WALTER KRATNER_Schwebebalken 2004

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eine permanente Objektinstallation im รถffentlichen Raum von Walter Kratner

Modell 1:10

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bildtafel 1


Stellte der bedeutende österreichische Künstler Karl Prantl einen tonnenschweren Meditationsstein bis 2003 in die Allee am Weizberg – setzt Walter Kratner (Museum Exploratorium, San Francisco) jetzt mit seiner neuen, permanenten Objektinstallation „Schwebebalken“ auf das Wechselspiel von Neu und Alt. Ein über die Jahrzehnte hinweg zur Weingewinnung geschundener Pressbaum, bettet sich mit eineinhalb Tonnen Eigengewicht „wurzellos und schwebend“ auf zwei fast nicht wahrnehmbare Glastafeln. Beleuchtet bis spät in die Nacht, um obsessiv auf alle Verfallsspuren des Holzes aufmerksam zu machen, wird das Stück Holz umrahmt von den idyllischen Birnenbäumen auf einer Anhöhe in barocker Kirchennähe. Das Wein(trauben) motiv wurde mit der Neugestaltung des Altarraumes in die Weizbergkirche von Hubert Schmalix eingeführt und erfährt nun mit dem „Schwebebalken“ eine überraschende, schonungslosere Fortsetzung - denn mehr als 250 kg Zink mussten die Altersrisse im Holz füllen, um die Oberfläche zu erhalten. Als ein ausgemustertes „Stück“ Leben vorgeführt, wird die alte Eiche auch in Zukunft suchen, der Witterung zu trotzen. presseinfo.schwebebalken.allee am weizberg

3D - Projektion


bildtafel 2


bildtafel 3


bildtafel 4


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bildtafel 6


bildtafel 7



Nach längerer Vorarbeit sah man nun den „Schwebebalken“ in der Allee am Weizberg endgültig placiert. Die Objektinstallation löst alle angekündigten Prämissen ein: der alte Pressbaum liegt als Holzkörper scheinbar schwebend auf Glastafeln und enthüllt alle „Wunden“ der Zeit durch Zinn- und Steinpassungen. Mit ihrer klassischen Rationalität kommt die Skulptur ohne Pathos aus, wirkt daher weder monumental noch einschüchternd. Vielmehr sorgen die mit viel Sensibilität gemeisterten Proportionen für eine Poesie des Minimalen. Tagsüber spiegeln sich in der Staffelung der Glastafeln spielerisch die organischen Formen der Grasflächen und Bäume. Sie wecken Assoziationen aus Natur und skulpturaler Formensprache. Abends beleuchtet, definiert der „Schwebebalken“ ein fast unwirkliches Zentrum in der Allee, wobei sich das Blattwerk der Birnenbäume im Himmel zu verlieren scheint.

presseinfo.schwebebalken.allee am weizberg


Detail: Guss (Zinn), Stein (Serpentin)


Material: Pressbaum: 7.00M x O.45M x 0.50M ; Gewicht: ca. 1500kg (wurde vor über 150 Jahren in der Weizbergkirche zur Weingewinnung verwendet) Glastafel: I.50M x 1.50M x ca.O.05M Oberflächenbearbeitung: Die vorhandenen Alterungsspuren und Sprünge im Holzbalken werden mit Zinn (ca. 250 kg) ausgegossen. Die gesamte Oberfläche wird mit Handhobbel bearbeitet. Die extreme Materialkombination (Holz und Zinnguss) zeigt im Endzustand eine Oberfläche mit abgeschliffenen Zinnadern. Guss: Der Schmelzpunkt von Zinn liegt bei 240 Grad Celsius. Dadurch entstehen beim Ausgiessen der Fugen und Fessuren keine Verbrennungen im Holz, sondern verstärken die Haltbarkeit. Glas: Das Glas wird mit einem Dämmungsprofil auf einem Fundament im Erdboden bruchsicher verankert. Stein: Zylinderförmige Steinpassungen (Serpentin) treten andetails die Stelle der historischen technische „Spindeln“ Lichtquellen (spotstones): In der Nacht wird das Licht durch 6 Scheinwerfer aus Steinkuben (Serpentin) auf das Objekt gestrahlt. Sie verstärken den Eindruck von einem schwebenden Holzelement.


Detail: Guss (Zinn), Stein (Serpentin)


Im Laufe der Jahrzehnte sind am Beginn der Birnen-Allee mehrere Bäume gefällt worden. Das hatte einen „Bruch“ in der Wahrnehmung der Gesamtheit der Allee zu folge. Die Positionierung des „Schwebebalkens“ erfolgte unter dem Gesichtspunkt, einerseits die Verbindung in der Allee wieder herzustellen, andererseits die platzähnliche Situation zu akzentuieren.

positionierung in der allee am weizberg

Arbeitszeichnung (Detail)


spotstones: Licht („Carrera“; design: Studio Ghidini) Stein (grüner Serpentin)


Die „spotstones“ aus grünem Serpentin erfüllen die Funktion eines skulpturalen Sitzelementes, das nachts Licht spendet, um die Objektinstallation zu einem Ort der Begegnung zu machen.

lichtquelle

Abmessungen


Arbeitszeichnung „schwebebalken“ Skizzenpapier, Blei-, Graphitstift, Kohle, Pastell, Kreide (nachträglich überarbeitet und verschattet), 33x25cm


Anlässlich der Eröffnung der Skulptur „Schwebebalken“ in der Alleee am Weizberg, zeigt Walter Kratner eine Auswahl an Arbeitszeichnungen. Nachträglich überarbeitet, werden die Werkskizzen zu Bildern, die den langsamen Verlust von „konkreter“Erinnerung sichtbar machen. (Programmheft - pfingstArt 04)

„Um der Hoffnungslosen Willen, ist uns die Hoffnung gegeben.“ (Walter Benjamin)

Arbeitszeichnung (Detail)


Arbeitszeichnung „schwebebalken“ Skizzenpapier, Blei-, Graphitstift, Kohle, Pastell, Kreide (nachträglich überarbeitet und verschattet),31x22cm


Arbeitszeichnung „schwebebalken“ Skizzenpapier, Blei-, Graphitstift, Kohle, Pastell, Kreide (nachträglich überarbeitet und verschattet),43x28cm


Elektronische Medien ORF- „Österreich heute“, Landessstudio Stmk. (17.05.04) kunstforum.at (16.05.04) Printmedien „Kleine Zeitung“ (Okt.03) „Weiz präsent“ (Mai 04) „Kronen Zeitung“ (12.05.04) „Die Steirische“ (15.05.04) „WeizerZeitung“ (17.05.04) „WeizerZeitung“ (21.05.04) „Sonntagsblatt“ (23.05.04) „Kleine Zeitung“ (26.05.04) „Pfarrblatt Weiz“ (29.05.04) „Kleine Zeitung“ (30.05.04) „Weiz präsent“ (Juni 04)

Planungsbüro Enthaler, Weiz Stein Wiedenhofer, Weiz Glastechnik Maierhofer, Mürzzuschlag Holzmanufaktur Martin Glawitsch, Gleisdorf Ramin Hazrati, Weiz

im Auftrag von Pfingstvision Weiz (Pfarre Weiz); Stadtgemeinde Weiz



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