Gesundheit 4.0

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www.digitale-gesundheit-info.de EINE PUBLIKATION DES REFLEX VERLAGES April 2023 GESUNDHEIT 4.0

Die digitale Chance

Gesundheit ist ein hohes Gut. Obendrein ist sie in Deutschland ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor. Der Sektor steht hierzulande für 12 Prozent der Bruttowertschöpfung und für 17 Prozent der Arbeitsplätze. Mithilfe der Digitalisierung könnte die Bedeutung der Gesund heitswirtschaft noch erheblich steigen. Doch dafür müssten wir entschlossener mit Daten arbeiten. Derzeit werden in Deutschland im internationalen Vergleich deutlich weniger

Gesundheitsdaten an die Forschung geliefert als in anderen Industriestaaten. Diskussionen, wie dies geändert werden kann, sind längst entbrannt. In Berlin wurden Reformvorschläge auf den Weg gebracht. Wir wollen in dieser Ausgabe aufzeigen, welche vielfältigen Chancen die Digitalisierung im Gesundheitswesen bringen kann und welche Lösungen rund um Datenschutz und Datensicherheit vorhanden sind. Viel Spaß beim Lesen!

leitartikel

digitale g esundheitsanwendungen

digitalisierte g eschäftsprozesse im g esundheitswesen

it- sicherheit und d atenschutz in k rankenhäusern

INHALTSVERZEICHNIS

Mehr Tempo wagen — 3

Apps auf Rezept — 6

Effizienz-Spritze für mehr Qualität — 8

Gefahr für Leib und Leben — 10

@reflexverlag

2 Gesundheit 4.0
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Michael Gneuss Chefredakteur

Mehr Tempo wagen

Während der Coronapandemie hat es gefehlt, nun soll es kommen: das digitalisierte Gesundheitssystem. Zumindest Medizinerinnen und Mediziner hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mehrheitlich auf seiner Seite. Sie sehen heute vor allem die Vorteile digitaler Gesundheitstechnologien für Kranke, Gesundheitspersonal und die Verwaltung.

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens kommt nicht so recht voran. Das soll sich nun aber ändern, zumindest wenn es nach Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geht. Mit der Digitalisierungsstrategie will er den technologischen Wandel des Gesundheitssystems forcieren. „Moderne Medizin basiert auf Digitalisierung und Daten. Ihre Vorteile zu nutzen macht Behandlungen besser“, sagte Lauterbach bei der Vorstellung seiner Strategie.

Konkrete Ziele: Bis Ende 2026 sollen mindestens 300 Forschungsvorhaben mit Gesundheitsdaten durch das „Forschungsdatenzentrum Gesundheit“ realisiert werden. Das E-Rezept soll endlich alltagstauglich werden. Und bereits bis 2025 sollen 80 Prozent der gesetzlich Versicherten eine elektronische Patientenakte (ePa) samt digitaler Medikationsübersicht nutzen, die Patienten sowie Medizinern neben den Medikamentenplänen auch Informationen zu Vorerkrankungen, Befunde oder Röntgenbilder zugänglich macht. So werden unnötige Mehrfachuntersuchungen vermieden. Zudem können Ärztinnen und Ärzte im Notfall fundiertere Entscheidungen treffen. Die ePa gibt es bereits seit 2021. Noch wird sie von weniger als einem Prozent der Deutschen genutzt. Künftig, so der Plan, soll sie für alle gesetzlich Versicherten angelegt werden. Patienten können dies allerdings auch ausdrücklich ablehnen.

Rückstand aufholen

Deutschlands Gesundheitswesen, auch das gehört zur Wahrheit, „hängt in der Digitalisierung um Jahrzehnte zurück“, so Lauterbach. „Das können wir nicht länger verantworten“, sagt der Minister.

Denn während andere Staaten uns vormachen, wie ein modernes digitales Gesundheitssystem funktioniert, türmen sich in Deutschlands Kliniken, Praxen und Krankenkassen weiterhin Papierberge auf. So gibt es das E-Rezept in Spanien bereits seit 2005. Der Verbreitungsgrad liegt heute bei 98 Prozent. Auch die ePA, in Spanien Historia Clinica, existiert seit 2015. Patienten und Klinikpersonal authentifizieren sich mithilfe eines elektronischen Personalausweises beziehungsweise eines Eintrags in der Gesundheitsdatenbank.

Auch in Finnland hat jeder Bürger eine elektronische Patientenakte, Rezepte werden grundsätzlich digital ausgestellt. In Frankreich werden heute immerhin 35 Prozent der Rezepte elektronisch ausgegeben, in Griechenland würden jeden Monat etwa sieben Millionen E-Rezepte eingelöst, hat die Gematik in einer Analyse zur Digitalisierung des Gesundheitswesens in ausgewählten europäischen Ländern festgestellt. „In unseren Nachbarländern nutzen Bürgerinnen und Bürger und das medizinische Fachpersonal bereits ganz selbstverständlich digitale Anwendungen. Das bringt viele Vorteile für Prävention, Versorgung und Behandlung – und genau da wollen wir auch in Deutschland hin“, meint Gematik-Geschäftsführer Markus Leyck Dieken.

Ähnlich sehen das die deutschen Ärztinnen und Ärzte. In einer gemeinsamen Umfrage des Digitalverbands Bitkom und des Ärzteverbands

Hartmannbund unter 500 Medizinern gaben 78 Prozent von ihnen an, Deutschland liege im Vergleich zu anderen Ländern bei der Digitalisierung des Gesundheitssystems zurück. Zwei Drittel (67 Prozent) fordern mehr Tempo bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens, und mehr als drei Viertel der befragten Mediziner (76 Prozent) sehen die Digitalisierung grundsätzlich als Chance für die Medizin – 2020 waren es noch 67 Prozent.

Chancen digitaler Medizin nutzen Zudem sind knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten der Ansicht, digitale Technologien würden die medizinische Versorgung der Menschen grundsätzlich verbessern. Die Hälfte (50 Prozent) verbindet damit auch eine Senkung der Kosten für das Gesundheitssystem. So werden in Krankenhäusern und Arztpraxen bereits vielfach digitale Anwendungen genutzt – nicht nur in der Verwaltung, sondern auch bei Diagnosen und Behandlungen sowie bei Konsilen mit anderen Medizinerinnen und Medizinern. Zu den meistgenutzten Tools zählten digitale Aufklärungsbögen, die Tablet-gestützte Patientenaufnahme und Videocalls zur Abstimmung mit anderen Medizinern oder in der Telesprechstunde. Assistenzroboter zur Unterstützung bei Operationen kamen dagegen erst bei 19 Prozent der befragten Krankenhausärzte zum Einsatz. Ein Viertel derjenigen, die diese nicht

Weitere Informationen unter  www.digitale-gesundheit-info.de 3
LEITARTIKEL
Deutschlands Gesundheitswesen liegt in der Digitalisierung um Jahrzehnte zurück.
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Die Digitalisierung soll das Gesundheitswesen effizienter machen.
/ ipopba

nutzten, hielten Robotik im OP jedoch für sinnvoll. Und auch KI-Anwendungen zur Auswertung von Röntgen- oder MRT-Bildern werden erst bei knapp einem Zehntel (9 Prozent) in der Klinik genutzt, weitere 54 Prozent der Krankenhausärzte würden dies aber befürworten.

„Die Ärztinnen und Ärzte in Deutschland haben sich insbesondere in den vergangenen zwei Jahren stark für die Digitalisierung der Medizin geöffnet. Inzwischen erkennt die weit überwiegende Mehrheit, welche Vorteile die Digitalisierung für die medizinische Versorgung hat“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Die Coronapandemie hat eindrücklich gezeigt, dass Zettelwirtschaft und analoge Verfahren ein Verfallsdatum haben. Zugleich sind durch die Politik zuletzt zahlreiche Weichenstellungen für die Digitalisierung des Gesundheitssektors getroffen worden.“

Bürokratie hemmt den Fortschritt

Doch woran liegt es, dass die Digitalisierung im Gesundheitswesen noch nicht weiter fortgeschritten ist? Gründe dafür sehen die befragten Ärztinnen und Ärzte in der Komplexität des Gesundheitssystems (91 Prozent), in oftmals langwierigen Zertifizierungs- und Genehmigungsverfahren (80 Prozent), der zu starken Regulierung des Gesundheitssektors (76 Prozent), einer zu strengen Auslegung des Datenschutzes (69 Prozent) sowie im hohen Aufwand für IT-Sicherheit (75 Prozent). Zudem mangele es auch an Digitalkompetenz, sowohl bei Patientinnen und Patienten als auch bei der Ärzteschaft.

Umfrage zu technischen Angeboten in deutschen Krankenhäusern im Jahr 2022, in Prozent

Verwaltung

WLAN für Patient:innen

Tablet-gestützte Patient:innenaufnahme

Digitale Aufklärungsbögen

Telemedizin

Konsultation anderer Ärzt:innen mithilfe von Telemedizin

Video-Sprechstunde beziehungsweise telemedizinische Überwachung des Gesundheitszustands

Untersuchungen/OPs, die von Fachleuten per Video unterstützt werden

Diagnose und Behandlung

Virtual Reality, zum Beispiel für Trainingszwecke oder OPs

Künstliche Intelligenz, zum Beispiel bei Auswertung bildgebender Verfahren

Roboter-Unterstützung bei OPs und Eingriffen

Erste PKV in Deutschland erfolgreich mit ePA gestartet

Die Allianz Private Krankenversicherung (APKV) hat ihre elektronische Patientenakte (ePA) an den Start gebracht. Sie ist damit die erste private Krankenversicherung in Deutschland, die ihren Kundinnen und Kunden eine ePA anbietet. In den ersten Wochen nach der Veröffentlichung haben bereits mehrere Tausend Versicherte der Allianz ihre Patientenakte angefordert.

Die ePA sorgt für eine sichere digitale Ablage sämtlicher medizinischer Unterlagen gebündelt an einem Aufbewahrungsort. Dadurch hilft die elektronische Patientenakte, Behandlungsverläufe

MEHR INFORMATIONEN

zu verbessern und bürokratische Prozesse zu entlasten. Sie unterstützt auf diese Weise mit ihren Funktionen und Services die Ziele des Gesetzgebers zur digitalen Versorgung der Patientinnen und Patienten in Deutschland.

In der ePA haben Versicherte ihre Befunde und medizinischen Unterlagen überall digital dabei und müssen sie nicht mühsam zusammentragen. Das erleichtert die Kommunikation zwischen ihnen und den Behandelnden sowie die Zusammenarbeit der Ärztinnen und Ärzte untereinander. Auch Zweitmeinungen können einfacher eingeholt werden. Therapien

Kund:innen der APKV können per Scan des QR-Codes mit dem Smartphone die Gesundheits-App herunterladen, über die der Zugang zur ePA möglich ist:

Weitere Infos zur ePA bei der Allianz gibt es hier: gesundheitswelt.allianz.de/epa

werden so effektiver und die medizinische Versorgung insgesamt signifikant verbessert.

„Über die ePA vernetzen wir unsere Versicherten mit ihren Ärztinnen, Ärzten und medizinischen Leistungserbringern”, sagt APKV-Vorstand Daniel Bahr. „Wir tragen so dazu bei, ihre Gesundheitsversorgung zu verbessern, und stärken ihre Selbstbestimmung als Patientinnen und Patienten.”

Gebündelte Gesundheitsdaten in einem Gesundheits-Ökosystem APKV-Vollversicherte können die ePA über die Allianz GesundheitsApp bedienen, die über 700.000

Kund:innen bereits nutzen, um beispielsweise Rechnungen einzureichen. APKV-Versicherten mit Zusatztarifen steht die ePA ihrer jeweiligen gesetzlichen Krankenversicherung zur Verfügung. Aktuell können Versicherte mittels APKVePA medizinische Unterlagen und Daten speichern, diese mit Ärztinnen und Ärzten teilen sowie Medikationspläne und Notfalldatensätze hinterlegen lassen. Weitere Funktionen und Dienste werden folgen, sobald die gematik diese für die ePA der PKV-Versicherten freigibt. Zum Beispiel ist für 2023 das E-Rezept geplant. gesundheitswelt.allianz.de/epa

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Quelle: Bitkom Research , 2022 Nutzen wir Nutzen wir nicht, aber halte ich für sinnvoll
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Ein Krankenhaus-Informationssystem mit Mehrwert

Das deutsche Gesundheitswesen hat zweifelsfrei Nachholbedarf in puncto Digitalisierung. Das hat die Politik erkannt und am 3. Juni 2020 das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) verabschiedet. Damit ist aus Berlin ein klares Signal gesendet worden: Deutschlands Krankenhäuser sollen (noch) leistungsfähiger werden – und zwar mit substanzieller finanzieller Unterstützung durch Bund und Länder. Das wirkt, ist sich Winfried Post, General Manager und Vorsitzender der Geschäftsführung

Dedalus HealthCare D-A-CH, sicher: „Ohne KHZG hätte es die meisten großen Investitionsvorhaben, die gerade angegangen oder bereits umgesetzt werden, nicht gegeben.“

Gleichzeitig fördert das KHZG die digitale Infrastruktur, IT-Sicherheit und moderne Notfallkapazitäten sowie insbesondere die Digitalisierung von Prozessen und Strukturen entlang der gesamten Patient Journey. Das braucht leistungsfähige IT-Systeme von innovativen und starken Unternehmen. „Diese Herausforderung nehmen wir an“, so Post.

Webbasiert und offen Sein Unternehmen geht den Weg in die Zukunft mit der webbasierten, neuen Generation seines Klinik-Informationssystems (KIS). ORBIS U ist eine hochinnovative Plattform mit zukunftssicherer MicroserviceArchitektur, die Geräteunabhängigkeit und modernste Nutzererfahrung gewährleistet. Die App ORBIS Info4U ermöglicht Ärzten und dem klinischen Personal einen schnellen und einfachen Zugriff auf alle Patientendaten per Smartphone.

„In Deutschland arbeiten aktuell 815 Krankenhäuser mit unserem KIS. Damit haben wir im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 320 Millionen Euro erzielt, wozu auch ein zweistelliges organisches Wachstum beigetragen hat“, nennt Post einige Zahlen. Die Grundlage für das Wachstum über Branchenschnitt ist eine starke und kompetente Mitarbeiterschaft. „Deren Zahl haben wir in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit 2020 verdoppelt und dabei besonders

in die Service- und Entwicklungsteams investiert. Insgesamt arbeiten heute jeden Tag über 2.100 Kollegen für unsere vielen Kunden“, führt der General Manager nicht ohne Stolz aus.

Ein wichtiger Punkt ist die Skalierbarkeit des KIS. So unterstützt ORBIS Großinstallationen mit 22.000 Betten an 39 Standorten wie in Paris (AP-HP) genauso problemlos wie regionale Häuser mit 250 Betten und wenigen Abteilungen.

In die Cloud Die Lösung ist bereit für die Cloud, unterstützt aber selbstverständlich weiterhin eine lokale Installation. Damit stehen den Anwendern beide Wege offen. „Das halten wir für wichtig, da die Gesundheitseinrichtungen durchaus gespalten sind. Ein Teil sieht in der Cloud die

HealthCare aus. Allerdings sieht er eine eigene Cloud ebenso als mögliche Option. Durch die bestehenden Rechenzentren, die redundant aufgebaut sind, hat das Unternehmen die Möglichkeit, innerhalb Europas eine eigene private Cloud anzubieten. Ziel ist es aber vorerst, bis Ende 2023 alle für die Cloud-Migration und den Betrieb von CloudUmgebungen erforderlichen personellen Kompetenzen bereitstellen zu können.

möglich ist. Cloud-Anbieter haben die Möglichkeit, die erforderlichen Kapazitäten innerhalb von Sekunden bereitzustellen oder wieder zu entfernen, je nach Bedarf. Das ist insbesondere bei temporär benötigten Systemen, wie beispielsweise Schulungsplattformen oder Testumgebungen, hilfreich.

Portale, nicht nur für Patienten Auch Patientenportale können in der Cloud oder on Premise, also im eigenen Rechenzentrum vor Ort, betrieben werden. Auch hier lässt Dedalus HealthCare seinen Kunden beide Möglichkeiten offen.

Zukunft und beschäftigt sich intensiv mit dem Thema, der andere Teil bleibt verhalten und steht der Sache eher skeptisch gegenüber“, beschreibt Post die Stimmungslage.

Die Skepsis hat in der Regel einen Grund: den Datenschutz. Gerade im Klinikumfeld setzen die Anforderungen und Regulatorien zu Recht hohe Hürden. „Nichtsdestotrotz sehen wir die Public Cloud als wichtige Lösung der Zukunft an – allerdings nur als eine weitere Art der Bereitstellung unserer Software. Wir wollen unsere Kunden bei der Transformation in Richtung Public Cloud unterstützen und dadurch, neben den bereits bekannten, eine weitere Hosting-Option in unser Portfolio aufnehmen“, führt der General Manager von Dedalus

„Für uns bleibt die Cloud lediglich eine weitere Art der Bereitstellung unserer Software. Wir erkennen den Bedarf an Cloud Computing, sehen aber auch die damit verbundenen Herausforderungen und Bedenken. Für uns ist es wichtig, unseren Kunden die jeweils individuell geeignete Option zu bieten. Dabei ist die Cloud eine weitere Möglichkeit neben den aktuell bekannten Bereitstellungsvarianten“, erläutert Post.

Der größte Vorteil der Cloud-Lösung ist sicherlich die damit verbundene Skalierbarkeit. Gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass ein schneller Austausch oder eine kurzfristige Erweiterung von IT-Infrastrukturen aufgrund von Lieferschwierigkeiten teilweise nicht

Die PatientXCare Suite basiert vollständig auf ORBIS U, ist modular aufgebaut und tief in ORBIS KIS integriert. Sie ermöglicht einen einfachen und sicheren Informationsaustausch zwischen Klinik, Patienten und Zuweisern und bildet alle wichtigen Prozesse rund um das Aufnahme- und Behandlungsmanagement ab. Der modulare Aufbau stellt zudem sicher, dass die Einrichtungen keine Funktionen einkaufen müssen, die vielleicht bereits vorhanden sind.

Bestandteil des Patientenportals ist das Entlass-Management Care-Bridge. Es unterstützt Gesundheitseinrichtungen dabei, den nachstationären Versorgungsbedarf der Patienten regel- und kostenträgerkonform zu managen –bequem, effektiv und transparent. Die tiefe Integration gewährleistet eine naht- und fehlerlose Übernahme aller Daten aus dem KIS – und nach Entlassung des Patienten selbstverständlich auch wieder zurück. Für Fremdsysteme gibt es eine definierte Schnittstelle zur Übergabe von Patientendaten und Diagnosen.

www.dedalusgroup.de

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Apps auf Rezept

Ob gegen Rückenschmerzen, zur Behandlung von Tinnitus oder zur Unterstützung bei Adipositas: Digitale Gesundheitsanwendungen – kurz DiGAs – werden immer häufiger zur Therapie von Erkrankungen oder zum Ausgleich von Beeinträchtigungen verschrieben. Das Potenzial einer niederschwelligen, am Patientenwohl orientierten Versorgung ist groß.

Sie sind gekommen, um zu bleiben. Mehr als zwei Jahre nach der Einführung haben sich DiGAs in der Patientenversorgung vielerorts etabliert. Mehr als ein Drittel der ambulant tätigen Ärzte hat bereits digitale Therapiehelfer verschrieben, weitere 13,9 Prozent wollen dies in nächster Zeit tun. Gleichzeitig ist der Anteil derjenigen die DiGAs ausdrücklich nicht einsetzen wollen, von rund 55 Prozent in den Vorjahren auf 34,7 Prozent gesunken. Das zeigen die Ergebnisse der Studie „Ärztinnen und Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2022“. „Nach der anfänglich großen Skepsis ist die Akzeptanz in der Ärzteschaft mittlerweile deutlich gestiegen“, konstatiert Professor Konrad Obermann, Forschungsleiter der Stiftung Gesundheit. Die Studie identifiziert auch die entscheidenden Faktoren hierfür. So lassen sich rund zwei Drittel der Ärzte von der klinischen

Evidenz überzeugen. Allerdings sehen 77,8 Prozent auch immer noch Hürden, die den Einsatz der Apps auf Rezept erschweren. Im Vordergrund stehen hier vor allem datenschutzrechtliche Bedenken, gefolgt von Zweifeln an der Wirksamkeit, zu hohen Kosten und auch Zweifeln an der Motivation der Patientinnen und Patienten.

Verschiedene Anwendungsfelder

Grundsätzlich sind unter dem Kürzel DiGA digitale Medizinprodukte niedriger Risikoklassen zusammengefasst, die die Versicherten etwa bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Zu den Anwendungsfeldern zählen Einsatzgebiete wie Diabetologie und Kardiologie oder auch Psychotherapie und Physiotherapie. Die Anwendungen können mit dem Smartphone oder Tablet genutzt werden. Es gibt aber auch browserbasierte Web-Anwendungen oder Software zur Verwendung auf klassischen DesktopRechnern. Derzeit sind 45 digitale Gesundheitsanwendungen im DiGA-Verzeichnis gelistet, 13 eingereichte Anträge auf Zulassung sind

An unseren Standorten Berlin und Münster suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt: Dich (so/wie/du/bist)! job@reflex-media.net

aktuell beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bearbeitung.

Zahl der Angebote wächst

Mit Blick auf eine niedrigschwellige, am Patientenwohl orientierte Versorgung bescheinigen Expertinnen und Experten digitalen Gesundheitsanwendungen als Technologie auch in Zukunft ein großes Potenzial. So gehen etwa die Marktbeobachter von EY davon aus, dass DiGAs sich hinsichtlich der Anwendungsfälle verbreitern und sich als Teil der Gesundheitsversorgung etablieren werden. Entsprechend deutlich könnte das Marktvolumen in den kommenden Jahren zunehmen.

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DIGITALE GESUNDHEITSANWENDUNGEN | VON JENS BARTELS
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Smartwatch mit Gesundheits-App: Daten werden Bestandteil der Therapie.

Digitale Patientenreise – so gelingt's

Die Nutzung digitaler Angebote und Dienstleistungen ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, müssen Krankenhäuser sich mit den veränderten Bedürfnissen der Patient:innen auseinandersetzen. Digitale Tools, die nahtlos in die gesamte Patientenreise eingebunden sind, sorgen für Effizienzsteigerungen und eine bessere intersektorale Vernetzung.

Die Digitalisierung nimmt auch Einfluss auf die eigene Gesundheitsversorgung: Laut Self Tracking Report nutzen bereits jetzt ca. 40 Prozent der Patient:innen digitale Gesundheitstracker. Zudem geben 70 Prozent der Befragten an, dass sie ihre Gesundheitsdaten in der elektronischen Patientenakte (ePa) erfassen lassen möchten. Die Patient:innen erhoffen sich durch die Nutzung digitaler Services insgesamt optimierte, auf ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmte Verhaltens- und Therapieempfehlungen.1

Die gesundheitlichen Einrichtungen – von Einzelpraxis bis hin zum Krankenhausverbund – müssen sich mit den veränderten Bedürfnissen der Patient:innen auseinandersetzen und die Implementierung der von Patient:innen geforderten digitalen Services, wie etwa Online-Terminvereinbarung oder -Befundübermittlung, evaluieren. Krankenhäuser mit digitalen Prozessen und Services, die auf den Wunschzetteln der Patient:innen stehen, erhalten hier einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den medizinischen Einrichtungen, die das Potenzial der Digitalisierung noch nicht erkannt haben.

Wie eine digitale Patientenreise aussehen kann

Digitale Tools können die Kommunikation zwischen dem niedergelassenen Sektor und den Krankenhäusern effizienter gestalten. Doch noch immer läuft die Kommunikation zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern analog ab. Laut einer Bitkom-Studie ist das Telefon mit mehr als 50 Prozent noch immer das am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel. Mehr als 20 Prozent der Praxen nutzen zur

Kommunikation das Fax, rund 20 Prozent halten den Kontakt zu Arztpraxen überwiegend per Briefpost.2

Dabei gibt es bereits sichere Lösungen am Markt, die eine digitale Kommunikation ermöglichen: Der Messengerdienst Doctolib Team ermöglicht es Ärzt:innen und ihren Teams, bequem und sicher mit ambulanten und stationären Einrichtungen zu kommunizieren, um sich zum Beispiel. über Patientenfälle auszutauschen und für die Behandlung wichtige Dokumente miteinander zu teilen – DSGVOkonform und nur mit Zustimmung der Patient:innen.

Auch eine digitale Terminbuchung kann Entlastung schaffen und die Effizienz erhöhen. Niedergelassene Ärzt:innen und ihre Teams können über einen digitalen Kalender direkt einen ambulanten Termin für Ihre Patient:innen buchen oder einen stationären Aufenthalt anfragen. Dadurch reduzieren sich der administrative Aufwand sowie die Anzahl der Anrufe und Faxe.

Das Angebot digitaler Services kann auch für Patient:innen die Terminkoordination vereinfachen und ihnen mehr Eigenverantwortlichkeit übermitteln, zum Beispiel über einen modernen Web-Auftritt mit einer klaren Struktur sowie Präsenz auf etablierten Patientenplattformen. So können Krankenhäuser über ihre Leistungen informieren und Patient:innen zudem direkt die Möglichkeit geben, Termine zu buchen oder anzufragen. Auf diesem Weg wird nicht nur die Patientenzufriedenheit optimiert, sondern auch neues wirtschaftliches Potenzial geschaffen: Laut einer Studie von WMC Healthcare ist die OnlineTerminbuchung für die Mehrheit der befragten Klinikmanager:innen der geeignetste Kanal zur Akquise neuer elektiver Patient:innen – es wird dadurch ein Patientenzuwachs von circa 10 Prozent erwartet.3

Über Doctolib Hospital besteht zudem die Möglichkeit, dass Patient:innen im Vorfeld Dokumente hochladen können. Diese werden anschließend automatisch in das Krankenhausinformationssystem eingepflegt, was den administrativen Aufwand für die

Mitarbeitenden deutlich reduziert. Auch andersrum kann der Datenaustausch Entlastung bringen, wenn zum Beispiel Dokumente, wie etwa ein Fragebogen für die Buchung von Wahlleistungen, vorab mit den Patient:innen geteilt werden. Somit reduziert sich sowohl für Patient:innen als auch Mitarbeitende der Aufwand bei der Aufnahme im Krankenhaus. Sind

Patient:innen gespeichert werden. Patient:innen haben so jederzeit auch digital Zugriff auf ihre entsprechenden Unterlagen.

Digitale Tools können also unterstützen, den Krankenhausalltag effizienter zu gestalten und zeitintensiven, bürokratischen Aufwand für das Personal zu reduzieren, um so nachhaltig Entlastung zu schaffen.

die Patient:innen nun erfolgreich eingecheckt, können digitale Orientierungshilfen sowie weiterführende Informationen zum Krankenhaus und zur Behandlung mit den Patient:innen geteilt werden. So reduzieren sich mögliche Rückfragen für das Personal, und Patient:innen erhalten die Informationen und Unterstützung, die sie benötigen.

Nach der Behandlung im Krankenhaus werden Patient:innen entweder zur Nachbehandlung an die niedergelassenen Ärzt:innen überwiesen, begeben sich in Kliniken für Rehabilitationsmaßnahmen oder in die stationäre Pflege. Digitale Tools im Entlass-Management unterstützen dabei, den Versorgungsbedarf der Patient:innen mit einem Netzwerk von Pflege- oder Rehabilitationsanbietern zu teilen und zeitnah passende freie Kapazitäten zu finden. Alle Dokumente, die vor und während des Aufenthalts gesammelt wurden, können in der elektronischen Patientenakte (ePa) und meist direkt in den Accounts der

Auch den Patient:innen bringen effiziente, digital aufgesetzte Prozesse entlang ihrer Patientenreise viele Vorteile.

Sie erhalten mehr Flexibilität in der Wahl ihrer medizinischen Einrichtung und der Koordination rund um ihre Behandlung. Das Ziel, die Patient:innen aktiv in die eigene Gesundheitsversorgung einzubeziehen und ihnen mehr Verantwortung zu übertragen, wird so durch den Einsatz digitaler Tools und das Angebot digitaler Services vorangetrieben.

Jetzt mehr erfahren über Doctolib Hospital unter: doctolib.info/hb-info

Quellen

1 www.epatient-analytics.com/aktuelles/ pm-self-tracking-report

2 www.bitkom.org/Presse/ Presseinformation/DigitalisierungMedizin-2022

3 www.hcm-magazin.de/klinikmanagementschaetzt-patienten-und-ueberleitungsportale-275858

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Effizienz-Spritze für mehr Qualität

DIGITALISIERTE GESCHÄFTSPROZESSE IM GESUNDHEITSWESEN | VON JENS BARTELS

Die Digitalisierung im Gesundheitssektor bleibt herausfordernd. Auf der einen Seite bringt sie viele Erleichterungen sowohl für Krankenhäuser und niedergelassene Ärztinnen und Ärzten als auch für Krankenkassen und Patientinnen und Patienten. Auf der anderen Seite steigen gleichzeitig die Risiken für den wachsenden Digitalisierungsgrad.

Mit steigendem Tempo verändert sich das digitale Gesicht des Gesundheitswesens in Deutschland. So waren laut den Ergebnissen des „E-Health Monitor 2022“ von McKinsey im zweiten Quartal 2022 schon 96 Prozent der Hausarztpraxen und sogar 99 Prozent der Apotheken (Stand: Ende Juni 2022) an die Telematikinfra-

Die ePA bildet das Fundament für die künftige digitale Gesundheitsversorgung.

struktur (TI) angeschlossen. Die TI bildet die technologische Basis der Digitalisierung im Gesundheitswesen und soll das Zusammenwirken von Patienten, Arztpraxen, Krankenhäusern, Apotheken und Krankenkassen vereinfachen und verbessern. Begünstigt wurde diese positive Entwicklung durch neue Gesetze und Verordnungen, die seit 2021 in Kraft getreten sind. Sie schaffen günstigere Rahmenbedingungen für die Entwicklung der digitalen

Versorgung und Pflege sowie für die IT-Interoperabilität. Zudem ebnen die Gesetzesinitiativen den Weg für die Skalierung zentraler E-Health-Anwendungen.

Mehrwerte generieren

Dazu zählt die elektronische Patientenakte (ePA). Durch die Nutzung der ePA versprechen sich Befürwortende einen verbesserten Austausch von Informationen, effizientere Behandlungen und damit eine bessere Gesundheitsversorgung. So erhalten Ärzte unter anderem einen Überblick über den Impf- und Vorsorgestatus ihrer Patienten oder über vorliegende medizinische Berichte. Aber auch die Versicherten selbst bekommen mehr Transparenz über ihre Gesundheitsdaten und können zum Beispiel genau nachvollziehen, welche Diagnosen gestellt oder welche Leistungen für sie abgerechnet wurden. Insgesamt ist dadurch eine fall- und einrichtungsübergreifende Dokumentation möglich.

Verfahren beschleunigen Bereits seit über zwei Jahren können gesetzlich Versicherte die ePa auf freiwilliger Basis nutzen. Allerdings tut das momentan kaum jemand, Grund dafür ist unter anderem das aktuelle Verfahren. Dies will Gesundheitsminister Karl Lauterbach nun ändern: Für die

Zukunft plant er ein Opt-out-Verfahren. Das heißt, dass in Deutschland jede gesetzlich versicherte Person bis Ende 2024 automatisch eine ePA und damit eine lebenslange Informationsquelle erhält. Möchten Versicherte diese nicht haben, müssen sie aktiv widersprechen. Neben den vielen Vorteilen gibt es wie so oft bei digitalen Anwendungen aber auch Nachteile. Die zentrale Frage lautet, wie sensible Daten so gesichert werden können, dass niemand unerlaubten Zugriff auf diese Daten bekommt und die Sicherheit der Informationen garantiert wird. 

Patientendaten sollen vermehrt in der Cloud verfügbar sein.

Umfrage zu Hindernissen für die Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen im Jahr 2022, in Prozent

91 % die Komplexität des deutschen Gesundheitssystems, zum Beispiel durch Bürokratie

8 Gesundheit 4.0
iStock / PhonlamaiPhoto
Quelle: Bitkom Research 2022
75 % zu hoher Aufwand für IT-Sicherheit 69 % zu strenge Auslegung des Datenschutzes 66 % zu hohe Kosten 58 % mangelnde Digitalkompetenz der Patient:innen 46 % mangelnde DigitalKompetenz der Ärzt:innenschaft 80 % oftmals langfristige Zertifizierungs-
80 % Mangelnde Marktreife
Anwendungen 76 % Zu starke Regulierung
und Genehmigungsverfahren
der digitalen
des Gesundheitssektors

Gefahr für Leib und Leben

Krankenhäuser sind beliebte Angriffsziele von Hackern – und das kann fatale Folgen haben. Der Gesetzgeber verpflichtet die Betreiber daher zu organisatorischen und technischen Maßnahmen, die die Gesundheit und auch die Privatsphäre der Patientinnen und Patienten schützen sollen.

Für Krankenhäuser gilt prinzipiell dasselbe wie für andere Organisationen und Unternehmen: Die Digitalisierung bringt viele Vorteile mit sich,

anfälliger für Datenverluste, Sabotage, Diebstahl und Erpressung.

Die Besonderheit bei Krankenhäusern besteht darin, dass bei Störungen nicht „lediglich“ Unterbrechungen einer Produktion eintreten, sondern die Gesundheit oder sogar das Leben von Menschen auf dem Spiel stehen.

Angespannte Bedrohungslage

unter anderem einen effizienteren Informationsaustausch und genauere Diagnosemöglichkeiten. Im Idealfall führt das zu einer Entlastung für das medizinische Personal und zu einer Steigerung der Behandlungsqualität. Gleichzeitig birgt die Digitalisierung aber auch Gefahren: Digital gespeicherte und übertragene Informationen sowie computergesteuerte Geräte sind

„Die Bedrohungslage im Cyberraum ist angespannt, dynamisch und vielfältig und damit so hoch wie nie“, erläutert Dr. Gerhard Schabhüser, Vizepräsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), anlässlich der Vorstellung des Berichts „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022“. Weltweit ist die Anzahl der Cyberangriffe laut dem Security-Unternehmen Check Point Software Technologies 2022 im Vergleich zu 2021 um 38 Prozent gestiegen. Dies betrifft insbesondere das Gesundheitswesen, das einen Anstieg um 74 Prozent zu verzeichnen hatte und nach Forschungs- und Regierungseinrichtungen das drittbeliebteste Angriffsziel ist.

Umfrage zur IT-Sicherheit in deutschen Krankenhäusern im Jahr 2022, in Prozent

Krankenhäuser in Deutschland sind häufig nicht ausreichend vor Cyberangriffen geschützt.

Ärzt:innen sollten sich stärker mit IT-Sicherheit beschäftigen.

Ich wünsche mir mehr Informationen zum Umgang mit dem Thema IT-Sicherheit.

Ich sorge mich vor Cyberangriffen auf Krankenhäuser.

In unserer Klinik werde ich zum Umgang mit Patient:innen-Daten beziehungsweise dem Thema Datenschutz geschult.

In unserer Klinik werde ich regelmäßig zum Thema IT-Sicherheit geschult.

Eine Studie des Ponemon Institute zeigt, wie dramatisch die Folgen davon sein können: Ransomware-Angriffe beispielsweise haben in den USA bei 48 Prozent der befragten Gesundheitseinrichtungen zu einer Zunahme der Komplikationen nach medizinischen Eingriffen geführt und bei 24 Prozent sogar zu einem Anstieg der Sterblichkeitsrate.

Verpflichtende Maßnahmen

Krankenhäuser sind durch das BSI-Gesetz bereits seit 2019 dazu verpflichtet, „angemessene organisatorische und technische Vorkehrungen“ zu ergreifen, um Störungen ihrer Funktionsfähigkeit zu vermeiden und die Vertraulichkeit der Patientendaten zu gewährleisten. Seit 2022 gelten ähnliche Vorgaben auch für kleinere Krankenhäuser.

Wie sich dies in der Praxis umsetzen lässt, zeigen beispielsweise der branchenspezifische Sicherheitsstandard der Deutschen Krankenhausgesellschaft und der „Maßnahmenkatalog zur Verbesserung der IT-Sicherheit in bayerischen Krankenhäusern“ der Universität der Bundeswehr. Zu diesen Maßnahmen gehören einerseits technische Mittel wie ein zusätzliches virtuelles Netz mit Authentifizierung für besonders sensible Informationen sowie ein Network Intrusion Detection System, das auffälligen, beispielsweise durch Malware verursachten, Netzverkehr erkennt. Wichtig ist zudem die Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeitenden. Und nicht zuletzt sind Notfallpläne unverzichtbar, die dabei helfen, den Krankenhausbetrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen beziehungsweise idealerweise trotz eines Systemausfalls weiterführen zu können.

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IT-SICHERHEIT UND DATENSCHUTZ IN KRANKENHÄUSERN | VON HARTMUT SCHUMACHER
Das Gesundheitswesen ist das drittbeliebteste Angriffsziel.
iStock / AndreyPopov
Krankenhäuser sind oft das Ziel von Hackern. Quelle: Bitkom, 2022
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UNSERE NÄCHSTE AUSGABE

Online ins Grüne

Tech-Konzerne arbeiten an einer Zukunft, in der wir unsere Zeit auch in einer virtuellen Realität verbringen können – dem sogenannten Metaversum. Wissenschaftler machen sich bereits Gedanken, wie sich solche Möglichkeiten auf die Gesundheit auswirken können. So hat ein Team des Japan Advanced Institute of Science and Technology einen wissenschaftlichen Artikel im „Journal of Medical Internet Research“ veröffentlicht. Die Forschenden glauben, dass das Metaversum zur Bekämpfung von Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfällen, chronischen Atemwegserkrankungen, Krebs und psychischen Problemen genutzt

werden kann. Denn diese Erkrankungen werden stark von der Umgebung beeinflusst, in der wir leben und die wir uns selbst schaffen. In der virtuellen Realität können wir diesen Umgebungen leichter entfliehen. Wer in stark verdichteten Metropolen lebt, kann zum Beispiel schnell im Grünen Entspannung suchen. Auch können Veränderungen der Lebensumgebung zunächst simuliert werden, bevor sie real umgesetzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die positiven Auswirkungen die negativen Folgen wie zusätzliche körperliche Inaktivität und reale soziale Isolation überkompensieren werden.

IMPRESSUM

Projektmanager Philipp Stöhr, philipp.stoehr@reflex-media.net Redaktion Jens Bartels, Michael Gneuss, Katharina Lehmann, Hartmut Schumacher Layout Lydia Krüger, grafik@reflex-media.net Fotos iStock / Getty Images, Coverbild iStock / KOHb Druck BVZ Berliner Zeitungsdruck GmbH V.i.S.d.P. Redaktionelle Inhalte Michael Gneuss, redaktion@reflex-media.net Weitere Informationen Pit Grundmann, pit.grundmann@reflex-media. net, Reflex Verlag GmbH, Hackescher Markt 2–3, D-10178 Berlin, T +49 (0)30 / 200 8949 0, www.reflex-media.net

Diese Publikation des Reflex Verlages erscheint am 26. April 2023 im Handelsblatt. Der Reflex Verlag und die Handelsblatt Media Group & Co. KG sind rechtlich getrennte und redaktionell unabhängige Unternehmen. Inhalte von Werbebeiträgen wie Unternehmens- und Produktporträts, Interviews, Advertorials, Anzeigen sowie Gastbeiträgen und Fokusinterviews geben die Meinung der beteiligten Unternehmen beziehungsweise Personen wieder. Die Redaktion ist für die Richtigkeit der Beiträge nicht verantwortlich. Die rechtliche Haftung liegt bei den jeweiligen Unternehmen.

Unser Immunsystem

Unser Immunsystem schützt unseren Körper vor Angriffen von Viren und Bakterien. Doch diese Körperabwehr funktioniert nicht immer fehlerfrei. Trotz der enormen Fortschritte in der systematischen Forschung und der sich daraus ergebenden Chancen für Patientinnen und Patienten steht die Wissenschaft immer noch vor Hürden. Wir beleuchten in der Ausgabe zum Welttag der Immunologie die neuesten Entwicklungen und Fortschritte.

Erfahren Sie mehr am 29. April in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Allianz Private Krankenversicherungs-AG 4

Königinstraße 28 80802 München www.allianz.de

Dedalus HealthCare GmbH 5

Konrad-Zuse-Platz 1–3 53227 Bonn www.dedalusgroup.de

Reflex Verlag GmbH 6 Hackescher Markt 2–3 10178 Berlin www.reflex-media.net

Doctolib GmbH 7 Mehringdamm 51 10961 Berlin kontakt@doctolib.de https://info.doctolib.de

Bemer Int. AG 9 Austraße 15 9495 Triesen Fürstentum Liechtenstein https://shop.bemergroup.com

Aktion Deutschland Hilft e. V. –Bündnis deutscher Hilfsorganisationen 12 Willy-Brandt-Allee 10–12 53113 Bonn www.aktion-deutschland-hilft.de

Weitere Informationen unter  www.digitale-gesundheit-info.de 11 Wir sind dabei
KOMMENTAR
Michael Gneuss Chefredakteur

Danke an alle, die helfen!

Nothilfe Ukraine – jetzt spenden!

Seit über einem Jahr herrscht Krieg mitten in Europa. Millionen Familien aus der Ukraine bangen um ihr Leben und ihre Zukunft. Aktion Deutschland Hilft, das Bündnis deutscher Hilfsorganisationen, leistet den Menschen Nothilfe.

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© AWO International/Markus Korenjak
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