Der fondsbrief nr 206

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NR. 206 I 9. KW I 24.02.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

INHALTSVERZEICHNIS

Fonds-Check: Hamburg Trust macht das Rennen um ersten Insti-AIF

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Fonds-Check: WealthCap lädt ImmobilienfondsAnleger zur Wiesn

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BSI-Summit: Die neue Welt der OGAS und Bestandsverwalter

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Auf ein Wort: Thomas Olek 19 von Publity zum ersten Publikums-AIF Private-Equity: Aquila hofft auf ein Comeback der Unternehmensfinanzierung

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BVI-Statistik: Deutsche Fonds von AIFM-Richtline besonders stark betroffen

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Zwangsversteigerungen: Niedrige Zinsen und hohe Nachfrage drücken Niveau

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Personalia

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Recht einfach: Was Goethe der Fondsbranche zu sagen hätte

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Impressum

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Meiner Meinung nach... Der Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen (BSI) lebt in einer neuen Welt. Dort sind geschlossene Fonds ausgestorben, und auch Initiatoren hat schon länger niemand mehr gesehen. Evolutionstheoretiker behaupten, sie haben sich zu Asset Managern mit Strukturierungskompetenz gemausert. Und die Fonds sind auf die höhere Entwicklungsstufe der OGAS und AIF geklettert. Sie kapieren nur Bahnhof? OGAS ist eine Schöpfung des BSI. In Anlehnung an die als OGAW bezeichneten Wertpapiere meint er damit „Organismen für gemeinsame Anlagen in Sachwerten“. Aussagen zum Jahresumsatz der einzelnen Anbieter möchte der BSI nicht mehr treffen. Das ließe sich mit dem Selbstverständnis eines Kapitalverwalters nicht vereinbaren. Daher listet er die Top-3 seiner Mitglieder in Sachen Bestandsvolumen auf und erinnert uns somit daran, dass es mal äußerst aktive Unternehmen mit Namen wie MPC und HCI gegeben hat. Vor dem Hintergrund der Pleiten und Skandale alleine der jüngeren Vergangenheit ist es verständlich, dass sich der BSI um ein neues Bild der Branche bemüht. Dabei sollte er sich nicht verzetteln. Was bringt es, künstliche Wortschöpfungen zu schaffen? Sie verstellen höchstens den Blick auf die Wahrheit. Ungeschminkt ist die Realität dramatisch. Private Kapitalanleger investierten 2013 insgesamt 2,3 Milliarden Euro Eigenkapital. Das ist nicht einmal ein Viertel der Umsätze früherer Jahre. Was mich optimistisch stimmt, ist die Laune der Branche. Sie redet sich die neuen Möglichkeiten eines regulierten Marktes nicht ein, sie glaubt fest daran. Spielt der Vertrieb mit, kann es tatsächlich zu einer Trendwende kommen. Wer weiß, vielleicht haben die OGAS ja beim nächsten Branchentreff in einem Jahr etwas Speck angesetzt. Und wenn es nur die Fonds sind - auch nicht schlimm.

Viel Spaß beim Lesen!


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Publity Erster AIF für private Kapitalanleger Am 6. Februar hat die BaFin den ersten Publikumsfonds nach neuem Recht gestattet. Erstes KAGB-konformes Produkt für Privatanleger ist der „Performance Fonds Nr. 7“ von Publity. Der Anbieter will mit dem als Eigenkapitalfonds konzipierten AIF 100 Millionen Euro einsammeln und in Immobilien aus Bankenverwertung investieren. Ein Markt mit steigendem Volumen. So hat Jones Lang LaSalle ermittelt, dass sich der Marktanteil von Immobilien aus Bankenverwertung seit 2009 mehr als verfünffacht hat. (Siehe auch Interview mit Vertriebschef Mario Liebetrau auf S. 19).

Fairvesta Nummer eins bei Deutschland-Fonds Private Kapitalanleger haben im vergangenen Jahr 177 Millionen Euro Eigenkapital in Fairvesta-Immobilienbeteiligungen investiert. Damit liegt das Tübinger Unternehmen auf Platz eins unter allen Anbietern von Immobilienfonds mit deutschen Objekten. Insgesamt beteiligten sich 2013 rund 3.200 Zeichner und legten im Schnitt 55.000 Euro an. Den Löwenanteil verbuchte der Fonds „Mercatus XI“ auf sich. Er sammelte 130 Millionen Euro ein. Den Rest investierten die Anleger in den Vorgängerfonds mit der Nummer zehn, der insgesamt auf ein Eigenkapitalvolumen von 212 Millionen Euro kommt.

Fonds-Check

KAGB-Premiere in Mainz Hamburg Trust kommt mit reguliertem Fonds für Großanleger Hamburg Trust hat das Rennen gemacht. Das Emissionshaus aus Hamburg hat die erste BaFinGestattung für eine geschlossene Investment-KG nach neuen Regeln bekommen. Anleger des nach KAGB-Vorschriften konzipierten Spezialfonds finanzieren eine Büroimmobilie in Mainz. Nicht gerade ein Büro-Standort der ersten Garnitur, doch darüber tröstet die institutionellen Investoren der Mieter hinweg. Objekt: Der Fonds hat das Neubauprojekt „FORum Mainz“ zum Preis von 51,2 Millionen Euro gekauft. Die Gesamtfläche wird in Summe 17.500 Quadratmeter betragen, darunter gut 15.300 Quadratmeter Büros. Hinzu kommen knapp 300 TiefgaragenStellplätze und mehr als 200 weitere im Außenbereich. Auf Grundlage der anfänglichen Miete von 3,34 Millionen Euro hat Hamburg Trust das 15,3fache gezahlt, was im Umkehrschluss eine Cap-Rate von gut 6,5 Prozent bedeutet – ein angemessener Preis für einen langfristig vermieteten Neubau in einer Stadt wie Mainz.

Mieter: Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Mit mehr als 200.000 Mitgliedsunternehmen unter anderem der Branchen Automobilbauer, Möbelhersteller, Werften und Sägewerke zählt sie zu den drei größten gesetzlichen Unfallversicherungsträgern in Deutschland. Sie ist im Jahr 2011 aus dem Zusammenschluss von vier einzelnen Berufsgenossenschaften entstanden, die teils mehr als 100 Jahre am Standort Mainz ansässig waren, und nutzt die Fondsimmobilie als Hauptverwaltung und Sitz der Geschäftsführung. Insgesamt betreuen 3.300 Mitarbeiter an 32 Standorten mehr als 4,4 Millionen Versicherte. Der Nutzer hat einen Mietvertrag über zunächst 15 Jahre abgeschlossen und zahlt 14,90 Euro pro Quadratmeter im Monat. Gut 2.200 Quadratmeter können bereits nach fünf Jahren gekündigt werden Dabei handelt es sich um die Vorstands-Flächen in einem Gebäudeteil mit eigenem Zugang. Sollte die Führungsspitze tatsächlich ausziehen, könnten die hochwertigen Flächen somit anderweitig vergeben werden.


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Standort: Mainz als Hauptstadt des Landes Rheinland-Pfalz ist ein Bürostandort mit hohem Anteil öffentlich-rechtlicher Mieter. Im vergangenen Jahr standen nur 5,2 Prozent der rund 1,7 Millionen Quadratmeter Bürofläche leer. Die Mieten sind außerordentlich stabil. Von 2001 bis 2010 pendelten die Spitzenmieten um zwölf Euro, die Durchschnittsmiete in der City blieb mit rund 9,50 Euro ebenfalls nahezu konstant. Der Mieter im Fondsobjekt zahlt mehr, wobei ein Bürogebäude mit 17.500 Quadratmeter Fläche weitgehend schwer im Markt einzuordnen ist. Seit Anfang des neuen Jahrtausends registrierte das Amt für Wirtschaftsförderung in Mainz mehrere Jahre hintereinander in Summe deutlich weniger Fertigstellungen. Konzeption: Der Fonds kommt auf eine Gesamtinvestition von knapp 52,3 Millionen Euro. Institutionelle Investoren beteiligen sich mit 27,75 Millionen Euro daran. Gut 24,5 Millionen Euro hat der Fonds als Fremdkapital aufgenommen. Die Zinsen sind 15 Jahre fest und betragen 4,37 Prozent. Die Tilgungsleistung ist mit einem Prozent vergleichsweise mager -

innerhalb der Zinsfestschreibung führt der Fonds nur vier Millionen Euro zurück. Kalkulation: Anleger sollen im Schnitt jährliche Ausschüttungen von sieben Prozent bekommen. Die IRR-Rendite gibt Hamburg Trust mit 8,26 Prozent an. Bei dieser Prognose würden Zeichner auf einen Gesamtrückfluss von 252 Prozent kommen. Die Rechnung geht auf, wenn ein Käufer nach 15 Jahren 60,83 Millionen Euro zahlt. Der Verkaufsfaktor bei diesem Szenario liegt bei 13,82 und damit anderthalb Jahresmieten unter dem Kaufpreisfaktor. Allerdings steigen die Einnahmen innerhalb von 15 Jahren um rund 32 Prozent. Das erscheint vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung dann doch etwas optimistisch. Regulierung: Der erste Spezialfonds nach neuem Recht muss einige Voraussetzungen erfüllen. So übernimmt die Spezialbank Caceis die Funktion der Verwahrstelle. Sie stellt beispielsweise sicher, dass alle Zahlungen ordnungsgemäß verbucht werden. So soll verhindert werden, dass Geld auf Konten

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Bouwfonds Parken in Oslo Bouwfonds Investment Management hat ein Parkhaus in der Innenstadt von Oslo gekauft. Es ist gedacht für das Portfolio des Spezialfonds „Bouwfonds European Real Estate Parking Fund II“. Das Objekt mit 368 Parkplätzen auf drei Ebenen wurde vor kurzem renoviert und kostete rund 25 Millionen Euro. Das Portfolio umfasst nun sechs Parkhäuser in Norwegen, Holland, Deutschland und England. Institutionelle Investoren haben sich bislang mit rund 190 Millionen Euro beteiligt.

verschwindet, auf denen es nichts verloren hat. Das Immobilienunternehmen Knight Frank bewertet das Objekt regelmäßig, so dass die Anleger jährlich darüber informiert werden können, welchen Wert ihr Anteil hat. Kosten: Natürlich sind die Nebenkosten eines Insti-Fonds nicht mit denen eines Publikumsfonds vergleichbar – trotzdem fallen Gebühren, Provisionen und weitere Kosten an. Die Fondsgebühren machen 2,52 Millionen Euro aus und damit knapp fünf Prozent der Gesamtinvestition. Anbieter: Das Emissionshaus Hamburg Trust ist noch gar nicht so lange am Start, hat sich jedoch seitdem einen guten Namen gemacht. Alle 19 in Deutschland und den USA aufgelegte Immobilienfonds zahlen plangemäß aus oder besser als prognostiziert.

Meiner Meinung nach... Erster regulierter Ein-Objekt-Fonds für institutionelle Investoren. Das Gesamtpaket aus Neubau in Mainz und Mieter mit staatlichem Hintergrund dürfte Anleger finden, die mindestens eine Million Euro investieren. Die Kosten sind schmal, die Kalkulation weitgehend realistisch. Entscheidend wird aber auch bei diesem Angebot die Zeit nach Ablauf der Prognoserechnung sein. Verlängert die Berufsgenossenschaft den Mietvertrag? Zu welchen Konditionen? Zahlt ein Investor den geforderten Preis? Diese Fragen müssen die Profi-Anleger für sich selbst beantworten. Hamburg Trust ist ein anerkannter Anbieter, in die Zukunft schauen kann aber auch er nicht. 

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Fonds-Check

Gemma auf d‘Wiesn

Hahn Gruppe München für Instis Für den institutionellen Fonds „HAHN FCP German Retail Fund“ hat die Hahn Gruppe aus Bergisch Gladbach das Fachmarktzentrum „Life“ in München-Neuperlach gekauft. Verkäuferin ist die Accumulata Immobilien Development GmbH aus München. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 35 Millionen Euro. Zu den Mietern der insgesamt 8.000 Quadratmeter zählen Rewe, Aldi, die Drogeriekette dm und Alnatura. Die Verträge haben eine Restlaufzeit von im Schnitt zehn Jahren.

WealthCap-Fonds investiert in KPMG-Objekt auf ehemaligem Messegelände Bereits Mitte Juni war der Prospekt fertig, Anfang Februar 2014 geht der Fonds mit einem Nachtrag in den Vertrieb: Ab 20.000 Euro plus fünf Prozent Agio erhalten Anleger über den „Immobilienfonds Deutschland 37“ Zugang zu einer Büroimmobilie in München. Gut 69 Millionen Euro Euro sollen zusammenkommen, Initiator WealthCap hat im Zuge einer Platzierungsgarantie die Anteile zunächst selbst übernommen. Markt: München gehört zu den Big Seven der deutschen Bürostandorte und punktet mit überdurchschnittlich guten Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsdaten. Hohe Kaufkraft und eine unge-

brochene Attraktivität für Unternehmen und High Potentials resultieren in hoher Flächennachfrage gerade an zentrumsnahen Standorten. Leerstand betrifft in erster Linie B-Objekte in schwächeren Lagen. Das Preisniveau und die intensive Nachfrage von Investoren aus dem In- und Ausland lässt die Anfangsrenditen überwiegend unter fünf Prozent verharren. Investitionsobjekt: Das Objekt mit 30.300 Quadratmeter Mietflächen auf sieben ober- und zwei unterirdischen Geschossen wurde auf dem ehemaligen Messegelände eigens für die Mieterin KPMG AG erbaut. Rund 300 Autos finden in der Tiefgarage Platz. Drei

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Innenhöfe sorgen für Tageslicht in den Einzel-, Doppel- und Großraumbüros, die im DeskSharing genützt werden, erschweren allerdings zusammen mit den großzügigen Freiflächen und der zentralen Treppenanlage eine wirtschaftliche Drittverwendung. Grundsätzlich ist eine Aufteilung jedoch möglich. Eine Zertifizierung nach LEED in Gold ist geplant und bereits eingepreist. Einnahmen/Mietvertrag: Die Wirtschaftsprüfer von KPMG haben sämtliche Flächen inklusive Stellplätze bis Ende Februar 2023 angemietet und zahlen für die Büros derzeit 18,50 Euro pro Quadratmeter. Laut BulwienGesa liegt die Spitzenmiete auf der Theresienhöhe derzeit bei 18,40 Euro, so dass der Phantasie nach oben trotz der knappen Büroflächen in der Münchner Innenstadt Grenzen gesetzt sind. Die Miete ist zu 80 Prozent indexiert.

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Kalkulation: WealthCap hat zum gut 17fachen der Jahresmiete eingekauft. Die Gesamtinvestition von konsolidiert 130 Millionen Euro wird zu knapp 56 Prozent durch Eigenkapital finanziert. Die Fremdfinanzierung stellt die Münchner Hypothekenbank zur Verfügung: Zehn Jahre zu 2,78 Prozent fix mit einer anfänglichen Tilgung von 1,25 Prozent p.a. Für die Anschlussfinanzierung rechnet WealthCap mit 5 Prozent weiter. Die Kalkulation geht von einer Inflationsrate von jährlich 2 Prozent aus. Für laufende Instandhaltungsmaßnahmen sind sieben Euro pro Quadratmeter und Jahr vorgesehen; im Jahr 2023, wenn der Mietvertrag ausläuft, kommt rund eine Jahresnettomiete in Höhe von 7,85 Millionen Euro hinzu. Ebenfalls im Jahr 2023 wird ein Mietausfallwagnis in Höhe von drei Monatsmieten berücksichtigt. Die unterstellte Neuvermietung wird mit einem Abschlag von 5 Prozent kalkuliert.

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Exit und Gesamtrückfluss: Zu Kalkulationszwecken wird ein Objektverkauf im Jahr 2024 zum Einkaufsfaktor von 17,1 bezogen auf die dann geltende Jahresmiete unterstellt. Daraus ergäben sich ein Liquidationsergebnis von 113 Prozent des Eigenkapitals und ein Gesamtrückfluss von 166 Prozent. Außer fürs Jahr 2023 sollen jährlich 5,25 Prozent ausgezahlt werden, die ohne Ausübung des Entnahmerechts von Anlegerseite thesauriert und mit zwei Prozent jährlich verzinst werden. Die finanzierende Bank erhält auf diese Gelder nur


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im Insolvenzfall Zugriff, allerdings können sie in den Cashpool der WealthCap einbezogen werden und unterliegen damit theoretisch dem Insolvenzrisiko einer Kapital aufnehmenden anderen Fondsgesellschaft des Initiators. Ohne Thesaurierung und nach Steuern in Höhe von 30 Prozent plus Soli ergibt sich eine Rendite nach IRR von umgerechnet 4,1 Prozent p.a. Kosten: Die einmaligen Kosten betragen 8 Prozent der Gesamtinvestition, weitere 0,4 Prozent fließen in die Liquiditätsreserve. Die laufenden Kosten sind branchenüblich.

Meiner Meinung nach... Eine nach wie vor moderne Immobilie in einer begehrten Lage mit einem zahlungskräftigen Mieter, der allerdings der umzugsfreudigen Beraterbranche angehört. Zu welchen Konditionen die Anschlussvermietung oder eine eventuelle Verlängerung des bestehenden Mietvertrags möglich ist, steht naturgemäß in den Sternen. Wesentlicher Leerstand ist an dem verkehrsgünstig gelegenen Top-Standort allerdings nicht zu befürchten. Die Wahrnehmung der Thesaurierungsoption sollten sich Anleger genau überlegen. Im Worst Case trügen sie außer dem Risiko ihres eigenen Fonds auch noch das von Schwestergesellschaften im Cash Pool.  Stephanie von Keudell

Anbieter: Die WealthCap als Nachfolgerin der H.F.S., Blue Capital und H.V.B. ist einer der großen Player im deutschen Beteiligungsmarkt und hat sich auch in den platzierungsschwachen Jahren 2012 und 2013 ordentlich behauptet. Immobilien markieren den Schwerpunkt ihres Gesamtinvestitionsvolumens von knapp elf Milliarden Euro, die Objekte der 31 Publikumsfonds aus diesem Segment sind zu gut 97 Prozent vermietet.

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Warburg Versorgungswerke Die Warburg – Henderson KAG für Immobilien hat ein Investment-ManagementMandat von fünf berufsständischen Versorgungswerken erhalten. Sie stellen dem „Immobilien-Fonds Norddeutscher Versorgungswerke“ anfänglich 100 Millionen Euro Eigenkapital zur Verfügung. Die Anlagestrategie sieht neben Büros und Einzelhandel auch Betreiberimmobilien und Sondernutzungen vor. Regional wird der Fonds in Norddeutschland mit Schwerpunkt Hamburg investieren.

Die neue Welt der OGAS und Bestandsverwalter Sachwerteverband überrascht mit kreativem Zahlenwerk Eine Entschuldigung zum Beginn des BSI-Summit: „Es tut mir leid, dass wir nicht genügend Sitzplätze anbieten können, aber mit 900 Teilnehmern haben wir nicht gerechnet.“ So begrüßte Oliver Porr, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Sachwerte und Investmentvermögen (BSI), die Gäste der diesjährigen Veranstaltung. Offenbar ist die Branche lebendiger als selbst ihr Verband geahnt hatte. Auf dem Summit des vorigen Jahres, damals noch unter dem Fähnchen VGF – Verband Geschlossene Fonds,

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war der Vorstand optimistischer. „Wir hatten erwartet, dass 2013 das Jahr der Transformation wird. Da haben wir uns getäuscht.“ Das vergangene Jahr lief anders als erwartet, in mehrfacher Hinsicht. „2013 war nicht nur das Jahr der Regulierung, sondern auch das vieler Skandale. Damit meine ich Wölbern, S&K und die DCM-Pleite.“ Künftig sollten Betrug und Veruntreuung nicht mehr passieren. Das verhindere das Kapitalanlagegesetzbuch mit seinem Zwang zur Verwahrstelle.“ Den Skandal um das Hamburger Emissionshaus Wölbern betrachtet Porr


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BSI-Hauptgeschäftsführer Eric Romba präsentiert die aktuellen Zahlen des Bestandsverwalter-Verbandes.

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auch als Prüfstein für den BSI. „Wir mussten das Ende von Wölbern mit ansehen, ohne daran etwas ändern zu können.“ Das habe dazu geführt, dass der BSI seine Satzung geändert hat. Künftig soll es möglich sein, Unternehmen zu sanktionieren und aus dem Verband auszuschließen. „Einen Schuh ziehen wir uns aber nicht an, und das ist die Pleite von Prokon“, betonte Porr. „Die Warnzeichen waren unübersehbar.“ Prokon sei mit seinen Genussrechten eine reine Unternehmensfinanzierung und kein Sachwert – das ist nach Ansicht Porrs der große Unterschied zu den geschlossenen Beteiligungsmodellen. Umso schädlicher sei es, dass die Politik in Aktionismus verfalle. Die politischen Entscheider sollten lieber abgrenzen, wo es sich um eine Unternehmensfinanzierung handelt und wo um eine Kapitalsammelstelle. Klar sei aber auch: Die aktuelle Regulierung sei nur der Anfang. Darauf müsse sich die Branche einstellen. Und die Umsätze aus dem Jahr 2013 kommentierte er so: „Die Zahlen sind ernüchternd, sie stimmen uns nicht optimistisch.“ Beunruhigend empfindet Porr außerdem diese Tendenz: „Wie haben bessere Zahlen bei denen gesehen, die sich der Regulierung


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nicht gestellt haben. Da ist das Elend von morgen bereits programmiert.“ „Der BSI ist kein Verband der Kapitalplatzierer, sondern der Kapitalverwalter!“ So präsentierte BSI-Hauptgeschäftsführer Eric Romba das neue Selbstverständnis des Sachwerte-Verbands. Bei den Umsätzen aus dem Jahr 2013 hat der BSI diesmal nicht nur die Zahlen der Fondsinitiatoren berücksichtigt. In die aktuelle Statistik flossen die Umsätze der Mitglieder mit ein, dazu die Angaben anderer Anbieter von Sachwerten und die Statistik der Deutschen Bundesbank. Als „Neue Welt“ fasst der BSI das Segment der OGAS zusammen. Gemeint sind in Anlehnung an die OGAWs Organismen für gemeinsame Anlagen in Sachwerten - abgegrenzt von der „Alten KG-Welt“, die er früher erfasste.

Auf Seite 42 der Präsentation dann endlich aussagefähige Zahlen: Rund 4,2 Milliarden Euro bedeuten ein Minus von sechs Prozent gegenüber 2012. Bei privaten Anlegern beträgt der Rückgang sogar 26 Prozent.


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Aberdeen Portfolio gekauft Für seinen neuen Fonds „European Secondaries Real Estate“ hat Aberdeen Asset Management von institutionellen Großinvestoren Kapitalzusagen von rund 152 Millionen Euro erhalten Als erstes Investment hat Aberdeen ein Portfolio von sieben Fonds erworben. Nach eigenen Angaben hat der Anbieter für die Core-Objekte einen Abschlag auf den Nettoinventarwert durchgesetzt. Aberdeen verwaltet derzeit 2,4 Milliarden Euro in Multi-ManagerImmobilienmandaten.

Nicht die einzige Änderung im Prozedere. „Ich weiß, dass Sie auf die Top-Ten-Liste warten“, sagte Romba. „Aber wir haben diesmal darauf verzichtet, denn es ist für uns nicht entscheidend, wer innerhalb eines Jahres wie viel Kapital platziert hat, sondern wer wie viel Anlegerkapital in der Verwaltung hat.“ Vielleicht liegt es aber auch daran, dass zum Beispiel mit Fairvesta, ZBI und der Project Gruppe eine Reihe von Anbietern ein relativ gutes Ergebnis erzielte, die nicht Mitglied des BSI sind. Die Zahlen für die Alte Welt: Alle Anleger investierten gut 4,2 Milliarden Euro in geschlossene Beteiligungen herkömmlicher Machart – ein Minus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei privaten Zeichnern ist der Rückgang deutlicher: Mit 2,3

Milliarden Euro legten sie 26 Prozent weniger Kapital an als im Jahr zuvor. Dafür verbuchten die Institutionellen ein kräftiges Wachstum: 1,9 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 41 Prozent gegenüber 2012. Die Banken halten sich weiterhin weitgehend zurück, was den Vertrieb der Fonds betrifft. Im vergangenen Jahr entfielen auf sie rund 41 Prozent, wohingegen freie Finanzdienstleister auf 59 Prozent kommen. Den Löwenanteil der Assets stellen weiterhin die Immobilien, wobei die Quote der Deutschland-Objekte auf dem Rückzug ist. Das Minus hier beträgt rund sechs Prozent. Auslandsimmobilien haben dagegen massiv aufgeholt und kommen auf ein Plus von 38 Prozent. Dennoch liegen die Deutschlandfonds weiterhin mit

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großem Abstand und mehr als 1,8 Milliarden Euro an der Spitze. Auffällig, aber leicht zu erklären, ist die zeitliche Verteilung der Umsätze. Stärkster Monat war der Juni – deutlicher Beleg dafür, dass Vertriebe und Anleger kurz vor dem Regulierungs-Stichtag 22. Juli noch mal zugeschlagen haben. „Das neue Gesetz hat Schub aus dem Markt genommen“, so Romba. Der große Wurf ist das KAGB nach Ansicht der BSIGranden nicht. „In einer Hamburger Schule hätte das eine drei minus gegeben, in Bayern höchstens ein vier minus“, so BSI-Vorstand Oliver Porr. „Damit das gut wird, muss noch deutlich nachgearbeitet werden.“ MPC, HCI und Nordcapital sind die größten Bestandshalter in der Assetklasse Schiffe. MPC, WealthCap und HCI führen die Rangliste der Bestandshalter in der Assetklasse Policen-Fonds an. Na und, fragen Sie jetzt und wundern sich über diese Info? Dann sind Sie kein Einzelfall. „Wir sind der Verband der Kapitalverwalter“, betonte BSI-Geschäftsführer Eric Romba noch einmal

und rechtfertigte die neue Art des Rankings: „Es kann durchaus sinnvoll sein, dass ein Unternehmen mal ein komplettes Jahr lang gar keinen Umsatz erzielt, wenn die Märkte das nicht hergeben.“ An einer Vertriebspause ist nichts auszusetzen. Doch was hat das mit der Bestandsverwaltung zu tun? Zwei Tage lang diskutierte die Branche heftig über Sinn und Unsinn der Zahlen. Vielleicht ist es am Rande interessant zu wissen, wer in den jeweiligen Segmenten in der Vergangenheit aktiv war, doch ohne weitere Einordnungen ist die Aussage nicht viel wert. Wie haben sich die Fonds entwickelt? Mussten Angebote der Initiatoren Insolvenz anmelden oder hinken der versprochenen Performance deutlich hinterher? Solche Zusatzinfos wären nett gewesen. Leider Fehlanzeige. Bernhard Bomke von der Immobilienzeitung stellte daher einen passenden Vergleich her, als er auf der Pressekonferenz darauf hinwies, dass die Automobilbranche Jahr für Jahr die Neuzulassungen meldet und nicht den Gesamtbestand aller VWs oder Mercedes.

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Helaba Invest Erster Dachfonds Die Helaba Invest Kapitalanlagegesellschaft hat ihren ersten Immobilien-Dachfonds für institutionelle Investoren gestartet. Der Fonds strebt ein Zielvolumen bis 250 Millionen Euro an. Der Dachfonds investiert in eine Reihe von deutschen und ausländischen Spezialfonds mit Core-Strategie. Der Fokus liegt dabei auf dem Kapitalerhalt zuzüglich einer stabilen Ausschüttungsrendite. Investitionsschwerpunkt ist Deutschland, Investitionen in Europa sind geplant, in den USA denkbar.

Auch BSI-Mitglieder schüttelten über den Richtungswechsel ihres Verbands den Kopf. „Wir sehen uns nicht als Bestandshalter“, stellte JamestownGeschäftsführer Jürgen Gerber klar. „Es geht uns schließlich nicht darum, mit vielen Assets hohe Gebühren zu verdienen.“ Er hält PerformanceKennziffern für aussagefähiger: Welche Werte hat ein Initiator für seine Kunden geschaffen. Und nicht nur das. „Wie sind Kosten und Gebühren im Verhältnis zu den Risiken des Investments zu betrachten? Damit sollte sich der BSIVorstand mal beschäftigen.“

bots. Warum sollte ein Privatanleger mehr bezahlen als ein professioneller Investor?“, so Gerber.

Jamestown hat nach eigenen Angaben den Weichkostenanteil im Fonds Nummer 28 im Vergleich zum Vorgänger um die Hälfte reduziert und verdient dafür hinten raus mehr, wenn es besser läuft als geplant. „Das geht in die Richtung eines institutionellen Ange-

Wie sieht die Fondslandschaft 200 Tage nach Einführung des KAGB aus? Wie viele Produkte nach neuem Strickmuster gibt es auf dem Markt? Die Finger einer Hand sind zu viel, um alle aufzuzählen. Zum Zeitpunkt des BSISummit hatte die BaFin genau zwei AIF

Mit 390 Millionen Dollar privates Eigenkapital steht der US-Spezialist ganz vorne in der Umsatzliste - auch wenn die offiziell vom BSI gar nicht mehr erstellt wird. Ähnlich viel haben institutionelle Großkunden in Jamestown-Fonds angelegt. Sie zeichneten Tickets in der Größenordnung von 30 Millionen bis 75 Millionen Euro. Hier hat es offenbar ein Unternehmen geschafft, die Instis für sich zu gewinnen.

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neuer Machart gestattet: Einen Spezialfonds von Hamburg Trust (siehe auch „KAGB-Premiere in Mainz“, Seite 2) und den ersten KAGB-konformen Publikumsfonds von Publity. Mit solch einer Verzögerung hätte auch der BSI nur in seinen schlechten Träumen gerechnet. „Unsere pessimistischste Annahme ging von zwölf Monaten aus. Davon sind wir gar nicht so weit entfernt“, so Romba. Er geht jedoch davon aus, dass sich die Angebotspalette schnell erweitern wird: „Ich weiß, dass einiges in Vorbereitung ist. Es kann daher sein, dass wir in Kürze eine ganze Reihe neuer Fonds auf einen Schlag sehen werden.“ Offenbar ist die Bearbeitungszeit auch davon abhängig, welches BaFin-Referat die Anträge auf den Tisch bekommt und welcher Mitarbeiter letztlich zuständig ist. „Es gibt bei der BaFin noch keine Rechts-Praxis. Der eine Bearbeiter winkt durch, der andere brütet länger über den Unterlagen.“ Ein großer Fehler ist es offensichtlich, die Behörde bei strittigen Punkten zu fragen. „Frage niemals nach, wenn Du nicht sicher bist, dass die Antwort hilfreich

ist“, sagte Rechtsanwalt Mario Leißner von King & Spalding LLP auf einer Diskussionsrunde zur Situation der Branche. Sein Appell an die Initiatoren: „Wagen Sie ruhig mal etwas. Seien Sie kreativ, und setzen Sie Ihren gesunden Menschenverstand ein.“ Warum auch nicht? Ein bisschen Grips und Mut haben schließlich noch nie geschadet. Dumm nur, wenn die Behörde anschließend eine völlig abweichende Meinung hat, wie einzelne Punkte im Gesetz ausgelegt werden. Der Markt wartet offenbar auf neue Angebote. Davon ist Aquila-Geschäftsführer Axel Stiehler überzeugt: „Aus Kapitalmarktsicht gibt es keine Alternative zu Sachwerten. Wie soll eine Versicherung den Garantiezins von vier Prozent darstellen? Mit Rentenwerten?“ Aber nicht nur institutionelle Investoren würden auf geeignete Angebote warten. „Ich bin mir ganz, ganz sicher, dass die Privatanleger zurückkommen, wenn der Markt komplett reguliert ist“, so Stiehler. Aquila hat über die Luxemburger Schwestergesellschaft Alceda schon frühzeitig den Antrag auf Ge-


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Parken geht in die nächste Runde.

stattung einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) gestellt und rechnet jeden Tag auf grünes Licht. Als ersten regulierten PublikumsAIF kündigt Stiehler einen Windkraftfonds an.

Bf

Der zweite Parkhausfonds für Privatanleger kommt.

Commerz Real hatte schon bei der Immobilienmesse Expo Real im vergangenen Herbst mit der KVG-Gestattung gerechnet und hält nun Anfang März für realistisch. „Wir haben einiges in der Pipeline und würden gerne zeitnah mit dem ersten regulierten Angebot kommen“, sagt Heiko Szczodrowski, bei Commerz Real unter anderem für das Publikumsgeschäft zuständig. Premiere dürfte ein Flugzeugfonds sein, die Unterlagen seien so gut wie fertig, um bei der Behörde eingereicht zu werden. Fonds mit deutschen und ausländischen Immobilien könnten kurze Zeit später folgen. Es spricht von „gefühlt genügend Vertrieben“, von einer „großen Nachfrage am Markt, auch von den Banken“. Offenbar haben die Berater erkannt, dass es zunehmend schwierig wird, auf Sachwerte zu verzichten, wenn ihre Kunden Renditen über Sparbuch-Niveau erwarten. Problematischer sei es, an geeignete Assets zu kommen. In den Top-Seven der deutschen Büro-Standorte ist der Markt so gut wie leergefegt. Commerz Real würde daher gerne auf Immobilien in guten Lagen der B-Städte ausweichen. „Am liebsten mit einem strategischen Partner, zum Beispiel einem qualifizierten Objektentwickler.“

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Mit Immobilien und Fliegern hat die UniCreditTochter WealthCap im vergangenen Jahr 225 Millionen Euro Eigenkapital bei privaten Anlegern eingesammelt und dürfte mit diesem Ergebnis in der inoffiziellen Rangliste hinter dem US-Fonds-Spezialisten Jamestown auf Platz zwei liegen. Und auch in diesem Jahr hat WealthCap mit den Übergangsmodellen aus dem vergangenen Jahr einen rasanten Start hingelegt. „Wir sind jetzt schon bei rund 50 Millionen Euro Eigenkapital angekommen“, berichtet Geschäftsführerin Gabriele Volz. Rund 70 Prozent davon sei über die Bankenschalter der HypoVereinsbank gekommen und der Rest über andere Vertriebspartner. In der regulierten Welt hat das Emissionshaus Großes vor. „Der Prospekt zum ersten regulierten Fonds liegt bei der BaFin“, sagt Rainer


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Fondsbörse D. Spezialitätenfonds Spezialitätenfonds nehmen an der Zweitmarkt-Handelsplattform Fondsbörse Deutschland einen immer größeren Raum ein. So registrierten die Händler knapp 120 Transaktionen bei diesen Assets. Private-Equity-LVPolicen, Wald, Öl und Eisenbahnen kamen auf mehr als 15 Prozent des gesamten Volumens. Insgesamt summierte sich die Umsätze im Januar 2014 auf 12,2 Millionen Euro.

Windwärts

Maues Geschäft. Nur 2,3 Milliarden Euro investierten private Anleger 2013 in geschlossene Fonds. Im Business mit institutionellen Investoren versprechen sich viele Anbieter den Ausweg aus der Misere. Das gelingt bislang jedoch nur den wenigsten.

Luft raus Schlechte Zeiten für Windkraft-Anleger. Wenige Tage nach der Prokon-Pleite hat auch die Windwärts Energie GmbH einen Insolvenzantrag gestellt. Hier trifft es ebenfalls die Zeichner von Genussrechtskapital. Geschlossene Fonds des Unternehmens sollen dagegen nicht unmittelbar getroffen sein. Sie sind rechtlich unabhängig - ein typisches Merkmal geschlossener Fonds in Abgrenzung zu Wertpapieren wie Genussrechten.

Catella München-Mix Catella Real Estate KAG hat für das Sondervermögen „Catella MAX“ ein Geschäfts– und Wohnhaus in München gekauft. Mieter sind unter anderem die Sparda-Bank und die Stadt München.

Krütten, ebenfalls Geschäftsführer bei WealthCap. Sobald die BaFin den Haken darunter macht, soll das Angebot in den Vertrieb gehen, unabhängig davon, ob die beantragte KVG bis dann lizenziert ist oder nicht. Der „Sachwerteportfolio 2“ wird in institutionelle Zielfonds investieren. Direktinvestitionen sind beim „München-Portfolio“ vorgesehen. Dieses Angebot wird 20 Prozent der Anteile am KPMG-Gebäude in München im Portfolio halten und darüber hinaus weitere Objekte ankaufen. An institutionelle Investoren richtet sich der Spezialfonds mit dem BayWa-Portfolio. Für rund 150 Millionen Euro hat WealthCap 79 Objekte gekauft. „Wir streben bis zu zehn Gesellschafter dafür an. Zur Hälfte stehen ernsthafte Interessenten bereits fest“, so Krütten. Als größte Herausforderungen betrachten er und Gabriele Volz die Beschaffungsseite. „Core wird knapp“, so Volz. „Wir überlegen, auf Logistikimmobilien und Fachmarktzentren auszuweichen.“ Aber auch die Vertriebsseite bereitet Sorgen. Die Banken würden sich in einer Phase der Restrukturierung

befinden. Krütten: „Die müssen erst für sich klären, welche Berater was verkaufen dürfen.“ Bouwfonds Real Estate Investment Management setzt bei seinem kommenden Parkhausfonds wie beim Vorgänger auf die Sparkassen der BWGruppe. Auf dem BSI Summit präsentierte die Tochter der niederländischen Rabobank ihre aktuelle Studie über den Markt holländischer Parkhäuser. Hinter den Kulissen arbeitet das Emissionshaus am Prospekt zum neuen regulierten Angebot. Der Fonds mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro ist komplett investiert. Anleger werden sich an einem Portfolio aus sechs Parkhäusern beteiligen. Die Vor- oder Zwischenfinanzierung – daran scheitert bei vielen anderen Initiatoren die Prospektierung von Fonds mit konkreten Objekten – ist bei Bouwfonds kein Thema. Das Unternehmen ist mit ausreichend Kapital ausgestattet, um den Kauf der Immobilien aus eigenen Mitteln zu finanzieren. „Die Parkhäuser haben wir zu Objektrenditen zwischen sechs und sieben Prozent erworben“, erklärt Bouwfonds-


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Strategisch setzt Real I.S. künftig ausschließlich auf Immobilien, wobei das erste regulierte Angebot ein Portfoliofonds sein wird. „Wir werden mit einem konkreten Objekt starten, damit die Anleger eine Vorstellung davon haben, welche Immobilien wir später für sie kaufen werden“, erklärt Real I.S.-Vorstand Jochen Schenk. Konkurrent um geeignete Objekte ist Fondshaus Hamburg Immobilien (FHHI). Ende März will das Unternehmen den Prospekt seines ersten regulierten Fonds bei der BaFin einreichen. „Das wird voraussichtlich ein reiner Eigenkapitalfonds sein mit Angeregte Diskussionen - auch am Stand von Fondsbrief und Immobilienbrief. André Eberhard und einem Volumen von 43 bis 45 Werner Rohmert im Gespräch mit den Gästen Renate Daum und Nikolaus von Raggamby. Millionen Euro“, verkündet Geschäftsführer Roman Menzel. Er setzt beim VerGeschäftsführerin Angelika Kunath. Anleger beteilitrieb nicht nur auf die außerordentlich langen Laufzeigen sich an einem Hybrid-Shoppingcenter im hessiten von bis zu 45 Jahren, sondern außerdem auf das schen Fulda. Gemeint ist eine Mischung aus Fachbesondere Verhältnis eines jeden Autofahrers zu diemärkten und kleinem, klassischen Einkaufszentrum. sen Spezial-Immobilien. „Bei Parkhäusern kann jeder mitreden. Jeder hat sich schon einmal über die teilSeit Mitte Januar ist FHHI bei der BaFin registriert weise horrenden Parkgebühren geärgert.“ Strateund hat damit den Status eines Anbieter der De Minigisch geht das Unternehmen bei regulierten Fonds mis-Kategorie. Das soll jedoch nur eine Übergangslöeinen anderen Weg als zahlreiche Mitbewerber. sung sein. Auf lange Sicht will das Emissionshaus Bouwfonds verzichtet auf eine eigene Kapitalverwaleine eigene KVG lizenzieren. tungsgesellschaft und nutzt statt dessen die Dienstleistung der Firma IntReal als Service-KVG. Eine Entscheidung, die Marc Drießen vom Emissionshaus Hesse Newman inzwischen bedauert. Der Die Bayern-LB-Tochter Real I.S. dagegen hat den Initiator hatte gemeinsam mit dem Hamburgischen Antrag ihrer KVG vor kurzem bei der BaFin eingeEmissionshaus HEH eine KVG-Gestattung beanreicht. „Wir haben lange überlegt, wie wir konkret tragt und relativ schnell die Lizenz erhalten. „Noch dabei vorgehen sollen“, berichtet Geschäftsführer einmal würde ich diesen Weg nicht gehen“, gibt Drießen unumwunden zu. „Die damit verbundenen KosAndreas Heibrock. Letztlich hat sich das Emissionshaus dazu entschieden, die gesamte AG als Kapitalten haben uns überrascht. Wir gehen inzwischen daverwaltungsgesellschaft zu lizenzieren und nicht, wie von aus, dass sich eine eigene KVG erst bei einem die meisten anderen Initiatoren, nur eine spezielle, verwalteten Vermögen von einer Milliarde Euro rechoft neu gegründete Gesellschaft. net. Das würde bei einem Umsatz von jährlich 100 Millionen Euro zehn Jahre dauern“, rechnet Drießen Mit der Konsequenz: Von der Regulierung sind nicht vor. Auf dem BSI-Summit berichtete er in einem Panur die kommenden Angebote betroffen, sondern nel unter der Überschrift „Der erfolgreiche KVGauch die Bestandsfonds. „Die Auswirkungen bleiben Antrag – Bericht aus der Praxis“ von seinen Erfahrunjedoch begrenzt. Wir müssen das Reporting an die gen. Und dürfte damit so manchem Initiator Augen BaFin und an die Bundesbank auf die Altfonds ausund Ohren geöffnet haben.  weiten, brauchen dafür aber weder eine Verwahrstelle noch eine Depotbank“, so Heibrock.


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Zu Unrecht im Abseits Publity

Aquila betont die Chancen von Private-Equity-Beteiligungen

BaFin gestattet ersten Publikumsfonds

Private-Equity-Fonds zählten in vergangenen Jahren zu beliebten Alternativ-Assets für private Kapitalanleger. Das Angebot war vielschichtig und differenziert. Der Verlag Research-Medien AG berichtete über konkrete Angebote sogar in einer eigenen Publikation: In PrivateEquity-Quarterly schrieb Stephanie von Keudell regelmäßig über den Wagniskapital-Markt, der in seinen besten Jahren auf ein Eigenkapital-Volumen von mehr als eine Milliarden Euro alleine bei privaten Investoren kam.

Die Publity AG aus Leipzig hat als erster Anbieter von Publikumsfonds die BaFinGestattung für ein KAGBkonformes Angebot erhalten. Eine Überraschung für viele Branchenteilnehmer. Fondsbrief: Auch für Publity selbst? Auf die Fragen antwortet Vertriebschef Mario Liebetrau. Es war keine Überraschung. Wir haben strategisch darauf hingearbeitet. Wir sind seit Oktober vergangenen Jahres auf diesen Tag vorbereitet gewesen. Der Vertrieb wusste immer, welche Schritte gemacht wurden. FB: Gibt es erste Reaktionen aus dem Vertrieb? Ja natürlich gibt es Reaktionen aus unserem Vertrieb: Jeder Vertriebspartner, der Finanzprodukte der Publity vertreibt, ist froh, endlich ein Produkt des neuen Kapitalmarktes seinen Kunden anbieten zu können. FB: Interessieren sich auch Banken für das Angebot? Die Banken werden sich das Produkt anschauen. Es gibt schon die ersten Reaktionen von kleineren Banken, die den Fonds prüfen wollen. Die Banken brauchen neue Produkte, da zum 22.07.2014 viele Fonds auslaufen.

Im Zuge der Lehmann-Pleite scheuten die Anleger Investitionen mit gewissen Risiken. Seit einigen Jahren schon spielt Private-Equity – von wenigen spezialisierten Emissionshäusern wie WealthCap und Alfred Wieder abgesehen – keine große Rolle mehr in der Angebotspalette der Sachwerte. Zu Unrecht, findet das Hamburger Emissionshaus Aquila. „Viele institutionelle Investoren haben ihre Private Equity-Allokationen aufrechterhalten oder sogar ausgebaut“, berichtet Christian Brezina, Head of PrivateEquity-Investment. Das Jahr 2012 war laut einer Analyse von Capital Dynamics in mehrfacher Hinsicht sogar ein Rekordjahr: 1.429 Private-EquityUnternehmen wurden verkauft – das ist der höchste Wert der vergangenen zehn Jahre. Buyout-Fonds leisteten Ausschüttungen in Höhe von 115 Milliarden Dollar und das in ihnen gebundene Kapital belief sich auf 738 Milliarden Dollar – das sind die höchsten Werte der Historie. Davon profitieren auch die Angebote für die privaten Investoren. „Wir haben 86 Fonds mit einem Volumen von insgesamt 3,5 Milliarden Euro und mehr als 100.000 Anlegern analysiert. Die meisten von ihnen wurden in den Boomjahren 2005 bis 2007 platziert. Über Daten aus Leistungsbilanzen,

veröffentlichten Jahresabschlüssen, Pressemeldungen der Initiatoren und über Zweitmarktplattformen haben wir die Fonds bewertet und sehen unseren positiven Gesamteindruck der Assetklasse bestätigt: Alle in der fortgeschrittenen Exitphase befindlichen Fonds mit Fokus auf Buyout- Zielfonds wiesen eine positive Gesamtperformance auf“, berichtet Brezina. Die erwarteten Gesamtausschüttungen dieser Fonds liegen zwischen 102 Prozent und 203 Prozent. Viele Manager haben ein glückliches Händchen bei der Zielfondsauswahl bewiesen. Von den Top-20-Fonds-investments ist nur ein Zielfonds unter den Einstandskosten bewertet: „Daher gehen wir von soliden Rückflüssen aus.“ Von einem Strohfeuer kann nach Auswertung der Marktdaten keine Rede sein. Denn die Private-Equity-Fonds, die in den Boomjahren massiv Kapital investiert haben, dürften sich in den nächsten Jahren von vielen Unternehmensbeteiligungen wieder trennen. So war die Exit-Pipeline 2012 mehr als 7.000 Unternehmen stark, die vier oder mehr Jahre gehalten wurden. Viele Private-Equity-Gesellschaften würden die momentan starken Börsen zum gewinnbringenden Ausstieg aus Beteiligungen nutzen. So hat Ernst & Young ermittelt, dass sich das in den ersten drei Quartalen 2013 über IPOs eingenommene Kapital auf knapp 30 Milliarden Dollar summiert. Im vierten Quartal kamen weitere Börsengänge hinzu, beispielsweise die der Hotelkette Hilton, die der Private-Equity-Gesellschaft Blackstone gehörte, oder der durch Carlyle und Cinven initiierte IPO des französischen Telekommunikationsanbieters Numericable. Zum Vergleich: 2012 wurden Private-EquityUnternehmen im Wert von nur 20 Milliarden Dollar über die Börse verkauft. 


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KAGB-Knick auch bei offenen Fonds Deutsche Fondsbranche ist von AIFM-Richtlinie überdurchschnittlich betroffen Das Vermögen der im Bundesverband Investment und Asset Management BVI erfassten Publikumsfonds ist im vergangenen Jahr leicht von 730 Milliarden Euro auf 716 Milliarden Euro gesunken. Dafür kletterte das Vermögen der Spezialfonds um rund 90 Milliarden Euro auf 1.071 Milliarden Euro.

„Für das Tagesgeschäft der Fondsgesellschaften spielt jetzt die Aufsichtspraxis die entscheidende Rolle. Angesichts des Umstandes, dass die AIFM-Richtlinie ursprünglich Hedgefonds und Private Equity Fonds regulieren sollte und nicht Spezialfonds, sollte die Aufsicht unbürokratisch und praxisorientiert handeln“, fordert BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. Die jüngsten EU-Entscheidungen zu einheitlichen Anlegerinformationen und zu vergleichbaren Vertriebsregeln gehen nach Ansicht Richters in die richtige Richtung. „Damit Verbraucher eine fundierte Entscheidung treffen können, müssen sie die Kosten der Finanzprodukte vergleichen können. Auch im Vertrieb müssen vergleichbare Regeln gelten. Das schützt die Anleger unmittelbar. Außerdem wird der Wettbewerb gefördert, was ihnen mittelbar zu Gute kommt“.

Mit mehr als einer Billion Euro stellen Spezialfonds das größte Segment innerhalb der vom BVI erfassten Fondsvermögen.

Die größte Anlegergruppe stellten die Versicherer mit einem Nettomittelaufkommen von knapp 36 Milliarden Euro. Bei Organisationen ohne Erwerbszweck wie Stiftungen steht dagegen unter dem Strich ein leichtes Minus von 100 Millionen Euro. Offene Immobilienfonds kommen auf ein Plus von 3,4 Milliarden Euro. Auffällig ist hier der KAGB-Knick. Bis Ende Juli summierten sich die Zuflüsse auf 3,2 Milliarden Euro. Anschießend kamen nur noch 200 Millionen Euro hinzu.

Überdurchschnittlich stark betroffen ist die deutsche Fondbranche von der AIFM-Richtlinie: 80 Prozent der Fonds gelten als Alternative Investmentfonds - EU-weit dagegen nur 30 Prozent.

Das Kapitalanlagegesetzbuch halten die Manager des BVI für „unterm Strich gelungen“. Die Regeln des alten Investmentgesetzes wurden weitestgehend übernommen und der graue Kapitalmarkt in großen Teilen reguliert. Allerdings sei die deutsche Fondsbranche von der AIFM-Richtlinie im europäischen Vergleich überdurchschnittlich betroffen. Gemessen am Volumen gelten EU-weit im Schnitt nur 30 Prozent der Fonds als Alternative Investmentfonds.

Größter Vorteil der neuen Regeln sei die Tatsache, dass offene Fonds und Spezialfonds gerettet werden konnten – wenn auch unter veränderten Vorzeichen. Allerdings schießen die Regulierungsbehörden weit über das Ziel hinaus. So hatten die europäischen Regulierer zunächst nur geschlossene Fonds, Private-Equity-Fonds und Hedgefonds im Visier. Ins Netz der AIFM-Vorschriften sind letztlich jedoch auch Mischfonds, offene Immobilienfonds und Spezialfonds geraten.

In Deutschland sind es dagegen 80 Prozent. Obwohl die Fondsgesellschaften bereits nach altem Recht zugelassen waren, müssen sie nun erneut Zulassungen beantragen. Hierfür ist unter anderem erforderlich, dass für alle Spezialfonds komplette Anlagebedingungen und zahlreiche weitere Dokumente eingereicht werden. Das bedeutet einen erheblichen bürokratischen Aufwand.

Ärgerlich sei es, dass das KAGB nach einem halben Jahr schon wieder geändert werden müsse. So sei noch immer nicht abschließend geklärt, ob ein Fonds offen oder geschlossen ist. In diesem Punkt herrsche Uneinigkeit zwischen der europäischen Wertpapierbehörde ESMA und der EU-Kommission. 


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Niveau wie im Jahr 1998 Wechsel Dich

Zahl der Zwangsversteigerungstermine deutlich gesunken

Marcus Menne (54) ist neues Mitglied der Geschäftsführung bei Hannover Leasing. Er ist als Chief Financial Officer für die Finanzen des Emissionshauses verantwortlich. Menne ist bereits seit neuen Jahren bei Hannover Leasing in führender Position tätig. Zuvor hat der Steuerberater und Wirtschaftsprüfer unter anderem bei PricewaterhouseCoopers gearbeitet.

Der Hammer in den deutschen Amtsgerichten fällt seltener als in den Jahren zuvor. 2013 summierte sich die Zahl der ZwangsversteigerungsTermine in den rund 500 Gerichten auf 47.617 – das sind rund 14.000 weniger als im Jahr zuvor, was ein Minus von 23 Prozent bedeutet.

Die IVG Institutionell Funds GmbH hat zwei bekannte Gesichter zurück ins Führungsteam geholt. Schwerpunkt der Tätigkeit von Steffen Ricken (43) und Oliver Zimper (40) wird es sein, die künftige Ausrichtung des Unternehmens zu gestalten. David Rückel (30) hat als neuer stellvertretender Leiter Vertrieb bei Hamburg Trust angeheuert. Er wird sich um die Entwicklung des Kundenund Produktportfolios für institutionelle Investoren kümmern. Zuvor war Rückel in ähnlicher Position bei der Catella Real Estate AG tätig. Thomas Seibel (39) verstärkt ab dem 1. Mai die Recap Global Investors AG als CEO und Sprecher der Geschäftsführung. Er war zuvor Leiter der RWE Innogy GmbH für den Bereich Biomasse International. In dieser Funktion managte er unter anderem Kraftwerks-Bauprojekte in den USA, Großbritannien, Italien und Deutschland.

Damit entspricht die aktuelle Situation dem Niveau von 1998. Den Rückgang erklärt der Argetra-Verlag, das ist die Sammelstelle aller Termine, mit der hohen Nachfrage nach Immobilien auf Grund der Finanzmarktkrise. So konnten die Eigentümer ihre Immobilien zunehmend freihändig verkaufen und die Zwangsversteigerung vermeiden. Eine bedeutende Rolle spielt auch das anhaltend niedrige Zinsniveau. Günstigere Konditionen bei Anschlussfinanzierungen ermöglichten den Schuldnern die Rückzahlung der Darlehensraten. Rückgänge bei den Zwangsversteigerungsterminen verzeichnete Argetra in allen Bundesländern. Überdurchschnittlich hoch waren sie in Niedersachsen, Sachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und in Bremen. Dennoch ist die Mitte Deutschlands quer von West nach Ost weiterhin am stärksten betroffen. Auf Platz eins liegt Nordrhein-Westfalen mit knapp 12.700 Terminen. Niedersachsen folgt mit großem Abstand und knapp 4.600 Zwangsversteigerungen. Bezogen auf die Haushalte ist die Zahl der Termine zum Beispiel in Sachsen-Anhalt trotz eines Rückgangs um 27 Prozent immer noch vier mal so hoch wie in Bayern. Auffällig ist der Rückgang der amtlich festgesetzten Verkehrswerte um 2,1 Milliarden Euro. In Summe kamen die Verkehrswerte im vergangenen Jahr auf 7,4 Milliarden Euro. Der Grund dafür liegt in der Vergangenheit, denn die Werte wurden vielfach in den Jahren 2008 bis 2010 festgelegt. „Die Schätzungen fielen damals im Zuge der

Ein roter Streifen zieht sich quer durch Deutschland. Hier ist die Zahl der Zwangsversteigerungstermine vergleichsweise hoch. Im Süden dagegen fällt kaum einmal der Hammer.

Finanzmarktkrise sehr vorsichtig aus“, sagte Argetra-Geschäftsführer Axel Mohr dazu. In der Hauptsache sind es private Eigentümer, die ihre Darlehen bei den finanzierenden Banken nicht mehr bedienen können. Ein- und Zweifamilienhäuser stellen mit rund 37 Prozent den Löwenanteil, gefolgt von Eigentumswohnungen mit knapp 30 Prozent. Für dieses Jahr erwartet Mohr einen weiteren Rückgang der Termine. Die Attraktivität der Immobilie als Wertanlage sei unverändert groß, so Mohr, der jedoch nicht dauerhaft mit einem derart niedrigen Niveau rechnet: „Die Anzahl der Objekte wird spätestens dann wieder signifikant zunehmen, wenn die Zinsen steigen und die Konjunktur den Arbeitsmarkt nicht nachhaltig belebt.“ 


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Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Impressum Redaktionsbüro Markus Gotzi Balkhausener Str. 5-7 50374 Erftstadt T: 02235/9555034 F: 02235/4655541 redaktion@markusgotzi.de www.gotzi.de www.rohmert-medien.de Chefredakteur: Markus Gotzi (V.i.S.d.P.) Hrsg.: Werner Rohmert

Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251. Vorstand: Werner Rohmert eMail: info@rohmert.de Aufsichtsrat: Senator E. h. Volker Hardegen (Vorsitz). Unsere Bankverbindung erhalten Sie auf Anfrage. ,

Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder.

Aktuelle Anzeigen– und Kooperationspartner: Aquila Capital Structured Assets GmbH Bouwfonds Investment Management Commerz Real AG DFV Deutsche Fondsvermögen AG Dr. Peters Group Fairvesta AG Green Investors AG Hamburg Trust Grundvermögen und Anlage GmbH Hesse Newman Capital AG HIH Vertriebs GmbH publity AG Real I.S. AG SIGNA Property Funds TSO Europe Funds Inc. Wealth Management Capital Holding GmbH ZBI Zentral Boden Immobilien AG

Recht einfach Goethes Zitat übertragen auf Fondsanbieter: Prospekte lügen nicht „Was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“ Würde man diesen Satz aus Goethes Faust auf Emissionsprospekte und ihre Verfasser übertragen wollen, könnte er lauten: „Prospekte lügen nicht“. Dabei wissen wir alle, dass auch in Texten Unwahres stehen kann oder - wiederum auf die Fondswelt übertragen - Prospekte unrichtig sein können. So hat sich das OLG Hamm vor kurzem in zwei Urteilen erneut mit der Frage befasst, ob die Prospekte der „VIPMedienfonds 2“ und drei fehlerhaft sind oder nicht. Eine Anlegerin, von Beruf Ärztin, die ihre Arztpraxis verkaufen wollte, hatte eine Beteiligung am Medienfonds „VIP 2“ und ein Jahr später am „VIP 3“ erworben. Im Prospekt zum VIP 2 wurde eine Garantiezahlung von 80 Prozent der Produktionskosten versprochen. Auf dem Deckblatt des Prospektes zum „VIP 3“ findet sich das Wort „Garantiefonds“. Neben der Verletzung individueller Beratungspflichten machte die Ärztin gegenüber der die Beteiligungen vermittelnden Banktochter geltend, die Prospekte von „VIP 2“ und drei seien fehlerhaft. Der Anlageberater, der dem Anlageinteressenten in dem Beratungsgespräch einen Verkaufsprospekt vorlegt und diesen zur Grundlage seiner Beratung macht, obwohl der Prospekt fehlerhaft ist, hat den Anleger falsch beraten (BGH, Beschl. v. 17.09.2009, XI ZR 264/08). Entscheidend war deshalb, ob die bei der Anlageberatung eingesetzten Medienfondsprospekte fehlerhaft waren. Beim „VIP 3“ beanstandete das OLG Hamm, dass die Bezeichnung „Garantiefonds“ eine 100 prozentige Absicherung des Kommanditkapitals ohne Agio suggeriere, und diese Absicherung nicht gegeben war. Die Darstellung der Schuldübernahme im Pros-

pekt sei darüber hinaus missverständlich. Die bestehenden Anlagerisiken würden verschleiert (OLG Hamm, Urt. v. 14.11.2013, 34 U 147/11 unter Berufung auf OLG München, Musterentscheid v. 08.05.2012, KAP 2/07). Außerdem sei der Prospekt fehlerhaft, weil er keine Angaben dazu enthalte, aus welchen Mitteln das seitens der Lizenznehmer an die sicherungsgebende Bank zu leistende Entgelt stammt. Es würde verschwiegen, dass die Hinterlegung der Schuldübernahme tatsächlich aus den als Produktionskosten deklarierten Anlegergeldern erfolgt (OLG Hamm a.a.O.). Die Prospektmängel waren beim VIP 3 für einen Berater, der das Anlagekonzept kritisch zu prüfen hat, auch erkennbar. Wenn dennoch keine ausreichende Richtigstellung der festgestellten Prospektfehler erfolgt, ist der Anlageberater schadenersatzpflichtig (OLG Hamm a.a.O.). Wesentliche Prospektfehler beim VIP 2 konnte das OLG Hamm hingegen nicht erkennen. Hier wurde nicht mit dem Begriff „Garantiefonds“ geworben. Insbesondere sei auch auf die Möglichkeit des Eintritts eines Totalverlustes trotz Bestehens einer teilweisen Garantie hinreichend deutlich hingewiesen (OLG Hamm, a.a.O.). Da die Ärztin den ihr obliegenden Beweis bezüglich individueller Beratungsfehler im Rahmen des Beratungsgesprächs zum VIP 2 nicht erbracht hatte, wurde ihre Klage insoweit abgewiesen. Nähere Informationen zu den Rechtsthemen finden Sie im Rechtsnewsletter der Rechtsanwaltskanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de 


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