Anteile auf einem Zweitmarkt handeln können. Prodigy will nun weitere Projekte über die Internetseite finanzieren. Unter anderem soll eine Immobilie in Downtown New York für 58 Millionen Dollar gekauft werden. Weitere 32 Millionen Dollar sollen für eine Renovierung aufgenommen werden. Die Mindestbeteiligung liegt hier bei stolzen 250.000 US-Dollar. Allerdings könnten die Mindestsummen in den USA, dem Erfinderland des Crowdfundings, bald drastisch sinken. Der Jumpstart Our Business Startups Act (JOBS) ermöglicht es Privatanlegern künftig bis zu 2.000 US-Dollar im Jahr oder fünf Prozent ihres Einkommens in kommerzielle Immobilienprojekte zu investieren. Die USPlattform Fundrise hat bereits rund 3,2 Millionen Dollar von 195 Anlegern eingesammelt, darunter auch schon erste Summen von Kleinanlegern. Das Geld geht in kleinere Immobilienprojekte in den USA. Auch in Deutschland wünscht sich Ullmann einen schnellen Erfolg der Idee. Der Vorteil liegt in den geringen Anlagesummen und in der einfachen Handhabung – für den Kapitalsuchenden ebenso wie für den Kapitalgeber. Ersterer fällt durch die Konzeption als Mezzaninkapital nicht unter das Kreditwesengesetz. Da es sich auch nicht um eine Beteiligung handelt, besteht auch keine Prospektpflicht. Der Kreditgeber kann mit kleinen Summen am Projekt partizipieren und das Geschäft schnell über das Internet abschließen. Für den Immobilienentwickler steht dagegen die günstige Finanzierung im Vordergrund. Das Mezzaninkapital ist oftmals günstiger als der Bankkredit und belastet durch die (teilweise) Anerkennung als Eigenkapital nicht die Bonität. Er bezahlt neben dem Zins lediglich eine Gebühr an die Plattform. Ullmann sieht daher ein großes Wachstumspotenzial: „Es macht in kaum einer anderen Industrie so viel Sinn wie bei Immobilien“, ist er überzeugt. 

Berlin fehlen moderne Büroflächen Hauptstadt hat niedrigsten Leerstand Die Leerstands-Katastrophen-Meldungen der 90er Jahre hallen noch nach. In den 90er Jahren schrieb "Der Platow Brief" optimistisch, es sei in 5 Jahren gebaut worden, was in 10 Jahren gebraucht würde. Ein wenig länger hat es gedauert. Wie auch bei Wohnimmobilien ist Berlin bei Büros jetzt auf der Überholspur. Mit einer aktuellen Leerstandsrate von nur 5,8% weist Berlin nach Recherche von BNP Paribas Real Estate den niedrigsten Wert aller großen deutschen Bürostandorte auf. Auch im internationalen Vergleich befindet sich die deutsche Hauptstadt damit in der absoluten Spitzengruppe. Vor allem das am meisten nachgefragte Marktsegment der modernen Leerstandsflächen verengt sich lt. BNPPRE rapide. Während sich der Gesamtleerstand in den letzten acht Jahren nur um rund ein Drittel verringert hat, wurde das Angebot an modernen Flächen im gleichen Zeitraum um etwa zwei Drittel einge-


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dampft. Aktuell verfügen noch gut 240 000 qm von insgesamt ca. 1,2 Mio. qm Leerstandsflächen über eine qualitativ hochwertige Ausstattung. Besonders zugespitzt hat sich die Angebotssituation im Bereich zusammenhängender Büroflächen mit mehr als 3 000 qm. Hier kommen in der Cityzone knapp 90 000 qm moderne Leerstandsflächen kurzfristig in nicht einmal 15 Objekten in Betracht. Setzt man die Grenze auf 5 000 qm hoch, reduziert sich das Angebot auf nur noch 67 000 qm in weniger als zehn Häusern. Das Volumen spekulativ errichteter Büroflächen nimmt immer weiter ab. Den in den Cityzonen momentan Foto: fotolia.com

rund 130 000 qm modernen Flächen (Leerstand plus verfügbare Flächen im Bau), die auch für größere Mietgesuche infrage kommen, steht ein durchschnittlicher jährlicher Vermietungsumsatz von fast 100 000 qm mit Verträgen über 3 000 qm gegenüber. (WR) 

Hamburg – Flächen gesucht Nicht nur Wohnungen, auch Gewerbeflächen sind in Hamburg dringend gesucht Sabine Richter Gewöhnt an medialen Dauerbeschuss in Sachen dramatischer Wohnungsmangel und explodierende Mieten in der Hansestadt erfährt der Leser nun, dass der Mangel an Gewerbeflächen ebenfalls bedrohliche Ausmaße angenommen hat. Das Ziel, 6.000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, ruft nun die Wirtschaftsverbände auf den Plan: „Wir sehen mit Sorge, dass bei dem geplanten Wohnungsbau die dringend benötigten Gewerbeflächen zu kurz kommen und Betriebe weiterhin ins Umland ausweichen", so Handwerkskammer-Präsident Josef Katzer. Die Politik hätte bei der Umwidmung von Gewerbe- in Wohnflächen die Einwände der Wirtschaft komplett ignoriert. Der Mangel an geeigneten Gewerbeflächen könnte schon bald den Mittelstand und die gesamte wirtschaftliche Struktur Hamburgs negativ beeinflussen, bestätigt Andreas Feike, vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft. Schon heute macht sich die angespannte Situation deutlich bemerkbar. Große Immobilienunternehmen verzeichnen trotz starker Nachfrage einen Einbruch beim Flächenumsatz von über 40%. Hamburg steht zwar noch immer bei vielen Mittelständlern an erster Stelle auf der Standort-Wunschliste, doch wegen fehlender geeigneter Flächen ziehen sie immer häufiger an der Hansestadt vorbei. Immer weniger Gewerbeflächen im Stadtgebiet

Tatsächlich sind bei der fast schon enthusiastisch zu nennenden Suche der Bezirke nach Flächen für den Wohnungsbau die Gewerbeflächen in den Hintergrund getreten. Allein in Altona sind nach Berechnungen der Handwerkskammer in den vergangenen Jahren 44 Hektar an freien Gewerbeflächen verloren gegangen. Das entspricht 90 Fußballfeldern. Übrig blieb ein Hektar. Nun muss sich Bürgermeister Olaf Scholz auch diesem Thema widmen; im jüngst geschlossenen „Bündnis für den Mittelstand“ kommt es intensiv zur Sprache. Danach sollen künftig im gesamten Stadtgebiet ständig gewerbliche Bauflächen in einer Größenordnung von 100 Hektar zur Verfügung stehen. „Das wird zu einer Daueraufgabe, die wir auch noch in der 12. Mittelstandsvereinbarung wiederfinden werden", sieht der Bürgermeister allerdings voraus. Diskutiert wird die Einrichtung von Gewerbehöfen nach Münchener Vorbild, städtisch geführte Handwerkszentren, die Wohnvierteln angeschlossen und mit Grünflächen und Parkplätzen versehen sind. Die Mieten seien durch eine zusätzliche Planungsgewinnabschöpfung überschaubar, sagt Kammerpräsident Katzer. Der Präses der Handelskammer, Fritz Horst Melsheimer, fordert die Schaffung von Technologieparks zur Förderung forschungsnaher Neuansiedelungen von Unternehmen. Die starke Flächenknappheit ist für die Entwickler von Logistikimmobilien kein neues Problem. „Im Hamburger Stadtgebiet sind nahezu alle modernen und qualitativ guten Bestandsflächen vermietet. Die Nachfrage ist aber unverändert hoch. Das spüren wir quer durch alle logistischen Bereiche – vom reinen Umschlag bis hin zur komplexen Kontraktlogistik“, bestätigt Jan Dietrich Hempel, Vorstand der Garbe Logistic AG. „Weil gleichzeitig auch immer größere Logistikhallen mit 20.000 oder mehr Quadratmeter gewünscht werden, müssen neue Flächen zunehmend im Umland erschlossen werden.“ Nachbarland soll Flächen bereitstellen Die Politik sitzt zwischen Baum und Borke. 6.000 neue Wohnungen pro Jahr sind nicht durch Verdichtung allein zu erreichen, es müssen weiter städtische Gewerbeflächen umgewidmet werden. Von der CDU-Fraktion kommt eine


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durchaus originelle Forderung: Hamburg müsse mit Hilfe eines Staatsvertrages mit dem nördlichen Nachbarn Schleswig-Holstein eine Vereinbarung zur Gewerbeansiedlung erzielen, um Flächen innerhalb des Stadtgebietes für den Wohnungsbau frei zu machen. Die Gewerbesteuern sollen sich die Bundesländer teilen. Hintergrund ist die Erfahrung der vergangenen Jahre: Die Wirtschaftsbehörde blockiert mitunter große Flächen - in der Hoffnung, es fände sich bald ein Unternehmen, das sich dort niederlassen will. Die Umwidmung der Areale für den Wohnungsbau wird so verhindert.

Schleswig-Holstein kündigte eine „Offensive für bezahlbares Wohnen“ an. 50 Mio. Euro aus dem Wohnraumförderprogramm sollen an der Landesgrenze eingesetzt werden. In Hamburg, wo der Bürgermeister sein politisches Überleben mit der Wohnungsfrage verknüpft hat, kommen die Erfolgsmeldungen über Genehmigungen inzwischen in Serie – 2012 wurden 8.731 Wohnung genehmigt, fast 30% mehr als im Vorjahr. Was davon in welcher Zeit tatsächlich gebaut wird, ist aber unsicher. Die Opposition spricht von „ShowProgrammen", häufig handele es sich um Flächen, für deren Bebauung es kaum Unterstützung gibt. 

Aber auch die Umlandgemeinden machen sich inzwischen Gedanken über die Wohnraumversorgung.

Dresden baut Leerstand ab Sachsenmetropole legt in 2012 noch zu Die Zeiten, in denen in der Sachsenmetropole 25%

und zwischen 4 und 6 Euro in mittleren Lagen. Im Altstadtring

und mehr Leerstand und Neubauten ohne Mieter ge-

sorgten 35 Abschlüsse für den höchsten Umsatz unter den

meldet wurden, sind vorbei. Der Leerstand liegt heute

Teilmärkten. Mit 15 000 qm wurde die Vermietungsleistung

mit 265 000 qm bzw. 10,4% nur noch leicht über dem

um ein Drittel gesteigert. Dicht dahinter folgten die Teilmärkte

Metropolendurchschnitt und deutlich unter Frankfurt.

West mit 13 800 qm, Süd mit 11 800 qm und Ost mit 11 700

Während die großen Büromärkte in 2012 meist schmerzliche Einbußen gegenüber dem Vorjahr hinnehmen mussten, übertraf die sächsische Landeshauptstadt Dresden 2012 mit einem Flächenumsatz von rd. 79 400 qm nach aktuellem Marktbericht der Dr. Lübke GmbH sogar noch knapp das Ergebnis aus 2011 von 79 100 qm. Der langjährige Durchschnitt seit 2003 wurde um 11,4% getoppt. Für die größten Abschlüsse sorgten u. a. die Stadt Dresden mit 1 500 qm, M+W Zander mit 1 300 qm und die Fortbildungsakademie der Wirtschaft mit 1 400 qm. Dr. Lübke rechnet für 2013 mit einem Umsatz in gleicher Höhe wie im Vorjahr. Die Spitzenmiete für hochwertige Lagen und Flächen am Altmarkt, an der Prager Straße oder am Postplatz liegt nach wie vor bei 11 Euro pro qm. In guten und mittleren Lagen ist die Mietpreisspanne ebenfalls stabil zwischen 5 und 8,50 Euro in guten Lagen

qm. Insgesamt kamen in 2012 rd. 44 700 qm Bürofläche neu auf den Markt. Die Hälfte davon entfiel auf das Hamburger Carrée, dem ehemaligen Technischen Rathaus mit alleine 22 500 qm Nutzfläche. In 2013 erwartet Dr. Lübke ein Fertigstellungsvolumen von rd. 30 400 qm. Allerdings sei hiervon nur noch ein Viertel verfügbar. (WR) 


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Impressum Rheda-Wiedenbrück, T: 05242901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de, Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) stellv.: Dr. Karina KrügerJunghanns Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Thomas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert, Immobilienaktien: Hans Christoph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.), Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Partner, Köln; Dr. Philipp Härle Tilp RA, Berlin; Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.). Wissenschaftliche Partner: Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart) Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Geislingen) Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 901-250, F.: 05242 - 901-251 Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden: Accor (26), Accumulata Immobilien (11), Adidas (25), aik (21), Angermann (20), aurelis Real Estate (16), Axa (16), BBE (25), Becken Projektentwicklung (20), Betterterms GmbH (26), BGW Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (18), BLG Group (23), BMW (20), BNPPRE (18,27), Bolia (15), Bouwfonds (14), brixx Projektentwicklung (26), BulwienGesa (4,8,9), BVI (11,12,13), Cassini Consulting (21), Catella PG (4), Catella Real Estate (7), CBRE (15,25), Comfort (16), Commerz Real (15), Companisto (26), Competo Capital Partners (20), Corpus Sireo (18), Deka (9,14,15), Deutsche Bahn AG (14), Deutsche Bank (20), Deutsche Hypothekenbank (8,26), Deutsche Telekom (20), DFS Deutsche Flugsicherung (16), DIC Asset (6), DIP (13,23), Dr. Lübke (29), Dundee International Reit (20), E.on (20), Ebertz & Partner (3), Edeka (20), empirica (2), Eniserviczi (15), Erste Bank AG (21), Erste Monti Immobliengesellschaft (18), fairvesta (8,10,24), Fondshaus Hamburg (26), fotalia (18,28), Freo Group (2), Fressnapf (18), Für-Gründer.de (26), Garbe (12,28), g-dogan (23), Gfk Geomarketing (5), gif (9,10), Goodman (26), Görg Rechtsanwälte (23), Grossmann & Berger (18), GRR REM (15), Gründerplus (26), Hamburg Trust (8), Hannover Leasing (8), HIH (18,21,23,26), Hochtief (23), Ibis (26), Immac Holding AG (6), Immobilien Zeitung (2,10), Immofinanz (21), Innovestment (26), IPH (25), IVG (2,8), Jamestown (8), Jones Lang LaSalle (10,14,15,16), kapitalfreunde.de (26), KGAL (8,11,19,20,21,22), KiK (18), Klier (15), KPMG (14), Lanxess (23), LaSalle Investment Management (18), Leonidas Consulting (9), LHI (8), Lufhansa (20), M+W Zander (29), Maggi (25), Maritim (20), McFit (18), Milka (25), Neckermann (23), Penny (18), Porsche (25); Prodigy Networkt (27), Project Gruppe (24), Real I.S. (8,17), Rewe (15), Rossmann (15,18), RWE (4), Scope (11), SEB (16,20), Segro (23), Signa (8), Targareal Consulting GmbH (22), Ten Brinke (15), trivago (21), Union Investment (16), VGF (5,6,8,11,23), Volkswohl Bund Lebensversicherung (14), Warburg-Henderson (21,23), WealthCap (8), WMF (25), Württembergischer Lebensversicherung AG (26), ZBI (5,8,23,24), ZIA (2), Zurich Versicherung (20).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden: Dippold, Wolfgang (24); Feike, Andreas (28); Feld Prof., Lars (2); Franken, Klaus (4); Frohriep, David (11); Groom, Andrew M. (15); Hertz, Henrik (13); Hug, Max-Robert (9); Iggesen, Frank (6); Jahn, Manuel (5); Katzer, Josef (28); Knoll, Otmar (24); Kraft, Marcus (5,24); Libeskind, Daniel (29); Lucht, Jan (6); Mattner Dr., Andreas (2); Melsheimer, Fritz Horst (28); Pohl, Andreas (8,9); Porr, Oliver (8); Pörschke, Frank (10); Roth, Thomas F. (6); Schneider, Georg (9); Scholz, Olaf (28); Schulten, Andreas (4); Schumaier, Rainer (9); Stumpf, Joachim (25); Ullmann, Michael (26,27); Vogl-Mühlhaus, Claudia (11); Waltenbauer, Gert (19,20); Weiß, Dieter (11); Ziegler, Stephan (19,20).


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 1

Nr.: 62

Liebe Leser,

7 . KW /15.02.2013

Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis

in Berlin steppt zurzeit der Bär, bis zum 17. Februar ist Berlinale angesagt. Die Promidichte auf dem roten Teppich ist groß, Hoteliers und Gastronomen der Stadt freuen sich, denn: Der Besucherandrang bei den 63. Internationalen Filmfestspielen ist ungebrochen. Bereits zur Mitte des Festivals wurden 250.000 Tickets verkauft. Die Investitionsbank Berlin hat den Wirtschaftsfaktor Berlinale untersucht, das Ergebnis finden Sie bitte ab Seite 4.

Editorial

1

Interview mit Jan Dohrwardt, Niederlassungsleiter BNPPRE

2

Kinostadt Berlin im Vergleich

4

Verantwortung für Filmstandort Berlin

5

Belebung der City West

5

Das kann nicht nur am fehlenden Geld liegen. Private Initiatoren machen es dem Senat vor.

Moderne Büroflächen 6 fehlen Senat setzt Mietenkonzept 8 um

Das renommierte Architektenbüro Kleihues + Kleihues hat für ein neues Quartier mit Wohnungen, Geschäften und Büro mitten in der City West Pläne entwickelt, ungefragt! Das wäre ei-

Transparente Liegenschaftspolitik verabschiedet

8

Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum

8

Mietrechtsnovelle im Bundesrat

9

Bundesrat ruft Vermittlungsausschuss nicht an Mähren-Gruppe expandiert in Berlin GSW veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht Împressum

Doch Brot und Spiele können nicht die Defizite der Stadt verdecken. Ausdrücklich soll nicht die Rede vom künftigen Großflughafen BER sein. Hinterfragt werden muss z. B. die Arbeit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Ein Jahr ist der neue Senator Michael Müller nun im Amt, wesentliche Akzente hat er bisher nicht gesetzt oder setzen können. Zwar gibt es nun eine andere Liegenschaftspolitik als vorher, doch ob sie besser ist, muss die Zukunft beweisen. Gleichwohl gibt es in der Stadtentwicklung einen gewissen Stillstand, Visionen, Initiativen oder gar Projekte von Senatsseite weit gefehlt.

gentlich Aufgabe der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Senatsbaudirektorin Regula Lüscher gewesen. Sie und ihr Baukollegium (auch Geschmacksforum genannt) hüllen sich in Schweigen, Müller sagt wenigstens, er fände es gut, das Gebiet neu zu ordnen. Punkt. Mehr nicht. Lesen Sie bitte ab Seite 5, was Kleihues + Kleihues jenseits des Bahnhofs Zoologischer Garten und der Straße des 17. Juni so alles vorgedacht haben. Es soll auch Türme geben können, ja, Frau Lüscher, Türme, zum Wohnen!

Der Wohnimmobilienhype in Berlin geht auch munter weiter. So war der GSW-Marktreport mit CBRE gerade richtig (Der Immobilienbrief Nr. 288). Nun gibt es auch bald keine freien Büroflä9 chen mehr, recherchierte BNPPRE (ab Seite 6). Haben wir bald einen Büroimmobilienhype in Berlin? Bloß nicht das, werden all die sagen, die vor ungefähr zehn Jahren (oder mehr) hier viel 10 Geld verloren haben. Kein Investor sollte sich vom Senat einreden lassen, es gebe in der City keine Fläche mehr. 10 Allein das Kleihues-Areal ist 120.000 qm groß. 11

Haben Sie eine gute Zeit – und bleiben Sie uns gewogen!

Karin Krentz

Ihr direkter Weg zu uns


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Personalien Die Wirtschaftskanzlei OLSWANG baut ihre Unternehmenskommunikation in Deutschland aus. Als Medien- und Kommunikationsreferentin verstärkt Elisabeth Felberbauer (28) das Business Development- und Kommunikationsteam, das von Susanne Krüger (33) seit 2010 geleitet wird. Quelle: Bundesrat; Architekt Friedrich Schulze, Baujahr 1904

Hoevelaken/Berlin: Michael Otten, LL.M. (41), leitet seit Anfang d. J. als Syndikus die rechtlichen Belange der in Berlin ansässigen Bouwfonds REIM Deutschland. Zu Bouwfonds REIM Deutschland wechselt Michael Otten nach verschiedenen Stationen in der Münchener Rück Gruppe nun von dem institutionellen Immobilienmanager Generali Real Estate, für den er zuletzt seit 2007 tätig war.

Die Ratingagentur SCOPE hat die Leitung des Kommunikationsressorts strategisch neu besetzt. David Frohriep ist seit 1. Februar 2013 für die Unternehmenskommunikation der Gruppe SCOPE zuständig. Herr Frohriep tritt die Nachfolge von Claudia Vogl-Mühlhaus an, die nach sieben Jahren erfolgreicher Tätigkeit das Unternehmen verlassen hat.

Der Immobilienbrief Berlin im Gespräch mit Jan Dohrwardt, Niederlassungsleiter Berlin bei BNPPRE Deutschland über … den Wert nachhaltiger Dienstleistungen, die Performance des Immobilienmarktes Berlin und ein Gespräch mit Josef Ackermann BNP Paribas Real Estate (BNPPRE) ist ein führender internationaler Immobiliendienstleister, der seinen Kunden umfassende Leistungen in allen Phasen des Immobilienzyklus bietet. Das Unternehmen ist in 36 Ländern weltweit präsent und liefert mit 6.400 Mitarbeitern in mehr als 180 Büros lokalen Service (3.400 eigene Mitarbeiter in 16 Ländern sowie 3.000 Beschäftige von Kooperationspartnern in weiteren 20 Ländern). In Deutschland sind rund 470 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Essen, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig und München tätig in den Geschäftsbereichen Transaction, Consulting, Valuation und Property Management. International wird das Leistungsspektrum durch Property Development und Investment Management ergänzt. Die Vermietung von Büro-, Industrie- und Einzelhandelsflächen sowie deren Verkauf an institutionelle Investoren und Privatanleger sind das Kerngeschäft der BNP Paribas Real Estate GmbH. Im Jahr 2012 vermietete der Immobilienberater rund 990.000 qm Gewerbefläche und veräußerte Objekte im Wert von rund 2,5 Mrd. Euro. Zudem berät das Unternehmen nationale und internationale Investoren, Projektentwickler und Großunternehmen bei der Entwicklung und Optimierung ihrer Immobilien sowie bei An- und Verkaufsentscheidungen. Zum Leistungsportfolio zählen Standort- und Marktanalysen, Konzeptentwicklungen sowie Portfoliobewertungen und -aufbereitungen. In der Niederlassung Berlin sind rund 50 Mitarbeiter im Bereich Vertrieb (Gewerbe und Residential). Jüngste Deals von BNPPRE sind die Beteiligung am Verkauf des Prime-Portfolios von Freo an IVG mit der Core-Immobilie Kurfürstendamm 195, ein Gebäudeensemble mit einer Gesamtmietfläche von über 15.000 qm, die Vermietung von 4.7000 qm an Wheels Logistics GmbH südlich von Berlin oder der Auftrag als Leadmakler für die PPMG Potsdamer Platz Management GmbH, eine Tochter der ECE, die im Auftrag des Eigentümers SEB Asset Management das Quartier verwaltet. Frage: Wie ist Ihre Beziehung zu Berlin?


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 3 Berlin ist meine Heimat geworden. Ich wurde in Heide/Dithmarschen geboren und lebe nun seit 21 Jahren in Berlin – eine wirklich tolle Stadt. Frage: Worin sehen Sie den größten Beitrag Ihres Unternehmens für eine positive Akzeptanz des Standorts Berlin?

Hyp/LBB finanzieren Patrizia-Deal Berlin Hyp und LBB haben eine Finanzierung in Germering, einem Vorort von München, in Höhe von 90 Mio. Euro übernommen. Kredit-

Weiter zu wachsen und damit auch Arbeitsplätze zu sichern und weiterhin gute, nachhaltige Dienstleistungen für unsere Kunden zu erbringen. Frage: Das Finanzierungsklima im allgemeinen ist rauer geworden. Wie gehen Sie bzw. Ihr Unternehmen mit dem Leidensdruck um? Oder ist gar keiner? Für uns gibt es keinen Leidensdruck, da das Finanzierungsklima uns nicht direkt betrifft, da wir selber keine Objekte/Projekte finanzieren.

nehmer ist ein von der Patri- Frage: Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden? zia Immobilien AG angeführtes Investorenkonsortium. Durch meinen Vater, der selber in der Bau- und Immobilienbranche tätig war. Bei dieser Maßnahme hanFrage: Wie schätzen Sie die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes im Allgemeidelt es sich um eine Aufteiler- nen und speziell in Ihrem Tätigkeitsbereich ein? maßnahme mit dem Ziel, Die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes sind weiterhin positiv. Es gibt nach wie vor Bestandswohnungen an Kaeine sehr gute Nachfrage sowohl im Wohn- als auch im Gewerbeimmobilienbereich. Die Nachpitalanleger, Selbstnutzer frage nach guten Investmentprodukten ist weiterhin ungebrochen. Im Bereich der Vermietung und Mieter zu verkaufen. Das von Büroflächen haben wir ein sehr erfolgreiches Jahr 2012 hinter uns und gehen davon aus, Objekt hat eine Gesamtfläche dass wir auch in 2013 einen ähnlichen Umsatz erreichen werden (ca. 500.000 qm). von ca. 65.500 qm und beFrage: Wo birgt aus Ihrer Sicht die Metropole Berlin noch Potenzial in der Stadtentwicksteht aus 924 Wohneinheilung und warum? ten, drei Gewerbeeinheiten sowie über 700 Tiefgaragen und Stellplätzen.

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Berlin birgt unheimlich Potenzial, z. B. ist besonders das Areal um die Philharmonie als „Scharnier“ zwischen der City Ost und der City West oder das Areal hinter dem Zoo sind städtebaulich vernachlässigt. Fragen dieser Art könnten durchaus auf der Agenda eines Gesprächs mit dem Stadtentwicklungssenator oder der Senatsbaudirektorin stehen. Frage: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren?

Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) setzt seinen Expansionskurs fort. Mit Siemens Real Estate, als Corporate-Real-EstateUnternehmen verantwortlich für die gesamten Immobilienaktivitäten von Siemens, dem bayerischen Wohnungsunternehmen GBW AG, der Berliner UNDKRAUSS Baugesellschaft mbH und der Rechts- und Steuerberatungskanzlei HauckSchuchardt, nimmt der ZIA insgesamt vier neue Mitglieder aus unterschiedlichen Bereichen der Immobilienwirtschaft auf.

Das ich mich und wir uns als Unternehmen weiterentwickeln, stabil wachsen und unsere Marktanteile weiter ausbauen. Frage: Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin? Schlachtensee, sowohl im Sommer als auch im Winter ein herrlicher Ort zum entspannen und genießen. Frage: Ihre Lieblingsimmobilie? Das Gebäude des Bundesrates, wunderschöne Architektur! (Siehe Foto auf S. 2) Frage: Und mit wem aus der Immobilien- oder Finanzbranche würden Sie einmal gerne zum Mittag/Abendessen gehen und warum? Josef Ackermann, auch wenn er eine teilweise nicht so positive Resonanz in der Presse erhalten hat, war er sicherlich einer der größten Wirtschaftspersönlichkeiten der letzten Jahre.


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 4

Neues aus der Hauptstadt

Personalien Thomas Schilke (43) verstärkt ab dem 1. Februar in der Position des Associate das Berliner Team von Cushman & Wakefield (C&W). Schilke war zuletzt als selbstständiger Immobilienberater in Berlin tätig und zuvor als Associate Director bei DTZ.

Der Chefanalyst und Leiter Immobilien-Marktforschung bei ImmobilienScout24, Michael Kiefer, wird Mitglied im Rat der Weisen der Immobilienwirtschaft. Der Immobilienökonom analysiert für das jährliche Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft erstmals die bundesweite Entwicklung der Immobiliennachfrage anhand von umfassenden Internetdaten. Michael Kiefer beschäftigt sich seit 2007 intensiv mit der Auswertung der Immobilienmarktdaten von ImmobilienScout24. Er ist Mitglied der Royal Institution of Chartered Surveyors (RICS). Für das Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft haben Michael Kiefer und sein Team erstmals die bundesweite Immobiliennachfrage umfassend analysiert. Hierbei wurden über 10 Mio. Internetdaten ausgewertet. Die Ergebnisse der Analyse wurden im Rahmen der Pressekonferenz zum Frühjahrsgutachten der Immobilienwirtschaft am 05.02.2013 in Berlin präsentiert.

Berlinale Palast am Potsdamer Platz, Quelle: Internationale Filmfestspiele Berlin

Anlässlich der 63. Internationale Filmfestspiele Berlin 2013: Kinostadt Berlin im Vergleich – Größtes Wachstum 2012 2012 konnten die Berliner Kinos ihre Besucherzahlen per 30. Juni von einem hohen Niveau um insgesamt 5,0% gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Im Vergleich der größten deutschen Kinostädte lag Berlin damit auf dem ersten Rang. Das berichten die Volkswirte der Investitionsbank Berlin (IBB) anlässlich der 63. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale). Deutlich schlechtere Ergebnisse erzielten Frankfurt am Main, München und Hamburg mit Veränderungen der Besucherzahlen um -3,2%, -0,6% bzw. +4,0% (Bundesschnitt: +1,2%). Außerdem konnten die Berliner Kinos im ersten Halbjahr 2012 das stärkste Umsatzwachstum mit 6,6% erzielen (Frankfurt am Main: -1,2%; München: +1,4%; Hamburg: +5,1%; bundesweites Ergebnis: +2,1%). Einen großen Anteil an dem sehr guten Kinoergebnis hat auch die regelmäßig im Februar in der Hauptstadt stattfindende „Berlinale“. Generell sorgt das Filmfestival für eine spürbare Steigerung der Wirtschaftsleistung in Berlin. 125 Mio. Euro zusätzliche Wirtschaftsleistung und 380 Jobs für Berlin Die wirtschaftlichen Effekte der Filmfestspiele sind nicht nur für die Berliner Kinos beachtlich. Viele verschiedene Branchen profitieren von den mehr als 19.300 Fachbesuchern, den Einkäufern, Rechtehändlern, Produzenten, Filmemachern, TV-Vertretern und Journalisten, die jährlich im Februar nach Berlin kommen. Hinzu kommen die zahlreichen filminteressierten Touristen, die Jahr für Jahr zusätzliche Kaufkraft für Hotelkosten, Restaurantbesuche, Transportmittel und Eintrittskarten in die Stadt bringen. Betrachtet man den Zeitraum 2013 bis 2017, so werden nach Berechnungen der IBB die Ausgaben der Fachbesucher und der filminteressierten Touristen sowie die Investitionen der Eventveranstalter ein zusätzliches Bruttoinlandsprodukt von 125 Mio. Euro anstoßen. Davon werden 88 Mio. Euro bereits in diesem Jahr wirksam. Für den Berliner Haushalt zahlt sich die Berlinale ebenfalls aus – die öffentlichen Einnahmen Berlins werden sich in den nächsten Jahren durch die zusätzlichen Wertschöpfungseffekte um etwa 17 Mio. Euro erhöhen. Knapp 13 Mio. Euro davon wird das Land Berlin bereits in diesem Jahr einnehmen. Unterm Strich fließen 2013 für jeden aufgewendeten Subventions-Euro rund 1,60 Euro in Form öffentlicher Einnahmen wieder an das Land Berlin zurück. Insgesamt


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 5 werden durch die Berlinale rund 380 zusätzliche Arbeitsplätze in der Hauptstadt geschaffen. Etwa 70% der Stellen entstehen dabei in den Dienstleistungsbereichen und 30% im Produzierenden Gewerbe. Den vollständigen Bericht sowie weitere volkswirtschaftliche Analysen und Berichte finden Sie unter der Adresse www.ibb.de/berlin-aktuell

Deals Die IPH Handelsimmobilien GmbH konnte zwei weitere Mietverträge für das Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen (Tempelhofer Damm 277) abschließen. Im März 2013 wird die Redo Unternehmensgruppe die erste Berliner Filiale ihrer Redo XXL-Restaurants im Tempelhofer Hafen eröffnen. Die angemietete Fläche von mehr als 500 qm erstreckt sich über zwei Etagen und eine Außenterrasse. Des Weiteren hat IPH einen Mietvertrag über rund 120 qm mit der miss flower GmbH abgeschlossen. Das 2009 erbaute Einkaufszentrum Tempelhofer Hafen befindet sich auf dem circa 30.000 qm großen Areal des Tempelhofer Binnenhafens. Das Objekt wurde in das unter Denkmalschutz stehende Ensemble aus Hafenanlage, Lagerhaus und Kränen integriert. Rund 26.000 qm mit Flächen für Handel, Dienstleistung und Gastronomie, die derzeit u. a. 70 Fachgeschäfte beherbergen, werden durch ca. 10.500 qm für Büros/Praxen sowie Kultur- und Freizeitangebote ergänzt. Ankermieter sind C&A, H&M, Media Markt, New Yorker sowie EDEKA. IPH Handelsimmobilien verantwortet seit 2011 das Center- und Property Management im Tempelhofer Hafen.

Verantwortung für den Filmstandort Berlin auch vor und nach der Berlinale wahrnehmen Berlin profitiert neben Festival-Highlights wie der Berlinale, Premieren und Preisverleihungen von der Verzahnung zwischen Filmproduktion und Filmpräsentation an allen Spielorten der Stadt. Damit Berlin als Filmstandort eine Erfolgsgeschichte bleibt, muss der rot-schwarze Senat sich aber auch um das harte Tagesgeschäft der Filmproduktion kümmern., fordert der stellvertretender Fraktionsvorsitzender und medienpolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin Stefan Gelbhaar. Für Filmproduzenten sollte eine zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, über die sie Serviceauskünfte erhalten und Genehmigungen sowie Gebühren abwickeln können. Berlin muss im Wettbewerb mit anderen Filmstandorten wie München und Köln gestärkt werden. Dazu könnte das Studio Babelsberg etwa um zusätzliche Orte in Berlin erweitert werden. „Für eine nachhaltige Positionierung Berlins in der Medienlandschaft muss für weitere Fernsehsender attraktiv gemacht werden, nachdem der Senat SAT.1 2008 ziehen ließ. Dies ist wichtig für eine gesunde Mischung aus Auftragsproduktionen für Fernsehen und Kino“, so Gelbhaar. Die Zusammenarbeit zwischen Berlin und Brandenburg in der Filmförderung sollte auf Augenhöhe laufen. Dazu gehört, dass Brandenburg seinen ursprünglich vereinbarten Anteil an der Finanzierung des Medienboards Berlin-Brandenburg leisten muss. Grundsätzlich darf Filmförderung in Berlin nicht nur als Wirtschaftsförderung verstanden werden. Auch Kinder-, Dokumentar- und Experimentalfilme brauchen Unterstützung.

Kleihues + Kleihues entwickelt Ideen zur Belebung der City West Auch Wohnhochhäuser soll es geben Berlins City West ist wieder gefragt. Es wird geplant, investiert und gebaut: das Bikini-Haus, die Renovierung des Zoo-Palastes und das so genannte Zoo-Fenster sowie der Atlas Tower (Upper West) bringen Leben in den fast vergessenen Westen der Stadt (Der Immobilienbrief Berlin berichtete mehrmals ausführlich – KK). Auch das Berliner Architekturbüro Kleihues + Kleihues beschäftigt sich seit Jahren mit der städteplanerischen Weiterentwicklung der City West. Im Fokus steht für Jan Kleihues das bisher wenig beachtete und teils brachliegende Gelände hinter dem Bahnhof Zoo. Auf dem über 119.000 qm großen Grundstück zwischen Hardenberg- und Müller-Breslau-Straße sowie Jebens- und Fasanenstraße stehen derzeit unter anderem Gebäude der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), der Technischen Universität zu Berlin und der Berliner Bank. Nach den Entwürfen von Kleihues + Kleihues könnte hier zukünftig ein modernes Stadtquartier mit Wohn-, Büro- und Geschäftsflächen entstehen, das sich harmonisch in das bestehende Umfeld eingliedert und die gründerzeitlichen Quartiere Charlottenburgs ergänzt. „Wir haben auf dem Areal die Chance ein städteplanerisches Gesamtkonzept auf die Beine zu stellen, welches viele Interessen bedient und zur Wiederbelebung des westlichen Stadtzentrums beiträgt. Über 80.000 qm Wohnraum könnte geschaffen werden“ betont Kleihues. Auch Hochhaustürme zum Wohnen von 150 m soll es geben können. Der Entwurf sieht darüber hinaus weitere Flä-


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Deals Die Volkswohl Bund Lebensversicherung a.G erwirbt eine Büroimmobilien in der Köthener Str. 4 aus dem Liegenschaftsbestands des Offenen ImmobilienPublikumsfonds WestInvest Interselect der Deka Immobilien GmbH. Das vollständig vermietete Gebäude hat eine Gesamtmietfläche von rund 11.000 qm. Hauptmieter sind die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und die Deutsche Bahn AG.

Die Starbucks Coffee Deutschland GmbH mietet 342 qm Fläche im Sony Center am Potsdamer Platz von Hines. Starbucks wird im Frühjahr 2013 nicht nur seinen 162. Store in Deutschland eröffnen, sondern erstmals ein neues innovatives BarDesign präsentieren. Die zentral am Forum gelegene Mietfläche ist auf zwei Etagen verteilt und mit über 20 m Schaufensterfront ideal für die Realisierung des neuen Konzepts. Betreuender Makler war die BNP Paribas Real Estate GmbH.

Die IT Chain GmbH mietet zum 01. Februar 196 qm Fläche in den Engelhart Höfen, Danckelmannstraße 9, von der Dean First Real Estate GmbH & Co.KG. Catella war beratend tätig.

chen für Handel, Gastgewerbe, Büros und die Technische Universität Berlin vor. Angedacht ist eine Mischung aus typisch städtischen Blockbauten, Hochhäusern und Grünflächen. Bereits 1999 skizzierte der Vater von Jan

Copyright: Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH; Wohntürme an der Straße des 17. Juni

Kleihues, Prof. Josef P. Kleihues, in Zusammenarbeit mit dem damaligen Präsidenten des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Florian Mausbach, unter dem Arbeitstitel „Europolis“ erste Visionen für ein ganzheitliches Städtebaukonzept auf dem Gelände. Knapp 13 Jahre später greift Jan Kleihues das Thema wieder auf und entwickelt neue Ideen, die den heutigen Bedingungen gerecht werden. Er ist davon überzeugt, dass das Areal hinter dem Bahnhof Zoo viel Potenzial birgt: „Es ist das größte, zusammenhängende und am besten erschlossene Gelände in der City West, welches leider in den vergangenen Jahrzehnten unterschätzt und vernachlässigt wurde.“

Der Hauptstadt fehlen moderne Büroflächen Nur noch 1 Prozent des Gesamtbestands verfügbar Mit einer aktuellen Leerstandsrate von nur 5,8% weist Berlin den niedrigsten Wert aller großen deutschen Bürostandorte auf. Auch im internationalen Vergleich befindet sich die deutsche Hauptstadt damit in der absoluten Spitzengruppe. Diese an sich ausgesprochen komfortable Situation wird aber zunehmend zum Problem, sagt Jan Dohrwardt, Berliner Niederlassungsleiter von BNP Paribas Real Estate (BNPPRE). Vor allem das am meisten nachgefragte Marktsegment der modernen Leerstandsflächen verengt sich rapide. Während sich der Gesamtleerstand in den letzten acht Jahren um rund ein Drittel verringert hat, ist das Angebot an modernen Flächen im gleichen Zeitraum um etwa zwei Drittel geschrumpft. Aktuell verfügen noch gut 240.000 qm der Leerstandsflächen über eine qualitativ hochwertige Ausstattung. Damit entspricht nur noch jeder fünfte Quadratmeter den Anforderungen der überwiegenden Zahl der Mieter. Der mit Abstand größte Teil hiervon entfällt auf die Cityzonen, wo rund 210.000 qm der modernen Leerstände anzutreffen sind. Größere Mietgesuche teilweise schwer umsetzbar Besonders zugespitzt hat sich die Angebotssituation im Bereich zusammenhängender Büroflächen mit mehr als 3.000 qm. Betrachtet man nur die Cityzonen, in denen der Großteil des Flächenumsatzes getätigt wird, zeigt sich, dass lediglich knapp 90.000 qm moderne Leerstandsflächen kurzfristig zur Verfügung stehen, die sich auf nicht einmal 15 Objekte verteilen. Setzt man die Grenze auf 5.000 qm hoch, reduziert sich das Angebot auf nur noch 67.000 qm in weniger als zehn Häusern. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Mieter mit größeren Flächengesuchen sich zunehmend schwer tun, in einem überschaubaren Zeitraum qualitativ angemessene Flächen zu finden. Neubauflächen nicht ausreichend Der wesentliche Grund für diese Entwicklung ist die ausgesprochen geringe Neubautätigkeit in


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 7 Berlin. Vor allem das Volumen spekulativ errichteter Büroflächen nimmt immer weiter ab. Das Angebot an noch verfügbaren – also nicht vorvermieteten – Flächen im Bau hat sich in den letzten acht Jahren ebenfalls um gut zwei Drittel verringert. Nur noch 46.000 qm, die sich fast ausschließlich in den Cityzonen befinden, standen potenziellen Mietern Ende 2012 zur Verfügung. Im Cityrand und den Nebenlagen gibt es Neubauflächen nur in Einzelfällen.

Deals

Großvermietungen sind wichtiges Marktsegment

Den in den Cityzonen momentan rund 130.000 qm modernen Flächen (Leerstand plus verfügbare Flächen im Bau), die auch für größere Mietgesuche infrage kommen, steht ein durchschnittlicher jährlicher Vermietungsumsatz von fast 100.000 qm mit Verträgen über 3.000 qm erwirbt das Motel One Belle- gegenüber. Aufgrund des Trends, dass Mieter zunehmend in zentrale Lagen drängen, wurden vue in Mitte von Axa Invest- in den letzten beiden Jahren sogar circa 125.000 qm Großflächen pro Jahr in den Cityzonen ment Managers Deutschvermietet. Deutlich über die Hälfte hiervon entfiel auf hochwertige, moderne Flächen. Diese land GmbH über BNPPRE. Zahlen belegen, dass die ohnehin schon angespannte Angebotssituation sich in der nächsten Das Low Budget Design Ho- Zeit eher noch verschärfen dürfte. tel in der Paulstraße 21 wurNur noch rund 1 Prozent des Gesamtbestandes verfügbar de 2009 fertig gestellt und Auch die Relation zwischen dem Angebot moderner Leerstandsflächen zum gesamten Fläverfügt über insgesamt 248 Zimmer. Mit Motel One konn- chenumsatz sinkt kontinuierlich: Noch vor acht Jahren erreichte das Angebot den Faktor 2, bezogen auf den Jahresumsatz. Aktuell liegt das entsprechende Verhältnis lediglich noch bei te ein langjähriger Mietvertrag abgeschlossen werden. 0,6. Auch in den besonders präferierten Cityzonen sieht es nicht besser aus. Hier ist die Relation von 2,4 im Jahre 2004 auf aktuell nur noch 0,7 zurückgegangen. FLE SICAV FIS, ein Immobilienfonds aus Luxemburg,

Der Projektentwickler NDC Nippon Development Corporation hat das „nhow“Hotel der spanischen nhHotelgruppe am ehemaligen Osthafen im Stadtbezirk Friedrichshain an eine Gruppe internationaler Privatinvestoren veräußert. Verkäufer und Käufer wurden bei der Transaktion vom Immobi-

Die skizzierte Entwicklung wird auch durch das Verhältnis von modernen Leerstandsflächen zum Gesamtbestand an Büroflächen bestätigt. Im zugrunde liegenden Untersuchungszeitraum hat sich dieser Indikator konstant verschlechtert. Im Jahr 2004 standen dem Markt noch 3,8% aller Büroflächen als moderner Leerstand für eine kurzfristige Anmietung zur Verfügung. Aktuell, also Ende 2012, liegt der entsprechende Wert nur noch bei 1,3%. Unter den großen deutschen Standorten bewegt sich lediglich Hamburg in einer zumindest etwa vergleichbaren Größenordnung von knapp unter 2%. Das Unterschreiten der 1%-Marke scheint aufgrund der aktuellen Marktentwicklung nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Entspannung momentan nicht in Sicht „Momentan deutet nichts darauf hin, dass sich die Angebotssituation bei modernen Flächen kurzfristig entspannen wird. Im Gegenteil, es ist eher von einer weiteren Verschärfung des Engpasses auszugehen“, bringt Dohrwardt die Ergebnisse der Analyse auf den Punkt. „Vor diesem Hintergrund bieten sich aktuell hervorragende Chancen für Projektentwickler, von der

lien-M&A-Team der BayernLB in Zusammenarbeit mit Aengevelt Immobilien beraten. Bald ausvermietet: Das Quartier Potsdamer Platz/Quelle: ECE Das Ende 2010 eröffnete Hotel der First-ClassKategorie ist langfristig an die NH Hotels Deutschland GmbH verpachtet und wird unter der relativ jungen Marke „nhow“ betrieben. Es umfasst 304 Zimmer sowie 124 Pkw-Stellplätze, große Tagungs- und Eventflächen und einen Angebots- und Nachfragerelation zu profitieren, wenn sie neue, auch spekulativ errichtete FläSpa- und Wellnessbereich. chen in Angriff nehmen würden. Voraussetzung ist natürlich, dass es ihnen gelingt, trotz des zugegebenermaßen nicht leichten Finanzierungsumfelds einen Baustart realisieren zu können“, fasst Dohrwardt die Chancen und Risiken zusammen.


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Senat setzt Mietenkonzept um Verluste in Millionenhöhe für den Berliner Haushalt

Deals SEB Asset Management hat für den Offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest einen Kaufvertrag über das 5Sterne-Luxushotel Grand Hyatt in Berlin-Mitte mit Al Rayyan Tourism and Investment (ARTIC) abgeschlossen. Das Hotel mit insgesamt 342 Zimmern ist Teil des aus 19 Immobilien bestehenden Ensembles „Quartier Potsdamer Platz“. Für die Tochtergesellschaft der Al Faisal Holding aus Katar ist dies die zweite Akquisition einer Berliner Hotelimmobilie aus dem SEB ImmoInvest Portfolio. Das „Quartier Potsdamer Platz“ mit 550.000 qm BGF umfasst 19 Einzelimmobilien unterschiedlichster Nutzungsarten: Das Spektrum reicht von Büro, Verwaltung und Einzelhandel über Wohnen, Entertainment und Gastronomie bis hin zu Hotel. Zusammen mit dem angrenzenden Parkhaus Gleisdreieck, das ebenfalls zum Portfolio gehört, stehen rund 3.800 Stellplätze zur Verfügung. Im Oktober 2011 wurde das „Quartier Potsdamer Platz“ von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) mit dem Zertifikat in Silber für nachhaltige Stadtquartiere ausgezeichnet.

Das vom Senat beschlossene Mietenkonzept für den Sozialen Wohnungsbau wird jetzt für das Jahr 2013 umgesetzt. Die Fortführung des Mietenkonzepts für die Jahre 2014 bis 2017 ist vorgesehen und wird im Abgeordnetenhaus Gegenstand der Haushaltsberatungen sein. Hierauf haben sich die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Umwelt und die Senatsverwaltung für Finanzen verständigt. Mit dem Mietenkonzept 2013 wird für die rd. 35.000 Sozialmietwohnungen in den Großsiedlungen des „Maßnahmenprogramms zur Sicherung und Verbesserung des Sozialgefüges“ die zum 1. April 2013 anstehende planmäßige Anhebung der Sozialmieten um 0,13 bis 0,26 Euro/qm monatlich ausgesetzt, sofern deren Ist-Miete höher als 5,50 Euro/qm monatlich (netto kalt) ist. „Mit dem Mietenkonzept 2013 sichern wir die Bezahlbarkeit von Mieten insbesondere auch für Mieterinnen und Mieter, die bisher nicht so stark wie andere Haushalte am wirtschaftlichen Aufschwung in der Stadt teilhaben konnten“, erklärte Stadtentwicklungssenator Michael Müller. Die Investitionsbank Berlin wird mit der Umsetzung des Mietenkonzepts beauftragt. Die Ausgaben für das Mietenkonzept 2013 betragen voraussichtlich insgesamt rd. 786.000 Euro. Hinzu kommen rd. 1,8 Mio. Euro Mindereinnahmen aus dem zeitweiligen Verzicht auf die Zinsanhebung von Fördermitteln des Sozialen Wohnungsbaus, die in Form von Darlehen gewährt wurden.

Konzept zur „Transparenten Liegenschaftspolitik“ verabschiedet Künftig gelten für den Umgang mit landeseigenen Grundstücken umfangreiche Leitlinien, die eine nachhaltige Stadtentwicklungspolitik und transparente Grundstücksvergabe sicherstellen sollen. Mit der zustimmenden Kenntnisnahme durch den Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses wurde am 31. Januar 2013 das Konzept zur Transparenten Liegenschaftspolitik verabschiedet. Der Senat hatte das Konzept auf Vorlage der Senatsverwaltung für Finanzen am 25.09.2012 beschlossen. Künftig soll bei der Vergabe von landeseigenen Grundstücken stärker der „wahre Wert der Liegenschaften für das Land“ berücksichtigt werden, sowohl wohnungs-, wirtschafts-, kulturund stadtentwicklungspolitisch, aber auch finanziell“, begründet Finanzsenator Dr. Ulrich Nußbaum das neue Konzept. „Mir ist dabei besonders wichtig, dass die Berlinerinnen und Berliner künftig besser nachvollziehen können, zu welchem stadtpolitischen Mehrwert ihr Eigentum vergeben wird“, so der Finanzsenator. Mit dem Konzept zur Transparenten Liegenschaftspolitik folgt der Senat den Zielen der Regierungserklärung vom 03.12.2011 sowie dem entsprechenden Beschluss des Abgeordnetenhauses vom 03.06.2010. Die vom Hauptausschuss abschließend geforderten Maßgaben werden ebenfalls berücksichtigt. http://www.berlin.de/sen/finanzen/vermoegen/grundstuecke/liegenschaftskonzept.html

Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum: Mieterverein kritisiert Untätigkeit des Senats „Es ist höchste Zeit, dass der Regierende Bürgermeister Wowereit den Erhalt preisgünstigen Wohnraums zu seiner Sache macht“, forderte Mietervereinsgeschäftsführer Reiner Wild anlässlich der Mitteilung von Stadtentwicklungssenator Müller (SPD), dass die CDU ein Vorgehen gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum nicht mittragen wolle. Seit ca. 2 Jahren ist die Landesregierung durch das Abgeordnetenhaus aufgefordert, ein Ver-


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 9 bot der Zweckentfremdung von Wohnraum zu prüfen. Damit könnte das Land Berlin zukünftige Umnutzungen in Ferienwohnungen und Gewerberäume wie Arztpraxen und Rechtsanwaltskanzleien ebenso verhindern wie den Abriss preisgünstigen Wohnraums und den spekulativen Wohnungsleerstand. Voraussetzung für den Erlass eines Verbots ist lediglich, dass die Versorgung der Bevölkerung mit ausreichend Wohnraum zu angemessen Bedingungen besonders gefährdet ist.

Studentenwohnen in Schöneweide? Vom 01. Februar 2013 an bietet der Liegenschaftsfonds Berlin ein exponiertes Grundstück in der Wilhelminenhofstraße 80 in Schöneweide in einem sogenannten bedingungsfreien Bieterverfahren an. Das rund 2.200 qm große Areal in unmittelbarer Nähe zur Spree hat direkten Zugang zum neu geschaffenen Stadtplatz und gehört damit zu den besten Lagen im Quartier. Aus Sicht des Regionalmanagements Schöneweide wäre hier ein idealer Standort für studentisches Wohnen. Bedarf dafür ist zweifellos vorhanden. Knapp 8.000 junge Menschen studieren an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) in Schöneweide. Der Campus Wilheminenhof befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Grundstück. Das Bieterverfahren endet am 15. April 2013. Das Exposé zum Grundstück ist auf der Internetseite des Liegenschaftsfonds hinterlegt. Wer am Bieterverfahren teilnehmen möchte, muss das dort angehängte Formular nutzen.

„Unstrittig herrscht in Berlin Wohnungsknappheit“, erklärt Wild. Auf das ganze Stadtgebiet bezogen liegt die Quote der am Wohnungsmarkt angebotenen leeren Mietwohnungen nach Schätzungen des Berliner Mietervereins unter 2,5%. Das ist deutlich weniger als die für ein einigermaßen funktionierendes Marktgeschehen erforderliche Leerstandsquote von 3 – 4%, die auch die Verwaltungsrichter als Schwellenwert für einen staatlichen Eingriff betrachten. „Wir erwarten von der CDU“, dass sie endlich ihre Blockadepolitik aufgibt. „Wir brauchen ein landesweites Verbot der Zweckentfremdung von Wohnraum und zwar sofort“, so Wild. Der Mieterverein unterstützt den Pankower Stadtrat Kirchner (Grüne) bei seinem Vorgehen gegen die Nutzungsänderung in den dortigen 11 Erhaltungsgebieten. (Lesen Sie bitte zum Problem Ferienwohnungen Der Immobilienbrief Berlin Nr.61)

Mietrechtsnovelle im Bundesrat Rot-schwarzer Senat stiehlt sich aus der Verantwortung für die Mieter Die Verweigerung Berlins, im Bundesrat für besseren Mieterschutz zu stimmen, stößt bei: der Fraktion der Grünen im Abgeordnetenhaus von Berlin auf heftige Kritik. In einem Antrag mit Sofortabstimmung (Drs. 17/0783) hatte die Fraktion das Land Berlin aufgefordert, im Bundesrat für eine Verbesserung der Mietrechtsnovelle der schwarz-gelben Bundesregierung zu votieren. „Doch Wowereit und Co. haben die unsoziale Mietrechtsnovelle von Kanzlerin Merkel sogar noch unterstützt, weil eine Enthaltung faktisch als Zustimmung gilt. Das Abstimmungsverhalten Berlins ist nicht akzeptabel und gefährdet den sozialen Frieden der Stadt“, sagen Katrin Schmidberger, Sprecherin für Mieten und soziale Stadt, und Andreas Otto, Sprecher für Bauen und Wohnen. „Berlin hat die Anrufung des Vermittlungsausschusses verhindert und damit auch die Chance, Neuvertragsmieten endlich zu begrenzen. So hat es ein Änderungsantrag der Länder Nordrhein-Westfalen und Bremen gefordert. Durch die fehlende Begrenzung von Mieten beim Abschluss von neuen Verträgen wird auch in Berlin die Mietpreisspirale seit Jahren stark angeheizt. In allen Teilen Berlins sind Sprünge von 30 bis 50 Prozent keine Seltenheit mehr. Das wiederum sorgt dafür dass, auch die sogenannten Mietspiegel-Mieten stark ansteigen. Angesichts steigender Arbeitslosigkeit, geringer Kaufkraft und wachsender Armut brauchen die Berliner Mieterinnen und Mieter aber dringend diese Mietpreisbegrenzung, damit sich Berlin nicht weiter in ‚außen arm‘ und ‚innen reich“ spaltet, heißt es in der Pressemitteilung.

Wild: Bundesrat ruft Vermittlungsausschuss nicht an Das von der Bundesregierung angestoßene und vom Bundestag bereits verabschiedete Mietrechtsänderungsgesetz hat den Bundesrat passiert und wird voraussichtlich zum 1. April dieses Jahres in Kraft treten. „Wir bedauern, dass die vom Rechtsausschuss des Bundesrates empfohlenen Änderungsanträge im Plenum gescheitert sind“, erklärte Mietervereinsgeschäftsführer Reiner Wild. „Mit dieser Gesetzesänderung wird die Chance verpasst, das Mietrecht für angespannte Wohnungsmärkte tauglich zu machen. Statt geringerer Mietbelastung werden Mieter zukünftig vor allem bei energetischer Gebäudesanierung durch die Änderung der Duldungsverpflichtung und


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 10 den Mietminderungsausschluss mit stärkeren finanziellen Lasten konfrontiert“, so Wild. „Weil viele neue Vorschriften unausgegoren sind, wird es zudem eine Welle neuer Mietrechtsstreitigkeiten geben, die die Gerichte schwer beschäftigen wird“, vermutet Wild.

EBS mit Intensivstudium ab Mai Ab Mai 2013 wird das EBS Real Estate Management Institute verstärkt in Berlin präsent sein. Erstmals kann das neu strukturierte Intensivstudium Immobilien Assetund Risikomanagement auch dort belegt werden. Den Startschuss gibt das neu strukturierte Studium Immobilien Asset- und Risikomanagement. Das berufsbegleitende Intensivstudium ist ein Spezialistenstudium für Fachund Führungskräfte in der Immobilienwirtschaft. Bereits zwei Jahrgänge haben das Studium an den EBSStandorten Wiesbaden und Oestrich-Winkel im hessischen Rheingau erfolgreich abgeschlossen. Das Intensivstudium dauert 5 Monate und umfasst drei Module mit einer Dauer von jeweils 6 Tagen. Nach Abschluss von 3 Prüfungsleistungen erhalten erfolgreiche Teilnehmer ein Universitätszertifikat mit dem Titel „Immobilien Asset-Manager (EBS)". Interessierte Kandidaten können anschließend bereits ihren nächsten Karriereschritt planen und sich das Intensivstudium auf dem Weg zu einem Abschluss als „Master in Real Estate Investment & Finance (MA)“ mit 18 ECTS (von nötigen 60 ECTSPunkten) an der EBS anerkennen lassen. Weitere Informationen unter www.ebsremi.de/asset_ risikomanagement. html

Der Geschäftsführer erinnert daran, dass bei einer Anhörung im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags bis auf die Verbandsvertreter der Vermieter alle Mietrechtsexperten – auch die von der Regierungskoalition eingeladenen – dem Änderungsgesetz der schwarz-gelben Regierungskoalition schwere Mängel attestiert und Korrekturen dringend angemahnt haben.

Mähren-Gruppe will in Berlin expandieren Mit der Eröffnung eines dritten Büros am Kurfürstendamm 150 ist die Mähren-Gruppe in das neue Jahr gestartet. Seit nunmehr zehn Jahren setzt die von Jakob Mähren gegründete Immobilien-Investmentgesellschaft erfolgreich auf den Berliner Markt. Allein in 2012 erwarb die Gruppe, die mittlerweile 20 Mitarbeiter beschäftigt, insgesamt 13 Objekte mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Mio. Euro. Diese wurden zum Teil saniert und in den Eigenbestand überführt. Im Bereich Asset Management betreut die Gruppe weitere Immobilienprojekte im Wert von rund 35 Mio. Euro – ausschließlich in Berlin. „Dies ist ein deutlicher Vertrauensbeweis für unsere Geschäftsphilosophie“, sagt Jakob Mähren, Gründer und Geschäftsführer der Mähren-Gruppe. Zuletzt verkaufte ihm die BAG Bankaktiengesellschaft im Dezember 2012 einen Neubau mit 14 Wohneinheiten am Berliner Maybachufer. Das Wohnhaus mit einer Fläche von 1.000 qm wird nun als langfristiges Investitionsobjekt in den Bestand integriert und weiterentwickelt. „Vor ausländischen Investoren, Immobilienblasen und heiß laufenden Märkten haben wir uns noch nie gefürchtet“, so Mähren. „Trotz der gegenwärtigen Diskussion über den Berliner Immobilienmarkt sehen wir keinen Anlass zur Besorgnis. Wir sind mit unserem Unternehmen seit einem Jahrzehnt solide aufgestellt und haben uns als verlässlicher Partner etabliert, der mit Professionalität, Kontinuität und Vertrauen agiert.“ Ziel für das Jahr 2013 ist es, weitere 500 Wohnungen auf eigene Rechnung zu erwerben, in den Bestand zu überführen und weiter zu entwickeln. Das Beteiligungsgeschäft wird verstärkt ausgebaut, eigene Aufteilungsobjekte vermarktet. So übernimmt die Mähren-Gruppe aktuell in Berlin-Neukölln ein 2.500 qm großes Wohnhaus mit 45 Einheiten am Kiehlufer in das eigene Portfolio. Mit dem Ankauf von Immobilienanteilen wie zum Beispiel dem zum Jahresanfang von einem Erben erworbenen Drittel eines Objektes im Reuterkiez erweitert die Gruppe ihr Geschäftsfeld. Außerdem startet im Frühjahr ein neuer Immobilienfonds der Mähren-Gruppe, um weitere Immobilien in Berlin zu erwerben.

GSW veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht Die GSW Immobilien AG hat ihren ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Der Bericht informiert über die Strategie der GSW, das Selbstverständnis als nachhaltig agierendes Berliner Wohnungsunternehmen, definiert erste Ziele und informiert über den Stand der Umsetzung. Im Zentrum stehen dabei Beispiele und Key-Performance-Indikatoren aus den Bereichen ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. „Für uns ist eine klare Nachhaltigkeitsorientierung eine der Grundvoraussetzungen, um langfristig auf Erfolgskurs zu bleiben und weiterhin profitabel zu wachsen. Um die Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens weiter in unsere Geschäftsprozesse zu integrieren, haben wir Leitsätze formuliert und daraus strategische, messbare Ziele abgeleitet“, erläutert Thomas Zinnöcker, Vorstandsvorsitzender der GSW Immobilien AG. Nachhaltigkeit ist nach Überzeugung der GSW weder ausschließlich mit dem Aspekt der langfristigen Betrachtung von Sachverhalten im Sinne einer strategischen Planung gleichzusetzen,


Nr. 62, 7. KW, 15.02.2013, Seite 11 noch ist sie ein synonym für (vermeintlich) umweltschonende Aktivitäten. „Nachhaltigkeit ist deutlich mehr. Ein Unternehmen, das sich nachhaltig verhält, richtet seine Entscheidungen und sein Handeln an dem Prinzip des verantwortungsvollen und respektvollen Umgangs mit den Interessen aller Stakeholder und dem dauerhaften Unternehmensfortbestand für künftige Generationen aus“, so Zinnöcker weiter.

Impressum

Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251 info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.) Redaktion: Marion Götza Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz). Die Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder

Vor allen für börsennotierte Wohnungsunternehmen bestehen besondere Herausforderung beim Thema Nachhaltigkeit: „Im Gegensatz zu anderen Akteuren, wird unser Eigenkapital börsentäglich gehandelt. Dieser Umstand stellt besonders hohe Anforderungen an die Transparenz und die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells.“ Gleichzeitig haben Mieter, Mitarbeiter, Banken, Lieferanten und politische Entscheider eigene Interessen an dem Thema Wohnimmobilien. „Nachhaltige Führungsprinzipien balancieren diese Interessen angemessen aus und sichern so die positiven Beiträge des Unternehmens zur Erreichung wirtschaftlicher, ökologischer und soziokultureller Ziele“, so Zinnöcker weiter. Der Börsengang im Frühjahr 2011 war ein wichtiger Meilenstein bei der Umsetzung nachhaltiger Unternehmensprinzipien für die GSW. „Wir werden unsere Geschäftsstrategie kontinuierlich weiterentwickeln und unsere Führungs- und Steuerungssysteme an nachhaltigen Kriterien ausrichten. Schritt für Schritt entsteht so eine Unternehmenskultur, in der jeder Einzelne diese Prinzipien verinnerlicht und in sein Handeln integriert. Mit unserer klaren Nachhaltigkeitsorientierung stellen wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft: für Anleger, Mitarbeiter und für weit über 100.000 Menschen, die in den Wohnungen der GSW zufrieden leben und sich dort zu Hause fühlen“, resümiert Zinnöcker. Es ist vorgesehen, den Nachhaltigkeitsbericht im Rhythmus von zwei Jahren zu veröffentlichen und über bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie zu berichten. Der Bericht ist abrufbar unter: www.gsw.de/nachhaltigkeit

Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: BAG (10), Aengevelt (7), Al Faisal Holding (8), ARTIC (8), Axa (7), BayernLB (7), Berlin Hyp (3), Berliner Bank (5), Bima (5), BNPPRE (1,2,6,7), Bouwfonds (2), BVG (5), C&A (5), Catella (6), CBRE (1), Cushman & Wakefield (4), Dean First Real Estate (6), Deka (6), Deutsche Bahn (6), DGNB (8), DTZ (4), EBS (10), ECE (2,8), Edeka (5), Freo (2), GBW AG (3), Generali Real Estate (2), Grand Hyatt (8), GSW (1,10), H&M (5), HauckSchuchardt (3), Hines (6), HTW (9), IBB (4,5,8), ImmobilienScout24 (4), IPH Handelsimmobilien (5), IT Chain (6), IVG (2), Kleihues + Kleihues (1,5,6), KPMG (6), LBB (3), Liegenschaftsfonds Berlin (9), Mähren Gruppe (10), Media Markt (5), miss Flower GmbH (5), Motel One (7), NDC (7), New Yorker (5), nh Hotelgruppe (7), Olswang (2), Patrizia Immobilien (3), PPMG (2), Redo Unternehmensgruppe (5), RICS (4), Rück Gruppe (2), Scope (2), SEB (2), Siemens Real Estate (3), Starbucks Coffee (6), TU Berlin (5), Undkrauss (3),Volkswohl Bund Lebensversicherung (6), Wheels Logistic (2), ZIA (3). Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden:Ackermann, Josef (2,3); Dohrwardt, Jan (2,3,6,7); Felberbauer, Elisabeth (2); Frohriep, David (2); Gelbhaar, Stefan (5); Kiefer, Michael (4); Kleihues Prof., Josef P. (5); Kleihues, Jan (5); Krüger, Susanne (2); Lüscher, Regula (1); Mähren, Jakob (10); Mausbach, Florian (5); Müller, Michael (1,8); Nußbaum Dr., Ulrich (8); Otten, Michael (2); Otto, Andreas (9); Schilke, Thomas (4); Schmidberger, Katrin (9); Vogl-Mühlhaus, Claudia (2); Wild, Reiner (8,9,10), Zinnöcker, Thomas (10,11).


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