Der fondsbrief nr 216

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NR. 216 I 28. KW I 11.07.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

INHALTSVERZEICHNIS

Fonds-Check: Konserve von Hannover Leasing investiert in Danone-Labor

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Publity: Initiator kauft City Tower in Offenbach aus Bankenverwertung

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Anlage-Check: Redos bringt Spezialfonds mit Einzelhandelsimmobilien

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Colliers-Studie: In Europa stehen große Büroflächen leer

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Auf ein Wort: Martin Führlein von Rödl & Partner

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Immobilien-Diplomarbeit: Kaum Risikomanagement bei Investoren vorhanden

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Transparenz: Deutschland liegt abgeschlagen hinter vergleichbaren Ländern

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Fairvesta: Anbieter würde Ermittlungen begrüßen

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Anleihen-Umfeld: Rede 18 des Fed-Chefs macht Business deutlich schwieriger Personalia

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Megatrend Technologie: Auswirkungen auf Work Life Balance und Einkauf

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Recht einfach: Schwarz auf weiß contra Recht und Ordnung

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Impressum

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Meiner Meinung nach... Die Erkenntnis ist nicht neu, manifestiert sich bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien aber so deutlich, wie selten zuvor: Fußball hat sich immer mehr nicht nur zu einer Ersatz-Religion entwickelt, sondern auch zu einem Ersatz-Krieg. Die Leute rufen nicht wie früher: „Vergeltung für Sedan!“ oder „Rache für Dünkirchen!“, sondern „Abrechnung für die Schande von Gijon!“ und „Genugtuung für Battiston!“ Gemeint sind der Grottenkick bei der WM 1982, als Deutsche und Österreicher mit einer ziemlichen Unsportlichkeit die Algerier aus dem Turnier kickten - wobei sich zeigte, dass ein Nichtangriffspakt durchaus zum Schämen sein kann. Und der Sprung von Torwart Toni Schumacher ins Gesicht des französischen Nationalspielers Patrick Battiston beim „Thrilla in Sevilla“ ebenfalls bei der WM 1982 in Spanien. Schumacher schlug ihm dabei einige Zähne aus und wurde zur Personifikation des bösen Deutschen. Kaum einer der Spieler, die in Brasilien aufliefen, war vor 32 Jahren geboren - und doch standen sie stellvertretend für eine ganze Nation den Deutschen gegenüber. Etwas viel Pathos für eine Sportveranstaltung. Wobei auch klar ist: Ersetzt die Rivalität auf dem Fußballplatz bewaffnete Konflikte, können wir uns alle glücklich schätzen. Wie schnell es auch heutzutage noch zu einem Krieg kommen kann, zeigt uns nicht zuletzt die Entwicklung in der Ukraine. Dann doch lieber Stollen und Schienbeinschoner. Und das Schöne ist: Algerier wie Franzosen benötigen weitere Gelegenheiten, um sich an Fußball-Deutschland zu rächen. Nach einer Gala ohne Gleichen gegen Brasilien spielen wir im Finale gegen Argentinien. Die haben auch noch eine dicke Rechnung offen: Strafstoß-Tor von Andi Brehme im WM-Finale 1990 in Rom, Jens Lehmanns Spickzettel beim Elf-Meter-Schießen 2006 und die 0:4-Klatsche bei der vergangenen WM in Südafrika. Hoffen wir, dass sie am Sonntag in Rio noch nicht beglichen wird.

Viel Spaß beim Lesen!


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Publity Big Deals Nach einer Haltedauer von elf Monaten hat Publity das Fachmarktzentrum „Wartturmcenter“ in Speyer aus dem „Performance Fonds Nr. 4“ an einen irischen Investor verkauft. Mieter des knapp 9.000 Quadratmeter großen Zentrums sind unter anderem Reno, Bonprix, Venice Beach Fitness und McDonalds. In Offenbach hat Publity mit dem „City Tower“ das höchste Gebäude im Großraum Frankfurt südlich des Mains gekauft. Auf 33 Etagen verteilen sich in dem 140 Meter hohen Büroturm knapp 25.000 Quadratmeter Fläche. Wie bei dem Initiator üblich, hat er die Immobilie aus einer Bankenverwertung übernommen und mit Eigenkapital finanziert. Publity plant Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe, will den Tower komplett vermieten und mit Gewinn wieder veräußern.

City Tower in Offenbach. Mit 140 Metern das höchste Gebäude der Stadt.

Fonds-Check

Konserve im Labor Altfonds von Hannover Leasing finanziert Forschungszentrum in Holland Vor genau einem Jahr habe ich in einem Artikel über den niederländischen Immobilienmarkt einen Holland-Fonds von Hannover Leasing angekündigt. Inzwischen liegt der Prospekt vor, Anfang des dritten Quartals soll der Startschuss für den Vertrieb fallen. Die Deadline 21. Juli 2014 spielt für dieses Angebot keine Rolle, da es als „Altfonds“ vor dem 22. Juli 2013 anplatziert wurde und keine weiteren Investitionen mehr tätigt. Daher gilt nicht das KAGB, sondern das Vermögensanlagegesetz. Hintergrund: Wenn Babys von MilupaMilchbrei nicht pupsen müssen, und Activia- Joghu rt na ch Erdb eere schmeckt, dann haben die DanoneForscher alles richtig gemacht. Seit Mitte 2013 arbeiten sie in Utrecht an Babykost und medizinischen Nahrungsmitteln. Vor rund einem Jahr haben rund 700 Mitarbeiter die neue Immobilie in Utrecht bezogen. Vorher waren die Spezialisten auf Standorte in den Niederlanden, Deutschland und England verteilt.

Objekt: Hannover Leasing hat das Green Building mit BREEAM-Zertifizierung der Kategorie Excellent zum Preis von 59,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr für den Immobilienfonds „210 Danone, Utrecht“ gekauft. Bezogen auf die erste volle Jahresmiete bedeutet das einen Faktor von gut 16,5. Das Fondsobjekt ist kein typisches Bürogebäude, sondern ein gemischt genutztes Objekt. Die insgesamt 18.000 Quadratmeter Mietfläche teilen sich auf in 10.600 Quadratmeter Büro, 5.400 Quadratmeter Forschung und Labor, 2.000 Quadratmeter Technik und Lager. Hinzu kommen 176 Tiefgaragenstellplätze. Bei dem hohen LaborAnteil lässt sich durchaus von einer Spezialimmobilie reden, was den Kreis potenzieller Nachmieter einschränkt. Lage: Der Utrechter Teilmarkt Science Park ist bei speziellen Unternehmen gefragt. Auf 300 Hektar haben sich 60 Firmen angesiedelt, darunter 25 aus dem Bereich Life Science. Ein Grund dafür ist die Zusammenarbeit mit den Fakultäten für pharmazeutische Wissenschaften an der Universität Utrecht.


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Standort: Wer um Investitionen in niederländische Gewerbeimmobilien wirbt, braucht spezielle Argumente. Bei knapp 50 Millionen Quadratmeter Bürofläche stehen rund 15 Prozent leer, meistens in den Randlagen der Metropolen. Verantwortlich dafür ist unter anderem eine unselige Nähe zwischen den Projektentwicklern und den Dienstleistungsunternehmen. Die Developer locken die Unternehmen mit eigens auf sie zugeschnittenen Immobilien aus ihren bisherigen Niederlassungen und gewähren in der Regel teilweise hohe Incentives als zusätzlichen Anreiz, die Adresse zu wechseln. Die zehn Jahre alten Flächen anderweitig zu vermieten, stellt sich dann oft als Problem dar. So kann keine nachhaltige ImmobiÜberangebot. Wer in niederländische Büroimmobilien ìnvestiert, lieninvestition funktionieren. Anleger müssen ihr In- braucht besondere Argumente. Der Fonds von Hannover Leasing punktet vor allem mit einem Mietvertrag über 20 Jahre mit einer erstklassigen vestment daher besonders intensiv prüfen. Adresse.

Mieter: Der Vertrag im Objekt des Fonds läuft erheblich länger als in den Niederlanden sonst üblich. Danone Research BV hat in Utrecht für 20 Jahre unterschrieben und zahlt umgerechnet auf alle Flächen 185 Euro pro Quadratmeter im Jahr und 1.550 Euro für jeden Stellplatz. Das ergibt eine Jahresmiete von

Quelle: CBRE

3,64 Millionen Euro. Die Objektmiete liegt damit unter der in Utrecht üblichen Spitzenmiete von 215 Euro, aber deutlich über dem Durchschnitt von 143 Euro. Auf Grund der besonderen Nutzung lässt sich der Danone-Bau jedoch sowieso nur schwer vergleichen.

CFB

CFB-Fonds 180 – Templin


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Hamburg Trust Erstes AIF-Objekt Hamburg Trust hat die Immobilie für seinen ersten Publikumsfonds nach KAGB-Vorschriften gekauft. Die neue Wohnanlage mit Mikroapartments unter dem Namen „Little East“ in Frankfurt kostete 28,4 Millionen Euro und ist zu 75 Prozent zehn Jahre lang an die Deutsche Bahn vermietet. Insgesamt umfasst das Objekt 272 Ein-ZimmerWohnungen mit insgesamt 5.700 Quadratmetern. Private Kapitalanleger beteiligen sich daran mit insgesamt 16,3 Millionen Euro.

Kalkulation: Die Gesamtinvestition summiert sich auf 66 Millionen Euro. Anleger beteiligen sich mit mindestens 20.000 Euro plus fünf Prozent Agio und bringen insgesamt 32 Millionen Euro auf. Weitere 32 Millionen Euro finanziert der Fonds über Darlehen. Die Zinsen hat er sich über Swaps bis Ende 2023 gesichert. Sie liegen zwischen 4,8 Prozent und 5,475 Prozent. Die Tilgung beginnt bei 0,25 Prozent. Innerhalb der zehnjährigen Darlehens-

laufzeit führt der Fonds knapp sieben Prozent zurück. Das ist mager und offenbar der fünf vor dem Komma geschuldet. Anleger erhalten Ausschüttungen von 5,25 Prozent. Exit: Hannover Leasing geht davon aus, die Immobilie nach zehn Jahren zu verkaufen. Das erscheint realistisch, denn der Mietvertrag hat dann noch eine Laufzeit von neun Jahren. Die Miete soll bis dahin um 20 Prozent stei-

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, Mio. qm Assetmanagement mit Erfolg Für institutionelle und private Anleger managt die Real I.S. insgesamt gewerbliche Flächen von rd. , Mio. Quadratmetern in  Ländern auf  Kontinenten. Das Vermögen, das wir aktuell für unsere Anleger in Immobilien investiert haben, beträgt rd. EUR , Mrd. Unsere Erfolgsbilanz mit einem durchschnittlichen Vermietungsstand von rd.  % beruht dabei auf nachhaltigen Konzepten für langfristige Mieterbindung.

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Halbjährlich, für die Dauer der Platzierungszeitraums pro rata. Annahme der Prognoserechnung, mit einem prognostizierten Verkaufspreisfaktor von rd. 11,55 in 2024.

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gen, was Auswirkungen auf den prognostizierten Verkaufserlös hat. Voraussetzung ist eine Inflationsrate von durchgehend zwei Prozent. Der Initiator rechnet mit dem 14,6-fachen der Jahresmiete. Anleger würden sich bei diesem Szenario über ein Plus von 57 Prozent nach niederländischen Steuern freuen. Beträgt die Inflation nur 1,5 Prozent, und zahlt ein Käufer nur einen Faktor von 13,75, reduziert sich das Plus auf 35 Prozent. Wir wissen halt nicht, wie es kommt. Kosten: Die fondstypischen Kosten machen 14,2 Prozent des Eigenkapitals inklusive Agio aus. Das ist für einen Immobilienfonds nicht zu viel. Anbieter: Hannover Leasing ist ein anerkanntes Unternehmen. Bislang hat es 58 Fonds für private Kapitalanleger aufgelegt, darunter vier mit Immobilien in den Niederlanden. Mit Medienfonds haben die Steuersparer wenig Glück gehabt, doch mit dieser Schieflage kämpfen fast alle Anbieter solcher Fonds. Steuern: Bei Hollandfonds ein ganz besonderes Thema unter dem Stichwort Box 3, bei dem die Besteuerung nach dem anteiligen Verkehrswert der Fondsimmobilie stattfindet. Nicht die tatsächlichen Einkünfte sind maßgeblich, sondern eine fiktive Rendite von vier Prozent auf den Nettovermögenswert. Der ermittelte Gewinn wird pauschal mit 30 Prozent versteuert. Somit fallen jährlich rund 1,2 Prozent Steuern auf den Vermögenswert an. Meiner Meinung nach... Green Building in Utrecht mit Danone als Mieter. Bei einer Leerstandsquote von 15 Prozent müssen Investoren in den Niederlanden genau hinschauen. Bei dem Fondsobjekt handelt es sich um eine Büroimmobilie mit hohem Anteil an Spezialflächen für Forschungseinrichtungen und Labore. Danone hat seine Forschungsabteilungen in Utrecht zusammengeführt und einen Mietvertrag über 20 Jahre unterschrieben. Das langfristige Bekenntnis zum Standort dürfte die Immobilie für spätere Käufer interessant machen. Der Fonds selbst ist etwas auf Kante genäht. Ausschüttungen von 5,25 Prozent gelingen beispielsweise nur bei magerer Tilgung. Anleger verlassen sich außerdem darauf, dass die Inflationsquote nicht dauerhaft unter zwei Prozent sinkt. 


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Fonds-Check

HTB KAGB-Zweitmarkt Die HTB Gruppe hat den ersten Zweitmarktfonds nach neuem Recht aufgelegt. Der Zweitmarktfonds „HTB 6“ investiert wie seine Vorgänger in gebrauchte Fondsbeteiligungen. Neu ist neben einer externen Verwahrstelle und einer unabhängigen Asset-Bewertung unter anderem die Vergabe einer Wertpapierkennnummer (WKN A11107). Sie ermöglicht erstmals die Darstellung des Fonds im Depot eines Anlegers. Zeichner investieren mindestens 5.000 Euro plus fünf Prozent Agio.

Es muss nicht immer die Metropole sein Redos bringt Spezialfonds mit Einzelhandelsimmobilien für institutionelle Zeichner

Und immer wieder deutsche Immobilien – nicht nur Privatanleger, sondern auch institutionelle Investoren aus dem Inund Ausland bleiben dem Lieblingsasset der letzten Jahre treu. Zusammen mit der Union Invest bringt die Redos Real Estate einen Spezial-AIF mit Investitionsfokus großflächiger deutscher Einzelhandel auf den Markt. Ab 2,5 Mio. Euro können sich Interessenten, die Redos vorrangig aus dem genossenschaftlichen Sektor erwartet, beteiligen. 250 Mio. Euro Eigenkapital sollen

zusammenkommen und für etwa zehn bis 15 Jahre investiert werden. Markt: Der Einzelhandel steht unter Druck – online werden inzwischen nicht nur Bücher, sondern immer öfter auch Kleidung, Tierfutter, Sportgeräte und Möbel bestellt. Gleichzeitig verzichten gerade Großstädter immer häufiger aufs eigene Auto – da verspricht entspanntes online-Shopping das angenehmere Einkaufserlebnis als eine Nahverkehrs-Tour zum Einkaufszent-

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rum auf der grünen Wiese. Deren Ära neigt sich deshalb dem Ende zu, Verbrauchermärkte rücken wieder näher an die Innenstädte. Bestes Beispiel ist die Neueröffnung von IKEA in Hamburg-Altona, die ein völlig neues Konzept des SelfserviceMöbelgiganten darstellt. Investitionskriterien und Initialportfolio: In Frage kommen SB-Warenhäuser, Verbrauchermärkte, Supermärkte, Fachmärkte und Fachmarktzentren, sowohl neu errichtet als auch als Bestandsobjekte, mit nicht beliebig reproduzierbaren Großflächen. Vorausgesetzt werden langfristige Mietverträge von i.d.R. zehn und mehr Jahren mit Mietern aus Branchen, in denen die online-Konkurrenz nicht zu stark ausgeprägt ist: Baumärkte hält Geschäftsführer Oliver Herrmann für eine geeignete Spezies, da sie vielfach Spontankäufer am Wochenende oder nach Feierabend erleben – der Ersatz für den kaputten Schwingschleifer oder die fehlenden Schrauben müssen SOFORT erworben werden und können nicht bis zum Lieferdatum warten. Der Standort muss sich in einer kaufkraftstarken Region

befinden, hohe Zentralität und möglichst Bevölkerungswachstum aufweisen, jedoch keineswegs zwingend urban geprägt sein. Im Gegenteil nennt Herrmann Straubing als Paradebeispiel eines nachhaltig attraktiven Standorts. Pro Objekt werden 5 bis 20 Mio. Euro investiert. Vier Objekte wurden bereits für rund 50 Mio. Euro erworben: Zwei Toom-Baumärkte, ein real-SB-Warenhaus und ein Textilfachmarkt mit Adler. Kalkulation und Zielrendite: Das geplante Investitionsvolumen von 450 bis 500 Mio. Euro soll zu etwa der Hälfte fremdfinanziert werden. Zusammen mit Union Investment verfolgt Redos Real Estate eine Cashflow-orientierte Corestrategie und zielt auf regelmäßige Rückflüsse in gut prognostizierbarer Höhe ab. Die Zielrendite liegt bei über 6 Prozent jährlich (IRR). Daran ist nicht nur den Investoren gelegen: Eine Performance Fee erhält Redos nur, wenn die Anleger eine Rendite von mindestens 7 Prozent (IRR) jährlich erhalten. Andernfalls ist die jährliche Abschlagzahlung zurückzuerstatten.

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Real I.S. 134 Millionen Euro Private Kapitalanleger der Real I.S. AG freuen sich über Ausschüttungen in Höhe von insgesamt 134 Millionen Euro. Sie haben zum 30. Juni die Ausschüttungen aus ihren Publikumsfonds erhalten. Das Investitionsvolumen aller Real I.S.-Fonds für Privatanleger summiert sich auf mehr als vier Milliarden Euro. Die Beteiligungsmodelle haben überwiegend in deutsche wie internationale Immobilien investiert. Im Herbst dieses Jahres bringt Real I.S. seinen ersten regulierten Publikumsfonds.

Anbieter und Partner: Redos Real Estate ist in Hamburg und bei Köln mit insgesamt 30 Mitarbeitern aktiv, hat sich auf großflächigen Einzelhandel spezialisiert und insgesamt Immobilien im Wert von 1,1 Mrd. Euro an 83 Standorten under management. Bisher war Redos vor allem opportunistisch tätig, etwa 2010 mit Morgan Stanley. Beim aktuellen Projekt mit Union Investment fungiert Redos als Assetmanager mit PerformanceVerantwortung, während Union Investment als Service-KVG die Administration des Spezialfonds und die Kapitalvermittlung übernimmt.

sagt, zusätzlich zu den ersten vier Objekten ist ein Immobilienvolumen von gut 70 Mio. Euro bereits in kaufvertraglicher Abwicklung. Wie erfolgreich Redos die Erfahrungen aus opportunistischen Investments auf das CoreSegment, muss die Zukunft beweisen; die erfolgsabhängige Vergütungsregelung trägt jedenfalls dazu bei, dass die Anleger mit im Boot sitzen. 

Meiner Meinung nach: Platzierung und erste Investitionen schreiten zügig voran und dokumentieren das Vertrauen der Investoren – 250 Mio. Euro Commitments wurden bereits zuge-

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Große Flächen stehen leer

DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKENVERWERTUNG Erste Geschlo Publikum ssene s-Inv KG mit B estment Vertrieb aFinszula nach ne ssung uem Recht

Die publity Performance Fonds Nr. 7 GmbH & Co. geschlossene Investment KG erhielt als erste Geschlossene Publikums-Investment KG von der BaFin die Vertriebszulassung nach neuem Recht und investiert mit deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in ein breites Spektrum gewerblich genutzter Qualitätsimmobilien in guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräumen mit Wachstumspotential wie Frankfurt/Main, Düsseldorf, Hamburg, Berlin und München. neue KAGB-konforme Generation geschlossener Immobilienfonds echter Kurzläufer: Fondslaufzeit begrenzt bis zum 31.12.2019 Beteiligungen ab 10.000 Euro kein Fremdkapital 150 % prognostizierte Gesamtausschüttung Weitere Informationen unter Tel. 0341 / 26 17 87 - 61 oder www.publity-vertrieb.de

Viel Platz für Büronutzer: Ende des Jahres werden europaweit 851 bezugsfertige, große Büroflächen für Mieter ab 5.000 Quadratmeter zur Verfügung stehen, 221 davon befinden sich in Deutschland. Dieses Ergebnis veröffentlicht das Immobilienunternehmen Colliers International in seiner Studie „Denkzettel: Großgesuche in Europa“. Die Untersuchung vergleicht 24 europäische Büromärkte mit einem Bestand von rund 252 Millionen Quadratmetern in Class-A- oder B-Objekten. An der Spitze steht mit 98 freien Optionen Moskau und führt mit großem Abstand. In Paris haben Unternehmen die Auswahl unter 65 Angeboten, in Amsterdam und London kommen jeweils 60 Angebote in Frage. In der britischen Hauptstadt sind mit 35 Objekten die meisten Büroimmobilien in Planung oder im Bau. In Amsterdam dagegen bezieht sich das ermittelte Angebot ausschließlich auf Bestandsflächen. In diesem Jahr werden dort genau null Projektentwicklungen mit zusammenhängenden Flächen dieser Größenordnung fertig gestellt.

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Hauptsächlich Bestandsobjekte betroffen

Die deutschen Leerstände konzentrieren sich auf die Standorte Hamburg (49), München (47), Berlin (42) und Frankfurt (40). „Während sich die Leerstandsquote in Düsseldorf mit knapp elf Prozent auch in einer hohen Verfügbarkeit von 35 Großflächen niederschlägt, sticht Stuttgart mit einer Quote von weniger als fünf Prozent und lediglich acht für Großmieter geeignete Flächen deutlich heraus“, sagt Peter Bigelmaier, Head of Office Letting bei Colliers International Deutschland. Europaweit haben potenzielle Mieter nur in Genf mit sechs Angeboten eine geringere Auswahl. Mit Ausnahme von Stuttgart ist den deutschen Märkte gemeinsam, dass der überwiegende Teil der zur Verfügung stehenden Großflächen in Bestandsimmobilien zur Nachvermietung angeboten werden. Der Anteil dieser Kategorie liegt bei drei Vierteln und damit deutlich höher als der europaweite Durchschnitt mit 51 Prozent. Nur bei 13 Prozent der angebotenen Objekten in Deutschland handelt es sich um Neubauten. Hier liegt der Europa-Vergleich bei 28 Prozent.


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Die Colliers-Studie lässt einen Zusammenhang zwischen Anzahl und Art der freien Flächen auf der einen und der örtlichen Marktdynamik auf der anderen Seite erkennen. Sie zeigt außerdem, dass der Mangel an großen Büroflächen auf den europäischen Märkten Unternehmen dazu zwingt, sich außerhalb des Central Business District umzusehen. Nur jede vierte Fläche befindet sich in den Bürozentren, in Deutschland sogar nur jede fünfte. Sowohl in zahlreichen osteuropäischen Städten als auch in Istanbul spielen spekulative Entwicklungen eine große Rolle. Der Anteil von Neubauten oder In den europäischen Metropolen stehen große, zusammenhängende Büroflächen leer. in Kürze auf den Markt kommenden In der Regel suchen die Eigentümer Nachmieter für Bestandsbauten. Quelle: Colliers Büroflächen an den zur Verfügung steMoskau weisen diese beiden Städte für Großgesuhenden Großflächen ist in diesen Städten mit einem che die höchste Flächenverfügbarkeit in Neubauten Anteil von 70 Prozent höher als in den westeuropäioder Immobilien auf, die kurz vor ihrer Fertigstellung schen Märkten, wo ihr Anteil bei rund 40 Prozent liegt. stehen.  Lediglich Paris und London stechen hier heraus. Nach

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Auf ein Wort

„Abschaffung des Treuhänders unnötig“ Wirtschaftsberater erweitern Geschäftsmodell um Verwahrstelle für geschlossene Fonds Martin Führlein ist Fachanwalt, Steuerberater und Partner beim Beratungsunternehmen Rödl & Partner. Der Fondsbrief veröffentlicht regelmäßig seine Kommentare zu (steuer-)rechtlichen Entwicklungen und ihre Konsequenzen auf den Markt der Publikums- und Spezialfonds.

dingungen fest, erstellen KAGB-Infodokumente und Verkaufsprospekte. Das KAGB sieht allerdings bei Spezialfonds für HNWI’s als semiprofessionelle Investoren – vergleichbar den früheren Private Placements – keine Treuhandgesellschaft mehr vor. Das ist meiner Meinung nach eine Fehlentwicklung.

Der Fondsbrief: Welche Auswirkungen hat die Regulierung auf Ihr Geschäftsmodell?

Warum?

Martin Führlein: Der Schwerpunkt hat sich von der steuerlichen zur rechtlichen Beratung verlagert. Dazu werden wir verstärkt als Auslagerungsunternehmen tätig. Ein Beispiel dafür ist die Anlegerbetreuung. Welche Aufgaben zählen zur rechtlichen Beratung? Wir bereiten die Gesellschafts- und Treuhandverträge vor, legen in Abstimmung mit der BaFin die Anlagebe-

Dahinter stand wohl der gesetzgeberische Wille zu verhindern, dass Emissionshäuser die Abstimmungsergebnisse ihrer Fonds beeinflussen können. Bei Angeboten für vermögende Investoren war das jedoch nie ein Thema. Anleger eines Private Placements haben sich häufig über eine Treuhand beteiligt, um zu vermeiden, dass ihr Name über spezielle Suchmaschinen im Handelsregister ermittelt werden kann. Mir ist kein Fall bekannt, in dem ein Treuhänder dabei sein Stimmrecht missbraucht hat.


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Parken geht in die nächste Runde. Bf

Der zweite Parkhausfonds für Privatanleger kommt.

Kürzlich haben Sie eine Tochtergesellschaft als Verwahrstelle gegründet. Mit der Rödl AIF Verwahrstelle GmbH bieten wir die Tätigkeit als Verwahrstelle nach §§ 80 ff. KAGB für Spezial- und Publikums-AIF in den Assetklassen Immobilien, Private Equity, Rail, Schiff und Erneuerbare Energien an. Wie weisen Sie der BaFin die nötige Kompetenz für die jeweiligen Assets nach? Es gibt hierzu bislang wenig Veröffentlichtes seitens der BaFin. Wir können unsere Eignung jedoch dadurch nachweisen, dass wir in den vergangenen Jahren bei mehr als 200 Fondskonzeptionen mit einem Investitionsvolumen von 19 Milliarden Euro begleiten und so in den verschiedenen Assetklassen umfangreiche Erfahrungen sammeln durften. Wie viele Mandate haben Sie übernommen? Wir sind uns mit Mandaten über die Zusammenarbeit bei zwölf Immobilienfonds einig, dazu kommen zwei Private-Equity-Angebote, ein Schiff, ein New-Energy-Fonds sowie ein Dachfonds, der in verschiedene Assetsklassen investiert. Dabei handelt es sich überwiegend um Altfonds, die sich der Regulierung unterwerfen, damit sie weiterhin Eigenkapital einwerben und investieren dürfen. Welche Voraussetzungen müssen die Altfonds erfüllen? Sie benötigen eine KVG, eine Verwahrstelle, Anlagebedingungen und müssen die Gesellschaftsverträge umstellen. In der Praxis erfordert dies umfangreiche Beschlussfassungen und Erläuterungen gegenüber den Anlegern, da für die neuen, zusätzlichen Kosten zunächst oft wenig Verständnis vorhanden ist. Warum sollte sich ein Initiator für ein Beratungsunternehmen als Verwahrstelle entscheiden und nicht für eine Bank?

Kontakt: Bouwfonds Investment Management 030 – 59 00 97-777 | im@bouwfonds.de

Wir bringen unsere Erfahrung als Konzeptionär, Treuhänder und Mittelverwendungskontrolleur ein. Dazu können wir auf die Prüfungsund Bewertungsexpertise wie auch auf die Transaktionspraxis zurückgreifen. Für kleinere und mittelständische Anbieter schafft dies einen echten Mehrwert. 


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Informations-Defizite Diplomarbeit ermittelt fehlendes Risikomanagement bei Immobilieninvestoren

Lampe Capital Mittelstands-Fonds Lampe Capital Finance, Teil des Bankhaus Lampe, hat einen geschlossenen Fonds für institutionelle Investoren nach dem Kapitalanlagegesetzbuch aufgelegt. Zeichner des „Lampe Mezzanine Fonds“ beteiligen sich am deutschen Mittelstand. Das Volumen liegt bei 100 Millionen Euro. Bislang haben Versicherer, Pensionskassen und Versorgungs werke zwei Drittel des Kapitals eingezahlt. Die Gelder vergibt Lampe an Mittelständer mit einem Umsatz von mindestens 30 Millionen Euro.

„Anders als zum Beispiel bei Wertpapieren gibt es bei Immobilien weder ein modernes Risikomanagement noch keine entsprechende Risikokultur.“ Dieses Fazit zieht Marius Mederer in seiner Diplomarbeit unter dem Titel „Das Risiko von Immobilieninvestments aus der Sicht von Investmentgesellschaften“. Er kommt nach der Auswertung von mehr als 40 Fragen an Entscheidern bei Versichern, Banken, Pensionskassen, Beratern und Vermögensverwaltern zu dem Schluss, dass es Informations-Defizite nicht nur privaten Anlegern gibt, sondern auch bei institutionellen Investoren. „Den Investmentgesellschaften wäre zu empfehlen, den priva-

ten Investoren die Chancen und Risiken einer Immobilienanlage besser und ausführlicher aufzuzeigen“, schreibt Marius Mederer, der inzwischen bei der Fakt Immobilien AG tätig ist, in seinem Fazit. Hinsichtlich der professionellen Anleger meint er: „Investmentgesellschaften werden bei Immobilieninvestments immer mehr dazu angehalten, eine detaillierte Risikoanalyse durchzuführen und die zahlreichen Risiken, die ein solches Investment auszeichnet, in der ganzheitlichen Form zu betrachten. Mangelnde bis komplett fehlende Erfahrung und Informationen sind die Gründe dafür, das sich zahlreiche deutsche Anleger mit Immobilieninvestments weitgehend zurückhalten. Die Subprime-Krise,

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Keine oder wenig Ahnung - der wichtigste Grund gegen eine Immobilieninvestition. Das sollte sich ändern

hend zurückhalten. Die Subprime-Krise, die ihren Ursprung auf dem amerikanischen Immobilienmarkt hatte, habe dagegen kaum einen Einfluss auf die Entscheidung. Sie hat allerdings dazu geführt, dass private wie institutionelle Investoren auf eine höhere Rendite verzichten und statt dessen mehr Wert legen auf Sicherheit. Wenig überraschend ist die Erkenntnis, dass Instis die Risiken ihrer Investments kompetenter bewerten als private Anleger. Auch interscheiden sich die beiden Anlegergruppen hinsichtlich der bevorzugten Strukturen. So bevorzugen private Anleger offene Immobilienfonds, institutionelle dagegen Immobilienspezialfonds. Immobilienaktiengesellschaften liegen hier am Ende des Rankings. Sie spielen kaum eine Rolle bei der Wahl nach einer passenden Rechtsform. Auffällig ist die differenzierte Risikobereitschaft der Befragten: Während Versicherer davon ausgehen, dass institutionelle Anleger ihr Kapital 100-prozentig sicher anlegen wollen, sind Banken und Pensionskassen auch bereit, mit ihren professionellen Kunden ausgewogen zu investieren. Jeder dritte Consultant geht deutlich höhere Risiken ein und unterstellt institutionellen Anlegern ehe spekulative Investments. Den Anteil spekulativer privater Anleger schätzen die Befragten grundsätzlich höher ein. 


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Weit abgeschlagen Fairvesta Ermittlungen der Staatsanwaltschaft begrüßenswert Das Tübinger Emissionshaus Fairvesta kann Meldungen über ein Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegen den Vorstand und weitere Führungskräfte des Unternehmens nicht bestätigen, würde die staatsanwaltschaftlichen Überprüfungen jedoch begrüßen. „Ein Ermittlungsverfahren muss vor dem Hintergrund des Legalitätsprinzips schon dann eingeleitet werden, wenn nach kriminalistischer Erfahrung die, wenn auch geringe, Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine verfolgbare Straftat begangen worden ist“, schreibt Fairvesta in einer Stellungnahme dazu. Das Unternehmen hat seinerseits bereits im Jahr 2012 Strafanzeige gegen mehrere Personen gestellt und die Ermittlungsbehörden gebeten, anonym im Internet erhobene Vorwürfe zu überprüfen. Fairvesta erwartet sich von einem Ermittlungsverfahren, „dass die Vorwürfe zum Betrieb eines SchneeballSystems und andere betrügerische Handlungen klar ausgesprochen und letztendlich von dazu berufener Stelle eindeutig entkräftet werden können.“ Ende Juni hat Fairvesta Ausschüttungen an die Zeichner der Immobilienfonds geleistet. Sie betragen je nach Fonds und Beteiligungssumme nach Angaben des Unternehmens zwischen acht und knapp 13 Prozent.

Deutschland hinkt im Transparenz-Vergleich westlichen Staaten hinterher Im aktuellen JLL-Transparency Index 2014 belegt Deutschland unter insgesamt 102 Ländern den zwölften Rang. „Die Bewertung der Transparenzkriterien in Deutschland ist im Vergleich zur vorigen Untersuchung 2012 weitestgehend unverändert geblieben. Auch Deutschlands Platzierung hat sich insofern nicht geändert“, so Helge Scheunemann, bei Jones Lang LaSalle Head of Research Germany.

Thema Steuerkomplexität und hinsichtlich der Verfügbarkeit von Informationen über Immobilienkredite oder Kaufpreise Mittelmaß“, sagt Helge Scheunemann. In diesem Jahr belegt Großbritannien die Top-Position im Transparenz-Index, gefolgt von den USA. Durch eine Verbesserung um sieben Plätze ist Irland einziger Neuzugang unter den weltweit „sehr transparenten“ Märkten, zu denen noch Australien, Neuseeland, Frankreich, Kanada, Niederlande und Finnland gehören. Die „grüne Insel“ punktet insbesondere durch die neue REIT-

Grundlage für die Beurteilung und die Rangfolge war die Bewertung von insgesamt 115 einzelnen Indikatoren. Verbesserungen zum Transparency Index 2012 gibt es in Deutschland etwa bei der Beachtung des IPD-Index als Benchmark für Fonds, aber auch als Indikator für die Performance des Investmentmarktes allgemein. Auch nehmen die Unabhängigkeit und die Direkt vor Singapur und Hongkong. Die meisten westlichen Immobilienmärkte sind transparenter als die in Deutschland. Qualität der Bewertungen weiter zu. Ebenfalls leicht ver- Gesetzgebung und sorgt damit auch für bessert hat sich die Marktdatenverfüg- die größte Verbesserung eines westeubarkeit, auch wenn es hier insbesonde- ropäischen Landes bei der Benotung im re für Märkte außerhalb der Big 7 im- Ranking, getoppt europaweit nur noch mer noch Lücken gibt. Verbessert hat von Rumänien. Die weltweit größte Versich auch die Verfügbarkeit von Infor- besserung bei der Benotung kann Kenia mationen zur Bauplanung und Bauge- für sich verbuchen, gleichbedeutend mit setzgebung, etwa durch vermehrte On- dem Sprung um zwölf Plätze auf Rang line-Zugänge. 55. Insgesamt gehören fünf afrikanische Länder zu den zehn am meisten verbes„Im internationalen Vergleich hinkt al- serten Märkten der Welt.  lerdings die Transparenz börsennotierter Immobilienfirmen den relevanten Standards hinterher. Auch der INREVIndex für nicht-börsennotierte Fonds hat im Vergleich zu anderen Ländern hierzulande nur wenig Bedeutung. Last but not least bleibt Deutschland beim


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Bernanke-Rede wirft Schatten Wechsel Dich

Aquila-Umfrage: Umfeld für Anleihe-Investoren ist schwieriger geworden

Seit 1. Juli ist Thomas Beyerle (46) als Geschäftsführer der Catella Property Valuation GmbH für den Catella Konzern als Head of Research zuständig für die Marktanalysen. Sein Aufgabenbereich erstreckt sich dabei auf eine Reihe von CatellaGesell-schaften. Die in Skandinavien beheimatete Catella-Gruppe besetzt mit ihm eine Gruppenfunktion in Deutschland, um die europäische Ausrichtung des Unternehmens zu unterstreichen. Beyerle kommt von der IVG AG. Zuvor war er unter anderem bei der AberdeenGruppe und der Degi.

Für die meisten institutionellen Investoren in Europa sind und bleiben Anleihen weiterhin ein wichtiger Bestandteil in der Portfolio-Allokation. Eine von Aquila Capital initiierte europaweite Umfrage unter 75 institutionellen Investoren aus dem Juni 2014 zeigt, dass das vergangene Jahr für Anleiheinvestoren insbesondere im Zeichen der im Frühsommer 2013 gehaltenen Tapering-Rede des damaligen US-Notenbankchefs Ben Bernanke stand.

LaSalle Drei Mal Kanada Der Investmentmanager LaSalle hat er ste Objekte für seinen „Canadian Income & Growth Fund IV“ gekauft. Die drei Bürogebäude in verkehrsgünstigen Lagen der Städte Calgary und Edmonton kommen auf eine Gesamtfläche von 28.000 Quadratmeter und sind im Schnitt zu 91 Prozent vermietet. LaSalle hat insgesamt 70 Millionen kanadische Dollar gezahlt, umgerechnet 48 Millionen Euro. Die Anfangsrendite der Fondsobjekte liegt bei sieben Prozent.

Am 22. Mai 2013 stellte Bernanke reduzierte Anleihenkäufe durch die Fed in Aussicht - was zu einem Ausverkauf von US-Staatsanleihen führte. So gaben 12,5 Prozent der Befragten an, dass es als eine Auswirkung dieser Rede sehr viel schwerer geworden sei, die angestrebten Erträge zu erzielen. 45,8 Prozent antworteten, es sei zumindest moderat schwieriger geworden. 37,1 Prozent der befragten Investoren reduzierten ihre Anleihebestände als Reaktion auf die Tapering-Rede signifikant (zehn Prozent) oder zumindest moderat (27,1 Prozent). 45,7 Prozent haben auf die Tapering-Rede hin keine Veränderungen vorgenommen. Auf etwas längere Frist betrachtet, planen Investoren ihre Allokation in Anleihen aber nicht wesentlich zu verändern. 32,8 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Anleiheengagements in den kommenden drei Jahren unverändert lassen wollen, 29,7 Prozent planen eine moderate Reduzierung, und 23,4 Prozent möchten ihre Anleihen-Allokation moderat erhöhen. „Das Umfeld für Anleiheinvestoren ist im vergangenen Jahr noch einmal deutlich schwieriger geworden“, sagt Christian Kiefer, Managing Director bei Aquila Capital. Das belegt auch die Studie: Insgesamt 71,6 Prozent der Befragten halten das gegenwärtige Umfeld für Anleiheinvestoren für sehr herausfordernd (24,3 Prozent) oder

zumindest herausfordernd (47,3 Prozent), wobei sich die Erkenntnis durchgesetzt zu haben scheint, dass eine Vorhersage von Timing und Richtung bei Zinsprognosen ebenfalls sehr schwierig (13,3 Prozent) oder zumindest schwierig (64 Prozent) ist. „Vor diesem Hintergrund erscheint es verständlich und vernünftig, dass Investoren auch zunehmend nach alternativen Anleihelösungen Ausblick halten“, so Kiefer. „Die vorliegenden Ergebnisse der Befragung zeigen uns, dass wir mit unserem vor einem Jahr als Fonds gestarteten Konzept der risikoparitätischen Anlage auch im Anleihebereich völlig richtig gelegen haben“, meint Torsten von Bartenwerffer, Director Portfolio Management bei Aquila Capital und Manager des ACQ - Risk Parity Bond Fund (EUR A: WKN A1H5AH). Aquila Capital hatte die damalige Marktsituation zum Anlass genommen, sein erprobtes Risikoparitätskonzept auch auf den Rentenbereich zu übertragen. Der ACQ - Risk Parity Bond Fund ist der weltweit erste risikoparitätische Rentenfonds und investiert unter Risikogesichtspunkten gleichgewichtet in die Anlageklassen Unternehmensanleihen, Staatsanleihen und inflationsgesicherte Anleihen sowie in EmergingMarkets-Währungen. Die Kombination dieser Anleihesegmente, die unterschiedliche Korrelationen mit den Wirtschafts- und FixedIncome-Zyklen aufweisen, ermöglicht es, langfristig positive risikoadjustierte Renditen zu erwirtschaften, unabhängig davon, ob Zinsen steigen, stagnieren oder fallen. „Dieses Konzept hat im ersten, sehr schwierigen Jahr erwartungsgemäß gut funktioniert“, sagt von Bartenwerffer. Seit seiner Auflegung am 03. Juni 2013 hat der Fonds ein Plus von 2,27 Prozent (Stand: 19.06.2014) erzielt – und das in einem für Anleihen herausfordernden Marktumfeld. 


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Im Zeichen der Work-Life-Balance Teil drei der Serie über Megatrends: Technologischer Fortschritt beeinflusst unser Leben komplett Im letzten Teil unserer Serie über Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Immobilienwirtschaft geht es um den technologischen Fortschritt. Grundlage ist erneut eine Studie der Deutschen Hypo. Der Trend wird in erster Linie bestimmt durch die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnik. Sie erneuert und verändert unsere Welt rasend schnell. Wer hatte vor 20 Jahren ein Handy? Wer hatte schon einmal vom World Wide Web gehört? Heute prägen Smartphone und Internet unser Leben in allen Situationen. Mobile Internet-Technologien machen Informationen an fast jedem Ort der Welt für jeden verfügbar. Logisch, dass diese Entwicklung Auswirkungen hat auf unser Arbeitsleben und damit auf den Gewerbeimmobilienmarkt. Regionale und soziale Mobilität gehören somit zum Selbstverständnis kommender Generationen von Arbeitnehmern und Freiberuflern. Der Prozess, eine Dienstleistung zu erstellen, ist losgelöst von einem bestimmten Ort. Er wird zunehmend selbstbestimmt organisiert. Hierarchien verlieren an Bedeutung. Die individuelle „Work-Life-Balance“ wird immer bedeutender. Diese Entwicklung wird in der Trendforschung als New Work bezeichnet. Der Trend bedeutet auch, die bislang strikte Trennung zwischen Arbeitswelt und Privatsphäre aufzuheben. Büroimmobilien rücken in die Nähe des Lebensmittelpunktes ihrer Nutzer. Sie müssen ausgestattet sein mit Gastronomie, Arztpraxen, Einzelhändlern und Fitnesscentern. Das erfordert Multi-Tenant-Strukturen und Immobilien, die verschiedene Nutzungsarten ermöglichen. Weil jeder überall arbeiten kann, werden Innovation und Kreativität zu entscheidenden Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Das Büro muss eine Arbeitsumgebung schaffen, die dies fördert. Als Folge der weltweiten Vernetzung werden Arbeitnehmer außerdem zunehmend in den eigenen vier Wänden tätig sein. Die Wohnungen entwickeln sich zu Smart Homes. Gemeint sind Verfahren und Systeme zur Vernetzung von Haustechnik und Unterhaltungselektronik. Mit Smartphones und Tablets lassen sich Heizung und Jalousien steuern, Lampen ausschalten, Alarmanlagen aktivieren. Wird ein Fenster geöffnet, drosseln spezielle Systeme die Heizung. Sie erkennen, wenn jemand den Raum betritt und schalten das Licht ein. Verlässt er ihn, geht es automatisch wieder aus – Energie sparen leicht gemacht.

Abgewirtschaftetes Shoppingcenter. Das Internet hat zweifellos Auswirkungen auf unser Einkaufsverhalten.

Immobilienentwickler müssen solche Trends in ihren Plänen berücksichtigen, denn neue Immobilien müssen dafür geeignet sein. Alte Gebäude nachzurüsten, ist häufig aufwändiger und teurer. Diese Kosten dürften Eigentümer nur auf sich nehmen, wenn sie sicher sein können, dass sie durch höhere Mieten refinanziert werden können. „Solche Systeme werden langfristig zu einem Faktor für die erfolgreiche Vermarktung einer Wohnimmobilie. Nachhaltige Veränderungen marktrelevanter Größen sind aber eher nicht zu erwarten“, schreibt die Deutsche Hypo in ihrer Studie dazu. Im Einzelhandel hat das Internet bereits zu erheblichen Veränderungen geführt. Im Buchhandel zum Beispiel ist der digitale Vertriebskanal zu einer bedrohlichen Konkurrenz der etablierten Händler geworden. Innerhalb einer Dekade ist der gesamte Onlinehandel seit 2004 von 6,3 Milliarden Euro auf 36 Milliarden Euro gestiegen. In diesem Jahr dürfte der Anteil bei acht Prozent der gesamten Umsätze liegen. Allerdings kann der Handel von dieser Entwicklung profitieren, solange es ihm gelingt, die neuen Vertriebswege in Multi-Channel-Konzepte zu integrieren. Und nicht zu vergessen: Typische Onlinehändler eröffnen zunehmend Ladenlokale, um somit mehr Kundennähe zu vermitteln. Das wiederum steigere die Nachfrage nach Flächen vor allem in den 1A-Lagen von Großstädten. 


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Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Impressum Redaktionsbüro Markus Gotzi Balkhausener Str. 5-7 50374 Erftstadt T: 02235/9555034 F: 02235/4655541 redaktion@markusgotzi.de www.gotzi.de www.rohmert-medien.de Chefredakteur: Markus Gotzi (V.i.S.d.P.) Hrsg.: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251. Vorstand: Werner Rohmert eMail: info@rohmert.de Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz). Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. ,

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Aktuelle Anzeigen– und Kooperationspartner: Aquila Capital Structured Assets GmbH Bouwfonds Investment Management Commerz Real AG DNL Real Invest AG DFV Deutsche Fondsvermögen AG Dr. Peters Group Fairvesta AG publity AG Real I.S. AG SIGNA Property Funds Wealth Management Capital Holding GmbH ZBI Zentral Boden Immobilien AG

Recht einfach Schwarz auf Weiß entspricht nicht immer Recht und Ordnung Im Geschäftsverkehr zwischen einer Bank oder Sparkasse und ihren Kunden ist vieles durch Allgemeine Geschäftsbedingungen geregelt. Dies betrifft insbesondere Vergütungsabsprachen, die im laufenden Geschäftsverkehr anfallen, aber auch Vergütungen für bestimmte Leistungen wie Wertpapierdienstleistungen oder die Gewährung eines Darlehens. Nicht alles entspricht allerdings den Anforderungen von Gesetz und Rechtsprechung. Beispielsweise hat der für das Bankrecht zuständige XI. Zivilsenat des Bundesgerichtshofs vor kurzem entschieden, dass vorformulierte Bestimmungen über ein Bearbeitungsentgelt in Darlehensverträgen zwischen einem Kreditinstitut und einem Verbraucher unwirksam sind. In einem der Verfahren ging es um ein von der Bank einbehaltenes Bearbeitungsentgelt von einmalig einem Prozent der Darlehenssumme. Im anderen Fall war geregelt, dass für die Kapitalüberlassung ein Bearbeitungsentgelt geschuldet werde, welches mitfinanziert werde und Bestandteil des KreditNennbetrages sei. Die Bank berechnete - auf der Grundlage der Vergütungsbestimmung - einen Betrag von 1.200 Euro und behielt diesen bei Darlehensauszahlung ein. Der BGH wies darauf hin, dass ein solches Bearbeitungsentgelt weder eine kontrollfreie Preishauptabrede sei noch ein Entgelt für eine Sonderleistung der Bank. Der Preis für die Kapitalnutzung stellt bei einem Darlehensvertrag der zu zahlende Zins dar. Ein - zusätzliches Bearbeitungsentgelt stellt sich nicht als Vergütung für eine sonstige, rechtlich selbstständige und gesondert vergütungsfähige Leistung dar. Vielmehr werden damit Kosten für Tätigkeiten der Bank auf die Kunden abgewälzt. Dabei erbringt die Bank diese Tätigkeiten wie etwa die Zurverfügungstellung der Darlehenssumme, die Bearbeitung des Darlehensantrages, die Prüfung der Kundenbonität, die Erfassung von Kundenwünschen und Kundendaten und schließlich die Abgabe eines Darlehensangebotes im eigenen Interesse (vgl.

BGH, Urt. v. 13.05.2014, XI ZR 405/12 und XI ZR 170/13). Nach dem gesetzlichen Leitbild, welches durch die Rechtsnorm des § 488 Abs. 1 Satz 2 BGB geprägt wird, haben Kreditinstitute Kosten, die für die Kreditbearbeitung und Kreditauszahlung anfallen, durch einen laufzeitabhängig bemessenen Zins zu decken. Sie können daneben kein laufzeitunabhängiges Bearbeitungsentgelt verlangen (vgl. BGH, a.a.O.). Wird gleichwohl ein solches Entgelt verlangt, stellt dies im Regelfall eine unangemessene Benachteiligung eines Darlehensnehmers dar. Bankbetriebswirtschaftliche Erwägungen können jedenfalls die Erhebung eines laufzeitunabhängigen Bearbeitungsentgelts nicht rechtfertigen (vgl. BGH, a.a.O.). Hingegen ist eine Vertragsklausel, in der geregelt ist, dass eine Bank von Wertpapier-Emittenten geleistete Vertriebsvergütungen behalten darf, wenn nach den Vorschriften des Wertpapierhandelsgesetzes eine solche Vergütung angenommen werden darf, nicht zu beanstanden. Durch eine solche Klausel wird ein Bankkunde darüber informiert, dass die Bank in bestimmten Fällen Vertriebsvergütungen annehmen darf. Soweit dies gesetzlich nicht verboten ist, darf die Bank diese behalten und muss sie nicht an die Kunden weitergeben (vgl. BGH, Urt. v. 14.01.2014, XI ZR 355/12). Voraussetzung für die Wirksamkeit einer Klausel ist, dass diese die wirtschaftlichen Nachteile und Belastungen so weit erkennen lässt, wie dies nach den Umständen gefordert werden kann (vgl. BGH, Urt. v. 07.12.2010, XI ZR 3/10). Näheres zu Rechtsthemen finden Sie auf der Website der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelteklumpe.de 


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