Standort Deutschland: Warum sich die Investition lohnt

Page 1

www.investments-info.de EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES Juni 2023 STANDORT DEUTSCHLAND Warum sich die Investition lohnt

Was braucht eine starke Wirtschaft?

Klar, die vergangenen Jahre waren hart: erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine mit all seinen Ver werfungen und der Energiekrise, nun die drohende Rezession. Da fällt es uns allen nicht leicht, eine optimistische Grundstimmung zu bewahren. Die ist in diesen Tagen aber wichtiger denn je. Denn Pessimismus lähmt – uns selbst, aber auch unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft. Dabei brauchen wir jetzt Optimismus, Kraft und Weitblick,

um Veränderungen anzustoßen, Innovationen voranzutreiben und unsere Wirtschaft fit zu machen für die Zukunft. Natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. Und natürlich haben wir hier in den vergangenen Jahren so einiges versäumt. Noch ist es aber nicht zu spät. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen, welche Weichen wir jetzt stellen müssen, um Deutschland wieder zu einem attraktiven Standort zu machen.

leitartikel

finanzierung und investition

breitbandausbau

energie und nachhaltigkeit

bürokratie

interview

verkehrsinfrastruktur

arbeitskräfte

INHALTSVERZEICHNIS

Die Krise als Chance begreifen — 3

Ohne Risiko keine Rendite — 6

Digitale Transformation mit Hindernissen — 8

Schneller wenden — 11

Unternehmen im Würgegriff der Behörden — 12

„Wir brauchen jetzt mehr Tempo“ — 13

Marode Straßen, bröckelnde Brücken — 13

Potenziale lassen sich heben — 14

@reflexverlag

2 Standort Deutschland GRUSSWORT
Partner
Folge uns auf Instagram, und verpasse keine Ausgabe mehr. Michael Gneuss Chefredakteur Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation stammt aus verantwortungsvollen Quellen.

Die Krise als Chance begreifen

Die Energiekosten sind hoch, die Infrastruktur ist marode, Breitbandanschlüsse fehlen fast so sehr wie Fachkräfte, und die Bürokratie zieht bei den Unternehmen die Daumenschrauben immer stärker an – der Wirtschaftsstandort Deutschland verliert an Attraktivität. Aussichtslos ist die Lage aber (noch) nicht.

Die Ergebnisse sind alarmierend: Im aktuellen Standortranking „Länderindex Familienunternehmen“, das das ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung zum neunten Mal im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen berechnet hat, landet Deutschland nur noch auf Platz 18 unter den 21 betrachteten Industriestaaten – und damit vier Plätze weiter unten als bei der letzten Erhebung. Schlechter schnitten nur Ungarn, Spanien und Italien ab. Auf den ersten Plätzen landeten die USA, Kanada, Schweden und die Schweiz.

Der „Länderindex Familienunternehmen“ untersucht die wichtigsten Standortfaktoren für Familienunternehmen. Es werden dafür sechs Themenfelder in den Blick genommen: „Steuern“, „Arbeitskosten, Produktivität, Humankapital“, „Regulierung“, „Finanzierung“, „Infrastruktur und Institutionen“ sowie „Energie“.

Lübeck:

„Insbesondere in den Bereichen Regulierung, Steuerbelastung und Energie wird Deutschland ungünstig bewertet. Beim Thema Infrastruktur vergrößert sich zudem der Abstand zu den Spitzenstandorten“, heißt es in der Studie. Vergleichsweise günstig werde hingegen die finanzielle Stabilität des deutschen Standorts eingeschätzt.

Krisenstimmung allerorten

Es sind Klagen, die derzeit allerorten zu vernehmen sind: Die ohnehin schon hohen Energiepreise sind mit dem Ukrainekrieg und dem daraus folgenden Energiepreisschock im vergangenen Jahr in für viele Unternehmen nicht mehr stemmbare Höhen geschossen. Nun sinken sie langsam wieder – doch die Unsicherheit in Bezug auf eine verlässliche Energieversorgung bleibt. Ebenso liefen die Aufwendungen für eine überbordende Bürokratie aus dem Ruder. Gleichzeitig seien die Steuer- und Abgabenbelastung weiter hoch. „Bei der Steuerlast für Familienunternehmen rangiert Deutschland weiterhin auf dem vorletzten Platz“, lässt die Stiftung Familienunternehmen wissen. „Auch das Verhältnis Arbeitskosten und Produktivität zeigt einen ungünstigen Trend im Vergleich zu den Wettbewerbern.“ Das liegt wohl auch

Raum für Wachstum & Innovationen

34 Hektar direkt an der Autobahn und weitere 30 Hektar in der Hinterhand: Im Lübecker Süden –zwischen A20 und Hochschulcampus – entwickelt die städtische Entwicklungsgesellschaft KWL mit dem Gewerbepark Semiramis derzeit neue Flächen. Hier entsteht Raum für moderne und innovative Unternehmen.

„Wir schaffen moderne Flächen und damit Raum für Wachstum und neue innovative Unternehmen“, sagt Dirk Gerdes, Geschäftsführer der KWL und Wirtschaftsförderung Lübeck GmbH. Besonders:

Der Gewerbepark wird DGNB-zertifiziert und erfüllt so modernste Ansprüche an Nachhaltigkeit und Ökologie. Zudem liegt er in der Nähe des Lübecker Hanse Innovation Campus. Ziel sei es, so Gerdes, passend zur Branchenstruktur zukunftsweisende Unternehmen für den Standort zu gewinnen, die von diesen Strukturen profitieren.

Hochschulen als Standortfaktor

Zu den bedeutendsten Branchen der Hansestadt zählen Medizintechnik, Ernährungswirtschaft und Logistik – mit rund 40.000 Beschäftigten. Mit den global agierenden

in der demografischen Entwicklung und dem Fachkräftemangel begründet. Arbeitnehmende haben immer mehr Einfluss auf Gehälter und Arbeitsbedingungen – Unternehmen müssen vielen Forderungen zustimmen, wollen sie ihre offenen Stellen überhaupt besetzen.

Deutschland auch bei Fachkräften wenig beliebt

Helfen könnte gerade bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels die Migration. Doch auch hier zeigt sich: Deutschland ist im internationalen Vergleich bei qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland weniger attraktiv. Einer OECDStudie zufolge sei die Bundesrepublik in

Technologie-Unternehmen SLM Solutions (3-D-Druck) und Coherent (Lasertechnologie) wächst zudem die Technologie-Branche stetig weiter. Zugute kommt all diesen Unternehmen nicht nur die exzellente Lage und Infrastruktur, sondern auch der Lübecker Campus mit der Universität, der TH, der Uniklinik und weiteren Forschungseinrichtungen – wie etwa dem Fraunhofer. „Die Lübecker Hochschulen mit ihren Forschungs- und Transferaktivitäten sind ein echter Mehrwert. Sie bereichern den Standort und stärken die Unternehmen der Region auf vielfältige Weise“, findet auch Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der weltweit bekannten Lübecker Drägerwerk AG. „Wir beherbergen auf unserem Unternehmens-Campus ein Institut der Universität. Das zeigt eine beispielgebende Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft.“ Ob in den Feldern Technik und Medizin oder in zahlreichen interdisziplinären F&E-Projekten, in den Bereichen Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, KI oder Robotik – Lübeck ist ein ausgezeichneter Standort für Transfer zwischen Wissenschaft

und Wirtschaft. Die vielen Startups und Spin-offs des Campus mit ihren zukunftsweisenden Produkten & Services sowie ihrer Dynamik beleben den Standort zudem.

Ort zum Leben & Arbeiten

Auch beim Thema Fachkräfte profitieren die Lübecker Unternehmen stark von den ansässigen Hochschulen – egal, ob es um Ingenieure, Informatiker, Maschinenbauer oder Biophysiker geht. Viele der gut ausgebildeten jungen Menschen finden in Lübeck im Anschluss ans Studium direkt eine berufliche Heimat. „Unser großer Vorteil im Vergleich zu anderen Standorten ist, dass wir nicht nur hochattraktive Unternehmen vorweisen können, sondern auch einen Lebensraum, der alles hat, was man für ein gutes Leben braucht“, sagt Gerdes. Historische und lebendige Altstadt, vielfältige Kultur und Natur, die Ostsee vor der Tür und die Metropole Hamburg nebenan: Lübeck bietet höchste Lebensqualität und damit optimale Ergänzungen zu den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. www.luebeck.org/semiramis

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 3
LEITARTIKEL | VON MICHAEL GNEUSS UND KATHARINA Werbebeitrag
Standortporträt
In Lübeck trifft Geschichte auf Zukunft. Shutterstock / bPictureDE
Deutschland muss jetzt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen. iStock / photobyphotoboy

den vergangenen drei Jahren bei hochqualifizierten Fachkräften aus dem Ausland in der Beliebtheit vom 12. auf den 15. Platz zurückgefallen. Deutschland schneide bei der Digitalisierung der Visaverfahren nicht gut ab. Das mindere die Attraktivität. Außerdem gebe es einen Punkteabzug wegen abgelehnter Visaanträge von hochqualifizierten Fachkräften. Verbessern sollten sich in der Bundesrepublik die Chancen ausländischer Akademiker, hochqualifizierte Jobs entsprechend ihren Kompetenzprofilen zu besetzen, die zögerliche Einbürgerungspraxis und die schleppende Digitalisierung, hieß es.

Unternehmen zieht es ins Ausland Werden die Standortbedingungen hier vor Ort als allzu negativ wahrgenommen, ziehen Unternehmen dorthin, wo es attraktiver scheint, so die Befürchtung. So denkt einer Umfrage des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) zufolge jeder vierte mittelständische Unternehmer über eine Produktionsverlagerung ins Ausland nach.

Die wachsende Unzufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland liegt vor allem an den hohen Energiekosten, am Fachkräftemangel und einer stetig wachsenden Bürokratie. Und auch eine Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigte zuletzt: Deutsche Firmen wickeln ihre Geschäfte zunehmend aus Kostengründen im Ausland ab. So ziele fast jede dritte Auslandsinvestition (32 Prozent) auf das Einsparen von Kosten ab – der höchste Wert seit 15 Jahren. Vor zehn Jahren waren die geringeren Kosten noch der Grund für jede fünfte Auslandsinvestition gewesen. Gründe für die Investitionsunlust hierzulande seien neben den vergleichsweise hohen Kosten auch die Subventionen, mit denen Länder wie die USA derzeit winken.

Reformdruck steigt

Für DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben ist die schwindende Investitionsbereitschaft der Firmen in Deutschland ein Alarmzeichen. „Das ist geradezu ein Weckruf für bessere Standortbedingungen“, schrieb er in einem Rundbrief

Länderindex zur Standortattraktivität für Familienunternehmen

Glasfaserausbau in Deutschland:

Boomender Markt für langfristige Investitionen

Das Tempo im Glasfaserausbau steigt – trotz Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Inflation und Doppelausbau durch die Deutsche Telekom.

Warum setzen nationale und internationale Investoren auf den Glas-

faserausbau in Deutschland? Wegen der guten langfristigen Renditeaussichten: Als nachhaltiges Fundament für die umfassende Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft brauchen wir Glasfaser bis in jede Wohnung, jedes Unternehmen und an jede

an die Chefs der regionalen Industrie- und Handelskammern. Er fordert, dass die Politik entsprechende Gegenmaßnahmen ergreift und für steuerliche Entlastung der Unternehmen sorgt. Außerdem müsse sie steuerliche Anreize schaffen, um das Investieren wieder attraktiver zu machen.

Auch ZEW-Ökonom und Mitverfasser des Standortrankings Friedrich Heinemann fordert jetzt das entschlossene Eingreifen der Politik. Er plädiert dafür, die gegenwärtige Krise als Chance zur Umkehr und Beschleuniger von Reformen zu begreifen. Lähmende Regulierungslasten müssten abgebaut werden. In der Steuerpolitik müsse Deutschland wieder stärker Fragen der Wettbewerbsfähigkeit fokussieren. Mit Blick auf den Fachkräftemangel ist eine echte Wende in der Bildungspolitik nötig; die Genehmigung und Durchführung öffentlicher Investitionsvorhaben müsse sich in der Breite beschleunigen. Warum Heinemann aber trotzdem optimistisch in die Zukunft blickt, erklärt er im Interview auf Seite 9.

5G-Antenne. Deshalb ist das Ziel der Bundesregierung eine flächendeckende Glasfaserversorgung bis 2030 durch private Investitionen, wo nötig, ergänzt um öffentliche Förderung.

Bis dahin ist noch viel zu tun. Laut BREKO Marktanalyse waren Glasfaseranschlüsse Mitte 2022 erst für 26 Prozent der Haushalte und Unternehmen verfügbar. Die meisten Anschlüsse müssen also noch gebaut werden. Auch die Wertschätzung der Glasfaser nimmt zu, vor allem aufgrund stark steigenden Datenverbrauchs. Laut einer BearingPoint-Umfrage vom Mai 2023 ist die Kundenzufriedenheit bei Glasfaser deutlich höher als bei

Dr. Stephan Albers ist seit 2009 Geschäftsführer des Bundesverbands Breitbandkommunikation e. V. (BREKO).

Der Glasfaserverband mit heute über 450 Mitgliedsunternehmen –darunter mehr als 230 Netzbetreiber – setzt sich für Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt ein. Seine Mitglieder stemmen über 70 Prozent des Glasfaserausbaus. 2021 haben sie dafür 3,2 Milliarden Euro investiert.

kupferbasierten Anschlüssen. Die Folge: eine stetig wachsende Nachfrage nach schnellen und zukunftssicheren Glasfaseranschlüssen. www.brekoverband.de

4 Standort Deutschland
Quelle: ZEW; Calculus Consult , 2023 LAND PUNKTEWERT 2022 RANG 2022 PUNKTEWERT 2020 RANG 2020 US USA 62,59 1 62,88 1 CA Kanada 62,09 2 61,42 3 SE Schweden 61,36 3 59,48 7 CH Schweiz 61,13 4 62,46 2 DK Dänemark 58,39 5 60,78 5 IE Irland 58,29 6 59,66 6 UK Vereinigtes Königreich 57,52 7 59,04 8 FI Finnland 56,72 8 57,47 10 NL Niederlande 56,17 9 61,32 4 PL Polen 53,57 10 52,94 12 CZ Tschechien 53,55 11 56,36 11 BE Belgien 52,87 12 51,84 13 AT Österreich 52,23 13 58,23 9 PT Portugal 51,17 14 50,60 15 SK Slowakei 49,71 15 49,06 16 JP Japan 49,55 16 45,25 20 FR Frankreich 48,21 17 47,51 18 DE Deutschland 47,93 18 50,76 14 HU Ungarn 47,52 19 48,91 17 ES Spanien 43,07 20 45,83 19 IT Italien 39,68 21 38,72 21
Werbebeitrag –
Verbandsporträt
DE 18 NL 9 AT 13 IT 21 SE 3 PT 14

Dortmund – die Europäische Innovationshauptstadt „iCapital” als Zukunftslabor

Im Jahr 2001 erlosch die „Hörder Fackel“, die 100 Meter hohe Konvertergasfackel des Oxygenstahlwerks auf Phoenix Ost im Stadtteil Hörde, weithin sichtbares Symbol der Montanindustrie Dortmunds. Nur drei Jahre später – 2004 – wurde Dortmund im Zukunftsatlas von „Handelsblatt“ & prognos als „stiller Star“ bezeichnet. Damals noch ein StandortGeheimtipp, wurde Dortmund im Jahr 2021 als erste deutsche Stadt von der Europäischen Kommission mit dem iCapital Award als „Innovationshauptstadt Europas” ausgezeichnet.

Die Gründe sind vielfältig, und Erfolg hat bekanntlich immer viele Väter oder Mütter. Dortmund und sein Innovations-Ökosystem zeichnet heute ein breites Innovationsverständnis aus: Es geht um wirtschaftliche, technische und gesellschaftliche Transformation. Wir gehen davon aus, dass Innovationen nicht auf einer einzelnen, brillanten Idee eines Genies basieren. Wenn Menschen an einer gemeinsamen Vision für eine bessere Zukunft arbeiten, dann entsteht „Innovation. Next Door“. Wir bieten Innovator*innen in Dortmund äußerst spannende Rahmenbedingungen und beziehen alle Akteur*innen durch eine offene Kommunikationskultur und breite Beteiligungsverfahren mit ein.

Dortmunds Erfolgsgeschichte hat vor allem etwas mit Mut zum Wandel zu tun. Wir haben den Mut gehabt, das Ende der Montanindustrie als Chance zu begreifen, als Möglichkeit, Altes hinter uns zu lassen und konsequent auf Erneuerung zu setzen. Die Stadt war nach dem Ende der Montanindustrie sehr aktiv bei der Revitalisierung von Brownfields, der Aufbereitung und Neunutzung industrieller Brachflächen. Die Stadt wusste ihr kulturelles und industrielles

Erbe als Teil einer neuen Identität zu entwickeln. Auf ehemaligen Hochofen- und Bergwerksflächen entstanden moderne Gewerbeund Wohnareale, zum Beispiel der PHOENIX See oder PHOENIX West, attraktive Naherholungsgebiete, Kreativquartiere, Startup-Hotspots und technologische Kompetenzzentren.

Heute prägen eine Vielzahl junger Unternehmen und Start-ups die Dortmunder Wirtschaft. Mehr als 6.000 Unternehmen in Dortmund sind jünger als zehn Jahre mit rund 45.000 Beschäftigten! Es entstehen also ständig in großer Zahl neue junge Unternehmen in Dortmund. Eine Folge davon ist, dass Dortmund heute die höchste Beschäftigtenzahl in seiner Geschichte vorweisen kann. Es scheint so, dass wir einiges richtig gemacht haben. Heute sind vor allem die IT-Branche, die Gesundheitswirtschaft sowie die wissensbasierten Dienstleistungen die wachstums-

im gerade im Aufbau befindlichen Technologiepark Dortmund. Mit der Entwicklung der südlichen und nördlichen Speicherstraße im Dortmunder Hafen entsteht nun ein weiteres zukunftweisendes Quartier, das bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Die Ansiedlung des renommierten Fraunhofer-Instituts für Softwareund Systemtechnik ISST, ein Vorreiter für Innovationen aus Daten und ein Leuchtturm der digitalen Forschung, sowie der Akademie für

viele Regionen wetteifern aktuell bei dem Aufbau neuer Wertschöpfungsketten und Infrastrukturen im Bereich Wasserstoff.

Die Stadt Dortmund wird die besonderen Kompetenzen der Wasserstoffwirtschaft am Standort Dortmund systematisch ausbauen und in regionalen Kooperationen positionieren: thyssenkrupp nucera – am neuen Standort auf der Stadtkrone Ost – steht für den Beginn einer neuen Ära der Energieversorgung

stärksten Wirtschaftsbereiche in Dortmund. Die Anzahl der Unternehmen in der IT-Branche wuchs von 2010 bis 2020 um 43 Prozent, in der Gesundheitswirtschaft um 50 Prozent und um 41 Prozent bei den wissensbasierten Dienstleistungen insgesamt. Wachstumsstarke und standortprägende IT-Unternehmen sind zum Beispiel die adesso SE mit mittlerweile fast 6.000 Mitarbeiter*innen sowie die Materna SE mit 2.600 Mitarbeiter*innen, die gerade auf Phoenix West ihre neue Hauptzentrale baut.

Dortmund hatte sich bereits seit den 1980er-Jahren besonders stark an der Schnittstelle Industrial Tech & Wissenschaft sowie der IUK-Technologie entwickelt. Das Unternehmen Elmos ist ein gutes Beispiel: Gegründet 1984 „auf der grünen Wiese“, war es einer der Pioniere

Theater und Digitalität geben der Quartiersentwicklung im Dortmunder Hafen einen weiteren Schub.

Mit sieben Hochschulen und über 54.000 Studierenden zählt Dortmund heute zu den Top 10 der Hochschulstädte Deutschlands. Mit 19 außeruniversitären wissenschaftlichen Instituten mit unterschiedlichen Schwerpunkten in Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, Robotik, Blockchain, Deep Tech, Werkstoffe, Biomedizin und Intralogistik sowie einem der größten und erfolgreichsten Technologieparks Europas spielt Dortmund in der industrienahen Spitzenforschung ganz vorne mit. In Dortmund treffen Spitzentechnologien und innovative Milieus auf eine hohe Lebensqualität. Und das muss auch so sein, denn für Arbeitnehmer*innen rücken weiche Standortfaktoren immer mehr in den Fokus.

Das Dortmunder InnovationsÖkosystem ist ein Nährboden für Start-ups und Unternehmen mit innovativen Geschäftsideen, die das Potenzial haben, die großen Herausforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft zu bewältigen. Insbesondere Wasserstoff gilt als Zukunftstechnologie auf dem Weg zu einer nachhaltigen, klimaschonenden Energieversorgung, und

mit grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab. Die großen Netzbetreiber am Standort, wie Amprion, Westnetz und Thyssengas, sind zentrale Infrastrukturakteure und Treiber der Energiewende. Die WILO SE mit 8.200 Mitarbeiter*innen weltweit ist einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen und Pumpensystemen für Wasserversorgung und Klimatechnik. Mit dem Energiecampus nördlich der Kokerei Hansa in Huckarde soll zudem ein lebendiger Innovationscampus für Forschung, Produktion und Dienstleistungen rund um Energieformen und Technologien der Zukunft entwickelt werden.

Wissen ist bekanntlich das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt. Dortmund teilt darum gerne seine Ideen und Werkzeuge mit anderen Gemeinden, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen (zum Beispiel „iResilience goes Europe”). Dortmund ist eine Stadt, in der eine Idee für die Nachbarschaft zum Vorbild für die Zukunft werden kann.

INNOVATION NEXT DOOR | Dortmund for iCapital 2021 (innovation-next-door.de)

www.wirtschaftsfoerderung -dortmund.de

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 5
Werbebeitrag
Standortporträt
Phoenixsee © Frank Heldt
Heike Marzen, Geschäftsführerin Wirtschaftsförderung Dortmund

Junge Unternehmen sind Treiber für wirtschaftliche Dynamik und Erneuerung. Sie entwickeln neue Märkte, fordern etablierte Firmen heraus und beleben den Wettbewerb. Entsprechend wichtig für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unserer Volkswirtschaft ist es, die Finanzierungmöglichkeiten für Start-ups zu verbessern.

Steigende Zinsen, sinkende Bewertungen und zurückhaltende Investoren: Deutsche Jungunternehmen haben im vergangenen Jahr deutlich weniger frisches Kapital erhalten als im Jahr zuvor. Insgesamt flossen laut dem aktuellen Start-upBarometer 9,9 Milliarden Euro an deutsche Startups – 43 Prozent weniger als 2021. Dies markiert aber immer noch den zweithöchsten Ganzjahreswert, seit die Unternehmensberater von EY das Barometer veröffentlichen. Es wird also weiter investiert, wenn auch weniger und mit anderen Rahmenbedingungen: Investoren achten mehr auf Rentabilität als auf langfristige Wachstumsversprechen. Start-ups sind gefordert, sich darauf einzustellen und einen klaren Weg zur Profitabilität aufzuzeigen.

Finanzierungswege verbessern

Eines der Kernprobleme der Gründerszene bleibt die Finanzierung. Nur 37 Prozent der im

Rahmen des „Start-up Monitors 2022“ befragten Start-ups sind mit dem Zugang zu Kapital und Investitionen zufrieden. So bevorzugen beispielsweise 44 Prozent die Finanzierung über Venture

Capital (VC), aber nur 19 Prozent haben Zugang zu Wagniskapital. Ähnlich sieht es bei der Nachfrage nach strategischen Investoren aus. 43 Prozent wünschen sich strategische Investoren als Geldgeber, aber nur 16 Prozent können diese Möglichkeit nutzen.

Kapitalmarkt stärken

Grundsätzlich gilt: Der deutsche Kapitalmarkt muss moderner und leistungsfähiger werden. Auch wenn Deutschland also mittlerweile über ein gut ausgebautes und international anerkanntes Ökosystem aus Investoren, Business Angels, Gründenden und Wissenschaft verfügt und auch das Interesse an Wagniskapital-Investitionen in den vergangenen Jahren gestiegen ist, bleiben die Finanzierungsmöglichkeiten für

Standortfaktoren für Ihren Erfolg

Brandenburg ist ein smarter Wirtschaftsstandort. Das sieht nicht nur Elon Musk so, sondern auch die Unternehmerinnen und Unternehmer, die 2022 insgesamt mehr als 1,8 Milliarden Euro in Brandenburg investiert haben – so viel wie in keinem Jahr zuvor. Was zieht sie an?

In Brandenburg gibt es Raum für Ideen. Das Land bietet über 1.500 Gewerbe-, Industrie- und Büroflächen. Knapp 800 Hektar Gewerbefläche sind sofort verfügbar und warten auf neue Wirtschaftsakteure. Dabei profitieren die Flächen von einer hervorragenden Logistik und einem hochmodernen Verkehrswegenetz, das dafür sorgt, dass Güter, Waren und Dienstleistungen schnell dort ankommen, wo sie gebraucht werden. 900 km Autobahnen, 1.300 km Wasserstraßen, 3.300 km Schienenwege sowie ein internationaler Flughafen sprechen für sich.

Brandenburg ist Wissenschaftsstandort. Über 50 Hochschulen und Universitäten sowie mehr als

100 außeruniversitäre Forschungseinrichtungen ermöglichen einen perfekten Wissens- und Technologietransfer in die Unternehmen hinein. Betriebe profitieren so nicht nur von exzellentem Know-how, sondern auch von einem stetigen Angebot an hochqualifizierten Fachkräften.

Brandenburg ist Energieland. Durch Windkraft und Photovoltaik deckt Brandenburg seinen Stromverbrauch schon heute zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien ab. Ein wichtiger Standortfaktor für die Ansiedlung von Tesla. Und in der Transformationsregion Lausitz entsteht gerade das größte Zentrum für erneuerbare Energien in Deutschland – die „Gigawatt Factory” der LEAG. Unternehmen in Brandenburg investieren damit schon heute in saubere und nachhaltige Energie von morgen.

Brandenburg ist Wirtschaftsförderungsland

Die verschiedenen Institutionen und auch die politischen Akteure arbeiten effizient zusammen, eine

junge Unternehmen dennoch ausbaufähig. So befindet sich Deutschland im internationalen Vergleich weiterhin nur im Mittelfeld, wenn man beispielsweise die Anteile der WagniskapitalGesamtinvestitionen am Bruttoinlandsprodukt betrachtet. Vor allem im Spätphasensegment und damit bei größeren Finanzierungsrunden geben ausländische Investoren vor allem aus den USA und Asien immer noch den Ton an. Dies gibt mit Blick auf die technologische Souveränität, die Innovationskraft und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa zu denken. Deswegen ist die Hoffnung groß, dass die Bundesregierung mit ihrem geplanten Zukunftsfinanzierungsgesetz die Leistungsfähigkeit des deutschen Kapitalmarkts stärkt und damit auch die Finanzierungsmöglichkeiten für Start-ups langfristig verbessert. 

Die ILB ist erste Ansprechpartnerin für die Förderung der Brandenburger Wirtschaft.

hohe Industrieaffinität verbindet sich mit schnellen Genehmigungswegen. Die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ist dabei erste Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Förderung und Finanzierung. Die Bank unterstützt Projekte in den Bereichen Wirtschaft, Arbeit, Infrastruktur und Wohnungsbau mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten.

Attraktive Zuschüsse gibt es zum Beispiel im Wirtschaftsförderprogramm „GRW-G”. Für Investitionsvorhaben mit einem Umfang von mindestens 100.000 Euro sind

unter bestimmten Voraussetzungen Zuschüsse in Höhe von 40 bis 45 Prozent möglich. Aber auch für Unternehmensgründungen und Start-ups bietet die ILB maßgeschneiderte Förderprogramme an. So zum Beispiel den „Brandenburg-Kredit Gründung”, mit dem 100 Prozent der förderfähigen Kosten und bis zu 25 Millionen Euro finanziert werden können.

Investieren in Brandenburg ist smart. Und mit Beratung und Förderung durch die ILB sogar richtig clever. www.ilb.de

6 Standort Deutschland
Werbebeitrag –Standortporträt
© Dr. Frank Rothe/Metawell
FINANZIERUNG UND INVESTITION |
Ohne Risiko keine Rendite
VON JENS BARTELS
Der deutsche Kapitalmarkt muss moderner und leistungsfähiger werden.
iStock /
Deutsche Gründer brauchen starke Investoren.
Sakorn Sukkasemsakorn

Unschlagbares Erfolgsduo

Die Stadt Hennigsdorf nutzt das harmonische Zusammenspiel aus Innovation und Biotechnologie, um sich als erfolgreicher Wirtschaftsstandort in der Region Berlin-Brandenburg zu präsentieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei ein langer Atem der einzelnen Akteure und der ganzheitliche Entwicklungsansatz.

Leistungsstark, zukunftsträchtig und forschungsorientiert: Wie sich eine Industriestadt aus der Gründerzeit zu einem modernen Innovationsstandort weiterentwickeln kann, zeigt das Beispiel der Stadt Hennigsdorf. Zum Markenkern des vor den Toren Berlins gelegenen Wirtschaftsstandorts gehörten lange Zeit die Stahlindustrie und der Schienenfahrzeugbau. Aber auch die Industriestadt aus der Gründerzeit traf die Strukturschwäche der Nachwendezeit in den 90er-Jahren. Seitdem erfindet sich Hennigsdorf neu und hat sich dank eines langfristig koordinierten Entwicklungskonzepts von einem Ort der Schwerindustrie zu einem der zehn größten Life-Sciences-Standorte in Deutschland mit einem modernen Branchenmix aus Key-Playern und leistungsfähigen Mittelständlern entwickelt. Der eingeschlagene Weg zu einem der führenden Biotechnologie- und Medizintechnikstandorte im Land ist in der Bundesrepublik beispiellos.

KREATIVWERK R6

Das KreativWerk R6 ist ein interdisziplinäres Gründerinnen-, Gründer- und Gewerbezentrum in einem denkmalgeschützten fast 100 Jahre alten ehemaligen Schulgebäude. Unter dem Motto „Im Denkmal die Zukunft gestalten – kreativ. innovativ. gemeinsam.“ sind auf vier Etagen mit knapp 3.000 Quadratmetern Gesamtfläche flexibel gestaltbare und modern ausgestattete Büro- und Veranstaltungsräume sowie Werkstätten, technische Labs und einzigartige Aufenthaltsbereiche miteinander kombiniert. Dazu zählen Konferenzräume, Büros und MakerSpace zum Bau von Prototypen direkt im Gebäude. Gleichzeitig gibt es generationsübergreifende und soziale Angebote zur Förderung der Bildung und des Gemeinwesens, um einen Identifikationspunkt für die Menschen Hennigsdorfs und der Region zu schaffen.

Verwaltung als Taktgeber Ohne einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz wäre dieser Erfolg nicht denkbar. Eine wichtige Rolle bei der langfristigen Umsetzung dieses Ansatzes spielt die Kommunalverwaltung in Hennigsdorf. Egal, ob durch die Entwicklung des Clusters in Private-Public-Partnerschaft, die Förderung und Unterstützung von unternehmerischer Ansiedlung und Eigeninitiative oder die interdisziplinäre Verknüpfung des Verwaltungshandelns mit dem Ziel der nachhaltigen Wirtschaftsförderung: Die Verwaltung treibt die Entwicklung der Stadt hin zu einem der führenden Innovationsstandorte rund um das Thema LifeSciences voran. Flankiert wird dieser unermüdliche Einsatz durch die Schaffung und Bereitstellung von attraktiven branchenspezifischen Gewerbeflächen, um den steigenden Raumbedarf der Branche zu decken. Gleichzeitig beweist die Kommune auf weiteren Feldern ihr konsequent nachhaltiges Handeln.

So hat das an der Havel gelegene Hennigsdorf als eine der ersten Industriestädte ein ausgezeichnetes Fernwärmenetz geschaffen, das zu größten Teilen aus industrieller Abwärme und erneuerbaren Energien gespeist wird und somit große Mengen an CO2 einspart. In Verbindung damit sorgt die Kommune mit einer Reihe fortlaufender Maßnahmen für den Ausbau einer nachhaltigen Infrastruktur im Bereich der CO2-Neutralität.

Überregionale Anziehungskraft

Von der Vielzahl der Vorteile des Branchen-Clusters Hennigsdorf lassen sich immer mehr wirtschaftliche Akteure überzeugen.

Die sich ansiedelnden Unternehmen schätzen dabei nicht nur die

infrastrukturelle Lage des Clusters, den Zugang zu dem umfangreichen Netzwerk der Berliner Forschungslandschaft, die vergleichsweise günstigen Grundsteuer- und Gewerbesteuersätze oder den hilfreichen Kontakt zum co:bios-Team rund um die Geschäftsführerin Sonja Brodbeck, sondern sie bringen sich auch vor Ort aktiv in die Gestaltung und Erweiterung des Clusters ein. Dazu zählen die Vermietung passender Räumlichkeiten für produktionsintensive Unternehmen der Branche oder auch Investments in den Wirtschaftsstandort des Unternehmens, etwa durch die Löwenstein Medical, einen international agierenden deutschen Mittelständler der Medizintechnik, oder den US-amerikanischen Technologiekonzern Thermo Fisher als einen der globalen Player der Branche. Eine wichtige Rolle für die Weiterentwicklung vor Ort spielt nicht zuletzt auch die co:bios-Stiftung als Mediator und Koordinator für Forschung, Förderung und Kooperationen.

Moderner Innovationsstandort

Insgesamt ist dadurch ein vorbildlicher Innovationsstandort mit

Zu den innovativen Institutionen des Standortmanagements gehört die co:bios Innovation GmbH. Dahinter verbirgt sich ein Technologiezentrum mit 45 ansässigen Unternehmen der Life- Sciences-Branche sowie 16.000 Quadratmetern Mietfläche, darunter ein Konferenzzentrum mit circa 650 Quadratmetern Veranstaltungsfläche für Schulungen, Workshops und andere Tagungen. Die co:bios unterstützt darüber hinaus die Clusterunternehmen mit verschiedenen Infrastruktur- und Beratungsangebote und dient auch als Inkubator mit Laboren und Büros. Allein in den letzten drei Jahren gab es hier zwölf erfolgreiche Unternehmensansiedlungen.

Know-how und qualifizierten Arbeitskräften entstanden. Im Zuge der Weiterentwicklung des „LifeScience-Cluster Oberhavel” an der Havel wurde mittlerweile auch ein Clustermanagement zur Förderung der unternehmerischen und kommunalen Standortinteressen etabliert. Das Clustermanagement übernimmt dabei den Part des „Care-Giver“ und dient als der direkte Ansprechpartner für Fragen rund um die Branche, sowohl was Vernetzung und Vermarktung, als auch Personalfragen betrifft. Dieses institutionalisierte Instrument wird dazu beitragen, den Standort mit seinen Unternehmen und deren Leistungskraft in der Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg insbesondere in den Themenfeldern Biotechnologie, Medizintechnik und Wirkstoffentwicklung weiter zu profilieren und noch besser in Szene zu setzen.

www.cobios.de

www.lifesciencecluster.de

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 7
Werbebeitrag –Standortporträt CO:BIOS INNOVATION GMBH Blick auf den co:bios Campus Das interdisziplinäre Gründer*innenzentrum KreativWerk R6

Digitale Transformation mit Hindernissen

Niemand zweifelt mehr an den Vorzügen der Digitalisierung. Sowohl Privatpersonen und Unternehmen als auch Behörden und Regierungen wissen, dass sich mit digitalen Werkzeugen eine höhere Effizienz und eine einfachere Kommunikation erreichen lassen. Die Bundesrepublik bleibt in der Praxis jedoch weit hinter ihren Möglichkeiten zurück – unter anderem wegen des mangelhaften Breitbandausbaus.

Deutschland ist bei der Digitalisierung kein leuchtendes Vorbild: Im „Digital Economy and Society Index Report 2022“ der Europäischen Kommission befindet sich die Bundesrepublik nur knapp über dem EU-Durchschnitt. Bei den besonders schnellen und daher zukunftsträchtigen Glasfaseranschlüssen rangiert die Bundesrepublik sogar auf dem vorletzten Platz. Dem „Digitalisierungsindex 2022“ des deutschen Wirtschaftsministeriums lässt sich darüber hinaus entnehmen, dass nur noch geringe Fortschritte zu verzeichnen sind: Dieser Index ist seit 2020 von 100 Punkten auf lediglich 108,9 Punkte gestiegen.

Platz 13 von 28 im aktuellen Digital Economy and Society Index

digitale Identitäten, die Förderung der IT-Sicherheit, einen europäischen digitalen Binnenmarkt und eine digitale Bildungsstrategie.

Die Bundesregierung sieht das ganz ähnlich. Volker Wissing, der Bundesminister für Digitales und Verkehr, fasst die Digitalstrategie der Regierung folgendermaßen zusammen: „Wir haben drei Hebelprojekte definiert, die Grundlage für viele digitale Anwendungen sind: digitale Identitäten, internationale Standards sowie Gigabitausbau und höhere Datenverfügbarkeit.“

Breitbandanschlüsse

Breitbandanschlüsse sind „die Lebensader der digitalen Gesellschaft“, so Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident von BadenWürttemberg. Deutschland ist in dieser Hinsicht allerdings höchstens mittelmäßig aufgestellt. Konkret stehen zwar laut dem „Breitbandatlas“ der Bundesnetzagentur für etwa 60 Prozent der Gewerbestandorte und der privaten Haushalte Breitbandanschlüsse zur Verfügung. Auf dem Land sieht die Situation mit nur etwa 40 Prozent jedoch wesentlich schlechter aus als in Großstädten mit etwa 80 Prozent.

Quelle: Digital Economy and Society Index, 2022

gegenüber Mitbewerbern aus digital fortgeschritteneren Staaten.

Zu den Gründen für diese deutsche Rückständigkeit gehören das langwierige Beharren auf Kupferkabeln statt Glasfasern, die aufwendige Bürokratie und auch fehlende Baukapazitäten.

Gigabitstrategie

Damit sich dies ändert, fordert beispielsweise der Bundesverband mittelständische Wirtschaft unter anderem eine flächendeckende Breitbandversorgung, ein schnelles 5G-Mobilfunknetz,

Die Folgen davon sind einerseits eingeschränkte Möglichkeiten für Unternehmen, sich kostengünstig auf dem Land anzusiedeln oder aber dort zumindest Homeoffice-Arbeitsplätze einzurichten. Und andererseits die mangelnde Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen

Glasfasernetze für den ländlichen Raum

Für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands braucht es eine leistungsstarke Glasfaser-Infrastruktur. Nicht nur in den Städten, sondern auch in den bislang vernachlässigten ländlichen Regionen. Moderne Glasfasernetze von „Unsere Grüne Glasfaser” ermöglichen schnelle Kommunikation und stärken so die ökonomische Entwicklung und die Attraktivität des Standorts –gerade im ländlichen Raum.

Schnelle und moderne Glasfasernetzwerke flächendeckend in ländliche Gebiete in Deutschland zu bringen ist die Mission von Unsere Grüne Glasfaser (UGG). Das Gemeinschaftsunternehmen von Allianz und Telefónica will über zwei Millionen Haushalte an ein

schnelles Glasfasernetz anschließen. Dazu finanziert UGG den Netzausbau eigenwirtschaftlich, also ohne dass den Kommunen für Ausbau und Betrieb des Netzes Kosten entstehen. Noch dazu verzichtet UGG auf eine Vorvermarktungsquote für den digitalen

Die „Gigabitstrategie” der Bundesregierung sieht vor, bis Ende 2030 alle Haushalte und Unternehmen mit Glasfaseranschlüssen zu auszustatten und die flächendeckende Versorgung mit dem „neuesten Mobilfunkstandard“ (also 5G) sicherzustellen. Erreichen will die Regierung dies unter anderem durch vereinfachte Genehmigungsverfahren, alternative Verlegemethoden für Datenkabel, die Ausbildung von mehr Fachkräften sowie optimierte finanzielle Fördermaßnahmen für den Breitbandausbau. 

Ausbau. „Wir bringen schnelles Internet an die Orte, die bisher das Nachsehen hatten, und stehen Gemeinden als zuverlässiger Partner beim Glasfaserausbau zur Seite“, sagt Jens Prautzsch, CEO von UGG. Die leistungsstarken Glasfaserkabel verlegt das Unternehmen direkt bis ins Haus oder in die Wohnung (Fiber To The Home, kurz FTTH) und stellt sie offen den lokalen wie überregionalen Internetanbietern zur Verfügung, die dann wiederum Angebote für Endkund:innen schaffen.

Moderne Glasfasernetze sind im Vergleich zu den bisher verwendeten Kupferkabeln nicht nur energieeffizienter, sondern werden auch langfristig den stetig steigenden

Der Glasfaserausbau erfolgt in enger Abstimmung mit den Gemeinden.

Datenmengen gerecht. Glasfaser ist die Technologie der Zukunft, die Orte überall in Deutschland miteinander verbindet und ganze Kommunen fit macht für das digitale Zeitalter.

www.unseregrueneglasfaser.de

8 Standort Deutschland
Werbebeitrag –Unternehmensporträt
Unsere Grüne Glasfaser CEO Jens Prautzsch BREITBANDAUSBAU | VON HARTMUT SCHUMACHER
Breitbandanschlüsse sind „die Lebensader der digitalen Gesellschaft“.
(DESI) der EUKommission landet Deutschland nur im Mittelfeld.

Anschlüsse für die Zukunft schaffen

Die Altindal Group zählt bundesweit zu den führenden Dienstleistern im Leitungs-, Hoch- und Tiefbau und ist in vielen Bundesländern maßgeblich am Ausbau von Glasfasernetzen beteiligt. Als gefragter Spezialist für die Realisierung komplexer Aufgaben stehen für die Unternehmensgruppe dabei stets die Bedürfnisse und Wünsche ihrer Kunden im Mittelpunkt.

Netzbetreiber stehen vor der Aufgabe, eine leistungsfähige Infrastruktur zu schaffen, um flächendeckend digitale Telekommunikationsdienste anbieten zu können. Die Altindal Group ist als einer der führenden Anbieter für komplexe Bauvorhaben seit vielen Jahren eine treibende Kraft für den Breitbandnetzausbau in Deutschland und verlässlicher Partner von namhaften Unternehmen, Städten und Gemeinden. Von der fachgerechten Planung über ein professionelles Projektmanagement bis zur kosteneffizienten Ausführung von Bauvorhaben begleitet die Unternehmensgruppe ihre Kunden sachkompetent und routiniert. Gemeinsam realisieren die Verantwortlichen in vielen Bundesländern unter anderem maßgeschneiderte Lösungen für moderne FTTH- und FTTC-Projekte, für die sich die Altindal Group als Generalunternehmer mit organisatorischem Weitblick und dem richtigen Augenmaß besonders empfiehlt.

Kernkompetenz im Tiefbau

Egal, ob der Aushub von Baugruben, die Errichtung von Fundamenten, der Bau von Wegen, Straßen und Brücken oder andere Aufgaben rund um ein Projekt: Dank

ihrer Kernkompetenzen im Tiefbau garantiert die Altindal Group mit modernsten Ausbaugeräten, Grabenfräsen und Trenching eine zuverlässige und schnelle Durchführung der Bauvorhaben. Dabei stellt das Unternehmen aus Weinheim als erfahrener internationaler Dienstleister seinen Kunden das gesamte Leistungsspektrum der konventionellen Tiefbautechnik für Erdarbeiten aller Art zur Verfügung. Das umfassende Angebot im klassischen Tiefbau reicht von der Spülbohrung und Einblastechnik über Pressverfahren und die Kupfer- und Glasfasermontage bis zur Planung, Projektierung und Wegesicherung. Natürlich bietet die Altindal Group auch eine begleitende Dokumentation auf allen Ebenen (Megaplan, QGIS, TKI-NET) an, passend zum Motto: Alles aus einer Hand.

GENERALUNTERNEHMER Schnelle Auftrags-

abwicklung Alles aus einer Hand

Als leistungsstarker Firmenverbund glänzt die Altindal Group auch in vielen weiteren Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft. So schätzen viele Kunden die Kernkompetenzen im Hochbau inklusive einer hochprofessionellen Architekturplanung oder die Angebote des erfahrenen Dienstleisters im Immobiliengeschäft vom Kauf über den Verkauf bis zur Verwaltung von Immobilienobjekten. Nicht zuletzt setzt die Altindal Group auch mit ihrem Onlineshop im Bereich E-Commerce, in der Gastronomie (waidlake.com) oder in den grenzüberschreitenden Bereichen Transport und Logistik inklusiv der Lagerdisposition Maßstäbe.

Fokus auf Kunden

Mittlerweile steht Altindal schon mehr als 30 Jahre lang für Seriosität und Vertrauen. Die familiengeführte Unternehmensgruppe wurde 1992 von Ramazan Altindal gegründet und wird seit 2007 unter der

Leitung von Ömer Altindal in der zweiten Generation geführt. Ömer Altindal hat die Unternehmensgruppe in den letzten gut fünfzehn Jahren zu einem international erfolgreichen Firmenverbund weiterentwickelt. Dabei hat nicht nur die Unternehmensführung stets die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden im Blick, sondern auch die mehr als 500 Beschäftigten der Unternehmensgruppe in über 50 Einsatzgebieten sorgen für eine passgenaue Entwicklung und Durchführung der Bauvorhaben. Gleichzeitig übernimmt die Altindal Group auch soziale und gesellschaftliche Verantwortung. So hat es sich die Unternehmensgruppe zur Aufgabe gemacht, Schülerinnen, Schülern und Studierenden, aber auch bedürftigen Familien und behandlungsbedürftigen Menschen im Rahmen ihrer Stiftung „Principium Foundation“ zu helfen und finanziell zu unterstützen.

www.altindal-group.com

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 9
Werbebeitrag Unternehmensporträt
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage, oder rufen Sie uns einfach an unter +49 (0)6201/258 089-0. Individuell geplant Faire Preise

Alles auf Grün für die Energiezukunft

Bis 2045 will Deutschland klimaneutral zu sein. Der Ausbau der Erneuerbaren ist in vollem Gange – in Haushalten, Industrie und Kommunen und selbstverständlich auch in Energieunternehmen. Sie errichten beispielsweise neue Solar- und Windkraftparks oder bauen eine grüne Wasserstoff-Wirtschaft auf. EWE-CEO Stefan Dohler: „Es gibt Lösungen für eine grüne und sichere Energieversorgung.“

Die seit einem Jahr herrschende Energiekrise verdeutlicht, dass Globalisierung nicht nur Effizienzgewinn fördern kann, sondern auch Abhängigkeiten und Versorgungsengpässe. Das Wegbrechen

Grundpfeiler der Wirtschaft: Sie nährt die Industrie, sie treibt den Verkehr an, zu Land, zu Wasser, in der Luft, sie ist Voraussetzung für die Digitalisierung und ist damit essenziell für das Leben. Jeder Monat, den wir mit Diskussionen verbringen, statt zu handeln, ist ein verlorener Monat.“

Klimafreundliche Energie und eine sichere Versorgung sind Dohler zufolge kein Widerspruch. Mittel- und langfristig ist die klimaneutrale Strom- und Wärmeerzeugung unerlässliche Voraussetzung für bezahlbare Energiesicherheit in Deutschland. Fakt ist auch: Deutschland wird ein Energieimportland bleiben. Das heißt aber nicht, dass

von 14 Milliarden Euro, das wir im Schulterschluss mit anderen Unternehmen, Wissenschaft und Politik in der nächsten Dekade stemmen können“, so Stefan Dohler, „um die Basis für die Zukunft zu errichten und den Herausforderungen beim Umbau des Energiesystems hin zur Klimaneutralität zu begegnen.“

Für diesen Umbau müssen konventionelle Energieträger ersetzt und dafür der Ausbau erneuerbarer Energien massiv weiter vorangetrieben werden. „Als Gesellschafter von Alterric, einem der größten deutschen Grünstromerzeuger, leisten wir einen nicht unerheblichen Beitrag“, so CEO Dohler, „und gleichzeitig macht die Volatilität von Sonne und Wind intelligente und effiziente Speicherlösungen erforderlich. Denn in einem hoch regenerativen System kann man Strom zwar über große Strecken transportieren, jedoch nicht die zeitliche Entkopplung zwischen Erzeugung und Verbrauch realisieren. Es braucht also grüne Moleküle, da es eine All-Electric-Welt nicht geben kann und wird. Sie wäre nicht bezahlbar.“

Grüner Wasserstoff als Lösung

40 Jahren bislang zur Speicherung von Erdgas nutzt. In einer Wasserstoff-Testkaverne im brandenburgischen Rüdersdorf wird der Speicherbetrieb derzeit getestet.

der umfänglichen Gasversorgung – verursacht durch eine fatale Abhängigkeit von einem Akteur und dessen Krieg mitten in Europa – hat die Versorgungssicherheit auch in Deutschland monatelang gefährdet. Durch gemeinsame Kraftanstrengungen konnte die Versorgung gesichert werden, dennoch wird auch der nächste Winter herausfordernd. Genau aus diesem Grund besteht vor allem mit Blick auf eine sichere und auch eine klimaneutrale Energiezukunft Handlungsbedarf. Kurzfristig alternative Gasbezugsquellen zu erschließen, Verbräuche zu reduzieren und zu substituieren und dabei möglichst auf erneuerbare Energien zu setzen sind ein guter Anfang. Übergangslösungen, wie die Nutzung von LNG, sind in rasantem Tempo geschaffen worden – über kurzfristig erschlossene Handelswege und den beschleunigten Ausbau der entsprechenden Infrastrukturen für die Verteilung des Gases.

Stefan Dohler, CEO des Energiedienstleisters EWE: „Jetzt gilt es, schnellstmöglich Lösungen für die Zeit nach dem Übergang zu schaffen. Denn Fakt ist: Energie ist ein

diese Energien fossil sein müssen. Stefan Dohler ist fest davon überzeugt, dass die Energiezukunft mit Erneuerbaren funktioniert. Das Unternehmen baut daher im Nordwesten eine Region für eine zukunftsweisende Integration und Diversifizierung auf. „Wir haben die Küste für Windstrom, den Boden für Speicher und Netze, die Häfen für Energieimporte, die auch zukünftig notwendig sein werden. Unsere Energieregion kann zum modernen und zukunftsgewandten Ruhrpott ‚in sauber‘ werden und über die Grenzen hinaus für eine grüne und sichere Energieversorgung sorgen“, sagt Stefan Dohler.

Pionier-Gen für Innovationen

Entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Erzeugung grüner Energie über Transport und Speicherung bis zur Anwendung –ist EWE seit Jahrzehnten aktiv. „Wir haben für Innovationen ein Pionier-Gen. Angefangen beim Bau der ersten Windparks an Land und auf See bis hin zu höchsteffizienten Speicherlösungen waren wir der Zeit oft ein Stück voraus. Jetzt sehen wir ein Investitionspotenzial

Eine Lösung für EWE ist der Einsatz von grünem Wasserstoff. Dieser kann in Europa und Deutschland aus erneuerbaren Energien systemdienlich erzeugt und gleichzeitig sehr viel einfacher als elektrische Energie in sehr großen Mengen über die vorhandene Infrastruktur transportiert und gespeichert werden. Nicht zuletzt lässt sich aus Wasserstoff fast jeder heute eingesetzte Kohlenwasserstoff herstellen, um ihn für chemische Industrieanwendungen zu nutzen. Auch lässt sich Wasserstoff, anders als Strom, langfristig speichern, zum Beispiel in unterirdischen Salzkavernen, wie EWE sie in Nordwestdeutschland seit über

Die Erkenntnisse aus dem Betrieb der kleinen Forschungskaverne will EWE auf Kavernen mit dem 1.000-fachen Volumen übertragen.

Stefan Dohler: „Bei allen regionalen und nationalen Anstrengungen im Rahmen der Transformation des Energiesystems müssen wir berücksichtigen, dass auch ein Erneuerbare-Energien-System grenzübergreifend und mindestens europäisch, am besten global, gedacht werden muss, denn nur wenn man die besten Quellen für erneuerbare Energien anzapft, kann man sich unabhängiger von althergebrachten Lieferketten machen. Die aktuelle weltpolitische Lage macht diese Transformation nicht nur notwendig, sondern zwingend erforderlich, und das nicht erst morgen, sondern heute oder besser sofort!“ www.ewe.com

10
Werbebeitrag –Unternehmensporträt
„Es gibt Lösungen für eine grüne und sichere Energieversorgung.“
© S e bitsa
Stefan Dohler, CEO EWE
Vnatremllo
© Andreas Prinz Im ostfriesischen Emden soll ein Elektrolyseur im Kraftwerksmaßstab entstehen. © Pigge Architekten
In Rüdersdorf testet EWE die Speicherung von Wasserstoff in einer unterirdischen Kaverne.

Schneller wenden

Die hohen Energiepreise in Deutschland könnten durch eine konsequente Umsetzung der Energiewende deutlich sinken. Davon würden Verbraucher genauso wie Unternehmen profitieren. In energieintensiven Branchen wird dabei als Alternative zu fossilen Brennstoffen grüner Wasserstoff an Bedeutung gewinnen. Egal, ob als Maßnahme für den Klimaschutz oder für den Gewinn eines globalen Wettbewerbsvorteils: Es gibt genug gute Gründe, die Energieversorgung nachhaltig aufzustellen. Der Thinktank Agora Energiewende hat durchgerechnet,

wie Deutschland mit einer Investitionsoffensive in erneuerbare Energien, Energieeffizienz und strombasierte Technologien die fossile Energiekrise strukturell überwinden und zugleich seine Ausgaben für Gas- und Ölimporte massiv senken könnte. Dazu hat der Thinktank ein Maßnahmenpaket in Höhe von 92 Milliarden Euro vorgeschlagen, das Herstellungsund Umsetzungskapazitäten für klimaneutrale

Wasserstoff-Exportregion

Mecklenburgische Seenplatte

Der Wirtschaftsstandort Mecklenburgische Seenplatte (MSE) überzeugt mit interessanten Gewerbeflächen. Auf 5.496 Quadratkilometern, das sind 24 Prozent von Mecklenburg-Vorpommern, bietet der größte Landkreis Deutschlands nachhaltig erschlossene Industrie- und Gewerbegebiete zwischen 1 und 100 Hektar GE und GI, mit rechtskräftigem Bebauungsplan und zu Preisen ab 12 Euro pro Quadratmeter.

Die Ressourcen der Zukunft – Wind, Sonne, Wasser, Biostoffe – stehen ausreichend zur Verfügung und sind Grundlage für die Produktion von grünem Wasserstoff. Der in MSE erzeugt, transportiert und über vorhandene Salzkavernen auch gespeichert werden kann. Bereits seit 2013 produziert beispielsweise die Wasserstoffanlage in Grapzow bei Altentreptow (www.rh2-wka.de) als eines der ersten Projekte in Deutschland stabil regenerativen Wasserstoff.

2021 wurde MSE im Rahmen des HyLandWettbewerbs zur HyStarter-Region erklärt. Ein Jahr lang wurden Perspektiven

Technologien ausweitet, bürokratische Hürden abbaut und eine sozial gerechte Förderung sowie die Absicherung von Investitionen finanziert. Den erforderlichen Haushaltsmitteln würden dabei Einsparungen bei Öl- und Gasimporten in Höhe von 160 Milliarden Euro gegenüberstehen. In der Folge könnten die Energiepreise in Deutschland nach Überzeugung der Autoren der Studie wieder dauerhaft sinken – die Energiewende würde die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig stärken.

Wirtschaft unterstützen

Parallel dazu würde angesichts der andauernden Unsicherheiten auf den globalen Märkten für Öl und Gas ein Stromsystem auf Basis erneuerbarer Energien die Volkswirtschaft gegen volatile

Preisentwicklungen schützen. Bis dieser Zustand erreicht ist, können insbesondere Unternehmen, die sich trotz hoher Energiekosten im internationalen Wettbewerb behaupten müssen, auf günstige Strompreise hoffen. So plant Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für eine Übergangszeit, in der noch keine ausreichenden Kapazitäten etwa an billiger Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung stehen, einen staatlich subventionierten Industriestrompreis von sechs Cent je Kilowattstunde. Einige Marktbeobachter bejubeln den Plan als wichtig für den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft, andere wiederum sind aufgrund der Stromsubvention in Sorge um die Zukunftsfähigkeit Deutschlands.

Abhängigkeiten unvermeidbar

Zu den wichtigen Bausteinen einer nachhaltigen und gleichzeitig wettbewerbsfähigen Wirtschaft wird auch der aus Wind oder Sonne erzeugte grüne Wasserstoff gehören. Er soll in Zukunft gerade in Bereichen wie der energieintensiven Stahl- oder Chemieindustrie eine elementare Rolle spielen, in der fossile Brennstoffe auf absehbare Zeit nicht durch grünen Strom ersetzt werden können. Allerdings entstehen dadurch neue Abhängigkeiten, da Deutschland nicht in der Lage sein wird, selbst ausreichend grünen Wasserstoff herzustellen.

SCHON GEWUSST?

Mehr Strom aus Wind und Sonne –aber auch aus Kohle 46,3 Prozent des in Deutschland erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms stammte im vergangenen Jahr aus erneuerbaren Energien, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ein Plus von 7,3 Prozent. Neben der stärkeren Stromerzeugung aus Windkraft trug ein deutlicher Zuwachs beim Solarstrom zu diesem Anstieg bei.

zur Nutzung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie analysiert und erörtert, mögliche Einsatzfelder und notwendige Infrastrukturentwicklungen diskutiert sowie konkrete Umsetzungskonzepte entwickelt. Die jetzt in die Bewerbung zur nächsten Stufe der HyExperts münden. MSE, das sind verfügbare Flächen, exzellente Bedingungen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien mit großem Potenzial für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft bis hin zu einer Wasserstoff-Exportregion.

www.wirtschaft-seenplatte.de

Gleichzeitig wurde 2022 aber auch mehr Kohle verstromt. So kam ein Drittel (33,3 Prozent) des Stroms aus Kohlekraftwerken (plus 8,4 Prozent). Die Stromerzeugung aus Erdgas- und Kernkraftwerken sank dagegen.

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 11
ENERGIE UND NACHHALTIGKEIT | VON JENS BARTELS
iStock / Vanit Janthra
Die Energiewende stärkt langfristig die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.
Bei
der Energiewende muss Deutschland mehr Tempo machen.
Werbebeitrag –Standortporträt
Sabine Lauffer, Geschäftsführung Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH

Unternehmen im Würgegriff der Behörden

BÜROKRATIE | VON JÜRGEN ACKERMANN

Jörg Dittrich wählt klare Worte: „Die Bürokratie erwürgt uns inzwischen. Wir brauchen auch beim Bürokratieabbau und bei der Digitalisierung der Verwaltung ein neues Deutschlandtempo“, fordert der Chef des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Mit dieser Forderung steht er in der deutschen Wirtschaft nicht allein.

Auch die deutschen Maschinen- und Anlagenbauer schlagen Alarm. So hat der Branchenverband VDMA durch das Bonner Institut für Mittelstandsforschung (IfM) untersuchen lassen, in welchem Umfang Bürokratiekosten die Unternehmen belasten. Demnach müssen in diesem Industriezweig beispielsweise aufgrund der derzeitigen Bundesgesetzgebung mindestens 375 verschiedene Meldungen, Bescheinigungen und Statistiken beachtet werden.

Wettbewerbsfähigkeit geht verloren

Die Bürokratiekosten beziffert das IfM bei den untersuchten Firmen auf ein bis drei Prozent des Umsatzes, wobei diese am höchsten im kleinsten Unternehmen sind. Das Volumen entspreche den branchenüblichen internen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. In

Relation zu anderen Ausgaben wie etwa für Personal entspreche der Bürokratieaufwand zehn Prozent der durchschnittlichen Personalkosten. Kein Wunder, dass der VDMA durch diese Ausgaben Zukunftsinvestitionen, unter anderem in Innovationen, beschnitten sieht und fürchtet, dass so langfristig die internationale Wettbewerbsfähigkeit verloren geht.

Und es sieht perspektivisch nicht gut aus: „Der Frust bei den Betrieben ist hoch“, beklagt Jörg Dittrich. „Statt spürbarer Entlastungen kommen immer mehr Pflichten und Bürokratie hinzu.“ Überhaupt benennt er diese anwachsende Masse als Belastungsfaktor Nummer eins für die Firmen. Vom Datenschutz bis zur Dokumentation der Abfalltrennung hätten Handwerksbetriebe im Kern dieselben Pflichten zu erfüllen wie Großkonzerne.

Auch Start-ups stehen unter Druck Längst hat die Bürokratiewelle auch Start-ups erreicht. „Nahezu 80 Prozent der jungen Unternehmen und Start-ups bezeichnen in unserem jüngsten Gründungsreport den Abbau

bürokratischer Hemmnisse als wichtigste Aufgabe für die Politik“, erklärt Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

An Vorschlägen aus der Wirtschaft mangelt es nicht. „Was wir brauchen, sind ein Moratorium sowie Praxis-Checks, damit die Politik die Auswirkungen der geplanten Gesetze besser einschätzen kann“, heißt es beim VDMA. Außerdem sei eine zügige Digitalisierung der Verwaltung dringend geboten, um den Unternehmen zum Beispiel die Datenübermittlung an die Behörden zu erleichtern. Das IfM schlägt zudem vor, dass sich Bundes-, Landes- und Kommunalebene im Vorfeld von Gesetzesinitiativen besser mit Fokus auf den Mittelstand austauschen sollten. Darüber hinaus müssten auch nicht staatliche Institutionen mit Regelungsbefugnis, wie Kammern und Berufsgenossenschaften, ihren Beitrag zum Bürokratieabbau leisten. 

Open Access als Erfolgsfaktor für den Glasfaserausbau

Etwa 270 Telekommunikationsunternehmen bauen derzeit das Glasfasernetz in Deutschland aus. Das Ziel ist klar: Glasfaser für alle. Doch der Wettbewerb um Ausbaugebiete nimmt zu. Dirk Pasternack, Geschäftsführer der vitroconnect GmbH, über Herausforderungen und Lösungen.

Die Ausbauziele der Bundesregierung werden hierdurch stark gefährdet. Verlierer sind am Ende die Bürgerinnen und Bürger sowie Geschäftskunden in Deutschland.

Dabei liegt die Lösung auf der Hand: wechselseitige Kooperationen und gemeinsame Nutzung der Infrastrukturen im Rahmen von Open-Access-Angeboten. Diese Angebote basieren auf bereits etablierten technischen Vorleistungsprodukten (Bitstream Access oder BSA). Lieferanten und Nachfrager von Glasfaserinfrastrukturen müssen sich hierbei über Schnittstellen, Prozesse, Rechnungsstellungen, Preise usw. einig sein und dies auch technisch abbilden können.

viele Nachfrager steigern die Auslastungsquoten auf den gebauten Glasfasernetzen. Nur durch einen signifikanten Wholesale-Anteil können die notwendigen Renditen für den kapitalintensiven Ausbau erreicht und die Refinanzierung sichergestellt werden.

www.vitroconnect.com Werbebeitrag

Strategischer Überbau und Verdrängungswettbewerb, um die Hoheit über Glasfaserinfrastrukturen zu erlangen, sind an der Tagesordnung. Durch dieses Verhalten – insbesondere der etablierten Marktteilnehmer – wird der Glasfaserausbau für den Endkunden negativ beeinflusst, da nur die wirtschaftlich lukrativsten Gebiete mit Glasfaser ausgebaut werden.

Da dies viele Unternehmen vor große Herausforderungen stellt, kann das Angebot über die OpenAccess-Plattform der vitroconnect GmbH helfen, den entsprechenden technischen und kommerziellen Zugang zu glasfaserbasierten BSAVorleistungsprodukten – außerhalb des FTTH-Standardangebotes der Telekom Deutschland – sicherzustellen. Zahlreiche Unternehmen nutzen dieses Angebot bereits.

Von diesem Open-Access-Marktplatz profitieren Anbieter und Nachfrager somit gleichermaßen. vitroconnect unterstützt Unternehmen mit verschiedenen IT- und Prozess-Dienstleistungen sowie klaren Konzepten und erprobten Vorgehensweisen, um Wholesaleund Wholebuy-fähig zu sein und diesen Glasfasermarktplatz nutzen zu können. Als Experte für komplexe Prozesse vereinfacht vitroconnect mit seiner Open-Access-Plattform „CAP“ die Schnittstellen-Vielfalt, sodass Kooperationen einfacher werden und auch mit unterschiedlichen Schnittstellen auf allen Ebenen (prozessual, technisch und kommerziell) funktionieren. Die vitroconnect-Plattform fungiert somit als Dolmetscher zwischen allen Parteien und ermöglicht so Kooperationen von Unternehmen unterschiedlichster Größenordnungen. Gleichzeitig werden die Transaktionskosten für alle Teilnehmenden durch das Plattformmodell reduziert.

Der Erfolg von TK-Netzen hängt stärker denn je von diesen OpenAccess-Kooperationen ab, denn

vitroconnect ist die größte netzunabhängige Brokerage-Plattform für TKBreitbandanschlüsse in Deutschland. Mit der CAP werden aktuell über eine Millionen Endkund:innen über mehr als 100 Reseller sowie Vorleistungsprodukte von über 80 Lieferanten verwaltet.

12 Standort Deutschland
Unternehmensporträt
MEHR INFORMATIONEN
iStock / ArLawKa AungTun
Deutsche Unternehmen ächzen unter immer mehr Bürokratie.

Ob Infrastruktur, Energiewende oder Bildung – es kriselt an allen Ecken und Enden. Doch gerade in der Krise sind wir bereit für die großen Reformen, weiß Prof. Dr. Friedrich Heinemann, Ökonom beim ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung. Im Interview erklärt er, wie Deutschland fit für die Zukunft wird.

Wie lässt sich der Wirtschaftsstandort Deutschland wieder attraktiv gestalten? Deutschland ist als Wirtschaftsstandort ja durchaus noch immer attraktiv, nur eben nicht mehr sehr attraktiv. Nach den großen Reformen der frühen 2000er-Jahre haben wir es uns einfach zu bequem gemacht, viele Investitionen in die Zukunft aufgeschoben. Uns ging es ja scheinbar gut, da war die Veränderungsbereitschaft nicht so groß. Heute sehen wir, was wir in den vergangenen Jahren alles versäumt haben – das Unbehagen über die schwindende Attraktivität des Standorts greift derzeit weit um sich. Ein wachsendes Problembewusstsein ist aber eigentlich eine gute Nachricht. Erst mit Krisenbewusstsein sind wir eher bereit für die ganz großen Reformen. Wir haben heute daher eigentlich die besten

Marode Straßen, bröckelnde Brücken

Um die Klimaziele zu erreichen, müssten jeden Tag vier bis fünf neue Windräder aufgestellt werden. Ein ambitionierter Plan – zu scheitern droht er weder an den Produktionskapazitäten noch an geeigneten Flächen, sondern ausgerechnet an der Straßeninfrastruktur. Denn Autobahnen und Brücken sind für die riesigen Schwerlasttransporte nicht geeignet.

Zehn Schwer- und Großraumtransporte braucht es, um ein Windrad an seinen Platz zu bringen –drei für die Rotorblätter, fünf für die Turmteile, je einen für Nabe und Generator. Probleme bereitet den Spediteuren die Straßeninfrastruktur. Denn viele Autobahnkreuze und -auffahrten, Kreisverkehre und Kreuzungen, Unterführungen oder Ortsdurchfahrten sind zu eng oder zu niedrig für die Transporte. Hinzu kommt die marode Infrastruktur. Zahlreiche Brücken halten die teilweise bis zu 70 Tonnen schweren Lkws nicht mehr aus.

Schlechte Straßen wie die neuerdings gesperrte

Voraussetzungen, Deutschland zukunftssicher aufzustellen.

Was müssen wir dafür tun? Zunächst einmal brauchen wir jetzt mehr Tempo: Wir müssen schnell Investitionen in allen Bereichen anschieben, Bürokratie abbauen und Genehmigungsverfahren massiv beschleunigen. Bei den neuen Flüssiggasterminals haben Politik und Verwaltung bewiesen, dass sie Projekte zügig umsetzen können. Das Flüssiggas-Tempo sollte zum neuen Standard werden. Möglich könnte das zum Beispiel werden, indem Behörden zeitliche Fristen erhalten. Ist ein Antrag bei Ablauf der Frist noch immer nicht beschieden, gilt er als genehmigt. Damit würden sich Bauanträge für Infrastrukturvorhaben oder Energiewendeprojekte nicht so in die Länge ziehen.

Dafür braucht es aber mehr Personal in den Behörden – derzeit mangelt es aber an Fachkräften. Und das nicht nur in den Behörden. Wir sehen uns einem generellen Arbeitskräftemangel gegenüber – auch wegen der guten Sozialleistungen. Hier müssen wir aufpassen, dass wir keine Fehlanreize setzen; dass auch im niedrig qualifizierten Bereich diejenigen, die können, auch einer Arbeit nachgehen. Und gegen den Fachkräftemangel müssen wir natürlich mehr in Bildung investieren – zum Beispiel

in die Deutschkenntnisse von Kindergartenkindern, damit die nicht schon in der Grundschule den Anschluss verlieren. Aber auch die ökonomische Bildung der Bevölkerung müssen

A 45 von Dortmund nach Aschaffenburg sind für die Schwerlasttransporte schon seit zehn Jahren nicht mehr befahrbar. So müssen die Spediteure Umwege von mitunter mehreren Hundert Kilometern in Kauf nehmen – inklusive höherer Kosten und mehr CO 2 -Ausstoß.

Kaputte Infrastruktur stört Lieferketten Doch nicht nur die Schwerlastspediteure leiden unter der maroden Infrastruktur. Inzwischen sehen sich 80 Prozent der Unternehmen durch Infrastrukturmängel in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt – über 20 Prozentpunkte mehr als noch 2013, so eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) aus dem vergangenen Jahr. Die Probleme mit Straßen, Brücken und Zugtrassen stören die Lieferketten und verursachen Mehraufwände und hohe Kosten. „Sowohl Straßen als auch Schienenwege sind überlastet und notleidend. Um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stabilisieren, müssen sämtliche Verkehrswege bedarfsgerecht geplant werden“, fordert Axel Plaß, Präsident des Bundesverbands Spedition und Logistik (DSLV). Seit 2015 stellt der Bund zwar wieder mehr Investitionsmittel für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung, diese werden aber durch die steigenden Baupreise aufgezehrt. So ist die preisbereinigte Investitionssumme im Jahr 2022 gerade einmal auf dem Niveau von 2009 angelangt, heißt es beim IW.

wir ausbauen. Dann würde das Verständnis der Menschen für die wirtschaftlichen Grundlagen des gesellschaftlichen Wohlergehens wachsen. Das führt letztlich zu besseren Entscheidungen.

Und was brauchen die Unternehmen? Einen Standort, bei dem sich die hohen Kosten für Steuern, Regulierung und Arbeitskräfte in einer exzellenten Infrastruktur widerspiegeln. Die Unternehmenssteuern sind hoch. Zudem haben wir in den vergangenen Jahren die Wirtschaft immer stärker reguliert. Nun müssen wir bereit sein, den Unternehmen dafür Gegenleistungen zu bieten, damit deren Geschäftsmodelle weiter passen und sie gerne hier am Standort bleiben und wirtschaften. Es heißt also auch hier: Tempo, Sicherheit und Investitionen. 

Sanierung braucht Zeit

Doch alles wieder instand zu setzen, was in den vergangenen Jahrzehnten versäumt wurde, braucht nicht nur mehr Geld, sondern auch Zeit. Beispiel Brücken: Derzeit sind mehr als 13.000 Autobahnbrücken und 5.000 Bundesstraßenbrücken sanierungsbedürftig. „Neben der Alterung der Infrastruktur haben die Belastungen von Brückenbauwerken im Zuge der Bundesfernstraßen in den letzten Jahren deutlich zugenommen und stellenweise zu Schädigungen der Bauwerke geführt“, erklärt Christopher Gerhard von der Bundesanstalt für Straßenwesen. „Je nach vorliegender Schädigung muss der Schwerverkehr auf der Brücke teilweise oder ganz eingeschränkt werden.“ Um Abhilfe zu schaffen, will die Autobahn GmbH des Bundes ab dem Jahr 2026 rund 400 Brücken pro Jahr sanieren; derzeit werden weniger als 100 im Jahr instand gesetzt. Vor uns liegt also eine Mammutaufgabe. 

SCHON GEWUSST?

Bis zu 46 Prozent mehr Güterverkehr bis zum Jahr 2051 – für die Straße rechnet das Bundesverkehrsministerium mit einem Zuwachs von 54 Prozent; für die Schiene von 33 Prozent.

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 13
| VON SASKIA SCHUMANN
VERKEHRSINFRASTRUKTUR
„Wir brauchen jetzt mehr Tempo“
INTERVIEW |
IM GESPRÄCH MIT KATHARINA LEHMANN
Das Flüssiggas-Tempo sollte zum neuen Standard werden.

Potenziale lassen sich heben

Was stimmt denn nun? Arbeitgeber klagen über Fachkräftemangel, die Bundesregierung bestreitet ihn. Aber eines ist sicher: Der Arbeitsmarkt verändert sich, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen. Es gilt, sich darauf einzustellen.

Bis 2035, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, verabschieden sich sieben Millionen meist gut ausgebildete Babyboomer vom Arbeitsmarkt. Schon jetzt spüren Unternehmen die Vorboten und klagen über Probleme bei der Personalsuche. Wegen der unbesetzten Stellen rechnet die Mehrheit der Unternehmen mit

einer Eintrübung der Geschäftsentwicklung und einer Mehrbelastung für die vorhandene Belegschaft, oftmals verbunden mit einem höheren Krankenstand sowie auch mit steigenden Lohnkosten, um Personal zu gewinnen oder zu halten. Schnell sprechen Arbeitgeber, Unternehmensverbände und Handwerksinnungen vom Fachkräftemangel.

Unternehmen sollten aktiv werden Solche Klagen sind jedoch nicht unbedingt ein Indikator für einen wirklichen Mangel – schon gar nicht über alle Branchen hinweg. Das Bundesarbeitsministerium verweist darauf, dass es im Dezember 2022 nur 26 Berufsgruppen gab, in

denen es mehr gemeldete Arbeitsstellen als Arbeitslose gab. Bei 118 Berufsgruppen sei es genau umgekehrt gewesen. Das Institut zur Zukunft der Arbeit sieht ebenfalls keinen generellen Mangel und meint, Unternehmen müssten das ungenutzte Arbeitskräftepotenzial heben. Insbesondere flexible Arbeitszeiten, vor allem für Berufstätige mit Kindern, das Wechseln von Frauen von Teil- in Vollzeit, eine gute Bezahlung und Homeoffice-Möglichkeiten könnten dazu führen, mehr Menschen in Arbeit zu bringen beziehungsweise für die angebotene Stelle zu begeistern.

Doch nicht nur das. Quereinsteigende können mittels Qualifizierungsmaßnahmen eingearbeitet werden, und auch älteren Arbeitskräften sollten sich Unternehmen nicht verschließen, ebenso wie sie ihren Nachwuchs selbst ausbilden können. Auch staatlicherseits kann es Unterstützung geben: So können beispielsweise

Entwicklung des Fachkräfteindex in Deutschland

Der Index für die Nachfrage nach Fachkräften, basierend auf einer quartalsweisen Auswertung von Stellenanzeigen der meistfrequentierten Online-Jobbörsen, von Tageszeitungen und dem Business-Netzwerk XING.

Geringqualifizierte, Migranten oder Menschen mit Behinderung durch passende Qualifizierungsangebote für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden. Oder hohe behördliche Hürden wie die Anerkennung einer Ausbildung oder von Sprachkenntnissen lassen sich anpassen. Ferner können Wirtschaftsförderungsgesellschaften in ländlichen Regionen für mehr Attraktivität sorgen.

Einige Branchen betroffen

Trotz allem kann man in einigen Branchen von einem Fachkräftemangel sprechen. Im Gesundheitsbereich liegt er meist in den Arbeitsbedingungen und der Bezahlung begründet. Im Handwerk ziehen Abiturienten das Studium einer Ausbildung vor. Auch in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften sind die Absolventenzahlen zu gering. Dabei haben gerade sie beachtliche Aussichten auf gut bezahlte Jobs mit Karrierechancen. 

14 Standort Deutschland
ARBEITSKRÄFTE | VON ANDREA VON GERSDORFF
Fachkräfte wünschen sich, auch zu Hause oder unterwegs arbeiten zu können. iStock / Esther Pueyo
Flexible Arbeitszeiten, gute Bezahlung und Homeoffice können mehr Menschen begeistern.
Q1 Q2 Q3 Q4 2016 Quelle: Hays, 2023 Q1 Q2 Q3 Q4 2017 Q1 Q2 Q3 Q4 2015 Q1 Q2 Q3 Q4 2018 Q1 Q2 Q3 Q4 2019 Q1 Q2 Q3 Q4 2020 Q1 Q2 Q3 Q4 2021 Q1 Q2 Q3 Q4 2022 0 -5 0 -2 19 6 17 25 28 26 26 55 51 53 57 64 56 47 29 38 -4 12 28 58 77 95 114 163 147 132 128 30

KOMMENTAR

Kosten vertreiben Investoren

Ausländische Investoren verlieren von Jahr zu Jahr immer mehr ihr Interesse am Standort D. Laut einer Studie des Beratungsunternehmens

EY wurde das Engagement in Deutschland

2022 zum fünften Mal in Folge reduziert. Nur noch 832 Investitionsprojekte wurden hierzulande von ausländischen Investoren angekündigt, ein Prozent weniger als 2021. Gerade für Industrieunternehmen habe Deutschland auf der Kostenseite deutlich an Attraktivität verloren, so die Expertinnen und Experten. Aber auch bei For schung und Entwicklung sowie bei digitalen

Innovationen hängen andere Staaten Deutschland ab. Kritisiert wird auch der hohe bürokratische Aufwand, den Investoren für ihr Engagement betreiben müssen. Wie es auch gehen kann, zeigt Frankreich. Das Land steht mit 1.259 Projekten ausländischer Investoren – drei Prozent mehr als 2021 – auf Platz eins des EY-Europa-Rankings. Aber es gibt auch Hoffnung: 62 Prozent der Befragten bezeichneten die Bundesrepublik als einen von drei Top-Standorten in Europa. Im vergangenen Jahr waren es nur 42 Prozent.

IMPRESSUM

Wohin mit dem Geld? Im aktuellen volatilen Finanzmarktumfeld stellt sich die Frage, wie Investorinnen und Investoren erfolgreich agieren und angemessene Renditen erzielen. Die Publikation „Wohin mit dem Geld? – Investmentstrategien in volatilen Zeiten“ wird ihnen Entscheidungshilfen an die Hand geben, welche die Vor- und Nachteile eines Investments aufzeigen und deren Chancen- und Risikoprofile für ein Portfolio analysieren.

Projektmanager Philipp Stöhr, philipp.stoehr@reflex-media.net

Redaktion Jürgen Ackermann, Jens Bartels, Michael Gneuss, Katharina Lehmann, Hartmut Schumacher, Saskia Schumann, Andrea von Gersdorff Layout Lydia Krüger, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / Mlyons Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net

Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 27. Juni 2023 im Handelsblatt. Der Reflex Verlag und die Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Erfahren Sie mehr am 5. Juli im Handelsblatt.

JETZT SCANNEN

Unsere Ausgaben finden Sie auch auf unserem Reflex-Portal: www.reflex-portal.de

Wirtschaftsförderung

Lübeck GmbH 3

Falkenstraße 11

23564 Lübeck

www.luebeck.org

BREKO Bundesverband

Breitbandkommunikation e. V. 4

Invalidenstraße 91

10115 Berlin

www.brekoverband.de

Wirtschaftsförderung Dortmund 5

Grüne Straße 2–8

44147 Dortmund

www.wirtschaftsfoerderungdortmund.de

Investitionsbank des Landes

Brandenburg (ILB) 6

Babelsberger Straße 21

14473 Potsdam

www.ilb.de

co:bios Innovation GmbH 7

Neuendorfstraße 20 a

16761 Hennigsdorf

www.cobios.de

Unsere Grüne Glasfaser

GmbH & Co. KG 8

Adalperostraße 82–86

85737 Ismaning

www.unseregrueneglasfaser.de

Altindal Group 9

Hammerweg 24 69469 Weinheim

www.altindal-group.com

EWE Aktiengesellschaft 10

Tirpitzstraße 39

26122 Oldenburg

www.ewe.com

Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH 11

Adolf-Pompe-Straße 12–15 17109 Demmin www.wirtschaft-seenplatte.de

vitroconnect GmbH 12

Hülsbrockstraße 23 33334 Gütersloh

www.vitroconnect.de

Investor Center Ostbrandenburg GmbH 16

Im Technologiepark 1

15236 Frankfurt (Oder)

www.icob.de

Weitere Informationen unter  www.investments-info.de 15 Wir sind dabei
UNSERE NÄCHSTE AUSGABE www.investments-info.de PUBLIKATION REFLEX VERLAGES WOHIN MIT DEM GELD? Investmentstrategien in volatilen Zeiten

Wirtschaft ohne Grenzen. Gospodarka bez granic.

Wirtschaft ohne Grenzen. Gospodarka bez granic.

PLATZ FÜR WACHSTUM IN DER HAUPTSTADTREGION

PLATZ FÜR WACHSTUM IN DER HAUPTSTADTREGION

VERNETZT. LEISTUNGSSTARK. INNOVATIV.

VERNETZT. LEISTUNGSSTARK. INNOVATIV.

INTERNATIONAL. NACHHALTIG.

INTERNATIONAL. NACHHALTIG.

www.icob.de 10+1 gute Gründe

www.icob.de 10+1 gute Gründe

JETZT WACHSTUMSCHANCEN IN FRANKFURT (ODER) NUTZEN.

JETZT WACHSTUMSCHANCEN IN FRANKFURT (ODER) NUTZEN.

Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.