1 minute read

Christi Himmelfahrt «Was steht ihr da und schaut zum Himmel?»

Wenn Sie dieses Pfarrblatt in Händen halten, dann neigt sich die Osterzeit schon wieder dem Ende entgegen. Am 40. Tag der Osterzeit feiern wir das Hochfest der Auffahrt Christi in den Himmel oder Christi Himmelfahrt.

«Ihr Galiläer, was steht ihr da und schaut zum Himmel?» Wir würden das Gleiche tun wie die Galiläer: Wo immer sich jemand verabschiedet − ein Mensch, mit dem wir ein Stück des Lebensweges teilen −, begleiten wir diesen. Nach Händedruck und Abschiedskuss winken wir in die Richtung, in welche er entschwindet. Ist das Fahroder Flugzeug verschwunden, blicken wir weiter in die Richtung. Ein Seufzer, ein Lächeln oder eine Träne − und wir machen kehrt.

Als Jesus in die Wolken entschwunden ist, blicken sie – ich weiss nicht, wie lange –ihm nach. Die beiden weissen Gestalten orientieren die Jünger vom «Blick nach oben» zum «Blick nach vorne».

Die Auffahrt Christi in den Himmel hat zwei Sichtvarianten: Der «Blick nach oben» und der «Blick nach vorne». Christi Himmelfahrt ist ein Fest des Umorientierens. Die Frauen und Männer nehmen Abschied mit dem «Blick nach oben». Dann ringen sie sich durch zum «Blick nach vorne». Das ist eine Herausforderung an uns alle, den «Blick nach vorne» zu wagen.

Es gibt Menschen, die nur nach oben blicken und in den Wolken schweben – die andern sollen nach vorne blicken und Verantwortung tragen.

Es gibt Menschen, die sind nur nach oben fixiert und kennen sich scheinbar bestens aus im Glauben, so wie sie ihn verstehen. Doch im «Blick nach vorne» sehen sie nicht über ihre Nasenspitze hinaus.

Aber Christi Auffahrt in den Himmel ist das Fest der Umorientierung – weg vom «Blick nach oben» hin zum «Blick nach vorne». Dem Blick folgt eine Bewegung bis an die Grenzen der Erde. Diese Bewegung wird in Schwung gebracht durch Jesu Zusicherung, seinen Geist.

Wir Menschen, Galiläer und Galiläerinnen von heute, blicken nicht passiv und mehr oder weniger vorwurfsvoll zu «denen da oben»: auf die sogenannte kirchliche Hierarchie. Im Blick nach vorne bewegt sich unsere Pfarrei Stans. Zu ihr gehört jeder im Geist Christi lebende Mensch, der nach vorne blickt. Jesus ist bereit mit anzupacken. Durch unsere Hände tut er heute seine Arbeit und benützt unsere Hände und Füsse, um Gottes Reich unter uns zu verwirklichen. Dazu braucht es die Umorientierung vom Blick nach oben zum Blick nach vorne und innen. So wünsche ich uns allen ein erfülltes Christi Himmelfahrt Fest.