Der handelsimmobilien report nr 183

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Liebe Leser, in groben Zügen hat der Karstadt-Aufsichtsrat vergangene Woche umrissen, was auf die Mitarbeiter des Essener Warenhausunternehmens kurzfristig zukommt: 6 Standorte sollen 2015 aufgegeben werden - darunter die beiden Pilotläden K-Town, die unter Ägide des früheren Eigners Nicolas Berggruen gestartet waren. Nachdem die Spekulation über 23 Schließungen seit Monaten wie ein Damokles-Schwert über Karstadt hängt, wirken die jüngsten Beschlüsse schon fast moderat. Dass aber noch mehr kommt, hat der neue Karstadt-CEO Stephan Fanderl in einem Interview bereits durchblicken lassen: Bei 8 bis 10 Filialen sollen mit den Vermietern neue Nutzungsmöglichkeiten ausgelotet oder geprüft werden, ob Karstadt früher aus den Mietverträgen herauskommt. Womöglich setzt der neue Karstadt-Eigentümer René Benko darauf, seine Sanierungsstrategie in kleinen Dosen zu verabreichen, zumal das Geld für größere Schließungen nicht vorhanden ist. Seine Reserven benötigt das Warenhausunternehmen für das wichtige Weihnachtsgeschäft. Als Eigentümer und Vermieter von über 20 Karstadt-Häusern hat auch Benkos Signa-Gruppe großes Interesse an einem erfolgreichen Verlauf. Interessant ist, dass sich unter den geplanten Schließungen die Stuttgarter Karstadt-Filiale befindet, die der Signa-Gruppe gehört. Bereits im Oktober 2013 war durchgesickert, dass für die Immobilie womöglich ein zahlungskräftigerer Mieter bei der Hand sei und Karstadt raus gedrängt werden solle. Auch die beiden K-Town-Filialen gehören Signa. Als Eigentümer des operativen Karstadt-Geschäfts kann Benko solche Häuser nun durch Schließung frei setzen. Ansonsten sagt das vorgelegte Drei-Säulen-Konzept zur „Sanierung und Restrukturierung“ wenig über die Zukunft von Karstadt als WarenhausKonzern: Ertragssteigerungen, Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung von Personal– und Sachkosten sowie strukturelle Maßnahmen zur Rentabilitätsverbesserung des Filialportfolios - das sind die üblichen Schlagworte einer vom Controlling bestimmten Sanierungspolitik. Interessanter ist es, welche Zukunftskonzepte fürs Warenhaus aufgelegt werden. Mit vielen Vorschusslorbeeren als einer der „profundesten Kenner der deutschen Handelslandschaft“ (Signa-Retail-Chef Wolfram Keil) geht Karstadt-Chef Fanderl an die Arbeit. Allerdings war der Sohn eines Edeka-Kaufmanns in seiner Karriere vor allem im Lebensmittelhandel unterwegs. Auch wenn diese Branche eine gute Entwicklung verzeichnet, so erfordert die Sanierung eines Warenhauses ein ganz anderes Know-how. Denn viele Beispiele zeigen eins: Handel ist nicht gleich Handel. Mit Blick auf die vielen Karstadt-Mitarbeiter ist jedoch zu wünschen, dass Fanderl genügend Gespür für die Besonderheiten des Warenhausgeschäfts aufbringt und die richtige Strategie auflegt. Und vor allem ist zu hoffen, dass der neue Eigentümer René Benko nicht nur ein erfolgreicher Immobilien-Investor ist, sondern auch am Erfolg von Karstadt als Warenhaus-Betreiber ein Interesse hat. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Nr. 183 vom 31.10.2014 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

1

Fachmarktimmobilien: Langfristig vorhersehbare Renditen

2

Mapic Vorschau: Einkaufen allein ist schon lange nicht mehr genug

6

Neuausrichtung: Weserpark sendet und verkauft auf allen Kanälen

8

CoRE-Handelsimmobilientag: Online 10 und Offline gehören heute zur Realität 12 Expansionsstrategie: Nahversorger lebhaft - Elektrobranche nachdenklich

Vermietungen: Impulse durch Neuent- 14 wicklungen und Revitalisierungen Kaufkraft: Bulgaren haben nur 10% der Kaufkraft Norwegens

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Metro: Trendwende beim flächenberei- 18 nigten Umsatz Douglas: Christ an Investor 3i verkauft 19 19 Impressum

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Cities & Center & Developments

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Marktbericht Abwärtstrend beim Konsumklima gestoppt

Eröffnung des neuen Weserparks: Aufenthaltsqualität ist heute ein „Muss“

Foto: MEC

Fachmarktimmobilien

Investoren schätzen langfristig vorhersehbare Renditen Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Fachmarktimmobilien mit ihrer einfachen Bauweise und der kostengünstigen Lage an der Peripherie gewinnen auch bei sicherheitsorientierten Investoren an Bedeutung. Und der großflächige Einzelhandel rüstet sich gegen die Online-Konkurrenz und rückt näher an die Kunden heran, um seine Marktposition zu verteidigen. Das waren Themen, mit denen sich der 6. Fachmarktimmobilien-Kongress 2014 befasste. Im Zeitraffer lässt sich die Lage auf dem Handelsimmobilienmarkt so beschreiben: Unter den aktuellen Zielmärkten des globalen Kapitals steht Deutschland hinter den klassischen Immobilienmärkten USA und Großbritannien auf Platz 3. Weltweit erreicht der Markt für Retail Assets einen Anteil von etwa 25% am Transaktionsvolumen mit Gewerbeimmobilien. Und in Europa ist lediglich Deutschland wieder da angekommen, wo das Land vor Ausbruch der Finanzmarktkrise stand, wie Jörg Ritter, Mitglied im Management Board von JLL Deutschland beim Fachmarktimmobilien Kongress in Wiesbaden berichtet. Nach seiner Einschätzung wird 2014 das stärkste Jahr seit Ausbruch der globalen Krise. In diesem Marktumfeld haben auch die Fachmarktprodukte ungeachtet ihrer bescheidenen Bausubstanz und Architektur einen festen Platz in der Anlagestrategie der internationalen Investoren gefunden - auch bei den auf Sicherheit getrimmten Pensionsfonds und Versicherungen. Laut Ritter wurde in den ersten 3 Quartalen 2014 mit 3,3 Mrd. Euro bereits mehr Kapital in Fachmarktprodukte - wie Fachmarktzentren, Fachmärkte, Nahversorgungszentren, SB-Warenhäuser, Verbraucher- und Supermärkte sowie Discounter - investiert als im gesamten Jahr 2013 (2,9 Mrd. Euro). Dabei spielen Portfolio-Käufe und mehr Investitionen in „value-add“ Immobilien eine größere Rolle. Da laut Ritter noch viele Deals in der Pipeline sind, rechnet er 2014 mit einem beachtlichen Transaktionsvolumen mit Handelsimmobilien im allgemeinen und mit Fachmarktprodukten im besonderen. Auch 2015 sieht er den Transaktionsmarkt für diese Anlageklasse in guter Verfassung. Wie internationale Investoren das Segment sehen, erklärte Nick Redmond, Chief Risk

Die Stimmung bei den Bundesbürgern ist im Oktober wieder leicht gestiegen. Der Index des Konsumklimas hat seinen Abwärtstrend damit vorerst gestoppt. Für November prognostiziert der Gesamtindikator 8,5 Punkte nach revidiert 8,4 Punkten im Oktober. Die Teilindikatoren Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung legten wieder etwas zu, während sich die Konjunkturerwartung kaum verändert. Damit zeigten sich die deutschen Verbraucher im Oktober offenbar weniger beeindruckt von der anhaltend angespannten geopolitischen Lage und der damit einhergehenden konjunkturellen Abkühlung als noch im Monat September, als die Konjunkturerwartung drastisch sank. Sowohl die Einkommensaussichten als auch die Konsumneigung legen nach zuletzt moderaten Rückgängen wieder zu und behaupten ihr ohnehin sehr gutes Niveau. Die Konjunkturerwartung stoppt ihren Absturz und zeigt sich gegenüber September nahezu unverändert.

Deals Pinneberg: Die Tedi GmbH & Co.KG hat ca. 437 qm am Fahltskamp 6 in Pinneberg gemietet. Der Eurodiscounter wurde im Oktober 2014 eröffnet. Vermieter ist ein privater Eigentümer. Engel & Völkers Commercial Hamburg vermittelte.


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Cities & Center & Developments Officer bei der irischen Fondsgesellschaft Greenman Investments: Greenmans Investoren aus dem Bereich Pensionsfonds suchten die langfristig vorhersehbare Rendite ähnlich wie bei Wertpapieren. Dafür sorgen bei Fachmarktprodukten die bonitätsstarken Mieter aus dem Lebensmittelhandel mit ihren Mietverträgen über 15 Jahre und mehr. Diese Branche ist auch relativ unbeschadet durch die Finanzmarktkrise gekommen, ist also relativ konjunkturresistent. Weil es für diese Investoren zudem wichtig ist, dass die Immobilien auch nach 10 Jahren noch ihren Wert haben, hat Greenman eine Dependence in Berlin eröffnet, um sich auch um das Asset Management zu kümmern. Denn auch bei den Immobilien gilt die Händlerweisheit: „All retail is local“. Wichtig ist den „Global Playern“, das wurde bei der Tagung deutlich, die im internationalen Vergleich stabile deutsche Wirtschaft. Das gilt nicht nur für Investoren, sondern auch für die internationalen Einzelhändler, die hier bevorzugt expandieren, wie André Pleines, Geschäftsleiter Expansion der in 16 Ländern aktiven Takko Holding betont: „Deutschland ist mit Abstand das stabilste Land.“ Mit Blick auf das restriktive deutsche Planungsrecht, das den Neubau von Fachmärkten verzögert oder manchmal auch ganz verhindert, kritisiert er, dass die Expansion hierzulande sehr aufwendig ist. Die Stärken des hiesigen Handelsimmobilienmarktes, der von seiner homogenen Kaufkraftverteilung profitiert, müssen den Investoren aber erst erklärt werden, wie Christian Freundl, Director Asset Management Germany bei Invesco Real Estate, weiß: „Wie erkläre ich einem Asiaten, dass er auch in einer kleinen Stadt investieren kann?“

Acrest

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Deals Stuttgart: Union Investment Real Estate hat sich in Stuttgart das Büround Geschäftshaus „Century“ mit 7 400 qm Mietfläche mitten in der Innenstadt erworben. Verkäufer ist die Bülow AG, von der Union Investment 2012 bereits das angrenzende neue Büround Geschäftshauses Bülow Carrée erworben hatte. Das historische Objekt hat durch eine umfassende Sanierung und Erweiterung Neubauniveau erreicht und ist zu 100% vermietet. Das „Century“ bietet rd. 3 300 qm Einzelhandels- und rd. 1 500 qm Büro- und Lagerfläche sowie ein Kino mit rund 2.600 qm.

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Cities & Center & Developments Auch er bestätigt, dass die Investoren primär auf Langfristigkeit und Sicherheit setzen. Dass es für internationale Anleger unabdingbar ist, sich an die deutschen Gegebenheiten anzupassen, machte Thilo Wagner, Director of Investment Germany bei TIAA Henderson Real Estate, deutlich: Viele wollten bevorzugt in große Objekte investieren. Das kann so weit gehen, dass sie sich für eine deutliche Flächenvergrößerung aussprechen. „Wir müssen dann oft bremsen, denn die Objekte müssen zu den Märkten passen.“ Mit Blick auf den hohen Gastronomie-Anteil von 25% in britischen Fachmarktzentren empfiehlt Wagner den hiesigen Betreibern aber, hier nachzulegen. Da der Investor die Rendite meist beim Ankauf verdient, wie Manfred Kühl, CEO der Holland Immo Group, sagt, die Preise hierzulande angesichts des Nachfrageüberhangs aber z. T. schon sportliche Niveaus Fachmarktimmobilien-Kongress in Wiesbaden Foto: M. Richter erreicht haben, stellte Angelus Bernreuther, Leiter Standortforschung bei der BBE Handelsberatung, die Frage in den Raum, ob 2015 mit einer Überhitzung zu rechnen sei? Mit Blick auf das sicherheitsbewusste Anlageverhalten, den hohen Eigenkapitalanteil und die Forderung der Banken, ungeachtet ihres Anlagedrucks, etwa bei Krediten für Revitalisierungsprojekte gründliche Prüfungen zu verlangen, erwarten die Experten keine Blase.

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Unternehmens News Aquis Plaza in Aachen feiert Richtfest Im Mai 2013 hatten die Projektpartner ECE und Strabag Real Estate den ersten Spatenstich für das 290-Mio. Euro teure Projekt Aquis Plaza in Aachen gesetzt. Jetzt wird Richtfest gefeiert. Geplant sind ca. 130 Fachgeschäfte auf 3 Ebenen und ca. 29 200 qm Verkaufsfläche. Im Einzugsgebiet, dem Dreiländer-Eck Deutschland, Belgien und Niederlande, leben etwa 1,2 Mio. Menschen. Laut ECE sind mehr als 75% der Ladenflächen an nationale und internationale Konzepte vergeben - darunter auch einige, die erstmals in Aachen sind, wie Reserved und Sport Scheck mit 2 000 qm der größte

Der Kunde muss zum Einkaufen nicht mehr in den Laden In Deutschland seien inzwischen aber Spitzenpreise erreicht worden, die nicht überschritten werden sollten, konkretisiert Wagner die Einschätzung, da auch die Mieten nicht beliebig erhöht werden könnten. Für Projektentwickler wie die HBB GmbH aus Hamburg bietet die große Nachfrage derzeit die günstige Chance, neue Objekte und Bestandsimmobilien zu verkaufen, wie Reinhard Mussehl, Projektentwicklung Retail, berichtet. Probleme der Branche sind die hohen Baukosten, das restriktive Planungsrecht und die verhaltene Mieternachfrage in einigen Handelsbranchen, die sich mit Blick auf die Online-Konkurrenz neu ausrichten.

Einzelhandel setzt auf kleinere und größere Flächen Die Expansion der internationalen Handelskonzepte auf dem deutschen Markt und die Tatsache, dass immer mehr Hersteller auch einen eigenen Einzelhandel aufbauen, hält zwar die Nachfrage nach Flächen in den Großstädten hoch, doch machte Prof. Dirk Morschett von der Schweizer Universität Fribourg, klar, dass der Online-Handel in Deutschland bis 2025 einen Umsatz von 70 bis 90 Mrd. Euro oder 14 bis 17% erreichen wird. Da dieser Umsatz dem stationären Geschäft verloren geht, werden sich die Läden verändern: Sie werden kleiner, und, bei einer Click & Collect-Strategie wird der Verkaufsraum mehr oder weniger zur Logistikfläche mit Abholstation. Der Handel muss es nach Morschetts Worten schaffen, „zum Erlebnis für den Kunden zu werden, denn der muss heute zum Einkaufen nicht mehr in den Laden gehen“.

Sportanbieter der Region. Weitere bekannte Labels sind G-Star, Vero Moda oder auch Olymp, Jack & Jones, Only, Thomas Sabo oder Rituals. Aber auch regional erfolgreiche Händler wie die Parfümerie Becker aus Neuss sind vertreten. Zudem gibt es einen ReweSupermarkt und einen dm Drogerie Markt für die Nahversorgung. Auch die Gastronomie (z.B. mit Food Court) spielt eine zentrale Rolle. Größter Mieter ist Saturn.


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Cities & Center & Developments Neben ihrem Online-Handel in Kooperation mit der Otto Group will die HeimwerkerKette Hagebau im Zuge des Strukturwandels näher an die Kunden heranrücken. Dafür hat sie den Baumarkt-Nahversorger „Werkers Welt“ konzipiert, der mit 800 bis 1 500 qm auskommt und sich an frequenzstarken Standorten in Ballungszentren mit 7 000 bis 12 000 Einwohnern im Umfeld oder in Nahversorgungszentren ansiedelt. Auch Herwig Eggerstedt, geschäftsführender Gesellschafter des FranchiseUnternehmens Das Futterhaus, das sich traditionell in klassischen Fachmarktlagen ansiedelt, sucht mit kleineren Läden (400 bis 600 qm) die Nähe zum Kunden und mit Eigenmarken die Abgrenzung zur Konkurrenz. Eine Antwort auf den Online-Handel ist für Eggerstedt die Betonung von Dienstleistungen, die das Internet nicht bieten kann, wie beispielsweise das Waschen von Hunden. Die im Schuhhandel beheimatete Genossenschaft ANWR Group (Quick Schuh, Garant, Goldkrone, Rexor) will nach Übernahme von Schuh Mücke, künftig auch mit diesem Großflächenkonzept expandieren. Der Inhaber Thomas Mücke bleibt im Geschäft, wie Volker Gromer, Geschäftsleiter von Quick Schuh, berichtet. Mit 80 000 Artikeln auf der Verkaufsfläche gilt Mücke als „stationäre Variante“ zum OnlineHandel. Michael Röther, Geschäftsführer der Modepark Röther GmbH, geht mit seinem großflächigen Modegeschäften (ca. 4 000 qm) in die Mittelstädte, die unter der Erosion des Facheinzelhandels leiden, um die Versorgungslücken zu schließen. Bei der Größe der Modemärkte braucht Röther ein Einzugsgebiet mit 100 000 Einwohnern.

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Deals Berlin: Ob als einzigartige Erinnerung oder originelles Geschenk: 3DFiguren liegen derzeit voll im Trend. Für die Besucher des Freizeit- und Einkaufszentrums Alexa am Berliner Alexanderplatz wird der Druck eines dreidimensionalen Modells nun so leicht wie nie. Am 1. November 2014 eröffnen 3 junge Berliner mit 3DyourBody auf einer Mietfläche von 233 qm einen Flagship-Store im Erdgeschoss des Shopping-Centers. Kunden können sich in dem Store einscannen lassen und halten nur kurze Zeit später ihren Doppelgänger in 3D als Miniatur in den Händen.

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Cities & Center & Developments Bei der Mode-Kette Takko, die sich durch mehr „Fashion“ und eigenes Design zu bezahlbaren Preisen vom Wettbewerb abgrenzen will, liegt das Konzept für den OnlineShop laut Geschäftsleiter Pleines seit 2 Jahren in der Schublade, da derzeit mit Blick auf die Retouren niemand damit Geld verdiene. Für Susanne Klaußner, Vorstandsvorsitzende der GRR AG, die auf Fachmärkte und Fachmarktzentren mit Schwerpunkt Lebensmittel spezialisiert ist, sind auch Mieter wie Takko ideal, da sie in einer Preiskategorie unterwegs sind, in der die Online-Konkurrenz keinen Sinn macht. Mit ihrem „Supermarkt des Handwerkers“ bietet die GC-Gruppe ein Nachnutzungskonzept für Aldi- und Lidl-Discounter, die nach den Worten von Peter Bergmann, Leiter Immobilienmanagement, „schon gut abgeschrieben sind“. Ideal sind Fachmärkte mit 600 bis 800 qm, möglichst in der Innenstadt, in denen Handwerker Artikel, die sie vergessen haben, abholen können. Solche Nachnutzer sind auch für Einzelhändler wie dm Drogerie Markt interessant, wie Bereichsleiter Expansion, Martin Konradi, in der Diskussionsrunde über die Anpassung von Handelskonzepten unter Leitung von Uwe Seidel, Geschäftsführer von Lademann & Partner, berichtet. Trotz der über 1 600 Filialen sieht er hierzulande noch weiße Flecken. Den Online-Handel mit amazon.de hat dm wieder abgebrochen, da das Geschäft nicht profitabel war.

Mapic-Vorschau: Retailtainment

Einkaufen allein ist schon lange nicht mehr genug Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Mit den Shopping-Center Entwicklern und Center-Betreibern im Fokus setzt die Internationale Messe für Handelsimmobilien, Mapic vom 19. bis 21. November in Cannes, auch 2014 darauf, reales Einkaufen gegen den nüchternen Online-Kauf abzugrenzen und aufzuwerten. Das Schlagwort heißt „Retailtainment“ - Einkaufen und Unterhaltung in einem. Als Glanzpunkte bietet die Messe Shopping-Center der Superlative, die in punkto Unterhaltung ganz neue Maßstäbe setzen. Als innovativstes Projekt präsentiert der US-Entwickler Triple Five (Foto: Triple Five) im Palais des Festivals in Cannes seinen American Dream, ein ShoppingCenter mit 720 000 qm Fläche, 5 Meilen von Manhattan entfernt. Der „USShopping-Center-Traum“ bietet nicht nur 400 Shops, sondern für eine ausgiebige Unterhaltung der potenziellen Käufer einen Ski-Hang, eine künstliche Eisbahn, einen Kino-Komplex, einen Lego-Park und viele Restaurants. Dass diese Mall die größte der Welt sein wird, versteht sich von selbst. Aber auch die Chinesen setzen auf Superlative, etwa mit dem neuen Jihua Park Changchun Project, dessen Fertigstellung 2015 geplant ist. Auf 230 000 qm gibt es neben Läden auch ein großes Sport Center für Aktivitäten wie Skifahren, Skydiving,

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Unternehmens News Richtfest beim Forum Hanau Auf dem Freiheitsplatz in Hanau nimmt ein beeindruckendes, neues Quar-

tier Gestalt an: Der Rohbau für das Einkaufs- und Kulturzentrum Forum Hanau ist fertig. Gemeinsam mit Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und rd. 500 Gästen feierte die Hamburger HBB GmbH als Bauherrin das Richtfest. Das Forum Hanau bildet den bedeutenden Bestandteil des innerstädtischen Entwicklungsprojekts, bei dem der größte Platz Hanaus neu- und umgestaltet wird. Im „Forum Hanau“. vereinen sich Einkaufsund Kulturerlebnis. Das Ensemble mit seinen 5 Gebäudekörpern besteht zum einen aus einem Einkaufszentrum mit rd. 22 500 qm Vkfl. auf 3 Ebenen und etwa 500 Stellplätzen. Zum anderen konzentrieren sich hier mit der Stadtbibliothek, dem Stadtarchiv, dem Medienzentrum, dem Hanauer Geschichtsverein und der Wetterauischen Gesellschaft 5 wichtige kulturelle Einrichtungen über 7 000 qm. Im September 2015 sollen alle Gebäude eröffnet werden. Gut 85% der Flächen sind vermietet. Die HBB wird das Objekt managen.


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Cities & Center & Developments Klettern und Surfen. Zudem gibt es Hotels und ein Wellness-Center. Beim Gros der Projekte, die auf der Mapic vorgestellt werden, geht es aber auch ein wenig kleiner. Bereits seit einigen Jahren sucht die Handelsimmobilien-Szene als Antwort auf den wachsenden Online-Handel nach intelligenten Wegen, die Konsumenten zum „realen“ Einkaufen zu motivieren. Das geschieht vor allem durch einen Zusatznutzen, den die virtuelle Welt nicht bieten kann. So muss beim Leitthema „Retailtainment“ nach den Worten von Mapic-Direktorin Nathalie Depetro heute das Thema Vergnügen am Point of Sale großgeschrieben werden. Inzwischen nimmt das Konzept Retailtainment, bei dem Geschäft mit Freizeit kombiniert wird, in der Handels-Szene immer breiteren Raum ein und steht deshalb bei der Messe im Blickpunkt. So finden sich auch Anbieter aus der Unterhaltungsindustrie unter den Ausstellern. Da sich die Kunden beim „unterhaltsamen Einkaufen“ längere Zeit im ShoppingCenter aufhalten, wird auch das Thema „Unterhaltung für Kinder“ und die Frage, welche Ansprüche die kleinen Kunden haben, immer wichtiger. Zu den zeitgemäßen Angeboten gehören nach Ansicht des Messeveranstalters Spielplätze, aber auch Räume zum Erholen oder zum Lernen wie Workshops, spezielle Veranstaltungen oder digitale Spiele. Darüber hinaus kommt auch der Digitalisierung der Verkaufsräume wachsende Bedeutung zu, um die Neugier und die Ansprüche der jungen Kunden zu decken. Dass heute zudem die Innenarchitektur des Einkaufszentrums, Events, Bereiche zum Erholen und die Warenpräsentation besonders wichtig sind, liegt auf der Hand. Für

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Unternehmens News Berlin: Die DVI Deutsche Verwaltungsgesellschaft für Immobilien mbH will das Rathaus Center Pankow im gleichnamigen Berliner Bezirk um mehr als 5000 qm vergrößern. Genau 15 Jahre nach seiner Eröffnung im Oktober 1999 teilt der Dürener Shopping-Center-Spezialist mit, dass er das Einkaufszentrum von heute 24 500 qm auf knapp 30 000 qm erweitern möchte. Damit würde das „Rathaus Center Pankow“ zum größten Shopping-Center des einwohnerstärksten Berliner Bezirkes mit seinen mehr als 370 000 Menschen werden.

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Cities & Center & Developments Shopping-Center ist es entscheidend, eine Markenpersönlichkeit zu entwickeln. Aktuelle Projekte, die für das neuzeitliche Retailtainment stehen, sind etwa das „Polygone Riviera“, das der mfi-Großaktonär Unibail Rodamco und der französische Entwickler Socri als erste Lifestyle Mall Frankreichs an der Riviera entwickeln. Auf 75 000 qm bietet das offene Center eine „reale Reise“ durch Kunst, Einkaufen und viele Freizeitangebote. Ein anderes Beispiel ist „The Smart Gallery“ in der für ihr LuxusShopping bekannten italienischen Region Tuscan Valdarno. In dem von Arcoretail auf der Messe präsentierten Outlet geht es nicht darum, nur zu verkaufen, sondern die Ware zu präsentieren, die Kunden zu informieren und Emotionen zu wecken. Das neue Format soll den Wert der Handwerkskunst und des italienischen Designs in den Fokus rücken. Das Outlet Center bietet 30 Marken zu sehr wettbewerbsfähigen Preisen. In der Größenordnung des „American Dreams“ bewegt sich der „Place Vendome“ mit seinen 800 000 qm in Quatar, der allerdings ein Mischobjekt ist. Neben den 400 Shops, die auch Luxusmarken anbieten, gibt es in dem Projekt von United Developers 2 Fünf-Sterne-Hotels und ein großes Areal für Unterhaltung. Die Eröffnung ist im 3. Quartal 2017 geplant. In die Liga der Mega-Malls reiht sich auch Moskau mit dem von der Regions Group präsentierten „Nagatinskaya Poyma Park“ im südlichen Verwaltungsdistrikt der Metropole ein. Das Mischobjekt präsentiert sich als ganzjährige Traumfabrik mit Konzerthalle, einer Yacht-Schule, einem Themen-Shopping-Bereich, Film-Hallen, Cafés und Restaurants sowie einem Park. Ein Riesenrad eröffnet einen beeindruckenden Panorama-Blick auf die Moskwa.

Neuausrichtung

Der Weserpark sendet und verkauft auf allen Kanälen HIR DÜSSELDORF: Mit seinen 66 000 qm gehört der Weserpark in Bremen zu den größten Centern in Norddeutschland. Mitte Oktober wurde er wiedereröffnet, nachdem die Eigentümer, ein Gemeinschaftsunternehmen der Steenken Gruppe in Münster und Metro Properties in Düsseldorf, das Objekt für 65 Mio. Euro um 12 500 qm erweitert und deutlich aufgewertet haben. Welche Bedeutung der Düsseldorfer Handels-Konzern Metro Group diesem Projekt seiner Immobilientochter Metro Properties beimisst, ist daran zu erkennen, dass der Vorstandschef Olaf Koch persönlich zur Eröffnung an die Weser gereist ist. Neben den beiden Stamm-Mietern aus dem Metro-Konzern, dem SBWarenhaus-Betreiber Real, der auf erweiterter Fläche mit neuem Konzept antritt und Media Saturn bietet der Weserpark viele neue Mode-Anbieter wie Foto: MEC Zara, Mango, Desigual, Hallhuber, Tamaris, Tommy Hilfiger, Humanic, Walbusch und die polnische Modekette Reserved, die hier ihren 3. deutschen Store eröffnet. Damit entwickelt sich der We-

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Deals Hannover: Die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. hat die Büro-

und Geschäftshäuser Georgstraße 10 und 14 in Hannovers Einkaufsstraße vom geschlossenen Immobilienfonds Georgstraße Objekt 1 GmbH & Co. KG erworben. Das Ensemble bietet rd.15 900 qm Mietfläche. Die Frontlänge zur Georgstraße beträgt etwa 50 m. JLL vermittelte. Hauptmieter der verbundenen Objekte ist H&M auf rund 3 400 qm Mietfläche. Die weiteren Ankermieter Esprit und Fitness Company belegen jeweils rd. 2 000 qm. Die Büroflächen in den oberen Etagen der Georgstraße 14 sind vollständig vermietet.

Deals Berlin: Das Kölner Familienunternehmen Deiters GmbH hat das wohl größte Karnevalshaus nördlich des Rheins, in den Rathauspassagen am Berliner Alexanderplatz eröffnet. Der Kostümgigant bietet in der 4. Generation Kostüme und Accessoires rund um die Themen Karneval, Oktoberfest, Halloween, Weihnachten, Feiern und Party. Vermieter der Fläche ist die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte. Engel & Völkers Commercial vermittelte den Vertrag.


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Cities & Center & Developments serpark vom fachmarktorientierten Einkaufszentrum zum klassischen ShoppingCenter. Bei diesem Projekt manifestierte sich auch die Kooperation zwischen Metro und dem Hamburger Shopping-Center-Spezialist ECE, der im Auftrag der gemeinsamen Tochter MEC Metro ECE Centermanagement die Vermietung der Einzelhandelsflächen gemanagt hat - und auf seine Kontakte zum klassischen nationalen und internationalen Einzelhandel zurückgreifen konnte. Metro Properties war für das Baumanagement zuständig. Im Zuge der baulichen Aufwertung mit neuem Design und viel Tageslicht gelang es auch, hochwertigere Einzelhandelskonzepte anzusiedeln. Im Zuge der Aufrüstung gegen die Konkurrenz des Online-Handels bietet der SBWarenhausbetreiber Real im Weserpark einen kostenlosen W-Lan-Zugang. Die Ausweitung des Gastronomie-Angebots durch einen Food Court soll dem Center zudem zusätzliche Aufenthaltsqualität verleihen. Als weiteres Highlight kündigt die MEC, die für das Center-Management zuständig ist, das Projekt „The Inspiration Store“ an. Dabei handelt es sich um ein von der Metro Group, eBay und PayPal entwickeltes Geschäft, „das Konsumenten und Händler einlädt, alle Verkaufskanäle zu nutzen“, teilt die MEC mit. Bis Mitte Januar 2015 können Besucher des Weserparks erleben, wie sich die Vorteile des stationären Handels, des Online-Handels und des mobilen Handels miteinander verbinden lassen: Die Produkte können wahlweise direkt im Geschäft, über digitale Displays im und vor dem Geschäft, online via Smartphone oder via Tablet Computer gekauft werden.

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Deals London: Die Deka Immobilien GmbH hat die Logistikimmobilie „Sainsbury’s Distribution Centre“ im Großraum London an Prologis European Logistics Partners Sàrl, ein 50-50 Joint Venture zwischen Prologis und der Norges Bank Investment Management, verkauft. Das Objekt gehörte seit 2009 zum Offenen ImmobilienPublikumsfonds DekaImmobilien Europa. Die im Jahr 2002 errichtete Logistikimmobilie verfügt über eine Gesamtmietfläche von rund 65 000 qm. Alleiniger Mieter ist die Supermarktkette Sainsbury’s Supermarkets Limited.


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Cities & Center & Developments 5. CoRE Handelsimmobilientag:

Online und Offline gehören heute zur Realität HIR DÜSSELDORF. Der Online-Handel war das vorherrschende Thema beim 5. CoRE- Handelsimmobilienkongress in München. Zunehmend verschmelze der OnlineHandel mit dem Offline- Handel – so das Fazit der meisten Referenten. „So viel Unsicherheit wie heute gab es in der Branche noch nie“, stellte Joachim Stumpf, Geschäftsführer BBE Handelsberatung und IPH Handelsimmobilien zu Beginn der Veranstaltung fest. Ob eCommerce oder Re-Urbanisierung – der Handel stehe vor zahlreichen Herausforderungen, auf die nach Antworten gesucht werde. Mit dem Thema eCommerce beschäftigte sich Markus Wotruba, Leiter Standortforschung bei der BBE in seinem Vortrag: Konkret stellte er das neue e-Impact-Tool vor, ein Analysetool, das die Auswirkungen des OnlineHandels auf den stationären Einzelhandel zeigt, indem es prognostiziert, wie der Flächenverbrauch eines Einzelhändlers in den kommenden 10 Jahren unter dem Einfluss von eComDer Handel steht derzeit vor vielen Fragen. Foto: Generotzky merce zurückgehen wird. Das von BBE und elaboratum entwickelte Tool ist für Handelsflächen in Fußgängerzonen, Stadtteilzentren oder Handelsimmobilien in Städten ab 10 000 Einwohnern einsetzbar. Am Beispiel eines Shopping-Centers mit einer Verkaufsfläche von rund 18 000 qm errechnete Wotruba mit Hilfe des Tools, dass in dem Objekt im Jahr 2025 durch den Online-Handel rund 400 qm weniger benötigt werden – wenn der Betreiber nicht mit Maßnahmen wie Miet- oder Konzeptanpassung dagegen steuert.

Wie viel Fläche geht durch eCommerce verloren? Anders die Situation in der Fußgängerzone einer Stadt in Nordrhein Westfalen mit 50 000 Einwohnern: In dieser Lage muss nach Angaben des e-Impact-Tools bedingt durch den Online-Handel bis 2025 mit einem Flächenrückgang von 12% gerechnet werden. „Wir wollen mit dem Tool konkret aufzeigen, welche Auswirkungen der eCommerce vor Ort haben wird – und so ein lösungsorientiertes Denken bei den Händlern anstoßen“, fasst Wotruba zusammen. Ein hohes Potenzial auch in Zeiten des wachsenden Online-Handels bescheinigte Andre Scharmanski von Quantum Immobilien den Business Improved Districts (BID). Die mit der Quartiersentwicklung verbundene Aufwertung des öffentlichen Raums biete die Möglichkeit, Lagen für den Einzelhandel aufzuwerten, die bisher weniger im Fokus der Kunden gestanden hatten. Viele Referenten sahen im Online-Handel aber nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen. „Die Trennung zwischen Online und Offli-

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Deals Miami/Florida: Die Commerz Real hat für ihren Offenen Immobilienfonds HausInvest das im ArtDeco-Stil erbaute Objekt 800 Lincoln Road in Miami/Florida erworben. Bis Mitte 2016 soll das 1935 als Einzelhandelsgebäude errichtete und seit langer Zeit als Ausstellungsfläche genutzte Objekt durch den US-Projektpartner RFR wieder zu einer Retail-Immobilie entwickelt werden. Damit soll das Flächenangebot an einer der attraktivsten Einkaufsmeilen Floridas erweitert werden. Die Nutzfläche wird von 1 600 qm auf 2 500 qm vergrößert. Das von der Commerz Real zu tragende Investitionsvolumen für den Beteiligungserwerb und den Ausbau der Immobilie beträgt rd. 86 Mio. Euro.

**** Leipzig: Ein Privatinvestor aus Hamburg hat ein unter Denkmalschutz stehendes Wohn- und Geschäftshaus in LeipzigLindenau erworben. Die Immobilie hat eine Gesamtnutzfläche von 784 qm und bietet u.a. 7 Gewerbeeinheiten. Verkäufer ist ein privater Eigentümer aus Berlin. Engel & Völkers Commercial Leipzig vermittelte. Siegburg: Die niederländische Dessous-Marke Hunkemöller hat für ihren 1. Store in Siegburg ca. 160 qm Fläche im Büround Geschäftshaus am Markt 1 in der Innenstadt, gemietet. Savills vermittelte. Die Eröffnung ist im Mai 2015 geplant.


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Cities & Center & Developments ne ist überholt, beides gehört zum Handel“, so Joachim Stumpf. „Online goes offline“ und die zunehmende Verschmelzung beider Kanäle war auch das Thema von Tim Wiesener von Salvis Consulting. Wiesener stellte das Konzept des Shopping Centers Mona in München vor, das gezielt auf Online-Versandhändler setzt. Im Erdgeschoss sind nur stationäre Plattformen von Online- Händlern angesiedelt, darunter der Radhändler Rose. Das Shopping-Center soll durch diese speziellen StoreKonzepte zur Erlebniswelt werden. So können Kunden in dem Rose-Store auf einer LED-Wand ihr individuelles Fahrrad zusammenstellen und virtuell begutachten, was wenige Tage später zu ihnen nach Hause geliefert werden kann. Auch der Mieter Cyberport setzt mit seinem Konzept auf den Lifestyle-Faktor. Der Elektronikhändler bietet ein eingeschränktes Angebot: von angesagten Lifestyle-Produkten und Gadgets zum Spielen, die zu einer höheren Verweildauer der Kunden im Store führen sollen. Auch belMoba, ein Online-Händler von Sofas, hat sich im Mona angesiedelt, damit Kunden die Produkte testen können, bevor sie diese online bestellen.

Projektentwickler und Investoren müssen frühzeitig auf Bürger zugehen Einem anderen Megatrend – der Bürgerbeteiligung – widmete sich Prof. Winfried Schwatlo, Geschäftsführer der Schwatlo Management GmbH. Sein Rat an alle Projektentwickler und Investoren: „Schon vor dem Baustart Bürgerbegehren vermeiden. Investoren und Projektentwickler müssten das neue Bürgerbewusstsein akzeptieren und frühzeitig auf die Betroffenen zugehen“, appellierte er an die Teilnehmer. Diese Denkweise habe sich bei einigen Unternehmen schon durchgesetzt, die dafür eigene Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt werde das Thema in der Branche jedoch noch recht stiefmütterlich behandelt. Im Themenblock „Nahversorgung“ waren die ReUrbanisierung und die zunehmende Individualisierung der Kunden das bestimmende Thema bei allen Referenten. Alexander Pavlovic von Rewe zeigte auf, wie die Kette mit ausdifferenzierten Konzepten wie Temma, Rewe City, Rewe to Go oder Rewe Drive alle Kundengruppen erreichen will. Auch die Investoren würden die neuen Konzepte zunehmend berücksichtigen. „Damit ein Konzept wie Rewe City nicht durch unser Investmentraster fällt, passen wir unsere Investitionskriterien ständig an“, so Michael Vogt von der Mondial Kapitalanlagegesellschaft.

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Cities & Center & Developments Expansionsstrategie

Nahversorger lebhaft - Elektromärkte nachdenklich Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der hiesige Markt für Handelsimmobilien wird von einem Dreiklang geprägt. Das Gros der nationalen wie internationalen Investoren möchte in den nächsten Monaten mehr Geld in Retail Assets investieren und verlegt sich dabei schwerpunktmäßig auf Fachmarktimmobilien. Denn Top-Geschäftshäuser werden immer teurer und Shopping-Center sind knapp. Das korrespondiert mit den Expansionsplänen des großflächigen Einzelhandels, wie der Hahn Retail Real Estate Report nach Befragung von 40 Expansionsleitern berichtet. Je nach Branche gibt es aber Unterschiede. Es sind vor allem der Lebensmittelhandel (67%) und die Betreiber von DrogerieMärkten (50%), die ihr Ladennetz ausweiten wollen. Dass in beiden Branchen der Online-Handel kaum eine Rolle spielt, dürfte ein wesentlicher Grund dafür sein, dass die Unternehmen weniger verunsichert in die Zukunft blicken. Grundlage für die Expansionspläne dürften aber auch die optimistischen Erwartungen bei der UmsatzentOptimismus in der Drogeriemarkt-Branche Foto: Rossmann wicklung sein. Die befragten Drogeriemarkt-Betreiber, die von der Insolvenz des Wettbewerbers Schlecker profitieren, gehen zu 100% von steigenden Erlösen aus. Im Lebensmittelhandel sind es 58%, aber auch die Mehrheit der befragten Schuhhändler (67%) ist laut Hahn Retail Real Estate Report ausgesprochen optimistisch. Gemäß der Vermietungsstatistik des Immobiliendienstleisters CBRE für das Gesamtjahr 2013 und das 1. Halbjahr 2014 waren die Unternehmen aus dem Bereich „Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs“ die 5 aktivsten Mieter in Deutschland: Dazu gehören Rewe, dm, Edeka, Rossmann und Aldi. Allerdings geht es bei der Expansion nicht nur um die Eröffnung zusätzlicher Standorte, sondern auch um die Optimierung des Filialnetzes durch bessere Lagen oder. größere Flächen. Dass im Gegensatz dazu die eine Hälfte der befragten Expansionsleiter aus der Elektrofachmarktbranche in den nächsten 12 Monaten eine sinkende Flächennachfrage erwartet und die andere Hälfte nur von einer konstanten Nachfrage ausgeht, belegt, wie sehr die Online-Konkurrenz die Unternehmen verunsichert hat und zur Neuausrichtung zwingt. So tendiert die Branche laut Hahn-Befragung zu kleineren Flächen, da die Unternehmen auf eine Multichannel-Strategie setzen, um sich via Online-Shop ein Stück aus dem wachsenden Internet-Kuchen herauszuschneiden und die Marktposition zu sichern. Dafür wird das stationäre Warenangebot verkleinert. Eine wachsende Flächennachfrage erwartet hier niemand. Eher durchwachsen ist das Bild bei den Baumärkten. Die Mehrheit plant eine kon-

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Unternehmens News Bugatti entwickelt neues Store-Konzept ehi Köln. Der Herforder Bekleidungshersteller Bugatti will mit einem neuen Storekonzept seinem Einzelhandelsgeschäft mehr Schubkraft verleihen. Rollout des Prototypen war Ende August in Gütersloh in Zusammenarbeit mit dem dortigen Modehaus Finke als Franchisenehmer. Bugatti präsentiert auf rd. 175 qm sein Damen- und Herren-Sortiment sowie Accessoires und Schuhe. Das Konzept wurde vom Herforder Planungsbüro Moysig entwickelt und basiert auf den 3 Stilwelten des Bugatti-Markenmodells: „Kultiviert“, „Casual“ und „Chic“.

Deals Stuttgart: Der Modeanbieter Peter Hahn wechselt seinen Standort in Stuttgart und zieht von der Hirschstraße in die Marktstraße 6. Die Eröffnung des 560 qm großen Ladens ist für Ende 2014 geplant. Vermieterin ist eine Immobiliengesellschaft mit Sitz in Stuttgart. JLL vermittelte. Die Peter Hahn GmbH wurde 1964 in Winterbach gegründet. Der Spezialversender bietet hochwertige Mode via Katalog, Internet und Einzelhandel. Das Unternehmen ist in Deutschland, der Schweiz, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Schweden, Dänemark und Finnland vertreten.


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Cities & Center & Developments stante Flächennachfrage, 16% eine sinkende und 17% eine steigende - auch wenn der Online-Handel hier noch eine untergeordnete Rolle spielt. Auch unter den befragten Bekleidungseinzelhändlern - auch hier wächst der Online-Anteil stetig - sind die Unternehmen in punkto Expansion eher vorsichtig. Die Mehrheit (54%) plant eine gleichbleibende Flächennachfrage, 33% wollen mehr und 13% weniger Fläche nachfragen. Gemäß der Erkenntnis, dass der stationäre Handel in seinen Geschäften all das bieten muss, was der Internet-Händler nie bieten kann, nämlich Erlebniseinkauf, Komfort und womöglich mehr verfügbare Ware, setzen 38% der befragten Expansionsverantwortlichen laut Hahn Report auf größere Verkaufsflächen. Für den deutschen Einzelhandel, der in der Vergangenheit primär auf den günstigsten Preis und das Discountprinzip gesetzt hat, besteht hier noch Nachholbedarf und damit beachtliches Wertsteigerungspotenzial bei den Handelskonzepten. Vor allem die Drogeriemärkte (100%) wollen laut Umfrage ihren Kunden auf größeren Flächen mehr Ambiente und Komfort bieten. Im Lebensmittelhandel, der insgesamt bereits größere Bestandsflächen betreibt als die Drogerie-Anbieter, setzt die Hälfte der Befragten auf die Vergrößerung ihrer Filialen. Dass die 30% der von Hahn befragten Expansionsleiter, die über eine Verkleinerung der Flächen nachdenken, vor allem aus dem Nonfood-Bereich kommen, ist nicht überraschend. Der Aufbau eines OnlineShops führt zumindest teilweise zur Verkleinerung der Angebots vor Ort. Da der Wunsch der Nahversorger nach größeren Verkaufsflächen insbesondere in

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Deals München: Die Projektentwicklung des Wohn- und Geschäftshauses „Glockenbachsuiten“ in München umfasst neben 25 hochwertigen Wohnungen 2 Einzelhandelsflächen mit insgesamt rd. 170 qm, die auch als Showroom genutzt werden können. Beide Flächen konnten ein Jahr vor Fertigstellung an Investoren veräußert werden. Käufer sind jeweils Privatanleger. Colliers International München vermittelte. Die „Glockenbachsuiten“ befinden sich direkt an der Isar auf Höhe der Reichenbachbrücke und sind ein Projekt des Münchner Bauträgers Concept Bau GmbH.

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Cities & Center & Developments den typischen Fachmarktlagen, d.h. außerhalb der Stadt- und Ortskerne, regelmäßig mit § 11,3 Baunutzungsverordnung (BauNVO) kollidiert, wenn die gewünschte Geschossfläche die Grenze von 1 200 qm überschreitet, steht der „Abbau von baurechtlichen Beschränkungen“ bei den Befragungen regelmäßig auf Platz eins, wenn es um die Verbesserungswünsche des Handels an die Politik geht. Mit Blick auf die Tatsache, dass der Online-Handel rund um die Uhr geöffnet ist und der Bau großer Logistikhallen auf der grünen Wiese hierzulande nicht reglementiert wird, fordert der stationäre Handel mehr Unterstützung von der Politik bei seinen Bemühungen, die Geschäfte vor Ort, von denen Städte und Gemeinden profitieren, für den Wettbewerb zu rüsten. Geringer sind die Berührungsängste des stationären Einzelhandels, wenn die Wettbewerber aus dem Internet gleichfalls eigene Läden vor Ort eröffnen. „Rund zwei Drittel der befragten Händler beurteilen diesen Schritt positiv“, heißt es im Report: „Zum einen stellen für die Einzelhandelsrepräsentanten neue Konzepte immer eine Bereicherung des stationären Handels dar und zum anderen glauben sie, dass es sich eher um Marketing für das Online-Geschäft handelt, als um echte stationäre Konkurrenz.“ Eine wachsende Konkurrenz befürchtet aber ein Drittel der Interviewten.

Vermietungsmarkt

Impulse durch Neuentwicklung und Revitalisierung Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Nach den ersten 3 Quartalen zeichnet sich ab, dass das Vermietungsjahr 2014 in Deutschlands Top-Einkaufsstraßen und Shopping-Centern erfolgreicher ist als 2013. Denn bis Ende September wurden laut Jones Lang LaSalle (JLL) in den 185 größten deutschen Städten 421 500 qm Einzelhandelsfläche neu vermietet. Das waren etwa 40 000 qm mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei erhöhten sich die Spitzenmieten zwischen dem 2. Halbjahr 2013 und dem 2. Halbjahr 2014 um 2,5%. In den 10 größten Städten stiegen die Spitzenmieten sogar um 3,5%. Gegenüber 2013 und 2012 hat sich das Mietwachstum in den von JLL betrachteten 185 Städten damit beschleunigt. Damals lag das Plus bei 1,9 bzw. 2,0%. Für die 1. Jahreshälfte 2015 erwartet Dirk Wichner, Head of Retail Milaneo: Neuentwicklungen beleben das Geschäft Foto: ECE Leasing Germany bei JLL, in den Top-10 Metropolen zunächst konstante Werte, schließt mit Blick auf die 2. Jahreshälfte an einzelnen Standorten - aus heutiger Sicht - einen Anstieg aber nicht aus. Dass im 3. Quartal etwa 60% der Mietverträge oder 77 000 der insgesamt 134 000 qm neuvermieteten Flächen auf Ladeneinheiten mit mehr als 1 000 qm entfallen, führt der Immobiliendienstleister auf die Neuentwicklung von Shopping-Centern, die jetzt an den Start gegangen sind, und auf die Revitalisierung früherer Kaufhäuser

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Deals Management-Auftrag für ECE in der Türkei Nach 2 Jahren Bauzeit wurde Ende Oktober das Shopping-Center Park Vera in Ankara mit 40 000

qm Mietfläche auf 4 Ebenen mit etwa 75 Fachgeschäfte, Restaurants, Cafés, einer Kinderspielfläche und einem Kino eröffnet. Park Vera bildet mit dem benachbarten Acity Shopping-Center, für das die ECE im Juli 2013 das Management übernommen hat, ein einzigartiges Einkaufsziel mit 79 000 qm Mietfläche und ca. 240 Shops. Im Park Vera sind die Shop-Flächen besonders großzügig geschnitten und gehen oft über 2 Ebenen. Dadurch sind viele Mieter mit ihren größten Filialen in Ankara vertreten. An der Hauptverkehrsader „Istanbul Yolu“ ist Park Vera zudem das einzige Center mit den angesagten modernen Modeanbietern. Mit der Gestaltung der Mall, der Vermietung und dem Management wurde die ECE Türkiye beauftragt.

Deals Berlin: Der Kita-Träger Masakids gUG hat 1 045 qm in der Hertzstraße 15 in Berlin-Pankow und der Schreiberhauer Straße 1-23 in Berlin-Lichtenberg gemietet.


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Cities & Center & Developments zurück. Zu den neu eröffneten Centern gehören Großprojekte wie die Mall of Berlin, die mit Verspätung Mitte September eröffnet wurde, das Milaneo, das früher fertig war als geplant und das innerstädtische Center Gerber in Stuttgart. Für Impulse in den Top-Lagen der großen deutschen Städte sorgen derzeit vor allem die internationalen Handelskonzepte, die hierzulande die stabile wirtschaftliche Lage schätzen. Auf diese Klientel entfielen in den Metropolen fast zwei Dritteln der abgeschlossenen Mietverträge. Im Bundesdurchschnitt liegt ihr Anteil laut JLL bei 56%. Das zeigt im Umkehrschluss aber auch, dass sich deutsche Einzelhändler in den Einkaufsstraßen eher zurückhalten. In einigen Branchen ist das die Reaktion auf die Konkurrenz durch den InternetBei Neuvermietungen steht Hamburg auf Platz 2. Fotolia Handel und den Aufbau einer Multichannel-Strategie. Insgesamt wurden 40% der neuen Mietverträge in den Top 10 Städten abgeschlossen. Eine hohe Expansionskraft außerhalb der innerstädtischen 1A-Lagen bringen derzeit die Lebensmitteleinzelhändler und Drogerie Märkte auf, die ihr Ladennetz weiter verdichten wollen. Experten wie Elke Lauster, Head of Letting bei der Acrest Property Group, registrieren ein großes Interesse an Fachmarktlagen, insbesondere an aufgewerteten Fachmarktzentren. Hier finden sich inzwischen auch klassische Innenstadtmieter wie Douglas, Tom Tailor oder Gerry Weber.

Internationale Handelskonzepte bestimmen die Szene Unter den deutsche Metropolen ist für den expandierenden Einzelhandel auch 2014 offenbar wieder Berlin „the place to be“. Was allerdings angesichts des großen Entwicklungspotenzials der Bundeshaupt nicht verwundert. Gemessen an anderen deutschen Metropolen wie München oder Hamburg sucht Berlin mit den zahlreichen Neuentwicklungen im Zentrum gerade seinen Platz als Shopping Metropole. Immerhin liegt die Kaufkraft der durchschnittlichen Berliner Bevölkerung unter dem Bundesdurchschnitt. In Ländern wie Großbritannien und Frankreich dagegen ist die Kaufkraft der Einwohner von London und Paris eher überdurchschnittlich.

Die meisten Neuvermietungen gab es in Berlin Mit einem Flächenumsatz von mehr als 43 000 qm führt Berlin laut Wichner die Rangliste der deutschen Städte an. Der Wert liege bereits Ende September um etwa 20% über dem Vorjahresergebnis. Hier dürfte die Vermietung der Mall of Berlin eine große Rolle gespielt haben. Die Hansestadt Hamburg profitierte in diesem Jahr von innerstädtischen Neuentwicklungen und von Revitalisierungen wie dem Kaufmannshaus oder der Kaisergalerie und steht mit 33 000 qm auf Platz 2 vor Frankfurt/M. mit 23 500 qm und Stuttgart mit seinen beiden neuen Shopping-Centern und 19 300 qm.

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Deals Deka Immobilien kauft in der Fifth Avenue Die Deka Immobilien GmbH hat für rd. 130 Mio. Euro Einzelhandelsflächen im Gebäude „522 Fifth Avenue“ in New York erworben. Die Übernahme vollzog ein Joint Venture mit dem auf Handelsimmobilien spezialisierten US-Investor Ashkenazy Acquisition Corporation, der einen Anteil von 20% hält. Die als Teileigentum erworbenen Einzelhandelsflächen befindet sich im Erdgeschoss und im 1. OG. Das Gebäude hat 25 Stockwerke. Die Flächen (2 500 qm) sollen kurzfristig modernisiert und für eine Nutzung als Flagship Store umgebaut werden. Die Einzelhandelsflächen sind Bestandteil des Offenen Immobilien-Publikumsfonds Deka-ImmobilienGlobal.

**** Feuchtwangen: Ein Privatinvestor hat ein Fachmarktzentrum im bayrischen Feuchtwangen erworben. Die voll vermietete Immobilie an der Dinkelsbühler Straße mit 3 namhaften Filialisten auf einem rd. 6 200 qm großen Grundstück gehörte zuvor einem von TIAA Henderson Real Estate verwalteten Fonds. Die durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge beträgt noch mehr als 8 Jahre. Das Objekt wurde in den vergangenen Jahren umgebaut und modernisiert. DTZ war bei der Transaktion vermittelnd tätig.


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Cities & Center & Developments Am stärksten sind die Mieten unter den Top-10-Städten laut JLL in Leipzig gestiegen. Obwohl der Vermietungsumsatz hier eher moderat verlief, stiegen die Mieten in der Spitze um 9% auf 120 Euro je qm und Monat für ideal geschnittene Kleinflächen. Die höchsten absoluten Steigerungen registrierte der Immobiliendienstleister allerdings für Berlin, wo die Miete in der Spitze um 20 Euro auf 300 Euro stieg und in Hamburg wo sie sich gleichfalls um 20 Euro auf 275 Euro je qm und Monat erhöhte.

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Unternehmens News Kamen: Wenn die Tage kürzer werden und der Winter naht, ist ein gemüt-

Unter den Branchen spielen neben Textilien die Anbieter aus dem Bereich Gastronomie und Food sowie Gesundheit/Beauty eine wichtige Rolle. In den ersten 3 Quartalen haben sie mit 280 000 qm zwei Drittel des Vermietungsumsatzes auf sich vereinigt.

Kaufkraft in Europa

Bulgaren haben nur 10% der Kaufkraft Norwegens Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Europas Konsumenten - dazu zählt GfK Geomarketing in seiner Studie neben den EUMitgliedern noch Länder wie Russland, die Schweiz und die Türkei - stehen 2014 etwa 8,83 Billionen Euro für ihre gesamten Ausgaben und fürs Sparen (Kaufkraft) zur Verfügung. In den 42 betrachteten Ländern macht das im Durchschnitt 13 112 Euro pro Einwohner und Jahr aus - 2% mehr als im Jahr zuvor. Doch Europa ist auch 25 Jahre nach dem Fall des Eiserner Vorhangs und dem Ende des Staatskapitalismus in den Ländern Mittel- und Osteuropas weit davon entfernt, eine homogene Region zu sein. „Wie viel sich die Menschen leisten können, hängt stark davon ab, in welchem europäischen Kaufkraft pro Kopf und Jahr 2014 (GfK) Land sie leben“, schreiben die ForLand Kaufkraft Europainde x scher in ihrer aktuellen Studie „GfK 1. Liechtenstein 54.840 € 418 ,3 Kaufkraft Europa 2014/2015“. 2. Schweiz 37.153 € 283 ,4 Das demonstriert der Kaufkraftver3. Norwegen 30.560 € 233 ,1 gleich etwa von Norwegen, das in 4. Luxemburg 28.851 € 220 der europäischen Rangliste mit 5. Dänemark 22.044 € 168 ,1 30 560 Euro pro Kopf auf dem drit6. Österrei ch 21.891 € 167 ten Platz steht und Bulgarien, das 7. Deutschland 21.579 € 164 ,6 mit 3 097 pro Kopf und Jahr nur ein 8. Schweden 21.320 € 162 ,6 Zehntel davon erreicht. 9. Frankreich

19.643 €

149 ,8

10. Finnland

19.379 €

147 ,9

„Eine relativ harte Grenze im Wohlstandsgefälle zeichnet sich Durchschnitt Europa 13.112 € 100 nach wie vor zwischen den Westund Nordeuropäern auf der einen Seite, sowie den Zentral- Ost- und Südeuropäern auf der anderen Seite ab“, heißt es denn auch in der Studie zusammenfassend: „Zwar haben die kaufkraftschwachen Länder in den vergangenen Jahren langsam aufgeholt. Aufgrund der Finanzkrise mussten sie jedoch teils deutliche Rückschläge hinnehmen.“ Dass innerhalb der Rangliste einige Länder abgerutscht sind, führt GfK auch auf Wechselkurseffekte zurück, da die Kaufkraft in Euro beziffert wird, die Währungen einiger Länder gegenüber dem Euro-Kurs aber verloren haben. Aber auch unter den etablierten Ländern West- resp. Nordeuropas sind die Unterschiede ganz beachtlich: Bei den Liechtensteinern liegt das verfügbare Pro-Kopf-

liches Zuhause besonders wichtig. Für sämtliche Projekte in Haus und Garten liefert in Kamen seit Mitte Oktober die 147. Filiale von Hornbach die notwendigen Produkte, Werkzeuge und Dienstleistungen. Der Bau- und Gartenmarkt mit umfangreichem Baustoffabhollager im Gewerbegebiet Zollpost lässt Heimwerker- und Profiherzen höher schlagen: Auf einer Verkaufsfläche von mehr als 10 000 qm präsentiert Hornbach ein breites Angebot für jeden Anspruch. 72 qualifizierte Fachkräfte stehen für Beratung und Service in Kamen bereit.

Deals Krefeld: Die TREI Real Estate Deutschland GmbH hat ein Geschäftshaus (3 075 qm) in der Friedrichstr. 2-4 in Krefeld an die Aachener Grundvermögen in Köln verkauft. Rd. 600 qm werden vom Hauptmieter Deichmann genutzt. Weiterer Mieter ist Kaiser´s Tengelmann, der hier rund 490 qm Verkaufsfläche nutzt. Die IKP Immobiliengruppe aus Düsseldorf hat den Deal vermittelt.


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Cities & Center & Developments Einkommen bei durchschnittlich 54 840 Euro. Das ist das Vierfache des europäischen Durchschnitts. Die Schweiz steht mit 37 153 Euro pro Kopf auf dem 2. Platz vor Norwegen. Auf dem 4. Platz folgt Luxemburg mit 28 851 Euro. Deutschland, das derzeit in Europa den stabilen Hafen und die Konjunkturlokomotive gibt, befindet sich mit 21 579 Euro knapp hinter Österreich und knapp vor Schweden auf dem 7. Platz. Das sind 64,6% mehr als der Europa-Durchschnitt. Für die Franzosen (Platz 9) haben die GfK-Forscher ein durchschnittliches Pro Kopf Einkommen von 19 643 Euro errechnet. Großbritannien findet sich mit 19 136 Euro nicht mehr unter den Top Ten. Den 10. Platz belegt Finnland mit 19 379 Euro. Angesichts der niedrigen Inflationsrate, die die Europäische Zentralbank (EZB) für die 28 in der EuDie reichsten Franzosen leben in Paris Fotolia ropäischen Union (EU) zusammengeschlossenen Länder mit einem Prozent beziffert, bedeutet das Plus von 2% beim verfügbaren Pro-Kopf-Einkommen in einigen Ländern auch einen realen Kaufkraft-Zuwachs. In der Euro-Zone, wo die Inflationsrate noch deutlich niedriger liegt, fällt der reale Zuwachs noch höher aus. Hier fallen im Umkehrschluss aber die hohe Arbeitslosigkeit und vor allem die hohe Jugendarbeitslosigkeit negativ ins Gewicht. Wie sehr innerhalb der regionalen Grenzen die Kaufkraft je nach Region variieren kann, zeigten die GfK-Forscher in diesem Jahr an den Beispielen Frankreich und Großbritannien. Für die Kaufkraftverteilung in Deutschland gibt es eine gesonderte Studie. So liegt die Kaufkraft der Bewohner des schwächsten britischen Counties Nottingham nur um 1% über dem europäischen Durchschnitt von 13 112 Euro. Die Einwohner mit der höchsten Kaufkraft leben im County Windsor und Maidenhead, wo das durchschnittliche verfügbare Einkommen bei immerhin 27 853 Euro liegt. Damit kommen die Bewohner fast an den Durchschnitt von Luxemburg (Platz 4 in Europa) heran. Auch in Frankreich sind die regionalen Unterschiede recht groß. Die reichsten Franzosen leben - nicht ganz unerwartet - in der Hauptstadt Paris und liegen mit ihren durchschnittlichen 30 796 Euro jährlich noch leicht über den Norwegern. Die schwächste Region Frankreichs ist Saint Denis mit 13 919 Euro pro Kopf . Das sind nur 6,2% mehr als der europäische Durchschnitt. Groß sind auch die regionalen Unterschiede bei den baltischen Tigern Litauen und Lettland, doch bewegt sich hier die Kaufkraft deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. In Litauen (2,9 Mio. Einwohner) liegt das verfügbare Einkommen bei 7 395 Euro. Die Spannbreite reicht von 8 543 Euro im Hauptstadtkreis Vilnius und 6 004 Euro pro Kopf in Taurages am unteren Ende. Auch in Lettland leben die reichsten Bewohner mit durchschnittlich 7 969 Euro pro Kopf in der Hauptstadtregion Riga, die ärmsten wohnen in Latgale im Osten des Landes und haben 5 164 Euro pro Kopf zur Verfügung. Der Landesdurchschnitt liegt bei 6 921 Euro pro Kopf und Jahr.

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Unternehmens News Martens und Maßmann gründen Gesellschaft Centermanagement GmbH (kurz: MMC) hat sich als neues Unternehmen gegründet. Daniel Martens und Peter Maßmann, 2 erfahrene Experten aus der Handelsimmobilienbranche, haben ihren ersten Auftrag von der Deka Immobilien Investment GmbH für das Center-Management im Nedderfeld Center mit ca. 18 000 qm Mietfläche erhalten. Daniel Martens, Geschäftsführer der Wandelhalle Martens GmbH, bringt Erfahrung in der Steuerung, Positionierung und im Marketing von Handelsstandorten mit. Peter Maßmann, Geschäftsführer von Maßmann & Co., hat über 20 Jahre Erfahrung in der Vermietung, Konzeption und Revitalisierung von Shopping-Centern.

Deals Göttingen / Braunschweig: Das dänische Handelsunternehmen Tiger eröffnet 2 neue Stores in Braunschweig und Göttingen. In Braunschweig hat das Label rd. 180 qm Verkaufsfläche in der Schuhstraße 10 gemietet. Der 2. Store in der Göttinger Toplage Weender Straße 76-78 bietet etwa 280 qm Verkaufsfläche. JLL hat Tiger bei der Anmietung beraten. Tiger ist ein skandinavischer Anbieter von nützlichen Haushaltswaren und Alltagsprodukten. Das Unternehmen hat 300 Läden in 22 Ländern.


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Cities & Center & Developments Metro Group

Trendwende beim flächenbereinigten Umsatz Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Im Rahmen der grundlegenden Neuausrichtung beim Düsseldorfer Metro-Konzern sieht Vorstandschef Olaf Koch eine Trendwende erreicht, nachdem es in den vergangenen Quartalen gelungen war, den flächenbereinigten Umsatz - also der Umsatz auf bestehender Fläche ohne Neueröffnungen - zu erhöhen. Konkret stiegen die Erlöse um 0,1%, nach einem Rückgang von 1,3% im Jahr zuvor. Vor allem im 4. Quartal konnte mit einem Plus von 0,7% „eine deutliche Trendverbesserung mit einem flächenbereinigten Umsatzzuwachs in allen Vertriebslinien erreicht“ werden, so Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro Group. Er ist zuversichtlich ist, dass im Geschäftsjahr 2013/14 (30.9.) auch das prognostiziert Ebit vor Sonderfaktoren von 1,75 Mrd. Euro erreicht werden kann. Nach vorläufigen Zahlen ist der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr bereinigt um Veränderungen im Portfolio und um Wechselkurseffekte um 1,3% gestiegen. Allein im 4. Quartal stiegen die bereinigten Erlöse um 1,8% auf 15,1 Mrd. Euro. Dass die niedrigen Wechselkurse insbesondere in Osteuropa, wo der KonFoto: Metro zern stark vertreten ist, und der Verkauf von Unternehmensteilen wie dem Osteuropageschäft von Real, dem Unternehmen zu schaffen machen, zeigt der Blick auf die unbereinigten Zahlen. Danach ging der Umsatz 2013/14 um 4% von 65,7 Mrd. auf 63,0 Mrd. Euro zurück. Besonders über die Trendverbesserung bei der Tochter Media Saturn im vergangenen Jahr, die durch den Online-Handel stark unter Druck geraten war, freut sich der MetroChef. Allein im 4. Quartal stiegen die Erlöse flächenbereinigten um 1,8%, wobei sich das Geschäft sowohl national wie auch international positiv entwickelte. Allein in Deutschland lag das flächenbereinigte Plus bei 1,4%. Dass sich hier auch der Ausbau des Multichannel-Geschäfts auswirkt, liegt auf der Hand. Im Gesamtjahr erreichte der Umsatz mit 21,0 Mrd. Euro nahezu den Vorjahreswert (21,1 Mrd. Euro). Das zeigt, dass der Abwärtstrend gestoppt werden konnte. Besonders in den osteuropäischen Ländern wächst Media Saturn mit zweistelligen Raten. Die Sparte Metro Cash & Carry konnte insbesondere im September auch von ihren Aktionen zum 50. Jubiläum profitieren. Nicht ganz unerwartet läuft der SBGroßhandel vor allem in Osteuropa gut, wo sich aber die Wechselkursschwankungen negativ auswirken. Summa summarum ging der Umsatz bedingt durch den Verkauf von Unternehmensanteilen und Wechselkurseffekten um 2,1% auf 30,5 Mrd. Euro zurück. Aber auch in dieser Sparte sieht Koch beim flächenbereinigten Umsatz, der in den vergangenen 5 Quartalen gestiegen ist, die Wende zum Besseren.

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Unternehmens News Metro und Auchan: Gemeinsamer Einkauf Zunächst verkaufte die Düsseldorfer Metro Group ihre osteuropäische Tochter Real an den französischen Handels-

konzern Groupe Auchan. Nun knüpft der Handelskonzern auch direkte Bande mit den Franzosen und vereinbarte vor dem Hintergrund eines sich verändernden globalen Handelsumfelds eine internationale Einkaufspartnerschaft. Die Kooperation besteht aus 2 Vereinbarungen, die die Stärken des Einzelhandelsunternehmens Auchan mit denen der Sparten Großund Lebensmitteleinzelhandel der Metro Group verbinden: Die internationale Kooperationsvereinbarung (International Cooperation Agreement) soll gemeinsame Verhandlungen, auch über spezifische internationale Leistungen und Konditionen, mit den wichtigsten internationalen Lieferanten von Markenkonsumgütern auf globaler Ebene ermöglichen. Die internationale Einkaufsvereinbarung (International Sourcing Agreement) ermöglicht die gemeinsame weltweite Beschaffung von Nonfood-Artikeln, die von beiden Unternehmen unter ihren Eigenmarken oder als No-Name-Marken vertrieben werden.


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Cities & Center & Developments Die SB-Warenhaus-Tochter Real erreichte im 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres noch ein kleines flächenbereinigtes Umsatzplus von 0,2%. Im Gesamtjahr 2013/14 sanken die Erlöse durch den Verkauf des osteuropäischen Geschäfts um 18,7% auf nunmehr 8,4 Mrd. Euro - nach 10,4 Mrd. Euro 2012/13. Das Unternehmen konzentriert sich jetzt auf die Umstrukturierung des deutschen Geschäfts. Da sich Real aus deutlich mehr als 10 unterschiedlichen Unternehmen und vielen SBWarenhäusern der ersten Generation zusammensetzt, steht hier die Neupositionierung im Vordergrund. Laut Metro-Bericht trugen insbesondere die umgebauten Real-Märkte zur positiven Umsatzentwicklung bei. Die Warenhaus-Tochter Galeria Kaufhof, konnte im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz ganz leicht auf 3,1 Mrd. Euro erhöhen. Dass die Erlöse im 4. Quartal - auch flächenbereinigt - um 1,2% gewachsen sind, führt das Unternehmen u. a. auf das Plus im Online-Geschäft zurück. Beim Blick ins nächste Geschäftsjahr, das am 1. Oktober begonnen hat, ist Metro-Chef Koch für das Weihnachtsgeschäft optimistisch. Da im 4. Quartal 2013/14 das Geschäft in den strategischen Wachstumsfeldern Multichannel, Belieferung, Franchise-Konzepte und Eigenmarken deutlich ausgebaut wurde, ist er zuversichtlich, die Marktposition stärken und vom Feiertagsgeschäft profitieren zu können.

Nachricht der Woche

Douglas verkauft Juwelierkette Christ an Investor 3i „Handel mit Herz und Verstand“. So lautete das Motto des Unternehmenspatriarchen

Jörn Kreke, der die Süßwarenkette Hussel zu Deutschlands führender ParfümerieKette Douglas ausbaute. Das Grundprinzip war, unter dem Holding-Dach viele Unternehmen, von Süßwaren über Sportartikel, Mode, Schuhe, Bücher, Schmuck und Parfümerien zu vereinen und einen Lifestyle-Konzern mit gehobenem Niveau zu bauen. Das Herz stand dabei für die Liebe des Kaufmanns zum Handel, freundlichen Mitarbeitern und zu den schönen Dingen des Lebens wie Kosmetik und Schmuck. Der Verstand stand für die Strategie, daraus in Europa einen wachstumsstarken Konzern zu bauen. Auch sein Sohn und Nachfolger als Douglas-Chef, Henning Kreke, betont gerne seine Leidenschaft für den Einzelhandel, der ihn schon als Kind begeisterte. Doch seit die Douglas-Tochter Thalia durch die Online-Konkurrenz aus dem Tritt geraten ist, der Investor Advent International die Mehrheit an der Al Beauty SCA übernommen hat und Douglas von der Börse ging, hat sich die Strategie gewandelt - auch wenn die Familie Kreke noch eine Minderheitsbeteiligung an der Holding hält. Nach dem Verkauf von Hussel trennt sich Douglas nun auch von der Juwelierkette Christ, die unter Ägide des Finanzinvestors 3i ihre internationale Expansion forcieren wird. Nach den Worten von Henning Kreke will die Familie der Juwelierkette Christ verbunden bleiben und offenbar über eine Beteiligung verhandeln. Nach einem Bericht der FAZ ist auch der Verkauf der Buchsparte (Thalia) und der Mode-Kette Apellrath Cüpper geplant. Bei beiden habe die Familie Interesse an einer Beteiligung. Douglas konzentriert sich derweil auf den Ausbau des Parfümerie-Geschäfts, zuletzt durch Kauf der französischen Parfümerie-Kette Nocibé. Mittelfristig soll Douglas wieder an die Börse gebracht werden– eine Strategie mit Verständnis für Rendite.

vom 31.10.14 Seite 19

Deals Berlin: Das Bikini Berlin kann sich über neue Mieter und einen Wechsel in den nur für kurze Zeit vermieteten Boxes freuen: Mitte Oktober hat das Outdoor Label The North Face mit einem neuen Store-Design eröffnet und die italienische Marke Hox präsentiert ihre Kollektion an Winterjacken in einem neuen Pop-Up. Zudem wird Tailor & Tales eine Plattform für maßgeschneiderte Herrenmode im 2. OG eröffnen. In den Boxes gibt es 8 neue Anbieter, darunter Wohlfahrt Schokolade, Taste & Stories, Florale Welten und Bugaboo.

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