Der Immobilienbrief Nr. 277

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NR. 277 I 33. KW I 17.08.2012 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

INHALTSVERZEICHNIS Editorial

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JLL VICTOR - Prime Immobilien werden teurer (WR)

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IPD - Gewerbe in USA weiter auf Erholungskurs (WR)

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DIC Asset - Halbjahresergebnis steigt deutlich (WR)

6

CBRE - Immer mehr Shopping-Center in Europa (WR)

8

Megatrends - Interview mit Dr. Wolf Schumacher, Vorstandsvorsitzender der Aareal Bank (AE)

9

VGF/Scope - Geschlossene Fonds weiter im Tief (WR)

11

Knight Frank - Preisanstieg bei Londons Luxuswohnungen verlangsamt (AE)

16

Logistikmarkt - Investment legen deutlich zu (AE)

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DESTATIS - Umsatz im Grundstücks- und Wohnungswesen 2010 (WR)

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Empirica - Weiterer Anstieg bei Wohnimmobilien (WR)

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Das REIT Geheimnis! (Beck) 20 Stopp dem Flächenfraß! 95 23 Hektar Natur verschwinden täglich (Dr. Herr) Interview - Prof. Dr. Dr. Georg Schreyögg - Organisation und Führung als Schlüsselfaktoren

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Leserbrief - Erik Schaffer

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Was wird aus dem SpiegelHochhaus? (Hoffmann)

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Hotelmarkt Hamburg - Vorzeigestadt (Richter)

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Wohnungsnot? - Frankfurt steuert gegen (Winckler)

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Impressum

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Immobilienbrief Berlin

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Partner und Sponsoren der heutigen Ausgabe: aurelis Real Estate, Catella Real Estate AG, Deka Immobilien Investment, E&P Real Estate GmbH & Co. KG, Fairvesta, Garbe

Sehr geehrte Damen und Herren, ich glaube, ich bringe meiner Frau das Rudern bei. Dann kümmert sich auch mal jemand um mich. Ich frage mich, ob nicht eine Nation, deren Wurzeln inzwischen durchaus als multikulturell anzusehen sind, nicht besser offen mit Meinungsminderheiten umgehen sollte. Bei meiner Bootstour durch Mecklenburg ergaben sich in regionaler Gastronomie durchaus Gespräche, die auch in hoher Bildungsklasse noch von „plattgemachter“ Industrie sprachen und die Lebensqualität der DDR Jahre lobten. Da ich selber zu den „Plattmachern“ gehörte, ist mir klar, dass es damals nach der Grundsatz-Entscheidung der DM-Einführung nichts mehr plattzumachen gab. Wenn ein Unternehmen technologisch, vertrieblich, betriebswirtschaftlich und personell nicht wettbewerbsfähig ist, die eigene Bevölkerung die Waren nicht mehr kauft und die Kosten-Seite dann noch von heute auf morgen um Faktor 4,73:1 erhöht wird, während die Ertragsseite im glücklichen Fall des NSW-Exports (NSW = Nicht Sozialistisches Währungsgebiet) bei 1:1 belassen wird, dann ist es sowieso platt (vgl. "Der Platow Brief" Konjunkturbuch 1990). Aber wen wundert es, dass die Leute auf der falschen Seite des Entscheidungsprozesses anders denken. Und auf der anderen Seite des politischen Spektrums muss man wohl davon ausgehen, dass es in jedem Land der Welt einen kleinen migrationsfernen Bevölkerungsanteil gibt, der irgendwelchen nationalen oder religiösen Reinheitsgedanken anhängt. The Italian Way of Life: Im immobilienwirtschaftlichen Sommerloch bleibt natürlich der Blick auf die verzweifelten Rückzugsgefechte auf dem Weg in die Schuldenunion. Parallelwährungen von der „Guldenmark“ als Starkwährung der nordischen Klasse bis zur „Drachme“ als parallele Weichwährung werden diskutiert. Dann könnten wir uns doch eigentlich direkt Dollar oder Renmimbi als Zahlungsmittel ins Haus holen. Ansonsten bleibt der wahrscheinliche Weg in die „Euro-Lira“. Die Geschichte, insbesondere der griechischen und römischen Helden, hat immer wieder bewiesen, dass Disziplin Schlachten und Kriege gewinnt, aber die Dekadenz das Leben. Das gilt auch für die Währungspolitik. Davon profitiert jetzt die Immobilie - auch die Immobilienwirtschaft? Mein persönlicher Blick in den Mittelstand zeigt deutlich mehr Molltöne als die Investmentstatistiken. Gleichzeitig ist klar, dass viele der Core-Investments nicht gut gehen können. Immobilienprofis verdienen Geld nicht mit dem Kauf von Mietverträgen, sondern mit dem Abschluss von Mietverträgen (Beispiel DIC Seite 6). Gestern habe ich mir Projektentwicklungen der Familie Küpper in Wuppertal angeschaut. Die Phantasie hätte ich nie gehabt. Aber so lässt sich noch Geld verdienen und auch noch Spaß haben. Bei Geschlossenen Fonds ist die Stimmung unter dem absoluten Gefrierpunkt des Jahres 2009 (Scope). Nur Immobilien und Energie retten das Fondszahlenwerk (VGF) (siehe Seite 11). Die Regulierung bleibt Symptomkur. Wenn das Asset nicht funktioniert, funktioniert der Geschlossene Fonds nicht. Das Modell des Geschlossenen Fonds bedarf entweder eines hohen Cash-flows, der den Kapitalverzehr im Fondsverlauf zurückzahlt und das gebundene Kapital verzinst oder eines moderaten Wertzuwachses ansatzweise auf Inflationsniveau. Beides war mit deutschen Immobilien im Zeitraum von 1993 bis 2006 nur in spezifischen Ausnahmefällen zu erreichen. Trotz heutiger CoreEuphorie spricht die Logik dafür, dass die spezifische Büroimmobilie als technisches Gut mit Abschreibungen zu kalkulieren ist. Die Folge: Immobilien sind zukünftig eben nicht mehr „Betongold mit Inflationsschutz“ und zusätzlich laufender Rendite. Bei heutigen Eingangsrenditen ist der Inflationsschutz durch Immobilien nur noch in der Summe aus Mietrendite und Wertentwicklung darzustellen. Wenn das zur Erwartungshaltung wird, dürfte die Immobilie nach wie vor besser abschneiden als viele alternative Investments.

Group, Project-Gruppe, RWE Energiedienstleitung GmbH und RA Klumpe, Schröder & Partner.

Werner Rohmert, Herausgeber


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Personalien München: Georg Schneider verlässt die BVTUnternehmensgruppe auf eigenen Wunsch nach 9,5 Jahren Betriebszugehörigkeit zum 31.01.2013. Seit 2009 verantwortete er als Geschäftsführer der BVT Beratungs- und Verwaltungsgesellschaft für internationale Vermögensanlagen mbH gemeinsam mit seinem Geschäftsführerkollegen Robert List die Geschäftsbereiche Vertrieb, Marketing und Verkaufsförderung. Herr Schneider wird sich nach einer kurzen Pause, in der er sich seiner jungen Familie widmen wird, einer neuen beruflichen Herausforderung stellen.

Frankfurt: Marcus Lemli (Foto) übernimmt zum 01. Oktober 2012 die Position des Deutschland-Chefs von Savills. Er folgt auf den bisherigen DeutschlandGeschäftsführer Bernd-Uwe Willer, der sich neuen beruflichen Herausforderungen widmet. Zuvor war Lemli sechs Jahre für Jones Lang LaSalle Deutschland tätig. Davor war er bereits von 2004 - 2006 für Savills Spanien tätig.

Deutsche Prime Immobilien werden teurer

VICTOR Prime Indikator steigt im Q2 um 2,4% Der von Jones Lang LaSalle ermittelte VICTOR Prime Index trotzt im 2. Quartal 2012 der anhaltenden Staatsschuldenkrise und der damit verbundenen Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Zusätzlich zu den weiterhin positiven Anzeichen aus dem Vermietungsmarkt basiert der Performanceanstieg des VICTOR Prime im 2. Quartal auch auf den in Spitzenlagen nachfragegetriebenen Investmentmarkt. Der VICTOR Prime Index von Jones Lang LaSalle sendet weiter positive Botschaften. Diesmal resultiert zudem der Performance-Anstieg sowohl aus der Mietentwicklung als auch aus der Kapitalmarktentwicklung bzw. fallenden Renditen/steigenden Multiplikatoren. Bedenken Sie aber, dass der Index synthetische Werte aus Marktveränderungen errechnet und eben nicht Bewertungen spezifischer Bestands-Immobilien(-Portfolios) wie die IPD berücksichtigt. Zwar hätten sich klassische Banken-Finanzierungsmöglichkeiten durch die anhaltende Staatsschuldenkrise und das regulatorische Umfeld reduziert, jedoch werde für Prime-Objekte die Finanzierung durch eine erhöhte Liquidität durch Eigenkapital wie z. B. bei Staatsfonds und zusätzliche Impulse aus dem erweiterten Finanzumfeld teilweise sogar vereinfacht, berichtet JLL-Valuation-Chef Andrew M. Groom. ► Am 5. Oktober erscheint wieder unser „Der Immobilienbrief Spezial - Expo Real“. Seien auch Sie mit einer Anzeige oder Ihrem Firmenportrait dabei. Präsentieren Sie sich und Ihr Unternehmen dem Messepublikum. Neben unserem Verteilerkreis, wird unserer Expo Real Ausgabe auch in gedruckter Form auf der Messe ausliegen. Unsere Anzeigenpreise bleiben unverändert. Weitere Informationen erhalten Sie direkt unter 05242/90 12 50 oder eberhard@rohmert.de. Foto: Expo Real


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mit +12,1%, Frankfurt mit + 11,5% und Düsseldorf mit +9,2%. Die globale Tendenz im Finanzmarkt ist nach wie vor ungebrochen. Die Renditen auf „risikofreie“ und quasi „sichere“ Staatsanleihen befinden sich auf dem niedrigsten Stand im gesamten Betrachtungszeitraum (2004-2012). Der Risikoaufschlag auf Immobilieninvestments ist leicht auf 473 Basispunkte gestiegen (Q1 2012: 467 Basispunkte). Grund für diese eher unerwartete Steigerung sind die immer noch fallenden Zinsen bei langsamer, aber stetiger Zunahme des angekündigten Interesses von Marktteilnehmern an deutschen Top-Büroimmobilien. (WR)

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Da ansteigende Werte und verbesserte Bewertungsparameter im Top-Segment Bestandshalter nicht zu Verkäufen zwingen, bleibe trotz anhaltender Nachfrage das Angebot von Core-Immobilien und Prime-Objekten auch in Deutschland allerdings eher eingeschränkt. Das führe zu anhaltendem Aufwärtsdruck auf die Preise im Core-Segment, speziell in den Spitzenlagen in München, Düsseldorf und Hamburg. Besonders in Hamburg wird der Trend durch deutlich positive Parameter aus dem Vermietungsmarkt unterstützt. Die Münchner Innenstadt verzeichnet die stärkste Quartalsperformance (+3,8%), gefolgt von der Hamburger Innenstadt (+3,0%) und der Düsseldorfer Innenstadt (+2,0%). Die Berliner Innenstadt profitierte mit +1,7% von einem Anstieg der Spitzenmiete. Frankfurt kann mit ebenfalls +1,7% von Verbesserungen auf dem Vermietungsmarkt profitieren. Aufgrund der positiven Quartalsentwicklung verbessert sich die Performance auch im Jahresvergleich. Der Prime Indikator verzeichnet hier einen 12-Monats-Performanceanstieg von +7,0%. Hamburg (+9,1%) und München (+8,5%) stehen an der Spitze, gefolgt von Berlin (+7,1%) und Frankfurt (+6,6%). Düsseldorf bleibt mit + 4,0% Fünfter. Der Total Return der letzten 12 Monate liegt bei +11,9%. Hamburg liegt mit +14,0% nur noch knapp vor München mit +13,3%, gefolgt von Berlin


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Personalien

Gewerbeimmobilien in USA weiter auf Erholungskurs

Berlin: Matthias Niemeyer (51) ist zukünftig in der neu geschaffenen Position des „Head of Development

IPD ermittelt 12% Total Return in 4 Quartalen

Germany“ bei Toga Hospitality, führendes australisches Hotelunternehmen, für die Steuerung der Expansion verantwortlich. Zuvor war er

Der brandaktuelle IPD U.S. Quarterly Property Index ist am Mittwoch erschienen. „Der Immobilienbrief“ hatte in den vergangenen Jahren mehrfach auf die antizyklischen Chancen in USA verwiesen. Viele Investoren haben ihre Probleme in den Griff bekommen. Wohnungsentwickler wie BVT konnten sogar vor wenigen Wochen Objektverkäufe zu Preisen der Boomjahre melden. In diesen Tenor passt die Meldung der IPD Datenbank. In den letzten 12 Monaten erzielte US Commercial Real Estate einen Total Return aus laufendem Cash Flow und Wertentwicklung von 11,9%.

Geschäftsführer bei der STIWA Hotel Valuation & Consulting GmbH. Er ist außerdem Mitherausgeber des Kompendiums der Hotelimmobilie sowie Mitinitiator der Branchenkonferenz „hotelforum“, die alljährlich parallel zur Immobilienmesse Expo Real in München stattfindet.

aurelis

Im 2. Quartal erreichte der Total Return 2,6%. Er setzt sich aus 1,4% Mieteinnahmen und 1,1% Wertentwicklung zusammen. Das entsprach der Entwicklung der beiden Vorquartale. Im 3. Quartal 2011 hatte es noch einen kräftigeren Schub von 3,5% gegeben. Im Gesamtjahr 2011 lag der Total Return lt. IPD bei 14,9%. Das signalisiert zum einen eine Beruhigung, aber auch eine stabile Entwicklung. Der Index sieht alle Immobilienseg-


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Personalien

mente in ähnlicher Entwicklung. Die Gesamtentwicklung von 2,6% in Q2 setzt sich zusammen aus Industrial (2,9%), Office (2,6%), Retail (2,5%), other (2,5%) and Residential (2,4%). Auch regional liegt die Entwicklung dicht beisammen. Lediglich Atlanta (4,9%), San Francisco (4,8%) und Chicago (2,7%) „outperformten“ den Index. Der US Index erfasst die Entwicklung von ca. 115 Mrd. USD Gewerbeimmobilien professioneller Investoren. (WR)

Grünwald: Anlässlich des Weggangs von Dieter Weiß, der die KGAL zum 30.09.2012 verlässt, stellt die KGAL ihren Immobilienbereich neu auf. Zukünftig werden die Bereiche Domestic Real Estate und International Real Estate unter Führung von Stefan Ziegler vereint. André Zücker verantwortet ab sofort den Bereich Office, Dr. Christian Nieraad den Bereich Residential und Peter Windmeißer den Bereich Retail/Structured Finance. Im Zuge der strategischen Neuorganisation verlässt Christian Petersen FRICS, der seit 2010 als Head of Structuring & Acquisitions Domestic Real Estate die Betreuung von Corporates und die Akquisition von Immobilien im Inland erfolgreich verantwortete, auf eigenen Wunsch die KGAL. Bochum: Dr. Alexandra Hill und Dr. Oliver Lerbs verstärken die EBZ Business School und das zur Hochschule gehörende Forschungsinstitut InWIS. Künftig sollen sie die Forschungsaktivitäten verstärken und zusätzliche Synergien zwischen Hochschule und Forschungsinstitut schaffen. Frankfurt: Marc Snehotta (33), diplomierter Betriebswirt und seit fünf Jahren bei Jones Lang LaSalle in Consulting-Funktionen, übernimmt mit sofortiger Wirkung die Leitung des Bereiches Logistikimmobilien Rhein-Main.

DIC Asset AG packt MainTor in trockene Tücher Halbjahresergebnis steigt deutlich „Der Immobilienbrief“ berichtete vor wenigen Wochen von der Hauptversammlung. Die Halbjahresergebnisse der DIC Asset AG bestätigen die Trendaussagen aus dem ersten Quartal und die Jahresprognose. Bruttomieteinnahmen erhöht, Leerstandsquote verbessert, Operatives Ergebnis FFO steigt, Aktienkurs im jahresverlauf um über 50 gestiegen und bedeutende Vermarktungsschritte beim MainTor-Quartier sind die zentralen Botschaften. Die DIC Asset AG (WKN 509840/ ISIN DE0005098404) legte am Mittwoch den Halbjahresbericht vor. Die DIC konnte im ersten Halbjahr 2012 die Bruttomieteinnahmen um 11% auf 62,5 Mio. Euro deutlich steigern. Der Zuwachs basiert auf dem Portfoliowachstum sowie der kontinuierlichen Vermietungsleistung. Die Nettomieteinnahmen beliefen sich in den ersten sechs Monaten auf 56,1 Mio. Euro und lagen damit um 7% über dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (1. Hj. 2011: 52,2 Mio. EUR). Die Erträge aus dem Immobilienmanagement lagen unverändert bei 2,3 Mio. Euro. Die gestiegenen Asset- und Propertymanagement-Einnahmen aus dem Spezialfonds „DIC Office Balance I“ kompensierten damit den Wegfall von Erträgen nach Verkäufen aus dem Co-Investment-Segment sowie nach der vollständigen Übernahme von Joint-Venture-Portfolien des Vorjahres. Die Gesamterträge stiegen ebenfalls auf 78,2 Mio. EUR (1. Hj. 2011: 76,0 Mio. EUR), worin sich in erster Linie wiederum die gestiegenen Mieteinnahmen widerspiegeln. Die Leerstandquote wurde auf 12% gesenkt (1. Hj. 2011: 13,8%, Q1/2012: 12,3%). Die DIC konnte ihr Vermietungsvolumen gegenüber dem Vorquartal mit 60 000 qm (Q1/2012: 52 000 qm) um 16% steigern. In der Summe sind im ersten Halbjahr rund 112 000 qm Vermietungsleistung zu verzeichnen Das Heben von Mietpotentialen ist wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der DIC, das anders ausgerichtet ist als das der Investoren in langfristig vollvermietete Immobilien. Die durchschnittliche Laufzeit der Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 1,52 Mrd. Euro (31.12.2011: 1,52 Mrd. Euro, 30.06.2011: 1,43 Mrd. EUR) lag am Stichtag 30.06.2012 bei 3 Jahren. Im ersten Halbjahr 2012 wurde über das gesamte gemanagte Immobilienportfolio die Finanzierung von 11 Darlehen mit rund einem Dutzend Banken in einem Gesamtvolumen von rund 500 Mio. Euro arrangiert. Der Durchschnittszinssatz der Finanzschulden lag zum 30. Juni 2012 bei 4,20% und damit 15 Basispunkte unterhalb des Wertes zum Jahresende 2011 (Q4/2011: 4,35%). ►


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Das operative Ergebnis (FFO) konnte um 6% auf 21,3 Mio. Euro ausgebaut werden. In der Summe hat die DIC einen Konzernüberschuss von 5,1 Mio. Euro erwirtschaftet (1. Hj. 2011: 6,2 Mio. Euro), der auf Grund von in die Zukunft gerichteten Aufwendungen unter dem Vorjahresergebnis liegt. Insgesamt bestätigen sich damit die Trends des ersten Quartals bzw. die Aussagen der HV, über die „Der Immobilienbrief“ berichtete.

Die antizyklisch gestartete und für das Unternehmen wichtige Mega-Projektentwicklung MainTor (Foto), an der die DIC mit 40% beteiligt ist, kommt schneller als geplant voran. Die Aufteilung der Quartiersentwicklung auf mehrere unabhängige Teilprojekte führte zu Risikominimierung. Die Bauabschnitte „MainTor Panorama“ und „MainTor Patio“ konnten im Juli 2012 für rund 150 Mio. Euro verkauft werden. Damit befinden sich bereits jetzt mit 340 Mio. Euro mehr als die Hälfte des Projektvolumens in Realisierung. Der Bau der beiden Gebäudekomplexe kann aufgrund der vereinbarten Kaufpreisraten ohne Bankfinanzierung erfolgen. Die bestehende Bankfinanzierung für das MainTorQuartier kann so anteilig abgelöst werden, weitere Fremdoder Eigenmittel sind nicht erforderlich. Das betreute Immobilienvermögen beträgt aktuell unverändert 3,3 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme der DIC Asset AG erhöhte sich auf 2,3 Mrd. Euro (31.12.2011: 2,2 Mrd. Euro). Die Netto-Eigenkapitalquote (auf Basis NettoVerbindlichkeiten und bereinigt um Effekte aus Derivaten) belief sich zum 30. Juni 2012 auf 31,4% (31.12.2011: 31,7%). Die Aktie der DIC hat sich im bisherigen Jahresverlauf deutlich besser als die Vergleichsindizes geschlagen. Nach dem Jahrestief von 5,14 Euro zu Jahresbeginn notierte die Aktie am 13. August mit 7,90 Euro bzw. plus 53% auf Jahreshöchststand. VV Ulrich Höller zeigt sich mit dem Ergebnis sehr zufrieden und bekräftigt die FFO-Prognose für 2012 von 43 - 45 Mio. Euro (2011: 40,6 Mio. Euro). (WR)

Immer mehr Shopping-Center in Europa 2012 bringt FertigstellungsAnstieg von 25% Allein im ersten Halbjahr wurden in ganz Europa 51 Shopping-Center mit einer Gesamtfläche von 1,5 Mio. qm eröffnet. Vor Jahresende kommen weitere 3 Mio. qm hinzu. 2012 entstehen lt. CB Richard Ellis, die Center mit mehr als 10.000 qm beobachten, mit 4,4 Mio. qm ca. 25% mehr Shopping-Center Flächen als noch im Vorjahr - sofern alles plangemäß läuft. Insgesamt entstehen in Europa derzeit 7,5 Mio. qm neue Shopping-Center-Flächen. Davon entfallen 1,5 Mio. qm allein auf die Türkei als aktivster Markt. In der Gesamtpipeline folgen Italien mit 698 000 qm und Spanien mit 612 000 qm. Für 2012 bedeutet das einen Zuwachs allein in 2012 von ca. 400 000 qm in der Türkei. Auf Platz zwei folgt in 2012 Deutschland mit 165 000 qm, gefolgt von Italien und Polen mit je 140 000 qm. Momentan gibt es in Deutschland acht neue Projektenwicklungen, die im zweiten Halbjahr 2012 fertig gestellt werden, unter anderem die 30 000 qm großen Höfe am Brühl in Leipzig und das 24 000 qm große Forum Mittelrhein. Bis Ende 2014 werden zehn neue Bauprojekte entstehen, unter anderem der Leipziger Platz Nr. 12 in Berlin und die Skyline Plaza in Frankfurts Europaviertel. In den letzten Jahren waren Emerging Markets mit ihrer Gesamtzahl an neuen Bauvorhaben vorherrschend. Doch auch in den entwickelten, europäischen Märkten schreiten die Projektentwicklungen mit hoher Geschwindigkeit voran. Projektentwicklungen nehmen hier zu, da die Nachfrage vor allem internationaler Einzelhändler zunimmt. Der Blick zurück auf 2011 zeigt in Europa eine Fertigstellung von 3,6 Mio. qm Shopping-Center-Flächen. 2011 ist ein Drittel aller neuen Verkaufsflächen in Shopping-Centern in den fünf großen westeuropäischen Märkten Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und Großbritannien entstanden. Auch 2011 war die Türkei mit mehr als 20% der fertiggestellten Center der aktivste Markt. Auf dem zweiten Platz befand sich mit 428 000 qm in 16 Einkaufszentren Polen. Russland bleibt aktiv. Allein in Moskau und St. Petersburg wurden neun neue Shopping-Center fertig gestellt. (WR)


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Personalien

Serie Megatrends

München: Die DCM AG hat ihr Team zum 1. August

Interview mit Herrn Dr. Wolf Schumacher, Vorsitzender des Vorstands, Aareal Bank AG

2012 mit Jens Paulsen (43) und Christoph Eder (34) verstärkt und will damit den Bereich der Vertriebspartnerbetreuung in Banken, Sparkassen und Raiffeisenbanken gezielt stärken. Paulsen war zuvor bei Nordcapital, Eder kommt von der HSH Nordbank. Frankfurt: Der Berufsverband der RICS – Royal Institution of Chartered Surveyors Deutschland ernennt Dr. Frank Billand (58) zum Fellow der RICS (FRICS) ehrenhalber.

„Der Immobilienbrief“ startete gemeinsam mit dem Immobilienmanager-Verlag den multimedialen Kommunikationszyklus immobilien.megatrends. Innerhalb eines Jahres wollen wir Ihnen die verschiedenen Megatrends gemeinsam mit dem Immobilienmanager präsentieren. Diesmal sprachen wir mit dem Vorstandsvorsitzenden der Aareal Bank, Dr. Wolf Schumacher über die Megatrends der Branche und die Auswirkungen auf die Finanzmärkte. „Der Immobilienbrief“: Was sind für Sie die Megatrends der Branche? Welche Trends werden nachhaltig die Branche verändern/prägen? Dr. Wolf Schumacher: Trotz aller aktueller Unsicherheiten an den Märkten – die langfristigen gesellschaftlichen Megatrends sind nach wie vor vollkommen intakt. Dabei wird die Immobilienwirtschaft und auch die gewerbliche Immobilienfinanzierung aus Sicht der Aareal Bank insbesondere von drei Megatrends dauerhaft profitieren. Erstens, der demographische Wandel: Entwickelte westliche Gesellschaften sind mit überwiegend alternden Bevölkerungen konfrontiert, in vielen Schwellenländern wird hingegen ein starkes Bevölkerungswachstum erwartet. Beide Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Nutzung von Wohn- und Arbeitsräumen. Zweitens, der langfristige Strukturwandel: Viele Schwellenländer befinden sich an der Schwelle von Produktions- zu Dienstleistungsgesellschaften. Die entwickelten Volkswirt-

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Schumacher: Als Bank müssen wir uns intensiv mit diesen gesellschaftlichen Megatrends beschäftigen, um die entsprechenden Effekte auf die weltweiten Immobilienmärkte kompetent abzuschätzen. Eine große Herausforderung besteht dabei darin, langfristige Prognosen für jeden Einzelfall übersetzen zu können. Denn wer heute in hochwertige Gewerbeimmobilien investiert, muss die grundlegenden Entwicklungen etwa in technischer und ästhetischer Hinsicht lange vorwegnehmen. Dazu benötigen Investoren einen Finanzierungspartner, der fachlich auf Augenhöhe agiert und um die Ansprüche der Kunden weiß.

Dr. Wolf Schumacher (Foto: Aareal Bank)

DIB: Wo sehen Sie die dabei die Chancen?

schaften bewegen sich bereits deutlich in Richtung Informations- und Wissensökonomien. Diese Übergänge bringen gravierende Veränderungen vor allem in der gewerblichen Immobiliennutzung mit sich.

Schumacher: Langfristig orientierte Investoren kalkulieren die Chancen und Risiken gesellschaftlicher Megatrends in ihre Investitionspläne ein. Die Aareal Bank bewertet aufgrund ihrer Branchenkenntnis und Marktexpertise genau diese Faktoren und kann somit solide und passgenaue Finanzierungslösungen realisieren. Als mittelständisches Institut sind wir zudem jederzeit in der Lage, uns auch auf kurzfristige Veränderungen des Marktumfeldes flexibel einzustellen und sich bietende Chancen zu nutzen. Dadurch haben wir die besten Voraussetzungen, von den beschriebenen Megatrends nachhaltig zu profitieren. ►

Drittens, der daraus resultierende Modernisierungsbedarf: Insbesondere Europa steht eine Renaissance der Bestandsimmobilie bevor, weil der steigenden Bedarf an modernen und zukunftssicheren Immobilien nicht nur Neuinvestitionen, sondern auch die Renovierung bestehender Immobilien erfordert. DIB: Vor welche Herausforderungen werden Sie als Bank gestellt werden?

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DIB: Das Finanzierungsumfeld verändert sich. Wird sich die restriktive Kreditvergabe noch verschärfen? Schumacher: Im kleingewerblichen Bereich mit Finanzierungen zwischen 30 Millionen und 50 Millionen Euro herrscht in Deutschland unverändert ein intensiver Wettbewerb. Sobald man aber in etwas höhervolumige Einzel- und Portfoliofinanzierungen geht, wird die Auswahl der zur Verfügung stehenden Kreditgeber enger. Hier spürt man durchaus eine gewisse Zurückhaltung. Ein wichtiger Unsicherheitsfaktor ist sicherlich das derzeitige regulatorische Umfeld. Die Bankenbranche sieht sich weiterhin mit zahlreichen Reformvorhaben konfrontiert. Wichtige Fragen nach den kumulierten Auswirkungen auf Banken und Realwirtschaft sind dabei nach wie vor unbeantwortet. Negative Folgen auf die volkswirtschaftliche Rolle der Banken als Finanzierer von Wachstum und Innovation sind vor allem in Europa nicht auszuschließen. DIB: Welche Assets mit welchen LTV´s finanzieren Sie derzeit noch? Schumacher: Die Aareal Bank ist im Rahmen ihrer DreiKontinente-Strategie in Europa, Nordamerika und Asien aktiv und finanziert neben Büroimmobilien insbesondere Logistik-, Einzelhandels- und Hotelimmobilien. Dabei konzentrieren wir uns auf Investmentfinanzierungen, also Finanzierungen fertiggestellter Gebäude, die erstrangig besichert und deckungsstockfähig sind sowie moderate Beleihungsausläufe haben. Der Beleihungsauslauf hängt grundsätzlich vom Beleihungsobjekt, dem Investorenhintergrund und der gesamten Sicherheitenstruktur des Engagements ab. Dabei ist neben dem Beleihungsauslauf eine nachhaltige Kapitaldienstfähigkeit des Engagements von besonderer Bedeu-

VGF und Scope Geschlossene Fonds weiter im Tief Stimmung noch schlechter als die Zahlen Werner Rohmert, Hrsg. „Der Immobilienbrief“, Immobilienspezialist „Der Platow Brief“ Nahezu gleichzeitig legten vergangene Woche der VGF Verband Geschlossene Fonds die Platzierungszahlen der Mitglieder für das zweite Quartal 2012 und Scope Analysis den Geschäftsklimaindex für Geschlossene Fonds für das erste Halbjahr vor. In unseren eigenen Backgroundgesprächen, wie auch in den Gymnicher Gesprächen, hatte „Der Immobilienbrief“ das Stimmungs- und Platzierungstief feststellen können. Anlegerschutzverbesserungsgesetz und danach die Vorlage des Gesetzesentwurfes zur Umsetzung der

tung. Unser Fokus im neu akquirierten Geschäft (Erstkreditvergabe) liegt insbesondere auf pfandbrieffähigen Finanzierungen und dies vornehmlich mit einem LTV von 55 bis 60%. DIB: Halten Sie alternative Finanzierungen wie Mezzanine und Versicherungen als Kreditgeber für nachhaltig? Sind Sie am Markt überhaupt relevant? Schumacher: Versicherer zeigen zunehmend Interesse an großvolumigem Geschäft an erstklassigen Standorten. Für den Markt ist das positiv, weil so das Kreditangebot verbreitert wird. Banken und Versicherer haben dabei jeweils ihren eigenen Blickwinkel. Auch wenn eine Zusammenarbeit daher sicher kein flächendeckendes Phänomen werden wird, lassen sich die unterschiedlichen Anforderungsprofile für bestimmte Finanzierungen durchaus kombinieren. So refinanzierte die Aareal Bank im Juli 2012 zusammen mit der Landesbank Hessen-Thüringen und der Allianz Real Estate einen Kredit in Höhe von 650 Mio. Euro für das Einkaufszentrum CentrO in Oberhausen. DIB: Wo sehen Sie die Aareal Bank vor dem Hintergrund der Megatrends in 5 Jahren? Schumacher: Es ist nicht einfach, die Entwicklungen für die Immobilienbranche für einen so langen Zeitraum vorauszusehen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die beschriebenen gesellschaftlichen Megatrends für ein dauerhaft hohes Investitionsvolumen an den Immobilienmärkten und damit nicht zuletzt auch für einen hohen Finanzierungsbedarf sorgen werden. Die Aareal Bank wird davon nachhaltig profitieren, weil sie als Unternehmen mit einem langfristig tragfähigen Geschäftsmodell und von gegenseitigem Vertrauen getragenen Beziehungen zu ihren Kunden gut und zukunftsfähig aufgestellt ist. AIFM-Regelungen haben den Absatz nahezu zum Erliegen gebracht. Ohne Deutsche Bank läuft bei großen Immobilienfonds kaum noch etwas, war der Tenor unserer Background-Gespräche. Dabei sehen die Zahlen des VGF Verband Geschlossene Fonds speziell für Immobilienfonds gar nicht mal schlecht aus. Natürlich ist das Zahlenwerk immer noch Welten vom Jahr 2008 entfernt, jedoch sind die 796,5 Mio. Eigenkapital, die die VGF-Mitglieder im zweiten Quartal platzierten, rund 4% mehr als im zweiten Quartal vergangenen Jahres. Stärkste Gruppe bleiben dabei die Immobilienfonds, bei denen sowohl deutsche Immobilien als auch ausländische Immobilien gegenüber dem Vorjahr deutlich zulegen konnten. Knapp 416 Mio. Euro Eigenkapital steckten Anleger in Immobilien. Davon gingen 258,3 Mio. nach Deutschland und 157,5 Mio. im zweiten Quartal ins Ausland. Windenergiefonds, die in den vergangenen 4 Jahren nahezu in


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NR. 277 I 33. KW I 17.08.2012 I ISSN 1860-6369 I SEITE 13

Deals München: Die Efficient Energy GmbH, Entwickler und Hersteller von Kälteanlagen und Wärmepumpen, mietet ca. 2.100 qm Produktions- u. Bürofläche in Feldkirchen von Deka Immobilien, die das Objekt im Auftrag des Offenen Immobilien-Publikumsfonds WestInvest InterSelect betreut. Jones Lang LaSalle war vermittelnd tätig. Seevetal-Hittfeld: Der norddeutsche Leuchtenhersteller Drutec GmbH & Co. KG erwirbt eine rd. 7.000 qm große Logistikimmobilie von der Garbe Logistic AG. Die Immobilie steht auf einem 13.500 qm großen Grundstück.

die Bedeutungslosigkeit zurück gefallen waren, erlebten im zweiten Quartal ein furioses Comeback. Sie konnten 157,2 Mio. Euro Eigenkapital platzieren. Dafür wurden die Anleger in Solarfonds weiter verunsichert. Nur noch knapp 29 Mio. Eigenkapital vertrauten auf die staatlichen Förderungen. Immobilien und erneuerbare Energien machten alleine 82% aller Investitionen dieses Quartals aus. Auch Private Equity Fonds, die sich 2010 und 2011 mit um die 70 Mio. recht gut erholt hatten, gaben mit nur 15,9 Mio. Euro deutlich nach. In den anderen Segmenten bleibt es trostlos. Dafür entdecken immer mehr institutionelle Anleger den Geschlossenen Fonds als Investitionsvehikel. 237 Mio. Euro haben institutionelle Anleger im zweiten Quartal in Geschlossene Fonds investiert (Q2 2010: 226; Q2 2011: 102,4; Q4 2011: 531,4; Q2 2012: 236,9). Das sind knapp 30% des Gesamtvolumens. Bei der Vorlage des Gesetzesentwurfs zur Umsetzung der AIFM-Richtlinien hatte sich zur Überraschung der Marktbeobachter heraus gestellt, dass der Geschlossene Immobilienfonds zukünftig die einzige neue Möglichkeit, Fonds aufzulegen, werden soll. Damit ist nicht nur ein Verbot neuer Offener Immobi-

Der Insider-Re port des freie n Kapitalm arktes für Anlagebe  rater, Bank en,

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Gesellschaft  1,73  .......................... - Qualität   der Abverka .... 1,55 ufshilfe .............  - Werbung  ......... 1,57 in Endverbraucher   medien ..........   Vertrieb ............. 2,19  .......................... - Handling ...................    des eingerei 1,62 chten Geschä - Auszahlungsmo  fts ...... 1,30    - Position dalitäten der Provision ....  ierung des  1,35 Initiators im  zu anderen  Vergleic  h Anbietern .............  - Kostenb  ................... elastung für  1,39 Abverkaufshilfen - Provisio   nshöhe ............. ...... 1,44   .......................... - Incentives .. 2,14 ..........................  ........................  2,30  kapital-markt intern – Redaktion Redaktion Verlagsgru  sdirektore n Dipl.-Kfm Rechtsanwalt . Uwe Kremer, ppe markt intern: Georg Herausgeb Clemens, Dipl.-Kfm Heidi Scheuner Dipl.-Vwt. er Dipl.-Ing. Hans-Jürg , Rechtsan . Christoph en Lenz, Chef vom walt Thorsten Günter Weber; verantw. Dienst Bwt.(VWA Rechtsanwalt Carsten Diel, Rechtsanwalt Weber; Abteilung Lorenz Huck, Nilles, Dipl.-Vwt. ) André Bayer. markt intern sleiter Stephan Schenk, Dipl.-Kfm. Karl-Hein Verlag GmbH, z Klein, www.mark Rechtsanwalt Grafenberger t-intern.de Gerrit Weber; Allee 30, D-40237 . Geschäfts Dipl.-Kfm. führer Hans Uwe Düsseldorf, Telefon 02 Gerichtsstand Kremer, Olaf Weber, RechtsanwBayer, Dipl.-Ing. 11-66 98-0, Günter Weber; Düsseldorf. Telefax 02 11-66 alt Thorsten GmbH, Breite Vervielfältigung Prokuriste Weber; Justitiar 65 83, n Bwt.(VWA Straße 20, Rechtsanw der Unabhäng 40670 Meerbusc nur mit schriftlich alt Dr. Gregor ) André Bayer, er Genehmig igkeit nicht h. Anzeigen, Kuntze-Ka angenomm bezahlte Beilagen ung des Verlages. ufhold. en. sowie Provisione Druck: Theodor Gruda n werden zur Wahrung ISSN 0173-3516

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am Platzierungsvolumen die Bestätigung dafür, dass sich die Fondsunternehmen zu Assetmanagern mit Strukturierungskompetenz wandeln. Das mache das Produkt interessant für Profi-Anleger. Ein deutlich schlechteres Bild als das Zahlenwerk des VGF für die VGF-Mitglieder zeichnet der Geschäftskli-

lienfonds angedacht, sondern auch der erfolgreiche Spezialfonds für institutionelle Anleger zählt jetzt zur gefährdeten Art. Dies war für Insider schwer nachzuvollziehen. Der VGF hebt heraus, dass dies immerhin mehr als das Doppelte des Vorjahresvergleichsquartals sei, jedoch macht auch hier der Blick in die Tabelle deutlich, dass sowohl das zweite Halbjahr 2011 als auch das erste Quartal 2012 ebenso wie auch das zweite Quartal 2010 vergleichbar bzw. deutlich besser abgeschnitten haben. VGF-GF Eric Romba sieht an dem wachsenden Anteil institutioneller Investoren

maindex Geschlossener Fonds von Scope Analysis. Hier ist der Tiefpunkt der letzten 10 Jahre erreicht. Während die Stimmung der Initiatoren, die von den aktuellen Regulierungsbemühungen noch weitgehend verschont worden waren, zwar deutlich abstürzten aber immerhin noch einen schwachen Wert deutlich oberhalb des Krisenjahres 2009 halten konnten, brach der Stimmungseinbruch der Vermittler alle Rekorde. Hier ging es noch deutlich unter den Gefrierpunkt aus dem ersten Halbjahr 2009 bergab. Entsprechend erreichte auch der Durchschnittsklimaindex das historische Tief der letzten 10 Jahre. Von Zuversicht sei keine Spur im Markt für Geschlossene Fonds berichtet entsprechend Scope. Der Geschäftsklimaindex sei gegenüber dem Jahresanfang von 150 auf 116 Punkte gefallen. Wirtschaftliche und regulatorische Hemmnisse setzten der Branche zu. Auch große und etablierte Anbieter bezeichnen ihre Geschäftsla-

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Deals München: Die Real I.S. erwirbt den größten der 3 Bauteile des im Herbst 2010 fertig gestellten Bürokomplexes Auron an der Landsberger Straße von den Projektpartnern LBBW Immobilien Capital und Accumulata Immobilien Development. Das rd. 14.600 qm oberirdische Geschossfläche umfassende Objekt wird in einen neuen Deutschland-Fonds eingebracht. Dieser umfasst auch 2 weitere Objekte in Bogenhausen sowie Schwabing. Mieter des zu 100% vermieteten Komplexes ist TNS Infratest/WPP Deutschland Holding.

ge nur noch als befriedigend. Insbesondere die Frage nach der allgemeinen Situation in der Branche spiegelt die schlechte Stimmung. Im Ergebnis wird mit einem weiteren Einbruch des Platzierungsvolumens auf unter 5 Mrd. Euro gerechnet. Das Publikumsgeschäft macht dabei besondere Probleme. Die Vermittler sehen den Markt für Geschlossenen Fonds noch weit kritischer. Regulierung, Sanierungsfälle und ein allgemein mangelhaftes Angebot seien die Gründe. Auch die Vermittler rechnen für das laufende Jahr mit einem weiteren Einbruch des Platzierungsvolumens. „Der Immobilienbrief“-Fazit: Schuldenkrise und Regulierung schütteln den gesamten Fondsmarkt durcheinander. Inwieweit hier eine Marktbereinigung, die oftmals als Hoffnungsträger angeführt wird, stattfindet oder lediglich eine Oligopolsituation bei Initiatoren Offener und Geschlossener Immobilienfonds gesetzlich zementiert wird, bleibt aus „Der Immobilienbrief“-Sicht offen. Die Abschaffung Offener Immobilienfonds und Spezialfonds für institutionelle Anleger entbehrt jeder Logik und wird hoffentlich im Zuge der Verhandlungen korrigiert. Ob die Verlagerung des institutionellen Anlagegeschäftes auf die Rechtsform des Geschlossenen Immobilienfonds als Kommanditgesellschaft tatsächlich der Stein der Regulierungsweisen ist, bleibt ebenfalls dahingestellt. Der Kern des Geschäftes Geschlossener Immobilienfonds ist nach wie vor das Publikumsgeschäft. Natürlich gab es hier in der jüngeren Vergangenheit und zuvor im Gefolge der steuerlichen Förderung der neuen Bundesländer Skandale und deutliche Planabweichungen. Allerdings dürfte hier weitaus häufiger als eine üppige Kalkulation der Initiatoren die allgemeine Marktentwicklung den Prognosen einen Strich durch die Tabelle gemacht haben. Wenn das Asset nicht funktioniert, funktioniert der Geschlossene Fonds nicht. (WR)

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Deals

Preisanstieg für Londoner Luxuswohnungen verlangsamt

Erlangen/Berlin: Die ZBI Gruppe hat mit Ankäufen in Berlin das Portfolio des

10% Preis-Plus im Jahresverlauf

Wohnimmobilienfonds ZBI Professional 6 komplettiert. Der Fonds erwarb im Stadtteil Alt-Hohenschönhausen insgesamt 142 Wohneinheiten sowie eine Gewerbeeinheit. Der Kaufpreis liegt inkl. Sanierung bei 11,85 Mio. Euro. Das Objekt wurde in die Handelsgesellschaft des Fonds eingekauft und ist nahezu voll vermietet. Der Fonds hat damit sein Investitionsvolumen mit über 137 Mio. Euro erfolgreich in 35 Objekte an prosperierenden Standorten angelegt. Etwa 52% des Portfolios befindet sich in Berlin, 34% in den alten Bundesländern und 14% in den neuen Bundesländern. Die ersten Investitionen für den Nachfolgefonds ZBI Professional 7 sind bereits in Vorbereitung. Kanada: Die Commerz Real hat aus ihrem Offenen Immobilienfonds hausInvest vier Shopping-Center-Beteiligungen an die kanadische Gesellschaft Ivanhoé Cambridge veräußert. Insgesamt umfasst das Portfolio mehr als 500 Mieteinheiten auf einer Fläche von rd. 222.000 qm. Der erzielte Verkaufspreis beläuft sich auf 508 Mio. CAN-Dollar. Die Objekte wurden damals Teil des im Herbst 2010 mit hausInvest europa verschmolzenen hausInvest global.

Wohnungen in London sind Investitionsziel internationalen Kapitals. Dementsprechend ziehen die Preise seit 2009 kontinuierlich an. Im Juli wurde es aber ruhiger. Die Preise für Top-Wohnimmobilien in London stiegen lt. Knight Frank „nur noch“ um 0,5%. Im Jahresvergleich bedeutet das aber ein Plus von 10,3%. Seit dem Tief im März 2009 haben die Preise mit 49% um fast die Hälfte zugelegt. Knight Frank sieht trotz Unsicherheiten London aber nachhaltig im Investmentfokus. Allein die Zahl der Kaufinteressenten für Luxuswohnungen sei in den letzten drei Monaten im Vergleich zum Vorquartal um 23% gestiegen. Allerdings wirken sich die Steueränderungen langsam auf den Markt aus. Ende März 2012 wurde die Grundstückstransaktionssteuer in Großbritannien auf 7% für Privatpersonen und auf 15% für nicht-natürliche Personen erhöht. Hoffentlich nehmen sich die deutschen Länder das nicht als Vorbild. Zudem verunsichert lt. Knight Frank die anhaltende Debatte über eine mögliche jährliche Besteuerung von Wohnimmobilien mit einem Wert von mehr als 2 Mio. Pfund die Investoren. Das führt zu Attentismus. Seit Beginn der Debatte sind die Preise für Wohnimmobilien unterhalb der 2 Mio. Pfund Grenze am stärksten gestiegen. Die Zahl der Transaktionen war in den letzten drei Monaten rückläufig. (AE)

Logistikmarkt 2012 Investments können deutlich zulegen Vermietungen hinter Rekordjahr 2011 Der deutsche Logistikinvestmentmarkt konnte lt. Jones Lang LaSalle (JLL) im ersten Halbjahr 2012 ein Plus von 58% gegenüber dem Vorjahr hinlegen. Mit 880 Mio. Euro machen Logistikimmobilien damit 9% am Gesamttransaktionsvolumen aus (+4 Prozentpunkte). Rekord-Vermietungsumsätze im letzten Jahr kurbeln den Projektentwicklungsmarkt an. Sowohl die Anzahl der Transaktionen (+14 ggü. H1 2011) als auch einem Mehr an größeren Transaktionen ab 20 Mio. Euro ist das gute Ergebnis im ersten Halbjahr zu verdanken. Bis Ende Juni registrierte JLL 19 Transaktionen in der Größenordnung zwischen 20 und 35 Mio. Euro. Der größte Deal war dabei der Ankauf eines Prologis Logistik-Portfolios durch Curzon Capital Partners III für 137 Mio. Euro. Auf Käuferseite sind besonders Asset/Fund Manager mit einem Anteil von 41% aktiv, gefolgt von Offenen Publikumsfonds mit 18% und Spezialfonds mit 11%. Augenmerklich ist die Entwicklung bei Offenen Publikumsfonds, die zum Halbjahr 2011 so gut wie gar nicht in Erscheinung getreten waren. Bei den Verkäufern engagieren sich besonders Entwickler mit 35% Anteil am Gesamtvolumen sowie Asset/Fund Manager mit 26%. Anders als 2011 bestimmen vor allem deutsche institutionelle Investoren den Markt. Lag ihr Anteil am Transaktionsvolumen im letzten Jahr nur bei gut einem Drittel, stieg er in diesem Halbjahr bereits auf 66% (580 Mio. Euro). Laut JLL sind deutsche Investoren derzeit noch bereit, höhere Preise für Top-Produkte zu zahlen als internationale Investoren. Insgesamt jedoch ist der deutsche Logistikmarkt für nationale und internationale Investoren aufgrund der Robustheit des Marktes weiterhin sehr interessant. Aufgrund der derzeitigen Pipeline rechnet JLL mit anhaltenden Investmentaktivitäten internationaler Investoren, die zu den deutschen aufschließen werden. Gefragt sind bei Investoren besonders Core-Objekte an den sieben Top-Regionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/M, Hamburg, Köln, Stuttgart und München. Der Anteil von Core und Core+ Objekten am Transaktionsvolumen lag im ersten Halbjahr allein bei 86%. Infolge


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Deals Düsseldorf: Das Einrichtungshaus KabONGO African Design mietet 168 qm Fläche in der Immermannstr. 11 von Polis Immobilien AG über Catella Property. Berlin: Die Deutsche Post Immobilien GmbH mietet für mindestens 5 Jahre rd. 880 qm Fläche in Lichenberg, Gensinger Str. 37, von der Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH. Die Deutsche Post wird in der ehemaligen Einzelhandelsfläche einen Zustellstützpunkt errichten. Ankermieter in dem 1997 errichteten Nahversorgungscenter ist ein REWEMarkt. Das Objekt gehört zu dem von der berlinovo gemanagten Fonds LBB 9. Frankfurt/Venlo: Die Deutsche Bahn AG verlängert ihren Mietvertrag über rd. 8.260 qm Bürofläche und 40 Parkplätze in der Hahnstraße 49 vorzeitig um weitere fünf Jahre bis Ende 2017. Die Liegenschaft am Standort Niederrad gehört zum Bestand des Offenen Immobilien-Publikumsfonds SEB ImmoInvest. In Venlo, Celsiusweg 66, mietet das Logistikunternehmen Lutèce Holding B.V. für fünf Jahre 21.116 qm Lagerfläche. Das Objekt gehört zum SEB ImmoPortfolio Target Retun Fund. Kitzingen: Takko Holding GmbH mietet 583 qm Verkaufsfläche in der Falterstr. 5 von einer Privatperson über Brockhoff & Partner.

der großen Nachfrage sind die Netto-Anfangsrenditen im Jahresvergleich um 15 Basispunkte zurückgegangen. Der Durchschnittswert für diese sieben Regionen liegt bei 6,86%. Die Spitzenrenditen werden dabei lt. JLL Prognose weiter unter Druck bleiben und sich auf dem derzeit niedrigen Niveau konsolidieren werden. Die vielfach angesprochene Finanzierungsproblematik sei im Logistikbereich derzeit kein Thema, da sich Investoren an die neuen Bedingungen angepasst hätten, meint JLL. Sie bringen oftmals das geforderte Mehr als Eigenkapital mit. Das belegt auch die größere Anzahl an Transaktionen. Sollte der Markt weiterhin so belebt bleiben, so geht JLL von einer Überschreitung des 5-Jahresdurchschnitts von 1,5 Mrd. Euro am Ende des Jahres aus. Allerdings ist dieses Durchschnittsvolumen auch durch die sehr guten Jahre 2007 und 2008 geprägt. Frankfurt – Logistikflächenumsatz deutlich unter Vorjahresniveau Im ersten Halbjahr 2012 wurden 165.000 qm Flächen am Logistikmarkt im Frankfurter Raum umgesetzt. 76.000 qm zweiten Quartal bedeuteten ein Minus von 15% gegenüber dem ersten Quartal. Das Rekordjahr 2011 mit einem Gesamtumsatz von 540.000 qm wird damit wohl nicht wieder erreicht werden können. Größte Anmietung im zweiten Quartal erfolgte durch Robert Bosch, die 30.000 qm Projektentwicklung in Butzbach anmieteten gefolgt von der Zwischenanmietung der Gries Deco Company über 17.000 qm im Rodgau. Eigennutzerabschlüsse gab es im zweiten Quartal nicht. DHL Logistikzentrum (Foto: Prologis) Das größte Volumen entfiel mit 48% auf den Bereich Industrie gefolgt von Transport, Verkehr und Lagerhaltung mit 33% Anteil. Das war im Gesamtjahr 2011 noch deutlich anders. Damals entfielen allein 59% auf den Bereich Transport, Verkehr und Lagerhaltung und Industrie machte lediglich 12% aus. Die stärkste Lage ist dabei der Frankfurter Süden. Auf sie entfiel ein Drittel des Umsatzvolumens. Die größte Zahl an Abschlüssen erfolgte in der Peripherie West. Das Flächenangebot bleibt knapp. Von den 84.000 qm Flächen, die im ersten Halbjahr fertiggestellt wurden, stehen nur noch rd. 20% zur Verfügung. Die aktuellen Projekte im Bau sind ausschließlich für Eigennutzer. Die Spitzenmiete bleibt konstant bei 6 Euro/qm/ Monat. Veränderungen werden nicht erwartet. Auch bei der Spitzenrendite (6,5%) erwartet JLL eine konstante Entwicklung. München – Flächenknappheit wird zum Problem Die vergangenen zwei Jahre waren für den Münchner Logistikmarkt Rekordjahre. Und auch der Umsatz des ersten Halbjahrs von 147.000 qm deutet auf ein gutes Gesamtjahr 2012 hin. Den Neuanfragen stehen aber lt. JLL immer weniger Flächen gegenüber. Die Flächenknappheit sei ein bedeutendes Problem geworden. Von den fünf größten Flächenabschlüssen im ersten Halbjahr entfielen drei allein auf die Automobilindustrie. Das Industriesegment macht damit den größten Anteil (34%) am Gesamtvolumen aus. Aufgrund der Flächenknappheit entstehen bereits die ersten spekulati-


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ven Projektentwicklungsbauten. Die Eigentümer würden lt. JLL zuversichtlicher, da Vorvermietungsquoten erreicht wurden. Von den rd. 72.000 qm Flächen, die sich derzeit im Bau befinden, sind nur 30.000 qm noch frei verfügbar. Die Spitzenmiete bleibt stabil bei 6,30 Euro/qm/Monat und ist damit der höchste Wert in Deutschland. Die Spitzenrendite ist leicht auf 6,75% gesunken. Berlin – große Flächen bevorzugt Der Lagerflächenumsatz im ersten Halbjahr liegt in der Bundeshauptstadt bei 170.000 qm und damit 32% unter dem Vorjahresrekordergebnis. Im Fokus liegen vor allem Flächen ab 5.000 qm, die auf einen Umsatzanteil von 71% kommen. Bei der Anzahl der Verträge liegt die Größenklasse bis 2.000 qm mit einem Anteil von 57% vorn. Die bisher größten Abschlüsse wurden durch Stadler Schienenbau (17.000 qm), Rhenus (15.000 qm) und Zalando (13.600 qm) getätigt. Die begehrtesten Teilmärkte waren der Berliner Süden und der Norden, im Süden wurden 35% des Umsatzvolumens und der Anzahl der Verträge umgesetzt und im Norden 25% des Volumens und der Anzahl der Abschlüsse. Flächen bleiben dabei nach wie vor knapp. Eine Entspannung durch Projektentwicklungen ist nicht zu er-

warten. Mit rd. 18.000 qm sind nur ca. 37% der derzeit im Bau befindlichen Flächen noch verfügbar. Die Spitzenmiete tendiert mit 4,70 Euro/qm/Monat leicht nach oben. Aufgrund der stetigen Nachfrage ist die Spitzenrendite leicht auf 7,25% gesunken. Investmentmarkt Europa Im 2. Quartal wurden 2,2 Mrd. Euro in Logistikimmobilien investiert (+56% ggü. Vorquartal). Das Halbjahresergebnis notiert JLL bei 3,6 Mrd. Euro entsprechend einem Minus von 20% gegenüber dem Vorjahr. Auf UK (1,5 Mrd. Euro: 41% des Volumens) und Deutschland (0,86 Mrd. Euro; 24% des Volumens) entfallen im ersten Halbjahr damit zwei Drittel des Gesamtvolumens. In UK stieg das Transaktionsvolumen leicht und in Deutschland um fast zwei Drittel. Deutsche Logistikimmobilien werden bei Investoren offenbar als sicherer Hafen angesehen. Auch in Frankreich (+14%), Polen (+43%) und Russland (+40%) stiegen die Umsätze. In allen anderen Ländern hingegen ging das Transaktionsvolumen zurück. Allerdings beruht dieser Rückgang nicht auf fehlendem Investoreninteresse sondern an dem Mangel an verfügbaren Investitionsobjekten. Investoren suchen zumeist weiterhin nach Core-Objekten, die in einigen Märkten wie Skandinavien knapp sind. (AE)

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Deals

Statistisches Bundesamt

Hamburg: Union Investment hat sich von 3 Objekten aus dem DEFO-Immobilienfonds 1 getrennt, die zwischen 1992 und 1995 für den Spezialfonds angekauft worden waren. Das Gesamtvolumen der 3 Einzeltransaktionen beträgt rd. 20,3 Mio. Euro. Der Verkaufspreis liegt in allen Fällen oberhalb des zuletzt festgestellten Sachverständigenwertes. Veräußert wurde das nahezu kpl. vermietete Bürohaus in Münster, Hammer Str. 95, mit

Grundstücks- und Wohnungswesen machte 2010 ca. 106 Mrd. Euro Umsatz

dem Hauptmieter WilhelmsUniversität Münster, das über eine Mietfläche von rd. 3.259 qm verfügt. Ferner wurde das 3.217 qm große Büroobjekt Peterstr. 33-39 in Nürnberg verkauft. Die Büroflächen sind vollständig an die DeutscheAngestellten-Akademie vermietet. Beim 3. Verkaufsobjekt handelt es sich um das Büro- und Geschäftshaus Kurfürstendamm 71 in Berlin mit dem Hauptmieter K.I.T. Group. Das 1911 erbaute und nahezu kpl. vermietete Gebäude weist eine Gesamtmietfläche von 4.587 qm auf. Frankfurt: Die PAMERA Asset Management GmbH hat die Deutsche WertpapierService Bank AG ("dwpbank") für eine Mietvertragsverlängerung ihrer Fläche von rund 23.000 qm im BBW Bürohaus Bockenheimer Warte, Wildunger Straße 14, bis 2026 gewinnen können.

Die klassischerweise mit belastbaren statistischen Zahlen unterversorgte deutsche Immobilienwirtschaft hat eine neue Zahl zum Nachdenken. Das Statistische Bundesamt hat jetzt für das Jahr 2010 für den Wirtschaftsbereich „Grundstücks- und Wohnungswesen“ einen Umsatz von 106 Mrd. Euro ermittelt, den 174.500 Unternehmen erzielten. Das war gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 0,9%. Die Anzahl der Beschäftigten verringerte sich im selben Zeitraum jedoch um 4% auf 441 000 Personen. Das entspricht immerhin rechnerisch einem Umsatz von 240 000 Euro pro Mitarbeiter bzw. gut 600.000 Euro pro Unternehmen. Naturgemäß korrespondiert die Zahl nur bedingt mit den Werten, die wir zuletzt von der Immobilienwirtschaft insgesamt hörten. Für knapp 20% der Bruttowertschöpfung zeichnet die Immobilienwirtschaft insgesamt verantwortlich, hieß es lt. Branchenverband ZIA nach den letzten Branchenuntersuchungen. Hier sind natürlich die Erträge und Bauleistungen selber gleichfalls erhalten. Das ZIAZahlenwerk ist deutlich weiter gefasst.

Grundstücks- und Wohnungsw esen Kauf und Verkauf von eigenen Immobilien Vermietung, Verpachtung von eig. oder gel. Imm. Vermittl. und Verw . von Immobilien für Dritte

Untern. Veränd Um satz Veränd Tätige Veränd Anzahl in % Mrd. € in % Personen in % 174.515 1,1% 106,2 0,9% 440.747 -4,0% 4.218 31,7% 7,2 14,8% 14.952 33,5% 137.589 0,5% 83,3 -0,3% 285.801 -8,0% 32.708 0,7% 15,6 2,2% 139.993 2,0%

Mehr als drei Viertel des Umsatzes, 78,5%, wurden 2010 durch die Vermietung bzw. Verpachtung von eigenen oder geleasten Immobilien realisiert (-0,3%). In diesem Bereich arbeiteten Ende 2010 noch 286.000 Personen bzw. rd. 64,8% aller im Grundstücksund Wohnungswesen Beschäftigten (-8%). 14,7% des Umsatzes entfielen 2010 auf den Bereich „Vermittlung und Verwaltung von Immobilien für Dritte“ (neudeutsch: Asset Management). Hier stieg der Umsatz zwar um 2,2%, jedoch ging auch hier die Zahl der beschäftigten Personen mit rd. 140.000 um 2% zurück. Die stärksten Zuwächse konnte in 2010 mit einem Umsatzplus von 14,8% der Bereich „Kauf und Verkauf von eigenen Immobilien“ verzeichnen. Er erwirtschaftete einen Anteil von 6,8% des Gesamtumsatzes. In diesem Bereich stieg auch die Zahl der tätigen Personen gegenüber 2009 stark um 33,5% auf rd. 15.000 Beschäftigte. (WR)

Empirica-Deutschland-Index Weiterer Anstieg bei Wohnimmobilien Der Wohnungsmarkt zieht auf breiter Front an. Unser Szenario einer Renaissance der Wohnimmobilie im Gefolge der Krise, das wir schon 2008 schilderten, spiegelt sich immer mehr in den Zahlen. Die Wohnungsspezialisten von empirica haben die Indizes für das erste Halbjahr vorgelegt. Der Index „Ein- und Zweifamilienhäuser“ erreicht erstmals wieder das Niveau aus dem Jahr 2004. Die inserierten Kaufpreise in kreisfreien Städten liegen um 1,3% über dem Niveau des letzten Quartals. Deutschlandweit sind die Kaufpreise im Vergleich zum ersten Quartal um 1,0% angestiegen und in Landkreisen um 0,8%. Die 10 teuersten Städte sind München, Stuttgart, Freiburg, Rosenheim, Ingolstadt, Frankfurt, Wiesbaden, Düsseldorf, Karlsruhe, Heidelberg. Mainz rutschte auf Platz 11. Frankfurt und Düsseldorf tauschten die Plätze. Stuttgart verliert gegenüber München und liegt jetzt auf Platz 2. Der Anstieg der inserierten Kaufpreise für Eigentumswohnungen setzt sich gleichfalls weiter fort. Gegenüber dem zurück liegenden Quartal sind die Preise deutschlandweit


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am stärksten gestiegen. In Hamburg war mit 0,4% der geringste Anstieg festzustellen. Bei den Mieten liegen allerdings mit München, Frankfurt und Hamburg die Metropolen auf den vorderen Plätzen. (WR)

um 1,1% gestiegen. Kreisfreie Städte können sich weiter absetzen. Sie machten einen Sprung um 1,5% nach oben. Die Landkreise legten dagegen nur um 0,9% zu. Die Zusammensetzung der 10 teuersten Städte bleibt gegenüber dem vorigen Quartal gleich. München, Freiburg, Hamburg liegen vor Regensburg, Stuttgart und Ulm. Frankfurt liegt dennoch vor Ingolstadt, Erlangen und Bamberg. Die inserierten Mieten in Deutschland kletterten weiter nach oben. In kreisfreien Städten liegen sie 1,0% über dem Niveau des ersten Quartals. In Landkreisen sind es 0,6%. Deutschlandweit beträgt der Anstieg 0,8% gegenüber dem Vorquartal. Die Zusammensetzung und Reihenfolge der 10 teuersten Städte Deutschlands bleibt gegenüber dem zurück liegenden Quartal unverändert. In Stuttgart sind die inserierten Mieten gegenüber dem ersten Quartal 2012 mit +2,1% innerhalb der 10 teuersten Städte

Das REIT-Geheimnis! Ein Plädoyer für den REIT Michael Beck, Leiter Portfolio Management Bankhaus Ellwanger & Geiger KG Das sich abzeichnende Verbot von neuen offenen Immobilienfonds und geplante Beschränkungen bei geschlossenen Immobilienfonds lassen einige Kapitalmarkt-Experten für REITs goldene Zukunftsmöglichkeiten entdecken. In der Tat bieten REITs weltweit in immer mehr Ländern immobilieninteressierten Investoren die Möglichkeit, flexibel und liquide indirekt in Immobilien zu investieren. Und das auch noch wahlweise in unterschiedliche Regionen und Segmente, je nachdem, wie sich die jeweilige REIT-Gesellschaft spezialisiert hat. Im Gegensatz zu eher aktienaversen deutschen Immobilien-Investoren bedienen sich internationale Anleger seit vielen Jahren dieses Kapitalmarktinstruments. In

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Deutschland werden börsennotierte Instrumente trotz zunehmender Aktionärszahlen verbreitet immer noch als „Teufelszeug per se“ angesehen.

Deals Babenhausen: Die CORPUS SIREO Investment Management S.à r.l., Luxemburg, erwirbt ein neu errichtetes Pflegeheim für den Ende 2011 als Sondervermögen nach deutschem KAG-Recht aufgelegten institutionellen „CORPUS SIREO Health Care Fonds II“. Verkäufer und späterer Mieter ist die K&S Unternehmensgruppe, Sottrum / Niedersachen. Der erworbene Neubau verfügt über insgesamt 112 Betten und befindet sich im hessischen Babenhausen. Die K&S Unternehmensgruppe übernimmt sowohl den Bau als auch den Betrieb der Einrichtung.

In diesem Zusammenhang lüftet der Autor in diesem Beitrag eines der am besten gehütete REIT-Geheimnisse: Nicht die dem Anlegerschutz dienenden gesetzlichen Rahmenbedingungen (max. zul. FK-Quote, Mindeststreubesitz etc.) und der REIT-Status als solcher garantiert dem Anleger den Vorteil einer hohen, regelmäßigen Ausschüttung. Nein, es ist auch bei REIT-Gesellschaften insbesondere der Management-Erfolg, d.h. die Fähigkeit des Managements, ein funktionierendes Immobilienportfolio aufzubauen, es zu entwickeln und im Zeitablauf auskömmliche Cash-Flow-Ströme zu generieren, der über Erfolg und Misserfolg und damit einer positiven bzw. negativen Kursentwicklung eines börsennotierten REITs. entscheidet. Dies bedingt, dass sich ein Anleger für seine Investments auch im REITSegment gut informieren und analysieren muss. Oder er sollte diese Tätigkeit zumindest einem kompetenten Fondsmanagement übereignen, das in der Vergangenheit seine Befähigung dazu nachgewiesen hat. Die dogmatische Diskussion der letzten Jahre über Sinn und Unsinn börsennotierter Instrumente und einige Negativ-Beispiele krasser Immobilienmanagement-Fehlleistungen (nicht nur kleinerer Immobiliengesellschaften) diskreditierte das börsennotierte Immobilienanlageinstrument „Immobilienaktie“ bzw. „REIT“ und führt zu nichts. Man sollte zudem nicht müde werden, darauf hinzuweisen, dass das deutsche REIT-Gesetz in seiner sozialpolitisch gefärbten Rumpfform (z.B. Ausschluss Wohnimmobilien) mit all seinen Konstruktionsmängeln die Bildung eines funktionierenden REIT-Marktes in Deutschland von vorneherein verhindert hat. Aus diesem Umstand darauf zu schließen, dass REITs generell ungeeignet seien, eine sinnvolle Investmentalternative im indirekten Immobilienanlagebereich darzustellen,

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Deals Hamburg: Union Investment erwirbt für ihren Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland die Logistikimmobilie „Hausbruch“, Heykenaukamp 20, vom Schroder EuroLogistik Fund, der von Schroder Property Investment Management GmbH verwaltet wird. Die Immobilie umfasst 57.681 qm Mietfläche und ist komplett an die Stute Verkehrs-GmbH vermietet.

prägt zwar die deutsche Diskussion der letzten Jahre, ist aber nicht gerechtfertigt. Diese undifferenzierte Sichtweise mag manchmal aus Unwissenheit resultieren, scheint aber leider allzu oft interessegeleitet zu sein. Die Immobilienbranche und der Politik sollte sich nach dem Quasi-Verbot offener Immobilienfonds und dem Hinweis auf die praxiserschwerende Vorgehensweise bei geschlossenen Fonds endlich neutral und ergebnisoffen mit der Anlagealternative REIT befassen. Erst, wenn ausreichend viele REIT-Gesellschaften aktiv sind, bieten sich Investoren genügend Alternativen. So wie es weltweit in vielen Ländern bereits der Fall ist. Es sei nochmals darauf hingewiesen: das Konstrukt „REIT“ alleine ist keine Garantie für Performance. Dies zeigen auch die Ergebnisse des deutschen „E&G-GREITIndex“, der bisher in 2012 deutlich schwächer abschneidet als der marktbreite Immobilienaktienindex „E&G-DIMAX“. Die Datenbasis in Deutschland ist mit 5 zugelassenen REITs zwar noch zu klein, um aussagekräftige Ergebnisse zu produzieren, auf europäischer Ebene ist dies über den E&G-ERIX jedoch möglich. Folgende Index-Ergebnisse sind per 31.07.2012 auf Total-Return-Basis festzustellen: Deutschland:

Bochum: Unibail-Rodamco erwirbt 50% des Shopping Center Ruhrpark von Perella Weinberg Real Estate. Der Ruhrpark ist mit 126.000 qm Verkaufsfläche eines der größten Shopping Center in Deutschland. Die Transaktion steht im Zusammenhang mit der im Juni d. J. vereinbarten Beteiligung von Unibail-Rodamco an dem deutschen Shopping CenterUnternehmen mfi management für immobilien AG. Diese Beteiligung ist damit vollzogen.

argoneo war gemeinsam mit Becken Verwaltung vermietend tätig.

+ 26,60%

E&G-GREIT (REITs Deutschland)

+ 3,21%

(Vergleich:

+ 14,81%)

Dax

Europa: E&G-EPIX 30 (Euroland)

+ 14,54%

E&G-EPIX 50 (Pan-Europa)

+ 19,00%

E&G-ERIX

+ 19,80%

(REITs Europa)

(Vergleich: DJ Stoxx 50 (Total Return)

+ 7,56%)

Interessant ist die von Wohnimmobilien130 AG´s deutlich positiv 125 beeinflusste DIMAX120 Performance 115 E&G-ERIX (+26,60%) im VerE&G-DIMAX gleich zu den von 110 E&G-GREIT Stoxx 50 (TR) Büro- und Gewerbe105 DAX immobilien dominier100 ten deutschen REIT95 Gesellschaften 90 (+3,21%). Dies korrespondiert durchaus mit den unterschiedlichen Segment-Ergebnissen des IPD-Index „DIX“. Deutschen REIT-Anlegern wird somit gesetzlich die Teilhabe an prosperierenden und gewinnversprechenden Immobiliensektoren verbaut. Es dürfte einleuchten, dass aus diesen Umständen nicht auf die grundsätzliche Eignung des REIT-Modells geschlossen werden darf. Ein Blick auf die europäischen REITRenditen der letzten Jahre spricht eine deutliche Sprache. Der marktbreite E&G-ERIX-Index, der mit 20 REITs eine Marktkapitalisierung von 72 Mrd. € abdeckt, weist seit 1988 eine jährliche Rendite von +9,15% p.a. auf. Damit schlagen in Europa REITs sowohl Immobilienaktien in Pan-Europa (+7,57%), als auch jene des Eurolandes (+8,57%). □ Indexverläufe Jan - Juli 2012

2 .1 ul .J 2 27 .1 ul .J 2 13 .1 un .J 2 29 .1 un .J 2 15 1 n. Ju 2 1. .1 ai .M 2 18 .1 ai M 2 4. .1 pr .A 20 12 r. Ap 2 6. .1 rz .M 2 23 .1 rz M 2 9. .1 eb .F 2 24 .1 eb .F 2 10 . 1 an .J 27 12 . an .J 1 13 .1 ez .D 30

Hamburg: Die Deutsche Bahn verlängert den Mietvertrag für DB Schenker Rail Deutschland in St. Georg um 5 Jahre. Seit 2009 ist die DB Schenker Rail im SüdTower des Berliner Tor Centers, Beim Strohhause 31, auf 2.600 qm Bürofläche ansässig. Mit der Vertragsverlängerung vergrößerte das Unternehmen die Gesamtfläche zudem um 400 qm Büro- und Lagerfläche auf insgesamt 3.100 qm. Asset Manager

E&G-DIMAX (Immobilienaktien Deutschland)


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Stopp dem Flächenfraß! 95 Hektar Natur verschwinden täglich Dr. Thomas Herr, Geschäftsführender Gesellschafter VALTEQ GmbH Die Bevölkerungszahl in Deutschland geht zurück und dennoch wächst die Nachfrage nach Bauland. Über 13 Prozent des deutschen Staatgebietes – das entspricht 46,5 Tausend Quadratkilometern – sind überbaut. Jeden Tag werden etwa 95 Hektar Natur für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen geopfert. Die Bundesregierung hat das politische Ziel, den Flächenverbrauch in Deutschland bis 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu senken. Aber es besteht keine Absicht, dieses Ziel gesetzlich zu fixieren. Angesichts der aktuellen Entwicklung besteht auch keine Chance, das Ziel zu erreichen. Doch der sparsame Umgang mit der begrenzten Ressource Boden ist für eine nachhaltige Entwicklung ebenso wichtig wie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen, des Wasserverbrauchs oder des Müllaufkommens. Doch wie kann der Flächenfraß ohne legislative Flankierung gebremst werden? Sinnvolle Maßnahmen zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme sind die Umnutzung leer stehender Gebäude, das Recycling ehemaliger Siedlungsflächen, eine maßvolle Nachverdichtung im Bestand aber auch der Rückbau und die Renaturierung nicht mehr benötigter Flächen. Letzteres wurde und wird im Rahmen der Programme Stadtumbau Ost und West gefördert. An anderen Stellen stehen aber hohe Kosten der Umnutzung von Bestandsimmobilien und strenge Denkmalschutzbestimmungen einem Flächenrecycling im Weg. Außerdem setzen Subventionen wie die Pendlerpauschale falsche Signale für die Zersiedlung der Peripherien und die Kommunen sind immer noch geneigt, die eigenen Steuersäckel durch Ausweisung neuer Baugebiete auf der grünen Wiese zu füllen. Doch eigentlich müsste die Inanspruchnahme von Naturflächen durch eine künstliche Verteuerung pönalisiert werden, um die Nachteile von Bestandsflächen wie die Notwendigkeit zur Altlastensanierung oder den Abbruch von Bestandsgebäuden zu kompensieren. Doch solche staatliche Eingriffe in den Markt können schnell auch unvorhergesehene negative Auswirkungen haben. Es ist ein Gebot ökologischer und ökonomischer Vernunft, Neubaupläne in Zukunft noch kritischer als bisher zu prüfen und mögliche Alternativen auszuloten. Unter Verweis auf die angestrebte Reduzierung des Flächenverbrauches lohnt es sich auch auf kommu-

Dr. Thomas Herr (Foto: Valteq)

naler Ebene die politisch Verantwortlichen an Bord zu holen, um alle Möglichkeiten der genehmigungsrechtlichen und finanziellen Unterstützung für Umnutzungsprojekte statt der Neuausweisung von Bauland zu nutzen. Dabei ist es hilfreich, einen Partner wie VALTEQ an der Seite zu haben, der sich mit den technischen Möglichkeiten, den Kosten und den potentiellen Risiken von Sanierungsvorhaben auskennt. (Info: www.valteq.de) □

Im Gespräch… „Organisation und Führung sind Schlüsselfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg“ Professor Dr. Dr. Georg Schreyögg (Foto) ist seit 1986 in Lehre und Forschung auf den Gebieten Organisation und Führung tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen unter anderem die Themenbereiche Organisationaler Wandel und Dynamische Kompetenzen. Er ist einer der anerkannten Experten auf diesem Forschungsgebiet und wird am 28. August auf der 2. PersonalKomm in Berlin den Eröffnungsvortrag „Führung im Wandel“ halten und praxisnah illustrieren, was dies für die Unternehmensführung der wohnungs- und immobilienwirtschaftlichen Unternehmen bedeutet. „Der Immobilienbrief“: Prof. Schreyögg, Sie leiten seit 1994 das Lehrgebiet „Organisation und Führung“ am Institut für Management der freien Universität Berlin. Wie kommt man darauf, sich mit diesem Themenfeld wissenschaftlich zu beschäftigen?


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Deals München: Die Technische Universität München mietet ca. 8.840 qm Bürofläche im „twenty2nd“ in der Marsstr. 20-22 von der Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH über Colliers International. Istanbul: Die türkische Immobiliengesellschaft Turkuaz Group erwirbt die Büroimmobilie „Maya Park Tower“ von Corpus Sireo aus dem institutionellen „Europafonds SF4“. Die Transaktion wurde von White & Case Müsavirlik Limited Sirketi begleitet. Der Bürokomplex „Maya Park Tower“ liegt im Bezirk Akatlar/Besiktas und hat eine Gesamtfläche von mehr als 3.300 qm. München: Die Talanx Immobilien Management GmbH erwirbt die Projektentwicklung Take-Off in Riem, Olof-Palme-Straße, von Accumulata und Art-Invest Real Estate. Das Projekt wird in einem 50/50 Joint Venture von der Accumulata Immobilien Development GmbH und der Art-Invest Real Estate GmbH & Co KG entwickelt und eine Größe von rd. 13.700 qm umfassen. Im Herbst l. J. hatte das Beratungsunternehmen Capgemini mehr als 10.000 qm Bürofläche im Take-Off langfristig angemietet und damit den Bau des repräsentativen Gebäudes neben dem Messesee ausgelöst. Die Fertigstellung des Objekts ist für den Herbst 2013 geplant. Colliers International war vermittelnd tätig.

Prof. Schreyögg: Die Aufgabengebiete „Organisation“ und „Führung“ sind Schlüsselfaktoren für den wirtschaftlichen Erfolg und beinhalten zugleich faszinierende Phänomene, die zu erforschen von hohem Reiz ist. Ich wüsste kein spannenderes Forschungsgebiet zu benennen. DIB: Man hat jahrzehntelang nach Führungseigenschaften geforscht und keine gefunden. In der Führungsforschung dürfte dieser wissenschaftliche Ansatz damit als gescheitert gelten. Gleichwohl muss es doch Merkmale für gute Führungsqualitäten geben. Worauf kommt es also an? Geht es eher um Führungskonzepte als um Führungskräfte? Prof. Schreyögg: Führung wird heute nicht mehr so sehr an speziellen Eigenschaften einer Person festgemacht, sondern an der Fähigkeit, soziale Situationen im Hinblick auf bestimmte Zielstellungen zu gestalten. Führung ist ein Prozess, dessen Erfolg von vielen Faktoren abhängt. Die Führungskraft muss sich in verschiedenen Arbeitssituationen mit ihren Mitarbeitern oder Projektbeteiligten immer wieder neu bewähren. Diese Situationen sind immer wieder anderer Natur: Die Mitarbeiter haben verschiedene Bildungsniveaus, neue Mitarbeiter mit unterschiedlichen Erfahrungen bestimmen die Gruppe, Projektbeteiligte mit einem anderen kulturellen Hintergrund sind zu integrieren usw., das alles lässt sich nicht pauschal mit einer speziellen Eigenschaft bewältigen, da ist ein gutes Verständnis der Führungssituation erforderlich: Was ist die Aufgabe? Welche Kontextbedingungen prägen den Führungsprozess (Organisationsstruktur, Unternehmenskultur, Führungsphilosophie der Firma usw.)? Welche Erwartungen haben die Mitarbeiter? Und nicht zuletzt: Was will ich als Führungskraft und welche Reaktionen rufe ich hervor? Im Fortlauf geht es darum, die Kompetenz zu entwickeln, mit den unterschiedlichen Erwartungen und Voraussetzungen erfolgreich umgehen zu können. Da nützen standardisierte Führungsrezepte herzlich wenig, diese können sich morgen schon als falsch erweisen. DIB: Die Wohnungswirtschaft ist mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Sie muss Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Das bedeutet, die Energieeffizienz der Bestandsgebäude zu verbessern und die dafür erforderlichen Investitionen wirtschaftlich solide abzubilden. Parallel dazu ändert sich das Selbstverständnis der Wohnungsgesellschaften, die sich zunehmend als Dienstleister und nicht mehr nur als Verwalter begreifen. Auch das Thema Fachkräfterekrutierung spielt eine große Rolle. Es gibt Untersuchungen, wonach den Wohnungsunternehmen in den nächsten sieben bis zehn Jahren etwa 15.000 Fach- und Führungskräfte fehlen. Kurz: Die Wohnungswirtschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Was sind die typischen Fehler, die beim Bewerkstelligen des Wandels gemacht werden? Prof. Schreyögg: Hier zeigt sich genau das, was ich eben gesagt habe. Die Situationen ändern sich, neue Erwartungen tauchen auf, die Ansprüche ändern sich – und das bedeutet natürlich auch für die Führungskräfte, dass sie sich nicht an die Rezepte von gestern klammern dürfen, wie es leider allzu häufig geschieht. Zentral für eine erfolgreiche Bewältigung des Wandelprozesses ist ein gutes Verständnis der veränderten Führungssituation und ein kompetentes Ausloten der Gestaltungsmöglichkeiten, die in diesen Situationen verborgen liegen. Darüber hinaus ist ein grundlegender Wandelprozess immer auch mit großen Befürchtungen verbunden, die von einer Führungskraft aufgegriffen und zum Thema gemacht werden müssen. Wandel braucht Verständnis und Information. DIB: Eigenschaften hat man, Kompetenzen sind erwerbbar. (Was braucht eine Führungskraft, um den Wandel erfolgreich managen zu können?) Prof. Schreyögg: Das ist die optimistische Botschaft der neueren Führungsforschung. War früher mit der Fixierung auf das Eigenschaftskonzept Führung fast schicksalshaft mit Geburt oder frühkindlicher Erziehung verknüpft (man hatte die Eigenschaft oder man hatte sie eben nicht), so sieht man heute Führung sehr viel mehr als eine Kompetenz,


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News

die durch Wissen und Verhaltenstraining erworben werden kann. Die neue Botschaft lautet: Führung ist erlernbar.

Düsseldorf: Zum Beginn dieses Monats ist der ehema-

DIB: Eine Ihrer Thesen lautet, Mitarbeiter mögen keine schwachen Vorgesetzten. Erlebt die charismatische Führung damit ein Comeback?

lige Vattenfall Top-Manager Prof. Dr. Lars Strömberg als Vorstandsvorsitzender zur schwedischen Betreibergesellschaft CO2NE Neutral Energy gewechselt. Das Düsseldorfer Emissionshaus Green Investors AG investiert über den geschlossenen Fonds Sweden WoodEnergy 1 in das schwedische Unternehmen. Nach dem gelungenen Platzierungsstart des Geschlossenen Fonds „Sweden WoodEnergy 1“ weitet das Düsseldorfer Unternehmen Green Investors seine Vertriebsaktivitäten in Deutschland nun aus. Die Eckdaten zum Fonds: Das Gesamtvolumen beträgt 20 Mio. Euro. Die prognostizierten jährlichen Ausschüttungen beginnen bei 8,5% und steigen während der Laufzeit auf 10,5%. Über die geplante Gesamtlaufzeit bis 2020 werden Gesamtmittelrückflüsse von rund 190% prognostiziert. Die Mindestbeteiligung beträgt 10.000 Euro zzgl. 5% Agio. Fürth-Oberfürberg: Die Project Gruppe baut auf etwa 9.300 qm Grundstück 41 Eigentumswohnungen an der Heilstättenstraße. Ab 2014 können die ersten Bewohner ihr neues Zuhause beziehen. Es werden 2- bis 5-ZimmerWohnungen mit 62 bis 146 qm Wohnfläche entstehen.

Prof. Schreyögg: Nein, damit ist gemeint, dass viele Führungskräfte der irrigen Annahme sind, sie könnten Sympathiepunkte durch eine Verkleinerung ihrer Position oder auch ihrer Person erwerben („Ich würde das gar nicht von Ihnen verlangen, aber, Sie wissen ja, ich bin gezwungen, ich kann nicht anders“). Aus der Führungsforschung wissen wir indessen, dass sich Mitarbeiter weniger eine verkleinerte Führungsperson wünschen, sondern eine Person, der es gelingt nach „oben“ hin Einfluss zu nehmen, die auch von den höheren Rängen oder von außen ernst genommen wird. DIB: Stichwort Fachkräftemangel: Was macht einen Arbeitgeber für Mitarbeiter attraktiv? Prof. Schreyögg: Da gibt es viele Faktoren, die ich jetzt gar nicht alle aufzählen möchte (Produkt, soziale Verantwortung, attraktive Löhne, Standort, Branchenimage usw.) – einer dieser Faktoren ist aber ganz gewiss die Führungssituation in einem Unternehmen. Mitarbeiter wollen eine Führungssituation erleben, in der sie eine Rolle spielen und Wertschätzung erfahren, und nicht mit Desinteresse oder gar Demütigung konfrontiert werden. DIB: Prof. Schreyögg, haben Sie vielen Dank für das Gespräch.

Leserbrief zu unserem Editorial in Nr. 273 zu unserer unfreiwilligen Demonstrationsteilnahme in Berlin im „ImmobilienschweinchenTransport“ des Handelsblatt-Kongresses Erik Schaffer Lieber Herr Rohmert, zu Ihrem erschütternden Erlebnis-Bericht mag ich mir einige Hinweise nicht verkneifen: Dass Sie in Ihren eigenen Wohnungen aus freiwilliger Menschlichkeit darauf verzichten, Mieten zu erhöhen, achte ich hoch anständig, und das ist mein voller Ernst. Etliche Ihrer Kollegen, Leser oder auch Kunden, wie immer, könnten oder vielmehr sollten sich an Ihnen tunlichst ein Beispiel nehmen. Nur fragen Sie sich bitte mal ehrlich, wie viele das wohl wirklich tun! - Und wie viele stattdessen sogar weit strengere Schranken und Gesetze nötig hätten, sofern sie sich daran überhaupt halten würden ... Tatsache ist indes, dass hier in Berlin die Mieten allgemein schon wieder recht saftig steigen, wobei für unser armes Städtle übrigens schon 4,60 nicht gerade ein Butterbrot sind. Die schärfsten Erhöhungen finden Sie in den sogenannten "besseren" Lagen, worunter man sich gleichwohl keinesfalls etwas Besseres als Saint Tropez, Starnberger See oder auch nur Zehlendorf vorstellen darf, sondern einfach bürgerliche Häuser mit ein paar Halmen Grün und nicht bloß lauter Platten dazwischen. Solche Gegenden will man aber sehr nachdrücklich auch den "besseren Leuten" vorbehalten, also jungen Aufsteigern mit flottem Einkommen, an die bekanntlich ja auch sämtliche Fonds ganz vorrangig zu vermieten wünschen, genauso wie deren Zeichner. Und die meisten anderen Anleger haben selbstredend kaum andere Anliegen, als ebenfalls möglichst viel aus ihrer Immobilie heraus zu holen. Dafür haben sie das Teil doch schließlich gekauft und sind deswegen mehr oder weniger bereitwillig auf die Versprechungen von Münchener Mieten binnen weniger Jahre geflogen. Und zu diesem hehren Zweck hat man wieder den größten Teil der halbwegs entwickelten Bereiche zur "neuen Mitte" hoch gejubelt, die sich offenbar locker über mehr als 100 qkm erstreckt, vielleicht auch doppelt so weit. Wer (es) nicht besser verdient, hat hier also nichts verloren und soll sich gefälligst nach "No-Go" verziehen, wie man in vielen Fremdenführern jene trostlosen Randgebiete durchaus treffend gekennzeichnet sieht, wo heimische Skinheads, stalinistische Beton-Köpfe und manche immig-


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rierte Faschisten darin wetteifern, harmlosen Mitmenschen das Leben so unbeschwert und angstfrei wie möglich zu machen; ganz besonders - aber keineswegs nur - Frauen, Kindern, Ausländern, Schwulen und was immer von den heldenhaften Rudeln als schwächer empfunden wird. Gegen derart gezielte Vertreibung, wie man statt des verschleiernden "Gentrifizierung" einfach deutsch und deutlich sagen sollte, helfen nun leider auch Markt, steigende Nebenkosten und Belastungsgrenzen herzlich wenig. Überhin werden diese Hemmnisse weitgehend noch durch immer mehr um sich greifende, eher halb zulässige Vermietungen an Urlauber ausgehebelt, oder an Geschäftsleute und Führungskräfte, die nur einige Monate bleiben und ihre Miete ohnehin vom Unternehmen erstattet kriegen, wo es auf ein paar Hunderter im Monat mehr oder weniger nicht ankommt. Wird denn just in unseren Kreisen nicht allenthalben eine gezielte, "professionelle" und hoch effektive "Bewirtschaftung" als der Weisheit letzter Schluss angepriesen? Ja, geradezu eingefordert als unternehmerische Pflicht - wenn nicht sogar noch von Banken mit allem Nachdruck ausbedungen? Gerade Ihnen kann diese ruchlose Hetze wohl schwerlich entgangen sein. Dabei darf man bitte nicht immer nur einzig an Wohnungen denken: Die überzogenen Wuchereien bei den Gewerbe-Mieten gleich nach der Wende haben damals bereits einen großen Teil des gewachsenen West-Berliner Mittelstands kahl geschlagen. Seitdem ist es freilich nicht besser geworden: Wer erst einmal zu Grunde gerichtet war, konnte sich ohnedies kaum je wieder auf rappeln und sich einfach einen neuen Laden leisten. Dazu haben die reihenweise errichteten Großmärkte und Einkaufs-Zentren den geplünderten Boden bislang in steter Folge weiter verödet. Und gerade heute legt dieser großartige Fortschritt wieder einige Zähne zu. Den vielen Menschen, die hierdurch ihre beruflichen Wurzeln einbüßten, tut sonach jeder Cent weh, den sie zu Hause für ihre Miete berappen müssen. So erlitten unzählige Einwohner durch die hoch geschraubten Gewerbe-Mieten zusätzliche Drangsal beim Beschaffen der Mieten für ihre Wohnungen. Ich hoffe, dass Sie vor diesem Hintergrund die Triebkräfte der weit verzweigten Empörung, deren Ausläufer Sie jüngst genießen durften, etwas ernsthafter betrachten und verstehen können, ungeachtet der vielleicht in mancher Hinsicht kindlich, halblustig oder zumindest wenig durchdacht anmutenden Kundgebung. Ob man rote Strumpfhosen scheußlicher findet als die Stricke um den Hals, mit denen sich willfährige Knechte des Establishments so grundlos hoffärtig beflaggen, oder auch müssen, bleibt allemal eine Frage des schlechteren Geschmacks. Ehrlich gesagt habe ich mich aus dem Immobilien-Geschäft seit Jahren schon weitgehend zurückgezogen. Sind doch dessen für den Eigner allgemein sichereres Standbein, das auf einem nachhaltigen, unverzichtbaren und sich nur wenig wandelnden menschlichen Bedürfnis fußt, zweifellos die Wohn-Gebäude. Gerade auf dem Gebiet eines derart lebenswichtigen Grund-

Bedarfs sollte aber das Ernten von Gewinnen keinesfalls im Vordergrund stehen. Vielmehr wäre es dringende Pflicht der Gesellschaft, namentlich des Staates wie der Länder und Gemeinden, diese ganz unentbehrlichen Wurzeln des menschlichen Daseins, ja Überlebens schlechthin, ausreichend und tatkräftig zu wahren und verlässlich abzusichern. Falls Sie nächstens wieder nach Berlin kommen, kann ich Ihnen gerne ein paar Straßenzüge in angeblich "besten" Lagen zeigen, wo Sie von allen Seiten der Leerstand angähnt, weil unzählige Vermieter einfach nicht genug kriegen können und lieber ein Jahr lang oder noch dauerhafter vollends durch die Finger gucken, als auch nur ein paar Nickel nachzugeben. Jedenfalls würde ich mich freuen, von Ihnen zu hören, und verbleibe mit herzlichen Grüßen in das selige Wessi-Land: Erik Schaffer.

Was wird aus dem Spiegel-Hochhaus? Viele Ideen - kein Konzept Jürgen Hoffmann Mehr als 40 Jahre war das Hochhaus an der WillyBrandt-Straße in Hamburg die Heimat des „Spiegel“. Im vergangenen Jahr zogen die rund 1.100 VerlagsMitarbeiter ein paar hundert Meter weiter in einen neuen, vom dänischen Architekten Henning Larsen entworfenen Glasbau in der HafenCity. Über die Zukunft des legendären alten Spiegel-Gebäudes (22.000 Quadratmeter Mietfläche) aber wird seither gemutmaßt. Zunächst sollten in dem Hochhaus mit Blick über Hamburg nach einer Komplettsanierung Wohnungen entstehen, dann wollte Internet-Unternehmer Benjamin Storm hier Onlinefirmen und Kreative ansiedeln. Jetzt hat die IVG Immobilien AG die so genannte Spiegel-Insel, ein 7.750 Quadratmeter großes Areal, zu dem auch ein zweites Hochhaus gehört, in dem die IBM jahrelang residierte, an die Hochtief Solutions AG verkauft. Wie Gabriele Stegers, Sprecherin der neuen Eigentümerin sagt, sollen die Gebäude, die beide denkmalgeschützt sind und nicht abgerissen werden dürfen, „zu einem Büroquartier gebündelt“ werden. Es gebe zwar „verschiedene Ideen“, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Benjamin Storm, der zusammen mit einem Investor um das Grundstück mitgeboten hatte, um eine „Internet-Insel“ für Hamburgs prosperierende digitale Wirtschaft zu schaffen, will nun mit Hochtief über seine Idee sprechen. Gabriele Stegers konstatiert, dass es noch keinen Zeitplan für die nächsten Schritte gibt. Man müsse zunächst die Mieterzielgruppen identifizieren und Bauanträge für die notwendigen Renovierun-


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Firmengründung Berlin: Der Handelsimmobilienexperte Christoph Meyer gründet die CM Best Retail Properties GmbH mit Sitz in Berlin. Bereits im Januar 2012 hat die Immobilienpresse das Ausscheiden Christoph Meyers bei BNP Paribas Real Estate gemeldet. Meyer war insgesamt 21 Jahre in der heutigen BNP Paribas Real Estate Gruppe tätig, davon 15 Jahre in der Geschäftsleitung. Im Januar trennte sich Meyer von BNP, darf aber offiziell erst ab dem 01.07. wieder auf dem Immobilienmarkt aktiv sein, so dass er erst jetzt seine Firma CM Best Retail Properties gründen konnte. Ein wichtiger Tätigkeitsschwerpunkt wird die Umstrukturierung von Handelsimmobilien sein. Aber CM Best Retail wird nicht nur als Dienstleister Immobilieneigentümern und Projektentwicklern das vorhandene Know-how anbieten, sondern auch gemeinsam mit Partnern selbst in Retail-Projekte investieren. Im Juli wurde bereits ein mehrjähriger Dienstleistungsvertrag mit einem großen, international aktiven Developer geschlossen und auch schon ein erstes Objekt in Sachsen erworben. Aber auch das Thema Hertie lässt Meyer nicht los. „Es gibt noch 32 Hertie-Häuser, die leer stehen oder lediglich zwischengenutzt werden. Für die betroffenen Kommunen ist das ein Riesenproblem.

gen stellen. Das zuständige Bezirksamt, das die Schaffung von Wohnraum auf der „SpiegelInsel“ wegen hoher Lärm- und Abgaswerte abgelehnt hatte, will eine baldige Entscheidung unterstützen. Man habe kein Interesse daran, dass die Gebäude noch länger leer stehen, hört man aus dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung. Schließlich stehen die Spiegelund IBM-Gebäude an einer „zentralen und stadtbildprägenden Stelle“.

Hotelmarkt Hamburg Vorzeigestadt in Sachen Hotelmarktentwicklung

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Die Marketingexperten der Hamburg-Tourismus leisten gute Arbeit: Mit einem Übernachtungsvolumen von 9,5 Mio. in 2011 (plus 6,5%) wurde das zehnte Jahr in Folge ein Rekord bei den Übernachtungszahlen erreicht. Der Stadt gelingt es immer wieder, eine Vielzahl touristischer Nachfragegeneratoren geschickt und systematisch zu vermarkten. Das maritime Flair, historische und kulturelle Sehenswürdigkeiten, das gastronomische Angebot sowie viele Großereignisse machen Hamburg zum Tourismusmagneten. Die Wiederentdeckung der Elbe und des Hafens mit dem städtebaulichen Großprojekt Hafencity, Elbphilharmonie und eine Reihe neuer Museen, dürften auch weiterhin für Anziehungskraft sorgen. Erfolgreiche Musicals sind für 40 Prozent der Privatreisenden der Anlass für ihre Reise nach Hamburg. Für Geschäftsreisende spielen Messen und Veranstaltungen eine bedeutende Rolle. Wie andere Metropolen, in erster Linie Berlin und Barcelona, profitiert die Hansestadt vom Trend zu Kurzurlauben und Städtereisen, wie die Tourismus- und Hotelmarktstudie von Wüest & Partner und Ottenströer bestätigt. Nach Angaben der Hamburg Tourismus GmbH verfügt die Hamburger Hotellerie aktuell über rund 328 Betriebe mit 49.763 Betten. 1998 waren es noch 250 Häuser mit 25.801 Betten. Angebot steigt ständig Das Bettenangebot wird beständig ausgebaut. Von Januar 2011 bis März 2012 kamen rund 1.140 Hotelzimmer auf den Markt, so die Studie des Beratungsunternehmens Dr. Lübke. Für die Jahre 2012 bis 2014 werden es nochmals kumuliert rund 3.773 sein. Die Entwicklungsschwerpunkte liegen einerseits auf dem Budget-Segment und anderseits auf dem gehobenen Segment, so Alexander Trobitz, Leiter Hotel bei Dr. Lübke. Budget für das junge sowie preisbewusste Klientel, teilweise auch für Geschäftsreisende, und das gehobene Segment für komfort- und serviceaffine Privat- und Geschäftsreisende. Gleich mehrere Projekte werden in der HafenCity realisiert, darunter das Westin Elbphilharmonie mit 244 Zimmern und das Stadthaushotel Hafencity Hamburg mit 90 Zimmern, beide mit geplanter Eröffnung im Jahr 2013. In diesem Jahr sind unter


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anderem das Aspria Hotel Uhlenhorst und die Superbude II dazugekommen. „Hamburg ist eine Vorzeigestadt in Sachen Hotelmarktentwicklung und nach wie vor bei Projektentwicklern und Investoren äußerst beliebt", betont Kay Heimerer, Manager Hospitality beim Beratungsunternehmen Deloitte. „Internationale Ketten wie Generator, Barceló und Scandic, die in Deutschland bislang kaum verbreitet sind, planen eine Ansiedlung in Hamburg. Sie werden zu einer stärker ausgeprägten Diversifizierung und Internationalisierung des Marktes beitragen“. Bisher wurde die wachsende Betriebs- und Bettenzahl von der steigenden Nachfrage überkompensiert. Für 2011 ergibt sich eine durchschnittliche Bettenauslastung von 54,4%, so die Hamburg Tourismus. „Hamburg dürfte sich auch weiterhin besser schlagen als andere Großstädte“, sieht Alexander Trobitz, Leiter Hotel des Beratungsunternehmens Dr. Lübke voraus. „Durch die ausgewogene Nachfragestruktur ist Hamburg einer der stabilsten deutschen Hotelmärkte“. Kreative Produkte im Trend Zu den Trends der vergangenen Jahre gehört, dass die Luxus-Herbergen zunehmend in Konkurrenz mit kleinen, flexiblen Häusern stehen, beobachtet die Geschäftsführerin des Gaststättenverbandes Ulrike von Albedyll. Eine Entwicklung, die mit dem starken Wochenendgeschäft zu tun hat, aber auch mit schrumpfenden Budgets der Geschäftsreisenden. „Der Gast honoriert zunehmend die Kreativität neuer Produkte“, bestätigt Andreas Martin, Geschäftsführer des Hotelforum, einer Fachkonferenz für Hotel- und Immobilienexperten und sieht die Hotelbranche in einer gewaltigen Umbruchsituation. Ein weiteres Beispiel dafür wird das Designhotel sein, das der kreative Möbelhändler Michael Eck (Die Wäscherei) in der etwas vernachlässigten Bürostadt City Nord plant. Alle Zimmer sollen unterschiedlich aussehen, auch der gastronomische Auftritt soll ungewöhnlich ausfallen. Insbesondere aber bestätigt der Erfolg von Kai Hollmanns FortuneGruppe den Trend zu individuellen, lifestyle-orientierten Hotels. Im März 2012 eröffnete der Hotel-Rebell mit der Superbude St. Pauli sein fünftes Hamburger Design-Hotel. Sessel aus Schubkarren, Garderoben-Haken aus AbflussPümpeln oder Wanddeko aus Plastikflaschen. Die Gäste lieben den schrägen Style für den kleinen Geldbeutel. Hollmanns 25hours Hamburg Nr. 1 gehört zu den am meisten gebuchten Häusern in Hamburg, ähnlich erfolgreich sind auch The George und das Gastwerk, für das er ein denkmalgeschütztes ehemaliges Gaswerk umgebaut hat. Sabine Richter

Droht eine Wohnungsnot in Deutschland? Frankfurt steuert gegen Das Prestle-Institut Hannover prognostiziert, dass 2017 400.000 Wohnungen fehlen werden. 100.000 sind es laut Prestle schon heute, und zwar vor allem in den Großstädten Das treibt die Mieten in die Höhe. In Frankfurt beispielsweise stiegen die Nettokaltmieten nach Ermittlungen des Immobilienportals immowelt.de im vergangenen Jahr um 8%. Dieser Misere will die Stadt Frankfurt entgegen wirken. Sie stellt für Wohnungen 100 Mio. Euro Fördermittel in diesem Jahr bereit. Da die Zahl der Sozialwohnungen seit Jahren sinkt, legt die Stadt bei ihrer Förderung hier einen Schwerpunkt. In der Pipeline sind 34,8 Mio. Euro für zwölf Projekte. Dafür können 712 Wohnungen gebaut werden, und zwar im Europaviertel und am Riedberg. Weitere elf Projekte mit 418 Wohnungen sind geplant. Dafür stehen 31,6 Mio. Euro bereit. Ein Projekt im Gallusviertel mit 50 Sozialwohnungen wird noch in diesem Monat begonnen. Anspruch auf Sozialwohnungen haben Mieter, die bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschreiten. Sie zahlen fünf Euro kalt pro Quadratmeter. Für energiesparende Passivhäuser werden 50 Cent zusätzlich verlangt. Neben dem Programm zur Förderung des sozialen Wohnungsbaus hat die Stadt ein „Programm für familien- und seniorengerechten Mietwohnungsbau“ aufgelegt. Auch hier gelten bestimmte Einkommensgrenzen, die aber höher liegen als bei Sozialwohnungen. Die Mieten unterschreiten die Sätze des Mietspiegels um 15 bis 35%. 24,7 Mio. Euro sind für neun Projekte mit 353 Wohnungen zugesagt. Auf dem Papier gibt es vier weitere Projekte mit 56 Wohnungen und 5,2 Mio. Euro Fördermittel. Die mehr als 107 Mio. Euro Fördermittel kann die Stadt in diesem Jahr aufbringen, weil es Überhänge aus de Vorjahren gibt. Für die kommenden Jahre, so schätzt das Planungsamt, werden jährlich 45 Mio. Euro benötigt. Die größte Baustelle in der Main-Metropole befindet sich auf dem ehemaligen Degussa-Gelände, direkt am Main. 600 Mio. Euro werden in das zwei Hektar große Gelände investiert. Das Maintal-Areal, ein kleines urbanes Stadtquartier, wird von der Deutschen Immobilien Chancen (DIC) realisiert. Bis 2016 entstehen Shops, Büros, Restaurants und Wohnungen. (CW)


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Impressum

Unternehmen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden:

Rheda-Wiedenbrück, T: 05242901250, F: 05242-901251 info@rohmert.de, www.rohmert-medien.de,

A198 (21), Aareal Bank AG (9,10,11), Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft (24),

Chefredaktion: André Eberhard (V.i.S.d.P.) stellv.: Dr. Karina KrügerJunghanns

lien Gesellschaft (17), Beteiligungsreport (26,27), BNP Paribas Real Estate (29), Bosch (17),

Immobilienredaktion: Thorge Albat, Michael Beck, Dr. Thomas Beyerle, Daniel T. Borger, Dr. Gudrun Escher, Marion Götza, Ergin Iyilikci, Uli Richter, Werner Rohmert, Frank Peter Unterreiner, Petra Rohmert, Immobilienaktien: Hans Christoph Ries, Berlin: Karin Krentz, Frankfurt: Christina Winckler, München: Thomas Döbel (u.v.a.), Einzelhandel: Dr. Ruth Vierbuchen, Volkswirtschaft: Prof. Dr. Günter Vornholz Hrsg.: Werner Rohmert Recht / Anlegerschutzrecht: RA Klumpe, Schroeder & Partner, Köln; Dr. Philipp Härle Tilp RA, Berlin; Redaktl. Beirat: Klaus Ansmann (Deutsche Post Immobilien), Dr. Kurt E. Becker (BSK), Jürgen Böhm (ImmobilienScout24), Joachim Bücker, Hartmut Bulwien (Bulwien AG), Bernhard Garbe (stilwerk/Garbe Logistic AG), Dr. Karl Hamberger (Ernst & Young), Klaus Hohmann, Prof. Dr. Jens Kleine, Frank Motte, Prof. Dr. Wolfgang Pelzl (Uni Leipzig), Fritz Salditt (Stb.).

Energy (25), Colliers International (24,25), Commerz Real (16), Corpus Sireo (21,24), Cur-

Wissenschaftliche Partner: • Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Studiendekan, Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart) • Prof. Dr. Thomas Kinateder (Studiendekan/FRICS; Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen Geislingen) Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 901-250, F.: 05242 - 901-251 Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Senator E.h. Volker Hardegen (Vorsitz), Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207 Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Accumulata Immobilien Development (15,24), Allianz Real Estate (11), argoneo (22), ArtInvest Real Estate (24), aurelis Real Estate (5),Becken Verwaltung (22), Berlinovo ImmobiBouwfonds (4), Brockhoff & Partner (17), BVT (2,5), Capgemini (24), Catella Property (17), Catella Real Estate (3), CBRE (8), CM Best Retail Properties GmbH (29), CO2NE Neutral zon Capital Partners (16), DAA (19), DB Schenker Rail Deutschland (22), DCM (9), Deka (13,18), Deloitte (31), Deutsche Bahn (17,22), Deutsche Bank (11), Deutsche Post Immobilien (17), DHL (17), DIC Asset AG (6,8,9,31), Dr. Lübke (29), Drutec (13), dwpbank (19), Ebertz & Partner (7), EBZ Business School (6),Efficient Energy (13), Ellwanger & Geiger (22), Empirica (19), fairvesta (14), Garbe Logistik (13,20), Green Investors (25), Gries Deco Company (17), Hamburg Tourismus GmbH (28,29), Hochtief (28), Hotelforum (31), HSH Nordbank (9), IBM (28,29), Immobilien Manager (12), InWIS (6), IPD (5), IVG Immobilien (28), Jones Lang LaSalle (2,6,13,16,17,18), K&S Unternehmensgruppe (21), K.I.T. Group (19), KabONGO African Design (17), KGAL (6), Knight Frank (16), Landesbank HessenThüringen (11), LBBW Immobilien Capital (15), Lutèce Holding B.V. (17), mfi (22), Nordcapital (9), Ottenströer (29), Pamera Asset Management (19), Perella Weinberg Real Estate (22), Polis Immobilien (17), Prestle Institut Hannover (31), Project Gruppe (13,25), Prologis (16,17), Real I.S. (15), Rewe (17), Rhenus (18), RICS (9), RWE (10), Savills (2), Schroder Property Investment Manager (22), Scope (11,14), SEB (17), Spiegel (28,29), Stadler Schienenbau (18), Statistische Bundesamt (19), STIWA Hotel Valuation & Consulting GmbH (5), Stute Verkehrs GmbH (22), Takko Holding (17),Talanx Immobilien Management (24), Technische Universität München (24), TNS Infratest/WPP Deutschland Holding (15), Toga Hospitality (5), Turkuaz Group (24), Unibail Rodamco (22), Union Investment (19,22), Valteq (23), Vattenfall (25), VGF (11,13,14), White & Case Müsavirlik Limited Sirketi (24), WilhelmsUniversität Münster (19), Wüest & Partner (29), Zalando (18), ZBI (16), ZIA (19).

Personen, die in "Der Immobilienbrief" erwähnt werden: Albedyll von, Ulrike (31); Billand Dr., Frank (9); Eck, Michael (31); Eder, Christoph (9); Groom, Andrew M. (2); Heimerer, Kay (31); Hill Dr., Alexandra (6); Höller, Ulrich (8); Lemli, Marcus (2); Lerbs Dr., Oliver (6); List, Robert (2); Martin, Andreas (31); Meyer, Christoph (29); Niemeyer, Matthias (5); Nieraad Dr., Christian (6); Paulsen, Jens (9); Petersen, Christian (6); Romba, Eric (15); Schaffer, Erik (25,28); Schneider, Georg (2); Schreyögg Prof. Dr. Dr., Georg (23,24,25); Schumacher Dr., Wolf (9,10,11); Snehotta, Marc (6); Stegers, Gabriele (28); Strömberg Prof. Dr., Lars (25); Trobitz, Alexander (29); Weiß, Dieter (6); Willer, Bernd-Uwe (2); Windmeißer, Peter (6); Ziegler, Stefan (6); Zücker, André (6).


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 1

Nr.: 57

Liebe Leserin, Lieber Leser,

33. KW /17.08.2012

endlich – so ist man versucht zu sagen – hat der Senat begriffen, worum es geht und

Kostenlos per E-Mail

nimmt endlich auch das Heft des Handelns in die Hand. Lesen Sie dazu ab Seite 5, was

ISSN 1860-6369

Berlins oberster Stadtentwicklungspolitiker sich dazu einfallen ließ.

Inhaltsverzeichnis Editorial

1

Im Gespräch mit: Hans 2 Peter Trampe, Vorstand Hypoport AG und Dr. Klein & Co. BVVG verkauft Seen an Brandenburg

3

Neubauwettbewerb 2012

5

BBU: Umsetzung des Koalitionsvertrages?

6

Neue Gewerbegebiete im 7 Wissenschaftspark Adlershof Mehr Wohnungsneubau- 7 ten im ersten Halbjahr 2012 BBU: Neubauinvestitionen 7 geplant Bündnis90/Grüne: Wo bleibt die soziale Mietenpolitik?

8

Halbjahresbilanz im Tourismusgewerbe

8

CityCube Berlin: Grundstein gelegt

9

Mozilla eröffnet neues Büro

10

Groupon Center Berlin zieht an Gendarmenmarkt

10

FREO:Neuer Sitz der DGUV

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Aber – und das Aber muss gestattet sein – ist das alles? Vielleicht sollte der rot-schwarze Senat noch einmal seine Koalitionsvereinbarung genau lesen, um zu wissen, was denn da so vereinbart wurde. Es gibt immer noch keine neue Liegenschaftspolitik, Investoren für den Geschosswohnungsbau werden dadurch auch nicht Scharen angeworben, das Bündnis für bezahlbare Mieten lässt weiter auf sich warten und sicher hört man in dieser Hinsicht aus der Berliner Politik nur eines: Die Mieten und die Preise für Wohnungseigentum werden weiter steigen. Und das Echo auf die neue Senatsinitiative zeigt eigentlich, was alles so im Argen liegt. Es gibt zu viele Baustellen in Berlin. Im eigentlichen Sinn sind es 180 derer, die uns das tägliche Leben erschweren, aber dennoch überschaubar sind, weil – sie haben ein bestimmtes Ende, sogar der Weiterbau der U 5 im Jahr 2017. Das tröstet. Die anderen Baustellen sind die unangenehmeren, weil die Verantwortlichen sich so ignorant benehmen wie die drei Affen: nicht sehen, nicht hören, nicht sprechen. Sie wollen nichts wahr haben und schon gar keine Farbe bekennen, siehe BER-Flughafen-Desaster. Im Juni (!) erhielt die Abgeordnete der Linken Katrin Lompscher auf eine Kleine Anfrage im Abgeordnetenhaus die Auskunft: „Sämtliche mietenpolitische Vorgaben werden zur Zeit im Rahmen des Bündnisse für soziale Wohnungspolitik und bezahlbare Mieten“ neu geregelt. Und das dauert … Baustellenende offen. Haben Sie eine gute Zeit und – bleiben Sie uns gewogen! Karin Krentz

Neues Büro für Commerz- 11 bank-Stiftungszentrum Wohnen am Campus

11

Impressum

12


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Im Gespräch mit … Hans Peter Trampe, Vorstand der Hypoport AG und Vorstand der Dr. Klein & Co. AG über Häuser in Afrika und eine Neu-Definition des Berufs Finanzdienstleisters Personalien Personalien Für die Steuerung der Expansion in der neu geschaffenen Position des „Head of Development Germany“ bei Toga Hospitality, führendes australisches Hotelunternehmen, ist zukünftig Matthias Niemeyer (51) verantwortlich. Zuvor war Niemeyer als Geschäftsführer bei der STIWA Hotel Valuation & Consulting GmbH für die Bereiche Bewertung und Beratung bei Hotels verantwortlich; er ist außerdem Mitherausgeber des Kompendiums der Hotelimmobilie sowie Mitinitiator der Branchenkonferenz „hotelforum“, die alljährlich parallel zur Immobilienmesse Expo Real in München stattfindet.

Mit Bärbel Strauß, die in der Position einer Partnerin und als Co-Head Valuation & Advisory bei Cushman & Wakefield (C&W) gestartet ist, ist die geplante Dreierspitze der Bewertungsabteilung des internationalen Immobilienberaters in Deutschland nun komplett. Die neue Partnerin wird am Standort Berlin den Aufbau und die Leitung eines Residential-Valuation-Teams übernehmen.

Hypoport ist mit dem unabhängigen Vertrieb von Finanzprodukten und seinem B2BFinanzmarktplatz in zwei sich gegenseitig verstärkenden Segmenten erfolgreich. Hypoport bietet einfachen Zugang zu Finanzdienstleistungen. Die Europace AG, ein 100%iges Tochterunternehmen von Hypoport, entwickelt und betreibt mit dem internetbasierten Finanzmarktplatz Europace die größte deutsche Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Ein voll integriertes System vernetzt rund 180 Partner aus den Bereichen Banken, Versicherungen und Finanzvertriebe. Mehrere tausend Nutzer wickeln monatlich über 20.000 Transaktionen mit einem Geschäftsvolumen von bis zu 3 Mrd. Euro über Europace ab. Mit dem bundesweiten Hauspreis-Index EPX hält das Unternehmen Monat für Monat die Branche in Atem. Das Hypoport Tochterunternehmen Dr. Klein & Co. AG ist ein internetbasierter und unabhängiger Finanzvertrieb. Die Spezialisten beraten Privatkunden ganzheitlich in den Bereichen Immobilienfinanzierung, Versicherung und Geldanlage. Schon seit 1954 ist die Dr. Klein & Co. AG wichtiger Finanzdienstleistungspartner der Wohnungswirtschaft, der Kommunen und von gewerblichen Immobilieninvestoren. Der regionale Trendindikator Dr. Klein Baufinanzierung ist eine wichtige Benchmark für Immobilienfinanzexperten und Verbraucher. Die Hypoport AG hat den Sitz in Berlin, beschäftigt deutschlandweit über 500 Mitarbeiter und ist an der Deutschen Börse im Prime Standard gelistet. Mit einem Umsatzplus von 17% auf 42 Mio. Euro gewann der Konzern im ersten Halbjahr 2012 weitere Marktanteile hinzu. Das Ebitda verzeichnet mit 5,2 Mio. Euro ein Wachstum von 34 Prozent. Der Immobilienbrief Berlin sprach mit Hans Peter Trampe, Vorstand der Hypoport AG und Vorstand der Dr. Klein & Co. AG. Frage: Wie ist Ihre Beziehung zu Berlin? Gespalten – ich liebe Berlin für die unendlichen Möglichkeiten und Vielfalt, die diese Stadt bietet. Mich stören aber die Gleichgültigkeit oder sogar Aggressivität, auf die man hier viel zu häufig trifft. Frage: Worin sehen Sie den größten Beitrag Ihres Unternehmens für das wirtschaftliche Vorwärtskommen Berlins? Dass wir in zehn Jahren ein erfolgreiches und eines der wenigen an der Berliner Börse notiertes Unternehmen aufgebaut haben. Vor allem aber, dass wir dabei allein am Standort Berlin rund 200 Arbeitsplätze geschaffen haben (von ursprünglich einem guten Dutzend). Frage: Was treibt Sie sonst noch um? Mein Engagement für die Deswos Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungsund Siedlungswesen e. V. Im letzten Jahr habe ich in Tansania mit einem Kamerateam aus Deutschland einen Film über die Deswos produziert, um diese hier noch stärker in den öffentlichen Fokus zu rücken. Dabei durfte ich erfahren, mit wie wenig (Spende über 1.500 Euro) Sicherheit und Zukunft (ein Haus für eine Familie) gewährleistet werden kann. Dies beeindruckte mich und führte dazu, dass ich mich entschieden habe, diese Organisation auch weiterhin zu unterstützten. Frage: Wie haben Sie in die Immobilienbranche gefunden?


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 3 Vor 15 Jahren wurde ich von meinem damaligen Chef gefragt, ob ich nicht von der Unternehmensfinanzierung in die Immobilienfinanzierung wechseln wolle, um dort eine Führungsaufgabe zu übernehmen. Was zuerst nur als Karrieresprungbrett gedacht war, wurde dann Berufung. Frage: Wie schätzen Sie die Perspektiven des Berliner Immobilienmarktes im Allgemeinen und speziell in Ihrem Tätigkeitsbereich ein?

News Horst Amann (59) ist ab 01.08. für 5 Jahre als Geschäftsführer Technik/Betrieb (COO) bei der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH eingestellt. Er folgt auf Dr. Manfred Körtgen, der diese Funktion die vergangenen 4 Jahre innehatte. Zuletzt war Amann Leiter der Abteilung Realisierungsmanagement der Frankfurter Flughafenge-

Den Berliner Immobilienmarkt gibt es nicht – kein anderer städtischer Markt in Deutschland ist so differenziert zu betrachten. Diese Vielfältigkeit wird sich der Berliner Markt auch erhalten. Dabei wird es zunehmend mehr Teilmärkte geben, in denen sich ein Investment nicht mehr lohnt. Also ein Markt für Profis, die auch in Zukunft viel zu finanzieren haben. Frage: Wo sehen Sie sich und Ihr Unternehmen in zehn Jahren? Unverändert im Managementteam eines sehr geachteten, erfolgreichen und weiter gewachsenen Finanzdienstleisters, der auch in der Breite den Ruf von Finanzdienstleistern neu definiert hat. Frage: Was ist Ihr Lieblingsort in Berlin? Mein Zuhause in Stahnsdorf bei Berlin. Frage: Ihre Lieblingsimmobilie?

sellschaft Fraport. Ganz sentimental – das Brandenburger Tor. Ich schaffe es bis heute nicht, durch dieses Tor zu gehen, ohne eine Gänsehaut zu bekommen. Frage: Und mit wem aus der Immobilien- oder Finanzbranche würden Sie einmal gerne zum Mittag/Abendessen gehen und warum? Mit einem Investmentbanker wie James Dimon oder Anshu Jain. Ich möchte deren Wertekultur einfach mal verstehen lernen – auch auf die Gefahr hin, dass mir dann das Essen im Hals stecken bleibt.

BIH

Protest zwingt Bund zum einlenken – BVVG verkauft 65 Seen im Paket an Brandenburg – Indessen geht die Enteignung der ostdeutschen Kommunen weiter Karin Krentz Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat dem Erwerb von 65 Gewässern der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) durch das Land Brandenburg zugestimmt. Das Gesamtpaket der Wasser- und angrenzenden Acker-, Forstund anderen -Flächen umfasst rund 3.135 ha. Der Kaufpreis beträgt 3,74 Mio. Euro. Die Landesregierung Brandenburg stimmte per Kabinettsbeschluss dem Ankauf zu.


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 4

Leipziger Platz TOYS ‚R’ Us wird einen über 1.590 am großen Shop am Leipziger Platz eröffnen. Ebenfalls werden Marc Cain mit ca. 225 qm Fläche und Guess mit ca. 152 qm Fläche Stores eröffnen. Weitere namhafte Marken wie Marc by Marc Jacobs, Filippa K., Krinès, Mavi, Max & Co., Saturn, Wormland, P&C, Zara, Cinque Moda, Joop, Strellson, Massimo Dutti, Bershka, Miss Sixty, Gant und zahlreiche weitere werden ebenfalls am Leipziger Platz ver-

Wandlitzsee, Quelle: TV Barnim e.V.

Die Verhandlungen über die Privatisierung dieser Gewässer wurden seit etwa einem Jahr zwischen der BVVG und dem Land Brandenburg geführt und vor kurzem abgeschlossen. Ursprünglich wollte Brandenburg die Seen kostenlos übernehmen, denn die waren „kostenlos“ (weil Volkseigentum) dem Bund nach der Vereinigung einfach zugefallen. Das wird bis heute vom Bund kategorisch abgelehnt, die ostdeutschen Kommunen dürfen das, was ihnen einst gehörte, nur vom Bund zurückkaufen. Brandenburg ist mit 50.000 ha Wasserfläche das seenreichste Bundesland.

treten sein. Projektentwickler und Investor ist die High Gain House Investments GmbH. Der Spatenstich des 800 Mio. Euro-Projektes mit 270 Shops und einer Bruttogeschoßfläche von ca. 210.000 qm erfolgte am 28.01.2011. Das Projekt hat bereits einen Vorvermietungsstand von über 77% mit mehr als 210 abgeschlossenen Mietverträgen. Fertigstellung des größten Shoppingcenters wird voraussichtlich im Herbst 2013 sein.

Doch die BVVG war durch ihre rigorosen Ausschreibungspraktiken und Verkäufe an Private in Kritik geraten wie beim 212 ha großen Wandlitzsees, einer der allerschönsten rund um Berlin, eine wahre Perle mit klarem Wasser und wunderschönem Sandstrand. 2010 musste sogar der Verkauf von Gewässern in den fünf neuen Bundesländern völlig gestoppt werden. Auslöser war der Verkauf eben dieses Sees. Damals 2009 sah sich die Gemeinde Wandlitz, die zuerst angesprochen werden musste, nicht imstande, die geforderten 420.000 Euro zu zahlen, ein Rechtsanwalt aus Düsseldorf machte sein Schnäppchen für 350.000 Euro samt Strandbad und diverser Bootsanliegerstege, denn der 21 m breite Uferstreifen ist auch „seins“. Die 120 Anlieger haben sich ihr Recht, auf dem See mit ihren Segelyachten kreuzen zu dürfen, für einen Betrag in vierstelliger Höhe erkaufen müssen. Für die Nutzung des gerade mit viel Steuergeld frisch sanierten kommunalen Strandbades musste die Gemeinde Wandlitz zusätzlich 50 000 Euro nach Düsseldorf umleiten, Strandbad weg, Geld weg. Dagegen hatte es massiv Protest gegeben, sogar die Kommunale Finanzaufsicht Brandenburgs stellte sich fortan an die Seite der Gemeinden, Naturschützer, Binnenfischer und Angler. Für die Wandlitzer, aber auch für die Berlin-Ausflügler ist das noch heute bitter, gehörte der See doch nach 1945 einfach „ihnen“. In der Sowjetischen Besatzungszone wurde durch die Bodenreform nach dem Zweiten Weltkrieg jeder enteignet, der mehr als 100 ha Land- oder Wasserfläche besaß – Junkerland in Bauernhand. So wurden die Seen, Bäche und Teiche zum Kommunal- oder Landeseigentum. Und da laut Einigungsvertrag von 1990 solche Liegenschaften nicht an die Alteigentümer zurückgegeben werden durften, werden sie nun einfach verkauft – Kasse machen mit Land und Gewässern, die eigentlich nicht dem Bund gehören, Schäuble & Co. kümmert das mitnichten und es kommt einer Enteignung der Kommunen gleich!


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 5 Im Jahr 2003 forcierte das BMF sogar noch das Tempo der Verkäufe. Bis dato hatte es sich vor allem um die Privatisierung der Wälder gekümmert, nun sollte noch mehr Geld in den permanent klammen Bundeshaushalt fließen. Die meisten Gewässer gingen zu dieser Zeit an Käufer von Wäldern oder Äcker, zu denen Bäche oder Teiche gehörten.

Deals Der Handwerker-Fachmarkt Plattform mietet 2.800 qm Fläche in der Zeughofstraße von Valad Europe. Valad wurde von Engel und Wollschlaeger beraten.

Die Deutsche Post Immobilien GmbH mietet für mindestens 5 Jahre rd. 880 qm Fläche in Lichenberg, Gensinger Str. 37, von der Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH. Die Deutsche Post wird in der ehemaligen Einzelhandelsfläche einen Zustellstützpunkt errichten. Ankermieter in dem 1997 errichteten Nahversorgungscenter ist ein REWEMarkt. Das Objekt gehört zu dem von der berlinovo gemanagten Fonds LBB 9.

Souvenir- und Geschenkarti-

Zu dem nun verhandelten Paket, das Bund und BVVG abgetrotzt wurde, gehören regelrechte „Seenperlen“ wie der Caputher See (an dem das hübsche Schloss Caputh liegt, gerade zu Ehren des 300. Geburtstages Friedrich II. frisch renoviert), der Motzener See, der Mellensee oder der Fahrländer See bei Potsdam. Eine Arbeitsgruppe der Landesregierung soll bis Jahresende klären, ob die Seen in Landesbesitz bleiben oder an Fischer- und Anglerverbände oder Naturschützer übergeben werden. Doch dem völligen Ausverkauf der von der Allgemeinheit genutzten Wälder, Wiesen und Seen durch die BVVG ist damit noch nicht völlig Einhalt geboten. U.a. sind einige tausend an Hektar Gewässerflächen noch zu haben. Dem Land Brandenburg stehen aus dem sogenannten Preußen-Vermögen 17 Seen kostenlos zu. Das allein ist schon ein Erfolg. Für weitere 36 kleinere Seen haben sich Kommunen und Verbände bereits das Vorkaufsrecht gesichert.

Neues aus der Hauptstadt Auslobung des genossenschaftlichen Neubauwettbewerbs 2012 für bezahlbaren Wohnraum Im Koalitionsvertrag der rot-schwarzen Landesregierung Berlin steht es: 6.000 Wohnungen sollen pro Jahr neu geschaffen werden, mit bezahlbaren Mieten. Bisher ist nichts dergleichen geschehen. Nun – fast ein Jahr später – hat der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller eingetragene Wohnungsbaugenossenschaften zur Teilnahme am Genossenschaftlichen Neubauwettbewerb 2012 für bezahlbaren Wohnraum aufgerufen. Dieser Wettbewerb ist nach Senatsansicht ein Instrument, um die Versorgung unterer und mittlerer Einkommensgruppen mit bezahlbarem Wohnraum voranzubringen. „Die Förderung von Wohnungsgenossenschaften trägt dazu bei, weil sie aufgrund ihrer genossenschaftlichen Strukturen eine besonders mietdämpfende Funktion in Bezug auf die Mietenentwicklung in Berlin haben“, so der Senator.

Im internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 soll dieser Wettbewerb einen Beikelhändler Medea GmbH trag zum genossenschaftlichen Wohnungsneubau im Segment des bezahlbaren Wohnraums mietet ca. 90 qm Ladenfläche am Alexanderplatz 2 von der für untere und mittlere Einkommensgruppen leisten. Geplant ist, im Rahmen des Wettbewerbs hierfür Förderprämien aus dem Wohnungsbaufonds in Form anfänglich über 15 Jahre zinsLandesbank Berlin über und tilgungsfreier Baudarlehen bereitzustellen. Comfort.

Die Deutsche Wohnen erwirbt 623 Wohnungen in sanierten Plattenbauten im Stadtteil Schlaatz von der Awobag Allgemeine Wohnungs- und Beteiligungs-AG über DTZ. Die nahezu voll vermieteten Quartiere umfassen 34.500 qm Wohnfläche.

Besonderes Augenmerk wird im Rahmen des Genossenschaftswettbewerbs auf folgende Themenschwerpunkte gelegt:

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Bezahlbare Mieten/Nutzungsentgelte (netto kalt / brutto warm)

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Sicherung von sozial durchmischten Mieter-/Nutzerstrukturen

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Zielgruppengerechter Neubau von kleineren Wohnungen in der Innenstadt

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Möglichkeiten generationenübergreifenden Wohnens

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Nachhaltiges und zeitgemäßes energetisches und ökologisches Bauen

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Partizipation der Nutzerinnen und Nutzer

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Einbindung des Vorhabens in die Kieze und Nachbarschaften


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 6

Alea 101 Die Medea GmbH, der mit über 20 Shops führende Souvenir- und Geschenkartikelhändler in Berlin, mietet rd. 200 qm Filialfläche im Entwicklungsprojekt ALEA 101 am Alexanderplatz von Redevco Services Deutschland GmbH. Das Mietverhältnis beginnt nach Fertigstellung des Objektes Anfang 2014 und läuft über zehn Jahre. Bereits Anfang d. J. hatten sich das – zuvor nicht namentlich genannte – OffPrice-Kaufhaus für Marken und Designer Labels TK Maxx (4.700 qm), die Schuhhauskette AktivSchuh (1.400 qm) sowie der Sys-

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Innovative Bau- und Nutzungskonzeptionen

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Architektonische / städtebauliche Qualität.

Teilnahmeberechtigt sind alle in das Genossenschaftsregister eingetragenen Wohnungsbaugenossenschaften, welche beabsichtigen, in Berlin zeitnah mit voraussichtlicher Baufertigstellung bis spätestens Ende 2016 Wohnungsneubauten zu errichten. Die Projektkonzeptionen bzw. Bauprojekte werden durch eine Jury sachverständig bewertet sowie in einer Ausstellung der Öffentlichkeit zur vertiefenden Diskussion über die Möglichkeiten genossenschaftlichen Wohnens präsentiert. Der Auslobungstext ist auf den Internetseiten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter www.stadtentwicklung.berlin.de/bauen/baugemeinschaft/de/genossenschaften/ wettbewerb.shtml und auf der Homepage des BBU unter http://web1.bbu.de/publicity/bbu/internet.nsf/index/mr_aktuell.htm <http://web1.bbu.de/publicity/ bbu/internet.nsf/index/mr_aktuell.htm> veröffentlicht.

BBU: Beginnt jetzt die Umsetzung des Koalitionsvertrags? Neubauwettbewerb für Genossenschaften: Beginnt jetzt die Umsetzung des Koalitionsvertrags? Das fragt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. (BBU), nachdem Stadtentwicklungssenator Michael Müller die Ausschreibung eines Neubauwettbewerbs für Wohnungsgenossenschaften bekannt gegeben hatte. „Wir sehen diesen Wettbewerb als Signal, dass jetzt die konkrete Umsetzung der Koalitionsvereinbarung in Angriff genommen wird. Die Neuausrichtung der Liegenschaftspolitik und der Abschluss des Bündnisses für bezahlbare Mieten sollten jetzt zügig folgen", so Maren Kern, BBU-Vorstand.

temgastronomieanbieter Vapiano (1.100 qm) die drei größten Retail-Einheiten gesichert.

Die Nachfrage nach Wohnraum wird in Berlin weiter steigen. Um ein ausreichendes Wohnungsangebot sicher zu stellen und die Mieten dadurch bezahlbar zu halten, braucht Berlin mehr Neubau. Der Wettbewerb mit seinem Volumen von rund 15 Mio. Euro kann hierzu einen starken Impuls geben.

Das ALEA 101 entsteht in exponierter Lage unmittelbar am Berliner Fernsehturm.

Mit dem Neubauwettbewerb für Wohnungsgenossenschaften werde außerdem die große Bedeutung der genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen für den Berliner Mietwohnungsmarkt anerkannt, so Kern weiter. Besonders erfreulich sei, dass der Wettbewerb im von den Vereinten Nationen für 2012 ausgerufenen "Internationalen Jahr der Genossenschafen" ausgeschrieben werde. Genossenschaftswohnungen rund 340 Euro im Jahr günstiger

Quelle: Redevco

Der rund 30 m hohe Solitär verfügt auf fünf Obergeschossen und einem Untergeschoss über ca. 19.000 qm BGF. Das Projekt wurde von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. (DGNB) mit einem Vorzertifikat in Gold ausgezeichnet.

Mit rund 200.000 Wohnungen bewirtschaften Berlins ca. 90 Wohnungsgenossenschaften rund 13% des Berliner Mietwohnungsbestandes. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 4,74 Euro pro Monat und Quadratmeter kostet eine durchschnittliche Genossenschaftswohnung pro Jahr rund 340 Euro netto kalt weniger als eine Berliner Durchschnittswohnung. Bauherren für Berlin Schon jetzt schultern Berlins Wohnungsgenossenschaften einen großen Teil der Neubauleistungen von Wohnungsunternehmen. Mit rund 31 Mio. Euro wurden 2011 rund 85% der Neubauinvestitionen aller Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen von ihnen getätigt. Für 2012 planen sie mit einer Ausweitung der Neubauinvestitionen auf rund 54 Mio. Euro noch mal fast eine Verdopplung. „Diese dynamische Investitionstätigkeit ist eine gute Grundlage für den Erfolg dieses Neubauwettbewerbs. Wir erhoffen uns davon auch eine Anreizwirkung für weitere Wohnungsunternehmen, diesem guten Beispiel für qualitativ hochwertigen Wohnungsbau zu folgen“, sagt Maren Kern.


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Vermarktung neuer Gewerbegebiete im Wissenschaftspark Adlershof auf den Weg gebracht Der Senat gewährleistet auch unter geänderten Rahmenbedingungen die notwendige Flexibilität für die zukünftige städtebauliche Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Berlin-

Deals Hubert Burda Media hat mit der SEB Asset Management einen langfristigen Mietvertrag am Potsdamer Platz abgeschlossen. Die Vertriebszentrale MercedesBenz des Autokonzerns Daimler in der Potsdamer Straße 7 wird nach dem Umzug aller beteiligten BurdaEinheiten ab 2014 neue Berliner Dependance des Verlags- und Medienkonzerns sein. Nach Auszug der DaimlerVertriebszentrale werden die Hauptstadtbüros von "Focus" und "Bunte", die Verlagsgruppe Berlin mit "SuperIllu" und "Guter Rat" sowie das zur Burda Intermedia Publishing gehörende Unternehmen StarNet One schrittweise in das Hauptstadtquartier Potsdamer Platz einziehen. Das Quartier gehört dem Offenen Immobilienfonds SEB ImmoInvest.

Die Deka Immobilien erwirbt für einen ImmobilienSpezialfonds das transparente Bürohaus „Große Freiheit“ mit knapp 9.500 qm Mietfläche von HOCHTIEF Projektentwicklung. Das komplett vermietete Bürohaus an der Stralauer Allee 4 entsteht als Teil des Berliner Entwicklungsraums „Mediaspree“ auf einem ca. 4.460 qm großen Grundstück und umfasst 9.500 qm Mietfläche. Im Frühjahr 2013 soll der Büroneubau bezugsfertig sein.

Adlershof. Er hat dazu auf Vorlage von Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller beschlossen, den Bebauungsplanentwurf XV-51c-1 dem Abgeordnetenhaus zur Zustimmung zu unterbreiten. Der neue Bebauungsplan überplant ein bereits festgesetztes, 7,64 ha großes Gewerbegebiet beiderseits eines Teilstücks der Justus-von-Liebig-Straße: Die für die Fortentwicklung des Wissenschaftsstandortes Berlin-Adlershof adäquaten planungsrechtlichen Regelungen ersetzen obsolete, nicht mehr geeignete Festsetzungen. Die forschungs- und technologieorientierte Gewerbeentwicklung des Gebietes im Kontext der bereits vorhandenen und auch weiterhin angestrebten Art der Nutzung wird so erleichtert und befördert. Dazu gehört auch die planungsrechtlich ermöglichte Errichtung eines Parkhauses, durch welches der Parkdruck aus dem gesamten Umfeld verringert werden kann.

Mehr Wohnungsneubauten in Berlin im 1. Halbjahr 2012 genehmigt Wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilt, ist die Anzahl der genehmigten Neubauwohnungen in Berlin im ersten Halbjahr 2012 um 14,6% auf 2 943 Wohnungen gegenüber dem Wert des ersten Halbjahres 2011 gestiegen. Während die Genehmigungszahl für neue Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern um 10,1% sank, hat sich die Zahl der geplanten Wohnungen in Mehrfamilienhäusern um etwa ein Drittel erhöht (+29,3%). Durch Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden, z. B. Dachgeschossausbau, werden dem Wohnungsmarkt weitere 1.278 Wohnungen zur Verfügung stehen. Die meisten Baugenehmigungen für Wohnungen sind in den Bezirken Lichtenberg, TreptowKöpenick und Pankow erteilt worden. Insgesamt haben die Berliner Bauaufsichtsbehörden im ersten Halbjahr dieses Jahres 1.596 Anträge für Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau genehmigt; 8,1% weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wie vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg weiter gemeldet wird, sind im Berichtszeitraum 101 Genehmigungen (Vorjahreszeitraum: 122) für den Neubau gewerblicher Bauten mit einer Nutzfläche von 223.500 qm erteilt worden. Die veranschlagten Kosten aller im ersten Halbjahr 2012 genehmigten Bauvorhaben im Wohn- und Nichtwohnbau betragen 967,6 Mio. Euro, das sind 8,6% mehr als vor einem Jahr.

BBU: Neubauinvestitionen von fast 100 Mio. Euro 2012 geplant Auch bei den 144 Berliner BBU-Mitgliedsunternehmen steigen die Bauinvestitionen kräftig allerdings von einem insgesamt niedrigen Niveau aus. Ende 2011 lagen sie mit 36,1 Mio. Euro um rund 9 Mio. bzw. knapp 30% über dem Wert von 2010. Für 2012 sind Neubauinvestitionen von rund 94 Mio. Euro avisiert. Das entspricht gegenüber 2011 einem Plus von 159%. BBU-Vorstand Maren Kern weist auf Probleme hin: „Unsere Mitgliedsunternehmen berichten uns bei ihren Projekten immer wieder von Schwierigkeiten bei der Grundstücksvergabe, langen Bauplanungsverfahren, unklaren Ansprechpartnern in den personell schwach besetzten Bauplanungsämtern oder einer teilweise sehr neubaukritischen Stimmung. Hier muss die Politik ansetzen und sowohl den Ämtern als auch den Menschen in der Stadt immer wieder deutlich machen: Berlin braucht mehr Neubau. Nur so kann der Mietenanstieg gedämpft werden.“


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 8 Derzeit führt der BBU unter seinen Mitgliedsunternehmen eine Umfrage zu ihren Erfahrungen mit Neubauprojekten durch. Ergebnisse werden für Ende August erwartet.

Fonds-News Der neue Deutschlandfonds

Die Bündnis 90/Grünen: Wo bleibt die soziale Mietenpolitik für die ganze Stadt, Herr Müller? Während Stadtentwicklungssenator Müller hinsichtlich der steigenden Baugenehmigungszahlen zwar von einem „ermutigenden Signal“ spricht und gleichzeitig warnt, Preise und Mieten würden auch künftig steigen, verurteilen Bündnis 90/Die Grünen die Wohnungspolitik des Senats in Bausch und Bogen.

der LHI Leasing GmbH investiert in den Neubau einer Büro- und DienstleistungsimKatrin Schmidberger, Sprecherin für Mieten und soziale Stadt, und Andreas Otto, mobilie, die ab 15. Dezember Sprecher für Bauen und Wohnen, sagen zum Thema Mietenpolitik: 2012 für 20 Jahre und zwei Die Äußerungen von Stadtentwicklungssenator Michael Müller zeigen erneut, dass der Monate vollständig an die Senat den Ernst der Lage offenbar nicht erkannt hat und nur mangelhaften Mieterschutz beTechnische Universität treibt. Die BerlinerInnen geben durchschnittlich genau, wie die Menschen in München, jetzt Berlin vermietet ist. schon ein Viertel ihres Gehalts für Miete aus, Tendenz ist steigend. Dagegen profitieren von Das Objekt entsteht auf eisteigenden Immobilienpreisen fast nur Immobilienfirmen. Denn nur wenige Berliner Familien nem 4.481 qm großen sind in der Lage, sich ein Eigenheim leisten zu können. Berlin ist und bleibt eine Mieterstadt. Grundstück am Einsteinufer in Charlottenburg. Nach der geplanten Fertigstellung im Dezember 2012 stehen der Mieterin insgesamt 20.472 qm Mietfläche zur Verfügung. Der Kaufpreis der Immobilie liegt um rund 5% unter dem gutachterlich festgestellten Wert. Die Gesamtinvestition in Höhe von 73,7 Mio. Euro wird mit 40,2 Mio. Euro finanziert, Anleger können sich ab 10.000 Euro zzgl. 5% Agio beteiligen. Bis zur geplanten Veräußerung der Fondsimmobilie am 31. März 2024 wird der Fonds plangemäß rd. 15,6% des Fremdkapitals getilgt haben. Auf Basis eines prognostizierten Verkaufs der Fondsimmobilie gegen Ende des 1. Quartals 2024 zum 14,94-fachen der Jahresmiete erhält der Anleger neben den jährlichen Ausschüttungen von prognosegemäß 6% eine kalkulierte Schlussauszahlung in Höhe von rund 93%. Der erwartete Gesamtkapitalrückfluss summiert sich damit vor Steuern auf rund 160,4% des Zeichnungsbetrages.

Das „Bündnis für bezahlbare Mieten“, das Senator Müller mit den landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften vereinbaren will (Siehe dazu auch der Immobilienbrief Berlin Nr. 56), betrifft maximal 270.000 Haushalte und wird nicht ausreichen, um die Preisspirale zu stoppen. Daher ist es absurd, ausschließlich auf die bundesrechtlichen Mieterschutzregeln zu verweisen, während der Senat es versäumt, alle landesrechtlichen Möglichkeiten für eine soziale Mietenpolitik auszuschöpfen. Gerade weil Berlins Bevölkerung wachsen werde und die soziale Spaltung der Stadt sich auch räumlich verschärft, kann der Senat einen angespannten Wohnungsmarkt für das gesamte Stadtgebiet erklären, um drastische Mietsteigerungen auch für MieterInnen privater Wohnungsbaugesellschaften zu begrenzen. Das betrifft insbesondere Neuabschlüsse von Mietverträgen. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen habe Vorschläge für eine Zweckentfremdungsregelung, für die Begrenzung der Umwandlung in Eigentumswohnungen und für die Nutzung des kommunalen Vorkaufsrechtes in Erhaltungsgebieten gemacht. „Doch der rot-schwarze Senat weigert sich oder verzögert“, so die Fraktion. Auch Antworten zur Zukunft des sozialen Wohnungsbaus oder auf Herausforderungen wie die sozialverträgliche Ausgestaltung der energetischen Sanierung bleibe er der Bevölkerung schuldig. „Wir fordern vom Senat deshalb einen Paradigmenwechsel hin zu einer konsequenten Mietenpolitik für die ganze Stadt unter Ausnutzung aller landesrechtlichen Kompetenzen“, heißt es abschließend.

Hervorragende Halbjahresbilanz im Tourismusgewerbe: 5 Mio. Gäste, 11 Mio. Übernachtungen – Kongressgeschäft wächst kräftig Die Berlin Tourismus & Kongress GmbH visitBerlin zieht eine positive Halbjahresbilanz für das Tourismus- und Kongressgeschäft der deutschen Hauptstadt: Von Januar bis Juni 2012 reisten 5.058.677 Besucher (+ 10,8%) nach Berlin, sie übernachteten 11.332.553 Mal (+ 10,9%). Rund ein Viertel am Übernachtungsaufkommen wurde durch Tagungs- und Kongressteilnehmer generiert. Sie nahmen im ersten Halbjahr 2012 an 57.800 Tagungs- und Kongressveranstaltungen (+ 8,1%) teil.


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 9 „Das Wachstum im ersten Halbjahr liegt weit über unseren Erwartungen“, sagt visitBerlin-Geschäftsführer Burkhard Kieker. „Trotz eines im Ausland wirtschaftlich schwierigen Umfelds sind die internationalen Gäste bemerkenswerte Wachstumstreiber in Berlin. Berlins spezielle Attraktion scheint ungebrochen.“ Zweistellige Wachstumsraten bei internationalen Gästezahlen

Fonds-News Für rd. 54 Mio. Euro hat Bouwfonds REIM sechs Parkhäuser in den Niederlanden erworben und wird die Objekte in den geschlossenen Immobilienfonds Bouwfonds Private Dutch Parking Fund I GmbH & Co. KG (Parkhaus-Portfolio Niederlande) einbringen. Der Fonds richtet sich an private Anleger in Deutschland und steht ab sofort zur Zeichnung offen. Alle Objekte werden bereits seit mehreren Jahren bewirtschaftet und befinden sich in zentralen Innenstadtlagen bzw. unmittelbar in den Haupteinkaufsvierteln. Mit dem niederländischen Parkhausbetreiber Q-Park konnten für alle sechs Häuser neue indexierte Mietverträge über 45 Jahre abgeschlossen werden. Die Eckdaten des Fonds: Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 64.300.000 Euro, das Emissionskapital 36.000.000 Euro. Anleger können sich ab 10.000 Euro zzgl. 5% Agio beteiligen. Die prognostizierte Fondslaufzeit liegt bei ca. 11,5 Jahren. Die prognostizierten Auszahlungen betragen 5,75% p.a., der prognostizierte Gesamtkapitalrückfluss 188% vor Steuern.

Berlin weiterhin im Aufwärtstrend: Ein deutliches Wachstum weisen die Zahlen internationaler Besucher auf. Im ersten Halbjahr 2012 reisten 1.822.042 Gäste aus dem Ausland nach Berlin (+ 12,8%). Sie verbrachten 4.646.376 Nächte in der Stadt, was ebenfalls einem Anstieg von 12,8% entspricht. Besonders beliebt war die Metropole in den ersten sechs Monaten dieses Jahres bei Gästen aus Frankreich (+ 19%), Italien (+ 13,6%) und Spanien (+ 6,7%). Die Zuwächse in den europäischen Auslandsmärkten sowie den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China)entsprechen dem Marketingfokus von visitBerlin. Die 781 Beherbergungsbetriebe der Stadt boten insgesamt 125.743 Betten (Stand Juni 2012). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Besucher betrug im ersten halben Jahr 2,2 Tage. Berlins Veranstaltungsorte stark nachgefragt Veranstaltungsorganisatoren setzen auf Berlin und führen immer mehr Tagungen und Kongresse in der Stadt durch. An den 57.800 Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2012 nahmen 4,6 Mio. Personen teil. Das sind 7% mehr als im Vorjahreszeitraum, in absoluten Zahlen 300.000 Gäste. Sie übernachteten 3,1 Mio. Mal in Berlin (+ 3%). „Die noch weiter verstärkte Kongressakquise zahlt sich aus. Berlin ist international auf Platz vier der Städte mit den meisten Verbandskongressen, bei den Medizinkongressen ist Berlin sogar Marktführer“, so Kieker. Eine zentrale Rolle spielen Berlins Tagungshotels: Bei den dort durchgeführten 50.300 Veranstaltungen (+ 8%) wurden rund 2,8 Mio. Teilnehmer (+ 3%) gezählt. Das größte Wachstum verzeichneten die sogenannten Locations – wie bcc (Kongresszentrum am Alexanderplatz), Tempodrom oder Kalkscheune. Dorthin kamen rund 200.000 Teilnehmer mehr als noch im Vorjahr (+20%). Am häufigsten wurden in der Hauptstadt Medizin-Kongresse bzw. -Tagungen durchgeführt (18%), gefolgt von politischen Events (16%) und Veranstaltungen aus dem Bereich „Banken, Handel, Versicherungen“ (14%).

CityCube Berlin: Grundstein für neue Messe- und Kongressarena der Hauptstadt gelegt Der Grundstein zum CityCube Berlin ist gelegt. Jetzt beginnen die Rohbauarbeiten an der neuen Messe-, Kongressund Eventarena der deutschen Hauptstadt. Mit drei Hammerschlägen wurde dafür Anfang August das Startsignal gegeben. Schon in 18 Monaten sollen in der multifunktionalen Halle auf dem Gelände des Berlin ExpoCenter City die ersten Veranstaltungen stattfinden. Die Hammerschläge führten Michael Müller, Grundsteinlegung: (v.l.n.r.) Michael Müller, Raimund Hosch, Volker Giezek; Quelle: Messe Berlin Berlins Senator für Stadtent-


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 10 wicklung und Umwelt, Raimund Hosch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin, und Volker Giezek, Büroinhaber von Code Unique Architekten, Dresden, gemeinsam aus. Damit unterstrichen sie sicht- und hörbar das enge, konstruktive Zusammenwirken an diesem Projekt.

Fonds-News Die ZBI Gruppe hat mit Ankäufen in Berlin das Portfolio des Wohnimmobilienfonds ZBI Professional 6 komplettiert. Der Fonds erwarb im Stadtteil Alt-Hohenschönhausen insgesamt 142 WE sowie eine Gewerbeeinheit. Der Kaufpreis liegt inkl. Sanierung bei 11,85 Mio. Euro. Das Objekt wurde in die Handelsgesellschaft des Fonds eingekauft und ist nahezu voll vermietet. Der Fonds hat damit sein Investitionsvolumen mit über 137 Mio. Euro erfolgreich in 35 Objekte an prosperierenden Standorten angelegt. Etwa 52% des Portfolios befindet sich in Berlin, 34% in den alten Bundesländern und 14% in den neuen Bundesländern.

„Berlin hat sich zu einem der wichtigsten Messestandorte entwickelt. Und das Messegeschäft ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor für Berlin geworden“, unterstrich Müller. „Es ist also eine Investition nicht nur für die Messe, sondern für Berlin insgesamt.“ Einen Meilenstein auf dem weiteren Weg zur Sicherung und Ausbau des Messestandortes Berlin“, nannte Hosch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin , den Bau des CityCube Berlin. „Die Messe Berlin benötigt zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit schon länger dringend weitere Ausstellungsflächen, insbesondere um den Nachfrageüberhang bei internationalen Leitmessen abzubauen und neue Messen auf dem Markt zu platzieren.“ Außerdem werde die multifunktionale Messehalle während der Sanierung des ICC Berlin als Kongressstandort genutzt. Hosch versicherte: „Der Kostenrahmen von 76 Mio. Euro für den Abriss der Deutschlandhalle und den Bau des CityCube Berlin wird eingehalten.“

Mozilla eröffnet 2013 neues Büro in Berlin Die global agierende Non-Profit-Organisation Mozilla wird ab 2013 ein neues Büro in der „Factory“ in der Rheinsberger Straße beziehen. In dem Komplex, der insgesamt aus fünf Gebäuden mit je fünf Stockwerken besteht, wird der Mozilla Stiftung eine Fläche von insgesamt 1.000 qm zur Verfügung stehen. Bereits zuvor hatten sich verschiedene Unternehmen und deutsche Start-ups aus dem Internetumfeld in den Fabrikgebäuden nahe der Berliner Mauergedenkstätte niedergelassen. “Die Macher und Mieter der Factory haben eine ähnliche Motivation wie Mozilla. Wir freuen uns darüber, in der lebhaften Berliner Internetcommunity eine aktivere Rolle zu spielen und dort am offenen Web zu arbeiten, wo neue Trends geschaffen werden“, erklärte Jim Cook, CFO von Mozilla.

Groupon Center Berlin zieht an den Gendarmenmarkt Der Immobilienfonds REALE WERTE 12 der Project Gruppe tätigt die neunte Investition binnen vier Monaten. In Berlin Mitte erwirbt der Einmalanlagefonds Eigentum in der Rungestraße. Hier errichtet Project drei Mehrfamilienhäuser mit ca. 125 Eigentumswohnungen in gehobener Bauweise und Ausstattung. Das Grundstück hat eine Gesamtgröße von 3.905 qm, die geplante Nutzfläche umfasst ca. 11.000 qm. Das Gesamtverkaufsvolumen beläuft sich auf etwa 46 Mio. Euro.

Über 800 Mitarbeitern bieten die neuen Räume des Online-Unternehmens Groupon einen innovativen Arbeitsplatz. Rund 1.000 Arbeitsplätze stehen zur Verfügung. Das Groupon Center Berlin zog in das ehemalige Sat1-Sendezentrum in der Oberwallstraße 6 (am Hausvogteiplatz) zwischen Gendarmenmarkt und Spree. Das Groupon Center wird künftig das operative Groupon-Geschehen in über 35 Ländern leiten, der juristische Hauptsitz bleibt allerdings Schaffhausen in der Schweiz. Bereits vor dem Umzug galt Berlin als größter Groupon-Standort neben Chicago, die verschiedenen Mitarbeiter und Abteilungen waren allerdings auf vier feste (Rosenstraße, Schönhauser Allee, Saarbrücker Straße, Klosterstraße) und übergangsweise in drei weitere Büros verteilt. Nun finden alle Mitarbeiter unter einem Dach Platz. Die Wahl des Standorts fiel Dr. Jens Hutzschenreuter, CEO von Groupon Dach nicht schwer: „Die Hauptstadt bietet ein inspirierendes Umfeld für kreative Ideen, hier werden Innovationen vorangetrieben. Keine andere europäische Stadt hat eine vergleichbare Konzentration an talentierten Programmierern, Entwicklern und Internetgründern – hier mischt sich kreativer Gründergeist mit technischem Know-how und Innovationskraft. Kurzum: Berlin bietet den idealen Nährboden für eine expandierende, lebendige Startup-Kultur“, so der Zentraleuropa-Chef.


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 11

FREO errichtet neuen Sitz der DGUV in Berlin Eine der letzten Brachen des Entwicklungsgebiets Hauptstadt Berlin wird bebaut – Der Projektentwickler FREO wird den neuen Sitz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) in Berlin errichten. Die DGUV ist der Spitzenverband der gewerblichen BerufsgenossenWeitere Deals schaften und Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand. Der Bauantrag wurde bereits eingeAkelius Berlin GmbH, das reicht, Baubeginn wird voraussichtlich noch im deutsche TochterunternehNovember dieses Jahres sein. Bis Mitte 2014 wird men der schwedischen Ake- ein 7-geschossiger Neubau mit ca. 10.600 qm lius Fastigheter AB, und Bruttogeschossfläche vis-à-vis des zukünftigen Benson Elliot Capital Mana- Gesundheitsministeriums an der Ecke Französigement (”Benson Elliot”), der sche Straße / Glinkastraße entstehen. Auf dem aus Großbritannien agieren- Grundstück, das die FREO Anfang 2012 von der de Private Equity Immobilien- Infinorsa erworben hat, wird derzeit noch ein geNeuer Sitz der DGU, fondsmanager, geben den bührenpflichtiger Parkplatz betrieben. Eine der Grüntuch Ernst Architekten Vollzug einer Berliner Immo- letzten Brachen der städtebaulichen Entwicklungsbilientransaktion bekannt. Die maßnahme Hauptstadt Berlin im Umfeld von Komischer Oper, diverser Ministerien und des Objekte waren Teil des SilBoulevards Unter den Linden wird damit bald der Vergangenheit angehören. vertower Wohn-Portfolios Das geplante Gebäude, das nach dem höchsten Standard der Deutschen Gesellschaft welches Benson Elliot im für Nachhaltiges Bauen (DGNB) in Gold zertifiziert wird, bietet Büro- und Tagungsräume soSeptember 2010 für 36,7 wie eine eingeschossige Tiefgarage. Entworfen wurde das Projekt von Grüntuch Ernst ArchiMio. Euro in einem Joint Ventekten aus Berlin, den Bauauftrag hat Ed. Züblin AG erhalten. Projektentwicklung und Ankauf ture mit Hirling Capital Indurch FREO wurden von Colliers International, Berlin begleitet. vestment Services GmbH erworben hatte.

Commerzbank-Stiftungszentrum eröffnet neues Büro in Berlin Der britische Luxus-Lederwarenanbieter Mulberry mietet rd. 315 qm Verkaufsfläche am Kurfürstendamm 184 von einem Privatinvestor über Jones Lang LaSalle.

BNP Paribas Real Estate vermittelte in den vergangenen Wochen insgesamt gut 5.800 qm Logistikfläche in Berlin: Die M+A Logistik GmbH mietet über 3.300 qm Logistik- und Bürofläche in Reinickendorf, Wittestraße 46-48 von einer Objektgesellschaft aus Norddeutschland. Das ev. Johannesstift Berlin mietet insgesamt 2.500 qm Lager- und Verkaufsfläche Am Oberhafen 12-20 in Spandau von einem überregionalen Bürobedarfshändler.

Das Stiftungszentrum der Commerzbank eröffnete am 1. August ein neues Büro in Berlin. Leiter des Stiftungsbüros in der Hauptstadt ist Ralf Suermann. Der studierte Musikwissenschaftler kam 1999 zur Dresdner Bank, heute Commerzbank. Zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben als Mitglied des Vorstands der Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler und als geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank übernimmt er die Funktion eines Ansprechpartners auf Politik- und Verbandsebene für die übergreifenden Themen, die die im Commerzbank-Stiftungszentrum zusammengefassten Stiftungen betreffen. Ebenso steht Ralf Suermann Künstlern und Projektinitiatoren zur Verfügung, die Kontakt zu einer der Stiftungen im Stiftungszentrum aufnehmen wollen. Die Räumlichkeiten des neuen Büros befinden sich im Haus der Commerzbank am Pariser Platz 1.

Wohnen am Campus: Studentendorf mit 380 Plätzen entsteht in Adlershof Der Kaufvertrag wurde am 15. August 2012 unterzeichnet Am 15. August 2012 unterzeichnete die Studentendorf Adlershof GmbH, eine Joint-VentureGesellschaft der s-inn Beteiligungen GmbH und der Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee, den Kaufvertrag mit der Adlershof Projekt GmbH, die als Treuhänder des Landes Berlin die Grundstücke in Adlershof vermarktet. Geplant ist die Errichtung eines Studentendorfes mit etwa 380 Plätzen im Areal Wohnen am Campus. Damit wird erstmals studentischer Wohnraum in unmittelbarer Nähe zu den sechs naturwissenschaftlichen Instituten der Humboldt-Universität entstehen.


Nr. 57, 33. KW, 17.08.2012, Seite 12 Im neuen Quartier Wohnen am Campus entstehen bis 2015 insgesamt 1.000 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau und als Townhouses. Attraktives Wohnen ist somit für Singles, Familien mit Kindern und Senioren möglich - das Studentendorf ergänzt diese Angebotsvielfalt.

News Der VGF Verband Geschlossene Fonds e.V. hat zwei neue Mitglieder in seinen Reihen. Zum 1.7.2012 sind die FLEX Fonds Capital AG und die Paribus Capital GmbH dem Verband beigetreten. Der Verband zählt damit insgesamt 61 Mitglieder, von denen 41 Vollmitglieder und 20 Fördermitglieder sind.

Impressum Research Medien AG Rheda-Wiedenbrück, T: 05242-901250 F: 05242-901251 info@rohmert.de www.rohmert-medien.de Chefredaktion: Karin Krentz (V.i.S.d.P.) Redaktion: Marion Götza Immobilienaktien: Hans Christoph Ries Hrsg.: Werner Rohmert Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18, 33378 Rheda-Wiedenbrück Vorstand: Werner Rohmert

Auf dem 10.900 qm großen Grundstück an der Abram-Joffe-Straße / Ecke Karl-Ziegler-Straße entsteht bis Oktober 2014 ein drei- bis viergeschossiger Gebäudekomplex. Das Investitionsvolumen beträgt 22 Mio. Euro. Die Wohnungstypen verfügen jeweils über etwa 20 qm Wohnfläche, sind voll ausgestattet und werden den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht: Neben Ein-Zimmer-Apartments sind auch WG-geeignete Mehr-Zimmer-Wohnungen geplant. Darüber hinaus werden Wohnlandschaften mit gemeinschaftlich genutzten Bereichen wie Küche und Bad realisiert. Bei Bedarf können diese mit geringem Aufwand in Einzelapartments umgewandelt werden. Die Monatsmieten belaufen sich auf etwa 340 Euro brutto. Der Baubeginn ist für Ende 2012 geplant.

Firmen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Adlershof Projekt GmbH (11), Akelius Berlin GmbH (11), Aktiv Schuh (6), Amt für Statistik Berlin Brandenburg (7), Awobag Allgemeine Wohnungs- und Beteiligungs-AG (5), BBU e.V. (6,7,8), Benson Elliot Capital Management (11), Berlin Tourismus & Kongress GmbH (8), Berlinovo Immobilien Gesellschaft (3,5), Bershka (4), BMF (3,5), BNPPRE (11), Bouwfonds REIM (9), Bunte (7), BVVG (3,4,5), Cinque Moda (4), Code Unique Architekten (10), Colliers (11), Comfort (5), Commerzbank (11), Cushman & Wakefield (2), Daimler (7), Deka Immobilien (7), Deutsche Post (5), Deutsche Wohnen (5), DGNB (6,11), DGUV (11), Dr. Klein & Co. AG (2), Dresdner Bank (11), DTZ (5), Ed Züblin AG (11), Engel & Wollschlaeger (5), Europace AG (2), ev. Johannesstift Berlin (11), Filippa K. (4), Flex Fonds Capital AG (13), Flughafen Berlin Brandenburg GmbH (3), Focus (7), Fraport (3), FREO (11), Gant (4), Genossenschaft Studentendorf Schlachtensee (11), Groupon (10), Grüntuch Ernst Architekten (11), Guess (4), Guter Rat (7), High Gain House Investments GmbH (4), Hirling Capital Investment Services GmbH (11), Hochtief (7), Hoga Hospitality (2), Hubert Burda Media (7), Humboldt-Universität (11), Hypoport AG (2), Infinorsa (11), Jones Lang LaSalle (11), Joop (4), Jürgen Ponto Stiftung (11), Krinès (4), Landesbank Berlin (5), LHI Leasing (8), M+A Logistik GmbH (11), Marc by Marc Jacobs (4), Marc Cain (4), Massimo Dutti (4), Mavi (4), Max & Co. (4), Medea GmbH (5,6), Mercedes Benz (7), Messe Berlin (10), Miss Sixty (4), Mozilla (10), Mulberry (11), P&C (4), Paribus Capital AG (13), Plattform (5), Project Gruppe (10), Q-Park (9), Redevco (6), Rewe (5), Sat1 (10), Saturn (4), SEB Asset Management (7), s-inn Beteiligungen GmbH (11), StarNet One (7), Stiwa Hotel Valuation & Consulting (2), Strellson (4), Studentendorf Adlershof GmbH (11),SupperIllu (7), Technische Universität Berlin (8), TK Maxx (6), Toga Hospitality (2), Toys "R" us (4), TV Barnim eV. (4), Valad Europe (5), Vapiano (6), Verlagsgruppe Berlin (7), VGF (12), visit Berlin (8), Woolworth (12), Wormland (4), Zara (4), ZBI Gruppe (10).

Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz). Bank: KSK Wiedenbrück (BLZ 478 535 20) Kto.-Nr.: 53 207 Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder

Personen, die in der „Immobilienbrief Berlin“ genannt werden: Amann, Horst (3);

Cook, Jim (10); Dimon, James (3); Giezek, Volker (9,10); Hosch, Raimund (9,10); Hutzschenreuter Dr., Jens (10); Jain, Anshu (3); Kern, Maren (6,7); Kieker, Burkhard (9); Körtgen, Manfred (3); Lompscher, Katrin (1); Müller, Michael (5,6,7,8,9); Niemayer, Matthias (2); Otto, Andreas (8); Schmidberger, Katrin (8); Strauß, Bärbel (2); Suermann, Ralf (11); Trampe, Hans Peter (2,3).


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