Unser Immunsystem — Freund und Feind

Page 1

www.gesunde-haut-info.de EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES April 2023 Lesen Sie heute auch UNSER IMMUNSYSTEM Freund und Feind

GRUSSWORT

Ein System mit Schwächen

Es verteidigt unseren Organismus tapfer gegen Eindringlinge und körperfremde Stoffe – und somit gegen Krankheiten. Unser Immunsystem ist rund um die Uhr an vorderster Front im Einsatz. Eine echte Kämpfernatur sollte man meinen. Aber das Abwehrsystem ist auch ein Sensibelchen, lässt es sich doch leicht bei der Arbeit beeinflussen, etwa durch Stress, ungesunde Ernährung oder Umweltreize. Ist es geschwächt, kann man ihm leicht mit einem gesunden Lebensstil wieder

einen Boost geben. Nicht so bei sogenannten Autoimmunerkrankungen, bei denen eine Fehlsteuerung der Immunzellen vorliegt. Sie gehen auf Attacke – und zwar fälschlicherweise gegen körpereigene Zellen und Gewebestrukturen. Wie kommt es dazu? Was sind typische Krankheitsbilder? Warum nimmt die Häufigkeit von Autoimmunerkrankungen zu? Und kann das Immunsystem wieder umprogrammiert werden? Antworten darauf finden Sie in dieser Lektüre!

LEITARTIKEL

AUTOIMMUNERKRANKUNGEN

PSORIASIS

ERNÄHRUNG

INHALTSVERZEICHNIS

Angriff ist die beste Verteidigung — 3

Ungeordnete Abwehrreaktion — 4

Wenn das Immunsystem die Haut angreift — 8

Immunkiller Salz? — 10

@reflexverlag

2
Immunsystem
Unser
Das Papier dieser Reflex Verlag-Publikation stammt aus verantwortungsvollen Quellen. Folge uns auf Instagram und verpasse keine Ausgabe mehr. Nadine Effert Chefredakteurin

Angriff ist die beste Verteidigung

Es ist die wichtigste und effektivste Verteidigungslinie des Körpers: das Immunsystem. Stillschweigend richtet es sich rund um die Uhr gegen Krankheitserreger aller Art. Doch es gibt viele Faktoren, welche die Abwehrkräfte reduzieren – akut und schleichend im Laufe des Lebens.

Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten und Giftstoffe – um diese unangenehmen Gesellen können wir Menschen leider keinen Bogen machen. Im besten Fall prallen sie an der vordersten Verteidigungsfront ab. Diese besteht aus der Haut, den Schleimhäuten, der Lunge und dem Darm und soll verhindern, dass Fremdkörper überhaupt in den Organismus gelangen. Falls doch, wird das Immunsystem, ein sehr komplexes System, an dem Milliarden von unterschiedlichen Immunzellen beteiligt sind, aktiv. Sie patrouillieren in Blutbahn, Lymphwegen und Gewebe. Ihre Mission: körperfremde Strukturen identifizieren und bekämpfen. Je nach Zelltyp erledigen sie ihre Aufgabe mit verschiedenen Waffen. Manche schütten Substanzen aus, welche die Keime schädigen. Andere nehmen Erreger auf und verdauen sie. Und wiederum andere markieren den Gegner, um den Zugriff für Abwehrzellen zu erleichtern.

Zwei Komponenten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der angeborenen unspezifischen Immunabwehr und der erworbenen. Letztere entwickelt sich im Laufe des Lebens – vor allem im Kindesalter. Sie wirkt hochspezifisch und kann sich anpassen, indem sie Antikörper bildet, die sich genau gegen einen Fremdstoff richten. Um ihre volle Effektivität zu erreichen, benötigt die erworbene Immunantwort mehrere Tage. Allerdings hat das erworbene Immunsystem quasi ein Gedächtnis und erinnert sich an Erreger früherer Infektionen, sodass es gegen diese schneller eine Abwehrreaktion einleiten kann.

Immunsystem altert

Eine starkes Immunsystem ist das A und O, um die Widerstandskraft gegen Krankheiten zu erhöhen oder im Krankheitsfall schneller zu genesen. Bekannt ist,

dass eine gesunde Ernährung ebenso wie Bewegung an der frischen Luft das Abwehrsystem stärken. Ebenso Fakt: Im Laufe der Jahre verliert unser Immunsystem immer mehr an Wirksamkeit. Dies kann sich durch eine verminderte Zahl an Immun- und Abwehrzellen wie TZellen oder in weniger aktiven Antikörpern äußern. Wann dieser Alterungsprozess beginnt, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch und wird laut Forschenden der University of Southern California von sozialem Stress, Depressionen, Traumata oder belastenden Lebensereignissen beeinflusst. Aber auch andere Einflussfaktoren wie beispielsweise der Body-Mass-Index (BMI) oder Alkohol- und Zigarettenkonsum begünstigten die vorzeitige Alterung des Immunsystems. „Weil das Alter der Weltbevölkerung immer mehr zunimmt, ist es notwendig, Unterschiede in der Gesundheit älterer Menschen zu verstehen“, so Eric T. Klopack, Hauptautor der in 2022 in den „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America” (PNAS) erschienenen Studie. Seiner Meinung nach spielen altersbedingte Veränderungen des Immunsystems „eine entscheidende Rolle bei der Verschlechterung der Gesundheit“.

Geschwächtes Immunsystem

Anzeichen für ein geschwächtes Immunsystem sind unter anderem Müdigkeit, lang andauernde Krankheitsverläufe, Haarausfall oder Hautirritationen. Wenn die immunologische Schutzfunktion nicht ausreicht oder gestört ist, erkranken wir. Mögliche Folgen können eine Erkältung oder Grippe sein oder eine Erhöhung der Anfälligkeit etwa für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Bei Autoimmunerkrankungen ist die Abwehr fehlgeleitet, und der Körper produziert Antikörper gegen eigene Zellen oder Strukturen, wie es zum Beispiel beim Typ-1-Diabetes oder Psoriasis der Fall ist. Das Gute: Das wachsende Wissen um das Immunsystem, dessen Funktion, aber auch um Schwachstellen liefert Ansätze für Therapien. So kann das Immunsystem zum Beispiel genutzt werden, um manche Krebsarten zu bekämpfen.

Weitere Informationen unter  www.gesunde-haut-info.de 3
LEITARTIKEL | VON NADINE EFFERT
Sozialer Stress beschleunigt die Alterung des Immunsystems.
iStock /
Ist das Immunsystem geschwächt, haben Viren leichtes Spiel.
Tero Vesalainen

Ungeordnete Abwehrreaktion

Ob multiple Sklerose, Psoriasis oder rheumatoide Arthritis: Es gibt zwischen 80 und 100 Autoimmunerkrankungen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass es als Ursache nicht einen einzelnen Erreger, sondern viele Auslöser gibt. Welche sind das, und welche Auswirkung hat eine Covid-19-Erkrankung?

Dass Autoimmunerkrankungen in der Reihe der verschiedenen Erkrankungsgruppen eine untergeordnete Position einnehmen, ist längst überholt. Nicht nur gefühlt nimmt deren Häufigkeit zu, auch aktuellste Zahlen belegen diese Tendenz: Im Jahr 2018 waren 2,9 Millionen Versicherte von einer Autoimmunerkrankung betroffen – ein Zuwachs von etwa 500.000 im Vergleich zum Jahr 2012. Damit nehmen Autoimmunerkrankungen nach Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen bezüglich der Häufigkeit den dritten Rang ein.

Ausschlaggebend ist vielfach die genetische Veranlagung. Bekannt sind familiäre Häufungen bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder multipler Sklerose. Aber auch Umweltfaktoren stehen unter Verdacht, die Immunabwehr überzustrapazieren. Weichmacher in Plastik könnten etwa die Schilddrüsenkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis auslösen. Nicht zu vergessen der Lebensstil: Da die Darmflora das Immunsystem maßgeblich beeinflusst, erhöht eine ungesunde Ernährung das Risiko für eine Autoimmunerkrankung. Studien zeigen, dass ein übermäßiger Konsum von Zucker für proinflammatorische Effekte verantwortlich ist und somit die Entstehung von Autoimmunkrankheiten begünstigt.

Studie über Zusammenhänge mit Corona

Auch Forschende der TU Dresden haben in einer im Februar veröffentlichten Studie diese Erkrankungen ins Visier genommen. Sie stellten fest, dass in allen Alters- und Geschlechtsgruppen als Spätfolge einer Corona-Infektion Autoimmunkrankheiten deutlich häufiger auftraten. Um zu diesem Ergebnis zu kommen, analysierten sie die Daten von gesetzlich Krankenversicherten und verglichen sie mit der dreifachen Zahl an Personen ohne Covid-19. An der Untersuchung nahmen 640.000 ungeimpfte Personen teil, die im Jahr 2020 eine nachgewiesene Covid19-Erkrankung mit dem sogenannten Corona-Wildtyp überstanden hatten – darunter 76.000 Betroffene, die bereits an einer Autoimmunerkrankung litten. Von den an Covid-19 Erkrankten, die zuvor keine Autoimmunerkrankung hatten, entwickelten anschließend 6.489 Personen erstmals eine derartige Krankheit.

Lindern statt heilen

Lebensstil als Trigger

Doch wie entstehen diese überhaupt? Zentral ist eine Störung im Immunsystem, welche dazu führt, dass die Toleranz gegenüber körpereigenen Gewebestrukturen schwindet. Ist das Immunsystem intakt, ist es in der Lage, den Menschen vor Viren, Bakterien, Parasiten und anderen Fremdstoffen zu schützen. Bei einer Autoimmunerkrankung kann das Immunsystem nicht mehr zwischen fremden und eigenen Stoffen unterscheiden, sodass es gesundes körpereigenes Gewebe attackiert.

Um Verunsicherung unter Menschen mit entzündlichrheumatischen Erkrankungen zu vermeiden, ordnete Prof. Dr. med. Martin Aringer von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie die Ergebnisse ein. Sein Fazit: „Es besteht kein Anlass zur besonderen Sorge vor gefährlichen Autoimmunerkrankungen, wenn jemand an Covid-19 erkrankt war.“ Die Analyse betreffe allein die gefährlicheren ursprünglichen Varianten des Corona-Virus im Jahr 2020.

Grundsätzlich sind die Heilungschancen von Autoimmunerkrankungen eher ernüchternd. Da die eigentlichen Auslöser zumeist unbekannt sind, ist keine ursächliche Therapie möglich, sodass nach wie vor erheblicher Forschungsbedarf besteht. Blutwäschen und die Gabe von Immunsuppressiva oder Biologika gehören zu den Standardtherapien, womit sich die Beschwerden oftmals immerhin erheblich lindern lassen. 

4
Unser Immunsystem
I VON TOBIAS LEMSER
AUTOIMMUNERKRANKUNGEN
Weichmacher in Plastik stehen unter Verdacht, die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis auszulösen. iStock / TKphotography64

Leben mit einer Autoimmunerkrankung

Eine Autoimmunerkrankung ist eine Erkrankung des Immunsystems, die sich gegen den eigenen Körper richtet. Symptome treten häufig schubweise auf. Bei der Behandlung dieser lebenslangen Erkrankungen spielen biopharmazeutische Wirkstoffe (Biologika) eine wichtige Rolle.

Eine Autoimmunerkrankung kann unabhängig vom Lebensalter auftreten und sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen. Zu diesen Erkrankungen gehören beispielsweise die rheumatoide Arthritis, Acne inversa oder auch die Schuppenflechte (Psoriasis). Bei einer rheumatoiden Arthritis kommt es zu Entzündungen in der

Gelenkinnenhaut, die zu Schwellungen, Schmerzen und Versteifungen führen – daher sind eine schnelle Diagnose und Behandlung wichtig. Bei Letzterer stellen Biologika im Bereich der Autoimmunerkrankungen eine hocheffektive Therapieoption dar. Diese innovativen Medikamente sind Eiweißstoffe, die in lebenden Zellen produziert werden. Häufig sind die Wirkstoffe Antikörper, welche gezielt in die fehlregulierte Immunreaktion eingreifen und Botenstoffe der Entzündung blockieren. Die verschiedenen Verabreichungsmöglichkeiten erleichtern die Therapie der Autoimmunerkrankung: So wird der Wirkstoff zum Beispiel durch einen Pen eigenständig oder als Infusion

in der Klinik verabreicht. Betroffene und innovative Therapien stehen bei Celltrion Healthcare im Fokus. Informieren Sie sich über Autoimmunerkrankungen unter:

www.celltrion-patientenservice.de

5
Werbebeitrag –Aufklärungsporträt
DE--23-00029 DE--23-00029 PATIENTEN SERVICE CELLTRION Sie wollen mehr über Autoimmunerkrankungen erfahren? Besuchen Sie www.celltrion-patientenservice.de

Immunangriff auf die Schilddrüse

Prof. Dr. Joachim Feldkamp (Klinikum Bielefeld) ist Endokrinologe und Autor des Buches „Gut leben mit Hashimoto“. In der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie ist er Sprecher der Akademie für Fort- und Weiterbildung. Er berichtet über die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis, der häufigsten Ursache für eine Unterfunktion der Schilddrüse.

Die Sexualhormone könnten bei der Entstehung der Hashimoto-Thyreoiditis eine gewisse Rolle spielen, da Frauen zehnmal häufiger daran erkranken als Männer. Gerade Frauen im fruchtbaren Alter zwischen 20 und 45 Jahren können betroffen sein. Die genauen Ursachen für die Erkrankung sind unbekannt, aber

Frieren, trockene Haut, Neigung zu Verstopfung, Haarausfall, langsamer Pulsschlag, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, depressive Stimmung, Antriebsstörungen, Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen (Ödeme). In einigen Fällen kann die Hashimoto-Thyreoiditis aber auch sehr plötzlich beginnen. Dann kommt es zu einer Überfunktion der Schilddrüse. Die autoimmun bedingte Entzündung des Organs führt zu einer schmerzlosen Zerstörung von Schilddrüsenzellen, in denen das Schilddrüsenhormon gespeichert ist. Große Mengen des Hormons werden plötzlich in die Blutbahn geschwemmt und verursachen Symptome der Überfunktion wie Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Luftnot bei Belastung, Gewichtsabnahme trotz gutem Appetit, Neigung zu Durchfällen, Haarausfall, innerer Unruhe, Angst und Schlaflosigkeit. Die Phase der Überfunktion dauert etwa sechs Wochen, bis das freigesetzte Schilddrüsenhormon verbraucht ist. Anschließend kommt es dann zur Unterfunktion, da das entzündete Organ nicht genügend Schilddrüsenhormon bilden kann.

Einfacher Nachweis

im Blutserum. In der Ultraschalluntersuchung zeigt sich ein im Vergleich zur normalen Schilddrüse dunkleres Abbild des Organs.

Therapie und Verlauf

es besteht eine genetische Komponente. In einigen Familien kommt die Erkrankung wesentlich häufiger vor, und oft sind dann auch mehrere Generationen betroffen.

Typische Symptome

Mit zunehmender Dauer der Erkrankung entwickeln sich die Zeichen der Schilddrüsenunterfunktion wie

Hormonuntersuchungen sichern die Diagnose. Zuerst steigt das Regelhormon TSH (Thyreoidea stimulierendes Hormon) an und zeigt den beginnenden Hormonmangel. Später fallen dann die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (L-Thyroxin) ab. Beweisend für die Hashimoto-Thyreoiditis ist der Nachweis spezifischer Antikörper gegen Schilddrüsengewebe

Im günstigen Fall finden sich nur erhöhte Antikörperwerte im Blut ohne Funktionsstörung. Meist kommt es aber zur Unterfunktion und selten am Anfang zur Überfunktion. Die Schilddrüse kann ihre normale Größe behalten, ist in einigen Fällen aber auch vergrößert, und in vielen Fällen kommt es mit der Zeit über Monate bis Jahre zu einem schmerzlosen Schrumpfen des Organs. Die Unterfunktion erfordert fast immer eine lebenslange Therapie mit einem Schilddrüsenhormon. Bei der seltenen anfänglichen Überfunktion wird zur Unterdrückung der Symptome mit Betablockern behandelt. In wenigen Fällen heilt die Erkrankung spontan. Bei Kindern wird dies deutlich häufiger gesehen, sodass die Schilddrüsenhormone wieder abgesetzt werden können.

In einigen Fällen tritt die Hashimoto-Erkrankung gemeinsam mit einzelnen oder mehreren anderen Autoimmunerkrankungen wie echte Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), Weißfleckenerkrankung der Haut (Vitiligo), Diabetes mellitus Typ 1 und anderen auf.

6
Gastbeitrag
Prof. Dr. Joachim Feldkamp, Klinikum Bielefeld iStock / BeritK

Mit einem Anteil von fast 80 Prozent sind auffallend viele Betroffene von Autoimmunerkrankungen weiblich. Manche Frauen sind sogar von mehreren Leiden gleichzeitig betroffen.

Geschlechtshormone beeinflussen Immunreaktionen. Als auslösende Faktoren werden zum Beispiel unterschiedliche Genaktivitäten auf dem weiblichen X-Chromosom sowie die Zusammensetzung der Darmflora diskutiert.

RISIKOFAKTOR WEIBLICH

Eventuell liegt im höheren Frauenanteil ein evolutionäres Erbe, da der weibliche Organismus während der Schwangerschaft das Immunsystem streng kontrollieren muss, um den Fötus nicht abzustoßen.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit stärken

In vielen Fällen ist es ratsam, chronisch-entzündliche Erkrankungen interdisziplinär zu behandeln. Fachübergreifend kann dann für die Betroffenen die für sie am besten geeignete Therapie gefunden werden.

Morbus Crohn, Schuppenflechte oder rheumatoide Arthritis zählen zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen. Diese Erkrankungen entstehen, wenn unser Immunsystem, das sonst vor Krankheitserregern schützt, körpereigenes gesundes Gewebe angreift und dabei Entzündungsreaktionen auslöst, die Gewebe und Organe nachhaltig schädigen. Chronischentzündliche Erkrankungen verursachen meist lebenslange Beschwerden und können die Lebensqualität stark einschränken.

Optimale Therapie

Bei den genannten Erkrankungen ist das Risiko deutlich erhöht, eine weitere chronisch-entzündliche Erkrankung zu entwickeln. Bei einem Drittel der Menschen mit Schuppenflechte kann es im Krankheitsverlauf zu Gelenkentzündungen kommen. Hier spricht man dann von einer Psoriasis-Arthritis. Daher bieten viele universitäre Zentren inzwischen interdisziplinäre Entzündungssprechstunden an. Das Pharmaunternehmen Janssen fördert seit Jahren die interdisziplinäre Zusammenarbeit und bietet den behandelnden Fachärztinnen und -ärzten der Dermatologie, Rheumatologie und Gastroenterologie Plattformen für eine strukturierte Zusammenarbeit. Ziel ist es, dass Betroffene die richtige Therapie zum richtigen Zeitpunkt erhalten, indem fachübergreifend alle

Autoimmunkrankheiten gelten heute als fünfthäufigste Todesursache bei Frauen unter 65 Jahren.

relevanten Organe und Symptomatiken berücksichtigt werden.

Mehr Informationen über das Engagement von Janssen in der Immunologie finden Sie unter

www.janssenwithme.de

Mit freundlicher Unterstützung der Janssen-Cilag GmbH

Weitere Informationen unter  www.gesunde-haut-info.de 7
Werbebeitrag –Aufklärungsporträt
iStock / Anut21ng EM-127366
Quelle: www.spektrum.de, 2022

Wenn das Immunsystem die Haut angreift

Unsere Haut erneuert sich etwa alle vier Wochen. Bei Menschen, die an Psoriasis – umgangssprachlich Schuppenflechte – leiden, reagiert der Körper jedoch mit einer Entzündung, in deren Folge die Hautzellen sich deutlich schneller teilen. Was hat das mit dem Immunsystem zu tun? Und was können Betroffene tun?

Entzündete, juckende Haut mit roten Flecken und Schuppen – darunter leiden Menschen mit Psoriasis, vor allem an Kopf, Ellenbogen, Knien, Bauchnabel und Gesäßfalte. Allein in Deutschland sind Schätzungen zufolge rund zwei Millionen Menschen von der nicht heilbaren, aber heute in der Regel gut behandelbaren systemischen Krankheit betroffen.

Risikofaktor Darmerkrankung

Einen Psoriasis-Schub auslösen können bestimmte Trigger wie hormonelle Schwankungen, Infektionen oder Stress. Eine aktuelle, in der Fachzeitschrift „JAMA” erschienene Studie des Lehrstuhls für Epidemiologie der Universität Augsburg hat einen weiteren Auslöser im Visier: den Darm. Das Forschendenteam hat mithilfe von mathematischen Modellen die genetischen Daten von rund einer halben Million Menschen ausgewertet. Das Resultat: Es gibt einen Zusammenhang zwischen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, allen voran Morbus Crohn, und Schuppenflechte. „Wichtig ist, dass Hausärzte und Gastroenterologen wissen, dass diese Patienten ein erhöhtes Risiko haben. Darauf

sollten sie ein besonderes Augenmerk haben, um beim Auftreten von Hauterscheinungen oder Gelenkbeschwerden frühzeitig die Diagnose Schuppenflechte zu stellen und eine adäquate Therapie einleiten zu können“, so Prof. Christa Meisinger, Co-Autorin der Studie.

Botenstoffe hemmen

Hierzu steht heute eine ganze Palette moderner Behandlungsmethoden zur Verfügung, die je nach Art und Ausprägung der Psoriasis angewendet werden. Selbst erscheinungsfreie Haut ist heute längst keine Utopie mehr. Bei einer mittelschweren bis schweren Psoriasis haben sich in den letzten Jahren die Behandlungsergebnisse durch Biologika in Form von monoklonalen Antikörpern deutlich verbessert. Sie hemmen gezielt bestimmte Entzündungsbotenstoffe des Immunsystems, wovon Betroffene der autoimmun vermittelten Systemkrankheit nämlich permanent zu viel produzieren. Der Grund: Das Immunsystem greift bei Psoriasis fälschlicherweise körpereigenes Gewebe an, wodurch Verletzungen vorgetäuscht werden. Die Folge: Der Körper bildet stetig und im Übermaß neue Hautzellen, infolgedessen es zur Hyperkeratose, sprich übermäßigen Hornhautbildung, kommt.

Verbesserung des Hautbilds Grundlage jeder Psoriasis-Behandlung ist die sogenannte Basispflege, bei der wirkstofffreie, rückfettende und pflegende Salben, Cremes oder Lotionen angewendet werden. Hierbei grundsätzlich wichtig: auf Produkte mit Duft-, Farb- und Konservierungsstoffen verzichten. Diese können zusätzliche Irritationen herbeiführen. Einen Einfluss auf die Schwere der Psoriasis hat auch die Ernährung. Das hat Prof. Dr. Jan-Christoph Simon, Direktor der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL), mit seinem Team erstmals herausgefunden: „Es sind vor allem die gesättigten Fettsäuren, die heute in vielen Lebensmitteln enthalten sind. Eine Reduktion dieser Fettsäuren führte zu einer deutlichen Verbesserung der Schuppenflechte.“ Die ersten Ergebnisse einer laufenden Interventionsstudie, die eine leitliniengerechte Therapie der Schuppenflechte mit einer Spezialdiät, kombiniert mit einer Ernährungsberatung, umfasst, seien „sehr vielversprechend“, heißt es in einer Pressemitteilung des UKL.

Die strapazierte Haut bedarf einer besonderen Pflege.

8 Unser Immunsystem
PSORIASIS I VON NADINE EFFERT
Mehr als die Hälfte der Betroffenen leiden an Schuppenflechte auf der Kopfhaut. iStock / Siarhei AndreyPopov

Umfrage unter Psoriasis-Betroffenen: Welche Themen sollten mehr berücksichtigt werden?*

43,2 % bessere Aufklärung

32,8 % Stärkung des Selbstwertgefühls

16,4 % Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls

15,3 % gute Therapie und Selbstbehandlung

8,7 % persönliche Vermeidung

3,3 % Unverständnis

* Ergebnisse der Umfrage „Ablehnung wegen Schuppenflechte (Psoriasis)”

Kurkuma statt Kortison?

Ayurveda ist die älteste überlieferte Medizinlehre der Menschheit. Sie verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem die natürlichen Selbstheilungskräfte des Körpers reaktiviert werden. Bei chronischen Hauterkrankungen spielt hierbei das gesunde Mikrobiom eine entscheidende Rolle.

Befindet sich das Mikrobiom (Hautflora) im Gleichgewicht, reguliert es wichtige Stoffwechselprozesse auf unserer Haut –

IHRE GRATIS-PROBE

Eine kostenlose Probe der Sorion Repair Creme (12 ml) können Sie anfordern unter probe@ruehe-healthcare.com. Bitte geben Sie dabei Ihren vollständigen Namen und die gewünschte Lieferadresse an.

1,6 % politische Änderungen

Quelle: www.psoriasis-bund.de/ aktuelles/befragung-zu-stigmatisierung; Zugriff: 18.04.2023

wie etwa die Wundheilung, den Aufbau der Hautbarriere und die Regulation des pH-Werts. Bei chronischen Hauterkrankungen sind diese natürlichen Schutzfunktionen meist stark beeinträchtigt, sodass es zu einem Kreislauf aus Rötungen, Juckreiz und immer neuen Entzündungen kommt.

Hautflora ganzheitlich stärken

Bei der Medikation setzt Ayurveda auf die Kraft der Natur, denn die ayurvedische Medizin verfügt über einen ungewöhnlich reichen Schatz an Heilpflanzen und das Wissen darüber, wie diese optimal verarbeitet und kombiniert werden müssen, um ihr volles Potenzial zu entfalten. Eine der bekanntesten ayurvedischen Heilpflanzen für die Haut ist Kurkuma, das stark antiseptisch wirkt. Das enthaltene Curcumin zählt zu den stärksten

natürlichen Antioxidantien, wirkt entzündungshemmend, reguliert die Zellerneuerung und stärkt den Schutzmantel der Epidermis. So wird die Hautflora auf natürliche Weise gestärkt.

Salben, die nach der Ayurveda-Lehre zusammengestellt werden, sind mittlerweile auch in deutschen Apotheken erhältlich, etwa die Repair Creme von Sorion. Diese wurde speziell zur therapiebegleitenden Hautpflege bei Schuppenflechte, Neurodermitis und juckenden Ekzemen entwickelt.

www.sorion.de

Weitere Informationen unter  www.gesunde-haut-info.de 9
Advertorial
So hilft Ayurveda bei chronischen Hautleiden

Immunkiller Salz?

Fakt ist: Selbst das stärkste Abwehrsystem braucht Unterstützung, um reibungslos zu performen. Als Top-Sparringspartner gilt eine Ernährungsweise, über die sich auch die Darmflora freut.

Nachgewiesene Immunbooster sind Lebensmittel, die reich an Vitaminen (A, D, B6, B9, C und E), sekundären Pflanzenstoffen, Mineralien und Spurenelementen wie Zink und Selen sind. Aber auch Ballaststoffe – etwa in Form von Hülsenfrüchten, Nüssen oder

Vollkornprodukten – sind wichtig, denn sie sind die Lieblingsspeise des Darms. Dieser nimmt eine prominente Rolle im Immunsystem ein: Über 70 Prozent aller Immunzellen sind in der Darmschleimhaut stationiert. Sie werden dort wie in einer Art Trainingslager durch die ständige Konfrontation mit den Mikroorganismen des Darms für die Abwehr fit gemacht. Zudem laufen knapp 80 Prozent aller Abwehrreaktionen hier ab. Je vielfältiger und gesünder die Darmflora, desto stärker also die Immunabwehr.

Gehemmte Immunabwehr

Umgekehrt gibt es aber auch Lebensmittel, welche die guten Bakterien im Darm reduzieren und somit das Immunsystem schwächen, etwa Fast Food, Zucker, Alkohol und stark industriell verarbeitete Lebensmittel. Auch zu viel Salz kann schaden, wie eine Studie des Universitätsklinikums Bonn aus 2020 zeigt. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO lautet: fünf Gramm pro Tag. „Wir haben Freiwillige untersucht, die täglich sechs Gramm Salz zusätzlich zu sich nahmen“, sagt Prof. Dr. Christian Kurts vom Institut für Experimentelle Immunologie. Die Untersuchung des Bluts der Probanden nach einer Woche zeigte, dass die Granulozyten, das sind Fresszellen, die Bakterien attackieren, deutlich gehemmt waren und somit schlechter mit bakteriellen Infekten fertig wurden.

10
Unser Immunsystem
ERNÄHRUNG I VON MARK KRÜGER
iStock / Ana Wein
.
Zu viel Salz schädigt die Darmflora.
Anzeige

Danke an alle, die helfen!

Nothilfe Ukraine

Jetzt spenden!

Seit über einem Jahr herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Kinder, Frauen und Männer haben alles verloren. Aktion Deutschland Hilft leistet weiter Nothilfe – so lange, wie es notwendig ist. Ihre Spende macht das möglich! Vielen Dank.

Danke für Ihre Solidarität. Danke für Ihre Spende.

Jetzt Förderer werden: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

© AWO International/Markus Korenjak

Gesundheitspolizei des Körpers

Fakt ist: Unser Immunsystem ist lebenswichtig. Dank Milliarden von Immunzellen und einem ausgeklügelten Abwehrsystem schafft es ein ge sunder Mensch meist, sich gegen poten zielle „böse“ Eindringlinge erfolgreich zu wehren. Grund genug, dass die eigene Gesundheitspolizei bei ihrer unermüdlichen Arbeit mit einem gesunden Lebensstil unterstützt wird. Die moderne Medizin nutzt hingegen das Immunsystem für ihre eigenen Zwecke.

Denn eine Reihe von Therapieansätzen beruhen auf einer aktiven Beeinflussung der Köperabwehr. Die immunologische Forschung ist den komplexen Prozessen des Körpers zur Abwehr von Krankheitserregern und Keimen auch weiterhin auf der Spur. Das ist gut so. Denn das stetig wachsende Wissen und Verständnis dienen dem Kampf gegen Infektionen, Autoimmunerkrankungen und Krebs, wovon allein in Deutschland Millionen von Menschen betroffen sind.

IMPRESSUM

Projektmanagerin Karoline Koesling, karoline.koesling@reflex-media.net

Redaktion Nadine Effert, Mark Krüger, Tobias Lemser Layout Lydia Krüger, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / KuznetsovDmitry Druck Quad / Graphics Germany GmbH V.i.S.d.P.

Redaktionelle Inhalte Nadine Effert, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media.net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 29. April 2023 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Reflex Verlag und die Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Celltrion Healthcare Deutschland GmbH 5

Rathausplatz 12

61348 Bad Homburg vor der Höhe www.celltrion-patientenservice.de

Klinikum Bielefeld 6

Teutoburger Straße 50 33604 Bielefeld www.klinikumbielefeld.de

Janssen-Cilag GmbH 7

Johnson & Johnson-Platz 1 41470 Neuss

www.janssenwithme.de

Ruehe Healthcare GmbH 9

Rudolf-Breitscheid-Straße 162 14482 Potsdam

www.ruehe-healthcare.de

BerryPharma GmbH 10

Weidboden 1

83339 Chieming www.berrypharma.com

Aktion Deutschland Hilft e. V. –Bündnis deutscher Hilfsorganisationen 11

Willy-Brandt-Allee 10–12

53113 Bonn

www.aktion-deutschland-hilft.de

12 Unser Immunsystem Wir sind dabei
KOMMENTAR
Nadine Effert Chefredakteurin
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.