NAME IT - 04 - Georg

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04/08 Dezember/Jänner

georg

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Name it GEORG

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Entdecker

NAME IT

04/08 DEZ/JAN E 4,–

Porträt Annie Leibovitz Mode anzüglich Fashionweek Usbekistan nachtleben Bernd Schlacher Moskau Champagnerrausch und mehr ...


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Editorial

Medieninhaber und Herausgeber, Sales & Marketing

Was ist LUxus? „Manche Dinge sind im Leben nicht notwendig, sondern Luxus. Dennoch ist ein bisschen Luxus hier und da im Leben absolut notwendig.“ (Willy Meurer, Publizist) Ich wünsche ich dir viel Spaß mit unserer aktuellen Ausgabe,

Pink Marketing GmbH Hütteldorferstraße 81 b/1/12 1150 Wien T +43 (1) 789 1000-15 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Chefredaktion

Klaus Hager T +43 (1) 789 1000-14 hager@name-it.at Redaktionsteam

Sophia Angelides, Anonymous, Regina Binder, Brigitte Bauer, Christian CernyWolf, Romana Dobes, Gabriele Drossos, Patrick Eichinger, Lucas Faliszewski, Florian Grünwald, Karla Kenya, Martin Kronsteiner, Martin Mangiapia, Gino Poosch, Peter Provaznik, Stephan P. Rebernik, Magdalena Schauer, Veit Schmidt Lektorat Adrian Leymüller Coverfoto

Klaus Hager

Chefredakteur

Fotograf_Moritz Schell, moritzschell.com | Assistant_David Kalwil | Model_Vali, bodyandsoul.at | MakeUp & Hair_Martina Hirsch, perfectprops.at | Styling_Marcos Valenzuela, tiberius.at | Fuchs Stola (diverse Farben)_Popp & Kretschmer, popp-kretschmer.at | T-Shirt_ Papenberg, Hut_Julia Cranz, tiberius.at | Hosenträger_Stylist Art Direction & layout

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Impressum



Inhalt

anzüglich 20 Style.UZ

Week of Design and Fashion in Tashkent und Samarkand

26

anzüglich

eindeutig, zweideutig, oder doch dreideutig?

44 Streich-einheiten im Dritten

Cellist Martin Rummel ganz Privat

70 MOskau

Die neue Metropole Europas

88 Richard O’Brien

6

Seine neue Rocky Horror Show inklusive Virgin Guide

26 70 58


68

18

advent 12

1 21

16

20

tägliche Hauptpreise

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Nur wer teilnimmt kann gewinnen!

Editorial

08

Making of

10

Made in Austria

12

Menschen

14

Interview Dj marfloW

16

Porträt Annie Leibovitz

36

Advent kalender

40

Luxury, Please!

84

50

Film

86

52

Bücher

Mangiapia’s Cultorial

54

Musik

91

Nachtleben

56

Georg Bringt’s

92

Horoskop

58

Auto

96

62

Sport

98

anonymous’ Sex and a Pity

64

Fitness

d by

sore

spon 14

6 10 8 17

19

04

23

36

66

Kulinarik

68

Gustostückerl

76

StAdtflucht nach Cortina

78

Zeit für ein Bild

80

Politik ungeschminkt

83

Gay rights

5 2 14.10.2008 10:40:09

16

40 Luxury,please! Wirtschaft

Kultur

20

7


Hinter den Kulissen

making of Name it Body and Soul

Fotos_Peter Provaznik Make-up und & Hair_Ramona Kandinger

In der Wiener Modelagentur Body & Soul werden von Sabine Biasutti und Susanne Gosch mittlerweile nicht nur interessante Gesichter entdeckt, sondern auch das schauspielerische Talent geweckt und letztendlich für so machnes Model Geschichte geschrieben – und Geschichte ist auch gleich das Stichwort. Mehr dazu in unserer „anzüglichen“ Luxus-Modestrecke.

8


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Menschen

King of Homos Dustin Milligan, Schauspieler in der wieder aufgenommenen Serie Beverly Hills 90210 zeigt sich reuevoll und zerknirscht. Es gibt Aufnahmen auf Band in denen er Elvis als den „King of Homos“ bezeichnet. (Peinlich peinlich Dustin, denn wir alle wissen doch: DAS ist Elton John). Jedenfalls hat er anscheinend nochmal über seinen schlechten Scherz nachgedacht und fühlt sich jetzt so „totally bad about it“ dass er sich in seinem Blog nun bei allen Homos, Heteros und „Allen dazwischen“ entschuldigt: „ An alle meine Leser, es tut mir wirklich leid und ich schäme mich für meinen Fauxpas. Meine persönliche Einstellung zu Homo- und Bisexualität hat diese Aussage niemals reflektiert. Besonders jetzt, wo gleichgeschlechtliche Ehen

so ein großes Thema in den USA sind fühle ich, dass die Tage in denen man jemanden zum Spaß als „Homo“ bezeichnet hat oder Dinge mit „das ist schwul“ kommentierte einfach vorbei sind. Niemand sollte das Gefühl haben müssen, dass man seine Sexualität und seinen Lifestyle als blöd bezeichnet. Und niemand sollte denken, dass er weniger wert wäre, nur aufgrund der Person die er liebt. Das ist das Gleiche wie früher mit dem „Ni**er“-Wort. Heute ist es völlig unakzeptabel dieses Wort zu verwenden und ich fühle und hoffe, dass es sich in diesem Fall früher oder später gleich verhalten wird. Ich hoffe dass meine Kinder diese verletzenden Wörter niemals so gedankenlos verwenden werden wie ich es getan habe und ich beteuere nochmals: I’m sorry!“ Tja, spät aber doch Dustin. Diese Kurve hast du gerade noch mal gekriegt!

aufg’schnappt Text_Magdalena Schauer

NAME IT hat sich verliebt Mary Patricia McAleese ist irische Journalistin, Politikerin und seit 1997 achte Präsidentin von Irland in ihrer zweiten Amtsperiode. Wir verstehen nun auch, warum sie wiedergewählt wurde: In einer Kundgebung hat sie nun an alle irischen Jugendlichen appelliert sich gegen jene zu stellen, die Personen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung schikanieren. So hat sie ein nationales lesbisches, schwules, bisexuelles und transgender Jugend Forum in Galway ins Leben gerufen. McAllese erklärt, dass dieses Forum dafür stehe, die unterschiedlichen sexuellen Einstellungen zu respektieren und zu zelebrieren. Homophobie sei ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem man sich in allen Altersgruppen entgegenstellen müsse. Tyrannisierungen aufgrund von sexueller Orientierung an Schulen seien keine Seltenheit und trieben ihre Opfer in tiefer Verzweiflung sogar in den Suizid. Die irische Präsidentin sendet mit ihrem Forum eine klare Message, sich diesem Trend entgegen zu stellen. „Wenn wir zusammenarbeiten und uns für die demokratischen Werte einsetzen, wenn wir es ablehnen Vorurteilen ein Ohr zu schenken, dann können wir vielen jungen Lesben und Schwulen helfen, ihre Befangenheit in der Öffentlichkeit aufgrund von Anfeindungen zu verlieren. Niemand sollte aufgrund seiner Sexualität diskriminiert werden oder leiden müssen!“ NAME IT unterstützt diese Einstellung vollkommen und weiß, dass solange Sterne wie Mary McAllese am politischen Himmel leuchten die Hoffnung auf ein Ende von Homophobie nicht aufgegeben werden muss.

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No on 8!

Fotos_Linke Seite oben: The CW Television Network unten: Joshua Sherurcij Rechte Seite oben: Creative Commons Attribution ShareAlike 2.0 License

Seit Mitte Juni gibt es zwischen San Diego und Mendocino einen richtigen Run auf alle Standesämter. Rund ein halbes Jahr ist es her, dass der oberste Gerichtshof in Kalifornien( NAME IT berichtete) grünes Licht für Homo-Ehen gab. In den letzten drei Monaten allerdings haben sich hier 11.400 schwule und lesbische Pärchen das Ja-Wort gegeben. Populäre Liebende waren beispielsweise Ellen DeGeneres und Portia de Rossi oder auch der aus TV-Serien wie Heroes und Star Trek bekannte George Takei und sein Partner Brad Altman. Grund für den Ansturm ist die Angst, dass mit einem Referendum, das parallel zur Präsidentschaftswahl stattfinden wird, auch die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe wieder abgeschafft werden könnte. Konservative Gruppen und Kirchen in ganz Kalifornien haben die sogenannte „Proposition 8“ geschaffen. Erhält dieses Referendum die Stimmen der WählerInnen, so wird in der kalifornischen Verfassung ein Zusatz festgehalten werden, nachdem eine Ehe nur zwischen Mann und Frau Gültigkeit hat. Dass diese Diskussion die Gemüter beinahe so erhitzt wie der Wahlkampf ist nachzuvollziehen. Genauso wie John McCain und Barack Obama liefern sich auch die Oppositionen ein richtiggehendes Duell um die Proposition 8. Der teuerste Wett – bzw. Wahlkampf nach dem um die Präsidentschaft ist schmutzig und heftig. Im Moment sieht es für die Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe gut aus, aber bis zum Wahltag steht noch alles offen. Bisher haben beide Seiten jeweils um die 30 (!) Millionen Dollar für ihre Kampagnen mobilisiert. Die konservativen Gruppen und mit ihnen die fundamentalistischen Kirchenbewegungen dürfen nicht unterschätzt werden. Ihre Anhänger lassen nichts unversucht und organisieren sogar Anrufkampagnen um WählerInnen für ihre Sache zu rekrutieren. Auch Gebetskundgebungen und Fastenaufrufe im Dienst der Sache zählen zu ihren Methoden. Der Leiter des konservativen Verbands „Family Research Council“ Tony Perkins lies sogar über die New York Times verlauten „Dies ist wichtiger als die Präsidentenwahl, wir haben schon öfters schlechte Präsidenten gewählt und als Nation überlebt. Aber wir werden nicht überleben, wenn wir die Institution Ehe verlieren.“

zuversichtlich und lässt uns hoffen „Wenn wir nächste Woche gewinnen, dann ist das ein großer Schritt für das Land mit einer Signalwirkung für die ganze Welt. Diese Bewegung ist nicht mehr aufzuhalten.“ Dass die Situation aber nicht von allen Betroffenen so rosig interpretiert wird zeigt sich beispielsweise an Alan Le und Jonathan Volk. Die beiden Ärzte wollten sich eigentlich Zeit lassen mit ihren Hochzeitsplänen damit alles perfekt sein würde. 2009 wäre ihr Wunschdatum für eine Hochzeit gewesen. „Eigentlich wollten wir es in Ruhe im nächsten Jahr tun und alles besser vorbereiten, aber wir hatten Angst, unsere Chance zu verpassen“ begründet Le nun die übereilte Hochzeit am letzten Wochenende. Um die 100.000 Same Sex Paare leben in Kalifornien und ca. 50.000 Adoptiv-Kinder leben in Obhut solcher. Lorenzo Woo, schwul, Arzt und Vater einer Pflegetochter befürchtet „Jetzt sind wir legal verheiratet, aber ich habe Angst, dass uns dieses Recht wieder weggenommen wird. Unsere Tochter soll in dem Bewusstsein aufwachsen, dass sie Eltern hat, die verheiratet sind. Ich glaube, dass einige meiner Kollegen nun für den Schutz der Homo-Ehe stimmen, weil sie meine Situation kennen und gutheißen. Eigentlich haben sich alle über unsere Hochzeit gefreut.“ Bleibt zu hoffen, dass sich die Gerechtigkeit letzten Endes doch noch durchsetzt und sich alles zum Guten wendet.

Hoffen darf aber auch die liberale Seite, denn ihr gehören verschiedenste Gruppen, vom Lehrerverband, über die demokratische Partei bis hin zu finanzkräftigen Hollywoodstars an. Jeweils 100.000 US-Dollar spendeten Brad Pitt, Ellen De Generes, Steven Spielberg, George Lucas und Google-Chef Sergey Brin. Sogar die steirische Eiche Arnold Schwarzenegger tritt im Rahmen seiner Position als Gouverneur dafür ein, dass die Homosexuellen-Ehe nicht verboten wird. Mit 33 Millionen Einwohnern ist Kalifornien der bevölkerungsstärkste Staat in den USA und als solcher natürlich auch bis zu einem gewissen Grad Trendsetter. Der Manager der Contra Kampagne „No on 8“ Steve Smith zeigt sich sehr

Schwul bis in die Ewigkeit Nörrebro, Kopenhagen. Hier befindet sich der Friedhof auf dem schon der Dichter Hans Christian Andersen, der Philosoph der Philosoph Søren Kierkegaard und der Physiker Niels Boor ihre ewige Ruhe gefunden haben. Nun hat sich der dänische Pfarrer Ivan Larsen zusammen mit seinem Partner Ove Clarsen dafür eingesetzt, dass auf diesem Friedhof explizit schwule Grabstätten errichtet werden. Larsen und Carlsen wollen nicht nur im Leben sondern auch im Tode Eins sein. So begründete der Priester diese Aktion mit den Worten „Wir wollen uns nicht isolieren, aber auch eine Art Familiengrab haben, wo wir nebeneinander liegen können“. Larsen ist der Meinung dass es, wenn es schon schwule Bars und andere Plätze zum homosexuellen Amüsement gäbe, hier nicht Halt gemacht werden dürfe. So hat er die, von ihm und seinem Partner mitbegründete Organisation „Rainbow“ dafür stark gemacht, den Traum von der letzten, schwulen Ruhestätte wahr zu machen. Für rund 335 Euro kann man sich einen Urnenplatz in der Grabstätte, über der eine große Regenbogen-Flagge weht, sichern. 36 Plätze sind fix geplant und wenn der Wunsch nach weiteren besteht, gibt es eine Option für zusätzliche 12 Gräber. Mittlerweile sind acht Reservierungen eingegangen und die Zeichen stehen gut, dass es bald richtig schön schwul wird in der Ewigkeit. Da wird doch der Gedanke an unser aller Ende gleich etwas tröstlicher.

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Interview

Ein Wolf ohne Schafspelz Er ist gerade mal 26 Jahre alt und mischt wie ein alter Hase im Musikbizz mit. Warum er dabei manchmal nicht nur die Clubbesucher ins Schwitzen bringt, erzählt Wolfram Eckert aka Dj marfloW. Text_karla kenya Foto_Elsa Okazaki

Donnerstag, 15.30: Ein schlacksiger junger Mann mit zerzaustem Lockenkopf betritt ein Wiener Café. Er wirkt leicht verwirrt, fast schüchtern, wie er mit grossen Augen nach der auf die Personenbeschreibung zutreffende Journalistin sucht und – entgegen meiner Erwartung – nach nur wenigen Minuten fündig wird. Der erste Eindruck: Gutaussehend, stylisch und sehr höflich. Eine übercoole Attitüde, die seine Optik vermuten lässt, bleibt gänzlich aus. „Eigentlich wundere ich mich immer, wenn jemand ein Interview mit mir machen will, weil das was ich tue, ja niemanden wirklich interessiert, ausser irgendwelche Musik-Nerds vielleicht“, sagt er, während er die Speisekarte nach einen ansprechenden Frühstück durchforstet. Eine Aussage, in der ein riesen Quantum Understatement steckt, welches man ihm – überraschenderweise – auch wirklich abkauft. Dabei hat der charmante Wahlwiener eine eine Menge vorzuweisen: Sein Plattenlabel Diskokaine, unter dem er bereits international erfolgreiche Alben wie Disco Romance von Sally Shapiro (ein Duo bestehend aus einem befreundeten Pärchen) produziert hat oder 3 Remixes für Weltstar „Moby“. Der Sound: Retro-anmutender Italo-Disco-House. Im Wiener Underground-Club Fluc veranstaltet er monatlich seine berühmt berüchtigten Electro-Nix-Gang Bang-Parties, zu denen er immer wieder internationale Gast-Acts wie Larry Heard, Dj Funk und Metro Area einlädt. Die Liste seiner Kollaborationen liest sich wie das Who-is-Who der Musik-, Style- & FashionSzene, darunter sind etwa DJ Hell, der deutsche Godfather of Techno, US-Rapperin und DJ Princess Superstar oder Weltstar Moby zu finden. Große Nummern im Business, mit denen er mittlerweile auch privat befreundet ist. Ganz nebenbei komponiert er Fashionshow-Tracks für Mode-Shootingstar Petar Petrov und mit dem österreichischen Designer-Duo Wendy & Jim hat er das Dj-Duo „Wolfy&Jim“.

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Woher marfloWs Liebe zu Disko-Musik kommt?„Eigentlich ist Disko voll schwul. Woraufhin er süffisant lächelnd hinzufügt: „Schwul ist cool. Früher hab ich gemodelt und da habe ich durch die Jobs viele kennengelernt, die sind ja auch viel lockerer drauf und machen außerdem die geileren Parties“. Dann schweift er ab. „Meistens finde ich Fashion-Parties lustiger als diese typischen „Clubveranstaltungen“. Ich hab den Eindruck, dass die Menschen aus der Mode-Szene, egal ob homo- oder hetero, viel mehr Spaß an der Musik haben, weil sie sie einfach nicht so ernst nehmen.“ Eine Beobachtung, die er erstmals mit Anfang 20 machte, als er mit Fm4- & Electro-Star-Dj Patrick Pulsinger zum ersten Mal nach New York flog, um mit ihm einen Szene-Club zu bespielen. „Dort hab ich dann meine ganzen 80's-Platten aufgelegt, super trashy halt. Hier hätten die mich wahrscheinlich gesteinigt, aber die Leute dort fanden’s cool und sind voll abgegangen! Der eine Promoter war so begeistert, dass er mir eine eine eigene Party angeboten hat. Also bin ich paar Monate geblieben.“ Weitere beeindruckende Kontakte knüpft er, als er zur selben Zeit einige Wochen in L.A. verbringt „Damals habe ich einen Freund besucht, der die ganzen Celebrities schminkt. Der hatte Angst vorm Autofahren, also habe ich für ihn immer den Chauffeur gespielt und hat er hat mich zu seinen Jobs mitgenommen. „Da hab ich die viele Leute kennengelernt!“, erzählt er mit leuchtenden Augen. „Ich komm in eine Villa, steh im Wohnzimmer und plötzlich kommt Sharon Stone herein und fragt mich, wie es mir geht. Das war echt schräg. Sandra Bullock war auch lieb, hat deutsch mit mir geredet und mich über Österreich ausgefragt,da sie in Deutschland in ihrer Kindheit lebte und ihre Mutter auf der Wiener Staatsoper zu tun hatte. Beim Dinner waren dann auch Demi Moore und Ashton Kutcher, der eigentlich größer ist, als ich gedacht hab und echt fesch ist.“

Warum er selbst nicht mehr modelt? Weil er lieber Musik macht. Außerdem studiere er ja noch. Kunst und digitale Medien auf der Akademie der bildenden Künste. „Ich hab mich immer schon für Mode interessiert. Dadurch, dass ich mit einigen Designern arbeite, bin ich halt immer am Laufenden, was sich in der Szene so tut. Das ergibt sich aber alles eher zufällig.“ Eine Parallele zwischen der Fashion-Welt und seinem Musik-Stil sieht er allerdings nicht „Ich mag den Disko-Sound weil er verspielt, unbeschwert und eine gewisse Portion Ironie enthält. Ich mag auch Techno, härtere Beats.“ Dann lacht er. „Euro Dance ist natürlich auch spitze! „Rhythm is a Dancer“ von Snap zum Beispiel!“ Trash kommt offensichtlich an. Allerdings nicht immer. Denn auch in seinen PromoAktionen gibt sich der gebürtige Kärnter gerne provokant. So lässt er auf einem Flyer für seinen Electro-Nix-Club das Foto von Jörg Haiders Autowrack mit folgendem Teaser bedrucken: < 1,8 Promille = 6 Euro Eintritt, > 1, 8 Promille = 4 Euro Eintritt, genau 1,8 Promille = gratis Eintritt. Um Jörg als BundesLandsmann zum Abschied die letzte Ehre zu erweisen? „Vielleicht ist es eh geschmacklos, aber ich als ich den Flyer gemacht hab, hab ich mir nicht viel dabei gedacht. Ich bekam sehr nette Emails aber auch Drohungen von rechtsorienterten Fussballfans(„Ultras“). Die haben geschrieben, sie wüssten wo ich wohne und würden kommen und alles kurz und klein hacken. Ein paar davon sind dann sogar im Club aufgetaucht. Da hab ich mich echt angeschissen. Gottseidank gab’s Security.“ Jener ist es vielleicht auch zu verdanken, dass marfloWs Erfolgsgeschichte steil und zügig voran schreiten kann. Denn zwischen zahlreichen Remix-Aufträgen, Kooperationen und seinen eigenen Produktionen schwillt auch das Flug-Meilenkonto für seine DJ-Gigs weiterhin gewaltig an. Morgen geht’s nach Prag, ein paar Tage später legt er in Barcelona und


Berlin auf, eine Woche später dürfen Disko-Fans seinen Lieblings-Tunes in New York lauschen. Auch für das kommende Jahr sind einige Projekte geplant: Eine Vinylmaxi der aktuellen Single Riminini, auf der ein paar Remixe von namhaften Kollegen wie „Erobique“ (macht„International Pony" mit „Dj Koze“) und von dem Wiener Techno-Produzenten Christopher Just zu finden sein wird. Außerdem soll im Frühjahr ein neues Album erscheinen an dem bereits fleißig getüfftelt wird. „Der Sound wird wieder eine Spur technoider klingen, soll aber trotzdem lustig sein. Wird man da von manchen, elitäreren Kollegen nicht belächelt? Mag sein, wär mir aber auch egal. Mit Musikern rede ich selten über Musik. Es gibt einige wenige, die schätze ich auch privat. Hell höre ich gerne zu, wenn er seine Geschichten aus den 80ern und 90ern erzählt. Moby etwa, hat mir erzählt, dass er 90 Prozent seiner Tracks mit ungeklärten Samples releaste und keinen juckte es!“ Einen Künstler, mit dem er unbedingt mal zusammenarbeiten würde, gibt es nicht. „Doch, eventuell Thomas Bangalter von Daft Punk! Von ihm könnte ich viel lernen, aber lernen kann und muss ich von vielem noch.“ Plötzlich schweigt er und starrt auf sein Nachmittags-Frühstück, an dem er seit ca. einer Stunde kaut . Auf die Frage woran er gerade denke, antwortet er mit ernster Miene: „Ich hab mir gerade gedacht, dass Orangensaft und Marillenmarmelade zwar fast die dieselbe Farbe haben, aber eigentlich überhapt nichts miteinander zu tun haben. Orangensaft ist ja nüchtern ungesund weil er den Magen übersäuert. Darum haben die Amis auch viel häufiger Bauchspeicheldrüsen-Entzündungen, weil die den O-Saft gleich in der Früh auf nüchteren Magen trinken.“ Wieder mal was gelernt. Nämlich, dass DJ Marflow viel lieber über die Trivialitäten des Alltags siniert als über sich und seine Musik. Sehr sympathisch. Ob wir die Ausgabe, in der das Interview erscheinen wird, denn vielleicht„Wolfram“ nennen könnten, will er abschliessend wissen – um die Idee im nächsten Moment gleich wieder zu verwerfen. „Nein, Wolfram klingt ja nicht cool – wahrscheinlich auch nicht schwul.“ 

www.myspace.com/diskokaine www.diskokaine.com

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Portr채t

My name is 16

Annie


Annie Leibovitz Ihr Ruf eilt ihr voraus. Annie, die Grosse. Annie, die Stille. Annie, die Scheue. Annie, die Unnahbare. Stimmt das? Ja, das stimmt. Normalerweise. Doch diesmal kam alles ganz anders. Warum? Lag es an Rom? Am italienischen Lifestyle? Lag es am Vollmond? Oder gar an der Herzenswärme der Menschen? Annie sagt: “I love life!” und alle applaudieren.

Text_Christian Cerny-Wolf Fotos_lavazza

Als ich das erstemal hörte, dass sie es ist, die den neuen LavazzaKalender in Szene setzt, blieb mir die Spucke weg. Ihrem Manager übrigens auch. Der antwortete knapp: “Don ' t do this.“ Doch wie das halt so ist mit den starken Frauen und den starken Männern: die Frauen gewinnen immer. Sie tat es. Fotografierte für Lavazza den Italian Lifestyle mit allen Klischees, die das Land , wo die Zitronen blüh’n , zu bieten hat. Mamma im Spaghettiteller. Papagallo küsst Bella auf Rialtobrücke. Donna macht sich im Trevibrunnen nass. Um nur einige Beispiele zu nennen. Aber Annie wäre nicht Annie, wenn nicht alles mit Ironie, Witz und Augenzwinkern umgesetzt würde. Und nochmals die Spucke weg blieb mir, als ich hörte, dass Mrs. Leibovitz herself in Rom auf mich wartet. Wer lacht da? Natürlich wartete sie auf mich. Zugegeben, sie wartete noch auf 132 andere Journalisten, doch die habe ich alle nicht gesehen. Smile. Hier mein kleines italienisches Annie-Tagebuch. Es ist Dienstag, der 14. Oktober. Der Wecker läutet um 5 Uhr morgens. Na toll. Duschen, packen, 3x umziehen. Der Flug ist kurz, aber heftig. Landung auf römischem Boden um 8 Uhr. Bustransfer zum Hotel. “Non fumare”. Diese Italiener! Luxusabsteige Exedra auf der Piazza della Repubblica . Lavazza beim einchecken. Lavazza im Lift. Lavazza auf dem Zimmer. Aber wo ist Annie? Naja der Tagesplan sieht anderes vor. Annie empfängt mich erst um 8 Uhr abends. 10 Stunden Zeit. Auch nicht schlecht. Natürlich habe ich mir in Wien bereits eine Shoppingliste geschrieben, samt Adressen. Ich gehe programmatisch vor. Stop eins – zu Fuß erreichbar. Termini, Jeans und T-Shirt. 140 Euro baba! Stop zwei – drei Stationen mit der Metro. Ausstieg Spagna. Übrigens: Italiener erkennt man daran, dass alle Sonnenbrillen tragen, je dunkler, je grösser,

desto italienischer. Doch auch Japaner und Inder sind Italiener – der Trend zieht sich durch alle Nationen, die ihr Touristenimage partout nicht haben wollen. Am Fuß der Spanischen Treppe frage ich einen Sanitäter (mit Sonnenbrille) wo denn der De Puta Madre Shop sei. Natürlich weiß er es. Meine nächsten 300 Euro verlassen das Börsel. Stopp drei – Fußgängerzone, mitten im Gewurl. Jacke und Pulli. Jetzt ist Schluss , denke ich mir. Um 2 Uhr nachmittags, 22° im Schatten, knurrt der Magen so laut, dass sich sogar die Italiener bedroht fühlen. Einchecken in der Trattoria. Ich liebe Klischees und bestelle Pizza quattro formaggi und davor einen Insalata Siciliana. Lecker. 4 Uhr Hotel Lavazza schlürfen. Kurzes Plauscherl mit Giuseppe Lavazza. Ich frage ihn, ob Kaffee weiblich ist, weil zu 99% Mädels auf den Kalendersujets abgebildet sind. No, no, gibt er mir zu verstehen, die Buben waren auch schon dran. Achja, wir erinnern uns, letztes Jahr gab es da im Juni oder Juli zwei Kleinwüchsige, die Göttin samt Wagerl zerrten. Ok. Dafür schmeckt der Kaffee besonders gut. Lavazza eben. Umziehen. Bustransfer in die Villa Miani hoch über Rom. A Wahnsinn. Bin ich in einem Comic, oder was. Die weiße Villa im pinkfarbenen Licht. Champagner auf der Terrasse. Weiße Sofas, weiße Tische. Sogar die (gar nicht notwendigen) Heizschwammerl, wie sie so charmant in Wien genannt werden, sind hier dekorative Feuersäulen und blicken majestätisch und süffisant auf ihre Wiener Kollegen herab. Die Italiener…machen aus einer G’stetten noch einen Palazzo. 8 Uhr abends. Der Vollmond steht bereits über der Stadt und wird prompt zum Gesprächsthema. Unter mir das Colosseum, rechts der Petersdom. Dann ab ins Theater (der Mailänder Scala nachempfunden). Der Samtvorhang öffnet sich. Francesca Lavazza, die italienische Version eines Puppengesichts tritt vor den Vorhang und

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sprudelt (wie immer). Doch dann kommt sie: Annie. Sie tritt vor den Vorhang und ist da. Ihr Kleid ist an Schlichtheit nicht zu unterbieten. Schwarz. Was sonst. Entlang der Rückennaht eine dezente schwarze Rüsche. Runder, halsnaher Ausschnitt. Schwarze Ballerinas. Punkt. Die obligate Brille. Und dann: Annie spricht. Wow. Fotografinnen sprechen eher nie. Sie schon gar nicht. Also liegt es an Rom, an den Lavazzas oder schlicht am Vollmond. Annie spricht und ist gar nicht mehr zu stoppen. Sie hätte natürlich gerne an den Originalschauplätzen fotografiert. Doch das New Yorker Studio war näher. Räusper. Sie erzählte vom Kaffeeschlürfen, von ihrem Manager, von den Models, streicht der einen mütterlich über’s Gesicht. Sie redet und redet und redet. Wir können es gar nicht glauben. Ja und dann geht sie nicht etwa ab, steigt in die Limousine und verzieht sich in die Hotelsuite. Nein. Sie setzt sich ins Publikum, beklatscht Schauspieler und Redner. Macht Smalltalk. Voll Spannung der Moment, wo die neuen Sujets der Presse präsentiert werden. Mamma im Spaghettiteller, die Wölfin im Colosseum, die Maske am überschwemmten Markusplatz. Und auf allen Sujets dieses berühmte spezielle Leibovitz-Licht. Düster, klar, grau. Irgendwas muss sie mit Italien am Hut haben, denn das erste Sujet, das mir einfällt, wenn ich an diese Fotografin denke, ist ihr Foto von Sophia Loren mit den zerrissenen Strümpfen auf dem Sofa. Na und wer ist italienischer als die Loren? Die Lollobridgida bestimmt nicht. Die Cardinale schon gar nicht. Dabei hatte die Leibovietz wohl alle Celebrities vor der Linse. Angefangen von John & Yoko im Bett, die Stones im Hotel, Obama im Oval Office, die schwangere Demi Moore am Cover, die Queen vorm Fenster (geil!), Whoopie Goldberg in der Milchwanne. Sie fotografierte für das Rolling Stone Magazine, für die Vogue, für Vanity Fair. Stopp. Es

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ist kürzer die aufzuzählen, für die sie nicht fotografiert hat. Das alles war Gesprächsthema in der römischen Villa. Und auch noch eine Stunde später. Annie ist immer noch da. Die Villa Miani ist mittlerweile zu kulinarischen Höhenflügen abgehoben. Jedes Zimmer ein anderes italienisches Motto. Annie mittendrin. Tratscht, plaudert, lächelt. Nimmt wohlwollend Visitenkarten an sich, um sie dezent an ihre Assistentin weiterzugeben. Dann setzt sie sich zu uns an den Tisch. In jenes Zimmer, das einer italienischen Trattoria nachempfunden ist, mit römischer Hausmannskost und italienischer Tralala-Musik. Karierte Tischdecken, Chianti, Parmesan und Parmaschinken. Fellini hätt’s g’falln. My name is Annie, sagt sie. Smalltalk at its best. Ich freu’ mich. Nach knapp zwei Stunden ist der Zauber vorbei. Annie ist schon weg, die kulinarischen Stationen sind leer, nur der Vollmond ist noch da. Dann der Knaller beim Heimtransfer mit dem Bus. Alle bekommen den neuen Kalender (nona) aber diesmal in einem originalen Pizzakarton mit rot-grünem Aufdruck „made by Annie Leibovitz“. Ein Hammer. Ein limitierter Hammer und definitiv nur für die, die in dieser Vollmondnacht bei Annie in der Villa Miani waren. 

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„living legend“ Annie wurde am 2. Oktober 1949 als Anna-Lou in Waterbury, Connecticut geboren. Sie ist mit Sicherheit die bekannteste und angesehenste lebende Fotografin. Ihre originellen, ironischen Portraits erscheinen seit mehr als 30 Jahren auf den Titelblättern diverser Magazine. Ihr Vater war Berufsoffizier bei der Luftwaffe und Annie verbrachte ihre Kindheit auf verschiedenen Militärstützpunkten. Während ihres Studiums der Malerei am San Francisco Art Institute belegte Annie einige Abendkurse über Fotografie und 1970 begann sie für das Rolling-Stone Magazine" zu arbeiten, bei dem sie drei Jahre später, 1973, zur Cheffotografin aufstieg. Als sie zehn Jahre danach von dort wegging, standen auf ihrer Habenseite 142 Titelblätter und verschiedene Fotoreportagen zu bedeutenden Ereignissen der Zeitgeschichte, einschließlich des Rücktritts Richard Nixons und der Tournee der Rolling Stones 1975. Zu Beginn der 80er Jahre galt Annie Leibovitz als die wichtigste Fotografin der Rockszene und als scharfe Beobachterin der sozialen Realitäten. Im Jahre 1983 begann Annie Leibovitz ihre Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Vanity Fair, die damals gerade einen Relaunch erlebte. Die Künstlerin dehnte ihre Interessensgebiete auch immer weiter aus und trug dazu bei, dass die Zeitschrift zu einem angesehenen Beobachter der Show- und Businesswelt avancierte.

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1988 lernte sie die Journalistin Susan Sontag kennen. Ihre Lebensgemeinschaft endete mit Sontags Tod 2004. 1993 nahm Annie Leibovitz ihre Tätigkeit für Vogue auf. Sie schuf Portrait­ aufnahmen und Titelblätter. Sie begann sich mit Mode zu beschäftigen und fotografierte Haute Couture. Neben der Verlagsarbeit kreierte Annie Leibovitz auch verschiedene, bedeutende Werbekampagnen, die bekanntesten darunter sind die für American Express, Gap, Givenchy, The Sopranos, Milk Board und noch viele andere. Sie arbeitete mit vielen künstlerischen Organisationen, unter anderem dem American Ballet Theatre, The Brooklyn Academy of Music, The Mark Morris Dance Group und dann auch mit Mikhail Baryshnikov. Ihre exzellente Arbeit brachte ihr auch viele Auszeichnungen ein, darunter die „Barnard College Medal of Distinction“ und den „Infinity Award in Applied Photography“, der ihr vom International Center of Photography verliehen wurde. 2006 erhielt sie den Titel „Commandeur dans l‟Ordre des Arts et des Lettres“ der französischen Regierung. Ein Jahr davor, im Zuge einer von der American Society of Magazine Editors organisierten Ausstellung der 40 besten Zeitschriftentitelblätter der letzten 40 Jahre, wurde Annie Leibovitz sowohl mit dem ersten Preis (das Foto von John Lennon und Yoko Ono, aufgenommen für Rolling Stone an dem Tag, an dem John ermordet wurde) als auch mit dem zweiten Preis (Demi Moore, schwanger aufgenommen für Vanity Fair) ausgezeichnet. Sie wurde von der Library of Congress zur „Living Legend“ gewählt. Heute lebt sie mit ihren drei Töchtern Sarah, Susan und Samuelle in New York.

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Week of Design and Fashion in Tashkent und Samarkand Etwas überrascht und erfreut zugleich öffne ich das Mail mit der Einladung zur Fashion Week nach Usbekistan. Es ist schon ein sehr strapaziertes Klischee, dass die groSSen Modemetropolen London, Paris oder meinetwegen New York seien. Umso erfrischender, denke ich mir, einmal etwas Neues auszuprobieren. Text & Fotos_Peter Provaznik

Neugierig und erwartungsvoll folge ich als Teil einer kleinen österreichischen Delegation von Vertretern aus Kunst, Kultur, Politik, Wirtschaft, Medien und Mode der Einladung nach Taschkent, der schillernden und pulsierenden Hauptstadt Usbekistans. Nach einem langen Tag in zwei unterschiedlichen Flugzeugen und drei Flughäfen begrüßt uns unser Guide Bahrom mit strahlendem Lächeln und beinahe akzentfreiem, brillantem Hochdeutsch, das er sich am Goethe­ institut in Taschkent angeeignet hat. In den kommenden Tagen kümmert er sich gemeinsam mit unserer Begleiterin Nigina um unser leibliches Wohl und auch darum, unseren prallen Zeitplan einzuhalten. Dieser sieht im Wesentlichen eine humane Weckzeit am Vormittag mit darauffolgendem Frühstück und anschließendem Treffen in der Hotellobby vor. Nach der Besprechung des Tagesplans gibt es entweder eine lockere Vormittagsaktivität oder bereits das Mittagessen mit lokalen Spezialitäten. Vor allem viel frisches Obst und Gemüse. Gastfreundschaft wird in Usbekistan sehr groß geschrieben, und so wird

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den Mahlzeiten viel Zeit eingeräumt, sehr zur Freude mancher Gäste. Umso hektischer laufen dann die Nachmittage ab, Pressekonferenzen an unterschiedlichen Locations und mehrere Modeschauen lassen keine Langeweile aufkommen. Unsere Fahrer sind routiniert, die Stadt mit ihren breiten Boulevards ist praktisch staufrei, und somit sind schnelle Ortswechsel ein Kinderspiel. Taschkent im Osten, umgeben von schneebedeckten Bergen, präsentiert sich uns als sehr weltoffene, freundliche Stadt, wo sich alte, traditionelle Elemente behutsam mit moderner Architektur berühren. Ein stilistischer Ansatz, der sich ebenso in zahlreichen Details der gezeigten Mode fortsetzt. Usbekistan, eine frühere Sowjetrepublik, besinnt sich seit seiner Unabhängigkeit 1991 einerseits auf seine eigene, ursprüngliche Tradition und Kultur. Auf der anderen Seite öffnet sich das Land neuen Einflüssen, versucht östliche und westliche Elemente zu verbinden und zu kombinieren. Das Land ist fünf Mal größer als Österreich und zählt 27 Millionen Einwohner. Eingebettet zwischen Afghanistan,


historischer Registanplatz im Herzen Samarkands mit groSSer Freiluftbühne samt Laufsteg

Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Turkmenistan liegt es an der historischen Seidenstraße und ist seit einigen Jahrzehnten drittgrößter Baumwollproduzent der Erde. An diese Tradition knüpft diese Veranstaltung an. Die Verarbeitung dieser edlen Materialien ist die logische Konsequenz, und deswegen hat man es sich zum Ziel gesetzt, in Zukunft lokale Kreative in den Bereichen Mode, Design und Kultur zu unterstützen und zu fördern. Am zweiten Abend, der offiziellen Eröffnung der Week of Design and Fashion, erwartet uns eine äußerst professionelle Modeschau im Centre of National Arts. Kreischende junge Models signalisieren mir, dass offensichtlich der Stargast des heutigen Abends eingetroffen ist, Julio Iglesias. Tatsächlich sitzt er in der ersten Reihe, und verfolgt interessiert die Modeschau. Ein wenig später am Abend dürfen wir im bis auf den letzten Platz gefüllten Großen Staatstheater aus einer Loge Julio Iglesias´ Stimme lauschen. Nach intensivem Abhängen in der Hotellobby am darauffolgenden Tag und einem kulinarischen Mittagshighlight im

„Versal“ werden wir zu einer Pressekonferenz ins „Palace of Youth Creativity“ kutschiert. Bemerkenswert ist dort die Ankündigung von Chopard-Vizepräsidentin und Artdirectorin Caroline Gruosi-Scheufele vor versammelter Presse, eine gemeinsame Kollektion mit dem usbekischen Label Guli von Gulnara Karimova zu entwerfen, deren Erlös teilweise caritativen Zwecken zugutekommen soll. Gulnara Karimova, die attraktive Tochter des Präsidenten, ist eine äußerst talentierte und vielseitige Frau, die es versteht, kreative Menschen um sich zu sammeln und mit ihrer Begeisterungsfähigkeit für das Realisieren von Ideen zu gewinnen. So überrascht es uns eigentlich gar nicht, dass uns Frau Karimovas Stimme in Form eines Pop Songs aus dem Autolautsprecher beschallt, während wir uns auf dem Weg zur Präsentation ihrer eigenen Schmuckkollektion ins noble „Sarbon“ befinden. Am nächsten Tag bekundet in einer weiteren Pressekonferenz der japanische Designer Takada Kenzo als weiterer prominenter Stargast seine Freude über die usbekische Aktivität im Modesektor,

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Tradition trifft Moderne: Die usbekische Mode ist im Aufschwung

freut sich über neue kulturelle Inspirationen und auch er zeigt sich offen für eine Zusammenarbeit mit jungen usbekischen Designern. Nebenan eröffnet inzwischen in einem großen Saal der österreichische Maler Michael Fuchs eine Ausstellung und wird neugierig von internationalen und usbekischen Medien interviewt. Der modische Gruß aus Österreich läuft am Abend in Form der neuen Wolford Kollektion langbeinig und kurzweilig über den Laufsteg und stößt auf große Begeisterung. Mein „all areas“ Pressepass öffnet mir und meiner Kamera die Tür zum Backstage Bereich und ermöglicht es, den Visagisten beim Schminken der Models auf die Finger zu schauen, und ein paar Schnappschüsse beim Hineinzwängen der Models in die neuesten Kollektionen zu schießen. Ich bin erstaunt ob der Vielfalt und des Facettenreichtums der Modelle und male mir deren Herkunft aus. Nach Aktivierung meiner Russischkenntnisse und einer ersten Kontaktaufnahme mit Ali erfahre ich, dass sämtliche Models entgegen meiner Annahme, aus der ganzen Welt eingeflogen zu sein, aus

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Taschkent sind. Fernab des Laufstegs genieße ich backstage für ein paar Minuten den lockeren und sehr offenen Umgang mit den Models, die bereitwillig und freundlich für die Kamera posieren. Entschleunigung erfahren wir täglich bei feudalen Abendessen in unterschiedlichen Restaurants und Klubs der Stadt, welche feierlich zelebriert werden und sich oftmals über mehrere Stunden erstrecken. Falls danach noch Zeit bleibt geht es dann mit den uns mittlerweile vertrauten schwarzen SUVs im Konvoi zu Aftershowpartys in noch hippere Klubs oder zu weiteren Modeschauen, wie z. B. jener im Radisson SAS, wo nach dem feierlichen Empfang Mode usbekischer Designer gemeinsam mit Schmuck von Chopard vorgeführt wird. Am letzten Tag unseres einwöchigen Aufenthaltes erwartet uns ein großes Finale. Eine Boeing 737 der Uzbekistan Airways ist eigens für die Medienleute und geladenen Gäste gechartert worden. Bei strahlendem Sonnenschein genießen wir die 40 Minuten in 6000 Meter über bewässertem landwirtschaftlichen Gebiet, vorbei am riesigen Aydarkul


Ayurveda für Europäer

die gayfriendly wellness oase in der bekanntesten thermenregion österreichs wartet mit einem besonderen angebot auf.

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as Hotel Loipersdorf Spa & Conference hat nun auch Ayurveda für Europäer im Programm. Dazu wurden Ölmassagen, verschiedene Anwendungen als auch die Ernährung auf europäische Bedürfnisse abgestimmt. Der aus Sri Lanka stammende Ayurveda-Experte Susil Kannangara, der die überlieferten Traditionen mit den europäischen Lebensgewohnheiten kombiniert, konnte als Leiter für dieses umfangreiche Angebot gewonnen werden. Die vielseitig talentierte Präsidententochter Gulnara Karimova Takada Kenzo, ein Designer zum Anfassen, genieSSt das Bad in der Menge

Ayurveda bedeutet übersetzt die Wissenschaft vom gesunden Leben, die in allen Kulturkreisen dieser Welt auf eine lange Tradition verweisen kann. In Europa sind die Heilmethoden teilweise in Vergessenheit geraten, während in anderen Ländern Ayurveda über Generationen hinweg überliefert und weitergeführt wurde. Das Hotel Loipersdorf Spa & Conference in der Steiermark hat diesen ayurvedischen Gedanken aufgegriffen und zu einem aufeinander abgestimmten Angebot aus Anwendungen und kulinarischen Empfehlungen zusammengeführt. Massagen, Stirngüsse, Kräuterpackungen und Dampfbäder mit heimischen Ölen und Kräutern werden angeboten. Die Küche orientiert sich ebenfalls an der wohltuenden Wirkung von saisonalen Produkten und Gewürzen auf Körper und Geist, die in Aperitifs wie Kräutercocktails, Suppen und Fleischgerichten ihre Umsetzung finden. Bevor mit den Anwendungen begonnen wird, werden körperliche Beschwerden sowie auch der individuelle Lebensrhythmus besprochen, sodass die Massagen gezielt auf die Bedürfnisse des Gastes abgestimmt werden können. Darüber hinaus unterstützen Yoga- und Meditationsübungen den ganzheitlichen Erholungsprozess. Das Ziel von „Ayurveda für Europäer“ ist, das Bewusstsein für ein körperliches Gleichgewicht herzustellen und Anregungen für den Umgang mit heimischen Kräutern, Gewürzen und Produkten im Alltag zu geben.

See und über einen kleinen Gebirgszug. Kurz nach Sonnenuntergang erwartet uns bei spätsommerlicher Temperatur der wohl prächtigste und bedeutendste Platz Usbekistans, der historische Registanplatz im Herzen Samarkands, vor dem eine große Freilufttribüne samt Laufsteg aufgebaut ist. Mir ist bewusst, welch große Ehre uns zuteil wird, an diesem historisch einzigartigen Platz Zeuge dieses Abschlussevents werden zu dürfen. Dementsprechend würdig ist die Stimmung der Gäste, als der Abend zum Klang von traditionellen usbekischen Karnaj Trompeten eröffnet wird. Nach und nach mischen sich fette Beats zu den traditionellen Klängen. Der gelungene Brückenschlag zwischen Tradition und Gegenwart spiegelt sich in der Musik ebenso wie in der präsentierten Mode wider. Als absolutes Highlight des Abends betritt dann niemand geringerer als Rod Stewart die Bühne. Obgleich ich Rod mangels Funkyness nicht zu meinen Lieblingsinterpreten zähle, so ist sein Auftritt doch ein imposantes Ereignis. Eingebettet zwischen drei Medressen und vier majestätischen

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2 Übernachtungen im komfortablen Doppelzimmer 2 x Feinschmecker Frühstücksbuffet 2 x Abendessen nach ayurvedischem Prinzip 1 Kopfmassage (Shiroabhyanga) 1 Ganzkörpermassage (Abhyanga) 1 Fußmassage (Padabhyanga) Ayurvedischer Kräutertee für den Aufenthalt Aktiv & Vitalprogramm mit unserem Fitnesstrainer Exklusiver Spa-Bereich auf 3.000 m2

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Rod Steward war absolutes Highlight des Abends

Minaretten gibt Rod Stewart seine größten Hits zum besten. Songtitel kenne ich keine, doch irgendwie ist dann doch fast jedes Lied Teil eines sozialisierten Unterbewusstseins. Nach einigen Songs geschieht dann – ich bin gerade hinter dem Sucher meines Fotoapparats vertieft – etwas Unerwartetes: Die unterdessen abgeschminkten Models – einige der Gesichter sind mir nach einer Woche Fotografierens mittlerweile bestens vertraut – stehen auf dem Laufsteg, der sich hinter mir zur riesigen Bühne und zum Dancefloor gewandelt hat, und jubeln dem Sänger aus nächster Nähe zu. Es dauert nicht lange, bis der Abstand zwischen der immer größer werdenden Menge tanzender Models und VIPs auf dem Laufsteg zu Rod Stewart immer kleiner wird. Bis einander der singende Popstar und die Fans auf der Bühne schließlich begegnen. Handykameras und Fotoapparate blitzen und möglichst viele Fans versuchen, einen Platz an Rod’s Seite fürs Fotoalbum zu ergattern. Rod genießt samt seiner drei Backgroundsängerinnen das Bad in der Menge und stellt sich geduldig den Fans, ohne dabei seine

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Liveperformance zu vernachlässigen. Selbst Herr Kenzo kann sich umringt von tanzenden und fotografierenden Models das Mitschwingen nicht verkneifen. Die Rückreise aus Samarkand über Taschkent und Frankfurt nach Wien nimmt mehrere Stunden in Anspruch und irgendwann zwischen kurzem Einnicken, Frühstück, Mittagessen, erneutem Einchecken und latenten Schlafphasen verschwimmen für mich Träume und Realität der letzten Tage zu einer bunten, abstrakten Collage. Erst zuhause angekommen gewinne ich nach dem Sichten der Fotos die Gewissheit, dass die vergangene Woche nicht nur ein großartiger Traum gewesen ist, sondern tatsächlich so stattgefunden hat und sich das Erlebte unvergesslich in meine Erinnerung und auf die Festplatte geschrieben hat: unzählige kräftige Argumente dafür, Usbekistan als neuen Fixstern am Design-, Style- und Kulturhimmel zu betrachten. 


... und dir wird warm!

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Mode

anzĂźglich Eindeutig, zweideutig oder doch Dreideutig? Herausfordernd verspielte Begierde bettet sich in einen Hauch prickelnder Erotik, schwelgend im luxuriĂśsen Gewand grenzenloser Phantasien.

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Location_Atelier Christian Kรถrbler | 1010, Fischerhof 3 | Maria Fernanda (rechts): Hut _Julia Cranz, Lackhandschuhe_HON, Lackstiefel_LDP, tiberius.at | Kleid_Pia Mia, piamia.at | Lacktasche_Salvatore Ferragarno, Fuchs Stola Bromber_Kollektion, popp-kretschmer.at | Berthold (mittig): Blaues Hemd_Aglini | Neumann (1010, Seilergasse 3) | Hose_JUU.J, the8.at | Cape_ verHUTung, piamia.at | Lackschuhe (blau)_Grenson, the8.at | Vali (links): Mieder, Unterhose & einarmiges T-Shirt_Papenberg, tiberius.at | Teil Massanzug_rotknopf, rotknopf.at Perlenkette_LILA PIX, lilapix.net

Konzept & Produktion_Klaus Hager, Marcos Valenzuela | Fotograf_Moritz Schell, moritzschell.com | Assistent_David Kalwil | Models_Vali, Maria Fernanda, Berthold, bodyandsoul.at | MakeUp & Hair_Martina Hirsch, perfectprops.at | Nails_sasel naillounge, sasel.at | Styling_Marcos Valenzuela, tiberius.at | Special Thanks_Sabine Biasutti, Susanne Gosch, Christian Kรถrbler, Simone Braun, Harald Eugl, Hermann Seiwald, Claudio Studer, Catherine Thaler, Oliver Schwarz, Karin Sailer, Mag. Simone Ladurner, Sabine Selmeister & Thomas Schindelka


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Location_ Artner - Restaurant Bar Weinkellerei am Franziskanerplatz | www.artner.co.at | 1010, Am Franziskanerplatz 5 | Maria Fernanda (rechts): Satin Hose_Pia Mia, piamia.at | Pelz Jacke_Guy Laroche, Armreif_YvesSaintLaurent, Ohrringe_YvesSaintLaurent, liska.co.at | Corsett_Revanche, tiberius.at | Stifletten_Alexander McQueen | Condotti (1010, Spiegelgasse 3) | Vali (mittig): Blauer Anzug _rotknopf, rotknopf.at | Hemd_Marchand Drapier, the8.at | Berthold (links vorne): Grauer Anzug _rotknopf, rotknopf.at | Schwarzes Hemd_Prada | Neumann (1010, Seilergasse 3) | Krawatte_Stylist | Handschuhe_NBLtiberius.at

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Location_ Moulin Rouge | www.moulinrouge.at | 1010, Walfischgasse 11 | Maria Fernanda (rechts): Abendkleid_Gerny, Ohrringe_Borbonese, popp-kretschmer.at | Schuhe_ Bufallo, shoemanic.com | Berthold (mittig): Smoking_rotknopf, rotknopf.at | Schwarzes Hemd_Prada | Neumann (1010, Seilergasse 3) | Fliege_Vito Rufolo, colli.at | Braune Fuchs Stola, popp-kretschmer.at | Vali (links): Sako_Krisvanassche, the8.at | Hose_rotknopf, rotknopf.at | Hemd_Lorenzi, colli.at | Fliege und Kummerbund_Stylist

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Location_ schon schรถn | www.schonschoen.at | 1070, Lindengasse 53 / Ecke Andreasgasse | Berthold (rechts): Jacke_Andrew Mackenzie, the8.at | Hose_P.Petrov, muehlbauer.at | Schwarzes Hemd_Prada | Neumann (1010, Seilergasse 3) | Krawatte_Stylist | Maria Fernanda (mittig): Bluse_Diane von Furstenberg | Neumann (1010, Seilergasse 3) | Leder Hotpant_Tiberius, tiberius.at | Schuhe_Bufallo, shoemanic.com | Armreif, Ohrringe_LILA PIX, lilapix.net | Vali (links): Pulli_B.B., muehlbauer.at | Ledershorts_Tiberius, tiberius.at | Socken_Stylist

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Location_ schon schÜn bar | www.schonschoen.at | 1070, Lindengasse 53 / Ecke Andreasgasse | Vali (rechts): Fuchs Stola_Gai mattiolo, popp-kretschmer.at | Stiefel, Handfesseln_Tiberius, tiberius.at | Schmuck_otazu, popp-kretschmer.at | Hut_Julia Cranz, Leder Brief_NBL, Unterwäsche_Papenberg, tiberius.at | Berthold (mittig): Pelz Jacke_Liska, liska.co.at | Schmuck_otazu, popp-kretschmer.at | Platoo Lackschuhe_Tiberius, Hut_Julia Cranz, Latexhandschuhe_EST, Latexjock_Tiberius, tiberius.at | Maria Fernanda (links): Pelzmantel_Liska, liska.co.at | Strapshalter, Nylons_ArsVivendi, tiberius.at | Goldene Schuhe_Alexander McQueen | Condotti (1010, Spiegelgasse 3)

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können durch Reduktion des Fettgewebes beseitigt werden. Der Schnitt wird in der natürlichen Hautfalte des Oberlides oder unterhalb der Wimpern des Unterlides gesetzt und ist später nicht sichtbar. Lachfalten und Krähenfüße erfordern zusätzlich auch seitlich des äußeren Augenwinkels fünf bis zehn Millimeter lange Schnitte. Die Operation – ob Ober- oder Unterlid oder gemeinsame Korrekturen – werden in Lokalanästhesie und manchmal mit zusätzlichem Dämmerschlaf durchgeführt. Bereits nach fünf Tagen werden die Nähte entfernt und schon nach zwei Wochen bist du wieder „gesellschaftsfähig“!

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Luxury, Please!


Luxury,please! Veranstalter Gerhard Krispl präsentierte auch heuer wieder Luxus- & Lifestyle-Marken vom 21. bis 23. November in den kaiserlichen Prunkräumlichkeiten der Wiener Hofburg. Auf zwei Etagen inszenierten sich die Aussteller in den Bereichen Fashion & Style, Kunst, Reisen, Schönheit & Gesundheit, Kulinarik, Lifestyle, Möbeldesign und Business. NAME IT war als Medienpartner mitten drin, anstatt nur dabei.

Die Kleidermanufaktur Habsburg, die gerade erfolgreich nach Russland und in Zukunft in weitere Staaten Osteuropas expandiert, fungierte heuer erstmals als offizieller Ausstatter der LUXURY, please®. Von Starfotografin Elfi Semotan und Werbeguru Franz Merliczek wurden Elemente österreichischer Tradition mit modischen Elementen im Schloss Schönbrunn beeindruckend in Szene gesetzt. Weiters präsentierten WIEN PRODUCTS Mitglieds-Unternehmen wie BACKHAUSEN, BÖSENDORFER, ZUR SCHWÄBISCHEN JUNGFRAU und WOKA ihre exklusiven Kreationen, Marken und Dienstleistungen in diesem internationalen Umfeld. Wir lassen ganz einfach die Bilder für sich sprechen.

4.000 Quadratmeter Luxury, please® 21. bis 23. November 2008 Hofburg Wien Heldenplatz 1010 Wien www.luxuryplease.com

Foto_Elfi Semotan

Wirtschaftskammer Wien WIEN PRODUCTS www.wienproducts.at

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Sport Zur Schw채bischen Jungfrau www.schwaebische-jungfrau.at

Backhausen interior textiles www.backhausen.com


WOKA Lamps Vienna www.woka.com

Bรถsendorfer www.boesendorfer.com

Bling My Thing www.bling-my-thing.at

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Zu Gast bei

Streicheinheiten im Dritten Köln, London, München, Wien – Der Cellist Martin Rummel hat bereits in einigen Metropolen Europas gelebt und gleichzeitig quasi die ganze Welt bereist und bespielt. Wirklich zu Hause fühlt sich der geborene Linzer allerdings nur in der Hauptstadt Österreichs. Hier im dritten Wiener Gemeindebezirk bewohnt er eine 96 m2-Altbauwohnung voller Charme, Biedermeier und Geschichte …

Text_Martin Mangiapia Fotos_Peter M. Mayr

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M

artin Rummel entdeckte die Liebe zur Musik schon in früher Kindheit oder besser gesagt, er bekam sie in die Wiege gelegt. Seine Großmutter war Pianistin, seine Mutter spielte Klavier, Cembalo und alle Arten von Flöten und auch sein Vater versteht einiges von Musik, obgleich dieser hierzulande vor allem als Vorstand der Abteilung für Zivilrecht der Universität Linz und zuletzt als Vorsitzender des Klimt-Schiedsgerichts bekannt ist. Falls das noch nicht genügt hat, tat die mutwillige Verschleppung des vierjährigen Martin Rummel zu einem Bach-Zyklus sicher den Rest. Dass er sich der Musik später professionell widmen würde, entschied der Musiker mit 15 Jahren und wurde alsbald von Stiftungen in Deutschland und Österreich bei seinem Vorhaben unterstützt. Mit 16 hatte er als jüngster in der Geschichte des Instituts bereits seinen Abschluss am Anton-Bruckner-Konservatorium und brillierte nebenbei als letzter Privatschüler des legendären William Pleeth, der für den Parvenü vor allem eine Mentorenfunktion inne hatte. Obwohl er als Konzertant bereits gut beschäftigt war, unterrichtete Rummel später zeitgleich eine Violoncelloklasse in Kassel und hat, dank seiner über 250 herausgegebenen und kommentierten Etüden, ab Februar 2009 eine Professur in Auckland (Neuseeland) sicher, für die er gern ein interkontinentales Pendeln auf sich nimmt.

In der Welt willkommen, in Österreich zu Haus Die Wohnung des 34-jährigen Cellisten befindet sich in Wien Mitte und erfreut sich dadurch einer vielseitigen Umgebung, die vor allem Freischaffende anzieht. Neben zahlreichen Ärzten und Rechtsanwälten tummeln sich hier vorwiegend Künstler und Musiker. So beherbergt Martin Rummels Wohnhaus viele kulturell Tätige, und ihm gegenüber haust sogar ein Soloklarinettist, den man immer wieder Üben hört. „Es ist zwar nicht so hip wie die Josefstadt aber man hat hier wenigstens eine frei denkende Nachbarschaft“, lacht Rummel. In der Wohnung selbst eröffnen sich mit dem langen Gang die moderne Küche, ein Bad, in dem man sich verlaufen könnte und ein schlichtes Schlafzimmer, die Rummel kaum nutzt. Denn obwohl er gern und gut kocht, tut er dies vornehmlich für Gäste und auch mit dem Schlafen lässt er sich nie lange aufhalten. Die meiste Zeit verbringt er im mit dem Wohnraum verbundenen Arbeitszimmer. Kunsthistorische Bücher, eine Churchill-Biographie und eine Ausgabe der Presse auf dem Couchtisch bieten nur einen Vorgeschmack auf die kleine sich hier befindende Bibliothek. „Lesen heißt denken.“, fasst das gerahmte Zitat auf einer Biedermeier-Glasvitrine passend zusammen, was hier abgesehen von Musik stattfindet.

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Biedermeier-Sessel und ein entsprechender Herrenschreibtisch un- wohingegen eine andere Gruppe Komponisten und Interpreten die terstreichen den intellektuellen Charme und werden mit modernerem Musik in erster Linie wirklich als Sprache betrachtet, die geformt Mobiliar kombiniert zu einem stimmigen Interieur. Die Biedermeier- werden muss, und nicht nur als eine Ansammlung von Klangfarben. Möbel sind allesamt Erbstücke aus der mütterlichen Seite der Familie Diese liefern die Grundlage für das zu Kommunizierende – Gefühle, und werden hier ordentlich gepflegt beziehungsweise regelmäßig assoziative Qualität.“, so der Musiker. restauriert. Was zweifelsohne von Nöten ist um die einzigartigen „Wenn man nun jemanden mit der Sprache der Musik anspricht, Teile nicht neben dem Prachtstück des Hauses verblassen zu lassen. entsteht über den Vorgang des Hörens ein intensiver Zugang, der das Das 1737 in Italien gebaute Cello ragt, obwohl es nur an der Wand Verbale überschreitet. Schranken jeder Natur können damit leicht lehnt, wie der manifestierte Lebensmittelpunkt Martin Rummels genommen werden.“ aus den Einrichtungsstücken hervor. Dass ein Bildnis von Haydn und Daher findet Martin Rummel auch, zwei Personen seien viel intimer miteinander, wenn sie dieses Instrument, das für den Großteil der um zusammen drei Kones herum geschehenden zerte besuchten oder Dinge verantwortlich gar gäben als wenn sie »Being a cellist is not a profession, it is drei Tage miteinander ist, die Lieblingsstücke a lifestyle.« (William Pleeth) Rummels sind, scheint redeten. Dabei bekäme offensichtlich; der Einman nicht nur Zugang, sondern würde auch fluss des Cellos ist jedenfalls unverkennbar: selbst viel zugänglicher. „Selbstverständlich achtet man schon bei der Wohnungssuche auf „Seit ich so viele Projekte gleichzeitig laufen habe, ist das reine Musieinen Arbeitsplatz an dem man stundenlang ungestört üben kann. zieren für mich eine Art Rückzug aus dem Alltag, der auch physisch Aber in Wien ist man Gott sei Dank noch sehr musikerfreundlich und wahnsinnig befreiend wirkt. Das kann ich inzwischen viel besser so kann ich meinen Nachbarn täglich etwas vorüben.“ genießen als noch vor 15 Jahren: Ich schotte mich für ein paar Stunden völlig ab, denn schließlich beschäftigt man sich mit einer der schönsten Sachen der Welt und da kann und soll man Handy und Co. Musik als Kommunikationsmittel auch mal abschalten und für einen Moment viel freier sein als sonst.“, beschreibt Rummel sein inniges Verhältnis zur Musik. Dass Musik in Martin Rummels Leben sowohl persönliche als auch räumliche Anpassungen bedingt, wirft die Frage auf, was Musik für ihn bedeutet. Wenn er ein Musikstück wählen müsste, dass sein Leben Familie & Weihnachtsfest beschriebe, würde Rummel sich für die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach entscheiden. Ein Grundthema, ein Grundtenor Einen ebenso hohen Stellenwert wie die Musik nimmt Martin sind vorhanden, kreisen aber in sehr verschiedenen Variationen um Rummels Vater, Peter Rummel, in seinem Leben ein. Seit dem Tod ein und dasselbe Thema. Es ist Kommunikation und als das betrachtet seiner Mutter entstand zu ihm eine starke Bindung und aus dem Rummel die Musik auch. Seine solistische Karriere, das Unterrichten, Vater-Sohn-Verhältnis konnte aus der Notwendigkeit heraus die die Radiosendung bei Radio Stephansdom usw. seien alle Ausdruck Trauer zu überwinden, rasch eine Freundschaft entstehen in der desselben Kommunikationseffektes, den die Musik inne hat, welche beide Parteien gleichwertig sind. Der Vater ist des Sohnes härtester und ehrlichster Kritiker, was für einen Musiker unschätzbaren Wert auch gleichzeitig Vehikel für all das ist. „Es geht um die kommunikative Fähigkeit der Musik und die Un- hat. Die beiden unternehmen viel gemeinsam, besuchen Konzerte, terscheidung des Hörens. Es gibt Komponisten und Interpreten die gehen Essen und machen sogar regelmäßig Ausflüge. Weihnachten mehr auf die Schönheit oder Eigenschaft des Klangs bedacht sind, wird bei den Rummels nicht mehr zu Haus gefeiert, dafür allerdings

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www.martinrummel.com Klassik Musikfest Mühlviertel (28.7.-2.8.09): www.klassikfest.at Festival Gitarre Wien (12.-21.3.09): www.gitarrewien.com

bei Tante Eva-Maria Höhle, ihres Zeichens Generalkonservatorin des Bundesdenkmalamtes. Rummel erzählt: „Bei meiner Tante veranstalten wir am 24. ein Ganztagsfest, zu dem sich fast ein Dutzend Leute einfinden, die alleine wohl so nicht feiern würden. Eine fast völlig ritusfreie Angelegenheit und daher ein ungezwungener Abend. Man trifft sich, kocht und isst ab 16 Uhr bis spät in die Nacht viele Gänge miteinander. Das ist sehr stressreduzierend weil man kaum etwas planen muss, jeder etwas tut und gemeinsam gekocht wird. In Wahrheit geht es ja auch darum, einen Tag miteinander zu verbringen, und das ist wohl – obgleich fernab des Üblichen – dennoch näher an Weihnachten als eigentlich intendiert.“

„Rummels Rubrik“ auf Radio Stephansdom 107,3: jeden 4. Samstag im Monat, 14h CD-Tipp (soeben erschienen): Bach & Reger: Cellosonaten Vol. 1 Musicaphon CD M56894 www.musicaphon.de

Vielgleisig fahren Kurz nach den Neujahrsfestivitäten geht es für Rummel auf die andere Seite des Globus. Ab 1.Februar 2009 unterrichtet der Musiker eine Celloklasse mit zwölf vielversprechenden Studenten in Auckland. Viermal drei Wochen jährlich wird er dort tätig sein und damit auch für seine Verhältnisse etwas Außergewöhnliches in einem Land der Abenteuer erleben. Doch auch in Österreich schlägt das Multitalent große Wellen. Mit seinem Lieblingsprojekt, dem Klassik Musikfest Mühlviertel, realisiert Rummel jährlich einen Traum. Freunde und Kollegen aus der Profiliga wie Christopher Hinterhuber, Xaver Hutter, Vladimir Mendelssohn, Norman Shetler, Dimitri Ashkenazy u.v.a. finden sich auf Rummels Bitte hin in Oberneukirchen für eine Woche zusammen, um in einem kleinen Stadl zu proben und zu spielen. Wer das je erlebt hat, weiß um das einzigartige Flair und die familiäre Aura, die sich hier durch die Besucherreihen bis hinter die Bühne ziehen. Aber auch das zweiwöchige Festival Gitarre Wien, welches Rummel ab diesem Jahr gemeinsam mit Helmut Jasbar als Intendant leitet, erfreut sich großer Beliebtheit. Dass er die Gitarre nicht beherrscht, spielt dabei keine Rolle. „Ich erarbeite mir die Gitarrenszene nach und nach, aber letztendlich geht es vielmehr darum Werke, Musiker und Publikum zusammenbringen zu können“, so Rummel. Wer nicht außer Haus gehen möchte, um ein Stück Martin Rummel live zu erleben, hat dazu einmal im Monat Gelegenheit. In „Rummels Rubrik“ stellt der Musiker auf Radio Stephansdom seit April dieses Jahres pro Sendung einen Interpreten mit einzelnen Titeln vor und spricht über dessen Besonderheiten. 

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Interieur

eing’richtet

Marvellux Farblichtpaneele Besonders für die dunklen Wintermonate empfehle ich die Marvellux Farblichtpaneele von Light Insight. Sie zaubern traumhafte Stimmungen nach Wahl in deine Räume: Vom gemütlichen Rot-Orange über das geheimnisvolle Magenta bis in das kühle Grün-Blau. Sie sind in nahezu allen Größen erhältlich und passen durch ihre schlichte Eleganz in jeden Raum. Je nach Wunsch und deinem Einrichtungsstil entsprechend gibt es Ausführungen mit (abnehmbarem) Stoffbezug oder aus Glas bzw. Acrylglas.

Die Wirkung von Lichtfarbe

Farbe ist ein wundervolles Gestaltungselement. Sie kann beinahe jeden erwünschten Effekt (Weite, Behaglichkeit, Wärme, Sachlichkeit oder Sinnenfreude) in einen Wohnraum zaubern. Durch Licht transportierte Farben (Lichtfarben) können aber noch weit mehr als das. Sie beeinflussen unseren Hormonhaushalt und dadurch auch unsere Emotionen und Stimmungen. Nach neuesten Forschungen wirkt Licht direkt auch auf unsere Zellen und kann das Immunsystem positiv beeinflussen. Je klarer oder monochromer Lichtfarben sind, desto stärker wirken sie auf unser Wohlbefinden. Wenn du Stress abbauen, deine Mitte oder einfach Ruhe finden willst, wähle eine Lichtfarbe aus dem Blau-Türkis-Grün-Bereich. Inspiration ist im violetten Bereich beheimatet. Für mehr Kraft und Motivation findest du die richtige Lichtfarbe im warmen Rot-Orange-Gelb-Spektrum.

Beispiel eines individuellen Raumkonzeptes von Gabriele Drossos

Harmonisches Wohnen Gabriele Drossos Drossos | Living Spaces Hansi-Niese-Gasse 15 1190 Wien

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Mehr Informationen zu den Farblichtpaneelen, Quellenangaben oder anderen Raumkonzepten erfährst du, wenn du durch diese Tür gehst – oder auf www.drossos.at 48

Fotos_Garbiele Drossos

Gabriele Drossos, entwickelt nicht nur individuelle Raumkonzepte zum Wohlfühlen sondern schafft wahrhaft harmonische Lebensräume. Sei es die optimale Raumnutzung, die richtige Positionierung der Möbel sowie der gezielte Einsatz von Licht, Formen, Farben und Pflanzen - Jeder Raum kann individuell auf die Bedürfnisse der darin lebenden oder arbeitenden Person abgestimmt werden. Besonders die Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten bei der Herstellung eines harmonischen Gleichgewichts zwischen Menschen und ihrem Umfeld zeichnet die Arbeit von Gabriele Drossos aus. Sie wird in den kommenden Ausgaben das Thema Interieur betreuen.


Sound meets Design die ansprüche wachsen. zum wohnerlebnis gehört heute auch klangästhetik. also umwerfender, kristallklarer sound und design vom feinsten. Ein Besuch in einem Heimkino-Studio in der Wiener Innenstadt schaffte Klarheit. Patrick, der fesche Verkaufsberater stellt sich als wahrer Experte heraus. Das Schwärmen von technischen Details zaubert ein Leuchten in seine tiefblauen Augen. Von neuen Audioformaten „Dolby True HD“ und „DTS-HD“ ist die Rede. Er findet MCACC toll. Es geht dabei um das Multi-Channel Acoustic Calibration System, das die Klangcharakteristik des Raumes analysiert und die Einstellungen automatisch optimiert. Nun gut. Mir ist klar, daß alle paar Wochen eine Weiterentwicklung auf den Markt kommt und der Durchschnittskonsument einfach nicht immer auf dem aktuellsten Stand sein kann. Dafür gibt es ja Patrick.

wichtigen Subwoofer sind großteils schon auf das Format eines A4-Blattes geschrumpft. Die Größe der Boxen sagt mehr etwas über ihr Alter als über die Leistungskraft aus. Schmal, edel in der Verarbeitung und mit einem Klang nach dem Motto "seeing and hearing like never before" sind die neuesten Modelle. Die Oberflächen glänzen in edlem schwarz oder kühlem Silber. Sehr schick! Neben dem Preis, der sich immer mehr in leistbarere Bereiche entwickelt hat, ist natürlich auch Zukunfssicherheit ein wesentliches Entscheidungsmerkmal. Zumindest ohne HD-Standard sollte man sich nicht zufrieden geben. Aber Details weiß Patrick. 

Designanspruch Die Geräte zieren entscheidend den Wohnraum. Zwar weniger dominant als früher aber doch. Deshalb ist mir das Design genau so wichtig wie die neueste Technik. Zumindest dieser Punkt ist für Laien leichter zu beurteilen als die Technik, die in den High-End-Geräten steckt. Dem persönlichen Geschmack und der Einrichtung muß die Optik entsprechen. Bei den großen Anbietern sorgen Top-Designer für ein Gesamtkunstwerk, das Augen und Ohren erfreut. Die für das Klangerlebnis besonders

planung Mit einem praktischen Tool auf der Website von Pioneer kann man ganz einfach sein eigenes Heimkinocenter planen. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich zu einem LCD-Beratungsgespräch beim Fachhändler anzumelden. Dort erwartet einen dann als Geschenk ein KURO-Pioneer-Kugelpen mit integrierten 2GB-USB-Stick und Laserpointer. www.pioneer.at

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Film

The Dark Knight Fightclub Mit: Edward Norton, Brad Pitt, Helena Bonham Carter ... Regie: David Fincher Genre: Thriller Filmstart: Verfügbar Verleih: Kinowelt Home Entertainment

Er (Edward Norton) führt ein gutes Leben, hat einen lukrativen Job, eine nette Wohnung dennoch driftet er immer mehr ab und landet, nachdem er bei einem Brand alles verliert, beim Anarchisten Tyler Durden (Brad Pitt), der alles auf den Kopf und in Frage stellt, was für den Normalbürger Teil des Lebens ist. Plötzlich mischt er beim "Fight Club" mit und sucht Trost in Lebenshilfegruppen todkranker Menschen ... Schwitzende Männerkörper, Muskeln, harte Schläge, dumpfe Oneliner, hanebüchene Story, das assoziiert man schnell bei einem Titel wie „Fight Club“. Wenn man unbedingt will, kann man den Film auch so sehen, die ganzen Seitenhiebe auf das, was wir stolz als Zivilisation bezeichnen, ignorieren. Sich der Doppelbödigkeit und dem genialen Twist verweigern, der sich erst ganz am Schluss klärt, einem Schluss, der wohl selten mehr Aktualität besaß, als heute.

Mit: Christian Bale, Heath Ledger, Aaron Eckhart, ... Regie: Christopher Nolan Genre: Action Filmstart: 22.12.2008 Verleih: Warner Home Video

Viele haben sich schon erfolglos an der Verfilmung der Batman-Stories versucht, erst Christopher Nolan ist es mit „Batman Begins“ (2005) gelungen, das Publikum wirklich zufriedenzustellen. Die Fortsetzung wird also eine harte Probe sein, gelingt ihm das erneut? Batman (Christian Bale) ist gemeinsam mit Lieutenant Jim Gordon (Gary Oldman) und Harvey Dent auf gutem Wege, das organisierte Verbrechen in Gotham City zu bekämpfen, bis ein mysteriöser Kontrahent auf der Bildfläche erscheint, der sich selbst Joker (Heath Ledger) nennt …

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Mit_Leonardo DiCaprio, Russel Crowe, Mark Strong, ...

9/11 war ein Fest für alle Staats- und Sicherheitschefs, die weltweit ihren Rücken gestärkt sahen, um Überwachungsmaßnahmen und Einschränkungen von Bürgerrechten im Namen des Kampfes gegen den Terror durchzusetzen, die Angst der Bürger beinhart auszunützen oder gar zu schüren. Und Hollywood steht seither ebenfalls ein schier unerschöpfliches Themenpool zur Verfügung, um reißerische Geschichten zu erdichten, auch wenn sie dabei etwas geschickter vorgehen müssen, denn deren Werke müssen ja glaubhaft wirken. Ridley Scott geht bei "Der

Text_Stephan P. Rebernik

Biografie Regisseur

Akte X Jenseits der Wahrheit

Einfach ein mail an gewinnspiel@nameit.at und schon gehört ein Special Fan Package dir!

Der Mann,

Mit: David Duchovny, Gillian Anderson, Amanda Peet, ... Regie: Chris Carter Genre: Mystery Firlmstart: 21.11.2008 Verleih: 20th Century Fox Home Entertainmen

Die Wahrheit ist mittlerweile nicht mehr da draußen, man befindet sich bereits jenseits von ihr - alles andere bleibt aber natürlich gleich, keine Sorge. Das ungleiche Paar Mulder (David Duchovny) und Scully (Gillian Anderson) sieht sich wieder mit Rätselhaftem konfrontiert, das nur teilweise außerirdisch ist. Regisseur Chris Carter, auch Erfinder der Serie, hat sich dabei alle Mühe gegeben, vor dem Erscheinen die Story geheim zu halten. Darin wollen wir ihn unterstützen - wer also mehr wissen will, der hole sich die DVD!

Ridley Scott, geboren am 30. November 1937, studierte am renommierten Londoner Royal College of Art, fing bald mit der Inszenierung von TV-Sendungen an und verlegte sich dann vor allem auf Werbefilme, ehe er in den 70er Jahren den Schritt ins Kino wagte, und mit "Den Duellisten" (1976) und "Alien" (1979) rasch Fuß fasste. Unter seiner Regie entstanden auch großartige Werke wie "Blade Runner" (1982) oder "Thelma & Louise" (1991), letzterer brachte ihm neben "Black Hawk Down" (2002) und "Gladiator" (2002) auch eine Oscar-Nominierung.


, der niemals lebte

Regie_Ridley Scott Genre_Thriller Filmstart_21.11.2008 Verleih_Warner Bros. Fotos_2008 Warner Bros. Ent.

Mann, der niemals lebte" genau diesen Weg. Auf einem Roman von David Ignatius basierend, bedient man sich eines islamischen Terroristen (), der die Welt in Angst und Schrecken versetzt und stellt dem zwei Geheimagenten mit völlig unterschiedlichen Ausgangspunkten gegenüber: Ed Hoffman (Russell Crowe) leitet die Operation vom sicheren Einfamilienhaus in den Staaten per Laptop und Telefon, während Roger Ferris (Leonardo DiCaprio) unmittelbar vor Ort sein Leben aufs Spiel setzt und in unmittelbarer Abhängigkeit von Hoffmans Informationen

steht, was naturgemäß zu Spannungen führt. Dabei stehen ihnen Instrumentarien und rechtliche Möglichkeiten zur Verfügung, die jedem Innenminister feuchte Träume bescheren würden. Nach wie vor erstaunlich ist DiCaprios Performance, der bei seiner Darstellung des milchgesichtigen Romantikers in "Titanic" (1997) ja schon ziemlich auf diesen Rollentyp abgestempelt wurde, und dann doch durch enorme Vielseitigkeit zu überzeugen vermochte, grade auch in der Rolle des knallharten Agenten, die er schon in "The Departed" (2006) souverän

antesten konnte. An seiner Seite dann noch Routinier Russell Crowe, der ebenfalls die Rollentypen wechselt wie andere ihre Socken, und jeweils darin aufgeht, dass es ein Genuss ist. Mit Ridley Scott im Regiestuhl kann dann auch wenig schief gehen, nicht zuletzt in "Black Hawk Down" (2002) bewies er, dass er ein gutes Händchen für politische Thriller hat – auch wenn er sich mit "Die Akte Jane" (1997) einen ordentlichen Schnitzer leistete, den man ihm aber angesichts Schöpfungen wie "Alien" (1979) oder "Blade Runner" (1982) gerne nachsieht. 

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Oliver Hoffinger | »Kochen für Schnellos – gut, günstig & genial« | Christian Brandstätter Verlag, 144 Seiten, ca. 150 Farbabbildungen Softcover € 24,90 | Hardcover € 39,90 | Format 21 x 26 cm | Erscheinungstermin September 2008 | ISBN 978-3-902326-22-5

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bücher

aufg’schlagen

Roland Gramling: Frankfurt 30 Grad D 2008, 327 S., geb., € 15.32

Luke – gebeutelt von frisch vollzogenem Coming-out und erster desastreuser Beziehung – zieht bei Tina (alleinerziehende Mutter) und Sarah (angehende Polizistin und eben von ihrer Freundin verlassen worden) ein. Tinas kleiner Bruder Meiko (mit das Schrillste, das Frankfurts Schwulenszene kennt) nimmt Luke unter seine Fittiche und zeigt ihm, wie das Leben so richtig zur Party wird. Tom (Lukes Vormieter) will eigentlich seinen Lover Sven heiraten, doch hat sich gerade wie noch nie in seinem Leben in Marco verliebt. Um diesen verschworenen Freundeskreis drehen sich Roland Gramlings Stadtgeschichten des modernen schwulen Großstadtlebens. Lustig und anrührend, spannend und manchmal absurd – ein packender Page-Turner, in dem jeder sich und seine Freunde wieder finden kann.

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Alan Bennett: Die souveräne Leserin Håkan Lindquist: Ein Traum vom Leben

Hans Pleschinski: Ludwigshöhe

Dt. v. St. Niederwieser. D 2008, 172 S., Pb, € 13,31

D 2008, 579 S., geb., € 25.60

Der 16jährige Mikael hat seinen Vater bei einem Verkehrsunfall verloren. Um auf andere Gedanken zu kommen, verbringt er die Sommerferien bei Verwandten in Schweden. Dort trifft er nicht nur ein schwules Paar, das im Urlaub die steilen Felsküsten erklettert, sondern auch den fast gleichaltrigen Theo, einen geheimnisvollen Wanderer, der ihn sofort fasziniert. In langen und intensiven Gesprächen kommen die beiden sich näher und als Theo ihn eines Nachts küsst, bricht für Mikael ein Damm. Nicht nur, dass er in Theo verliebt ist, überwältigt ihn, sondern auch, dass ihm klar wird, dass er schwul ist und auch in der Schule immer schon von Jungs fasziniert war. Und so wird es für Mikael der Sommer der ersten großen Liebe, des ersten Mals Sex zu haben, der Sommer der großen Erwartungen.

Die Geschwister Ulrich, schwuler Strickwarendesigner, Monika, lesbischer Liza Minelli Look-alike, und Clarissa, erfolgveröhnte Business-Hetera, haben die Chance auf ein phantastisches Erbe. Doch das Testament verfügt, dass sie nur dann erben sollen, wenn sie die Münchner Villa des Erblassers als Heim für Selbstmordwillige betreiben – und diesen auch Hilfestellung beim letzten Entschluss leisten. Doch je mehr sich die Villa füllt, umso mehr kippt die zunächst gedrückte Stimmung und das Leben wird zu einem lebensfrohen Dauerfest. Und auch die drei Geschwister werden zunehmend locker – vor allem als auch Monikas Lebensgefährting Ilse einzieht und Ulrich sich endlich traut, anstelle von Gayromeo-Blinddates den angebeteten Selbstmordkandidaten Tassilo anzubaggern. Ein unglaublich lustiges und vor allem kluges und natürlich gemeines Buch.

Dt.v. Ingo Herzke. D 2008, 116 S., geb., € 15.32

Ein schwuler Kammerdiener bringt die Queen mit Literatur in Berührung. Ihre Majestät ist amüsiert. Und da sie ihr Diener gar nicht schnell genug mit Nachschub eindecken kann, begibt sich die Queen - als Hausfrau verkleidet und mit ihren Corgis - höchstpersönlich zur nächsten mobilen Bibliothek, um sich dort Bücher auszuborgen - diese verschlingt sie über Nacht. Und alles könnte ohne Aufhebens über die Bühne gehen. Doch eines Tages fasst die Queen einen folgenschweren Entschluss: nachdem sie nun so viele gute Bücher gelesen hat, fühlt sie in sich selbst ein Buch heranreifen, das sie zu Papier bringen möchte. Doch die Queen darf nicht kreativ sein. Sie soll bloß repräsentieren. Mit ihrem Wunsch, Autorin zu werden, löst ihre Majestät eine Staatskrise in Großbritannien aus.


Mark Henderson: Household Idols D 2008, Fotobuch 160 S., farbig, geb., € 51,35

Schöner Leben mit Mark Henderson! Der moderne Haushaltsvorstand präsentiert sich entspannt, sexy und selbstbewusst in einer Umgebung aus Seidenkissen, Ming-Vasen und Marmorduschen. Gut gebaute Traumkörper fügen sich nahtlos in ihr Ambiente ein und liefern erfrischend neue Einrichtungsideen. Die üppigen Settings scheinen direkt den Requisiten-Kammern Hollywoods entnommen; Henderson entführt uns in eine die Sinne berauschende Traumwelt. Unerreichbar wirkende Modelle im häuslichen Ambiente lassen Küche, Besenkammer und Garten zu Kulissen von Sinnlichkeit und sexueller Attraktion werden. Makellose Körper in scheinbar beiläufigen Posen; lasziv aber immer charmant präsentieren sich Hendersons Models in den gekonnt stilisierten Kulissen. In brillanter Digitalfotografie, farblich aufwendig überarbeitet, eröffnen sich hier auf 160 großformatigen Seiten schwelgerische Einblicke in die „häusliche Seite der Schönheit“. Mark Henderson arbeitet als Kunsthistoriker mit dem Spezialgebiet Europäische Malerei des 17. Jahrhunderts. An der Fotografie faszinieren ihn vor allem ausdrucksstarke Farben und die Effekte der in der Spätrenaissance und dem Barock entwickelten Chiaroscuro-Malerei. Der Fotograf lebt und arbeitet in Los Angeles und Texas.

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Bettina Kowalewski | »Crazy Hotels« | Christian Brandstätter Verlag, 192 Seiten, ca. 300 Abbildungen, Broschur | Format 21,5 x 21,5 cm Softcover € 24,90 | Hardcover € 39,90 | Erscheinungstermin März 2008 | ISBN 978-3-902326-23-2 Ewald Plachutta, Mario Plachutta | »Plachutta - Meine Wiener Küche« | Christian Brandstätter Verlag, 224 Seiten, ca. 100 Farbabbildungen | Softcover € 24,90 | Hardcover € 39,90 | Format 21 x 25 cm | Erscheinungstermin September 2008 | ISBN 978-3-902326-21-8


reing’hört Musik

Text_Brigitte Bauer

Sarahs viele Halleluja (EMI)

Slave to the Rhythm (EDEL)

Sie durfte als einzige westliche Künstlerin vor einem Milliardenpublikum bei der Eröffnung der Olympischen Sommerspiele in Peking singen und erfreut alle Cineasten unter ihren Fans demnächst als „Blind Meg“ im Gothic-Horror-Musical-Movie „Repo! The Genetic Opera“. Und gerade recht zur Jahreszeit schlüpfte Sarah Brightman nun in die Rolle des Weihnachtsengerls für uns: Auf „A Winter Symphony“ (Emi) interpretiert die Cross-Over-Sängerin ausgewählte X-Mas-Klassiker ganz nach ihrem eingenen Stil. Dieses Album erscheint übrigens auch als Special Edition im Digipack mit DVD und passt vielleicht sogar in den Socken am Kamin – süßer die Glocken nie klingen!

Nun gut, sie hätte auch so für immer die unterkühlte Glamourlegende bleiben können, Nummern wie „Warm Leatherette“ oder „I´ve seen that face before“ sind ja eh Klassiker, die auch ohne ihr Zutun nach 20 Jahren immer noch laufend gesamplet werden. Die exzentrische Pop-Diva wollte aber nach zwei Dekaden Pause ein zehntes Album produzieren und meint lakonisch dazu: „I don´t count... It might make the Guiness book of records for the longest gap between albums.“ Jedenfalls. Das Zeitzählen zählt elf, denn die 60-Jährige legt hier einen echt coolen Longplayer vor und schließt damit nahtlos an alte Erfolge an. „Hurricane“ (Edel) ist das Statement einer Frau, die wohl noch lange nicht fertig ist mit ihrem Ruf!

Amanda Palmer/ Who killed Amanda Palmer (warner music) Amanda Palmer (Dresden Dolls) liegt nun im zurückgeschlagenen weinroten Kleid auf dem Cover ihres Solo- Longplayers herum, von fremder Hand zu Tode gebracht – zumindest sagt uns das der Titel des guten Stückes. Aber keine Angst, meine Herren, die Dame klingt sehr lebendig und ganz so, wie wir es von ihr erwarten dürfen.

Glutamat/ Scheitern inbegriffen (Konkord) Die Wiener Combo Glutamat ist auf der Bühne ein absloutes Erlebnis, das wissen Szene-Insider. Ihr neues Studio-Album jedoch tönt nach mehr als einem Geheimtipp: professioneller Sound, Wort für Wort gut gestrickte Texte und sehr witzig verpackt – einfach genial!

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Liebe/ Tanz Baby (Hoanzl) „Ich bin traurig“ – zum Mitheulen! Eine Rose in der Brusttasche und perfekt zurückfrisiertes Haar – das Underground-Glamour-Duo generiert den guten alten Schlager völlig neu und singt von ewig aktuellem Kram wie Liebe, Sehnsucht und Herzschmerz. Und wir schmachten dahin.


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Elektronik

Georg bringt’s Philips Living colours Top-Preis: Das neue LED-Beleuchtungssystem von Philips, das spektakuläre Lichtstimmungen ins Heim zaubert. Intiutiv mit Fernbedienung lässt sich das gesamte Farbspektrum des Regenbogens auch mit einem automatischen Farbverlauf genießen.

stereo in reinkultur da brodelt’s

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es,


Logofarbe A (98/82/6D) Logofarbe B (FB/C2/00) Zusatzfarbe für wichtige Elemente wie Links etc. (BF/00/00)

Lips Lips erscheint als Bundle sprich Game und die beiden Mikros bekommt man als Set heimgeliefert. Die WirelessMikros werden mittels AA Batterien mit Strom versorgt. Wer mag schnappt sich ein Xbox 360 Pad und interagiert während der Darbietung mit. Die Grundausstattung stimmt also, stellt sich nur mehr die Frage: „Ist Lips nur ein weiteres Karaokespiel von der Stange?“ Im Prinzip kann diese Frage getrost mit „Ja“ beantwortet werden wobei das jetzt nicht negativ gemeint ist. Schließlich kann man von Lips wohl kaum erwarten Karaoke zu revolutionären, schließlich ist das auch gar nicht notwendig. Das Grundprinzip kennt jeder, es wird ein Musikclip abgespielt, der Text wird eingeblendet und mittels Bubbles werden die Melodieverläufe eingeblendet. Gewertet werden drei Aspekte: Rhythmus, Tonhöhe und Vokale. Wie auch bei SingStar kann man also auch bei Lips cheaten. Wer nur lalala singt und mitsummt und den originalen Text nicht beachtet, bekommt trotzdem Punkte. Ehrliche Karaokesänger würden natürlich niemals auf solche billige Tricks zurückgreifen, das verstößt gegen den Ehrenkodex. Im Spiel werden Songs aus unterschiedlichen Genres wie zum Beispiel Hip Hop, Pop, Rock usw. vertreten sein. Die Schwerpunkte der Wertungen richten sich nach dem Musikgenre. Die Songauswahl ist für jedes Singspiel das Herzstück und von Lips werden – wie auch bei SingStar - regional unterschiedliche Versionen erscheinen. In etwa 25 Prozent der Tracklist werden an das jeweilige Territorium angepasst. Zwar gibt es noch keine genauen Infos über die Downloadangebote, doch man kann davon ausgehen das Microsoft den Xbox Live Marktplatz massiv nutzen wird, um neue Lips Songpakete anzubieten.

Name It verlost 1x „Lips” inkl. 2 Wireless-Mikros für die Xbox 360. Du willst gewinnen? Dann sende einfach ein mail an gewinnspiel@name-it.at und schon bist du dabei!

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Auto


us

x u L r e d n u s e G

Lexus nennt ihn Allrad-Sportauto. Grob kategorisiert fällt das der RX400h von Lexus in den Bereich SUV. Aber was ist das nun für ein Auto? Und was macht ihn wirklich so besonders? Text_Florian Grünwald Fotos_Lexus Deutschland

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eginnen wir mit dem ersten Blickkontakt. Geländewagen sehen normalerweise anders aus. Sind protziger, wuchtiger. Meist sehr maskulin. Der RX lehnt sich total gegen den kantigen Trend aus und bricht jede Tradition. Seine Formen sind fließend. Futuristisch anmutend. Trotzdem sehr klar und fein. Der Wagen beginnt mit einer eher untypisch flachen Nase, einer sanft ansteigenden Windschutzscheibe und endet in einem knackig, rundem Arsch, dem wohl schönsten eines SUV’s der Geschichte. Die eher kräftigen Türhenkel sind wunderbar in die Form der Türen eingelassen und fast unmerklich bekommt das Auto die Form eines Coupes. Selten wirkte ein Wagen soa elegant und kraftvoll zu gleich. Die Dynamik die sich unter dem Blech versteckt ist schon im Stand erkennbar.

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Die Dynamik führt uns auch gleich zum nächsten Punkt. Der Antrieb. Das h am Ende der Typenbezeichung steht für eine weltweite Einzigartigkeit, die sonst kein Automobilbauer anbietet außer Lexus, Hybrid. Unter seinem Blechkleid verbirgt der Lexus RX400h 2 Herzen. Einen Verbrennungsmotor und einen Elektroantrieb. Beides vereint geben sie dem Wagen die Kraft eines Achtzylindermotors, aber den Ausstoß eines Vierzylinders. Kurz gesagt, dieser Antrieb ist eine Quantensprung in Automobilindustrie. Lexus beweißt damit sein innovatives Denken mit dem Ergebnis von erstaunlichen Leistungen mit niedrigen Emissionen und genialen Verbrauchswerten. Oder anders ausgedrückt, dieser Antrieb lässt den Wagen in 7,6 Sekunden von 0 auf 100 Km/h beschleunigen, besitzt 272 PS aus einem 3,3-l-V6-Bezinaggregat und dem Elektromotor. Der Durchschnittsverbrauch liegt hier bei 8,1 Liter auf 100 Km und hat einen Emissionsausstoß von 192g/Km. Fahrwerk und Getriebe sind hierbei vollkommen auf Komfort ausgelegt. Das stufenlose Getriebe arbeitet ohne Schaltverzögerung und selbst den die Zuschaltung der Benzinmotors bleibt vom Fahrgast völlig unbemerkt. Gleichermaßen ist die Kraftentwicklung des Wagen, die komplett linear und ohne jeglichen Durchzugsverlust arbeitet. Dieser Wagen ist ein Traum zu fahren. Traumhaft geht es auch im Inneren des Wagens zu. Hier empfängt einen futuristischen Ambiente und traumhaft weiches Leder. Das Streben von Vollendung von Lexus ist in jedem Teil und Detail des Wagens zu merken. Das Interieur des Autos verbindet aber nicht alleine Luxus und Komfort, sondern bietet nebenbei noch einzigartige Variabilität. Neben der umklappbaren Rückbank bietet die elektrisch öffnende Heckklappe genau das richtige Extra, dass Komfort und Luxus verbindet. Selbstverständlich gibt es auch genügend technische Spielereien wie einen Touchscreen, mit dem sich das optionale DVD-Navigationssystem, aber auch die Klimatisierungsautomatik und das Audiosystem steuern lässt. Absolutes Highlight bleibt aber hier die Rückfahrkamera, welche ihr Bilder auf den Screen zeigt und so ein leichtes und zügiges Einparken ermöglicht. Weitere Pluspunkte des RX werden beim Thema Insassenschutz deutlich. Der Allradantrieb verleiht dem SUV mehr Fahrstabilität – und zugleich mehr Möglichkeiten. Die robuste Konstruktion und das umfangreiche Airbagsystem Autos bieten Sicherheit auf höchstmöglichem Niveau. Bei den Preisen hört sich dann das Staunen auf, den hier rangieren wir bei guten 70.000 Euro. Viel Geld für viel Auto. Wir meinen, dass sollte uns dieser Luxus, gepaart mit einem Gewissen und schier unglaublichen Kraft Wert sein. Wenn man das Geld hat! 

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Technische Daten: Lexus RX 400h President Preis: 71.568 Euro PS/KW: 272/200 Höchstgeschwindigkeit: 200 Beschleuningung 0-100 Km/h: 7,6 Verbrauch: innerorts 9,1; außerorts 7,8; kombiniert 8,1 CO2Ausstoß: 192


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Sport

starkeR Auftritt Text_Klaus Hager Fotos_CERTINA, Christian Houdek für CERTINa

Ein Rollentausch der etwas anderen Art erlebten wir bei der Lancierung der neuen DS Podium Kollektion in Österreich durch die Schweizer Uhrenmarke Certina gemeinsam mit Christian Klien. Diesem Anlass entsprechend waren nicht nur Präsident der Makre Adrian Bosshard (in seiner Jugend selbst GP Motorradpiolot) sowie Christian Klien als Vertreter von BMW und auch Rudolf Semrad der Geschäftsführer der Swatch Group Österreich anwesend. Mit seinem Umfangreichen Wissen über die Formel 1 führte niemand geringerer als Heinz Prüller durch die Veranstaltung. Bei der auflockernden Competition – Formel 1 versus Certian, wechselten zur Abwechslung einmal Adrain Bosshard und Rudolf Semrad Formel 1 Reifen und Christian Klien versuchte sich erstmals als Uhrmacher. Er scheint hier wohl ein Naturtalent zu sein, denn er gewann dieses spezielle Rennen gegen die Zeit und ging Sieger aus dem Wettbewerb hervor. Im Anschluss daran überreichte Adrian Bosshard an Christian Klien schließlich ein eigens für ihn kreiertes Special der neuen Certina DS Podium. 

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Wir verlosen den neuen Chronographen DS Podium mit schwarzem Zifferblatt sowie Dr端ckern und Lederarmband f端r den klassischen Geschmack. Einfach ein Mail an gewinnspiel@name-it.at. 63


Fitness

Fit über den Winter In diesem Beitrag stelle ich vier Ausdauergeräte vor, durch die man spielend leicht seine Kondition verbessern kann und dabei auch noch überschüssige Fettdepots zum Schmelzen bringt! Das Herz ist der Motor deines Lebens und gleichzeitig dein wichtigster Muskel. Aus diesem Grund solltest du auf dein Herz besonders acht geben. Wusstest du, dass du durch regelmäSSiges Ausdauertraining dein Herz trainieren kannst? Ein untrainiertes Herz schlägt 80-90mal in der Minute und ein trainiertes Herz 50-60mal. Das Herz einer fitten Person schlägt am Tag also 43.000 mal und im Jahr 16 Millionen Mal weniger. Das bedeutet also, dass das Herz einer trainierten Person ökonomischer und schonender arbeitet.

Text_Martin Kronsteiner Bakk. | Sportwissenschaftler | Headtrainer im John Harris am Schillerplatz Fotos_Markus Thums Make up & Hair_Ramona Kandinger

Gründe, warum du mit deinem Herzkreislauftraining sofort beginnen solltest • Verbessere deine Kondition und erhöhe damit deine Leistungsfähigkeit im Alltag, im Beruf und deiner Freizeit. • Ausdauertraining erhöht deinen Energieverbrauch und führt zu einer Verringerung des Körperfettanteils. Es verhilft dir somit zu einer schlanken Figur. • Gezieltes Training senkt deinen Ruhepuls. Es kommt somit bei einem gut trainierten Herz zu einer schonenderen und ökonomischeren Arbeitsweise des Herzens. • Beuge durch gezieltes Training Herzkreislauferkrankungen vor. • Reduziere oder beseitige durch gezieltes Ausdauertraining Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen, wie zum Beispiel Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Übergewicht und erhöhte Blutfette. • Stärke dein Immunsystem. • Verringere deine Stresshormonausschüttung. • Erhöhe dein Wohlbefinden durch Abbau von Stress und Anspannung während des Ausdauertrainings. • Steigere dein Körperbewusstsein und Selbstbewusstsein!

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tipps zum Ausdauertraining • Wähle ein Ausdauergerät, das zu dir passt und auf dem du dich wohl fühlst. • Beim Training für Einsteiger gilt „öfter ist besser als seltener und zu lang!“ Trainiere lieber 3 mal 30 min als 2 mal 45 min. • Trainiere zu Beginn nicht zu intensiv. Mach den „Sprechtest“: Wähle ein Tempo bei dem du gerade noch sprechen kannst. • Gerade zu Beginn solltest du beim Training nicht übertreiben, da sich dein Muskel-, Sehnen- und Bandapparat erst an die ungewohnte Belastung anpassen muss. • Solltest du übergewichtig sein, verzichte zu Beginn noch auf das Laufen, da du sonst deine Gelenke überlastest! • Verzichte bei fieberhaften Infekten und schweren Erkältungen der Atemwege auf das Ausdauertraining. • Trainiere nicht mit vollem Magen, warte mindestens 2 Stunden nach dem Essen. • Achte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr während des Trainings und trinke immer bevor du Durst verspürst. • Achte auf deine Regeneration und gönne deinem Körper auch einmal eine Trainingspause.

Das Ausdauertraining sollte über die Herzfrequenz gesteuert werden. Prinzipiell gibt es eine Vielzahl von Trainingspulsberechnungsformeln, die leider alle den Nachteil haben, dass sie nicht auf jede Person hundertprozentig zutreffen und nur einen ungefähren Richtwert darstellen. Daher empfehle ich eine Leistungsdiagnostik zur Bestimmung deiner persönlichen Trainingsherzfrequenz.

Wann ist eine Leistungsdiagnostik sinnvoll? • • • •

www.johnharris.at

Ich bin über 35 und habe schon länger oder noch nie Sport betrieben. Ich leide unter unerklärlichen Leistungseinbrüchen. Ich will mich auf einen Wettkampf vorbereiten. Ich will gezielt meine Ausdauerleistung verbessern.

• Liegefahrrad bietet durch eine bequeme Sitzposition einen hohen Trainingskomfort und eignet sich besonders für Einsteiger, die über eine geringe Kondition verfügen. Beim Training wird vor allem die Oberschenkelmuskulatur trainiert. • Laufband lässt sich individuell an deine Leistungsfähigkeit anpassen. Durch die Einstellung der Geschwindigkeit und des Neigungswinkels bietet das Laufband ein vielseitiges Training. Die vorrangig beanspruchte Muskulatur sind die Beinmuskulatur, Rumpf- und Gesäßmuskulatur. • Crosstrainer oder auch Ellipsentraining ist wegen der zusätzlichen Armstangen nicht nur ein Training für die Beine sondern auch für die Rumpf-, Schulter und Armbereich. Durch fehlende Stoßbelastung ist der Crosstrainer auch ein sehr gelenkschonendes und beliebtes Gerät. Cardio-Wave ist ein einzigartiges Herzkreislaufgerät mit neuartiger dreidimensionaler Bewegungstechnologie, auf dem du deine Gesäßund Beinmuskulatur besonders effektiv trainieren kannst.

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Kulinarik

auf die finger g’schaut Zubereitung • Backrohr auf 200 Grad vorheizen • Die Schokolade in kleine Stücke brechen, mit Butter über Wasserdampf langsam schmelzen lassen und darauf achten, dass die Masse dabei nicht zu heiß wird.

Rezept_ Roman Steger Fotos_Peter Provaznik Deko_ Calla Floristik

Gebackener Schokopudding für 8 Personen Zutaten 250 g Lindt-Schokolade (85%) 250 g Butter 100 g Zucker 50 g glattes Mehl 5 Dotter 5 ganze Eier

schon schön Lindengasse 53/Ecke Andreasgasse 1070 Wien T +43 699 1 537 77 01 essen@schon-schoen.at www.schon-schoen.at

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Öffnungszeiten Di - Sa 11.00-23.00 Uhr Küche 12.00-14.30 Uhr & 18.00-22.00 Uhr

• Dotter und Eier hinzugeben und gut verrühren. Abschliessend Zucker und Mehl beigeben und schließlich ein wenig rasten lassen. • 8 Keramikschälchen (Durchmesser ca. 9–10 cm) mit Butter ausfetten und mit Mehl ausstäuben (mehlieren), die Schokomasse zu 2/3 einfüllen, auf ein Blech stellen und im Backrohr 12–15 min backen. • Wichtig: Pudding sollte aussen gebacken und innen flüssig sein. • Tipp: Leicht am Backblech rütteln: der Pudding ist fertig wenn er im Förmchen zwar wie ein kleiner Kuchen aussieht aber noch wie ein Pudding wackelt. • Frisch aus dem Rohr entweder gestürtzt oder im Schälchen sofort servieren.


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Gustostückerl

на сдорове! alles über Eristoff Die Rezeptur besteht zu 100% aus Getreide und einer speziellen Hefe. Um absolute Klarheit zu Erlangen wird der Vodka nach wie vor noch traditionell holzkohlegefiltert und machen ihn so einzigartig und beliebt. Eristoff ist nicht nur der beliebteste Vodka in Österreich sondern auch die größte Spirituose. Der ideale Partyvodka! www.eristoff.at

Stolychnaya

Remiroff

Unser „Stoli“ ist der weltweit meist exportierte russische Premium Wodka. Destilliert aus Roggen und Weizen, beruht seine aussergewöhnliche Qualität auf einem einmaligen und besonders leistungsstarken Filtrationsverfahren. www.stoli.com

Der mit Abstand beliebteste Vodka aus der Nemiroff Familie stellt zugleich das Aushängeschild der Ukraine in über 50 Länder dar. Die einzigartige Geschmackskombination firschen Waldhonigs mit feurigen Pfefferschoten machte sich schnell Freunde in Kenner- und Genießerkreisen, so auch bei uns. Wir sind begeistert! www.nemiroff.de

PURISTE Premium Vodka N°1

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Eine von 5 PURISTEGeschenk-Boxen wartet auf dich. Einfach ein Mail an gewinnspiel@name-it.at

Reinstes Hochquellwasser aus österreichs Alpen, bester Weizen, sechsfach destilliert - das ist das Geheimnis von Puriste. Erschaffen wurde dieser Ultra-Premium-Vodka von den österreichischen Starwinzern Leo Hillinger und Alois Kracher. Eignet sich hervorragend als Digestiv und ist ein Vodka, den man in seiner reinsten Form und als edlen Mixingbestandteil genießen kann. www.puriste.com


Absolut Gilt als eine der ersten Konsumentenmarken, die sich offen zur Schwulen- und Lesbenbewegung bekannt haben. Absolut Vodka ist international auch durch seine spezielle Flaschenform bekannt, die an schwedische Apotheken-Flaschen erinnern soll. Diese werden vom Unternehmen als Markenzeichen interpretiert und stets in Werbekampagnen eingebaut. Der Digitalkunst-Pionier Laurence Gartel erstellte 1990 eine seiner bekanntesten Kampagnen für Absolut Vodka. Diese Werbung wird als DIE erste Digitale-KunstWerbung angesehen. www.absolut.com

oval Von Kennern geschätzt, in den exklusivsten Bars zuhause und weltweit der einzige strukturierte Vodka. Beste Qualität, frei von jeglichen Unreinheiten und unvergleichbar mild. Grund genug für DAS führende Unternehmen in der Kistallveredelungsbranche das breite Angebot gekonnt in Szene zu setzen. Unter der Leitung der japanishen Designerin Ayano Kimura und als offizieller Lizenspartner des “Made with Crystallized&trade: - Swarovski Elements” Brands ist bye Bling My Thing durch Swarovski Beste Qualiät garantiert. Bling it on! www.oval-vodka.com | www.bling-my-thing.at

Skyy Einer der erfolgreichsten amerikanischen PremiumVodkamarken und wird nur aus bestem amerikanischen Getreide nach einem einzigartigen Verfahren hergestellt. Durch eine vierfache Destillation und eine Dreifach-Spezialfiltration werden die üblichen Fuselstoffe weitgehend entzogen. Das Ergebnis ist sein unnachahmlich milder und weicher Geschmack. www.skyy.com

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Reise

Москва die neue Metropole Europas Text & Fotos_Lucas Faliszewski

„Mit dem Verstand ist Russland nicht zu verstehen, an Russland kann man nur glauben“. Ich muss immer wieder an diese Zeilen des russischen Dichters Feodor Tjucev denken, wenn ich meinen Freunden zu erklären versuche warum ich Fernweh nach Moskau habe. Mittlerweile kleben in meinem Pass vier russische Visa und insgesamt habe ich in Moskau dreizehn Monate verbracht und kann es kaum erwarten wieder hin zu fahren.

Moskau ist eine Stadt der Widersprüche. Man kann über die Hauptstraßen flanieren und die Auslagen von exklusiven Geschäften bewundern, die man nicht einmal in Modestädten wie Paris oder Mailand findet und in der nächsten Sekunde verirrt man sich in eine Seitengasse und landet in einem heruntergekommen Innenhof, der bei einem typischen Westeuropäer die Vorstellung von russischen Arbeitslagern, Armut und Kommunismus hervorruft. Ich habe beide Welten in Moskau kennen gelernt. Die der Reichen und Schönen und die der großen Masse, die versucht mit den Entwicklungen der letzten 20 Jahre Schritt zu halten. Die Schönen und Reichen, wie leben sie eigentlich? Vielleicht kann ich diese Frage am besten beantworten in dem ich ein wenig aus dem Nähkästchen plaudere. Ich bin gerade wieder in Moskau und lebe in einem von Stalin erbauten Studentenheim mit schimmligen Wänden und Klo ohne Klobrille. Um meinem Trübsal zu entkommen rufe ich einen mir bekannten Russen an. Am nächsten Tag um Punkt 9 Uhr steht am Parkplatz meines Studentenheimes eine silberner Mercedeslimousine samt Fahrer, der mich auf die Datscha meines russischen Bekannten bringt. Wir fahren an den

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nördlichen Stadtrand. Die Straßen werden immer schlechter, dafür die Zäune immer höher und abschreckender. Plötzlich machen wir vor einem 5 Meter hohen Stahltor mit Stacheldraht halt. Das Tor öffnet sich langsam und heraus kommt ein mit Kalaschnikow bewaffneter Bodygard mit schusssicherer Weste. Wir fahren an einem großen Haus im europäischen Stil langsam vorbei. Als ich dem Fahrer sage, dass das Haus wirklich einzigartig ist, meint er nur kühl, dass in ihm nur die Angestellten wohnen. Vorbei an vier Garagen mit Luxuslimousinen befindet sich ein paar Meter entfernt die Datscha. Eine dreistöckige Villa mit unzähligen Zimmern, vollgestopft mit Antiquitäten, Indoor Pool, Ballsaal mit acht Meter hohen Decken und Fitnessraum, einer Schauküche. Ständig sind wir von emsigem Personal umgeben, das seiner Arbeit nachgeht. Der Hausherr zeigt mir kurz darauf das Banjahaus (die russische Version einer Sauna), das größer ist als das durchschnittliche österreichische Einfamilienhaus. Wir wandeln durch einen japanischen Garten und gehen Richtung Fluss. Hier liegen seine Jacht, sein Motorboot und sein Wasserscooter vor Anker. Wir nehmen die Jacht um zu einem Fischrestaurant zu fahren, das sich


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dann als sein Restaurant herausstellt. Weil es ein wenig kühl ist, werden uns Pelzmäntel gereicht. Wir bestellen einen Stör in Kaviarsauce. Plötzlich steht einer der Kellner mit einer Harpune vor mir und fordert mich auf mir einen Stör aus dem Gehege auszusuchen, das sich unter uns im See befindet. Vorsichtig deute ich auf einen und mit einem Mal stößt er mit der Harpune ins Wasser. Der Stör wird mit Obers und Kaviar gedünstet und dann vor unseren Augen zerlegt. Auf der Rückfahrt essen wir noch ein paar frische Kirschen (es ist fast schon November), von schier unglaublicher Größe und Süße und man bietet mir edle Brände und Champagner an.

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Vor meiner Abreise verwende ich noch einmal einer der Toiletten der Villa. Hier bekommt meine Stimmung plötzlich einen Tiefpunkt. Ich bin auf einer Toilette, die größer ist als mein Studentenzimmer, die mit einem Parket ausgelegt ist, der aus sechs verschiedenen Holzsorten besteht, verziert mit aufwendigen Ornamenten, und noch zu allem Überdruss klimatisiert ist während gleichzeitig die Fußbodenheizung meine Füße wärmt. Hier schießen mir mit einem Mal die Tränen in die Augen, als ich mich daran erinnere, dass ich in wenigen Augenblicken wieder in meinem Studentenheim sein würde mit seinen tropfenden Wasserhähnen und Fenstern durch die der beginnende russische Winter zieht.

Menschen die man auf der Straße trifft, ganz im Gegenteil, ich habe mir immer wieder schwer getan mit ihnen Gespräche zu führen. Auf Fragen wie: „Was machst du beruflich? Warst du schon mal in Wien?“ und „Was tust du in deiner Freizeit?“ kamen kurze Antworten wie: „Stahl.“– „Ja.“ Und meine Lieblingsantwort, „Ich fahre Bentley.“ Und das waren Antworten von Bekannten, die mich immer wieder zu sich eingeladen haben. Warum – das weiß ich bis heute nicht. Ich weiß nur, dass sie auf keinen Fall glücklicher sind als andere. Man bekommt den Eindruck, dass sie gerade wegen des Geldes und der Angst alles wieder so schnell zu verlieren, wie sie es bekommen haben, unglücklicher sind als die, die wenig oder nichts zu verlieren haben.

Das war allerdings nicht meine einzige Erfahrung mit der Wohlstandsgesellschaft Moskaus. Seither habe ich an Privatparties mit nationalen und internationalen Popstärnchen teilgenommen, habe auf einem Sofa gesessen, das einmal Madonna gehörte, habe gelernt, dass es Glasscheiben gibt, die sich auf Knopfdruck in Milchglas verwandeln lassen, dass man aus Aal Leder machen kann und dass Cavalli einen Teil seiner Möbelkollektion damit bezieht, dass Fendi Betten herstellt, und dass diese aus optischen Gründen nur eine 3cm dicke Matratze haben und total unbequem sind! Ich habe sehr schnell erkannt, dass neureiche Russen sicher nicht interessanter sind als

Aber Moskau besticht nicht nur durch seinen interessanten Bewohner Mix. Die größte Stadt Europas, hat noch viel mehr zu bieten. Moskau ist wohl die einzige Stadt Europas, in der alleine anhand der Architektur offensichtlich ist, dass diese Stadt einmal die Hauptstadt einer Weltmacht war und bei der regen Bautätigkeit wird auch schnell klar, dass sie diesen Anspruch wieder stellt. Am auffälligsten sind auf jeden Fall die sogenannten sieben Schwestern. Sieben Hochhäuser im Zuckerbäckerbaustil, die im Auftrag von Stalin errichtet wurden. Sie beherbergen Hotels, Wohnhäuser, das Innenministerium und die Staatliche Universität. Eine weiter architektonische Sehenswürdigkeit


ist das Moskauer U-Bahnnetz, die Metro. Jede Station wurde individuell gestaltet und teilweise pompös mit Marmor, Mosaiken und unglaublichen Lustern ausgestattet. Eine Fahrt, für knapp 60 Cent lohnt sich auf jeden Fall und nachdem in den Stoßzeiten die Intervalle zwischen den Zügen selten mehr als eine Minute betragen und diese dann mit bis zu 100km/h durch die unterirdischen Röhren düsen, ist es eine Leichtigkeit sich 20-30 Stationen in einer knappen Stunde anzuschauen. Die Sehenswürdigkeit schlecht hin ist der Kreml am Roten Platz im Zentrum der Stadt. Der Kreml, die Machzentrale Russlands, ist ein streng bewachtes Territorium auf dem man mehrere RussischOrthodoxe Kirchen besuchen kann sowie die „Rüstkammer“ – eine Sammlung an Waffen, Kleidung, Rüstungen, Ikonen, Farbergé Eiern, und anderem exklusiven „Hausrat“ der ehemaligen Zarenfamilie. Da Russland erst jetzt beginnt den Tourismus als Wirtschaftszweig für sich zu entdecken, empfiehlt es sich bei einem Reisebüro geführte Touren vorzubuchen. Diese sind nicht unbedingt günstig, jedoch erspart man sich das mühselige Suchen nach Informationen, kommt in die gewünschten Attraktionen definitiv hinein und hat einen persönlichen deutschsprachigen Reiseführer. Sonst ist es in der Hauptsaison (Sommer) leicht möglich, dass man gar keine Eintrittskarten für

den Kreml bekommt. Im Kreml gibt es noch ein zusätzliches Museum, den „Diamanten Fonds“. Der „Diamanten Fonds“ – nomen est omen – ist ein absolutes Must See. Es handelt sich dabei um die Sammlung der Romanow Juwelen, die die Geschmeide der Habsburger in der Schatzkammer ziemlich alt ausschauen lassen. Das Museum, ein knapp 80 m² großer Tresorraum, ist nicht besonders groß, aber die Konzentration an Diamanten, Diademen, Perlen, Rubinen, Smaragden, Silber-, Gold- und Platinnuggets ist überwältigend. Zusätzlich sind alle Schmuckensembles in Glasvitrinen ausgestellt, die mit schwarzem Samt ausgelegt sind. Wenn Du dich im richtigen Winkel zur Vitrine hinstellst, spiegelst Du dich im Glas und kannst sehen, wie Du mit den Kronjuwelen von Katharina der Großen ausschaust. Moskau bietet neben einer Vielzahl von Museen aber auch noch eine schier unendliche Zahl von Kultureinrichtungen. Für Ausländer ohne Russischkenntnisse empfiehlt es sich das russische Ballett und klassische Konzerte in einem der vielen Konzertsäle Moskaus zu besuchen. Tickets werden an kleinen Kiosken verkauft, die über die ganze Stadt verteilt sind. Mein absolutes Lieblingslokal in Moskau ist die Propaganda. Sie zeichnet sich durch eine ausgezeichnete internationale Küche mit moderaten Preisen aus. Die Cocktails um knapp 5 Euro werden ausschließlich aus Markenalkohol gemischt. Ab 23 Uhr werden die Esstische langsam weggeräumt und das Restaurant verwandelt sich dann um spätestens zu Mitternacht in einen angesagten Club, der vor allem bei der modernen, jungen Mittelschicht Moskaus beliebt ist. Von Sonntag auf Montag findet immer ein schwules Clubbing statt, das stehst gut besucht ist, deshalb sollte man früh genug hingehen. Wer moderne authentische russische Küche in gediegenem Ambiente kennenlernen möchte und sehen will, wie die Reichen und Schönen essen, dem empfehle ich den Business Lunch im Cafe Pushkin. Für 700 Rubel, knapp 20 Euro, bekommt man eine kalte Vorspeise, eine Suppe und eine Hauptspeise und anschließend Kaffee oder Tee. Das Restaurant ist im Stile des ausgehenden 19. Jahrhunderts eingerichtet und das Personal bedient livriert in europäischer freundlicher Manier

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Staatliche Universität Kaufhaus TSUM

Designerladen

Kreml

Moskauer Lususgeschäfte

und ist mehrerer Sprachen mächtig. Warum gerade Business Lunch? Wer am Abend dort Essen gehen möchte, muss einfach bereit sein pro Person mehr als 100 Euro auszugeben, ohne Weinbegleitung versteht sich. Ist Shopping oder eher Windowshopping in Moskau angesagt? Ich werde immer wieder gefragt, was man alles mitbringen muss nach Moskau. „Gibt es dort Zahncreme?“, „Funktionieren dort Bankomanten?“ Moskau ist nicht Russland. Moskau ist die fortschrittlichste Stadt Russlands und man hat hier eine größere Auswahl an Waren als in Wien, leider ist alles etwas teurer oder empfindlich teurer. Deshalb ist Moskau nicht unbedingt eine Shoppingmetropole für den Durchschnittseuropäer. Aber auch in Moskau gibt es mehrmals jährlich Ausverkauf und man findet immer wieder Schnäppchen. Aber der Hauptgrund warum es mich immer wieder in diese Stadt zieht, ist die Mentalität der Menschen. Ich habe dort sehr gute Freunde gefunden, denen es nicht zu blöd war, als meine russisch Kenntnisse noch eher primitiv waren, mit der Hilfe eines Wörterbuches und unter vollen Körpereinsatz, mit mir zu kommunizieren. Mittlerweile kommen wir sehr gut ohne Wörterbuch zurecht, aber die Herzlichkeit, Freundlichkeit, Aufmerksamkeit und das Interesse an einer anderen Kultur ist immer noch geblieben. Nach meinen vier Aufenthalten in Moskau muss ich zwar zugeben, dass ich Russland immer noch nicht verstehe, aber trotz der größtenteils negativen Berichterstattung im Westen über dieses interessante Land, glaube ich an dieses Russland. 

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Die Stadt Nur zweieinhalb Flugstunden von Wien entfernt Offiziell 10,3 Mio. Einwohner, Schätzungen gehen bis zu 15 Mio. Einwohner Reisebüro das sich auf Russlandreisen spezialisiert: www.ganeshareisen.com Café Pushkin www.cafe-pushkin.ru Propaganda www.propagandamoscow.com


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Stadtflucht

Lotte Vogels Reisen: Cortina d’Ampezzo Text _Florian Grünwald Foto_istockphoto

Magnus an, meinen Friseur und besten Freund. Eigentlich heißt er Markus und kommt aus Ollersdorf im Burgenland oder so, aber das verkauft sich in einem chicen Hairstylistenstudio so schlecht. Also färbte er die Haare blond und machte auf schwedischer Hüne und kam dabei rüber, wie eine 10ter-Bezirk-Mann-Version von Paris Hilton. Aber seine Hochsteckfrisuren: ein Traum kann ich nur sagen. 11 Uhr Vormittag. Wieder einer dieser verregneten Wintertage. Kein Ausgehwetter, und schon gar nicht eignete sich dieser Zustand, der sich Wetter nannte, zum ausgedehnten Windowshopping mit langweiligen Freundinnen. Also beschloß ich nach einem Glas Morgenprosecco und einem inneren, stillen Nervenzusammenbruch, welchen meine Putzfrau Magda, die chicerweise nur englisch sprach, später als „really outgoing“ mit hysterischem Badezimmerkasteltürzuschmeißen bezeichnetet, „Ich muss raus aus der Stadt! Wildes Hin-und-herGeblättere in Gazetten, Magazinen und Illustrierten begann. Nichts war dabei für eine Person des internationalen Jetsets wie mich. Paris – das hatten wir ja schon so oft. London – ein alter Hut. Also rief ich

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Schnee. Was für eine Idee. Danke Magnus/Markus. Das war es doch. Aber nicht das abgefadelte Kitzbühel. Und St. Moritz, how common. Cortina sollte es sein. Ich stellte mir vor, in den Fussstapfen von Claudia Cardinale in „Der Rosarote Panther“ durch den Schnee zu schreiten. Oder ich könnte à la James Bond in meinem Sportwagen mit Skiern am Dach vor dem Hotel vorfahren. Ja das war es. Vor meinem inneren Auge sah ich ein Zimmer mit offenem Kamin und einem Bärenfell davor. Ein Klischee, aber gut. Magda packte schon die Koffer, also ich telefonisch eine Suite reservierte.


Anreise mit dem Auto. Voll bepackt mit Travelbags und Skischuhen und meinen Skiern am Dach zischte ich zahlreiche und endlose Pässe hinauf und hinunter, bis ich endlich den Monte Cristallo erblickte. Also Kinder, ein wahrhaft traumhafter Anblick. Ich musste kurz anhalten um das auf mich wirken zu lassen. Vor mir lag ein pittoresk verschneites, italienisches Bergdorf, dessen weiße Dächer im Sonnenschein glitzerten. Oh wie romantisch. Meine inneren Sensoren orteten hier sofort die Möglichkeit eines Flirts mit einem rassigen Skilehrer bei soviel Idylle! Also wieder ab in meinen Flitzer und auf zum Hotel. Das Hotel. Es passte zu meinen imposanten Traum von italienischem Chic, wilder und ungestümer Alpenromantik und modernem Lifestyle. Wonderful. Mein Zimmer trug zahlreiche Arabesken von regionalen Blumen und kombinierte den alpinen Bergstil mit einer geschmackvollen Eleganz. Ich war hingerissen. Ich brauchte Alkohol. Ein bißchen Glühwein und Alpenglühen später – dazu Maroni – und ich war im seelischen Gleichgewicht wie Charlotte York nach ihrer zweiten Hochzeitfeier. Da meine Zeit hier doch etwas begrenzt war, weil das Ausverkaufswochenende in Paris nahte, entschied ich mich für absolutes Cocooning am ersten Tag! Zurückgezogen verweilte ich in meinem Zimmer mit Bergblick zusammen mit Gala, Vogue und Elle. Nur eine zarte Massage gönnte ich meinem gestressten Körper. Selbst das Roomservice empfing ich nur in einem pelzigen Disguise und Chanel-Brille. Herrlich, in absoluter Stiller entspannte ich den ganzen Tag und plante, was ich in nächster Zeit zum Shoppen, Skifahren und Ausgehen tragen

Pluspunkt für ihn. Ich verschwand glucksend in der Gaststube. Bei der Speisekarte verflog sofort jeglicher Diätgedanke und spätestens bei der Dessertbestellung verlor ich den Überblick, wieviele Stunden ich wohl laufen müßte, um diese Millionen von Kalorien verbrennen. Nur mehr Friedrich Torberg’s Tante Jolesch rauschte mir durch den Kopf, mit dem legendären Auspruch, „Wer soll das dasch....?“. GRINS. Glücklich über den Vierradantrieb meines Automobiles, welcher das plötzliche Mehrgewicht mühelos gesteckte und selig über das fantastische Essen machte ich mich auf den Rückweg nach Cortina. Jedoch mußte noch ein Zwischenstopp sein. Wolkenstein. Klein und am Ende des Tales gelegen, behergte es neben einem komplett eigenständigem ladinischem Dialekt auch noch einen der wohl begabtesten Jungkünstlern im italienisch-österreichischen Grenzland, Aron Demetz. Dieser Mensch ist ein Phänomen, er strahlte in Paris, Wolkenstein und Rom die gleiche Ruhe und Gelassenheit aus, die er beim Arbeiten, Tratschen und der Kindererziehung zu Tage bringt. Und seine Werke: Sie zeigen die klassische, traditionelle Kunst des Schnitzens und lassen einen alten Baumstumpf zu neuem Leben erwachen. Sie werden zu Figuren, die so viel Leichtigkeit und Stärke, sowie unglaubliche Liebe zum Detail aufweisen und zwingen sich doch keinem auf. Nach einigen Gläsern Kaltererseer und den Serpentinen des Falzarego kurvte ich Cortina entgegen.

Cortina Hotel Cristallo www.cristallo.it Cortina d’Ampezzo www.cortina.com Pretzhof www.pretzhof.com

werde. Und natürlich wo ich den italienischen Skilehrer kennenlernen würde … Dies alles musste perfekt geplant werden und doch fand ich keine Konklusio. So startete ich frech in den Tag, ließ meinen Wagen nach dem Frühstück vorfahren und dirigierte diesen wenig später in Richtung Corso Italia, der Einkaufsstraße von Cortina. Ein bißchen Windowshopping würde meinem erholten Körper gut tun. Einige Shoppingbags und diverse Gläser Champagner bei Gucci später entschied ich mich, ein kleines Lunch einzunehmen und akzeptierte hierfür eine etwas längere Anfahrt. Mit meinem umweltfreundlichen Geländewagen konnte ich mir diese Spritztour über die Pässe zurück bis knapp zur österreichischen Grenze erlauben. Bei Sterzing vorbei, hinein ins Tal und rauf auf den Berg, einmal ums Eck noch und da lag er. Verschwiegen und harmonisch in die Landschaft eingebetet präsentierte sich der Pretzhof vor mir. Hupend scheuchte ich noch schnell eine Ziege von meinem Parkplatz weg und stürmte in die Lokalität. Mit dem linken Ohr vernahm ich noch das Grunzen der kleinen, glücklichen Fackl’n aus dem Stall und schon wieder kam mein romantisches Blut in Wallung, was wohl eher dem Jungbauern zuzurechnen ist, der mir mit einen italienisch-coolen „ja Ciao Bella“ die Tür aufhielt. Ein

Am Tag darauf folgte das Skidrama. Venunzio hatte ich aus dem Katalog der örtlichen Skischule gecastet. Langes, dunkles gelocktes Haar, voluminöse Lippen und Augen wie Kohle, quasi ein Eros auf Skiern. Pickup und Skikarten waren im Preis inkludiert, sowie die zuvorkommende und sehr persönliche Betreuung. Ich lernte das Kurven fahren und hoffte dass er meine Kurven beachtet. Jedes SCHHHHH, das seine Skier in den Kurven verursachten, ließ meinen Körper erzittern. Aß er mich mit seinen Blicken auf? Die Lust schien zwischen uns zu lodern. Mir wurde abwechselnd heiß und kalt. Ich konnte kaum mehr Innen- und Außenski auseinander halten, als ich plötzlich von Giancarlo, dem Skiliftboy, und seinen kalten blauen Augen auf den harten vereisten Boden der Realität geholt wurde. Ich stürzte dennoch grazil wie Grace Kelly. Mit Roomservice und viel Selbstmitleid versuchte ich meinen geplatzen Traum von Romantik und einem Haus in den Bergen inklusive einem Italo-Lover zu kitten und orderte bei Magda für meine Anreise in Wien scharfes Gulasch und weiße Lilien für das Vorzimmer. 

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Zeit f端r ein Bild Foto_Mark Henderson Aus: Household Idols Buchbeschreibung: Seite 53

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Politik ungeschminkt


Amir Ahmed ein Jung-Politiker mit der Lizenz zum Begeistern! „Ich weiSS nicht, ob eine liberale Partei in diesem Land eine Zukunft hat.“ So pessimistisch gab sich Heide Schmidt noch vor wenigen Wochen nach dem enttäuschenden Ergebnis der Nationalratswahl. Doch ganz im Gegenteil: das LIF plant einen Relaunch. Und Amir Ahmed ist daran maSSgeblich beteiligt. Sophia Angelides mit ihm über seine Pläne für 2009 gesprochen.

Text_Sophia Angelides Fotos_Peter Provaznik Make-up & HaiR_Romana Kandinger

A

mir Ahmed fällt auf. Zur Hälfte ist er jeweils Kärntner und Sudaner und seine Haare sind mit viel Liebe hoch-gegelt. Ein wenig angeschlagen sitzt er mir im Café gegenüber - er hat die ganze Nacht wegen den US-Wahlen vor dem Fernseher verbracht. Kaffee trinkt er trotzdem keinen, er mag ihn nicht. Nach ein paar Minuten merke ich aber, er braucht keinen Koffein-Kick - er ist von Natur aus voller Energie. Werner Becher ist der neue Vorsitzende des Liberalen Forums. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Amir Ahmed bestimmt. Der Jung-Politker ist schon seit 2002 LIF-Mitglied. Als Heide Schmidt diese Jahr wieder als Spitzenkandidatin kandidierte, war das für ihn Motivation, auch endlich aktiv etwas in der Partei zu machen. Er lernte die erfahrene Politikerin persönlich kennen und dann kam die Sache ins Rollen. In seiner Funktion als Sprecher der

Arbeitsgruppe "Anders L(i)eben" setzte er sich stark für die Rechte von Homosexuellen ein. In seiner aktuellen Position als Bundessprecher-Stellvertreter ist es Amir Ahmed ein persönliches Anliegen, wirtschaftspolitisch etwas zu verändern. Er will die Situation von UnternehmerInnen und Selbstständigen verbessern. Wie motiviert ist das Liberale Forum, nach dem Abschneiden bei der nationalratswahl und ohne Heide Schmidt? Meine Motivation ist auch ohne Heide Schmidt sehr groß. Das wahlergebnis war zwar nicht so toll, aber in Wien, Innsbruck und Graz haben wir ein ganz solides ergebnis erreicht. Eine Gruppe der "Neuen Garde", wie wir uns nennen, sieht das als Auftrag, weiterzumachen. Wir wollen die Struktur der Partei ändern. es müssen Landesorganisationen aufgebaut werden und wir wollen endlich zu einer Mitglieder-Partei werden. Wir hatten bislang nur sehr wenig Kontakt zu den Menschen auf der Straße - das war auch unser großes Problem bei der Wahl. Für 2009 ist ein kompletter "Relaunch" der liberalen Forums geplant. Mit neuem Programm und neuer Position.

Macht es Spaß, in Österreich Politik zu machen? Es macht auf jeden Fall Spaß, wenn man tatsächlich etwas verändern will! Geld gibt es nicht wirklich dafür, also sind es ideelle Gründe, warum man sich engagiert. Das LIF ist für seine liberale (Wirtschafts)Politik bekannt - wir wollen gewisse Probleme angehen und lösen und vor allem: es müssen in ÖSterreich mehr Koalitionsmöglichkeiten her! Bekommen Sie als junger Mensch in der Politik eigentlich genug Anerkennung? Das ist unterschiedlich, aber ich sehe das als Herausforderung. Wenn man vor einem Publikum steht und spricht, beurteilt einen das Publikum nicht nach dem Alter, sondern nach den Ideen. Die Herangehensweise an Problemlösungen, hat meiner Meinung nach, nichts mit dem Alter zu tun. Was macht Sie als LIF-Politiker aus? Ich würde mich einfach in keiner anderen Partei wieder finden. Die Grünen wollen mir beispielsweise viel zu viel regulieren. Die ÖVP

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denkt zwar im Bereich Wirtschaft fortschrittlicher, vertritt aber gesellschaftspolitisch eine andere Philosophie. Was sagen Sie zum vielzitierten "Rechtsruck" durch die Nationalratswahl? Man muss da unterscheiden. Es war klar, dass die Großparteien nach ihrem versagen durch die Wahl "eins auf den Deckel" bekommen. Aber die vielen Proteststimmen, die an FPÖ und BZÖ gegangen sind, bedeuten nicht, dass es viel mehr "rechtsgesinnte" Wähler gibt. das FPÖ und das BZÖ konnten anscheinend besser vermitteln, dass sie sich mit gewissen Problemen beschäftigen. Außerdem tendieren Jung-Wähler immer dazu, die Opposition zu stärken. Dann hätten aber auch die Wahl zum Beispiel auf das LIF oder die Grünen fallen können ... Es gibt da sicher Aufholbedarf. Man muss die Jugendlichen besser "abholen" und auch physisch mehr anwesend sein. Nach der Wahl meinte Eva Glawischnig von den Grünen, dass sie auch weiterhin nicht wie H. C. Strache in Discos gehen wird ... Ich glaube, dass ist nicht der richtige Ansatz. Das LIF setzt sich ja auch besonders für die Rechte von Lesben und Schwulen ein - was liegt Ihnen da denn besonders am Herzen? Besonders am Herzen liegt mir ein leidiges Thema: die Homo-Ehe. Die Diskussion ist für viele mittlerweile ja eine unerträgliche Diskussion. Es wird so getan, als ob die Ehe ein Gut mit begrenzter Stückzahl nur für Mann und Frau ist. Und das stützt sich auf dem Argument, dass es der Grund der Ehe ist, Kinder zu zeugen. ABER: Es gibt gleichgeschlechtliche Beziehungen mit Kindern, zum Beispiel in Patchwork-Konstellationen. Das funktioniert prinzipiell gut, doch der "neue " Elternteil ist für das Kind trotzdem eine rechtlich fremde Person und das ist nicht im Interesse des Kindes. Weiters beinhaltet nicht jede Ehe Kinder. Wenn zum Beispiel zwei 80-Jährige heiraten ist das gar kein Problem. Und dann wird auch noch oft das Argument des "Schutzes der Ehe" verwendet. Aber bitte, wie kann die Ehe eines gleichgeschlechtlichen Paares die Ehe eine Hetero-Parres beeinflussen? Man muss die Ehe nicht "schützen", da es gar keinen Angriff gibt! es geht darum, den Partner rechtlich abzusichern, zum Beispiel durch eine eingeschriebene Partnerschaft. Wollen Sie denn einmal heiraten und Kinder aufziehen?

Heiraten will ich schon, Kinder sind aber nicht geplant.

Frauen etwas erreichen wollen, dann müssen sie immer besonders qualifiziert sein.

Wählen ab 16 - eine gute Idee?

Vergleicht man Österreichs Politiker mit den Politikern in Amerika - fehlt uns das Charisma?

Also, ich bin absolut für das Wählen ab 16. Mit diesem Alter kann man schon rechtliche Verpflichtungen eingehen - warum soll man also nicht wählen dürfen? 16-Jährige kennen sich auch oft nicht besser aus als 88-Jährige. Was macht Sie als Politiker aus? Ich kann gut auf Leute zugehen und zuhören, auch wenn ich anderer Meinung bin. Ich bin hartnäckig, und kämpfe wie ein Löwe für etwas. Außerdem habe ich keine Angst vor innovativen Ideen. Haben den Österreichs Politiker Angst, vor innovativen Ideen? Ja, das finde ich schon! Viele wollen Ideen erst durch Umfragen abtesten lassen und trauen sich nicht, Innovationen Platz zu machen. Dabei ist es doch die Aufgabe eines Politikers, genau für solche neuen Ideen dann Überzeugungsarbeit zu leisten. Verstehen Sie die Politikverdrossenheit in unserem Land? Na klar. Das viele Streiten der ehemaligen Koalition hat dazu geführt, dass weniger Menschen zu Wahl gegangen sind. Die Politiker haben zwar nach der Wahl lange Gesichter gemacht, sind aber zu keiner Erkenntnis gekommen. Ich finde, über Vorschläge im Parlament sollte nach dem Kriterium "Ist es gut für Österreich?" abgestimmt werden und nicht danach, von welcher Partei es kommt. Auch ich kann mich durchaus mit Ideen von allen anderen Parteien anfreunden. Um das zu ändern, würde ich mich freuen, wenn sich auf unsere Internet-Seite www. lif.at alle einbringen, die die Freiheit des Einzelnen in der Wirtschaft und in der Gesellschaft verwirklichen wollen. Wo sind eigentlich die Frauen in Österreichs Politik? Alle Politiker und Parteien sind zwar für Gleichstellung, aber im Parlament sieht man davon nur sehr wenig. Das Verhältnis von Mann und Frau dort spiegelt auf keinen Fall das Verhältnis der Realität. Woran scheitern also die Frauen in der Politik? Ich denke, es hängt mit der sozialen Prägung zusammen. Die Männer entscheiden, die Männer berufen sich auf Männer ... Wenn

Emotionalisierung, wie Sie in Amerika stattfindet, ist nicht verkehrt. Sie führt zu einer erhöhten Wahlbeteiligung und das ist gut. Doch, es ist ein zweischneidiges Schwert, denn die Inhalte dürfen dabei nicht vergessen werden. Barack Obama als neuer Präsident der USA - was bedeutet das? Dass Obama der 44. Präsident der USA geworden ist, steht für die Abkehr von George W. Bush und dem Irak-Krieg. Obamas Gründe für die Opposition haben sich bewahrheitet. Weiters ist das von historischer Wichtigkeit. Es hat eine große Auswirkung auf die "Communities" dort. Es gibt jetzt keine Ausreden mehr - egal ob schwarz oder weiß, jeder kann sein Ziel erreichen. Wäre auch Österreich schon bereit für einen schwarzen Spitzenpolitiker? Prinzipiell denke ich das schon. Es müsste jedoch ein Politiker aus einer Großpartei sein. Aber, wenn es der richtige Kandidat mit den richtigen Themen ist, dann wäre das auch für Österreichs Spitzenpolitik möglich. Was machen Sie in Ihrer Freizeit gerne? Nebenberufliche betreibe ich Leistungssport - ich spiele Tischtennis in der Bundesliga. Weiters bin ich ein großer Serienfan ("Lost") und gehen gerne ins Kino. Mystery- und Horrorfilme mag ich besonders. Musikbegeistert bin ich auch. Björk und Rosenstolz zählen zu meinen Favoriten. Und natürlich verbringe ich gerne Zeit mit meinem Freund in Köln. Wie sieht für Sie der perfekte Sonntag aus? Mit meinem Schatz an der Seite etwas Spannendes, Schönes unternehmen. Etwas, das und beide erfreut. Wie würden beschreiben?

Ihre

Freunde

Als direkt, ehrlich, unkonventionell, treu und quirlig. Und Ihre Feinde? Die würden wohl sagen, dass ich stur, hartnäckig und keineswegs diskussionsscheu bin! Danke für das Gespräch! 

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Sie


Recht

(un)kompliziert Diskriminierung gehört für viele Schwule zum Alltag. Homophobie und Benachteiligung werden oft als unvermeidbar angesehen und nicht als das was sie eigentlich sind: nämlich rechtswidrig! Denn um Unrecht zu erkennen, muss man erstmal das Recht kennen.

Text_ Romana Dobes Fotos_ Wiener Antidiskrimierungsstelle

Also, wie sieht’s aus im Recht? Das Problem beginnt meist schon dort, dass nicht ganz klar ist was Diskriminierung genau ist. Studien belegen, dass etwa 80% aller Homosexuellen bereits Opfer waren – die meisten haben sich so daran gewöhnt, dass es ihnen „normal“ vorkommt und nicht mehr die Alarmglocken läuten. Die Definition ist eigentlich ganz logisch – jede Form von Benachteiligung, Nichtbeachtung, Ausschluss oder Ungleichbehandlung aufgrund nicht relevanter Merkmale z.B. sexueller Orientierung. Aber wird das wirklich alles vom Recht berücksichtigt? Grundlage in Österreich ist die EU-Gesetzgebung. Traurigerweise ist diese in sich schon diskriminierend – müssen dieser Regelung zufolgen Schwule und Lesben nur im Bereich „Beschäftigung und Beruf“ geschützt werden, nicht aber in allen anderen Lebensbereichen. An einer neuen Richtlinie wird gearbeitet, Fertigstellung noch nicht absehbar. Trotzdem ein guter Anfang, denn der Arbeitsplatz ist für viele der Lebensbereich in dem sie Diskriminierung besonders fürchten. Zum Beispiel im Vorstellungsgespräch. Bei der Frage nach dem Privatleben (bzw. der sexuellen Orientierung) muss man übrigens nicht antworten und auch Lügen ist nicht rechtswidrig – ob man sich jedoch diesem Doppelleben hingeben will, ist eine andere Frage. Zu Diskriminierung zählt mehr als man denkt. Beleidigungen sind eine häufige Form. Verbale Attacken, Gesten, leichte Ohrfeigen, üble Nachrede - all das ist gesetzlich verboten, dass man’s „nicht so gemeint“ hat, gilt hier nicht. Der schlimmste Fall ist die Nötigung – zum Beispiel durch Outing-Drohung zu etwas zwingen - oder Erpressung – daraus auch noch Kapital zu schlagen. Das wichtigste an all diesen Regelungen ist, dass es unerheblich ist ob die „Vorwürfe“ der Wahrheit entsprechen. Jemanden in böser Absicht als homosexuell zu bezeichnen, ihn gar zu outen ist rechtswidrig, selbst wenn’s wahr ist. Was, wenn’s nicht mit rechten Dingen zugeht? Antidiskriminierungsgesetze sind die Grundlage für Gleichberechtigung. Nicht nur weil sie es ermöglichen Benachteiligung aufzuzeigen und einzuklagen, sondern auch weil sie die Gesellschaft maßgeblich mitprägen. Mangelnder rechtlicher Schutz bestätigt diskriminierendes Verhalten – hier sitzt der Staat am Hebel. Im Ernstfall entsteht das Recht auf Schadenersatz oder Beseitigung der Diskriminierung.

Wichtig ist, sich umfassend zu informieren, denn für alle Formen der Diskriminierung gelten unterschiedliche Fristen, innerhalb derer man handeln muss. Außerdem gilt es, das Prozess- und das Prozesskostenrisiko mit juristischer Beratung im vorhinein abzuschätzen. Wichtige Anlaufstelle neben dem Gericht und der Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (WASt) ist ist die Gleichbehandlungsanwaltschaft, die Fälle an die Gleichbehandlungskommission herantragen kann. Die Verfahren hier sind kostenlos, vertraulich und nicht öffentlich. Prüfungsergebnisse sind zwar nicht verbindlich für das Gericht, abweichende Urteile müssen aber umfassend begründet werden und sind somit eine gute Grundlage für eine Klage. Wichtiger Tipp: Wer ein angedrohtes Outing unbedingt vermeiden will, sollte schnell handeln. Klagen sind oft langwierig, hier kann mit einer einstweiligen Verfügung entgegen gewirkt werden, bevor’s zu spät ist. Wenn’s recht kompliziert klingt … Nicht jeder kann ein Rechtsexperte sein. Weil sich viele bei all den Paragraphen nicht auskennen, wird oft über eine verletzende oder gar benachteiligende Situation hinweggesehen. Denn wie sich verteidigen ohne Waffe. Komplizierte Regelungen unkompliziert aufbereitet findet man in der neuen Gratis-Broschüre der WASt - ein umfassendes Nachschlagewerk rund um die Rechtslage in den für Lesben und Schwule relevanten Lebensbereichen. Nicht jede böse Bemerkung ist ein Fall für’s Gericht, aber wenn es hart auf hart kommt sollte man sich stark machen können. Und Wissen ist Macht. 

Dein Recht im Alltag – Ein Leitfaden für Lesben und Schwule Die neue Rechtsbroschüre der WASt Gratis bestellen unter Tel. 01-4000-81449 und wast@gif.magwien.gv.at oder downloaden unter www.queer.wien.at

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Wirtschaft

Wo drin ist, was drauf steht. Diversity Management in Österreich. Text_Magdalena Schauer Foto_Anthony Gayton

2008, Fallbeispiel:

„Der Heinz Müller, der ist Firmenchef. Ein ganz ordentlicher, das sagen die Leut’ alle. Der kümmert sich um seine Mitarbeiter. Und jetzt wird er auch noch ganz modern. Heuer war er am Lifeball. Weißt eh,- das ist das wo die ganzen Schwulen hingehen. Die, die so verrückt sind, sich nackert ausziehn und dann anmalen. Aber das muss man heutzutage machen. Damit man als tolerant gilt. Das ist wichtig, sonst gehörst nicht dazu zur „Soseiiti“.“

die sind der Stoff aus dem Gespräche sind. Private Gespräche führen zum Zusammenhalt innerhalb eines Unternehmens, Freundschaften entstehen und bilden ein Gemeinschaftsgefühl, die Unternehmenskultur wird gestärkt. 2008, Standing In Österreich gibt es im Moment, abgesehen vom Ovations: Homosexualität ist gesellGleichbehandlungsgesetz schaftsfähig! Nicht nur das, (GIBG §3„Auf Grund des Geschlechtes, insbesondere sie gehört quasi zum guten unter Bezugnahme auf den Ton. Mindestens einen SchwuEhe- oder Familienstand, darf len oder eine Lesbe im Freunniemand unmittelbar oder deskreis sollte man haben. mittelbar diskriminiert werWas würden die Leute sonst den“), keinerlei Anreiz für Ardenken …? beitgeberInnen sich mit dem Thema sexueller Orientierung 2008, Realität: auseinanderzusetzen. Der Weg ist noch weit. Auf den Die Wirtschaft ist nicht ausersten Blick mögen Homosereichend auf sexuell „anders“ xuelle mittlerweile akzeptiert orientierte MitarbeiterInnen scheinen. Leider reicht dieser und KundInnen vorbereitet. Blick weder besonders weit, Längerfristig gesehen wird noch sehr tief. Die Societyhier großes Marktpotential Schwulen sind beliebt, beverschenkt, denn Schätzungen gehrt, bewundernswert. Sie zufolge erweisen sich bis zu inszenieren sich und finden 10% der Bevölkerung als nicht Anklang. Sie sind „IN“. Sobald heterosexuellen Zielgruppen die Sonne untergeht dreht sich zugehörig. Ihre individuellen die ganze Welt um sie, doch wie auch kollektiven Bedürfwehe! wehe!, die Nacht neigt nisse werden auf die Dauer sich dem Ende zu. Wenn die nicht mehr zu übersehen sein, ersten Sonnenstrahlen verleda diese Personen für den gen an den grauen Bürotüren Markt unverzichtbar werden. kratzen, ist alles vergessen. Einerseits darf der PositivDas schrille Bild, das vor eiFaktor ihrer Kaufkraft nicht nigen Stunden noch als sehr außer Acht gelassen werden, reizvoll empfunden wurde andererseits darf nicht verpasst plötzlich nicht mehr. gessen werden, dass Diskrimi„Fit in“ heißt die Regel. nierung auch Geld kostet. Der Im ersten Moment mag der Preis, den die Wirtschaft zahlt Gedanke einer AuseinanderNorbert Pauser, Vorstandsmitglied der austrian gay professionals steht hier jedoch in keinem setzung von sexueller OrienVerhältnis zu dem, den die tierung am Arbeitsplatz unnötig erscheinen. Doch spinnt man den Gedanken weiter, stößt man Betroffenen zahlen. Sexistische Witze, Mobbing, Verleugnung der auf die Frage der Partnerwahl und daraus folgend ergibt sich das persönlichen Identität und der hohe Anpassungsdruck haben Folgen gesamte Privatleben, alle Aktivitäten, Hobbys und Interessen. Und wie Depressionen und somatische Beschwerden. Doch mittlerweile ist ein Lösungsansatz gefunden: Diversity Management oder auch Vielfaltsmanagement. Der karriere.at Geschäftsführer Oliver Sonnleithner weiß „ Im Personalmarketing rechnet sich Diversity Management beispielsweise dadurch, dass eine hohe Loyalität gegenüber einzelnen Beschäftigungsgruppen oder nicht

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meritus: lesbisch schwul ausgezeichnet

Unternehmen des Jahres 2009

www.meritus.or.at

www.meritus.or.at www.agpro.at www.queer-business-women.at

diskriminierende Recruitingprozesse den Zugang zu den besten Arbeitnehmern sichert.“ Eine Umfrage unter 698 Personen der Secretary Search Personalberatung in Kooperation mit dem Jobportal karriere. at hat ergeben, dass 65,7% aller Befragten wissen, was Diversity Management bedeutet. Sogar 72,8% aller Befragten können sich vorstellen, dass durch konkrete Maßnahmen eine Verbesserung des Arbeitsklimas möglich ist. Hier heißt es aber, sich einen entscheidenden Leitsatz einzuprägen: „Diversity is not about the others, diversity is about you!“ Leider ist das bisher noch nicht so recht gelungen, denn nur 27,3% der Befragten gaben an, dass Diversity-Maßnahmen in ihrem Unternehmen überhaupt thematisiert werden. In Bezug auf ihr Coming-out sind viele Lesben und Schwule in ihren Unternehmen ganz auf sich allein gestellt. Es gibt keine Rahmenbedingungen, in denen es die Möglichkeit eines Coming-outs gibt und in welchen auftretende Probleme gelöst werden können. Daher haben sich die Organisationen Queer Business Women und agpro – austrian gay professionals zusammengeschlossen um meritus zu gründen. meritus bedeutet „gerecht, verdient“ und ist die erste österreichische Auszeichnung für Unternehmen, die sich vorbildlich in der Diversity-Dimension „Homosexualität“ engagieren. Um erfolgsversprechende Änderungsmaßnahmen zu fördern, war es den Initiatorenbspw. und Initiatorinnen wichtig, dieses Thema in der obersten Führungsetage anzusprechen. Denn nur hier können entsprechende Schritte eingeleitet werden, um Aspekte der sexuellen Orientierung auch beispielsweise in Unternehmensleitbilder zu integrieren. Norbert Pauser, Vorstandsmitglied der austrian gay professionals bemerkt positiv dass die Dimension des Diversity Managements in einigen „Biotopen“ wie beispielsweise den Creative Industries sehr gut funktioniere, er weist aber auch darauf hin, dass es Schwule und Lesben eben auch in allen anderen Bereichen und auch auf allen Ebenen gäbe. Bei meritus geht es darum, sexueller Orientierung langfristig einen entsprechenden Stellenwert zuzuweisen und somit das soziale Gefüge in der Arbeitswelt zu vervollständigen. Es zeige sich zwar, dass das Interesse an dem Thema steigt, die Skepsis in der Umsetzung von Maßnahmen aber nach wie vor überwiege. Als erste Maßnahme wurde im November 2007 erstmals eine Informationsbroschüre mit dem Titel „work:out- Zur Sichtbarkeit von Lesben und Schwulen im Erwerbsleben“ publiziert. Diese Broschüre bereitete den Boden für den Unternehmenspreis meritus 2009. ExpertInnen von Queer Business Women sowie der Austrian Gay Professionals, aber auch Vertreter der Wirtschaftskammer Wien, des Österreichischen Gewerkschaftsbundes, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, dem Bundesministeriums für Soziales und Konsumentenschutz und der Arbeiterkammer Oberösterreich werden eine Jury bilden die mit strengen Qualitätskriterien sicherstellt „dass auch Diversity drin ist, wo Diversity drauf steht.“ Im März 2009 wird der meritus Award dann ganz feierlich im Rahmen einer Gala verliehen. Der Preis, in Form einer Statue die von Dr. Kurt Straznicky, Akademie der Bildenden Künste gestaltet wird, versteht sich als Symbol der Toleranz und als sichtbares Zeichen gegen Ausgrenzung im Erwerbsleben. 

g e o r g

arantiert

ine rgie

astloser edanken

Magazin für Pop, Kultur und Menschen WWW.THEGAP.AT


aufg’führt Kultur

Text_Gino Poosch

Götterregisseur und Sängerdämmerung Ab 8. Dezember wird mit der Götterdämmerung Richard Wagners „Ring des Nibelungen“ in der Wiener Staatsoper weiter geschmiedet. Das Drama um Habgier, Liebe und Tod geht mit dem dritten und letzten Abend in die vorletzte Runde. Die bereits aufgeführten beiden Teile, „Walküre“ und „Siegfried“ haben bereits Lust auf mehr gemacht. Mit Regisseur Sven-Eric Bechtholf hat das Haus am Ring den seltenen Fall eines Künstlers verpflichtet, der Werk und Rezeptionsgeschichte wie kein zweiter studiert und durchdrungen hat. Hätte die Oper doch mehr Regisseure wie ihn, sie wäre weniger Anfechtungen durch Publikum und Kritik ausgesetzt. Einzig die vorgesehene Sängerbesetzung lässt einige Zweifel zu: Warum

ein Haus mit der Weltgeltung der Wiener Staatsoper die Partie der Brünnhilde mit Eva Johansson besetzt, ist ein weiteres der zahlreichen Besetzungsrätsel der letzten Jahre. Johansson fällt schon länger mit unausgeglichenem, vokalverfärbtem Sopran unschön ins Gewicht und vermag die zugegebenermaßen übergroßen Anforderungen der Partie nicht zu bewältigen. Immerhin ist mit Mihoko Fujimura als Waltraute die wahrscheinlich beste Mezzostimme (im dramatischen Fach) unserer Tage verpflichtet. Stephen Gould singt den Siegfried, Eric Halfvarson den Hagen. Unter der Händen des designierten Generalmusikdirektors Franz Welser-Möst wird das 4 1/2 Stunden Mammutwerk zum Klingen gebracht.

Kleinkunst als GroSSe Kunst Unter Freunden amüsanter, aber anspruchsvoller Unterhaltung ist „klettenheimers KleinKunstCafé“ schon lange kein Geheimtipp mehr. Das gemütliche Lokal in der Lederergasse 17 in der Wiener Josefstadt birgt eine kleine Bühne auf der allabendlich zwei Schauspieler an ihre Grenzen gehen: Marie Mandelbaum und Jörg Klettenheimer. Mandelbaum ist ein Multitalent, sie komponiert die meisten der aufgeführten musikalischen Einlagen selbst. Ihr Partner ist ebenso

Wer Karten braucht, sollte sich beeilen, Wagners Opus Magnum gilt seit jeher als Renner an der Opernkassa. Weitere Aufführungen sind für den 11., 14., 19. und 28. Dezember 2008 geplant. 

vielseitig. Der Deutsche ist Regisseur und Schauspieler. Er war Ensemblemitglied am Burgtheater und Radiomoderator. In den Pausen ihrer Aufführungen bedienen die beiden charmant ihre Gäste. Überhaupt erlebt man bei jeder Aufführung eine Tour-de-force. Die beiden machen einfach alles selbst. Bis 20. Dezember steht noch das Stück „Auf nach la Mancha“ auf dem Spielplan. Der Untertitel „Die neuen Abendteuer des Don Quichôte und seines knuffigen Knappen Sancho Pansa . Ein poetisches Musical für zwei Schauspieler, ein Maultier und ein Pferd“, verspricht gute Unterhaltung. Don Quichôte, ein Großmeister der Phantasie, entführt in eine wunderbare Welt der Ritterlichkeit, der edlen Fräuleins, stolzer Rösser, Windmühlen und tapferer Heldentaten. Dass seine Reise in der muffigen Schreibstube eines kleinkarierten Wiener Beamten beginnt, und der Ausgang seiner Unternehmungen in den Sternen steht, versteht sich im KleinKunstCafé (fast) von selbst. Die Karten sind mit 20 Euro recht wohlfeil, die Abende immer kurzweilig. Unbedingt ansehen! 

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fotos_Links oben: Dimo Dimov/Volksoper_Links unten: Klettenheimers Kleinkunstcafe_ rechts oben: Theater in der Josefstadt/Moritz Schell_rechts unten: Wiener Staatsoper GmbH/Axel Zeininger

Butterbrot und Pausensekt Ab 15. Jänner gibt es in der Wiener Kammerspielen ein Schmankerl der besonderen Art: Alfons Haider spielt in Gabriel Baryllis Erfolgsstück „Butterbrot“ den Martin. Gemeinsam mit seinen Freunden Peter und Stefan führt dieser eine „richtige“ Männerfreundschaft. Einig sind sich die Drei in ihrer Ratlosigkeit und Enttäuschungen, die sie auf der Suche nach einer Möglichkeit des Zusammenlebens zwischen Mann und Frau erfahren haben. Der Wiener Schauspieler, Regisseur und Autor Barylli hat mit „Butterbrot“ eine zeitlose Hommage an die Liebe und die Sehnsucht nach Verlässlichkeit und Glück geschrieben. Das Theaterstück startete bereits 1988 seinen Siegeszug auf den Theaterbrettern: es wurde seither an über 100 Bühnen aufgeführt und in mehrere Sprachen übersetzt. Dem Stück folgte der Roman, der schnell zum Bestseller wurde und Gabriel Barylli ein breites Publikum sicherte. Bereits ein Jahr später führte er bei der Verfilmung des Werks selbst Regie für die er 1991 sogar den Bayerischen Filmpreis gewann. „Beziehungsgeschichten sind mein Lebensthema, weil ich der Meinung bin, dass sich alles davon ableiten lässt: Das Glück, das wir in einer Beziehung erleben, aber auch das Scheitern färben auf unseren Alltag, den Beruf, unsere Gesundheit - und in Summe auf unsere Gesellschaft ab.“ – sagt Brylli. Neben Alfons Haider spielen Michael Dangl und Martin Zauner unter der Regie des Autors. Hingehen! 

Der Direktor und die Nibelungen Nur weniger Tage nach der Premiere von Wagners „Götterdämmerung“ in der Staatsoper, geht in der Wiener Volksoper Oscar Straus’ Operette „Die lustigen Nibelungen“ über die Bühne. Die äußerst amüsante Operette ist eine Wagner-Persiflage erster Güte. Die Wiener Uraufführung 1904 im Carltheater am Prater bescherte dem Komponisten den verdienten Durchbruch und wurde immer wieder von Wagnerjüngern und Deutschnationalen attackiert. So wurde 1906 eine Aufführung in Graz durch Burschenschafter unterbrochen. Militärisches Imponiergehabe und germanische Überheblichkeit stehen im Mittelpunkt des parodistischen Geschehens. Musikalisch setzt sich der Komponist immer wieder humorvoll mit dem großen Vorbild Richard Wagner auseinander. Die heurige Premiere liegt in den Händen von Volksoperdirektor Robert Mayer, es wird dessen erste Regiearbeit an diesem Haus sein. Die Handlung: König Gunther von Burgund plagt die blanke Furcht vor der schlagkräftigen Königin Brunhild von Isenland. Sollte er das Match gewinnen, zu dem er sie an seinen Hof geladen hat, steht die Hochzeit an. Bisher hat Brunhild die meisten Bewerber jedoch einfach totgeschlagen. Allein Siegfried von Niederland, der Drachentöter, konnte sie bislang besiegen. Gunther bittet Siegfried daher um Beistand im Zweikampf... Die Musik ist reich an Melodien und hat eingängige Walzer und Märsche zu bieten. Wem Wagner zu streng und zu lang ist, der sollte den leicht-vergnüglichen Abend im Haus an der Währingerstraße nicht verpassen.

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KulturPortr채t


Richard O’Brien’s

Es ist wohl das berühmt-berüchtigtste Musical der Welt. Wenn scharenweise schräge Typen das Theater stürmen, mit Reis und Toilettenpapier bewaffnet, steht einmal mehr die Rocky Horror Show auf dem Programm. Ab Dezember auch wieder in Wien.

Text_Gino Poosch Fotos_Hugo Glendinning

Es ist keine große Musik, die Handlung folgt keiner inneren Logik, dennoch löst die 1973 im Londoner „Royal Court Theatre Upstairs“ uraufgeführte Transenposse allerorts Begeisterungsstürme aus. Es ist wie mit Schlagermusik, entweder man liebt sie, oder man hasst sie – unabhängig wie geschmackvoll sie ist. In Berlin hatte Ende Oktober eine Neuproduktion unter Aufsicht des Schöpfers Richard O’Brien ihre bejubelte Premiere. Die Produktion unter der Leitung des preisgekrönten Regisseurs Sam Buntrock kommt auch nach Österreich. Am 27. November ist Premiere im Wiener Museumsquartier. Einmal mehr wird die Geschichte von Brad Majors und Janet Weiss, einem frisch verlobten Pärchen, erzählt: Die beiden Ahnungslosen wollen nach einer Reifenpanne in unwirtlichem Wetter in einem benachbarten Schloss eigentlich nur telefonieren. Die Bewohner dort haben jedoch mit der landläufigen Vorstellung von gesetzten Schlossherren recht wenig gemein: Dr. Frank’n Furter, vom Planeten

Transsexual, feiert seine neueste wissenschaftliche Errungenschaft, das Retortenmonster Rocky – einzig dazu geschaffen ihm sexuelle Befriedigung zu verschaffen. Nun, die häuslichen Wertvorstellungen von Brad und Janet werden in der Folge recht rabiat reformiert… Leicht vorzustellen, wie das Londoner Publikum damals auf das Stück reagierte. Richard O’Brien, der Schöpfer wurde von seinem ÜberNacht Erfolg geradezu überrumpelt. Die Zeit, in der die „Rocky Horror Show“ uraufgeführt wurde, sei die Ära der „hurmorlosen Schwulen“ gewesen, erzählt er kürzlich dem Magazin „Musical“. Man habe zwar schwul, „aber doch nicht SO schwul sein dürfen“. Von einem Tag auf den anderen, war O’Brien Gastgeber der größten Transenparty der Welt. Die Musik, besonders den legendären „Time Warp“, oder die Nummern „Sweet Transvestite“ und „Damn It Janet“ kennt jeder. Bis dahin war O’Brien vom Erfolg nicht gerade verwöhnt gewesen.

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Er wurde 1942 als Sohn eines Buchhalters in Cheltenham geboren, übersiedelte jedoch bereits 1951 mit seinen Eltern ins ferne Neuseeland. Nach seiner Rückkehr nach London nahm er viele kleine Jobs an, arbeitete als Stuntman, Kulissenknecht, Beleuchter und Darsteller kleiner und kleinster Rollen in den Londoner West-End-Theatern. Sich selbst bezeichnet O’Brien in demselben Interview als gestörtes Kind. Er hätte eigentlich ein Mädchen werden sollen, erzählt er. So wurde er zum Transgender. Der mittlerweile 66-jährige wird nicht müde jedem, der danach fragt, zu erzählen, er wisse immer noch nicht was oder wer er eigentlich sei. Ein Mann, eine Frau?! O’Brien ist Vater von drei Kindern und war immerhin zweimal verheiratet. Beide Ehen scheiterten jedoch. „Ich habe zweimal sozusagen meine Mutter geheiratet und die war keine sehr nette Person“ verkündete er dem deutschen Nachrichtenmagazin „Focus“. O’Brien so scheint es, war immer ein Getriebener, ein Suchender. Es ist die große Tragik seine Lebens, das ihm weder vor, noch nach seinem „Rocky“-Erfolg je wieder ein ähnlicher Coup gelang. Selbst die legendäre Verfilmung mit Tim Curry und Susan Sarandon machte andere als ihn selbst reich. Der geistige Schöpfer fungierte zwar als Co-Produzent und Schauspieler, verkaufte jedoch die Rechte zu ziemlich mageren Konditionen. Das Ergebnis: O’Brien verdiente eine Million, Twentieth Century Fox 360 Millionen mit dem riesigen Kinoerfolg, der noch heute zuweilen über die Leinwände flimmert. Öffentliche Aufführungen werden genauso wie das Musical von enthusiastischen Fans gefeiert. Anecken und Konventionenbrechen scheint Richard O’Brien ein fortwährendes Bedürfnis. Erst kürzlich ist er auf der Geburtstagsparty von Elisabeth Murdoch in einem recht gewagten, kurzen Kleid aufgetreten. Die Ehefrau von Tony Blair sprach ihn auf den vor allem hinten sehr gewagten Schnitt an. O’Brien antwortete: „Leider kann ich ihn nicht tiefer ziehen, sonst fällt vorn alles raus“, erzählt er dem „Focus“. Auch im Interview mit dem „Profil“ lässt er tief blicken: „Gordon Brown ist genau so ein Stück Dreck wie Tony Blair. Blair ist ein leerer, oberflächlicher, Hohlkopf, Lügner und Betrüger. Ach, wenn man mir ein Gewehr geben würde, würde ich so viele Menschen umlegen – allen voran die Fundamentalisten.“. Klar, als Rock’n’Roller gehört so was wohl dazu. Es sind diese heute fast anachronistisch anmutenden Grenzüberschreitungen die Richard O’Brien seit nunmehr fast vierzig Jahren zu einem Symbol der Popkultur machen. Zur Tradition jeder Aufführung der „Rocky Horror Show“ gehört natürlich die Mitwirkung des Publikums. Mit dem Musical wurde ein ganz neues Genre begründet, das „Audience Participation“-Musical. Eine Virgin – so heißt im Fachjargon ein Neumitglied in der „Rocky“Gemeinde - weiß noch nicht an welchen Stellen das Publikum welche Aktionen zu setzten hat (siehe hierfür unseren Virgin-Guide). Der Connaisseur hingegen besucht das Stück nur deshalb zu hundertsten Mal. Das Theater der Berliner Premiere, der Admiralspalast, hat schon vor der Premiere präventiv ein Schild angebracht. Dort liest man, ebenso wie auf der Homepage der Neuproduktion: „Keine Lebensmittel (Reis, Toast), Keine Wasserbomben und Feuerzeuge“. „Spielverderber“ denkt sich der Autor dieses Artikels und bedauert, dass die schnöde und allzu konventionelle Geldmacherei hinter der Neuproduktion dieses unkonventionellen Klassikers sich dermaßen offenbart. Sei’s drum. Anscheinend ist sich selbst O’Brien nicht so sicher was er von dem, von ihm ausgelösten Hype halten soll: Er frage sich manchmal, erzählt er in dem Gespräch mit dem „Focus“, ob er nicht einen ungesunden Einfluss auf einige Leute gehabt habe: „Vor ein paar Jahren erschien jemand zur „Rocky Horror Show“ in London in Schuhen mit 30-ZentimeterAbsätzen und einem G-String aus Leder, sonst nichts. Der Typ ging vor mir die Treppe rauf und sein ganzer Po hing runter. Für so was fühle ich mich dann schon ein wenig verantwortlich.“ 

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Der ultimative Virgin-Guide: 27. November 2008 bis 11. Jänner 2009 Wien, Museumsquartier, Halle E Erst einmal gilt: Langweilig war gestern. Strapse, Perücke, HighHeels oder Stringtanga – umso schräger, umso besser. Zieh an, was du sonst im Theater nie anziehen würdest!

Unbedingt Mitzubringen: • • • • • • •

Reis oder Konfetti Wasserpistole Zeitung Feuerzeug, Wunderkerzen oder Taschenlampe Gummihandschuhe Toilettenpapier Spielkarten

1. Bei der Hochzeit zu Beginn sollten bereits erste Reiskörner/Konfetti geworfen werden und ausdrücken, dass du dich mit dem Pärchen freust.

2. Das Gewitter, das Brad und Janet überrascht, kann dir nichts anhaben.

Nutze gleich die mitgebrachte Zeitung um dich davor zu schützen, dass dein Sitznachbar die mitgebrachte Wasserpistole dazu nutzt, den Regen auf der Bühne zu imitieren. Schiesse lieber zurück!

3. Bei “There’s a Light, over at the Frankenstein Place” musst du unbedingt die Taschenlampe schwenken. Wer’s nicht tut, gehört nicht dazu.

4. Rocky’s Geburt – ohne Zweifel Kulminationspunkt des genial-sinnlosen Schundmusicals, sollte unbedingt mit dem Werfen von einigen Toilettenpapierrollen unterstützt werden.

5. Am Ende nicht Vergessen Spielkarten zu werfen!


Mangiapia’s

Cultorial

fotos: Mitte: Jonas Beer links: The Armand Hammer Collection - Gift of the Armand Hammer Foundation. Hammer Museum, Los Angeles, California rechts: www.wuk.at

VAN GOGH

Schlitzohr mit Perspektive in der Albertina Die Ausstellung des Einohrigen ist chronologisch geordnet, sodass das Betreten eines neuen Raumes auch den Übergang in eine neue Schaffensperiode Van Goghs signalisiert. Auf diese Weise wird dem Besucher unausweichlich klar, wie und wo sich der Künstler seine Inspiration holte, welche biographischen Hintergründe dabei eine Rolle spielten und wie die Amplifizierung seiner geistigen Umnachtung währenddessen ausschlug. Van Gogh versuchte sich im Laufe der Jahre auf Reisen seine Palette um den einen oder anderen weniger depressiven Ton an verschiedenen Stilarten und übernahm immer wieder Elemente aus Gemälden anderer Künstler. Der aufmerksame Besucher entdeckt, ob beabsichtigt oder nicht, Monet, Manet, Munch und viele mehr – vom Pointillismus zum Expressionismus ist wohl so ziemlich alles dabei, was jemals Spaß gemacht hat und noch macht. Eine Vermutung drängt sich im Verlauf der Ausstellung jedoch immer mehr auf: Vincent hat seine Perspektiven zumindest anfangs nicht absichtlich verzerrt; er konnte es einfach nicht besser. Und doch können gerade Situationen und Lichtmomente durch das Verhältnis zwischen Verzerrung und „natürlicher Proportion“, besser nachvollzogen werden. Die schönsten Bilder mit gleißenden Farben entstanden übrigens erst, als das Ohr schon ab war (Wär’ eine Überlegung wert, ob das was mit seinem Gleichgewichtssinn zu tun hatte und er sich von nun an leichter tat in seiner expressionistischen Pinselführung). Bevor er das zweite Ohr abschneiden konnte, um noch zu Lebzeiten zum malerischen Gott zu avancieren, kamen ihm ungelegenerweise ein paar Gehirnwindungen abhanden und er beschloss sich zu erschießen (Das wiederum ziemlich ungeschickt, denn daraufhin vegetierte er noch drei Tage bis er endgültig starb). 

Tippkicks Irmingard

(Burgtheater) *****

Eine grandiose Blasoper von Mnozil Brass.

La Bohème (l.e.o.) *****

So viel Charme und Humor bedürfen einfach keiner darstellerischen Perfektion!.

Johann Sebastian Bach Kantaten (Musikverein) ** Das große Schnarchen…

Zeitlos schön

(3raum Anatomietheater) ** Soap-Satire auf der Bühne.

maschek.redet.drüber (Rabenhof) ***

Das übliche Programm eben

Trio Cañizares (Radiokulturhaus) *****

Großartige Musiker, toller Tänzer, sabbernde Besucher.

Im Weißen Rössl (Kammerspiele) ***

Satire von der Satire ist etwas merkwürdig.

H.A.P.P.Y.: LAGERHOUSE Leben zwischen Cola und Crack im WUK

Hört man dieses Kratzen in der Luft? Nein? Das ist mein Trommelfell, das gerade einen Beschwerdebrief an mein Langzeitgedächtnis schreibt...(Anm.: „Merk dir das und ich kappe jede uns verbindende Synapse!“) Die Ankündigung „schlechtestes Musical der Welt“ ist zur Gänze verdient, nur verhält es sich leider wie mit einem Autounfall – man kann nicht hinsehen aber wegsehen ist auch keine Option. Drogendiva Amy Winehouse flüchtet vor einer Meute Paparazzi auf die Damenlatrine und trifft dort auf Modeschöpfer Karl Lagerfeld, der sie alsbald zu seiner Muse macht. Ihr erzählt er die wahre Geschichte seines Lebens und so erfährt der Zuseher, was sich hinter dem Fächer und der Maske Karl Lagerfelds verbergen. Amy kann ihre Geschichte leider nicht ganz rekonstruieren, denn sie bekommt von den vielen Drogen dann und wann schon mal ein Blackout. Die H.A.P.P.Y.-Truppe, sowie Regisseur Tomtschek, bieten mittels absoluter Talentfreiheit einen Blick in ihr abgrundtiefes Hassgefühl für das Genre Musical. Gespräche mit Coco Chanel, Tipps von Karls dominanter Mutter („Bist du nervös/ halt den Fächer vor /bös/Halt den Fächer vor…“), bulimische Models (Clodia (sic!) Schiffer), Stricher, Cola, Crack – die Welt der Medienstars wird von Menschen intoniert, denen man kaum einen gesprochenen Satz zutraut ohne dass sie in stimmbruchartige Tonkatastrophen schlittern – und das mit Absicht und Humor! Man möge mich nun für verrückt erklären aber es war so was von schlecht, dass ich mir die nächste Produktion in jedem Fall wieder ansehen werde – das muss man gesehen haben! Menschen mit nichts als bunter Knete und Murmeln im Kopf trifft man ja nicht jeden Tag. 

Martin MangiapIa schreibt den Weblog des k2 Kultur Magazins

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Nachtleben

… da wär ich whl ein P Bernd Schlacher ist der Prototyp des Wiener Nachtvogels. Seit zwei Jahrzehten macht er nun die Nacht zum Tage. Gesehen hat er alles, zwischen Wien und Los Angeles „Ich war auf den geilsten Partys!“. Ein wenig in die Jahre gekommen, Schlacher ist nun 43, hört man leisere Töne. Doch er ist nicht nur ein Nachtvogel. Er ist auch ein Self-Made-Mann. Seine Gastro -Enklave besteht aus mittlerweile Standbeinen. Ein fünftes folgt 4 in einem Jahr. Was genau? Wird noch nicht verraten! Text_Sophia Angelides Fotos

_Peter Provaznik Make-up &

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HaiR_Romana Kandinger


Pinguin Bist du ein Nachtmensch? Nicht mehr. Das hat sich in den letzten Jahren geändert. Ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr im Nachtgeschäft, war wahrsch einlich auf tausenden Part ys und auch auf den geilsten Parties, die die Welt bieten kan n, in Los Angeles bei den Golden Globes, auf PrivatPart ys der Superstars, wo eigentli ch kaum jemand Zugang hat. Ich war schon, als ich 20 war, auf Part ys bei Versace, auf Jachten. Heute ist es so: ich bin 43 und koche am lieb sten zu Hause. Ich gehe ganz gemütlich mit guten Freunden essen. Wie schaut dein Tagesablauf aus? Um 8 Uhr stehe ich auf, mach mir ein Frühstück zu Hause, mache neben die eMa ils und die ersten Telefonate und habe meisten s den ganzen Tag Besprechungen. Abends bin ich bei Caterings.

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Wie bist du aufgewachsen? Ganz einfach in der Steiermark. Ich hatte 4 Geschwister und habe mir alles selbst erarbeitet und geschaffen. Ich kann mir sehr viele Sachen leisten, habe aber dafür sehr viel gearbeitet und in den letzten 10 Jahren hat sich das alles sehr gedreht. Es ist ja ein allgemeiner Trend, wenn man sich Mode anschaut oder den Begriff Luxus überhaupt, dann gibt es eine Rückkehr zum Einfachen. Was haben dir deine Eltern mitgegeben? Einen gesunden Menschenverstand. Der sich dann wie äußert? Dass man am Boden bleibt und nicht abhebt. Das ist etwas sehr wichtiges.

Angebote gibt…aber wenn man lieben kann, ist das auch Luxus.

fotografiere oft Sachen, die ich auf meine Betrieb übertrage.

Bist du verliebt?

Was kochst du?

Ja.

Ich kann ganz gut kochen, aber ich stelle mich nicht den ganzen Tag in die Küche. Ich nehme oft Produkt aus den Restaurants mit oder kaufe am Naschmarkt ein. Oft mache ich kurzgebratenen Fisch oder Meeresfrüchte. Ich koche sehr gern Tagliatelle mit schwarzen Trüffeln. Ich ernähre mich natürlich gesund mit frischen Produkten. Es gibt nur selten Nudeln aus den Sackerln oder Sugo aus der Dose. Ich mache oft Misosuppen.

Schon lange? 2 Jahre. Und funktioniert. Ist wohnen für dich Luxus? Bei uns in Österreich gibt es leider immer noch Obdachlose, was nicht sein sollte und nicht sein darf. Dafür wird zu wenig gemacht. In Österreich darf wohnen kein Luxus sein. Man sollte auch wohnen und leben in einer Wohnung und nicht nur dort hingehen um zu schlafen. Wohnen ist auch leben.

Was willst du beruflich noch erreichen? Ich habe neue Projekte. Das „Motto“ habe ich seit 18 Jahren, aber ich brauche neue Herausforderungen. In eineinhalb Jahren

Ich arbeite seit meinem 16. Lebensjahr im Nachtgeschäft, war wahrscheinlich auf tausenden Partys und auch auf den geilsten Parties, die die Welt bieten kann

Kann Geld alles regeln?

Wie machst du das?

Geld kann vieles regeln aber nicht alles. Das Wichtigste ist die Zufriedenheit mit sich selbst. Da kann man Milliarden haben, wenn man nicht zufrieden ist mit dem, was man hat, dann hilft das alles nichts.

Ich nehme mir mittlerweile Zeit um zu wohnen.

Wo beginnt Luxus für dich? Luxus ist sehr differenzierbar. Für jeden ist Luxus etwas anderes. Für mich sind jetzt ganz einfache Sachen Luxus. Freizeit, gute Luft, gutes Wasser, relaxen, Sport, ganz profane Dinge. Was war Luxus vorher für dich? In den 80ern, Anfang der 90er Jahre war das ein tolles Auto, tolle Klamotten, auch Geld. Aber das hat sich sehr verändert, wenn man das mal durchlebt hat. Dann hat man nicht mehr den Drang, das haben zu müssen. Und ich glaube Luxus so wie edle Produkte, Marken, das hat man ein paar Mal. Luxus ist, einen gesunden Körper zu haben. Das heißt, der Begriff von Luxus relativiert sich mit den Jahren? Ja wie gesagt, Luxus ist für mich etwas ganz Einfaches. Und Zeit.

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Und worauf kommt es dir da an? Gemütlichkeit. Aber das ist alles relativ. Wenn ich mich in einem 700m2 Luxusappartement nicht wohl fühle, habe ich ein Problem. Und wenn sich ein anderer auf 20 oder 25 m2 wohl fühlt, hat der die besseren Karten. Ist es Luxus, Erfolg zu haben? Erfolg ist etwas Schönes. Viele wollen Erfolg haben. Ich kenne viele, die Erfolg haben wollen. Aber nur mit dem Wollen ist es nicht getan. Da gehört auch dazu, im Job glücklich zu sein. Ich für mich glaube schon, dass ich bisher großen Erfolg habe. Wie entspannst du? Das habe ich auch erst in den letzen 2 oder 3 Jahren gelernt. Durch Gesundheitsweiterbildung, durch Alternativmedizin. Am besten kann ich entspannen, wenn ich nicht in Wien bin.

Ist Liebe Luxus?

Wo fährst du da hin?

Liebe war immer schon ein sehr dehnbarer Begriff. Liebe zum Partner ist auch ein Luxus. Nur, da wir in einer Gesellschaft leben, vor allem in der Großstadt, wo es sehr viele

Ich schau mir viel an, bilde mich weiter. Ich besuche viele Bars, Restaurants und Clubs. Aber nicht nur, um mich zu amüsieren, sondern um zu schauen, wie die das machen. Ich

wird es ein neues, großes Projekt in der Innenstadt geben. Trifft dich die Finanzkrise? Diese Krise hat ja eben erst begonnen, wenn dann wirkt sich das auf die österreichische Wirtschaft erst in den nächsten 2 Jahren aus. Es war auch noch 9/11 nicht wirtschaftlich schlecht, aber ich glaube, dass das jetzt etwas Größeres ist. Die Cateringfirma wird es sicher treffen. Wir haben 20% Bankkunden. Die können natürlich keine großen Einladungen für Kunden machen, die würden die Welt nicht mehr verstehen. Aber essen und trinken wollen die Leute eh immer. Man muss im „Motto“ vorher reservieren, um einen Tisch zu bekommen. Da habe ich überhaupt keine Sorge. Was darf ein Herrenschuh kosten? Der darf von 3,- bis 1.000,- Euro kosten. Wenn ich einen guten Herrenschuh habe, der 10 Jahre hält und der wirklich schön ist und Spaß daran habe. Nimmst du dir manchmal Auszeit? Ich arbeite immer 3 Wochen durch und fliege dann ein verlängertes Wochenende weg. Wo warst du zuletzt? Da war ich auf Ibiza. 


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Die Sterne Horoskop

betrachtet von Regina Binder tierkreiszeichen_Widder

tierkreiszeichen_Stier

21. März – 20. April

21. April – 21. Mai

Element_Feuer

Nun sollte die Liebe groß geschrieben werden. Vor allem Paare können es sich gut gehen lassen. Verbringt viel Zeit miteinander, Ihr werdet es genießen. Aber auch Singles brauchen jemanden zum Kuscheln. Styling ist Trumpf. Mit dem passenden Outfit geht es leichter. Im Jänner steigt der Flirtfaktor. Dann geht so richtig die Post ab.

tierkreiszeichen_Löwe 23. Juli – 23. Aug

Im Dezember das Augenmerk vor allem auf Beruf und Karriere lenken. Aber nicht nur arbeiten. Du solltest Dir auch ein bisschen was gönnen. Ein bisschen Luxus braucht der Mensch. der Liebe kannst Du Sie durch Standfestigkeit punkten. Besitzansprüche im Jänner vermeiden. Aber zeig Deinem Herzblatt, dass man sich auf Dich verlassen kann.

tierkreiszeichen_Jungfrau Element_Feuer

Im Dezember auf die Kräfte achten! Aufgaben im Job sorgfältig planen, sonst übersiehst Du die Grenzen Deiner Belastbarkeit. Auch mit dem Geld sparsamer umgehen. Bitte auch bei den Weihnachtseinkäufen nicht übertreiben. Lieber etwas Originelles und persönliches schenken. Im Jänner kannst Du Dir ein wenig mehr Luxus gönnen. Das hebt die Stimmung.

24. Aug – 23. Sept

Element_Erde

Alles was Du nun tust hat „Hand und Fuß“. Du überlässt nichts dem Zufall und das ist gut so. Beim Einkaufen ist Qualität ein wichtiger Punkt. Du willst, wenn Du Geld ausgibst, etwas wirklich Tolles dafür haben. Du schaffst es bis Dezember, Dir mit wenig Mitteln, viel zu erwirtschaften. Im Jänner auf die Bremse steigen und den Sparstift ansetzen.

tierkreiszeichen_SChütze

tierkreiszeichen_Steinbock

23. nov. – 21. dez.

22. Dez – 20. Jan

Element_feuer

Dein Engagement im Job ist im Dezember gefordert und geduldiges Vorgehen ist nötig. Vertraue Deiner Intuition und setze auf ein liebevolles Miteinander. Selbst wenn sich nicht alles sofort wunschgemäß realisieren lässt. Verzögerungen haben den Sinn, Dich von unüberlegten Entscheidungen abzuhalten. Im Jänner gibt es tollen Rückenwind. Du hast Optimismus für zwei! Untätigkeit und Ruhe kannst Du getrost vergessen. Leb im Hier und Jetzt, auch wenn Du dabei über das Ziel hinausschießt.

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www.horoskop.at Element_Erde

tierkreiszeichen_Zwilling

tierkreiszeichen_Krebs

22. Mai – 21. Juni

22. Juni – 22. Juli

Element_Luft

Besonders die um den 10. Juni geborenen Zwillinge, können leicht zwischen die Fronten geraten. Sei es dass es beruflich etwas neu zu regeln gibt oder dass neue Ideen auf Widerstand stoßen. Auch partnerschaftlich kann es Spannungen geben. Lockerlassen, im Jänner pendelt sich alles wieder ein. Gib Dein Bestes und versuche faire Lösungen zu finden.

Element_Wasser

Im Dezember bei Entscheidungen auf Deinen Bauch hören. Wenn sich etwas nicht richtig anfühlt, dann ist es besser die Finger davon zu lassen. Im Job bis Dezember ruhig ein wenig risikofreudiger ans Werk gehen. Du brauchst neue Eindrücke. Auch beim Essen experimentieren, etwa mit guten Freunden neue Rezepte ausprobieren. Im Jänner leiser treten.

tierkreiszeichen_Waage

tierkreiszeichen_Skorpion

24. sep – 23. okt

24. okt – 22. nov

Element_luft

Strategie und Raffinesse öffnen Dir besonders im Dezember die Türe zum siebenten Himmel. Finde Zeit für die Liebe, auch wenn Du viel zu tun hast. Gemeinsame Erlebnisse verbinden. Als Waage hast Du ein Faible für schöne Dinge. Verwöhne Dich im Jänner mit etwas Schönem. Doch der wahre Luxus ist Zeit. Zeit für Freunde, den Partner oder für Hobbys.

Element_wasser

Du kannst im Dezember viel erreichen. Es sollte rundum alles prima laufen. Deine Ausstrahlung ist toll und auch Deine Leistung kann sich sehen lassen. Viele Ideen und Wünsche können verwirklicht werden. Im Jänner weht ein anderer Wind. Jupiter verleitet dazu übermütig zu werden und auf andere, die weniger erfolgreich sind, herab zu sehen.

Element_Erde

Im Job wirst Du im Dezember durch die Sterne kräftig unterstützt. Super um Projekte zu realisieren oder zu planen. Saturn unterstützt Dich. Dadurch fällt es Dir leicht Dich zu konzentrieren und den Überblick zu behalten. Aber nicht auf Erholung vergessen. Gönn Deiner Wintergarderobe doch ein modisches Update! Im Jänner gilt es bisher Erreichtes zu festigen und zu strukturieren. Liebestechnisch wirst Du von den Sternen verwöhnt. Dein Sexappeal lässt die Herzen Deiner Mitmenschen dahin schmelzen.

tierkreiszeichen_Wassermann

tierkreiszeichen_Fische

21. Jan – 19. Feb

20. Feb – 20. März

Element_Luft

Im Dezember lieber etwas leiser treten, denn Deine Energiekurve ist niedrig. Besser vorbeugen als jammern. Starke Nerven und ein Schuss Humor, dann kann nichts schief gehen. Mit vollem Einsatz ist alles zu schaffen. Im Jänner geht es aufwärts. Vergnügliche Aktivitäten, prickelnde Flirts und Genuss stehen dann auf der Tagesordnung.

Element_Wasser

Im Dezember kann es Spannungen geben. Missverständnisse deshalb sofort bereinigen, damit gewinnst Du das Vertrauen Deines Herzblattes. Dann kehrt Stabilität ein. Zum Jahreswechsel hin, die Dinge langsamer angehen. Nimm Dir auch Zeit für Dich selbst. Auch Du bist wichtig! Im Jänner blüht die Liebe auf, viel Romantik steht auf dem Programm.


Julian liebt Romeo Foto_iStockphoto

In der n채chsten Ausgabe Das n채chste erscheint am 30. J채nner 2009. Erh채ltlich im Zeitschriftenhandel.

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Kolumne

anonymous’

Sex and a pity die zahl oder: ab wann bis du eine schlampe? es ist doch kindisch, eine liste über seine eroberungen zu führen, hör ich manchmal, wenn ich mich nach „der zahl“ erkundige. und nein, wir sind nicht mehr 15. dennoch: vielen treibt die frage, mit wie vielen männern sie im bett waren, die schweiSSperlen auf die stirn – und ganz bestimmt nicht deshalb, weil es so wenige waren. auSSerdem: ab wann zählt man eigentlich? ab knutschorgie in der clubdiskothek? ab kommando hose runter zuhause – oder in der clubdiskothek? hier ein paar überlegungen zu einem moralischen dilemma, das vielleicht gar keines sein sollte.

das schlampen-outing. Also, wenn jemand dreistellig. all diese überlegungen haben mich allerdings von uns als zahnlose 3-euro-nutte hinterm westbahnhof endet, dann wohl du, fredi!“ in meiner vorstellung war mein bester freund immer schon die ärgere schlampe von uns beiden gewesen. als ich noch breiter als hoch war, hatte fredi immer alle typen abbekommen, während ich hoffen musste, dass vielleicht jemand im rausch stolpert und auf mich drauffällt. ich selber bin erst vor 5 jahren und nach dem verlust einiger kilos aktiver ins geschäft eingestiegen. und obwohl ich dann durchaus riss hatte, war ich in meinem kopf immer die heilige jungfrau maria geblieben. und dann sagt mir fredi seine zahl. „die muss so bei 20 liegen“. 20? „aber du hast doch dauernd sex?“ – „ja, mein lieber, aber im gegensatz zu dir meistens in beziehungen, die alle immer so übern daumen 2 jahre dauern“. das finde ich dann doch beunruhigend. bin ich tatsächlich nuttiger als fredi? zu meinem generellen eindruck kommt ja noch dazu, dass fredi bei seinen sexabenteuern immer gleich in die vollen geht, während ich mir ‚das ganz arge’ meist für beziehungen aufhebe. „sex ist sex“ sagt fredi und grinst süffisant: „du zählst schon oder?“. und ich zähle tatsächlich. überschlagsmäßig war ich schon bei 40 angekommen. und das, obwohl ich mich nicht mehr an alle erinnern konnte. fredi schaut mich belustigt an: „na? wer ist jetzt die schlampe?“.

einstellig und zweistellig die zahl ist für

mich nicht unwesentlich am fleischmarkt. lerne ich jemanden kennen, der mir bereitwillig erzählt, dass er schon 60 oder 70 männer abgefrühstückt hat, ist es für mich schon fraglich, ob er überhaupt das zeug dazu hat, ‚mr. anonymous’ zu werden. das ist wohl auch der grund dafür, dass mein exfreund robert offiziell immer einstellig war: „vor dir hatte ich 5. 6 maximal.“ (dies hat näherer überprüfung nicht standgehalten – alleine seine seitensprünge während unserer beziehung waren knapp im zweistelligen bereich angesiedelt). der untere zweistellige bereich ist – je nach alter – verschmerzbar, kritisch wird es ab 80. will ich jemanden, der schon mit der halben stadt im bett war? kann ich mit dessen erfahrungsschatz überhaupt mithalten? und wenn ich selber ähnlich viel erfahrung hab, wie wirkt sich das auf meinen marktwert aus? vielleicht ist roberts schwindelstrategie gar nicht die schlechteste idee.

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nicht davon abgehalten, mich mit einem mann einzulassen, der meine schmerzgrenze bei weitem überschritten hatte. und das wahrscheinlich noch vor dem millennium. würde ich seinen richtigen namen erwähnen, würde wohl jeder zweite leser in wien wissend lächeln, einen kurzen seufzer ausstoßen oder seinen therapeuten anrufen. denn: ‚nenad’ ist schon großartig. auf seine weise. wir hatten uns im internet kennengelernt und mich hatte seine offene, sehr sexuelle aura sofort fasziniert. ja, er war außerhalb meines alterslimits und irgendwie ein bisschen zu goschert und derb manchmal, aber trotzdem: nenad hatte die gabe, sein gegenüber mit 1a-spitzbubencharme total einzuwickeln und einem das gefühl zu geben, man wäre der bestaussehende, begehrenswerteste und erotischste mann der stadt (was mir auch sämtliche freunde bestätigt haben, die ebenfalls mit nenad das vergnügen hatten). gleich bei seinem ersten besuch bei mir zuhause durfte ich von seinen erfahrungen profitieren, an denen er doch relativ reich war: „bei 300 hab ich irgendwann mal zu zählen aufgehört.“ da wird’s dann wahrscheinlich pathologisch. und, ganz klar, nenad war nicht lang bei mir, bevor er beschloss, weiterzuziehen. zu nummer 561, wahrscheinlich. viel später hat er mir erzählt, dass er zwischenzeitlich das interesse an sex verloren hatte. gibt es eine zahl, ab der es sich kurzfristig mal ‚ausgesext’ hat?

falls sich jetzt jemand mit der moralkeule erschlagen fühlt, keine sorge. das gute (aber fleischmarkt-technisch komplizierte) an der zahl ist ja, dass jeder für sich selbst festlegt, ab wann sie den grünen bereich verlässt. nenad würde wohl erst ab 1000 nervös werden, während schon meine guten 50 dem normalo-typ von nebenan (den ich ja eigentlich will) ein mulmiges gefühl geben könnten. mein anderer bester freund michael zb, der seit jahren in einer monogamen homobeziehung lebt, findet mich schon mal komplett zu oversexed. und den meisten heterofrauen würde es bei solchen zahlen ohnehin die schamesröte ins gesicht treiben. nicht umsonst nennt mich meine kollegin schoschana oft „don anonymous“. wahr ist allerdings (und hier zitiere ich meinen ex asim): solange du dich wohl fühlst, bei dem was du tust, sollte es dir eigentlich egal sein, wie hoch deine zahl ist. eine lektion, die ich wohl selber noch zu lernen habe.  anonymous@name-it.at


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Perfektionist

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Entdecker

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