Walter Kratner
PARTITUREN Vernissage: Freitag, 18. Oktober 2019 , 19:00 Galerie Reitbauer, Birkfeld, Stmk., Österreich
Francesca Cataldi „TESTA“ Vetro fuso, ferro, rame ca. 40cm x 30cm x 25 cm
FIG.1.138. OT. 19 Graphit auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
„PARTITUREN“ WALTER KRATNER Objektfragmente und Arbeiten auf Papier
Die Ausstellung „Partituren“ erstellt eine Art „Bildatlas“, der Objektdarstellungen und Archivbilder ungewisser Provenienz beinhaltet. Es sind Abbilder einer unsicheren Wahrheit auf Widerruf. Doch in diesem fiktiven Bildgedächtnis speichert der Künstler real erlittenes Leid und Unrecht gegen das Vergessen. Mit der ihm eigenen Ästhetik nähert sich Kratner einer Anmerkung des Literaten Ugo Foscolo:„Gegen die Zeit, die alles auslöscht, besteht nur die zeitlose Poesie.“ (Zit.: Dr. Stefania Severi, Kuratorin, Rom)
FIG.1.107. GARETT.19 Graphit und Öl auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
WERKBLOCK
„DER MAKEL“
Ausgangsmaterial für die mit Graphit und Öl überarbeiteten Bilder bilden Polizeifotos, die von Tatverdächtigen im Zuge der erkennungsdienstlichen Behandlung erstellt werden. In den USA gehen die sogenannten „Mug shots“ in die Public Domain über und sind so, etwa durch den Freedom of Information Act, für jedermann öffentlich zugänglich. Die serielle und zufällige Anordnung der Polizeifotos in der Ausstellung betont den standardisierten Blick auf den Menschen durch Behörden. Ohne genauere Kenntnis über die Verhaftungsgründe, bleiben auf jeder Frontansicht der mutmaßlichen Täter verspritzte Öl-Lachen oder Öl-Krakeln als dauerhafter Makel bestehen.
FIG.1.106. NO NAME.19 Graphit und Öl auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
FIG.1.111. BRIGHTS.19 Graphit und Öl auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
FIG.1.117. PRADO.19 Graphit und Öl auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
FIG.1.109. NO NAME.19 Graphit und Öl auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
SITUATIONSZEICHNUNG, 2019 Graphit und Pastell auf Papierzeichnung ca. 25 x 25 cm
Über Werkzeuge und Gerätschaften
Alle Darstellungen von Objektkompositionen sind meist eine (fiktive) Rekonstruktion von Lebensspuren. In der Kunstgeschichte oft marginalisierte Objekte aus dem Fundus des „Alltäglichen“ werden dekontextualisiert abgebildet. Sie stehen allein und nur für sich. Ovids „Metamorphosen“ umreißen inhaltlich den Hintergund der Werkserie: Orpheus wird von Mänaden zerrissen, und die einzelnen Glieder schwimmen im Fluss, - und jedes Teil singt weiter. Die Furien „haben Steine auf ihn geworfen, aber Steine hatte er natürlich besungen, die Steine tanzten um ihn herum. Sie haben mit Ästen nach ihm geschlagen, das ging auch nicht, denn die Bäume hatte er auch besungen. Also alles, was er besungen hatte, konnte ihn nicht verletzen. Dann kam er an eine Lichtung und da waren Bauern, die pflügten gerade, und die liefen weg vor diesen rasenden, wildgewordenen Frauen. Dann haben die Frauen den Orpheus getötet mit Pflügen und Hacken, also mit den Werkzeugen der Bauern. Weil die hatte er nie besungen.“ (Zit.: Heiner Müller und Alexander Kluge: „Im Zeitenflug“)
FIG.1.140. OT. 19 Graphit und Pastell auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
FIG.1.139. OT. 19 Graphit und Pastell auf Fotografie auf Papier ca. 40 x 30 cm
FIRENZE. LUNGARNO, 1974 Analog-Fotografie auf Papier ca. 18 x 13 cm
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Galerie Reitbauer
Kaiserfeldgasse 15 8190 Birkfeld | Steiermark | Österreich T: +43 664 3656285
Vernissage
“Partituren” Walter Kratner (Objektfragmente und Arbeiten auf Papier)
Eröffnung Prof. Edith Temmel, Graz Freitag, 18. Oktober 2019, 19:00
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Walter Kratner
PARTITUREN Vernissage: Freitag, 18. Oktober 2019 , 19:00 Galerie Reitbauer, Birkfeld, Stmk.,Österreich