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Helfen mit Herz und Hand

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Vision2028 :: S. 5

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Nachhaltigkeit – was ist das? Das „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, oder künftig wieder bereitgestellt werden kann.“ So lautet die Definition von Nachhaltigkeit im Duden. Daraus schließt sich, wenn die Welt nachhaltig wäre, würden wir alle nur das verwenden, was wir auch reproduzieren können. Eigentlich selbstverständlich – doch ist es wirklich so? Von Alina Aigner

Inhalt Editorial ���������������������������������������� 1 Impressum ��������������������������������� 13

Themen Nachhaltigkeit – Was ist das?..................... 1–4, 6, 10 Kinder- und Jugendorganisationen geeint gegen Hass.......................... 4 Helfen mit Herz und Hand......... 10 Weltweit für Nachhaltigkeit....... 10 „Duty to God“............................ 11

Medien........................................ 13

Vision2028: Die Visionsleitung blickt zurück.................................. 5

tiken macht sich ein flaues Gefühl im Magen breit. So passiert es, dass plötzlich dieser für die Erde so kritische Tag nicht in die Mitte des Jahres fällt, sondern gar an den Anfang des Jahres. In Österreich war es der 8. April 2020, und das trotz Pandemie. Daher steht die Frage noch immer im Raum, was unser Konsumverhalten einschränken kann? Eine Pandemie schafft das wohl nicht.

Säulen der Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist mehr als nur der Umweltfaktor, der gerne in den Vordergrund rückt. Der Begriff steht für ein ökologisches, ökonomisches und soziales Gesamtbild. Diese drei Dimensionen werden zwar meist als einzelne Bereiche gesehen, jedoch sind alle drei gleichgewichtig und gleichrangig. Die wirtschaftliche Dimension konzentriert sich

wickelte sich stetig weiter, bis er nach den Weltkriegen wieder an Relevanz gewann. Das 1974 von den Vereinten Nationen entwickelte Umweltprogramm und die UN Konferenz über Handel und Entwicklung 1980 spielen eine wichtige Rolle in der Geschichte des Begriffs. Zusammen mit der Verabschiedung der Agenda 21 auf der Weltkonferenz in Rio de Janeiro, 1992, tragen diese zwei Ereignisse

Von Markus Höckner Beim Schreiben des Editorials für die Ausgabe 1/20 war ich noch überzeugt, dass diese Ausnahmesituation kein ganzes Jahr lang dauern wird. Beim Editorial für Ausgabe 2/20 war schon klar, dass uns SARS-Covid-19 weiterhin begleiten wird. Sind wir jetzt in der Wiederholung? Damit gewisse Veränderungen auch bleiben und eben nicht nur zur Überbrückung einer Ausnahmesituation dienen, braucht es Wiederholung. Auf diese hätten wir alle sicher gerne trotzdem verzichtet. Die zahlreichen online-Treffen sind schon zur Gewohnheit geworden und haben uns dieses und andere Themen vorantreiben lassen. Für eine österreichweit agierende Organisation kann das eine nachhaltige Veränderung sein,

Danke Sarah!................................ 7 Aus den Gruppen........................ 12 Ein „spannendes Jahr“ im BZW.14 Mehr aus weniger... Pfadisommer 2020............................................ 16

Infos & Termine Was passiert mit dem ganzen Geld?................................. 5 Kompass, Knoten, Klappmethode – das TECHNIX ist da!.................. 6

Viele denken, dass Österreich als relativ kleines Land mit nur ein paar Millionen Einwohner*innen nicht viel Einfluss auf den weltweiten Ressourcenverbrauch haben kann. Wir schauen recht gerne auf Deutschland, die USA und andere große, einflussreiche Länder und zeigen mit dem Finger auf sie. Doch bei genauerer Betrachtung der länder-internen Overshoot-Day Statis-

Was wird bleiben?

Österreichs erstes Wertschätzungszentrum......................................... 4

GuSp Grünzeug............................. 6 Auf nach Korea!............................ 7 16th World Scout Moot Update..... 7 GL-Ausbildung neu aufgestellt..... 7 Vermischtes................................. 15 Friedenslicht................................ 16 61. Pfadfinderlotterie.................. 16

auch wenn es sie da und dort sicher schon gab. Jetzt mussten sich alle damit beschäftigen. Der Umstieg von so mancher Veranstaltung auf ein onlineFormat hat es mir ermöglicht, daran teilzunehmen, und die Überschneidung in so vielen Referaten ist das Thema „Nachhaltigkeit“. Wir sind mit dieser Ausgabe am Puls und dem Leitthema für die Zeit nach der Krise. Alle Referent*innen sagen auch, dass die Zeit nach der Krise schon jetzt gestaltet werden muss. Also nicht warten, machen!

Apropos machen Eine der zahlreichen Wirtschaftshilfen ist der NPO-Fonds. Bei diesem dürfen alle NPOs, also auch Pfadfinder*innengruppen, um eine finanzielle Unterstützung einreichen. Habt ihr euch das schon angeschaut bzw. schon eingereicht? Ich habe das für den Bundesverband schon gemacht. Sollte jemand Fragen haben – bitte melden! Ein großes Danke an alle, die in diesem Jahr die Pfadiarbeit am Laufen gehalten haben!

vor allem auf die langfristigen Erträge, welche aus der Nutzung vorhandener Ressourcen entstehen. Bei der sozialen Dimension wird die Verteilungsgerechtigkeit auf der Welt thematisiert, und die ökologische Dimension beschäftigt sich mit den nachweislich endlichen natürlichen Ressourcen der Erde. Sie versucht, das Naturkapital weitgehend zu erhalten und somit Bedingungen für das menschliche Überleben zu sichern. Die Säulen der Nachhaltigkeit bauen darauf auf, dass eine nachhaltige Entwicklung nur zu erreichen ist, wenn sowohl die umweltbezogenen, wirtschaftlichen und sozialen Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt umgesetzt werden, wobei sich die verschiedenen Ziele gegenseitig bedingen.

Entwicklung des Begriffs Nachhaltigkeit Schon im 18. Jahrhundert wurde im Rahmen der damaligen Forstwirtschaft der Nachhaltigkeitsbegriff geprägt, mit gesetzlichen Regelungen zu Holzeinschlag und Aufforstung. 1713 wurde der Begriff gesetzlich eingeführt. Er ent-

zu der Erkenntnis bei, dass die Welt in Zukunft nachhaltiger gestaltet werden muss. Doch es bedurfte noch mehr Engagement und Einsatz für eine nachhaltigere Welt. So wurden im Jahre 2012 von der UN konkrete Ziele zur nachhaltigen Entwicklung der Erde erarbeitet. Diese Entwicklungsziele sind in der Agenda 2030 niedergeschrieben, und nennen sich „Sustainable Development Goals“, kurz SDGs. Seit 2018 erlebt das Thema Nachhaltigkeit, insbesondere der Umweltaspekt, ein Hoch, das mit dem Schulstreik von Greta Thunberg anfing und sich seitdem wie ein Lauffeuer verbreitet.

Ebenen der Nachhaltigkeit Grundgesetze und Maßnahmen müssen, wie bei fast allen Themen, von der Regierung erlassen werden. Trotzdem geht dies nur mit unserer indirekten Zustimmung, denn durch unseren Konsum geben wir dem Markt vor, was in Zukunft produziert werden soll. International gesehen ist es fast Fortsetzung auf Seite 2 –>

Mittelposter zum Herausnehmen: HHH Costa Rica

Österreichische Post AG, MZ02Z033410M, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Stöberplatz 12, 1170 Wien

Was muss passieren, um unseren Konsum einzuschränken? Eine Pandemie?

Berichte

Foto: PIXNIO

2020 fand der sogenannte „Earth Overshoot Day (Deutsch: Welterschöpfungstag)“ am 22. August statt. Dieser Tag steht symbolisch für den Moment im Jahr, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen und damit nachhaltig zur Verfügung stellen kann. Doch um diese Erde langfristig gesund zu erhalten, muss das Budget bis zum Ende des Kalenderjahres halten. Fakt ist: Durch die weltweiten Lockdowns dieses Jahres verschob sich der „Earth Overshoot Day“ um fast einen Monat nach hinten.


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Thema: Nachhaltigkeit

–> Fortsetzung von Seite 1

ist das Bewusstsein der Menschen über ihren Konsum und zugleich die Reflexion über das eigene Han-

Nachhaltigkeit – Was ist das? unmöglich, mehr als Richtlinien zu erschließen, da die Bedürfnisse, Kultur und das Habitat der Erde von Gebiet zu Gebiet unterschiedlich sind. Das bedeutet, dass die Vereinten Nationen die Entwicklungsziele vorgeben und Entwicklungshilfe leisten, jedoch nicht in die Gesetzgebung eingreifen können. Sogar innerhalb der EU ist es schwierig, auf einen gleichen Nenner zu kommen, da die meisten Umweltauflagen nationalen Gesetzgebungen unterliegen.

Bildung „Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten.“ Das sagte Ban-Ki Moon, UNGeneralsekretär (2007–2016). Ein zentraler Punkt der Nachhaltigkeit

deln. Dies kann langfristig nur über Bildung in der Gesellschaft erfolgen, insbesondere ab einem sehr jungen Alter. Als Zukunftsinstrument ist die Bildung ein essenzieller Teil, um soziale, wirtschaftliche und umwelttechnische Themen in Lehrpläne zu verankern und so den Hausverstand langfristig zu prägen.

Zukunft Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass es so nicht weitergehen kann. Doch wenn es zur praktischen Umsetzung und Adaptierung in unserem eigenen Leben kommt, ist es nicht mehr ganz so einfach

wie in der Theorie. Zwar bekommen wir die Konsequenzen am eigenen Leib zu spüren, wie zum Beispiel die Klimaveränderung in Mitteleuropa, doch fühlt sich jeder Einsatz nutzlos an. Das Problem der fehlenden sofortigen Bestätigung macht es sehr schwierig viele Leute zu Veränderungen in ihrem Alltag zu motivieren. Doch die Konsequenzen sind fatal. Denn im „worst case scenario“ könnte sich die Temperatur der Erde bis 2030 um 1,6 Grad Celsius erhöhen. 1,5 Grad sind das Höchstmaß an Veränderung, der laut Forscher*innen geschehen darf, bis wir am „Point of no return“ sind. Meeresspiegel würden steigen, Ökosysteme zusammenbrechen und viele Gebiete so gut wie unbewohnbar werden, was zu Milliarden Klimaflüchtlingen führen könnte.

Nachhaltigkeit als Kinderrecht Laut einer Studie der Organisation SOS Kinderdorf haben acht von zehn Kindern Angst vor dem Klimawandel. Zugleich fühlen sich

viele Kinder und Jugendliche von der Politik alleingelassen, wenn es ums Thema Umwelt und ihre Zukunft geht. Kinder haben ein Recht auf eine intakte Umwelt, das bestätigt auch der UN-Kinderrechtsausschuss. Wenn 88 % der befragten Kinder und Jugendlichen sagen, es müsse sofort gehandelt werden, bevor es zu spät ist, sollte das ein Alarmsignal für den Rest der Bevölkerung sein. Denn es ist ihre Zukunft. Eine Zukunft, die droht, ihr Leben massiv zu gefährden. „Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten.“

Bei den Pfadfinder*innen Als Kinder und Jugendorganisation liegt uns dieses Thema besonders am Herzen. Unsere acht Schwerpunkte bilden unsere Themen ganzheitlich ab. Schwerpunkte wie „Einfaches und Naturverbundenes Leben“, aber auch „Kritisches Auseinandersetzen mit sich selbst

Nachhaltigkeitsleitfaden

Alltagsheld*innen

Onlineplattform mit Tipps und Links für Pfadigruppen

Nachhaltigkeit wurde vor allem in den letzten Jahren zu einem immer größeren und präsenteren Thema. Es ist ein Thema, zu dem jede*r ihren*seinen Beitrag leisten kann. Deshalb haben wir Mitglieder des Bundesjugendrats nach Tipps, Tricks und Erfahrungen im Alltag zum Thema Nachhaltigkeit gefragt.

Als Pfadfinder*innen bekennen wir uns zu einem nachhaltigen Lebensstil, der in unseren Aktivitäten sichtbar gemacht werden soll. Um uns diesen nachhaltigen Lebensstil in den Pfadigruppen zu erleichtern, hat eine kleine Gruppe an steirischen Leiter*innen einen Nachhaltigkeitsleitfaden in

nachhaltigkeit.pfadfindersteiermark.at

Form einer Online-Plattform für Pfadi-Gruppen entwickelt. Dort könnt ihr einfach nach Art der Aktivität filtern, erhaltet Tipps und Links und habt so schnell einen Überblick, in welchen Bereichen ihr noch nachhaltiger agie-

ren könnt. Außerdem findet ihr eine Programmsammlung zum Thema Nachhaltigkeit für eure Heimstunden und Aktionen. Die Kriterien und Aktivitätsbereiche sind angelehnt an die Kriterien, die die AG Nachhaltigkeit gemeinsam mit dem Bundesministerium für das Nachhaltigkeitssiegel für Jugendorganisationen vorgesehen hat. Uns war es ein Anliegen, die Gruppen schon im Vorfeld zu sensibilisieren und mit einem Werkzeug auszustatten, an ihrer Nachhaltigkeit zu arbeiten, bevor sie zertifiziert werden sollen. Das Ergebnis ist diese Plattform, die in Abstimmung mit der AG Nachhaltigkeit im Lenkungsausschuss „beschlossen“ wurde.

„Ich gestalte meinen Alltag nachhaltig, in dem ich so oft wie möglich mit Öffis fahre, vegetarisch esse, biologisch einkaufe – wenn möglich. Keine Musikvideos schauen, sondern Audios online hören. Ich gehe wählen und unterschreibe Petitionen. Am wichtigsten finde ich es aber eigentlich, Bewusstsein über die Notwendigkeit unserer Situation in der Bevölkerung klarer zu machen.“ Alina A., LJR Oberösterreich

Viel Spaß beim Kennenlernen!

Foto: zVg

Gestaltet vom Nachhaltigkeitsteam Steiermark: Benedicta Opis, Johanna MüllerHauszer, Laura Wallnöfer, Leo Wipfler, Max Moser

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„Die für mich einfachste Variante, Second-Hand Kleidung zu erwerben, war die Teilnahme an Tauschparties. Meist ist eine geringe Gebühr für Raumkosten etc. zu entrichten, aber ansonsten sind sie kostenlos. Einfach nach Facebookevents Ausschau halten und saubere Kleidung, welche du nicht mehr trägst, mitbringen. Covid-bedingt bieten Apps wie Shpock, Willhaben und Kleiderkreisel gute Alternativen. Aber auch Charity-Shops bieten eine gute Auswahl. Um wegwerfen von Lebensmittel zu vermeiden, versuche ich

Lebensmitteleinkäufe zu planen und möglichst oft den Kühlschrank auf verderbliche Lebensmittel zu checken. Aber mit der App toogoodtogo gibt es schon in fast ganz Österreich die Möglichkeit auch Lokale, Bioläden, Bäckereien etc. bei der Vermeidung von Lebensmittelabfall zu unterstützen. Für einen reduzierten Preis können über die App übrig gebliebene Lebensmittel erworben werden. Wenn ich mir bei Einkäufen nicht sicher bin, ob es nicht auch eine preiswerte Variante dazu gibt, schlage ich auf utopia.de nach oder suche im avocadostore.at nach den Produkten. Ist ein Einkauf jedoch dringend notwendig, und ich brauche eine schnelle Entscheidungshilfe, so überprüfe ich den Strichcode mit der App CodeCheck. Dort wird mir angezeigt, ob das Produkt Mikroplastik, Palmöl und/oder tierische Produkte enthält.“ Sophie A., LJR Wien „Ich habe das Thema Nachhaltigkeit in den letzten Jahren bewusst beobachtet. Getränke werden wieder in Glasflaschen angeboten, und an der Kasse bekommt man oft nur noch Stoff- oder Papiersäcke zu kaufen. Ich selbst kaufe vor allem Fleisch und Obst bei regionalen Anbieter*innen und zahle dafür auch gerne etwas mehr. Auch Milch und Bier gibt es nur noch aus der Glasflasche. Was sonstige Lebensmittel betrifft, versuche ich bewusst einzukaufen, muss jedoch aus preislichen Gründen oft noch

und der Umwelt“, oder „Verantwortungsbewusstes Leben in der Gemeinschaft“ sind für uns nicht nur leere Wörter, sondern gelebte Realität. Bei den Pfadfindern und Pfadfinderinnen Österreichs gibt es einige Initiativen für Nachhaltigkeit. Das Klimaschutzreferat oder die Scouts for Future fördern nachhaltiges Engagement unter den Pfadfinder*innen. Lokale, regionale und nationale Projekte zeigen zudem unseren Einsatz. Auch das SustainLabel, entwickelt durch das Team Nachhaltigkeit der PPÖ, ist ein Projekt, das nachhaltige Vereinsarbeit aufzeigen soll. Momentan noch in der Fertigstellungsphase, ist es ein österreichisches Vereinslabel für zukunftsorientierte, nachhaltige Arbeit. Die Frage ist jedoch: „Wieviel kann jede*r einzelne von uns zu einer nachhaltigeren Zukunft beitragen?“ Die Antwort dafür ist nicht ganz einfach, aber könnte lauten: „So viel und gut du kannst.“ Es kann nur gemeinsam gelingen, die Gesellschaft zu verändern, nur zusammen können wir eine nachhaltige Zukunft für alle schaffen.

zur „Massenware‘‘ greifen. Die Entwicklung in Richtung einer nachhaltigen Gesellschaft geht zwar voran, aber für mich viel zu langsam.“ Paul S., LJR Kärnten „Ich bin Vegetarierin und versuche im Alltag so viel wie möglich Bio und regional einzukaufen. Das geht leider nicht immer, vor allem, wenn es viel teurer ist als herkömmliche Lebensmittel. Ansonsten verwende ich keine Plastikflaschen mehr, nutze Stoffsackerl beim Einkaufen und kaufe Gemüse und Obst, wenn es geht, unverpackt. Außerdem finde ich Kommunikation wichtig. Das heißt, ich bespreche die Themen Nachhaltigkeit und Klima mit meinen Freund*innen und Personen im Umfeld, denn auch das ist nachhaltiges Engagement.“ Isabella S., BJV Vorsitzende „Zum Thema Nachhaltigkeit versuche ich so gut ich kann Müll zu vermeiden. Deshalb verwende ich seit einigen Monaten ein festes Shampoo, das heißt keine Plastikverpackung mehr, sondern im Prinzip ein Stück Seife mit dem die Haare gewaschen werden, was auch sehr gut funktioniert. Um im Badezimmer Müll zu vermeiden, bin ich von Tampons und Einwegbinden auf müllfreie Alternativen wie eine Menstruationstasse und Stoffbinden umgestiegen. Das spart neben dem Müll auch noch Geld.“ Lioba P., BJR Leitungsteam

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Thema: Nachhaltigkeit

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Der Fleisch-Rucksack, der dich und unseren Planeten umhaut? Genießt du es, Zeit in der Natur zu verbringen, in den Bergen und Wäldern zu wandern? Möchtest du für Outdoor-Abenteuer körperlich fit sein? Dann solltest du folgendes bedenken: Was wir essen, hat großen Einfluss auf unsere eigene Gesundheit, aber auch auf das Klima und auf die uns nahe aber auch ferne Natur. Von Magdalena Bauer, WWF Österreich, eingefleischte Pfadfinderin und überzeugte Flexitarierin Der Schwerpunkt „Einfaches und naturverbundenes Leben“ regt Pfadfinder*innen an, Ressourcen bewusst und angemessen zu nutzen und aktiven Umweltschutz zu betreiben. „Körperbewusstsein und gesundes Leben“ empfiehlt, auf eine gesunde Lebensweise zu achten. Auch nachhaltige Ernährung umfasst diese Punkte: unsere Gesundheit und die Gesundheit unseres Planeten. Somit ist es an der Zeit zu handeln und einen Blick in unsere Rucksäcke zu wagen. Wie schwer war der schwerste Rucksack, den du bei einer Wanderung getragen hast? Könntest Du

sechs 10 kg schwere Wanderrucksäcke voll mit Fleisch tragen? So viel Fleisch wird von einer durchschnittlichen Person in Österreich jedes Jahr gegessen. Genauer gesagt sind es 63 kg Fleisch – drei Mal so viel, wie es eigentlich gesund für uns wäre – sagt das Ministerium für Gesundheit. Denn immer mehr Studien zeigen, dass hoher Fleischkonsum dem Herzen und dem Kreislauf schaden, sowie zu Krebs führen kann. Sowohl für uns, als auch für unseren Planeten sind die sechs schweren Fleisch-Rucksäcke schon längst zu einer untragbaren Last geworden. Aktuell geht die Herstellung vor allem von tierischen Nahrungsmitteln zu Lasten wertvoller Wälder, Naturlandschaften und der Artenvielfalt. Und auch das Klima gerät immer mehr durcheinander. In Summe verursachen unsere gesamte Ernährung und die Produktion der Lebensmittel rund 27 Prozent der globalen Treibhausgase, die die Klimakrise anheizen. Fleisch und tierische Produkte sind dabei für fast zwei Drittel dieser ernährungsbedingten Treibhausgase verantwortlich! Die gute Nachricht zuletzt: es ist gar nicht schwer, sowohl etwas für deine Gesundheit als auch für die Gesundheit des Planeten zu machen. Denn deine Jause kann auch nachhaltig sein: lieber weniger Fleisch und falls doch, dann aus biologischer Haltung. Probiere doch die folgenden Rezepte aus, um deinen Rucksack für die nächste Wanderung leichter zu packen. Wenn du deinen Rucksack noch leichter packen willst, schau doch auf unserer Website vorbei www.wwf.at/de/ernaehrung

Scouts vs. Plastic 2.0 Der vom Wiener Landesjugendrat 2019 veröffentlichte Leitfaden zur Abfallvermeidung für Pfadfinder*innen „Scouts vs. Plastic“ geht in die zweite Runde. Von Johanna Ofenböck, Landesjugendrat Wien Geplant ist eine Fortsetzung mit Best Practice-Beispielen von Pfadfindergruppen aus ganz Österreich, die Pfadfinder*innen eine Orientierungshilfe sein soll und den Weg zur Abfallvermeidung im Pfadfinder*innenalltag erleichtert. Hat deine Pfadfindergruppe eine tolle Idee, wie man beim Einkauf für Pfadfinderlager oder Heimabende Plastik reduzieren kann? Habt ihr ein lustiges Programm gemacht, mit dem ihr den Kindern und Jugendlichen das Thema Abfallwirtschaft näher gebracht habt? Hast du eine langlebige Alternative für ein

Material gefunden, das sonst im Heimabend oft weggeworfen wird?

Wir freuen uns sehr auf eure Ideen, Inputs und Projekte! Schickt uns eine E-Mail an landesjugendrat@wpp.at

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Auffi und die Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit soll für das steirische Landeslager 2021 nicht nur ein leeres Schlagwort, sondern gelebtes Herzstück sein. Gemeinsam wollen wir neue Blickwinkel einnehmen und sie immer wieder ändern. Einsatz Jugendlicher, welchen wir in den nächsten Jahren mehr als je zuvor benötigen werden.

Der Pfadispirit wird gelebt von Birgit Söser und Patrick Forstner

* sie bilden das Nachhaltigkeitsteam für das Auffi 2021

Mit dem Auffi 2021 wollen wir ein sowohl sozial, ökologisch als auch ökonomisch nachhaltiges Lager durchführen. Das klingt natürlich fast so schön wie der Wunsch nach Weltfrieden und nach einer großen Aufgabe.

Change your View Gelingen kann und soll dies auch mit Unterstützung des Nachhaltigkeits-Teams. Es unterstützt dabei die verschiedenen Bereiche des Kernteams bei der Recherche für nachhaltige Alternativen und entwickelt Ideen, um Kinder und Jugendliche zu selbstständigem, nachhaltigem Handeln vor, am und nach dem „Auffi“ zu motivieren. Denn wie man an „Fridays for Future“ sehen kann, lebt die moderne Klimabewegung von der Initiative und dem

Das heißt viel Naturerleben und viel Nachhaltigkeit. Wir arbeiten daran, das Lager als erstes österreichisches Pfadilager als Green Event zertifizieren zu lassen. Dabei gilt es viele Aspekte in der Planung zu berücksichtigen: zum Beispiel sollen die gesamten MerchandiseProdukte nicht nur aus nachhaltigen Materialien, sondern auch ausschließlich auf Vorbestellung produziert werden, um nach dem Lager nicht auf einer großen Menge von Produkten sitzen zu bleiben. Alle Teilnehmer*innen sollen mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und für alle am Auffi gefahrenen Kilometer wollen wir nach dem Lager eine CO 2-Ausgleichszahlung leisten. Bei der Verpflegung wird darauf geachtet, dass die Lebensmittel von regionalen Produzent*innen bezogen werden, und nicht verbrauchte Lebensmittel werden an benachteiligte

Personen weitergegeben. Im Bereich soziale Nachhaltigkeit gibt es beispielsweise die Möglichkeit eines Partnertickets für Kinder und Jugendliche, welche sich eine Lagerteilnahme nicht leisten können. Sponsor*innen können ab einer gewissen Höhe ihres Sponsoringbetrags entscheiden, welche PfadiGruppe mit einem Beitrag aus dem Sponsoring unterstützt werden soll und so ihr soziales Engagement zeigen.

Die gemeinsame Vision im Blick Die steirischen Pfadis können nur auf wenige Erfahrungen bei der Gestaltung von Großlagern zurückgreifen. Das soll sich mit dem Auffi ändern – gemeinsam möchten wir lernen und am Ende unser Wissen an andere Landesverbände weitergeben. Aber schon in der Vorbereitung erfahren wir viel Unterstützung von Vielerfahrenen und profitieren von vielen Kooperationen, zum Beispiel mit der AG Nachhaltigkeit unserer vision2028.

Freiwilliges Soziales Jahr – prägt nachhaltig Was will ich eigentlich von meinem Leben? Das ist eine sehr große Frage, die sich bestimmt nicht nur Jugendliche stellen. Auch Erwachsene kommen in die Situation, dass sie bestimmte Entscheidungen auf ihrem Lebensweg hinterfragen. Von Estha-Maria Sackl, FSJ Das ist kein Wunder. Wir sind als Gesellschaft noch gar nicht so lange in der Situation, dass wir selbstbestimmt wählen können: Welchen Beruf wollen wir ergreifen? Welches Studium ist dafür am besten geeignet? Als große Herausforderung für die jüngeren Generationen kommt hier hinzu, dass es nahezu grenzenlose Möglichkeiten gibt. Nicht umsonst gibt es inzwischen zahlreiche Messen und Organisationen, die einzig und allein dem Zweck dienen, jungen Menschen einen Überblick zu verschaffen über die abertausenden Wege, die sie nach der Schule einschlagen könnten. Wie soll man da sicher sein, sich für die Option zu entscheiden, die wirklich zu einem passt?

Wissen, wer man ist Wir, die Referentinnen beim Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) sind uns einig: Zu wissen, wer man ist, was man kann und was man will, ist die solideste Basis für ein erfülltes Leben. Ein FSJ kann einem dabei helfen, Antworten auf diese Fragen zu finden. Zehn bis elf Monate lang können junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren in einer sozialen Einrichtung in Österreich mitarbeiten. Sie werden dabei pädagogisch und individuell begleitet, um nachhaltig die Fragen zu klären: Wer bin ich? Was will ich? Und ein wenig spezifischer: Bin ich für die Arbeit mit oder am Menschen geeignet? Macht sie mir Spaß? Wir bekommen von nahezu allen FSJ-Absolvent*innen die Rückmeldung, dass sie nach diesem Jahr ganz genau wissen, was

Foto: Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste

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sie wollen und deshalb entspannt ihre Ausbildung antreten können. Das ist bei über 85 % der Fälle ein Studium oder eine Ausbildung im Sozialbereich. Es gibt aber auch das Gegenteil: FSJ-Teilnehmer*innen, die sich beispielsweise für technische Studienrichtungen interessieren und vorher (noch) einmal wissen wollen, wie es ist, mit Menschen zu arbeiten. Auch für sie gibt es den Vorteil, dass Persönlichkeit, Erfahrungsschatz und Reife im FSJ wachsen – zusätzlich dazu, dass sie sich vermutlich nie die Frage stellen werden, ob sie sich richtig entschieden haben. Sehr oft gibt es auch FSJBewerber*innen, die bereits ein Studium begonnen und wieder abgebrochen hatten. „Wir erleben das zum Beispiel bei Studienrichtungen wie Psychologie oder Erziehungsund Bildungswissenschaften sehr oft“ sagt Estha Sackl, Referentin in der Regionalstelle Graz. Teilweise haben Bewerber*innen sogar schon mehrere Studienwech-

sel hinter sich. „Unsere Erfahrung zeigt, dass viele sich unter bestimmten Studienrichtungen etwas ganz anderes vorgestellt haben.“ Elisabeth Marcus, stellvertretende Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung freiwilliger Sozialer Dienste, ergänzt: „Wir beobachten ganz oft, dass Jugendliche sich stark damit stressen, keine Zeit zu verlieren. Gerade dadurch passiert es, dass sie orientierungslos werden und sich durch verschiedenste Studienrichtungen hetzen. Hier wäre es wirklich sinnvoller, eine Pause einzulegen und sich klar zu werden, was man will.“ Als Fazit lässt sich also sagen, dass ein Gap-Year, also eine „Auszeit“ zwischen Schule und weiterer Berufsausbildung eine sehr sinnvolle Angelegenheit ist, wenn sie wirklich dazu genutzt wird, sich über seine Stärken, Schwächen, Ziele und Wünsche bewusst zu werden. Denn nur so kann eine nachhaltige Entscheidung für die eigene Zukunft getroffen werden.


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Thema: Nachhaltigkeit

Kinder- und Jugend­ organisationen geeint gegen Terror und Hass Gemeinsames Statement zum Anschlag in Wien am 2. November 2020

Als Kinder- und Jugendorganisationen treten wir geeint für eine Gesellschaft ein, in der nicht Hass und Angst herrschen, sondern Frieden und Solidarität. Die schrecklichen Ereignisse in Wien haben einmal mehr gezeigt, wie viel Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt es in Notsituationen gibt. Diesen Zusammenhalt braucht es jetzt mehr denn je. Österreich ist ein Land der Vielfalt, dessen Gesellschaft von unterschiedlichen Weltanschauungen und Biografien geprägt ist. Die zerstörerischen Ziele des Terrors haben keine Chance, solange wir zusammenstehen und uns nicht zu kollektivem Hass verleiten lassen. Gerade die Kinder- und Jugendarbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Präventionsarbeit, indem sie junge Menschen begleitet und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Werten und Normen initiiert sowie interkulturelle Begegnungen und Beteiligung fördert. Kinder- und Jugendorganisationen setzen alles daran, Maßnahmen und Aktionen gegen Ausgrenzung, Gewaltbereitschaft und Rassismus zu stärken. Mit über fünfzig Mitgliedsorganisationen vertritt die Bundesjugendvertretung österreich-

weit die Interessen und Anliegen junger Menschen, unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund, ihrer Religion oder Herkunft. Diese vielfältige Zusammensetzung macht die Stärke der Arbeit für mehr als drei Millionen junger Menschen aus. Und so treten wir gemeinsam und entschieden gegen jegliche Form von Extremismus und Gewalt auf. Die Konstruktion von Feindbildern, die Verbreitung von Hetze und Rassismus, der Angriff auf die unveräußerliche Würde und Rechte aller Menschen dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Tendenzen, die unsere Gesellschaft spalten wollen, weisen wir entschieden als demokratie- und menschenfeindlich zurück. Umso wichtiger ist es, Extremismus ernst zu nehmen und ihn in jeglicher Form klar zu benennen. Die Bundesjugendvertretung und ihre Mitgliedsorganisationen appellieren für Solidarität und Zusammenhalt und stehen für eine friedliche und offene Gesellschaft ein. In Solidarität an die Opfer vom 2. November 2020 gedenken die Bundesjugendvertretung und die Kinder- und Jugendorganisationen:

Aktion kritischer Schüler_innen, Austrian Players League, Bnei Akiva, boJA – bundesweites Netzwerk Offene Jugendarbeit, Bund Europäischer Jugend Österreich, ESN – Erasmus Student Network, Evangelische Jugend Österreich, Grüne Jugend / Grüne Alternative Jugend Hashomer Hatzair Österreich, Junge ÖVP, JUNOS – Junge liberale NEOS, Jüdische Österreichische HochschülerInnen, Katholische Jugend Österreich, Katholische Jungschar Österreichs, Kolpingjugend Österreich, Landjugend Österreich, Mittelschüler-Kartell-Verband, Muslimische Jugend Österreich, Muslimische PfadfinderInnen und Pfadfinder, Naturfreundejugend Österreich, Österreichische Alpenvereinsjugend, Österreichische Blasmusikjugend, Österreichische Gewerkschaftsjugend, Österreichische HochschülerInnenschaft, Österreichische Jungarbeiterbewegung, Österreichisches Jugendrotkreuz, Österreichische Kinderfreunde / Rote Falken Österreich, Österreichische Kinderwelt, Österreichische Naturschutzjugend, Österreichische Trachtenjugend, Österreichischer Pfadfinderbund, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreich, Schülerunion Österreich, Sozialistische Jugend Österreich, Verein Jugend für eine geeinte Welt, Slowakische Volksgruppe, Volksgruppe der Roma

Wir wollen raus aus dem Krisenmodus! Kompass für eine gerechte Gesellschaft Krisen treffen Kinder und Jugendliche besonders stark. Die BJV hat deshalb den „Kompass für eine gerechte Gesellschaft“ erstellt. Darin fordert sie dringend notwendige Schritte zu einer krisenfesten und gerechten Gesellschaft aus Kinderund Jugendsicht. Die Corona-Pandemie hat gesellschaftliche Probleme und Schieflagen verdeutlicht, die bereits vor der Krise vorhanden waren. Ungleichheiten haben sich in den letzten Jahren immer weiter verschärft: Während einige von jeder Krise neu getroffen werden, kommen andere immer glimpflich davon oder profitieren sogar. Wir jungen Menschen schlittern von einer Krise in die nächste, sei es die Finanzkrise, die Flüchtlingskrise bis hin zur Klimakrise oder nun aktuell die Coronakrise. Wir wollen raus aus dem Krisenmodus! Deshalb fordern wir als BJV jetzt Lösungen für eine krisenfeste, gerechte Gesellschaft, die nieman-

den zurücklässt und an der alle teilhaben können. Und zwar wirklich alle, nicht nur die, die eine laute Stimme haben. Wir wollen nicht zum Status Quo zurück, sondern eine Gesellschaft, die Möglichkeiten für alle bietet, unabhängig von Bildungsgrad, Herkunft, Geschlecht oder Religion. Mit diesem Kompass zeigen wir notwendige Schritte in fünf großen Themenbereichen auf, die es auf dem Weg zur gerechten Gesellschaft braucht. Die Themenbereiche sind: • Solidarität und Zusammenhalt • Bildung und Arbeitsmarkt

• Verteilungsgerechtigkeit • Klima • Gesundheit Als BJV appellieren wir an die Politik, mit dem Kompass für eine gerechte Gesellschaft in eine krisenfeste Zukunft zu gehen. Die Stimmen junger Menschen müssen ernst genommen werden. Es braucht jetzt mutige Lösungen für große Probleme. Denn eine gerechte Gesellschaft für alle ist keine Utopie, sondern möglich, wenn alle ihren fairen Beitrag leisten. Dabei müssen die Interessen von Kindern und Jugendlichen kompromisslos und zu jeder Zeit berücksichtigt werden.

Die Bundesjugendvertretung (BJV) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller Kinder und Jugendlichen in Österreich.

Den Kompass könnt ihr euch auf www.bjv.at herunterladen.

Österreichs erstes Wertschätzungszentrum In Graz entstand in den letzten Monaten ein Gemeinschaftsprojekt der Pfadfinder und Pfadfinderinnen, der Natur.Werk.Stadt hosted by naturschutzbund|Steiermark und dem Jugendzentrum ECHO hosted by JUKUS und verfolgt dabei einen Meilenstein unserer Vision2028. Von Mario Trummer und Johanna Müller-Hauszer nander unabhängig von Alter, Geschlecht oder kulturellem Hintergrund in entspannter Atmosphäre begegnen und Wertschätzung erleben können. Workshops und interaktive Stationen am Gartengrundstück sowie eine kleine Bücherstation im Gebäude neben dem Mühlgang runden das vielfältige Angebot ab. Generationen verbindend bekommen speziell Kinder und Jugendliche aber auch Erwachsene die Möglichkeit, in der gelebten Praxis zu erfahren, was Wertschätzung von Pflanzen und Tieren und Behutsamkeit im Umgang mit der Natur bewirken können. Das Wertschätzungszentrum soll eine Bereicherung für die Menschen sein und als Vorbild für weitere ähnlich strukturierte Projekte im urbanen Raum dienen.

Beruhend auf dem strategischen Ziel „Gelebte Vielfalt“ der Vision2028 wurde zur Bearbeitung des Meilensteins „Öffnung für neue Aktivitätsformen“ ein Pilotprojekt gestartet, welches die Pfadfinder*innen nach außen hin öffnet und neue Aktivitäten austestet, wie eine Kooperation mit der „offenen Jugendarbeit“. Wertschätzung von Mensch und Natur ist der Schlüssel zu einem lebenswerten, erfüllten Dasein und einem konstruktiven Miteinander. In diesem Sinne konnten wir gemeinsam seit Beginn dieses Jahres in der Leuzenhofgasse 2 in Graz Österreichs erstes „Wertschätzungszentrum“ entwickeln und am 19. Oktober eröffnen. Ziel ist es, einen Ort für Menschen zu schaffen, an dem sie ei-

Zur Umsetzung des Projekts mussten mehrere Schritte gesetzt werden Seitens der steirischen Pfad­fin­der*­ in­nen wurde eine befristete hauptamtliche Projektleitung angestellt, die vorrangig mit der Sicherstellung der inhaltlichen Projektentwicklung und der langfristigen Finanzierung durch Förderungen betraut wurde. Zu Beginn war eine gemeinsame inhaltliche Entwicklung notwendig, die eine Abstimmung mit allen beteiligten Projektpartner*innen erforderte. Vorrangig war hier die Entwicklung eines gemeinsamen Konzepts, welches Wertschätzung niederschwellig greifbar machen kann. Im gleichen Zuge mussten die Kosten für die Instandsetzung des Hauses und der Außenanlage eru-

iert werden, und das Bekenntnis der Stadt Graz zur Finanzierung war ebenfalls vonnöten. Die Instandsetzung des Hauses ist ein laufender Prozess mit Verlegung von Elektroleitungen, Bodenrenovierungen, Schaffung von sicheren Außentüren und -fenstern und weiteren kleinen und größeren Arbeiten. Bei den Außenanlagen wurde bereits einiges erledigt, so wurde der Sperrmüll beseitigt, Nutzungszonen für die drei Projektpartner*innen wurden definiert, und der Garten wurde so bepflanzt, dass er als Lern- und Erlebnisraum genutzt werden kann. Die nächsten Schritte sind die konkrete Entwicklung und Herstellung von niederschwelligen Lernzonen, Workshops und die gemeinsame pädagogische Arbeit des Jugendzentrum Echos und der steirischen Pfadfinder*innen. Zur lokalen Vernetzung und Förderung der Vielfalt soll das Zentrum in der Umgebung bekannt gemacht werden, damit es von Menschen, die hier leben auch genutzt wird.

Fotos: © PPÖ/Johanna Müller-Hauszer

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Vision2028

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Vision2028 – Die Visions­leitung wirft einen Blick zurück

Ben: Zu Beginn gab es eine ordentliche Krise. Wir sind mit vielen Konzepten und großer Vorbereitung gestartet. Uns ist das Projekt dann ziemlich schnell um die Ohren geflogen. Das habe ich realisiert, als ich Mails von Pfadis gelesen habe, die mir ihre Wut, Angst und Frustration mitgeteilt haben. Nicht explizit, aber unmissverständlich kamen dort viele Fragen auf: „Wollt ihr jetzt alles umreißen?“ und „Ist alles, was ich bisher gemacht habe, gar nichts wert?“ Diese heftigen Reaktionen haben in uns eine wichtige Reflexion ausgelöst. Julius: In unserem Tatendrang haben wir direkt jede Menge Lösungen erarbeitet, obwohl niemand danach gefragt hatte. Wir haben uns selbst darin gefallen, fertige Lösungen zu präsentieren, ohne davor mit den anderen in Dialog zu treten. Ronja: Nachdem das alles nach hinten losgegangen ist, haben wir schließlich aufgehört, uns beweisen zu wollen. Stattdessen haben wir uns die Frage gestellt, wie es soweit hatte kommen können. Wir haben uns Fehler eingestanden, Konflikte ausdiskutiert und konnten schließlich neu starten.

Ihr habt jetzt ein Jahr intensiv an der Vision2028 gearbeitet. Wie ist es dazu gekommen? Ronja: Ich bin vor zwei Jahren zum internationalen Team der PPÖ gestoßen und habe so die Verbandsarbeit und schließlich auch die Vision kennengelernt. Nach meiner Teilnahme an der Zukunftskonferenz 2019 hat Julius mich angesprochen und so bin ich schrittweise dazugekommen. Julius (lacht): Das war definitiv ein mutiger und kreativer Schritt: Ronja als vollkommenen Frischling im Verband ins Boot zu holen. Ich selbst habe bereits 2013 angefangen, mich im Verband zu engagieren und habe genauso viel Vorschussvertrauen vom damaligen Team bekommen. Ich hatte das Gefühl, dass ich als junger Mensch ehrlich gefragt war etwas beizutragen. Irgendwann wollte ich nicht immer nur gescheit reden, sondern auch Verantwortung übernehmen. Ben: Ich bin als Quereinsteiger zu den Pfadis gekommen und habe zunächst die „AG Erwachsene“ der Vision2028 übernommen. Allerdings war ich mit meiner Arbeit nicht ganz zufrieden, weil immer das Gefühl da war, hinter meinen Erwartungen zu bleiben. Julius hat mich dann schließlich gefragt, ob ich Lust auf mehr Engagement hätte und ich habe zugesagt. Wie zeitintensiv war eure Arbeit an der Vision? Ronja: Teilweise war es gefühlt je-

den einzelnen Wochentag, aber zwischendurch gab es auch zwei bis drei Wochen, in denen man sich anderen Dingen widmen konnte. Ben (schmunzelnd): Also eigentlich war es ein Teilzeitjob. Julius: Bis zum CoronaLockdown gab es bei mir eigentlich nichts anderes im Leben. Irgendwie habe ich mich 24/7 im VisionsModus befunden. Unter der Dusche, beim Wäscheaufhängen, vor dem Einschlafen ... aber es hat extrem viel Spaß gemacht. Ben, Ronja und Julius –

Was konntet ihr in dieser Visionsleitung im vergangenen Zeit umsetzen? Arbeitsjahr Ben: Eine ganz Menge. Allen voran natürlich die Zukunftskonferenz vergangenen April, für die wir inner- Übersichtstool im Fire.Place nach. halb von nur zwei Wochen ein OnAußerdem war im vergangenen line-Setting konzipieren mussten. Pfadijahr die Aufwertung des LenAus der Konferenz sind zahlreiche kungsausschusses eine wichtige Projekte entstanden, darunter un- Maßnahme. Hier haben wir stark ser virtueller Fire.Place und die Ini- mit den Bundesgremien gearbeitet. tiative rund um die Weiterentwick- So konnten wir sicherstellen, dass lung des Versprechenstextes. die Vision und die Ergebnisse näher Natürlich haben wir uns auch an den Verband kommen. Dazu hastark mit den bereits engagierten ben wir auch einen AbschlussproArbeitsgruppen auseinandergesetzt. zess für Visions-Projekte definiert Hier war der dominanteste Wunsch und die Besetzung des LenkungsTransparenz und Austausch. Dem ausschusses erweitert. kommen wir nun mit einem monatlichen Jour Fixe und einem Hattet ihr Durststrecken zu über(noch nicht ganz fertiggestellten) winden?

Foto: © PPÖ/Daniel Azomji

Sie studieren, gründen Unternehmen und bewegen Menschen. Sie sind Quereinsteiger, alte Hasen oder Verbandsfrischlinge. Sie engagieren sich mit Herz, Hand und Verstand und sind dabei mutig, bunt und laut – genau wie die Vision2028. Die Rede ist von Julius Tacha, Ronja Kok und Benjamin Mörzinger, die vor einem Jahr die Visionsleitung übernommen haben. Was hat sich in dieser Zeit getan? Was hat diese Zeit mit ihnen gemacht? Nach einem ereignisreichen Jahr blicken die drei Visionäre in einem sehr persönlichen Gespräch auf ihre gemeinsame Arbeit zurück. Von Rita Krainer

Was passiert mit dem ganzen Geld? Um die Finanzen des Bundesverbandes gibt es immer Spekulationen. Hat er zu viel oder doch zu wenig? Wird damit Sinnvolles gemacht oder nicht? Manchmal weiß man es nicht so genau. Um euch eine Orientierung zu geben woher das Geld im Bundesverband kommt und was damit passiert habe ich die wesentlichen Ecktunkte hier zusammengefasst.. Von Markus Höckner

Wodurch kommt Geld in die Verbandskassa? Aktuell gibt es bei den PPÖ sechs Einnahmequellen. Leicht zu sehen ist, dass unser verfügbares Budget im Wesentlichen aus den beiden Posten Mitgliedsbeiträge und Förderungen des Bundesministeriums aktuell für Arbeit, Familie und Jugend besteht. Zu beachten ist, dass den Einnahmen bei Teilnehmer*innenbeiträgen und den Einnahmen des Bundeszentrum Wassergspreng (BZW) unmittelbar auch wieder direkte Ausgaben gegenüberstehen. Wie werden Teilnehmer*­in­ nen­beiträge bei Veranstaltungen kalkuliert? Unsere Veranstaltungen werden genau und knapp auf Einnahmen und Ausgaben Ausgeglichenheit kalkuliert. Falls einmal zu vorsichtig kalkuliert wurde, werden große Überschüsse auch an die Teilnehmer*innen zurückgezahlt.

Wo liegt noch Potenzial? Wenn wir unabhängig bleiben wollen, sollten wir uns u.a. die Bereiche Pfadfinderlotterie, scout.shop und BZW näher ansehen.

Wofür wird das Geld ausgegeben?

Einnahmen aus dem scout shop 2%

Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln 39%

Teilnehmer*innenBeiträge 3%

EINNAHMEN

Einnahmen aus der Pfadfinderlotterie 5%

Mitgliedsbeiträge 40%

div. Einnahmen (Schwerpunkt BZW) 11%

Zusammenfassend betrachAUFWÄNDE Materialaufwand Sonstiges tet kann man sagen, dass 3% 9% das Geld für das Personal Personalaufwand im Service Center, die SpeLV Zuwendungen 25% 15% sen für die umfangreiche ehrenamtliche Arbeit der Grafik 2% Gremien, die UnterstützunAbschreibungen Versicherungs-, Rechts8% gen der Landesverbände, den und Beratungsaufwand 5% Betrieb und die Erhaltung Mitgliedsbeiträge div. Abgaben und 3% Gebühren 1% des BZW, die Versicherung Unterkunft und Verpflegung Instandhaltung, 12% div. Mieten und der Pfadfinderleiter*innen Reise- und Betriebskosten Lizenzgeb. 8% Fahrtaufwand 2% 7% und Verbandsmitglieder, die Mitgliedsbeiträge bei den Weltverbänden und diversen anderen Vereinigungen, die Personalaufwand Verbandskommunikation, externe Professionelle Unterstützung auf Beratung und noch vieles andere vielfältige Art und Weise der ehmehr ausgegeben wird. renamtlichen Bundesgremien, der

Die Vision soll vor allem mutig, bunt und laut sein. Was ist an euch mutig, bunt und laut? Julius: Wir haben versucht, immer die mutigste und kreativste Version von uns selbst sein. Das heißt, uns wirklich komplett zu zeigen, auch wenn es vielleicht Skepsis erzeugt.. Gezeigt hat sich, dass unsere mutigsten Fährten immer die richtigen waren. Ronja: „Wenn dein Herz ganz laut schlägt, dann applaudiert es dir, weil du gerade etwas Mutiges machst“ - diesen Spruch habe ich von Julius übernommen, und er ist so wahr! Als Neuling war es ein mutiger Schritt, an diesem Projekt federführend mitzuarbeiten – in einer Rolle, die sehr viel Verantwortung mit sich zieht. Ben: Ich musste auf andere Art mutig sein: Bei mir ging es vor allem darum, endlich aufzuhören besonders gescheit zu sein. Ich musste Arbeits- und Projektgruppen auf Bundesebene, der Verantwortlichen in den Landesverbänden, der Verantwortlichen in den Gruppen, die laufende Verbandskommunikation, die Vertretung in diversen Gremien und Partnerorganisationen usw. wird damit erledigt. Reise, Unterkunft und Verpflegung, Mieten Das sind jene Spesen die anfallen, wenn unsere Gremien arbeiten. Wir haben zahlreiche Gremien wie das Bundespräsidium, den Bundespräsidialrat, den Bundesrat, das Bundesausbildungsteam, das internationale Team, alles rund um die Vision2028 und viele weitere. Wenn diese einander treffen und sich mit den Verantwortlichen aus den Landesverbänden vernetzen, entstehen diese Kosten. Instandhaltung, Betriebs­ kosten, Abschreibungen, div. Abgaben, Material Der Betrieb einer Pfadi-Anlage, eines scout.shops und eines Büros aber auch die Arbeit dort sowie die der Gremien und AGs braucht Material, immer wieder einmal eine Reparatur und Erneuerung von Geräten. Daher fallen Kosten in diesen Kategorien an. LV-Zuwendungen Die Landesverbände werden nicht nur durch unsere Mitar­bei­

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meine ausformulierten Konzepte auf die Seite schieben und mir eingestehen, dass es so einfach nicht funktioniert und nochmals auf der grünen Wiese starten.

Das Leitungsteam der Vision2028 wird sich in diesem Jahr neu formieren. Ronja und Julius stellen sich nicht wieder auf, Ben sucht neue konspirative Köpfe. Was nehmt ihr aus eurer Zeit bei der Vision mit? Ben: Ich habe vor allem die Bedeutung von Bescheidenheit gelernt. Veränderung und Innovation sind keine Kopfsache, sondern eine zutiefst emotionale Geschichte. Dinge, die man weiß, sind völlig irrelevant, wenn man die Menschen, die es betrifft, nicht anhört und ernst nimmt. Ronja: Ich habe für alle Bereiche meines Lebens etwas mitnehmen können. Die Zeit in der Vision war eine unglaublich intensive und bereichernde Erfahrung. Julius: Ich habe gelernt, mich selbst als verzichtbarer wahrzunehmen. Für mich kam mit der Visionszeit die starke Erkenntnis, dass man Dinge aus Sachzwängen heraus nicht vorwärtsbringen kann. Wenn man zum passenden Zeitpunkt nicht loslassen kann, macht man mehr kaputt, als man richtigmachen könnte. Deswegen ziehe ich mich zurück, auch wenn ich die Visionsarbeit und dieses 3er-Team liebe! Wie wird es mit der Vision2028 weitergehen? Ben: In unserer Vision soll sich jede Pfadiaktivität wie ein Lager anfühlen, in jeder Aktion Pfadispirit stecken. Wir haben viel angestoßen. Jetzt freue ich mich auf Menschen, die auf mich zukommen und dieses wichtige Projekt weiter antreiben wollen. ter*innen unterstützt, auch finanziell.

sondern

Aufwand für Beratung und Versicherungen Nicht nur unsere Immobilien, sondern auch unsere Mitglieder und Pfadfinderleiter*innen sind versichert. Und weil wir einfach nicht alles wissen, lassen wir uns auch manchmal von externen Expert*innen beraten. Mitgliedsbeiträge Neben den Weltverbänden WOSM und WAGGGS sind wir auch noch in einigen anderen Organisationen, bei vielen sogar seit ihrer Gründung, Mitglied. Unter anderem sind das Verein zur Förderung freiwilliger sozialer Dienste kurz FSJ, Netzwerk Kinderrechte Österreich, Bundesjugendvertretung, Pfadfinder*innen Museum, Kandersteg International Scout Center, Fundraising Verband Austria, usw Grafik und Sonstiges Eine tolle Optik ist für einen guten Auftritt sehr wichtig. Das betrifft den ppö brief, unsere pädagogischen Materialien und das Werbematerial. Bei „Sonstiges“ sind jede Menge Kleinigkeiten wie z.B. Spesen des Geldverkehrs, Telefonkosten usw. und auch größere Posten wie z.B. diverse Druckkosten, die Zuschüsse zu den LV-Seminaren, usw. zu finden.


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Stufen: GuSp, WiWö, Biber

Kompass, Knoten, Klappmethode – das TECHNIX ist endlich da Das topaktuelle TECHNIX schließt eine alte Lücke: ein umfassender und trotzdem kompakter Technikbehelf für alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Wie es dazu kam und wem wir dafür danken wollen... Von Thomas „Chees“ Scheiber im Namen des GuSp-Arbeitskreis

Der Umweg als Abkürzung – wie es zum neuen PPÖ-Technik­behelf kam Der Weg zum neuen Technikbehelf der PPÖ wurde 2012 gestartet. Damals beschloss der GuSp-Bundesarbeitskreis, das GuSp-Erprobungssystems grundlegend neu zu denken und ein Tool zu entwickeln, das den Patrullen helfen soll, schrittweise ein Team zu werden. Nach zwei Jahren standen die Eckpunkte der neuen Konzepte fest. Offen blieb, ob die neuen Konzepte wieder in Form eines Arbeitsbuches wie dem JOKER den Guides und Späher vermittelt werden sollten, oder ob neue Formen angemessener wären. Schließlich kam der Arbeitskreis überein, drei unterschiedliche Formen zu wählen: • Erstens, das neue Erprobungssystem sollte in zwei Büchlein gegossen werden, mit denen die Kids arbeiten können. 2015 wurden die Piloten von „Meine Schritte zum Versprechen“ und das „Schritt für Schritt“ getestet, und seit 2017 ist das neue Erprobungssystem österreichweit ausgerollt. • Zweitens, die Teile aus dem JOKER zu den Acht Schwerpunkten, zum Patrullensystem und zum nützlichen GuSp-Wissen sollten in den WEGWEISER in überarbeiteter Form einfließen. • Drittens, alle pfaditechnischen Inhalte des JOKERs sollten in einen eigenen stufenübergreifenden PPÖ-Technikbehelf wandern. Gegeben die großen Baustellen, Erprobungssystem und Wegweiser, war dem GuSp-Arbeitskreis rasch klar, dass weder zeitliche Ressourcen noch Expertenwissen da waren, um einen stufenübergreifenden Pfaditechnikbehelf selbst zu schreiben. In Abstimmung mit dem

PPÖ-Arbeitsgruppe sich prächtig entwickelte und reifte. Das TECHNIX Österreich umfasst neun Kapitel, darunter auch vollkommen neue Inhalte, die im originalen Buch bislang nicht inkludiert waren. Die hohe Qualität in der Verarbeitung gewährleistet hohe Lebensdauer selbst unter widrigen Umständen, outdoor und am Lager. Weitere Details findest du unter www.technix-online.at. TECHNIX wird noch vor Weihnachten im Scout Shop erhältlich sein.

Der GuSp-Arbeitskreis sagt Dankeschön!

Bundesausbildungsteam (BAT) begaben wir uns auf die Suche nach einem externen Kooperationspartner. Die Wahl fiel auf Rony Müller, dem Autor des schweizerischen Pfadi-Technik Büchleins „TECHNIX“, mit dem wir Anfang 2016 Kontakt aufnahmen. Nach ein paar Gesprächen zwischen Rony Müller und Paul Kubalek war klar, dass das Projekt zum beidseitigen Vorteil ist. So begannen inhaltliche Vorarbeiten und Vertragsverhandlungen.

Ask the Scouts! Welche Inhalte sollen hinein?! Der Arbeitskreis beauftragte eine Arbeitsgruppe von Pfaditechnikaffinen GuSp-Leiter*innen aus ganz Österreich, ein detailliertes Inhaltsverzeichnis auszuarbeiten. Dem Arbeitskreis war es wichtig, Erwartungen aller Pfadis ab der GuSp-Stufe gerecht zu werden. Daher wurden in Zuge einer OnlineUmfrage Rückmeldungen zu den geplanten Inhalten eingeholt. So bekam das Original-TECHNIX einen kleinen Bruder, der im Lauf der Jahre und etlichen Abstimmungsrunden zwischen schweizerischem Autorenteam und

Wir möchten ganz herzlich den Autor*innen Rony „Gögs“ Müller, Martin „Dixi“ Bratteler, Carmela Flury und Andreas Walker für ihren Mut und die gute Zusammenarbeit danken! Schön, dass wir gemeinsam das großartige TECHNIX Österreich erschaffen haben. Mit viel Umsicht und der sprichwörtlichen eidgenössischen Gründlichkeit ist es dem Team gelungen, ein umfassendes und trotzdem kompaktes Handbuch für den Pfadialltag draußen in der Natur zu verfassen. Herzlich bedanken möchten wir uns auch bei der PPÖ-Arbeitsgruppe: Georg Grassegger, Stefan Kardos, Johannes „Joschi“ Bonvarlet, Marco Medjimorec, Melanie Oberdorfer, Philipp Scheiflinger, Roman Schinhan, Philipp Vettori und Lisa Wachmann und insbesondere bei Paul Kubalek für die Leitung! Des Weiteren vielen Dank an Biggi Stockinger-Hofer, Natalie Badstuber, Silvia Zojer und Gerwald Wessely für das wertvolle Feedback. Schließlich Danke dem BAT und dem Präsidium, sowie RA Dr. Hanno Zanier, die an die Idee geglaubt und das Ihrige zum Gelingen beigetragen haben. Wir wünschen dem neuen Buch eine große Karriere als nützlicher Ratgeber und allen Pfadis viel Freude mit den sicherlich hilfreichen Tipps draußen im Abenteuer! Rückmeldungen nehmen wir gerne auf der TECHNIX-Homepage entgegen. TECHNIX kaufen unter: www.scoutshop.at Infos und Rückmeldungen: www.technix-online.at oder per Mail an gusp@ppoe.at

WiWökologisch nachhaltig?

ten Zusammenhang mit dem Spezi-Namen. Alle Verwendungsideen findest du auf https://ppoe.at/ prog ramm/wichtel-woelf linge7-10-jahre/programmideen/.

Gefühlt dauernd erzählen wir euch auf unseren Kommunikationskanälen, dass wir neue Dinge entwerfen: Wir haben neue Spezialabzeichen, überarbeiten gerade den Leiter*innenbehelf, und haben in den letzten Jahren das gesamte Erprobungssystem für die Wichtel und Wölflinge umgestaltet. Wie passt das damit zusammen, dass uns Nachhaltigkeit wichtig ist?

wie viel Zeit für die Umarbeitung eines Behelfs noch zur Verfügung steht.

Nachhaltigkeit in der Pädagogik

Verwendungsideen

Im Erprobungssystem selbst kommt das Thema der Nachhaltigkeit vor allem im Schwerpunkt „Kritisches Auseinandersetzen mit sich und der Umwelt“ vor, etwa im Spezialabzeichen Schatzhüterin/ Schatzhüter oder in den beiden Erprobungspunkten „Ich weiß, was ich alles sparen kann und warum ich mit vielen Dingen sorgsam umgehen sollte“ (1. Stern) und „Ich gehe für eine vereinbarte Zeit mit etwas besonders sorgsam um“ (2. Stern). Für alle, die sich in Kinderbüchern mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen wollen, hat die Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur Bücherlisten zusammengestellt: www.stube.at/angebote/thema_nachhaltigkeit.htm.

Enge Abstimmung mit dem Scout Shop Unsere pädagogische Arbeit läuft in guter Abstimmung mit dem Scout Shop, der uns darüber informiert, welche Behelfe und Kinderbücher vorhanden sind und wie viele im Jahr in etwa verkauft werden – so werden wir im Arbeitskreis „gewarnt“, wenn eine Neuauflage ansteht, oder wissen,

Dennoch warten wir nicht nur darauf, bis etwas ausverkauft ist, um mit neuen Ideen loszulegen: Die Spezialabzeichen wurden im Zuge der Neugestaltung des Erprobungssystems völlig überarbeitet, und die neuen Abzeichen sind online erhältlich. Für die „alten“, ausgelaufenen Abzeichen haben wir Verwendungsideen zusammengetragen. So können diese noch verwendet werden. Damit wollen wir im Sinne der Nachhaltigkeit dazu beitragen, dass sie nicht einfach entsorgt, sondern auch weiterhin verkauft und verliehen werden. Viele Methodenvorschläge beziehen sich auch nur auf das verwendete Symbol und stehen nicht im direk-

Grünzeug Aktuelles aus dem GuSp-Arbeitskreis ++ Der zweite Lockdown kam rascher als erwartet. Guides und Späher haben ein großes Bedürfnis, ihre Freizeit mit Gleichaltrigen zu verbringen. Covid-19 stellt uns weiterhin da vor Herausforderungen, den GuSp trotzdem ein wenig Patrullenleben zu ermöglichen. Ich darf euch bitten, uns gelungene Programmideen zuzusenden bzw. in die PIK8 (www. pik8.at) zu stellen, damit wir voneinander lernen können.

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Menschen - Wer soll bei der Aktivität dabei sein? - Was bringen diese Leute mit (Kenntnisse, Erfahrungen, ...)? - Was erwarten diese Leute (Bedürfnisse, Wünsche, Erwartungen, ....)?

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++ Parallel arbeitet der GuSpBundesarbeitskreis an den Patrullenkapiteln des Wegweiser weiter. Allmählich nehmen die Grafiken und Illustrationen Gestalt an. Die Illustrationen sollen den GuSp die zentralen Gedanken des Patrullensystems näherbringen. Vielleicht können wir euch bald erste Entwürfe zeigen. Wir überlegen zur Zeit Methoden, auch die Patrullenkapitel zu testen. Wenn du und deine Patrulle mitmachen wollen, melde dich einfach unter gusp@ppoe.at. Planen einer Aktivität

Patrullenaktivität

Men��h�� Per���

gusp@ppoe.at. Im nächsten ppö brief hoffen wir, endlich die Ergebnisse präsentieren zu können.

Organisation, Material - Wer ist wofür zuständig? Wer hat welche Aufgaben? - Gibt es Kosten? Woher kommt das Geld? - Wann muss was vorbereitet und nachbereitet werden? Ablauf und Ziel - Was ist das Ziel der Aktivität? Was wollt Ihr dabei erreichen, was soll rausschauen? - Welche Teilbereiche/Zwischenschritte hat die Aktivität? - Wie ist der Ablauf/die Reihenfolge der Teilbereiche?

++ Leider hat der zweite Lockdown die Testphase der Spezialkapitel des neuen Wegweiser abermals unterbrochen. Wir haben daher begonnen, zusätzlich online Testheimstunden durchzuführen, um ausreichend Rückmeldung zu erhalten. Wenn du und deine Patrulle im Jänner 2021 mitmachen wollen, melde dich einfach unter

Eine Patrullenaktivität ist etwas, das Ihr als Patrulle gemeinsam unternehmt. Wenn Ihr schon etwas Pfadfinder-Erfahrung gesammelt habt, könnt Ihr in Absprache mit Euren LeiterInnen die Patrullenaktiväten selber planen, durchführen und nachbereiten. Eure LeiterInnen wird es freuen, wenn die Idee zu einer Aktivität überhaupt von Euch selbst kommt. Bei der Planung eines Ausflugs, einer Wanderung, eines Patrullenlagers oder anderer Aktivitäten solltet Ihr Euch die links dargestellten Fragen stellen, damit Ihr keinen Teil vergegesst. Auf der nächsten Seite findet Ihr ein Beispiel für eine geplante Patrullenaktivität.

Aktiv Tipp: Damit gleich die gesamt Patrulle in die Planung eingebunden ist und jeder weiß, was er/sie zu tun hat, ruft dafür einen Patrullenrat (Seite …) ein und nutzt die Methoden (Seite …) für Ideenfindung usw.

++ Hurra! Ende November traf die PPÖ-Ausgabe des TECHNIX in Österreich ein. Wir danken Rony Müller, seinem Team und allen beteiligten GuSp-Leiter*innen recht herzlich für die feine und produktive Zusammenarbeit! Das Technix Österreich ist ab sofort im Scoutshop erhältlich. Wir freuen uns über Rückmeldungen jeder Art! 7

Nachhaltigkeit – ein (Biber-)Kinderspiel Welches Sackerl verrottet schneller? Von Christine Greitbauer Nachhaltigkeit, das ist wieder so ein Begriff, mit dem Biber als Wort nicht viel anfangen können. Der ist ja schon für Ältere nicht ganz einfach zu fassen und zu definieren. Aber wir Biber haben einen praxisnäheren Zugang – Nachhaltigkeit wird gelebt und zieht sich durch alle Bereiche. Angefangen bei wiederverwendbaren Trinkflaschen oder Bechern in der Heimstunde bis zu Upcycling – also dem Gestalten neuer Gegenstände aus alten. Die berühmten Klopapierbasteleien geschehen wohl auch aus Kostengründen, dennoch entsteht hier ein ganz klares Vorbild für die Biber: wir können nutzen, was bereits da ist, anstatt Neues anzuschaffen. Wir können Dingen einen neuen Zweck geben. Unsere Vorbildwirkung ist nicht zu unterschätzen, sie ist eine der zentralen Varianten, mit denen etwas gelernt wird. Ein Grund mehr, häufiger an die Nachhaltigkeit des Einkaufs, anstatt an den Preis zu denken. Doch: wir Biber können mehr als basteln. Die Möglichkeiten, Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung 5- bis 7-Jährigen zu vermitteln, hängen lediglich von der Kreativität ab. Dass diese Themen uns Biber begeistern, beweist die Praxis. Damit das Ganze ein bisschen konkreter wird, gibt’s auch Beispiele aus dem Heimstundenalltag: ein selbst entworfenes Recycling Memory, bei dem die Paare aus Abfällen und dem, was daraus gemacht werden kann, bestehen. Vor allem die Kombination von PET-Flaschen und Kleidung ist eine, die für Biber

Mit Schablonen und textilen Sprühfarben von Bibern gestaltetes Stoffsackerl

nicht so offensichtlich ist. Größere Projekte, die sich über mehrere Wochen ziehen können, begeistern Kinder im Biberalter. So hat eine Biberkolonie als Projekt zur Nachhaltigkeit verschiedene Sackerlarten – Stoff, Papier, Plastik und Maisstärke – erst auf ihre Robustheit hin getestet (etwas, das Biber sehr gut können) und anschließend Teile davon im Heimgarten vergraben. Monate später wurde wieder die Schaufel gezückt, um herauszufinden, wie viel von welchem Sackerl noch zu finden ist. Der Gewinner Stoffsackerl wurde geehrt, indem jeder Biber ein eigenes Sackerl gestalten konnte. Wie schon zu Beginn gesagt: Nachhaltigkeit wird bei den Bibern gelebt und zieht sich durch alle Bereiche – bis hin zum ScoutShop. Die neue österreichweite Biberuniform, die seit kurzem im ScoutShop bestellt werden kann, wird nachhaltig produziert anstatt so billig wie möglich.

Foto: © PPÖ

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Gruppenleiter*innen, Internationales

www.pfadfinderInnen.at

Danke Sarah!

Auf nach Korea! Contingent Management Team (CMT)! Alle Infos findest du auf www.jamboree.at Anna

Das HOC-Trio freut sich über deine Anfrage unter hoc@jamboree.at

Manuel

schon mitten in der Planung. Du willst Teil des österreichischen Kontingents sein und dieses aktiv mitgestalten? Dann melde dich bis 20. 12. 2020 für das

Fotos: © zVg

Im Sommer 2023 werden sich zehntausende Pfadfinder*innen aus der ganzen Welt auf den Weg machen: Südkorea lädt ein zum 25th World Scout Lisa Jamboree. Der Head of Contingent (HOC) des österreichischen Kontingents hat sich bereits formiert. Die drei JamboreeErfahrenen Anna Henkes, Lisa Prior und Manuel Woletz stecken

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Gut Pfad… oder, wie die Koreaner sagen: (Jun-bi)

16th World Scout Moot 2022 Update

Nicht ganz ein Abschied. Vom Internationalen Arbeitskreis Motiviert, engagiert und mit ganzem Herzen dabei – es gibt viele Dinge, die Sarah zu einer beeindruckenden Persönlichkeit machen. Von Advisory Council of Youth, internationale Beauftragte für WAGGGS zu Advocacy Champion, Mentorin und Freundin. Nicht nur in der PPÖ hat sie viele Aufgaben übernommen, auch abseits hat sie ihre Zeit und Energie genutzt, jun-

ge Menschen zu vertreten und ihnen eine Stimme zu geben. Nach vier Jahren verabschiedet sich Sarah aus der International Commissioner-Position, bleibt aber dem Internationalen Team weiterhin treu. Ein großes D-A-N-K-E (danke danke danke) für dein Engagement und deinen Schmäh <3

Das kommende Moot findet unter dem Motto „Le Chéile“ statt: Zusammen. Es wurde von 2021 auf 2022 verschoben, deshalb haben sich ein paar Daten geändert. Hier die Hard Facts: Genauere Infos und die Anmeldung findest du auf www.ppoe.at/moot oder schreib uns eine E-Mail an moot@ppoe.at Fotos: © PPÖ/Elisabeth Greimel

Lagerdatum: 17. bis 29. Juli 2022 Ort: Dublin, Irland Altersgrenzen: Teilnehmer*innen: 18 bis 26 Jahre (geboren zwischen 19. Juli 1995 und 17. Juli 2004) IST: mindestens 27 Jahre (geboren am 18. Juli 1995 oder früher) Anmeldung: Am 11. Jänner 2021 startet die zweite Anmelderunde. Wir haben nur noch wenige Plätze frei.

Gruppenleiter*innenAusbildung neu aufgestellt „Ausbildung neu“ betrifft auch die GL. Von Christoph Leitinger

Wir freuen uns auf euch! Euer CMT (Contingent Management Team) Alex, Elli, Ernst, Isi, Tobias und Valentina

Der Arbeitskreis der Bundes- und Landesbeauftragten der Grup­ penleiter*innen (GL) arbeitet schon seit vielen Jahren an der Erneuerung der GL-Ausbildung. Mit der Fertigstellung des FortschritteKapitels, also der Begleitunterlage für die lernenden GL, ist nun ein weiterer Meilenstein gelungen. Dieses Kapitel wird passend zum GOLD, dem GL-Behelf, in gleichem Design erscheinen und enthält neben dem Ausbildungsweg, der Lernbegleitung und der Lern-

schrittdokumentation natürlich die Beschreibung aller Module, die für die GL-Ausbildung erforderlich sind. Insgesamt werden es 11 Seminarmodule sein, die GL-spezifisch vorgesehen sind. Damit nicht zu viel Inhalte auf einmal zusammenkommen, wurden zwei Pakete geformt, um portioniert die Inhalte bearbeiten, anwenden und Erfahrung sammeln zu können. Je nach Seminarangebot können die beiden Pakete in beliebiger Reihenfolge absolviert werden.

Übersicht der GL-spezifischen Seminarmodule Paket 1

Paket 2

Arbeiten im Gruppenrat

Öffentlichkeitsarbeit

Geschlechterbezogenes Arbeiten für GL

Sicherheitshalber für GL

Partizipation in der Gruppe

Strategische Planung

Personalmanagement (AIS)

Vitale Pfadfinder*innengruppe

Rechte und Pflichten der GL Risikomanagement Zielorientierte Jahresplanung

Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) verleihen einmal pro Jahr Die Pfadfinder undfür Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) einmalund proZivilJahr einen Sonderpreis außergewöhnliches Verhalten für verleihen Menschlichkeit einen Sonderpreis für werden außergewöhnliches Verhalten Menschlichkeit und Zivilcourage. Ausgezeichnet Pfadfinder*innen (Kinder,für Jugendliche und junge Erwachcourage. werdengezeigt Pfadfinder*innen (Kinder, Jugendliche junge Erwachsene), die Ausgezeichnet Taten und Verhalten haben, die besondere Zivilcourageund erfordern und die sene), die Tatenzum undWohle Verhalten haben, die besondere Zivilcourage uneigennützig einergezeigt oder mehrerer Personen gesetzt wurden. erfordern und die uneigennützig zum Wohle einer oder mehrerer Personen gesetzt wurden. So funktioniert‘s: Vorschläge können jederzeit beim Präsidium der PPÖ So funktioniert‘s: eingebrachtkönnen werden. Das Präsidium wähltder in PPÖ der Vorschläge jederzeit beim Präsidium ersten Sitzungwerden. nach den Sommerferien denin eingeeingebracht Das Präsidium aus wählt der gangenen Vorschlägen - 3 Preisträger*innen aus. ersten Sitzung nach den 1Sommerferien aus den eingeDer Preis ist mit 500 € pro dotiert und wird unter gangenen Vorschlägen 1 -Jahr 3 Preisträger*innen aus. den Preis Preisträger*innen aufgeteilt. Aufund Antrag eines Der ist mit 500 € pro Jahr dotiert wird unter Präsidiumsmitgliedes der zuerkannte Preiseines pro den Preisträger*innenkann aufgeteilt. Auf Antrag Jahr auch einmal höher ausfallen. Präsidiumsmitgliedes kann der zuerkannte Preis pro Jahr auch einmal höher ausfallen.

Zivilcourage ist unter anderem ... Zivilcourage ist unter anderem ... ... jeder besondere Einsatz für Mitbürger*innen ... jeder besondere Einsatz für ... Ùnterstützung für Opfer von physischer Mitbürger*innen oder psychischer ... Ùnterstützung fürGewalt Opfer von physischer ... Verhinderung vonGewalt Unfällen oder Straftaten oder psychischer ... Verhinderung von Unfällen oder Straftaten

Weitere Informationen findest du auf ppoe.at

Im online abgehaltenen Herbstarbeitskreis konnte eine gemeinsame Sicht auf die weiteren Aufgaben erarbeitet werden. Der neue Ausbildungsweg wird Auswirkungen auf den GOLD-Behelf haben, die auszuarbeiten sind bzw. gilt es, die GLAusbildung auch in den OnlineMedien wie e-Learning-Plattform bzw. Infopedia zu verankern. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Gruppenleiter*innen und weiterhin auch interessierte Elternräte das Seminarangebot nutzen.


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2020 - 2022

www.pfadfinderInnen.at

ppoe�at/international/helfen-mit-herz-und-hand

In Costa Rica setzt sich die Tropenstation „La Gamba“ für die Pflanzung tausender Bäume ein� Lokale Bäuerinnen und Bauern profitieren davon ebenso wie Tiere, Pflanzen und die Mitmenschen� Wir sind bis 2022 Teil dieses Projekts und freuen uns über deine Hilfe bei der Wiederbewaldung unserer Regenwälder.

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Helfen mit Herz und Hand

Medizinische Versorgung auf dem Dach der Welt – Gesundheitsposten Tsum Valley, Nepal Helfen mit Herz und Hand-Projekt 2013 – 2016. Von Sabine Klotz, Obfrau Chay Ya Austria einer sauberen und hygienischen Umgebung (anstatt im Kuhstall) zu bekommen – die Mutter-KindSterberate ist seither drastisch gesunken! Der Gesundheitsposten und das Geburtenzentrum bestehen aus sechs Räumen für die Behandlung der Patient*innen, je eines Krankenzimmers für Männer / Frauen, einer Apotheke, einer Entbindungsstation, einem Personalraum und einer Küche sowie Toiletten. Es gibt eine kontinuierliche Stromver-

in Bereichen Gesundheit und Hygiene an und natürlich medizinische Erstversorgung, Wundversorgung etc. Alle Dienstleistungen, einschließlich der Medikamente sind

Mehr Infos findest du unter chay-ya.org

Die Verantwortung dafür trug das lokale Komitee aller 13 Dörfer. Das Konzept des Gesundheitspostens wurde von uns gemeinsam entworfen, und jede Familie arbeitete eine bestimmte Tagesanzahl an „ihrem“ Gesundheitsposten mit. 2016 wurde das Gebäude trotz Verzögerungen aufgrund des schweren Erdbebens 2015 feierlich eingeweiht. Nach Fertigstellung der Gesundheitsstation war es den Frauen das erste Mal möglich, Kinder in

Weltweit für Nachhaltigkeit

Das HHH-Projekt 2020 – 22. Von Team HHH Costa Rica

Nachhaltigkeit wird auch bei den Weltverbänden sehr groß­ geschrieben. Von Elisabeth Greimel und Johannes Ziegler

Unsere Unterstützung und was getan wird Wir werden mit unseren Spenden die Finca Eduardo wiederbewalden. Diese wurde von der Tropenstation im Februar gekauft, und es wurde bereits begonnen, Bäume zu pflanzen. Etwa 2.500 Setzlinge werden auf der Finca Modelo produziert, bestehend aus ca. sechzig verschiedenen Arten. Wichtig hierbei ist, dass es keine klassische Wiederaufforstung ist – Bäume an sich machen noch keinen Dschungel. Stattdessen wird versucht, das ursprüngliche Ökosystem zu rekonstruieren. Das ist eine komplexe Herausforderung. Rund 600 verschiedene Spezies sind im Gebiet rund um den Golfo Dulce heimisch, etwa hundert davon werden von den Botaniker*innen für ihre Pflanzungen genutzt. Welche Arten auf einer bestimmten Fläche zum Einsatz kommen, hängt von den lokalen Bedingungen ab. Dabei werden entscheidende Faktoren wie pH-Wert, Struktur und Zusammensetzung des Bodens und die Sonneneinstrahlung untersucht. Leider wurden viele Plantagen mit Glyphosat totgespritzt – gerade dann üblich, wenn Ölpalmen zu hoch wurden. Diese Pflanzen sterben dann ab. Aber auch diese Plantagen werden mit viel Liebe wiederbewaldet.

WAGGGS (World Association of Girl Guides and Girl Scouts) hat zum Thema Nachhaltigkeit gleich mehrere Initiativen, wo in alle Richtungen und zu diversen Themenschwerpunkten mit den Sustainable Development Goals (kurz SDG) gearbeitet wird. Während des Helen Storrow-Seminars, eines der wichtigsten Leadership Seminare von WAGGGS, wurden Themen wie Nachhaltigkeit und fairer Zugang zur Bildung diskutiert. Viele dieser Themen haben bei WAGGGS einen besonderen Stellenwert durch den Fokus auf die Gleichberechtigung und den Schutz von Mädchen und jungen Frauen. Hierbei ist die Initiative „Stop the Violence“ besonders aktiv. Aber nicht nur WAGGGS engagiert sich für Nachhaltigkeit auf

ein Blick in die nahe Vergangenheit geworfen werden. Am 1. Jänner trat eine von den Vereinten Nationen geplante Zielsetzung in Kraft, die alle Nationen bis 2030 verpflichtet, an einer nachhaltigen Entwicklung für alle zusammenarbeiten. Dafür wurden 17 Schwerpunkte gesetzt, die von „Armut beenden“, über „Nachhal-

SDG ins Leben. Ziel des Programms ist, dass sich möglichst viele junge Pfadfinder*innen dem gemeinsamen Ziel verschreiben und ihren Beitrag zur Umsetzung dieser Agenda leisten. Dies geschieht teilweise durch WOSM-spezifische Initiativen oder in enger Zusammenarbeit mit anderen NGO, wie zum Beispiel dem WWF. Den Mitgliederorganisationen werden Schulungen, Seminare, sowie zusätzliche Ressourcen angeboten, um sich aktiv daran beteiligen zu können. Für jede*n einzelne*n Pfadi gibt es ein Online-Portal mit Informationen und Ressourcen, um sich direkt im lokalen Umfeld engagieren zu können. Für alle,

tige und moderne Energie für alle“ bis hin zu „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ reicht. 2017 beschlossen dann 1.500 Pfadfinder und Pfadfinderinnen aus 169 Ländern, dass sie diese Ziele gerne selbst mitverfolgen möchten und riefen somit die Scouts for

die auf der Suche nach Inspiration sind, empfiehlt sich, die Webseiten zu besuchen und Geschichten von anderen Pfadfinder*innen weltweit zu lesen. Hier ist für jede Pfadfinderin und jeden Pfadfinder eine großartige Challenge dabei.

Was ist das und wie kann ich mitmachen? Ganz einfach: Jede*r kann bei internationalen Initiativen mitmachen, Informationen zu neuen Themen bekommen und gleichzeitig SDG weiter in unsere Gesellschaft bringen! Unter wagggs.org und unter sdgs.scout.org findest du alle Informationen zu weltweiten Aktionen. Weltebene. Auch WOSM (World Organisation of the Scout Movement) hat mit Scouts for SDG eine weltweite Plattform geschaffen, um unseren Planeten für alle ein Stück besser zu gestalten. Doch bevor es sich auf Pfadi­ ebene herunterbrechen lässt, muss

Foto: WAGGGS

Das bedeutet, dass ihr heuer zu Weihnachten hoffentlich schon die ersten Gerichte mit den HHHProdukten zaubern werden könnt. Nähere Infos dazu findet ihr auf der ppoe.at HHH Costa Rica.

Foto: WOSM WSB

HHH Costa Rica – Zukunft(s)pflanzen Auch wenn aufgrund der Covid-19 Situation die Welt eher stillsteht, gibt es noch genug zu tun, um einen Beitrag für den Naturschutz zu leisten und der Erderwärmung entgegen zu wirken. Ganz nach unserem Schwer­ punkt „Einfaches und naturverbundenes Leben“ wollen wir mit diesem HHH Projekt unseren Beitrag zu aktivem Umweltschutz leisten. Deshalb wird das Toolkit unseren Pfadis helfen, die Zusammenhänge in der Natur zu verstehen, eine Verbundenheit mit der Natur zu entwickeln, sowie sich mit den Nachhaltigkeitszielen der UN zu beschäftigen und eine Möglichkeit bieten, viel Neues über Costa Rica zu lernen. Momentan hat Costa Rica noch strikte CoronaRegeln. Die Ländergrenzen sind geschlossen, nur geringer Luftverkehr ist möglich. Das bedeutet auch für uns, dass wir darauf angewiesen sind, je nach Lage auch einmal länger auf die Produkte unseres Kooperationspartners, der Tropenstation La Gamba, zu warten. Spezielle Zeiten fordern aber auch unsere Ideenschmiede, und wir haben uns überlegt, wie wir den Gruppen trotzdem auch die Produkte zur Verfügung stellen können, die wir bereits erhalten haben. In einem Online-Shop werdet ihr die vielen tollen Goodies bestellen können. Es gibt eine Auswahl an verschiedenen Salzen, wie Oreganosalz, Chilisalze aus unterschiedlichen Chiliarten, Curry, Hibiskustee, reinen Kakao zum über Gerichte reiben, Kurkuma und Öl.

für die Bevölkerung kostenlos. Ein aus dem Tsum Tal stammendes Mädchen wurde nach ihrer dreijährigen Ausbildung zur medizinischen Assistentin im Lar Gesundheitsposten unter die Obhut einer erfahrenen Krankenschwester und Hebamme genommen, dasselbe Mädchen hat im Sommer 2019 den Betrieb und das Einschulen der neuen Regierungs-Krankenschwester übernommen. Seit 2019 stattet die nepalesische Regierung nämlich den allerersten Geburten- und Gesundheitsposten von Chay Ya Austria im Tsum Valley mit Personal aus. Sie übernehmen außerdem alle weiteren Folgekosten wie Medikamente und Gehälter. So sieht nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit aus.

Fotos: Cha-Ya

Im Gegensatz zur Schönheit des Tsum-Tals steht der mangelhafte Zugang der lokalen Bevölkerung zu medizinischer Versorgung – seit jeher war es unser Traum, eine nachhaltige medizinische Grundversorgung für die Bevölkerung des Tsum Tals zu schaffen. Dank der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs und dem Land Vorarlberg konnten wir im Herbst 2014 mit dem Bau eines kleinen Gesundheitspostens auf 3.200 Höhenmetern beginnen.

sorgung für die Bereitstellung von Gesundheitsdiensten während der Nacht, und im Falle eines Stromausfalls wird die Versorgung durch Solarenergie unterstützt. In der Einrichtung werden vorgeburtliche Betreuung, Geburtshilfe und Betreuung nach der Geburt angeboten, was zu einer Senkung der MutterKind-Sterberate in diesen entlegenen Regionen beiträgt. Darüber hinaus bietet der Gesundheitsposten Dienstleistungen zur Familienplanung, Beratung sowie Schulungen


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„Duty to God“

www.pfadfinderInnen.at

Duty to God Von Ernst M Felberbauer und Philipp „Phips“ Lehar

Spirituelles Stiefkind Leider ist das Spirituelle nach wie vor das Stiefkind unter den acht pädagogischen Schwerpunkten. 2014 erlangte eine Debatte im „Mutterland“ der Pfadfinder*innen, Groß-

gionen dazu. Es gibt große Defizite im Ansprechen anderer Glaubensgemeinschaften. Die gender bzw. LGTB+ Balance der PPÖ ist besser geworden, das Bild einer bunten, multiethnischen, spirituell offenen Gemeinschaft sucht man jedoch vergebens. Hier setzte 2015 eine bundesweite Arbeitsgruppe an und überarbeitete sehr effizient die Thematik „PPÖ und Religion“. Das Ergebnis ist das „Positionspapier Duty to God“, welches die Grundlage für wesentliche Veränderungen bei den PPÖ ist.

Defizite in der Vielfalt Für eine Kinder- und Jugendorganisation, die großen Wert auf die pädagogische Vermittlung von Werten setzt, eher mager. Auch der Widerspruch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Pfadfinder*innen war enorm. Einer überschaubar geringen internen Beschäftigung mit dem Glauben stand eine recht visible externe Präsenz in Pfadfinder*innentracht bei kirchlichen Feiern (vor allem zu Fronleichnam) gegenüber. Dies war nicht mehr zeitgemäß:

Das Gipfelkreuz am Glotzen – ein Gemeinschaftsprojekt mit spiritueller Dimension

britannien, viel mediale Aufmerksamkeit. Es ging um die Streichung von „Gott“ aus dem englischen Versprechenstext. Auch bei den

Christian, white, middle class?

Foto: Gregor Sams

Unsere Grundsätze haben in den letzten Jahren wieder erhebliche Schritte hin zu jenen Methoden und Werten genommen, die WOSM und WAGGGS in den Mittelpunkt stellen. Eine Neudefinition des PPÖ Ziels als „Unser Auftrag“. Darin integriert die „Scout (and Guide) Method“ als zentrale Methode. Die Verankerung des pädagogischen Konzeptes in der Verbandsordnung. Die Definition von Entwicklungsaufgaben und die Aktualisierung der (nunmehr) pädagogischen Schwerpunkte … all das hat unsere Pädagogik auf ein sehr zeitgemäßes Gleis geführt.

PPÖ begann man darüber nachzudenken, wie man den „1. Schwerpunkt“ behandeln sollte. Tatsächlich waren die Prinzipien „Leben aus dem Glauben“ und „…sucht den Weg zu Gott“ pädagogisch eine sehr bequeme Lösung. Die Verantwortung für das Thema wurde der*dem Einzelnen zugeteilt. Zugleich sollte nicht einmal Gott, sondern bloß der Weg dorthin gesucht werden. Dies ergab eine sehr breite Interpretationsbasis. Je nach Gruppentradition legte man das Thema eher liturgisch-religiös mit Lagermessen aus oder machte Religion quasi zur Privatsache jedes Kindes, Jugendlichen oder Erwachsenen.

zwar hat die überwiegende Mehrheit unserer Mitglieder weiterhin einen christlichen Hintergrund, stetig kommen aber weitere Reli-

der Beschäftigung mit der (eigenen) Religion zur Beschäftigung mit Spiritualität als einem zentralen Wert unserer Gemeinschaft ist zugegebener Weise keine Erleichterung der pädagogischen Arbeit für unsere Jugendleiter*innen.

Neues spirituelles Grundverständnis Aber es wurde ein neues, klares und gemeinsames Grundverständnis geschaffen: wir wollen bei den Pfadfinder*innen in Herz, Hirn und Hand spirituell offener sein. Wir wollen die Vielfalt der Glaubensrichtungen als Bereicherung sehen und Kindern und Jugendlichen das bestmögliche Umfeld für deren spirituelle Entwicklung – unabhängig von der eigenen Religion – geben. Glaubensrichtungen umfassen natürlich die gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften, wie es juristisch korrekt heißt. Für uns Leiter*innen bedeutet dies eine bewusstere Beschäftigung mit der gesamten Thematik. Das ist sicherlich komplexer und herausfordernder, als sich bloß (s)einer Glaubensgemeinschaft zugehörig zu fühlen. Spiritualität ist ein größeres Gefäß als Religion, es umfasst auch Sinn- und Wertfragen, Trans­ zen­ dentes, Traditionen, Rituale … – und die kritische Auseinander-

A higher ideal …

Foto: Watzlawek/Pfadfindergruppe Wattens

Etwas verschämt verstecken sich drei weltweite Grundprinzipien der Pfadfinder*innen in der Verbandsordnung der PPÖ. Erst auf der letzten Seite wird auf die drei „Duties“ Bezug genommen, die Baden-Powell für essentiell in der Kinder- und Jugendarbeit hielt: „Duty to (my) Self“, „Duty to Others“ und „Duty to God“.

Rasch erkannten wir, dass es hilfreich ist, die Frage „Gott oder nicht Gott“ durch ein breit angelegtes Gottesverständnis zu entschärfen. Auch WOSM und WAGGGS nehmen stattdessen auf ein höheres Wesen Bezug. Selbst Baden-Powell veränderte zu Lebzeiten sein Gottesbild, welches er grundsätzlich durch das Prisma des Wunders der Natur sah, später zu „a higher ideal, a higher truth“. Zugleich wird bei den PPÖ wieder ein stärkerer Bezug auf die anfangs erwähnten drei Duties gelegt. Der erste der drei weltweit gültigen Grundsätze – „Duty to God“ – nimmt ausdrücklich auf ein höheres Wesen Bezug und ist nicht auf monotheistische Religionen

Weit mehr als Lagergottesdienst ...

auch bei der Orientierung“, waren die Worte der Überleitung. Es folgte ein kurzer Austausch zur Frage, was Orientierung in unserem Leben bedeutet, z.B. Gesetz und Versprechen. Anschließend suchten die Pfadfinder*innen Kärtchen im Wald. Auf diesen zuvor versteckten Karten befand sich die Goldene Regel in den Fassungen verschiedenster Religionen. Alle kamen wieder zusammen, und die Texte wurden vorgelesen, verglichen und erklärt. Der Abschluss war mit dem Gedanken: „Die Goldene Regel verbindet Menschen und Religionen so wie das Gesetz und Versprechen die Pfadfinderbewegung.“ Ein anderes Projekt ist das Gipfelkreuz am Glotzen. Seit 1958

Spiritueller Pfad am Wurzl

Foto: Gregor Sams

Im Idealfall decken Jahres- und Sommerlagerplanung alle acht Schwerpunkte ab. „Lange war mit der Sonntagsmesse der Schwerpunkt Spirituelles Leben abgedeckt. Doch irgendwann war uns das zu wenig“ Von Philipp „Phips“ Lehar und Ernst M. Felberbauer Daran erinnert sich ein Leiter einer Tiroler Pfadfindergruppe. Am Sommerlager 2013 gelang es zwei Leitern, beinahe täglich eine Spiri­ einheit für Interessierte aus allen Altersstufen anzubieten. Fragen, die aufgegriffen wurden waren u.a.: „Wo bin ich in den vergangenen Lagertagen über mich hinausgewachsen? Was sind Wegweiser in meinem Leben?“ Jeweils nach einem kurzen Impuls konnten sich alle Beteiligten einbringen. Eine Einheit war zum Beispiel diese: Nachdem am Vortag eine Steinmeditation durchgeführt worden war, bauten alle Teilnehmenden verschiedene Steinmännchen. „Sie sind nicht nur Dekoration, sondern helfen im Gebirge

setzung mit dem Thema und allem, was es so mitbringt. Die PPÖ versprechen im Positionspapier, neben dem „gemeinsamen Grundverständnis, Räume und Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen“. Hilfsmittel entstehen derzeit auf Stufenebene mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, es gibt eine Einheit zu „Spirituelles Leben“ in der Vertiefungsphase der Ausbildung. Der Schwerpunkt selbst hat vier recht konkrete Punkte.

beschränkt. Duty/Pflicht ist hier übrigens subjektiv-selbstbestimmt zu verstehen, nicht als METERbarer Kriterienkatalog. Um diese Pflicht zu erfüllen, genügt eine „Zugehörigkeit zu spirituellen Grundsätzen, eine Loyalität gegenüber der Religion, sowie die Akzeptanz ihrer daraus resultierenden Pflichten“. Dieser Schritt von

Im neuen pädagogischen Konzept wurde der erste Schwerpunkt von „Leben aus dem Glauben“ in „Spirituelles Leben“ umbenannt. Dies ist ein bedeutender Schritt hin zu einem neuen Verständnis von Religion und Spiritualität bei den PPÖ. Duty to God steht dabei im Mittelpunkt.

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steht es am Hausberg der Tiroler Gemeinde, errichtet von der Pfadfindergruppe Wattens. Beim Bergfeuer zu Herz-Jesu und bei der Gipfelmesse rund um das Kreuz erleben die Mitglieder die Natur, Spiritualität und Gemeinschaft. Die gemeinsame Zeit am Berg lädt zum Staunen. Wind und Wetter setzten dem Holz zu. Die jugendlichen und erwachsenen Mitglieder erneuerten gemeinsam das Gipfelkreuz: Vom selbstgeschlagenen Holz im Winter 2017, über die Planungen bis schließlich zum Aufbau-Wochenende im August 2018. Bei der feierlichen Segnung des neuen Kreuzes im Jahr 2019 meinte Bischof Hermann Glettler: „Die Balken des Kreuzes sind eine Verbindung zwischen Himmel und Erde und zwischen den verschiedenen Menschen.“ Das Gipfelkreuz ist mehr als „nur“ ein christliches Symbol. Es ist zugleich auch ein Orientierungspunkt und ein Symbol für Gemeinschaft.

Die Entwicklungsaufgabe – und somit die Anleitung zur praktischen Umsetzung – ist jedoch leider noch im „alten Stil“. Sie lautet für alle Altersstufen einheitlich „.. entdecken, erleben und vertiefen ihre individuelle Spiritualität.“ Hier schwingt noch sehr das „sucht den Weg zu Gott“ (aber sucht ihn bitte selbst) durch. Andere Entwicklungsaufgaben sind da weit altersdifferenzierter und spezifischer. Gerade hier, im praktischen „Raum“ der pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Spiritualität, liegt eine enorme Chance für die PPÖ. Ein Qualitätssprung in Richtung Vielfalt und Verständnis für andere Menschen und Kulturen ist möglich. Dies ist konform mit dem Ziel einer globalen Friedenserziehung. Dazu wird aber nötig sein, „religiöse“ Traditionen in der eigenen Gruppe kritisch zu hinterfragen und spirituell Neues zu wagen. Ein erstes Spezialseminar „Spirituelles Leben“ fand im Herbst 2017 statt, ein weiteres ist als Tagesseminar für den 8. Mai 2021 in Wien geplant. Anmeldungen gerne über die PPÖ Ausbildungsseite.

Positionspapier „Duty to God“ „Für die PPÖ ist die spirituelle Dimension ein Teil der ganzheitlichen Erziehung […] Als PPÖ sind wir auf Basis unserer Werte für alle Religionen und Weltanschauungen offen. Ihre Vielfalt ist eine Bereicherung und wird von den PPÖ anerkannt und wertgeschätzt“ (aus der Verbandsordnung der PPÖ)

Spirituelle Einheiten müssen nicht immer an Glaubensgemeinschaften gebunden sein Ein Beispiel für eine interreligiöse Einheit als Einladung zur Selbstreflexion ist der „Light Trail“ im Weltpfadfinderzentrum in Kandersteg Anleitung auf youtube: www.youtube.com/ watch?v=Gaw-GObrxcw

Auch die belgischen Pfadfinder*innen haben „SPI“ Games on Spiritual Development entwickelt WOSM Homepage: www.scout.org/node/6320


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Aus den Gruppen

Scouts for SDG

Gute Laune auch in Schwierigkeiten – Pfadfinder-Sommer ausgerufen

Die Kinder und Jugendlichen der Pfadfindergruppe Fürstenfeld haben sich während des Lockdowns im Frühling mit den globalen Zielen für nachhaltige Entwicklung (den sogenannten SDG – Sustainable Development Goals) beschäftigt. Von Valentina Pelzmann

Ein alter Wahlspruch der Pfadfinderinnen und Pfadfinder – gute Laune auch in Schwierigkeiten musste diesen Sommer herhalten – und es hat funktioniert. Von der Pfadfindergruppe Wels

Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 8 bis 14 Jahren der Pfadfindergruppe Fürstenfeld wurden die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsziele bearbeitet. Jeden zweiten Tag bekamen die jungen Pfadfinder*innen Informationen zu einem der Ziele und

passende Fragestellungen zur Verfügung gestellt. Die Kinder haben sich zudem auch selbst Aufgaben zur Erreichung der SDG überlegt. Im Sinne von #abenteuerdaheim natürlich alles online. Beispiele einiger Fragestellungen zu verschiedenen Zielen: Zu 1) Überlege dir etwas, wie du Menschen, die weniger haben als du, helfen kannst und setze diese Idee um. Zu 2) Auch bei uns wird sehr viel Essen weggeworfen. Wie können wir dies verhindern? Zu 3) Gerade ist bei uns eine besondere Lage aufgrund der Ansteckungsgefahr bezüglich des Corona Virus. Wie kannst du dich vor diesem Virus schützen? Zu 6 + 7) Wo kann ich Wasser und Strom sparen? Zu 8) Was willst du arbeiten, wenn du groß bist? Zu 12) Was kannst du tun, um verantwortungsvoll zu konsumieren? Wo kannst du nachhaltiges Essen einkaufen? Das Ergebnis waren zahlreiche Beiträge und Ideen der Kinder und Jugendlichen, wie etwa Videos, Bilder, Plakate, Zeichnungen usw. zu diesen wichtigen Themen die auf der Website zu bewundern sind. https://gutpfad.at/versucht-die-weltein-bisschen-besser-zurueckzulassenals-ihr-sie-vorgefunden-habt-robertbaden-powell/ https://gutpfad.at/guides-for-sdgs-unser-beitrag-zu-einer-lebenswerten-welt/ Hast du auch Lust, mit deinen Kindern und Jugendlichen die SDGs näher kennenzulernen? Unter https://sdgs.scout.org/ gibt es zahlreiche Unterlagen und Ideen für Aktionen und Heimstunden.

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scout

bis 31.12.2020

War anfangs die Enttäuschung groß, weil alle geplanten Sommerlager Corona-bedingt abgesagt werden mussten, kam bald die Idee vom „Pfadfinder-Sommer“ auf. In Kleingruppen, tageweise oder über einige Tage erfolgten zahlreiche Aktivitäten. Die Wichtel und Wölflinge erwanderten sich die Traunauen oder besuchten Gmunden am Traunsee. Die Guides und Späher veranstalteten Wochenendlager und eine Bootsfahrt auf der Steyr. Die Caravelles und Explorer wiedeheimes genutzt. Die jahrzehntealte Ölheizung wurde auf eine umweltfreundliche Pelletsheizung umgestellt. Längst notwendige Duschen wurden eingebaut und die in die Jahre gekommenen Sanitäranlagen erneuert. Dazu waren auch Trockenlegungsarbeiten erforderlich. Möglich gemacht haben das die großzügigen Unterstützungen der Stadt Wels, der Umlandgemeinden, des Landes Oberösterreich sowie zahlreiche private Unterstützer wie die Welser Serviceklubs, verschiedene Welser Unternehmer*innen und Private, zumeist mit „Pfadfinrum veranstalteten relativ spontan ein Kurzlager in der Steiermark mit Bergsteigen auf den Schröcken. Und sie wagten – trotz teilweise Regenwetter – einen längeren Bootstrip auf der Traun, besuchten einen Klettergarten oder waren Bogenschießen. Die Ranger und Rover biwakierten in der Priel-PhyrnRegion und wanderten im Ausseer Land. Auch Regentage konnten ihnen allen nichts anhaben. Die Sommermonate wurden aber auch für eine umfassende Renovierung des Welser Pfadfinder-

Fotos: Pfadfindergruppe Wels

Das Ergebnis waren zahlreiche Beiträge und Ideen der Kinder und Jugendlichen in Form von Videos, Bildern, Plakaten zu Zielen, wie z.B. „Kein Hunger“, „keine Armut“ oder „Gesundheit und Wohlergehen“. Die sogenannten SDG umfassen 17 Ziele, die im Jahr 2015 von 193 Ländern beschlossen wurden, um die zukünftigen Entwicklungen nachhaltig zu gestalten und die Erde lebenswert zu erhalten. Jeder soll ein Stück dazu beitragen, dass diese Ziele in den nächsten Jahren auf der ganzen Welt umgesetzt werden können. Mit „Scouts for SDG“ leisten 54 Millionen Pfadfinder*innen den weltweit größten koordinierten Jugendbeitrag zu den SDGs. Eine gemeinsame Heimstunde zu dem Thema kann ein Anfang dazu sein.

dervergangenheit“. Ihnen allen gilt der große Dank der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Gruppe Wels! Beim Jahresstart am 25. September konnte man die Neuerungen im Heim besichtigen. Den CoronaSicherheitsmaßnahmen geschuldet erfolgte der Jahresbeginn heuer gestaffelt nach Altersstufen ab 17 Uhr, dann 19 und 20.15 Uhr. Erfreulicherweise stießen wieder etliche „Neulinge“ zur Gruppe dazu. Selbstverständlich hat die Gruppe Wels ein Corona-Sicherheitskonzept entwickelt und beachtet alle Vorschriften, also Mund-Nasen-Schutz nicht vergessen.

Aus deiner Gruppe... Du möchtest auch dein Gruppenerlebnis mit Pfadfinder*innen in ganz Österreich

teilen? Dann schicke deinen Bericht jederzeit an redaktion@ppoe.at. Alle Infos zum ppö brief findest du unter ppoe.at/service/medien/ppoe-brief

Muskelkater statt Corona Die RaRo und Experten der Pfadfindergruppe Zwettl bestritten fernab jeglicher Zivilisation eine Alpenüberquerung. Von den RaRo Zwettl Lagern in unserem Sinne ist in Zeiten von Corona durch Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen nicht möglich. Alternativ dazu plante die älteste Stufe der Zwettler Pfadfinder*innen unter der Leitung von Christian Wagner die Überquerung der Alpen. Die Route führte die Abenteurer*innen zuerst über das Dachsteingebirge, weiter über die Tauern und schlussendlich über die Nockberge. Ausgangspunkt war Gosau in der Steiermark, und Ziel der fünftägigen Tour war Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Die Strecke war durch eine Gesamtlänge von 65 Kilometern und insgesamt über 4.000 Höhenmeter charakterisiert. Bei der Besteigung der Berge über Stock und Stein kamen so manche Teilnehmerinnen und Teilnehmer an ihre Grenzen.

Foto: Michael Loidl

Fotos: Pfadis Fürstenfeld

Aktivitäten über den Sommer verteilt

Diese konnten aber reibungslos durch Teamgeist und gemeinsamer Motivation überwunden werden, und so schafften es auch alle neun Pfadfinderinnen und Pfadfinder ans Ziel. Geprägt von der globalen Pandemie, wurden alle erforderlichen Gesundheitsmaßnahmen eingehalten. Wo sonst kann man den

Mindestabstand besser einhalten als hoch oben in den Alpen? Die Abenteurer*innen aus Zwettl waren Marie-Louise Göschl, Moritz Wagner, Thomas Brenner, Georg Schönhofer, Valentina Wasner, Stephan Franzus und Michaela Wittmann


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Medien

www.pfadfinderInnen.at

better together 20/21

Medien – eine kurze Geschichte

Die Pfadfinder*innen Spittal an der Drau sammeln für Obdachlose. Von der Pfadfinder*innengruppe „porcia“ Spittal

Abgabestelle: Pfadfinder*innen-Jugendzentrum Spittal, Ponauer Str. 15, 9800 Spittal an der Drau Immer freitags während der Heimstunden, von 15 bis 20 Uhr. Oder direkt in der

Natürlich kennen wir alle den großen Begriff „Medien“, der heutzutage überall herumschwirrt und uns in den Ohren ringt. Was dieses Wort bedeutet, wissen wir mittlerweile alle. Das Handy in unserer Hand, jederzeit abrufbar, das Radio automatisch angeschaltet und die Smartwatch einsatzbereit. Wir sind verbunden mit der Welt und äußerst glücklich darüber. Von Alina Aigner

Foto: Pfadfindergruppe Spittal an der Drau

Die Kinder und Jugendlichen der Pfadfinder*innengruppe Porcia sammeln gemeinsam mit der Wohnungslosentagesstätte Eggerheim intakte Schlafsäcke, Unterlagsmatten und Zelte für Obdachlose. Das Motto der Pfadfinder*innengruppe Porcia aus Spittal an der Drau heißt dieses Jahr Lagerleben. Schnell entstand daraus die Idee zum Charityprojekt better together 20/21. Was wird benötigt beim Lagerleben? Wie ist es, im Freien zu schlafen? Was tun, wenn man keinen schützenden Schlafsack zur Hand hat? Schnell waren die Kinder und Jugendlichen in Gedanken bei den Obdachlosen, die das ganze Jahr draußen schlafen müssen, und ebenso schnell kamen die Anträge zur Hilfe. Noch gut taugliche Zelte, Schlafsäcke und Unterlagsmatten waren bei den jungen Menschen vorhanden, die sie gerne den Obdachlosen spenden würden. Das

Charityprojekt „Sammeln für Obdachlose“ war ins Leben gerufen. Gesammelt werden nicht mehr benötigte Schlafsäcke, Unterlagsmatten und Zelte, welche noch gut in

Schuss und sauber sind. Diese gehen direkt an die Obdachlosen in ganz Kärnten. Besonders in der kalten Jahreszeit ist das eine wertvolle Unterstützung.

Wohnungslosentagesstätte Eggerheim, Kaufmanngasse 6, 9020 Klagenfurt am Wörthersee Von April bis Oktober: Montag – Freitag von 8 –16 Uhr Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 – 13 Uhr

Von November bis März: Montag – Sonntag von 8 – 18 Uhr Gesammelt werden intakte und gereinigte Schlafsäcke, Unterlagsmatten und Zelte. Die Aktion läuft voraussichtlich bis Mitte Juni 2021.

Wie die Welt sich jedoch bis zu uns her entwickelt hat, das wissen trotzdem sehr wenige. Hier habt ihr also einen kurzen Einblick in unsere Geschichte – und damit auch in unsere Zukunft? Medium bedeutet im Lateinischen so viel wie Mitte oder Zentrum. Aristoteles sagte anscheinend schon, dass jede Bewegung ein Medium brauche. In der Kommunikation wird es eingesetzt, um einen Träger von Botschaften zu bezeichnen. Ein Handy ist zum Beispiel ein Medium als Kommunikationsmittel zwischen zwei Menschen, das gleiche gilt bei dem Radio oder dem Fernseher, die auch Informationen übertragen. Wie sinnvoll diese sind, spielt hier keine Rolle. Die Mediengeschichte beschreibt die historische Entwicklung der Kommunikationsmittel, insbesondere mit Bezug auf Massenmedien wie der Presse oder dem Hörfunk.

Eine kleine Zeitreise

Pfadi-GIFs auf Instagram Wer auf Instagram nach Pfadfinder*innen-GIFs für ein Lagerfeuer- oder Wanderfoto für die Story sucht, der findet nicht viel – bis jetzt! Von Marcel Gaß

ppoe.at

Denn seit kurzem gibt es nun offizielle PPÖ-GIFs für eure Instagram-Storys! Egal ob Pfadihut, Essbesteck oder Halstuchknoten, mit oder ohne passendem Spruch findet ihr einen Sticker für jeden Anlass. Wischt einfach nachdem ihr ein Bild in eurer Story gemacht habt hoch und wählt den „GIF“Sticker aus. Sucht nun nach „ppoe“, „Pfadfinder“ oder „Pfadfinderin“ – übrigens findet ihr die GIFs auch auf Giphy! Vergesst nicht, unseren Instagram-Kanal @ppoe.at zu verlinken, damit wir eure Kreationen teilen können. Fehlt euch ein Sticker, oder habt

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ihr Ideen? Schickt einfach eure Vorschläge an redaktion@ppoe.at!

Neues Videoformat „Auf den Spuren“ Wie mache ich einen Freundschaftsknoten? Woraus bestehen unsere Logos? Und was verspreche ich eigentlich beim Versprechen? Solche oder ähnliche Fragen habt ihr euch bestimmt schon gestellt – und nun werden sie endlich beantwortet. In der neuen Videoreihe „Auf den Spuren“ werden typische PfadiThemen behandelt und Fragen geklärt. Mit Tipps und Tricks

PfadisOesterreich

könnt ihr so euer Wissen auffrischen und knackig verpackt Neues rund um das Thema Pfadfinderei lernen. Alle Videos der Reihe findet ihr auf Instagram-TV unter @ppoe.at oder auf dem offiziellen YouTube-Kanal PfadisOesterreich.

Bring dich ein!

In der Mitte des 15. Jahrhunderts erfand Gutenberg die beweglichen Lettern – ein phänomenaler Fortschritt, da jetzt Literatur und Information langsam unter das Volk kamen. Die erste regelmäßige Tageszeitung entstand schon 1650. Im 19. und 20. Jahrhundert waren Bücher das wichtigste Medium zur Weitergabe von Wissen. Mit der Fotografie am Anfang des 19. Jahrhunderts entstand eine vollkommen neue Art, die Welt zu sehen, zu dokumentieren und sich auszudrücken. Ein Schreibtelegraph, der mit dem Morsecode funktionierte, benannt nach Samuel Morse 1837, markiert den Beginn der kabelgebundenen Telekommunikation. Es geht etwas später weiter mit dem Telefon. Das erste funktionstüchtige Telefon wurde 1876 in Boston von Graham Bell vorgestellt. In den 1880er Jahren begann der Ausbau

des Telefonnetzes. Zu dieser Zeit konnte im Deutschen Reich schon zwischen zwei Städten telefoniert werden, es gab jedoch noch sehr wenige Telefonapparate. Die erste Radioausstrahlung gab es 1906 in den USA, in Mitteleuropa erst in den 1920er Jahren. Im Jahrzehnt danach wurde das Radio zu einem Massenmedium, mit dem eine große Anzahl an Leuten gleichzeitig angesprochen werden konnte. Dies spielte im Zweiten Weltkrieg eine große Rolle, das Radio wurde auch zum Propagandamittel.

Schritte in eine digitale Welt Als weiterer großer Schritt in Richtung digitale Welt kann der erste funktionierende Computer 1941 gesehen werden. Kurz danach, in den 1950ern, entwickelte sich der Fernseher zu einem weiteren Massenmedium. Diese Fortschritte sind maßgebend für weitere Erfindungen, denn der Wandel schreitet so rasant voran wie noch nie. 1982 der Homecomputer, 1984 die E-Mail, 1989 das World Wide Web. Kurz danach 1992 die ersten Mobiltelefone – in den letzten zwanzig Jahren allein ist mehr im Beitrag zur Digitalisierung passiert als vor dem 20. Jahrhundert über hunderte Jahre hinweg. Das Smartphone ging viral und das World Wide Web wurde für immer mehr Leute zugänglich. Technologie ist immer kleiner geworden, unauffälliger und praktischer. Sie hat sich bei vielen von uns in den Alltag integriert und ist ein intimer Part unseres Lebens geworden. Was uns zu der heutigen Welt bringt. Was sagt ihr, sind die Fortschritte positiv? Gehen wir verantwortungsvoll mit Massenkommunikation um? Entwickeln wir uns von der Menschlichkeit ab, oder hin zu ihr?

Hast du Vorschläge für Themen oder willst dich anderweitig bei der Produktion einer Folge beteiligen? Wir freuen uns auf eure Nachrichten an redaktion@ppoe. at. Also bis demnächst bei „Auf den Spuren“!

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Medieninhaber, Verleger und Herausgeber Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs Stöberplatz 12/3-4, 1170 Wien Tel: +43 1 523 31 95 bundesverband@ppoe.at www.pfadfinderInnen.at Redaktion Lisa Pfeiffer, Markus Höckner redaktion@ppoe.at Design & Layout Paul Kubalek | grafik.kubalek.at Hersteller Druckerei Janetschek Danke Marisa Fedrizzi für‘s Korrekturlesen! Anzeigenannahme Markus Höckner, E-Mail: bundesverband@ppoe.at

Web: www.pfadfinderInnen.at facebook.com/pfadfinderundpfadfinderinnenoesterreichs Offenlegung gemäß §25 Mediengesetz Medieninhaber (Alleininhaber): Verein „Pfadfinder und Pfadfinderinnen Öster­ reichs“, Stöberplatz 12/3-4, 1170 Wien. Grundlegende Richtung der Zeitschrift: Der ppö brief ist eine unabhängige Zeitschrift, die alle wichtigen Entwicklungen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, vor allem nach pfadfinderischen Gesichtspunkten, beobachtet und kommentiert. Weiteres dient sie der Kommunikation zwischen der Verbandsleitung und den Leitungspersönlichkeiten, sowie den Freund*innen und Interessierten an der Entwicklung des Verbandes. Namentlich gekennzeichnete Artikel können ggf. nicht der Redaktionsli-

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Scout Shop, BZW

Ein „spannendes Jahr“ im Bundeszentrum Wassergspreng

Weihnachtsgeschenke und mehr?

Kaum ein Jahr war so „abwechslungsreich“ wie dieses. Und das natürlich nicht nur im positiven Sinne. Von Marisa Fedrizzi

Du suchst noch ein Weihnachtsgeschenk? Oder willst jemand anderem einen guten Tipp für ein Weihnachtsgeschenk geben? Dann findest du vielleicht etwas unter den neuen Scout Shop Artikeln.

Corona hat uns (wie alle Pfadfindergruppen und Lagerplätze!!) vor immense Herausforderungen gestellt. Sahen wir einem wirklich tollen Sommer mit Gästen aus Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden und Österreich entgegen und waren auf eine arbeitsintensive Herbstsaison mit dem Beginn der Umbauten in der Mühle eingestellt, war von einem Moment auf den anderen „alles anders“.

Fotos: © ScoutShop/Hans Zeidler

Pfadi Turnsackerl In schickem Rot mit angedeuteter Lilie präsentiert sich das neue Turnsackerl. Es ist aus 100% Baumwollstoff mit bequemer Kordel gefertigt und wurde in der Steiermark produziert.

Foto: © Ticket to the Moon

Hängematte Du willst auch öfter mal unter freiem Himmel schlafen? Dann sind die Hängematten „King Size“ oder „Compact“ von unserem Partner „Ticket to the Moon“ sowie ein passendes Moskitonetz vielleicht etwas für dich! Die Gäste stornierten (eh klar), der Mail-Verkehr war schon stärker geprägt von juristischen Fachsimpeleien, was jetzt erlaubt ist und was nicht, als von Buchungsanfragen. Zwei Gruppen zogen ihr Sommerlager bei uns unter Einhaltung aller Auflagen doch durch. Mit zunehmender Gewissheit, dass wir bis über den Sommer keine Gäste haben werden, verstärkten wir die Bemühungen, den geplanten Umbau in die „gästefreie“ Zeit, also vier Monate vor Plan, zu ziehen. Das klappte dann auch. Ab Juni wurde fleißig gewerkt – die Baustelle sollte uns nicht nur bis Sommer, sondern bis Ende Oktober begleiten.

Mund-Nasen-Schutz Neue Mund-Nasen-Schutz Masken in den Stufenfarben und mit PPÖLogo für Kinder und Erwachsene machen das Masken tragen einfach, und wir sind sofort als Pfadis erkennbar! Sie sind bei 60 Grad waschbar, aus hochqualitativen Baumwollstoffen gefertigt und damit nachhaltig wiederverwendbar. Alle Modelle sind unisex und werden zu vier Stück in verschiedenen Farben geliefert.

Biber Uniform Seit Oktober sind die neuen Biber T-Shirts für Kinder und Erwachsene im Shop erhältlich. In leuchtendem Gelb mit Biberaufdruck vorne und hinten machen es die T-Shirts leicht, dass du deine Biber immer und überall schnell von den anderen Kids unterscheiden kannst. Zusätzlich gibt es noch die Biber Baseballkappe sowie das Biber Abzeichen zum Aufnähen.

Warum überhaupt ein Umbau? Im Grunde wurde das eine Sanierung. Den Seminarraum St. Pölten mussten wir ja schon vor Monaten sperren, der Boden hatte sich gewölbt, die Farbe platzte von den Wänden, es roch sehr feucht und schon sehr unangenehm. Soll jemals ein Umbau des Dachbodens erfolgen, muss der Kanalknotenpunkt, der strategisch ungünstig und vor allem auch nicht ganz „sicher“ liegt, verlegt werden, das gibt gleichzeitig die Möglichkeit, die Niveauunterschiede zwischen Gang und Räumen – vor allem ins WC und in die Küche – zu beseitigen. Erst während der Sanierungsmaßnahmen wurden die Probleme des historischen Gebäudes sichtbar: die hangseitige Wand der Mühle ist maroder als gedacht, eine Trockenlegung der Wand ist

Und so geht’s In unserem Online-Scout-Shop findest du unser gesamtes Sortiment. Einfach deine Artikel in den Warenkorb schieben, deine Gruppennummer eingeben oder deine Wünsche bei deinem Scout Shop Verantwortlichen deiner Gruppe deponieren, und schon bekommt deine Gruppe 5 % Rabatt auf die gesamte Lieferung.

Herrichten, weil der erneute Lockdown wieder alle Gäste zum Storno zwang, wussten wir natürlich da noch nicht…

Ein spannendes Jahr, wie gesagt

unbedingt nötig, will man sich Feuchtigkeits- und damit Schimmelprobleme in Zukunft ersparen. So wurden die Böden in den hangseitigen Räumen (Seminarraum „St. Pölten“ und das Küchenlager) abgegraben, Querschnitte in den Wänden gesetzt und draußen ein neues Traufenpflaster betoniert. Unser ehemaliges „Seminarraum-

Loch“ hat nun einen wunderschönen Holzboden und ist trocken und geruchsfrei :). Für die Kanalverlegung wurden die Sanitärräume und die Küche entkernt. Dabei traten auch zusätzliche Herausforderungen in der Küche auf – die Lüftung musste erneuert werden, das Fenster ist nun brandsicher. Und dann? Die komplette Elektrik in der Mühle ist „undurchsichtig“ und damit nicht mehr zeitgemäß, so der einhellige Tenor der Baumannschaft. Also wieder mehr Aufwand. Neuer Sicherungskasten, neue Kabelstränge, Neuorganisation der Stromkreise. Durch die vielen Stemm-Arbeiten war dann natürlich noch der Maler dran. Das „Wiederaufbau-Wochenende“ stand ebenfalls unter Corona-Auflagen. Mit einer sehr kleinen Mannschaft setzten wir alles dran, die Mühle vom Baustellendreck zu befreien und vor allem die Seminarräume und die Küche wieder benutzbar zu machen. Die Möbel waren großteils im Speisesaal und im Wiener Zimmer zwischengelagert. Dass wir uns gar nicht so beeilen mussten mit dem Wieder-

Wir hoffen natürlich, dass wir im nächsten Jahr wieder voll durchstarten können und freuen uns schon auf Gäste. Ein großes Dankeschön gilt unserem Team. Team-Treffen waren ja praktisch nicht möglich – trotzdem und gerade deswegen zog es immer wieder Teammitglieder ins BZW. Sie erledigten viele kleine und größere Arbeiten, hielten das Gelände in Schuss. Neue Fahnen

und Beschilderungen wurden aufgehängt, die Heurigengarnituren gebrandet, zusammengeräumt etc. Den Gebäuden merkt man den Stillstand durchaus an, die Natur hat sich ebenfalls kräftig zu Wort gemeldet und vor allem auch durch den vielen Regen im Juli richtig Gas gegeben. Danke euch, liebes BZW Team!

Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus ganz Österreich geben ihr Bestes!

Foto: © Martin Dietrich

Wie man Blut spendet, damit Leben rettet und gleichzeitig noch etwas gewinnen kann? Ganz einfach! 1. Im Zeitraum von 1. September bis 30. November 2020 auf www.gibdeinbestes.at/scout registrieren 2. In ganz Österreich an einem für dich passenden Ort und Tag Blut spenden*, Termine findet ihr unter www.gibdeinbestes.at/termine 3. Vorbild sein und über Instagram und Facebook von eurer Blutspende erzählen: #pfadfindergebenihrbestes Unter allen Registrierungen auf www.gibdeinbestes.at/scout im Zeitraum von 1. September bis 30. November 2020 wird eine Helden-Box von Jollydays, gefüllt mit einem Erlebnisgutschein, verlost. (Teilnahme nur ab 18 Jahre möglich, weitere Infos zu Teilnahmebedingungen folgen) Viel Glück! *Blutspenden können Personen zwischen dem 18. und 70. Geburtstag, die gewisse medizinische und gesetzliche Kriterien erfüllen. Zur Blutspende ist ein amtlicher Lichtbildausweis notwendig.

Fotos: BZW Team

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Vermischtes

www.pfadfinderInnen.at

Vermischtes

Auftakt zur großen PGÖ-Aktion für Natur und pfadfinderisches Zusammenhalten: Einen Gildebaum pflanzen

„In 80 Tagen um die Welt“ Einladung zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 18. Februar 2021, 19 Uhr So wie Jules Verne seinen Mister Fogg in 80 Tagen um die Welt reisen ließ – so verbreitete sich Baden Powells Idee von den Pfadfindern in unglaublicher Geschwindigkeit rund um die Welt. Und so wollen wir bei einigen Ländern herausfinden, wie sich das mit den Pfadfinder*innen so verhält. Wir werden Abzeichen und viele andere Objekte von Ländern, in denen Pfadfinder*innen tätig sind, zeigen. Außerdem haben wir Workshops für verschiedene Themen und Altersstufen vorbereitet. Unsere Öffnungszeiten sind Donnerstag und Freitag jeweils

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An Bam aufstön

Die Idee kommt vom Bundesforum zum Thema „Natur erleben“ - aus einem Workshop zu den Stichworten „Symbolik, für Jung und Junggebliebene“, „Das Besondere gibt es nur bei uns“ und „Begeisterung über die Gilde hinaus“: Bäume pflanzen als Gemeinschaftsprojekt von Jugendgruppen und Gilden, der drei Verbände PGÖ, PPÖ und ÖPB, öffentlichkeitswirksame Aktionen, die zeigen, dass Umweltschutz unser aller Anliegen ist, eine Sinn-Brücke über die Generationen. Alle Pfadfinder und Pfadfinderinnen wissen: Bäume sind Freunde. Sie bieten uns nicht nur Blätterdach, Baumaterial, Lagerfeuerholz oder Geländespielwälder, sie kühlen und befeuchten unsere Lebensräume, sie spenden Sauerstoff, nehmen Schadstoffe

von 17 bis 21 Uhr. Nach telefonischer Vereinbarung mit Christian Fritz (0664 4777117) sind auch andere Zeiten möglich.

Die derzeitige Ausstellung „Back to Gilwell“ ist noch bis Ende Jänner zu sehen.

volles Einzelstück. Viele Bäume wiederum werden gemeinsam zum Naturwunder Wald. Was für eine schöne Analogie für uns Menschen, als Individuen und als Gemeinschaft. Und so geht es jetzt los für uns in den Gilden und Gruppen, wir stellen gemeinsam Bäume auf, Junge und Ältere gemeinsam, idealerweise mit einem interessanten Rahmenprogramm. Der symbolische Spatenstich ist am 25. September in WienLiesing gefallen. Die Verbandsspitzen von PPÖ, ÖPB und PGÖ haben eine hübsche Linde gepflanzt. Ein Dankeschön gilt Robert Kastner für die Organisation und Lisa Pizal für die gelungene Gestaltung der Hinweistafel. Die besten Baumpflanz-Aktionen werden beim nächsten Bundesforum in Zeillern im Oktober 2021 prämiert. Erster Preis wird ein gemeinsamer Kinobesuch der siegreichen Pfadfinder-Gilde und Pfadfindergruppe sein, bis zu 100 Karten stehen bereit.

auf, beherbergen eine ungeheure Artenvielfalt. Jeder Baum, auch der kleinste, banalste, ist ein charakter-

Fotos: Esther Genitheim

ppö brief 3/20

Großveranstaltung Großarl inkl. Abenteuerwochenende 30. 5. – 6. 6. 2021

Landeslager der Salzburger Pfadfinder und Pfadfinderinnen

Wir freuen uns schon auf dich! Nähere Infos in Kürze

Jugendleiter*in, Materialwart*in, Visionsmitglied oder internationale Unterstützung gesucht? Kein Problem! Auf unserer Homepage gibt es ab sofort die Möglichkeit, offene Stellen zu promoten. Unter der neuen Rubrik „Jobs“ können sich Interessierte einen Überblick über alle PPÖ-Jobs machen – österreichweit, hauptund ehrenamtlich. Schickt uns eure Job-Ausschreibungen mittels Webformular: ppoe.at/jobs

Foto: Daniel Eggenberger

von 1. bis 11. August 2022 in Ebenau

Großarl 2021 – „Werte sind kostbar“ Du kennst das österreichische Pfadfinderdorf noch nicht? Dann ist es aber höchste Zeit. Du bist schon einmal Gast beim Gildeforum gewesen? Dann kommst du sicher wieder. Aber vergiss bitte nicht, dich zeitgerecht anzumelden. Merke dir bitte folgende Termine vor: Gilde Forumswoche 2021 30. 5. bis 6. 6. Gilde Adventure Weekend 2021 3. 6. bis 6. 6.

Das Organisationsteam hat zum Motto „kostbare Werte“ interessante Vortragende ausgewählt, sehr gute Diskutanten zum Forumsgespräch gewinnen können, und mit einigen schönen Workshops werden wir uns diesem Schwerpunkt gemeinsam nähern. Sicher wird es eine gemütliche, erlebnisreiche Urlaubswoche oder ein verlängertes Wochenende mit viel persönlicher Gestaltungsmöglichkeit in herrlicher Landschaft, eben im einzigartigen Tal der Almen. Traditionelles in Verbindung mit Neuem, Ausflüge, abenteuerlich, sportlich oder gemütlich, vie-

European Jamboree 2020+1 abgesagt

DANKE!

Schade! Aus dem ersten europäischen Jamboree seit 15 Jahren wird nun nichts. Zuerst wurde das Lager ja um ein Jahr verschoben, die Anmeldung damit auch neu aufgemacht. Nun sind weit weniger Teilnehmer*innen angemeldet - das und natürlich die immer noch unvorhersehbare Lage betreff Corona haben die polnische Organisation dazu gebracht, das Lager endgültig abzusagen. „For now we are wrapping up the European Jamboree journey. We are doing this with a heavy heart but a certain sense of accomplishment and hope. We are proud of what we have achieved together and of the journey we all shared. We are sure our paths will cross again so this is not ‘goodbye’, this is ‘see you soon’.“ (Karol Gzyl, Lagerleiter) In diesem Sinne sagen auch wir von der Kontingentleitung danke an unsere Teil­neh­ mer*innen, Patrullen­be­treu­ er*innen, IST und Mitglieder des CMT. Man sieht sich bei anderen Pfadi-Abenteuern!

le pfadfinderische Aktivitäten und hoffentlich wieder internationale Begegnungen. Ob im 4-Stern-Hotel oder unter freiem Sternenhimmel stehen dir viele Nächtigungsvarianten zur Wahl. Coronabedingt gibt es erweiterte spezielle Stornobedingungen, die hoffentlich keiner von uns benötigt. Die Programmdetails, das Anmeldeformular und weitere Informationen findest du in der Sonderbeilage des nächsten Magazins „Der Gildenweg“. Mit Freude unter Freunden – wir sehen uns!

le alia er of Austr Aaron Ward nal Commission Internatio Street Level 1, 8 Help 2067 NSW Chatswood Australia

Als im Januar die beispiellosen Buschbrände in Australien ausbrachen, erwarben Mitglieder der PPÖ über 500 Abzeichen des Scouts Australia „Bush Fire Recovery Badge“ und konnten so über AUD 3.200,– an Spenden sammeln. Die Spenden sind direkt bei den betroffenen Pfadfin­der*­in­664 +61 418 365 scouts.com.au int.comm@ scouts.com.au

merhofer Mr Tobias Kam r hs l Commissione en Österreic Internationa Pfadfinderinn Pfadfinder und t oe.a @pp ic.wosm THE SCOUT

ASSOCIATION

OF AUSTRALIA

OF CERTIFICATE N APPRECIATIO

2020 20 October

Presented to

nen­grup­pen angekommen, und sie bedanken sich recht herzlich! Mit den Spenden konnten Pfad­ finder*innenheime renoviert und wichtige Ausrüstungsgegenstände ersetzt werden, wie zum Beispiel Pfad­f inder*innenUniformen und Camping-Equipment.

eciationhsto nd my appr to extefinde support rinnen Österreic would like Pfad hs for their ralia, IPfad finder und hased en Österreic Scouts Aust members purc Pfadfinderinn On behalf of Pfadfinder und fires earlier this year.forYour members of 00. bush $3,2 n Australia e than AUD ort of the following the ed raise mor invaluable supp help and es very ort to Scouting recosupp vital over 500 badg n bush idedfire tal ralia prov Aust have delivery of Men funds these 2020 through the to confirm that equipment at d bushfires I am pleased facilities and unprecedente and of essential cted by the replacement ting uniforms families impa ent of Scou Training, the Aid acem repl First Wardle Aaron Health and the of Australia bers. Scout Groups, n Commissioner h mem Phil Harriso International our affected ia affected yout our ssioner of Austral lies for our Chief Commi eciated by all camping supp very much appr ort has been generous supp The incredibly bers. impacted mem

Dear Tobias,

ting, Yours in Scou

Aaron Wardle r of Australia l Commissione Internationa

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ppö brief 3/20

Covid-19, Friedenslicht

Mehr aus weniger: Das war der Pfadfinder*innenSommer 2020 Trotz COVID-19 Bestimmungen, kurzer Vorlaufzeiten und Hygienemaßnahmen schauen wir stolz auf einen Sommer der etwas andren Art zurück. Von Lisa Pfeiffer

Obwohl rund 66 % der geplanten Sommeraktivitäten im In- und Ausland abgesagt wurden, fiel der Pfadfinder*innen Sommer 2020, dank des großen Engagements der ehrenamtlichen Leiter*innen, nicht komplett ins Wasser. Ohne einen einzigen SARS-Covid-19-Fall lassen wir den Sommer Revue passieren.

Verlässliche Präventionskonzepte „Trotz der kurzen Vorlaufzeit haben viele Gruppen wieder ihre Tugenden von Flexibilität, Kreativität und Engagement hervorgeholt. So fanden doch einige Sommerlager oder Tagesaktivitäten im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der Hygiene- und Abstandsregelungen statt.“, so Stefan Mühlbachler, Vize-Präsident der PPÖ. Die Präventionskonzepte waren wegweisend für den Sommer 2020, um ein sicheres Umfeld bieten zu können. Alle Pfad­f inder*innengruppen, die sich für eine Sommeraktivität entschieden haben, mussten sich im Vorfeld mit den Corona-Maßnahmen auseinandersetzen. Darin enthalten war die Schulung der Betreuer*innen, spezifische Hygienemaßnahmen

und organisatorische Maßnahmen, sowie die Planung für den Fall einer Covid-19-Infektion.

Mehr Aktivitäten am Wohnort Doch diese Maßnahmen für ein sicheres Lager ließen wochenlang auf sich warten, und rund 2/3 aller geplanten Sommeraktivitäten wurden währenddessen abgesagt. Die Statistiken zeigen, dass anstatt von 1.000 Sommerlagern nur rund 300 Aktivitäten verzeichnet wurden. Anders als normal, waren

rund 33 % davon Tagesaktivitäten, die sich rund um den Wohnort abspielten. Der Vorteil daran war die Flexibilität der Planung, und so

konnten die Kinder und Jugendlichen ihren Wohnort mit Rätselrally und Schwimmbadbesuchen besser kennenlernen. In einem normalen Sommer begeben sich Pfad­fin­der*­in­nen­ gruppen auf mehrtägige Sommerlager im In- und Ausland. Aufgrund der unsicheren Lage fanden Aktivitäten heuer nur im Inland statt. Ob See, Berg oder Stadt – die Pfadfinder*innengruppen ge­nossen Sommertage fernab von Ungewissheit und Stress. „Wir haben von vielen Leiter*innen gehört, dass es den Kindern und Jugendlichen gutgetan hat, unter Freund*innen zu sein, abzuschalten und für einen kurzen Moment Covid-19 zu vergessen“, so Stefan Mühlbachler.

ORF-Friedenslicht Aussendungsfeier 2020 „Heldenhaft verkünden wir den Frieden des Herrn“ Psalm 19 (18), 2–6

Foto: Christian Schnaubelt

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Eine ungewöhnliche Packliste Trotz der ausgelassenen Momente waren Hygiene und Sicherheit oberste Priorität, und so standen auf jeder Packliste Desinfektionsmittel, Mund-Nasenschutz und der Baby-Elefant. Ganz unter dem Motto „Allzeit bereit“ wurde Programm geplant, das Zusammenkünfte mit anderen minimierte und trotzdem das Highlight des Sommers war. Ohne das Engagement, die Planung und die Geduld aller ehrenamtlichen Leiter*innen wäre der Pfadisommer 2020 nicht möglich gewesen. Ein großer Dank geht daher an alle, die das etwas andere Pfadfinder*innenErlebnis im Sommer 2020 ermöglichten. Mit den Erfahrungen des vergangenen Sommers und dem unermüdlichen Willen, etwas Normalität in die ungewissen Zeiten zu bringen, blicken wir hoffnungsvoll auf den Sommer 2021 und zukünftige Abenteuer.

Traditionsgemäß wird jedes Jahr ein oberösterreichisches Kind auserkoren, nach Bethlehem zu reisen und in der Geburtsgrotte Jesu das Friedenslicht zu holen. Mithilfe der Austrian Airlines kommt das ORF-Friedenslicht in einem explosionssicheren Gefäß nach Österreich und wird immer am dritten Adventssamstag bei der internationalen Friedenslichtaussendungsfeier an die Pfadfinder*innen-Delegationen verteilt. Aufgrund von Covid-19 und den entsprechenden Hygiene-, Sicherheits- und Reisebestimmungen haben wir schweren Herzens beschlossen, dieses Jahr keine internationalen Delegationen in Salzburg willkommen zu heißen.

Heuer online Heuer wird die Friedenslichtfeier zum ersten Mal via Livestream

über die Bühne gehen. So haben Pfadfinder*innen in ganz Österreich und der Welt die Möglichkeit, an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Am 12. 12. 2020 setzen wir zusammen ein Zeichen der weltweiten Verbundenheit und verkünden heldenhaft den Frieden. Auch wenn wir nicht zusammen vor Ort sein können, sind wir durch das Licht verbunden. Noch am selben Tag beginnen wir, das Friedenslicht über den Land- und Luftweg zu den internationalen Delegationen weiterzutragen. An den Grenzen übergeben wir das Licht unseren Nachbarn, welche dasselbe an ihren Grenzen tun. So versenden wir das Friedenslicht auch 2020 wieder in eine Vielzahl an Ländern. Mehr Infos zum FriedenslichtLivestream, der am 12. 12. online geht, auf den PPÖ-Social MediaKanälen und ppoe.at

Extrablatt! Ganz unter dem Motto „Neues wagen“ blicken wir auf das Pfadfinder*innenjahr 2019/2020 zurück. Was das genau bedeutet, verrät dir der Tätigkeitsbericht 2019/2020!

61. Pfadfinderlotterie

erry’s L. O. T Road to

Für kommendes Jahre freue ich mich, tolle Erinnerungen mit zu sammeln!“. P.S. Damit du den Überblick nicht verlierst, hat L.O. Terry dir eine Roadmap für den Losverkauf erstellt.

Folge L.O. Terry’s Abenteuer: ppoe.at/lotterie

23. Februar 2021 Beginn Losverkauf

2. Juni 2021 Ende des Losverkaufs

Losverkauf 23. Juni 2021 Ziehung der 61. Pfadfinderlotterie

9. Juni 2021 Losrückgabe und Abrechnung der Gruppen, Einsendeschluss der Dreiecke

Pfadis sind so viel mehr, das wissen doch schon (fast) alle! Aber ohne die Pfaditechnik würde doch was fehlen... Das TECHNIX bringt sie jetzt, zusammengefasst auf 226 Seiten, die klein, aber oho sind – Knoten, Bünde, Geheimschriften, Wetterkunde, Erste Hilfe und noch viel mehr. Bist du outdoor unterwegs? Nie mehr ohne TECHNIX!

30. Juni 2021 Veröffentlichung der Ziehungsergebnisse 2. Juli 2021 Beginn der Gewinnauszahlung

3. September 2021 Ende der Gewinnauszahlung

TECHNIX (Österreichausgabe) bestellen unter www.scoutshop.at Weitere Infos unter www.technix-online.at

grafik.kubalek.at

Es ist wieder soweit! Die 61. Pfadfinderlotterie steht in den Startlöchern, und L.O. Terry freut sich schon sehr: „2020 hat uns gezeigt, dass wir jeden Moment ausschöpfen sollten, bevor es ganz anders als geplant kommt.


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