Der handelsimmobilien report nr 164

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Liebe Leser, der Online-Handel ist aus planungsrechtlicher Sicht hierzulande im Grunde die ideale Form des Einzelhandels. Denn während der Bau großer Logistik-Hallen am Stadtrand, aus denen heraus die „Zalandos dieser Welt“ ihre Kunden beliefern, aus baurechtlicher Sicht kein Problem darstellen, wäre der Bau eines Fachmarktzentrums an gleicher Stelle - selbst in geringerer Größe - nicht ohne weiteres genehmigungsfähig. Mit den meisten neuen Landesentwicklungsplänen versucht die Politik die Ansiedlung des großflächigen Einzelhandels am Stadtrand noch weiter zu beschränken. Dabei ist in § 11,3 Baunutzugsverordnung bereits festgelegt, dass ein Supermarkt mit gut 800 qm Verkaufsfläche eine großflächige Einzelhandelsimmobilie darstellt - auch wenn sie sich gegenüber Lagerhallen mit 60 000 - 100 000 qm winzig ausnimmt. Wohlgemerkt: Die baurechtlichen Regelungen und Beschränkungen dienen hierzulande dem Ziel, die Ansiedlung des Einzelhandels zu steuern und vor allem eine gesunde Entwicklung der Innenstädte und des dortigen Einzelhandels zu fördern - gegen die Konkurrenz am Stadtrand. Die Tatsache, dass die Lieferung von Schuhen aus der großen Logistikhalle auf der grünen Wiese dem mittelständischen Schuheinzelhändler in der City das Leben genauso schwer macht, wie der große Schuhfachmarkt am Stadtrand, liegt unter dem Radar des deutschen Planungsrechts. Dabei tangiert die Belieferung aus der Lagerhalle nicht nur den Kaufmann vor Ort, sondern sehr viele Kaufleute in sehr vielen Cities. Schuhe im Fachmarktzentrum sind ein innenstadtrelevantes Sortiment, das auf der grünen Wiese nicht zu groß sein darf. Dieselben Schuhe in der Lagerhalle sind das - aus planungsrechtlicher Sicht - dagegen nicht. Nun will natürlich niemand unterstellen, dass deutsche Politiker den Online-Handel mit seinem 24-Stunden-Service gegenüber dem stationären Handel bevorzugen wollen, doch stößt das Planungsrecht im InternetZeitalter an seine Grenzen. Tatsächlich tritt sogar die Situation ein, dass Teile des Einzelhandels gegenüber dem Online-Handel benachteiligt werden. Hier gilt es, über Änderungen nachzudenken. Doch selbst mit Blick auf das Ziel, den innerstädtischen Einzelhandel vor der „grünen Wiese“ zu schützen, taugt das Planungsrecht nicht wirklich. Es reicht nicht, die Ansiedlung von Fachmärkten in nicht integrierten Lagen zu begrenzen, denn viele Sortimente können sich in der Innenstadt gar nicht ansiedeln, weil die Flächen zu knapp und zu teuer sind. Aber dennoch werden sie vom Konsumenten gebraucht. Für die Lösung von Innenstadtproblemen wie überalterte Immobilien in Kleinstädten oder die fehlende Gastronomie, die für die Aufenthaltsqualität in Top-Lagen wichtig ist, sind konstruktive Konzepte unter Einbeziehung aller Beteiligter gefragt. Deutschlands Innenstädte brauchen im Wettbewerb mit dem Online-Handel innovative Ideen, damit die Kunden in die Cities kommen und nicht vor dem Computer sitzen bleiben. Mit Verboten allein ist da wenig auszurichten. Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

Nr. 164 vom 07.02.2014 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369

Inhaltsverzeichnis Editorial

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Handelsimmobilien-Kongress: Waffen- 2 gleichheit für Online- und OfflineHandel gefordert Mietentwicklung: Bislang zeigt der Online-Handel noch keine Wirkung

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FAP-Barometer: Experten sehen Tendenz zu Überhitzungen

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Ikea: Mit neuen Konzepten näher an Städte und Kunden

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Hanau: Stadtplanung unter den Bedingungen der Demokratie

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Einzelhandel in Europa: OnlineHandel beschleunigt den Wandel

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Einzelhandelskonjunktur: HDE erwartet Wachstum von 1,5%

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Impressum

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Ihr direkter Weg zu uns!

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Auszeichnung HDE zeichnet die Stores of the Year aus

Stadtplanung: Handel als Impulsgeber der Quartiersentwicklung Visualisierung: RKW/ECE 10. Handelsimmobilien-Kongress

Waffengleichheit für Offline- und Online-Handel Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Der Einzelhandel bewegt sich in einem Spannungsfeld, das sich durch den stetigen Struk-

turwandel immer wieder neu aufbaut. Die Ansiedlung der großen Warenhäuser im vorletzten Jahrhundert drohte die kleinen Geschäfte im Umfeld zu verdrängen, der Versandhandel machte in der Nachkriegszeit den Einkauf so bequem, dass - theoretisch niemand vor die Tür gehen musste, um sich mit dem Notwendigen zu versorgen. Heute stehen die Umwälzungen durch den Online-Handel im Mittelpunkt des Wandels. Das war auch Kernthema des 10. Deutschen Handelsimmobilien-Kongress in Berlin. So stellte Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), mit Blick auf das dynamische Wachstum der Internet-Versender, in seiner Rede fest: „Wir haben es in der Tat mit der größten Herausforderung für die Branche zu tun.“ Das gilt vor allem mit Blick auf den demographischen Wandel und die jungen Konsumenten. Nach einer Allensbach-Studie kauft derzeit noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung - die „traditionellen Kunden“ - im stationären Handel ein. Die „selektiven Online-Shopper“, die bestimmte Produktgruppen via Internet einkaufen, machen 31% der Bevölkerung aus und auf die „begeisterten Online-Shopper“ entfallen erst 11%. Befragt man aber die Generation der unter 30-Jährigen, sieht das Bild anders aus: Hier teilt sich die Kundschaft in die 65% der „selektiven Online-Shopper“ und die „begeisterten Online-Shopper“ auf. Nimmt man die noch jüngeren, dann schlägt das Pendel noch stärker zugunsten des Internet-Handels aus. Um die jungen Konsumenten nicht komplett zu verlieren, muss der Einzelhändler, der mit der Zeit gehen will, diese Klientel in einem gut gemachten Online-Shop abholen. Dass aber auch im Internet-Zeitalter nicht alles so heiß gegessen wie gekocht wird, machte Prof. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen von der BAT (British American Tobacco) deutlich. Denn wenn die jüngere Generation zur Arbeit gehe oder eine Familie gründe, werde sie zwangsläufig weniger Zeit im Internet verbringen können. Und auch der demographische Wandel sprich: der wachsende Anteil älterer Kunden mit ihrer Affinität für das reale Geschäft wird dafür sorgen, dass der stationäre Einzelhandel seine maßgebliche Funktion als Einkaufsstätte behält. Allerdings gab Prof. Reinhardt auch zu bedenken, dass der Einzelhandel die wachsende Gruppe der älteren Konsumenten zu sehr vernachlässigt. Das bemängelten Kritiker bereits 1969. Und seither hat sich offenbar wenig geändert. In seinem philosophischen

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat das Modehaus Garhammer aus Waldkirchen, das Kaufhaus Breuninger in Düsseldorf, den Wohnpark Binzen, Edeka Niemerszein in Hamburg, den Konzept-Store Type Hype in Berlin und den Mode- und Beauty-Store Lieblings mit der Frankfurter Immobilie MA* als Stores of the Year 2014 ausgezeichnet. Die Preise wurden beim 10. Handelsimmobilienkongress verliehen. Das Modehaus Garhammer und Breuninger erhielten den Preis in der Kategorie Fashion, wobei die Jury gleich 2 außergewöhnliche Konzepte prämierte. In der Kategorie Food wurde Edeka Niemerszein für das stimmige Gesamtkonzept ausgezeichnet. Den Preis in der Kategorie Out of Line erhielt das Start-up Type Hype für seine Multichannel-Strategie. In der Kategorie Living überzeugte Wohnpark Binzen mit seinen schwebenden Ebenen. Den Sonderpreis erhielt der Konzept-Store Lieblings für seinen Service und seine Ideen beim Thema Mode und Beauty.

6. Deutscher HandelsimmobilienGipfel 2014 Handelsimmobilien zwischen Glitter und Discount Dienstag, 25. und Mittwoch, 26. Februar 2014 S-Forum im Finanzkaufhaus der Stadtsparkasse Düsseldorf + Retail Real Estate Expo 2014 – Die Fachausstellung für Handel und Immobilienwirtschaft + paralleles GastronomieimmobilienForum am 2. Kongresstag Eine Veranstaltung von:


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Cities & Center & Developments Schlusswort riet der Zukunftsforscher: Der Handel müsse erkennen, dass manches, was unmöglich erscheine, dennoch realisierbar sei. Dass der stationäre Einzelhandel im Wettbewerb mit der Online-Branche jedoch Waffen- resp. Chancengleichheit braucht, stellte HDE-Hauptgeschäftsführer Genth mit Blick auf das restriktive deutsche Planungsrecht und die Behandlung der Gewerbesteuer fest. Denn gerade der innerstädtische Einzelhandel wird stark dadurch belastet, dass die Mieten anteilig auf den Gewerbeertrag angerechnet und besteuert werden. Im Extremfall kann das den innerstädtischen Mittelständler in den Ruin treiben. Die Online-Händler haben das Problem nicht. Und auch die Tatsache, dass sich gemäß § 11,3 Baunutzungsverordnung (BauNVO) etwa der Supermarkt mit mehr als 800 qm Verkaufsfläche in Randlagen deutscher Kommunen nicht ohne weiteres ansiedeln darf, während expansive Online-Händler keine Probleme haben, 30 000 qm große Logistik-Zentren auf die grüne Wiese zu setzen und dem Kaufmann in der Innenstadt das Leben schwer zu machen, zeigt, wie ungleich die planungsrechtliche Realität für Offline- und Online ist. So kritisierte Genth, dass im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung die vom Einzelhandel erhoffte Gewerbesteuerreform nicht berücksichtigt wird und dass die planungsrechtlichen Grundlagen heute nicht mehr zur Realität einer Internet-Welt passen. Gleichzeitig versprach er, dass sich der HDE bei der Politik für die Interessen des Einzelhandels einsetzen werde. Denn noch gilt: „Der Handel wird in seiner gesamten Ausprägung nicht genügend wahrgenommen“, wie Genth beklagt. Für schiere Fassungslosigkeit sorgt in der Branche die Entscheidung des Hamburger

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Deals Hamburg: Die Bekleidungskette Adler Modemärkte eröffnet eine Filiale im Rahlstedt Center in Hamburg. Adler wird im Frühjahr 2014 ihre Filiale auf rd. 1 600 qm im 1. Obergeschoss eröffnen. Für die IPH Handelsimmobilien GmbH ist dieser Mietvertrag ein weiterer Baustein für die Weiterentwicklung des Einkaufzentrums. „Mit Adler bereichern wir unseren Mietermix um ein deutschlandweit bekanntes Label“, freut sich Nils Blömke, Niederlassungsleiter der IPH. Das 2010 revitalisierte Einkaufszentrum befindet sich in der Rahlstedter Fußgängerzone. Die IPH ist seit 2013 für Center-Management und Vermietung zuständig.


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Cities & Center & Developments Verwaltungsgerichts, das Mitte Januar in einem Eilverfahren entschieden hatte, das innerstädtische Ikea-Haus in Hamburg-Altona müsse nach seiner Eröffnung Ende Juni abends bereits um 19.30 Uhr schließen, statt wie geplant um 20 Uhr. Geklagt hatte der gewerbliche Eigentümer eines Wohnhauses in der Nachbarschaft von Ikea, der den Wert seiner Immobilie durch die Umweltbelastung, die vom künftigen Autoverkehr ausgehen werde, gemindert sieht. Nach den Worten von Johannes Ferber, Geschäftsführer der Ikea VerwaltungsGmbH in Hofheim-Wallau, wird der Möbelhändler gegen die Entscheidung klagen. Dabei sieht er sich durch die Einschätzung von Verkehrsexperten bestätigt. Zudem kann er sich auch auf die breite Unterstützung von Bevölkerung und Handel im Quartier stützen. Wie Jens Jäpel, Managing Director ECE Development GmbH & Co KG, ergänzte, gibt es diese Diskussionen auch bei Shopping-Center-Entwicklungen immer wieder. Deshalb beklagt auch er: „Das Internet ist frei und der stationäre Handel sowie die Stadt werden ohne Ende reglementiert.“ Gleichwohl sorgen solche Gerichtsentscheidungen für Ratlosigkeit. Denn zum einen HDE-Hauptgeschäftsführer Genth: Gleiche Bedingun- möchte die Politik die Ansiedgen für Online und Offline Foto: management forum lung des großflächigen Einzelhandels auf der grünen Wiese einschränken. Zum andern gibt es Probleme, wenn ein Möbelhaus oder ShoppingCenter den Weg in die integrierte Innenstadt-Lage findet.

Konfliktstoff „innenstadtrelevante Sortimente“ Auch der französischen Sportartikel- und Sportbekleidungshändler Decathlon sieht seine Expansion durch das hiesige Genehmigungsrecht begrenzt. Weltweit betreiben die Franzosen nach den Worten von Lutz Mattelson, Expansionsleiter der Decathlon Sportartikel GmbH, 727 Filialen, davon 21 in Deutschland. Von den 75 Neueröffnungen im Jahr 2013 - schwerpunktmäßig in China - entfallen auf Deutschland denn auch nur insgesamt drei. Als Anbieter von preisorientierten Sportartikeln, die der Kunde - erlebnisorientiert - im großräumigen Fachmarkt ausprobieren kann, sucht Decathlon den Standort bevorzugt am Stadtrand. Da es sich aus planungsrechtlicher Sicht jedoch um innenstadtrelevante Sortimente handelt, kommt hierzulande eigentlich nur die City-Lage in Frage. Ob das Decathlon-Konzept auch auf kleinerer Fläche und bei höherer Miete in der Innenstadt funktioniert, soll ein Pilot-Projekt in Chemnitz nun zeigen. Der Markt bietet im Erdgeschoss 800 qm und im 1. Obergeschoss 1 900 qm.

Diskussionsstoff: Offene oder geschlossene Mall? Im Spannungsfeld bewegen sich hierzulande naturgemäß auch die Shopping-CenterEntwickler, wie ECE-Managing-Director Jäpel in seinem Vortrag über den Handel als Impulsgeber einer urbanen Quartiersentwicklung, darlegte. Mit dem prämierten Quartier Milaneo im Europaviertel in Stuttgart hat die ECE ein offenes Shopping-Center mit 3 Gebäudeteilen, die im Untergeschoss komplett und im 1. Obergeschoss über Brücken verbunden sind, entwickelt. In dem Quartier mit Büros, einem Hotel, Wohnungen und einer Bibliothek übernimmt der Einzelhandel die Ankerfunktion. Dabei gilt es vor

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Personalien GRR AG: Klaußner wird Vorstandsvorsitzende Der Aufsichtsrat der GRR AG hat Susanne Klaußner (48) zur Vorsitzenden des Vorstands ernannt. Sie war bislang stellvertretende Vorsitzende. Der bisherige Vorstandschef André Langmann hat das Unternehmen nach gut achtjähriger Tätigkeit auf eigenen Wunsch verlassen. Neben Susanne Klaußner hat der bisherige GRR-Vorstand Frank Kreuz das Amt des Finanzvorstands übernommen. Klaußner ist auch Vorsitzende der Geschäftsführung der GRR Real Estate Management GmbH (GRR REM). Sie verfügt über 30 Jahre Erfahrung in der Immobilienbranche und hat seit ihrem Eintritt bei der GRR REM im Jahr 2006 das Unternehmen mit aufgebaut und die Assets under Management auf rd. 1 Mrd. Euro erhöht. Unter ihrer Führung sollen der Auftritt der GRRGruppe vereinheitlicht und das Profil der Marke „GRR“ geschärft werden. Ende Januar wählte die Hauptversammlung zudem Dr. Anton Wiegers, Finanzvorstand des GRR Großaktionärs Provinzial Rheinland, Boris Jordan, Prokurist von Sontowski & Partner und Richard von Knop in den verkleinerten Aufsichtsrat der GRR AG. Wiegers übernimmt den Vorsitz, von Knop bleibt stellvertretender Vorsitzender. Klaus-Jürgen Sontowski, der seine GRRBeteiligung auf 5,5% reduziert hat, scheidet als Aufsichtsratschef aus.


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allem die Präferenzen der Kunden zu beachten, denn sollen hier einkaufen. „Die Städte wollen am liebsten offene, multifunktionale Konzepte“, so Jäpel, und der Einzelhandel lege Wert auf ein hohes Maß an Flexibilität. Doch offene Shopping-Center seien nicht überall möglich. Dieser Einschätzung schließt sich Thomas Binder, Geschäftsführer der Sierra Germany GmbH, mit Blick auf das Wetter hierzulande an. Auch Matthias Pfeiffer, geschäftsführender Gesellschafter von RKW Architektur und Städtebau, die für die Architektur des Milaneo verantwortlich zeichnet, würde aus der „offenen Mall“ kein Dogma machen. Man müsse sich jeden einzelnen Fall genau anschauen.

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Trend geht zum „Eatertainment“ und zum „Urban Eating“ Die weltweiten Trends im Shopping-Center-Design demonstrierte Derek Barker, Managing Director von Haskoll Architectures and Designers in London, mit Blick auf gelungene Konzepte im Wettbewerb mit dem Online-Handel. Dabei spielt der Nachbau von innerstädtischen Quartieren mit Einkaufsstraßen unter Glasdach genauso eine Rolle wie die Food Courts, das Thema „Essen gehen“ und der Bau von Terrassen in britischen Einkaufszentren. Das Erfolgsgeheimnis des Shopping-Centers Westfield in London ist aus Barkers Sicht auch sein hoher Anteil an Gastronomie und Freizeitangeboten. „Eatertainment“ und „Urban Eating“ sind aus seiner Sicht Schlagworte für erfolgreiche Center. Die neuen Trends werden vor allem die Städte vor Herausforderungen stellen, denn nach Barkers Prognose werden bis 2050 etwa 75% der Menschen hier leben. Diese Entwicklung bestätigt laut Markus Wotruba, Leiter Standortforschung der BBE Handelsberatung, für Deutschland. Dabei stützt er sich auf eine Studie der Bertelsmann Stiftung, wonach die Städte wieder stärker wachsen. Weil viele Frauen berufstätig sind, bevorzugen junge Familien die Stadt, wo sich Familie und Beruf leichter verbinden lassen. Auch Senioren und junge Menschen, die bereit sind, am Auto zu sparen, bevorzugen inzwischen das Stadtleben. Mit Blick auf die Zukunft der Kleinstädte berichtet Wotruba, dass in Frankreich und Spanien bereits heute ganze Gemeinden aus dem Register verschwinden. Ob es auch in Deutschland so weit kommt, das wird die Zukunft zeigen. Vieles wird davon abhängen, ob es den kleinen Städten mit einer geschickten Stadtentwicklung gelingt, auch für die jungen Familien attraktiv zu bleiben.

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Bislang zeigt der Online-Handel noch keine Wirkung Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Gerade den innerstädtischen Einzelhandel, der stark vom Bekleidungs- und Schuhhandel dominiert wird, sehen Experten stark unter Druck durch die Konkurrenz des Internet-Handels. Denn zum einen hat der aggressiv werbende Online-Schuhhändler Zalando das Interesse der jungen Kunden geweckt, zum andern spielt der Internet-Handel mit Mode bei jungen Leuten eine große Rolle. So wird befürchtet, dass der innerstädtische Einzelhandel Umsatz an die Internet-Konkurrenz verlieren wird. Doch welchen Trend zeigt der Blick auf die Entwicklung der Mieten? Bislang kann Olaf Petersen, Leiter Research beim Immobiliendienstleister Comfort in Hamburg noch keinen negativen Einfluss des dynamisch wachsenden OnlineHandels auf die Mieten in den innerstädtischen Top-Lagen der wichtigsten Einkaufsstädte erkennen. In den besonders angesagten 1ALagen der Metropolen sei die Flächennachfrage unverändert hoch und damit steige auch der Druck auf die Mieten. Das bestätigt auch die Analyse des DIP – Deutsche ImmobilienPartner, der Verbund rechtlich selbständiger Immobilien-Dienstleister. Mit Blick auf die große Fotolia Konsumbereitschaft der Bundesbürger - die SparKurfürstendamm: Berlins Top-Lagen werden immer teurer quote ist auf 10,0% gesunken - und das stabile Wachstum des Einzelhandelsumsatzes um 1,1% auf 433,2 Mrd. Euro im Vorjahr bestehe das hohe Interesse von Investoren und Einzelhändlern an den Top-Lagen der deutschen Metropolen und Wachstumskerne auch weiterhin. Eine wichtige Rolle spielen dabei internationale Einzelhandelsmarken – allen voran US-Labels – die mit ihrer Nachfrage die Mieten weiter nach oben treiben. Dies bestätigte jüngst auch Stephan Jung, Vorstandschef des German Council of Shopping Centers in einem Interview mit dem „Handelsimmobilien Report“. Auch Key Money, das kurz nach Ausbruch der Finanzmarktkrise 2008/09 kein Thema mehr war, spielt wieder eine wichtige Rolle. So bestätigt auch Petersen, dass an den guten bis sehr guten City-Standorten im historischen Vergleich „absolute Höchstmieten erzielt“ werden. Laut DIP sind die realisierten Spitzenmieten für kleinteilige Geschäfte in den hochfrequentierten Hauptgeschäftslagen der 7 großen deutschen Städte bzw. Ballungszentren Berlin, Hamburg, München, Frankfurt/M., Köln, Düsseldorf und Stuttgart in den vergangenen 10 Jahren von durchschnittlich 190 Euro je qm (2004) um 53% auf nun 291 Euro je qm gestiegen. Für Deutschlands teuerste Stadt München kommen die DIPExperten auf 370 Euro, nach 350 Euro 2012. Allerdings gilt das nur für vereinzelte Top-Standorte mit 200 qm Verkaufsfläche. Gleichwohl ist der Trend unverkennbar. Die Mieten in den Spitzenlagen von Frankfurt sehen die Deutschen Immobilien Partner bei 310 Euro (+3%) in Stuttgart bei unverändert 300 Euro und in Hamburg bei konstant 280 Euro. Eine Steigerung von 8% auf 270 Euro haben sie für Berlin, das damit Düsseldorf (stabil 260 Euro), überholt, ermittelt. In Köln liegen die Mieten in der Spitze bei 250 Euro (+6%).

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Deals Hahn-Gruppe kauft Fachmarktzentrum Die Hahn-Gruppe hat für den mit der LRI Invest S.A. verwalteten institutionellen Fonds HAHN-FCP-FISGerman Retail Fund das

Fachmarktzentrum „Life“ in München-Neuperlach mit 8 000 qm Mietfläche und Versorgungsfunktion für den Stadtteil akquiriert. Verkäufer ist die Accumulata Immobilien Development GmbH, München. Das Investitionsvolumen der Transaktion, bei der die Kanzlei Mc Dermott Will & Emery die Hahn-Gruppe beriet, beträgt rd. 35 Mio. Euro. Accumulata wurde von der O&R Rechtsanwaltsgesellschaft beraten. Der Übergang erfolgte Ende Januar 2014. Das Fachmarktzentrum wurde 2009 erbaut. Die Restlaufzeit der Mietverträge in der CoreImmobilie beträgt durchschnittlich 10 Jahre. Zu den ca. 25 Mietern gehören u.a. Rewe, Aldi, dm und Alnatura. Die moderne Gebäudekonzeption und die attraktive Mieterstruktur aus Handel, Gastronomie und Dienstleistungen bieten zudem hohe Aufenthaltsqualität. Neuperlach ist mit ca. 55 000 Einwohnern Teil des Stadtbezirks Ramersdorf-Perlach, dem bevölkerungsreichsten Stadtteil Münchens, dem der Demographie-Bericht eine positiven Bevölkerungsentwicklung bis 2030 konzediert. Der HAHN FCP hat nun ein Brutto Teilfondsvermögen von rd. 550 Mio. Euro.


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In kleineren Städten wie Bremen, Dresden, Hannover, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg und Rostock liegt die Steigerungsrate zwischen 2004 und 2013 laut DIP bei 32% auf einen durchschnittlichen Spitzenwert von 121 Euro je qm. Im Einzelnen erhöhte sich unter den untersuchten DIP-Standorten jedoch nur in Nürnberg die Spitzenmiete von 125 Euro auf aktuell 130 Euro. In Bremen liegt die Miete für kleinflächige Läden in der Spitze bei 150 Euro, in Dresden bei 110 Euro, in Hannover bei 190 Euro, in Leipzig bei 140 Euro, in Magdeburg bei 55 Euro und in Rostock bei 70 Euro. Anhand von 35 Parametern hat Comfort eine Rangliste von weiteren attraktiven Einkaufsstädten in Deutschland erstellt. Untersucht wurden 60 Städte und die Ergebnisse wurden im Highstreet Report 2014 zusammengefasst. Zu diesen Städten gehören Hannover und Nürnberg. In diesem Kontext weist Comfort-Marktforscher Petersen auf die Bedeutung der dezentralen Struktur in Deutschland hin. Denn während in Großbritannien und Frankreich London und Paris das Maß aller Dinge sind, zeichnet sich Deutschland durch seine hohe Zahl an attraktiven Städten aus. Insofern sind in der Anlageklasse Handelsimmobilien auch die B-Städte für Investoren überaus interessant. Für die internationalen Handelsmarken ist die richtige Standortwahl vor diesem Hintergrund nicht einfach. Das Gros konzentriert sich bislang jedoch auf die „Big 7“. In seiner Top-20-Liste führt Petersen auch kleinere Städte mit einer leistungsstarken Handelslandschaft und einem großen Einzugsgebiet. Dazu gehören Würzburg und Ulm mit 120 000 bis 130 000 Einwohnern sowie Erlangen mit 105 000 Einwohnern. Während Ulm und Würzburg Städte mit großem Einzugsgebiet ohne Konkurrenzstädte im Umfeld sind, weist Erlangen eine überdurchschnittliche Kaufkraft auf. In den neuen Bundesländern sind Dresden und Leipzig die prominentesten Einkaufsstädte.

Deals Dinslaken: In der Neutor Galerie Dinslaken sind 2 weitere Ankerflächen mit Konzepten aus dem Textilbereich belegt worden. Neben C&A wird auch das Modehaus ten Have eine Filiale eröffnen. C&A wird im Erdgeschoss eine Fläche von ca. 1 300 qm beziehen. Das Modehaus ten Have belegt eine Fläche von ca. 1 100 qm über 2 Etagen und rundet das Angebot im wertigen Textilsegment mit Marken wie Tommy Hilfiger, Napapijri und Digel ab. Daneben runden der italienische Wäschehersteller Calzedonia, Tom Tailor, Hunkemöller, Bonita und Essanelle das Angebot ab. Die Neutor Galerie ist zu über 80% vermietet.

ECE

Park Vera ankara, türkei Managementübernahme (eröffnung Frühjahr 2014)

aura Jaroslawl, russland Managementübernahme (eröffnung Frühjahr 2014)

BaHnHoFCity Wien Hauptbahnhof, Österreich Managementübernahme (eröffnung Herbst 2014)

Park Central tarragona, Spanien erweiterung (eröffnung Frühjahr 2014)

galeria ŁÓdzka Łódź, Polen erweiterung (eröffnung Herbst 2014)

Milaneo Stuttgart neubau (eröffnung Herbst 2014)

glanzlichter 2014 Wir freuen uns auf 2014 – denn mit vielen Managementübernahmen sowie Eröffnungen haben wir einige Höhepunkte im Kalender. Ein gutes und erfolgreiches neues Jahr wünschen wir auch allen unseren Partnern. www.ece.de

Mega Mall Sofia, Bulgarien Managementübernahme (eröffnung Herbst 2014)

teMPelHoFer HaFen Berlin Managementübernahme (2014)


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Cities & Center & Developments Dresden hat sich u.a. als Einkaufsstandort – insbesondere zu Weihnachten – für Konsumenten aus Russland entwickelt. Leipzig bietet laut GfK Geomarketing bundesweit die meisten jungen Haushalte in der Kategorie „unter 30 Jahre“. Zudem verzeichnete die Stadt in den vergangenen Jahren einen beachtlichen Bevölkerungszuwachs und hat eine attraktive Innenstadt zu bieten. Zu den prominenten Mietverträgen des Jahres 2013 gehören laut Comfort Abschlüsse mit internationalen Konzepten wie die 3 neuen Marken von Mango (Mango Touch / H.E. by Mango/ Mango Kids), mit Tory Burch, dem Inditex-Ableger Pull & Bear oder der japanischen Kult-Marke Uniqlo für deren 1. deutschen Flag-Ship-Store in Berlin. Etabliert hat sich mittlerweile der Billig-Mode-Anbieter Primark, dem Comfort Flächen in Düsseldorf, Köln und Leipzig vermittelte. „Diese positiven Nachrichten dürfen jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass bei einigen bereits etablierten Konzepten die Optimierung der Standorte bis hin zur Konsolidierung im Fokus steht“, konstatiert Comfort-Geschäftsführer Manfred Schalk. Zu nennen sind die Flächentreiber früherer Jahre wie Esprit oder s.Oliver. Zudem ist er

sicher: „Unattraktive Städte und Lagen sowie in die Jahre gekommene, häufig periphere Shopping-Center stehen vor schwierigen Herausforderungen.“ Insgesamt ist das Investitionsvolumen mit Geschäftshäusern in 1A-Lagen nach vorläufigen Zahlen für 2013 um 5 bis 10% gesunken. Laut CBRE wurden 2,5 Mrd. Euro in innerstädtische Geschäftshäuser investiert, darunter auch einige namhafte Großprojekte. Laut Comfort haben aber auch viele kleinere Deals und mittlere Transaktionen in allen Regionen außerhalb der Metropolen das Geschäft geprägt. So habe der Dienstleister nicht nur in den typischen Fußgängerzonen wie in Bonn, Bochum, Erlangen, Gelsenkirchen, Leipzig oder Mannheim „solide“ Investments vermitteln können, sondern auch in kleineren Städten wie Viersen, Werder, Passau oder Siegen. Nach Einschätzung des DIP wird die Fokussierung der Flächennachfrage auf Einzelhandels-Spitzenlagen insbesondere durch überaus liquide Finanzinvestoren und ihre ausnahmslos Top-Label führenden Beteiligungsunternehmen dazu führen, dass sich die Spitzenmieten an den bevorzugten Standorten erhöhen oder stabilisieren werden. Das Interesse hat aber seinen Preis: Die Spitzenrenditen für Geschäftshäuser in den Top-Lagen der „Big Seven“ bewegen sich nach Analysen des DIP zwischen 3,6% in München und 4,4% in Berlin, Hamburg und Köln. Für 2014 wird eine weitere Seitwärtsbewegung auf niedrigem Niveau erwartet.

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Deals ECE managt künftig den Tempelhofer Hafen Nach Übernahme des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums Tempelhofer Hafen in Berlin durch die R+V Versicherungsgrup-

pe ändert sich ab Mai 2014 das Center-Management, das von der ECE übernommen wird. Wie die IPH Handelsimmobilien GmbH dazu mitteilte, ist für sie damit der Restrukturierungsauftrag abgeschlossen. Wie die ECE versichert, wird sie die erfolgreiche Arbeit von der IPH künftig weiterführen. Der Tempelhofer Hafen bietet auf rd. 21 000 qm Verkaufsfläche rd. 70 Geschäfte mit Einzelhandel, Gastronomie und Unterhaltung. Zu den Ankermietern gehören Media Markt, Edeka, H&M, New Yorker und C&A. An das Center angeschlossen sind ein Ärztezentrum sowie Büros mit knapp 5 000 qm. Die Gesamtfläche beträgt ca. 37 000 qm. Das Center ist das Stadtteilzentrum des Bezirks TempelhofSchöneberg und ist Berlins einziges Shopping-Center direkt am Wasser des Teltow-Kanals, der die Potsdamer Havel mit der östlichen Dahme verbindet. In der angeschlossenen Marina gibt es 39 Liegeplätze für Boote. Diese Verbindung von Shopping, Gastronomie und Freizeitangebot mit einer denkmalgeschützten Architektur macht den Standort in der Bundeshauptstadt einzigartig.


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Deals

FAP-Barometer

Experten sehen Tendenz zu Überhitzungen HIR DÜSSELDORF: Die Stimmung unter den Kreditgebern im gewerblichen Immobilienfinanzierungsmarkt hat sich zu Beginn des Jahres 2014 etwas eingetrübt. So ist das FAP-Barometer - gemessen am 4. Quartal 2013 - um 0,51 auf +1,53 Punkte gesunken. Interessant ist dabei vor allem die Einschätzung der Befragten nach den Sektoren des Immobilienmarktes, auf denen sie bereits Überhitzungen sehen. Das gilt vor allem für das Segment Wohnimmobilien. Von den 56,3% der Befragten, die Überhitzungstendenzen erkennen, nennen 70,3% den Wohnimmobilienmarkt, 13,5% das Segment Einzelhandel und 10,8% den Büroimmobilienmarkt. Laut Curth-C. Flatow, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FAP, sind Überhitzungen aber nicht überall zu beobachten, sondern nur auf einzelnen regionalen Märkten. In einigen Straßen Münchens würden Investoren nicht mehr jede Preisrunde mitgehen, so der Experte, sondern den Markt den Privaten überlassen. „Skepsis herrscht auch in Bezug auf einzelne Shopping-Center oder CoreBüroimmobilien“, weiß Flatow Das Neugeschäft der gewerblichen Kapitalgeber entwickelt sich weiterhin stabil. 35,8% der Befragten melden ein stagnierendes Neugeschäft, 34,0% berichten von einem wachsenden Neugeschäft. Dabei differenzieren sich die Kreditvolumina weiter aus: 7,5% (Vorquartal: 2,6%) finanzieren im Neugeschäft Projekte mit durchschnittlich über 100 Mio. Euro Kreditvolumen, im unteren Bereich berichten 28,3% (Vorquartal: 17,9%) von durchschnittlichen Kreditsummen unter 10 Mio. Euro. Das

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Quo vadis?

Solingen: Seit 5. Februar ist das modische Angebot im Hofgarten Solingen noch bunter: Das spanische Label Desigual eröffnet einen Store im 1. Obergeschoss des Einkaufszentrums. Der neue Shop verfügt über gut 200 qm Gesamtfläche - farbenfroh und originell gestaltet im typischen Desigual-Look. Die Niederlassung ist eine Premiere für die gesamte Region: Desigual betreibt damit den 1. eigenen Store im Bergischen Land. Ralf Lindl, Center-Manager des Hofgarten Solingen, sieht den neuen Mieter als Bereicherung: „Das beliebte Modelabel passt hervorragend in unseren Mietermix und bringt wieder etwas mehr städtischen Lifestyle nach Solingen.“

Q u o va d i s 2 0 1 4 11.–12.02.2014 in Berlin

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Cities & Center & Developments Gros der Kredite liegt mit 50,9% zwischen 10 und 50 Mio. Euro. Bei den derzeit finanzierten Immobilientypen bleiben Büroobjekte mit 23,0% (Bestand) bzw. 19,0% (Projektentwicklung) auf Rang 1, gefolgt von Wohnimmobilien und Handelsobjekten. Die Rahmenbedingungen für Finanzierungen werden weniger progressiv beurteilt als im Vorquartal. Konkret: Im 1. Quartal bewerten 36,7% der Befragten die Bedingungen „als progressiv“, im 4. Quartal 2013 waren es dagegen noch 45,4%. Das ist dennoch der zweithöchste Wert seit dem Start des FAP-Barometers – vor einem Jahr sahen nur 6,9% „progressive Bedingungen“. Mehr als 60% der Kreditgeber registrieren im 1. Quartal 2014 gleichbleibende Finanzierungsbedingungen. Nur 1,7% erkennen restriktivere Rahmenbedingungen. Ikea Deutschland

Mit neuen Formaten näher an Städte und Kunden Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ „Wir sind der einzige weltweit präsente Möbelhändler“, berichtet Johannes Ferber, Geschäftsführer der Ikea Verwaltungs-GmbH in Hofheim-Wallau, beim 10. Deutschen Handelsimmobilien-Kongress in Berlin. Mit 248 Standorten von weltweit 345 Ikea-Märkten bildet Europa die Schwerpunktregion des schwedischen Möbelhändlers und Deutschland mit 46 großflächigen Möbelhäusern und einem Anteil von 15% am Konzernumsatz von 29,2 Mrd. Euro den wichtigsten Markt. 40 Jahre ist es her, seit Ikea das erste Möbelhaus in Deutschland eröffnet hat. Mit ihrem innovativen Mitnahme-Konzept sind die Schweden sehr dicht am Kunden, etwa an dem, der in eine neue Stadt gezogen ist und kurzfristig neue Möbel braucht. Oder an der jungen Familie, die sich preisgünstig einrichten will, und Geld spart, indem sie die MöDas neue Ikea LUV Shopping Center in Lübeck Foto: Inter Ikea CG bel selbst zusammenbaut. Mit dieser Idee hatte das Einrichtungshaus den Möbelhandel revolutioniert. In Deutschland sieht Ikea noch viele weiße Flecken und plant 20 neue Standorte. Vor allem in Baden-Württemberg, wo sich das Unternehmen mit 6 Filialen noch unterrepräsentiert sieht, würde es nach Ferbers Worten gerne 3 weitere Einrichtungshäuser entwickeln - und hier 300 Mio. Euro investieren. Doch das Ikea-Konzept und das deutsche Planungsrecht für großflächigen Einzelhandel harmonieren nicht gut miteinander. Zwar ist die Ansiedlung von großflächigen Möbelhäusern an den von Ikea bevorzugten Standorten auf der grünen Wiese kein Problem. Doch ist der Anteil des Angebots an Heimtextilien, Haushaltswaren und Glas/Porzellan/Keramik - nach deutschem BauGesetz Buch klassische innenstadtrelevante Sortimente - zu hoch. Deshalb ist es für Ikea nicht leicht, Genehmigungen für neue Standorte zu erhalten. In Baden-Württemberg sind die Restriktionen des Landesentwicklungsplans und des Regionalplans Stuttgart im Bundesvergleich besonders streng. Eine günstige Konstellation für ein Ikea-Möbelhaus, ein Shopping-Center und einen Heimwerker-Markt (Foto oben) fand das schwedische Unternehmen dagegen auf dem

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Stadt News ECE verfolgt Center in Homburg nicht weiter Die Hamburger ECE hat sich entschlossen, die Entwicklung eines Einkaufszentrums in Homburg nicht weiter zu verfolgen. Nach Angaben des Unternehmens wurden in den vergangenen Wochen nochmals alle Eckpunkte des Projekts geprüft. Letztlich habe die fehlende Wirtschaftlichkeit durch die Reduzierung der Verkaufsfläche auf maximal 16 500 qm sowie die lange Verfahrensdauer der Vorbereitung und Durchführung des Raumordnungsverfahrens zu der Entscheidung geführt, heißt es. Trotz des positiven Raumordnungsbescheids wären weitere Verzögerungen etwa durch Normenkontrollklagen nicht auszuschließen. Das habe bei vielen interessierten Einzelhändlern zu Unsicherheit geführt und die Vermietungsperspektive getrübt. Durch die Verkleinerung des Konzepts seien zudem die angesetzten Grundstückskosten wirtschaftlich nicht mehr darstellbar. Es habe auch nur teilweise die Bereitschaft der Eigentümer bestanden, die Preise anzupassen. Da die ECE laut Projektleiter Knut Volquardsen für nachhaltige Projekte steht, die wirtschaftlich erfolgreich sind, erscheine das unter den neuen Bedingungen in Homburg nicht gesichert.

Deals Münster: Die Gabor Shop & Store GmbH, Hersteller von hochwertigen Damenschuhen mietet 100 qm für einen Monolabel Store in der City von Münster, Salzstraße 45. Vermieter ist ein privater Eigentümer. Savills vermittelte.


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Cities & Center & Developments 400 000 qm großen Grundstück einer stillgelegten Fabrik von Villeroy & Boch, das Ikea vor Jahren erworben hat. Laut Ferber sah der Bebauungsplan auf dem Areal in Lübeck bereits ein Kontingent für Verkaufsfläche vor. Als Architekt für das Ikea LUV Shopping-Center, das in diesem März eröffnet wird, wurde die Düsseldorfer RKW Architektur + Städtebau gewonnen. Als Mieter wird neben Edeka und Saturn auch Villeroy & Boch mit einem speziellen Konzept einziehen. An der Finanzierung der neu eingerichteten Autobahn-Abfahrt hat sich der Möbelhändler beteiligt, wie Ferber betont. Und auch eine Bushaltestelle soll es geben. Über das erste innerstädtische Ikea-Möbelhaus mit 80 000 qm Fläche auf 3 Etagen und - ein Novum - mit den Parkdecks über den Verkaufsräumen, wurde bereits viel berichtet. Ikea hatte das 10 000 qm große Grundstück mit der seit Jahren leer stehenden Karstadt-Filiale in Hamburg-Altona zu Beginn der Finanzmarktkrise günstig von der Hypo Real Estate erworben. Die Verantwortlichen glaubten damals zwar nicht unbedingt an den Erfolg ihrer geplanten 100 Mio. Euro Investition. Und es musste unternehmensintern viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Doch Ikea will laut Ferber neue Formate entwickeln. Die geplante Eröffnung von Ikea-Altona am 30. Juni 2014 und die Resonanz bei den Kunden dürfte deshalb mit großer Spannung erwartet werden. Auch bei dem geplanten Einrichtungshaus in Bremerhaven geht Ikea einen neuen Weg. Die Fläche ist mit 16 000 qm deutlich kleiner als bei den üblichen Einrichtungshäuern. Und auch das Möbelhaus in Kaiserslautern ist nur mit 26 000 qm geplant. Das Unternehmen will zudem der Tatsache Rechnung tragen, dass manche Kunden sich nicht die Zeit nehmen und durch alle Abteilungen des Möbelhauses gehen wollen. Für die eiligen Besucher sollen kürzere Wegführungen gefunden werden.

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Personalien Dienstleister DTI stärkt Standort Berlin Der Dürener ImmobilienDienstleister DTI Deutsche Technikgesellschaft für Immobilien, ein Unternehmen der Deutschen Immobilien Gruppe, baut seine Präsenz in Berlin aus: Thomas Mienkotta (48) verstärkt das Team „Technisches Objektmanagement“ und kümmert sich in leitender Funktion um die technische Betreuung der Einkaufszentren der DIGruppe. Der gebürtige Geraer, der vormals bei mfi und Multi Development/ Corio war, kann auf über 13 Jahre Erfahrung in der technischen Betreuung zahlreicher Center in Deutschland zurückblicken.

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Cities & Center & Developments Insgesamt will Ikea im stationären Geschäft - neben den Großflächen in peripheren Lagen - auch in neue, zentralere Orte investieren. Zudem sollen neue, differenziertere Formate für unterschiedliche Märkte entwickelt und Standortkooperationen mit privaten und öffentlichen Partnern eingegangen werden. Mit Blick auf das rigide deutsche Baurecht setzt Ikea seine Hoffnung auf die in der EU garantierte „Niederlassungsfreiheit“. Denn aus Sicht des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) müssen Regelungen nachweislich zweckdienlich und erforderlich sein. Nach Einschätzung der EU Kommission hätten die Bundesländer die Notwendigkeit der Regelungen aber bisher nicht nachgewiesen, zitiert Ferber. Für die 20 geplanten neuen Standorte in Deutschland hat Ikea ein Investitionsvolumen von 1 Mrd. Euro eingeplant. Das Unternehmen hält alle seine Immobilien im Eigentum. Auch das Thema Energie-Effizienz ist wichtig. 40% des Energiebedarfs wird heute aus erneuerbaren Energien gewonnen. Bis 2020 will Ikea von fossilen Brennstoffen unabhängig sein. Beim Vertrieb folgt der Möbelhändler einer Mehrfach-Strategie auf „allen Kanälen“: Mit seinen Möbelhäusern, mit seinem Online-Handel, am Stadtrand und mit HamburgAltona demnächst auch in der Innenstadt. Das Online-Geschäft läuft im Möbelhandel laut Ferber auf niedrigerem Niveau als in anderen Branchen. Dem geplanten OnlineUmsatz von 150 Mio. Euro in Deutschland steht im stationären Handel ein Umsatz von 4 Mrd. Euro gegenüber. Die Leute wollen alles anfassen können, so Ferber: „Unsere Kunden möchten Ikea erleben, fühlen, testen, ausprobieren, schmecken.“ Dafür möchte das Unternehmen näher an seine Kunden heranrücken und Ferber wünscht sich „eine offene Herangehensweise der Politik“ bei neuen Projekten. Wettbewerblicher Dialog in Hanau

Stadtplanung unter den Bedingungen der Demokratie Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die Früchte ihrer Arbeit am „Forum Hanau“ konnten die Stadt und der Hamburger Projektentwickler HBB (Foto) schon vor der Fertigstellung im Herbst 2015 ernten: Am 24. Januar 2014 wurde ihnen vom German Council of Shopping Centers (GCSC) der „Europäische Innovationspreis Handel“ in der Kategorie „Innenstadt“ verliehen. Als Besonderheit bei diesem wegweisenden Projekt würdigte die Jury, dass die Bürger an der Erarbeitung der Wunschliste für die Konzeption der neuen Innenstadt beteiligt wurden. „Wettbewerblicher Dialog“ heißt das Schlagwort. Und Bürgerbeteiligung ist ein Thema, das bei ShoppingFoto: KD Busch Centern heute an Bedeutung gewinnt. Denn aus Sicht von Experten ist es wichtig, die betroffenen Einwohner mitzunehmen, um etwaigen Widerstand in konstruktive Bahnen und in „Mitgestaltung“ zu lenken. So hat der „wettbewerbliche Dialog“ der Stadt Hanau mit Investor, Entwickler und Bürgern bereits lange vor dem ersten Spatenstich im Oktober 2013 begonnen. „Die begleitende Kommunikation und der offene Dialog während des gesamten Verfahrens war ein wesentlicher Faktor für die erfolgreiche Positionierung dieses Prozesses in der Bürgerschaft“, bestätigt Martin Bieberle, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung in der Stadt Hanau. 2 Jahre habe sich die Stadt Zeit genommen, um den Investor für ihr Projekt zu finden, wie Matthias Pfeiffer, geschäftsführender Gesellschafter von RKW Architektur + Städtebau aus Düsseldorf berichtet. Um zu erfahren, welche Wünsche die Hanauer

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Unternehmens News Allianz refinanziert Königsbau Passagen Die Allianz Real Estate finanziert die Königsbau

Passagen in Stuttgarts mit 145 Mio. Euro. Die Transaktion ist Teil einer vollständigen Refinanzierung der erstrangigen Kredite mit Evans Randall. Das ursprüngliche Darlehen stammt von der HSH Nordbank. Die europäische Real Estate Debt II S.á.r.l. hat zusätzlich MezzanineKapital in Höhe von 37,5 Mio. Euro beigesteuert. Die ShoppingBüropassage, die sich im 1856 errichteten Königsbau befindet, hat rd. 26 000 qm Handelsfläche mit mehr als 70 Läden, 18 000 qm Bürofläche und bietet 415 PkwStellplätze in einer Tiefgarage. Ein Team von CMS Hasche Sigle um die Lead-Partner Volker Zerr und Peter Ruby hat die Allianz Real Estate bei der Transaktion beraten.

Deals Rosenheim: Betty Barclay, ein führendes Unternehmen für Damenoberbekleidung, hat einen Store mit rund 150 qm Verkaufsfläche in der 1a-Lage Münchener Straße 30 in Rosenheim gemietet. Vormieter ist Benetton. Vermieter ist ein Privateigentümer. Jones Lang LaSalle vermittelte. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über rd. 7 150 Händler in mehr als 50 Ländern.


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Cities & Center & Developments haben, wurde von Anfang an mit den Bürgern - vertreten durch einen Beirat mit über 100 Mitgliedern - gesprochen. Zwar musste der Rat der Stadt letztlich entscheiden, so berichtet Pfeiffer, aber zuvor sei es notwendig, die Bürger zu befragen, damit die Politik weiß, was diese wollen. Der „wettbewerbliche Dialog“ in Hanau ist aus Pfeiffers Sicht „Stadtplanung unter den Bedingungen der Demokratie“. Dass diese weitreichende Beteiligung der Bürger gerade in Hanau praktiziert wurde, hat zweifellos seinen Grund, da es letztlich nicht nur darum ging, ein gut integriertes innerstädtisches Shopping-Center zu bauen, sondern die City ganzheitlich umzugestalten. Denn im Zweiten Weltkrieg wurde die Innenstadt fast völlig zerstört. Wie bei Wikipedia nachzulesen ist, standen nur noch wenige Häuser und weniger als 10 000 Menschen lebten noch in der Stadt lebten. So ging es bei der Entwicklung des Forums Hanau am Freiheitsplatz darum, der City ein attraktives Gesicht zu geben. Denn nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg konnten sich viele Städte beim Wiederaufbau keine attraktive Stadtentwicklung leisten. Oft wurde das mittelalterliche Stadtbild damit endgültig zerstört. Auch in Hanau wurden die Ruine des Stadtschlosses, Teile der Stadtmauer und Häuser in der Alt- und Neustadt abgerissen. Nicht ohne Grund würdigte die Jury bei der Verleihung des „Europäischen Innovationspreises Handel“ deshalb, dass es Stadt und Investor gelungen sei, mit der Planung eines Kultur- und Einkaufszentrums auch die gesamte Innenstadt neu - und damit „zukunftsfähig“ - zu gestalten. Die von diesem Projekt ausgehende Aufbruchsstimmung habe die gesamte Stadt erfasst und entwickele eine positive Impulswirkung, lobt auch Stephan Jung, Vorsitzender des GCSC-Vorstands. Für die Entwicklung eines neuen Shopping-Quartiers mit umfangreichem Einzelhan-

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Deals Remscheid: Nach 10 Jahren hat Union Investment das Allee-Center in Remscheid (25 000 qm) aus ihrem Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland für rd. 140 Mio. Euro veräußert. Käufer ist die Offene Immobilienfonds grundbesitz europa der Deutsche Asset & Wealth Management. Union Investment nutzt damit das große Interesse an deutschen ShoppingCentern zum Ausstieg. Die Grundbesitz europa sieht bei dem Center noch Potenzial. Das 1986 erbaute und vor dem Verkauf modernisierte und erweiterte Allee-Center hat direkte Anbindung an die Fußgängerzone. Zu den Mietern gehören Saturn, H&M, C&A und Real.

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Cities & Center & Developments delsangebot bietet die Stadt günstige Voraussetzungen. In Hanau leben heute wieder mehr als 88 000 Menschen und die Zentralitätskennziffer, die der Immobiliendienstleister Jones Lang LaSalle mit 139,0 und Comfort mit gut 135 beziffert, zeigt, dass viele Menschen aus dem Umland in Hanau einkaufen. Mit einer KaufkraftKennziffer von 100,6 (Jones Lang LaSalle) resp. 101 (Comfort) liegt die Stadt in etwa auf dem Bundesdurchschnitt. Die Einkaufsmeilen sind die Hammerstraße, die Straße „Am Markt“ und die Nürnberger Straße. Der Filialisierungsgrad - d.h. der Anteil der Filialisten am bisherigen Einzelhandelsangebot - liegt bei fast 76%. Die Stadt Hanau, die auch als Brüder-Grimm-Stadt bekannt ist, befindet sich im Osten des Rhein-Main-Gebiets an der Mündung der Kinzig in den Main. Hier beginnt die „Deutsche Märchenstraße“, die in Bremen endet. Hanau gehört zu den 10 Oberzentren in Hessen und ist die sechstgrößte Stadt des Bundeslandes. Von Bedeutung für die Kaufkraft ist, dass die ehemalige Residenzstadt Grafen Forum Hanau am Freiheitsplatz Visualisierung: RKW/HBB der von Hanau das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Main-Kinzig-Region ist. Hier sind Unternehmen wie Evonik, Degussa, Heraeus und die Dunlop-Reifenwerke beheimatet. Dass diese Stadt auch für den Einzelhandel sehr interessant ist, lässt sich daran ablesen, dass zum Zeitpunkt der Grundsteinlegung im Oktober 2013 nach den Worten von Harald Ortner, Geschäftsführer der HBB GmbH bereits 75% der Verkaufsfläche vermietet waren. Das Forum Hanau werde ein Angebot aus Einzelhandel und Dienstleistungen bieten, das es in der Stadt bisher nicht gebe, verspricht Ortner. Den Schwerpunkt bildet der Bereich Mode mit Großmietern wie H&M, K&L, New Yorker, Zapata und Kult. Daneben werden u.a. Esprit, Street One, Vero Moda, Jack & Jones, Camp David, Engbers, Tom Tailor, und Liberty vertreten sein.

Die alten Verbindungen werden wieder verknüpft Wichtig für Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky ist, dass die Impulse, die durch das neue Projekt gesetzt wurden, bereits heute spürbar sind: „Obwohl wir noch mitten in der Umbau- und Neubauphase sind, verzeichnen wir ein wachsendes Interesse an den Einzelhandelsflächen in der Innenstadt.“ Ablesen lässt sich das an zahlreichen Neueröffnungen von spannenden Handelskonzepten. Das Forum Hanau entsteht in der Innenstadt auf dem Freiheitsplatz und dem Areal des ehemaligen Karstadt-Hauses. Die Investitionssumme beträgt 160 Mio. Euro. Die HBB errichtet nach den Plänen des Düsseldorfer Architektur-Büros RKW auf 3 Ebenen ca. 22 500 qm Verkaufsfläche für 80 Einzelhandelsgeschäfte plus Dienstleistung und Gastronomie. Eine weitere Etage steht für einen Mix aus öffentlichen Nutzungen zur Verfügung. Das Forum Hanau wird zudem die neue Stadtbibliothek und das Stadtarchiv beherbergen. Das gesamte Volumen des Projekts beträgt 100 000 qm Brutto-GeschossFläche. Das Forum Hanau bringt Kultur und Einkaufserlebnis unter einem Dach zusammen. Dadurch soll eine spannende Wechselwirkung zwischen dem Einzelhandel auf der einen Seite und den Kultureinrichtungen wie Hanauer Stadtbibliothek, Stadtarchiv, Medienzentrum mit kommunalem Bildarchiv auf der anderen, entstehen. Mit dem Forum Hanau entstehe ein extrovertiert konzipiertes Einkaufsquartier mit fünf

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Unternehmens News Internos/Paref Gestion legen neuen Fonds auf Internos Global Investors hat in Partnerschaft mit Paref Gestion den französischen Immobilienfonds „Novapierre Allemagne“ aufgelegt, der ausschließlich in deutsche Einzelhandelsimmobilien in den Außenbereichen mittelgroßer Städte investiert. Die Erlaubnis der französischen Finanzaufsichtsbehörde AMF wurde Anfang Januar erteilt. Novapierre Allemagne richtet sich an institutionelle sowie private Anleger und strebt eine Rendite von 6% an. Das Fondsvolumen soll bis 2018 rd. 100 Mio. Euro erreichen. Im Laufe des Jahres 2014 sollen 20 Mio. Euro Eigenkapital eingeworben werden. Als Experte für französische Immobilienfonds ist Paref Gestion für Vermarktung, Verwaltung und die Geschäftsbeziehung zu den Anlegern verantwortlich. Internos wird als Asset-Manager die Investitionsobjekte identifizieren und prüfen, das Verhältnis zu den Mietern und Pächtern aufbauen und pflegen sowie die Erträge aus den Immobilien optimieren. Internos betreut in Deutschland 6 Fonds mit 116 Handelsimmobilien im Wert von rd. 813 Mio. Euro

Deals Berlin: Die BC Urban Design Berlin GmbH, eine Tochter der BoConcept GmbH, hat in der Schloßstraße 97 in Berlin rd. 540 qm gemietet. Die Eröffnung ist für März 2014 geplant. Hauptmieter ist die Spardabank. Engel & Völkers Commercial Berlin vermittelt.


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Cities & Center & Developments eigenständigen Baukörpern, die die bestehenden Verbindungen der Fußgängerwege und Einkaufsstraßen aufgreife, so dass die gewachsenen Laufwege wieder zusammen geführt würden, ist auf der Homepage der Stadt zu lesen. Zusätzliche Belebung bringt der neue Omnibusbahnhof am westlichen Ende des Platzes. Einzelhandel in Europa

Online-Handel beschleunigt den Strukturwandel Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Das Konsumentenvertrauen in Europa hat sich wieder etwas aufgehellt. Aber auch europaweit ist der Online-Handel auf dem Vormarsch und treibt den Strukturwandel voran. Bislang aber noch mit unterschiedlicher Intensität. Die britischen Konsumenten zeigten bislang die höchste Online-Affinität. Nach Jahren des Konsumverzichts und des „Angstsparens“ sieht Thomas Beyerle, Head of Corporate Sustainability & Research bei der IVG Immobilien AG positive Signale für den stationären Einzelhandel in Europa: „Das Konsumentenvertrauen stieg zuletzt flächendeckend spürbar an“, heißt es im Market Tracker „Europäische Gewerbeimmobilienmärkte 2014“. Mit Blick auf die sehr hohe Arbeitslosigkeit in einigen südeuropäischen Ländern und die großen Unterschiede bei der Kaufkraft dürften die regionalen Unterschiede allerdings sehr beachtlich sein. Als einen der wesentlichen Gründe für die wachsende Konsumbereitschaft vieler Europäer sehen die IVG-Forscher die „niedrige Verzinsung der Spareinkommen“, die

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Deals München: Invesco Real Estate (IRE) hat 2 Premium-Einkaufszentren, die Galeria Kazimierz (38 273 qm) in Krakau/Polen, und das Queensgate Shopping Centre (80 140 qm) in Peterborough in Großbritannien erworben. Die beiden Objekte wurden für ca. 425 Mio. Euro für den offenen pan-europäischen Flaggschiff-Fonds von IRE erworben. Mit den beiden Zukäufen erhöht sich das Anlagevermögen des Fonds auf rd. 1,3 Mrd. Euro. Der Fokus des Fondsportfolios liegt auf hochwertigen Immobilien mit starken Fundamentaldaten in guten Lagen. Der Fonds ist fokussiert auf Retail Assets mit Wertsteigerungspotenzial.

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unterhalb der Inflationsrate liegt. Denn während die Kapitalanleger in Sachwerte wie Immobilien flüchten, agieren viele Konsumenten nach dem Motto, lieber das Geld für Konsumgüter oder Urlaub ausgeben, als es auf den Sparkonten verfallen zu lassen.

Unternehmens News

Die Kernaussagen für die Entwicklung in Europa haben die IVG-Experten in einigen Thesen zusammengefasst. Mit Blick auf die Dynamik des Online-Handels, der sich mit dem technischen Fortschritt bei „Smart Phones & Internet“ weiter dynamisiert, gehen sie davon aus, dass sich auch der Strukturwandel im europäischen Einzelhandel beschleunigen wird. Das zeigt der Blick auf den Einzelhandelsumsatz, der im Durchschnitt der EU 28-Länder 2014 nur um 0,65% wachsen wird, während der OnlineHandel europaweit um 11,7% zulegen dürfte. Dadurch werde der Online-Anteil am Gesamtumsatz von durchschnittlich 6% in diesem Jahr auf 7% steigen.

AVW AG verbessert Konzernergebnis

Die IVG-Forscher gehen weiter davon aus, dass der Online-Anteil am europäischen Einzelhandelsumsatz bis 2017 etwa 10% erreichen wird. Dabei schätzen die Experten die Online-Affinität der Briten im europäischen Vergleich besonders hoch ein: Bis 2017 erwarten sie in Großbritannien einen Online-Anteil von über 16% - nach etwa 12% im Vorjahr. Dabei spielt aber auch der traditionelle Einzelhandel eine wichtige Rolle. Denn laut GfK Geomarketing wird bislang ein ganz wesentlicher Teil des Internet-Umsatzes vom stationären Einzelhandel mit Multichannel-Strategie realisiert. Ziemlich nah am britischen Wert sehen die IVG-Prognosen auch den deutschen Online-Anteil mit knapp unter 16% im Jahr 2017. Nach Erkenntnis des Handelsverbands Deutschland (HDE) sind auch hierzulande insbesondere die Einzelhandler mit einer funktionierenden Multichannel-Strategie sehr wachstumsstark. Auf Platz 3 der OnlineRangliste dürften gemäß Prognose die Franzosen knapp hinter den Deutschen folgen. Unter dem europäischen Durchschnitt liegt dagegen der Online-Handel in Italien, wo er bis 2017 laut IVG-Prognose einen Anteil von nur gut 4% erreichen wird. In den Niederlanden und in Polen sehen sie den Online-Anteil in 3 Jahren bei knapp unter 8%.

Für Händler ohne Multichannel-Strategie wird es schwer Diese unterschiedliche Dynamik in den Ländern Europas wird auch die weitere Zukunft prägen. So unterscheiden die Forscher zwischen den „reifen“ Einzelhandels- und Onlinemärkten wie Großbritannien, Deutschland und Frankreich, die bereits einen recht hohen Anteil erreicht haben. Hier wird ein Wachstum erwartet, das mit 11 bis 13% schon schwächer ausfallen werde als in den Märkten, in denen der Online-Anteil noch niedrig, doch die Marktdurchdringung mit Smart Phones bereits hoch sei. Dazu zählen u.a. Italien, Spanien und Polen. Hier würden 2014 im E-Commerce Wachstumsraten von 16 bis 22% erreicht, schreiben die Experten. Diese Einschätzung mit Blick auf die „reifen Online-Märkte“ zeigt, dass auch die IVG-Experten davon ausgehen, dass der Online-Handel in den nächsten Jahren nicht beliebig stark weiter wachsen und einen unbegrenzten Anteil erreichen wird. Der vom Online-Handel ausgelöste Strukturwandel wird laut Studie dazu führen, dass Filialketten, denen es nicht gelingt, eine erfolgreiche Multichannel-Strategie zu realisieren, stark unter Druck geraten werden. Denn ein Teil des Umsatzes wird in den Internet-Handel abwandern. Die zahlreichen Insolvenzen in den vergangenen Jahren in Deutschland werfen bereits ein Schlaglicht darauf.

Die AVW Immobilien AG hat nach der Restrukturierung ihrer Geschäftsfelder nach eigenen Angaben in die Erfolgsspur zurückgefunden und das 1. Halbjahr

des Geschäftsjahres 2013/ 2014 (30.4.) mit einem fast ausgeglichenen Ergebnis abgeschlossen. Gemessen am Vorjahreszeitraum sei die Gesamtleistung, zu der die AVW den Umsatz, Bestandsveränderungen und sonstige betriebliche Erträge zählt, um ca. 69% von 7,0 Mio. auf 11,8 Mio. Euro gestiegen. Der Rohertrag stieg von 3,9 Mio. auf 5,7 Mio. Euro (+ 48%). Grund dafür war vor allem der Verkauf des Projekts in Stuttgart-Vaihingen. Das Konzernergebnis nach IFRS stieg zum 31.10.2013 von - 3,6 Mio. im Vorjahreszeitraum auf nun -0,4 Mio. Euro. Der Vorstand bekräftigt seine Prognose, das Geschäftsjahr 2013/ 2014 mit einem positiven Ergebnis abzuschließen. Dabei stützt er seine Zuversicht darauf, dass sich die Effekte aus vielen Projekten und Maßnahmen, die durch die Rückkehr von Frank Albrecht in den Vorstand forciert wurden, im 2. Halbjahresergebnis widerspiegeln werden. Die AVW legt den Fokus künftig u.a. auf Studentisches Wohnen, Leben im Alter und Handelsimmobilien.


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Cities & Center & Developments Allerdings ist die Entwicklung in den verschiedenen Branchen recht unterschiedlich zu beurteilen. So hat der Online-Handel im Lebensmittel-Segment bislang keinen nennenswerten Anteil erreicht. Und im Drogeriemarkt-Bereich halten sich die Bestrebungen, einen Online-Versand aufzubauen, in Grenzen. Denn wenn der Konsument dringend Waschpulver zum Preis von 3,95 Euro benötigt, wird er kaum bereit sein, 2,50 Euro für den Versand zu bezahlen. Hier sind die Durchschnittspreise so niedrig, dass die Versandkosten - relativ gesehen - viel zu hoch sind. Probleme sehen die IVG-Forscher im Zuge des Strukturwandels auch auf die kleinen Städte mit nur mäßiger Frequenz zukommen. Hier werde sich der Leerstand ausweiten. Andererseits berichtet GfK Geomarketing, dass Filialisten zunehmend auch in kleinere Städte gehen, um - im Wettbewerb mit dem OnlineHandel - näher an die Kunden heran zu rücken. Denn viele Konsumenten ziehen den direkten Einkauf etwa von Bekleidung dem Online-Kauf immer noch vor. In den angesagten Shopping-Metropolen mit überregionaler Zentralität erwarten die IVG-Forscher dagegen eine steigende Wettbewerbsintensität, da hier - neben den internationalen Handelsmarken - auch die Online-Händler auf die Suche nach Flächen für ihre „Showrooms“ gehen. Die Zahl der Interessenten für gute Standorte dürfte damit steigen und somit auch die Spitzenmiete in den Top-Lagen 2014 nach oben tendieren.

Online-Handel beflügelt die Logistik-Sparte Unter Druck wird aus Sicht der IVG-Forscher auch das preissensible Segment Fachmärkte geraten, das vielerorts mit Flächenüberbesatz zu kämpfen habe. Allerdings gilt es hier zu unterscheiden, ob es sich um eine Fachmarktagglomeration mit Nahversorgungscharakter handelt, oder um reine Nonfood-Anbieter. Gut etablierte SBWarenhäuser, Verbrauchermärkte oder Supermärkte bzw. Agglomerationen mit einem Lebensmittelanbieter als Anker werden auch weiter erfolgreich bestehen können. In Süd-West-Europa und den Ländern Mittel- und Osteuropas, wo die Auswahl an geeigneten Ankermietern für „Retail Parks“ (Fachmarktagglomerationen) noch gering sei, sehen die IVG-Forscher das Segment an Wachstumsgrenzen stoßen. Starke Wachstumsimpulse durch den Online-Handel sind dagegen im Markt für Logistik-Immobilien zu erwarten, zumal ein Großteil der Objekte mit über 10 Jahren zu alt und kleinteilig ist. Laut IVG Research steigt der Bedarf an Cross-Docking-Stations und modernen ‚Fullfillment-Centern‘, in denen die Kundenbestellungen innerhalb von 24 bis 48 Stunden bearbeitet werden müssen. Unternehmen wie Amazon, Ebay und Zalando würden ihr Netz an Zentrallagern kontinuierlich ausbauen. „Im Fokus der Expansionsstrategie dürften dabei große Märkte mit hoher Smartphone-Marktdurchdringung wie Spanien, Italien und Polen stehen“, heißt es in der Studie. In anderen Regionen sehen sie die Tendenz zur Verdichtung der Lagerstandorte.

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Personalien City Center Bergedorf mit neuem Manager Lutz Müller (49) ist neuer Center-Manager des Hamburger Einkaufszentrums „City Center Bergedorf“ (CCB). Der studierte Dipl.- Kaufmann und EBSAbsolvent mit 18 Jahren Erfahrung im CenterManagement hatte zuletzt 6 Jahre lang das „Forum Duisburg“ verwaltet. Zuvor arbeitete Müller als Unternehmensberater im Einzelhandel, Dozent an der Berufsakademie des Einzelhandels und Gastdozent an der European Business School (EBS). Der gebürtige Braunschweiger folgt Uwe Eigenbrod, der nach mehr als 3 Jahren zum Jahreswechsel in gleicher Funktion ins Berliner „Forum Köpenick“ gewechselt ist. Das City Center Bergedorf und auch das „Forum Köpenick“ sind von der DVI Deutsche Verwaltungsgesellschaft für Immobilien entwickelt worden.

Deals Recklinghausen: Mit Unterzeichnung des Mietvertrags mit Kaufland gewinnt die mfi AG einen wichtigen Partner für das neue Shopping-Center in Reckling-

hausen, das im September eröffnet wird. Die neue Kaufland-Filiale wird nach neuesten Standards eingerichtet. Auf einer Mietfläche von 41 700 qm werden in dem Center noch 119 weitere Mieter vertreten sein. Bereits heute sind 80% der Ladenflächen vermietet.


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Report Nr.164

Cities & Center & Developments Einzelhandelskonjunktur

Handelsverband erwartet Wachstum von 1,5% Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“ Die niedrigen Zinsen haben den Bundesbürgern die Sparlaune verdorben. Die Sparquote ist auf 10,0% gesunken und die Kauflaune - wie der Index des GfK Konsumbarometers zeigt - hat sich weiter aufgehellt. Doch die steigenden Strompreise belasten die Kaufkraft, denn der Konsument kann den Euro nur einmal ausgeben. Dennoch ist die Ausgangslage mit Blick auf den Arbeitsmarkt in Deutschland so günstig, dass der Handelsverband Deutschland HDE für 2014 ein Umsatzwachstum von 1,5% auf 439,7 Mrd. Euro prognostiziert. „Selten waren die Rahmenbedingungen für den Konsum in Deutschland so günstig“, konstatiert HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth bei der Pressekonferenz in Berlin. Doch mit Blick auf die stetig steigenden Strompreise wird in diesem Jahr vieles davon abhängen, ob es Wirtschafts- und Energieminister Sigmar Gabriel gelingt, den Anstieg der EEGUmlage zu bremsen, so dass den Bundesbürgern mehr Geld für den Konsum übrig bleibt. So beklagt Genth denn auch, dass der Handel kaum von den günstigen Rahmenbedingungen proFoto: dennree fitieren konnte. Entgegen den optimistiDas Interesse der Bundesbürger an Bio-Ware wächst. schen Erwartungen verlief auch das Weihnachtsgeschäft 2013 mit einem Wachstum von 0,3% auf 79,8 Mrd. Euro (i.Vj.: 79,6 Mrd. Euro) moderat. Der HDE hatte ein Plus von 1,5% auf 80,5 Mrd. Euro erwartet. Das Gesamtjahr 2013 konnte der Einzelhandel jedoch mit einem Erlöswachstum von 1,1% auf 433,2 Mrd. Euro abschließen, wobei die Treiber des Wachstums kaum unterschiedlicher sein könnten. Nicht unerwartet ist es auf der einen Seite der Online-Handel, auf der anderen Seite ist es der Lebensmittelhandel, bei dem der Internet-Vertreib kaum eine Rolle spielt. Vor allem die Bereitschaft der Bundesbürger, mehr Geld für Qualität und Service auszugeben, hat dem Lebensmittelhandel ein Umsatzwachstum von nominal 3,6% (real: +0,8%) beschert. Diesen Trend bestätigte Alain Caparros, Vorstandschef der Rewe Group, bereits Anfang 2013. Laut Genth steigt die Nachfrage nach Bio- und FairTrade-Waren. Die Lebensskandale zeigen offenbar Wirkung. Der Online-Handel wuchs auch 2013 mit zweistelliger Rate um 12% auf 33,1 Mrd. Euro. 2014 erwartet der HDE einen weiteren Zuwachs von 17% auf 38,7 Mrd. Euro. Dagegen verzeichnete der Uhren- und Schmuckhandel mit einem nominalen Rückgang von 11,5% die größten Einbußen. Der Umsatz mit Blumen und Gartenartikeln ging um 6,8% zurück, nicht zuletzt als Folge des kalten Frühjahrs. Dass das wachsende Interesse der Verbraucher am Online-Handel dafür sorgt, dass bei vielen stationären Fachhändlern die Frequenz sinkt, wie Hauptgeschäftsführer Genth berichtet, kommt nicht unerwartet. Mit Blick auf die Internet-Konkurrenz plant der HDE deshalb einen „Runden Tisch“, um den „Strukturwandel im Einzelhandel mit allen Beteiligten zu gestalten“. Deshalb sieht der Spitzenverband auch Städte und Gemeinden gefordert, für eine hohe Standortqualität zu sorgen.

vom 07.02.14 Seite 18

Unternehmens News Tokio: SEB Asset Management hat das zehnstöckige Büro- und Geschäftsgebäude „Primegate“ im Wert von umgerechnet rd. 39 Mio. Euro in Tokio erworben. Der Kauf erfolgte für den SEB Asian Property Fund II SICAV-SIF, ein auf asiatische Immobilien spezialisierter Investmentfonds nach Luxemburger Recht. Das 2013 gebaute Gebäude befindet sich in sehr guter Lage von Tokio und ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Die Immobilie bietet 2 015 qm Handels- und Gastronomieflächen sowie 1 555 qm Büroflächen.

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