NAME IT - 11

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NAME IT #11 FEB /MAR ’10

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Haider im Gespräch

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Social networken Termine managen

Bundespräsident

Heinz Fischer  Standesamt für Homosexuelle  sein Einsatz für Menschenrechte  Kritik an Ausländerpolitik

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P.b.b. Verlagsort 1070 Wien, 09Z038317M

Jetzt spricht Mika Warum der Pop-Star Paris Hilton hasst

Spaß im Schnee

Die besten Skiressorts für Gays

#11 FEB / MAR ’10 E 4,–

TV-Test

Wie schwul sind die Serien wirklich?

Life Ball

Die ersten Fotos der Style Bible Keszler im Talk


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6 Ausgaben E 18,-* www.name-it.at

Haider im Gespräch

Bundespräsident

Heinz Fischer  Standesamt für Homosexuelle  sein Einsatz für Menschenrechte  Kritik an Ausländerpolitik

Jetzt spricht Mika Warum der Pop-Star Paris Hilton hasst

Alle zwei e t a n o M NEU

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* pünktlich und bequem nach Hause, auch als Geschenk für deine Lieben. Jetzt online auf www.name-it.at oder unter der Gratisnummer 0800-808 10 44 bestellen. Das nächste NAME IT erscheint am 26. März 2010


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Impressum Medieninhaber, Sales & Marketing Pink Marketing GmbH Zieglergasse 3 1070 Wien T +43 (1) 789 1000-20 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Herausgeber Günther Moser, Gerd Eichler

Ingo Pertramer

Chefredakteur Mag. Ralf Strobl strobl@name-it.at Konsulent Alfons Haider

Lieber Leser, liebe Leserin!

STV. Chefredakteur Mag. (FH) Asim Aliloski asim@name-it.at

NAME IT freut sich im Februar auf: Olympia in Vancouver. Spannend wer von den Österreichern das „Pride“-Haus besuchen wird (Story Seite 47) +++ Frühling! Auch wenn`s noch etwas dauert, wir tun so als ob ... +++ Das Mika-Konzert in Wien +++ Deine Stimme für den NAME IT-Award 2010 auf www.name-it.at +++ die Premiere von „Quai West“ von Baernard-Marie Koltès im Burgtheater (6.2.) +++

Chefin vom Dienst Mag. (FH) Romana Dobes

2010 kann nur ein gutes Jahr werden. Jedenfalls hat es für das NAME IT-Team höchst erfreulich begonnen. Denn der Relaunch, den wir mit der vergangenen Ausgabe präsentiert haben, hat bei euch voll eingeschlagen. Im Jahresvergleich konnten NAME IT seinen Verkauf nahezu verdreifachen! Dafür von unserer Seite ein herzliches Dankeschön! Mit dieser Ausgabe wollen wir nun anständig nachlegen. Und selbstbewusst wage ich zu behaupten: Das ist uns gelungen. Ich bin glücklich und stolz, dass Alfons Haider für diese NAME IT-Ausgabe ein wunderbares Interview mit unserem Bundespräsidenten Heinz Fischer geführt hat. Fischer macht sich darin deutlich für die Anliegen homosexueller Österreicher stark, etwa wenn er für die Verpartnerung gleichgeschlechtlich Liebender am Standesamt eintritt. Oder seinen Kampf für die Menschenrechte betont. All dies ist leider keine Selbstverständlichkeit – und daher um so schöner zu hören und zu lesen. Mein Kompliment auch an Alfons Haider, dessen Interviewreihe (im vergangenen Heft sprach er mit Hannes Androsch) bereits für einiges Aufsehen sorgte. Haider versteht es, seine Interviepartner aus der Reserve zu locken, lässt ihnen dennoch Zeit, ihre Gedanken auszuformulieren. In NAME IT findest du daher keine Gespräche im Stakkato-Stil, sondern Interviews, die sich entwickeln und zum In-Ruhe-Lesen einladen.

Fashion Editor Susanne Spiel Redaktion Beate Barth, Brigitte Bauer, Mag. Roland Bonimair, Mag. Heidelinde Fischer, Gunter Greil, Martin Kronsteiner, Ricardo Lancetti, Michael Schmucker, Thomas Schwentenwein, Mag. Robert Seydel, Mag. Manuel Simbürger, Mag. Harald Wegerer, Thomas Zeidler Fotos Ingo Pertramer, Peter Provaznik, Mag. Miriam Höhne, Susanne Spiel Illustration Andreas Hofmann Lektorat Mathias Steger Coverfoto Ingo Pertramer Art Direction, Grafik & Layout Klemens Fischer, Elisabeth Marek Klemens Fischer Grafikdesign www.klemensfischer.com

Wir haben in dieser Ausgabe auch das Redaktionsteam weiter verstärkt und „professionell“ aufgerüstet. Ab sofort schreibt Ulrike Lunacek, Abgeordnete zum Europäischen Parlament, Ausgabe für Ausgabe einen „Brief aus Brüssel“ (diesmal auf Seite 9). Und die DVD-Tipps kommen jetzt aus der besten TV-Redaktion des Landes – nämlich von TV-MEDIA-Redakteur Roland Bonimair. An dieser Stelle: Gruß an meine Ex-Kollegen! :-)

Sales & Marketing T +43 (1) 789 1000-20 office@name-it.at Günther Moser (Ltg), Mag. (FH) Romana Dobes

Ich wünsche dir erfolgreiche und erfreuliche Wochen!

Abo-Service T 0800 808 1044 (Ortstarif) abo@name-it.at Webshop www.name-it.at

Herzlich,

Druck AV + Astoria Druckzentrum GmbH, 1030 Wien

Ralf Strobl Chefredakteur

COPYRIGHT © 2010 PINK Marketing GmbH. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o. ä. wird keine Haftung übernommen.

P.S.: NAME IT gibt’s auch auf Facebook. Wir haben bereits mehr als 500 Mitglieder! Das Beste: Wer dabei ist, hat immer wieder die Chance auf attraktive Preise und Tickets!

Salesagentur premiummedia info@premiummedia.at

Mit „Promotion” gekennzeichnete Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte müssen nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss). www.name-it.at

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NAME IT INTERN Highlights dieser Ausgabe

Life Ball / Harald Klemm

Starfotograf Andreas Bitesnich im Set „Erde“

perfect props kümmerte sich auch heuer wieder um das perfekte Haar & Makeup

Herzlicher Empfang in der Hofburg: Haider-Manager Christoph Waltenberger, Bundespräsident Heinz Fischer, NAME IT-Chefredakteur Ralf Strobl und Alfons Haider (v. l. n. r.)

Gery Keszler beim Finishen des Looks

MAKING OF LIFE Ball: die ersten Style Bible -Fotos

NAME IT und Alfons Haider beim Kaffee mit dem Präsidenten

NAME IT freut sich, die erste große Story zum Life Ball 2010 zu bringen. Wir zeigen euch die ersten Sujets aus der Style Bible – diesmal dreht sich alles um das Thema „Erde“. Dazu gibt`s ein berührendes Interview mit Ballvater Gery Keszler über sein Engagement im Kampf gegen HIV und Aids.

Dass sich ein Bundespräsident für ein Gay-Magazin mehr als eine Stunde Zeit nimmt, das ist schon ungewöhnlich. Noch mehr freut uns aber, dass sich Heinz Fischer in ganz klaren Worten für die Rechte von Minderheiten (und Homosexuellen) einsetzt. Daher: Ein doppeltes „Danke!“

Story ab Seite 22

Story ab Seite 12

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DAS ANTI HAARAUSFALL SYSTEM: TONIC UND SHAMPOO MIT 3-FACH WIRKUNG

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WAS MÄNNER WOLLEN


inhalt S. 9

hot

! Fotos . 1 e i D

lla B e f i L ble i B e l y St 2010

10 Hero of the Month 12 Heinz Fischer Alfons Haider trifft den Präsidenten 17 Schwul. Erfolgreich. Na und? Europas erste Karrieretage 18 Eingetragene partnerschaft Ratgeber und Porträts 22 So wird der Life Ball 2010 Die ersten Fotos der Style Bible 28

NAME IT-AWARD

S. 29

vanity

22

30 MODE-Special 14 Seiten Mode vom Feinsten

S. 47

balance

48 Heisse güsse, coole jungs Die besten Thermen von Wien bis Tirol im Test

Haider im Gespräch

52 Das beste Stück Was Männer im Bett wirklich wollen! 54 clever abnehmen Weg mit dem Winterspeck! 6

12

30

Markus Morianz, Ingo Pertramer, Susanne Spiel, Julian Broad/www.universalmusic.at, Manfred Paar, Landrover, beigestellt

44 extravagante düfte Duftige Trends für 2010


56 BRomance Wie hetero sind die Männer noch? 57 Astrologie

S. 61

living

62 Urban Living London – Paris – New York 66 Valentinstag Originelle Geschenkideen

S. 69

82

78

speed

70 autos im schnee Fahrtraining für den Winter 74 E-book-reader statt Buch? Startschuss ins digitale Lese-Zeitalter

S. 77

art

78 Mannsbilder Maler Manfred Paar im Porträt 82 Mika Der Popstar im Interview

74

84 Die besten tv-serien 86 LYRIK–BUch –CD –DVD

S. 91

globetrotter

92 snowfeeling Die besten Gay-Skiressorts 2010

70

96 Name it Relaunch PArties Drei Parties für das neue Magazin 98 Sex and a Pity 7


www.mikasounds.com

New Album Out Now!

Tickets sind im Musicticket-Shop (Skodagasse 25, 1080 Wien) bzw. auf musicticket.at, bei oeticket auf oeticket.com bzw. unter 01/96096, bei wienXtra-Jugendinfo unter 01//1799, bei Ticketcorner auf ticketcorner.com oder unter 01/2051565, bei Ticket Online auf ticketonline.at bzw. unter 01//88088 sowie in allen Raiffeisenbanken W/NoE bzw. auf ticketbox.at (ErmaeSSigung fuer Raiffeisen Club-Mitglieder) erh채ltlich.


umne ol

Von Ulrike Lunacek

Briefe aus Brüssel Österreich muss Portugal werden! Eine schöne Neujahrs-Bescherung machte das portugiesische Parlament der lesbischwulen Bevölkerung zwischen Atlantik und Mittelmeer: Am 8. Jänner 2010 beschloss es mit Mehrheit die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Österreich muss Portugal oder - noch besser Mexiko-Stadt werden, denn dort gilt auch das Adoptionsrecht für Lesben und Schwule, während es in Portugal noch ausgenommen ist. Wie kommt es, dass das katholische Österreich trotz EU-Mitgliedschaft bei der Frage der rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen so nachhinkt? Denn das Eingetragene Partnerschaftsgesetz, kurz EPG genannt, das am 10. Dezember den mehrheitlichen Sanktus des Nationalrates erhielt und am 1. Jänner 2010 in Kraft getreten ist, ist zwar ein wichtiger Schritt mit zahlreichen Rechten, die uns Lesben und Schwulen das Leben leichter machen werden (vor allem auch jenen, die mit PartnerInnen aus Drittländern leben) – aber es enthält zahlreiche zynische und entwürdigende Details, die eines EUStaates zu Beginn des 21. Jahrhunderts unwürdig sind – allen voran das Adoptionsverbot und die beharrliche Weigerung, den Begriff „Familie“ für unsereins – vor allem wenn wir mit Kindern leben – im Gesetz zu verwenden. Aus Brüsseler Sicht ist es wirklich mehr als seltsam, wie hinterwäldlerisch Österreich mit diesem Gesetz dasteht – weit weniger fortschrittlich als Spanien und Portugal, die zur Zeit der Abschaffung des Totalverbots in Österreich im Jahr 1971 noch unter den grausamen Diktaturen von Franco und Salazar lebten – und uns jetzt überholt haben mit ihren Ehe-Öffnungsgesetzen.

beigestellt, ÖVP

Der Katholizismus alleine kann es also nicht sein, der Österreich über Jahre zum Schlusslicht bei der Gleichstellung gemacht hat. Was ist es dann? Es ist – wen wundert's – der politische Wille der Regierenden, auch und gerade der Heterosexuellen unter ihnen. Wenngleich einige nun dem katholischkonservativ-reaktionären Familienbild abgeschworen haben und bereit sind, den Gleichheitsgrundsatz auch wirklich mit juristischem und politischem Leben zu erfüllen. In Österreich hat die ÖVP sich zehnmal im Kreis gedreht und dann ein GleichstellungsMäuschen geboren – einige haben wohl wirklich Angst gehabt, das Weihwasser würde zu kochen beginnen, wenn sie ihre Stimme abgeben... Ulrike Lunacek ist Abgeordnete der Grünen zum Europaparlament, außenpolitische Sprecherin und Co-Vorsitzende der LGBT Intergroup.

Aktuelles & Politik

K

Sponsor des Monats Gay Parship 800.000 Mitglieder suchen derzeit über gay-Parship.com einen Partner fürs Leben. 80 % wollen diesen dann heiraten. Deshalb unterstützt gay-Parship „White Knot“, eine Organisation, die sich für die Gleichstellung von Lebenspartnerschaften Homosexueller einsetzt.

Noch ist Polen nicht verloren

Polen ist eines der homophobsten Länder Europas. Ganze 94 % der Polen lehnen Homosexualität kategorisch ab. Jetzt versucht das Warschauer Nationalmuseum mit der Ausstellung „Ars Homo Erotica“ ab Juni einen Kontrapunkt zu setzen. Wir wünschen viel Erfolg!

Amanda Simpson Schön, dass seit Obamas Kür zum Präsidenten wieder gute Nachrichten aus den USA zu uns kommen. Jener holte vor wenigen Tagen die transsexuelle Amanda Simpson in sein Team. Die 49-Jährige bringt die besten Qualifikationen für den Job der technischen Beraterin im Handelsministerium mit. Sie studierte Physik, Ingenieurswissenschaften und Betriebswirtschaft. Und war in der Wirtschaft höchst erfolgreich. Aber Illusionen macht sie sich keine: „Ich werde immer besser sein müssen als alle anderen, härter arbeiten. Und werde dennoch immer nur Zweite sein.“

Herbert Sausgruber Im Zuge der Diskussion um die Einführung der Eingetragenen Partnerschaft war ja einiges an Bösartigkeiten zu hören. Den Vogel schoss aber der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) ab. Das Gesetz bezeichnete die Landesregierung als „nicht akzeptabel“ und Sausgruber legte nach: Feierliche Zeremonien für Verpartnerungen werde es „sicher nicht geben“. Nun, die Eingetragene Partnerschaft gibt`s jetzt doch. Und wir laden alle Vorarlberger, deren Horizont über den Arlberg reicht, ein, sich in Wien zu verpartnern. Das geht nämlich (siehe Seite 18).

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HERO OF THE MONTH

Es ist kein Widerspruch, ein schwuler Türke oder eine lesbische Polin zu sein.

in Österreich gewartet hat: „Wir sind sofort nach dem Start zu einer Anlaufstelle für Menschen geworden, die der Verbindung zwischen ihrer Herkunft und ihrer Sexualität fragend Yavuz Kurtulmus, MiGay gegenüber stehen. Kann man schwul und Türke sein? Selbstverständlich!“, erklärt Kurtulmus, der selbst ursprünglich aus der Türkei kommt und seit 1984 in Österreich wohnt.

Yavuz Kurtulmus

E

s gibt Menschen, die wissen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Die Unsichtbares sichtbar machen, sich auf die Hinterbeine stellen und so manch Unangenehmes – auch in den eigenen Reihen – aufdecken. Nein, die Rede ist nicht von US-Filmemacher Michael Moore, sondern von Yavuz Kurtulmus, Chefredakteur und Mitbegründer von „MiGay“. Die NAME IT-Redaktion zeichnet ihn für sein Engagement mit dem Titel „Hero of the Month“ aus. „Türken sind zwar geil, aber ich möchte trotzdem keine bei uns haben. Und schwul sind die sowieso nicht.“ Schon mal gehört? Wahrscheinlich – denn die in Österreich fast schon salonfähige Ausländerfeindlichkeit macht auch vor unserer Community nicht Halt. Einer Community, die eigentlich wissen sollte, welchen menschlichen und sozialen Schaden Vorurteile und Ausgrenzung anrichten. Als ob schwul noch nicht genug wäre! Auch noch Ausländer! Nein, da ist’s mit gelebter Toleranz dann doch Sense. Vor allem aber wird diese (gar nicht so kleine Gruppe) medial und politisch ignoriert und somit unsichtbar gemacht. Ein Problem, auf das Yavuz Kurtulmus (29), lautstark aufmerksam macht: „Jemand hat mal gesagt, in Österreich wird aus dem Migrationshintergrund oft ein Migrationsvordergrund. Und das ist auch bei LSBT*-Menschen der Fall. Wir wollen daher ein aktives Zeichen gegen Mehrfachdiskriminierung setzen“, so Kurtulmus. Wir? Das sind er und sein Team der Zeitschrift „MiGay“, das erste österreichische Medium, die LSBT-Migrantinnen und Migranten ansprechen möchte. Und das tut Kurtulmus mit wachsendem Erfolg. Seit dem Präsentationsabend am 24. März 2009 hat „MiGaY“ sich nicht nur als innovatives Medium, sondern auch als Vernetzungs- und Integrationsplattform in Österreich einen Namen machen können. Die Inhalte werden in verschiedenen Sprachen übermittelt, so eben nicht nur in Deutsch, sondern auch in Türkisch, BKS** oder auch anderen Sprachen, die in der LSBT-MigrantInnencommunity gesprochen werden. „Mi“ in „MiGay“ steht schließlich für miteinander – da ist für Ausgrenzungen kein Platz. Etwas, worauf man anscheinend schon sehnsüchtig

Und Aufklärung ist leider noch immer von Nöten – auch in der Community. Man mag es vielleicht nicht gerne hören, Kurtulmus spricht es dafür umso deutlicher an: die Ausgrenzung innerhalb der Community. Vorurteile, alle Türken seien Stricher, homophob oder treiben sich nur in Szenelokalen herum, um die Gäste auszurauben oder sie sogar mit Krankheiten anzustecken, sind weit verbreitet. „So entsteht eine traurige Paranoia, die aber in einer normalen Gesellschaft nichts verloren hat. Und auch hier hilft uns nichts anderes, als für Sichtbarkeit zu kämpfen. Wir sind ein ganz normaler Bestandteil der LSBT-Welt in Österreich!“ Sichtbarkeit – ein Stichwort, welches bei Kurtulmus öfter fällt. Er betont, dass Sichtbarkeit der Schlüssel zu mehr Offenheit auch und besonders innerhalb der Herkunftscommunities bedeutet. Klar also, dass „MiGay“ verstärkt auf Vernetzung in allen Bereichen setzt: So etwa beteiligte man sich bei „Qwir gegen Rechts“, das ebenso gegen Fremdenfeindlichkeit in der schwul-lesbischen Szene ankämpft. Bei der Demo „Erstklassige Rechte statt letztklassiges Gesetz“ für eine faire Gesetzesregelung Eingetragener Partnerschaften waren Kurtulmus und sein Team Mitinitiatoren. Auch Bundesländertouren wurden unternommen. „Wir arbeiten mit vielen sehr eng zusammen. Denn egal ob HIV-Prävention oder binationale PartnerInnenschaften: Das sind alles Themen, die uns angehen, und die wir ansprechen möchten“, sagt Kurtulmus, der selbst in einer binationalen Partnerschaft lebt. Vernetzen möchte sich MiGaY auch mit Organisationen in den Herkunftsländern, um so für die Verbesserung der Rechte der dortigen Communities zu kämpfen. Den Mut Kurtulmus hat auch die HOSI Linz erkannt, ihn als „Sprachrohr einer bisher kaum wahrgenommenen Gruppe“ bezeichnet und ihn dafür im Dezember einen G.A.L.A.-Award verliehen. Und auch 2010 soll die Erfolgsgeschichte weitergehen. Die neue Ausgabe von „MiGay“ gibt es bereits seit Jänner. Die Zeitschrift wird (in ganz Österreich!) in der Szene verteilt, liegt in Vereinen auf oder kann auf www.migay.at bestellt werden. Und kostenlos ist sie obendrein. Wir meinen: Unbedingt besorgen und unterstützen – denn um die Welt zu verbessern, fängt man am besten in den eigenen Reihen an. Kurtulmus hat das bereits erkannt.  *LSBT-Menschen = lesbische, schwule, bisexuelle und Transgender-Menschen ** Bosnisch/ Kroatisch/ Serbisch

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Muhamed Mesic/MiGaY

In jeder Ausgabe kürt die NAME IT-Redaktion einen „Hero of the Month“. Menschen, die sich für die Anliegen Homosexueller verdient machen. Diesmal am Podest: Yavuz Kurtulmus.

„Es ist kein Widerspruch, ein schwuler Türke, eine lesbische Polin, ein transsexueller Bosnier zu sein. War es auch noch nie“, betont Kurtulmus. „Meine persönliche Vision ist, dass dies von Menschen jenseits aller Grenzen auch so verstanden wird. Aus Erfahrung weiß ich, dass viele auf die Herausforderung der Kombination ‚Türke-Sein‘ und ‚Schwul-Sein‘, um ein Beispiel zu nennen, mit Angst und Verleugnung reagieren. Und da wollen wir mit ‚MiGaY‘ eine willkommen heißende, offene, tolerante Plattform erschaffen. Wir möchten ein lebendiges Bild malen von Menschen, die ihre Identitäten mehr als Bereicherung und weniger als Last sehen. Das klärt dann auch die Menschen auf, ohne in Wahrheit Aufklärung zu sein.“


„Ja, ich will ihn.“

Wem würden Sie Ihr Ja-Wort geben? Mit gay-PARSHIP, Europas führender Partneragentur für Schwule und Lesben, haben bereits Tausende den Partner gefunden, der wirklich passt. Wir setzen uns nicht nur für das Glück einzelner Paare ein, sondern auch für die Gleichstellung. Deshalb unterstützen wir das weltweite Engagement von „The White Knot“. Für die gleichgeschlechtliche Ehe.

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„Kämpfe für die Gleichwertigkeit aller Menschen” Fotos Ingo Pertramer

Inge Prader

Haider im Gespräch

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Im Rahmen unserer Reihe „Haider im Gespräch“ lud Bundespräsident Heinz Fischer NAME IT zum ausführlichen Interview. Im Talk mit Alfons Haider bezieht Fischer klare Positionen: für die Eintragung homosexueller Partnerschaften am Standesamt. Für Menschenrechte. Und er erklärt, warum das Amt des Bundespräsidenten so wichtig ist.


Alfons Haider: Was hat Sie dazu bewogen in eine zweite Amtszeit zu gehen? Bundespräsident Heinz Fischer: Die Argumente es zu tun waren viel stärker, als die Argumente es nicht zu tun. Meine Frau war auch einverstanden, also habe ich mich dazu entschlossen. Und meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben zumindest kein Veto eingelegt (lacht). Haider: Ihre erste Amtszeit gilt als extrem erfolgreich. Wie viel Ihrer persönlichen Freiheit haben Sie verloren? Und haben Sie sich das Amt so vorgestellt? Fischer: Ich habe ziemlich genaue Vorstellungen vom Amt des Bundespräsidenten gehabt und mit Bundespräsident Kirchschläger habe ich ja sehr eng zusammengearbeitet, auch privaten Kontakt gehabt, auch über seine Sorgen und über seine Probleme manchmal mit ihm sprechen können. Auch die Tätigkeit von Bundespräsident Klestil habe ich ziemlich genau beobachtet. Mir war klar, welche Rechte, Pflichten, aber auch Probleme mit dem Amt des Bundespräsidenten verbunden sind. Natürlich bin ich mir bewusst, dass man Dinge immer noch besser machen kann und ich werde mir für eine zweite Amtszeit, wenn es dazu kommen sollte, manches neu überlegen. Aber im Großen und Ganzen glaube ich, dass das, was ich mir vorgenommen habe, im Wesentlichen erreicht werden konnte. Auch die „Einbuße an Freiheit“ war kalkulierbar. Haider: Sie sind ein Bundespräsident, den man angreifen kann. Das treibt manch Ihrer Securities und Ihren Leuten in der Hofburg kalten Schweiß auf die Stirn … Fischer: So arg ist es nicht. Aber manchmal denkt man schon über das Thema „persönliche Sicherheit“ nach, wie z. B. als ich kürzlich die Bilder von Berlusconi gesehen habe. Oder ich kann mich auch noch gut an das Messerattentat auf Oscar Lafontaine erinnern, obwohl das schon sehr lange zurückliegt. Man kann dieses Thema nicht völlig verdrängen, aber man darf sich davon auch nicht dominieren lassen. Haider: Was war denn der unangenehmste Augenblick in Ihrer ersten Amtszeit? Fischer: Das Wort „unangenehm“ ist ein relativer Begriff. Irgendwelche Katastrophen oder ganz dramatische Situationen, die mit der Amtstätigkeit im Zusammenhang stehen, hat es glücklicherweise nicht gegeben. Vielleicht kann ich Ihnen eine Anekdote erzählen, die in den Bereich „unangenehm“ hineingereicht hat. Als der russische Präsident Vladimir Putin in Wien war und das große Staatsbankett am Abend stattgefunden hat, gehe ich zum Rednerpult, schaue auf mein Manuskript. Und bemerke, es war die falsche Rede! Ich sage zu meinen Mitarbeitern „Kinder das ist schrecklich,

das ist ja das falsche Manuskript!“. In dem Moment hatte ich vergessen, dass Putin perfekt Deutsch spricht, er lehnt sich also zu mir herüber und sagt: „Herr Präsident, haben Sie vielleicht die falsche Rede? Machen´s Ihnen nichts draus, das ist dem Breschnew auch einmal passiert, nur hat der es gar nicht gemerkt.“ Da war die Situation gerettet! Haider: Was war der emotional bewegendste Moment? Fischer: Die Angelobung. Mit meinem 95jährigen Schwiegervater am Balkon, der 60 Jahre vorher KZ-Häftling in Birkenwald war und dem Gefühl, dass für mich ein neues Kapitel im Leben beginnt. Haider: Es ist ja Ihrer Frau Margit gelungen, keine klassische First Lady im Sinne der Vorgängerin zu sein. Wie würden Sie Ihre Frau selbst beschreiben? Fischer: Sie ist ein unglaublich liebenswürdiger, warmherziger und kluger Mensch, den man als Glücksfall bezeichnen kann.

aber hilfreich ist, wenn sie gerecht ist. Haider: Herr Bundespräsident, wie kann man sich das Procedere vorstellen, wenn Sie mit Ihrem engsten Team schwierige Themen und heikle Fragen besprechen? Können da auch die Fetzen fliegen? Fischer: Also, Fetzen sind eigentlich noch nie geflogen. Das passiert eher drüben im Parlament, im Sitzungssaal. Mit vielen meiner engsten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, auch mit den Sekretärinnen, bin ich per du. Die sagen „Heinz“. Und das mit einer solchen Selbstverständlichkeit, dass ich mir gar nichts anderes vorstellen könnte. Übrigens ist es so, dass unsere Kinder Philip und Lisa nie Papa und Mama zu uns gesagt haben, sondern Heinz und Margit. Das Ansprechen mit den Vornamen hat bei uns Tradition. Es gibt eine gute Arbeitsatmosphäre und einen sachlichen Umgangston. Herumgebrüllt wird hier nicht. Haider: Eine Frage zur internationalen Politik. Man kann im Augenblick nicht behaupten, dass die Sozialdemokratie vom Glück verfolgt wird, haben Sie eine Erklärung dafür?

Haider: Wie gehen Sie mit Kritik um? Fischer: Gar nicht so unähnlich wie viele andere Menschen. Natürlich gilt der berühmte Ausspruch von Kreisky, der zu seinem 70. Geburtstag nach der vierten Lobesrede gesagt hat: „Kinder, ihr wisst gar nicht, wie viel Lob ich vertragen kann.“ Jeder Mensch freut sich über Lob und jeder Mensch muss sich auf Kritik einstellen. Auch auf sehr harte, wie ich sie manchmal in bestimmten Tageszeitungen lese. Ich glaube, dass Kritik tragbar ist, wenn man weiß, sie ist ungerecht. Und dass Kritik schmerzlich

Fischer: Das sind sehr komplexe Fragen, zu den politischen Strukturen in Europa, die man

Meine Kinder haben zu mir und meiner Frau nie Papa oder Mama gesagt.


Bundesregierung geschaffen haben. Es sind diese drei von der Verfassung geschaffenen Institutionen, die in hohem Maße zusammenwirken, sich ausbalancieren und gegenseitig kontrollieren. Das hat sich in der Zweiten Republik sehr bewährt und wer das einmal genau studiert hat, wird nie auf die Idee kommen, willkürlich einen Teil herauszubrechen und zu sagen: Alle Aufgaben soll man in eine Hand legen. Das würde der österreichischen Demokratie sicher keinen Nutzen bringen. Und man soll alles vermeiden, was dem Land schadet. Es kann ja auch kein Zufall sein, dass auch alle anderen zivilisierten Länder Staatsoberhäupter haben. Und da wir keine Monarchie haben, ist es bei uns ein Bundespräsident, der die Aufgaben an der Staatsspitze wahrnimmt. Haider: Wo orten Sie Gründe für die offensichtliche Politikverdrossenheit der österreichischen Jugend?

Die Zuwanderung in unserem Land ist nicht regelmäßig verteilt. nicht in eine kurze Antwort fassen kann. Ich habe seit Jahrzehnten eine Freundschaft mit dem früheren SPD-Vorsitzenden Hans Jochen Vogel und wir führen einen regelmäßigen Briefwechsel. Meinen letzten Brief habe ich ihm gestern geschrieben und da kommen wir manchmal auch auf dieses Thema zu sprechen. Natürlich sind gesellschaftliche, ökonomische und politische Fragen sehr eng vernetzt. Es ist auch anzumerken, dass es in der politischen Präsenz so was wie Ebbe und Flut gibt. In Deutschland z.B. hat es die Glanzzeit der Christdemokraten unter Adenauer und Erhard gegeben, eine starke Periode der

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Sozialdemokratie unter Brandt und Schmidt, dann wieder eine sehr lange Regierungsperiode von Helmut Kohl und dann einen neuerlichen Regierungswechsel. Es gibt junge Demokratien in Osteuropa, wo seit 20 Jahren nach jeder Wahl ein Regierungswechsel stattfand. Das muss man im Detail untersuchen und es werden dennoch Fragen offen bleiben. Haider: Von einigen politischen Gegnern aber auch von einigen Zeitungsmachern wird die Frage in den Raum gestellt: Braucht Österreich überhaupt einen Bundespräsidenten? Was antworten Sie? Fischer: Ich werde in den nächsten Wochen ganz präzise antworten, indem wir einen Text auf die Homepage der Präsidentschaftskanzlei stellen, der klar beschreiben wird, was sich die Schöpfer der österreichischen Verfassung gedacht haben, als sie diese Balance zwischen dem Bundespräsidenten einerseits, dem Nationalrat und Nationalratspräsidenten andererseits sowie dem Bundeskanzler und der

Fischer: Ich weiß nicht, ob man in der Wortwahl nicht von „Parteienverdrossenheit“ sprechen muss. Außerdem ist es ein Faktum, dass frühere Generationen in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg einen fantastischen Aufstieg des Landes erlebten. Aus den Trümmern, aus der Not der Zeit des Faschismus und des Krieges gab es einen Aufstieg und die damit verbundenen Perspektiven, dass die nächste Generation noch viele Ziele erreichen wird. Diese Aufstiegsperiode ist aber nun beendet. Wir setzen uns derzeit, um Bert Brecht zu zitieren, „mit den Mühen der Ebene“ auseinander. Die Wirtschaftskrise hat noch ein Zusätzliches beigetragen, dass Themen wie Jugendarbeitslosigkeit usw. noch akuter werden. Und dennoch darf man auf keinen Fall resignieren, dennoch muss man daran arbeiten, gerade mit den jungen Menschen im Gespräch zu bleiben. Ihnen eine Perspektive zu geben und ihnen auch klar zu machen, wie groß die Vorteile eines demokratischen Systems sind und wie wichtig es ist, dass wir an diesem demokratisch pluralistischem System weiterarbeiten. Haider: Vor wenigen Wochen sind Sie extrem aufgefallen: Sie haben ein deutliches Signal gesetzt mit Ihrer Wortmeldung zum Minarettverbot in der Schweiz. Aber man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir langsam auch schon so weit sind… Fischer: Wie eine Volksabstimmung zu diesem Thema in Österreich ausgehen würde, wage ich nicht zu beurteilen, schon gar nicht wage ich eine Garantie zu übernehmen, dass sie anders ausgehen würde. Auf der anderen Seite ist der Pluralismus der Religionen und der Weltanschauungen in Österreich verfassungsrechtlich verankert. Wir haben schon seit 1912, also seit der Monarchie, den Islam als gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft verankert. Ich behaupte, dass eine Feindlichkeit gegenüber der Religion des Islams nicht das primäre Problem ist, weil selbst


die christlichen Religionen Feindschaften gegenüber anderen Religionsbekenntnissen ablehnen. Ein Teil des Problemes ist, dass die Zuwanderung in unserem Land nicht regelmäßig verteilt ist, sondern sich auf bestimmte Regionen konzentriert. Und dass dort dann in der Bevölkerung Unbehagen oder Angst entsteht. Damit muss man vernünftig umgehen. Fest entschlossen bin ich, den Grundsatz zu verteidigen, wie er auch in der Menschenrechtsdeklaration der Vereinten Nationen verankert ist – und ich habe diesen Text in

zu einem Kurpfuscher gegangen, der hat einen Schwangerschaftsabbruch gemacht, der schief gegangen ist. Das Mädchen hat unheimlich viel Blut verloren, ist bewusstlos geworden. Er ist mit ihr im Auto auf die Höhenstrasse gefahren, hat das Mädchen getötet und hat einen Unfall vorgetäuscht. Das hat mich enorm erschüttert und ich habe mir gedacht: „Man muss etwas tun, um diese Rechtslage zu überwinden“. Und die Strafrechtsreform der 1970er Jahre hat dann vernünftige Lösungen gebracht. Wobei ich immer gesagt habe, der

in der ursprünglichen Constitutio Theresiana noch mit der Todesstrafe bedroht. Während der Regierungszeit von Maria Theresia wurde dies abgeändert, aber noch mit schwersten Kerkerstrafen bedroht. Von der wahnsinnigen Idee, gleichgeschlechtliche Beziehungen mit der Todesstrafe zu bedrohen, hat man sich über einen Zeitraum von 200 Jahren glücklicherweise immer weiter entfernt. Aber man hat nicht den Mut gehabt, den Weg zu Ende zu gehen. Die Reformen in den 1970er Jahren unter Kreisky, Broda u. a. haben das Ziel gehabt, diesen Reformprozess fortzusetzen. Haider: Warum hat es solange gedauert, dass es mit der Eingetragenen Partnerschaft seit heuer eine Art juristische Gleichstellung für gleichgeschlechtlich liebende Menschen gibt? Fischer: Weil man um eine Mehrheit im Nationalrat kämpfen musste. Und weil man einen solchen Kampf nicht willkürlich beschleunigen

Verpartnerung Homosexueller am Standesamt würde mich nicht stören. die Wand des Parlaments beim Haupteingang auf der Ringseite einmeißeln lassen – „Alle Menschen sind gleich an Rechten und Würde geboren“. Dieses Bekenntnis zu der Gleichwertigkeit aller Menschen, unabhängig von ihrer Religion, ihrer Nationalität, ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierung, ist ein ganz wichtiges Prinzip, das wir hochhalten müssen. Haider: Weil Sie gerade das Thema Diskriminierung angesprochen haben: Sie waren bei den Anfängen der Justizreform unter Broda dabei. Diese hat ja auch das Totalverbot der Homosexualität beseitigt, warum war das für Sie damals so wichtig? Fischer: Uns war bewusst, dass Österreich in Bezug auf das Strafrecht sehr rückständig war und auf einem modifizierten Stand des Jahres 1811 war. Wir hatten einen großen Reformbedarf in verschiedenen Bereichen des Strafrechts. Und zwei Schwerpunkte waren die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruches und die Entkriminalisierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen. Je mehr ich mich mit diesen Fragen beschäftigt habe, umso mehr habe ich erkannt, wie groß und wie dringend dieser Reformbedarf war. Beim Schwangerschaftsabbruch hatte ich einen Freund – um das zu personalisieren – dessen Tochter schwanger wurde, außerhalb einer ehelichen Beziehung. Sie hat sich zum Schwangerschaftsabbruch entschlossen, ist

Schwangerschaftsabbruch ist keine wünschenswerte Methode der Geburtenregelung. Aber die Bestrafung einer Frau, die sich dazu entschließt und die Androhung von Kerkerstrafe, das ist mittelalterlich. Und bei den gleichgeschlechtlichen Beziehungen habe ich erkannt, wie viele Menschen davon betroffen sind und wie das in ihr Leben eingreift und welche Probleme und Diskriminierungen da verursacht werden. Da ist mir auch dieses Reformbedürfnis bewusst geworden. Man hat ja gleichgeschlechtliche Beziehungen

kann. Das sind Prozesse, die die Geduld auf eine harte Probe stellen und heranreifen müssen. Haider: Würde es Sie persönlich stören, wenn homosexuelle Menschen ihre Verpartnerung oder Ehe am Standesamt schließen würden? Fischer: Das würde mich und auch viele andere Menschen nicht stören. Man darf ja nicht übersehen, dass die Ermöglichung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft im Sinne der Abschaffung einer bisher bestehenden

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„Man hat sich bemüht“ – das wäre ein schönes Lebensresumée. Diskriminierung bedeutet, dass Menschen Verantwortung füreinander übernehmen. Und nicht nur nach dem Vier-Augen-Prinzip, sondern dies auch öffentlich kundtun und sich öffentlich deklarieren. Dass das Eingehen dieser Partnerschaft am Standesamt erfolgt, wo zwei Menschen feierlich einander versprechen, füreinander da zu sein, aufeinander Rücksicht zu nehmen, füreinander zu sorgen, das kann mich nicht stören. Haider: Wie sehen Sie die Zukunft der Eingetragenen Partnerschaft? Fischer: Ich glaube, dass die nächsten Jahre auf diesem Gebiet einen Gewöhnungsprozess bringen werden, der beweist, dass dadurch kein Schaden entsteht, auch kein Schaden für die Ehe zwischen heterosexuellen Partnern. Und dass niemand Ressentiments haben wird, wenn eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft ebenso ein feierlicher und ein in schöner Form durchgeführter Rechtsakt ist, wie bei verschiedengeschlechtlichen Partnern. Haider: Das gibt Hoffnung, dass Sie zu jenen Menschen gehören, die sich in Zukunft vorstellen könnten, dass gleichgeschlechtliche Paare auch Verantwortung für Kinder übernehmen?

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Fischer: Das muss ich mir durchdenken. Bislang konnte man mir nicht überzeugend erklären, warum eine Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare ein so großes Problem darstellt. Denn wenn zwei gleichgeschlechtliche Partner, ohne dass ihre Partnerschaft legalisiert ist mit einem Kind zusammenleben, weil z. B. einer der beiden ein Kind aus einer früheren Ehe mitbringt, kommt ja auch niemand auf die Idee, diesem Paar das Kind wegzunehmen. Aber ich sehe, dass es auch bei relativ liberal denkenden Menschen den Grundsatz gibt, gleichgeschlechtliche Partnerschaften sollen legalisiert werden, aber ohne Adoption. Mit dieser Argumentation möchte ich mich noch einmal auseinandersetzen, damit ich die verschiedenen Standpunkte verstehen kann. Ich weiß nicht, ob ihr mit so einer unfertigen Antwort was anfangen könnt…

Fischer: Das Wort Pflichttermin habe ich eigentlich nicht in meinem Sprachgebrauch. Es gibt sehr unterschiedliche Termine, die mir auch unterschiedlich wichtig sind, aber Pflichttermine sind keine darunter. Der Opernball ist ein sehr schöner Ball – kein Zweifel – es ist so etwas wie ein „Staatsball“, bei dem ich gerne den Ehrenschutz übernehme. Und ich hatte bislang immer einen charmanten Interviewer …

Haider: Ja! Sie sind der erste staatstragende Politiker, der offen zugibt, dass man ihn erst überzeugen muss, warum Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare nicht funktionieren kann. Themenwechsel: Sie sind kein Balltiger, haben Sie sich dennoch schon an den Opernball gewöhnt oder ist er nur ein Pflichttermin?

Fischer: Lassen wir einstweilen die Geschichtslexika aus dem Spiel. Aber ich habe einmal das Grab von Willy Brandt besucht und habe dort am Grabstein den Satz gefunden „Man hat sich bemüht.“ Das hat mich sehr berührt und ich habe mir gedacht, dass ist ein schönes Lebensresümee. 

Haider: Ich hoffe, ich darf Sie beruhigen, dass Sie zumindest dieses Jahr diesen Interviewer noch haben werden. Fischer: Na, super! Haider: Die letzte Frage: In 50 Jahren werden Sie als einer der wenigen österreichischen Persönlichkeiten in den Geschichtslexika vorkommen. Welcher Satz soll da über Sie stehen?

Präsident Heinz Fischer

sein leben in zahlen

Heinz Fischer wurde am 9. Oktober 1938 in Graz geboren. Nach der Matura (1956) studierte Fischer Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1971 wurde er für die SPÖ in den Nationalrat gewählt, dem er mit Ausnahme seiner Tätigkeit als Wissenschaftsminister bis 2004 angehörte. 1990 wurde er zum Präsidenten des Österreichischen Nationalrats gewählt. Dieses Amt übte er bis 2002 aus. Von 2002 bis 2004

war Fischer 2. Nationalratspräsident. Am 25. April 2004 gewann Fischer mit 52,39 % der Stimmen die Wahl zum Bundespräsidenten und am 8. Juli 2004 wurde er als 8. Bundespräsident der Zweiten Republik angelobt. Fischer ist seit 1968 mit Ehefrau Margit verheiratet und hat zwei Kinder.


Text Asim Aliloski

Ich bin schwul. Ich bin im Job erfolgreich.

Na und?

Der Kollege warnt den schwulen Manager: „Du hast hoffentlich nicht vor, das allen in der Firma zu erzählen.“ Schwul sein wird in der Wirtschaft nach wie vor gerne tabuisiert. Doch immer mehr Unternehmen erkennen, dass ein offenes Arbeitsklima zum Gesamterfolg beiträgt. Einige von ihnen sind auf der MILK 2010, Europas ersten schwul-lesbischen Karrieretagen, vertreten.

A

ll zu schnell wird die sexuelle Orientierung rein aufs Schlafzimmer reduziert und hat daher im Berufsleben nichts verloren. Das ist aber zu wenig, denn das Privatleben spielt sehr wohl am Arbeitsplatz eine Rolle.“, begründet Norbert Pauser im Vorstand von Austrian Gay Professionals (agpro) die Dringlichkeit nach mehr Offenheit und Toleranz – auch im Wirtschaftsleben. Die Forscher der Universität von Wisconsin und der Rice University in Houston (Texas) befragten für eine Untersuchung, die sich mit der Toleranz am Arbeitsplatz beschäftigt, insgesamt 500 Lesben, Schwule und Bisexuelle. Demnach sind geoutete Gay-Mitarbeiter am Arbeitsplatz viel leistungsfähiger und zufriedener sowie weniger gestresst. Diskriminierung kostet nicht nur der Wirtschaft viel Geld. Psychischer Druck führt zu Demotivation, Depressionen und sozialem Rückzug. Dieser negativen Folgen sind sich immer mehr Unternehmen bewusst.

photobank.ch

Erich Neuwirth vom Expressdienstleister TNT Österreich erzählt: „Lange Zeit haben wir dieses Thema nicht extra verfolgt, erst die persönlichen Probleme eines unserer Mitarbeiter – einem bekennenden Homosexuellen – mit einigen seiner Kolleginnen hat uns für dieses Thema sensibilisiert. Die Vorurteile und Ausgrenzungen, denen er Anfang 2000 in seiner Abteilung ausgesetzt war, haben zu einer aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema sexuelle Orientierung geführt. Heute gibt es bei uns einen GLBN (Gay-Lesbian-Bisexual Network)-Beauftragten, der die internationalen Aktivitäten unseres Konzerns in Österreich koordiniert, Informationen für neue MitarbeiterInnen und kostenlose, anonyme Beratung über unser Unternehmensservice anbietet. Firmenaktivitäten, bei denen MitarbeiterInnen mit gleichgeschlechtlichen Partnern erscheinen, sind für uns der Beweis, dass es uns gelungen ist, ein Umfeld zu schaffen, in dem ein offener Umgang möglich ist.“ Leopoldine Faber von der Bank Austria erklärt: „Als internationaler Konzern beschäftigt die UniCredit Group eine Vielzahl von MitarbeiterInnen unterschiedlicher Kultur, Sprache, Lebensalter, Herkunft, Ausbildung, sexueller Orientierung etc. Die positive Berücksichtigung von Vielfalt wird als wertvolles Gut betrachtet. Unterschiede lassen Kreativität und Innovation entstehen. In Zeiten großer Veränderungen ist Diversity eine

gute Basis für dauerhaften Erfolg. Hauptsächlich geht es im Bereich der sexuellen Orientierung um die betriebliche Gerechtigkeit im Sinne der Antidiskriminierung. Somit ist Homosexualität ein kleiner aber nicht unbedeutender Teil von Diversity-Management in der Bank Austria.“ Ingrid Pridt, Climate & Diversity Leader bei IBM Österreich, wird konkreter: „Es ist nicht zwingend, dass sich jeder outet, aber es muss ein Umfeld in Unternehmen geschaffen werden, in dem jeder zu sich stehen kann.”, so Pridt und nennt als Beispiel die unter Arbeitskollegen gern gestellte Frage nach dem Wochenende. Jemand, der sich nicht outen kann, werde auf eine Ausweichschiene gedrängt und sich von der Kollegenschaft zurückziehen. „Und das hat auf alle Fälle auch Auswirkungen auf das Betriebsklima und damit auch ökonomische Konsequenzen.”, so Pridt. En positives Umfeld zu schaffen sei aber ein zäher Prozess, gesteht Pridt ein, denn das meiste, was Homosexuelle diskriminiert, passiere ja ohne böse Absicht. Bei IBM werde daher auch Reverse-Mentoring angeboten. Dabei machen Lesben und Schwule das Mentoring für Top-Executives. Studien der renommierten Harvard University konnten belegen, dass ein tolerantes Arbeitsklima auch einen starken ökonomischen Nutzen fürs Unternehmen bedeutet. Ist das berufliche Umfeld nicht durch Offenheit und Toleranz geprägt, führt das zu einem Absinken des Outputs von bis zu 15 %. IBM ist nur eines der Unternehmen, die auf Offenheit und Toleranz setzen. Andere Top-Namen wie Commerzbank, IKEA, Accenture, Ford Motors, SAP, Royal Dutch Shell oder Daimler engagieren sich schon seit Jahren mit Diversity-Programmen für Vielfalt im Unternehmen und sind auf der MILK Messe 2010 vertreten. 

Milk 2010

Europas erste Karrieretage für Schwule, Lesben & Freunde von Diversity 5. März Diversitykongress, 6. März Karrieremesse (München) www.milkmesse.de

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Text und Interview Asim Aliloski / Manuel Simbürger

Seit 1. Jänner 2010 gibt es die Eingetragene Partnerschaft in Österreich. Diskutiert, geschimpft oder befürwortet wurde viel. Doch wie sieht die Sache mit der Eingetragenen Partnerschaft in der Praxis aus? NAME IT fragte Österreichs führenden Experten, Rechtsanwalt Dr. Helmut Graupner.

D

as Gesetz der eingetragenen Partnerschaft spaltet nicht nur ganz Österreich (und darüber hinaus), sondern auch die Community selbst. „Ein Schritt in die richtige Richtung“ sagen die einen, „Augenauswischerei“ kommt von der anderen Seite. Rechtsanwalt Dr. Helmut Graupner, der sich als Präsident des Rechtskomitees LAMBDA (RKL) schon seit Jahren für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben einsetzt und auch Leiter der Rechtsberatung in der Beratungsstelle „Courage“ ist, positioniert sich irgendwo in der Mitte. In Stein gemeißelt sieht er das Gesetz allerdings nicht: „Wir werden weiterkämpfen!“ Vorher aber wollten wir von Graupner noch wissen, wie das neue Gesetz im Alltag nun genau aussieht…

Glücklich verpartnert – aber wie?

nicht begegnen? Absurd! Glücklicherweise hat Wien solche Blödheiten nicht übernommen. Wien behandelt homosexuelle Paare mit Ehepaaren gleich, soweit es das Gesetz zulässt.

Es darf kein getrenntes Recht, sondern immer nur ein Recht für alle geben. Graupner: In Österreich auf den Bezirkshauptmannschaften (BH) oder in Städten mit eigenem Statut, von denen es insgesamt 15 in Österreich gibt. Dort ist es dann meistens das Magistrat. Wichtig: Die Eintragung der Partnerschaft ist nicht an den Wohnort gebunden! Die Beantragung und die Eintragung können überall erfolgen. Am Standesamt ist es aber nicht möglich…

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Registrierung der Eingetragenen Partnerschaft? Helmuth Graupner: Es sind nur zwei Personen zulässig, die gleichen Geschlechts sind. Sie dürfen nicht im ersten oder zweiten Grad miteinander verwandt sein. Das ist wie bei der heterosexuellen Ehe geregelt. Das Mindestalter ist ohne Ausnahme 18 Jahre (zumindest in Österreich für österreichische Staatsbürger). Wo wird denn nun genau die Eingetragene Partnerschaft geschlossen?

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Graupner: Weil die ÖVP das nicht wollte. Dadurch soll klargemacht werden: Die Eingetragene Partnerschaft ist einer Ehe nicht gleichwertig. Das ist natürlich massiv diskriminierend. Das Absurde ist ja auch, dass es in Städten mit eigenem Institut ohnehin meist dieselbe Behörde und oft sogar dieselbe Räumlichkeit ist. In Salzburg werden gleichgeschlechtliche Partnerschaften dennoch nur an einem bestimmten Wochentag (nämlich Dienstagnachmittag) eingetragen. Wieso? Damit sich homo- und heterosexuelle Paare

Was bedeutet „Drive In – Verpartnerung“? Graupner: Das heißt: Wenn alle Dokumente mitgebracht werden, kann die Verpartnerung am selben Tag abgeschlossen werden. In Wien wird dies ganz konkret angeboten. Der Prozess wird damit um einiges beschleunigt. Wie zufrieden sind Sie mit der Eingetragenen Partnerschaft? Graupner: Halb-zufrieden. Einerseits ist es natürlich ein Fortschritt. Wir sind nun immerhin unter jenen 18 Ländern Europas, die eine rechtliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften durch ein eigenes Institut haben. Bis jetzt waren wir auf einem Level mit der Ukraine oder Moldawien, wo es gar keine Eingetragene Partnerschaft gibt. Andererseits bin ich aber auch unzufrieden, weil wir innerhalb dieser 18 Länder sehr weit hinten gereiht sind. Nur Frankreich, Luxemburg und Andorra haben EPs mit noch mehr Unterschieden zur Ehe. Dort ist die EP aber auch heterosexuellen Paare offen. Unter den Ländern, die eine EP nur für gleichgeschlechtliche Paare haben und es als Pedant zur Ehe sehen, sind wir an letzter Position. Bei uns gibt es ca. 45 Unterschiede zum Ehe-Recht.


Unter den 18 Ländern Europas mit EP (oder Ehe) sind wir damit an 15. Stelle.

zurückkehrt, muss die Adoption auch in Österreich anerkannt werden.

Dann gehen wir mal ins Detail. Wie schaut es aus, wenn ich den Familiennamen meines Partners annehmen oder einen Doppelnamen mit Bindestrich möchte?

Ihrer Ansicht nach ist ja das Gesetz der Eingetragenen Partnerschaft EU-konform…

Graupner: Grundsätzlich ist es möglich, ein Doppelname mit Bindestrich geht jedoch nicht. Das ist übrigens etwas, worauf wir erst vor kurzem draufgekommen sind. Bei der Hetero-Ehe hat der Doppelname einen Bindestrich, bei gleichgeschlechtlichen Paaren keinen. Ein Name ohne Bindestrich, im Reisepass zum Beispiel, kommt einem Zwangs-Outing gleich. So eine Differenzierung ist völlig sinnlos, ja boshaft! Gehen wir ins Detail: Erbrecht? Graupner: Beim Erbrecht sind wir vollkommen gleichgestellt. Grob zusammengefasst: Man erbt, auch wenn das Testament nicht auffindbar ist, und es gibt einen Pflichtteil. Güterrecht? Graupner: Auch beim Güterrecht herrscht Gleichstellung zur Hetero-Ehe. Das heißt: Grundsätzlich herrscht Gütertrennung. Wenn man will, gibt es auch eine Gütergemeinschaft. Im Scheidungsfall wird das Vermögen meist 50/50 aufgeteilt. Wird die Partnerschaft durch Tod aufgelöst, bleibt es aber bei der Gütertrennung, d.h. jeder vererbt nur jene Dinge, die wirklich in seinem Eigentum stehen. Steuerrecht? Graupner: Da gibt es keine Unterschiede. Sozialversicherungsrecht? Graupner: Grundsätzlich herrscht auch hier Gleichstellung, außer wenn es um Kinder (bzw. Stiefkinder) geht. Witwer/Witwenpension gibt es also auch in der Eingetragenen Partnerschaft. Wenn man sich um ein Stiefkind kümmert, bekommt man bei der Ehe die Witwer/ Witwenpension jedoch das gesamte Leben. Das ist in der Eingetragenen Partnerschaft leider nicht so. Solche Diskriminierungen von Regenbogenfamilien sind zahlreich.

Lukas Ehrlich, istockphoto.com/Brasil2

Kann man die Kinder des eingetragenen Partners adoptieren? Graupner: Wenn Eltern und/oder Kind österreichische Staatsbürger sind, geht das nicht. Wenn aber alle die Staatsbürgerschaft eines Landes haben, wo das Adoptionsverbot nicht gilt (Holland oder Deutschland zum Beispiel), ist es möglich. Auch wenn man die Partnerschaft in Österreich eintragen lässt. Oder aber auch, wenn man eine Zeit lang in einem Land gelebt hat, wo man adoptieren darf, und man samt Partner plus dessen Kind nach Österreich

Graupner: Die EP an sich ist konform mit dem EU-Recht. Aber es gibt unter den 45 Diskriminierungen verschiedene, die mit dem EU-Recht nicht vereinbar und daher unzulässig sind. Die Gerichte haben sie daher nicht anzuwenden, weil das EU-Recht immer Vorrang vor dem nationalen Recht hat. Warum schleichen sich solche Diskriminierungspunkte dann überhaupt ein? Graupner: Die meisten dieser Ungleich-Behandlungen betreffen Regenbogenfamilien und Rechte bezüglich Stiefkinder. Wieder: Der ÖVP war es ein Anliegen, jeden Bezug oder alle Vergünstigungen in der Ehe, die Kinder betreffen, für die Eingetragene Partnerschaft zu streichen. Dass diese Rechte in Wahrheit den Kindern selbst weggenommen werden, wurde von der ÖVP in Kauf genommen, nur damit bei der Eingetragenen Partnerschaft ja kein Konnex zur „normalen“ Familie entsteht. Es war dieser Partei wichtig, die Eingetragene Partnerschaft als etwas völlig Eigenes, was nicht der Ehe ähnlich ist, darzustellen. Zusammenfassend: Welche spezifischen Vor- und Nachteile bringt es mir nun, meine Partnerschaft eintragen zu lassen? Graupner: Vorteile? (überlegt lange) Ein unbestrittener Vorteil ist für bi-nationale Paare die Aufenthaltsbewilligung für den ausländischen Partner und dessen freier Zugang zum Arbeitsmarkt. Auch im Bereich der Sozialversicherung gibt es Vorteile, wenn es nicht Kinder-Bezug hat, auch im Steuerrecht oder im Arbeitsrecht. „Verpartnern“ bedeutet aber auch, mehr Pflichten zu haben, auch dem Partner gegenüber. „Die Plichten des einen Partners sind die Rechte des anderen.“, heißt es ja. Man ist verpflichtet, gemeinsam zu wohnen, genauso wie zu Unterhaltszahlungen oder, wenn man sich trennt, zur Vermögensaufteilung. Man darf dem Partner außerdem keine Aspekte seines Lebens verheimlichen, muss alles offenlegen. Grundsätzlich heißt es eben: GEMEINSAM zu leben. Ansonsten kann es zu einer schweren Partnerschaftsverfehlung kommen. Ein Nachteil, aber auch ein Vorteil kann auch sein, dass bei Sozialleistungen das Einkommen beider zusammengerechnet wird. Nachteile haben Regenbogenfamilien: Zum Beispiel ist die Pflegefreistellung bei einer Verpartnerung schlechter geregelt als ohne. Kommt es zu einer einseitigen Trennung, ist dies bei einer EP komplizierter. Das geht frühestens nach drei Jahren. Eine einvernehmliche Trennung ist nach sechs Monaten möglich.

Rechtsanwald Helmuth Graupner ist einer der großen Kämpfer für die Rechte homosexueller Menschen.

Graupner: Das ist zu hoffen. Oder besser: dass die Eingetragene Partnerschaft bald wieder abgeschafft und die Ehe für alle ermöglicht wird. Das ist unser Ziel. Alles andere ist eine Zwischenlösung. Oder aber: Man schafft die Ehe ab und öffnet die Eingetragene Partnerschaft für alle. Fakt ist: Es darf kein getrenntes Recht, sondern immer nur ein Recht für alle geben. Das ist einer der fundamentalen Grundsätze der Gerechtigkeit. Dagegen verstößt die Trennung in Ehe auf der einen und Eingetragene Partnerschaft auf der anderen Seite. Dann können ja Hetero-Paare klagen, weil sie keine EP eingehen dürfen? Graupner: Ja! So einen Fall bereite ich derzeit vor. Ich hoffe, dass der Verfassungsgerichthof für uns entscheidet und in Folge das Erfordernis der Gleichgeschlechtlichkeit streichen wird. Damit hätte die ÖVP das bewirkt, was sie noch weniger wollte als eine Homo-Ehe: Nämlich die Ehe-Light für Heterosexuelle. Noch ein Tipp für unsere Leser? Graupner: Wenn rechtliche Fragen vorhanden sind, kann man sich an „Courage“ wenden. Jeden Donnerstagabend bieten wir vom Rechtskomitee LAMBDA dort eine umfangreiche (und kostenlose!) rechtliche Erstberatung an. Bitte nicht zögern – wendet euch an uns, wir helfen gerne! 

Wenn du noch mehr erfahren möchtest: www.RKLambda.at www.courage-beratung.at www.graupner.at www.partnerschaftsgesetz.at In Kürze erscheint eine Kurzübersicht und im Frühjahr dann eine kostenlose Broschüre von ca. 50 Seiten zum Thema!

Wird die EP dem Eherecht angeglichen?

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Text und Interview Thomas Schwentenwein Fotos Stadt Graz/Foto Fischer

Jörg und Paul-Bernhard werden von Freunden beklatscht und gefeiert.

„Nichts ist so attraktiv, wie glückliche Menschen!“ Endlich gibt’s die Eingetragene Partnerschaft! Vor allem in Wien, aber auch in den großen Landeshauptstädten wurden die ersten „Verpartnerungen“ gefeiert, während in den ländlichen Regionen die Nachfrage noch sehr mau ist. NAME IT sprach mit Jörg Kaiser und Paul-Bernhard Eipper, die als erstes schwules Paar in Graz den Bund fürs Leben eingegangen sind.

Wie fühlt es sich an, das erste steirische Paar mit Eingetragener Partnerschaft zu sein? Paul-Bernhard Eipper: Gut! Wir sind erleichtert, dass sich für uns nach anfänglichen Unsicherheiten seitens der Behörde alles zum Guten entwickelt hat und wir nun so viel positives Echo erfahren. Wolltet ihr bewusst die ersten sein, die in der Steiermark eine EP eingehen? Jörg Kaiser: Wir wollten einfach nicht mehr länger warten, aber wir haben es sicher nicht darauf angelegt, die ersten zu sein. Es war eher Zufall, wir sind ja auch keine „Aktivisten“. Da der Jänner ja nicht gerade der typische Hochzeitsmonat ist, war der Andrang ja auch wirklich sehr überschaubar… Seit wann lebt ihr schon in einer Be­zie­hung? Jörg: Seit drei Jahren.

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Wann habt ihr euch dazu entschieden die EP einzugehen? Paul-Bernhard: Nach einem halben Jahr gemeinsamen Lebens waren wir uns einig, dass wir zusammen bleiben möchten.

Das Standesamt wäre im Sinne der Gleichbehandlung gerechter gewesen. Jörg: Es hat keinen bestimmten Auslöser für diese Entscheidung gegeben, sondern es war vielmehr so, dass in unserer Vorstellung alles andere völlig absurd gewesen wäre. Außerdem ergaben sich im Zusammenleben schon bald auch ganz pragmatische Probleme, auf die man als homosexuelles Paar stößt, z.B.

wenn man ständig bei Versicherungen oder bei der Post die persönlichen Verhältnisse erklären und sich für alltägliche Angelegenheiten immer wieder neu erklären muss, z. B. im Krankenhaus, oder beim Wohnungskauf. Und wer hat den Antrag gestellt? Jörg: Es gab keinen Antrag im klassischen Sinne. Jedenfalls war es so, dass wir eines Morgens aufgewacht sind, und an meinem rechten Ringfinger befand sich Bernhards Siegelring. Wir wissen bis heute nicht, wer ihn da hin getan hat! Wir haben uns sozusagen im Schlaf verlobt. Habt ihr auch eure Namen ändern lassen? Paul-Bernhard: Ja, wir haben nun einen gemeinsamen Nachnamen. Jörg hat zusätzlich das vom Gesetzgeber eingeräumte Recht beansprucht, seinen bisherigen Familiennamen nachzustellen. Allerdings ohne Bindestrich – es ist also kein Doppelname, wie er für Ehepaare möglich wäre. Es hat vorab viel Diskussion über den Ort der Eintragung gegeben. Wart ihr mit eurer „Trauung“ zufrieden oder wäre euch das Standesamt lieber gewesen? Jörg: Das Standesamt wäre im Sinne der Gleichbehandlung sicher gerechter gewesen. Wir hätten auch die Möglichkeit gehabt, das Media-Center des Grazer Rathauses Freitag Mittags zu nutzen – allerdings nur zur Übergabe


"Die Amtshandlung war von einer heiteren Stimmung geprägt!"

Wir bekamen aus dem gesamten deutschen Sprachraum Glückwünsche!

der im Vorfeld bereits unterzeichneten Dokumente. Und diesen zweiten Gang wollten wir uns sparen. Die Amtshandlung selbst war von einer heiteren Stimmung geprägt, die Beamtinnen waren mindestens genauso nervös wie wir. Ich nehme an, dass es sowieso noch ein rauschendes Fest mit Freunden und Familie geben wird.

Jörg: Die umfangreiche Berichterstattung in der Steiermark hat sicher einen Nachdenkprozess in Gang gebracht, v.a. weil wir wenig bis gar keine der gängigen schwulen Klischees bedienen. Wie uns gesagt wird, werden wir als sehr sympathisches Paar wahrgenommen, was viele Vorurteile im Keim erstickt. Nichts ist so attraktiv, wie glückliche Menschen. Wie wichtig ist Monogamie für euch?

Paul-Bernhard: Das Fest wird allein durch die zeitliche Trennung vom Anlass nicht so rauschend werden. Die direkte Anknüpfung ist eben nicht gegeben. Dennoch ist es uns wichtig, mit unseren engsten Freunden einen schönen Abend zu verbringen, um dieses Ereignis nachklingen zu lassen. Seht ihr eine Vorbildwirkung durch eure Eintragung? Haben euch andere Paare schon darauf angesprochen? Jörg: Die Resonanz ist überwältigend! Aus dem gesamten deutschen Sprachraum erreichen uns nach wie vor Glückwünsche sowie Nachrichten, in denen uns auch völlig unbekannte Menschen mitteilen, dass wir ihnen Mut machen und dass unsere Offenheit viel an Verunsicherung nimmt und Sympathie erzeugt. Damit hatten wir nicht gerechnet.

Stadt Graz/Foto Fischer

Welche Reaktionen gab es aus eurem Umfeld? Paul-Bernhard: Es gab nur extrem positives Feedback, sowohl von unseren Familien, als auch von unseren Kolleginnen und Kollegen und sogar von eher konservativ geltenden Mitmenschen. Unsere Nachbarn haben uns mit Blumen und Kuchen beglückwünscht, eine Marktfrau hat uns extra für den Fall, dass wir vorbeikommen, eine Weinflasche eingepackt. Noch immer trudeln Glückwünsche ein, und wir werden mit heimlich inszenierten Überraschungen bedacht. Seht ihr die EP auch als Möglichkeit, der heterosexuellen Mehrheit zu zeigen, dass es gar keine so großen Unterschiede gibt?

Paul-Bernhard und Jörg: Sehr! Wir wissen, dass es sehr viele verschieden Arten zu lieben gibt, aber für uns persönlich stellt eine monogame Partnerschaft die Idealform dar. Die emotionale, vertraute Dimension der Sexualität ist für unser Erleben wichtiger, als das Sammeln flüchtiger Begegnungen. Seht ihr die EP da als Bestärkung? Paul-Bernhard und Jörg: Ja natürlich. Das Gesetz zur EP verpflichtet uns zwar nicht zur Monogamie, sondern nur zum „Vertrauensverhältnis“, aber dennoch bestärkt uns dieses öffentliche Bekenntnis zueinander in unserem verbindlichen Beziehungsverständnis.

Kurzbiografien: Mag. phil. Jörg Kaiser, *1976 in Graz. Studium der Germanistik an der KarlFranzens-Universität Graz, Musikstudium am Johann-Joseph-Fux-Konservatorium Graz, E.D.E.-Heimleiter. 1996-2006 in der Altenpflege bzw. im Sozialmanagement sowie als freier Lektor tätig, ab 2006 am Universalmuseum Joanneum, zunächst als Office Manager in der Neuen Galerie Graz, seit 2008 als Texter und Lektor für das gesamte Joanneum. Dipl.-Rest. Dr. rer. medic. Paul-Bernhard Eipper, *1963 in Tailfingen (D). Studium der Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut (Fachrichtung Gemälde, Skulpturen, gefasste Oberflächen) in Köln, Doktoratsstudium der Medizinwissenschaften in Witten/Herdecke. Freiberuflicher Restaurator sowie Tätigkeit an renommierten Museen in Deutschland und der Schweiz. Seit 2006 Tätigkeit am Universalmuseum Joanneum, zunächst als Chefrestaurator der Alten Galerie, seit 1.1.2010 als Leiter des Referats Restaurierung. Autor zahlreicher Fachpublikationen.

Die Adoption wurde im Gesetzestext ja komplett ausgespart – hättet ihr Interesse daran, wenn die Möglichkeit da wäre? Paul-Bernhard: Ich habe ohnehin schon einen Sohn, aber sicherlich stellt für eingetragene Partner/innen das Gesetz in allen Punkten, die Adoption betreffen, eine schwerwiegende Diskriminierung dar. Für uns ist dieses Thema allerdings nicht relevant. Die Frage am Schluss: Wohin soll es denn in die Flitterwochen gehen? Jörg: Wir werden im Frühling einen Kulturtrip nach Portugal unternehmen, wo man bereits einen Tag nach unserer Hochzeit die Voraussetzungen geschaffen hat, die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu öffnen. Und somit ist Österreich wieder einmal überholt worden. 

Jörg und Paul-Bernhard mit Ihrem EP-Vertrag

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A

EXTR

So wird wird der der So Life Ball Ball 2010 2010 Life 22


NAME IT zeigt die ersten Bilder der Style Bible Gery Keszler im Interview: So retten wir gemeinsam Leben

Die Kontinente

Foto Markus Morianz Models Peter Hanl/Tempo Models, Michael Allai/Tempo Models, Wolfgang Pölzl/Model Republic, Leo Riess/Tempo Models, Franziska/Tempo Models

Die Kontinente symbolisieren die Vielfalt der Völker und Kulturen, die Heterogenität der Mitglieder unserer Gesellschaft. Der Appell im Sinne des Life Balls: gegenseitige Akzeptanz und Toleranz sowie Verständnis für einander als oberstes Ziel. Darüber hinaus thematisiert das Miteinander von Vertretern aus Europa, Afrika, Asien und Amerika deren Zusammenkunft beim Welt Aids Kongress 2010 in Wien zur globalen Pandemie AIDS/HIV.

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ck 1. Blidie auf

le b i b e l y St 2010

Zwischen Himmel & Erde - Die Erdkreiszeichen Steinbock, Jungfrau und Stier Foto Markus Morianz Models Wolfgang Pรถlzl/Model Republic, Leo Riess/Tempo Models, Karl/Tempo Models

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Titania, Puck & Waldfeen

Foto Markus Morianz Models Beate Barton/Wiener Models, Manya/Stella Models, Olivia S./Stella Models, Nikolaus Fürhauser/Wiener Models

In Shakespeares Stück über die Liebe sorgt der Elf Puck für „Liebe auf den ersten Blick“ – und damit für amouröse Wirrungen mit dem Liebestrank aus einer einst von Cupidos Pfeil getroffenen Zauberblume. Eines seiner Opfer: Elfenkönigin Titania. Parallelen zum Life Ball: Das gesellige, fröhliche, friedvolle Miteinander der verschiedensten Wesen und konträrsten Charaktere. Moral: Wie unterschiedlich die Mitglieder einer Gesellschaft auch sein mögen, die Liebe siegt. Nächster „Sommernachtstraum“ mit Happy End am 17. Juli in Wien! 25


Aufklären, wachrütteln, reden. Mit dem Life Ball hat Gery Keszler nicht nur den (einzigen) internationalen Event Österreichs kreiert. Dank der Spendengelder wird tausenden Menschen – und vor allem Kindern – ein würdevolles Leben geschenkt. Trotz HIV und Aids.

Der 18. Life Ball findet diesmal am 17. Juli 2010 statt, bildet den Auftakt zur XVIII. International AIDS Conference (AIDS 2010), die vom 18. bis zum 23. Juli 2010 in Wien abgehalten wird. Die Welt-AIDS-Konferenz ist der wichtigsten Kongress weltweit, bei dem wissenschaftliche, programmatische und politische Entwicklungen zum Thema HIV/AIDS veröffentlicht und diskutiert werden. Als das größte und vielfältigste internationale Treffen zu einem globalen

Dank Gery Keszlers unermüdlichen Einsatz haben HIV-positive Kinder in Kambodscha die Chance auf ein Leben. So schlicht und großartig kann Menschlichkeit sein.

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Life Ball-Vater Keszler mit „seinen“ Schützlingen.

Gesundheitsthema vereint die Konferenz all jene Menschen, die der HIV-/ AIDSEpidemie begegnen und gibt ihnen die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und den noch zurückzulegenden Weg abzustecken. Neben mehr als 40.000 KongressteilnehmerInnen werden auch etwa 2.500 Journalisten aus aller Welt zu Gast sein. Der Life Ball steht 2010 als zweiter Teil des Vier-Elemente-Zyklus ganz unter dem Motto „Erde“. NAME IT fragte bei Gery Keszler nach.

Fotos Life Ball

Können Sie etwas zu den Projekten sagen, die Sie mit den Spendengeldern unterstützen? Gery Keszler: In Österreich hat der hinter dem Life Ball stehende Trägerverein "Aids Life" mit finanziellen Mitteln aus dem Reinerlös 2008 insgesamt 15 Organisationen – darunter die Aids Hilfe Wien oder das H.I.V. Mobil – unterstützt, wobei ein wichtiges Kriterium ist, dass die Gelder den Betroffenen so direkt wie möglich zugutekommen. International ist die American Foundation for Aids Research (amfAR) unser Hauptbegünstigter, deren „Treat Asia“-Projekt wir seit drei Jahren komplett finanzieren. Darunter kann man im weitesten Sinn tägliches Networking durch eine angelegte Database im südostasiatischen Raum verstehen. Bis vor wenigen Jahren gab es für von HIV und Aids betroffene Menschen in Entwicklungsländern keine Chance auf Medikamente, erst der massive Einsatz von großen Organisationen wie amfAR und vor allem der Clinton Foundation hat dazu geführt, dass die Patente gelockert wurden und 2003 die ersten Generika auf den Markt kamen. Das war ein Meilenstein in der Geschichte von Aids, denn erstmals hatten Betroffene auch in Entwicklungsländern Überlebenschancen! Von der einen Million Menschen, die allein in Thailand HIV-positiv sind, konnten durch Generika, die auch vor Ort produziert werden, bereits 120.000 auf Therapie gesetzt werden. In den 90er Jahren kostete eine Therapie pro Patient und Monat den unvorstellbaren Betrag von 18.000 Schilling, heute können die Medikamente um 6 Dollar pro Monat abgegeben werden. Ein Wermutstropfen ist, dass es aufgrund der kurzen Verfügbarkeit wenig Erfahrungswerte betreffend die Effizienz und Nebenwirkungen gibt. Und, weitaus schlimmer,

dass auch Kleinkinder Medikamente für Erwachsene verabreicht werden, wo man die Tabletten viertelt oder achtelt, was den Bedürfnissen eines Kindes aber nicht gerecht wird. Umso lebensnotwendiger ist das „Treat Asia“-Projekt, denn Tag für Tag werden hier anhand von Patienten und deren Krankheitsverläufen wichtige Informationen gewonnen und ausgetauscht. Dadurch können auch die Therapien ständig verbessert werden. Während ich noch vor wenigen Jahren bei meiner Reise zu Projekten nach Südafrika mit Sterbebegleitung, dem Bau von Hospizen, nicht akzeptierter Prävention, schlicht mit einer Krankheit, die unweigerlich und rasch zum Tod geführt hat, konfrontiert war, war meine letzte Reise nach Thailand und Kambodscha eine Reise der Hoffnung. Sie hat bestätigt, dass Hilfe möglich ist und dass HIV-positive Kinder erwachsen werden können. Es macht mich glücklich und stolz, dass eine Nacht im Jahr hier in Wien das ermöglicht! Die genaue Geldervergabe kann man übrigens, laufend

Wohin flieSSt das Geld vom Life Ball? NAME IT hat die Zahlen für 2009 National: Aids Hilfe Wien 150.000,00 Steirische Aids Hilfe 33.000,00 Aids Hilfe Salzburg 31.660,00 Positiver Dialog 18.500,00 Oberösterreichische Aids Hilfe 22.750,00 H.I.V. Mobil 71.106,03 Aids Hilfe Vorarlberg 18.350,00 Aids Hilfe Tirol 19.500,00 Innsbrucker Univ. Klinik 3.000,00

TOTAL National (in EUR): 367.866,03 International: William J. Clinton Foundation (including Crystal of Hope) American Foundation for Aids Research (amfAR) New Hope for Cambodian Children Deutsche Stiftung Weltbevölkerung Elton John Aids Foundation

350.000,00 500.000,00 40.000,00 76.812,00 737.315,79

TOTAL International vorläufig (in EUR):

1.704.127,79

TOTAL 2009 vorläufig (in EUR):

2.071.993,82

aktualisiert, auf www.lifeball.org nachlesen. Gibt es ungefähr eine Zahl, wie vielen Menschen durch die Spenden schon geholfen werden konnte? Keszler: Nein, das ließe sich beim besten Willen nicht quantifizieren. In Österreich waren es in den letzten Jahren tausende, international sehr viele mehr. Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie alljährlich die vielen, vielen bunten Leute am roten Teppich am Rathausplatz – und dazu die vielen Besucher – sehen? Keszler: Es erfüllt mich mit Glück und auch mit Stolz, dass wir hier in Wien in einer einzigen Nacht dazu beitragen können, viel Geld für die Betreuung und Behandlung von Betroffenen in aller Welt einzunehmen. Vergleicht man die Neuinfizierungsrate anhand von Zahlen der Aids-Hilfe aus den Jahren 2007 und 2009 (3. Quartal), ist die Zahl der HIV-Diagnosen in diesem Zeitraum um 5 % Prozent gestiegen. Woran kann das liegen? Zweifeln Sie angesichts derartiger Zahlen Ihr Engagement manchmal selbst an? Keszler: Das liegt leider an einem allzu sorglosen Umgang der Menschen, von denen viele ob der guten medizinischen Behandlung glauben, HIV/Aids sei heilbar, was natürlich nicht stimmt. Es fehlt auch an kontinuierlicher Aufklärungsarbeit, die nicht von den Aids-Hilfen, sondern vom Gesundheitsministerium bundesweit zu erfolgen hätte. Das lässt mich allerdings nicht an unserem Engagement zweifeln, sondern zeigt klar, wie wichtig dieses ist. Der Life Ball sorgt durch seine mediale Präsenz über mehrere Monate im Jahr dafür, dass das Thema öffentlich bleibt und diskutiert wird. Und man darf auch nicht vergessen, dass all diese neu infizierten Menschen ja wiederum Hilfe brauchen, man kann sie ja nicht einfach ihrem Schicksal überlassen! Was kann man gegen den derzeitigen Anstieg der Neuinfizierungen tun? Keszler: Aufklären, wachrütteln, reden. Den Leuten noch stärker bewusst machen, dass Aids eine tödliche Krankheit ist, die auch bei allen medizinischen Fortschritten nur schwer zu behandeln ist und dem Betroffenen viele Einschränkungen abverlangt. Gesundheitlich wie in der Regel auch sozial. 

Hilfe ist möglich. Auch in Asien können HIV-positive Kinder erwachsen werden. Gery Keszler

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NAME IT verleiht zum ersten Mal Nominiert als den Community-Award für die BESTES besten Lokale und Shops in Wien.

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Zwischenstände in den

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1. Village Bar 21,7 % 2. Café Rifugio 20,1 % 3. Café X Bar 15,7 % 4. Felixx 11,2 % 5. Café Savoy 10,3 % 6. Mango Bar 7,6 % 7. Café-Bar Bakul 5,9 % 8. Alte Lampe 3,3 % 9. Schik 2,1 % 10. Club Date 2,0 %

1. Drama 2. Why Not? 3. BallCanCan 4. Queer:beat 5. Meat Market 6. Pitbull 7. Heaven 8. Homo

1. Goldener Spiegel 19,8 % 2. schon schön 14,6 % 3. Café Berg 13,7 % 4. Motto 10,9 % 5. Cafe-Restaurant Willendorf 10,9 % 6. The Sly & Arny 9,8 % 7. Zum Roten Elefanten 8,6 % 8. Halle 6,6 % 9. Santo Spirito 3,7 % 10. Kulinarium7 1,3 %

beste Sauna

bester Shop

1. Apollo-City-Sauna 46,6 % 2. Kaiserbründl 36,9 % 3. Sport Sauna 13,2 % 4. Sauna Frisco 3,3 %

1. Löwenherz 2. Tiberius 3. Spartacus XXL Store 4. Man for Man 4. International Bookstore

22,5 % 13,5 % 12,5 % 12,0 % 10,8 % 10,7 % 9,7 % 8,4 %

bestes Cruising 35,9 % 24,4 % 23,4 % 13,2 % 3,0 %

1. Eagle-Bar 32,2 % 2. Sling 31,3 % 3. HardOn 16,8 % 4. Le Swing 11,1 % 5. Club-Losch 8,7 %


„Ja, sein Vater hat sehr darunter gelitten. Für mich war es auch schrecklich, aber ich habe mich damit abgefunden. Mein Mann konnte das nur schwerlich, er musste öfter schlucken, weil er es nicht anerkennen konnte, aber doch einen Weg finden wollte. So stand ich immer weiter zwischen beiden, versuchte auszugleichen.“ Charlotte Joop über die Homo-, äh, Bisexualität ihres Sohnes Wolfgang

fashionista

Thomas Wanhoff, Vtornet

Robert Pattinson, Star der Twilight-Filme, ist vom britischen Herrenmagazin „GQ“ zum bestangezogenen Mann gekürt worden. Auf Platz zwei der Männer mit dem besten Geschmack in Sachen Mode folgen die Bandmitglieder von Take That. Dagegen fällt der Modegeschmack des britischen Premierministers Gordon Brown weniger gut aus. Er darf sich ab sofort mit dem Titel „Worst Dressed Man“ schmücken!

David Beckham wird jetzt Designer Für Armani zu posieren scheint Fußballstar David Beckham zu wenig zu sein. Der sexy Fußballer möchte jetzt selbst das Zepter in die Hand nehmen und eine eigene Modekollektion auf den Markt bringen. Aber bitte nicht bei Frau Victoria nachfragen, die nervt mit ihren Kollektionen.

Racing-Uhr Die holländische Uhrenmarke „TW Steel“ kooperiert ab sofort mit dem Formel-1-Team Renault. Und so schnell die Boliden sind, so rasant ist das Wachstum der kultigen Uhrenfirma, die erst 2005 gegründet wurde. Deren Markenzeichen: Uhren im XXL-Format.

Mode & Beauty

Wer ist der Smarteste im ganzen Land?

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AMIKAZE Fotografin Susanne Spiel | www.susannespiel.com Model Nikolas | spinmodels H&M Sabine Wicker | liganord Styling Tanja Zeljak | www.tanjazeljak.com

ROUND TAFF EUNION

INNER

Richtige Helden sind aus speziellem Holz geschnitzt. Haben gelebt, Patina bekommen und fürchten nichts, außer vielleicht das Finanzamt. Richtige Helden sind den Bösen immer einen Schritt voraus, aber sonst total retro. Du siehst das auch so: Dann willkommen im Club ...

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Strickpullover Zegna Handschuhe JOOP! Hosenanzug JOOP! Seidenschal JOOP! Seidenstr端mpfe Yves Saint Laurent

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Sakko Strenesse Jeans G Star RAW Hemd Herr von Eden Kappe Stylist own Schleife Herr von Eden Handschuhe Scabal Manschetten JOOP! Jeans Strennesse


Sakko JOOP! T-Shirt JOOP! Jeans Hose JOOP! M端tze Garment

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Gehrock Herr von Eden Tuch Herr von Eden Hemd Herr von Eden Hose Filipa K G端rtel Boss


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Schleife Herr von Eden Hemd Herr von Eden Frack Herr vonEden Jeans Diesel Jeans G端rtel Closed


GROSSSTADTVETERANEN treffen auf BLANK Jacke 378 Euro Pullover 175 Euro Hose 162 Euro gesehen im Online-Store: Mary & Paul www.maryandpaul.de

ZUM GALADINNER MIT DEN JUNGS

Patina, aber mit Stil - nicht einfach nur alt und verbraucht. Ein bisschen Vintage, ein bisschen Retro und immer am Puls der Zeit. So ist das eben mit den coolen Jungs ...

Manschettenknöpfe NACHTHIMMEL von Florian Wagner, Palladium Weißgold 18 Karat, Onyx & weißer Achat, 960 Euro Auf Wunsch auch mit individuell gewählten Edelsteinen erhältlich WHERE TO BUY: Online: www.manschettenknopf.org Wien: Salon Manschettenknopf in der Galerie spiegelgasse acht, 1010 Wien, Spiegelgasse 8

HOPE you like it Klassicher Voll-Lederstiefel mit Rundabschluß gesehen bei www.hopeshoponline.com um 385 Euro

Fotos beigestellt

Darwins Evolution Jacke Darwin2, 499 Euro Hemd Johnny, 60 Euro Hose Dunk, 160 Euro DRYKORN ist unter anderem auch bei P&C erhältlich.

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Fotografin Susanne Spiel / www.susannespiel.com Grooming Rebecca Zorn / Liganord.com Styling Tanja Zeljak / www.tanjazeljak.com Model Marcus V. / On1model management

Schal Roeckl Mütze Mühlbauer

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Manche coole Masche tarnt den Wolf mit Schafspelz, welcher gereinigt, gesponnen und verwoben überaus schick sein kann. Gute Qualität ist wichtig und trennt die echten von den falschen Schafen. Gute Qualität ist nicht billig – aber: Wer wird denn da schon heulen …


Pullover Touch Suspect Schal Joop

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Pullover Zegna

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Pullover Joop! Jeans

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M端tze Roeckl Strickkragen Tanja Zeljak Filzhut M端hlbauer

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BORA BORA STOPOVER Weekender aus feinstem Leder Bestellen kann man die Taschen weltweit ueber Website: www.djaafar.com. Einige ausgewählte Djaafar-Produkte sind auch in Wien im AMICIS erhältlich.

Heiße Wolle, coole Accesoires

GEGEN KRATZBÜRSTIGE GESELLEN oder unterm Pulli:

Meine Lieben, wenn ihr hier die fünf besten Strickpullover erwartet habt, dann seid ihr schief gewickelt. Das haben wir doch schon auf den vergangenen Seiten erledigt! Wenn ihr aber wissen wolltet, in welcher Tasche sich z. B. euer Lieblingspullover am besten machen würde, dann seid ihr hier absolut richtig. Und los geht’s!

T-Shirt „The White Tee With A Smile“ um 45 Euro, aus der „Romeo & Julian Twin Collection“.

Simone Scardovelli, Model David

Alle Sachen von Romeo & Julian gibt es ausschließlich auf der Seite www.romeo-undjulian.com zu kaufen.

Macht fade Maschen bunter: SEIKO Sportura SNAC03P1 Preis: 569 Euro, erhältlich im österreichischen Fachhandel

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Extravagante 2

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ganz männlich

Im antiken Griechenland war Männerschönheit eine Selbstverständlichkeit. Davon zeugen zahllose makellose Steinskulpturen. Etwa 3000 v. Chr. verbreitete sich die Körperpflege von Ägypten über den gesamten Mittelmeerraum; Duft gehörte untrennbar dazu. Sowohl Römer als auch Griechen glaubten, durch äußere Sauberkeit auch eine innere Reinigung zu vollziehen. Mit wachsendem Einfluss des Christentums jedoch verloren Duft und Salben zunehmend an Bedeutung. Als Höhepunkt des gestörten Verhältnisses zu Wasser und Seife gilt der Hof des Sonnenkönigs Ludwig XIV., bei dem es lediglich eine Badewanne für das gesamte Schlossvolk gab. Hingegen liebte es Napoleon I., sich zu pflegen und zu baden. Seine Parfum-Rechnungen sollen astronomische Höhen erreicht haben. Der erste Herren-Duft „Jockey Club“ wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf den Markt gebracht, und wurde nach einem Lokal in London benannt, in dem die damals populären Dandys verkehrten. Es gibt hunderte, gar tausende von Männerdüften die kommen, gehen und auf dem Drogeriemarkt bleiben. Wir haben für euch die extravaganten zeitlosen Düfte, die es nur für den speziellen Mann gibt.

Fotos beigestellt, istockphoto.com/tentan

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Düfte


1 _ Boss wanted

2 _ EIS UND FEUER

3_ Who’s Clive Christian

Suchen wir nicht immer den Mann unserer Träume? Er soll plötzlich vor uns liegen wie ein perfekter Apfel, der ins frisch geschnittene Gras gefallen ist. Herabgefallen von jenem Baum, der die anderen mühelos überragt. Überlegen, voller Mut, aber auch einsam in seiner Vollkommenheit wartet er auf uns... irgendwo da draußen. BOSS Bottled Collector’s Edition 50 ml A 55,BOSS Bottled Collector’s Edition 100 ml A 67,-

Gegensätze sind das Salz in der Suppe der eigenen Persönlichkeit. Exzessive Schlichtheit. Erfischende Hitze. Ganz wie das Leben – ein ewiges Spiel sich widersprechender Faktoren. Genau dieser Kampf zweier Seelen in uns allen macht uns erst zu dem, was wir sind. Porsche Design: „The Essence“ Feuriger Schwarzer Pfeffer und warmes Patschuli treffen auf den Wintereinbruch in Form eines neuen Moleküls: Artical. EdT Spray 50 ml A 49,-

Die feinste Nase Englands paart sich mit der Haute Couture des Parfums. Heraus kommt ein Ergebnis, dem keiner widerstehen kann. 1872 ist einfach Parfum und Kunst. Exklusiv zu sein bedeutet wohl, danach zu riechen. Für den Lebenskünstler bestens geeignet. 1872 by Clive Christian 50 ml A 260,-

4 _ Erlesener Duft Nello Gigli entdeckte seinerzeit in Venedig seine große Leidenschaft fürs Dekorieren kostbarer Glasgefäße und das Zusammenstellen erlesener Düfte. Seit mehr als 50 Jahren verziert das Unternehmen geblasenes Murano-Glas mit erhabenem Lack und 24K Gold, ganz im venezianischen Stil des 18. Jahrhunderts. Durch die vielen aufwendigen Schritte, die aus Künstlerhand erfolgen, wird jedes Kunstwerk zu einem Unikat. Und dabei vermischt sich der Duft bestens mit Halsschmuck. Jamaica EdP 50 ml A 138,Martinique EdP 50 ml A 138,Final Touch Man EdP A 100 ml 198,Alhambra EdP 100 ml A 198,-

5_ DIE REINE WAHRHEIT Die Wahrheit ist für manche beängstigend. Einfach weil sie keine Kompromisse duldet, nichts verschönert oder relativiert. Aber wer es schafft sich ihr hin zu geben, über sich und seine Fehler hinauszuwachsen, erlebt ein Wunder der Befreiung. Eine Erleuchtung durchflutet uns. Das Leben liegt plötzlich klar vor uns. Gehüllt in Weiß - die Farbe in der sich alle Anderen auflösen. Am Ende steht Licht und dahinter der Mann. LALIQUE „White“ Eau de Toilette ab A 70,-

6 _ Sinnlich männlich Der frisch-würzige Duft strahlt durch seinen frischen Hauch gepaart mit Gewürzen und orientalischen Noten sinnliche Männlichkeit aus. Der Zegna-Intenso-Mann ist selbstbewusst, erfolgreich und zielstrebig. Er weiß genau, was er will, genießt das Leben und die Männer. Ein charismatischer Kosmopolit. Grrrr. Zengna Intenso Eau de Toilette 100 ml A 60,50 ml A 42,-

7_ Royale Morgentoilette Acqua di Genova wurde im Jahre 1853 vom bekannten und berühmten Parfumeur Stefano Frecceri für das Königshaus Savoia kreiert. Schon bald dufteten die Morgentoiletten der Königshäuser danach. Für den Aristokraten. Genes by Acqua di Genova 100 ml A 79,-

Für Kuscheltiger Der Duft für friedliebende Menschen, mit denen man durch Dick und Dünn gehen kann und die sich nach Nähe sehnen. Solche Kuscheltiger sind perfekte Partner und das perfekte Geschenk für sie ist Black Angel. Mit diesem eleganten Parfum mit Bergamotte, Orange, Rosmarin, Muskatnuss u.v.m. triffst du garantiert ins Schwarze. Black Angel by Mark Buxton EdP 100ml € 150,-

Für smarte Gentleman Elegant, maskulin und umwerfend – das trifft auf tolle Männer und auf tolle Düfte zu. Wild Aoud gehört dazu. Frischer Charme, zugleich nobel und geheimnisvoll. Das Parfum mit Teakholz, Tabak und Patchouli ist der richtige Köder, wenn du dir einen smarten Mann angeln willst. Wild Aoud by Montale Paris EdP 100ml € 141,-

Promotion

Duftende Geschenke Für ganz Süße Sein süßes Lächeln wirft dich um und er bekommt von Sweets gar nicht genug? Dann wird er dich für The Hype Noses lieben. Diese Duftkerzen knistern wie ein romantisches Kaminfeuer und verströmen die leckersten Düfte (Schokolade, Karamel & Co). Mit diesem Geschenk holst du dir sicher einen zuckersüßen Dankes-Kuss. The Hype Noses um € 49,-

Für heiße Liebhaber

Verführerisch, mysteriös und heiß – solche Männer schicken dich direkt in den 7. Himmel. „Straight to Heaven“ ist das perfekte Geschenk wenn du so einen Mann an der Angel hast. Der Duft erinnert an berauschenden Rum mit Patchouli, Muskat und brasilianischem Rosenholz. So riecht Leidenschaft! Straight to Heaven by Kilian EdP 50ml € 190,Diese Geschenktipps findest du exklusiv bei LeParfum. www.leparfum.at 45


Andersrum ist sexy.

Yxes® Energie wenn Mann sie braucht. Zur diätetischen Behandlung von Erektionsschwäche. Empfohlen für sexuell aktive Männer, die ihre Potenz natürlich steigern wollen. patentgeschützt • wirksam • sehr gut verträglich • rezeptfrei www.yxes.at/gay


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von Karla Sutra

STRAIGHT EYE ON A QUEER GUY

Outing

balance

K

Bei uns ist ja Rugby nicht gerade ein Massensport. Aber Kenner schwören: Es gibt kaum einen Sport, der so brutal und macho ist. Und einer der Ober-Machos, der walisische Nationalkapitän Gareth Thomas outete sich knapp vor Weihnachten als schwul. Das tolle: Sowohl Trainer, als auch die gesamte Mannschaft stellten sich geschlossen hinter Gareth.

Los, verpartnern! Wie ist das eigentlich mit Polterabenden für Schwule? Jetzt, wo sie sich endlich „verpartnern“ dürfen? Einen für beide gemeinsam? Einen für jeden extra? Wer kriegt den Stripper? Wer das Strumpfband? Feiert man im Darkroom, mit der Braut auf‘s AndreasKreuz geschnallt? Oder gar keinen Polterabend, weil das sowieso blöd ist? Ist es nämlich. Ich weiß, wovon ich spreche. In den vergangenen fünf Jahren durfte ich sieben Polterabende für Mädels organisieren. Und das ist blöd. Sehr sogar. Zur Abwechslung würde ich wirklich gern einen Polterabend, Junggesellenabschied oder wie immer man diesen Zinnober nennen möchte, für einen schwulen Mann vorbereiten.

Körper & Geist

Für R. und D. wäre Schloss Schönbrunn als Location geradezu prädestiniert. R. ist im Herzen Monarch(ist), D. hat ein Faible für Verkleidungen. Wer von den beiden das Sisi-Kleid tragen würde, bleibt vorläufig offen. Statt „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ intonieren die Gäste „Er gehört nur dir“, Hofknicks und dann ab zur rauschenden Soirée. Für P. und J., die sowohl beruflich wie privat viel und gerne reisen, stelle ich mir eine Zeremonie an Bord des Twin City Liners vor. Die Hochzeitsgesellschaft fährt gemeinsam nach Bratislava und zurück. Und nach Anlegen am Schwedenplatz und kollektivem Kotzen (man hat bis dahin ja schon reichlich getankt) geht die Fete an Land weiter.

istockphoto.com/snowfyre, Powerplate, beigestellt

R. und H., beide sehr feinsinnig, könnten sich im Burgtheater-Vestibül verpartnern. Als Eheversprechen wandeln sie berühmte Theatermonologe ab, z. B. „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Ringe sehn.“ Applaus, Vorhang, Party! B. und C. – mit einer ausgeprägten Liebe zu Tieren gesegnet – sagen im Kaiserpavillon des Tiergarten Schönbrunns „Ja“, also zwischen Nilflughund und Helmkasuar. Als Hochzeitsgeschenk gibt’s für das glückliche Paar Patenschaften für einen Nacktmull und ein Halsbandpekari und beim anschließenden Fest im Regenwaldhaus wird der Wet-T-Shirt-Contest im künstlichen Tropenregen kaum zu toppen sein. Ja, das würde mir gefallen. Los Jungs, traut euch endlich!

Zahl des

Monats

Alle Männer schauen Pornos!

Für eine Studie suchten kanadische Wissenschafter Männer, die noch nie einen Porno konsumiert hatten. Nach wochenlanger Suche und hunderten Interviews gaben sie auf. Sie hatten exakt null Porno-Verweigerer gefunden.

Wer Fitnessstudios nicht soooo toll findet, eine große Wohnung hat, der kann sich auch nen „Power Plate“ ins Haus holen. Angeblich genügen zwei zehnminütige Einheiten pro Woche, um fit und glücklich zu werden.

PowerPlate

Leider halten sich die Schwulen in meinem Umfeld – wiewohl alle glücklich liiert – mit Ehe-Absichten sehr zurück. Dabei gäbe es, zumindest in Wien, wunderbare Möglichkeiten für eine stilvolle Sause.

Gay OLYMPICS Olympia in Vancouver startet am 12. Februar. Und dort erwartet die Athleten eine absolutes Novum. Die Veranstalter haben für schwule Athleten und deren Angehörige ein "Pride House" als Treffpunkt installiert. Das Olympische Komitee begrüßte die Initiative, gehen die Funktionäre doch davon aus, dass rund 5 % der Sportler homosexuell sind. Und wieviele Österreicher werden wir dort sehen?

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Test durch die NAME IT-Redaktion

Heiße Güsse, coole Jungs NAME IT besuchte die beliebtesten Thermen Österreichs – von Wien bis Tirol. Und wir machten den ultimativen Gay-Test: Wo lässt es sich gemütlich saunieren? Welche Therme bietet die besten Treatments? Und: Wo trifft man die coolsten Jungs?

East-West – Asia Lindsberg Nicht unweit von Wien liegt in einem kleinen Dörfchen in Bad Erlach die Asia Lindsberg Therme. Die Ankunft in der Lobby des Hauses bietet einiges an stylischem Flair, das von einer Mischung moderner Innenarchitektur und östlichen Elementen lebt. Auch scheint die Rezeption die Ankunft eines männlichen Paares nicht besonders abzuschrecken. Die Begrüßung ist höchst freundlich, man wird ins Zimmer begleitet, dessen Besonderheit – der Loftstil – beeindruckt. Der Weg zur Therme kann dagegen zur Pilgerfahrt werden. Abhängig vom Zimmerstandort wird das Hatschen durchaus mühsam. Endlich angelangt können wieder die Äuglein strahlen. Der schöne Stil setzt sich auch in der Therme fort und das Angebot an Ruheflächen und Liegen ist enorm. Auch sind genügend Möglichkeiten zum Plantschen mit der richtigen Wassertemperatur vorhanden. Nur die Vielfalt des Saunabereichs ist begrenzt. Positiv fällt auf: Kaum Kinder! Auch als kinderliebender Mensch kann ein WellnessWochenende ohne Kindergeschrei durchaus positiv aufgenommen werden. Das Publikum ist jedoch leider in die Jahre gekommen, was ein wenig den Sabbereffekt nach schönen Körpern bremst. Einzelne „Beuten“ sind jedoch in Sicht, auch wenn die Anzahl an Schwulen durchaus höher sein könnte. Fazit: Das TOP gay-friendly Thermenhotel, das von Wien in nur einer Stunde zu erreichen ist, bietet viel Geschmack und Entspannung. Preis-Leistung  Entspannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly  Asia Lindsberg in Bad Erlach Thermen Hotel: Zimmer ab 70 Euro pro Person Tageseintritt an Feiertagen: ab 25 Euro Sonntag – Donnerstag 09.00 – 22.00 Uhr Freitag & Samstag 09.00 – 23.00 Uhr

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Fotos beigestellt, Rogner Bad Blumau, Therme Laa - Hotel & Spa, AQUA DOME – Tirol Therme Längenfeld, Thermalquelle Loipersdorf, istockphoto.com/Brainsil

Bunte Vielfalt in Blumau

„Managertherme“ Geinberg

Goldene Türmchen, keine gerade Linie – das ist die Müllverbrennungsanlage Spitelau in Wien. Und die Therme in Blumau. Zugegeben ein böser Vergleich, aber wo Friedensreich Hundertwasser seine Hand anlegte, da kommt eben Hundertwasser raus. Und alles sieht ziemlich gleich aus. Ansonsten ist die Therme Blumau (160 km von Wien, 60 km von Graz) ein durchaus gelungenes Gesamtkunstwerk. Die Therme ist großzügig angelegt und wer den Samstagabend meidet (da fällt nämlich die gesamte Region in die Therme ein), hat ausreichend Platz. Die Saunalandschaft bietet ein Komplettangebot – inklusive römischem Schwitzbad, türkischemDampfbad, Aromaraum, Infrarotkabine etc. Neu ist eine Salzgrotte (15 Euro extra für 45 Minuten), die (tatsächlich) jeden Stress abperlen lässt. Das Auge erfreut sich an knackigen Steirerbuam (vielleicht doch den Samstagabend als Besuchstermin wählen?), aber es geht betont straight zu. Das angeschlossene Hotel bietet schöne Zimmer, alles ist mit natürlichen Materialien gestaltet, die getesteten Treatments sind allesamt erstklassig. Die kompetenten Mitarbeiter freuen sich offensichtlich über schwulen Besuch – für das abschließende Bad wurde uns als schwules Pärchen bewusst die Doppelbadewanne angeboten. Danke.

Ganz oben in Oberösterreich, 35 Kilometer von Schärding entfernt, lädt die Therme Geinberg zum Entspannen ein. Mit drei Wasserwelten (mehr als 3.000 m2 Wasserfläche) und insgesamt elf Saunen und Dampfbädern ist Geinberg bestens ausgerüstet. Doch die PKW am Parkplatz – es dominiert die deutsche Oberklasse – zeigen schon: Wirklich billig ist es hier nicht. Die günstigste Übernachtungsmöglichkeit im Doppelzimmer des Vitalhotels (die Zimmer sind hell und freundlich, aber spannendes Design sucht man vergeblich, hier ist man eher auf „Leiner“-Linie) kommt in der Hauptsaison auf 114,- Euro pro Person und Nacht. Die Tageskarte für die Therme schlägt am Wochenende mit 23 Euro zu Buche. Nicht umsonst hat Geinberg bei Insidern den Namen „Managertherme“. Zahlreiche Beautybehandlungen, Bäder und Packungen (auch für Männer!) werden angeboten. Wer sich (und seinen Liebsten) verwöhnen lassen will, sollte zu einem Arrangement greifen – etwa zum „Vitaljoker“, wo man zahlreiche Angebote zu einem Fixpreis frei kombinieren kann. Die Gastronomie ist übrigens sehr zu empfehlen! Für schwule Pärchen ist die Therme absolut geeignet – sie ist überraschend ruhig, Kinder sind kaum zu sehen (und zu hören). Aber ansonsten ist Geinberg in jeder Hinsicht sehr straight (und vom Publikum her sicher eine der „ältesten“ Thermen).

Fazit: Bunte Therme, gute Treatments, sehr freundlich.

Fazit: Therme für den anspruchsvollen Gast, der vor allem Ruhe und gute Treatments schätzt.

Preis-Leistung  Entspannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly  Therme Rogner Bad Blumau Zimmer ab 89 Euro pro Person Tageseintritt: 39 Euro/ 46 Euro (Wochenende) Montag – Sonntag 09.00 – 23.00 Uhr

Von der Piste ins Dampfbad – Royal SPA Kitzbühel Den Nobelort Kitzbühel schmücken Louis Vuitton-Handtaschenträgerinnen genauso wie die alpenschneegebräunten Yuppie, der sich hin und wieder den Kick auf den Skiern gibt – und genau dort ragt am Jochberg das brandneue Royal SPA hinaus – ein 5 Stern Deluxe Hotel – ca. 7 km von Kitzbühel entfernt. Die Besonderheit: Vom Dampfad kann es (angezogen) direkt gleich auf die Skipiste gehen. Die Skischaukel fährt nämlich am Hotel vorbei, mühsames Schleppen der Skiausrüstung kann man getrost vergessen. Als wir jedoch erfuhren, dass sich das Hotel auf nur drei Etagen erstreckt, waren wir leicht enttäuscht – bis wir aufgeklärt wurden, dass damit der 3.600 m2 große SPA-Bereich gemeint war: ein 20 m Sport-Outdoorpool, einen Granderwasser-Indoor Erlebnispool, verschiedene Saunen, Wasserbetten und Fitness- sowie Kardiobereiche für die Mukis. Leider könnte es einigen Besuchern nicht schaden, sich öfters im Fitnessbereich aufzuhalten. Denn die Anzahl der attraktiven Männer hielt sich in Grenzen. Als schwules Paar lässt es sich im Hotel jedoch unscheinbar bewegen – man fällt weder negativ auf, noch wird man ignoriert. Fazit: Ein ideales Deluxe-Konzept, das Skifahren und SPA Erholungsurlaub in einer atemberaubenden Landschaft exzellent miteinander kombiniert. Preis-Leistung  Entspannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly 

Preis-Leistung  Enstpannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly  Vitalhotel Geinberg Zimmer ab 114 Euro pro Person Tageseintritt: 23 Euro (am Wochenende) Montag – Sonntag 09.00 – 22.00 Uhr (Freitag bis 23 Uhr)

Royal SPA Kitzbühel Preis pro Doppelzimmer: ab 316 Euro Skipass Hauptsaison: 41,50 Euro/Tag HAUPTSAISON: 21. Dezember 2009 bis 14. März 2010 Weitere Preise auf Anfrage

49  sehr gut 

gut 

geht so 

wenig aufregend 

vergiss es!


Partnerkuscheln – Therma Laa Harmonisch fügt sich die Hotel Therme Laa in die sanfte Landschaft des Weinviertels ein. Der Stararchitekt Prof. Wilhem Holzbauer schaffte eine Symbiose aus Eleganz und Gemütlichkeit. Helles Birkenholz und Nussholz-Boden erstrecken sich durch das stylische Ambiente. Auf jeden Fall ein großes Plus. Zudem ist das Essen sehr zu empfehlen. Hier wird vor allem mit biologisch angebauten und regionalen Zutaten gekocht. Während das Hotel und sein SPA-Bereich vor Schönheit strahlt, hat die angeschlossene Therme noch ein wenig zu kämpfen. Leicht alt und unmodern kommt sie einem vor, auch an bestimmten Tagen stark überfüllt, was den Entspannungsfaktor bremst. Das durchaus jüngere Publikum hat jedoch Vorteile. Schließlich gibt es dann hin und wieder mehr zu sehen als goldene Hochzeitspaare. Wobei einem die meisten seltsamerweise nicht vom gleichen Ufer erscheinen. Grandios ist dagegen die Saunawelt. Oder waren Sie jemals schon in einer Salzdampfbadkammer? Es ist durchaus sinnvoll, mit seinem Partner das SPA-Angebot des gay-friendly Hotels zu nutzen. Vitalbehandlungen können nämlich gemeinsam gemacht werden. Fazit: Stylisches Thermenhotel, das vor allem für (schwule) Paare und Sauna-Freaks bestens geeignet ist. Preis-Leistung  Entspannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly  Hotel mit HP/pP in Hauptsaison 138,- Euro (Obstkorb, Aktiv-Frühstück, 5gängiges Abendessen, SPA Snack) Therme Laa Tageskarte für Erwachsene 19,30 Euro Öffnungszeiten: 09.00 – 21.40 Uhr Spezialaufgüsse täglich um: 11.30 Uhr, 14.00 Uhr, 16.30 Uhr, 18.30 Uhr und 19.30 Uhr.

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Längenfeld – Wellness in den Bergen Die Therme mitten in den Ötztaler Alpen ist einzigartig in Österreich. Riesige Glaswände geben den Blick auf die imponierende Bergwelt frei, die nahezu frei schwebenden Schalen im Außenbereich sind einfach atemberaubend. Hier kann man in Solewasser plantschen, die Berge bewundern oder den sternenübersäten Nachthimmel bestaunen. Die Saunawelt ist großzügig angelegt und vom feinsten: Vom Wasserfall über das Solebecken bis hin zur Eishöhle ist alles da, um die Seele baumeln zu lassen. Natürlich gibt es hier auch etliche Saunen, in denen mehrmals täglich Spezialaufgüsse zelibriert werden. Und mitunter ist die Saunawelt mit ihrem Freibecken fest in schwuler Hand. Viele Tiroler Jungs (und auch Italiener) genießen hier ihre Freizeit. Bergluft macht frei? Scheint so … Das angeschlossene Hotel ist dezent, aber stylish eingerichtet. Die Behandlungen sind durchwegs gut. Allein, der Gast muss sich daran gewöhnen, durchwegs von (Ost)Deutschen bedient zu werden – Einheimische arbeiten nur ungern im Tourismus … Tipp: In der Hochsaison (etwa während der Semesterien) ist zwar alles ein wenig teurer und voller, aber die Stimmung ist deutlich ausgelassener! Wer hingegen Ruhe schätzt, sollte in der Nebensaison in Längenfeld vorbeischauen … Fazit: absolute Top-Therme in atemberaubender Kulisse. Preis-Leistung  Entspannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly  Tirol Therme Längenfeld Zimmer ab 138 Euro pro Person Tageseintritt: 23,50/26 Euro (Wochenende) Montag – Sonntag, 09.00 – 23.00 Uhr

Groß, größer, Loipersdorf Es gibt Thermen. Und es gibt Loipersdorf. Hier an der steirisch-burgenländischen Grenze wurde über Jahre hinweg die größte Therme Österreichs errichtet. Stück für Stück. Klingt gut, aber für den Erstbesucher wird Loipersdorf zu einem wahren Labyrinth: lange Gänge, Stiegen, noch ein Gang – und irgendwie findet der Entspannungswillige nur in seltenen Glücksmomenten das anvisierte Ziel. Die „Thermenstadt“ hat eigene Stadteile – den Freibereich „Acapulco“, die Relaxwelt „Schaffelbad“, das Saunadorf. Alles da, alles toll – finden muss man es halt. Immerhin hat das Herumirren eine gute Seite: Auch andere irren, und einige davon sind schwul. Und was ist leichter, als beim Herumirren ins Gespräch zu kommen? Prinzipiell ist das Schaffelbad als „wärmste“ Zone zu empfehlen. Das kostet zwar 8,50 Euro extra, dafür ist der Eintritt erst ab 16 Jahren gestattet. Dennoch schafft es Loipersdorf, immer wieder voll ausgelastet zu sein. Der Riesenparkplatz ist dann überfüllt. Und wir als „Thermenprofis“ haben noch nie eine so volle Sauna wie in Loipersdorf erlebt. Körper- und Schweißkontakt inklusive. Nicht so prickelnd. Wer in Loipersdorf übernachten will, hat eine Menge Auswahl an Privatzimmern, Pensionen und Hotels (*** bis ****). Da sind echte Schnäppchen zu machen – Übernachtungen werden bereits ab 12,50 Euro pro Person angeboten! Fazit: Die größte Therme Österreichs punktet mit Riesen-Angebot. Preis-Leistung  Entspannung  Schwuler Aufriss  Gay Friendly  Therme Loipersdorf Zimmer ab 12,50 Euro pro Person Tageseintritt: 25 Euro Montag – Sonntag 08.30 – 21.00 Uhr (für Tagesgäste)


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Wie man ein Iglu baut. 1 ̊C, eine Fotoreportage. ein Selbstversuch bei –1

Fazit: Einzige Großstadttherme Österreichs mit sehr buntem Publikum. Interessante Saunawelt für Gays! Im Herbst 2010 wird Oberlaa völlig neu eröffnet.

Therme Oberlaa, Wien Tageskarte (Kästchen): 19 Euro Montag – Samstag 08.45 – 22.00 Uhr Sonntag 07.45 – 22.00 Uhr

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Eine Therme wie sonst keine in Österreich – mitten in Wien (naja, nicht ganz), mit der Straßenbahn erreichbar – und mit Gästen, die sonst kaum Thermen besuchen. „Alttagsgeschichten“-Filmerin Elizabeth T. Spira hätte hier ihre Freude: Die Besucher erwartet das pralle, bunte Leben. Viele Kinder und noch mehr Österreicher mit Migrationshintergrund verleihen Oberlaa seinen speziellen Charme. Die Thermalbecken sind großzügig, Massagedüsen, Wasserfall – alles ist da. Wirklich interessant wird es aber erst in der Saunawelt. Waren früher Männer/Frauen getrennt, so ist nun „gemischte Sauna“ angesagt. Doch das tut den schwulen Badefreuden keinen Abbruch. Die Dampfbäder etwa sind sehr „gay friendly“. Und wer Multikulti toll findet, kommt in den Saunen auf seine Kosten. Da kann es schon vorkommen, dass der Aufguss gleich von zwei türkischstämmigen Saunisten (und unter fröhlichem Applaus aller Anwesenden) durchgeführt wird. Riesenstimmung! Spezieller Tipp: Neben dem Restaurant im ersten Stock gibt es noch eine eigene kleine Saunaeinheit, bei der das überaus freundliche Personal Spezialaufgüsse anbietet. Hier herrscht noch Geschlechtertrennung, Männer sind immer an geraden Tagen (2., 4., 6., …) dran.

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Die Größe des besten Stücks – oder: Was Männer im Bett wirklich wollen! NAME IT las sich durch aktuelle Sex-Studien. Hier die (erstaunlichen) Ergebnisse ... Ein Bericht von Michael Schmucker

Wie groß ist groß??? Übrigens: Die europäische Durchschnittslänge eines Penis liegt bei knapp 15 cm im erigierten Zustand, was sowohl das renommierte Kinsey Institut als auch eine jüngere Umfrage der Organisation Pro Familia belegt. Bleibt die Frage offen: Wenn der Großteil der schwulen Männer mit einer durchschnittlichen Penisgröße von 11 bis 17 Zentimetern durchs Leben läuft und nur ein kleiner Prozentsatz an Männern mehr als 20 oder gar 25 cm in der Unterhose vorweisen kann, warum lassen sich dann so viele Schwule von ein paar fehlenden Zentimetern so unter Druck setzen? Es bleibt schwierig, weil uns mal wieder unsere Träume und Wünsche dazwischen funken. Schwule Männer wollen begehrt werden, so eine Studie der Forsa. Und natürlich begehren einen desto mehr Männer, je größer sich die Beule in der engen Jeans abzeichnet. Aber auch die Qualität als Küsser zählt. Wenn ein Mann gut küssen kann, hat er schon die halbe Miete. Einfach nur ein paar schnelle Uhrzeigerbewegungen im Mund reichen da nicht aus, die meisten Schwulen beschreiben einen guten Kuss als eine Mischung aus wilder Leidenschaft und Zärtlichkeit. Klingt ein wenig nach einem billigen Liebesroman, trifft den Kern aber trotzdem gut. An den Lippen leicht beißen, die Zunge des anderen spüren und entgegnen, mal leicht, mal fest in den Mund des anderen eindringen – das alles sind nur einige Eckdaten für den perfekten Kuss. Dabei gilt: Übung macht den Meister. Und wie geht es weiter? Was sind die Höhepunkte in schwulen Betten?

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Am Anfang des schwulen Sexuallebens ist mehrheitlich Oralverkehr auf Platz Nummer eins der Wünsche angesiedelt. Dabei gilt: Bitte nicht die einfache „Raus-Rein“-Geschichte. Das wird schnell langweilig und öde. Der Penis sollte von der Zunge erforscht werden, dabei sollte es einen Wechsel zwischen schnell und langsam geben. Zu diesem Ergebnis kommen zwei Umfragen aus Deutschland. Mit wachsendem Alter wird dann aber auch der Analverkehr interessanter, obwohl sich erst mit Mitte 20 allmählich herauskristallisiert: Bin ich aktiv, passiv oder stehe ich auf beides gleichermaßen? Rund ein Drittel der schwulen Männer haben nur passiven Analverkehr, die restlichen zwei Drittel sind aktiv beziehungsweise lieben beide Spielarten. Ein weiterer Höhepunkt des homosexuellen Sexuallebens ist die gegenseitige Selbstbefriedigung. Vor allem morgens stehen die meisten Männer auf ein langsames Erwachen durch das Spiel am Partner, so Sexualforscher Uwe Heinrich aus Bayern: „Sich langsam aneinander zu kuscheln, dabei die Erregung des anderen mehr und mehr zu spüren und irgendwann die Sache dann am Körper des anderen selbst in die Hand zu nehmen – das ist für rund 60 Prozent der Befragten die schönste Art in den Tag zu starten.“, so Heinrich. In einem sind sich Forscher und Schwule bis heute nicht wirklich einig: Wie sieht es mit der Treue und dem Sex aus? Für die eine Hälfte der Männer ist Sex nur mit einem festen Partner in einer Beziehung richtig klasse. Man würde den anderen Mann genauer kennen, besser auf seine Wünsche und Vorlieben eingehen können. Der andere Teil der schwulen Männerschar sieht das genau umgekehrt: Durch den häufigen Bettwechsel bliebe es spannend und aufregend im Bett, kein langweiliger Alltag würde Einzug halten. Rund 80 Prozent der schwulen Männer in Mitteleuropa gaben so an, bereits Sex mit einem fremden Mann gehabt zu haben. Sexuelle Treue in einer Beziehung ist auch nur für 44 Prozent wichtig, so die zwei Studien aus Deutschland weiter. Ein Drittel aller Schwulen glaubt dabei allerdings nach wie vor an die große Liebe. Das bestätigt auch Sexualforscher Heinrich: „Auch wenn wir alle so gerne offen und cool wären, in vielen von uns schlummert immer noch der Romantiker, der beim Sonnenuntergang mit seinem Liebsten händchenhaltend am See sitzen möchte!“

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ize does matter. Bis heute. Das untermauert auch eine neue Studie unter 250 schwulen Männern, die im Auftrag der Universität Utrecht entstanden ist. Das Ergebnis: Ein großer Penis steht unangefochten auf Platz eins, wenn es darum geht, ein glückliches Sexualleben zu haben. Erst danach folgen Kriterien wie ein schöner Bauch oder eine angenehme Haut. Schwule und heterosexuelle Männer unterscheiden sich hier übrigens sehr. Zwar ist dem durchschnittlichen heterosexuellen Mann die Größe seines Gliedes auch wichtig, allerdings definiert er seine Sexualität nicht in diesem Maße über seinen Schwanz.

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Yeaaaaaaaah! Auch wer in einer festen, glücklichen Beziehung lebt, träumt mit der Zeit immer öfter vom Sex mit einem anderen. Warum? Genügt uns der eine Partner nicht? Damit hat das, glaubt man den Studien aus Deutschland und Holland, nur wenig zu tun. Viel mehr geht es um die Lust am Abenteuer, die Entdeckung des Neuen und die Vorstellung, genau jetzt könnte ich irgendwo anders vielleicht den besten Sex meines Lebens haben. Ergo: Seit Anfang 2000 steigt die Zahl jener Schwulen stetig, die zwar in einer festen Beziehung leben, aber deswegen noch lange nicht Monogamie betreiben. Auf der anderen Seite stehen diesem Phänomen Männer entgegen, die sehr bewusst und offen die absolute Treue fordern. Was für die einen ein veraltetes Werteverhalten hervorgerufen durch eine konservative, heterosexuelle Erziehung in den 1970iger und 1980iger Jahren ist, bedeutet für die anderen eine bewusste Entscheidung auf das, was ihnen wirklich wichtig im Leben ist, nämlich ein vertrauter Partner. Und in einem sind sich alle Studien einig: Die Suche nach dem sexuellen Kick beziehungsweise die Angst etwas zu verpassen, verfliegt bei den meisten Männer auch mit 30 oder 40 Jahren nicht.

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Does size matter

Mit 20 Jahren haben in der Regel die meisten Schwulen ihre erste feste Beziehung, erleben die große Liebe – häufig dabei übrigens mit einer älteren Person, die Erfahrenheit und einen gewissen Schutz bietet. Junge Homosexuelle erkunden dann in der ersten gemeinsamen Zeit am liebsten ausführlich ihren Körper und den des anderen. Die gute Nachricht: Nach Angaben der Forsa-Untersuchung lieben und leben junge Schwule dabei mit genauso viel Freude wie die heterosexuellen Jungs. Überhaupt sind sich junge Homosexuelle und Heterosexuelle bei ihren ersten sexuellen Erfahrungen in einer Beziehung sehr ähnlich. Die größte Angst besteht darin, den Partner nicht richtig befriedigen zu können. Dabei ist die Angst im Bett meist unbegründet, weil der andere genauso die Wünsche und Vorlieben seines Gegenübers erst kennen lernen muss, so Experte Heinrich. Jetzt die beste Nachricht: Generell sind Schwule beim Thema Sex viel offener als ihre heterosexuellen Kollegen: Homosexuelle Männer reden deutlich mehr und ausführlicher über ihren Sex als heterosexuelle Männer. Das Klischee vom redefreudigen Schwulen lässt grüßen. Doch so sehr Klischee sind wir gar nicht, das bestätigt wiederum eine Studie der Ludwig-Maximilian-Universität München, die knapp 360 Homosexuelle in Österreich sowie in Deutschland und der Schweiz befragte. Natürlich interessieren wir uns für das Thema Sex, allerdings beschäftigen sich die meisten Schwulen ebenso mit Liebeskummer und der Angst vor Einsamkeit. An dritter Stelle steht der Stress mit dem Partner. Ein Stress, der sicherlich gemindert werden könnte, wenn Schwule nicht immer mal wieder gerne über ihre Erwartungen hinaus und allen Realitäten zum Trotz den besten Sex ihres Lebens haben wollen – und das natürlich mit dem größten Schwanz aller Zeiten. Übrigens, abschließend sei erwähnt: Den wirklich größten Penis kann der Blauwal vorweisen – der Meeresgigant hat ein Glied mit einer Länge von über zwei Metern. Aber wir wissen ja: Es kommt nicht auf die Größe an, sondern darauf, was der Besitzer damit anstellen kann. 

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Text Heidelinde Fischer

CLEVER ABNEHMEN Der Winterspeck soll weg? NAME IT quälte sich durch Diäten, trainierte und sagt dir jetzt klipp und klar, was wirklich hilft. Ein Diättagebuch der ganz speziellen Art.

TAG 1: Die Nulldiät Heute fang ich an ... Hab in der Früh eine halbe Stunde und meine Beißzange gebraucht, um meine Hose zu schließen! Der darauffolgende Blick in den Spiegel – ein Schock! Über der mühsam abgequetschten Taille wölben sich widerliche Fettrollen, die mir eine frappante Ähnlichkeit mit dem Michelinmännchen verleihen. Mein Entschluss steht fest! Heute fang ich an abzunehmen! Den ganzen Tag denke ich an nichts anderes, als an meinen Vorsatz, nichts zu essen! Genauer gesagt denke ich eigentlich ständig an „essen“, das „nicht“ scheint mein Gehirn eindrucksvoll zu verdrängen. Abends finde ich mich kauernd am Küchenfußboden wieder, ein Sackerl Backerbsen gierig verschlingend, das ich nach einer halben Stunde verzweifelten Suchens in meiner Speisekammer gefunden habe. Zuvor hatte ich bereits alles andere Essbare in Rekordzeit vernichtet ... und immer noch hallt es in meinem Kopf „Essen, essen, essen!“ TAG 2: Fettkiller per Ultraschall Gut, nichts essen geht nicht, bei mir zumindest nicht. Was dann? Fettabsaugung!? Spritze, Narkose, Operation, Koma ... Nein! Fettzellen mit Ultraschall vernichten! Das ist es, soll super funktionieren hat einer aus dem Fitnessstudio ausgeplaudert. Ich erkundige mich im Internet nach dem Preis und ... suche nach einer anderen Methode!

Ich mache mich auf den Weg in die Apotheke meines Vertrauens. Der schicke Herr Magister hält mir eine glänzend silberne Schachtel unter die Nase: Extraturbosuperslim 2000. „Das beste, was zurzeit auf dem Markt ist. Mühelos purzeln da die Kilos! Probieren Sie´s doch einfach aus!“ In fester Überzeugung dass der auf der Tablettenschachtel abgebildete Sixpack, sicher auch zuerst von den bunten Pillen genascht hat, kaufe ich einen Zwei-Monatsvorrat, zusammen mit einer Umfangreduziercreme, Entschlackungswickel, einem Fastentee und einem Duftöl, das das Abnehmen unterstützt. Nach einem Monat zeigt sich zu meiner Überraschung ein merkbarer Verlust, allerding nicht bei meinem Gewicht, sondern auf meinem Konto. Jetzt wundert es mich auch nicht mehr, dass mein Apotheker einen Porsche fährt und den Winter auf den Malediven verbringt.

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TAG 3: Ausflug in die Apotheke


Abends find ich mich kauernd am Küchenfußboden wieder, ein Sackerl Backerbsen gierig verschlingend…

TAG 4 bis 34: Von Brigitte bis Hollywood Thomas kommt zu Besuch. Tom ist mein Dealer. Als professioneller Hypochonder verbringt er Stunden in diversen Arztpraxen. Tom versorgt mich ständig mit neuem Stoff ... Brigitta, Sabine, Ella, Men´s Help – sie alle wissen, wie es geht: Schlank in nur zwei Tagen. Die Hollywood-Diät. Fünf Schritte zur Idealfigur. Also: Ich probiere nun alles aus, jede nur erdenkliche Diät! Ich esse wochenlang „Mir graut vor dir-Suppe“, nehme nur mehr Dinge zu mir, deren Anfangsbuchstabe meiner Blutgruppe entspricht, stelle mich zwischendurch halbnackt auf den Balkon (liebe Grüße an meine Nachbarn!), um Fett wegzufrieren und und und ... Hurra! Ich verliere sogar das eine oder andere Kilo, allerdings nur, um wenige Tage später das unvermeidliche Jo-Jo auf die Rippen geknallt zu bekommen. Wer seinen Körper mit unausgewogener Reduktionskost geißelt, darf sich nicht wundern, wenn dieser zurückschlägt, bevor ihn die nächste „Hungersnot“ trifft! TAG 35 bis Tag 178: Hilfe aus dem TV Gelangweilt durchs TV-Programm gezappt... Da war er plötzlich – ein aus Stein gemeißelter Körper, kein Bauch, ein Waschbrett! „Sie wollen auch einen solchen Körper?“, dringt die Stimme aus dem Hintergrund in mein Ohr. „Mit nur zehn Minuten täglich können auch sie das erreichen. Sie müssen nur täglich den FITHIT 5000 tragen.“ Ein Wunderwerk der Wissenschaft! Von Sportmedizinern entwickelt, vom 5-fachen Fitnessweltmeister getestet! Ein Gürtel, der dank Elektrostimulation die Muskeln zum Bewegen bringt, während der Träger genau das nicht tun muss. Er kann dabei ruhig und gelassen am Sofa sitzen bleiben und den fröhlichen Zuckungen seiner Leibesmitte zusehen. Hab heute das Päckchen bekommen! Umschnallen, einschalten – hui! Ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl, aber wenn´s hilft!? Hab den Gürtel stundenlang getragen, tagelang, monatelang... Nichts! Gar nichts! Wütend schleudere ich das Ding in meine Abstellkammer, wo es sanft auf einem Haufen Schachteln landet, die friedlich vor sich hin verstauben. ABslimmer, ABtrainer, ABformer steht darauf geschrieben. Jetzt ist es nur mehr ABfall. Keines dieser dubiosen Geräte hatte geholfen, auch nur einen Millimeter meines Bauchumfangs zu reduzieren. Ab TAG 179: Tage des Glücks Was für ein Gefühl! Zuerst ein fast unmerkliches Kribbeln im Bauch und dann diese wohlige Wärme des Glücks, die einen durchströmt – „Hast du abgenommen?“ werde ich gefragt. Ja! Ja! Ja!!! Ohne Wundermittel! Es gibt keine Wundermittel! Mit Freude am Essen. Ohne Schuldgefühle! Mit gutem Essen! Mit Spaß an der Bewegung! Mit Freude am Fit-sein. Mit Überzeugung und ohne Erwartungsdruck! Ohne Rezept... es gibt keines, es gibt nur dich! Deinen eigenen Weg, ein bisschen mit Köpfchen essen und regelmäßig sportliche Betätigung! Lass dir nur nichts empfehlen, mach was du gern tust, mach es bewusst! Es funktioniert! 

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Text Manuel Simbürger

Bromance

oder: Wie hetero sind unsere Heteros noch?

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ch persönlich habe ja so meine Schwierigkeiten mit Männerfreundschaften. Irgendwie kommt dann doch immer das Sexuelle dazwischen. Vielleicht sollte ich mir mal ein Vorbild an unseren heterosexuellen Freunden nehmen. Die haben nämlich neuerdings kein Problem damit, Freundschaft unter Männern und (unterdrückte? latente? an die Oberfläche wollende?) Sexualität zu verbinden. Das Ganze nennt sich dann „Bromance“, eine Wortkreation aus „Brothers“ und „Romance“. Und hat irgendwie was verdammt Schwules an sich. „Bromance“ beschreibt eine sehr (sehr!) innige Freundschaft zwischen zwei heterosexuellen Typen. Nein, Sex im direkten Sinne ist zwar keiner dabei, aber Zärtlichkeiten kann man ja auch anders miteinander austauschen. Was bisher Frauen und uns Schwulen vorbehalten war, geht nun auch bei Heten: Da wird etwa stundenlang am Telefon beraten, welches Outfit am Abend getragen werden soll. Die (natürlich gemeinsam) gekaufte Jeans wird detailgenau vom „Bro“ bewundert. Über „Steht sie nun auf mich oder nicht?“ wird bei einem Bier (manches ändert sich eben niemals…) nächtelang diskutiert und philosophiert. Es wird dasselbe Tattoo an derselben Stelle gestochen. Aufs Klo gegangen wird nur mehr zu zweit. Und einen gemeinsamen Song gibt’s natürlich auch. Dieser Trend kommt aus den USA (woher sonst?), wo man Wort-Zusammensetzungen ja bekanntlich liebt, man denke nur an „Brangelina“. Whatever, in den Staaten kursiert seit

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einiger Zeit das Bromance-Fieber: Im Internet finden sich Listen mit dem Titel „10 Dinge, an denen du erkennst, dass dein Freund eine Bromance hat“. Konservative Journalisten veröffentlichen panisch „Bromance is dead.“Kolumnen, um der umgreifenden Homoerotik ein Ende zu bereiten. Im TV-Hit „Scrubs“ wird im Original öfter mal von einer ‚Bromance‘ gesprochen. Auf MTV sucht nun nicht mehr Paris Hilton ihre BFF (Best Friend Forever), sondern eine knackige Hete seinen Bro. Wie die Show heißt? „Bromance“. Eh klar. Das ist schön, das ist nett, ja lieb sogar. Nur

um noch aufzufallen. Eine Emanzipation der anderen Art: Seht her, ich bin der männlichste Mann, aber auch in mir steckt eine Frau. Oder ein Gay, je nachdem. Ich bin emotional und möchte meine Gefühle für das eigene Geschlecht nicht länger verbergen müssen. Und diese sind ja bekanntlich nicht zu verachten, denn eine Romance mit dem Bro dauert länger als so manche Ehe. (Und falls eine Bromance dann doch mal in die Brüche gehen sollte, kommen seitenlange Abschiedsbriefe zum Einsatz, welche in ein „Warum tust du mir das an?“Gespräch münden). Klar, spätestens jetzt stellt sich seitens des Lesers die Frage: Ist das alles noch männlich? Mit dem Brustton der Überzeugung antworte ich: Ja, verdammt, Bromance ist männlich und sexy noch dazu! Männer sind umso anziehender, je mehr sie altbackene Rollenklischees hinter sich lassen, sich selbst und in Folge das Männerbild an sich komplett neu erfinden! Männer, die mutig genug sind, ihre emotionale Seite zu tätscheln und zu pflegen, haben mehr Eier in der Hose als so mancheiner, der zum Heulen immer noch in den Keller geht. Wir Gays sind dafür das beste Beispiel.

stellt sich hier notgedrungen jene Frage, die unsere geilsten Hetero-Fantasien kläglich im Keim ersticken lässt: Wie hetero sind unsere Heteros eigentlich noch? Vielleicht hat das ja auch einfach nur mit Emanzipation zu tun. Weil, man mag’s nicht glauben, als Durchschnitts-Hete hat man es heutzutage nicht leicht: Frauen drängen erfolgreich an die Macht und werden spätestens 2015 die Weltherrschaft an sich gerissen haben. Schwule werden schon längst als die besseren Männer angesehen und wollen jetzt auch noch heiraten. Als Hetero muss man sich schon etwas ganz Besonderes einfallen lassen,

Soll das also heißen, der Bro, der eine Romance mit einem anderen Bro hat, ist DER moderne Mann? Nein, den gibt’s nämlich nicht. Weil: Was und wer ist denn nun „männlich“, „weiblich“, „homo“ oder „hetero“? Schön langsam wird’s kompliziert. Gut so! Denn so werden Grenzen aufgebrochen und die Welt vielleicht ein bisschen more smooth. Besides, ganz unter uns: So wird’s auch leichter, einen Hetero rumzukriegen. Denn, bei allen Veränderungen in der Sexualität: Diese Fantasie werden wir halt doch nicht los. Übrigens: Gehen ein Schwuler und ein Hetero eine beste Freundschaft ein, nennt sich das Ganze dann „Homomance“ oder auch „Hobromance“. Kein Witz. Und hier kann’s dann wirklich (eventuell, unter Umständen) so richtig sexuell zugehen. Womit wir wieder bei unserer (meiner?) Fantasie wären. 

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Metrosexualität ist ja so was von gestern. Hetero-Männer setzen heute auf den Megatrend „Bromance“. Und NAME IT fragt sich: Wie schwul ist das denn, bitte?


Februar/März

HOROSKOP von Heidelinde Fischer

FISCHE WASSERMANN

Deine romantischen Bemühungen werden zuckersüß belohnt! Vergiss bei so einem erfüllten Liebesleben nur nicht darauf, Chancen die sich im Job bieten ebenfalls wahrzunehmen – Im März zeichnet sich da großes Glück ab! Liebe  Erfolg 

Eher ein wenig zurückgezogen schwimmst du durch den Frühlingsbeginn, ohne wirkliche Hochs und Tiefs in der Liebe. Im Job dagegen bist du unausstehlich! Also ehrlich gesagt, als dein Kollege würde ich dich auch mobben! Liebe  Erfolg 

ZWILLING

Lass die anderen reden! Gut, aber so unflexibel zu sein und auf keinen Ratschlag zu hören, wird sich rächen! Beruflich bietet sich eine ganz große Möglichkeit, ruhig angehen! Sonst verschleuderst du deine Energie und brennst zu schnell aus! Liebe  Erfolg 

Glückskind KREBS

WIDDER

LÖWE

JUNGFRAU(-MANN)

Glückskind

WAAGE

Schnapp dir deinen Schatz, halte ihn mit deinen Scheren gut fest und entdeckt neuen Spaß an der Liebe. Und wer keinen hat (Schatz natürlich), der hat im Februar gute Chancen einen zu finden! Nicht auf schnelle Gewinne setzen! Liebe  Erfolg 

Den meisten zeigst du jetzt nur deine sture, egoistische Seite. Aber für den einen (neuen Wunschpartner!?), machst du dich willig zum Kasperl! Ein Karrieresprung bahnt sich an – jemand mit Einfluss (und die Sterne) helfen! Liebe  Erfolg 

STIER

Beste Voraussetzungen für die Stabilisierung einer Beziehung, auch wenn im März deine Impulsivität eine große Herausforderung für deinen Partner ist. Im Job läuft es gar nicht rund, aber deswegen muss man ja nicht gleich frustessen! Liebe  Erfolg 

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SKORPION

Aufgeweckt und recht keck bist du unterwegs. Wen immer du attraktiv findest piekst du mit deinem Stachel (ohne Gift natürlich!) Ungeduld am Arbeitsplatz ist durchaus angebracht – die Sterne raten ein Projekt nicht zu verzögern. Liebe  Erfolg   Die Sterne lieben Dich! 

Du hast Lust . . . und die nötige Energie, das auszuleben, dabei auch andere mitzureißen! Einer gegen alle – kein Problem, deine Spürnase deckt Intrigen im Büro auf. Stürz dich ruhig ungebremst in den Frühling, du Kraftpaket! Nichts kann dich aufhalten! Liebe  Erfolg 

SCHÜTZE

Zum Mister Charming wirst du momentan sicher nicht gewählt! Wie auch! Du wählst zurzeit Freundschaften nur nach eigenem Interesse aus und versuchst mit allen Mitteln das zu erreichen, was du haben willst. NAME IT sagt da nur: Zicke!!! Liebe  Erfolg 

Gute Zeit 

Alles Okay 

Anstrengende Zeit 

Keiner versteht mich! Und schon hockst du mürrisch im Klagewinkerl und verfluchst die ganze Welt! Vielleicht liegt es auch an dir? Versuche mal nicht wie der König der Tiere aufzutreten und anderen ein wenig entgegenzukommen. Liebe  Erfolg 

Als Waage kannst du dich prinzipiell nie entscheiden und jetzt noch zwischen zwei Männern – der aktuellen und einer längst verflossenen Liebe. Für den gewünschten Erfolg im Job musst du mit anderen zusammenarbeiten! Liebe  Erfolg 

STEINBOCK

Langsam, langsam in der Liebe! Klug und strategisch planen, in Erfahrung bringen, was die wirklichen Bedürfnisse deines (Wunsch)partners sind und sich an seiner Seite unentbehrlich machen! Unvermuteter Erfolg im Job steht bevor! Liebe  Erfolg  Durchhalten! Das Weltall ist derzeit gegen Dich

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Text Martin Kronsteiner bakk., Fotos Peter Provaznik

Strength Ball Training

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Das wohl Wichtigste für Körperbewusste gleich vorweg: das Training mit dem Strength Ball ist unheimlich effektiv. Es werden damit nicht nur die oberflächlichen, für die Bewegung verantwortlichen Muskeln, sondern vor allem die tiefliegende, gelenksnahe und stabilisierende Muskulatur trainiert.

rsprünglich war der mit Luft gefüllte Ball aus hochelastischem Gummimaterial 1960 als Kinderspielzeug erfunden worden. Doch schon bald erkannten Schweizer Physiotherapeuten, dass sich dieses „Spielzeug“ hervorragend für das Training von Patienten mit körperlichen Beschwerden eignet. Daher wird der Strength Ball oft auch als Swiss- oder Physioball bezeichnet. Je nach Körpergröße hat er einen Durchmesser von 45 bis 75 cm. Von der Physiotherapie war der Weg zum Trainingsgerät für Fitnesssportler nicht mehr weit. Schließlich fordert der Ball den Körper auf eine einzigartige Weise. Was ist der Grund für die enorme Wirkung des Physioballs? Der menschliche Körper ist eine beeindruckende „Maschine“ mit vielen sensorischen Fähigkeiten, die uns ermöglichen, hochkomplexe Bewegungsabläufe korrekt auszuführen. Verantwortlich für die Koordination unzähliger Einzelteile, um z.B. „einfaches“ Gehen oder Greifen zu ermöglichen, sind die sogenannten Propriorezeptoren. Diese ermöglichen eine Reihe von wichtigen Sinneseindrücken besonders für die Bewegung: die Tiefenwahrnehmung oder Propriorezeption. Sie sagt uns, in welcher Lage sich unser Körper befindet, in welcher Stellung oder Bewegung die Gelenke sind, wie lange die Muskeln oder wie gedehnt die Sehnen sind.

Jede Art von Training und Beanspruchung setzt die Funktion der Tiefenwahrnehmung voraus! Falsches oder zu geringes Training führt zu einer mangelnden Propriorezeption. Die Folge sind funktionelle Störungen, im schlimmsten Fall kommt es häufiger zu Verletzungen.

Viele Gründe sprechen für ein Training mit dem Strength Ball: • Das Training der Tiefenwahrnehmung senkt das Verletzungsrisiko • Es trainiert deine Körperhaltung • Es verbessert deine Körperwahrnehmung • Die höhere Bewegungsqualität verringert den Kraftverlust • Dein Bewegungsgefühl wird verbessert • Deine Gelenksstabilität erhöht sich Etliche Übungen, die du sonst nur auf einer stabilen Hantelbank kennst, kann man auch auf dem Ball ausführen. So wird nicht nur der Schwierigkeitsgrad der Übung erhöht, sondern auch die Tiefenwahrnehmung verbessern. Wie das genau funktioniert, verrate ich dir anhand einiger neuer Übungen, die dein konventionelles Krafttraining auf jeden Fall bereichern werden.

Bankdrücken mit Strength Ball Mit dieser Übung trainierst du den großen Brustmuskel, den vorderen Anteil der Schultermuskulatur und die Armrückseite. Nimm je eine Kurzhantel in deine Hände und lege dich flach auf den Ball, sodass dein Kopf und oberer Rücken auf dem Ball aufliegen. Positioniere die Beine ein wenig mehr als schulterbreit auf dem Boden, die Beine bilden im Kniegelenk einen rechten Winkel. Die Arme sind nach oben gestreckt und bilden im Schultergelenk ebenfalls einen rechten Winkel. Spanne deinen Rücken an und drücke dein Becken nach oben. Senke die Kurzhanteln seitlich bis auf Höhe des Brustkorbs ab und atme tief ein. Am Ende der Bewegung solltest du eine leichte Dehnung in der Brustmuskulatur spüren. Dann drückst du das Gewicht gegen die Schwerkraft zurück in die Ausgangsposition und atmest kräftig aus. 2–3 Sätze a 15 Wh.

„Am Schillerplatz“ Nibelungengasse 5, 1010 Wien Tel.: 01/587 37 10 „Am Margaretenplatz“ Strobachgasse 7-9, 1050 Wien Tel.: 01/544 12 12 „Uniqa Tower“ Unter Donaustraße 21, 1020 Wien Tel.: 01/218 47 47 „Executive Club Le Méridien“ Opernring 13-15, 1010 Wien Tel.: 01/588 90 71 75 “Radisson SAS Palais Hotel” Parkring 14, 1010 Wien Tel.: 01/ 515 17 38 80 „Medical Spa“ Getreidemarkt 8, 1010 Wien Tel.: 01/907 69 79 „Atrium City Center Linz“ Mozartstraße 7-11, 4020 Linz Tel.: 0732/99 70 03 „City Point Steyr” Leopold-Werndl-Str. 2, 4400 Steyr Tel.: 07252/21 312 “Salzburg” Imbergstrasse 31a, 5020 Salzburg Tel.: 0662/875 29 7510

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Planks auf Strength Ball Diese statische Übung trainiert deinen Rumpf in der geraden Ebene. Lege dich mit dem Gesicht nach unten und stütze dich mit den Ellbogen auf den Ball. Deine Füße stehen auf den Zehen im schulterbreiten Abstand zueinander auf dem Boden. Rolle mit dem Ball vor, sodass deine Ellbogen über der Schulter stehen. Spanne deine gesamte Rumpfmuskulatur an. Versuche diese Übung 30 bis 120 Sekunden zu halten, ohne dabei die Körperspannung zu verlieren. Kannst du diese Position stabil halten, hebe einen Fuß vom Boden ab und führe das Knie zum Ball. 2 Sätze 10 x pro Bein Tipp: Mach die Übung langsam und kontrolliert, nur so werden die Propriorezeptoren im Rumpfbereich effektiv trainiert!

Pull over Diese Übung trainiert sowohl den großen Rückenmuskel, den großen Brustmuskel, die Armrückseite und die Bauchmuskulatur. Die Ausgangsposition ist gleich wie beim Bank drücken. Du brauchst jedoch nur eine Kurzhantel. Halte die Kurzhantel so, dass sie auf deinen Handflächen aufliegt. Lege dich flach auf den Ball, sodass dein Kopf und der obere Rücken auf dem Ball aufliegen. Bringe die Hantel über deinen Kopf. Positioniere die Beine ein wenig mehr als schulterbreit auf dem Boden, die Beine bilden im Kniegelenk einen rechten Winkel. Spanne deine Rücken- und Bauchmuskulatur an und drücke dein Becken nach oben. Senke nun die Kurzhantel mit leicht gebeugten Armen nach hinten. Führe dann die Kurzhantel wieder in die Ausgangsposition. Gib acht, dass die Spannung im Arm aufrecht gehalten wird. 2–3 Sätze à 15 Wh.

Progressive Tabletop Diese Übung aktiviert die Rumpfmuskulatur und erfordert ein hohes Maß an Propriorezeption. Aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades muss die Übung langsam und gezielt aufgebaut werden. Versuche zu Beginn durch Kontakt der Knie und der Hände die Balance auf dem Ball zu halten. Spanne dabei fest die Bauch und Rückenmuskulatur an. Kannst du diese Position problemlos 60 Sekunden halten, versuche langsam abwechselnd einen Arm oder ein Bein nach vorne bzw. nach hinten wegzustrecken. Schaffst du das fünf Mal pro Arm und Bein, hebe abwechselnd Arm und Bein jeweils diagonal vom Ball ab. Halte die Position immer für jeweils 2 Sekunden und wechsle die Seiten. Halte immer die Spannung in Hintern, Bauch und Schultern aufrecht, um in der Position stabil zu bleiben. 2 x 10 Wh. pro Seite

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Die Awards für die Wiener Gay-Szene in 6 Katogorien. Deine StimmeNominiert zählt.als BESTE SAUNA Vote auf GAYNET.AT

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In Köln hat das erste schwul-lesbische Mietshaus, die „Villa Anders“ eröffnet. Insgesamt 35 Wohnungen stehen zur Verfügung, alle sind vermietet. Die Stimmung sei riesig, wird berichtet. Wie eine riesige WG! Ach, Melrose Place ...

French Chic

Villa Anders

Endlich hat der französische Weltmarktführer für Designmöbel, Roche Bobois, auch in Wien einen Flagshipstore eröffnet – und zwar in der Wipplingerstraße. Hier finden Conaisseure Möbel, stylishe Accessoires und Dekorationsobjekte für einen individuellen Lebensstil. Und ja, das gefällt uns.

Rein

klein

Dyson, Roche Bobois, Florain Kallus, beigestellt

Zugegeben, wir haben Dyson schon immer gemocht. Der neue „City DC26“ ist noch kleiner, schöner, besser. Jetzt macht uns Saugen noch mehr Spaß!

Newcomer des Monats

Wenn es um Design geht, denken wir gerne an Italien, Frankreich oder die USA. Aber auch in Deutschland tut sich seit Jahren einiges. Wir sagen nur Berlin. Derzeit mischt aber ein junger (schwuler) Designer aus Münster kräftig die Szene auf: Florian Kallus. Der gebürtige Bonner lebt und arbeitet in Münster, konnte schon einige Preise einheimsen und auch die deutsche Presse wurde längst auf ihn aufmerksam. Seine Möbel sind vor allem originell - etwa ein Stuhl in Form eines offenen Versandkartons oder Tina L., das sowohl Coffe Table als auch Hocker ist (Foto). www.floriankallus.de

Wo Schwule in Wien wohnen*… 1. Margareten (5.) 2. Mariahilf (6.) 3. Favoriten (10.) 4. Meidling (12.) 5. Rudolfsheim Fünfhaus (15.)

*Quelle: marketagent.com, Pink Marketing. Umfrage vom Oktober/November 2009, n=248 homosexuelle und bisexuelle Männer

Wohnen & Design

… und wohnen möchten 1. Mariahilf (6.) 2. Innenstadt (1.) 3. Neubau (7.) 4. Döbling (19.) 5. Margareten (5.)

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Story Manuel Simbürg

Bärbel Miebach/baerbelmiebach.com

Blick durchs internationale Schlüsselloch

Über den Dächern New Yorks muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Und wann steigt man schon aus der Wanne direkt ins Swimmingpool?

Wenn man sich einen feschen Typen aus und in den Kult-Metropolen London, Paris oder New York anlacht, sollte man folgende Dinge beachten: Klappt’s mit der Sprachbarriere? Ist er auch wirklich sympathisch? Aber vor allem: Wie wohnt der Typ eigentlich? Zumindest auf die letzte Frage wissen wir die (wunderschönen) Antworten. Ein Blick durchs internationale Schlüsselloch.

P

aris ist die Stadt der Liebe, London die schwulste Stadt Europas (siehe die vergangene NAME IT-Ausgabe!) und New York der schlagende Puls der Trendsetter-Welt. Die Faszination, die von diesen drei Welt-Metropolen ausgeht, ist einzigartig. Klar auch, dass man eine Stadtführung am liebsten mit einem knackigen Einheimischen unternimmt. Der kennt sich schließlich aus und führt einen zu den besten Plätzen. Wenn man Glück hat, auch in seine eigenen vier Wände.

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Denn die sagen ja bekanntlich am meisten über eine Stadt (und deren Bewohner!) aus. Aber: Geht das einzigartige Flair der jeweiligen Kult-Metropole auch hinter verschlossenen Türen weiter? Die Bildbänder „New London Interiors“, „New Paris Interiors“ und „New York Interiors“ (allesamt im Taschen-Verlag erschienen) sagen „Ja!“ und präsentieren außergewöhnliche Wohnungen in den drei außergewöhnlichsten Städten der Welt. Ein Reiseführer der etwas anderen Art. 


L

ondon swingt und ist einfach hip. Aus der Hauptstadt von Cool Britannia kommen die neuesten Designtrends, die besten Musicals, die innovativsten Theaterstücke und Filme. Was sich in Notting Hill, Soho und Hoxton durchsetzt, hat bald die ganze Welt erobert. Siehe Robbie Williams, Lady Di oder anno dazumal die Spice Girls. Aber die Stadt an der Themse lässt sich auch inspirieren, nämlich von ihren Einwohnern, die aus allen Ecken der Welt stammen. Was sich auch am Einrichtungsstil der eigentlich als distanziert, emotional zurückgeblieben, aber sehr wohlerzogen geltenden Londoner zeigt. Der Bildband „London Interiors“ öffnet Türen zu Wohnungen, die London in seiner ganzen lebendigen, inspirierenden Vielseitigkeit widerspiegeln: Von einem indisch inspirierten Musiker-Nest über ein Penthouse der 1930er Jahre bis zu einem mit sexy Kitsch überladenen Designer-Loft (welches auf unseren Fotos zu sehen ist) – in London ist alles möglich. 

Rund und bunt - London swingt noch immer.

Simon Upton

Spieglein, Spieglein an der Wand - welche ist die schönste Wohnung der Stadt?

Blau, gold, kitschig - Lady Gaga hätte wohl ihre Freude daran.

London Interiors Edwards, Jane Hardcover, 24 x 31,6 cm 280 Seiten EUR 14,99 ISBN 978-3-8365-0997-8 (Deutsch, Französisch, Englisch)

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Bunt. Na und?

Atelier. Küche. Mit Stil, klarerweise.

V

iele Mythen ranken sich um französische Männer: Besonders romantisch und zärtliche Liebhaber sollen sie sein (in der Stadt der Liebe auch nicht schwer!), immer perfekt gestylt und sowieso und überhaupt die Männer von Welt. Ob das alles tatsächlich stimmt, können wir aus erster Hand leider nicht sagen. Geht man aber von den Wohnungen aus, die der Bildband „New Paris Interiors“ präsentiert, kann man annehmen, dass man mit einem Franzosen eine durchaus gute Wahl getroffen hat. Die Einrichtung zeugt von einem Mix aus Eleganz, Verrücktheit und Arroganz, was auch den Franzosen ja gerne mal nachgesagt wird. Die im Bildband porträtierten Wohnungen gehören Designern, Architekten, Galeristen und Künstlern und spiegeln so die berühmte Kreativität der Stadt wider. 

Xavier Béjot/Tripod Agency

Federico Cimatti

Paris Ein Kindertraum wird wahr! RIESENmobile!

Taschen, Dr. Angelika (Editor) Phillips, Ian Hardcover, 24 x 31,6 cm 300 Seiten EUR 29,99 ISBN 978-3-8365-0250-4 (Deutsch, Französisch, Englisch)

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Vincent Knapp

New Paris Interiors


Pieter Estersohn

Das sage noch einer, die Amis würden nicht lesen!

Jason Schmidt

Puppenstube, trippige Wohnung, oder was?

Stylisher Mix mit Anleihen an die 50er- und 60er-Jahre.

New York N

ew York hat alles: Kultfigur Carrie Bradshaw, den Kultsender MTV, die Kult-Modebibel Vogue. Dazu noch den Central Park, den Broadway und natürlich die Freiheitsstatue. Frank Sinatra und Udo Jürgens singen darüber. War man einmal in der trendigsten Stadt der Welt, lässt sie einen nicht mehr los. Weshalb man sich dann schon gleich mal wegen einer Wohnung umschauen sollte (oder am besten gleich nach einem Feschak mit eigenen vier Wänden). Fabelhaft, exzentrisch, aber doch elegant und beschützend sollte sie sein – wie die Stadt selbst. Auch unzählige Stars wie Steven Spielberg, Wolfgang Joop oder Isabella Rossellini haben sich hier niedergelassen. Deren Residenzen gehören zu den 40 Wohnungen, in die „New York Interiors“ einen einlädt. Spätestens jetzt ist klar: New York is the place to be. 

Anthony Kotsifas

New York Interiors Taschen, Dr. Angelika (Editor) Wedekind, Beate Hardcover, 24 x 31,5 cm 280 Seiten EUR 14,99 ISBN 978-3-8228-3803-7 (Deutsch, Französisch, Englisch)

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Von Harald Wegerer

GAY VALENTINE Langweilige 08/15-Blumen, fade Herzpralinen: Das muss nicht sein! NAME IT hilft dir, den Valentinstag zu einem besonderen Tag zu machen. Beweise deine Liebe, sei originell – und lass dich von uns inspirieren!

Body Language Die heißesten Shorts für den heißesten Typen. Steck Deinen Mann in die schärfsten Hosen, die die Welt zu bieten hat! Der australische Unterwäschehersteller macht das Auspacken zu einem besonderen Erlebnis. AussieBum begeistert dich mit einer großen Vielfalt an knackigen Wanderjocks, Spins, Bamboos oder stylischen Loose- und Retro-Badehosen, um nur einige der sexy Teile zu nennen. Stöbere auf www.aussiebum.eu.com und stell für deinen Mann ein heißes AussiBum-Package zusammen. www.aussiebum.eu.com

Hot Flavour In Salzburg, Linz und Wien kannst du dich der Lust des kulinarischen Genusses am Tag der Liebe mit deinem Partner hingeben. Eine Auswahl an aphrodisierenden Viergänge-Menüs (wir sagen nur: Austern, Grapefruit-Cocktail, gebratene Entenbrust auf Annanas-Zwiebelchutney, ein Dialog aus Meeresfrüchten oder ein sinnliches Schokoladenfondue) wird eure Herzen in Wallung bringen. Das Liebesmenü der besonderen Gaumenfreude genießt du um € 67,-/Person. www.wedding-and-events.at

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Flower-Power „Blumen sagen mehr als tausend Worte.“ du bist der Meinung, dass es sich hierbei um ein überholtes Sprichwort handelt? Dann muss ich dich leider enttäuschen. Denn obwohl du keineswegs auf den Mund gefallen bist, entscheidest du dich für ein originelles Blumekonzept des Blumenladens Zweigstelle. Hier erhältst du für deinen Prinzen bereits ab € 30,- ein florales Kunstwerk der besonderen Art. Zweigstelle Porzellangasse 4 1090 Wien awww.zweigstelle.com

Liebe findet Stadt Verführe deinen Liebsten an einem verlängerten Wochenende in die Stadt der Liebe! Paris lässt eure Herzen gemeinsam höher und schneller schlagen. Ob bei einem der kulturellen Highlights des Museums George Pompidou oder einer ausgedehnten Shoppingtour auf der Champs-Elysées. Tauche zusammen mit deinem Traummann im Arrondissement Le Marais in das schwule Nachtleben von Paris ein, wo ihr dann bis in die frühen Morgenstunden zu den besten Beats tanzen und eine unvergessliche Zeit erleben werdet.

Flug: Mit Air France von Wien nach Paris. Gesehen um € 166,-/Person www.airfrance.com Hotel: Les Jardins Du Marais, gayfriendly, Doppelzimmer für zwei Nächte ab € 350,www.lesjardinsdumarais.com

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Splish Splash Feucht, überschäumend, luxuriös – Lush! du willst am Valentinstag für deine bessere Hälfte das Wasser zum Kochen bringen? Lasst Eure Seelen zu zweit bei einer prickelnden Badebombe aus Kräutern, Blumenauszügen und feinsten essentiellen Ölen baumeln. Sehr gerne beraten dich die äußerst zuvorkommenden VerkäuferInnen des englischen Seifenhauses Lush in ihren Filialen: Wien: Rotenturmstraße 8, Mariahilferstraße 49, Donauzentrum Obergeschoß Innsbruck: Maria-Theresien Straße 34 Graz: Shopping City Seiersberg Obergeschoß Ab ca. € 5,- bist du mit einer Badebombe live dabei! www.lush.at

Böse Jungs

Dein Mann liebt gepflegte Hände und lässt sich gerne verwöhnen? Dann ist ein Beauty-Tag der Extraklasse bei „Sasel Nail de Luxe” genau das Richtige für ihn! Eine wohltuende Handmassage wird deinen Lover zum Schmelzen bringen. Der saubere und unaufdringliche Schliff der Nägel sorgt für ein perfektes Auftreten und ist zugleich die persönliche Visitenkarte eines erfolgreichen Menschen. Verwöhne auch du deinen Freund um € 18,- mit einer unvergesslichen Deluxe-Manicure. Sasel Nail Deluxe Bauernmarkt 9 – 1010 Wien Maxingstraße 4 – 1130 Wien www.sasel.at

Be my Star Sind wir nicht alle ein bisschen Gaga? Das wohl verrückteste Valentinstagsgeschenk leuchtet am Firmament. Was kostet schon die Welt, wenn du deinem persönlichen Star and deiner Seite bereits ab € 39,- einen ganzen Stern zum wohl verliebtesten Tag des Jahres schenken kannst. Ob mit einem Starlet, Starfire, Stardouble, Starsign oder einem Starlight - bringe die Augen Deines Freundes zum Leuchten und überrasche ihn mit einem außergewöhnlichen Geschenk, das nicht von dieser Welt stammt. www.die-sterntaufe.de

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www.gifts.com

Miriam Höhne, istockphoto.com/Franck-Boston, beigestellt

Man(n)icure

Gute Jungs kommen in den Himmel, böse Jungs kommen an die Kette. Mit einem Urban Double Dog Tag Necklace von www.gifts.com kannst du deinem Buddy ein stylisches Accessouir verpassen. Um das Ganze dann doch noch etwas romantischer für den Valentinstag abzurunden, schlägt dir NAME IT eine personalisierte Gravur der beiden Anhänger vor. Der gemeinsame Jahrestag würde sich dafür besonders gut eignen. Nicht nur, dass man diesen einmaligen Tag verewigt, auch bietet dieser Zusatz für all jene eine Gedankenstütze, die gerne mal den wohl wichtigsten Tag des Jahres vergessen. Ein Urban Double Dog Tag Necklace erhältst du bereits ab € 14,- inklusive Gravur.


Volvo am Gletscher

©lovehoney.com, www.cesweb.org, Volvo ICE CAMP, Energizer Group Austria

Langeweile ist keine Sache für Schweden. Deswegen wir der neue Volvo C30 nicht irgendwo präsentiert, sondern im höchsten Showroom der Welt auf 2.500 Metern. Dort, am Kitzsteinhorn, wurde in den vergangenen zwei Monaten gemeiselt, Schnee geschippt - und es entstanden vier Show- und sieben Schlafiglus. Noch bis Ostern können alle Besucher an der schicken Ice-Bar einen Drink (selbstverständlich aus echten Eisgläsern) genießen, das spektakulär inszenierte Volvo-Sportcoupé bestaunen oder sich ins Sportvergnügen stürzen: Es gibt einen haushohen Eiskletterturm, einen Funpark oder man nimmt an einer der geführten FreerideTouren am Gelände teil. Entspannung ist dann auf den Liegestühlen am Sonnenplateau angesagt. Das Beste noch zum Schluss: Alle Aktivitäten sind völlig gratis! Have fun!

Bei der jährlich stattfindenden weltgrößten Elektronik-Messe CES in Las Vegas drehte sich heuer passend zum Avatar-Hype alles um das Thema 3D. Bereits ab dem Frühjahr sollen 3D-fähige TVs samt 3D-Blueray-Player im Handel erhältlich sein. Und ja, der Man-in-Black Look wird salonfähig, denn ohne dunkle (Shutter)Brille bleibt das Bild verwaschenes 2D. Mehr zu 3D im nächsten NAME-IT.

Auto & Technik

Neue 3D-Welt

Uah!! Sexy Doll

Power für die Antarktis Das sind coole Typen: Die österreichische Polarexpedition unter der Leitung von Christoph Höbenreich bestieg in den vergangenen Wochen insgesamt 15 Gipfel. Dabei setzte die 1. Österreichische Quenn Maude Expedition auf die Ultimate Lithium Batterien von Energizer. Erwähnen wir nur, weil die auch Testsieger der Stiftung Warentest wurden.

Jetzt heißt`s sparen! In wenigen Monaten soll die erste vollelektronische, männliche Sexpuppe auf den Markt kommen. Rocky wird über fünf Sexpersönlichkeitstypen verfügen vom Schmusemodus bis zu SM! Preis: ab 7.000 Euro.

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Der Defender in artgerechter Haltung

Schön artig in Reih & Glied am Offroad-Parcours

Story

Rica

rdo

Lanc

etti

n e b i e r t E E N H SC Man(n) kann sich ganz normal mit seinem Auto zu einem WinterFahrsicherheitstraining anmelden, hinfahren, üben und dann mit gutem Gefühl nach Hause fahren. Oder man nimmt – wie NAME IT – an der „Land Rover Winter Driving Experience“ teil und hat dann sogar richtig Spaß dabei! Ein Erlebnisbericht.

„Woan guade 3 Tonnan moi ins rutschn kumman, wirst an mi’ denka.“, aufbauende Worte vom Instruktor gleich zu Beginn der „Land Rover Winter Driving Experience“. Erst der Kampf durch das erste Schneechaos des neuen Jahres – völlig überraschend eingetretener, kristallisierender Niederschlag mitten im Jänner hat den Großraum Wien außer Gefecht gesetzt – und dann ist das die Begrüßung? Lächerlich, ich kann Auto fahren, also quatsch mich nicht blöd an und rück’ die Schlüssel zum Rangie raus! … Schwerer (Denk)fehler. Mag sein, dass die gestreute und salznasse Anreise zum Billa ums Eck fahrerisch kaum an die Grenzen des eigenen Könnens geht, wenn aber 280 Pferde aus einem aufgeladenen V8 auf spiegelglatte Oberflächen, vereiste Pfade und Neuschnee treffen, schaut die Welt ganz anders aus – vor allem weit weniger entspannt. 

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Schaut nach mächtig viel Spass aus? IST ES AUCH!!!

HARTE JUNGS Land Rover, seit der Pleite von Konzernmutter Rover 2005 im Besitz von Ford, eilt ein Ruf als kleiner, aber umso kompetenterer Hersteller von Geländewägen, die dieses Prädikat auch verdienen, voraus. Seit mittlerweile über 60 Jahren haben sich die Briten auf die Herstellung von Fahrzeugen spezialisiert, die auch abseits befestigter Straßen kaum aufzuhalten sind. Dem entspricht die Modellpalette, die sich vom Urgestein Defender über den SUV-Einsteiger Freelander bis hin zum Luxus Kraxler Range Rover erstreckt. Alle mit höchsten OffroadFähigkeiten, zu stoppen eigentlich nur von mangelnden Fähigkeiten oder fehlendem Mut der Fahrer.

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Leg dich nicht mit deinem Instruktor an.

Um Kunden und Interessenten die Fähigkeiten der Produkte näher zu bringen, rief man die „Land Rover Driving Experience“ ins Leben, auch mit dem Wissen, dass über 90 % der Kunden ihre Fahrzeuge niemals im Gelände bewegen. Die Driving Experience bietet die Möglichkeit, im schweren Gelände, bei Wüstenexpeditionen, Flussquerungen und eben auf Schnee und Eis vor allem die eigenen Grenzen kennen zu lernen. So kann im Zuge der Winter Experience wahlweise mit dem eigenen oder mit beigestellten Fahrzeugen der Grenzbereich auf widrigen Fahrbahnbedingungen in gesichertem Rahmen erforscht werden.

Land Rover wäre sich selbst nicht treu, würde die „Winter Driving Experience“ ein ordinärerer Fahrtechnikkurs sein, wie ihn die Autofahrerclubs anbieten. Neben den klassischen Brems-, Ausweich- und Schleuderübungen gibt`s auch ein wenig Nervenkitzel und Herausforderung, etwa bei der „Drift- Challenge“ oder dem „Offroad-Parcours“. So lautet eine Aufgabe, einen 2,7 Tonnen schweren Range Rover ausschließlich über die Dosierung des Gaspedals in einer Kreisbahn zu bewegen, Türschnalle stets in Fahrtrichtung, also zu „driften“. Klingt herausfordernd? Ist es auch.

IM TIEFEN SCHNEE

HABEN MÄCHTIG VIEL SPASS

Demut vor den Errungenschaften moderner Technik stellt sich spätestens nach der ersten Runde mit abgeschalteten elektronischen Helfern ein. Ziel der Kooperation mit dem ÖAMTC ist, die Möglichkeiten und die Kompetenz heutiger Fahrdynamik-Hilfen zu veranschaulichen, vor allem aber den richtigen Umgang mit den Fähigkeiten der verschiedenen Systeme zu erproben. Viele Fahrer haben beispielsweise in der Fahrschule noch das „Stotterbremsen“ auf rutschigem Untergrund als Non-plus-ultra gelernt. Seit 2004 müssen in der Europäischen Union verpflichtend alle Neuwagen mit ABS (AntiBlockierSystem) ausgerüstet sein, welches das Blockieren gebremster Räder auf rutschigem Untergrund vermeidet. Die manuelle Stotterbremsung bei einem solchen Fahrzeug kann schlimme Folgen haben – derartige Fehler können mit speziellen Fahrtechnikkursen vermindert werden.

Die Kosten für die eintägige Veranstaltung belaufen sich auf EUR 219,- pro Person, beinhalten aber auch die Nutzung der bereitgestellten Land Rover-Fahrzeuge, inklusive Versicherungsschutz und Instruktoren. Für Führerscheinneulinge sind derartige Sicherheitstrainings im Zuge des Mehrphasenführerscheins bereits verpflichtend vorgeschrieben, für alle anderen Fahrzeuglenker kann nur die Empfehlung zur freiwilligen Teilnahme ausgesprochen werden. Ein zerbeultes Auto kostet gleich mal ein paar tausend Euro, wenn’s denn bloß das Auto erwischt! Richtiges Reagieren auf Eis und Schnee kann trainiert werden und das macht sogar noch richtig Spaß, zumal am Ende des Tages sogar 280 PS auf 2,7 Tonnen ihren Schrecken verlieren. 


270 PS, 2,7 Tonnen, EUR 150.000 – im Drift??? … Ooooh jaaa!!

So machst Du dein Auto winterfit Winter-Check: Vor Winterbeginn (aber es ist nie zu spät!) sollte das Fahrzeug optimal auf die kalte Jahreszeit vorbereitet werden, große Werkstätten und Autofahrerclubs bieten entsprechende Überprüfungen von Frostschutz, Kühlsystem, Scheibenwischer, Lichtanlage, Batterie, etc. zu günstigen Pauschalpreisen an. 4 x 4 x 4 Regel: 4 baugleiche Winterreifen, maximal 4 Jahre in Verwendung, mindestens 4 Millimeter Profiltiefe; Kontrolle des Reifendrucks nicht vergessen! Scheinwerfer-Einstellungen kontrollieren lassen: Fast 40 % aller Fahrzeuge fahren mit mangelhafter Straßenausleuchtung! Abstand einhalten, der Bremsweg verlängert sich auf Schnee und Eis um bis zu 70 %. Brücken und Kuppen sind exponierte Stellen und können besonders glatt sein. Gefühlvoll und gleichmäßig lenken, bremsen und beschleunigen. Abrupte Fahrmanöver vermeiden, sie können zum Ausbrechen des Fahrzeuges führen. Wenn das Fahrzeug ins Schleudern gerät: Fuß weg vom Gas, auskuppeln und gegenlenken, eiserne Regel: „Wohin man blickt, dorthin lenkt man auch.“ Bei Bremsung mit ABS: mit voller Kraft auf die Bremse steigen, das Rattern im Pedal ist normal und zeigt, dass das System optimal arbeitet! 40 km/h können verdammt schnell sein.

Landrover, istockphoto.com/grafissimo/7000

„Land Rover Winter Driving Experience“ 30. Jänner 2010

Niederösterreich: Lackenhof / Ötscher

05. Februar 2010 06. Februar 2010 07. Februar 2010

Kärnten: Goldeck / Spittal an der Drau Kärnten: Goldeck / Spittal an der Drau Kärnten: Goldeck / Spittal an der Drau

12. Februar 2010 13. Februar 2010 14. Februar 2010

Tirol: Fahrsicherheitszentrum Tirol / Innsbruck Tirol: Fahrsicherheitszentrum Tirol / Innsbruck Tirol: Fahrsicherheitszentrum Tirol / Innsbruck

19. Februar 2010 20. Februar 2010

Salzburg: Fahrsicherheitszentrum Saalfelden Salzburg: Fahrsicherheitszentrum Saalfelden

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Startschuss ins digitale Lese-Zeitalter O.K. Gute Magazine wie NAME IT darfst du auch weiterhin auf Papier lesen. Aber die Zahl der Bücher, die auch digital angeboten werden, geht mittlerweile in die Hunderttausende. Wir haben vier E-Book-Reader getestet und sagen, ob und wie du ins digitale Lesezeitalter starten solltest.

Ein Test von Gunter Greil

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Noch besser: Legale Buchangebote stehen gratis unter anderem bei Gutenberg (www.gutenberg.org) oder Google Books (books.google. com) bereit, allerdings nur solche mit bereits abgelaufenem Copyright. Neuerscheinungen können in Internetshops wie thalia.at oder libri.de erworben werden. Die momentan in so gut wie allen E-Book-Readern verwendete Technologie namens „E-Ink“ bietet im Vergleich zu herkömmlichen Displays große Vorteile: Zum einen wird die Anzeige von mehreren tausend Seiten mit nur einer Akkuladung emöglich, da nur beim „Umblättern“ Strom verbraucht wird. Zum anderen ist die Lesbarkeit auch bei Tageslicht im Freien sehr gut. Allerdings benötigt man bei Dunkelheit immer eine externe Lichtquelle, denn die Displays sind nicht hintergrundbeleuchtet. Dies ist bekanntlich bei echten Büchern aber auch nicht anders ...

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Miriam Höhne, beigestellt

lektronische Bücher sind im Begriff, die Lesekultur zu verändern. Texte in elektronischer Form gibt es ja schon seit Jahrzehnten. Wollte man auf diese jedoch auch unterwegs zugreifen, so musste man ein Note- bzw. Netbook mitschleppen. Doch jetzt kommen die E-Book-Reader ins Spiel, denn diese Geräte sind Spezialisten für das Anzeigen von Texten bzw. Büchern. Diese können in verschiedenen Dateiformaten vorliegen, von einfachen Textdateien über PDF bis hin zum eigens für E-Reader entwickelten EPUB. Keine Frage, die Palette an technischen Möglichkeiten ist fast schon unübersichtlich. Die Kosten (zumindest für Bücher) sind da weniger abschreckend. Im deutschsprachigen Raum kosten E-Books soviel wie die gedruckten Versionen, teilweise sind sie sogar etwas günstiger. US-Amerikaner haben es sogar noch besser, denn in den USA gibt es bei Büchern keine Preisbindung, digitale Bücher kosten dort etwa nur zehn US-Dollar.

Irex Digital Reader 1000S 700 Euro für einen E-Reader ist eine Stange Geld, Irex zielt mit diesem Produkt eher auf professionelle Nutzer, die ein großes Display (10") und die Möglichkeit mittels Stylus-Pen handschriftliche Anmerkungen bei PDFs zu erstellen, benötigen. Dokumente in der Größe A4 werden beinahe 1:1 dargestellt, dies geht allerdings auch mit einem Gewicht von fast 600 g einher. Da der 1000S keinen internen Speicher besitzt, wird eine 1 Gigabyte fassende SD-Karte mitgeliefert. Für Profis, bei denen „size matters“ und die Firma zahlt. Preis: 700 Euro


Sony PRS-505 Das Gerät von Sony ist mit einem Preis von 200 Euro das momentan günstigste auf dem Markt. Der PRS-505 ist in Leistung und Funktion durchaus passabel und bietet nebenbei die Möglichkeit, MP3-Dateien abzuspielen. Der interne Speicher ist mit 192MB relativ klein, bietet aber dennoch Platz für hunderte Bücher. Sollte dies nicht ausreichen (z.B. wenn man viele MP3 mitnehmen möchte), steckt man einfach einen Memorystick bzw. eine SD-Karte in den jeweiligen Slot. Guter Allrounder zum günstigen Preis. Preis: 200 Euro

Amazon Kindle 2 Der Amazon Kindle 2 ist nur über den US-Shop (amazon.com) des Internethändlers erhältlich. Der Kindle 2 kann als einziges Gerät völlig ohne Computer verwendet werden, der sich via UMTS bzw. GPRS in das Internet einwählen und somit direkt mit Büchern betankt werden kann. Dabei entstehen keine zusätzlichen Kosten, jedoch ist der Internetzugang auf den US-Amazon-Shop und die englischsprachige Wikipedia beschränkt. Möchte man eigene Dokumente auf das 6" große Display transferieren, so kann man sich diese von Amazon in das Kindle eigene Format („AZW“) konvertieren lassen. Soll Amazon das Ergebnis der Konvertierung direkt auf das Gerät schicken, so kostet dies einen US-Dollar pro angebrochenem Megabyte. Der Umweg über Email und das anschließend eigenhändige Kopieren via USB ist hingegen gratis. Auf Wunsch kann man sich Texte vom Kindle 2 übrigens auch laut vorlesen lassen. Empfehlenswert für Leser, die Bücher in englischer Sprache bevorzugen und auf keinen Computer angewiesen sein wollen. Preis: 259 US-Dollar

Alternativen

Bookeen Cybook Opus Mit nur 150 g Gewicht und einer Displaygröße von 5" ist der Cybook Opus das handlichste der vorgestellten Geräte. Die Ausstattung ist minimalistisch, dafür wird man beim Lesen nicht von unnötigem Firlefanz und zig Buttons abgelenkt. Bilder werden aufgrund der auf vier Graustufen beschränkten Anzeige eher bescheiden dargestellt – wer jedoch ohnehin Nur-Text-Bücher verwenden will – wird davon, abgesehen vom Cover, nicht viel merken. Wer es klein, leicht und unkompliziert haben will, der greift zum Cybook Opus. Preis: 250 Euro

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, aber die extra Anschaffung eines E-Readers scheut, muss möglicherweise dennoch nicht auf das portable, elektronische Lesen von Büchern verzichten. Beispielsweise können Besitzer eines iphone bzw. ipod touch über den Apple App-Store die gratis herunterladbare Software „Stanza“ zum komfortablen Anzeigen von Büchern verwenden. Entsprechende Anwendungen gibt es aber auch für andere Smartphones, wie Blackberry und Konsorten. Auf die Vorteile von „E-Ink“ muss dabei allerdings verzichtet werden und auch die im Vergleich viel kleineren Displays sind nicht jedermanns Sache. Fazit Über kurz oder lang werden E-Reader wohl den Einzug in jeden modernen Haushalt schaffen. Spätestens wenn erste Geräte unter 100 Euro beim Diskonter zu haben sind, wird der Absatz kräftig anziehen. Außerdem steigt die Zahl der Benutzer, die mehrere Bücher gleichzeitig dabei haben möchten und die Haptik von Papier nicht vermissen, stetig. Aber keine Angst, „richtige“ Bücher wird es auch in Zukunft geben. 

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ama ungsdr l l ü h dler t n Das E hrieben von Polly A aufgesc

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Foto: Inge Prader

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2. bis 27. Feb. Theater 9x Akzent Karten: 01 501 65 33 06 eich in Österr

Am Schillerplatz

Nibelungengasse 5, 1010 Wien, Tel: 01/587 37 10

Am Margaretenplatz

Strobachgasse 7-9, 1050 Wien, Tel: 01/544 12 12

UNIQA VitalCenter

Untere Donaustraße 21, 1020 Wien, Tel: 01/218 47 47

Executive Club Le Méridien Wien Opernring 13-15, 1010 Wien, Tel: 01/588 90 71 75

Radisson SAS Palais Hotel

Parkring 14, 1010 Wien, Tel: 01/515 17 38 80

Medical Spa

Getreidemarkt 8, 1010 Wien, Tel: 01/907 69 79

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Die größten Schwulenikonen 5.000 Homosexuelle haben die größten Schwulen-Ikonen aller Zeiten gewählt. Die Ergebnisse:

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2. Freddie Mercury 3. Stephen Fry 4. George Michael 5. Oscar Wilde 6. Will Young 7. Alan Carr 8. Paul O'Grady 9. Boy George 10. David Beckham

beigestellt, Richard Mushet, Endemol/RTL 2, NRW-Form, Franz Richter

Vor zehn Jahren revolutionierte „Big Brother“ das TV. Nachdem Titten, Nacktduschen, Sex und Streit aber niemanden mehr vors TV-Gerät locken, setzt RTL 2 nun auf die schwule Karte: Carlos Fassanelli und sein Freund Harald sind zudem beide HIV-positiv. Fassanelli: „Wir wollen zeigen, dass man mit HIV ein normales Leben führen kann und ein Zusammenleben mit anderen Menschen auf engstem Raum kein Problem ist.“ Richtig. Und dafür ist „Big Brother“ der richtige Rahmen? Naja.

Kunst & Kultur Robert Mapplethorpe 6. Februar - 15. August 2010

Frauen

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Big Brother

Judy Garland

2. Kylie Minogue 3. Madonna 4. Cher 5. Liza Minelli 6. Marilyn Monroe 7. Shirley Bassey 8. Lily Savage 9. Dusty Springfield 10. Barbara Streisand

Düsseldorf ist (ausnahmsweise) eine Reise wert. Ab 6. Februar zeigt das NRW-Forum eine umfassende Ausstellung des schwulen Fotokünstlers Robert Mapplethorpe. Seine homoerotischen Werke brachen seinerzeit Tabus und sorgten für erregte Diskussionen. Die Schau wird auf schneeweißen Wänden inszeniert. Bewusster Minimalismus, um die Werke neu ins Licht zu rücken.

TOP FLOP Sex and the City 2

Der Trailer zu „Sex and the City 2“ ist da – und er verspricht erneut stylishes Filvergnügen. Ab dem 28. Mai geht`s mit den vier Ladys raus aus New York und ab in die Wüste. Eine Hochzeit steht an. Und Samantha flirtet mit einem neuen Feschak. „You haven`t seen anything yet.“ verspricht uns Carrie. Aha? Check it out on Youtube!

Sherlock Holmes

Seit 28. Jänner macht der neue Sherlock Holmes die Kinoleinwände unsicher – cooler, härter und witziger denn je. Noch dazu Guy Ritchie als Regisseur. Doch die vorab versprochene Homoerotik zwischen Holmes (Robert Downey Jr.) und Watson (Jude Law) sucht man vergebens. Da hat man wohl den gewohnt sicheren (und faden) Weg gewählt.

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Text Martin Mangiapia

Geschlechterstereotypen in der Kunst

Manfred Paar, Fotos beigestellt

und ein Maler, der sie durchbricht

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„!Life“, Acryl auf Leinwand

A

ls Muse und Motiv zahlreicher Werke war die Frau in der Malerei stets von enormer Bedeutung. In den meisten Fällen trägt sie unweigerlich eine sexuelle Komponente, wohingegen die erotische Rolle des Mannes kunsthistorisch eher bescheiden ausfällt. Beides hat seine Ursache in patriarchalen Strukturen, die sich inzwischen soweit gelockert haben, dass auch für den Mann als erotisches Motiv ein Markt geschaffen werden konnte. In Kalendern, Gemälden und Fotostrecken regen Männer heute ebenso sexuelle Fantasien an, wie es einst Frauen vorbehalten war. Mit Geschlechterstereotypen wird dabei nicht gegeizt: Schwitzende Bauarbeiter und rügende Polizisten sind das Äquivalent zu Silikonbrüsten auf einer Harley-Davidson und nymphomanen Dienstmädchen geworden. Wirklich interessant gestaltet sich die Thematik bei jenen Projekten, bei denen milchtrinkende Feuerwehrmänner und Konsorten aus der Heteronormativität herausgerissen werden. Es sind oft nur die Haltung eines Armes oder ein kokettierender Blick, die aus einem Macho-Vorbild einen sensiblen Schönling machen. Eine falsche Geste und das Bild

wird für die Fantasie einer heterosexuellen Frau vielleicht unbrauchbar. Schwule Künstler spielen mit genau dieser Mehrdeutigkeit des Körpers sowie der Kulisse und machen damit auch neuere Modelle von Männlichkeit gesellschaftsfähig. Dem Publikum scheint es zu gefallen, doch ist die Auswahl gering. In Österreich beschäftigt sich, abgesehen von Star-Fotograf Anthony Gayton, kaum jemand ernsthaft und wahrnehmbar mit der Thematik. Einer, der sich der Aufgabe stellt, ist der freischaffende Künstler Manfred Paar. Er malt erotische Portraits von Männern und seine Werke finden sowohl bei Frauen als auch bei Männern Gefallen.

Sexualität als Inspiration Manfred Paar lebt mit seinem Partner und einem Golden Retriever in Niederösterreich, wo er sich seit etwa einem Jahr der Männermalerei widmet. Künstlerisch aktiv ist er bereits von Kindesbeinen an. Stundenlang saß er als kleiner Junge begeistert bei einem Maler aus der

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„Modern Dance“, Acryl auf Leinwand

Es sind oft nur die Haltung eines Armes oder ein kokettierender Blick, die aus einem Macho-Vorbild einen sensiblen Schönling machen. Manfred Paar wie die Gesellschaft die Figur gerne sehen würde. Paar erklärt, „Mein halbes Leben habe ich so gelebt, wie ich glaubte, dass die Gesellschaft möchte, und das spiegelt sich nun natürlich in meinen Bildern wider.“ Wer eine depressive Grundstimmung der Bilder vermutet, irrt jedoch. Die Bilder haben für Paar vornehmlich einen ästhetischen Anspruch, der nicht übermäßig mit Dramatik beladen werden sollte. Abgesehen von Bildern wie „Bling Bling Dead“, bei dem das Thema AIDS einfließt, ist die Thematik fröhlicher Natur. Die Applikation hochwertiger Werkstoffe beispielsweise, macht die Bilder zum dekorativen Blickfang und hebt sie, im Sinne des Künstlers, als Einrichtungsgegenstände hervor. „Ich weiß nicht, ob meine Bilder Kunst im eigentlichen Sinne sind – das müssen andere entscheiden. Sie sind Ausdruck eines Lebensstils, eines Geschmacks, mit dem man sich identifizieren kann oder eben nicht.“, meint Paar.

Chancen am Kunstmarkt

Die Liebe zur Malerei kam erst mit der unerwarteten Liebe zum Partner männlichen Geschlechts und all dem, was sie damals bedeutete. Das Neue und das Fremde – Unsicherheit, Euphorie und eine Vielzahl anderer Gefühle, die alle zum Quell für Manfred Paars Kunst wurden. „Ab diesem Zeitpunkt ging es mit unserer frischen Beziehung und der Malerei eigentlich nur noch bergauf. Zu Beginn malte ich eher Landschaftsbilder und Unverfängliches. Obwohl es mir schon immer unter den Nägeln brannte, erotische Männermalerei zu machen. Die Chose habe ich dann doch in Angriff genommen, zunächst aber mit der Anwesenheit von Frauen getarnt.“, berichtet der Maler amüsiert. „Jetzt bin ich endlich dort angekommen, wo ich immer hinwollte. Das Thema inspiriert mich und ich möchte es in all seiner Vielseitigkeit ausschöpfen.“ Inzwischen bringt der 36-jährige Künstler nach der Vorlage von Fotografien Männer in den unterschiedlichsten Posen auf die Leinwand und veredelt die Grundlage aus Acryl später mit Blattgold, Blattsilber oder Strass. Allein die Wahl der Materialien zeigt, dass wir es hier nicht unbedingt mit klassischen Männlichkeitsrollen zu tun haben.

Die Ästhetik des Mannes Grundthema seiner Bilder ist die Ästhetik des Mannes. Die Männer auf Paars Bildern werden oft in Grauschattierungen und realitätsnah gemalt, während die Kulisse eher bunt und abstrakt gehalten ist. Eine Metapher für das Leben an sich und das des Künstlers, welches eben nicht nur schwarz oder weiß ist, sondern irgendwo dazwischen liegt. Der bunte Hintergrund symbolisiert, wie die Figur sich selbst sieht oder

Dem ungeachtet haben auch andere Künstler Interesse an der atypischen Kunst bekundet. So stellt der australische Künstler „Nathan“ gerade eine Kollage verschiedener Männermaler zusammen und hat dafür auch Paars „The Swimmer“ integriert.

Manfred Paar

Nachbarschaft und sah beim Schaffensprozess zu. Später in der Schule verbrachte er mehr Zeit mit dem Zeichnen von Karikaturen als mit dem Lernen und wurde in seiner Kreativität von vielen Lehrern gefördert. Das Malen und der Umgang mit Wasserfarben blieb ihm aber trotz aller Faszination zur Kunst zuwider.

Kunst hin oder her – den Geschmack der Leute scheint der Künstler zu treffen. Was anfangs unter Ausschluss der Öffentlichkeit passierte, stieß schnell auf Interesse bei Freunden und Gönnern, und so hält sich der Künstler mit Auftragsbildern auf dem schwierigen Markt. Ausstellungen zum Thema „erotische Männermalerei“ sind nämlich noch immer schwierig zu realisieren. „Meine früheren Bilder wurden schon mehrmals ausgestellt, aber mein eigener Stil ist mit der „male art collection“ erst richtig ausgereift und eine Ausstellung nur mit meinen Männern läge mir doch sehr am Herzen.“ Sein neuester namhafter Auftrag dürfte allerdings ein großer Schritt in die richtige Richtung sein. Für den kanadischen Celebrity-Fotografen Mike Ruiz malte er unlängst ein Portrait. Das ehemalige Model hatte schon Größen wie Dolly Parton, Dennis Hopper, Kelly Clarkson oder Zac Efron vor der Linse und ist von Paars Arbeit schwer begeistert: „Oh my god, it is so freaking beautiful! He’s a genius!” Mike Ruiz, der sich sehr für junge Künstler einsetzt, unterstützt und fördert den aufstrebenden Österreicher, wo er kann.

Mike Ruiz mit seinem Porträt von Paar


„Blue man walking“, Acryl auf Leinwand

„Showboy“, Acryl auf Leinwand

Pink stuff, Acryl auf Leinwand

Die amerikanische Firma „Manstouch“ in Paris stellt außerdem einen Teil von Paars Bildern in der eigenen Online-Galerie aus, wo man sie auch kaufen kann (www.fineart4men.com). Trotzdem zieht der Maler es vor, wenn seine Bilder direkt bei ihm gekauft werden. Trennungsschmerz empfindet er dabei keinen: „Es beflügelt mich, wenn jemand eines meiner Bilder haben möchte und glaubt, seinen Lebensraum dadurch vervollkommnen zu können. Das ist eine große Ehre und ich bin gern dabei, wenn sie mir zuteil wird.“ Maler wie Manfred Paar bereichern den Kunstmarkt und sind ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Akzeptanz schwuler Lebensstile und die Etablierung „neuer Männlichkeiten“ – ist die Kunst doch der Spiegel der Gesellschaft. Während Galerien und Museen sich bei der Thematik eher quer stellen, bleibt nur zu wünschen, dass der Markt sich weiter öffnet und die Nische Unterstützung erhält und weiter gedeiht. 

bling-bling-dead, Acryl auf Leinwand

Manfred Paar 36, Maler. Seine neue „male art collection“ zeigt zeitgenössische Kunst zwischen Aktionismus, Lifestyle und Erotik.

www.manfredpaar.at

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Interview Thomas Zeidler

ika ist der wohl bunteste Vogel im Popbiz. Seine Videos sind schrill und schräg wie seine Songs. Unseren holländischen Kollegen vom Gay-Magazin „Gay and Night“ sagte er kürzlich: „Ich habe mir in meinem Leben nie Einschränkungen auferlegt. Ich habe mich auch nie beschränkt, mit wem ich schlafe. Nennt mich bisexuell, wenn ihr einen Begriff für mich braucht.“ Mika verrät im NAME IT-Interview seine Leidenschaft für Opernsängerinnen mit großen Brüsten, präsentiert seinen Zirkus im Kopf und sagt, warum er Paris Hilton wirklich hasst.

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„Liebt mich oder hasst mich. Aber ignoriert mich bloß nicht!“

2007 waren Sie der Star der Stunde, heute ist es Lady Gaga. Was halten Sie von ihr?

Mit „Grace Kelly“ lieferte Mika einen der Superhits 2007 ab. Jetzt ist er mit neuer CD am Start und gibt am 29. März sein erstes Wien-Konzert. Und seit kurzem darf man ihn auch ganz offiziell als „bisexuell“ bezeichnen …

Wie waren Sie als Junge? Wussten Sie etwa zu viel?

Mika: Wir gingen ein paar mal aus und es war großartig. Sie ist ziemlich intelligent und überraschenderweise überhaupt nicht durchgeknallt. Zumindestens ist sie ehrlich ob des Faktums, das sie bloß ein „Produkt” ist. Damit wird sie es noch weit bringen. Ihre aktuelle CD heißt „The Boy Who Knew Too Much” Sind Sie dieser Junge, der zu viel weiß? Mika: Das bezieht sich auf mich, aber ich wollte vor allem einen Titel, der gleichzeitig an ein Comic-Buch und einen HitchcockFilm erinnert. Ich bin von Hitchcock besessen, er war einer der brillantesten Geschichten-Erzähler aller Zeiten!

Mika: Nein, gar nicht. Ich war immer der Outsider, der Freak. Das


habe ich früh herausgefunden und zu meinem Lebens-Motto erklärt. Ich wusste immer schon, dass ich anders war. Und dass Musik meine Bestimmung ist. Meine Musik soll die Leute vor der Realität flüchten lassen. Deshalb schreibe ich auch Songs, die oberflächlich nach belanglosem Pop klingen, aber gleichzeitig oft zynische, schwarze und bittere Texte haben. Was ist Ihr Splen? Mika: Ich bin ganz verrückt nach Tamagotchi. Damit kann ich meine feminine Seite ausleben. Ich bin verrückt danach, auch wenn meine Tamagotchis immer viel zu früh sterben. Mit „Grace Kelly“ waren Sie 2007 der Durchstarter des Jahres. Dabei war der Hit damals ja bereits drei Jahre alt ... Mika: Unglaublich, oder? Aber für meine Karriere musste ich jahrelang ein Doppellleben führen: Tagsüber spielte ich Klassik, abends schrieb ich dann meine Popsongs. Und dazwischen habe ich als Kellner gearbeitet, um die Studiokosten bezahlen zu können. Ich sage immer: Um Erfolg zu haben, muss man genauso talentiert, wie wahnsinnig sein. Zum Glück bin ich beides! Ihr Bühnendebut gaben Sie in der RichardStrauss-Oper „Die Frau ohne Schatten“ ... Mika: Als Kind habe ich auch Modelle von verschiedenen Theatern gesammelt. Ich habe immer davon geträumt, eines Tages ein Theater zu besitzen und es dann ganz nach meiner Phantasie umzubauen. Eines Tages werde ich das machen und dort dann das große ZirkusSpektakel, das sich in meinem Kopf abspielt, der Welt präsentieren. Wie feiert man den Sprung zum Superstar?

Julian Broad/www.universalmusic.at

Mika: Ganz ehrlich, ich hatte dazu bis jetzt keine Gelegenheit. Gestern bin ich bis Mitternacht auf der Bühne gestanden, heute gebe ich seit früh am Morgen Interviews. Und nach diesem Interview springe ich ins Auto und rase zum nächsten Konzert. Dieses Leben ist eigentlich lächerlich. Schuld daran ist nur das Internet, das ich nun genauso liebe, wie ich es hasse.

Mika: Zuerst muss ich einmal meine enormen Schulden, die ich mir für meine erste Platte aufgehalst habe, zurückzahlen (lacht). Aber ich hätte schon gerne ein Haus in den schottischen Highlands und dazu ein kleines Appartement in Italien. Doch solch materiellen Dinge sind eigentlich sekundär. Durch diesen unglaublichen Erfolg kann ich mir nun all meine musikalischen Träume erfüllen: Jetzt kann mir niemand mehr die gewünschten Star-Produzenten oder Star-Musiker ablehnen. Weil Mika, dem Superstar, darf man doch keinen Wunsch abschlagen (lacht). Fühlen Sie sich denn als Superstar? Mika: Nein, schon alleine den Gedanken, dass ich ein „fucking“ Popstar sein soll, finde ich fast anstößig. Ich sehe mich viel mehr als Zirkusdirektor, der seinen musikalischen Wahnsinn der Welt näher bringen darf. Warum singen Sie eigentlich über Grace Kelly? Mika: Mir gefiel das Wortspiel. Man sagte mir, um erfolgreich zu sein, müsste ich wie Robbie Williams sein, oder wie David Gray. Und ich sagte bloß: „Vergesst es, ich werde wie Grace Kelly sein!“ Denn Grace Kelly kam aus dem nichts und wurde trotzdem königlich. Sie ist der größte Star aller Zeiten. Sogar noch größer als Marilyn Monroe. Weil sie im Gegensatz zu Monroe auch noch intelligent war.

Mika: Es ist unglaublich, von solch einer Legende Unterstützung zu bekommen. Er hat mich lange vor allen anderen entdeckt und mir von Anfang an Mut zugesprochen. Am 29. März kommen Sie zum ersten Mal live nach Wien. Was darf man erwarten? Mika: Meine Traum-Liveshow sieht aus wie eine bunte Zirkusvorstellung, mit all den Charakteren, die ich für mein Artwork erfunden habe. Die Royal Sympathy Band, Lollipop Girl oder Big Girl. Alle sollen mitkommen! Dazu wären Comicfiguren, die um Konfettikanonen herumtanzen, super. Und Schauspieler, die in Bärenkostümen durch den Zuschauerraum laufen, um das Publikum zu erschrecken. Pop könnte Übertreibungen wie diese gebrauchen! Wie geht man als Star mit der bekannt hemmungslosen britischen Klatschpresse um? Mika: Die haben längst versucht, meine Familie oder Freunde für etwaige EnthüllungsStorys über mich zu bestechen. Zum Glück war da aber die Loyalität stärker als der Reiz des schnellen Geldes. Und glauben Sie mir, da wurden wirklich unglaubliche Summen geboten. Doch ich liebe es, wie sehr ich in der Presse polarisiere. Die „Times” hat meine letze CD total verrissen. Und tags darauf erschien eine 5-Sterne-Lobhudelei. Wunderbar: Liebt mich, oder hasst mich, aber ignoriert mich bloß nicht! 

Die Intelligenz macht's also aus: Somit könnten Sie wohl niemals über Paris Hilton singen? Mika: Nein, denn ich hasse sie! Kann die nicht endlich ihre verdammte Fresse halten! Wegen ihr hätte ich sogar fast meine erste Fotosession mit dem „Rolling Stone“-Magazin platzen lassen. Die wollten mich nämlich vor einer Paris-Hilton-Fototapete fotografieren. Da bin ich aber so richtig ausgezuckt. Das war dann wohl mit ein Grund, warum es mit meiner USKarriere nicht so geklappt hat (lacht). Woher kommt Ihre sensationelle Stimm-Leistung? Hatten Sie ein spezielles Gesangstraining?

Komisch, galten Sie doch zu Beginn Ihrer Karriere als einer der größten musikalischen Nutznießer des Internet...

Mika: Ja, ich hatte eine russische OpernLehrerin. Eine Diktatorin mit großem Busen, aber von ihr habe ich alles gelernt.

Mika: Ich werde auch nach wie vor oft gefragt, ob ich es ohne Internet überhaupt geschafft hätte. Sicherlich! Weil ich ein penetranter Scheißkopf bin und verdammt noch mal das Recht habe, erfolgreich zu sein. Das ist meine Bestimmung. Das Internet war dabei bloß ein Beschleuniger.

Jetzt klingen Sie ein bisschen wie der junge Freddie Mercury. Vielleicht sollten Sie ja bei Queen singen...

Was werden Sie sich nun mit all den Millionen kaufen?

Warum denn nicht? Queen-Gitarrist Brian May gilt doch als einer Ihrer größten Fans...

(Statt eine Antwort zu geben formt er die Finger zur Pistole und feuert dreimal in unsere Richtung.)

CD-Tipp: MIKA neues Album The boy who knew too much Universal Music 2009

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Gay-Test

Habt ihr schon mal durch die Fernsehzeitschrift eurer Wahl geblättert und euch gefragt, wie viel rosa Wind durch die TV-Programme weht? Wir schon! NAME IT hat die aktuelle TV-Landschaft einem großen Test unterzogen und für die Serien mit dem größten Gay-Faktor gesucht! Wie schwul ist unser Fernsehen wirklich?

The Vampire Diaries

How I met your mother

Inhalt: Ein toller Mix aus Love und Crime erwartet uns auch im bereits sechsten Jahr mit den verzweifelten Hausfrauen: Zwischen Katherine und Susan entbrennt ein bitterer Wettstreit um Handwerker-Hottie Mike, wobei erstere dabei bis zum Äußeren geht. Bree beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit ihrem Anwalt, Gaby muss sich mit ihrem jüngeren Ich auseinandersetzen und Lynette muss sich entscheiden: Will sie wirklich noch mehr Kinder?

Inhalt: Die brandneue US-Serie wandelt auf den Spuren von „Twilight“: Die Geschwister Elena und Jeremy müssen den plötzlichen Tod ihrer Eltern verkraften. Während Jeremy in die Drogenszene abrutscht, begegnet seine Schwester einem jungen (und feschen!) Mann namens Stefan, der seltsam geheimnisvoll bleibt. Bald darauf ist’s klar: Er ist ein Vampir – aber ein guter! Da beginnt auch schon eine zarte Romanze zwischen den beiden. Wäre da nicht Stefans Bruder Damon, der auch Gefallen an Elena findet. Blöd nur, dass Damon Menschenblut so gar nicht abgeneigt ist….

Inhalt: Will man wirklich in aller Einzelheit wissen, wie sich die eigenen Eltern kennenlernten? Die Kinder von Ted Mosby haben keine Wahl – und so wird ihnen im Jahr 2030 bis ins kleinste Detail erzählt, wie das damals so war, als Papa als 30-Jähriger mit seinen besten Freunden New York unsicher machte. Dabei gibt’s natürlich Irrungen und Wirrungen, denn auch in der aktuellen vierten Staffel weiß man immer noch nicht, wer die titelgebende Mama denn nun ist. Die beste US-Sitcom seit „Friends“!

Das

Gay-Faktor: Bitchy, glamourös, überzogen – die „Housewives“ sind seit Jahren DIE Kult-Figuren in der Gay-Community! „Sex and the City“ hat einen würdigen Nachfolger erhalten. Nirgends geht’s verrückter und gemeiner zu als in der Wysteria Lane. Unbedingt wieder bei den neuen Folgen einschalten – denn ein alter Bekannter kehrt zurück, der uns erneut schlaflose Nächte bereiten wird….

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Wann und wo? Mo, 21:15, ORF1 und Mi, 20:15 Uhr, ProSieben

Gay-Faktor: Dass Vampire sexy sind, wissen wir spätestens seit Brad Pitt in „Interview mit einem Vampir“. Auch fast unmöglich, bei Penetrationen von spitzen Zähnen, qualvollem Luststöhnen und jeder Menge Körperflüssigkeiten nicht an Sex zu denken. Die Vampir-Erotik bekommt mit „The Vampire Diaries“ aber gleich zwei neue Namen: Ian Sommerholder und Paul Wesley! Das heißeste Brüder-Paar in der TV-Geschichte! Noch nie war Gebissen-Werden so sexy.

Gay-Faktor: Mit Homoerotik wird zwar (bis dato zumindest) noch gespart, mit den aus dem Leben gegriffenen Stories können sich aber auch Schwule mühelos identifizieren. Der Gay-Faktor liegt vor allem am wunderbaren Neil Patrick Harris. Der Schauspieler ist nicht nur offen schwul, sondern führt seit dem Überraschungserfolg von „HIMYM“ auch jede „Sexiest Gay Men“-Liste an. Wie er mit vollem (sexy) Körpereinsatz den Womanizer Barney spielt, darf man nicht verpassen! Und: Barneys Flirt-Tipps funktionieren auch bei Gays!

Wann und wo? Mi, 21:15 Uhr, ProSieben

Wann und wo? Sa, 15:10 Uhr, ProSieben

The Nanny © ATV, Bones © ATV, Heroes © ATV, How i met your mother © 20th Century Fox International Television

Desperate Housewives

TV

im

Bericht Manuel Simbürger


Desperate housewives © Touchstone Pictures, Lost © ABC Studios, Vampire diaries © Warner Brothers, istockphoto.com/Grafissimo

Lost

die Nanny

Bones – Die Knochenjägerin

Heroes

Inhalt: Im fünften Jahr der InselSerie sind sechs unserer Helden der Insel entkommen. Passt, könnte man sagen. Jedoch verspüren sie alle, dass sie immer noch auf rätselhafte Weise mit dem Eiland verbunden sind. Insbesondere Jack möchte so schnell wie möglich auf die Insel zurück und die anderen retten. Blöd nur, dass Sawyer & Co inzwischen durch die Zeit gereist sind und sich nun im Jahre 1977 wiederfinden…

Inhalt: Das wohl berühmteste und schrillste Kindermädchen der Welt gehört seit den 1990ern zum Fixplatz im TV-Programm. Durch unzählige Wiederholungen können wir alle Folgen bereits mitsprechen, lachen kann man aber immer noch! Kein Wunder – wenn Fran ihre ganz eigenen Weisheiten an die verwöhnten Kids weitergibt, bleibt einfach kein Auge trocken.

Inhalt: Was Knochen angeht, macht Dr. Temperance „Bones“ Brennan keiner so schnell was vor. Beim Umgang mit den Mitmenschen hat die forensische Anthropologin schon deutlich mehr Probleme. Gut, dass sie Mordfälle aller Art gemeinsam mit FBI-Agent Seeley Booth aufklärt, der bei den Ermittlungen vor allem auf sein Herz hört. Das beste „Bekommen sie sich oder bekommen sie sich nicht?“-Paar seit Mulder & Scully! Tipp: Auf die zahlreichen Popkultur-Anspielungen achten!

Inhalt: Fliegen können, Gedanken lesen oder unverwundbar sein? Das wäre schon was – für die Gruppe rund um Matt, Claire und Hiro sind solche Fähigkeiten Realität. Eine Realität, die für sie immer gefährlicher wird und persönliche Opfer einfordert. In der aktuellen dritten und der folgenden vierten Staffel müssen sich unsere Helden mehr denn je mit der eigenen dunklen Seite auseinandersetzen. Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen und die Schurken kommen stets aus den eigenen Reihen…

Gay-Faktor: Hat ein bisschen davon eingebüßt, seitdem die Über-Hotties Jack und Sayid die Insel verlassen haben und nicht mehr halbnackt durch die Gegend laufen. Auch Insel-Bewohner Sawyer zeigt nur mehr ab und an nackte Haut. Dafür dann aber besonders sexy. Intrigen gibt’s wieder zuhauf, und wenn Jack und Sawyer gewohnt aggressiv aufeinander losgehen, ist die Homoerotik deutlich zu spüren! Fesche Männer vor einer wunderschönen Strandkulisse – was will man mehr? Wann und wo? Do, 21:15 Uhr, Kabel 1

Gay-Faktor: Fran Fine ist und bleibt eine Gay-Ikone. Von ihr haben wir gelernt, dass man nie ungestylt ins Bett gehen darf (ein sexy Feuerwehrmann könnte einen beim nächtlichen Brand retten!), oder dass toupierte Haare die Hüften schmäler wirken lassen. Danke, Fran! Und komm bald wieder zum Life Ball! Wann und wo? Mo-Fr, 11:10 Uhr, VOX und Mo-Fr, 17:25 Uhr, ATV

Gay-Faktor: Soll noch mal wer sagen, dass Mörder-Jagen nicht sexy ist! Wenn Booth auf Verbrecherjagd geht und dabei seinen Charme, seine Sensibilität und seine Muskeln spielen lässt, möchte man sich am liebsten sofort selbst verhaften lassen. David Boreanaz gehört zu den heißesten Schauspielern Hollywoods. Und ein Mann im Anzug schaut sowieso immer gut aus. Wann und wo? Do, 21:05 Uhr auf ATV und 22:15 Uhr auf RTL

Gay-Faktor: Klar, besonders die Petrelli-Brüder Peter und Nathan sind an sich schon eine Augenweide. Uns gefällt aber besonders die hohe Ästhetik der Serie. Mit der Tatsache, dass die „Heroes“ gegen gesellschaftliche Diskriminierung aufgrund ihres Anders-Seins ankämpfen müssen, können wir uns natürlich auch identifizieren. Toll: Am Ende sind es dann doch die Außenseiter, die die Welt retten. Und in der vierten Staffel wird’s sogar ein wenig homoerotisch. Wann und wo? Mi, 23 Uhr, RTL 2 und Do, 22 Uhr, ATV

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Ein Bericht von Michael Schmucker

Daniel Stocklossa haucht der alten Dichtkunst neues Leben ein.

S

ein Haar ist meist etwas zerzaust, eine Hand wird oft von einer Zigarette vollendet, sein Lächeln ist stets hintergründig, seine Augen laden zum bleiben ein. Sein Name: Daniel Stoklossa. In diesen Tagen erscheint sein neuer, zweiter Gedichtband „Kirschen im Schnee“ mit 150 druckfrischen Werken, die verzaubern und begeistern werden. Prall gefüllt mit schwulem Leben erzählt er von der Liebe, der Suche, dem Leben, dem Schmerz und dem ganzen Wahnsinn dazwischen. Schon seit frühester Jugend greift der mehrfache Katzenvater

zum Kugelschreiber, wenn ihn das Leben wieder bewegt: „Das Schreiben war schon immer da. Wir haben uns früh angefreundet und sind seit ich denken kann die besten Freunde. Mich fasziniert der Einblick in fremde Lebenswelten, die Idee, wie es sein könnte, wie es wäre, wenn oder wenn nicht, das Spiel mit Fiktion und Realität.“ Und dieses Spiel fasziniert, weil es der 30-Jährige schafft, mit wenigen Worten einen Menschen tief drinnen zu berühren, an Punkten, die man manchmal selbst noch nicht kannte. Und gleichzeitig laden seine Texte zum Denken und Diskutieren ein. In Zeiten der totalen Internetkontrolle scheinen für viele schwule Männer Bücher schon etwas extrem Antiquiertes zu sein. Gut, dass sich Stoklossa mutig dagegen aufrichtet und auch schwulen Männern was bietet, dass nicht nur den Beckenbereich sondern auch Kopfpartien und das Herz anspricht: „Ich betrachte das Leben gerne von außen, sowohl mein eigenes, als auch das meiner Umwelt, um es dann in Verse zu packen. Insofern trägt man die Schreiberei alltäglich mit sich herum, ohne tatsächlich andauernd zu schreiben. Kurz gesagt, es lebt sich aufmerksam, interessiert und gut.“ Zusammen mit mehreren Vierbeinern lebt er in einer festen Beziehung und pendelt zwischen Land- und Stadtleben hin und her. Stoklossa ist der erste Autor, der sich so markant auch gerade dem schwulen Leben widmet. Er schreibt nicht rein schwule Gedichte, doch natürlich findet in diesen Werken pralles, schwules Leben statt. Einfach schon dadurch, weil er es durch seine Augen betrachtet. Dabei behält er sich einen offenen Blick und blinzelt auch gerne über den Klischeetellerrand. So ist „Kirschen im Schnee“ ein sehr reifes, wunderbares Werk, das in keinem Bücherregal eines intelligenten Menschen mit poetischer Liebe fehlen sollte. Bleibt eine Fragen offen: Wie sieht der perfekte

wie kirschen im Schnee 86

Mehr zu Daniel Stoklossa gibt’s im Internet unter: www.liebesschlachten.de

Tag für einen schwulen Poeten aus? Daniel Stoklossa dazu: „Der perfekte Tag beinhaltet die Herausforderungen, denen man sich gerne stellt, außerdem starken Kaffee, guten Sex und im Hintergrund die Two Gallants!“. Und da ist es wieder, dieses unverkennbare, tiefsinnige Lächeln. Sein Buch ist im Reißnagel Verlag erschienen und ein wirkliches Juwel. Am besten wir zitieren ihn aus einem seiner Gedichte: wie schwimmende Blüten auf einem Fischweiher, wie Kirschen im Schnee. Ja, genauso ist sein Buch! 

Wie Kirschen im Schnee Dein Hemd Färbt sich Rot Schön Sieht es aus Das Blut Auf gestärktem Weiß Dein Flehen Verliert Seinen Ausdruck Und Dein Atem Wird flach Ich will Dir ja helfen Aber ich Kann nicht Denn so Schön Sieht es aus Dein Verbluten Wie Schwimmende Blüten Auf einem Fischweiher Wie Kirschen Im Schnee.

Foto beigestellt, Kevin Maloney

Liebe im Schnee

Wie ein 30-jähriger Dichter aus Bayern der alten Kunstform schwules, neues Leben einhaucht.


BÜCHER

Lange Abende, gute Bücher

von Robert Seydel

NAME IT präsentiert auch diesmal wieder drei Buch-Neuerscheinungen – vom interessanten Krimi über österreichische Realsatire bis zu Nobelpreisliteratur.

Fotos beigestellt

Top-Tipp der Redaktion

Christoph Wildt Anleitung zum Mord

Herta Müller Atemschaukel

D 2009, 192 S., broschiert, € 12,90, Quer Criminal 

D 2009, 304 S., Hardcover SU, € 20,50, Carl Hanser 

Wer die ersten paar Seiten dieses Buches übersteht, hat gewonnen: Denn was sich anfangs liest wie ein Erlebnisaufsatz der Schriftsteller-Laiengruppe aus CastropRauxel, wird nach knapp 20 Seiten doch noch gut. In Christoph Wildts (Debut-) Krimi geht es um einen schwulen Cheflektor eines angesehenen Berliner Buchverlages. Um das spurlose Verschwinden eines Bestsellerautors. Um den Mord an dessen bestem Freund. Und um ein mysteriöses Manuskript, das dem jungen Hauptkommissar Dominik Brentano schlaflose Nächte beschert. „Anleitung zum Mord“ ist eigentlich ganz intelligent gestrickt. Zwar wissen die Leser/innen von Anfang an, wer der böse Bube ist (was anfangs durchaus ein bisschen frustriert), doch erst am Ende des Buches wird klar, warum er derart fies agiert. Das Buch ist letztendlich doch kurzweilig geschrieben, und Krimifans werden damit bestimmt einen netten Nachmittag verbringen (192 Seiten sind schnell gelesen). Literaturwissenschaftler sollten das Buch allerdings besser im Regal stehen lassen. Fazit: Spannend. Finally.

David Schalko WeiSSe Nacht

Viele kennen David Schalko nur als Erfinder der ORF-„Sendung ohne Namen“. Viele kennen ihn vielleicht gar nicht. Und wussten bis dato nicht, dass der Mann auch Bücher schreibt. Ziemliche gute sogar. Sein aktuelles heißt „Weiße Nacht“. Es handelt von zwei politischen Lebensmenschen, von einer übermächtigen Landesmutter, deren Pferd auf einen Namen ohne Vokale hört und von höchst dubiosen Figuren, die das illustre Trio begleiten. Klingt skurril? Ist es nicht, weil das Buch leider allzu oft von der Realität übertroffen wird. „Weiße Nacht“ strotzt vor Anspielungen auf reale Personen, Ereignisse und Absurditäten. Mitunter liest es sich wie ein Heimatroman, der – wäre er ernst gemeint – nie erscheinen hätte dürfen. Das größte Plus dieses Buches (abgesehen davon, dass es ungemein unterhaltsam zu lesen ist): Hinter allen Umschreibungen und Formulierungen Schalkos vermutet man als Leser einen realen Bezug. Das regt zum Denken an. Und das ist gut so. „Weiße Nacht“ ist sicher eines der intelligentesten Bücher des vergangenen Jahres. Lesen! Unbedingt!

Herta Müller hat 2009 den Literaturnobelpreis gewonnen. Mit Sicherheit zu Recht. Denn schon seit Jahren setzt sie sich für die Erinnerung an die von Stalin verfolgten Rumänen-Deutschen ein. Im Herbst 2009 ist ihr aktueller Roman „Atemschaukel“ erschienen. Darin erzählt sie das Schicksal des 17-jährigen schwulen Rumänendeutschen Leopold, der im Jänner 1945 (knapp vor Ende des Zweiten Weltkrieges) in ein russisches Lager deportiert wird. Der Hunger bestimmt den Alltag aller Insassen. Er quält, er gibt Hoffnung, er zerstört Träume. Herta Müllers Schilderung dieses Überlebenskampfes beeindruckt, bewegt und hinterlässt Spuren. Vor allem auch deshalb, weil der Roman auf den wahren Erlebnissen und Erzählungen des Lyrikers Oskar Pastior (der 2006 starb) und anderer Überlebender beruht. Das Buch ist ohne Zweifel ein wichtiger und noch dazu literarisch wertvoller Beitrag zur Bewältigung dieses dunklen Kapitels der Geschichte. Kleine Abstriche gibt’s dennoch: Allzu ausufernde Allegorisierungen stören leider manchmal den Lesefluss. Zu surreal lesen sich manche Passagen.

Fazit: Sehr g’scheit. Und saugut.

Fazit: Bewegend. Und wichtig.

A 2009, 136 S., Hardcover SU, € 16,90, Czernin 

87  Pflichtlektüre 

Lesespaß 

Okay 

... wenn sonst kein Buch zur Hand ist ... 

Zeitverschwendung


MUSIC

Top-Tipp der Redaktion

von Brigitte Bauer

Songs for creatures/ psychonauts (gigolo) 

Lass die Sonne in Dein Herz! Der Winter nervt schon gewaltig. Gegen den Nebelblues hilft: Gute Musik in den CD-Player, Volume rauf – und Gruß an die Nachbarn!

Wer gern sein Tanzbein schwingen will, der wird mit dieser Scheibe eine heiße Sohle hinlegen. Paul Mogg und Paldo Clement legen mit „Songs for Creatures“ (Gigolo Records) vom ersten bis zum letzten Cut abgefahrene DanceMucke erster Sahne vor. „Nine times out of ten a song would start with a musical sample and a drum loop we would start building with instrument or more samples. If we could not satisfy our needs we would call friends.“ Gesagt, getan – unterstützt wurden die Herren unter anderem von James Yorkstone, Sam Graham oder Jim Abbiss. Gute Freunde muß man haben ... Fazit: Club-Atmosphäre vom Feinsten. Das weiß auch DJ Hell, hat er sich doch angeblich von den Psychonauts für sein „Teufelswerk“ inspirieren lassen.

Lykke Li

Youth Novels/ Lykke LI (Warner) 

Fazit: Vielleicht ja nur eine neue Stimme mit etwas seltsamen Melodien. Wie auch immer – das hier klingt so verdammt rosa wie Erdbeerpudding mit Schlagobers ...

 Ohrwurm 

10 Jahre bessere Farben/ Diverse (Mikroton)

Mr. Lucky/ Chris Isaak (Warner) 

 Seit 2000 steht klingt.org für eine stetig wachsende OnlinePlattform für Musik abseits breitgetretener Pfade. Über 70 unterschiedliche Projekte bevölkern mittlerweile den Server mit einer Online-Datenbank, die über 80 Stunden Einblick für die Lauscher in schräge Klänge bieten. Fazit: Home-made weird music – schräge Vögel werden es lieben!

Feiner Sound 

Okay 

Nach sieben Jahren ist ein neuer Longplayer von Mr. Isaak am Start. Nun, vielleicht musste der Mann ja über so viele Brücken gehen – egal aber auch, denn die butterweiche Stimme mit der Kratz-Gitarre hält, was der Next-Door-Boy-Charme verspricht. Fazit: Nix Neues, immer noch unverwechselbar Marke Isaak. Mainstream zwar, aber Avantgarde sind wir eh selber ...

Für den Fahrstuhl geeignet 

Ohren zu!

First Days of spring/ Noah and the Whale (Universal Music)  Lust, ein bisserl melancholisch zu werden? Kein Problem, die vier Jungs aus England haben dazu den passenden Sound parat. Ein ganzes Album Herzschmerz und Nebel aus der Box ... Oh, wie warten wir auf Sonnenschein! Fazit: Geschickte Chorgesänge und sehr eingängige Melodien verschmelzen sich zu einem Raunzer-Album, das selbst die beste Stimmung zunichte machen wird. Genau das richtige für Gschnas-Hasser.

Fotos beigestellt

„Das Leben ist ein Mysterium, dem man mit Kunst am ehesten nahe kommt.“ Die rehäugige Schwedin verbreitet mit ihrem Debut-Album „Youth Novels“ (Warner Music) Sterntaler-Atmopshäre, dicht dran am Mysterium. Die zarte Feenstimme von Lykke Li erinnert an Björk oder Feist und dann doch wieder nicht. Unterstützt wird sie von Synthesizer, Pauke und Trompete. Und Triangel. Damit schleicht sich die 23-Jährige in unsere Köpfe. Zuckerwatte in den Ohren, Jahrmarkt im Kopf – Pop, der Seifenblasen im Hirn produziert und uns ein Album lang ins Wunderland entführt ...


DVD

Hart und zart ...

von Roland Bonimair

NAME IT stellt drei neue DVDs vor – von der sexy Fighteraction bis zum elegischen Drama.

Fighting

Top-Tipp der Redaktion

Fotos beigestellt

Von Dito Montiel Actiondrama, USA 2009 Mit Channing Tatum, Terrence Howard, Zulay Henao, Luis Guzmán

Ciao Von Yen Tan Drama, USA 2008; OmU Mit Adam Neal Smith, Alessandro Calza

FSK-Freigabe: 16, Laufzeit: 105 Min. Universal

FSK-Freigabe: ohne Altersbeschränkung Laufzeit: ca. 87 Min. Pro-Fun-Media





Brad Pitt kommt langsam in die Jahre. Vielversprechendster Nachfolgekandidat in der Sparte „bildschön und begabt“ ist Channing Tatum, 29. Der knackige Naturbursche aus Alabama, der früher am Bau und als Model jobbte, war 2009 mit „Public Enemies“ und „G. I. Joe“ im Kino – und wischte alle Schwulengerüchte vom Tisch, als er im Sommer seine „Step Up“-Kollegin Jenna Dewan ehelichte. Wer sein Glück trotzdem versuchen möchte: Im Februar und März weilt der flotte Feger in Spanien und Irland, um mit Steven Soderbergh den Spionagethriller „Knockout“ zu drehen …

Ein Schicksalsschlag als Ausgangspunkt für eine wunderbare Freundschaft. Nach dem Unfalltod seines besten Freundes Mark durchforstet der texanische Finanzplaner Jeff dessen Emails. So erfährt er, dass dieser seit Längerem eine intensive Online-Beziehung zu einem italienischen Webdesigner namens Andrea hatte – der gerade zu einem ersten Kennenlernen für ein Wochenende nach Dallas kommen wollte. Jeff ermuntert Andrea, den Besuch nicht abzublasen. Und so schwelgen die beiden Männer bald gemeinsam in Trauer, teilen ihre Erinnerungen an den Verstorbenen – und kommen darüber einander näher …

Im Underdog-Drama „Fighting“ (dessen österreichischer Kinostart erst lange verschoben und dann leider völlig abgesagt wurde) spielt der Südstaaten-Beau einen schlagkräftigen und grundsympathischen Kerl aus der Provinz, der nach New York kommt und hier bei illegalen Boxkämpfen, bei denen Reiche und Kriminelle mit hohen Summen zocken, andere hübsche Jünglinge vermöbelt. Daneben erobert er die Liebe einer anfangs spröden Latina. Die Fights sind aufregend choreographiert, Terrence Howard (Oscarnominierung 2005 für „Hustle & Flow“) überzeugt als Ganove mit Herz, das Halbwelt-Milieu ist stimmig und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet.

Ein Film, der mit Sicherheit die Geister scheidet. Wo die einen sensibles Arthouse-Kino sehen, werden die anderen nur unbedarfte Wichtigtuerei erblicken. Sicher ist: Die Hauptdarsteller, beide um die 30, sind hübsch und sympathisch. Weil sie vorwiegend in mehr oder weniger kunstvoll arrangierten Stillleben posieren, bleiben die Figuren aber blutleer. Mit langatmigem Kunstgehabe und meditativem Hintergrundgeklimpere (wie es der ORF gerne für Allerheiligen-Beiträge oder Nachrufe verwendet) ramponiert der aus Malaysien stammende Regisseur Yen Tan leider die an sich interessante Geschichte.

Fazit: dürftige Story, fesche Darsteller, elegante Prügeleien, feine Milieu-Schilderungen.

Fazit: irgendwo zwischen empfindsamem Drama und gespreiztem Murks.

Eating Out 3 Von Glenn Gaylord Komödie, USA 2009; OmU Mit Rebekah Kochan, Daniel Skelton, Chris Salvatore FSK-Freigabe: 16 Laufzeit: ca. 81 Min. Pro-Fun-Media  Lust auf eine schwule „American Pie“-Variante? Diese überdrehte, dabei nicht uncharmante Sex-Farce erzählt vom schwierigen Zusammenkommen zweier schnuckeliger Buben – und ist randvoll mit nackter Haut, Schlüpfrigkeiten und vorwiegend derben Schenkelklopfern. Der Streifen will nicht mehr als amüsieren, was ihm auch gut gelingt – hauptsächlich mit kessen und wohlproportionierten Boys bis zum Abwinken. Fazit: unterhaltsamer Mix aus Anzüglichkeiten und Romantik.

89  DVD Highlight 

Sehenswert 

Okay 

… wenn nichts Besseres im TV läuft 

Augen zu!


sexy ... und informiert mit

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Reisebarometer

Rio de Janeiro Absolut heiß: „Cidade Maravilhosa“ die „Wunderbare Stadt“, wie Rio de Janeiro genannt wird, ist um eine Sensation reicher. Sie darf sich ab sofort „weltweit bestes Reiseziel für Homosexuelle“ nennen. 100.000 User

stimmten auf TripOutGayTravel.com ab. Also: Nix wie hin und an den Traumstränden Händchen halten!

Madrid Immer heißer: Die iberische Hauptstadt will zu den fünf weltweit gefragtesten Gay-Destinationen aufsteigen. Ein Vertreter des Madrider Bürgermeisters:

„Bereits jetzt besuchen jährlich drei Millionen Schwule unsere Stadt. Und es sollen mehr werden!“ 2010 plant Madrid deshalb 350 (!) schwule Events. Muy bien!

Vatikan Bibberkalt: Wenn es um Diskriminierung und Schwulenfeindlichkeit geht, dann ist auf die katholische Kirche seit 2000 Jahren Verlass. Den neuesten Knaller liefert Bischof Janusz Kaleta.

Fabio Pozzebom, So-CoAddict, gaykreuzfahrt-online.de, Montrealais, Jeff Belmonte

Er meint, Schwule sollen dem Vatikan fern bleiben. Denn: „Die Katholische Kirche definiert Homosexualität als unethisch. Ein Homosexueller im Vatikan ist daher eine Provokation und ein Missbrauch des Ortes.“ Lieber Bischof, Michelangelo war ja auch ein bisserl schwul. Der durfte Eure Sixtinische Kapelle aber schon anpinseln, oder?

Reise & Urlaub Gay Cruise deluxe Wer meint, Kreuzfahrten seien nur für (Hetero-)Senioren, der irrt gewaltig. Und kann sich zwischen 29. Juli und 7. August eines besseren belehren lassen. Da ist nämlich das Luxusschiff „Eurodam“ von Kopenhagen elf Tage nach Amsterdam unterwegs. 2.100 Schwule aus aller Welt tummeln sich dann auf elf Passagierdecks, vergnügen sich in zwei Pools oder in den Restaurants und Lounges. Kosten: ab 1.625,- Euro. Infos: www.gaykreuzfahrt-online.de

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Snowfeeling! Text Beate Barth

Cool, sexy und irre trendy NAME IT schnallte sich die Skier und Snowboards an und raste die Pisten runter – die besten Gay-Skiressorts 2010!

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W

eißer Pistenzauber, die Schneehänge sanft mit Pulverschnee bedeckt und die Sonne strahlt mit voller Kraft vom tiefblauen Himmel. Jeder, der schon einmal in die Welt des Skifahrens oder des Boardens eingetaucht ist, kann sich davon nicht mehr losreißen. Luxus pur wie im noblen Skigebiet St. Anton am Arlberg oder doch etwas eher Bodenständigeres z. B. das Gay-Hotel Haus Romeo in Tirol – für jedes (schwule) Sportlerherz bringt 2010 Spaß ohne Ende!

ob in Gruppen oder mit Skilehrern, im Vordergrund steht das Vergnügen und die Ambition, das sportliche Können und das Naturerlebnis zu vereinen und damit den Ausgleich zum stressigen Alltag zu schaffen. Apropos Alltag: Vergessen wir die herkömmlichen Partys. Eines der absoluten Highlights für Schwule in diesem Winter ist die Euroski-Pride 2010 in SaalbachHinterglemm. Es warten zahlreiche Höhenpunkte wie der Life-Auftritt von Boy George, oder eine BeachParty im Schnee mit vielen internationalen DJs. Allerdings kann man es auch ein wenig gemütlicher angehen, in dem man eine Woche pures Skivergnügen in den Dolomiten in einem tollen Hotel im bekannten Gebiet Alta Badia genießt ...

Lassen wir die Seele baumeln und begeben uns auf die verschneiten Pistenhänge und tauchen ab in die großzügig angelegten Skigebiete. So punktet das Söldener Skigebiet in Tirol mit 150 km Pisten. Saalbach-Hinterglemm ist überhaupt als Paradies für Wintersportler bekannt. Mehr als 200 km bestens So, jetzt aber wiklich ab auf die Piste: NAME IT zeigt präparierte Pisten aller Schwierigkeitsgrade warten auf dir die sechs besten Ski- und Boarderevents für die ihre Snowfans. Ob Anfänger oder Fortgeschrittener, Community. Viel Spaß!

TVB St. Anton am Arlberg, Saalbach Hinterglemm, istockphoto.com/walik

Euro Ski Pride 2010 in Saalbach 20. 03. – 27. 03. 2010 Ski-Ambiente. Saalbach-Hinterglemm ist weltweit als Paradies für Wintersportler bekannt. Nur knapp 90 km von Salzburg entfernt warten auf Skifahrer, Snowboarder, Langläufer und Rodler 55 modernste Seilbahn- und Liftanlagen – sogar mit beheizten Sitzen. Dazu gibts 10 km gespurte Loipen, Fun-Parks, Renn- und Carvingstrecken sowie Buckel- und Fluchtlichtpisten. Gratis Skibusse stehen für jeden Wintersportler zur Verfügung. Auf das Auto kann man gänzlich verzichten, denn die Lifte bringen die Skifahrer und Boarder direkt vom Ortszentrum in luftige Höhen. Fun. Im März wird es heiß in Saalbach Hinterglemm. Die Euro Ski Pride 2010 der internationalen Gay-Community verspricht coolen Wintersport und heiße Partys. Die Events können sich sehen lassen. Von einem Live-Auftritt von Boy George bis hin zu einer Pool-Party sowie einem riesen Feuerwerk wird alles geboten,

um die Woche unvergesslich zu machen. Julie Jenkins, Projektmanagerin der Euro Ski Pride im Tourismusverband: „Die Anfragen für diese neu etablierte Veranstaltung werden hier im Tourismusverband von Tag zu Tag mehr und kommen aus allen Ecken der Welt. Neben Europa vor allem aus den USA und aus Südafrika.“ Also Jungs: Auf zum größten internationalen Skievent für Gays! Unterkunft. Zentral gelegene Drei- und auch Vier-Sterne-Hotels. Bei einem Bettenangebot von ca. 17.000 Gästebetten im Ort kann sich jeder selbstverständlich die Übernachtung im Ort selber reservieren. Packages. Drei-Sterne-Hotels gibt es inklusive 6-Tage Skipass und 7-Tage Eventpass bereits ab € 682,- pro Person (inkl. Halbpension). Kleiner Aufpreis für eventuell gewünschtes Einzelzimmer. Den 7-Tage Eventpass gibt es um € 129,-wenn man kein Arrangement buchen will. Nähere Infos unter: www.euroskipride.com

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Gay Snowhappening in Sölden 2010 20. 03. – 27. 03. 2010

In Sölden geht auch heuer wieder die Post ab - mehr Spaß geht nicht!

Ski-Ambiente. Sölden liegt im tirolerischen Ötztal und bietet als einziges Skigebiet Österreichs gleich drei Dreitausender, die allesamt bequem per Lift erreicht werden können. Wer diese „BIG3“ erklimmen möchte, macht sich auf der „BIG3-Rallye“ auf den Weg. Ausgangspunkt ist die Talstation der Giggijochbahn, Ziel die Talstation der Gaislachkoglbahn und dazwischen befinden sich 50 Pistenkilometer, 10.000 Höhenmeter und drei wunderschöne Alpenpanoramen. Die „BIG3-Rallye" führt nicht nur auf die Gipfel, sondern ermöglicht auch ein sicheres Skifahren durch das gesamte Skigebiet. Insgesamt warten in Sölden 150 Pistenkilometer für Anfänger und Fortgeschrittene auf dich. Fun. Barbara Schöpf vom Ötztal Tourismus: „Zum 10. Geburtstag 2009 trafen sich rund 350 skihungrige Skihasen aus ganz Europa zum Gay Snowhappening in Sölden. Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, denn in Sölden kommt es seit Jahren auf die Höhe an: Ende März, wo hier noch die Pisten absolut schneesicher sind, sprießen in anderen Regionen bereits erste Frühlingsblumen. Auch in diesem Jahr gehört der legendäre Hüttenabend

Gay-Hotel Garni Haus Romeo Scheffau am Wilden Kaiser

Hier schlägt das Gay-Herz höher: Das "Haus Romeo" liegt direkt an der Piste.

Ski-Ambiente. Das Gay-Hotel Haus Romeo liegt direkt an der Gondelbahn in Scheffau in Tirol mitten im Herzen der Ferienregion Wilder Kaiser und dem größten zusammenhängenden Skigebiet Österreichs, der Skiwelt Wilder Kaiser - Brixental. 270 km Pisten für jede Könnerstufe sowie rund 90 Bahnen und Lifte stehen Skifahrern und Snowboardern zur Verfügung. Dank drei neuer Gondelbahnen und eines neuen 6er-Sessellifts kannst du bis nach Kitzbühel, Jochberg und über den Pass Thurn bis ins Salzburger Land wedeln. Falls das weitläufige Skigebiet nicht ausreichen sollte, kannst du mit dem Kitzbüheler Alpenskipass sogar auf mehr als 430 km Abfahrten abwedeln. Die Skiwelt Wilder Kaiser – Brixtental wurde übrigens 2009 als bestes internationalen Skigebiet ausgezeichnet. Langlaufen, Rodeln und Winterwandern zählen zu den weiteren Winter-Aktivitäten, die man sowohl alleine als auch in Gruppen ausüben kann. Keine Frage: Rund um den Wilden Kaiser macht der Winter doppelt Spaß!

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auf Annemaries Hühnersteign zum Pflichtprogramm.“ Der Aqua-Dome-Abend (Tolle Therme! siehe auch unsere Story ab Seite 46) und die Disconächte im Q-Stall und Snow Rock Café stehen ebenso auf dem Programm wie extravagante Partys mit den aus Berlin eingeflogenen Drag-Queens Melli und Mataina. Internationale DJs aus London, Berlin und Hamburg heizen der Partycrowd so richtig ein (Das genaue Programm findest Du online, Adresse unten). Unterkunft. Ob in einem exquisiten VierSterne-Hotel inkl. Halbpension ab € 760,- (DZ), bzw. ab € 790,- (EZ) oder in einem gemütlichen Appartement inkl. Halbpension ab € 430,- (DZ), bzw. ab € 499,- (EZ)– gayfriendly sind Söldens Unterkünfte allemal. Alle Preise sind pro Person/Woche. Bei Appartements ist Frühstück auf Anfrage bzw. Aufpreis möglich. Packages. Der Partypass (ca. 65 € ist nicht nur die persönliche Eintrittskarte zu den verschiedenen Veranstaltungen, sondern bringt zusätzlich viele Vorteile wie z. B. Rabatt auf den 6-Tages- Skipass, Teilnahme am Ski-Guiding, Transfer und Eintritt für den Hüttenabend (Annemaries Hühnersteign) u.v.m. Achtung! Den Partypass kann man in Kürze online buchen. Nähere Infos unter: www.soelden.com

Fun. Das Haus Romeo als dezidiert schwules Hotel bietet alles, was das Gay-Herz begehrt: So lädt der wöchentliche Rodelabend auf der beleuchteten Rodelbahn Söll zum Kennenlernen ein. Die Zeit kann man sich auch mit den schönsten schwulen Spielfilmen in der gemütlichen „Romeo Bar“ vertreiben. Relaxen kann man täglich ab 17.00 Uhr im hauseigenen Wellness-Bereich mit finnischer Sauna, Dampfbad, Massageduschen und einer Fitnessecke mit erstklassigen Trainingsgeräten. Jede Altersgruppe ist im Hause Romeo willkommen! Unterkunft. Das Haus Romeo verfügt über 15 bestens ausgestattete Gästezimmer inkl. Bad mit Dusche/WC mit Flachbild-Fernseher, Telefon, WLAN und mit einem wunderschönen Südbalkon. Das Hotel ist ein reines NichtraucherHaus, daher ist es nur erlaubt, am Balkon bzw. im Freien zu rauchen. Die Gastgeber Manfred, Tom & Team freuen sich auf deinen Besuch! Packages. Vom 14.03.–05.04.2009 gilt ein besonderes Angebot: 4 Übernachtungen mit Frühstück und 3-Tage-Skipass schon ab € 199,-pro Person oder 7 Tage Übernachtungen und 6 Tage Skipass bereits ab € 399,-- pro Person. Nähere Infos unter: www.hausromeo.at


Skiwoche, in Galtür/Ischgl 20. 02. – 27. 02. 2010 Ski-Ambiente. Das Skigebiet Ischgl-Samnaun kann insgesamt 300 km Skipisten vorweisen. Von Anfang Dezember bis Ende April ist mit einer hohen Schneesicherheit zu rechnen. Perfekte Pistenbedingungen garantieren reines Skivergnügen. Für jeden Schwierigkeitsgrad sind ausreichend Skipisten vorhanden. Auch an Runs und Funparks für Boarder wurde gedacht. Wartezeiten bei Liften und Seilbahnen gehören längst der Vergangenheit an. Nicht zu vergessen ist die eigene Carvingstrecke, die über die Sesselbahn Idjoch erreichbar ist. Drei Gondelbahnen, zwei Luftseilbahnen, 23 Sessellifte und 12 Schlepplifte bringen dich auf die Pisten.

Skiwoche, am Arlberg 28. 02. – 07. 03. 2010

TVB St. Anton am Arlberg, Ötztal Tourismus, TVB Wilder Kaiser, TVB Paznaun - Ischgl, wikimedia/mg-k

Ski-Ambiente. Das Skigebiet Arlberg (St. Anton, Lech und Zürs) zählt zu den absoluten Juwelen unter den Skigebieten. Die auf das gesamte Arlberggebiet verteilten 64 Seilbahnen und Lifte sowie 280 km Abfahrten bieten jedem Sportlerherz Abwechslung pur. Modernste Lifte sowie unzählige Pisten, einsame Tiefschneeabfahrten und abseits gelegene Skirouten garantieren für eine unvergessliche Zeit. Die Preise – egal ob Wohnen, Skipass oder Essen – liegen hier durchwegs über dem Durchschnitt, denn die Arlberg-Region legt darauf wert, die etwas betuchtere Klientel anzusprechen. Dafür ist etwa Lech die heimliche Gourmethauptstadt des Landes!

Skiwoche, Alta Badia/Dolomiten 20. 03. – 27. 03. 2010 Ski-Ambiente. Das Skigebiet „Dolomiti Superski“ in Südtirol/Italien ist mit 1.200 km Skipisten sowie 12 außergewöhnlichen Skiregionen sicher und bequem mit nur einem Skipass – dem Dolomiti-Superskipass – zu genießen. Ein großer Teil des Skigebietes ist über die Sella Ronda direkt miteinander verknüpft, das als längstes Skikarussell der Welt gilt. Ein Skifahrer-Traum wird wahr. Durch ein kunstvolles Liftsystem ist die Umrundung des SellaMassivs möglich. Die Runde führt über 4 Pässe und man benötigt einen Skitag. Die Runde kann in beiden Richtungen befahren werden. Auch das bekannte 105-km-Skigebiet Kronplatz liegt nur 5 Skibusminuten entfernt. Nur nebenbei:

en s i e r n e p p u r Gay-Ski-G

me Spaß im der gemeinsa m le al eln r vo t en steh ren über Rod – von Skifah -Gruppenreis ät ay it G iv n kt de A r ei B iche Neben sportl -Fun geboten! Vordergrund. ge Après-Ski en M ne ei d – wir bis Wandern

Unterkunft: Die Zimmer im DreiSterne-Hotel in Galtür auf 1.600 m und 10 km von Ischgl entfernt mit sehr guter Skibusanbindung sind ausschließlich mit Bad ausgestattet.

Packages: Drei-/Vier-Bettzimmer (inkl. 5-gängigem Abendessen) pro Person kosten € 598,-, ein DZ mit Balkon € 668,-, eine Suite für 2 Personen gibt es um € 719,- bei Komplettbuchung der Suite mit 4 Personen um € 639,-. Ein EZ gibt es um € 788,- (alle Preise pro Person). Inkludiert ist die Ski-Betreuung, Sauna, Dampfbad und Infrarot-Wärmekabine zuzüglich 6-Tage-Skipass € 231,50 für Ischgl, Samnaun und Galtür.

Gruppenspaß in Galtür/ Ischgl.

Nähere Infos unter: www.gay-skireisen.de

Unterkunft. Das stilvolle Hotel bei Stuben am Arlberg bietet auf 1.409 m Höhe (und nur 200 m bis zum Skilift und zur Skipiste) Zimmer mit Bad/Dusche und WC, Telefon, TV, Internetanschluss und einer große Sonnenterrasse, sowie einer Jahrhunderte alten Gaststube mit offenem Kamin. Ein Wellnessbereich mit finnischer Sauna, Biosauna, Dampfbad, Infrarot-Wärmekammer und Ruhebereich runden das Wohlfühlprogramm ab. Alle Zimmer sind Nichtraucher-Zimmer. Allerdings gibt es ein Doppelzimmer mit Raucherbalkon.

Nobles Skigebiet mit traumhaften Pisten: Der Arlberg wartet!

Packages. Ein DZ mit Halbpension (4-gängiges Gourmetmenü) kostet pro Person zwischen € 699,- und € 949,- (Zimmer inkl. Sitzecke und Kachelofen). Inkludiert ist die Skibetreuung, Sauna und Benutzung des Dampfbads. Für den 6-Tage-Skipass sind € 213,- zu bezahlen. Nähere Infos unter: www.gay-skireisen.de

Neun Berggruppen der Dolomiten wurden 2009 von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Unterkunft. Das Drei-Sterne-Hotel (nur für Gay-Reisende) liegt im bekannten Alta Badia, auf der Nordseite der Dolomiten. Mit Recht wird Alta Badia auch als das Herz der Dolomiten bezeichnet. Das Hotel befindet sich 5 bzw. 15 Skibusminuten von den Seilbahnen der Skigebiete entfernt. Es wird Deutsch und Ladinisch gesprochen.

Die atemberaubende Bergwelt der Dolomiten wartet auf Euch!

Packages. Ein DZ mit Halbpension (Frühstücksbuffet, abends 4-gängiges Wahlmenü inkl. Salat-Buffet) kostet pro Person zwischen € 569,- und € 739,- (alle DZ als EZ). Inkludiert ist die Skibetreuung, Benutzung der neuen Saunaanlage zuzüglich 6-Tage-Dolomiti-Superskipass (Gesamtgebiets-Skipass) € 198,-. Nähere Infos unter: www.gay-skireisen.de

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Ein schönes Magazin wie NAME IT gehört auch schön gefeiert. Wie man das am besten macht? Ganz einfach: Drei angesagte Locations, tolle Gäste - und drei Tage Party!

Mode-Lady Marianne Fiala (Jonak).

Relaunch Parties Gastgeber „Village“-Frank, herzlich wie immer: Diesmal hat es einen Touristen erwischt ...

26.11.09

Village

Für NAME IT macht er eine eigene Interviewreihe. Ins „Village“ brachte er „Starmaniac“ Armin Beyer (li.) mit: Alfons Haider (Mi.) mit NAME IT-Chefredakteur Ralf Strobl (re.).

Asim Aliloski (NAME IT, re.) mit Freund Laurent.

Schauspieler Matthias Kofler (li.), PINK-Boss Günther Moser (re.)

Fotograf Julian Laidig (re.) mit Begleitung Julian.

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Top-Stylisten Yoan Gonford (li.) und Odo Mischitz (re.) nehmen den Star des Abends in ihre Mitte: Sängerin Gianna Charles.

NAME IT-Chefredakteur Ralf Strobl (li.) mit Freund Harald Wegerer.

28.11.09

Clemens Bauer mit Freund Yochai.

Heaven

9

1.0 1 . 7 2

t o yN

Wh

www.oe4.com, Nikolaus König

NAME IT-Herausgeber Günther Moser (li.) mit Why-Not-Perle Sasha, der die sensationelle Deko übernahm und NAME IT Chefin vom Dienst Romana Dobes (re.)

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SEX AND A PITY von anonymous

Andreas Hofmann

dealbreaker

lasse, dann muss ich wohl oder übel detlev als fleischgewordenen dealbreaker die showtreppe runterschicken. dabei ist es so schade um ihn. detlev ist – rein optisch – der traum aller schwiegermütter: großgewachsen, schlank, er hat ein umwerfendes lächeln und ein sagenhaft hübsches gesicht. aber schon zu beginn hatte ich irgendwie das gefühl, dass detlev eine mogelpackung sein könnte. zu hübsch, zu nett, zu sexy. stutzig machte mich schon, dass er, wenn es um wichtige themen ging, fast immer konsequent schwieg. wenn ich heute darüber nachdenke, hatte das wohl auch einen grund, da taten sich dann zwischenzeitlich doch grand-canyon-abgründe auf. eifersucht war ein großes thema bei detlev. als ich ihm von dieser kolumne hier erzählte, weigerte er sich zum beispiel, jemals wieder in dieses heft zu schauen. und der eklat kam dann wenig später: detlev besucht mich bei mir zuhause, wir schauen irgendeine schlechte romcom auf dvd, ich bekomme einen anruf. da ich ihn weiterschauen lassen will, gehe ich ins nebenzimmer und telefoniere mit meiner freundin piroschka. als ich rauskomme, sitzt detlev nicht mehr auf der couch. ich schaue ins bad, in die küche, und schließlich ins vorzimmer – und dann merke ich, der typ ist abgehauen! weit konnte er ja noch nicht sein, also schmeiße ich mich in die flipflops (äußerst ungeeignetes schuhwerk für eine verfolgung übrigens) und laufe, so schnell es eben geht, zur nächsten ubahnstation. und da steht er, etwas verlegen mit den händen in den hosentaschen. ich schaue ihn verständnislos an. „was ist mit dir?“ – „naja, entschuldige, ist ja wohl klar, was da rennt oder? du hast einen anderen!“ – schon da hätte mir dämmern müssen, dass mit detlev wohl keine beziehungsmeter zu machen waren. aber ich wollte es offenbar ganz genau wissen.

mackenparade es gibt dealbreaker, die du sofort erkennst. schlechte küsser outen sich ja gleich mal direkt – und sind für mich ein no-go. (und nein, alkohol ist keine ausrede dafür, dass er mit dir waschtrommel spielt). genauso argwöhnisch bin ich bei allzu hasserfüllten oder nostalgischen kommentaren über den ex, mit dem es erst seit einer woche aus ist. für kanonenfutter sollte man sich ohnehin zu schade sein. genauso für den typ, der sich nicht genug erdreisten kann, dir von seinen früheren eroberungen vorzuschwärmen. „war der goldig! und so hübsch!“, da hilft es auch nicht, wenn jemand ausgestattet ist wie ein bayerischer preisbulle. fpö-fans gehen für mich auch gar nicht. es gibt aber auch dealbreaker, die erst nach und nach rauskommen. sex kann so einer sein – zu wenig, zu oft, zu fad, zu schlecht – oder man ist zwecks rollenverteilung einfach nicht kompatibel.

point of no return detlev geizte sehr mit geschichten aus seiner vergangenheit – egal ob familiäres oder beziehungstechnisches. die meldung „ich bin gespannt, wie lang du’s mit mir aushältst. ich bin böse!“ hat mich dann aber aufhorchen lassen – und ich musste nachbohren. so erzählte er mir, dass er sich einmal mit genuss an einem typen gerächt hatte, der ihn hatte abblitzen lassen. „er wollte auf einmal nicht mehr. und hat den fehler gemacht, mir zu erzählen, dass er beim zivildienst beziehungsweise bundesheer übersehen wurde. da hab ich ihn beim innenministerium verpfiffen.“ ich muss dreingeschaut haben wie ein autobus, was detlev aber nicht als schock interpretierte, sondern als interesse an den details seiner intrige. und so erzählte er mir fast stolz, wie er im namen des typen per email eine anfrage ans innenministerium geschrieben hatte und sich darin erkundigte, ob er nach all den jahren nun überhaupt noch zivildienst machen müsse. „die antwort hab ich dann an seine postadresse schicken lassen. und später hab ich über gemeinsame freunde erfahren, dass er dann mit über 30 noch mit dem rettungsauto herumgurken musste.“ spätestens da schrillten alarmglocken mit 1.000 dezibel. und dann konnte ich nicht umhin, mich zu fragen, was ICH ihm alles anvertraut hatte. die sorge war aber unbegründet. detlev war zumindest mir gegenüber ein gentleman. und aus heutiger sicht hab ich mitgefühl für ihn – es müssen ihm ganz schlimme dinge passiert sein, die aus ihm (nicht mir gegenüber, aber doch) so einen intrigenspinner gemacht haben. und ganz ehrlich – lieber hätte ich den beziehungsversuch mit ihm wegen zu oftmaligem gähnen im bett abgebrochen. 

fleischgewordener dealbreaker wenn ich alle meine gescheiterten beziehungsanläufe revue passieren

anonymous@name-it.at www.facebook.com/anonymous.nameit

du lernst jemanden kennen, es funkt, du denkst dir nach vielen monaten des anonymen sex und der romantischen entbehrungen „ah, endlich – mit dem könnte ich mir wieder mal mehr vorstellen“. und nach und nach lernt ihr euch anonymous besser kennen – und nachdem die knallrosa brille mal weg ist, lernst du auch nach und nach seine macken kennen. in den ersten drei monaten wirst du dann feststellen, womit du leben kannst – beziehungsweise wann dann doch der punkt erreicht ist, an dem du eigentlich nur laut schreiend die flucht ergreifen möchtest.

schon zu anfang hatte ich das gefühl, dass detlev eine mogelpackung sein könnte. zu hübsch, zu nett, zu sexy.

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