Saisonbuch 2014/15

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NORMA V I N CENZO B ELLI N I (1801-1835)

Tragedia lirica in zwei Akten Libretto von Felice Romani Nach der Tragödie «Norma ou L’Infanticide» von Alexandre Soumet

Mit Norma schuf Vincenzo Bellini eine der ganz grossen tragischen Frauengestalten der Opernliteratur: Vor dem Hintergrund eines politischen Konflikts zwischen zwei Staaten erlebt die einsame Priesterin emotionale Extremsituationen zwischen Liebe und Hass, Hoffnung und Verzweiflung, dem Wunsch zu verzeihen und blinder Rachsucht. Die seelische Zerrissenheit der Hauptfigur hat Bellini in ekstatischer Klangpracht und in seinen berühmten langen Melodien eingefangen. «Die Oper muss durch ihren Gesang weinen machen» – diese von ihm selbst formulierte

Forderung hat der grosse Melodiker Bellini wohl in keiner anderen Oper auf so unmittelbar packende Weise erfüllt wie in Norma. In dieser Wiederaufnahme der Inszenierung von Robert Wilson singt die junge italienische Sopranistin Maria Agresta, die zuletzt in Zürich als Desdemona in Verdis Otello zu hören war, die Titelpartie; ihren Geliebten Pollione aus dem feindlichen Lager verkörpert Fabio Sartori. Die musikalische Leitung hat Generalmusikdirektor Fabio Luisi.

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