NAME IT - 06 - Alexander

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06 April/Mai 09

AlexAnder

Name it Alexander

NAME IT Life Ball-Extra ’09

Interview

P.b.b. Verlagspostamt 1150 Wien GZ 08Z037740 M

Pet Shop Boys Mode Hot underwear

EuroPride Zürich Auto Mini Cabrio Reise

06 April/Mai 09 E 4,– shop diesel.com


21. März bis 30. Mai 2009

Foto:Monique Carboni

Deutschsprachige Erstaufführung

VEREINIGTE BÜHNEN WIEN

www.musicalvienna.at Ein Unternehmen der Wien Holding

Sponsoren:


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Foto_Aeronautica Militare


Impressum

Editorial

Medieninhaber und Herausgeber, Sales & Marketing

Das schwulste NAME-IT ever?

Pink Marketing GmbH Hütteldorferstraße 81 b/1/12 1150 Wien T +43 (1) 789 1000-15 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at

Lieber Leser,

Chefredaktion

Als neuer Kopf on board möchte ich dich herzlich begrüßen. NAME-IT hat sich dieses Mal auf die Suche nach den interessanten Männern begeben: Wir haben den Mailänder Top-Modefotografen Sam Scott Schiavo gebeten, aus dem Nähkästchen der internationalen Fashion-Welt zu plaudern und seine Models exklusiv für NAME-IT in American Apparel Underwear zu stecken. Die Pet Shop Boys sind mit Brit Award und neuer Single back. Wir haben Sie ganz privat im Interview. Mr. Lifeball Gery Keszler meldet sich nach einem Jahr „Berufsschwuchtel“ zurück. Mit uns plaudert er über sein Lebenswerk, Charity-Müdigkeit und sonstige Wehwehchen, die das katholische Österreich betreffen. US-Bestseller Autor David Sedaris hat weltweit bereits über drei Millionen seiner Bücher verkauft. NAME-IT verrät er, warum schwule Männer heiraten sollten und weswegen er kein Mann für gutaussehende Kerle ist.

Mag. (FH) Asim Aliloski T +43 (0)664 884 30 808 asim@name-it.at Konsulent

Mag. Ralf Strobl Redaktionsteam

Brigitte Bauer, Werner Böhm, Mag. (FH) Romana Dobes, Heidelinde Fischer, Daniel Frei, Martin R. Niederauer, Dr. Georg Pfau, Mag. Peter Provaznik, Veit Schmidt, Michael Schmucker, Manuel Simbürger, Thomas Zeidler Lektorat Mag. Markus Zellinger Coverfoto

Sam Scott Schiavo, www.samscottschiavo.com Art Direction & layout

Klemens Fischer Grafikdesign www.klemensfischer.com

Taekwondo Champion und Mr. Fight Club Ronny Kokert spricht über Tabuthemen im Männersport und warum Schwule bei ihm erst recht trainieren. Für NAME-IT klärt er die Frage, wann ein Mann ein Mann ist.

Marketing & Sales

Zum Abrunden ein exklusives Underwear-Shooting, in Szene gesetzt von KultFotograf Henning von Berg aus dem Wiener Kaiserbründl, der wohl weltweit schönsten Gay Sauna und ein Ausblick auf die kommende EuroPride diesen Sommer in Zürich.

Salesagentur

Um auf die Frage zurückzukommen. Ja, das schwulste NAME-IT ever! Genieß es.

T +43 (1) 789 1000-15 office@name-it.at Günther Moser (Ltg), Mag. (FH) Romana Dobes

premiummedia info@premiummedia.at Abo-Service

T 0800 808 1044 (Ortstarif) abo@name-it.at Webshop www.name-it.at Druck

personalisierter Digitaldruck: Pressel Print & Fulfillment Services AG, Wien | München, Offset Druck: Druckerei Bauer GmbH, Wien COPYRIGHT

Asim Aliloski, Chefredakteur

© 2009 PINK Marketing GmbH. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o.ä. wird keine Haftung übernommen. Mit PR gekennzeichnete Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte müssen nicht nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw. Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss).

Gesellschafter Günther Moser (55 %), Gerd Eichler (45 %); Unternehmensgegenstand: Gay-Marketing Agentur; Grundlegende Richtung: Lifestylemagazin für schwule Männer; weitere Medien des Medieninhabers: Onlineportale GAYNET.AT, NAME-IT.AT, MRGAY.AT, PINKMARKETING.AT, touristische Printguides AUSTRIAN GAY GUIDE und VIENNA GAY GUIDE.

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www.name-it.at

Foto_Peter Provaznik

Offenlegung nach § 25 MedienG.:


Foto: Andrea Diglas f端r das Buch 86400 tiberius seconds

fashion is passion T: 01/522 04 74

Tiberius A-1070 Wien Lindengasse 2 F: 01/522 94 84 Mail: store@tiberius.at

Web: tiberius.at


Inhalt

life ball 10 Sam Scott Schiavo

Fashion Portrait

18

die vier Elemente des Life Ball

2009: wasser – Let Love Flow

48 Gay Living

Gianni Basso auf der Suche nach schwulem Wohnstil

60 YES! Pet Shop Boys

Interview

70 Wann ist ein mann ein mann?

Ronny Kokert über Kampfsport

78 Europride Zürich ’09

Heimatbericht eines Schwitzers

84 David Sedaris

6

18 78 60

Der Bestsellerautor ganz privat


84

48

70 10

04

Editorial

59

Kultur

08

Making of

64

Technik

26

Gery Keszler im Interview

66

Auto

30

Kaiserwäsche

74

Fitness

38

Mode

76

Macho oder Softy?

40

Uhrenspecial

82

Reisesplitter

44

Kosmetik

86

Zeit für ein Bild

52

INTERIEUR

88

Wirtschaft

54

Film & DVD

93

Nightlife

56

Bücher

96

Horoskop

58

Musik

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anonymous’ Sex and a Pity 7


Fotos_ oben: © 2008 Christoph H. Breneis, mitte: © Milan Vukmirovic, unten: Bilder der Fashion Show in Milan © Trussardi

making of

making of Model-Blitzkarriere Der 17 Jährige Österreicher und Gewinner von super­model – the next generation erobert derzeit die internationale Modewelt. Seit neues­tem ist er das Gesicht von Trussardi.

Start mit Abercrombie & Fitch Der 17-jährige Wiener darf langsam mit seinem alltäglichen Leben als Schüler abschließen. Der Gewinner des von der Agentur Wiener Models ins Leben gerufene supermodel-the next generationContest ist derzeit ausgebucht. Die Blitzkarriere fing danach mit dem US-Label Abercrombie & Fitch an. Patrick flog nach Boston, wo ihn Bruce Weber für die Abercrombie-Kampagne ablichtete. Gleich danach hat der Top-Modefotograf Milan Vukmirovic in Paris 30 Seiten für die französische Männermodebibel L´Officiel Hommes mit Patrick fotografiert.

Exklusivgesicht für Trussardi Weil Patrick nach Bruce Weber auch Milan Vukmirovic begeisterte, hat ihn dieser daraufhin für die weltweite Tussardi-Kampagne gebucht. Der Gewinner von supermodel – the next generation 08 ist jetzt das neue, exklusive Gesicht für Trussardi. Das Shooting hat in Los Angeles stattgefunden und die Kampagne wird demnächst weltweit geschaltet. 

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Patrick Kafka


Christophe Lemaire

Sport Couture Es gibt mehrere Gründe, um nach Paris zu fahren: An einem lauwarmen Frühlingsabend zu zweit die kleinen Gassen und Sehenswürdigkeiten zu bewundern, die Aussicht vom Eiffelturm zu genießen oder im neuen Store von Lemaire, dem Creative Director von Lacoste, zu shoppen. Der Shop-In-Shop liegt in seinem Pariser Flagship Store in der Rue de Poitou 28 im Marais. “Die Intention dahinter ist zu zeigen, wie ich Lacoste als Marke verkaufen und präsentieren würde”, erklärt Lemaire. „Ich bin sehr Stolz auf meine Arbeit für Lacoste, besonders auf die Club-Linie, und das möchte ich auf diesem Wege in meinem eigenen Flagship Store zeigen.“ Der Fußboden ist eine außergewöhnliche, geometrische Kombination aus den graphischen Linien einer Turnhalle gepaart mit jenen von Japanischen TatamiMatten. Anstelle der üblichen Display-Einheiten besitzt dieser Shop minimalistische Sprossenwände als Reminiszenz an Sportpaläste der frühen 20er Jahre. Das Schild oberhalb des Shop-Eingangs wurde durch einen antiken Holztennisschläger ersetzt. „Ich habe bewusst auf eine opulente Interpretation von Sport gesetzt“, fügt Lemaire hinzu.

Fotos_Luc Boegly

Neben Lemaires Lieblingstücken aus der schicken Club-Linie und der neuen, trendigen Red!-Linie sind dort auch saisonale „Special Collaborations“ sowie spezielle Einzelanfertigungen, die nur für die New York Fashion Show kreiert wurden und normalerweise nicht im Handel erhältlich sind, zu kaufen. „Man könnte es als eine Art von Sport Couture bezeichnen“, meint Christophe Lemaire dazu. 

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Foto_Sam Scott Sciavo

Sam

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Portrait


Scott Schiavo Sam Scott Schiavo, der Top-Modefotograf aus Mailand, ist in den Kreisen der internationalen Fashionwelt ein etablierter Name. Dolce Gabbana, Gucci und Bottega Veneta gehören zu seinen Kunden. Seine Models durften nun für NAME-IT im Outfit von American Apparel posen. Nebenbei verriet uns Sam seine modischen Leidenschaften und männlichen Genüsse.

Interview_Asim Aliloski, Fotos_Sam Scott Schiavo, www.samscottschiavo.com, Outfits_American Apparel

Sam, für wen hast du schon fotografiert? Eigentlich habe ich viele bekannte Namen durch. Um einige aufzuzählen: Antonio Marras, Armani, Dolce & Gabbana, Costume Homme, Gucci, Bottega Veneta, D2squared, Les Hommes usw. Auch für unzählige Magazine wie K-Code, GIB, Vision, Metropolis, Flash und THE ROOM. Und jetzt ist NAME-IT endlich dran. Ja, ich freue mich sehr darüber. Ich griff zu American Apparel für euch. Das Label ist ähnlich wie ich: einfach, sexy und stark im Ausdruck (lach). Außerdem erinnern mich die Outfits an meine Hochblütezeiten der 70iger, in denen ich leidenschaftlich durch Diskotheken zog.

Spürst du immer noch die Leidenschaft in deiner Arbeit? Und wie! Ich kann es kaum erwarten, einen magischen Moment in meinen Bildern zu erzeugen. Ich hole mir dazu meistens unerfahrene Models und schaffe dann die Synergien mit der Umgebung und mir. Vieles spiegelt sich auch aus meiner Kindheit in den Fotos wider. Die Zuseher dürfen ruhig fühlen. Mir sind gute und schlechte Gefühle recht, nur kein Mittelmaß bitte. Und mit welchen Gefühlen siehst du die Welt?

nur die Schönheit wichtig, sondern auch die Wahrheit. Es fehlt manchmal an Ehrlichkeit. Ich blicke gerne in die Zukunft und erfreue mich an der Vergangenheit. Wie schaut für dich deine Zukunft in der Mode aus? Mittlerweile bin ich ja schon seit über 20 Jahren im Geschäft. Von Talent Scout bis Model Agent habe ich schon alles durch. Und ich bin immer noch auf der Suche nach frischen Talenten.

Ich versuche sie positiv zu sehen und mit einem Lächeln aufzuwachen. Mir ist nicht

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en, in W i der t r e i rt in gr a f foto n studie Anto tsta dt a nd H aup sch l t u e r _D _Stie unft Herk nzeichen St e r 12


Kannst du mir zwei Beispiele nennen, die dich in der Fashionwelt abtörnen? Nur zwei? Ummmmm (lach). Mir geht die Oberflächlichkeit manchmal auf die Nerven und Photoshop. Das Bildprogramm erschafft unwirkliche Zustände und negative Illusionen. By the way, ich fragte mich immer, warum sich so viele Schwule für Mode interessieren. Ist mir nie aufgefallen. (lach) Scherz. Ich glaube, das liegt daran, dass wir so etwas wie einen sechsten Sinn haben. Wir sehen gewisse Dinge früher als andere, auch anders, ein Ausdruck von Kreativität eben. Wann findest du einen Mann ästhetisch auf einem Foto?

Ein schöner Mann strahlt Selbstbewusstsein aus, und Sicherheit – man verliert sich in seinen Augen. Ich nenne das Allure. Ich liebe es leidenschaftlich für Parfums zu fotografieren. Ein ausdruckstarkes Model und dabei völlige künstlerische Freiheit zu haben. Ich persönlich habe da keinen bestimmten Typ. Mir ist es immer wichtig, dass sich die Leute fragen, was das Model am Foto alles zu sagen hätte. Das fragte ich mich bei Konstantin, unserem Cover-Model von dir. (lach). Ja, er ist eine Sportskanone und studiert nebenbei noch Wirtschaft. Konstantin ist eine interessante Persönlichkeit. Er inspiriert mich, wie viele andere auch. Meinen Look hat damals beispielsweise Joe Dallesandro in den alten Warhol Filmen inspiriert oder Luchino Visconti, der auch wunderbare Filme dreht. Und was haben sie heute aus dir gemacht? Heute bin ich ein einfacher Mann, der seinen Beruf liebt. Ich begehre Mode, lasse mich aber

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von ihr nicht kontrollieren. Derzeit arbeite ich an meinem Art Book mit Reiseillustrationen, deren Teile der Erlöse ich gerne der Gay Community spenden möchte. Sehen wir dich bald in Wien? Mein Herz gehört Wien. Ich komme mittlerweile regelmäßig seit 8 Jahren zu euch. Ich liebe die Stadt, sie kommt mir wie ein größeres Abbild von Florenz vor. In Wien wartet ein starkes soziales Netz auf mich und soooooo viele hübsche und talentierte Models. Wien als Model-Metropole, ich lerne immer neu dazu. Danke, Sam. 

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d, l a n und i a M ll a t in ier FuSSb f a t r b e og Fot one li rt o m p i S p fs en a l i t i er Kam t I _ _S ft kun eichen r e H r nz St e


Meine Community.

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Life Ball 2009

The 4 Elements of Life Ball Let Love Flow! Text_Manuel Simbürger Fotos_Markus Morianz/Andreas Bitesnich/Lifeball

Am 16. Mai 2009 ist es wieder soweit: Der schillerndste Ball des Jahres wird auch heuer die Masse begeistern und auf das nach wie vor aktuelle Thema HIV/AIDS aufmerksam machen. Dabei hat sich das Team rund um Gery Keszler etwas Neues einfallen lassen: Der 17. Life Ball ist der Beginn eines Vier-Jahres-Zyklus, in dessen Mittelpunkt die Elemente Wasser, Erde, Luft und Feuer stehen. Und was wäre der Life Ball ohne die Style Bible.

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as Element Wasser – als zentrales Symbol des Lebens – macht am 16. Mai 2009 den Anfang dieses Zyklus, der seinen krönenden Abschluss mit dem 20. Jubiläumsball 2012 findet. Sauberes Wasser ist die Basis menschlichen Daseins, es regelt den Kreislauf der Natur, ist zentrale Notwendigkeit wirtschaftlichen Fortkommens. Die Unterversorgung mit Wasser birgt Hunger, Krankheit und Not. Und gerade in jenen Ländern, die am stärksten von HIV/Aids betroffen sind und in denen der Life Ball im Rahmen internationaler Projekte aktiv ist, herrscht extremer Mangel an Wasser. Ist Wasser jedoch im Überfluss vorhanden, kann es selbst Wüsten zum Blühen bringen. Diesem markanten Sinnbild der Gegensätze in unserer Welt widmet der Life Ball 2009 seine ganz besondere Aufmerksamkeit.

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Baroque Flair Musikalisch wie theatralisch ist das Life Ball Thema 2009 an das frühe Barock angelehnt, das in seiner ganzen Widersprüchlichkeit die bildliche Sprache und die mythologisch aufgeladene Geschichte der Antike aufgriff und neu verarbeitete. In seiner Inszenierung aber ist es dem Hier & Heute verpflichtet. Das Publikum erwartet dabei eine Vielzahl an opulenten Überraschungen – ein großer Teil der Eröffnungsinszenierung wird sich zum Beispiel auf, auf und im Wasser abspielen. So wird in der Show vor dem Wiener Rathaus die Urkraft des Wassers und dessen zentralen Wert für das Leben eindringlich verdeutlicht.


Foto_Markus Morianz

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Foto_Markus Morianz


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Foto_Markus Morianz


Interview

Gery Keszler

„Da müsste wohl ein Wunder passieren.“ Interview_Manuel Simbürger Fotos_Andreas Bitesnich, Lifeball

Nach einem Jahr „Berufsschwuchtel“ äuSSert sich Mr. Lifeball im Interview über Charity-Müdigkeit, seine Kampagne und das Leben als Gery Keszler. Warum in Österreich in Sachen Toleranz noch ein Wunder passieren müsste und was der katholische Priester Gerhard Wagner damit zu tun hat, hat er NAME-IT verraten.

Herr Keszler, Sie waren vor kurzem in Thailand. Geschäftlich oder privat? Es war eine Reise in meiner Funktion als Obmann von Aids Life. Ich habe gemeinsam mit Kevin Frost, dem CEO von amfAR (American Foundation for AIDS research), in Thailand und Kambodscha HIV/Aids-Projekte von „Treat Asia” – ein medizinisch-soziales Netzwerk, das der Life Ball seit drei Jahren finanziert – besucht. Merken Sie eine Veränderung im gesellschaftlichen Umgang mit dem Thema HIV/ AIDS, seit es den Life Ball gibt? Ich denke, es ist überhaupt eine Veränderung zu sehen. HIV/Aids ist quer durch alle Gesellschaftsschichten präsent und weitgehend aus der „Tabu-Ecke“ befreit. HIV/Aids-Hilfsorganisationen und Charityveranstaltungen wie der Life Ball haben sicher ihren Teil dazu beigetragen. Dennoch muss dem Thema noch mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden – gerade weil das Interesse weltweit sinkt –, und wir werden über das Kommunikationstool Life Ball weiterhin denjenigen eine Stimme verleihen, die sonst nicht gehört werden. Die Vorbereitungen für den Life Ball laufen auf Hochtouren. Können Sie in so einer Zeit überhaupt noch entspannen?

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Die Zeit vor dem Life Ball ist Hochsaison für mich. Da versteht es sich von selbst, dass wenig bis gar keine Zeit für Entspannung bleibt. Das geht erst wieder im Sommer, wenn dann auch die Nachbearbeitung abgeschlossen ist. Wie kann man sich einen typischen Tag im Leben eines Gery Keszler vorstellen? Zurzeit stehe ich früh auf, fahre ins Büro, bespreche mich mit meinen Mitarbeitern und habe danach den ganzen Tag über Meetings und Verhandlungen. Das geht meist bis spät in die Nacht hinein. Der Life Ball bricht in Sachen Spendeneinnahmen jedes Jahr Rekorde. Wie wollen Sie das Ergebnis dieses Jahr toppen? Der Druck, den Reinerlös Jahr für Jahr zu erhöhen, kommt primär von Außen, und ich verwehre mich dagegen, diese Erwartungen in unsere Arbeit einfließen zu lassen. Gerade in Zeiten, wo Finanz- und Wirtschaftskrise markante Vorzeichen einer wahrscheinlich bevorstehenden Rezession sind, bin ich froh, wenn wir die Summe des Vorjahres schaffen. Wir begreifen uns ja auch nicht als sportliche Veranstaltung, wo es darum geht, ständig Rekorde zu brechen! Wichtig ist uns vielmehr, dass genügend Geld hereinkommt, um die

vielen nationalen und internationalen Projekte ausreichend unterstützen zu können. Was ist Ihr persönliches Life Ball – Ziel? Das Wichtigste ist, auf die Thematik HIV/ AIDS aufmerksam zu machen, Aufklärung zu betreiben und so mitzuhelfen, dass sich möglichst wenige Menschen neu infizieren. Darüber hinaus muss jeder betroffene Bürger dieser Welt Zugang zu Medikamenten haben, medizinisch versorgt und sozial betreut werden können. Am liebsten wäre mir, wenn es der Wissenschaft gelingen würde, HIV/AIDS komplett einzudämmen und ein wirksames Heilmittel dagegen zu finden. Damit der Life Ball eines Tages gar nicht mehr stattfinden müsste. Welche Stargäste dürfen wir beim diesjährigen Life Ball erwarten? Selbstverständlich werden auch beim Life Ball 2009 wieder zahlreiche Stars mit dabei sein und uns tatkräftig unterstützen. Wie jedes Jahr werden diese aber erst bei der großen Life Ball-Pressekonferenz wenige Wochen vor dem Ball bekannt gegeben. Gibt es einen persönlichen „WunschPromi“, den Sie unbedingt einmal am Life Ball begrüßen möchten?


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Foto_Andreas H. Bitesnich


Derer gibt es viele, denn es ist ja nicht so, dass man einfach bei einem Management anrufen kann und dann kommen die ersehnten Personen angejettet … Man muss viel Überzeugungsarbeit leisten, und die angefragten Persönlichkeiten müssen nicht nur Zeit haben, sondern sich auch ehrlich – unbezahlt – engagieren wollen. Wenn Sie auf 17 Jahre Life Ball zurückblicken: Was war Ihr persönlichstes Highlight? Der erste Life Ball wird mir sicherlich besonders in Erinnerung bleiben, weil er für mich eine komplett neue Erfahrung war und ich von der enormen Solidarität der Modewelt, der Wiener Stadtpolitik und des Publikums überwältigt war. Stellt sich nach all den Jahren nicht eine „Life Ball – Müdigkeit“ ein? Die Organisation des Life Balls ist zeitaufwändig, kräfteraubend und macht von Zeit zu Zeit müde – das ist, denke ich, kein Geheimnis. Dennoch mache ich diesen Job sehr gerne und sehe mein Tun eher als Berufung, der ich so lange nachkommen werde, wie es nötig ist und ich energetisch dazu in der Lage bin. Der österreichische katholische Priester Gerhard Maria Wagner hat mit seiner Aussage, Homosexualität sei amoralisch und eine zu behandelnde Krankheit, international für Aufregung gesorgt. Würden Sie Wagner als Life Ball – Gast begrüßen? Diese Frage ist wirklich rein fiktiv, denn wenn Herr Wagner zum Life Ball kommen wollte, müsste er ja vorher tatsächlich nachgedacht und seine unsägliche Meinung revidiert haben. Und das dürfte bei einem Fundamentalisten, der eine Form der Liebe dermaßen ausgrenzt, wohl nicht so schnell der Fall sein. Da müsste wohl ein Wunder passieren. Sie reisen sehr viel und kennen die Welt. Im Vergleich zu anderen Ländern: Wie ist der Umgang mit Homosexualität in Österreich? Österreich ist sicherlich ein Land, wo man sich als homosexueller Mensch fast überall frei bewegen kann – abgesehen von manchem politischen Terrain, deren engstirnige Tendenzen mich noch immer überraschen. Aber von der generellen Freiheit, die man speziell in Wien genießt, sind viele andere Länder noch weit entfernt. Dennoch ist Österreich keine Insel der Seligen und erst recht kein Vorreiter in Sachen Gleichberechtigung. Hier ist die bürgerliche Gesellschaft, aber vor allem die Politik gefordert, die notwendigen Schritte zu setzen. Eine vollständige gesetzliche Gleichstellung ist unumgänglich, damit

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sich auch in den Köpfen etwas verändert. Voriges Jahr riefen Sie mit großem Erfolg die Kampagne „Berufsschwuchtel“ ins Leben. Nach 1 Jahr – wie fällt Ihre Resonanz aus? Die „Berufsschwuchtel“-Kampagne ist aus einer medialen Diffamierung von Lesben und Schwulen, die sich an meiner Person festgemacht hat, entstanden. Das wollte und konnte ich nicht hinnehmen, weshalb ich diese Kampagne, die mit ironischen Mitteln eine Gegenöffentlichkeit aktiviert hat, ins Leben gerufen habe. Der Erfolg für mich war, dass so viele Persönlichkeiten offen Flagge gezeigt und die Kampagne unterstützt haben. Damit konnten wir zeigen, dass man sich Diskriminierung nicht gefallen lassen muss und es legitim ist, sich auf die Beine zu stellen. Wo und wie sehen Sie den Life Ball in 10 Jahren? Soweit in die Zukunft will ich gar nicht schauen. Ich habe zusammen mit meinem Team ein Konzept für die nächsten vier Jahre, bis zum 20. Jubiläumsball im Jahr 2012, entwickelt. Das ist ein Zeithorizont, der halbwegs überschaubar ist und den ich vertreten kann. Und bis dahin wird jeder dieser vier bevorstehenden Life Bälle etwas ganz Besonderes sein. Zum Abschluss: Gibt es etwas, was Sie den NAME IT – Lesern sagen möchten? Ja. Aids ist noch immer nicht heilbar, sondern tödlich. Also: Benutzt Kondome!!! Vielen Dank für das Interview, Herr Keszler, und weiterhin viel Erfolg! 


Bareback – der Reiz ohne Gummi! ität. „Bareback“ ist ein Fachausdruck aus der schwulen Sexual Er steht für Sexualverkehr ohne Kondom. Welche Leidenschaft steckt dahinter?

Foto_Factoria singular fotografia

Text_Sexualmediziner Dr. Georg Pfau www.gaymed.at

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ach Jahrzehnten intensiver Propaganda für „Safen Sex“ gibt es in der Szene eine Bewegung für Barebacking, die ganz bewusst die damit verbundenen Risken in Kauf nimmt. Die Argumente hierfür sind vielfältig, reichen von der größeren Intimität beim Sex bis zum Protest gegen Zwang und Bevormundung.

Übertragungen des HI-Virus sowieso in fixen Beziehungen passieren, weil dem Partner eben vertraut wird. Das gegenseitige Vertrauen wird nicht selten missbraucht und zum Schluss kommt auch noch der Partner unschuldig zum „Handkuss“. Mit dieser Hypothek zu leben, ist sicher keine Option.

Nicht alles Gute ist positiv

Ohne Fallschirm springen

Abgesehen von den bekannten sexuell übertragbaren Erkrankungen (STD`s) birgt der ungeschütze Analverkehr selbst mit gesunden Männern ein erhebliches Gesundheitsrisiko in sich. So lustvoll anale Penetration auch sein mag, es ändert nichts daran, dass der Darm voller Bakterien ist. Auch wenn sie hier kein krankmachendes Potenzial besitzten, veursachen sie beim aktiven Part sehr häufig Harnröhenentzündungen und – noch schlimmer – Entzündungen der Prostata, die sehr schlecht zu therapieren sind.

Unsafen Sex mit dem Drang nach Freiheit und Liberalismus zu erklären, ist nicht minder kurzsichtig. Diese kleine Freiheit könnte sehr schnell in die Unfreiheit münden, von einer lebenslangen Therapie abhängig zu sein, die nicht jedermann einwandfrei verträgt. Nichts macht so frei und unabhängig wie Gesundheit und der Bedarf eines Kondoms. Es besteht kein Zweifel, dass bewusstes Barebacking ein Ausdruck von Gedankenlosigkeit ist.

Dieses Argument spricht gegen Bareback und für das Kondom – auch in festen Partnerschaften. Ganz abgesehen davon, das die meisten

Barebacking eignet sich nicht für Gesellschaftspolitik, denn niemand in der Gesellschaft hat Verständnis f ür bewusst eingegangene Risiken. Oder würden Sie ohne Fallschirm aus dem Flugzeug springen? 

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Underwear

Der deutsche Kultfotograf Henning von Berg flog für NAME IT nach wien und inszenierte im Kaiserbründl, der schönsten GAY-sauna Europas, ein erotisches Underwear-Shooting.

Kaiserwäsche FOTOS_Henning von Berg | Produktion_Andreas Zednicek Styling_B. Bauer, Goran, Gai | Location_Kaiserbründl Wien Stores_Shop „artup”, Bauernmarkt 8, 1010 Wien | Dick & Jane, Ringstrassen Galerien, Top 10, Kärntner Ring 5-7, 1010 Wien | Diesel Store Vienna, Mariahilfer StraSSe 89, 1060 Wien | Papenberg, erhältlich bei tiberius, Lindengasse 2, 1060 Wien

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Model_Oliver Unterwäsche_Papenberg

links_Andreas trägt: Anzug von Djlettantes, Tank Top von American Apparel, Schal von Levis, Karsten trägt: Hose von Diesel, Hemd von 55DSL, Pontus trägt: Hose von Diesel, T-Shirt von Closed, Gilet von Ute Ploier 31 rechts_Karsten trägt: Hose von Diesel, Hoody: Stylist’s own, Jacke von Zara Men, Pontus trägt: T-Shirt von American Apparel, Hose von American Apparel


Model_Lars Unterw채sche_Bruno Banani Gelenkw채rmer_artup

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Models_Oliver, Lars und Johannes Unterw채sche_Diesel, Dick & Jane Halsschmuck_artup

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Models_Oliver und Lars Unterw채sche_ Bruno Banani, Diesel Kapuzenjacke und H체fttasche _artup

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Model_Lars Unterw채sche_Dick & Jane Halsschmuck_artup

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Mode

Top Stuff!

Top Gun Scheint doch irgendwie ein Geheimtipp zu sein. Aeronautica Militare steht für eine Kollektion im authentischen sowie unverwechselbaren Pilotenstil, geprägt von einem historischen und symbolischen Charakter und aufgeladen mit Emotionen und Werten, die Passion und Lebensfreude vermitteln sollen. Das Label bürgt für die sorgfältige Verarbeitung hochwertiger Materialien und garantiert eine ganz besondere Exklusivität. Es ist das Gefühl, ein Teil der „really special common people“ zu sein – ganz nach dem Motto der „Azzuri in the sky“.

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Sagen Sie niemals „Manschettenknopf“ Eine mit dem BREGUET "B" verzierte Schwungmasse dreht sich beschwingt auf den Lapislazulischeiben dieser „Manschettenknöpfe“ in 18 Karat Weißoder Gelbgold. Als Hommage an die Uhrwerke der BREGUET Uhren sind diese Accessoires mit einem echten Kugellager versehen. Typisch für die Marke sind auch die Kanneluren an den Rändern. Wahlweise sind diese Manschettenknöpfe auch in einer Diamant besetzten Version verfügbar. Preis E 4.500,-

D&G Crossroad Ostern kommt und damit auch die Osterhasen. Wer doch lieber ein Geschenk möchte, der greift zu Schmuck von D&G. Provokativ und doch irgendwie anziehend. Warum auch nicht, ist doch schließlich nur einmal im Jahr Karfreitag.

Diese Manschettenknöpfe sind eine Hommage an das "Clou de Paris" - oder Hufnagelmuster, das sich auch bei den Kautschukarmbändern der MARINE Uhrenkollektionen wider findet. Auf jeden Fall doch klein wenig billiger. Preis E 3.200,-

Preis E 99,-

Alles Louis Lässt sich eigentlich schwules Leben ohne Louis Vuitton vereinbaren? Wohl kaum.


Uhren

Watch out! Cosmopolitan Die perfekte Uhr für den kosmopoliten Businessman. Die spiralförmige Drehscheibe zeigt auf einen Blick die Zeit in 24 Städten an - von Anchorage bis Honolulu, von Abu Dhabi bis Rio de Janeiro. Darüber hinaus verfügt die neue "Multicity" über Stoppfunktion, Großdatum und sogar einen manuell einstellbaren Wecker. Chices Design-Detail: Das dunkle Blau am Zifferblatt findet sich auf der Naht am Alligatorband wieder.

Der Marinetaucher Mit dieser Wiederauflage kommt ein großer Klassiker und eines der seltensten historischen Modelle aus dem Hause Panerai zu neuen Ehren. Die für die Einsätze der italienischen Marinetaucher im Zweiten Weltkrieg konstruierte Luminor Marina Left Handed 44 mm mit Handaufzug erinnern an die Jahre, in denen die Uhren von Officine Panerai ihren legendären Status begründeten.

Blancpain ist eine schweizerische Uhrenmanufaktur, die 1735 von Jehan-Jaques Blancpain gegründet wurde. Die Firma betont in ihrem Werbeslogan, dass sie noch nie Quarzuhren hergestellt hat und dies auch in Zukunft nicht tun wird. Im Jahre 1953 entwickelte Blancpain im Auftrag des französischen Militärs für die Kampfschwimmereinheit "Les Nageurs de combat" eine mechanische Taucheruhr mit verstellbarer Lünette, mit der die Tauchzeit angezeigt werden konnte. Ihren Namen erhielt diese Automaticuhr aufgrund ihrer Wasserdruckdichte bis zu einer Tiefe von 50 englischen Fäden (1 Fathom = 1,829 m): Die Blancpain fifty fathoms. Sie entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer der zuverlässigsten und am häufigsten benutzten Taucheruhren. Unter anderem war Jacques-Yves Cousteau in seinem Unterwasserfilm „Le Monde du Silence“ mit dieser Uhr zu sehen. Ist das alles so wichtig? Nein, aber trotzdem amüsant.

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HintergrundFoto_photocase/YariK

Cousteau unter Wasser


Nüchtern am besten Das Herz von The Longines Master Collection Retrograde ist ein neues ETA-Kaliber, das exklusiv für die Uhrenmarke von Saint-Imier entwickelt und konstruiert wurde. Mit retrograden Funktionen (Wochentag, Datum, Sekunde, zweite Zeitzone auf einer 24-Stundenskala) in einem Automatikwerk, kumuliert sie eine schwierige mechanische Uhrenkomplikation und vereinfacht gleichzeitig ihren Einsatz im Alltag. Neben der Zeit werden der Wochentag bei 12 Uhr und das Datum rechts auf dem Zifferblatt angezeigt. Auf der linken Seite des Zifferblatts wird eine zweite Zeitzone auf einer 24-Stundenskala angezeigt, während die kleine Sekunde bei 6 Uhr abgelesen wird. Diese vier Funktionen sind alle retrograd ausgeführt. Das bedeutet, dass die entsprechenden Zeiger nach Ablauf ihres Weges sofort auf ihre Ausgangsstellung zurückspringen. Im betrunkenen Zustand kann das Zeitlesen nur womöglich leicht schief gehen.

Time Lag Dank seiner Bordzähler und seiner Pilotenchronografen erfreut sich Breitling des Status als offizieller Lieferant der Fliegerei weltweit. Dabei ist und bleibt der berühmte Chronograf Navitimer mit seinem kreisförmigen Rechenschieber für sämtliche flugspezifischen Navigationsberechnungen unbestritten das emblematischste Instrument for Professionals. Um das 125-jährige Bestehen der Firma gebührend zu zelebrieren, legt Breitling das authentische Kultobjekt in einer eigens für diesen Anlass entworfenen Ausnahme-Spezialserie als Navitimern«125e Anniversaire» auf. Braucht man das? Irgendwie schon!

Uhr-Auto Hochzeit Wie harmoniert eine Luxus-Automarke mit einer Premium-Uhr? Der mit 5 Diamanten verzierte, fünfzackige Stern auf der Gehäuserückseite lehnt sich an das typische Design der Felgen an, mit welchen einige der schönsten britischen Limousinen bestückt sind. Weiters ist die Lünette Relief-gerändelt wie die Armaturenknöpfe des Bentley.

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PR

Nachhilfe für das Bodyworkout Traum-Body: Der Wunsch nach einem schönen Körper muss kein Traum bleiben. Es geht bei diesem Traum auch nicht nur um den öffentlichen Marktwert, sondern vor allem um das persönliche Wohlbefinden, um Selbstwert und Selbstbewusstsein – die sanfte Schönheitsmedizin kann diesen Traum schnell Realität werden lassen.

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er hat ihn noch nicht erlebt, diesen einen Tag im Leben, an dem man in der Früh in den Spiegel blickt – und sich am Liebsten gleich wieder ins Bett verziehen möchte. Nicht deswegen, weil die letzte Partynacht viel länger als geplant war. Auch nicht, weil der vermeintliche Traumprinz der vergangen Wochen wieder einmal Bindungsängste bekommen hat. Sondern weil der morgendliche Blick in den Spiegel die nüchterne Wahrheit ans Licht bringt: Der Zahn der Zeit nagt, die Spuren des Alters lassen sich einfach nicht mehr leugnen – diese „traurige“ Erkenntnis ist ein fixer Bestandteil in jedem schwulen Leben, so wie das Amen im Gebet. Den einen trifft es früher, den anderen später.

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Freilich: Wahre Schönheit kommt sowieso von Innen, könnte man sich noch einreden. Doch einmal Hand aufs Herz: Diese Ausrede mag für so manchen Hetero ganz passabel sein. Aber für Schwule? Es geht dabei doch gar nicht in erster Linie um den öffentlichen Marktwert, es geht um das eigene Selbstwertgefühl, um das persönliche Wohlbefinden – und da stören nun mal kleine Fettpölsterchen, Augenfalten und runzelige Haut. Was also tun? Fünfmal statt dreimal in der Woche ins Fitness-Studio hetzen, noch mehr in aufwendig beworbene Kosmetika investieren – oder den Tatsachen ins Auge sehen und Nägel mit Köpfen machen.


„Den Body in Schuss zu halten wird in zunehmendem Alter keineswegs leichter“, bestätigt auch die Wiener Fachärztin und Spezialistin für ästhetisch-kosmetische Dermatologie, Dr. Hajnal Kiprov. In den USA ist etwa die Anzahl der Beauty-Eingriff in den vergangenen zehn Jahren um 400 Prozent gestiegen. Tendenz steigend! Und auch in Österreich ist die Frage nach einem guten Aussehen längst nicht mehr nur ein rein weibliches Thema. Dr. Hajnal Kiprov weiter: „Man darf schließlich auch nicht vergessen, dass abgesehen von der eigenen Psyche gerade in der jetzigen Zeit der Wirtschaftskrise das äußere Erscheinungsbild oft eine entscheidende Rolle spielt. Auf sein Äußeres zu achten und dafür zu investieren kann also durchaus zu nennenswerten beruflichen Vorteilen führen.“ Von dem ein oder anderen Kompliment einmal ganz zu Schweigen.

„Auf sein ÄuSSeres zu achten und dafür zu investieren kann also durchaus zu nennenswerten beruflichen Vorteilen führen.“ Dass eine solche Investition nicht automatisch gleich Nadel und Skalpell bedeutet, das beweist Dr. Hajnal Kiprov seit mehr als 25 Jahren mit ihrer Privatklinik an zwei Standorten in Wien. So lautet dementsprechend auch ihr medizinisches Schönheitscredo: „Betonung der Schönheit statt dramatischer Veränderung“. Kurz: Die sanfte Schönheitsmedizin. Aus ihrer langjährigen Erfahrung weiß die Ärztin nur zu gut über die „Problemzonen“ gerade der schwulen Kunden Bescheid: „Glatte, makellose Haut und einen straffen Körper“, stehen auf der Wunschliste ganz oben. Genau diese Wünsche lassen sich mit modernsten, sanften Methoden auf einfachen und schnellen Wegen durchaus erfüllen.

für die Absaugung notwendige lokale Betäubung ist am nächsten Tag noch wirksam. Die Thermage ist daher nahezu schmerzfrei. Eine wirklich optimale Straffung des Gewebes ist das Ergebnis.“ Dr. Kiprov würde sicher nicht zu den führenden Schönheitsmedizinerinnen in Österreich gehören, wenn sie für das Body-Sculpting nicht auch eine „unblutige“ Methode anbieten würde. Ihre Privatklinik gehörte mit zu den ersten heimischen Institutionen, die ein über Jahre in den USA aufwendig entwickelte Verfahren mit dem Namen Lipo-Sonix einsetzte – und damit durchschlagenden Erfolg hat. „Energiereicher, gebündelter Ultraschall wird direkt unter die Haut ins Fettgewebe fokussiert“, so Dr. Kiprov. „Die eingesetzte Energie wirkt auf die unter der Haut liegenden Fettzellen und wird von diesen absorbiert. Die so behandelten Fettzellen werden dauerhaft zerstört ohne Haut, Nerven oder Organe zu berühren.“ Zum Beispiel genügt für den Bauchbereich eine Sitzung von 30 bis 45 Minuten und bereits nach vier bis acht Wochen ist eine deutliche Verbesserung erkennbar – und die Badehose sitzt wieder so, wie Mann sich das wünscht. Dass schwule Männer wegen ihres guten, positiven Körpergefühls das Tor für mehr Schönheitsbewusstsein auch in der männlichen Heterowelt geöffnet haben, ist für Dr. Hajnal Kiprov eine aus ihrer beruflichen Erfahrung bewiesene Tatsache. Sie gehört mit ihrem Team nicht nur zu den innovativsten und erfahrensten Medizinern auf dem Gebiet der sanften Schönheitsmedizin, sondern führte von Anfang an auch eine liberale Praxis offen für alle Lebenseinstellungen. So lädt sie zum Beispiel regelmäßig zu Informations-Abenden speziell für Schwule ein – perfekt um sich unter seinesgleichen zu informieren und vom Spezialisten individuell beraten zu lassen. 

Mit zu den weltweit erfolgreichsten Methoden für ein jüngeres Aussehen gehört die so genannte Thermage: „Dabei handelt es sich um ein sanftes, aber überaus effektives Lifting, bei dem das Gesicht von Innen heraus mit Hitze geglättet wird“, erklärt Dr. Hajnal Kiprov. Diese Methode eignet sich perfekt, um schlaffe Hautpartien an Wangen, Kinn, Stirn zu straffen oder auch Schlupflider oder hängende Augenlider wieder in Form zu bringen. Denn durch die starke Erwärmung in der Tiefe der Haut mit Hochfrequenz-Energie in Form von Radiowellen wird das Kollagen neu strukturiert und aufgebaut. Die Fachärztin weiter über die Vorteile der Thermage: „Die Veränderungen sind sehr subtil, wirken also ganz natürlich und können im Regelfall mit nur einer Sitzung erzielt werden. Der Effekt ist sehr langanhaltend.“ Exklusiv in Österreich wird in den Räumlichkeiten der Schönheitsärztin dieses Verfahren, auf das die Größten der Hollywood-Stars schon lange schwören, inzwischen auch für den ganzen Körper angeboten. Auch einem anderen Problem kann Dr. Kiprov mit ihrem Spezialisten-Team leicht Abhilfe schaffen: Im Winter lassen sich störende „Fettdepots“, wie die Schönheitsmediziner so schön sagen, relativ einfach kaschieren. Doch der Sommer steht vor der Tür und in der Badehose muss man den nackten Tatsachen einfach ins Auge sehen – oder die anderen. Eine neue, innovative Methode der Fettabsaugung, die von der Beauty-Koryphäe selbst entwickelte Liposuktion, ist das Zauberwort, wenn die mühsam abgewählten Situps nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigen. Dr. Hajnal Kiprov: „Diese Behandlung erfolgt rein ambulant und mit lokaler Anästhesie. Komplikationen und Risiken sind auf ein Minimum reduziert. Wir verwenden dünnste Kanülen, das Bindegewebe bleibt somit erhalten und wird gleichzeitig stark gestrafft.“ Noch mehr Wirkung erzielt eine Kombination beider Methoden: Ein Behandlungspaket genannt Thermasuction, entwickelt von Dr. Hajnal Kiprov: „Diese Behandlung nützt die Synergien aus Liposuction und Thermage ideal. Die

VIP-Tickets exklusiv für NAME IT-LESER

„Sanfte Wege gegen vorzeitige Hautalterung bei männern“ 15. April 2009 um 18:30 Dr. Kiprov in the City, 1010 Wien, Am Graben 27–28, Stiege 2, DG Kostenlos inkl. Buffet gegen Anmeldung bis 10. April 2009 an: info@name-it.at. Weitere Infos unter: www.kiprov.com

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Kosmetik

Smell this! Hau rein Diesel stellt mit seinem neuen Duft die alles entscheidende Frage: „Do you have what it takes?“ Es ist eine Frage der Überzeugung, des Selbstbewusstseins. Es ist eine Aufforderung, seine Werte zu definieren und seine Selbsterfüllung zu finden. „Only the Brave“ zu werden: Sein eigener Held. Ob der Flakon als Zeichen der Stärke oder als Kultobjekt gesehen wird – das entscheidet jeder selbst. Die geballte Faust bietet drei Interpretationsmöglichkeiten: Aufrecht verwandelt er sich in eine Hommage an heroische Helden, waagrecht ist er der Ausdruck von Willensstärke, in der senkrechten vermittelt er die Entschlossenheit einer erhobenen Hand. 35ml E 37,-; 50ml E 50,-; 75ml E 65,-

Oriental Nase Lassen Sie sich entführen in die Welt von „Tausend und einer Nacht“... Eine virtuose Interpretation, dominiert von synthetisch gewonnenem Muscone, dem wichtigsten Duftstoff des natürlichen Moschus. Subtil, unaufdringlich und fast nicht wahrnehmbar, nimmt der Duft nach und nach eine pudrige Note an, die seinen Träger umhüllt wie ein seidiger Kokon. 100 ml E 120,-

Blacky Der SMARTE Männerduft erstrahlt im Auftakt mit frischen, moosigen Akkorden. Die klare, reine, belebende Kopfnote erhält durch Schwarzen Pfeffer und zitrische Mandarine ihre Würze. Seerosen entfalten im Herzen Frische, die durch eine satte Zedernholznote abgerundet wird. Patchouli, Sandelholz und eine Note von Bernstein sorgen für einen sinnlich-maskulinen Fond. 30 ml E 33,00

Ein Parfum aus Beton Issey Miyake ist ein Designer, der von einer unersättlichen Neugier getrieben wird, für den experimentieren und neue kreative Wege erkunden einen laufenden, unendlichen Prozess darstellen. Der Visionär liebt es „Dinge zu erschaffen”. Unter anderem arbeitet er mit Zement, der durch seine Hand an Ausdruck gewinnt. Das Resultat ist ein Manifest aus Wasser und Beton: ein erster Schritt ins Wasser, ein Abdruck in Beton. Die Flakons verkörpern die Beständigkeit von Beton und das Wasser symbolisiert für ihn Parfüm. 100 ml E 59,-

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Mit Nano-Technologie zu einem besseren Aussehen Kosmetik-Test: Neosino setzt bei seinen Produkten auf die vom Unternehmen selbst patentierte Nano-Technoloige, mit der Mineralien wie Silizium, Magnesium oder Calcium besser vom menschlichen Körper aufgenommen werden können und somit für eine bessere Versorgung der Haut mit Nährstoffen sorgen. NAME IT hat drei Produkte von Neosino für die Körperpflege genauer unter die strenge schwule Prüflupe genommen – ein Erfahrungsbericht!

Ein schöner Körper ist bekanntermaßen nicht nur eine Frage des Trainings, der Ernährung, sondern auch der richtigen Pflege – und da wird die Wahl oft zur Qual. Welches Produkt ist für mich geeignet und erzielt die besten Ergebnisse? Neosino beschreitet einen ganz neuen Weg, um den Körper wichtige Mineralien zuzuführen und setzt auf die Nano-Technologie. Zum Beispiel Silizium: Forscher haben hinreichend belegt, dass Silizium die Funktionen der meisten Körperzellen unterstützt und eine stabilisierende Wirkung auf das Bindegewebe, Knorpelzellen und Gelenke hat. Auch kann Siliziummangel für faltige Haut, brüchige Nägel und stumpfes Haar verantwortlich sein. Nur: Der Körper kann das Mineral in seiner herkömmlichen Form nicht aufnehmen. Da kommt die Nano-Technologie ins Spiel: Mit einem speziellen Verfahren, das von Neosino entwickelt wurde, lässt sich Silizium aufspalten und damit für den Organismus verfügbar zu

machen. Im Vergleich: Ein Nano-Strukturelement verhält sich in der Größenordnung wie der Fußball zur Erde. Das in den NeosinoProdukten enthaltene Silizium ist in so kleine Partikel aufgespaltet, dass es bereits aus millionstel-milimeter-kleinen Teilchen besteht. In dieser Form kann der Körper das Silizium als Superkraft aus der Natur werden – und Neosino gehört in der Erforschung und Umsetzung der NanoTechnologie, vor allem in den Produkten infos Gesundheit und Kosmetik, als Pionier und Marktführer. So reicht die Produktpalette neosino Nanotechnologies GmbH www.neosino.at von einer Reihe hochwirksamer NahrungsWiener Straße 28, 8820 Neumarkt mittelergänzungen über Sonnschutzmittel, Tel. +43 (3584) 20511-0 Aftersun-Pflege bis hin zu den klassischen Körperpflegeprodukten. 

Test: Neosino Dusch- & Badelotion

Test: Neosino Gesichtsöl

Test: Neosino Massage-Körperöl

Beim Duschen entsteht ein feiner, angenehmer Schaum der eine erfrischende Wirkung hat. Durch die Nano-Partikel kommt es nicht nur zu einer Reinigung, sondern auch gleichzeitig zu einer Pflege der Haut. Die Duschlotion schmiert nicht, lässt sich leicht wieder abwaschen und hat einen angenehmen, natürlichen Duft. Fazit: Ein tolles Produkt, dass bei langfristiger Anwendung eine sichtbare Verbesserung der Hautstruktur durchaus erzielen kann.

Neben dem Silizium enthält das Neosino-Gesichtöl auch noch Magnesium und Calzium in Nano-Partikelform, um damit die Bildung von Kollagen und Elastin zu fördern. Beim Härtetest, nämlich nach dem morgendlichen Duschen nach einer anstrengenden Party-Nacht, kann das Gesichtöl sehr begeistern. Spannungsgefühle lassen schnell nach, brennende Stellen nach dem Rasieren beruhigen sich sofort und die Haut fühlt sich weich und geschmeidig an. Fazit: ein perfektes Produkt für schnelle Hilfe, das auf ganzer Linie überzeugt.

Auch das Massage und Körperöl basiert auf der Nano-Technologie mit den entsprechenden Inhaltstoffen. Beim Auftragen auf die Haut wirkt es im ersten Moment etwas ölig, entfaltet aber sehr schnell eine wohltuende Wirkung. Im Gegensatz zu vielen anderen Bodylotions reicht eine kleine Menge. Fazit: Das Resultat bei der Anwendung ist eine geschmeidige Haut. Das Öl zieht nur langsam ein, ist also weniger geeignet für das Eincremen im Fitness-Studio, aber perfekt für einen entspannenden WellnessAbend zu zweit in den eigenen vier Wänden.

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Peeling and Soaping forever Die sanften Peelings hüllen den Körper in einen leichten Duft von Grapefruit, Coriander, Lavender oder Pear Tree Corner und machen sanftes Schrubben wieder begehrenswert. Wer sich lieber einseifen lässt, der hat auch schon das passende Produkt handbereit. Feinste Inhaltsstoffe sprechen für sich.

Rot anlaufen Hautempfindlichkeit ist ein Zustand mit vielen Symptomen. Ihr Aufflammen bringt oft Rötungen, Entzündungen und Irritationen mit sich. Klinische Studien beweisen, dass die Kosmetiklinie von Erno Laszlo einen signifikanten Rückgang bis zu 71 % im sichtbaren Erscheinungsbild von Hautrötungen bewirkt. Wieder aufatmen! REDNESS FX LOTION, 30 ml. E 114,REDNESS FX CREAM, 30 ml. E 125,-

Royal Duschen

Soul Hair Cut Was ist ein Soul Hair Cut? Auf jeden Fall mehr als ein normaler Haarschnitt. Nebenbei gibt es einen Meditations- und Atemraum zum Wohlfühlen und Entspannen.

Mitspielen auf www.name-it.at 46

Infos zu Soul Hair Cut: allesisteins Licht und Atemraum Zieglergasse 94, 1070 Wien

Dein letztes königlich, royales Duscherlebnis ist nun schon eine Weile her? Dies lässt sich durch die neue einzigartige Körperpflegelinie basierend auf Kräutern und Gewürzen, welche von den größten Königinnen, Königen und Adeligen verwendet wurde, ändern. Alle Produkte sind mit Granatapfel, Blauer Ägyptischer Lotus und Malachit-Extrakten bereichert, um das Luxusgefühl zu maximieren. Besonders empfehlenswert ist hier das gegenseitige Eincremen unter der Dusche.


Around the world Fashion Designer Derek Lam plaudert aus dem Nähkästchen. Dabei verrät er, welche Pflege-Essentials er als Globetrotter am liebsten mitnimmt. Kiehl’s, natürlich. Die Auswahl seiner Favourites gibt’s im exklusiven Travel-Set. Preis: E 150,-

Goldfinger In der Antike galt Gold als Quelle der Unsterblichkeit. Die Chinesen glauben, dass Gold heilende Kräfte besitzt. In der modernen Medizin werden mit Gold zahlreiche Beschwerden behandelt. Und bis heute gilt Gold in vielen Kulturen als ein Symbol von Reichtum und Luxus. Mit Cellular Radiance Concentrate Pure Gold hat La Prairie sich die Ausstrahlung von 24-karätigem Gold zunutze gemacht und daraus die luxuriöseste, wertvollste Hautpflege geschaffen, die es jemals gab. Die beeindruckenden Ergebnisse sind sofort sichtbar und lang anhaltend. Erleben Sie eine ganz neue Dimension der Hautpflege. Cellular Radiance Concentrate Pure Gold . 30 ml . Preis ab E 530,-

Diamanten fürs Gesicht Bereits beim ersten Auftragen von Skin Caviar Crystalline Concentre zeigt sich die Haut verführerisch schimmernd. Diese unglaubliche Metamorphose ist der kostbaren Verbindung feinster Diamant-, Mica- und Quarz-Kristallpartikel zu verdanken, die das Licht reflektieren und so streuen, dass der Teint vollkommen verwandelt, viel heller und strahlender erscheint. Preis 30 ml E 346,-

WO IST DER FISCH Damals zunächst nur in Spanien und Südamerika in Kliniken für ästhetische Chirurgie angewendet, erkannte man sehr schnell, dass die hohe Dosierung an Meereskollagen verjüngt, und weniger die starken Gene. Mit einem neuen Verfahren, werden die Meeresspuren rausgefischt und in einer beachtlichen Dosierung konserviert. Das Leben ist gerettet. Serum BIO-COL Marine Day and Night.


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Wohnen


Gay Living mit Style und Glamour Was bitte ist schwules Wohndesign? Der italienische Fotograf Gianni Basso ist der Frage nachgegangen und bereiste dazu ganz Europa. Wir sind gefolgt.

Text_GEnd/Manuel Simbürger Fotos_Gianni Basso/Gay Living, Shutterstock

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ir Schwule sollen ja unseren heterosexuellen Pedants um mehr als eine Nasenlänge voraus sein, geht es um Glamour, Style und… Geschmack eben. Ob das auch auf das Wohnen zutrifft, hat Gianni Basso in seinem beeindruckenden Fotoband „Gay Living. Wohnen mit Style und Glamour“ dokumentiert. Über zwei Monate lang reiste der italienische Fotograf und Autor quer durch ganz Europa, besuchte unter anderem schwule Journalisten, Designer und Shopbesitzer, fotografierte von Lofts über Altstadtwohnungen zu Palazzi, und stellte sich nebenher die Frage, ob es so etwas wie ein ‚schwules Wohndesign‘ überhaupt gibt.

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Julius Eulberg, Berlin Der leidenschaftliche Keramiksammler Julius Eulberg hat sich im Bötzowviertel im ehemaligen Ostberlin, am Rand des Stadtteils Prenzlauer Berg, seine Bleibe in Weiß gestaltet. Der Kosmetikfachmann, der sein Leben nach den Lehren eines indischen Gurus gestaltet, liebt frische Blumen und so findet man diese auch in allen Zimmern seiner Wohnung. Das strahlende Weiß der Wände lässt die vielen Bilder, die sie zieren, kostbar und wertvoll erscheinen.

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Moises Santos und Andrea Codebo, Mailand Eine Wohnung aus gebrauchten Möbeln haben sich Moises und Andrea in Mailand zusammengetragen. Das Kaufhaus „Emmaus in Erba“, ein in Mailand bekannter Trödelmarkt, ist der Lieferant beinahe der gesamten Einrichtung. Und so stehen einträchtig die unterschiedlichsten Sessel und Tische neben einander – oder hängen eben auch Spiegel in überzeugender Unnotwendigkeit untereinander.

Les frigos baroc; Paolo Calia, Paris

Gay Living: Wohnen mit Style und Glamour

Der aus Sardinien stammende Paolo Calia hat sich in einem der berühmten “frigos”, den Kühlhäusern des XIII. Arrondissements, ganz in der Nähe der Bibliotheque Francois Mitterand einen Barocktraum verwirklicht, der den Sonnenkönig selbst zur grüngelben Neidsäule hätte erstarren lassen. Michelangeloeske Wandmalereien stehen neben arabisch-goldenen zimmerhohen Raumteilern. Zimmerfluchten mit schwerer Seide und kostbaren Möbelwerk öffnen sich dem staunenden Besucher. Und immer wieder in exquisitem Rahmen – die Katze.

von Gianni Basso Verlag: Callwey

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Interieur

Best of H.O.M.E.D.E.P.O.T. 2009

Design muss sein! Die neunte H.O.M.E.D.E.P.O.T. beeindruckte erneut mit einer auSSergewöhnlichen Inszenierung und präsentierte im Wiener Semperdepot die groSSen Namen der Design-Szene. Wir haben die Highlights der Möbel-Designmesse.

Shadowy Chair, Moroso Tord Boontje, Niederländischer Produktdesigner, entdeckt für sich und seine Mitmenschen die beruhigende Wirkung floral gestalteter Gegenstände. Was in den 1970er Jahren der Pfauenthron in jedem Jungmädchenzimmer war, wünscht er sich vielleicht in der Wohnung des trendbewussten Singles des ersten Jahrzehnts unseres Jahrhunderts für seinen „Shadowy Chair“.

Cucine Sydney, Doimo Das Herz eines jeden Hobbykochs schlägt beim Anblick dieser Kochinsel höher. Ein langgestreckter, von den beiden Längsseiten her bedienbarer Kochblock lädt zu Kochorgien und Essgenuss im Freundeskreis! Mahagoni und Steinplatte, integriertes Ceranfeld und alle sonstigen eingebauten Extras machen aus Großmutters Küche ein wohlgeformtes Möbel, das sich im gestylten Wohnraum nicht verstecken muss.

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Ile Club, Living Divani

Die Bank für die gesamte Familie, sei es für das Gruppenfoto für das Familienalbum, sei es für die geeinte Fernsehrunde beim Hahnenkammrennen: die guten vier Meter Sitzbank lassen sich leicht im Wohnzimmer von Hans Mustermann unterbringen…


Extendable dining table, Vitra Zwei einfache verchromte Rahmen, verbunden und gehalten durch nicht sichtbare Formrohre, tragen die Tischplatte. Der Mittelteil ist einklappbar und so wird aus dem Tisch für acht Personen ein in jeder Wohnung leicht unterzubringender Tisch, an dem es sich zu sechst bequem speisen lässt.

Tropicalia, Moroso Es gibt wirklich wenige Bereiche, an die die Mailänder Designerin Patricia Urquiola nicht schon Hand angelegt hätte. Die geschäftstüchtige Gestalterin von Einrichtungsgegenständen ist für viele italienische Markenfirmen tätig: De Padova, B&B Italia, Alessi, Driade, Kartell, Flos, Moroso – nur um einige Firmen zu nennen. Wer also, wie weiland in den frühen Sechzigern, gerne mit rotgestreiftem Rücken und Gesäß auftreten will, der wird mit den Kunststoffbespannungen der Sesselserie Tropicalia sicher bestens bedient werden.

Extrasoft, Living Divani Eine Polsterlandschaft, wie sie den Sitzgewohnheiten junger Leute entgegenkommt, stellt „Living divani“ vor. Der bewusst gewählte Gegensatz von modernem Sitzmöbel und klassischer Umgebung intendiert ein gemütliches Beisammensein und lässt darauf zu vergessen, wie schwer ein Normaleuropäer aus diesen Kissen aufstehen wird.

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Film

Shelter Spielfilm, Gay-Romantik-Drama, USA 2007 mit: Trevor Wright, Brad Rowe, Jackson Wurth, Tina Holmes, Ross Thomas, Katie Walder, Matt Bushell, Albert Reed; Drehbuch: Jonah Markowitz; Produzent: J.D. Disalvatore; Kamera: Joseph White; Schnitt: Michael Hofacre; Originalmusik: J. Peter Robinson

Text und Fotos_PRO-FUN MEDIA

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onne, Wind und hohe Wellen. Im beschaulichen San Pedro in Kalifornien ist Surfen an der Tagesordnung. Doch für all die durchtrainierten Männerkörper am Strand hat der junge Graffiti-Artist Zach anfangs nur wenig übrig. Vielmehr engagiert er sich als Ersatzvater für den fünfjährigen Sohn seiner unsteten Schwester Jeannie. Um Cody und sich selbst durchzubringen, verdient er in der Imbissbude nebenan sein Geld – das geplante Kunststudium scheint schlicht unerreichbar. Als er jedoch den attraktiven Surfer Shaun kennen lernt, ändert sich alles. Die Männer stürzen sich in eine leidenschaftliche Affäre,

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und erstmals hat Zach das Gefühl, wirklich verliebt zu sein und verstanden zu werden. Aber ausgerechnet Jeannie will Zachs Coming-out nicht akzeptieren und verunsichert den Bruder mit schweren Vorwürfen... Regisseur Markowitz folgt der Identitätsfindung seines jugendlichen Helden im Gefühlskonflikt zwischen Vater- und Liebesgefühlen, zwischen Verantwortung und Karriere, mit intensiven, verträumten Bildern. Damit hebt sich SHELTER von der klassischen Coming-out-Romanze ab und beschert uns – neben einem mitreißenden Cast und lässigem Emo-Rock-Soundtrack – eines der bezauberndsten Happyends des Jahres. 


DVD © Pro Fun Media

Les Chansons D'Amour / Love Song Dream Boy

von Christophe Honoré Musical, Romantik-Drama, metro, bi, gay, Frankreich 2007

von James Bolton, Nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Jim Grimsley.

mit: Louis Garrel, Ludivine Sagnier, Clotilde Hesme, Grégoire Leprince-Ringuet, Chiara Mastroianni Produzent: Paulo Branco, Drehbuch: Christophe Honoré, Kamera: Rémy Chevrin, Musik: Alex Beaupain, Ton: Guillaume Le Braz, Schnitt: Chantal Hymans

© by PRO-FUN MEDIA Eine der schönsten Liebeserklärungen der letzten Jahre – macht CHANSON DER LIEBE nicht nur zu einem der Highlights des jungen französischen Kinos, sondern befördert sein Publikum direkt nach Wolke sieben.

Spielfilm, Drama, gay, USA 2008

NO REGRET - Im Schatten der Liebe von Leesong Hee-il Spielfilm, Drama, gay, Korea 2006 mit: Han Lee, Young-hoon Lee, Hyeoncheol Jo, Seung-kil Jeong, Dong-wook Kim, Seung-cheol Lee

© by PRO-FUN MEDIA Nur kurz hält der junge Su-Min den Atem an. Dann stürzt er sich in das Abenteuer Großstadt. Millionen von Menschen, hektisch, pulsierend und an jeder Ecke lauert die Versuchung. Mit Gelegenheitsjobs will er sich sein Leben und das Studium finanzieren und landet schließlich in einem noblen, schwulen Privat-Club.

mit: Stephan Bender, Max Roeg, Thomas Jay Ryan, Diana Scarwid, Randy Wayne, Owen Beckman, Tom Gilroy Drehbuch: James Bolton; Literarische Vorlage: Jim Grimsley; Kamera: Sarah Levy; Musik: Richard Buckner; Ton: John Northcraft, Erik Magnus; Schnitt: Annette Davey, Chris Houghton Label/Studio: PRO-FUN MEDIA

© by PRO-FUN MEDIA Basierend auf dem internationalen Bestseller des Erfolgsautors Jim Grimsley, führt DREAM BOY den Zuschauer mit grenzsprengender Zärtlichkeit in die unschuldige Welt zweier verliebter amerikanischer Teenager, die versuchen, gemeinsam ihren Weg durch eine feindselige Welt zu gehen.

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bücher

aufg’schlagen

Alaa al-Aswani: Der Jakubijân-Bau Dt.v. Hartmut Fähndrich. CH 2009, 372 S., Pb, € 13.26

Der Jakubijân-Bau ist ein altehrwürdiges Wohnhaus in einem ehemals besseren Viertel von Kairo. Früher vom westlich orientierten und eher liberalen Geldadel bewohnt, beherbergt er jetzt einen ziemlich breiten Querschnitt durch die vor allem in den Unterschichten immer stärker dem Fundamentalismus zuneigenden ägyptische Gesellschaft – mit allen ihren Abgründen, über die am besten niemals gesprochen wird, denn alle Abgründe haben auch ihre sexuelle Dimension. Ein alternder Anwalt, der mit Potenzmitteln immer wieder junge Frauen verführt, ein schwuler Verleger, der seinem Lover die Gewissensbisse mit Geschenken zu vertreiben sucht, ein junger, an der Bürokratie gescheiterter Student, der zum Islamisten wird, sind nur einige Beispiele. Stadtgeschichten also, jedoch nicht wie in Maupins Barbary Lane in dramatischer Heiterkeit, sondern oft mit bitterem, brutalem Ernst. Das ganze in einer feinen Sprache, die den Verfall immer noch im Glanz der alten Zeit erzählt. Ein ganz besonderes Buch. 

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Anne B. Ragde: Das Lügenhaus Dt.v. Gabriele Haefs. D 2009, 335 S., Pb, € 9.25

Eigentlich wollte Erlend nie wieder sein Elternhaus, den herunter gekommenen Hof »Neshov« im Norden Norwegens betreten. Dass er schwul ist, wollte dort niemand akzeptieren, zu viele unglückliche Erinnerungen verbindet er mit dem Anwesen. Und so ging er nach seinem Comingout und einem großen Familienkrach nach Kopenhagen, wo er seit über 10 Jahren glücklich mit seinem Lover zusammen lebt. Als jedoch seine Mutter einen Schlaganfall erleidet, lässt er sich dazu überreden, nach hause zu fahren. In der Enge des eingeschneiten Hofes müssen Erlend, seine Brüder und ihr Vater irgendwie miteinander auskommen. Aber das Familientreffen am Kranken- und später am Totenbett der Mutter entwickelt sich zu einem spannenden Showdown immer neuer entlarvter Lügen über die wahren Familienverhältnisse der Neshovs – und sie gehen alle auf den ebenso bösartigen wie verlogenen Umgang mit Schwulen auf dem Land zurück. Und dieses verlogene Landleben könnte überall in Europa, nicht nur in Norwegen sein. 

Rudolph Kriss: Kindsköpfe Randy Shilts: Harvey Milk Dt. v. B. Schmid. D 2009, 600 S., Broschur, € 20.56

Harvey Milk, dessen Leben gerade mit Sean Penn verfilmt wurde, ist mehr als eine Ikone der schwulen Emanzipation, denn er steht für den radikalen Neuansatz: Nicht mehr warten, bis die Zeit reif ist, sondern hier, jetzt und sofort alles einzufordern. Das machte in den 70er Jahren nicht nur Konservative, sondern auch Liberale und schwule Altaktivisten sprachlos. Harvey Milk bezahlte diese Haltung mit seinem Leben, er wurde in seinem Amtsraum ermordet. Sein sprunghaftes und wechselvolles Leben vom angepassten schwulen Banker an der Wall Street zum langhaarigen Hippie, der zum ersten offen schwulen Stadtrat von San Francisco gewählt wurde, vom eingefleischten Republikaner zum überzeugten Demokraten, zwischen häuslichem Lover und unersättlichem schwulen Sexmaniac – all diese Facetten zeichnet Randy Shilts in dieser flott geschriebenen Romanbiografie nach. Unbedingt lesenswert, die spannende Geschichte eines Schwulen, der nichts auslassen wollte. 

D 2008, 303 S., Pb, € 9.20

Oliver will nach sechs Jahren glücklicher schwuler Beziehung zu Niklas endlich Kinder haben. Der Idee kann Niklas anfangs nichts abgewinnen, aber Oliver lässt nicht locker. Sie haben ein prima Leben, sind beide noch jung und sollten sich besser nicht mit Kinderkriegen belasten. Etliche Anläufe, eine lesbische Leihmutter zu finden, scheitern. Doch dann stirbt Niklas’ Schwester, und hinterlässt zwei kleine Kinder. Plötzlich ist alles anders. Zu den beiden hat Niklas schon immer ein besonderes Verhältnis - als wären Hannes und Lotte seine eigenen Kinder. Niklas will die beiden zu sich nehmen, zumal sich der leibliche Vater nicht meldet. Und so entsteht für Niklas und Oliver fast unverhofft ein kleines Patchwork-Elternglück, mit Zusammenziehen, Häußchen mit Garten und allen echten Problemen, mit denen Eltern sich befassen müssen - doch das ganze steht auf verdammt wackligen Beinen. So ohne weiteres werden einem schwulen Pärchen (so harmonisch es auch zusammenleben mag) keine Kinder überlassen. 


Kosef Hartl, Johanna Schuh: Die Naikan-Methode

Dr. Wilfried Ehrmann: Handbuch der Atemtherapie

Books on Demand 2005, 332 S., brosch., € 20,70

Param-Verlag 2004, 399 S., geb., € 38,90

In jahrelanger und mühevoller Arbeit gelang es Dr. Wilfried Ehrmann, die Atemarbeit mit ihren vielen Facetten mit psychotherapeutischen, ergänzenden und alternativen Methoden in einen ganzheitlichen Kontext zu bringen. Als Kernaussage, aber auch als großen Rahmen, lassen sich seine Anliegen Integration und gegenseitige Befruchtung der verschiedenen therapeutischen Richtungen sowie die Arbeit mit Klienten in umfassender Verantwortung erkennen. 

Naikan kommt aus Japan und bedeutet Innenschau (bzw. nach Innen schauen). Es ist das konzentriert betrachten des Geistes, das Durchforschen seiner inneren Verhaltensweisen im Denken, Fühlen und Handeln. Grundlage ist eine stille und intensive Betrachtung der eigenen Lebensgeschichte. Hier wird uraltes Meditationswissen mit den modernen Erkenntnissen verbunden. Die Naikan Bibel bietet einen umfassenden Überblick zu der Methode und verschiedenste Erfahrungsberichte. Mehr unter: www.insightvoice.at 

Schneller lesen? SpeedReading boostet deine Lesegeschwindigkeit um das Dreifache. Wir verlosen einen Kursplatz:

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Foto_Yuri Arcurs

Informationen zu Speed-Reading auf: www.schultheiss.at


reing’hört Musik

Text_Brigitte Bauer

We love amy Hut ab, Herr Austen! Der Frankie-Boy aus Wien ist schon zu Lebzeiten eine Legende und legt uns hier eine weitere Scheibe aus der Nische des gepflegten Electro-Entertainments vor, die seinem Ruf alle Ehre macht. Die EP „My Amy“” (Etage Noir recordings) erfreut die Ohren mit zwei niegelnagelneuen Nummern und drei Remixes. Insgesamt handelt es sich dabei um eine Liebeserklärung von good old Louie an bad young Amy. Wir dürfen also das Tanzbein zu einem akustischen Kniefall vor der Winehouse schwingen. Nun gut, meine Herren, dann tun wir das doch - mit einem ganzen Groove-Jazz-Funk-Orchester und den pumpenden Houseklängen geht das ja fast von selbst, und die Stimme von Louis Austen bringt uns sowieso zum Schmelzen.

Raketa (extraplatte) Die smarte Sängerin der neuesten musikalischen Heimat-Entdeckung rockt, als hätten wir es mit P.J. Harvey höchstpersönlich zu tun. Keine Frage, diesen Namen werden wir uns merken müssen, denn wir werden noch viel von Raketa hören, Garantie drauf.

Kabaret/ ptricia kaas (sony) Immer wieder wurde die Kaas mit der Dietrich verglichen. Lasziv schmachtet sie auch „Falling in love“ – uns besser bekannt als „von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ Und es muss neidlos anerkannt werden: Der Vergleich hat Recht. Dieses Album ist eine bewegende Hommage an alle Diven dieser Welt. Übrigens: Kaas tritt mit einem Song aus diesem Album für Frankreich beim heurigen Song Contest an.

The Bride/ grandmaster Flash (strut/ alive) Der Urvater von Turntable-Mixtechnik und Sprechgesang hat die Creme de la Creme des HipHop auf einem Longplayer versammelt: KRS One, DJ Kool, Busta Rhymes, Snoop Dog. Ein Muss für alle echten Rap-Fans der letzten 20 Jahre.

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aufg’führt Text_Martin R. Niederauer

Große Theaterdramatik als einfühlsames Rock-Musical Frühlings Erwachen: Der Broadway-Hit ist jetzt in seiner deutschsprachigen Erstaufführung im Wiener Ronacher zu erleben – und überzeugt als gefühlsbetontes Rock-Musical mit hervorragenden, jungen Darstellern und toller, mitreißender Musik.

Seit 21. März läuft die deutschsprachige Erstaufführung dieses Rock-Musicals nach dem gleichnamigen Theaterstück von Franz Wedekind und beweist, dass Musical weit mehr als nur eine Kitsch- und Schnulzenorgie sein kann. „Frühlings Erwachen“ ist ein berührendes Bühnenwerk über die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens, das mit wunderbaren Songs Gefühle zum Leben erweckt – bei den Darstellern und beim Publikum gleichermaßen.

Fotos_ Vereinigte Bühnen Wien

.„Im ganzen Stück geht es vor allem um Emotionen“, sagt einer der Hautdarsteller, Rasmus Borkowski, und bringt es auf den Punkt: „Wenn dann die Emotionen so hoch gehen, dass Reden nicht mehr reicht, dann wird gesungen.“ Die Jungdarstellerin Hanna Kastner, die gerade ihr Musical-Diplom absolviert hat, erzählt von ihrer großen, persönlichen Herausforderung bei der Probenarbeit: „Die Probleme, die Emotionen, ja auch Darstellung von Intimität zeigen einem sehr schnell die eigenen Grenzen auf“, sagt sie und streut aber gleichzeitig dem Regisseur der Originalproduktion, Michael Mayer, der auch die Wiener Fassung betreut, Rosen über seine einfühlende Arbeitsweise. Borkowski ergänzt: „Wir haben dieses Musical eigentlich wie ein Schauspiel geprobt und konnten damit ganz natürlich die Charaktere finden, die wir darstellen sollen.“

plakativ und drastisch aufbereiteten Themen wie Pubertät, Sexualität, Generationenkonflikt oder auch jugendlicher Selbstmord damals echte Tabuthemen, über die nicht gesprochen wurde und die schon gar nichts in einem Theater zu suchen hatten. Zum Inhalt: Die Jugendlichen Wendla, Melchior und Moritz scheitern mit ihrer Liebe an dem verknöcherten Moralkodex der Gesellschaft. Ohne Aufklärung und ohne Hilfe sind sie der ersten Sexualität ausgeliefert. Wendla stirbt durch die Kurpfuscherei einer Engelmacherin und Moritz sieht aufgrund seines Schulversagens keinen Ausweg mehr und wählt den Freitod. Auch Melchiors Weltbild wird durch diese dramatischen Ereignisse erschüttert, trotzdem entscheidet er sich für das Leben. Freilich: Heute gehört Wedekinds Werk zu den Klassikern der Weltliteratur und Generationen von Schülern können noch heute über ihr Leid aus dem Deutschunterricht klagen. An der Aktualität des Stückes hat sich nichts verändert. „Auch wenn wir heute in einer modernen, aufgeklärten Zeit leben, so sind die Probleme und Themen beim Erwachsenenwerden gleich geblieben.“, so Broadway Autor Steven Sater. 

Als der deutsche Dramatiker und Schriftsteller Franz Wedekind das Stück vor mehr als 100 Jahren schrieb, war es bei seiner Uraufführung 1906 wegen seines brisanten Inhalts ein handfester Theaterskandal – Zensur inklusive. Schließlich waren die zum Teil

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Stars

Interview_Thomas Zeidler Übersetzung_Stefan Meier Fotos_Alasdair McLellan

Mit Ohrwürmern wie „Always on my mind“ oder „Its a sin“ gehören die Pet Shop Boys zu den erfolgreichsten Künstlern weltweit. Nach dem Grammy erhielten sie vor kurzem den Brit Award für ihr Lebenswerk. Jetzt sind sie wieder zurück, mit neuem Album und bald auf World Tour. Vorher aber noch im NAME-IT Interview.

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YES! Pet

Shop Boys Wie steht’s im Leben?

Das Leben … Nun ja, gar nicht schlecht, wir sind zurzeit sehr busy, aber beschweren uns nicht darüber. YES! Ist ein toller Titel für ein Album. Wozu sagen die Pet Shop Boys YES? Wir sagen Ja, zu … hm … (lach). Wir sagen Ja zu Pop Music, Ja zum Leben.

Ihr habt ja den Brit Award für Outstanding Contributions to Music erhalten. Was so ähnlich wie eine Auszeichnung für das Lebenswerk ist. Das Beste, was euch passieren konnte? Nun ja, wir prahlen ungern mit Auszeichnungen, wenn sie uns aber aufgedrängt werden, dann nehmen wir sie ehrenhaft an. Zumal eher Rock Bands in den Genuss von Awards kommen, weniger Pop Musiker. Es ist wichtig,

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dass Pop Music bedeutungsvoll ist. Und jetzt, nach 25 Jahren, haben wir schon einige Songs gemacht, und wir sind immer noch da. Also, ein Danke dafür. Das Geheimnis eures Erfolges? Ich denke, das Geheimnis steckt in unsere Songs. Wir machen heitere Musik. Neil schreibt die Texte, die für gewöhnlich nicht in Pop Songs stehen. Obwohl wir nichts gegen Banales haben. Aber die Idee der Pet Shop Boys ist, heitere Musik zu machen, beeinflusst durch moderne Dance Beats, mit interessanten Texten. Kann denn überhaupt jemand in eure Fußstapfen treten? Ich glaube, die Scissor Sistors kommen dahin. Nun ja, wir bekommen oft zu hören, dass wir einige Bands beeinflussen, beispielsweise die Killers erwähnen uns hin und wieder. Ich höre es gerne, dass wir noch mitten im Geschehen sind. Bei uns dreht sich alles um die Songs, weil sie zeigen, wer und was wir sind. Ihr habt mit großen Namen zusammen gearbeitet. Fehlt da noch jemand im Portfolio? Wir hätten gerne mit Nina Simone zusammen gearbeitet, sie weilt aber leider nicht mehr unter uns. Wir stehen auf starke Frauen mit großer Stimme. Aber junge Künstler kommen genauso in Frage. Jemand, der wirklich jung ist, den wir entdecken. Aber dazu fehlt uns die Zeit. Für die Pet Shop Boys ist die visuelle Umsetzung besonders wichtig. Das sieht man in den Videos, Bildern und überall. Was steckt dahinter? Ja, wir stehen total auf interessante Fotos und stecken viel Mühe rein. Wir finden es spannend zu verfolgen, was in der Fashionwelt gerade so abgeht. Es ist toll, am Ende des Tages auf ein tolles Foto zu schauen oder ein gelungenes Video zu bewundern. Wir lieben es mit Künstlern, Fotografen und Architekten zusammen zuarbeiten. Seit kurzem sehen wir Live Auftritte von euch. Eine neue Erfahrung? Wir hätten damals nicht zu träumen gewagt, dass wir Live Acts hinlegen. Wir spielten immer nur in Videos oder performten in einem Studio. Am Anfang wussten wir auch gar nicht, wie wir die Herausforderung meistern sollen. Jetzt ist es so, dass sich vieles geändert hat. Wir bekamen einige Angebote aus Japan, live zu performen. Wir sprangen über den eigenen Schatten und taten es. Fazit: Wir lieben es. Vor allem das Publikum vor uns zu sehen. Jetzt machen wir das immer

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öfters, bald auch in England. Ab Juni ist es dann so weit. Dann gehen wir auch auf unsere World Tour.

(lacht). Ich glaube, wir legen deswegen einen Auge auf die visuelle Umsetzung, weil wir einfach steife Performer sind.

Schaut ihr euch auch die anderen Künstler an, was sie gerade so machen? Also U2 beispielsweise.

Wie arbeiten eigentlich die Pet Shop Boys?

Wir haben immer schon mit Künstlern zusammengearbeitet. Uns geht es darum, selbst immer neue Dinge zu gestalten. Wir haben immer schon andere Sachen ausprobiert als die meisten Bands. Es geht aber eher um Frische, Neues, was vorher nicht versucht wurde. Ihr bewegt euch kaum auf der Bühne. Langweilig? Nun ja, ich spiele am Keyboard, es ist ein wenig festgefahren. Daher wurde ja die Gitarre erfunden, damit lässt es sich besser austoben. Vielleicht sollte ich Gitarre spielen lernen. Scherz. Also, die Pet Shop Boys enden einmal als Rockgruppe?

Nun ja, wir haben ein tragbares Studio, das wir überall mitnehmen können. Neil besitzt ein Haus im Norden von England. Da fahren wir öfters für längere Zeit hin. Wir schreiben tagsüber und nach dem Dinner. Neil lernte kürzlich Autofahren, nahm Fahrstunden am Morgen, ich war da schon am Schreiben. Wenn er dann zurückkam, haben wir weitergearbeitet oder machten eine Spritztour mit dem Wagen. Manchmal beginnt Neil an etwas zu schreiben oder zu komponieren, was ich dann fertig stelle. Ich bevorzuge es nach dem Dinner zu arbeiten, nach einigen Gläsern Wein. Man muss nämlich komplett frei sein, um kreativ arbeiten zu können. Neil startet dagegen am liebsten am Morgen. Wo sind die Pet Shop Boys in 10 bis 15 Jahren? (schockiertes Lachen). Neil wird in Pension


davon. Wir mögen es nur nicht, wenn es zu aufgeblasen wird. Das Album King of Leon ist beispielsweise super gewaltig. Stimmt es eigentlich, dass „Heart” für Madonna produziert wurde? Und dann habt ihr euch anscheinend nicht getraut, sie zu fragen? Ja, das ist richtig. Ich habe das schon wieder vergessen, aber es stimmt. Und jetzt habt ihr etwas für Madonna produziert? Ja, wir haben den Mix für „Sorry” gemacht. Ihr macht Musik, habt Bücher veröffentlicht, … Gibt es denn keine Grenzen für euch? Nein, eigentlich nicht. Wir schreiben gerade Musik für ein Balletstück. Wir lieben Pop Music, aber es ist ab und zu reizend, was anderes auszuprobieren. Ballet ist Musik ohne Worte, es ist pure Emotion. Wie wird man die Pet Shop Boys in Erinnerung behalten? Ich hoffe, die Menschen werden sich an die Songs erinnern. Das einzige dabei, was uns wichtig ist. Also, die Songs, nicht die Sänger? Ja, die Songs.

sein, und ich komme dann so richtig in Fahrt. Scherz. Ich glaub, Künstler geben nicht so einfach auf, oder? Nein, schaut euch die Rolling Stones an. Hoffentlich genießen wir das später immer noch wie wir es jetzt tun. Habt ihr schon den perfekten Song gemacht? Ich hoffe, wir haben es. Es ist jedes Mal eine Herausforderung, einen Spitzen-Pop-Song zu schreiben. Er kann sich einfach anhören, ohne Mühe. Aber es ist einfacher, was Miserables, Kompliziertes zu produzieren als etwas, das wirklich poppigen Spaß macht. Es braucht harte Arbeit, nicht jeder kann das. Ich denke, in „West End Girls” ist das wunderbar gelungen. So wie in „It’s a sin” und „Always on your mind”. Ja, es handelt sich hier um eine Cover Version, eine tolle Sache.

Ohne respektlos zu erscheinen, aber das ist mein Lieblingssong. „Always on my mind?” Ja! Ja, der Song passt wunderbar zu Neils Stimme. Der Text ist sehr subtil und der gedämpfte Sound, mit der heiteren Musik im Hintergrund, macht’s aus. Die nächste Single heißt „Love”. Worum geht es da? Na ja, ich hab da den Text nicht geschrieben, aber ich denke, er ist sehr anti-materialistisch. Denn nur die Liebe ist wichtig. Was ist denn falsch an Rock’n’roll? Sehr oft kriegt man von euch darüber Giftiges zu hören. Nun, Rock’n’roll ist für uns zu abgehoben, arrogant, aber wir pauschalieren da nicht. Weil es auch interessante Sachen gibt, wie Arctic Monkeys oder MGMT. Da gibt’s einige

Jedes eurer Alben trägt nur ein Wort, wie „Please” oder „Actually” und jetzt „Yes”. Was kommt danach? Ich mag übrigens „Please” sehr. Ja, es ist so harmonisch, vor allem die Japaner lieben es. Scherz. Macht sich auf jeden Fall gut in den Regalen. Ja! (lacht) Genauso wie „Yes”. Ja, das glaube ich auch. Können wir damit hoffen, euch bald in Österreich zu sehen? Ja, wir haben schon in Österreich gespielt, ich hoffe daher, dass das klappt. Wir haben aber noch keine Termine fixiert. Danke vielmals für das Gespräch. Hoffe, man sieht sich bald.

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Technik

Soundwashed Stylish waschen Darf denn eine Waschmaschine so schön sein? Die neue BlackUP Reihe lässt stylish waschen und einfrieren. Ein Traum. Hinter den Designlinien von Gorenje stehen berühmte Designer wie zum Beispiel Pininfarina, Ora-Ïto oder Designkooperationen wie mit Swarovski. Macht das Waschen eigentlich wieder Spaß? Definitiv!

Huch, Klangfreuden Der neue Aston Martin DBS ist das Auto von James Bond. Und der braucht gar kein „Quantum Trost “. Denn Bang&Olufsen erfand speziell für den DBS ein Soundsystem für brutal feine Töne – egal bei welcher Lautstärke. Danke B&O! Manchmal dürfen eben auch Männer weinen... vor Freude. Festhalten: Der Aston Martin mit dem BeoSound DBS kostet ca. 250.000.- Euro. Das Soundsystem ist nicht optional, sondern standardmäßig im DBS integriert. Huch! 64


Ich seh ihn! Mit der neuen Brille Cinemizer von Optikhersteller Zeiss ist das Eintauchen in die fantastische Welt des Filmes nun auch unterwegs möglich: Mit dieser Spezialbrille kann man erstmals Filme ansehen - wo und wann man will. Wie das geht? Ganz einfach: Die Brille ist mit kleinen Bildschirmen ausgestattet, die ein erstaunlich gutes Bild liefern. Auf der Seite sind Lautsprecher zum Herunterklappen zu finden. Die Filme sind auf einem zwei Meter entfernten Display (1,15 Meter) zu betrachten. Preis: E 369,-

The Golden Dream I have a dream. Zugegeben, bei mir leicht oberflächlich. Aber ein Interior, goldig dezent, hmmmm. Dass dahinter wirklich tiefgründige Arbeit herrscht, zeigt erneut Bang & Olufsen. Zunächst müssen die Aluminiumoberflächen nämlich eloxiert werden, wodurch sie widerstandsfähig und kratzfest werden. Erst dann kann das eloxierte Aluminium in einem anspruchsvollen Verfahren mittels BeoSpray eingefärbt werden. Hat schon was.

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Auto


Kleiner Aufreisser Text_Martin Niederauer Fotos_BMW Group Mini

Sommerlust. Mit einem offenen Auto im Sommer durch die Stadt zu kutschieren hat schon seinen besonderen Reiz. Der neue Mini Cabrio macht es besonders leicht, diesen Reiz Realität werden zu lassen: vernünftige, moderne Technik mit schwulem Aufreissfaktor – so das Ergebnis des NAME-IT-Fahrtests.

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N

ein, ein diskretes Auto ist er nicht. Aber auch ein nicht all zu lautes, zumindest aus motorischer Sicht. Das neue MINI Cabrio überzeugt in einer recht gelungenen Mischung aus Lifestyle und gediegener „bayerischer“ Technik – und ein wenig grelle Elvira darf es doch immer gerne sein. Schließlich ist ein Cabrio nicht nur für die Fortbewegung gedacht, sondern soll ja auch ein wenig Spaß machen. Und das tut er, der neue MINI mit dem Fetzendachl in seinem schicken Retro-Design.

More chic Vor kurzem hat BMW sein „Baby“ in einer modifizierten Form der Öffentlichkeit präsentiert. Auf den ersten Blick fallen keine großen Unterschiede auf. Vernünftig. Denn warum sollte man ein Modell, das in den vergangenen fünf Jahren 164.000 Mal einen Käufer gefunden hat, gravierend verändern. Es ist jedoch das ein oder andere Detail, das die offene Variante des MINI für den potentiellen Besitzer noch etwas interessanter macht: Wie etwa der Überrollbügel. Das massive Teil ist im Vergleich mit dem Vorgänger jetzt deutlich tiefer angebracht und schnellt im Falle eines drohenden Überschlages in nur 150 Millisekunden nach oben. Mit diesem Kniff hat die „Linienführung des offenen MINI eindeutig gewonnen“, wie es Fachleute so schön beschreiben. Einfacher gesagt: Der MINI ist noch schicker geworden.

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MINI-Apple Flirt Und es fallen vor allem die musiktechnischen Optionen besonders ins Auge: So ist etwa für aktuelle Smartphone-Modelle (wie natürlich das Apple iPhone) eine Schnittstelle zur integrierten Bedienung der Audio- und der Telefonfunktionen verfügbar und es lassen sich externe Musikspeicher problemlos in die Audioanlage integrieren. Glückwunsch! Denn endgültig Vergangenheit ist das mühsame Hantieren mit CDs. Ein serienmäßiger AUX-Anschluss öffnet der wunderbaren Welt von Ipod und MP3 Tor und Weg – und garantiert damit das ideale Fahrerlebnis. Apropos Fahrerlebnis: Das Cabrio klebt satt wie ein entsorgter Kaugummi am Boden und verzeiht so manches an Fehlern. Dank seiner guten Motorisierungen, egal ob der 175 PS starke Turbo Cooper S oder die wirtschaftliche Variante mit 120 PS inklusive Start-StoppAutomatik, bietet das Cabrio fast das sportliche Fahrgefühl eines Roadsters mit der Sicherheit einer Limousine – egal ob im hektischen Stadtverkehr oder beim Sonntagsausflug überland. Und wenn das Verdeck vollautomatisch in nur 30 Sekunden in das Heck versinkt, dann ist das allemal einen Hingucker wert.


Der Louis Vuitton Test Bleibt schließlich noch die Frage nach dem Platzangebot. Das MINICabrio bietet vorne ausreichend Platz und Gemütlichkeit, um auch längere Distanzen ohne krummen Rücken oder eingeschlafene Beine zu überstehen. Die Bedienelemente scheinen auf den ersten Blick unorthodox angeordnet zu sein, erweisen sich aber bei Benutzung schnell als wohl überlegt eingebaut. Der Kofferraum freilich eignet sich nicht für üppige Einkäufe im Baumarkt. Dank der geteilten, umklappbaren Rückbank ergibt das immerhin noch ein Ladevolumen von 660 Litern. Bei offenem Verdeck sind es freilich nur mehr 125 Liter. Aber welcher Mann plant auch mit einem MINI-Cabrio einen Zelturlaub in Lignano. Zwei „Keepalls“ von Louis Vuitton lassen sich jedenfalls problemlos verstauen.

MINI Accessoires Womit wir bei den Äußerlichkeiten wären. Der MINI ist und bleibt einfach ein schickes Auto. Egal ob außen oder innen. Abgesehen von der klassischen Grundform repräsentieren allerhand Chrom und das gelungene Retro-Design der Amaturen und Sitze echtes Lifestyle. Modisch genug, um auf der Höhe der Zeit zu sein, aber mit genug klassischer Eleganz, um dem Trend nicht gleich wieder hinterher zu hinken. Zwölf Außenlackierungen, drei Verdeckfarben, Interieurflächen in acht unterschiedlichen Ausführungen sowie je nach Modell unterschiedliche Sitz- und Polstervarianten bilden die Grundlagen für eine dem persönlichen Stil entsprechende Gestaltung von Exterieur und Interieur - verschiedene Leichtmetallräder und einem DreispeichenSportlederlenkrad inklusive. Viel individueller Gestaltungsraum also, um sich sein Traumauto ganz nach seinen persönlichen Wünschen und Bedürfnissen maßschneidern zu lassen. Dazu kommen noch mehr als 200 Optionen aus dem Zubehör-Programm: Die Auswahl reicht von Zusatzscheinwerfern und vielfältig gestalteten Spiegelkappen über Befestigungssysteme für den Gepäckraum bis hin zu Dekorelementen in Carbon-Optik und attraktiv gestalteten Fahrzeug-Schutzhüllen.

Always Open Die Frage hat sich jedoch immer noch nicht geklärt, warum der MINI der beliebteste Schlitten der Schwulen ist. Vielleicht hat es doch was mit dem Open-Timer zu tun? Dieser hält minutengenau die mit offenem Dach gefahrene Zeit fest. Ein analoger Zeiger, der sich auf einer von 0 – 60 reichenden Skala bewegt, weist anschließend die beim Offenfahren bereits bewältigte Zeitspanne in Minuten aus. Zusätzlich wird die Dauer der mit geöffnetem Verdeck absolvierten Fahrten auch vom Bordcomputer erfasst. Der wahre Sinn hinter dieser Spielerei erschließt sich nicht wirklich. Aber vielleicht lässt sich damit die Halbwertszeit der Sonnencreme für Gesicht und Oberarme besser einschätzen, denn ohne entsprechenden Schutz sollte man im Sommer sowieso nicht länger mit dem kleinen Aufreißer auf Tour gehen.

Details Zwei Versionen des 1,6 Liter-Benzinmotors stehen für das MINI Cabrio zur Wahl und beide sind serienmäßig mit allen technischen Maßnahmen ausgestattet, die eine Verbrauchsreduzierung und damit eine Verminderung der CO2-Emissionen (bis zu 23 Prozent gegenüber den Vorgängermodellen) ermöglichen: Von einer Schaltpunkt­anzeige und einem automatischen Start/Stop-System (beides nur bei den handgeschalteten Versionen) bis zur Bremsenergie-Rückgewinnung. Die 175 PS starke Turboversion Cooper S Cabrio lassen wir beiseite und wenden uns dem Einstiegsmodell in die Welt des offenen MINIFahrens zu: Aus dem 1,6 l-Benziner holt das schlicht „MINI Cooper Cabrio“ benannte Modell eine Leistung von 120 PS. Der vom Werk angegebene CO2-Wert beträgt 137 g/km, daraus lässt sich ein Durchschnittsverbrauch von rund 5,8 l/100 km errechnen. Zu haben ist diese Version ab 22.990,- Euro (inkl. NoVA und Mwst.).

Fazit: Es hinterlässt bei anderen doch Eindruck, mit dem Aufreisser nach ausgiebiger Spritztour vor dem schwulen Cafe Berg in Wien einzuparken. Test bestanden. 

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Körper und Geist

Mann „Mann zu sein, bedeutet, man selbst zu sein ohne eine Rolle spielen zu müssen.“

Wann ist ein Mann ein Mann? Wollten wir von Taekwondo Champion Ronny Kokert wissen. Mr. Fight Club und Erfinder der Kampfkunst Shinergy spricht über Tabuthemen im Männersport und darüber, warum bei ihm Schwule erst recht trainieren.

Interview_Asim Aliloski Fotos_Shinergy

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Ronny, womit kämpft der Mann von Heute? Früher ging er ja auf Jagd nach Tieren. Scheinbar haben wir heutzutage alle Freiheiten. In einer perfekten Welt wird immer alles besser, doch gar nichts ist gut. Die Probleme und Kämpfe haben sich nur verlagert. Der Mann von Heute kämpft gegen seinen Schatten, Ängste, Stress und seine inneren Konflikte. Der Alltag ist manchmal eine Kampf-Arena. Also der archaische Mann, der bereit zum Kämpfen ist. Ja, die Grundeigenschaft speziell bei Mann ist der Kriegergeist, den jeder hat. Die archaischen Bedürfnisse haben jedoch in unserer Gesellschaft keinen Platz und werden gerne verdrängt. Kampf ist auch nicht unbedingt negativ. Man kann auch für etwas und mit jemandem kämpfen. Ich sag immer, man muss kämpfen lernen, um nicht mehr kämpfen zu müssen. Womit kämpfst du persönlich? Konflikte ziehen sich durch mein Leben. Begonnen hat alles mit einer

Sex „Universelles Grundprinzip. Das Universum ist Sex.“

Knochenmarkserkrankung als Kind. Ich war wie gelähmt, wütend und zornig. Ich wurde erst dann zum Mann, als ich mich mit Kampf auseinandersetzte, den Kriegergeist aktivierte und meine innerste Kraft entfesselte. Dann fand ich meinen Frieden. Wann ist für dich ein Mann ein Mann? Es geht hier nicht um das klassische Rollenbild. Für mich ist der Mann-Mann seiner Persönlichkeit bewusst und steht voll und ganz zu seinem Kern. Er lebt bewusst

seine männlichen Anteile, genauso wie seine weiblichen. Weniger klassisch Mann, mehr Mensch. Und der klassische Schwule? Am Weg des friedvollen Kriegers geht es sehr stark um den Mut zur Konfrontation, um Authentizität, Sensibilität und Einfühlungsvermögen. Die Konfrontation mit den inneren Schatten führt zum eigenen Selbst. Schwule, die trotz gesellschaftlicher Barrieren zu sich stehen, haben diesen Mut bereits bewiesen.

FRÜHLINGSERWACHEN 3 Nächte im DZ **** inkl. Frühstück, Halbpension, Thermen- und Saunaeintritt, 1 manuelle Lymphdrainage oder 1 Fußreflexzonenmassage (25 min), 1 St. Barth Körperwickel (45 min) sowie genüssliche Überraschungen ab € 399,00 pro Person.

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Geist „Eine Kraft, die sich die Wirklichkeit erbaut und jede Materie durchdringt.“

Viele Sportarten sind aber sehr stark heterosexuell besetzt. Ja, es spielen viele Männer Fußball und üben Kampfsport aus, doch wirst du hier kaum einen geoutet finden. Davon gibt’s aber sicherlich genug. Das brachiale Männerbild – ich Mann, du Frau – macht’s schwierig. Im Shinergy – als neuen Weg – verschmelzen alle Rollen zum Menschsein. Bei uns trainiert jeder. Und alle sind Helden. Dass auch schwule Männer gerne Shinergy trainieren spricht für uns, weil ich glaube, das Schwule kritischer bei der Qualitätsbeurteilung sind. Was steckt hinter dieser Qualität? Ich wollte weg von den starren, brachialen Kampfformen, unter denen ich lange trainiert hatte. Die Techniken waren viel zu hart und schablonenhaft. Das funktionierte weder als Selbstverteidigung, noch ließ es Raum zur eigenen Individualität. Aus dieser Erkenntnis entwickelte sich Shinergy. Die Bewegungen folgen perfekt der Situation und verbünden sich im Hier und Jetzt mit der gegnerischen Kraft. Diese Verschmelzung hebt

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die Trennung von Ich und Du auf und wird zu Wir. Wir bringen durch die Bewegung die individuelle Persönlichkeit zum Ausdruck und trainieren in einer freundschaftlich respektvollen und gleichzeitig emotionsgeladenen Atmosphäre. Das schätzen viele bei uns, die trainieren. Wie wird man zum Mr. Fight Club? Indem man regelmäßig bei uns trainiert und Körper und Geist wappnet. Wir haben auch eine Gym und SPA Area. Daneben bilde ich auch zum Trainer aus. Ausbildungen zum Kampfkunsttrainer fehlt es oft an Professionalität. Denn dieser Beruf ist eine Berufung. Mit meiner Trainerausbildung möchte ich eine qualitative Grundlage schaffen - sowohl fachlich, praktisch als auch wirtschaftlich. Ein abschließendes Wort. Alle Kraft ist schon in uns. Ein abschließender Wunsch. Den neuen Ford Mustang. 

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Mit einem strahlenden Lächeln auf der Überholspur Der Weg zum Zahnarzt ist leider unvermeidbar. Die Zahnmedizin von heute kann zwar noch keine Wunder bewirken, aber mit modernsten Methoden dem strahlenden Lächeln wieder auf die Sprünge helfen – von der Mundhygiene bis hin zu natürlich wirkenden, Implantat getragenen Kronen.

man seine Zähne wie einst die Großeltern beim Schlafengehen in ein Wasserglas legen muss. Frei nach dem Motto: Schatz, trägst Du bitte meine Zähne noch ins Bad! Das Stichwort lautet Implantate: „Diese sind die anspruchsvolle Lösung für jeden Patienten wenn etwa nur ein einzelner Zahn fehlt oder mehrere Zähne in einer Zahnreihe betroffen sind“, klärt der Zahnarzt auf. Die entscheidenden Vorteile von Implantaten liegen neben der Ästhetik vor allem im medizinischen Bereich: „Um Fehlbelastungen des Kiefergelenkes zu korrigieren, erfordert es eine exakte Bisslage. Herausnehmbare, so genannte mobile Prothesen können dies jedoch nicht auf Dauer gewährleisten.“ Schließlich gibt es im Leben eines schwulen Mannes durchaus Situationen, wo man an das Damokles-Schwert eines mobilen Zahnersatzes gar nicht denken möchte …

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ass man sich in ein Lächeln verlieben kann, das hat jeder Mann schon am eigenen Leib erfahren, oder viel mehr gespürt. Weiße, schöne Zähne gehören zur Visitenkarte eines gepflegten Mannes wie geputzte Schuhe und ein ordentliches Outfit. Doch auch bei regelmäßiger, gründlicher Pflege lassen sich so manche Verschleißerscheinungen nicht vermeiden. Kaffee und Nikotin hinterlassen ihre Spuren. Von dem einen oder anderen kleinen Kariesbefall einmal abgesehen. Dann heißt es rasch handeln um größeren Schaden zu vermeiden – und das strahlende Lächeln wieder aufzupolieren. Dr. Waldemar Festenburg vom Zentrum für Implantologie und zahnärztliche Chirurgie, AKD, in Wien: „Über die Jahre verändern sich die Zähne. Waren früher viele Männer in einem gewissen Alter zahnlos, so gibt es heute genug Möglichkeiten dies zu verhindern.“ Wichtig neben dem regelmäßigen Zähneputzen ist eine fachmännisch ausgeführte Prophylaxe, als Prävention möglicher Probleme. Im Haus der AKD GmbH decken anerkannte Spezialisten die gesamte Bandbreite zahnmedizinischer Kunst ab: von Mundhygiene über komplexe Zahnbehandlungen bis hin zur Gesichtschirurgie. „Manchmal lässt sich trotz modernster Behandlungsmethoden ein Zahn nicht mehr retten“, so Dr. Festenburg. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass

Doch Spaß bei Seite: Abgesehen vom äußerlichen Erscheinungsbild wirkt sich die Gesundheit der Zähne ja bekanntermaßen auf die Gesundheit des ganzen Körpers aus. Dem tragen das Team für Implantologie und zahnärztliche Chirurgie auf höchstem medizinischem Standard auch Rechnung. Die Ausstattung der Ordinationen und die verwendete Technik befindet sich auf dem absolut neuesten Stand der Forschung – die OP-Räume und des hauseigenen Labor inklusive. Das ist vor allem bei Implantaten von großer Bedeutung. Denn mit Hilfe modernster Computer-Technologie und Navigation werden diese Eingriffe punktgenau und mit höchstmöglicher Sicherheit durchgeführt. „Denn“, so Dr. WaldemarFestenburg, „brillante Resultate sind für uns nicht nur eine Grundvoraussetzung, sondern eine Selbstverständlichkeit.“

infos AKD GmbH, Spezialisten für Implantologie und zahnärztliche Chirurgie

www.aekd.at

Erzherzog Karl Straße 7a, 1220 Wien. Tel. 01/ 202 69 69 Mo-Fr 9-20 Uhr, Implantatberatung nach Vereinbarung tgl. bis 22 Uhr

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Fitness

www.johnharris.at

Das Powerworkout Der Weg zum Fitnessbody ist oft keine Frage von stundenlangem Hantelheben und Zweitwohnsitz im Gym. Mit gezielten Übungen kann täglich in nur 15 Minuten ein spürbarer Erfolg erzielt werden. Und das ohne Geräte. Unser Fitnesstrainer nennt es das Powerworkout.

Text_Martin Kronsteiner Bakk. | Sportwissenschaftler | Headtrainer im John Harris am Schillerplatz Fotos_Peter Provaznik

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ast du wenig Zeit und willst deinem Körper trotzdem etwas Gutes tun? Mit diesem 15 Minuten Powerworkout bringst du nicht nur deinen Kreislauf in Schwung, sondern kräftigst auch deinen gesamten Körper. Ausreden, wie „Ich habe keine Zeit oder keine Geräte.”, zählen nicht. Bei diesem Programm brauchst du nur bequeme Kleidung, ein wenig Platz und etwas Zeit. Nimm dir 15 Minuten und du wirst sehen, dass du dich besser fühlst, mehr Energie für den Tag hast und natürlich deinen Körper positiv verändern wirst.

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TrainigsTipps: • Führe alle Übungen langsam und kontrolliert aus. • Atme immer in der Anstrengung aus. • Achte auf eine korrekte Ausführung und stoppe die Belastung, wenn du beginnst, die Übung abzufälschen. Nur die schön ausgeführten Übungen zählen. • Mache jede Übung zwei Mal bis zum Muskelversagen.


Lunges Die Übung für muskulöse Beine und knackigen Hintern! In der Startposition sind die Beine gestreckt in einer hüftbreiten Position. Jetzt mach einen großen Schritt nach vorne. Das vordere Bein wird im 90-Grad-Winkel gebeugt und das hintere Bein wird im 90-Grad-Winkel abgewinkelt, bis du mit dem Knie fast den Boden berührst. Komm dann wieder in die Ausgangsposition zurück und wechsle das Bein ab. Halte den Oberkörper aufrecht, achte darauf, dass du dein vorderes Knie nicht zu weit nach vorne schiebst (Knie hinter den Zehen), damit du dein Knie nicht überlastest.

Push ups Der Liegestütz ist der Klassiker unter den Kraftübungen und ideal um die Brust, Trizeps und Schultern zu trainieren. Für einen korrekten Liegestütz ist eine optimale Ausführung besonders wichtig. Strecke den Körper und lege die Hände etwas über schulterbreit voneinander entfernt auf den Boden. Die Daumen zeigen nach innen und die Arme sind gestreckt. Nun beuge beide Arme gleichzeitig, bis die Oberarme parallel zum Boden sind. Der Körper bleibt dabei gestreckt. Anschließend strecke die Arme wieder, bis du die Ausgangslage erreicht hast. Für perfekte Haltungsnote und damit du die Übung nicht im Kreuz spürst, spanne während des gesamten Übungsverlaufes den Bauch und Gesäßmuskulatur an.

Front Pillarbridge Mit dieser speziellen Übung trainierst du deine Körperspannung, Stabilität und kräftigst dabei vor allem deinen Rücken. Lege dich auf den Bauch und ziehe die Unterarme unter den Brustkorb. Stemme den Rumpf mit den Ellbogen hoch und stütze dich dabei ab. Der Kopf ist in Verlängerung der Halswirbelsäule ausgerichtet. Versuche, diese Position gestreckt zu halten und strecke dabei jeweils abwechselnd den linken Arm und das rechte Bein, und umkehrt vom Körper weg. Ist diese Übung zu schwer, versuche nur die Ausgangsposition so lange wie möglich zu halten.

Einbeinige Sit-ups im Wechsel Mit diesen ultimativen Bauchübungen trainierst du sowohl die oberen als auch die unteren Segmente der Bauchmuskulatur. Die Ausgangsposition ist die Rückenlage mit im 90-Grad Winkel aufgestellten Beinen, die Arme liegen in Verlängerung des Oberkörpers auf dem Boden. Strecke ein Bein nach oben und beuge gleichzeitig den Oberkörper nach oben. Die Fingerspitzen berühren die Schienbeine. Nun senke die Arme wieder in Verlängerung des Oberkörpers ab und wechsle das Bein. Wichtig bei der Bauchübung ist, dass die Schulterblätter den Boden berühren und der Bauch während der Übung angespannt ist.

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Körper und Geist

Macho oder Softy? Was der Atem verrät

Interview_Asim Aliloski Fotos_Olly

Dr. Wilfried Ehrmann ist Gründer des Vereins Atman für integratives Atmen. Der Experte berichtet im Interview, warum vielen Männern heutzutage die Luft ausgeht und ein Macho anders atmet als ein sensibler Mann.

Herr Dr. Ehrmann, wie atmet ein „durchschnittlicher“ Mann?

entspannten Atemrhythmus entspricht und diesen fördert.

Da in unserer Gesellschaft wenig Bewusstheit über die Atmung besteht, ist die durchschnittliche Atmung im Allgemeinen reduziert und von Blockierungen geprägt. Wie nun ein „durchschnittlicher“ Mann atmet, lässt sich auf den einfachen Nenner bringen: Zu wenig und zu verspannt. Es hängt weiters ab vom Körper- und Charaktertyp, aber auch von individuell prägenden Lebenserfahrungen, welcher Art die Reduktion und Anspannung ist, worin also die Deformation der Atmung im Einzelfall besteht.

Atmet ein sensibler Mann anders als ein Macho?

Warum geht vielen Männern im Alltag sprichwörtlich der Atem aus? Viele Männer stehen permanent unter hohem beruflichen und privaten Druck, und da ist es nicht verwunderlich, wenn einem irgendwann buchstäblich die Luft ausgeht. Warum besonders Männer chronische Stresssymptome entwickeln, hat meist seine Wurzeln darin, dass sie von Kindheit an unter starkem Leistungsdruck standen. Oft nutzen Männer daher leistungsbetonte Formen des Ausgleichs von der beruflichen Belastung, wie z.B. Wettbewerbssport oder Krafttraining. Der Jäger von damals hat sich jedoch auch nicht mit bewusster Atmung befasst. Die Jäger- und Sammlerkultur früherer Zeiten lebten einen freien, naturverbundenen Lebensrhythmus, der nicht von Dauerstress geprägt war. Das Leben „mitten in der Natur“ öffnet für ein Gefühl des Fließens, das einem

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Ein typischer „Macho“ nutzt die Einatmung, um sich mit Energie aufzuladen, die er vermeint zu brauchen, um sich überall durchsetzen und inszenieren zu können. Wir nennen einen solchen Menschen manchmal „aufgeblasen“. Er wirkt, als würde er die ganze Energie im oberen Brustraum stauen und darauf warten, dass er endlich wieder explodieren kann. Er kann beim Ausatmen nicht wirklich loslassen, dieses wirkt so, als müsse es nur die Pause zur nächsten Aufladung überbrücken. Also, entspannen ist nahezu unmöglich. Ja, der „Macho“ kann sich nicht entspannen, was sich auch in seiner Sexualität ausdrückt. Er hat Angst, dass seine schwachen und verletzlichen Seiten sichtbar werden, sobald er seine Ausatmung loslässt. Ein sensibler Mann merkt, wann er eine Pause braucht und wann er wieder aktiv werden kann. Er ist also in der Lage, seinen Atem zu entspannen, wenn es der Organismus benötigt und sich genügend Energie über den Atem zu holen, wenn das gefordert ist. Kurz erklärt: Was sagt der Atem über den Menschen aus? Je kürzer die Atemzüge, desto stärker die Stressbelastung. Der gepresste Ausatem

signalisiert das Bedürfnis nach Kontrolle, vor allem von Gefühlen und Ängsten. Bleibt die Atmung auf die obere Brust beschränkt, so deutet das auf chronische Überanstrengung und inneren Druck hin. Die Reduktion der Einatmung gibt einen Hinweis darauf, wie sehr jemand bereit ist, sich Raum zu nehmen und zur eigenen Kraft zu stehen. Eine schwache Einatmung kann ein Indiz für eine Neigung zu Depressionen sein. Wie fühlt es sich nun an, „richtig“ zu atmen? Ein voller und freier Einatem bedeutet, das Leben in allem, was es bieten kann, anzunehmen. Eine Atmung, die in dieser Weise fließt, gibt uns ein Wohlgefühl und vermittelt uns die Verbindung mit dem gegenwärtigen Augenblick und seiner Fülle. Tatkraft, Entschlussfreudigkeit und Initiative sind der Ausfluss der sich Raum nehmenden Einatmung. Das entspannte und gelöste Ausatmen weist auf Vertrauen und Zuversicht hin. In vielen Fällen kann wohl eine integrative Atemtherapie helfen. Ja, sie hilft bei Atemblockaden, Asthma, Kurzatmigkeit und Hyperventilation. Auf der psychologischen Ebene können tiefsitzende Traumatisierungen und seelische Verletzungen geheilt werden. Und auf spiritueller Ebene mündet Atemarbeit in meditativen Erfahrungen, die den Moment in seiner ungeahnten Kostbarkeit offenbaren. So ist die bewusste Atemerfahrung in der integrativen Atemtherapie ein Königsweg zu einer ganzheitlichen Heilung. 


Kulinarium

Adonis Cooking Kochkurse für Gay Singles Statt Promi-Dinner das ultimative Gay Dinner? Nein, nicht am Arbeitsplatz oder beim Fortgehen, sondern im Kochkurs wartet womöglich der Tages- oder Lebensflirt.

Foto_ Monkey Business Images

„Adonis-Cooking“ heißen die Kochkurse, die nur auf schwule Männer ausgerichtet sind. Zehn Teilnehmer, auf der Suche nach dem Flirt, kochen ein fünfgängiges Menü, das nach Fertigstellung der Speisen gemeinsam in guter Stimmung verköstigt wird. Ein wahrer Genuss für alle Sinne, gekocht wird nämlich im Miele Center Pellet in dem eine knapp 80.000,- Euro teure Küche zur Verfügung steht, die keine Wünsche offen lässt. Diese stylishe und zentral gelegene Location in Wien sorgt für eine gute Atmosphäre, in der neben dem Kochen, vor allem das Flirten und Kennenlernen im Vordergrund steht. Die Teilnahme an einem Kurs kostet pro Person € 89,-- und beinhaltet alle notwendigen Zutaten, Aperitif und Getränke. Mal etwas wirklich Originelles: www.meetandeat.at

Überrasche ihn mit einem Picknick und erwecke seine Frühlingsgefühle jedes Jahr aufs Neue!

adam & steve

– Love as it should be.

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Reisen


Zürich mon amour... oder warum ich Zürich trotz den Zürchern liebe. Ein Heimatbericht eines Schwitzers aus dem diesjährigen EuroPride Ländle. Text: Daniel Frei Fotos_Zürich Tourismus, gary718

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chwul und Schweiz? Das geht nicht. Doch: in Lausanne und Zürich. Als Bergbub, Kleinstadtjung’ und Agglo-Kid tust dir gut, dich früher oder später für eine der beiden Städte, Sprachen, Lebensstile zu entscheiden. Oder du wanderst aus. Keine schlechte Wahl. Obwohl? Wer will schon freiwillig weg aus dem vermeintlichen Paradies, auch wenn’s am Ende der goldene Käfig ist? Die Wahl fällt also auf Zürich. Und das ist der Grund, und so bin ich der Grund, ich, wie alle zugezogenen mit mir, warum Zürich trotz den Zürchern lebens-, nein liebenswert ist. Es ist das Konglomerat aus Schweizern, Europäern, Menschen aus der ganzen Welt, die das Zürich eigene harte, bigotte, geschäftige, ernste, zwinglianischprüde aufweichen, anreichern, bereichern. Mit diesem sympathisch-chaotisch Anderem, mit dieser Internationalität, dieser unschweizerischen Lebensfreude und Großzügigkeit, welcher aber bereits wieder durch die kleinen Ausmaße der größten Schweizer Stadt enge Grenzen gesetzt werden.

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Gebete gegen EuroPride

Gayromeo für Basis-Recherche

Nach dem Testlauf der Achse Wien – Zürich letztes Jahr, anlässlich dieser unsaglich langweiligen Fußball-Geschichte, die unsere Geduld und Toleranz auf’s äußerste strapazierte, bietet sich heuer erneut die Gelegenheit zur Verbrüderung und zum grenzüberschreitenden Verkehr.

Um dem schwulen Leser nicht den Spaß zu nehmen und die Lust auf Zürich zu verderben, wende ich mich nun ausführlich den schönen Seiten zu. Der Schweizer Mann ist schon mal eine davon. Es bietet sich an, sich zur Reisevorbereitung und als Basis-Recherche auf Gaydar und, oder Gayromeo einen ersten Überblick über die Männer-Landschaft zu verschaffen. Vielleicht ergibt sich zudem der eine oder andere Kontakt, weil in Zürich ist’s wie überall: wer unter die Oberfläche will, ist gut bedient mit einem Einheimischen. Und da die Schweizer von Haus aus nicht gerade die offensivsten sind, zwar keine Finnen, aber trotzdem, ist ein wenig Temperament, Charme und Witz von der Gegenseite der Sache sicher dienlich.

Das Thema bleibt sportiv, der Absender wird schwul. Zürich wird auch dieses Großevent vom andern Planeten meistern, allen voran mit Esther Maurer, des schwulen Zürchers liebste Lokalpolitikerin mit Hang zum Spaß verderben (siehe Esther Maurer auf www. facebook.com) und den betenden christlichkonservativen Vereinen in Zürich, die zum Gebet aufrufen gegen das perverse Denken, um das Festival für Schwule und Lesben doch noch zu verhindern (http://www.citychurch. ch/). Wer mitbeten möchte, ist herzlich an die Ankerstrasse 112 eingeladen, Meetings finden regelmäßig statt und die Gemeinde freut sich über neue Gesichter.


Sweet Dreams Gayromeo bietet zudem die Gelegenheit, über die Bed & Breakfast-Funktion für wenig Geld ein Zimmer zu finden, Anschlussgarantie ans Zürcher Gay-Leben inklusive. A propos Schlafen: Wer nicht auf den Hotel-Komfort verzichten mag, der findet im Kreis 4, der aus seinem Dornröschenschlaf erwachende und wieder auflebende Chreis Cheib, das Hotel Rothaus (www.hotelrothaus.ch), vormals einschlägiges Stunden-, jetzt komfortables Stadthotel mit sehr fairem Preis-Leistungs-Verhältnis. Ein paar Straßen weiter das Easy Hotel (www.easyhotel.com), wo dann aber wieder jedes Extra easy extra kostet. Ein Geheimtipp, aber auch im Kreis 4, ist schlussendlich das Designhotel Greulich (www.greulich.ch), welches sowohl mit exquisiter Küche als auch ästhetischem Ambiente aufwartet. Es lohnt sich auch sonst, im Kreis 4 zu verweilen. Erst Mal Apéro im Casablanca oder im Forum an der Langstrasse, noch lieber bei

Dani H. an der Bar (www.danielh.ch) an der Müllerstrasse, weil da s’Publikum so schön gemischt ist, das Ambiente entspannt und ich draußen sitzen kann, wenn’s schön ist. Plus: der Kaffee ist 1a, für Österreicher nach meiner Erfahrung nicht unwesentlich. Dann entschieden weiter zu ziehen, nur wohin? Ins Zukunft (www.zukunft.cl) an der Dienerstrasse gleich um’s Eck, trendy und cosy Quartierclub mit gemischtem Publikum oder aber, immer noch gemischtes Publikum, aber kommerzielleres Line up, ins Hive (www.hiveclub.ch)? Oder doch mal wieder’n straighter Gay-Abend mit garantierter Qualität und einem Meer glänzend-schwitzender MännerLeibern um sich tanzend zu euphorisierender Musik (oder war’s was anderes als die Musik?) im Laby (www.laby.ch) oder dem Lotus (www. lotusclub.ch). Zu gay, zu mainstream, zu körperbetont? Dann zwar immer noch Gay, aber off scene, wenn’s denn so etwas gibt, auf www. unart.ch.vu, die alternative schwule Szene

Zürichs im Überblick und entspannt und immer mittwochs in der Heldenbar (www. heldenbar.ch), mit Glück an einem sonnigen, warmen Abend, am Fluss im Grünen und das mitten in Zürich. Wenn sich das Leben in Zürich im Frühling, Sommer und Herbst nach draußen verlagert, dann nimmt es ganz unschweizerisch-mediterrane Züge an, der Klimakatastrophe sei dank. Zürich, ich liebe Dich. www.europride09.eu 

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Wo ist mein Erzherzog? Auf verzweifelter Suche nach Erzherzog Johann in Graz fand ich plötzlich nicht den Mann, sondern das gleichnamige Hotel. Ist das ein Trost? Ja, eigentlich schon. Mitten am Hauptplatz verschafft das königliche Ambiente ein leichtes aristokratisches Hochgefühl. Mit feinster Küche wohlgemerkt. Wer braucht da schon einen Mann? www.erzherzog-johann.com

wow! Welchen Grund gibt es eigentlich, in ein Land zu fahren, in dem Homosexualität immer noch strafbar ist? Vielleicht der Kick? Überzeugend wäre hingegen eine spannende Umgebung und ein fabelhaftes Designhotel, das beispielsweise gerade in Doha, Katar, eröffnet hat. Die Welt von „Wow“, wie von der gay-friendly W Hotelkette genannt, verbindet hier arabischen Stil mit modernem zeitgenössischen Interior, das von den Londoner United Designers kreiert wurde. Irgendwie können wir uns dazu einen langen Text sparen, denn die Bilder sagen alles. Einfach WOW! www.starwoodhotels.com/whotels/

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Alles Style? Ja, wir kennen sie alle. Die prunkvollen Hotels aus der Kaiserzeit, die die Wiener Ringstraße schmücken. Wo bleibt da aber Bitte die Vielfältigkeit des Stils? Nun ja, wir haben dazu das SAS Radisson Style Hotel in Wien erschnuppert. Das Hotel ist ein Refugium der Eleganz und des zeitgenössischen Designs. Darf sich eigentlich jedes Style Hotel als Style Hotel bezeichnen? Nein! Dieses aber schon. www.stylehotel.at

Gurkenmaske am Flughafen Was passiert, wenn ein Warteraum eines Flughafens plötzlich zum SPA-Bereich wird? Eigentlich gar nichts, nur dass das schon leicht außergewöhnlich ist. Lufthansa First Class Passengers haben es da besonders gut erwischt. Der neue First Class Terminal in Frankfurt macht das Warten doch irgendwie schöner. Der weitläufige Badbereich des Terminals ist ausgestattet mit sechs hochwertigen Duschbädern, zwei davon mit Jacuzzis, und erstmalig zwei Massageräumen. Hier können sich die Gäste erfrischen sowie verschiedene Kosmetikbehandlungen und Massagen buchen. Gibt’s eigentlich die Jungs dazu? www.lufthansa.com

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David Sedaris

Leben

Kuchen statt Sex Text_Michael Schmucker Fotos_Michael von Aulock

Der amerikanische, schwule Bestellerautor David Sedaris hat Michael Schmucker verraten, was das Geheimnis einer langen Beziehung ist, warum Schwule heiraten sollten und weswegen er kein Typ für gutaussehende Männer ist. Über drei Millionen Mal gingen seine Werke bereits über den Ladentisch und machten den heute 52jährigen Schriftsteller zu einem Superstar der Literaturszene. In all seinen Büchern erzählt uns Sedaris stets von seiner verrückten Familie, seinem Leben als schwuler Mann und seiner Liebe zu dem 49jährigen Maler Hugh Hamrick, mit dem er in der Normandie, in New York und in London lebt.

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Seit kurzem nun ist Barack Obama der neue Präsident ihrer Heimat Amerika. Sind sie damit zufrieden? In all Ihren Büchern sind sie sehr persönlich, so auch in ihrem aktuellen Werk Schöner wird´s nicht. Gibt es auch etwas, über das sie nur ungern schreiben? Ich schreibe nicht über Sex. Das ist mir einfach zu persönlich. Und ganz ehrlich, ich möchte auch nicht von einem anderen lesen, wie er Sex hat. Ansonsten schreibe ich viel über mein Leben, aber ich habe nicht den Eindruck, dass die Leser deswegen wirklich so viel über mich wissen. Manchmal, da fühlt sich dein Leben einfach wie eine Geschichte an.

Es war wichtig, dass er gewählt wurde! Bevor George W. Bush Präsident wurde, haben die Republikaner schon viel Stimmung gegen die Demokraten gemacht, indem sie sagten, diese setzen sich für die Rechte von Schwulen ein. Deswegen wohl hat Barack Obama sich sehr verhalten über die Rechte von Schwulen geäußert. Ich denke aber, das war nur nötig, um von einer Mehrheit gewählt zu werden. Zuletzt wurde ja sogar in mehreren Bundesstaaten eine homosexuelle Ehe verboten, das hat mich sehr traurig gestimmt. Es bleibt abzuwarten, was Obama daran ändern wird,

Fast ihre ganze Familie sowie auch ihr Freund Hugh finden sich andauernd in ihren Büchern. Was sagen die alle dazu? Wann immer ich etwas über meine Familie schreibe, gebe ich es ihnen vorab zum lesen. Wenn sie möchten, dass ich etwas ändern oder rauslassen soll, dann mache ich das. Und mein Freund Hugh sagt immer nur: Ich lese es dann, wenn es in deinem Buch steht. Ein großes Thema in ihrem neuen Buch ist auch das Rauchen. Einst ein starker Raucher, haben sie nun gänzlich damit aufgehört und schwimmen seitdem viel. Was bitte fasziniert sie daran? Es ist wirklich extrem langweilig zu schwimmen! Ein Freund hat mir neulich einen iPod geschenkt, der in einer Bademütze steckt. Damit kann man während dem Schwimmen Hörbücher genießen. Ich glaube, das werde ich auch tun. Für mich ist es ja bereits ein Abenteuer, einen richtiges Schwimmbad zu finden. Überall auf der Welt schwimmen die Menschen zum Beispiel in normalen Bahnen, nur nicht in Frankreich, da schwimmen und tauchen sie alle kreuz und quer durcheinander. Das ist für mich furchtbar irritierend. Und dann belohnen sie sich danach mit einem gutem Essen? Ja, mit Kuchen! Erst neulich aß ich Karottenkuchen mit Ananasstückchen. Das war fantastisch. Und in der gleichen Nacht habe ich dann noch einen geeisten Apfelkuchen gegessen!

ich dann meistens nicht mehr schreiben, weil ich meinen Rücken so spüre (lacht). Seit achtzehn Jahren sind sie und Hugh ein Paar – verraten sie uns das Geheimnis einer langen, schwulen Beziehung? Er hört nicht auf das, was ich sage! Nicht auf ein einziges Wort. Und ich höre nicht auf ein Wort, das er sagt. Außerdem sehen wir uns beruflich oft lange nicht. Wenn ich manchmal auf Tour bin, rufe ich ihn an und sage: Ich vermisse dich so. Und er meint darauf: Wenn wir zusammen sind, ignorierst du mich doch und hörst mir nicht zu. Und sexuell? Nun, ich kenne viele schwule Paare, die in einer offenen Beziehung leben und das ist vollkommen in Ordnung. Wir sind monogam und das passt ebenso. Wie haben sie Hugh denn kennen gelernt? Ich zog gerade nach New York und half einem Freund, eine Wohnung zu streichen. Wir brauchten dazu eine Leiter und er kannte jemanden, der so etwas hatte. Und das war Hugh. Ich sah ihn und setzte ihn sofort auf meine Liste.

schließlich will er auch in vier Jahren wiedergewählt werden.

Was muss ein Mann denn haben, damit sie ihn faszinierend finden?

Käme denn eine Heirat für sie und Hugh in Frage?

Mein Typ von Männer, auf die ich stehe, sind genau jene, die Männer wie mich hassen. Und dann traf ich Hugh und ich respektierte ihn plötzlich. Alles was er macht, macht er perfekt. Und er ist ein wirklich harter Arbeiter. Und natürlich sieht er fantastisch aus! (lacht). Aber er weiß nicht, dass er gut aussieht.

Ich finde eine Heirat für mich und Hugh nicht wichtig. Ich finde es immer nur seltsam, wenn Amerikaner sagen, eine homosexuelle Ehe entwertet eine Heterosexuelle. In Amerika gibt es Gameshows im Fernsehen, in denen Menschen heiraten, die sich gar nicht kennen. Paare können inzwischen in Autos heiraten und sich ein Dutzend Mal wieder scheiden lassen. Das entwertet anscheinend nicht. Aber was mich wirklich ärgert, ist die Tatsache, dass Schwule keine Kinder adoptieren sollen. Ich denke, es ist wirklich wichtig für ein Kind, zwei Eltern zu haben, egal ob es homosexuelle oder heterosexuelle sind. Für mich ist aus Altersgründen eine Adoption inzwischen nichts mehr, aber ein Freund von mir hat einen dreijährigen Jungen adoptiert. Immer wenn wir uns sehen, springt der auf meine Schultern und ich soll ihn so durch den Park tragen. Drei Tage lang kann

Derzeit touren sie mit ihrem neuen Buch durch die halbe Welt. Was für ein Gefühl ergreift sie, wenn sie ihre vielen Fans hautnah erleben? Ich bin immer überwältigt bei Lesungen von dem Publikum. Und manchmal schaue ich sie an und frage mich: Was macht ihr alle hier? Warum ich? Ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung. 

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Zeit f端r ein Bild


The Prophecy by Aymeric Giraudel for Beautiful Mag Š Aymeric Giraudel www.aymericgiraudel.com www.beautifulmag.eu

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wirtschaft

John Maynard Keynes Ein schwuler Ökonom rettet die Welt

Harry Dexter White (links) und John Maynard Keynes beim Eröffnungstreffen des Gouverneursrates des Internationalen Währungsfonds in Savannah, Georgia, USA am 08. März 1946.

Ein Bild aus der London Portrait Galery Keynes mit Lydia Lopokova.

Er pflegte offene homosexuelle Beziehungen, war einer der gröSSten Ökonomen des 20. Jahrhunderts und wurde in Zeiten des Turbokapitalismus vom neokonservativen Establishment belächelt und angefeindet. Doch angesichts der weltweiten Krise sind die kapitalismuskritischen Thesen John Maynard Keynes aktuell wie nie. Rettet der schwule Ökonom nun posthum unsere Welt?

Text_Werner Böhm Fotos_IMF, London Portrait Gallery

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Das ist das einzige Foto, das Keynes (rechts) mit seinem Liebhaber, dem Maler Duncan Grant zeigt.

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ageszeitungen oder TV-Nachrichten zu konsumieren kann deine Gesundheit gefährden! Wer zu Depressionen neigt, der bekommt täglich mehr als genug „Futter“ für schlechte Stimmung: Finanzkrise, globale Rezession, drohende Staatsbankrotte, Unternehmensinsolvenzen, Teilverstaatlichungen, Kurzarbeit, Massenkündigungen und explodierende Arbeitslosenzahlen. Das Ende des reinen Kapitalismus wird allgemein postuliert. Und plötzlich taucht ein Name auf, der jahrzehntelang auf der schwarzen Liste des neokonservativen Mainstreams der Wirtschaftswissenschafter stand: John Maynard Keynes. Keynes Kritik am ungezügelten Kapitalismus ist über Nacht wieder en vogue. Und die schwule Community darf sich freuen, dass ausgerechnet ein offen zu seiner Homosexualität stehender Ökonom mit seinen rund 70 Jahre alten Thesen nun als „Retter der Weltwirtschaft“ gefeiert wird. Tatsächlich befinden wir uns in der härtesten Rezession seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930 Jahren. Damals wie heute ging der Krise ein exzessives wirtschaftliches Jahrzehnt voran, in denen einen gieriger, ungezügelter Kapitalismus um sich griff. Es waren die berühmten Goldenen Zwanziger, die ihr abruptes Ende mit dem historisch größten Börsenkrach am 24. Oktober 1929 fand. Aus dem Nichts stürzte die Wirtschaft und mit ihr die Gesellschaft ins Bodenlose. Die Welt versank über Jahre in einer tiefen Depression mit hoher Massenarbeitslosigkeit und schlimmsten politischen Folgen - vom italienischen Faschismus bis hin zum Nationalsozialismus in Deutschland und Österreich.

Keynes reloaded in der Krise Die Depression wurde erst Mitte der 1930er Jahre durch die „New Deal“-Politik des amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt beendet. Seine Politik basierte im Wesentlichen auf einem stärkeren wirtschaftlichen Engagement des Staates. Impulsgebende antizyklische Investitionen des Staates, Teilverstaatlichungen und staatliche Reglementierungen sollten die Wirtschaft wieder ankurbeln und gesunden lassen. Das war eine Abkehr vom Laissez-faire Kapitalismus des frühen 20. Jahrhunderts. Dieses Konzept des staatlichen Interventionismus basiert auf den Ideen des Ökonomen Keynes und diese Lösungsvorschläge sind vor dem Hintergrund der aktuellen Krise auch heute wieder en vogue. Der 1883 geborene Keynes war ein brillanter Ökonom, erfolgreicher Börsenspekulant und ein erfrischend unkonventioneller Zeitgenosse. Er befand sich in den Goldenen Zwanziger Jahren am Höhepunkt seiner wissenschaftlichen Karriere und Popularität. Dies verdankte er auch seiner nonkonformistischen Art zu handeln und zu denken.

Er schrieb aus Protest das Aufsehen erregende Buch „Die wirtschaftlichen Folgen des Friedensvertrages“, mit dem er die 1919 Deutschland auferlegten Reparationszahlungen als ökonomisch widersinnig und gefährlich kritisierte. Die Geschichte gab Keynes leider recht. Denn dieser Friedensvertrag ermöglichte erst den Aufstieg Hitlers und somit die Katastrophe des 2. Weltkrieges.

Keynes schwule Liebe Der illustre Keynes war Mitglied in der damals berühmten Bloomsbury Group, einer Vereinigung liberaler englischer Intellektueller, Literaten und Künstler. Die Gruppe traf sich regelmäßig im Londoner Stadtteil Bloomsbury zu Diskussionen, Ausstellungen und privaten Veranstaltungen. Die Gruppe praktizierte einen für die damalige Zeit ungewöhnlich offenen und akzeptierenden Umgang mit Sexualität. So hatte Keynes langjährige Liebesbeziehungen zu verschiedenen Gruppenmitgliedern. Berühmt wurde Keynes Liaison zum Maler Duncan Grant, mit dem er zwischen 1908 und 1915 eine intensive Liebesbeziehung pflegte. Im Jahr 1925 heiratete Keynes, trotz seiner bis dahin offen gelebten Homosexualität, die Balletttänzerin Lydia Lopokova. Die Hochzeit war ein gesellschaftliches Ereignis. Die Vogue veröffentlichte ein ganzseitiges Foto mit der Unterschrift: „Die Heirat des brillantesten englischen Volkswirtschaftlers mit der beliebtesten russischen Tänzerin ist ein schönes Symbol für die gegenseitige Abhängigkeit von Kunst und Wissenschaft.“ Der damals führende Philosoph Bertrand Russell bezeichnete Keynes als den intelligentesten Menschen, den er je traf. Und heute? Da tritt „unser“ Keynes erneut an, die Welt zu retten … 

Keynes: Rezepte gegen die Krise Keynes war ein harter Kritiker des Kapitalismus und betrachtete diesen als notwendiges Übel. Nur ein aktiver Staat könne die Mängel des Kapitalismus ausmerzen und für allgemeinen Wohlstand sorgen. Sein 1936 erschienenes Buch The General Theory of Employment, Interest and Money veränderte die Wirtschaftspolitik nachhaltig. Es wird häufig als das einflussreichste wirtschaftswissenschaftliche Werk des 20. Jahrhunderts bezeichnet und legte den Grundstein des Keynesianismus.

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Gay Konsum Power

Die neue Studie 2009 In einer neu angelegten Studie, durchgeführt von PINK Marketing und dem Marktforschungsinstitut Marketagent.com, wurden jeweils rund 600 schwule und heterosexuelle Männer zu ihrem Kaufverhalten befragt. Wieder zeigen sich Unterschiede.

Text_Asim Aliloski/Marketagent.com Fotos_Yuri Arcurs

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ereits vor drei Jahren wurde der Öffentlichkeit die erste Studie zum Kaufverhalten von Schwulen und Bisexuellen präsentiert. Nun gibt es wieder brandaktuelle Zahlen. Die neue Studie zeigt, dass es im Bereich „Luxus, Mode und Lifestyle“ interessante Unterschiede zwischen hetero- und homosexuellen Männern gibt“, führt Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com, aus. Die wichtigsten Unterschiede nun im Überblick.

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Gays ist es wichtig, der aktuellen Mode entsprechend gekleidet zu sein

Homo- bzw. bisexuelle Männer legen Wert auf gutes Aussehen

Schwule legen andere Präferenzen bei Markenprodukten

Insgesamt geben zirka 38 % der homo- bzw. bisexuellen Männer an, gutes Aussehen sei ihnen „sehr wichtig“, während dies nur für 19 % der heterosexuellen Männer gilt. Insbesondere Gays zwischen 20 und 39 Jahren ist gutes Aussehen sehr wichtig.

Homo- bzw. bisexuelle Männer legen mehr Wert auf Markenprodukte in den Bereichen Kosmetik, Körperpflege, Hygiene, Luxusartikel, Bekleidung und Schuhe. Demgegenüber bevorzugen heterosexuelle Männer verstärkt Markenprodukte in den Kategorien Sport (z.B.

Trends auszuprobieren, spielt eine Rolle, vor allem bei schwulen Männern. Fast die Hälfte der Gays sagt, Mode ist ihnen wichtig. Bei Heteros sind es gerade 30 %, für die es wichtig ist, in Sachen Mode immer auf dem aktuellen Stand zu sein.


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Gays geben deutlich mehr Geld für Mode und Bekleidung aus Homo- bzw. bisexuelle Männer geben jährlich deutlich mehr Geld für Mode und Kleidung aus als heterosexuelle Männer. Fast die Hälfte der befragten Gays geben mehr als € 2000 pro Jahr für Mode und Kleidung aus, bei Heteros sind es gerade einmal rund 20 %.

„Luxus“ bedeutet vor allem Zeit, Geld und Lebensfreude Geld, Lebensfreude, Spaß und Zeit für Freunde sowie Familie gelten unter Schwulen als Luxus. Indessen verstehen heterosexuelle Männer unter Luxus vor allem den Konsum von Dingen sowie Luxusgegenstände wie z.B. teure Autos, Yachten, teurer Schmuck, wertvolle Uhren und teure Stereoanlagen.

Unterschiede in der Abendgestaltung Lassen es Schwule öfters Krachen? Während mehr als die Hälfte der Gays an zumindest 3 Tagen in der Woche am Abend ausgehen, sind es bei Heteros gerade einmal ein Drittel. 18,1% der heterosexuellen und 8,8% der homo- bzw. bisexuellen Männer, geben an, nie am Abend auszugehen. Insbesondere der Besuch bei Freunden, von traditionellen Kaffee-Restaurants, Sport-/Fitnessstudios sowie Bars stehen bei rund einem Drittel der homosexuellen Männer zumindest einmal pro Woche am Abendprogramm. 

„Die Krise war gestern“ gewährt einerseits Einblicke in jene Marktmechanismen, welche die Krise überhaupt erst ausgelöst haben, versucht sich aber andererseits an der Beantwortung einer der derzeit schwierigsten Fragen: Haben wir das schlimmste hinter uns? Michael Nikbakhsh, Profil

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Nightlife Kommt ein Untoter in ‘ne Schwulen-Bar …

Foto_Utemov Alexey

In der Szene herrscht anscheinend das ungeschriebene Gesetz: Wer schön ist, schweigt, nur wer sowieso nichts zu verlieren hat, darf Typen ansprechen. Ein Erfahrungsbericht über die Wiener Gay-Szene und orangen-farbene Kontaktlinsen.

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chwule haben’s echt gut. Wir haben unsere eigenen Lokale, können aber auch trotzdem in jedes andere Lokal gehen, in denen Männer um das andere (!!!) Geschlecht balzen – klingt komisch, gibt es aber wirklich! Inzwischen machen ja schon immer mehr von diesen Hetero-Lokalen auf, was mich aber nicht stört, ich bin da tolerant. Aber natürlich ist es ab und zu auch sehr nett, mal unter Normalen, Schwulen zu sein. Gerade das sich langsam verbessernde Wetter weckt irgendwie wieder meine Frühlingsgefühle. Wenn draußen Vöglein trällern als stünden sie im Starmania-Finale, ist das doch irgendwie ein ganz neues Lebensgefühl.

Hey, du (geiler) Arsch! Es ist einfach was Tolles, wenn man lieber zur „Männer, ich komme“Sonnenbrille greifen kann, statt zum „Bringt mich bitte um“-Schal. Oder ich schmeiß‘ mir meine supertollen orange-farbenen Kontaktlinsen auf die Pupillen. Damit hat man zwar einen Blick wie ein Statist aus Resident Evil, aber zumindest ist man immer im Gespräch: „Oh Gott, hast du was Ansteckendes?“ Andererseits kann ich mir somit wenigstens unliebsame Leute vom Leib halten: Letztes Wochenende z.B. im Szenelokal meines Vertrauens kam so ein Untyp auf mich zu:

3 Tuben Haargel am Kopf, gefestigt mit einer Extra-Ladung Sprühkleber, Hemd geöffnet bis zum Bauchnabel, Goldkettchen lässig mit den Brusthaaren verheddert und dem schon fast grenzgenialen Anmachspruch: „Hey, geiler Arsch!“. Ich wollte schon sagen „Ebenso, nur ohne Adjektiv!“. Er hatte jedoch Glück, dass ich gerade an meinem Bier nippte und somit den Mund voll hatte. Jedenfalls sah er mir daraufhin in meine orange-farbenen Augen und schreckte kurz zurück. Dann musste ich nur noch mal kurz husten und mir auf die Brust klopfen und schon suchte er das Weite. Haha! Kopfweh vortäuschen war gestern, heute gibt’s „offene TBC vortäuschen“!

Wer schön ist, schweigt ... Allerdings haben diese Kontaktlinsen auch ihre Nachteile. Z.B. sieht man in der Nacht alles noch dunkler und somit schlechter. Nach dem Motto: „Ups, da war eine Oma am Zebrastreifen?!“ Für Autofahrer also nicht zu empfehlen. Außerdem hätte mich ja auch ein netter, gutaussehender Typ ansprechen können, und den hätte ich dann vielleicht ebenso verschreckt. Wobei das im Allgemeinen - also nicht nur bei mir - ohnehin sehr, sehr, sehr selten vorkommt, dass mal ein menschlich aussehender Mensch einen Typen einfach so anspricht. In der Szene herrscht

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Das Einzige, das wirklich schutzt. -IT FREUNDLICHER 5NTERSTÉTZUNG VON


anscheinend das ungeschriebene Gesetz: Wer schön ist, schweigt, nur wer sowieso nichts zu verlieren hat, darf Typen ansprechen. Es könnten 10 Brad Pitts nebeneinander an einer Bar stehen, gegenseitig ansprechen würden sie sich nicht für alle Gucci-Gutscheine dieser Welt. Und dann kommt irgendein Durchschnittsmensch daher, sucht sich seinen Typen daraus aus, spricht ihn an und BUMM – der Beste ist schon mal weg. Und die anderen 9 Traumjungs ärgern sich, dass sie nicht selbst angesprochen wurden. Doch jede Regel hat natürlich auch eine Ausnahme. Einer besonders Dreißten bin ich begegnet, als ich mit meinem damals brandneuen Lebensabschnittspartner in der Ecke eines Lokals saß und unsere Zungen miteinander im jeweils anderen Mund Verstecken spielten. Kommt doch glatt ein Typ auf mich zu, klopft mir auf die Schulter und sagt: „Na, wie geht’s?!“ Mit einem PFLOPF! zog ich meine Zunge aus meinem Angebeteten heraus und starrte den Störenfried ziemlich entgeistert an. Was hat er sich denn erwartet? Dachte er, ich würde in dieser Situation eine angeregte Unterhaltung über südrussische Infrastrukturprobleme mit ihm beginnen? Pfff.

Dein Freitzeit- und Lifestyle-Führer.

Was man an meinen Erfahrungen jedoch lernt: egal, ob man selbst anspricht oder ganz Rapunzel-like darauf wartet: Jedem kann man es sowieso nicht recht machen. Deshalb nehme ich auch meine orangen-farbenen Kontaktlinsen. Vielleicht treffe ich ja mal einen Zombie-Fetischisten?!

Michael K 

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Horoskop

Gay Stars tierkreiszeichen_Widder

tierkreiszeichen_Stier

21. März – 20. April

21. April – 21. Mai

Element_Feuer

Wer gut ausgestattet ist, soll das auch zeigen! Und mit solchen Hörnern gibt es nur ein Motto im Frühling: Mit dem Kopf durch die Wand und Vollgas! Wie gut, dass dir da im April und Mai auch die Planeten mit einem gehörigen Power­schub zur Seite stehen.

tierkreiszeichen_Löwe 23. Juli – 23. Aug

Element_Feuer

Wenn irgend möglich, lasse alles liegen und stehen und hau ab! Die Sterne raten dringend zu einem Kurzurlaub. Nach einem solchen Chill-Out, starte mit frischer Energie neu durch. In deinem Kopf wimmelt es vor neuen, krea­ tiven Ideen!

Element_Erde

Du hast auch noch ein Privatleben! Karriere ist fein, aber wozu, wenn du das Erreichte nie genießt? Im Mai versucht Venus dich davon zu überzeugen, dass es abseits des Schreibtisches auch noch andere interessante Plätze gibt – wie Bett und Sofa und Dusche . . .

tierkreiszeichen_Zwilling

tierkreiszeichen_Krebs

22. Mai – 21. Juni

22. Juni – 22. Juli

Element_Luft

Man/n will dich und jeder zur gleichen Zeit! Wer von Event zu Event hetzt, hat kaum noch Zeit auszuspannen. Das geht mitunter auf die Nerven. Bei Zwillingen spätestens im Mai und dann kann nur noch eine gute Portion Humor helfen, nicht gleich in die Luft zu gehen.

Es ist Zeit, die richtig harten Dinge in die Hand zu nehmen. Setze wichtige Projekte jetzt um und nutze die Gunst der Sterne. Du könntest sogar dein Leben gänzlich neu orientieren. Über die nötige Energie und Fitness verfügst du zurzeit allemal!

tierkreiszeichen_Jungfrau

tierkreiszeichen_Waage

tierkreiszeichen_Skorpion

24. Aug – 23. Sept

24. sep – 23. okt

24. okt – 22. nov

Element_Erde

Dein Börserl scheint im April an Magersucht zu leiden. Du kannst ja im Casino dein Glück versuchen. Kein schlechter Zeitpunkt! Die Sterne prophezeien nämlich eine erfreuliche Überraschung – und wenn kein Gewinn, dann vielleicht der nette, adrette Croupier?

Element_luft

Single!? Ja, aber nicht mehr lange. Der Frühling bringt nicht nur deine Hormone auf Touren, sondern auch jemanden, mit dem du diese Energie voll ausleben kannst. Ob mehr daraus wird, entscheidest du, aber Spaß wirst du auf alle Fälle haben!

Element_wasser

Man bietet dir eine neue Aufgabe (einen neuen Job) an. Greif zu, die Sterne versprechen Erfolg! Nicht so in Liebesdingen, da wird’s zu Frühlingsbeginn eher lau. Das Objekt der Begierde will nicht so recht. Versuche es mit Verständnis und viel Geduld!

tierkreiszeichen_SCHÜTZE

tierkreiszeichen_STEINBOCK

tierkreiszeichen_WASSERMANN

tierkreiszeichen_FISCHE

23. nov. – 21. dez.

22. Dez – 20. Jan

21. Jan – 19. Feb

20. Feb – 20. März

Element_feuer

Du magst es wild und lustbetont? Dann wirst du den Frühlingsbeginn lieben. Spaß an allen Fronten versprechen die Sterne. Auch im Job kann dich nichts von deiner rosa Wolke holen, es läuft einfach bestens! Am Arbeitsplatz genauso wie im Bett mit den Männern! (oder wo auch immer!)

Element_Erde

Ein Zuhause brauchst du jetzt nur zum Schlafen, oder nicht einmal dazu! Man/n hat dich gerne auf jeder Party dabei und du genießt es. Die anderen auch! Ein bisschen Zeit solltest du aber für Freunde und Familie abstellen, sie brauchen deine Hilfe.

Element_Luft

Wassermänner können jetzt mit dem Lohn für vergangene Anstrengungen rechnen. Das muss man feiern! Uranus und Mond sorgen für die ausgelassene Stimmung und Venus treibt dir ein geeignet männliches Vergnügungsobjekt in die Hände.

Foto_Phase4Photography

The Charismatic Self

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Element_Wasser

Warum strahlt der Mann Charisma aus? Die einen haben es, die anderen müssen es lernen. Wir verlosen ein „Charismatic Self“-Training mit dem Charisma Coach Inès Kallab für mehr Persönlichkeit, Stimme und wirkungsvolle Kommunikation.

Element_Wasser

Ein Goldfisch bist du zurzeit sicher nicht, dazu fehlt dir das nötige Kapital. Dafür schenkt man/n dir aber viel Aufmerksamkeit. Nutze den April-Vollmond dazu, jemand ganz speziellem deine leidenschaftliche Seite zu zeigen – ja, auch Fische haben sowas!

Mitspielen auf

www.name-it.at Infos auf www.ineskallab.com


Alexander Sebastian Clemens IM Jahresabo

Alexander gefällt dir? Dann sind Sebastian und Clemens sicher auch ganz nach deinem Geschmack! Hol dir dein Jahresabo! 6 Ausgaben zum Vorteilspreis von nur E 18,- inkl. Versand (innerhalb Österreichs). Du sparst E 6,-! Bestell Dein Abo gleich online auf www.name-it.at oder kostenfrei unter der Nummer 0800-808 10 44. Das nächste

erscheint am 29. Mai 2009

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anonymous’

Kolumne

sex and a pity versteckte psychos oder: der feind in deinem bett auf den ersten blick wirken sie ja meistens noch recht vielversprechend. vielleicht sogar verführerisch. sie nützen deine verzweiflung aus, lullen dich ein und bringen dich dazu, sie mit nachhause zu nehmen oder locken dich in ihren eigenen bau. und dann... dann lassen sie ihr ganzes crazy raus. im lauf meiner jahrelangen standlertätigkeit am fleischmarkt habe ich so einige versteckte psychos kennengelernt. drei davon sind hängengeblieben.

amtsschimmel.

christoph war nicht unbedingt das, was man als jackpot bezeichnen würde. er war ein überkorrekter beamtentyp in seinen frühen dreißigern und irgendwie war er auch aussehenstechnisch gar nicht mein fall. aber ich hatte ihn an einem verzweifelten abend in einem grässlichen linzer szenelokal aufgegabelt und mir seine nummer geben lassen. und irgendwann lud er mich dann zu sich ein. wir hatten faden sex und lagen danach nebeneinander auf seiner verwanzt anmutenden couch. „du gefällst mir zwar optisch überhaupt nicht, aber du bist sehr nett“. ein charmeur! ich verspürte das dringende bedürfnis zu duschen. „ich spring schnell unter die dusche.“ er schaute mich an... und irgendwie zuckte plötzlich sein linkes augenlid in einem

„achte bitte darauf, dass die handtücher wieder genauso dort liegen wie vorher.“ irren rhythmus. „ja... das kannst du schon machen. allerdings achte bitte darauf, dass die handtücher wieder genauso dort liegen wie vorher.“ irgendwie bekam seine stimme plötzlich diesen leicht hysterischen unterton. „im rechten winkel und sauber gefaltet... und bitte spritz nicht mit dem wasser rum. und trockne dich in der badewanne gleich ab.“. er keuchte. fehlte gerade noch, dass er anfing, sich büschelweise haare auszureißen. es verwundert wohl kaum, dass dies das erste und letzte mal war, dass ich seine dusche oder ihn selbst gesehen habe.

98

der falsche henri.

brutalo-attacke.

zehn minuten bevor henri bei mir zuhause auftauchen sollte, rief mich tristan an, ein freund, dem ich von henri erzählt hatte. „pass mit diesem henri auf! ich habe gesehen, dass er gestern im chat von dir geschrieben hat! irgendwas mit „was tut man nicht alles für einen medienjob!? hatte gestern sex mit einem <anonymous> im park beim russendenkmal!“. henri wollte also über sex mit mir an einen job ran? ich war weiß wie die wand. noch dazu klingelte es wenig später schon. irgendwie schaffte ich es aber dann, henri zu verklickern, dass es zwischen uns nicht passen würde. nachher habe ich alle seine anrufe und smsn einfach ignoriert. heute finde ich die geschichte relativ bizarr. dass dieser typ allen ernstes glaubte, seine nicht vorhandene anmut und grazie bei mir, dem feisterl, für einen job ausspielen zu können, ist komplett lachhaft. dafür war er wirklich nicht gutaussehend genug.

es reicht offensichtlich nicht, dass ich kein gaydar habe. ich schaffe es gerade mal, die allerblumigsten zeitgenossen als teammitglieder zu identifizieren. darüberhinaus habe ich aber auch kein besonders gutes psychoradar. was bleibt, ist der plan, künftig auf jedes einzelne detail zu achten und zeitgerecht die notbremse zu ziehen. ein christoph, henri oder fritz sollen mir echt nicht mehr ins haus kommen. anonymous@name-it.at

eigentlich hieß der typ ja herbert. das passte aber nicht zu seiner (wie er meinte) „eleganten“ erscheinung. henri hielt an seiner pagenkopffrisur fest, auch wenn der sich zurückziehende haaransatz dies schon seit jahren nicht mehr wirklich zuließ. zusätzlich hatte er säuberlich gezupfte augenbrauen, um die ihn jede dragqueen beneiden würde. und trotzdem... bei unserem ersten date, nach ein paar spritzern zu viel, hatte er mich soweit. nachdem ich ihn nicht mit nachhause nehmen wollte, weil ich henri vor meinem mitbewohner nicht wirklich verantworten konnte, verzogen wir uns in einen park hinter ein denkmal und erledigten die sache vorort. dann schickte ich henri nach krems, während ich mich von selbsthass geplagt nachhause schleppte. henris großes plus war allerdings seine telefonstimme und sein schreibstil im chat. damit schaffte er es wieder, mich einzulullen und ich stimmte einem zweiten date zu.

ein weiteres denkbar unerfreuliches erlebnis bescherte mir fritz. er war einer von diesen scharfen enddreißigern, mit leicht angegrauten george-clooney-schläfen, einem tollen soldatenhaarschnitt und sehr sexy grinser. ich war ihm auf einer kellergewölbeparty über den weg gelaufen und es dauerte nicht lange, bis er sich auf mich stürzte und mich niederknutschte. und wenig später, auf dem nachhauseweg zu mir, begann er dann, seltsames zeug zu quatschen. „du brauchst es glaub ich so richtig hart oder? dich werde ich ordentlich rannehmen! bist du schreist!“. da dachte ich noch, er würde scherzen. in meiner wohnung angekommen fackelte er nicht lange. er zog seinen gürtel aus der hose und mir gleich mal freundlich eins damit über. ich dachte noch immer, er würde spaß machen. dann zog er mich ins schlafzimmer, warf mich aufs bett und platzierte meinen kopf so, dass er leicht über die matratze hinausragte. und schon setzte er zur kehlkopfmassage an. ich befreite mich und schrie ihn an, dass er das gefälligst bleiben lassen sollte. erstens erfreut mich diese spielart von vornherein schon nicht besonders und zweitens war mir von den vielen bieren im kellergewölbe leicht übel. fritz sah mich entnervt an. „ich geh jetzt. ich glaube, das passt nicht mit uns“. ja, das passte eher nicht so. und trotzdem fühlte ich mich so mies, als hätte man mich gerade als den schlechtesten fick der stadt abgestempelt.


21. März bis 30. Mai 2009

Foto:Monique Carboni

Deutschsprachige Erstaufführung

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www.musicalvienna.at Ein Unternehmen der Wien Holding

Sponsoren:


06 April/Mai 09

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