NAME IT - 08 - Clemens

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08 August/September 09

Clemens Klischees im Jahr 2009

Name it Clemens

NAME IT

MODE P.b.b. Verlagspostamt 1150 Wien GZ 08Z037740 M

School Boy

shop online DIESEL.COM

Beziehungsglück Leben Doggy Style Pride 40 Jahre StoneWall tipps

08 Aug/Sept 09 E 4,–


Helden der Sandkiste.

WIR FREUEN UNS AUF DEN A1 BEACH VOLLEYBALL GRAND SLAM 09.

Meine Community.


Impressum Editorial

Medieninhaber und Herausgeber, Sales & Marketing

Schwulenklischees Wenn ein halbnackter Mann tuntig durch die Gegend hüpft, dann scheint dies auch Heteros anzusprechen, auch wenn es zunächst in den Kinos ist. Die klischeehafte Darstellung des schwulen Mannes bestätigt sich zum Wohl der Allgemeinheit. Dagegen ist wohl nichts einzuwenden, solange es sich nicht nur um eine einseitige Inszenierung handelt. Im TV stolzieren sie jedoch entweder als Modedesigner, Aids-Kranke oder Fag Hags beste Freunde, die wichtige Stunden des Lebens mit Shopping und Fitness verbringen. Kein Wunder, dass Begriffe wie „andersrum“ oder „anderes Ufer“ ihren Platz bekommen haben. Normal zu wirken kann folglich schwerer werden. Nur die wenigsten „draußen“ wissen, dass Homosexuelle in Wirklichkeit sehr heterogen sind. Die Darstellung des „Anders“ ist jedoch in vielen Fällen prickelnder, als die Inszenierung der Normalität. Schade, eigentlich. Denn der schwule Mann hat wesentlich mehr Facetten als viele glauben.

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Inhalt

klischee adé 8 Erwartungshaltungen

Thomas Kirchgrabner IM portrait

12 Der schwule Mann im jahr 2009

Klischees auf dem Prüfstand

24 Fashion.TV

Michel Adam im Interview

40 Loft Flair

Wohnen im Freiraum

44 Doggy Style

Schwule und ihre Hunde

60 U2

die grösste Band aller Zeiten?

70 Stone Wall

4

Gay Power – Sturm der Bewegung

72

manchester is calling

CSD auf englisch

15

72 44


50%

leben in einer

Beziehung

60%

meiden die

Schwulenszene

69%

verwenden

Kondome

70 67%

HIVtesten

ließen sich auf

12 03

40

Editorial

50

Gay Sport

1 GOLD

06

Making of

52

Körper & Geist

15

Mode

54

Film & DVD

30

Fashion week

56

Bücher

32

trendsetter

58

Musik

Die Ergebnisse

36

Der Parfumeur

63

Kultur

38

Kosmetik

66

Name it Tipps

48

Fitness

76

Auto

79

Technik

80

Sex and a Pity

82

Horoskop

60

32

50 5


making of

making of

Ein Film, der spaltet Brüno wird den meisten schon ein Begriff sein. Seit Wochen kursiert der tuntige Klagenfurter in den internationalen Kinos und schockiert oder amüsiert den einen oder anderen mit durchaus extravaganten Schockszenen. Ist jeder davon angetan? Nein! Zu viel ist erkennbar gestellt und damit auch weniger lustig. Auch hier gilt wieder: Hauptsache unter die Gürtellinie. ‚Borat‘ war definitiv frischer und witziger, zumal diesmal die Hauptfigur eher wie ein abstoßendes Ekelpaket rüberkommt. Aber vielen scheinen von ihm angetan zu sein, andere verlassen schon in der ersten Halbzeit den Kinosaal. Was sieht die eine Spaltung, was die andere nicht sieht? „In dieser Welt ist Sacha Baron Cohen einer der letzten wahren Künstler und eine Ein-Mann-Freiheitsbewegung. Er lässt erst die Kameras laufen und dann die Dinge geschehen. Die seltsamsten, die verrücktesten, die wahrsten und allerunwahrscheinlichsten Dinge. Es ist eine Schweinerei, ein Abgrund, ein Vergnügen. Ein Glück.“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Fotos_Universal Pictures

Und wie wird der Film von der Gay Community aufgefasst? Gar nicht einmal so anderes. Von lustig bis geschmacklos, genug da vom Stück Kuchen. Na dann, Mahlzeit!

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Portrait

„Meine Mode spielt mit Erwartungshaltungen“ Thomas Kirchgrabner ist Österreichs erfolgreichster Jungdesigner. Immer wieder wird er als „nächster Helmut Lang“ bezeichnet. Schillernd, auSSergewöhnlich, exzentrisch mag einem zu ihm einfallen. Aber da gibt es noch eine andere Seite: schüchtern, strebsam und bodenständig. Und überaus sympathisch. Name It bat den Mann voller Gegensätze zum Talk bei Risotto und Kuchen. Text_ Manuel Simbürger Fotos_ Lorenzo Marcuci, petrabenovsky.com, tomrebl.com

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A

uf die Minute genau erscheint Thomas Kirchgrabner zum Interview. Schick und überraschend brav sieht er aus mit seiner grauen Hose von Marcel Ostertag, dem weißen Shirt mit tiefem Ausschnitt und der grauen Weste von Tom Rebl. Nur seine selbstentworfene Kordel-Kette legt Beweis ab, dass man es hier doch mit einem jungen Mann zu tun hat, der nicht mit dem Strom schwimmt und sein Image als eines beschreibt, „das grundsätzlich zwar noch erarbeitet werden muss, aber avantgardistisch und umstritten ist“. Während des Interviews fängt er an, seine Tischunterlage zu bearbeiten. „Schon als Kind habe ich mit meinen Händen gearbeitet.“, lächelt er. Früh übt sich.

Modisch und erfolgreich Momentan ist Kirchgrabner ganz dick im Geschäft. Neben öffentlichen Events und diversen Society-Berichtchen, bei denen man den Designer zurzeit auffällig oft antrifft, macht Kirchgrabner aber nach wie vor vor allem mit seinen Kollektionen von sich reden. Seine aktuelle Damen-Kollektion „Victory & Freedom“ feierte auf der diesjährigen „9 fotography & fashion“ große Erfolge, für Männer entwirft er aber nur Einzelteile (wie Pelze für Liska oder für die aktuelle Tom Rebl-Kollektion). Trotzdem wünscht sich Kirchgrabner für das männliche Geschlecht, dass dieses sich endlich seinen Reizen mehr hingibt. „Männer sollen sich darüber bewusst sein, dass ein tiefer Ausschnitt bei einem Date durchaus seinen Effekt hat.“ Eine eigene Herrenkollektion ist aber trotzdem nicht geplant. „Frauen sind modisch plakativer. Zwar sind Männer grundsätzlich genauso wandelbar wie Frauen, nur leider ist das in der Gesellschaft nicht erwünscht.“

kann aber auch Alltägliches Ideen im perfekt gestylten Kopf des Designers entfachen. Seine letzte Winter-Kollektion beispielsweise drehte sich um Muttern und Schrauben. Oder er signiert mit der Hand seine Kollektionen. Wichtig ist, anders zu sein und sich von der Masse abzuheben. „Meine Mode spielt mit Brüchen und Erwartungshaltungen.“

Gegensätzlich Gegensätzlich ist auch Kirchgrabner selbst. Als der avantgardistische, moderne und manchmal auch als crazy betrachtete Designer die Kooperation mit dem traditionellen Pelzhaus Liska einging, war die Überraschung groß. Probleme gab es aber nie. „Als ich mich anfangs den Kunden mit grellbunten Irokesen-Haarschnitt und Percings präsentierte, kamen da natürlich mal geschockte Blicke. Bis sie merkten, dass ich kompetent bin und einiges drauf habe.“ Auch seine Tierliebe (er hat einen Hund namens Johnny) schließt nach Kirchgrabner die Arbeit mit Pelzen nicht aus. „Ich mag Pelz, ich trage Leder, ich esse Fleisch. Schwierig ist, gegen ersteres, aber für die letzten beiden Dinge zu sein.“ Bei diesem Thema wird er emotional, schaut einem fest in die Augen. Ansonsten vermeidet Kirchgrabner während des Interviews Augenkontakt. „Narzissmus ist für mich eine Überwindung.“, gibt er zu. Einer, der sich als „down-to-earthMensch“ beschreibt, gleichzeitig aber auch für sein außergewöhnliches Styling bekannt ist und auch mal gerne mit High-Heels auf die Straße geht. „Ich fühle mich in Sweatshirt und Jogginghosen nicht so wohl wie in einem coolen Outfit. Es macht mir Spaß, mich aufzubrezeln.“ Die Gaffereien und blöden Sprüche, die er inzwischen zu ignorieren gelernt hat, führt er auf die „österreichische Mentalität“ zurück,

„die dafür verantwortlich ist, dass man sich hierzulande modisch nichts traut.“

Österreichisch und schwul Wichtig ist ihm aber, zu betonen, dass Österreich gut im Modegeschäft vertreten ist. Viele Österreicher arbeiten bei internationalen Labels. Wer der modischste Österreicher ist, kann er aber nicht beantworten. „Ganz ehrlich? Mir fällt keiner ein.“ Auf die Frage, ob Österreich ein modisches Land ist, reagiert Kirchgrabner mit einem spontanen „Nein!“, gibt dann aber zu, nicht alle in einen Topf werfen zu können und zu wollen, denn Vorurteile hasst er. So hat er auch Schwierigkeiten damit, zu verallgemeinern, dass Schwule stylisher als Heteros sind: „Es ist ein Fehler, Styling an Sexualität festzumachen.“ Mit seiner eigenen Homosexualität geht Thomas Kirchgrabner erfrischend offen um. Seit dem 17. Lebensjahr ist er überall geoutet, auch in der Öffentlichkeit. Er gibt dann aber doch zu, dass es immer wieder zu Problemen kommen kann. So wurde er beispielsweise vor drei Jahren zusammengeschlagen. „Es gibt immer wieder Reibungspunkte aufgrund meiner sexuellen Orientierung, zum Beispiel am Land, wo ich viele Freunde habe. Aber ich stehe zu meiner Homosexualität. Wenn wer anderer etwas dagegen hat, ist das sein Problem, nicht meines.“ Zum Ende des Interviews ist aus der Tischunterlage ein kleines Kunstwerk geworden. Kirchgrabner stürzt sich wieder in seine Arbeit. Und beweist, dass Gegensätze eben doch anziehend sind. Sprichwörtlich. 

Gesellschaftskritisch Klare Worte. Diese Gesellschaftskritik scheint sich allgemein durch die modischen Arbeiten von Kirchgrabner zu ziehen. Er möchte mit seinen Kollektionen „anecken und zum Denken anregen.“ Seine Inspirationen holt er sich aus Magazinen und Bildbänden, grundsätzlich

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5 Styling-Fragen an Thomas Kirchgrabner

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Was befindet sich in deinem Kleiderschrank? Rebl, Ostertag, Westwood, Costume National, McKenzie, Vintage-Teile, auch H&M. Das sind aber alles nur Einzelstücke, ich habe keinen Schrank voller Labels! (lacht)

Was sollte jeder Schwule in seinem Kleiderschrank haben? Gute Unterwäsche, gutsitzende Jeans und ein schwarzes Hemd. Dann ist man immer gut angezogen.

Was wird in diesem Herbst das modische Must-Have für den schwulen Mann werden? Ein gutsitzender schwarzer oder grauer Anzug. Grau wird nachwievor stark präsent sein. Außerdem wird Oversize zum Trend werden.

Was geht modisch überhaupt nicht? Weiße Socken mit Birkenstock. Ich persönlich sehe auch Pink an keinem Mann. Aber grundsätzlich gilt: Aus Hässlichkeiten entstehen immer wieder Trends!

Was war deine persönliche größte ModeSünde? Bauchfreie T-Shirts und eine silberne Latzhose.


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Die fĂźhrende Partneragentur

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Coverstory

So lebt der schwule Mann 2009 Der schwule Mann gilt nach wie vor als Partymonster, das von Bett zu Bett hüpft, um seine unstillbare Gier nach Sex zu befriedigen. Eine neue Studie des Berliner Soziologen Dr. Michael Bochow, der das Leben von schwulen Männern untersucht hat, beweist nun: Der homosexuelle Mann ist weit entfernt von dem Bild, das die Öffentlichkeit nach wie vor von ihm hat.

Text_Robert Seydel Fotos_Vishstudio | Dreamstime.com

8.170 Befragte können nicht irren: 50 % von ihnen leben in einer festen Beziehung mit einem Mann. Auf gerade einmal vier unterschiedliche Sexualpartner kam der durchschnittliche Schwule im Jahr vor der Befragung. Und 60 % der Interviewten meiden Szenelokale. Die viel zitierte Promiskuität schaut anders aus. Aber natürlich gibt es auch in der Homo-Szene „Ausreißer“: 7 % der Befragten vergnügen sich in Schwulensaunen, Pornokinos und Parks. Und 5 % der Befragten zwischen 30 und 44 Jahren kommen auf beachtliche 50 Sexualpartner pro Jahr. Aber das sind die Ausnahmen. Der Trend ist ein anderer: Fixe Beziehung, gefestigtes Leben und verantwortungsvolles Handeln bestimmen den schwulen Alltag im Jahr 2009.

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Die Ergebnisse im Detail:

Jahr vor der Befragung weniger als zehn Sexualpartner gehabt zu haben. Ein Viertel davon hatte überhaupt nur einen oder gar keinen Mann im Bett. 25 % vergnügten sich mit mehr als zehn Männern in der Horizontalen. Im Durchschnitt hatte der schwule Mann allerdings vier Partner im Jahr vor der Befragung. Der Trend geht eindeutig hin zum „Eigen-Mann“. Das beweist auch die Tatsache, dass in Deutschland bereits 6 % der Befragten eine „eingetragenen Lebenspartnerschaft“ (seit 2001) eingegangen sind. Fast 59 % erwägen in der aktuellen Studie, „eventuell“ oder „unter Umständen“ mit ihrem Partner vor den Standesbeamten zu treten. Von solchen Zahlen ist Österreich freilich weit entfernt, können sich die Regierungsparteien doch seit Jahren auf kein zufriedenstellendes Austro-Modell der „Homo-Ehe“ einigen.

Fixe Beziehung, trautes Heim

Schwulen-Szene ist out

50 % der Befragten sind fest liiert. Annähernd die Hälfte der Befragten mit einem festen Partner wohnt mit diesem sogar in einer gemeinsamen Wohnung. Bei Schwulen dennoch weiter verbreitet als bei Heteros: die offene Beziehung. 45 % der Befragten, die mit einem festen Partner zusammen leben, führen eine offene Beziehung, in der auch Sex mit anderen Männern akzeptiert ist. In großen Städten sind offene Beziehungen häufiger zu finden als in kleineren Städten. Interessanter Aspekt: je älter der Mann und je länger die Dauer der Liebschaft, desto „offener“ die Beziehung.

Auch das Bild der überdrehten Party-Husche, die jede Nacht in einem anderen Bett ausklingen lässt, wird von Bochows Studie nicht bestätigt. Denn 60 % der Befragten gaben an, nur gelegentlich, selten oder gar nicht schwule Treffpunkte aufzusuchen. 21 % sind zwar in der Schwulenszene unterwegs, meiden allerdings klassische Cruising-Orte wie Parks, Pornokinos oder Saunen. Lediglich 7 % der Befragten sind dort zu finden. Mit zunehmendem Alter werden diese „eindeutigen“ Locations für Männer allerdings immer interessanter.

Trend zum „Eigen-Mann“

Verhütung: Verantwortung statt Risiko

Wie in jeder Beziehung ist auch in schwulen Beziehungen Sex wichtig. Aber nicht so wichtig, wie uns das Klischee vom dauerkopulierenden Schwulen weismachen will: Drei Viertel der Befragten geben an, im

Egal, ob der Sex in den eigenen vier Wänden oder im Park ums Eck stattfindet: Verhütung ist ein Muss. Das wissen mittlerweile auch die meisten. Allerdings ist die Aufklärungsarbeit noch lange nicht


50%

leben in einer

Beziehung

60%

meiden die

Schwulenszene

69%

verwenden

Kondome

75% hatten

weniger als zehn Sexualpartner

67%

lieĂ&#x;en sich auf

HIVtesten 13


erledigt, denn Männer aus höheren sozialen Schichten haben häufiger ein Kondom bei sich als Männer aus niedrigeren sozialen Verhältnissen. Fest in den Köpfen schwuler Männer scheint mittlerweile immerhin die Verwendung von Kondomen beim Analverkehr mit fremden Männern verankert: 69 % der Befragten, die Analverkehr mit Partnern hatten, mit denen sie nicht fest zusammen waren, gaben an, dabei „immer“ einen Gummi zu verwenden. Nur vier Prozent verzichten dummerweise nach wie vor darauf. Ebenfalls ein Erfolg der jahrelangen Aufklärung: Zwei Drittel aller befragten Männer haben sich einem HIV-Test unterzogen. Erfreulich auch, dass die Mehrheit der Interviewten weiß, wie AIDS übertragen werden kann.

Faust statt Hirn: Gewaltbereitschaft gegenüber Schwulen bleibt Traurige Konstante in der aktuellen Studie: Die Gewalt gegen Schwule hat nicht abgenommen. 13 % der Befragten waren im Jahr vor der Erhebung Ziel „verbaler Gewalt“ (Beschimpfungen, Beleidigungen), 2 % wurden Opfer physischer Gewalt. Vor allem Jugendliche unter 20 Jahren sind davon betroffen. Die Dunkelziffern dürften wahrscheinlich noch viel höher liegen. Tragisch, aber wahr in der heutigen Zeit. Das Bild Homosexueller in der Öffentlichkeit muss sich definitiv wandeln: Die Studie beweist, dass Schwule weder sexsüchtige Tunten noch schreiende Partyluder sind. Der schwule Mann von heute sehnt sich nach einer Beziehung, beschäftigt sich mit Safer Sex und handelt verantwortungsvoll. Klischee ade! 

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Fotos_Anthony Gayton, www.anthonygayton.com Models_Marcel B. (The main character), Horst_wienermodels.com | www.wienermodels.com (His ’best mate’), Jean-Pierre_www.tempo-people.at | www.tempo-people.at (The ice-cream ’nerd’)

school boy

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Model_Marcel B. Black & white silk tie_WESTBURY Grey wool pullover_ESPRIT White (& black) cotton belt_H&M Digital Watch_Casio Black shiny cotton trousers_ZARA


Models_Marcel B., Horst Black & white silk tie_WESTBURY Fingerless Wool gloves_H&M, Black cotton hat_H&M, Wool/Acryl scarf_H&M Black (and Grey) cotton v-neck pullover_ANGELO LITRICO Brown herringbone wool trousers_H&M Black leather shoes_SIOUX, Black leather shoes_BEL FONTE

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Models_Marcel B., Jean-Pierre Black & white silk tie_WESTBURY, Black glasses_PAUL SMITH White cotton shirts_ESPRIT, Black slim fit trousers_H&M Black shiny cotton trousers_ZARA, Black leather shoes_SIOUX Black leather shoes_BEL FONTE



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Model_Marcel B. Black & white silk tie_WESTBURY White cotton shirt_ZARA Black braces_H&M Black slim fit trousers_H&M


Models_Marcel B., Horst Black & white silk tie_WESTBURY Black & Grey V-neck tank-tops_ESPRIT White cotton slim fit shirts_ANGELO LITRICO Black canvas cotton jeans_CHEAP MONKEY Black canvas cotton jeans_PEPE Shoes_Adidas Superstar II, Adidas Samba

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Model_ Marcel B. Stripy cotton pyjama_H&M


INterview

Partylöwe ohne Wohnsitz Was macht ein Mann ohne festen Wohnsitz und mit vier verschiedenen Handys? NAME-IT traf Michael Adam Lisowski, bekannt als Michel Adam. Dem erfolgreichen Geschäftsmann gehört der international Fashionkanal fashion.tv und noch vieles mehr.

Interview_Manuel Simbürger, Editing_Asim Aliloski Fotos_Fashion.TV, istockphoto

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fashion style Wie entstand die Idee für FTV? Bzw. Was ist das Erfolgsgeheimnis von FTV? Der Erfolg liegt wohl am Thema an sich, Mode, Designer und Models. Andererseits senden wie rund um die Uhr und sieben Tage die Woche im Clipformat. Sprich: man kann jederzeit ins Programm einsteigen. Sämtliche Clips sind mit cooler Musik unterlegt. Schöne und leichte Unterhaltung ohne negative Schlagzeilen und ohne ewige Hotline-Werbung und Musicdownload-Spots. Außerdem haben wir es geschafft, FTV zur Lifestylemarke zu entwickeln. FBars und F-Clubs, MerchandiseArtikel, eine eigene Modelinie und eine gut besuchtes Internetportal lassen die Marke in allen möglichen Varianten erleben.

M

ichel Adam bewies schon früh sein goldenes Händchen für Business. Vor Gründung des Fernsehsenders war er eine lange Zeit im Textilgeschäft und besaß eine Produktionsstätte mit etlichen tausend Mitarbeitern. Mode und Medien reizten ihn aber mehr: „Irgendwann stellte ich mir die Frage, warum es keinen eigenen Spartekanal für das Thema Mode, Designer und Models gibt. Diese Branche bringt Milliardenumsätze und lässt niemanden in der entwickelten Welt unberührt.“

Sie haben ja an der Elite-Uni Princeton Mathematik studiert. Wie kam der Wechsel ins Mode-Geschäft?

Ein Mann der Taten ergriff die Möglichkeiten und strahlte im Jahr 1997 mit f.tv weltweit aus. Mittlerweile ist f.tv ein globaler Sender und erreicht über 400 Millionen Haushalte weltweit in allen Kontinenten dieser Welt. Ebenso bemerkenswert ist die Ausstrahlung von FTV an öffentlichen Plätzen, wie Bars, Clubs, Fitness-Studios, Flughäfen, Casinos etc. „Da sind wir bereits an rund 7 Millionen öffentlichen Plätzen vertreten. Der Erfolg liegt wohl am Thema an sich, Mode, Designer und Models.“ Und was die wenigsten wissen: Gekocht wird in Österreich. Aber lassen wir Michel Adam doch persönlich zu Wort kommen.

Die meisten Leute reagieren verwundert, wenn Sie erfahren, dass FTV von einem Österreicher erfunden wurde. Stört Sie das?

Auch Mode ist einfach Business. Nur wer mit knallharten Zahlen umgehen kann wird es auch schaffen, seine Visionen zu verwirklichen. Ich habe eine gute Möglichkeit gesehen und diese ergriffen. Ich hatte damals die weltweiten Lizenzrechte für Walt Disney-T-Shirts in den Händen.

Ich bin ein Kosmopolit. Ich kehre jederzeit gerne in mein Heimatland zurück, ansonsten hätte ich nicht unser Headquarters nach Wien verlegt. Aber wer einen globalen Sender aufbauen will, muss global unterwegs sein und auch so denken. Da ich den Großteil meines Lebens außerhalb von Österreich verbracht habe, wundert es mich nicht, dass es für viele eine Überraschung ist. Österreich war leider nie eine Modehochburg wie Paris, London, Mailand oder New York.

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Kong bewegen können. Trotzdem verbringe ich auch heute noch viel Zeit im Flugzeug und so kann ich gar nicht wirklich sagen, wo mein realer Wohnsitz ist. Es bewegt sich also nicht mein Wohnsitz, sondern ich bin in steter Bewegung. Sie sind als Partylöwe bekannt. Haben Sie mit 62 Jahren nicht das Bedürfnis, sich zur Ruhe zu setzen?

Aber es gibt hier eine interessante Entwicklung, welche noch viel Hoffnung für die Zukunft offen lässt. Es kommen immer mehr junge österreichische Designer auf den Markt, die mittlerweile auch internationale Beachtung finden. FTV hat sogar einen eigenen Channel, der sich Männer-Mode widmet („F Men“). Wird Mode immer mehr zu einer MännerDomäne?

Stimmt es, dass Sie sich Ihren 60. Geburtstag ganze 150 Millionen Euro kosten lassen haben?

Die Männer haben sich emanzipiert. Mode ist ein Männerthema, wie es ein Thema für Frauen ist. Mode ist ohne Vorurteile und zutiefst demokratisch. Der größte Teil der erfolgreichen Designer sind doch auch Männer, oder? Also ist es eben auch aus diesem Blickwinkel ein Männerthema. Der Mann von heute legt eben wert auf ein gestyltes und modisches Äußeres.

Das ist ein vollkommener Schwachsinn, erstens weil der 60er erst kommen wird und außerdem würde ich nie solch vollkommen absurden Summen in ein Fest investieren.

Sie leben ja auf einer 160 m langen Yacht. Wie ist das, wenn sich der Wohnsitz immer bewegt?

Nicht für jedes Land, aber ich habe zumindest vier verschiedene Mobiltelefone für die Länder, in denen ich die meiste Zeit verbringe bzw. ich schaffe mir jeweils ein lokales Mobiltelefon an, wenn ich weiß, dass ich dort länger verweile. Permanente telefonische Erreichbarkeit rund um die Uhr bei einem globalen Geschäft sind unabdingbar.

Die Idee hinter der f-diamond war es, einen globalen und mobilen Werbeträger anlässlich des 10-Jahres Jubiläums in die Welt zu setzen. Mit coolen Partys an den hippsten Plätzen dieser Erde das Image von FTV weiter aufzubauen, war das Ziel hinter diesem Projekt. Ich konnte damals verhältnismäßig günstig ein älteres Fährschiff kaufen und wir haben es im FTV Look & Feel umgebaut. Ich verbrachte gerade in den ersten zwei Jahren viel Zeit am Boot um das unmittelbares Erlebnis zu haben, wie wir die Community von St. Tropez bis Hong

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Ich bin 59 Jahre alt. Glauben Sie mir, ich bin schon wesentlich ruhiger als noch vor zehn Jahren. Partys sind ein Teil der Philosophie von FTV und der Modewelt. Man muss die Marke auch leben, um sie authentisch repräsentieren zu können. Leute kaufen Mode und stylen sich nicht, um das Outfit dann für sich alleine zu Hause zu tragen, sondern um sich in der Öffentlichkeit und eben auch auf Partys zu präsentieren. Wie wollen Sie die Zielgruppe und ihre Bedürfnisse kennen, wenn Sie sich nicht unter dieser bewegen.

Haben Sie wirklich für jedes Land, indem sie unterwegs sind, ein eigenes Handy?

Sie kommen viel herum: Welches Land ist das modischste? Es gibt eine Fashion-Community und diese ist global. Mode spricht keine Sprache. Diese Community ist überall addicted und daher macht es keinen Sinn, hier nach Ländern zu trennen. 


Andersrum ist sexy.

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Accessoires

Trendy chic Stilvoll, trendy und leistbar ist die neue Kollektion von Swatch. Das breite braune Lederarmband mit den braunen Nähten bietet robusten Halt für das enorme polierte Gehäuse aus Edelstahl 316L. Ein bronzefarbiger Auflagerand mit silbernen Stundenmarkierungen läuft um das gebürstete silberne Zifferblatt. Swatch Irony The Chrono „MASSIVE BRONZE“, Preis € 130,-

Life is a journey Evisu ist das japanische Fashion Denim Label für echte Jeanskenner. Mit seiner ersten Taschen- und Accessoire-Kollektion übersetzt das Label die einzigartige Kultur und Philosophie der Marke in eine Auswahl an detailreichen, farbenfrohen und witzigen Begleitern für alle Arten von Reisen, seien es Business-Trips oder Freizeitaktivitäten. www.evisu.com

Spielkiste Louis Vuitton Humidor aus edlem Mahagoniholz. Preis € 2.350,-

Cosmopolitan Louis Vuitton Tasche „Naxos“ aus besonders weichem Leder, perfekt für Büro & Reise geeignet. Preis € 3.470,-

Signed Graf von Faber-Castell „Pen of the Year 2009“: die erste Füllfeder der Welt aus echtem Rosshaar und mit Goldfeder. So macht Schreiben wieder Spaß! Preis € 2.200,-

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ABSOLUT net oberflächlich Dass sich die Kult-Marke ABSOLUT Vodka für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung stark macht, ist nichts Neues. Nicht umsonst ist sie eine der beliebtesten Marken von Schwulen. Mit einer irren Kunstaktion erreicht das schwedische Unternehmen jetzt den Höhepunkt seiner Toleranz-Historie.

Wer kennt sie nicht – die Limited Editions von ABSOLUT. Vom Disco-Kugel-Look über die Rainbow-Colors bis zum ultimativen Bling Bling in Gold . Nicht zu vergessen der werbewirksame Auftritt des Absolut-Hengstes in der Serie „Sex and the city“, der eine Vodkaflasche zum Phallussymbol emporhebt und so manches schwule Herz höher schlagen lässt – es fällt ihnen immer wieder etwas Neues ein. Der aktuellste Schweden-Streich ist ABSOLUT No Label. Eine Flasche ganz ohne Label. Also Nackt. Und warum? Guter Vodka braucht einfach keine Verkleidung. Dasselbe sollte für Menschen gelten, denn Äußerlichkeiten sagen nichts über das Innere aus. Leider sehen das nicht alle so. Labels wie Aussehen, Religion, Herkunft und Sexualität führen immer wieder zu Vorurteilen – dem will die Limited Edition entgegen wirken. Denn: In an ABSOLUT world there are no labels! ABSOLUT macht sich für uns gegen Vorurteile nackig. Wer die Marke bei dieser Message an die Welt unterstützen will, hat am 25. August die Chance. Da sammeln sich alle mutigen Vorurteils-Gegner im Wiener MuseumsQuartier, ohne jegliche Labels, nur in Unterwäsche. Bodypainting mit dem Slogan der Kampagne gibt’s dann vor Ort und danach spaziert man gemeinsam über die Mariahilferstraße. Als Goodie gibt’s für jeden Teilnehmer auch eine der 300 Limited Edition Flaschen. Ein einmaliges Erlebnis, eine geniale Aktion gegen Vorurteile, ein Pflichttermin! 

Info In an ABSOLUT world there are no labels Kunstaktion gegen Vorurteile 25. August ab 12:00 Uhr MuseumsQuartier Wien Für das Bodypainting bitte Brust rasieren und nicht eincremen! Infos: office@leopold.cc 29


Fashion Week

Berlin zieht an Vier Tage lang sollte Berlin zur Modewelthauptstadt avancieren. Fashion Week, Bread & Butter und diverse andere Modemessen zur gleichen Zeit am selben Ort. Da kam sogar die Modepäpstin Suzy Menkes von der New Yorker „International Herald Tribune“ in die deutsche Hauptstadt. Und trotzdem ging es um viel mehr als nur um Kleidung. Noch wichtiger schien, welcher Promi bei welcher Show zu Gast war. NAME-IT hat geguckt! Text_Lukas Hermsmeier/Mario Soldo Editing_Asim Aliloski Fotos_Pascale Jean-Louis/BBB

Mode-Experte aus London zu Besuch in Berlin

Mercedes-Benz Fashion Week Berlin

Model aus Paris - auf dem Fahrrad von einer Show zur anderen.

Fashionistas aus allen Herren Ländern genieSSen das vielfältige Angebot der Street- und Urbanwear Messe Bread & Butter.

N

eben den Second-Hand-Promis gaben auch echte Superstars Berlin die Ehre. Bei der Boss Orange Show saßen die Schauspieler Sienna Miller und Adrien Brody in der ersten Reihe, für Designerin Anja Gockel kam die deutsche Hollywoodgröße Diane Kruger angereist. Boris Becker und seine Frau Lilly vergnügten sich bei Kaviar Gauche. Die größte Aufregung gab es jedoch um US-Sänger Justin Timberlake, der bei der Bread & Butter die neue Kollektion seines Modelabels „William Rast“ vorstellte. Etwas missmutig und kontaktscheu zeigte sich der 28-Jährige auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof, wo die Messe zum ersten Mal stattfand. Zwischenzeitlich war Chef Karl-Heinz Müller mit seiner Bread & Butter nach Barcelona abgewandert. Zum Comeback kam selbstverständlich auch Berlins Bürgermeiser Klaus Wowereit, der in Jeans und Sakko die Messe eröffnete. Der Besuch von Modekritikerin Suzy Menkes aus New York kam einem Ritterschlag für die Fashion Week gleich Die „Herald Tribune“-

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Je bunter umso schriller. Zwei Besucher aus Brasilien schauen sich auf der BBB um.

Kolumnistin fand lobende Worte für Berlin und die Veranstaltung: „Die Stadt entwickelt sich immer mehr zum Zentrum Europas.“, erklärte Menkes nach ihrem Besuch. Zum ersten Mal berichtete auch die New Yorker Fachzeitschrift „Fashion Wire Daily“ ausführlich von jeder Show. Berlin hat als Modestadt überzeugt. Und das nicht nur der Promis wegen. Nach zwei Jahren hat sich die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin endlich von ihrem Image befreit, nicht die Kleidung, sondern die Events stünden im Mittelpunkt. Berlin hat mit dem Fördern junger Brands eine Nische gefunden und muss sich daher nicht mit Mailand und Paris messen - was sowieso unangemessen wäre. Dass dem Nachwuchs die Zukunft gehört, wurde beim Finale des "Designers for Tomorrow Award" deutlich. Eine US-Kollegin sagte sogar, dies sei die Beste aller Schauen in Berlin gewesen. Dies spricht nicht gegen die Etablierten, sondern für die Neuen. 


Boss Orange Wer blaue Jeans mit Jeanshemd und Jeansjacke kombiniert, gilt gemeinhin als nicht besonders stilbewusst. Das könnte sich im Sommer 2010 ändern, wenn die neue Kollektion von Boss Orange in den Läden hängt. In einer alten Fabrik­halle an der Spree führte Boss Orange seine Sommerkollektion 2010 vor. Auffällig dabei waren die weiten Schnitte.

Gant Gant zeigte sich bei der Männerlinie namens "Dolce Vita" inspiriert von der perfekten Garderobe eines jungen Mannes, der eine Reise an die italienische Adriaküste plant. Die gesamte Kollektion überrascht mit einem Casual Look, der schicke Details aufweist. Flip Flops zu einer Smokingjacke im Nautic Look, bei Gant ein gelungener Stilmix.

Kretschmer Anlässlich der Mercedes Benz Fashionweek präsentierte Guido Maria Kretschmer seine neue Kollektion für Frühjahr/Sommer 2010 "SUMMER SHIVER". Erstmalig präsentierte der Designer eine Herren- und Bademodenkollektion. Knapp am Körper geschnitten zeigt sich der schlichte Matrosenlook.

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Die Ergebnisse Text_andreas forgacs, mag. daniel klima Fotos_unternehmen

Die Ergebnisse des name it Trendsetter 2009 sind da. 25 name it leser haben 13 markenProdukte auf herz und nieren getestet. hier erfährst du, welche davon einen hohen gayfaktor haben, im Trend sind oder als marke bei gays besonders gut ankommen.

Aus zahlreichen Bewerbern wählte die Redaktion 25 „unbestechliche“ NAME IT Leser aus, die am 10. Juni 2009 im Studio 67 bei einem Abendevent dabei sein konnten. Dort wurden die Produkte von den Unternehmen kurz präsentiert und jeder der Tester bekam die 13 trendverdächtigen Markenprodukte mit nach Hause. Die umfangreichen Fragebögen der Trendsetter wurden von der Redaktion ausgewertet. Neben den Kategorien Geschmack, Design, Sympathie der Marke, Funktionalität und Nutzen wurden vor allem Trend- und Gayfaktor bewertet. Es gab eine Bewertungskala von ein bis fünf Sternen für jedes Kriterium und die Möglichkeit für Kommentare, die oft aufschlussreich und manchmal auch unterhaltsam waren. Als eindeutiger Trend stellte sich heraus, dass Schwule besonderen Wert auf natürliche Inhaltsstoffe legen. Immer mehr schwule Konsumenten machen sich Gedanken darüber wie sie ihren Körper gesund und fit halten können. Design und Benutzerfreundlichkeit sind dabei mindestens genau so wichtig wie die Funktionalität. Aufgrund der längeren Testzeit erscheint das Ergebnis von TurboSlim24h+Men in der nächsten Ausgabe.

25 NAME IT Tester im Studio 67 bei der Präsentation der Markenprodukte.

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Diese 13 Markenartikel haben sich dem NAME IT Test gestellt: • Depilan for Men • TurboSlim24h+Men • Rubis Edition Graffiti Pinzette • Kenzo Power • Uncle Ben's Expressreis • NÖM fasten Teedrink • Almdudler Zuckerfrei • Nivea for Men Extreme Comfort • Vöslauer Biolimo • Martini Rosé • Chardonnay Weingut Raith • Manglo • Nescafé Dolce Gusto

die sieger '09 1. Nescafé Dolce Gusto 2. Kenzo Power 3. Vöslauer Biolimo 4. Martini Rosé 5. Nivea for Men Extreme Comfort

1

2

3

GOLD

SILBER

BRONZE

NESCAFÉ Dolce Gusto

Kenzo Power

Vöslauer Biolimo

Alles in einem: hervorragender Geschmack, einfache Zubereitung und vielfältiges Angebot an Heißgetränken. Ganz individuell und abgestimmt auf jeden Moment. www.dolce-gusto.at

Dieses neue Parfum ist eine Blume für Männer. Einfach und überraschend. Sensibel und männlich. Der Duft der Gegensätze, das Wesen von Kenzo. www.kenzo.com

Österreichs erste Biolimo mit Gütesiegel! Früchte aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft und Zucker aus österreichischen Bio-Zuckerrüben bringen wahren Bio-Trinkgenuss. www.voeslauer.com

Der klare Testsieger! Sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch das attraktive Design beeindruckten unsere Tester. Bei der Auswahl an Getränkevariationen lässt „Nescafé Dolce Gusto“ kaum Wünsche offen. Kritische Stimmen bezogen sich fast ausschließlich auf den Verpackungsmüll und kleinere Schwierigkeiten bei der Dosierung. Trendverdächtig? Aber Ja!

Dieses frische Eau de Toilette bekommt den Silberpokal! Nicht nur der elegante Flakon, der wohl den einen oder anderen Tester an einen Phallus erinnerte, konnte punkten. Der einzigartige blumig-männliche Duft passt ideal für den Sommer. Flower Power, ähm ... Kenzo Power – gaytrendig!

Bronzemedaille! Besonders positiv kam der natürliche Geschmack bei unseren Trendsettern an. Der Verzicht auf künstliche Süßungsmittel sprach vor allem den sportlichen und ernährungsbewussten Tester an. In Sachen Design wünscht man sich ein wenig mehr Style. Fazit: tolles Produkt!

Gay-Trend: Markensympathie: Geschmack: Gesamtergebnis: Gesehen um E 109,90

3,8 3,9 4,7 4,2

Gay-Trend: Duft: Design: Gesamtergebnis: Gesehen um E 52,-

4,1 4,1 4,6 4,1

Gay-Trend: Markensympathie: Geschmack: Gesamtergebnis:

3,7 4,6 3,9 3,9

Gesehen um E 1,39

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höchster Gay Factor!

Nivea for men extreme comfort Der After Shave Balsam beruhigt mit den natürlichen Inhaltsstoffen Kamille und Süßholzwurzel. Ergebnis: eine sofortige beruhigende und leicht kühlende Wirkung und ein glattes Hautgefühl. www.niveaformen.at Die besten Ergebnisse erzielten das angenehme Hautgefühl im Gesicht sowie das schnelle Einziehen des Balsams in die Haut. Einzig die Verpackungsgestaltung beurteilten die Tester unterdurchschnittlich. Großes Manko: der schwer zu öffnende Verschluss! Gay-Trend: Hautgefühl: Design: Gesamt:

3,3 4,3 3,5 3,8

Gesehen um E 8,49

Diese 2008er Spätlese besticht durch ihr helles Gelb, in der Nase reifer Apfel, tropische Süße am Gaumen stoffig und elegant im Abgang. 12,5% vol. www.weingut-raith.at Klassisch! Dieser Weißwein beeindruckte unsere Tester mit seinem fruchtig-süßen Aroma, perfekt für einen lauen Sommerabend! Zum romantischen Essen zu zweit oder mit Freunden würde die Mehrheit unserer Trendsetter diesen Chardonnay aus dem Keller holen – kein Trend aber ein Klassiker!

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Gesehen um E 6,-

Rubis Edition Graffiti

Geschmackserlebnis pur: mit feinen Aromen von Zitrone, Salbei, Holunder und Pfirsich, abgerundet von einer Kompositon aus Veilchen und wilden Rosen. 9,5% vol. www.martini.com

Der Stil ist klar und poetisch zugleich. Rubis Graffiti Pinzetten sind eine Hommage an eine Kunst, die im Alltag stattfindet. www.rubis.ch

Knapp am Stockerl vorbei! Vor allem sein elegantes Design und sein unvergleichlicher Geschmack wurden von unseren Testern gelobt. Bei einem romantischen Abendessen zu zweit oder einem rauschenden Fest darf diese Köstlichkeit für den Gaumen nicht fehlen. Das perfekte Getränk für den anspruchsvollen Gay!

Das vielen Testern davor noch unbekannte Produkt landete im vorderen Mittelfeld. Herausragend war vor allem die Zufriedenheit mit dem Anwendungsergebnis. Aber auch das außergewöhnliche Design sowie die Schweizer Qualität und der Charme wurden von unseren Testern gelobt. Gay-Trend: Haare zupfen wer trendig ist steht auf ein wenig Schmerzen!

Gay-Trend: Geschmack: Design: Gesamt:

4,2 4,2 3,6 3,8

Gesehen um E 6, 99

Chardonnay Weingut Raith

Gay-Trend: Geschmack: Design: Gesamt:

Martini Rosé

3,1 4,1 3,2 3,5

Nachwuchs in der fasten Teeplantage! Den Fokus legt NÖM zeitgemäß auf „innere Reinigung“ und eine fettfreie Edelmolke. www.noem.at Spannende Geschmackskombination! Wenn auch nicht jedermanns Geschmack, aber die Kombination Zitrone-Brennnessel-Grüntee überzeugte. Einziges Manko: Das Design könnte stärker dem Wunsch einiger Tester nach mehr Style gerecht werden. Aber wie heißt es so schön: Auf die inneren Werte kommt es an. Oder?

Gesehen um E 0,99

4,0 4,4 3,5 3,7

Gesehen um E 25,-

NÖM Fasten Teedrink

Gay-Trend: Geschmack: Abnehmwirkung: Gesamt:

Gay-Trend: Funktionalität: Markensympathie: Gesamt:

3,4 3,5 3,1 3,4

Almdudler Zuckerfrei Ein wahrer Schlankdudler. Durch neue Rezeptur aber weiterhin ohne Zucker, chemische Konservierungsmittel oder künstliche Aromen noch näher am Original. www.almdudler.at Abgespeckt! Mit dieser neuen zuckerfreien Variante des beliebten Erfrischungsgetränkes hält man sich im Trend, die Finger von zu vielem Zucker zu lassen. Das Design sollte laut unseren Testern ein wenig moderner ausfallen. Das könnte eine Möglichkeit sein, eine stärkere Identifikation des schwulen Mannes mit dem Markenprodukt zu erreichen. Fazit: leckere Erfrischung für jede Gelegenheit! Gay-Trend: Markensympathie: Geschmack: Gesamt: Gesehen um E 0,99

2,9 4,2 3,8 3,4


Uncle Ben’s Expressreis Perfekter Reisgenuss in nur zwei Minuten: Vorgegart und ohne Konservierungsstoffe ist dieser Reis in den verschiedensten Variationen erhältlich. www.unclebens.at Schneller geht’s nicht! Der neue „Expressreis“ von „Uncle Ben’s“ erreichte gute Werte in den Kategorien Zubereitung und Vielfalt. In den unterschiedlichsten Geschmacksvarianten erhältlich blieben bei unseren Testern kaum Wünsche offen. Fazit: schnell und einfach zu anderen kulinarischen Ufern. Gay-Trend: Zubereitungszeit: Design: Gesamt:

3,1 3,7 3,0 3,2

Gesehen um E 1,99

Manglo Ob eisgekühlt direkt aus der Flasche getrunken oder als Basis für trendigcoole Drinks – Manglo bringt jedes Herz zum Erglühen. 4,6% vol. www.manglo.at Der neue Partydrink besticht vor allem durch sein ansprechendes Design. Kritisiert wurde jedoch der zu süßliche Geschmack und der geringe Alkoholgehalt. Einige unserer Tester erlebten diesen Mangospritzer eher als Erfrischungsgetränk anstatt einer Spirituose. Zum Mixen mit anderen Spirituosen ist dieses Markenprodukt aber für den süßen Gay ein willkommenes Getränk! Gay-Trend: Geschmack: Design: Gesamt:

2,9 2,8 4,1 3,0

Gesehen um E 2,90

Depilan for men Speziell zur sanften Entfernung von männlichen Körperhaaren entwickelt und für alle Hautbereiche geeignet. In drei Minuten zum perfekten Ergebnis. www.depilan.at Besonders die Effektivität wurde von unseren Testern honoriert. Weniger positiv hingegen fiel der Geruch auf. Zu penetrant war der Tenor. Uneinig waren sich die Tester über die Anwendung: für die einen zu mühsam, für die anderen schnell und einfach zugleich. Trendwertung: entferne deine unliebsamen Haare wie du willst, Hauptsache sie sind weg!

Gay-Trend: Effektivität: Komfort: Gesamt: Gesehen um E 7,99

3,5 3,7 3,3 3,2

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Portrait

Der Parfumeur text_günther moser bilder_parfumerie generale

Pierre Guillaume ist mit seinen 30 Jahren ein „junger Wilder“ unter den Parfumeuren. Seine Arbeit wird intensiv diskutiert und von führenden Nasen der Parfumszene gewürdigt. NAME IT hat ihn bei der Präsentation seiner Collection Privée in Wien getroffen.

P

ierre stammt aus einer Chemikerfamilie und hat ursprünglich Feinchemie studiert. Aus Zeitvertreib experimentierte er mit Düften und brachte eines Tages ein Flakon als Gastgeschenk zu einer Party nach Genf mit. Er staunte nicht schlecht, als der Beschenkte kurz darauf 50 Flakons davon bestellte.

„Du muSSt den Duft mögen, aber der Duft muSS dich lieben“ Seit 2002 gibt es seine außerordentlichen Duftkreationen unter der Marke „Parfumerie General“ in ausgewählten Parfümerien auf der ganzen Welt. Natürlich gibt es auch ein Onlineshop zum Bestellen. Doch seinem Duft muss jeder mit eigener Nase begegnen. „Du musst den Duft mögen, aber der Duft muss dich lieben“, meint Pierre zum Thema wie man den richtigen Duft für sich findet. Bei jeder Person entwickelt sich ein hochwertiges Odeur anders. Man sollte sich Zeit nehmen und beobachten, wie die Umwelt auf die neue Duftaura reagiert.

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Wie kommst du zu Inspirationen für einen neuen Duft? „Das ist ganz verschieden. Manchmal ist es eine Begegnung mit einem Menschen, ein gutes Essen oder ein Spaziergang in der Natur. Bei mir sind es am häufigsten Bilder, die mich inspirieren. Ich sehe ein Motiv und habe augenblicklich den Duft im Kopf, der das Bild auf der Geruchsebene komplettiert.“ Durch eine Glasscheibe zeigt er auf einen Fiaker, der in der Mittagshitze am Wiener Petersplatz auf Fahrgäste wartet. Vom Blumenschmuck aus gelben Gerbera sind zwei Blüten abgefallen und verwelken. Das reicht für ihn schon: ein sinnliches Bild mit dem „Geruch“ von Pferden, von gewachstem Leder, altem lackiertem Holz, von Blumen, und den rasch verwelkenden Blüten am heißen Asphalt der Großstadt. Pierre hat beim Betrachten der Szene automatisch eine präzise Vorstellung des Duftes, ohne ihn konkret wahrnehmen zu können. Aus diesem Erlebnis und dieser Fähigkeit entsteht eine Idee zu einem Thema, das ihn möglicherweise zu einem neuen Duft inspiriert. Der fesche und talentierte Männerschwarm verbringt viel Zeit im Labor und experimentiert. Fast täglich entsteht eine neue Duftsequenz. Es kann zwei Stunden oder neun Monate dauern, bis eine Kreation für ihn perfekt ist.


Drei Schätze Die zwanzig Düfte der Kollektion sind nummeriert, damit die Parfumnamen nicht den ersten Dufteindruck beeinflussen. Die Parfumölkonzentration liegt bei 10 bis 16 %, wobei nur natürliche Essenzen aus biologischer Gewinnung zum Einsatz kommen. Die Flakons, schwere Blöcke aus Glas, sogenannte „Diolènes“, bestechen durch klares Design und geben wie deren Inhalt ein eindeutiges Statement ab. Die Collection Privée beinhaltet Düfte, bei deren Kreation er gegenüber seiner Kollektion nummerierter Parfums in der künstlerischen Qualität und olfaktorischen Komplexität noch einen Schritt weiter gegangen ist . Diese Produkte sprechen Kunden und Kenner mit erhöhtem Duftanspruch an. Pierre Guillaume offeriert diese Düfte bisher nur einer ausgewählten Klientel, die bereits Kunden seiner nummerierten Kollektion sind, oder auf Empfehlung. 

„Um einige wertvolle Milliliter Parfumessenz zu gewinnen, die Magie eines Ortes oder einer Reise zu erleben, die Emotion einer Begegnung oder eines Augenblickes voll auszukosten, benötigen wir drei Schätze: Geduld, Beständigkeit und Entschlusskraft.“

Pierre Guillaume

www.parfumerie-generale.com In Wien sind beide Kollektionen erhältlich bei: Le Parfum, 1010 Wien, Petersplatz 3

Beauty Tipp

„Le Parfum“ führt ausschließlich Raritäten der Duftwelt wie z. B. die Range von Kilian – präsentiert vom gay-freundlichen Team

PR

Das Leben in Flakons verpackt E

s gibt sie noch, diese kleinen Orte voller Harmonie, Schönheit und Extravaganz. Ein Ambiente, so märchenhaft, als wäre es Shakespeares „Sommernachtstraum“ entsprungen. Weg von der Masse, hin zu einer Individualität voller Ästhetik, Ausdruckskraft und Begierde.

In der Ausnahme-Parfümerie „Le Parfum“ von „Nägele & Strubell“ wird Sinnlichkeit in Duftnoten verwandelt. Hier findet man eine ausgewählte Community an Duftkreationen, die sich dem Mainstream verweigern. Klassiker der Parfüm-Geschichte wie Lorenzo Villoresi, Micallef oder Creed treffen auf moderne Designer wie Tom Ford, Bond No. 9 oder Paolo Gigli. Schillernde Parfüm-Meisterwerke garantieren das passende Duft-Outfit für jeden Anlass: Entscheide, ob du nach einem Spaziergang am Meer, einer frischen Sommerbrise oder nach Cashmir duften möchtest. Hier wird das Leben in Flakons verpackt. Die exquisite Location am Graben in Wien unterstreicht die Besonderheit von „Le Parfum“. Genieße die individuelle und gay-freundliche

Beratung von Duftexperten in einer intimen Rococo-Atmosphäre. Kaffeebohnen sorgen dafür, dass deine Nase nicht überfordert wird. Mache eine Reise in dein Innerstes und entdecke deinen persönlichen Duft unter den besten Parfums der Welt. Stelle fest, dass es sie doch noch gibt: Jene Orte, die für den schwulen Mann wie geschaffen scheinen. Exklusiv in Österreich und mitten in Wien. 

1010 Wien Petersplatz 3 Tel.: 01/535 39 39 www.leparfum.at

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Kosmetik

summer

Der Sonne entgegen Sommerzeit ist Sonnenzeit. Doch leider wird manchen erst nach dem Sonnenbaden bewusst, dass UVB-Strahlen der Haut auch Schaden zufügen können. Die Hautpflegespezialisten von La Prairie haben ein Pflegesystem entwickelt, mit dem du deine Haut nicht nur gegen sonnenbedingte Schäden schützen, sondern ihr auch eine attraktive, gesunde Bräune schenken kannst. Cellular Anti-Wrinkle Sun Cream LSF 30, 50ml, E 126,Cellular Protective Body Emulsion LSF 30, 150ml, E 114,Cellular Self Tan for Face & Body LSF 15, 100ml, E 104,Cellular Luxe Lip Treatment LSF 15, 3,95g, E 40,- (farblos)

FEELING LIKE A WINNER

Doppelte Revolution Wieder jugendliche Haut? Immer doch! Juvena ist es gelungen, einen Schlüssel zur Bildung frischer, neuer Haut zu finden. Das Geheimnis: die Verbindung zweier brillanter Technologien. Mit der MasterCream werden nicht nur die Hautzellen, sondern auch ihre natürlichen Stammzellen in das Pflegekonzept miteingeschlossen. Das Ergebnis: nachweislich verbesserte Hautqualität und damit eine ganzheitlich erhöhte Hautattraktivität.

Das Leben besteht aus Herausforderungen: Den einen möchte man sich stellen, anderen wiederum lieber aus dem Weg gehen. Aber warum dabei nicht gut riechen? Von der Bisskraft eines Krokodils, über die Geschmeidigkeit eines Tennisspielers bis hin zu der Aura eines Gentleman – all diese Attribute vereint. Klingt schier unmöglich, ist es aber nicht. Ein energiegeladener und maskuliner Herrenduft, mit dem man garantiert immer auf der Gewinnerseite steht. Eau de Toilette 50 ml E 50,-

Juvena MasterCream, 75ml, E 189,-

Geerdet An der Seite des Eau de Toilette bahnt das Parfum Terre d’Hermès der Herrenduftkreation neue Wege. Pampelmuse und Orange mit einer Shisonote verleihen unmittelbare Frische. Die lang anhaltende Wirkung des Feuersteins sorgt für mineralische Tiefe. Chefparfumeur Jean-Claude Ellena will damit „die Linie betonen“. Ein gelungenes Parfum, das sich auf einen neuen Flecken Erde vorwagt. Bodenständig! Terre d’Hermès Parfum, 75ml-Spray, Preis auf Anfrage

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Urlaub für die Haut Es ist an der Zeit der Haut das zurückzugeben, was die Sonne ihr genommen hat. Damit deine Haut noch länger goldbraun schimmern kann, gebühren ihr eine besonders intensive Reinigung und Pflege. Dafür gibt es von SBT das Cell Culture Face Cleansing Peeling und die Cell Culture Face Care Mask. In Kombination oder individuell angewendet – der Effekt ist sofort sichtbar: eine strahlende, glatte und gesund aussehende Haut. Cell Culture Cleansing | peeling 100ml, E 47,Cell Culture Face Care | mask 75ml, E 68,-

Käufliche Freiheit Back to the Roots Als Anlass ihres bereits 200-jährigen Bestehens hat sich die Parfümerie FILZ, älteste Parfümerie Wiens, etwas ganz besonderes ausgedacht. Das Eau de Lavande, eine Eigenkreation aus dem Jahre 1892, wurde nach dem Originalrezept von damals wieder hergestellt und ist nun für einen begrenzten Zeitraum exklusiv am Wiener Graben erhältlich. Der einzigartige Duft des Lavendelwassers wirkt inspirierend und ermöglicht eine Zurückbesinnung auf eine Epoche, in der Klasse und Stil einen hohen Stellenwert einnahmen.

Paul Newman, Steve McQueen oder James Dean waren nur kleine Rebellen, aber echte Männer! Für den coolen, entspannten Freigeist von Heute gibt es ab Ende August 2009 „ckfree“, den neuen Herrenduft von Calvin Klein. Ein Eau de Toilette, das sich mit unerwarteter Frische betont lässig und maskulin zeigt. Der transparent-blaue Flakon spiegelt die unendliche Freiheit des Himmels wider. Feel free! Eau de Toilette 50ml, E 48,Eau de Toilette 100ml, E 65,-

Flacon 50 ml, Preis auf Anfrage

Viktor & Rolf Geradezu perfekt setzt Antidote das Konzept von „Monsieur“, der 2003 von Viktor & Rolf geschaffenen Prêt-à-PorterModelinie, in einen Duft um. Wir verlosen für NAME-IT Leser die begehrten Sets Mitspielen auf: www.name-it.at


Wohnen

Loft Flair

Seit einiger Zeit sind Lofts wieder im Trend. Aber warum eigentlich? Das Flair absoluter Freiheit l채sst

Andy Warhol wird heute zu den Pionieren der Loftnutzer gez채hlt. f채lschlicherweise.

Text_Antonio Ambrogio

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Fotos_Wim Pauwels/Callwey

Verlag, istockphoto


sst sich ganz einfach erleben, wenn es nach John Trimm geht. Der schwule Designer erzählt uns einiges aus seiner Schublade.

A

b den 1940er Jahren wurden in New York und London derartige leerstehende Hallen zu Wohnzwecken umfunktioniert, wobei die Bausubstanz der Halle kaum verändert wurde. Eine Wohnung umfasste damit oft die gesamte Fläche einer Etage, in die einfach Möbel hineingestellt wurden. Somit entstanden sich offene Wohnungen mit riesigen Grundflächen und hohen Decken. Andy Warhol wird heute zu den Pionieren der Loftnutzer gezählt, fälschlicherweise, da er seine Factory erst ab den 1960er Jahren in einem New Yorker Loft einrichtete. Lofts wurden schnell zu begehrten Wohnungen für Freiberufler und Künstler, die damit Wohnund Arbeitsraum integrierten und so oft zu günstigen Bedingungen eine Bleibe fanden.

Pinkel-Druck „Ich weiß es bis heute noch nicht, was mich daran anspricht. Wenn ich aber genauer überlege, ist es schon das Flair von weiten Räumen, hohen Decken und großen Fenstern. Groß und übersichtlich“, sagt John Trimm. Dabei hat man es da nicht so einfach. John erzählt, dass man so einiges beachten muss, denn der Teufel steckt im Detail. „Damals war die Toilette relativ weit weg vom Schlafzimmer entfernt und das ist leicht blöd, wenn man öfters mitten in der Nacht Pipi machen muss – kann wirklich nervend sein.“

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Gänsehaut Wenn die Vollkommenheit ihren „wohnlichen“ Namen hätte, dann könnte sie Loft heißen. Mögen muss man sie schon, die Freiheit in den großen Räumen, und dabei die Offenheit, die dazu alles übersichtlich macht. „Praktisch ist es wirklich, wenn man die Brille sucht. Denn obwohl so viel Raum da ist, ist trotzdem alles so klar strukturiert, dass es wahrscheinlicher ist, diese wiederzufinden. Manchmal hilft mir auch meine Haushaltshilfe“. Er würde sie dafür lieben.

Abschleppfaktor „Ab und zu passiert es auch, dass sich jemand leichter abschleppen lässt“. Warum denn nicht? Was in vielen Fällen das dicke Auto sein kann, ist es hier wohl der Wohnaspekt, der das Gegenüber attraktiver erscheinen lässt. „Am liebsten ist mir der Sex auf dem dunkelbraunen Fußboden. Bescheiden habe ich es wohl am liebsten.“ Dezent wenige Möbel runden das ganze wohl ab. Erzeugt das nicht eine kahle, leblose Stimmung in der Wohnung? „Ganz und gar nicht!“. Das erklärt wohl alles. 

Buchtipp Wim Pauwels Lofts & Stadtwohnungen 2008. 204 Seiten, 257 Farbfotos. € 54,50, € A 56,10; SFr. 91,90. ISBN 978-3-7667-1757-3


www.name-it.at

n e s i e R , e d o M e, Beauty Peoplund mehr...

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erscheint am 31. September 2009


Hunde

Dass Schwule zunehmend auf den Hund kommen, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch welche Hunderasse harmoniert mit welchem Männertyp? Oder präziser gefragt: Welcher Mann passt zu welchem Hund? Nicht ganz einfach bei weltweit rund 350 Hunderassen und mindestens ebenso vielen verschiedenen gay Charakteren. NAME IT begab sich auf Fährtensuche.

Doggy Style Text_Hermann Herunter Fotos_iStockphoto, privat

S

eien wir mal ehrlich: Hunde sind wie Kinder für Schwule. Zwar brauchen sie weder Zahnregulierung noch Schulgeld, sie werden aber geliebt, gefüttert, gepflegt, er- oder sogar angezogen und gestylt, geradeso wie Mann es auch mit dem eigenen Nachwuchs täte. Im Gegenzug wird Mann dafür bedingungslos geliebt, zärtlich getröstet wenn mal alles schief läuft, bekommt ohne Wenn und Aber jene Treue, Loyalität und Zuwendung, die in Wahrheit jeder braucht.

Der große Unterschied: Kinder kann man sich nicht aussuchen. Hunde schon. Einfacher wird die Sache dadurch allerdings nicht. Denn die Qual der Wahl bei Suche nach dem idealen vierbeinigen Freund erfordert mindestens ebenso viel Verantwortungsbewusstsein, Fingerspitzengefühl und Intuition, wie die Wahl des perfekten Lebenspartners. Und auch da geht’s ja nicht immer nur um Aussehen und Größe …

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Will ich ein häusliches Mischlings-Schmusetier oder geht’s mehr um den reinrassigen „Flirtfaktor Hund“? Muss ich outdoor angeben mit meinem topgestylten Chihuahua samt Louis-Vuitton-Halsband oder sehne ich mich nach Respekt und Schutz durch meinen Rottweiler oder klassische Kampf-Killer-Maschinen? Bin ich viel auf Reisen oder nächstens in Clubs unterwegs, dann kann’s auch ein Zwergspitz sein, der zur Not mal aufs Katzenkistchen geht. Oder bin ich ein 24/7-Jogger, der sich gern von seinem Afghanischen Windhund begleiten lässt auf den ausgedehnten Ausläufen in freier Natur? Und schließlich: Ist mein Hund der Dritte im Bunde einer funktionierenden Beziehung oder lediglich Partner- und Kindersatz in vielen einsamen Stunden? Fragen über Fragen, die letztendlich jeder für sich selbst beantworten muss. Dennoch kann die folgende Einteilung Hilfestellung bieten, welche Hunderassen zu welchem Gay-Typ passen. Vielleicht findet sich der eine oder andere in dieser groben Übersicht wieder.

Der Junge von Nebenan ein stets freundlicher Durchschnittstyp, adrett aufgemacht, oft gebräunt und immer ein Lächeln auf den Lippen, genießt er sein weitgehend stressfreies Dasein fast reibungslos zwischen Job, Familie und Freunden, mitunter auch in der Szene. Der beste Freund des klassischen „Jungen von Nebenan“ ist vom Typ her ein Jagdhund, ist eher pflegeleicht und anpassungsfähig und kann daher im städtischen Raum sowohl daheim als auch im Park glücklich existieren. Zu dieser Gruppe gehören Retriever, Setter, Pointer, aber auch Dackel, Beagles, Spaniels und Windhunde.

Gay Urban Professionals weltgewandt bereist er aller Herren Länder, spricht mehrere Sprachen, ist im Job erfolgreich und verwendet sein hohes Einkommen für den gehobenen Lifestyle, kurz für alle schönen Dinge im Leben. Sein liebster Vierbeiner könnte am ehesten der Gruppe der Nutzhunde zugeordnet werden. Sie sind groß, robust und stark, brauchen Auslauf und Beschäftigung und jede Menge Zeit. Dazu gehören Bernhardiner, Huskys, Doggen, Neufundländer, Schnauzer, Boxer und der Dobermann.

Naturbursche er lebt eher am Land, liebt die Natur und das einfache, oft alternative Leben. Bodenständig sind seine Kleidung und auch die Weltanschauung, robust das Nervenkostüm und die körperliche Konstitution. Keine Frage, der perfekte Begleiter für den Naturfreund ist „Kommissar Rex“, der deutsche Schäferhund aus der Gruppe der Hüte- und Treibehunde oder andere prominente Stars aus Film aus Fernsehen wie der Collie „Lassie“. Mit dabei auch der derzeit so gefragte Schweizer Sennenhund.

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Manuel Bräuhöfer, Jungunternehmer , mit Pointer-Dame „Clio “. „Sie hat mein Leben sehr bereichert . Durch sie bin ich fast zum Naturburschen geworden.“

cherRehpins mit seinem „Ich kann kein “. eszler ery K rodmann Flohmarkt in Ball G „Herr B am Mr. Life ch -Mischling den Kleinen ich ihn einfa Chihuahua sehen. Als ich musste ckte entde Tier leiden chuhkarton einem S .“ mitnehmen

PR-Profi Mario beste Reiner Hündin mit Labrador der W mensc elt. Ausgegli hlichen Hündin Zügen „S chen, “ anhängli tella“. „Fü r mic ch, mit teilweise h ist sie die fast s chon

Party People für sie wird oft die Nacht zum Tag, perfekt gestylt shaken diese schönen und (ganz selten auch) reichen Clubkids durchs Leben, in dessen Mittelpunkt, Modelabels, die neuesten Lifestyle-Trends und angesagte JugendkulturStrömungen stehen. Die Hündchen, die zum „Fashionista“-Typ passen, entsprechen am ehesten dem Gay- Klischee: Klein, verspielt, tragbar und als modisches Accessoire unverzichtbar, strahlen uns die herzigen Zwergpudel, Chihuahuas, Malteser, Möpse und Pekinesen aus den Societyseiten in Hochglanzmagazinen an. Derlei Kleinhunderassen werden nicht selten von den großen Designern bei Gucci, Louis Vuitton oder Dior eingekleidet. Immer häufiger finden sich in deren Kollektionen Diamanten-Halsbänder, echte Pelzmäntel für die frostigen Tage oder Tanktops für den Sommer.

Hetero-like auf den ersten Blick ist er nicht als Gay zu identifizieren. Auf den zweiten auch nicht. Nur nachts, wenn andere längst schlafen, kommen sie aus ihren Verstecken um in der nächstgelegenen Cruisingzone Anschluss zu finden. Klar, dass der ideale Wegbegleiter für den ungeouteten Mann extrem männlich wirken muss. Der Machohund für den Möchtegern-Macho sozusagen. Bullterrier und speziell alle großen Terrierarten sind die bevorzugte Wahl. Aber auch Mastiffs, Bulldoggen oder Rottweiler gehören dazu.

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Buchtipp Wer ganz genau wissen will, wie und ob Männer und Hunderassen harmonieren, findet alle Infos im US-Erfolgsbuch „Woof! A Gay Mans Guide to Dogs“, erhältlich unter www.woofbook.com und natürlich bei Amazon.com.


Welchem Typ auch immer Mann sich zugehörig fühlt, eines ist für alle gleich: Wer sich auf das Abenteuer Hund einlassen will, sollte sich klar sein, dass er damit eine langjährige Beziehung begründet, die naturgemäß irgendwann einmal schmerzlichen Verlust bedeutet. Auf der anderen Seite bereichern Hunde das Dasein ungemein. Millionen von schwulen Hundefreunden können Arien bellen über dieses Phänomen. 

SchwulenIkonen und ihre Hunde Truman Capote Jake Gyllenhaal Elton John Ricky Martin Matthew McConaugghey Brad Pitt Justin Timberlake Rudolpho Valentino

>Bulldogge >Poogle (Beagle/Pudel-Mischling) >Cocker Spaniel >Golden Retriever >Labrador/Chow Chow-Mischling >Weimaraner >Yorkshire Terrier >Mops

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Mit diesem Workout bringst du deine Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur in Bestform. Du bekommst einen knackigen und strammen Hintern und sorgst auch dafür, dass dein Oberkörper muskulöser wird. Jetzt fragst du dich sicher, wie du beim Beintraining etwas für deinen Oberkörper tun kannst. Die Erklärung ist einfach: Zum Muskelaufbau brauchst du Testosteron. Davon setzt du am meisten frei, wenn du die größten Muskelgruppen trainierst. Und diese befinden sich in den Beinen. Sie schütten daher die größte Menge an Wachstumshormonen aus. Diese verweilen nicht nur im Muskel, sondern werden durch die erhöhte Blutzirkulation auch im Körper verteilt, sodass man insgesamt davon profitiert. Fazit: Ohne Beintraining verschenkt man viel Potential.

Tipps & Tricks www.johnharris.at

in Mann sollte mit beiden Beinen im Leben stehen. Immer wieder sagen Kunden zu mir, sie möchten nur ihren Oberkörper trainieren, denn ihre Beine trainiere sie bereits beim Fußball Spielen oder beim Laufen. Doch diese Belastung trägt nicht zum Masseaufbau bei und gerade bei allen Sportarten, bei denen ich meine Kniegelenke stark belaste, ist ein gut muskulär gestütztes Gelenk besonders wichtig, um Verletzungen vorzubeugen!

Beinworkout

fitness

E

• Die Bewegung kontrolliert und relativ langsam durchzuführen, alles andere führt zu einem unnötigen Verletzungsrisiko • Nimm dir genügend Zeit zum Aufwärmen! Fahre einige Minuten Rad und mache dann deine ersten Sätze mit leichtem Gewicht. • Vergiss nicht, nach dem Training deine Beine zu dehnen.

Text_Martin Kronsteiner Bakk., Sportwissenschaftler, Headtrainer im John Harris am Schillerplatz Fotos_Peter Provaznik

Leg press Mit der Leg press kann sehr effektiv die gesamte obere Beinmuskulatur trainiert werden. Du stellst deine Maschine so ein, dass deine Beine im Winkel von ca. 80º Grad abgewinkelt sind. Der Rücken ist während der gesamten Übung fest an die Lehne gepresst und das Gesäß hat immer Kontakt zum Sitz. Die Füße befinden sich einen mehr als hüftbreiten Abstand voneinander entfernt. Fasse jetzt mit den Händen die am Sitz befestigten Griffe und strecke die Beine mit einer kräftigen Ausatmung. Wichtig: Strecke deine Beine nicht voll durch und behalte in der Streckphase immer einen kleinen Spielraum. Die Oberschenkelmuskulatur steht immer unter Spannung.

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Einbeinige Kniebeuge Einbeinige Kniebeugen trainieren die Beine, das Gesäß und den Unterköper unglaublich intensiv. Man trainiert nicht nur seine Kraft, sondern gleichzeitig auch den Gleichgewichtssinn. Diese Übung ist nichts für Anfänger! Wenn du diese Übung ausführst, solltest du gesunde Kniegelenke haben. Stelle dich jetzt aufrecht hin und hebe ein Bein nach hinten hoch. Gehe mit dem Standbein in die Hocke und senke dabei auch das Gesäß ab. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, strecke die Arme aus und beuge den Oberkörper ein wenig nach vorne. Der Fuß bleibt flach am Boden und der Unterschenkel ist relativ gerade, sodass Knie und Fuß etwa auf einer Linie sind. Am tiefsten Punkt angekommen drücke dich wieder nach oben, der Körper ist gerade und kehre in die Ausgangsposition zurück.

Kreuzheben Das Kreuzheben trainiert den gesamten Körper, besonders die Rückenstrecker, das Gesäß und die Oberschenkel. Du stehst mit hüftbreiten Beinen, beugst den Rücken, haltest ihn aber während der Übung gerade. Jetzt beuge die Beine, bis die Oberschenkel in etwa waagecht sind. Hebe jetzt die Langhantel mit einem mehr als schulterbreiten Griff und gestreckten Armen auf. Hebe unter gleichzeitiger Beinstreckung die Stange vor den Schienbeinen nach oben und strecke die Beine und den Oberkörper. Um jedes Verletzungsrisiko zu vermeiden, achte darauf, dass die Bauchmuskeln angespannt sind und der Rücken gerade gehalten wird.

Reverse Leg kick Mit dieser Übung trainierst du die Beinrückseite und das Gesäß. Schlüpfe mit einem Fuß in die Beinschlaufe und positioniere das Standbein leicht gebeugt auf der äußeren Seite der Plattform. Halte den Oberkörper aufrecht und halte dich mit beiden Händen fest. Führe jetzt das Bein gestreckt so weit wie möglich nach oben zurück. Dabei wandert der Oberkörper leicht nach vorne! Wenn du die Übung korrekt ausführst, spürst du zuerst die Beinrückseite, dann das Gesäß und in der Endphase die untern Rückenstrecker. Führe die Übungen mit 10 bis 15 Wiederholungen durch. Starte zu Beginn mit weniger Gewicht und mehr Wiederholungen. Wenn du dich bei den Übungen sicher genug fühlst, steigerst du den Widerstand und senkst die Wiederholungsanzahl. Damit erhöhst du die Intensität und steigerst den Muskelaufbau.

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Gay Games Sport

Schwul oder nicht?

. für Ballettraining geeignet galten als unsportlich und maximal Männer xuelle in homose der Gäste in , Vorbei ist die Zeit xuelle sind oft und gern gesehene - jeder Sport ist schwul! Homose längst es SS wei chaft bereits heiss an. Gesells Die auf die Gay Games in Köln laufen Vorbereitungen Die . chtungen diversen Sporteinri

würden, als „gay“ definieren Sportarten wir bestimmte Sport wirklich Vorurteil, wenn uns die Frage, ob stellten ir unhaltbares W . ein ch keinen Es wäre natürli manche auch gar Auswahl. Art von Sport, jede eine exklusive trafen und Schwule betreiben kein schwul sein

Text_ Heidelinde

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sxc.hu

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Homophobie ändig überbetontet st re eu ch no ch eu s Shirt vom Leib, Männer! Wer soll er Gelegenheit da jed i be auf ch eu t iß re - und Modefirmen abkaufen? Ihr diverse Kosmetik r nfü ei t er ck üb na h lb isc ha st enthusia rä kelt euch ak aten und fa llt ren pl de be an i er W be n ch he au isc er gigant iff t – od ner mal den Ba ll tr ander her, wenn ei re heißesten Männe Gelegenheiten?! i diesem Spor t di be d il un d we , vi ul Da hw an sc Fußbal l ist sehnsüchtig en nk de ir (w d ch eu sin t n oute Schnitten zu finde Bä llen spielen. Also einfach gerne mit r wi d un o) ld na Ro endlich!

Schwimmen

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Tanzsport

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Körper und Geist

Schlafzimmer-Körpersprache Wie kommuniziert der schwule Mann? Tatjana Lackner ist Österreichs Kommunikations-Strategin. Der Top-Coach hat Gays beim Sprechen beobachtet und findet S-Fehler genauso wie den Tunten-Touch. Beides kann vor allem im Business schaden.

Interview_ Asim Aliloski Fotos_Schule des Sprechens . www.sprechen.com, istockphoto

Tatjana Lackner, Direktorin der Schule des Sprechens

„Ich erwarte von einem 40jährigen schwulen Mann, dass er mittlerweile sein Outing soweit im Griff hat, dass ich im Geschäftsleben nicht mit seinen sexuellen Vorlieben konfrontiert werde.“, sagt Tatjana Lackner. Gute Sprache und Rhetorik sind heutzutage wichtiger denn je. Menschen der modernen Gesellschaft verbringen 80 % des Tages in Kommunikations-Situationen. Live-Talk, Email, SMS, Telefon, man kann wohl nicht nicht kommunizieren.

Wie positioniert sich der schwule Mann in der Kommunikation? Viele Schwule leben ihre Homosexualität stark über ihre feminine Seite aus. Dadurch haben sie ganz andere natürliche Feinde als jene homosexuellen Männer, die sich den männlichen oder internationalen, hedonistischen Part aussuchen. Deren Feinde sind vor allem die Mitt-Vierziger im Business. Jene Schwulen, die primär Frauen als beste Freunde haben und sich lieber in Frauennetzwerken hochklammern, haben andere Konflikte und müssen in anderen Situationen bestehen, als Männer, die ihr Schwul-Sein sehr verdeckt in der männlichen Rudelgruppe ausleben. Das wirkt sich natürlich auch auf ihre Kommunikation aus. Siehst du beim schwulen Mann andere kommunikative Fertig­keiten? Fertigkeiten im Sinn von „Er kann mehr oder weniger“, nur weil er schwul ist sehe ich nicht! Nervig wird es aber dann – und hier besteht der wesentliche Unterschied

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– wenn durch seine Sprache im Alltag, Business, … transportiert wird, was er in seinem stillen Schlafzimmer konkret bevorzugt. Das finde ich in einer turbo-aufgeklärten Gesellschaft richtig fad. Mich interessieren an einem Menschen weder sein Glaubensbekenntnis, noch seine sexuellen Neigungen. A) bin ich „oben ohne“, b) angenehm gelassen. Heißt das dann also, ein Schwuler sollte seine feminine Seite eher nicht nach Außen transportieren? Sollte er stattdessen ‚männlich’ sein? Ich weiß gar nicht, ob das geht. Nein, er soll sich doch nicht verbiegen. Ich denke nur, dass die sexuellen Vorlieben nicht den Tag bestimmen dürfen, weder bei Homos noch bei Heteros. Ich erwarte von einem 40jährigen schwulen Mann, dass er mittlerweile sein Outing soweit im Griff hat, dass ich im Geschäfts-Meeting – weder offensichtlich noch unterschwellig – nicht mit seinen sexuellen Vorlieben konfrontiert werde. Ebenso wenig will ich mich mit einem Streng-Gläubigen dauernd über die Vorzüge seiner Religion unterhalten. Es ist mir wurscht. So etwas blockiert einfach. Kann man „schwule Gesten“ wegtrainieren? Wie authentisch wäre man dann noch? 1) „Natürlichkeit“ hat oberstes Gebot. 2) Sie können sich immer optimieren. Egal, ob Hetero oder Homo. Weniger Gigi, Getue und Selfperformance würden manchen Anfänger in der Szene gut tun. Auch Heteros fahren in den Sturm und Drang-Jahren mit Understatement besser, als mit prolligen Pubertätsgesten. Gutes Eigenmarketing unterscheidet sich eben von aufdringlicher, übertriebener Selbstdarstellung. Können persönliche Gesten, Ausprägungen oder die Art des Sprechens geändert werden?

Sind dir bei deinen mittlerweile über 60.000 Einzelcoachings, bei denen ja auch Schwule dabei waren, Besonderheiten an Homosexuellen aufgefallen? Aufgefallen ist mir manchmal der viel zitierte „S-Fehler“. Aber den gibt es bei allen anderen auch. Das „S“ im Sinne von lispeln kann ein Thema sein. Das bedeutet nicht, dass jeder Schwule lispelt! Bei manchen ist das „S“ schärfer, bei anderen schleift es wieder leicht. Das hat vielleicht damit zu tun, dass man bei einer gewissen Ausprägung automatisch bemüht ist, auch in seinem Gehabe etwas zu ändern. Das hat dann natürlich einen Flashback auf die Sprache. So entstehen bei manchen Manierismen. Vielleicht versuchen einige auch zu verkrampft, „sinnlich“ zu sprechen und verbal erotisch zu wirken. Ähnlich wie bei den Diven der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts, die ständig ihre Schnute hoch gezogen haben, im Bewusstsein, dass dies niedlich aussieht. Ich würde gerne mal ein richtig schönes, aus dem Brustton kommendes „Scheiße!“ von einem Schwulen hören! Meistens klingt das dann etwas schmäler. Hast du noch etwas bemerkt? Was auch auffallend ist, sind gelegentlich eigenwillige Vokalbildungen. Manche Homosexuelle (oder zumindest jene, die auch hörbar machen wollen, wofür sie „stehen“) zerquaken stark das „A“. Das finde ich generell – sowohl bei Frauen als auch bei Männern – unangenehm. Du machst auch viel im Bereich „Persönlichkeitsentwicklung“. Fällt dir dazu etwas ein? Was mir hier bei Schwulen auffällt (und das haben sie mit manchen Frauen gemeinsam) ist, dass sie statt Rufzeichen-Botschaften Fragezeichen-Botschaften senden. Bei Meetings wird dies problematisch, weil dann die akustische Überzeugungskraft fehlt. 

Gewisse Dinge kann man eben kultivieren, denn etwas „drüber legen“ wäre erneut nicht authentisch! Um die „gebrochenen Handgelenke“ und den möglichen „S-Fehler“ – beides wird Schwulen klischeehaft oft nachgesagt – kann sich jeder ja wohl kümmern. Weniger hysterisch und in Meetings unaufgeregter zu argumentieren schadet bestimmt auch nicht. Klar ist, vielen Schwulen merkt man nicht an, dass sie es sind. Gruppe hat17.07.2009 Vorteile. NameDiese it-Inserat 10:15 Uhr Seite 1

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Sauna


Text und Fotos_PRO-FUN MEDIA

Film

N I E M T L E W WÄRE DIE

e n i M d l r o W e Were th Romantik-Drama, USA 2008 Regie: Thomas Gustafson; Mit Tanner Cohen, Wendy Robie, Judy McLane, Zelda Williams, Jill Larson, Ricky Goldman, Nathaniel David Becker, Christian Stolte, David Darlow Drehbuch: Thomas Gustafson, Cory James Krueckeberg; Kamera: Kira Kelly; Musik: Jessica Fogle, Tim Sandusky

A

usgerechnet in den hinreißenden Captain der Rugby-Mannschaft ist der schüchterne Einzelgänger Timothy verliebt. Sein Leben als unpopulärer Eigenbrötler, der sich in hinreißenden und perfekt choreographierten Musical Fantasien verliert, um der tristen Realität seiner engstirnigen Privatschule für Jungs zu entfliehen, ändert sich jedoch schlagartig, als er durch die Rolle des Puck im SOMMERNACHTSTR AUM des Schultheaters an einen magischen Trank kommt. Durch ihn verlieben sich alle sofort in den Ersten, den sie zu Gesicht bekommen, was den extrem konservativen und auch leicht homophoben

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Kleinstadt Mief auf höchst unterhaltende und originelle Weise komplett durcheinander wirbelt. Regisseur Tom Gustafson gelang eine kleine Sensation - eine Perle des neuen Queer Cinema, die sowohl Zuschauer als auch Kritiker begeisterte, auf vielen Top 10 Listen der besten Independent Filme in den USA landete und bereits mit Preisen überhäuft wurde WÄRE DIE WELT MEIN besticht durch seinen bezaubernden Cast, seinen einzigartigen Soundtrack und diese charmante Leichtigkeit, wie sie nur das amerikanische Kino produzieren kann. Ein Muss! 


DVD © Pro Fun Media

BURN THE BRIDGES/ Quemar las naves von Francisco Franco Drama, gay, bi, metro, Mexiko 2007 Mit: Ángel Onésimo Nevares, Bernardo Benítez, Irene Azuela, Ramón Valdés, Jessica Segura, Claudette Maillé Drehbuch: Francisco Franco Alba, María Reneé Prudenci

„... ohne jedes Pathos und mit einem sicheren Gespür für kleine Gesten, die Großes sagen, erzählt Regisseur Francisco Franco die Geschichte der heranwachsenden Geschwister, die in der dunstigen Abgeschiedenheit ihres Zuhauses wie in einer Halbwelt leben, in die plötzlich mit jedem Tag mehr grelles Sonnenlicht dringt ...“ (Verzaubert Filmfestival)

FRÜHSTÜCK MIT SCOT von Laurie Lynd Komödie, Gay, Kanada 2007 MIT: Thomas Cavanagh, Noah Bernett, Ben Shenkman, Colin Cunningham, Graham Greene, Fiona Reid, Jeananne Goossen, Benz Antoine Drehbuch: Sean Reycraft, nach einer Romanvorlage von Michael Downing

Was tun, wenn unerwartet ein Waisenjunge vor der Tür eines perfekt angepassten Schwulenpaares steht und dessen Leben völlig auf den Kopf stellt? Diese Feelgood-Comedy war der ungeschlagene Publikumsliebling u.a. auf dem VERZAUBERT Filmfestival und in Toronto. Ausgezeichnet als bester internationaler Spielfilm „GLOBOLA“ bei den 19. Lesbisch Schwulen Filmtagen Hamburg!

DL Chronicles Season 1 von Quincy Lenear, Deondray Gossett Serie, Drama, gay, metro, USA 2005 MIT: Damian Toofeek, Raven Darren, Schnase Terrell, Tilfor O'Neil, Cepedes Ulrich Drehbuch: Quincy Lenear, Deondray Gossett

Schwarz, schön und HEIMLICH schwul - das ist Leben „on the Down Low”. Eindringlich elegant, sexy und stilsicher zeichnet DL CHRONICLES teils amüsant, teils dramatisch die Portraits von 4 Männern, die alles daran setzen, ihr Verlangen zu verheimlichen. Die Aufsehen erregende US-Erfolgsserie ist nicht nur wunderbar geschrieben, sondern auch verdammt erotisch und kurzweilig.

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bücher

aufg’schlagen

Mehmet Murat Somer: Die Propheten Morde Jonathan Littell: Die Wohlgesinnten

James R. Gaines: Das musikalische Opfer

Studienausgabe Dt.v. H.Kober. D 2009, 1385 S. + 100 S., geb. + Broschur, € 28.78

Dt.v. Reinhard Kaiser. D 2009, 382 S., geb., € 25.65

Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, Friedrich II. (der später so genannte Große) und Johann Sebastian Bach, treffen einander, historisch belegt, 1747 - Bachs »Musikalisches Opfer« ist das ebenso extravagante wie berühmte Resultat, und in Gaines' Interpretation zugleich das Ergebnis der gegenläufigen Biografien, die das eigentliche Thema dieses Buches sind. Friedrich litt zeitlebens unter dem gewaltsamen Tod des geliebten Kattes, und seine schwule Sexualität blieb ganz im Gegensatz zu der seines Bruders Heinrich verklemmt, er zettelte aggressiv einen Krieg nach dem anderen an und bleibt ein kalter, aufgeklärter Vernunftmensch. Einzig die Musik verbindet ihn mit Bach, dem tief religiösen Genie, der sich Friedrichs Ansinnen stellt und die Musik an die Grenzen des Denkmöglichen bringt. 

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Hans Stempel & Martin Ripkens: Liebe vielleicht D 2009, 114 S., geb. , € 15.32

Robert und Boris flirten in der S-Bahn, schaffen es aber nicht, sich anzusprechen. Nachdem sie sich im Gedränge verloren haben, scheint ihr Alltag wie gewohnt weiter zu gehen, bis sie sich zufällig wieder begegnen. Doch auch jetzt fehlt ihnen der Mut, ihre Zuneigung zu zeigen. Beide stürzen sich verärgert über die verpasste Chance in sexuelle Abenteuer, doch eigentlich denken sie nur an eines: den anderen wieder zu treffen. Als sie sich schließlich in einer schwulen Bar finden, zögern sie keinen Augenblick und landen alsbald als verliebtes Paar bei Boris im Bett. Doch noch in ihrer ersten Nacht macht Robert eine Entdeckung, die eine gemeinsame Zukunft in Frage stellt. Ein spannender, vereinnahmender Roman über eines der letzten schwulen Tabus und zugleich eine feine, intensive Schilderung zweier interessanter schwuler Männer. 

Fast wäre ihm eine CruisingAffäre im Berliner Tiergarten zum Verhängnis geworden, doch Max Aue entzieht sich »den Arsch noch voll Sperma« dem Gefängnis durch ein verlockendes SSAngebot. Für den Sicherheitsdienst berichtet er zunächst über die Reibereien zwischen SS und Wehrmacht, wird in Stalingrad verwundet und soll schließlich – hoch dekoriert – einen Ausgleich zwischen Kriegs- und Vernichtungsinteressen des Nazi-Reiches herstellen. Der Insiderbericht (die Figur Max Aue ist fiktiv, die Begebenheiten des Romans jedoch historisch) des Beauftragten zur »Rationalisierung« des Hollocaust ist ein echtes Novum in der Verarbeitung der NaziVerbrechen: Indem Littell die Motivation der Täter darstellt, die vordergründig ihre Aufgaben gewissenhaft erledigten, zeigt er, wie eine hoch arbeitsteilige Organisation von schuldhafter Verantwortung ablenken kann. Zugleich ist »Die Wohlgesinnten« aber auch ein packend geschriebener schwuler Abenteuer-Roman, der schonungslos die brutale wie oft ebenso grotesk unfähige Struktur des Nazi-Regimes aufdeckt. 

Dt. v. G. Meier. D 2009, 240 S., geb., € 17.37

Ein Krimi oder die spannende Geschichte des besten Freundes? Man kann es gar nicht entscheiden, denn vom Ich-Erzähler des Hop-Çýký-Yaya-Thrillers weiß man soviel intime Details – nur den Namen erfährt man nicht. Er leitet einen schwulen Nachtclub und kann es natürlich nicht hinnehmen, dass schon wieder eine schwuler Transvestit ermordet worden ist und die Polizei nichts unternimmt. Doch erst einmal ist die Enthaarung dran, denn Schönheit ist Pflicht. Es wird geklatscht und gechattet, und auf einmal scheint es eine erschreckende Spur zu Geben. Es handelt sich um eine Mordserie, und ermordet werden Schwule, die den Namen eines islamischen Propheten tragen. Jetzt gilt es nicht nur bereits begangene Morde aufzuklären, sondern vor allem künftige zu verhindern. Nebenbei ist der heldenhafte Ermittler auch noch Internetexperte und Kampfsportprofi, leidenschaftlicher Romantiker, der sich in einen reichen Industriellen verliebt und beste Freundin, immer mit einem offenen Ohr für Sorgen und Nöte ihrer Liebsten. Und so ist der rasante Krimi eine atemberaubende Tour durch Istanbuls Schwulenszene, immer hart am Rande des Nervenzusammenbruchs. 


Tatjana Lackner & Nika Triebe: Die Rede-Diät: So halten Sie Ihre Rhetorik schlank Residenz-Verlag, brosch., 199 S., 3. Aufl. 2009a, € 19.90

Viele Menschen halten es mit ihrer Sprache wie mit der Ernährung: Zu viel, zu fett und wahllos. Crashdiäten erweisen sich als kontraproduktiv und der JojoEffekt macht jeden neuen Versuch zum Bumerang. Ähnliche unerwünschte Nebenwirkungen können auch durch Kommunikations-Trainings auftreten: Die persönliche Ausdrucksweise geht verloren, die Authentizität leidet. Durch die „Rede-Diät“ gelingt es, individuelle Stärken genauso wie Fehlverhalten zu erkennen. Die Erkenntnisse sind leicht im Alltag umzusetzen und wer konsequent bleibt, erntet schon bald positives Feedback. Wachsendes Selbstbewusstsein, die Übereinstimmung von Eigen- und Fremdbild und Sicherheit im Auftritt werden Sie belohnen! Vor allem in kniffligen Gesprächssituationen punkten Sie nach der Rede-Diät souverän. Die Qualität Ihrer Gespräche wird spürbar besser. 

Naikan Jahresbegleiter 2010 Herausgegeben vom Naikan-Leiter-Netzwerk Preis: € 14,90

Dieser Buchkalender kann Dich jeden Tag daran erinnern, dass Du Dein Leben selbstbestimmt lebst. Naikan heißt Innenschau: Wenn Du Dir Zeit nimmst und Deinen Blick nach innen wendest, dann wird Dein Leben ruhiger, klarer und reicher. Du kannst diesen Jahresbegleiter als Naikan-Tagebuch verwenden. Oder als alltäglichen Terminplaner. Oder als Notiz- oder Brainstorming-Buch. Oder … Dieses Büchlein ist so wie Dein Leben: Es ist ganz Dir überlassen, was Du daraus machst! Ab Oktober 2009 erhältlich in allen Buchhandlungen! 


reing’hört Musik

Text_Brigitte Bauer

... Till you get enough Das Comeback des King of Pop hätte die musikalische Sensation des Jahres 2009 werden sollen, aber der Sense-Mann wollte es anders. Nein, keine Angst – das wird nicht der abertausendste Nachruf, und Tränen hätten wir ja nun auch genug vergossen. Die geplante Tour fällt also ins Wasser, aber es gibt ein Trostpflaster für Jacko-Fans, denn Sony Music hatte sie längst zum Anlass genommen, eine ultimative Collection-Box mit seinen fünf erfolgreichsten Studioalben zu veröffentlichen: „Off The Wall“ (1979), „Thriller“ (1983), „Bad“ (1987), „Dangerous“ (1991) und „Invicible“ (2001).

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Elektrofarmer (Delphy Entertainment Records)

Music for men/ Gossip Youth (Sony Music)

Homegrown Music: Die drei Jungs von Elektro Farmer machen Sound, dem es an Charme nicht fehlt. Wenngleich vielleicht für manche Ohren etwas schräg, schaffen Elektrofarmer, Blues. Elektronik und Dub sehr fein zu verbinden.

Yeah, boys! Bluesig-funkiger Indie-Disco bringt Eure Ärsche zum Wackeln und Eure Hüften zum Schwingen. Angetrieben von animalischer Energie verzahnen sich die Rhythmen der Drumerin mit den pumpenden Beats, den fetzigen Gitarren-Riffs und der verheißungsvollen Stimme der Sängerin. This is Hot shit, people – believe me. Ich sehe Eure braun gebrannten Körper, die sich die verschwitzen T-Shirts am liebsten wegreißen möchten, aber sie können nicht aufhören zu tanzen...

Bugged Out! Presents Suck my Deck/ Mixed by Brodinski (New State Music) Einer der spannendsten UK-Importe in Sachen schneller Rhythmen on the mix... 24 heiße Tracks, die den Wohnzimmertisch zum Wackeln bringen werden. Regler rauf und Nachbarn mit Oropax versorgen...


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Interview

U2

Interview_Thomas Zeidler Übersetzung_Manuel Simbürger Fotos_Universal Music Group

Zurzeit touren Friedensstifter Bono und seine Jungs mit ihrem Hitalbum „No Line On The Horizion“ im Gepäck quer durch Europa und Amerika. Trotzdem fanden sie die Zeit, mit NAME IT über Fans, Stadien und Wichser mit weiSSen Fahnen zu plaudern.

„Wir wollen die gröSSte Band aller Zeit werden!“

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Ist „No Line On The Horizon“ eine logische Weiterentwicklung der alten Ideale oder ein radikaler Schritt? Bono: Wir haben noch immer die gleichen Ideale. Wir haben bloß gelernt, so zu tun, als hätten wir diese nicht mehr. Was nun die Tanzbarkeit unserer Song betrifft: The Edge kann dazu tanzen, somit kann’s wohl jeder. Bei eurer diesjährigen Welttournee „360 Degree“ dreht ihr voll auf. Ihr habt ja eine Bühne inmitten der Stadien … Bono: Alles ist größer, besser, höher, breiter, noch intimer, noch spektakulärer. Ein U2- Konzert ist der tägliche Super-Bowl, das tägliche Europa-Cup-Finale. Doch das ist alles bloß Fassade. Ich denke, dass die Leute vor allem wegen der Songs zu einer U2-Show kommen. Was ist der Grund für solch bombastisch große Shows? Adam: Wir sind eine der wenigen Bands, die wirklich alles aus einem Stadium rausholen können. Viele Stadien-Konzerte anderer Künstler sind den Aufwand doch gar nicht wert. Wir aber haben in der Vergangenheit schon oft bewiesen, dass wir eine LivePräsenz in Stadien besitzen, die sonst keiner hat. „No Line On The Horizon“ verkauft sich zwar nicht schlecht, aber nicht so gut wie erwartet …

Eure Fans behandeln euch beinahe wie Götter. Zwischen dem Publikum und U2 geht immer etwas Religiöses vor. Wie fühlt ihr euch dabei? Adam: Es gibt ein großes Verständnis zwischen uns und dem Publikum. Unsere Fans wissen, dass uns der enge Kontakt zu ihnen sehr wichtig ist, wichtiger als vielen anderen Bands. Ich denke, deshalb fühlen sich unsere Fans so stark mit uns verbunden. Unsere Konzerte sind eine einzig große Feier – es gibt nicht die Band und die Fans, sondern wir sind ein Ganzes. Unser Publikum ist der wirkliche Star unserer Konzerte. Ihr bekommt jede Menge Aufmerksamkeit in den Medien und werdet als größte Rock-Band der Welt bezeichnet. Kümmert euch das überhaupt? Seht ihr euch in Konkurrenz mit Größen wie zum Beispiel REM? Edge: Da gibt es keine Konkurrenz. Aber ich glaube, dass U2 etwas ganz Spezielles haben. Es würde uns wohl nicht mehr geben, wenn wir uns keine Chancen auf das „Album des Jahres“ ausrechnen würden oder wenn wir nicht mehr auf Tour gehen könnten. Das ist Teil unseres Stolzes und unseres Selbstrespekts. Für uns ist es wichtig, zu wissen, dass wir es immer noch draufhaben. Fühlt ihr euch in der Zwischenzeit als lebende Legenden?

Adam: Wir denken über Sachen wie Verkaufszahlen oder Vermarktungsmöglichkeiten nicht nach, wenn wir ins Studio gehen. Wir machen nur Musik, die uns inspiriert. Alles andere wäre nicht unser Stil.

Adam (lacht): Nein! Edge: Wir arbeiten sehr hart für unseren Erfolg. Und wir sind sehr selbstkritisch. Bands, die denken, sie seien in allem perfekt, sind schnell wieder weg vom Fenster. Für einen tollen Song und eine tolle Tour braucht man viel Ausdauer.

Viele Fans sind verärgert, weil ihr nur 25 Shows in Europa spielt. Auch Wien ist nicht dabei …

Fragt ihr euch manchmal, wie ihr es geschafft habt, so lange als Band zu überleben?

Adam: Das wichtigste für uns ist unsere Arbeit, sie frisch und am Leben zu erhalten. Da muss man oft leider Kompromisse eingehen.

Edge: Mit Bands ist es wie mit Straßengangs – man erwartet nicht, dass sie lange überleben. Wir haben mit 17 oder 18 Jahren die Band gegründet, nun sind wir Ende 30 bzw. Anfang 40. Da ist es natürlich anstrengender, eine Band am Laufen zu halten. Wir tun aber alles, damit es funktioniert. Wir liefern immer noch einige unserer besten Arbeiten ab, inspirieren uns immer noch gegenseitig, arbeiten als Gruppe immer noch bestens zusammen. So lange das alles funktioniert, wird es uns weiter geben, und wir werden hart dafür arbeiten.

Eure Shows waren innerhalb von 30 Minuten ausverkauft. Was ist das für ein Gefühl? Adam: Einerseits ist das natürlich toll und ein riesiges Kompliment. Andererseits sind natürlich viele enttäuscht und wütend. Wir haben aber großes Glück, die besten und loyalsten Fans der Welt zu haben!

Wenn ihr heutzutage als Newcomer starten würdet, hättet ihr dann eine Chance? Edge: Das ist eine gute Frage. Wir haben viel davon profitiert, damals mit CBS Records einen Vertrag abgeschlossen zu haben, in dem es um sehr wenig Geld ging, wir aber sehr viel Kontrolle hatten. Viele Bands heutzutage unterschreiben einen Vertrag für einen Haufen Kohle, haben aber kein Mitsprachrecht. Die Wahrheit ist, dass wir es heute nicht schaffen würden. U2 brauchte seine Zeit, um sich zu entwickeln. Das geht heutzutage nicht mehr. Würdet ihr heute irgendetwas anders machen? Edge: Mir fällt nichts ein. Wir hatten sehr viel Glück. Alles, was wir getan haben, präsentiert uns zu dem damaligen Zeitpunkt. Genau das ist es, was U2 ausmacht. Wann habt ihr das erste Mal realisiert, dass ihr Erfolg habt? Adam: Als wir unseren ersten Plattenvertragen unterschrieben haben. Für uns war dies wie ein Wunder, da wir für unsere Band hart kämpfen mussten. Vielleicht ist das auch unser Erfolgsgeheimnis. Für uns war der Erfolg ein langer Weg, und wir hatten von Anfang an dieses spezielle Band zu den Fans. Wir kannten sie zu Beginn alle beim Namen und sie übernachteten alle bei uns im Hotel! (lacht) Nun verkaufen wir zwar mehr Alben, aber die Beziehung mit den Fans und zwischen uns Bandmitgliedern ist immer noch dieselbe. Ist Bonos großes politisches Engagement für euch ein Hindernis oder hilft es der Band? Adam: Beides. Es hilft uns als Band, uns politisch einzusetzen und Leute zu erreichen, was uns sehr wichtig ist. Andererseits ist es auch oft ein Hindernis, weil Bono nicht immer im Studio sein kann. Vielleicht wäre das Album sonst früher fertig geworden, aber so hatten wir die Gelegenheit, die Musik mehr auszufeilen. Es hat dem Album also nicht geschadet. Versucht ihr eigentlich noch, den Heiligenschein zu demontieren, der U2 seit Jahren schon umgibt? Bono: Den Heilgenschein werden wir wohl nicht mehr los. Trotz all der Disco-

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Kugeln, der Stadien, überdimensionalen TV-Apparaten-Extravaganzen und dem Lametta werde ich für die Öffentlichkeit wohl immer der Wichser mit der weißen Fahne sein. Ihr seid fast wie Botschafter. Wenn man an Irland denkt, denkt man an U2. Macht euch das stolz? Edge: Wir tun, was wir können. Irland ist ein sehr schönes Land, wir leben dort sehr gerne. Und das erzählen wir den Leuten auch. Aber es ist nicht so, dass wir das überall und andauernd hervorheben. Im Gegenteil. Aber Iren reisen sehr viel, und es gefällt ihnen, wegen U2 angesprochen zu werden. Deshalb werden wir wohl als Botschafter angesehen.

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Ist euch schon mal passiert, dass jemand U2 nicht gekannt hat? Adam: Sicher. Da gibt es noch an die 100 Millionen Leute in China, die noch niemals von uns gehört haben (lacht). Gibt es eigentlich noch irgendetwas, was ihr erreichen wollt? Adam: Nach jedem Album denkst du dir: ‚Das hätte besser werden können!’ Also machst du ein neues. Wir haben als Songwriter und als Band noch nicht ausgelernt. Ich denke, es steckt noch eine Menge Musik in uns. Was kommt als nächstes? Denkt ihr bereits nach, euch zur Ruhe zu setzen?

Adam: Nein, ganz und gar nicht. Im Moment läuft alles bestens, wir sind in Höchstform. Wir erleben gerade die beste Zeit unseres Lebens! Edge: Wir sind noch nicht alt genug, um uns zur Ruhe zu setzen... Und das gilt noch für die nächsten 10 Jahre! Was motiviert euch noch nach 29 Jahren? Bono: Wir wollen die größte Band aller Zeiten werden. Größer als die Beatles, The Who und die Sex Pistols zusammen. Scheinbar sind wir am besten Weg dazu. 


aufg’führt Kultur

Text_Red.

Johannes Kepler inszeniert Johannes Kepler entdeckte die Gesetze der Planetenbewegung, die nach ihm Keplersche Gesetze genannt werden. Heute wird Kepler hauptsächlich als einer der Begründer der modernen Naturwissenschaften wahrgenommen, doch sein Leben war geprägt von tiefer Glaubensüberzeugung und sein Weltbild beruhte auf der hermetischen Tradition.

Meisterinszenierung Von 1612 bis 1627 hat Johannes Kepler in Linz gelebt und gearbeitet. Die Opern-Uraufführung widmet sich jedoch weniger der Biografie dieses großen Mannes als den Fragen, die ihn ein Leben lang beschäftigt haben. Umbruch und Gegenreformation prägen den Weg des 1571 geborenen Astronomen und Mathematikers. Umgeben von Krieg und religiösen Kämpfen forscht Kepler „im Buche der Natur“ nach der göttlichen Ordnung, sucht mit Hilfe der Wissenschaften Antworten im festen Glauben, dass das Unfassbare greifbar sei. „Gott hat alles aus Zahlen geschaffen“ – nach dieser Theorie entwirft er eine neue Ordnung für das Universum.

meinem Beruf. Jede Rolle, jeder Auftritt ist eine Herausforderung sein Bestes zu geben. Und ich liebe die Musik, die ich interpretiere. Kraft raubt mir nur unberechtigte Kritik, die oft von selbsternannten Experten stammt. Da muss man sich eine dicke Haut zulegen.“ Martin Achrainer

Community in der Hauptrolle

Auch seine Offenheit mit seiner Sexualität umzugehen macht ihn noch beliebter beim Publikum. Er würde nie ein Geheimnis daraus machen, schließlich sei es etwas ganz Normales. „ Es ist übrigens ein Klischee, dass die meisten Sänger, Tänzer und Schauspieler schwul sind. Im Opernfach sind schwule Sänger eher die Ausnahme, beim Musical sind es mehr. „

Gespielt wird die Hauptrolle von Martin Achrainer, der schwule Opernsänger kam bereits in einer alten Ausgabe von NAME-IT zu Wort: „ Ich bin süchtig nach

Auf jeden Fallen freuen wir uns auf eine neue Inszenierung! Infos auf: www.landestheater-linz.at

Philip Glass’ eigens für das Landestheater Linz und Linz09 komponierte Oper spürt der Gedankenwelt des großen Astronomen Johannes Kepler nach, der vom 1612 bis 1627 in Linz lebte. Philip Glass ergründet in seiner Oper das Credo Keplers: „Ohne echtes Wissen ist das Leben tot.“

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„Alles über meine mUtter“ im Metropol

„Hollywood in Vienna“ im Konzerthaus

„Tanz der Vampire“ im Ronacher

Ein warmer Herbst von Jan Tondera

Nach einem ziemlich unbeständigem Sommer, sowohl meteorologisch als auch kulturell, darf man sich nun auf einen heissen Herbst freuen! Und: Wie groß ist der schwule Faktor?

Thomas Borchert und Lukas Perman in den Hauptrollen hofft man mit einem Revival von „Tanz der Vampire“ (Buch: Michael Kunze, Musik: Jim Steinman) auf den ersten Erfolg des teuer renovierten Ronachers.

Den Beginn macht am 11. September die Bühnenfassung von Pedro Almodovars Meisterwerk „Alles über meine Mutter“. Ein leidenschaftliches Stück, in dem es um große Gefühle geht: Trauer, Mitmenschlichkeit, Liebe, Freundschaft und Vertrauen. Man darf gespannt sein, wie das Publikum im Wiener Volkstheater auf diesen Gefühlscocktail aus starken Frauen und Männern, die wie Frauen aussehen, reagieren wird.

Gay-Faktor: Die einzig schwule Figur des Stücks, der schwule Sohn des Grafen, kommt nicht zum Kuss. Während in London von „Priscilla“ bis „Billy Elliot“ eine neue schwule Musical-Kultur entsteht, will man hierzulande das HeteroPublikum nicht verschrecken. Schade auch.

Gay-Faktor: Nach dem langweiligen „Charlys Tante“Revival im Metropol in der letzten Saison kann man nur hoffen, dass man sich im Volkstheater wirklich ernsthaft dieser Thematik widmet. Dann kommen auch die Schwulen und bringen vielleicht sogar ihre Mütter mit! Thomas Mann im Theater an der Wien: „Death in Venice“ wird ab 17. September in einer Inszenierung von Ramin Gray gezeigt. Der moralische Verfall Gustav von Aschenbachs und der physische Verfall Venedigs, aber vor allem auch die aufreibende Jagd nach Schönheit sind Mittelpunkt der letzten Oper von Benjamin Britten vor seinem Tod. In Wien wird Kurt Streit die Partie des Gustav von Aschenbach singen, in der Uraufführung 1973 von Brittens Lebensgefährte Peter Pears kreiert. Gay-Faktor: Anspruchsvolle Musik zum Dahinschmelzen und eine todtraurige Handlung – das ist nicht für jeden etwas. Aber einmal im Leben sollte jeder Schwule in Venedig einen kleinen Tod erlebt haben! Ebenfalls ab Mitte September laden Roman Polanskis Vampire in Wien wieder zum Tanz. Nach den gescheiterten „Producers“, dem stets halbleeren „Frühlings Erwachen“ und dem mittelprächtigen Sterben Kronprinz Rudolfs im Raimundtheater, setzen die Vereinigten Bühnen Wien nun auf Altbewährtes. Mit

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In der letzten Saison unter Ballettdirektor Gyula Harangozo präsentiert man als erste Ballettpremiere der Saison eine „Neue Welt des Ballets“. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts traten immer mehr Choreographinnen in Erscheinung, sie waren bisher vor allem in der freien Szene zu finden. Aber auch eine neue Form des Charaktertanzes begann, Altes wurde analysiert und zerlegt. Und diese „Neue Welt“ wird nach wie vor erkundet und erforscht, an diesem Abend musikalisch untermalt mit Melodien von Bregovic bis Mozart. In den letzten Jahren dominierte leider getanzter Ost-Charme das Haus am Ring, Ballettfans freuen sich daher sehnsüchtig auf den neuen Ballettdirektor Manuel Legris ab 2010. Gay-Faktor: Das Männer-Ensemble vom Ballett ist, egal in welchem Outfit, immer einen Hingucker wert! Wenn nur alle Männer ihren Hintern so trainieren würden... „Abnormally Attracted To Sin“ lautet der Titel des aktuellen Albums von Tori Amos. Wieder einmal begeistert die Songpoetin darauf mit ihrer prägnanten Stimme und den gnadenlos einfühlsamen Texten. Begleitet von einem Bösendorfer Flügel und ihrer bewährten Band gastiert die Liedermacherin am 25. September in der Wiener Stadthalle. Wer abseits vom Mainstream großen Pop erleben möchte, ist hier richtig! Gay-Faktor: Wenn man zu alt ist fürs „Flex“ und trotzdem coole, alternative Typen kennen lernen möchte, ist das der perfekte Ort!

Im Off-Theater steht das Erfolgsstück „Das Orangenmädchen“ erneut auf dem Herbst-Spielplan. Das Musiktheaterstück nach dem Roman von Jostein Gaarder („Sophies Welt“) erlebte im Dezember vergangenen Jahres seine österreichische Erstaufführung und das Team rund um Harald Buresch in der männlichen Hauptrolle wurde seither vom Publikum gefeiert. Trotz recht spärlichen Bühnenbilds und allzu eingängiger Melodien ist es vor allem die darstellerische Leistung der Protagonisten, die überzeugt. Off-Musiktheater, wie es in anderen Städten schon längst Tradition hat, nah am Publikum und noch näher am Herzen! Gay-Faktor: Herzzerreissende Vater-Sohn-Geschichte, da bekommen selbst die schwulsten Schwulen Vatergefühle! Am 14. Oktober lädt das ORF Radiosymphonieorchester ins Wiener Konzerthaus: „Hollywood in Vienna“ verspricht ein Galakonzert der schönsten Filmmelodien. „Casablanca“, „James Bond“, „Jenseits von Afrika“ und „Star Wars“ stehen auf dem Programm. Der fünffache Oscar-Preisträger John Barry, Komponist diverser James Bond Hymnen, u.a. „Goldfinger“ und „Diamonds are forever“, wird persönlich am Pult stehen! Gay-Faktor: Kitsch pur mit Hollywood-Flair – was will das schwule Ohr denn mehr? Das bewegende Schicksal einer Frau, die durch Mord aus Ihrer Unterdrückung und Einsamkeit zu entfliehen versucht, erzählt „Lady Macbeth von Mzenks“. Die Oper von Dimitri Schostakowitsch aus dem Jahre 1932 wird vom zukünftigen BurgtheaterDirektor Matthias Hartmann für die Wiener Staatsoper inszenier, Premiere ist am 23. Oktober. Gay-Faktor: Mord am Ehemann, schließlich Verrat vom Liebhaber. Das können wir alle nach­vollziehen! 


T A N Z

D E R

BUCH & LIEDTEXTE

Original Logo Design by Dewynters Plc

ROMAN POLANSKIS KULTMUSICAL AB SEPTEMBER IN DER NEUEN WIENER FASSUNG!

MICHAEL KUNZE MUSIK JIM STEINMAN ORIGINALREGIE & SUPERVISOR REGIE ROMAN POLANSKI REGIE WIENER FASSUNG 2009 CORNELIUS BALTUS

THOMAS BORCHERT ALS

GRAF VON KROLOCK

VEREINIGTE BÜHNEN WIEN

MARJAN SHAKI ALS

SARAH

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ALFRED

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PROFESSOR ABRONSIUS

Sponsoren: Ein Unternehmen der Wien Holding

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Und das Pech offener Beziehungen

Beziehungsglück

Tipps 66

5 Tipps von Roman Braun für eine glückliche Beziehung Interview_Asim Aliloski Text_Roman Braun www.trinergy.at fotos_ Istockphoto

Was bedeutet Nogamie? Warum kann es keinen Single geben und warum ist jeder beziehungsfähig? Und warum können offene Beziehungen nur schwer funktionieren? Coachexperte Roman Braun kommt mit vielen Überraschungen.


Tipp 1 Akzeptiere deine vorherigen Beziehungen und gestehe Dir ein, dass Du mit den Menschen aus diesen Beziehungen immer emotional verbunden sein wirst! Tipp 2 Wenn Du Deinem Partner in die Augen schaust, sage Dir innerlich: Du bist, was ich nicht bin und ich bin, was du nicht bist – für immer! Tipp 3 Mache Dir die Macht des folgenden Satzes zu Eigen: „Ich brauch dich nicht, denn ich sorge selbst für mein Glück, aber ich will dich!“ Lerne, diesen Satz liebevoll zu sagen. Tipp 4 Wenn Du gerade alleinstehend bist, lerne zwischen Trauerphase und Partnersuchphase zu unterteilen. Damit ist der wichtigste Schritt gemacht! Tipp 5 Freue Dich über die Andersartigkeit Deines Partners, denn diese Tatsache ist evolutionsbiologisch sehr wichtig. Dadurch ist sichergestellt, dass ihr als Team eine größere Bandbreite an Fähigkeiten habt.

Macht Single sein Spaß? Das ist eindeutig: Single sein macht keinen Spaß, auch wenn man es sich gerne einreden möchte! Menschen in Partnerschaft haben einen besseren Gesundheitszustand, eine höhere Lebenserwartung und sind auch durchschnittlich glücklicher. Als Single redet man sich etwas schön und gut – das ist auch als Notfallstrategie in Ordnung, aber man soll sich auch erlauben, diese Selbsttäuschung wieder gehen zu lassen, wenn man wieder in einer Beziehung ist. Betrachtet man es evolutionsbiologisch, wird es offensichtlich: Es gibt alle möglichen Formen von Polyandrie, Polygynie, Polygamie, Polygynandrie aber nirgends gibt es „Nogamie“! Ist Single sein Schicksal oder ein selbstgemachtes Problem? Wer auf das Single-Sein hinschaut, blickt auf die falsche Stelle! Es gibt keine Singles, sondern nur Menschen, die in einer monogamen Beziehung gescheitert sind. Entweder ich bin geschieden oder verwitwet oder auf Partnersuche! Warum kann es keine Singles an sich geben? So zu tun, als würde man nicht suchen, hilft nicht. Und so zu tun, als hätte man keinen Trennungsschmerz, hilft nicht – beides macht es schlimmer! Zu sagen nein, ich bin Single, ist der krankmachendste Gedankenvirus unserer Zeit. 50 % meiner Leistung als Coach besteht

darin, nur den Begriff zu eliminieren und durch „Trauer“- und „Partnersuch“-Phase zu ersetzen. Dann kann man das eine beenden und das andere ordentlich beginnen. Kann man eigentlich beziehungsunfähig sein? Nein, kein Mensch kann beziehungsunfähig sein, falsch machen kann man dagegen einiges. Beziehungsunfähig wäre man nur, wenn man lernunfähig wäre. Also wenn man nicht lernen könnte, die Dinge, die man falsch gemacht hat, richtig zu machen. Fehler können nicht nur in der Beziehung passieren, sondern auch in der Trennung? Ja! Wenn man sich trennt, gilt es, zwei Dinge zu machen: Die weltlichen Dinge auseinander dividieren und zwar unter dem Motto: Trenne es absolut, gegebenenfalls mit Schaden! Bleibe materiell nicht verbunden, wenn du später eine glückliche Beziehung haben möchtest! Was geschieht dagegen auf der emotionalen Ebene? Gestehe dir ein, dass die Beziehung mit diesem Menschen für immer ein Teil deiner Seele bleiben wird. Erkenne, dass auf dieser seelischemotionalen Ebene diese Beziehung nie enden wird. Gesteh dir ein, dass jeder Mensch, der dich danach als PartnerIn nimmt, dich mit dieser Beziehung nehmen muss. „Aus und vorbei“ gilt nur für die materiellen Aspekte!

Wer so tut, als würde „aus und vorbei“ auch emotional stimmen, schneidet ein Stück seiner Liebesfähigkeit ab. Wenn man das drei bis viermal in seinem Leben macht, bleibt nichts mehr übrig. Funktionieren „offene“ Beziehungen? Nur ein geringer Prozentsatz der Beziehungen, die offen gelebt werden, funktioniert auch dauerhaft. In den meisten Fällen läuft es aber darauf hinaus, dass externe Partner ausgenutzt werden. Auch wenn man sagt, dass ist klar vereinbart und abgemacht. Das Beste, das man an offen gelebten Beziehungen anerkennen kann, ist, dass der Partner versucht, selbständig zu bleiben und die Symbiose verweigert! Warum ist das so wichtig? In Symbiose kann eine Beziehung nämlich nicht gelingen. Wenn wir uns nur einander zuwenden, dann ist das symbiotisch und geht im Endeffekt nicht gut aus! Im Coaching heißt das dann im Fall einer offenen Beziehung: „Tolle Idee, die Symbiose zu verweigern – und jetzt suchen wir nach einer anderen Weise (als der Polygamie), um das zu erreichen!“ Jede Kritik und jeder Streit in einer Partnerschaft laufen auf ein und dasselbe hinaus: Du bist nicht ich! Anstatt die Andersartigkeit beider Partner zu kultivieren und aufrechtzuerhalten, schiebt man sie gedanklich weg. Im Streit taucht dieses Thema dann wieder auf – leider negativ konnotiert.  67


Wirtschaft Text_Mag. Asim Aliloski Fotos_AgPro

Im Business Out? Auf Einladung des Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer kam die Delegation des Vereins für schwule Führungskräfte und Entscheidungsträger (agpro), zusammen in die Hofburg. Mehr als nur Small-Talk?

W

ährend des Gespräches wurden neben allgemein wichtigen Themen der Homosexuellen in Österreich - etwa das verschleppte Partnerschaftsgesetz - vor allem die Vereinsziele nahegebracht, nämlich die völlige Gleichstellung Homosexueller Österreichs in allen Belangen herbeizuführen, wobei sich der Verein auf das Berufsleben fokusiert. Und genau hier gibt es einiges zu tun. Etwa sechs Prozent der heimischen Manager und Führungskräfte sind homosexuell. Das sagt Manfred Wondrak, Präsident der Vereinigung schwuler und bisexueller Unternehmer, Führungskräfte und Entscheidungsträger agpro.

Alphamut „Bis zur zweiten Etage kommen Schwule und Lesben“, sagt Wondrak. Aber dann stoße man an die so genannte „rosa Decke“. „Viele finden sich damit ab, und sagen, ich möchte gar nicht ganz nach oben“. Ausnahmen gibt es immer: Thomas Klein, Almdudler-Chef und Sohn des Gründers, hatte sich neulich im Interview der Frauenzeitschrift WOMAN geoutet. „Ich liebe auch Männer“. „Ich habe das Interview gerne gemacht, obwohl es auch anstrengend war. Es war für mich kein wirkliches Outing, ich habe damit nur den vollkommen über Leichen gehenden Journalisten und ihren Zeitungen einen Strich gezogen“, so Thomas Klein. Der 37jährige Harald Christ, deutscher Top – Banker und Ex-Direktor bei der Deutschen Bank, sprach neulich öffentlich über seine Homosexualität. Für einen Manager in Spitzenposition alles andere als eine Selbstverständlichkeit.

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No risk no fun Homosexualität ist offenbar immer noch ein Karriere-Risiko: 52 Prozent der Lesben und Schwulen in Deutschlands Firmen halten ihr Privatleben geheim, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Durch das Versteckspiel, dem Schwule und Lesben täglich ausgesetzt sind, gehen laut Untersuchungen 10 bis 15 Prozent der Produktivität verloren. Wer sich outet, das hängt auch von der Branche ab. Künstler und Kulturschaffende gehen am offensten mit ihrer Homosexualität um. In Industrie und Landwirtschaft wollen sich wenige offenbaren. Die Beamten liegen im Mittelfeld. Mitarbeiter über 35 Jahre sind offener als Berufsanfänger. Das liegt daran, dass Mitarbeiter selbstbewusster werden, wenn sie sich einen bestimmten beruflichen Stand erarbeitet haben. 


Text_Pinkmarketing/Asim Aliloski foto_ Istockphoto

Mehr Urlaubsgeld Reisen schwule Männer anders als heterosexuelle? Die neueste Studie der Wiener Gay-Marketingagentur Pinkmarketing GmbH des Meinungsforschungs­ instituts Marketagent.com spricht eindeutig dafür. Sie reisen mehr und öfters.

In Zeiten von Wirtschaftskrisen und Preisdumping scheinen nur Nischenprodukte zu funktionieren. Gay Travel ist wohl eine davon. Die schwulen Männer Österreichs trotzen der Wirtschaftskrise und fahren auch weiterhin öfter und teurer in den Urlaub als Heterosexuelle.

Mehr Inland, mehr Ausland

Schwule zeigen eine Vorliebe zu Strand- und Badeurlauben

Während 55 Prozent der Schwulen zweimal pro Jahr oder öfter ins Ausland fahren, verreisen nur rund 30 Prozent der Heterosexuellen sooft außer Landes. Auch in Österreich haben sie die Nase vorn. Als attraktivste Urlaubsdestinationen bewerten Österreichs schwule Männer, Spanien, Italien, die Vereinigten Staaten und Griechenland. Heterosexuelle zieht es neben Österreich vor allem nach Italien und Griechenland, was auch ihrer Vorliebe zu Bade- und Strandurlauben entspricht. Bei Städtereisen präferieren schwule Männer vor allem London, Berlin, Barcelona, Paris und Amsterdam und damit eindeutig Städte mit einer attraktiven Lifestyle-Szene.

Sleeping time Außerdem bevorzugen sie gehobene Hotels: 30,1 Prozent der Schwulen nächtigen im Gegensatz zu 20,9 Prozent der heterosexuellen Männer in Fünf-Sterne-Hotels und satte 58 Prozent betten sich in Vier-SterneHäusern. „Bei der Buchung sind Homosexuelle etwas fortschrittlicher und nützen zehn Prozent häufiger das Internet dafür“, erklärt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.

Schneezauber Die Frage stellt sich spätestens jetzt, wohin Heteros dann vermehrt hinfahren? Anscheinend scheinen sie eher vom Schneezauber verführt zu werden, denn Winterurlaub ist bei heterosexuellen Männern deutlich beliebter. Auch ist es meistens der Partner, der mitreist, während bei Schwulen stärker Bekannte oder Freunde den Urlaub versüßen.  Studie zum Download auf www.pinkmarketing.at

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Gay-Power Sturm der Bewegung 40 Jahre Stonewall: Wie eine Nacht in New York die Welt für Schwule, Lesben und Transgenders für immer veränderte. Die Freiheit von Heute hat ihre Geschichte.

Text_Hannes Sulzenbacher (Zentrum QWIEN) Fotos_Wikipedia

I

m New Yorker Greenwich Village steht bis heute das „Stonewall Inn“, Pflichtprogramm schwuler und lesbischer TouristInnen aus aller Welt. Die kommen zumeist etwas enttäuscht zurück, denn das „Stonewall Inn“ kann außer Erinnerung nicht viel bieten. Auch 1969 war es keine besondere Bar, ein Treffpunkt für Transvestiten und Transsexuelle mit einer Mitgliederliste am Eingang. Der damalige ORF-Korrespondent für die USA, Rudy Stoiber, erzählt im Interview mit dem QWIEN Archiv: „Jede schwule Bar hat einen gewissen Charakter gehabt und das „Stonewall Inn“ war bekannt für die Transvestiten.“ Das Besondere: Transvestismus war damals illegal.

Nach Mitternacht, kurz vor halb zwei, sprang der Barkeeper auf den Tresen und alarmierte sein Publikum wegen einer bevorstehenden Razzia. Das war an und für sich nichts Besonderes, denn Polizeirazzien in amerikanischen Gay -Clubs gab es in den 1960ern am laufenden Band. Für gewöhnlich bekamen die Betreiber der Bars aber einen Hinweis auf eine bevorstehende Razzia. Sie wurden in der Regel früh am Abend durchgeführt, sodass der Betrieb nachher wieder leicht aufgenommen werden konnte. Da die New Yorker Polizei und die New Yorker Mafia eng verflochten waren, hing es wohl von der Höhe der Zahlungen ab, wie streng diese Razzien waren.

Razzia

„Wall Street“-Schwule

Am 27. Juni 1969 war das „Stonewall Inn“ ziemlich voll, so wie ganz New York voll von Transgenders, Schwulen und Lesben war. Denn an diesem Tag war ihr größtes Idol beerdigt worden und über 20.000 Fans zogen an einem gläsernem Sarg vorbei: Judy Garland war gestorben. Und die amerikanische Homo-Welt trauerte tief. Nach der traurigen Verabschiedung ging man ins Village, in die schwulen Bars und betrank sich zum immer wieder gespielten „Over the Rainbow“.

Ins „Stonewall Inn“ stürmte in dieser Nacht um halb zwei jedoch nicht die New Yorker, sondern der Bundespolizei. Der zuständige Deputy Officer gab später an, er hätte in dieser Nacht einen Befehl zur Schließung des „Stonewall Inn“ gehabt, da man dort leicht zu Informationen über „Wall Street“Schwule kam und die Straße, die das Bankenzentrum der Welt beherbergt, gerade von einer Diebstahlsserie heimgesucht

Dass sich John Tree in jener historischen Nacht zum 28. Juni im Stonewall aufhielt, war kein Zufall. Das Inn, das sich vor 40 Jahren hinter schwarz angestrichenen Fensterscheiben verbarg und nur auf Klopfzeichen die Tür öffnete, war der einzige Platz in New York, an dem Männer mit Männern tanzen konnten. „Natürlich war das verboten“, sagt Tree. Und so endete wenigstens ein Dutzend seiner damaligen Nächte im Stonewall hinter Gittern.

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wurde, welche die Polizei mutmaßlich auf die Erpressung von schwulen Männern zurückführte. Eine besondere Razzia also, die auch eine besondere Antwort erhielt. In einer Version war es eine Transgender-Frau, die sich gegen den Angriff mit einem Schlagstock wehrte und dem Polizisten eine Flasche nachwarf, in einer anderen eine lesbische Frau, die sich gegen die Verfrachtung in den Polizeiwagen wehrte. Der Funke war jedenfalls entzündet. Das Publikum der Bar, das nicht geflohen war, setzte sich zur Wehr und begann eine Schlägerei mit den Polizisten. Dieses überwältigte die Polizei rasch, woraufhin sich die Polizeitruppe in die Bar zurückzog. Aus allen Richtungen drängten Schaulustige ins Village (Stadtteil mit den schwulen Bars), unter ihnen wiederum zahlreiche Transgenders, Lesben und Schwule, die sich bald unter die Kämpfenden mischten. Schließlich waren an die 2.000 Personen versammelt, die mit „Gay Power!“-Schlachtrufen Steine auf die Polizisten warfen. Ein Polizeiwagen wurde umgeworfen, die „Stonewall Riots“ hatten richtig begonnen. „Das veränderte die ganze Welt.“, meint Elliott Tiber, einer der beteiligten Kämpfer. Auch die Polizei erhielt daraufhin Verstärkung, durch die Tactical Patrol Force, die eigentlich zur Bekämpfung von Anti-VietnamDemonstrationen gegründet worden war. Dreizehn Personen, unter ihnen Elliott Tiber, wurden verhaftet und eine unbekannte Anzahl durch die Polizei verletzt. Irgendwann beruhigte sich die Lage in dieser Nacht. Doch die Aufständischen kamen in der nächsten Nacht zurück und lieferten sich kleinere Kämpfe mit der Polizei. Der dritte Tag des Aufstands geschah erst fünf Tage nach der Razzia, am Mittwoch. An die 1.000 Menschen kamen wieder vor dem „Stonewall“ zusammen und randalierten erneut gegen die polizeiliche Verfolgung von Homosexuellen und Transgenders. Nach der dritten Straßenschlacht war nichts mehr wie zuvor. Wohl zu Recht sieht man heute im Stonewall-Aufstand die Geburt der modernen Lesben- und Schwulenbewegung. Die New Yorker Tageszeitungen berichteten prominent darüber, sogleich wurde das „Stonewall Inn“ zur Homo-Pilgerstätte. Die österreichischen Medien hatten dazu nichts zu sagen, und Rudy Stoiber, der ORF-Korrespondent, war ausgerechnet Ende Juni 1969 auf Urlaub – in Wien. Und auch wenn der Zeitpunkt der Strafrechtsreform schon greifbar war, gingen in Österreich die Schwulen noch nicht auf die Straße, sondern – wenn sie erwischt wurden – ins Gefängnis. 

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Reise

Manchester is calling! Beim Gedanken an einen Wochenend-Trip nach England schwirrt so manch einem vor allem London durch den Kopf. Was viele nicht wissen: Die Schwulenszene von Manchester hat in den vergangenen zehn Jahren stark aufgeholt - und lohnt heute vor allem zum „Big Weekend“ Ende August für einen Abstecher. Text & Fotos_Frank Störbrauck

Es ist „Pride-Time“ in Manchester. Im dreistöckigen Dance-Club „Essential“ ist an diesem Freitagabend so gut wie kein Vorankommen mehr. Auf einem kleinen Podest im Untergeschoss zwängen sich zwei ziemlich schräge und ganz schön fertig aussehende Drag Queens. Ihr Credo heute Abend: schrill sein, nicht schön! Sie haben ein Mikrofon in der Hand. Der DJ aber bleibt trotz ihrer Bühnenpräsenz cool und lässt die Scheibe von Britney Spears weiter laufen. Eine richtige Show der beiden „Ladys“ ist offenbar nicht geplant. Vielmehr heizen die Drag Queens die Stimmung weiter an: „Come on, give it to me“, krächzen sie in Britneys Gesangspausen in ihre Mikrofone. Unter ihnen tanzen und kreischen recht feminin daherkommende Wanna-Babes, höchstens 20 Jahre alt. Die Partyszene von Manchester unterscheidet sich beim Publikum nicht besonders von jenen Gay-Discotempeln in Brighton oder London. Es sind vor allem die sehr jungen Kids, die die Tanzflächen zu den Hits von Britney, Madonna, Kylie & Co. füllen.

Hetero Pride Einer von ihnen ist Brian aus Cardiff, der Hauptstadt von Wales. Gemeinsam mit seinem Freund John verbringt der 26jährige fünf Tage in Manchester. Und das schon ununterbrochen seit vier Jahren. „Der Gay Pride in Cardiff ist nichts dagegen. Wir lieben hier einfach die tolle Atmosphäre im Schwulenviertel rund um die Canal Street.“ Und das ist weit über die schwule Szene hinaus bekannt geworden, als Spielort der beliebten TV-Serie „Queer as folk“. Die Geschichte des 15-jährigen Nathan Maloney, der sich während seines Coming-Outs in der Schwulenszene in Manchester in den Yuppie Stuart Alan Jones verliebt, begeisterte viele Briten

Die rosa Szene von Manchester, nur zwei Zugstunden von London entfernt, bietet für schwule Touristen das ganze Jahr über, vor allem aber am Wochenende, exzellente Ausgehmöglichkeiten. Und das nicht nur für Liebhaber der jungen Partyfraktion. Wer sich davon einmal persönlich überzeugen möchte, sollte Manchester unbedingt Ende August zum „Pride-Festival“ einen Besuch abstatten. Dann ist ganz Gay Manchester außer Rand und Band. Aus ganz Großbritannien eilen Lesben, Schwule und Transgender herbei. Der „Manchester Pride“ gehört mittlerweile zu den Top 3 Gay-Events in England. Mit den Gay Prides in London und Brighton streitet man sich Jahr für Jahr darüber, wer denn nun den größten CSD auf der Insel feiert. Das Schöne am „Manchester Pride“ aber ist zweifelsohne der im wahrsten Sinne des Wortes konkurrenzlose Termin. Das Event findet regelmäßig Ende August zum „Bank Holiday Weekend“ statt. Das heißt, der auf das Wochenende folgende Montag ist stets Feiertag. Grund genug für die Schwestern und Brüder von der Insel, es an einem der letzten Sommer-Wochenenden vier Tage lang noch einmal richtig krachen zu lassen.

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FOTO_sxc.hu | balloon 4

Gayordinary British


– vor allem junge Heteros, die in der Folgezeit das Viertel rund um die Canal Street als neuen schicken Ausgeh-Ort entdeckten und fortan die Gay-Bars stürmten. Doch Manchesters Schwulenszene wurde dabei entzweit. Einerseits war die Begeisterung über die Unbekümmertheit der Heteros groß, andererseits war bei einigen Schwulen durchaus der Wunsch vorhanden, doch lieber unter sich zu bleiben. Und so kam es, dass einige Gay-Bars ihre Türsteher strikt anwiesen, nur noch schwullesbisches Publikum einzulassen. Allenfalls der obligatorisch besten Freundin der Schwulen wurde noch Einlass gewährt ...

Abschleppprobe Der unverhoffte Ansturm der Heteros mag auch ein Grund gewesen sein, weshalb nun das Schwulenviertel während des Pride-Festivals komplett abgesperrt ist. Private Sicherheitskräfte und die Polizei patrouillieren an sämtlichen Eingängen und kontrollieren die Einlassbändchen. Diese wiederum kann man für 21 Pfund an den Kassen erwerben. Das Bändchen gilt für vier Tage (Freitag bis Montag). Tolle Acts gibt’s dafür auch zu sehen: Im vergangenen Jahr legte Poplegende Boy George einen Live-DJAct hin und Sophie Ellis-Bextor („Murder on the the dance floor“) gab ein rund 30-minütiges Live-Konzert. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist aber am Samstagnachmittag die Parade. Während die Szene beim Straßenfest weitestgehend unter sich ist, versammelt sich halb Manchester zum Umzug auf die Straßen. 2008 tummelten sich rund 400.000 Menschen entlang der Paradestrecke, darunter viele Heteros mit Kind und Kegel. Wer sich anschließend zurück ins Village begibt, sollte daran denken, dass Flirten nicht zu spät beginnen. Brian hat im letzten Jahr wieder einmal so seine Erfahrungen mit seinen bierfreudigen Landsmännern gemacht. Denn Heineken, Guinness & Co. werden in England so viel und so schnell getrunken, wie wohl in keinem anderen Land der Welt. Nicht selten passiert es daher, dass verdammt attraktive Kerle schon um 23:00 Uhr so sternhagelvoll sind, wie die Österreicher daheim um 4:00 Uhr morgens. „Da muss man halt zeitig die Augen offen halten.“, verrät Brian mit einem Augenzwinkern. 

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Anreise Brussels Airlines fliegt täglich zweimal von Wien über Brüssel nach Manchester. Der Flugpreis beträgt rund 245 Euro (Probebuchung für den Zeitraum vom 28.8. bis 31.8.09): www.brusselsairlines.com

Unterkunft The Midland Hotel Manchester, Peter Street, 4-Sterne-Hotel, 312 Zimmer, rund zehn Minuten Fußweg vom Gay Village entfernt, gayfriendly, Preis für ein DZ ab 95 Euro pro Nacht, www.themidlandhotel.info

Ausgehen Essential, 8 Minshull Street, der mit Abstand größte schwule Dance-Club begeistert am Wochenende so ziemlich jede Partyheuschrecke: Ob 80er, Pop, R’n’B oder House: verschiedene Dancefloors sorgen für die passende musikalische Untermalung, www.essentialmanchester.com Eden Bar, 3 Brazil Street, anders als Name vermuten lässt, handelt es sich um ein sehr populäres und recht großes Restaurant, das zudem bei schönem Wetter eine Terrasse anbietet. Ein Muss, um sehen und gesehen zu werden: www.edenbar.co.uk

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Nice

Art chic

Kunst-Flair

Das Hotel Negresco wurde 1912 im Stil der Belle Époque direkt an der Uferpromenade Promenade des Anglais in Nizza eröffnet. Das Luxushotel gehört auch das Feinschmeckerrestaurant Le Chantecler, das regelmäßig in Restaurantführern mit höchsten Auszeichnungen versehen wird. Berühmt ist auch die Kleidung der Portiers, die im Stil des 19ten Jahrhunderts angezogen sind. Das Hotel war damals ein beliebter Treffpunkt für gekrönte Häupter und den internationalen Geldadel. Es beherbergt eine umfangreiche Kunstsammlung klassischer und auch zeitgenössischer Maler. www.hotel-negresco-nice.com

Die Zimmer im Design-Hotel Windsor sind alle individuell geschnitten und eingerichtet, wobei die meisten von ihnen mit zeitgenössischen Wandmalereien verziert wurden – und hier ist alles vertreten: Renaissance-ähnliche Fresken und Graffiti-Kunst inklusive! Kunst Flair in einem Gebäude aus dem 19. Jahrhundert gepaart mit einer hervorragenden Ausstattung im Zentrum von Nizza. www.hotelwindsornice.com

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Auto Text_Redaktion Fotos_Bentley, Alpha Romeo, Mercedes, istockphoto

SCHWULENKUTSCHEN Zum dritten Mal in Folge gewinnt mit dem Alfa Romeo MiTo ein rassiger Italiener den Preis als „schwules Auto des Jahres“. Eine „bella macchina“ unserer südlichen Nachbarn vermag wieder zu begeistern und Begehrlichkeit zu wecken. Atmosphärisch, technisch, aber vor allem optisch!

N

ameIt-Leser kennen den Star der diesjährigen Wahl bereits aus ADRIAN (Ausgabe 10/11 2008), wo wir den schönen Mailänder erstmal vorstellten. MiTo steht ja für „Milano e Torino“, also die Verbindung zwischen der Alfa-Zentrale in der eleganten Modemetropole Mailand und der FIAT-Konzernzentrale Turin. Alfa Romeo setzt damit den endgültigen Schritt aus dem Kernschatten der mächtigen Mutter FIAT und baut eigenständige, designstarke Produkte selbst wenn das Risiko besteht, der Mutter damit den einen oder anderen Kunden abspenstig zu machen. Alfa wirbt aktuell mit dem Slogan „La Bellezza non basta!”, frei übersetzt etwa „Schönheit genügt nicht“. Die Autos der Mailänder Fahrzeugschmiede sind schön, so schön, dass sie den „Gay car of the year“ award gleich zweimal gewonnen haben und mehrfach unter die Top five gevotet wurden!

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Aston Martins DB9

DIE QUAL DER WAHL Einmal pro Jahr lädt der schwule französische Oldtimerclub „LEDORGA“ seine Mitglieder aus ganz Europa ein, aus den interessantesten Neuerscheinungen des Jahres das Auto der Community zu küren. Jeder registrierte User kann teilnehmen und kürt dabei aus 66 Kandidaten die drei aus seiner Sicht heißesten Neuerscheinungen. Die Punkte, die dabei online vergeben werden, summieren sich schließlich zum „gay car of the year“.


Online Vergebene Punkte summieren sich zum Titel „Gay Car of the Year“.

Alpha Romeo Spider

Ursprünglich kommt die Idee zu dieser Wahl aus den Vereinigten Staaten. Die Online-Plattform „about.com“ veranstaltet diese Wahl US-weit und kürt dabei die passendsten Schwulenkutsche gleich in neun verschiedenen Kategorien, vom besten schwulen Familienauto, über das beste schwule Businessauto (interessanter Weise 2009 der doch eher biedere A4 von Audi) bis hin zum „boy toy“-Wagen.

in einen offenen Verführer. Der Spider vertraut auf ein klassisches Stoffverdeck, dass dem Italiener einen überaus knackig-sexy Heckabschluss ermöglich. Die Schulterpartie ist durch kraftvolle Sicken geprägt, die Motorhaube spielt der Front, mit dem typischen, großen Scudetto, das von je drei freistehenden Scheinwerfern gesäumt wird, zu. CHE BELLO!!!

In Europa beschränkt man sich seit 2005 darauf, jährlich einen Sieger zu wählen und Gewinner war das Mini Cabriolet. Die Stockerlplätze der ersten Jahre waren geprägt von den wirtschaftlichen Heydays. So fanden sich Exoten wie Aston Martins DB9 um € 200.000,- und der Mercedes SLR McLaren um € 522.000,- auf den ersten Rängen. Auch 2006 wussten teure Luxusautos besonders zu gefallen, „gay car of the year“ wurde die Cabrioversion des DB9 vor dem Alfa Romeo Brera. Unter den Top 10 fanden sich außerdem zwei Porsches, ein Bentley und der Bugatti Veyron für rund 1,5 Millionen Euro.

Mit Diesel- und Benzinmotoren zwischen 170 und 260 PS und Preisen ab rund € 40.000,- ist der Spider allerdings kein billiges Vergnügen. Auf Platz 2 voteten die User 2007 mit dem Bentley Continental Cabriolet wieder einen Vertreter aus „Reich & Schön“. 560 PS stark und mindestens € 244.000,- teuer unterscheidet sich dieser klar vom dritten Stockerlplatz, den der Mini (diesmal in seiner geschlossenen Version) für sich erobern konnte.

2007 Alfa Romeo Spider

Die Riege der italienischen Award-Winner setzt der knackige Retro – Flitzer fort. Der kleine Italiener ist der erste Wagen, der kein Cabrio ist und den Preis gewinnt, außerdem mit Verkaufspreisen von gut € 11.000,- verhältnismäßig günstig ist. Doch nicht nur den Usern von LEDORGA weiß der kleine Flitzer zu gefallen. Der 500 galt europaweit als vergriffen, Fiat konnte die Nachfrage mit der Produktion anfangs nicht decken. Kein Wunder, das Design erinnert an die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhuderts, in denen der erste 500er für die Massenmotorisierung in Italien verantwortlich war, und trifft voll den

Der Alfa Spider eröffnete den Reigen der italienischen Preisgewinner. 2007 war er klar einer der schönsten Neuerscheinungen des Jahres, Alfa Romeo meldete sich mit ihm unter den schicken Roadstern zurück. Mutiges, eigenständiges Design, gekoppelt mit sportlichem Nimbus und zeitgemäßer Technik haben die Marke wieder zurück ins Bewusstsein der Konsumenten gebracht. Der offene Bruder des Coupé Brera nimmt dessen Formenspiel auf und übersetzt es gekonnt

2008 Fiat 500


Die passendsten Schwulenkutschen werden gleich in neun verschiedenen Kategorien gekürt.

Mercedes SLK

Alpha Romeo Mito

aktuellen Retrotrend, wie auch der Mini, der seit Jahren erfolgreich diese Welle absurft. Interessenten zum schwulen Auto 2008 können aus fünf verschiedenen Ausstattungsstufen und Motoren zwischen 70 und 100 PS wählen. Mittlerweile gibt es ihn sogar in einer 135 PS (!!) starken, besonders heißen Abarth Version! Der Fiat 500 besticht durch ausgeprägten Charakter, verspieltes Innenleben und außergewöhnliches Design bei citytauglichen Außenmaßen, vernünftigen Motoren und moderaten Preisen. Mit Sicherheit ein erfolgsversprechender Weg, um Fiat wieder an die Spitze zu bringen. In den Top 10 der 2008er Wahl findet sich aber nicht nur günstiges & vernünftiges, wie der 500er, sondern gibt es auch zwei Aston Martin, Audis Topsportler R8, Maseratis wunderschöner neuer GT und gleich zwei Rolls-Royce. Fahrzeuge um € 130.000,- bis € 520.000,- die zeigen, dass (nicht nur schwule) Männer einen besonders exklusiven Geschmack haben. Auch der 2008 zweitplatzierte Italiener, Alfa Romeos 8c Competizione, ein 450PS starker Supersportwagen um fast 200.000 Euro, lässt das vermuten.

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2009 Alfa Romeo MiTo Nun also der MiTO von Alfa Romeo, der dritte im Bunde der italienischen Preisgewinner. Der gerade mal vier Meter lange, 1.100 kg leichte aber mindestens 80PS starke knackig-freche Kleinwagen zeigt deutlich, dass er für das schicke Großstadtgewühl zum Transport von Prada, Gucci und Armani gebaut wurde und nicht etwa für Kinderwägen, Zementsäcke oder Waschmaschinen. Er ist ausschließlich zweitürig erhältlich und in seiner höchsten Ausbaustufe als GTA 240PS stark. Besonders spannend bei der 2009er Wahl ist das Ausbleiben der Leistungs- und Luxusgesellschaft und die resultierende Dichte der „leistbaren“ Fahrzeuge. Neben Alfas Hot-Spot MiTo findet sich auf Platz zwei der sportliche Scirocco von Volkswagen (ab € 24.850,-) gefolgt vom brandneuen Lancia Delta (€ 21.960,-). Unter den Top 10 nur ein einziger Ferrari, der erste echte Exot erst auf Platz 14 mit dem Drophead Coupé von Rolls-Royce. Bleibt also abzuwarten, was die nächstjährigen Wahlen für Fahrzeuge an die Spitze der schwulen Community spülen. Ob etwa die Eco- & Hybridwelle sich bemerkbar macht oder ob wieder teure Hochleistungssportwägen die Treppchenplätze erobern. Alfa Romeo baut sicherlich weiterhin emotionelle Fahrzeuge, mit einzigartigem Design zu vertretbaren Preisen, was der schwulen Gemeinde zu gefallen scheint. „La Bellezza non basta.“ könnte also auch 2010 aufgehen. 


Technik

Hot in the City Zum Vereisen

De´Longhi Pinguino Klimagerät Wenn es zu heiß hergeht, dann wird Ihnen dieses coole Gerät Abhilfe verschaffen. Ein „Must Have“ für jeden stillvollen Wohnbereich. Gesehen um 829,00 Euro. www.pinguino.com

Taschenbibliothek PRS-505, Sony

Ob im Garten, Schwimmbad oder Park, Sie haben bis zu 160 Bücher immer mit dabei. Wir sind begeistert, die Schwerkraft verliert ihre Macht. Gesehen um 299,00 Euro. www.sonystyle.com

Mozarts Weckruf Bang&Olufsen

In Anlehnung an Mozarts „Zauberflöte“ hat Bang & Olufsen einen äußerst exklusiven und originellen Wecker entworfen. Der Luxuswecker heisst „BeoTime“ und besteht aus einem eloxierten Aluminiumrohr, einer trompetenförmigen Taste und vier quadratischen Displays. Mit der Trompeten-Taste wird der Wecker ein- bzw. ausgeschaltet. Preis: € 320,- Ab September

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Kolumne

anonymous’

sex and a pity meet the parents oder: ländle brutal vorarlberg geht gar nicht. mag sein, dass ich mir etwas vorenthalte, wenn ich mich einem ganzen bundesland dating- und liebestechnisch derart verweigere. aber nach meinen erlebnissen in dornbirn und umgebung sehe ich leider wenig chancen, mich noch mal mit diesem bundesland und der regionalen sprachlichen varietät anzufreunden. nachdem ich die gastfreundlichkeit von familie rankweiler erleben durfte, sind meine vorarlberg-markerl fürs erste aufgebraucht.

fehlgriff aus dem westen rudi war mein erster freund. ich hatte mir gerade mühevoll 25 kilos runtergehungert und -gesportelt und war bereit, meinen neu erschlankten fettpolsterbefreiten körper auf den datingmarkt zu werfen. nachdem mich zu diesem zeitpunkt die szene irgendwie sehr anwiderte, versuchte ich auf anraten eines freundes ein mir damals völlig neues datingportal, nennen wir es mal ‚gaycasanova’. und rudi schien auch irgendwie recht viel versprechend. wir trafen uns, verbrachten gleich die erste nacht miteinander, lachten viel, fanden einander anziehend. ein viel versprechender start. im nachhinein gesehen ging aber auch rudi selbst gar nicht. er erzählte zum beispiel mit liebe

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ich sollte meine zunge rausstrecken? „warum sollte ich das machen?“ – „weil du scho da ganze obad nix redesch und i wiassa wet, ob bi dir anatomisch alls in ordnung isch!“ von einem model-catwalk-kurs (inklusive make-up-schulung), den er einmal „mit großem erfolg“ belegt hatte. außerdem hatte er ein faible für unfreiwillig peinliche auftritte. Mit grauen erinnere ich mich daran zurück, dass er es für eine gute idee hielt, sich beim ersten kennenlerntreffen mit meinen besten freunden in ein plastik-reptil-imitat-shirt zu werfen. oder daran, dass er mal beschloss, seine paar hautunreinheiten flächendeckendmaskenartig mit concealer und make-up zu verstecken, als wir mal in einen schwulalternativen club gehen wollten. (das geld für den make-up-kurs hätte ich zurückverlangt, by the way.) ja eh. aber ich war... ja, was war ich eigentlich? verliebt nicht wirklich. aber froh, jemanden an meiner seite zu haben, den ich ‚freund’ nennen konnte, mit dem ich kuscheln konnte, der für sex bereitstand, wann immer ich gerade lust hatte – ohne mir vorher mühsam jemanden aufzwicken zu müssen.

vorbabelberg es war rudis geburtstag und ich konnte natürlich verstehen, dass er diesen zuhause verbringen wollte. und irgendwie war ich auch neugierig auf seine familie, sein elternhaus, bzw. das haus, das er mit seiner ex-frau gebaut hatte (rudi hatte nämlich vor seiner homosexuellen erleuchtung den traditionell-bürgerlichen weg eingeschlagen und geheiratet, inklusive haus am grundstück seiner eltern mit zentralstaubsauger.) die probleme fingen aber schon an, als wir in seinem elternhaus ankamen. ich verstand niemanden. und es schien sich auch niemand mühe zu geben, sich in einer art ‚verkehrssprache’ mit mir zu unterhalten. ich hätte ja kein gestochenes hochdeutsch verlangt, aber vielleicht eine

etwas abgeschwächte form von vorarlbergerisch, vielleicht 3 gsis weniger und ab und zu mal lautverschieben. außerdem brach ich jeden rankweiler-spezifischen verhaltenskodex, ohne mir darüber im klaren zu sein. „hock di do nid ahne! do iasst dar papa denn sine wianarle!“ wenn es schon am tisch einen sitzplatz geben muss, an dem vater täglich zur brotzeit seine frankfurter verdrückt, sollte man zumindest bescheid geben, meine ich. rudis mutter war zwar eine herzensgute, sehr freundliche frau, die für meinen geschmack aber ihre verdauung zu transparent machte und jede flatulenz mit einem stolzen lachen quittierte. außerdem schien sie nicht zu wissen, was sie mit dem „gestelzten wiener“ (dabei bin ich gebürtiger oberösterreicher!) reden sollte und so beschränkte sich unsere konversation auf „magsch no a kaffeeele?“ – „ja gerne!“. ich hatte in meinem leben noch nie so viel kaffee getrunken wie in dornbirn. kein wunder, dass ich am schluss schon richtig fahrig und aufgeputscht war. völlig absurd war auch, dass rudis exfrau (offensichtlich war sie noch nicht über die trennung hinweg) beim lustigen kaffeetratsch auch nicht fehlen wollte und mir über den tisch giftige blicke zuwarf (oder schadenfrohe, sie wusste schließlich, wo rudi senior seine wianele runterzuschlingen pflegte).

unfreiwilliger sprachkurs

und der sollte mir dann den abend so richtig versüßen. nachdem ich der konversation nur mit mühe folgen konnte und untertitel gebraucht hätte, beschloss ich, still zu sein und nur zu reden, wenn ich angesprochen wurde. das kam dann auch prompt. der mann der cousine: „kaasch du amol dine zunga ussarstrecka?“ ich sollte meine zunge rausstrecken? hatte etwa einer meiner vorgänger ein zungenpiercing getragen und er wollte jetzt überprüfen, ob ich auch eisen im mund hatte? „warum sollte ich das machen?“ – „weil du scho da ganze obad nix redesch und i wiassa wet, ob bi dir anatomisch alls in ordnung isch!“ reizend. ich verteidigte mich: „ich rede nichts, weil ich nichts verstehe.“ rudi war auffallend still. seine mutter: „denn reda m‘r jetzt halt amol hochdütsch.“ der cousinenmann: „nei, der kut jetzt öft’r, der muass des lerna!“ „der“ hatte schweißperlen auf der stirn. und als rudi mir dann auch noch eröffnete, dass wir die nacht im haus seiner cousine verbringen würden und nicht, wie eigentlich geplant, bei den eltern, wollte ich nur noch nachhause. zudem missfiel mir, wie cousine –mit mann ihren entzückenden kleinen sohn behandelten („gang ga fernseh luoga! do redand dia erwachsana, do heasch du nix verlora “) – übrigens das einzige familienmitglied, das wirklich freundlich und interessiert auf mich zugegangen war. dass rudi und ich die heimfahrt im zug streitend verbrachten, war vorprogrammiert. die beziehung hielt nicht mehr lange, somit gab es auch kein zweites wiedersehen mit familie rankweiler. noch so einen koffeinschock hätte mein körper wahrscheinlich ohnehin nicht überstanden, ohne schaden zu nehmen. ausgeschlossen ist allerdings nicht, dass mich ein anderer (zuweilen auch hochdeutschsprechender) vorarlberger doch noch mal mit seinem bundesland versöhnt. denn insgeheim hoffe, nein vertraue ich schon darauf, dass die rankweilers nicht hundertpro repräsentativ waren. 

anonymous@name-it.at

doch der höhepunkt kam erst: der abend. rudi wollte seinen geburtstag mit seiner kompletten familie, inklusive cousine, deren mann und kind feiern.

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Horoskop

Gay Stars tierkreiszeichen_Widder

tierkreiszeichen_Stier

21. März – 20. April

21. April – 21. Mai

Element_Feuer

Es ist richtig, zu gehen, auch wenn du dich gar nicht gut dabei fühlst. Jammern bringt nichts! Dir fehlt der Mut, neue Chancen zu ergreifen. Du bist müde und schlapp, da braucht´s wohl eine Hand, die neue Energie in dich pumpt! Da wär auch eine . . .

tierkreiszeichen_Löwe 23. Juli – 23. Aug

Element_Feuer

Du wirst das Gefühl nicht los, dass dir dein Partner etwas verheimlicht. Das tut er nur, um dich nicht zu verletzen, dich zu schützen. Beruflich frisst dich im August der Ehrgeiz – Anspannung erzeugt Kopfschmerz, raus ins Freie und abschalten!

Dein Partner ist keine Marionette, zieh nicht ständig an seinen Fäden! Versuch es lieber mit sanften Berührungen, das macht auch mehr Spaß! Ein wenig steif fühlst du dich zurzeit. Prinzipiell ja nicht schlecht, aber Gymnastik sorgt für die nötige Beweglichkeit!

tierkreiszeichen_Zwilling

tierkreiszeichen_Krebs

22. Mai – 21. Juni

22. Juni – 22. Juli

Element_Luft

Du willst dich jetzt ausspinnen? Dann übernimm auch die Verantwortung für die Dinge, die du tust. Möglichkeiten jetzt am Schopf packen, sie kommen nie wieder! Abends Weißdorntee zur Entspannung und zwei starke Hände, die dich massieren . . .

Element_Wasser

Das ist er, der Eine, der Einzige! Mag sein, aber trotzdem solltest du ein wenig natürlicher agieren und nicht wie ein liebestoller Teenager. Im Job solltest du trotz lauter Kritik bei deinen Entscheidungen bleiben, es wird sich lohnen.

tierkreiszeichen_Jungfrau

tierkreiszeichen_Waage

tierkreiszeichen_Skorpion

24. Aug – 23. Sept

24. sep – 23. okt

24. okt – 22. nov

Element_Erde

Der eigene Partner reizt dich zurzeit zu wenig, du bist auf der Suche nach Abenteuern. Überleg genau, ob sich das Risiko auszahlt, bevor du etwas verlierst, was dir doch noch wichtig war. Generell agierst du jetzt ein wenig bockig und aggressiv.

Element_luft

Du bist in deinem Element, du schwelgst in Harmonie. Endlich hast du den Mut, dich so zu zeigen, wie du bist. Gut so! So, wie Gott dich geschaffen hat, bist du deinem Partner eh am liebsten! Macht gemeinsam einen Kurztrip, weit weg vom Alltag.

Element_wasser

Eine alte Liebe taucht auf und bringt dich in Versuchung. Dieser Mann schafft es locker, Seiten in dir zum Klingen zu bringen, die andere gar nicht finden! Im Job bist du bestens unterwegs und schaffst die schwierigsten Sachen in Rekordzeit.

tierkreiszeichen_SCHÜTZE

tierkreiszeichen_STEINBOCK

tierkreiszeichen_WASSERMANN

tierkreiszeichen_FISCHE

23. nov. – 21. dez.

22. Dez – 20. Jan

21. Jan – 19. Feb

20. Feb – 20. März

Element_feuer

Jemand ist ganz schön neidisch auf dich, besonders auf deine gut laufende(n) Beziehung(en). Du weißt einfach, mit welchen Schmeichel- und Streicheleien du deinen Partner verwöhnen kannst. Eine neue Jobmöglichkeit bietet sich – zugreifen!

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Element_Erde

Element_Erde

Nicht gleich in die Luft gehen bei Diskussionen, vor allem im Privatleben! Lass auch andere Meinungen gelten oder hör sie dir wenigstens an. Nahezu ohne Pausen arbeitest du dich durch die nächsten Wochen, aber mit großem Erfolg!

Element_Luft

Endlich jemand, der wirklich gut zu dir passt, deine Interessen teilt und dich körperlich anspricht. „Only fools rush in“ – rufen dir die Sterne zu. Zeit lassen – langsam angehen und intensiv genießen! Geh ruhig optimistisch in den Herbst!

Element_Wasser

Geben ist seliger denn nehmen! Aber nur geben macht auf die Dauer schwach und krank! Du verdienst mehr Respekt! Wem das nicht passt, den wickelst du mit deinem zurzeit sprühenden Charme locker um den Finger. Vielleicht auch mit mehr . . .


Helden der Sandkiste.

WIR FREUEN UNS AUF DEN A1 BEACH VOLLEYBALL GRAND SLAM 09.

Meine Community.


08 August/September 09

Clemens Klischees im Jahr 2009

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08 Aug/Sept 09 E 4,–


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