NAME IT - 03 - Adrian

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03/08 OKTober/NOVember

Adrian

P.b.b. Verlagspostamt 1150 Wien GZ 08Z037740 M

Name it adrian

NAME IT

03/08 OKT/NOV E 4,–

Portrait Cyndi Lauper Mode monochrom Zu Gast bei Harald Buresch Winterabenteuer Après Ski reise Gran Canaria Deluxe und mehr ...


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F aible Š Hintergrund: Fotolia.com

www.faible-magazin.at +FEFT +BIS XJSE 3FHFOXBME JO EFS (SڕF ½TUFSSFJDIT [FSTUĂšSU &VSP TDIĂ U[U N 4.4 BO 8JS CFTUĂŠUJHFO *ISF 4QFOEF QFS 5FMFGPO

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GenieĂ&#x;en Sie Momente voller Luxus?


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Editorial

Impressum Medieninhaber und Herausgeber, Sales & Marketing

Pink Marketing GmbH Hütteldorferstraße 81 b/1/12 1150 Wien T +43 (1) 789 1000-15 F +43 (1) 789 1000-25 www.pinkmarketing.at Chefredaktion

Klaus Hager T +43 (1) 789 1000-14 E hager@name-it.at Redaktionsteam

Sophia Angelides, Anonymous, Regina Binder, Brigitte Bauer, Christian CernyWolf, Romana Dobes, Patrick Eichinger, Sebastian Kozowy, Martin Kronsteiner, Martin Mangiapia, Günther Moser, Gino Poosch, Stephan P. Rebernik, Magdalena Schauer, Veit Schmidt, Goran Spasic, Frank Störbrauck Lektorat

Nenn’ es die Kunst, ein Magazin zu machen

Adrian Leymüller Coverfoto

...und gib dem Ganzen auf jeden Fall eine Persönlichkeit. Durchbrich vor allem eigene Grenzen, spreng den dir vorgelebten Standard und kreiere selbstbewusst Neues. Amüsiere, informiere, kokettiere, offenbare oder provoziere. Wir (er)öffnen den Altfadrischen wegweisende Ansichten und halten einmal ungeniert fest:

Rafaela Pröll

Öffne deinen Geist, befreie dich von deinem Schatten und (er)lebe den Alltag mit anderen Augen. Löse dich von deiner Intoleranz, bring Ordnung in dein Leben und versöhne dich dabei umbedingt mit deinem inneren Kind. Verlieb’ dich, lass dich fallen, sei enttäuscht aber wachse daran. Schwimm gegen den Strom, mach die Nacht zum Tag und stürz dich ruhig auch mal in ein waghalsiges Abenteuer. Vertrau deinem Bauchgefühl, glaub fest an dich selbst und verdammt noch einmal, lass auch mal den Star in dir raus. Du bist wer du bist ...

Salesteam

Ich wünsche dir viel Spaß mit unserer aktuellen Ausgabe,

Art Direction & layout

Klemens Fischer Grafikdesign www.klemensfischer.com

T +43 (1) 789 1000-15 M sales@name-it.at Günther Moser (Ltg), Goran Spasic, Andreas Raderer, Romana Dobes Abo-Service

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Pressel Print and Fulfillment Services AG, München-Wien.

© 2008 PINK Marketing GmbH. Alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung einschließlich Nachdruck (auch auszugsweise) ist nur mit schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet.

Klaus Hager

Chefredakteur

Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Illustrationen o.ä. wird keine Haftung übernommen. Mit PR gekenzeichnete Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen. Die Inhalte müssen nicht nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers widerspiegeln. Die Inhalte wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, dennoch wird keine Garantie bzw.Haftung für etwaige inhaltliche Unrichtigkeiten übernommen (Produkthaftungsausschluss). www.name-it.at

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Fotos_oben: Peter Provaznik Hintergrund: photocase/pattyfly

COPYRIGHT


SPA THERME HOTEL Wellnesspackage 2 Nächte **** inklusive Halbpension, 25 min. Massage, 1 Ligne St Barth Softness Behandlung, Therme und Sauna ab â‚Ź 299,- pro Person. Ab sofort zu buchen unter: 02627 48000 oder reservierung@linsbergasia.at 2822 Bad Erlach, Thermenplatz 1 www.linsbergasia.at

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Inhalt

schön kommen 20 Après Ski

watch your fingers boy, you might get burned!

26 Schön kommen

monochrome Looks sind das neue Karo

44 Lifestyle am Spittelberg

reich verziertes Eigenheim zwischen Vernunft und Wahnsinn

70 Gran Canaria Deluxe

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mehr als schlaflose Partynächte und schwuler Szenetreff

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Max Emanuel Cencic

im Gespräch mit einem der besten Countertenöre Europas

26 70 58


69 20

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04

Editorial

08

Making of

66

Kulinarik

10

Made in Austria

68

Gustotückerl

12

Menschen

76

Städtetrip

14

Interview

78

Zeit für ein Bild

16

Portrait

Politik ungeschminkt

36

Beauty

80 83

Gay rights

40

Accessoires

84

Wirtschaft

44

Zu Gast bei

50

Film

Kultur

52

Bücher

86

54

Musik

91

Mangiapia’s Cultorial

56

Elektronik

92

Nachtleben

58

Auto

96

Horoskop

62

Sport

98

anonymous’ Sex and a Pity

64

Fitness

88

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Hinter den Kulissen

making of Name it Design

Fotos_Peter Provaznik

Im Wiener Grafikdesign-Atelier von Klemens Fischer entstand das neue NAME IT. Gemeinsam mit Grafik-Studentin Elisabeth Marek wurde ein Layout entwickelt, das Neo-Chefredakteur Klaus Hager’s visionärem Magazinkonzept für den neuen schwulen Mann entspricht. Schubladen sind da um geöffnet, durchwühlt und ausgemistet zu werden. Und am besten bleiben sie gleich offen. Es möge den Lesern gefallen!

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“KEEP IT GAY”

www.musicalvienna.at

Ein Unternehmen der Wien Holding

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Foto: © VBW / Oliver Hadji

Mit freundlicher Genehmigung von StudioCanal


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Made in Austria


So sinnlich zeigt sich uns Michael Fröhle Aus seinem aktuellen Shooting ist uns ganz besonders diese gelungene Aufnahme von Fotografin Eva Ilzer aufgefallen. Dass unser amtierender MrGay 2008 Sexappeal besitzt, hat er uns schon längst bewiesen. Jetzt zeigt er sich einmal von seiner ganz sanften und verträumten Seite. Ob da nicht auch so manches Frauenherz dahinschmilzt? Verstehen würden wir es …

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aufg’schnappt Menschen

Text_Magdalena Schauer

Fotos_links: Lionsgate rechts: Polyfilm

Gruselt’s Mister Cage? Ein jeder weiß es: Das Haus Nummer 1140 Royal Street, New Orleans ist verflucht. Nach seiner ehemaligen Besitzerin Anfang des 19. Jh benannt, Delphine LaLaurie, versetzt seine Geschichte auch heute noch alle Zuhörer in Angst und Schrecken. Tatsächlich war jene Mme Lalaurie eine Art It-Girl ihrer Zeit, sie gehörte zur gehobenen Gesellschaft, feierte rauschende Feste und lud das gesamte Who-Is-Who des damaligen New Orleans dazu ein. Was bis zum Jahre 1834 allerdings unbemerkt blieb, waren ihre sadistischen Neigungen. In Folge eines Hausbrandes wurde die Tür zum Dachboden des Hauses von Feuerwehrmännern aufgebrochen. Dort wurden zehn Sklaven, manche noch am Leben, manche schon tot, auf Foltertische gespannt und umgeben von Folterwerkzeugen, aufgefunden. Die Arme und Beine der Sklaven waren zum Teil merkwürdig verstümmelt oder zuerst gebrochen und später auf abartig entstellte Weise wieder eingerichtet worden. Nun, nach dieser Geschichte sind wohl die meisten von Ihnen froh im 21. Jh zu leben und nicht unbedingt erpicht, einen Ort wie diesen zu betreten. Nicht so Nicolas Cage, von dem wir ja bereits wissen, dass er eine Vorliebe für bizarre Liegenschaften hat. Vor kurzem wechselte das kreolische Anwesen für 3,5 MillionenDollar in seinen Besitz über. Cage gibt zwar offen zu, dass er und seine Familie dort keine Nacht verbringen würden, aber schon ein Abendessen in diesem mit Spukgeschichten umrankten Haus sei, seiner Meinung nach, das Allerhöchste der Gefühle.

Eine Ode an Coco Chanel „Zwei Dinge wird ein Mann niemals verstehen: das Geheimnis der Schöpfung und den Hut einer Frau.“ Süffisant beschreibt sie wohl am besten, diese Frau, die Modegeschichte schrieb wie keine andere und ihr Terrain im Jahre 1971 trotzdem anderen überlassen musste. Doch die vielen Jahre seit ihrem Tod tun ihrem Ruhm keinen Abbruch und ihre Anbeter mehren sich auch weiterhin ständig. Nun gehen Christopher

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Hampton und Anne Fontaine den nächsten Schritt um Coco Chanels Andenken zu ehren: Es soll ein Biopic entstehen. Filmisch verarbeitet wird Cocos Kindheit und der Beginn ihres Weges in die Popularität. Auseinandergesetzt wird ihre Zeit als Kabarettsängerin, ebenso ihre Romanzen mit dem wohlhabenden Pferdezüchter Etienne Balsan und danach dem Polospieler Arthur „Boy“ Capel, die maßgeblich dazu beitrugen, dass sie Karriere machte. Die filmische Verkörperung wurde in Audrey Tautou gefunden, die Dir im Moment wahrscheinlich noch als „Amelié“ aus der zauberhaften Welt in den Sinn kommt. Geht es aber nach Anne Fontaine, so wird

aus Audrey nach Amelié eine Coco. Anne machte ihre Mitarbeit am Drehbuch sogar von der Bedingung abhängig, dass keine andere Schauspielerin außer Audrey Tatou in diese Rolle schlüpfen dürfe. Anscheinend aber von Beginn an unter einem guten Stern stehend, hat der Film nun eine Zusage und Audrey eine neue Rolle bekommen. Und da Karl Lagerfeld persönlich über die Originaltreue der Kostüme wachen wird, können sich alle Modefreaks hoffentlich bald ein neues Must-See-Kreuzchen in ihrem Kalender machen.


Fotos_UNTEN: UPI MITTE: HERHEALTHYLIFE.ORG OBEN: HARALD ARTNER

Dick & Jane Mit viel Charme und einigen amüsanten Versprechern seitens des Moderators wurde am 9. September das erste Flagshipstore von Dick & Jane in den Ringstraßengallerien in Wien eröffnet. Da man bei genauerem Durchblättern der Pressetexte erfährt, dass die zweite Filiale in Kasachstan sitzt, findet man die abgehakte Aussprache des Moderators gleich umso passender. Desweiteren haben die Gastgeschenke in Form einer Flasche Vodka und einer Boxershorts aus der präsentierten Kollektion das Ganze abgerundet. Dick & Jane, das ist Fashion für kosmopolitische, selbstbewusste Männer. Die Vision der Designer besteht darin, die Bedürfnisse der Träger in ihren Entwürfen allumfassend zu bedenken. So entstand ihre ursprüngliche Inspiration durch Reisen in unterschiedliche Regionen der Welt und die Idee, Männern jederzeit Design, Komfort und Funktionalität bieten zu können. Denn Männer, die viel Reisen, stellen spezielle Anforderungen an ihre Kleidung und wollen überall passend angezogen sein. Dazu braucht Mann Sakkos und Jacken aus knitterfreien Materialien mit genügend Innentaschen. Außerdem soll eine komplette Ausstattung für ein paar Tage, die farblich kombinierbar ist und zu den verschiedensten Gelegenheiten passt, auch in einem kleinen Koffer Platz finden. Dick & Jane Männermode verbindet Design und eine smarte Funktionalität für den modernen und mobilen Mann. Das kreative Team von Dick & Jane glaubt, dass hier noch deutlich mehr Entwicklungspotential besteht, um einen individuellen Stil formal in Kleidung zu zeigen. Dick & Jane bietet ein Gesamtkonzept für den Mann, der innere und äußere Harmonie sucht. So besteht die erste Intention auch nicht darin, Männer die den letzten Fashiontrends nachjagen zufriedenzustellen, sondern es sollen diejenigen angesprochen werden, die selbstbewusst auftreten und einen persönlichen Stil zur Schau tragen wollen. Ob oben drüber oder unten drunter, mit seinem Motto „Ready, Any time“ will Dick & Jane allen Zeitgeistindividualisten entsprechen. Ob in der Airport-Businesslounge oder zu Hause, am Konferenztisch oder in der angesagten Bar, für flexible Männer, die in Kontakt mit einer Vielfalt an interessanten Menschen in verschiedenen Lebenslagen kommen ist Dick & Jane genau das Richtige. Die aktuelle Olympic Kollektion Olympic ist inspiriert vom antiken Griechenland und dem Russischen Konstruktivismus der 20er und 30er Jahre. Basis der Kollektion bildet eine umfassende Auswahl an Unterwäsche. Eine limitierte Auflage an Basicteilen aus Kaschmir/Seide-Pullovern, feinen Baumwoll-Hemden mit hochwertigen Stickereidesign, Kaschmir/Jersey-Sweatshirts, Wolle/Baumwoll-Zipppullover und die passende Jeanskollektion machen das Gesamtprogramm von Olympic komplett. In ihren Hauptfarben Lime, Avocado, Grau und Schwarz ist es in sich perfekt harmonisch abgestimmt und drückt gleichzeitig individuellen Jetset-Style aus. Und als Erweiterung zur bereits erhältlichen Kollektion präsentiert Dick & Jane ganz aktuell: Olympic Heroes. In einer Fortsetzung des Themas der griechischen Antike und des Russischen Konstruktivismus sind die Slips und Boxers absolute Eyecatcher. Olympic Heroes bringt das Athletische in Print am Mann zum Vorschein. Mit Olympic Heroes kann Mann einmal mehr persönlichen Stil ausdrücken. Absoluter Tragekomfort ist garantiert.

Baby Baby, Balla Balla

Die Chancen stehen gut für die JoliePitts, groß ins Sportgeschäft einzusteigen. Eine Handballmannschaft beispielsweise betritt mit mindestens fünf Spielern das Feld. Mit ihrem momentanen Stand von 6 Sprösslingen im ungefähr gleichen Alter haben sie gute Aussichten, hier mitzumischen. Und da Geld keine Rolle spielt und man sein „Was kostet die Welt-Denken“ offen nach außen trägt, steht dieser Karriere des Nachwuchses nichts mehr im Wege. Aber sie wären nicht Angelina und Brad und es wäre nicht Hollywood, wenn man nicht alles noch ein wenig extremer, ein bisschen übertriebener als alle anderen angehen müsste. So wird ständig nach neuen, alles andere in den Schatten stellenden Ideen gesucht. Nun, nur wenige Wochen nach der Geburt ihrer Zwillinge verkündet Brad, dieses sei nur ein Etappensieg gewesen. „Den Zwillingen geht es gut. Bis zum nächsten Jahr werde ich zwei weitere haben.“ Ob Bratt nun des Nachts von einer Fußballmanschaft träumt, oder das Ganze doch nur eine Farce war um die Paparazzi zu täuschen bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Ganz normal wird dieser Haushalt nie sein, und unter den Augen der gesamten Welt zu leben erfordert ja schließlich auch einiges an Engagement und Einfallsreichtum um die zukünftigen Abnehmer potentieller Babyfotos bei Laune zu halten und den Wert weiter zu steigern.

She had style! She had flair! She was there. Fran Drescher, uns allen wahrscheinlich besser bekannt als die „Nanny“ war nun Gastgeberin einer Riesenfete in Kalifornien mit dem Ziel, gleichgeschlechtliche Hochzeiten legal zu halten. Zusammen mit ihrem Ex-Ehemann Peter Marc Jacobson, dessen Engagement hierfür auch als eigennützig gesehen werden kann, setzt sie sich dafür ein, Hochzeiten zwischen allen Liebenden möglich zu machen und zu halten. Ihr Statement hierzu lautet „Es ist schlicht und einfach unamerikanisch, intolerant gegenüber verschiedenen Lebensentwürfen zu sein. Wenn man in einem Land leben möchte, in dem es keine Meinungs- und Entscheidungsfreiheit gibt, ist man in den USA am falschen Ort.“ Nette Idee findet NAME IT, vor allem weil Fran zusammen mit ihrem, nun schwulen, Exmann dafür kämpft.

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Interview

Austria Gaga, der Mann aus dem All Filigraner ist er, als das Original. Nimmt man es ganz genau, sieht er ihm gar nicht ähnlich. Doch darum geht’s schlieSSlich auch nicht. Der Austro-Fred, der aus Oberösterreich stammt, jetzt Wiener ist, mit Leib und Seel’, hat keine nekrophile postmortale Botschaft. Was er hat: Skurrilität und Aberwitz.

Text_Christian Cerny-Wolf Foto_Ingo Pertramer

Beim ersten Treffen im „Kaiserwalzer“, das leider von seinem morbiden Charme schon zuviel an die unterschiedlichsten Pächter abgegeben hat, erscheint ein schüchterner, untergewichtiger Dunkelhaariger, in Plastikhosen, mit Plastikbart. Wir plaudern und lachen und vereinbaren einen Interviewtermin. Ich sage: „Wir werden ein Foto machen“. Er sagt: „Minirock oder Machoman.“ Zwei Verkleidungen hat er auf Lager. Plastikhose, Plastikbart oder Lackmini, rosa Angorapulli, Fake-Titten, Pagenkopfperücke und nicht zu vergessen: Plastikbart. Wie Freddy M. in dem legendären Video zu Radio Gaga. „Aber da musst mich von z’Haus abholen, da schau’n die Leut’“ Begegnet ist er dem Queen-Sänger nie. Schwul ist er nicht, sagt er. Aber das glaub’ ich nicht. Wer bist du, woher kommst du? Musik war immer was Wichtiges für mich. Hab früher schon in der Unterhaltungs-Showszene gespielt. Lieder, die für mich wichtig waren. Queen, waren immer wichtig. Wollte es interpretieren, Texte übersetzen, österreichische Texte hernehme. Das alles zusammen ist der Austro Fred. Kannst du ein Textbeispiel geben? Schifoan is des leiwaundste … das ist ein Ambros-Zitat, das verwende ich auch ganz bewusst, denn ich bin ein großer Fan vom Ambros. Aber es ist schon so und das wird

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mir immer wieder von den Menschen bestätigt, dass das anders klingt. Das hat dann mehr Pepp und mehr Erotik. Wenn ich oft ins Noankastl schau, siach i a Madl mit Augn so blau, so blau, des losst sich mit goa nix andern vergleich’n und dann stellt dir des Leben seine Weich’n. Das spricht mich auch persönlich sehr an. Manche Texte sind auch von mir, da muss ich dann ein Thema, das mir auf der Seele brennt verarbeiten. Ein wichtiges Lied in meinem Programm ist Hitradio Gaga, der Text ist von mir, über Ö3 und die Radiolandschaft in Österreich. Mercury ist das vorherrschende Thema. Auch in anderen Bereichen? Abseits der Musik bin ich auch in anderen Bereichen unterwegs. Einen Film hab ich gemacht „Giving Gas“, gasgeben auf Englisch (lacht), ein Roadmovie, da bin ich mit dem Auto von Konzert zu Konzert unterwegs und da gibt’s Probleme mit’m Pickerl. Den Film haben wir in Eigenregie gemacht, mit meiner kleinen Produktionsfirma. Selbst geschrieben. Selbst Musik gemacht. Geschnitten hamma auch alles söba. Wie heißt du wirklich? Fred. Du darfst Fred zu mir sagen. Ich bin aus Steyr und seit acht Jahren in Wien. Und seit wann fetzt der Austro Fred? So richtig auf der Bühne seit acht Jahren.

Hast du mit der Switcherei Identifi­ka­ tions­krisen? Nicht wirklich. Wenn ich auf die Bühne geh’, legt sich ein Schalter um, da gibt es kein pardon mehr. Ich bin ja ein sensibler Typ und nicht nur die brutale Rocksau, wie sich das die Leut wünschen. Ist der Austro Fred deckungsgleich oder zumindest ähnlich dem verstorbenen Original? Angelehnt an die Persönlichkeit ist die Figur nicht. Nur die Musik ist der gemeinsame Nenner. Es gibt aber schon immer Wesenszüge, die beide haben. Wir können beide nicht schwimmen. Er konnte nicht. Ich kann nicht. Weder Austro-Fred noch Freddy Mercury haben jemals Schwimmen gelernt. Verblüffend! Der Ehrenkodex ist auch gleich. Mercury konnt’ es nicht ausstehen, wenn Erwachsene in Gegenwart von Kindern fluchten. Da weiß ich zwar jetzt nicht, ob ich selbst auch so heikel bin. Wohin entwickelt sich der Austro Fred? Es wird bald ein Musical geben. Mit Rahmenhandlung und Schauspielern. Außerdem will ich mehr in die schriftstellerische Richtung machen. Machst du das hauptberuflich? Ja natürlich. In der Produktionsfirma sind wir fünf Leute. Zwei machen die Homepage. In Österreich ist es so, dass man für jeden


Posten einen Roten und einen Schwarzen braucht. So auch beim Austro Fred. Wenn du zu einem Konzert fährst. Wieviele seid ihr da? Zu dritt. Denn die Show mach’ ich selbst. Hat Austro Fred eine heimliche Leiden­ schaft? Er ist ein Workoholic. Er isst gern. So Erdäpfelscheibchen. Gerne auch das eine oder andere Schnitzel. Was möchte der Austro Fred noch erleben? Vor wenigen Jahren hätt’ ich noch gesagt, hier die Anerkennung zu erreichen, die ich anderswo genieße. In Deutschland zum Beispiel. Einen Amadeus wollt ich gern. Aber darauf kann ich gut verzichten. Die Anerkennung von den Fans ist wichtiger. Freddy Mercury war ein Maniac. Austro Fred auch? Der Austro Fred ist schon der Austro Fred. Für mich hatte er Grandezza. Aber ich mach ihn nicht nach. Das ist schon eine eigene G’schicht. Menschen sagen halt schon ich sei der österreichische Freddy. Selbst würde ich das gar nicht behaupten. Fragst du ihn um Rat?

Naja manchmal ist es so, wenn ich vor einer wichtigen künstlerischen Entscheidung stehe, frag ich mich dann, was würde jetzt der Freddy machen. Zum Beispiel, bei schlechter Kritik. Da würd’ ich am liebsten sofort zum Telefonhörer greifen und in der besagten Redaktion anrufen. Der Freddy war ein Profi, der hat einfach weiter gemacht. So mach ich das jetzt auch. Welche Kritik musstest du schon einstecken? Der Austro Fred ist zu tief. Der hat kein Niveau. Der holt das Niedrigste aus den Menschen heraus, bei seinen Konzerten. Das sind dann oft versnobte Argumente. Aber andere haben schon gesagt, ich habe eine beeindruckende Bühnen-Performance. Die Sachen geh’n ins Herz. Ich will, dass es ein gewinnbringender, philosophischer Abend ist. Da hab ich mir einmal gedacht, das gibt’s doch nicht, dass wir in unserer westlichen Welt, oft glauben, wir müssen immer nur arbeiten und arbeiten und haben immer nur Ziele, das ganze Leben lang. Irgendwann ist das Leben goa (aus) und man kommt drauf, man hat nur g’hackelt wie ein Hamster im Radl. Da hab ich dann ein Lied geschrieben „Wie lang bleib ich noch durt?“ Darin habe ich das verarbeitet und das gebe ich an die Leute weiter. Der Austro Fred geht auf die Bühne und gibt sich preis. Würdest du auf den Opernball gehen, wenn man dich einlädt?

Natürlich. Angezogen wie immer, aber mit Schärpe. Im Lackkostüm, das ist feierlicher. Eigentlich warte ich nur drauf (lacht). Wie sehr freut’s die Eltern, dass der Sohn ein Rockstar ist? Erst waren sie voll dagegen, weil sie dachten, da hat man keinen fixen Gehalt. Vater ist Eisenbahner in Pension. Mutter Hausfrau. Das war nicht der Weg, den sie sich für mich vorgestellt haben. Gelernt habe ich Speditionskaufmann. Dann bin ich in die Musik geschlittert. Wie es halt so ist, jetzt seh’n sie, dass ich Erfolg habe und auch davon leben kann. Wenn dann ein Artikel in einer Zeitung ist, sind sie stolz und schneiden alles aus. Nimmt man dir die Musik weg, was machst du dann? Musik ist mir das Wichtigste. Theater ist fein. Schreiben liegt mir. Filmarbeit ist anstrengend, weil du da den ganzen Tag mit einem Team unterwegs bist. Du bist von Oberösterreich nach Wien gezogen. Was gefällt dir hier? Also mit Wien bin ich extrem zufrieden. Ich hab’ meinen Mittagswirten. Den Rüdigerhof. Die „Zwei Liesln“ gefall’n mir. Da gibt’s ordentliche Schnitzeln. Dann geh ich gern in Gürtellokale. Ganz banal. 

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Portrait


Cyndi ohne Bert Ah, die gibt’s ja auch noch – das Spass-Mädchen aus den 80ern. Das neue Album von Cyndi Lauper fühlt sich irgendwie wie ein Comeback an, dabei ist es streng genommen gar keins. Die war nämlich nie weg, bemerkt hat das aber trotzdem niemand. Wieso eigentlich?

Text_Romana Dobes Fotos_Sony BMG Music Entertainment

In den 80ern war sie ganz groß. Und bunt auch. Danach kam farbloses Nichts. Wer kein eingeschworener Fan ist, könnte schwören, dass sie seither nicht mehr häufig erwähnt wurde. Dabei sollte einem mit Hits wie „Girls just want to have fun“ und „Time after Time“ doch die Ewigkeit gesichert sein. Komisch. Schauen wir uns dieses Rätsel mal genauer an.

Sie is’ so merkwürdig Ihre Karriere startete sie mit dem klassischen Schritt, den alle rebellischen Mädchen im Musikbusiness machen müssen – sie büchsen von zu Hause aus und arbeiten erstmal im trashigen Milieu der Großstadt. In Cyndi’s Fall New York. Erste wichtige Station: der Secondhand-Laden einer Freundin. Mit dieser Info wundert man sich auch nicht mehr über ihr späteres Markenzeichen – das vielbelächelte und bis heute berüchtigte Styling. Am Anfang standen nämlich die böse toupierten Haare, die Neonfarben und die bauschigen Röcke im Vordergrund der Aufmerksamkeit. Ein bisschen Touren durch die Clubszene in New York, ein paar Songs, die sie selbst nicht begeisterten und 1979 ihre erste Single: eine Coverversion eines Fleetwood-Mac Songs. Aber nicht mal Cyndi selbst war von ihrer aufgezwungenen Stevie NicksImitation überzeugt. Sonst passierte bis 1983 nicht viel. Doch dann kam das Ticket für einen Trip zum Musik-Olymp. Epic nahm sie unter Vertrag und das erste Album „She’s so unusual“ wurde veröffentlicht. Es wurde anfangs so aufgenommen wie ihr Kleidungsstil – müde lächelnd. Doch mit der Hilfe von MTV wurden wie gewohnt Träume wahr und die Single „Girls just want to have fun“ avancierte zum Hit. Das Album verkaufte sich weltweit 15 Millionen Mal und aus dem soooo merkwürdigen Mädchen wurde eine gekrönte 80er Ikone.

Die Schlimme vor der Schlimmsten Als Madonna die Eistüten-BHs und sexuelle Befreiung mittels LatexVorschlaghammer noch nicht erfunden hatte, konnte Cyndi schon kräftig vorlegen. Dass sie mit ihrem Hit „She bop“ damals Nerven schockte und Clubs rockte ist heute beinahe in Vergessenheit geraten. Alle Warnungen vor Masturbation hübsch verpackt in einem Bekenntnis zur Selbstliebe. „I’ll better stop or I’ll go blind“ und „Can’t stop messin’ with the danger zone“. Lustig! Es wurde in Ohnmacht gefallen, Luft zugefächelt und natürlich heftigst boykottiert. Unbezahlbare Publicity – Miss Lauper war in aller Munde. Man könnte meinen sie war die erste Madonna. Denn was die unheilige Jungfrau später zeigte, konnte Cyndi schon lange. Eins konnte sie jedoch leider nicht: den Platz im Olymp halten. Vielleicht war sie eher ein Prototyp, mit dem nötigen Handwerkszeug, aber ohne das entscheidende Detail. Vielleicht sogar weil die große Madonna selbst auf der Bildfläche erschien und alles andere verdrängte. Vielleicht wollte Cyndi aber auch gar keine Madonna sein. Auf den Durchbruch folgte Wüste. Sie produzierte Alben wie wild, war ständig in Bewegung, aber es blieb leise um sie. Abgesehen von der Hit-Single „True colors“ war das gleichnamige zweite Album zwar hochgelobt, konnte aber trotzdem nur mäßige Erfolge erzielen. Die Versuche sich selbst neu zu definieren waren zahlreich, zum Beispiel wandelte sie sich mit „A Night to Remember“ 1989 zur eleganten, sexy Frau. Angeblich war sie sogar selbst mit dem Ergebnis unzufrieden. Die Fans waren verwirrt, die schrille 80er-Cyndi war in ihre Herzen gebrannt und die Neuauflage war einfach nicht dasselbe. Ihre ständige harte Kritik mit sich selbst zieht sich wie ein roter Faden durch ihre

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Karriere. Bewundie schwule Szene »Ich fühle mich der Gay-Community so zugetan, dernswert, denn weil ich ein wenig von dem zurückgeben möchte, ihr im Laufe ihrer Karriere geschenkt nicht viele Stars was ich bekommen habe.« stehen öffentlich hat. Eventuell spielt dazu, dass sie sich auch das Outing nicht immer für toll ihrer Schwester halten. Die hohen Anforderungen an sich selbst wurden nach viel har- eine Rolle. Das Lebensglück von Geschwistern hat schon manchen ter Arbeit 1993 belohnt. Das Album „Hat Full of Stars“ entsprach ihren zum lauten Kämpfer für Gerechtigkeit gemacht. Vorstellungen und konnte auch Kritiker überzeugen. An die großen Erfolge zu Beginn konnte es aber trotzdem nicht anknüpfen. Die Schuld Auch wenn sie nicht immer Geschichte geschrieben hat, gibt es trotzliegt sicher auch bei ihrem damaligen Label Epic, das nicht hinter dem genügend interessante bis lustige Anekdoten aus ihrer Karriere. ihrer Arbeit stand. Die Promotion wurde gering gehalten und somit Ganz zu Beginn, als sie noch Niemand war, war Cyndi so konzertwütig, in den Sand gesetzt. Selbst große Werke brauchen Werbung, damit dass sie ihre markante Stimme überreizte, sodass eine einjährige ging Cyndi’s Moment der Zufriedenheit mit ihrer Leistung schnell zu Zwangspause nötig war. Und das noch vor dem Durchbruch! Mitte Ende. Danach bewegte sie sich auf die Nebenfahrbahn der ehemaligen der 80er, als der Ruhm gerade frisch war, trat sie merkwürdigerweise Ikonen – BestOfs und Hollywood. „Twelve Deadly Cyns“ im Jahr 1995 in Wrestling-Shows der World Wrestling Federation auf (WWF, wer war eben so ein BestOf, gespickt mit Coverversionen ihrer Hits. Die erinnert sich noch an die geilen Sammelkarten?). Angeblich hat Neuauflage von „Girls just wanna have fun“ funktionierte und damit sie das ein wenig in ihrer musikalischen Entwicklung behindert, betrat sie auch eine neue Szene: Gay-World. Ihr intensives Engagement nicht gerade verwunderlich. Nicht unerwähnt sollte der filmische für die Rechte von Homosexuellen und vielleicht auch ihre Party- Flop „Vibes“ bleiben – von den Kritikern bis zur Unkenntlichkeit Hymnen etablierten sie schnell unter den liebenden Schwulen. Eine verrissen. Angeblich rein auf den Star zugeschnitten, komplett ohne Ausrichtung, die sie bis heute nicht verlassen hat. Ihr Auftritt in Queer Eigenständigkeit. Sowas darf man aber nicht zu schwer nehmen, das as folk 2005 war ein kluger Schachzug, der sie noch näher an die Szene passiert den Besten, u. a. viele Jahre später Mariah mit „Glitter“. Wo brachte. In Interviews betont sie, dass sie sich der Gay-Community so wir gerade bei anderen Diven sind: Cyndi’s Titel „Disco Inferno“ stand zugetan fühlt, weil sie versucht ein wenig der Liebe zurückzugeben, die mit der Grammynominierung in der Kategorie Best Dance Recording

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1998 kurz vor dem großen Ruhm, eingesackt hat ihn dann aber doch Madonna. Die schon wieder! Mit Labels war sie auch nicht unbedingt gesegnet. Epic hatte schon bei der Promotion für „Hat Full of Stars“ schwachen Einsatz gezeigt. Mit der Veröffentlichung eines Weihnachtsalbums (auch ein klassischer Stop auf der Nebenfahrbahn) endete die Zusammenarbeit mit dem Label. Kurz nach dem Millennium strebte sie einen Neuanfang mit Edel America an. Böses Karma, das Label ging 2001 in Konkurs. Das Album Shine, das zu dieser Zeit erscheinen sollte, hatte keine Chance. Es kam lediglich als EP heraus und musste von Cyndi über ihre eigene Website vertrieben werden. 2003 kehrte sie zu Epic zurück, diesmal erfolgreicher. Dem originellen Album „At last“ folgte eine große Tour durch die USA, Japan und Australien. At Last war eine musikalische Zeitreise durch die 50er und 60er. Cyndi selbst bezeichnete die Liedersammlung als „Soundtrack ihres Lebens“, zu dem u. a. „La Vie En Rose“ zählte. Beflügelt von den neuen Erfolgen brachte Epic auch das missglückte „Shine“ noch mal als komplettes Album heraus. Leider nur in Japan, leider nichtmal in der Top 100. Schnapsidee irgendwie. Zurück zu den BestOfs. 2006 gab es noch eines – The Body Acoustic – nicht langweilig, sondern in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Sarah McLachlan und Shaggy neu arrangiert. So wurde zum Beispiel aus der bösen Eigenfummler-Hymne „She bop“ eine überraschende Gitarrenballade. Gerüchte kursierten, dass die Lauper mit Kelly Osbourne den Alltime-Favorite „Girls just want to have fun“ neu aufnehmen würde. Diesen musikalischen Griff ins Klo hat sie sich zum Glück erspart. Und damit wären wir wieder im Hier und Jetzt. Wie war das also möglich? Ein so komisches Mädchen mit so großen Hits und einer Stimme, die jeder nach dem ersten Mal Hören immer wieder erkennt – und trotzdem nur ein durchschlagender Erfolg. Auf die 25 Millionen verkauften Alben während der gesamten Karriere entfallen nämlich 15 auf das erste Album. Cyndi Lauper ist einfach nicht die typische große Diva. Trotzdem ist sie Ikone, wenn auch am Rande. Die Ikone für Insider. Gerade vorbeigeschlittert am großen Ruhm, die der Mainstream bereithält. Eine große Künstlerin mit ungewöhnlichem Durchhaltevermögen. Nur eben ohne Bert. Ihr eigentlich-kein-Comeback ist das am 12. September 2008 erschienene Album „Bring Ya To The Brink“. Das ist seit über 10 Jahren das erste Album, das komplett aus neuen Songs besteht. Wie es der Trend verlangt, ist es eine Neuerfindung. Das Ergebnis einer musikalischen Eingebung. Einer Erkenntnis. Selbsterfahrung. Ach Blödsinn – es ist ein Party-Album! Das sagt Cyndi auch selbst. Schön, wenn mal jemand dazu steht, dass er etwas herausbringt, das die Oberflächlichkeit befriedigt. Wem nach mehr als leichter Unterhaltung und simplen Club-Tracks ist, der muss einfach nur genauer hinhören. Im Gegensatz zu anderen „Neuerfindungen“ hat sie es geschafft, das zu erhalten, was wahre Cyndi Fans hören wollen: ihre unverkennbare Stimme in traumhaft schönen Refrains, aber gut in Bass und ClubSounds eingebettet. Zwei oder drei Lieder sind vielleicht nicht so originell, dafür finden sich einige umso bessere Facetten. Besonders amüsant und gut für die Hüften sind die Songs „Same old story“ und „Set your heart“. Die klingen wie ein Studio54-Revival und haben Potential echte Gay-Disco-Classics zu werden. Mit „Ranging Storm“ (Cyndi’s persönlicher Favorit) und „Lay me down“ hat sie auch zwei absolut fehlerlose Dance-Tracks dabei. Dass „True Colors“ und „Time after Time“ nicht der Vergangenheit angehören merkt man bei der Ballade „Rain on me“ und dem schmusigen Dance-Track „Echo“. Einmal gehört, sofort immer wieder hören wollen. Das Album geht ins Ohr, nach dem ersten Durchhören kann man schon mitsingen und das hat Hits noch nie geschadet. Dass es wieder keine „Madonna“ wird ist klar – die hat nämlich immer die Nase vorn. Aber irgendwann muss auch Schluss sein mit den Vergleichen. Macht Platz für das immer noch etwas merkwürdige Mädchen! Die Welt besteht einfach nicht nur aus Madonna, nicht mal die schwule Welt, oder? 

Aktuelle CD BRING YA TO THE BRINK 2008, Sony BMG Konzert 30.10.2008, 20:00 Uhr, Gasometer, Guglgasse 43, 1110 Wien

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AprĂˆs Ski 20

hot as ice


Watch your fingers boy, you might get burned Die heiSSen Tage sind vorbei, das letzte Geld wurde im Sommerurlaub verprasst und schon stehen die nächsten Träume an, die verwirklicht werden wollen: Wintergenüsse in den fünf Top Après-Ski Gebieten in Österreich

Foto_Scott DW Smith | Skifahrer: Sven Brunso

Text_Magdalena Schauer

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Gay Snow Happening Sölden

St. Anton

Der Weltcup-Ort ist das größte Ski- und Snowboardgebiet im Ötztal und vor allem die Gletscher Rettenbach und Tiefenbach locken Tiefschneebegeisterte jeder Jahr von Neuem an. Ein Schmankerl ist sicher auch die 12,8 km lange Abfahrt von der Schwarzen Schneide am Rettenbachgletscher bis ins Tal, die Fahrspaß pur garantiert. Die raffiniert angelegten Boarderparks sorgen für zusätzlichen Fun en masse und durch die modernen Beschneiungsanlagen und die hohe Lage des Wintersportgebietes ist der weiße Traum garantiert. Aber damit nicht ausgeträumt. Sölden bietet Fun, Flirts und Action für alle Zielgruppen und so gibt es natürlich auch die beliebten schwulen Skiwochen im Programm. Genutzt wird das Angebot von Kleingruppen bis hin zu 300 Teilnehmern und Sölden steht seinen großen Vorbildern wie der „Aspen Gay Skiweek“ in Colorado/USA, der „Arosa Gay Ski Week“ in der Schweiz oder der „Winter Pride“ in Whistler/Kanada in Nichts nach. Ein Plus ist hier sicher noch der überall beliebte österreichische Charme, der es erleichtert neue Bande zu knüpfen, zusammen Sport zu treiben und des Nachts ausgelassen bis in die frühern Morgenstunden durchzufeiern. Im März 2009 jährt sich die schwule Skiwoche in Sölden bereits zum zehnten Mal und findet jedes Jahr mehr Anklang. Auch die große Bandbreite an Hotels und Lokalitäten bietet für jeden Geschmack und für jedes Budget genügend Auswahlmöglichkeiten. Der Spaßfaktor ist garantiert, da schon das tägliche All-Together-Lunch auf der Hütte die Stimmung zum Kochen bringt. Danach geht es wieder auf die Piste bis am Nachmittag das Après-Programm beginnt und am Abend in der Disco, bei KaraokeShows oder beim Moonlight-Kegeln weitergeht. Ein weiteres Plus ist, dass alle Teilnehmer im Rahmen des Gay-Packages freien Eintritt zu allen Veranstaltungen genießen und ständig mit News über alle Happenings versorgt werden. Wer jedoch ganz straight oder abseits der Community feiern möchte, findet seinen Après-Spaß garantiert auch. Hier bietet sich beispielsweise die kultige Almhütte und Bar „Fire & Ice“ zum shaken und Party machen an.

Die am Arlberg gelegene Skiregion ist weit über die österreichischen Grenzen hinaus bekannt. Die ziemlich schneesicheren Pisten, Firnund Tiefschneeabfahrten, Funparks und anspruchsvollen Steilhänge garantieren abwechslungsreiches Programm den ganzen Tag. Wenn die Beine dann allerdings nach einigen Stunden steten Auf’ und Abs müde geworden sind und der Frischluftdrang gestillt ist, geht’s erst richtig los. Nirgendwo sonst kann man schon ab Mittag so crazy Party machen wie an einer Schirmbar vor einer Hütte. Ski in den Schnee gesteckt, Mütze vom Kopf, Sonnenbrille gezückt und schon kann das Sonnen, Flirten und Zuprosten feucht fröhlich beginnen. Die Bräune ist hier mittags auch garantiert und mit Sunblockerstiften in kessen Trendfarben lassen sich Flirtsignale setzen. Wenn man dann am frühen Nachmittag zahlreiche neue Bekanntschaften geschlossen und dementsprechend einige Stamperl „Kriacherl“ (sog. Pflaumenschnaps) intus hat, bewegt man sich zehn Meter weiter in die Hütte hinein und holt sich bei einem deftigen Mahl eine gute Unterlage. So lassen sich die im Laufe des Tages bzw. der Nacht anstehenden Feierlichkeiten ohne Folgewirkungen, außer den Gewünschten natürlich, gut überstehen. Hittipp für weitere Partystunden ist nun der Mooserwirt, der schon mit seinem Slogan „Wahrscheinlich die schlechteste Hütte am Arlberg“ einen guten Schuss Ironie miteinbringt und die überdrehten Feierwütigen gerade dazu auffordert, noch ausgelassener als sonst zu feiern. Wenn Sie jetzt auch noch Lust haben, eine ganz besondere Erinnerung von seinem Partyweekend zu behalten, sollten Sie sich den 12. und 13. Dezember 2008 schon fix als Urlaubstage einplanen. An diesen beiden Tagen finden nämlich die Recordings der Apres Ski- Hits 2009 statt, einer RTL2 Sendung die exklusiv im Mooserwirt produziert wird. Dazu werden um die zwanzig verschiedenen TopActs präsentiert. Das Schönste daran ist die einzige Regel, nämlich: bei den Dreharbeiten muss der hautnahe Kontakt der Stars zu den anwesenden Hüttengästen garantiert sein. So entsteht auch zuhause vor den Flimmerkästen das ultimative Après-Ski-Feeling.

Gay Snowhappening Sölden 28.03.–04.04.2009

Spezielles Programm für alle schwulen Skihaserln! Spaß mit Gleichgesinnten auf der Piste und beim Après Ski. Bereits zum 10. Mal am Höhepunkt Tirols – im Ötztal. Preise und Verfügbarkeit auf Anfrage per mail: gaysnowhappening@oetztal.com oder telefonisch unter +43 (0) 572 00 200. Bei schriftlichen Anfragen den Betreff „Gay Snowhappening“ anführen. www. soelden.com

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Wer allerdings schon eine nette Bekanntschaft geschlossen hat und die softere Après-Variante wählen möchte, kann die romantische, verschneite Fußgängerzone zum Bummeln und Flanieren oder das Hallenbad mit Wellnessbereich zum gemeinsamen Relaxen nützen. Wenn die Sonne dann untergegangen ist, kann man den Abend auch bei einem Candle-Light-Dinner oder einer Schlittenfahrt im Fackelschein ausklingen lassen.

Fotos_unten: Saalbach Hinterglemm oben: Gay Snowhappening Sölden

Germknödel, Jägermeister und Rumtee… in den meisten Fällen das Höchste der Gefühle beim Gedanken an Spaß im Schnee. Dass die Partys jedoch umso heißer werden, desto tiefer das Thermometer fällt, möchten viele nicht glauben. Doch gerade die mollige Wärme in den Skihütten lässt die Wintersportler rund um die urigen Kachelöfen näher zusammenrücken und der Flirt- und Kuschelfaktor ist hoch wie nie. Vorbei ist die Zeit der Familienskigebiete, jetzt zählen die Täler, umgeben von eisigen Gipfeln, zu den angesagtesten Partylocations überhaupt. NAME IT ist schon lange der Meinung, der Winter ist der neue Sommer. Deshalb stellen wir Dir im Folgenden die fünf Top Après Ski-Locations in Österreich vor.


Falkensteiner Hotel & SpaBleibergerhof****

Die Sonne dreht sich um die Erde, Austria ist der englische Name für den 5ten Kontinent und ein echter Mann muss nach Schweiss riechen und nimmt keine Ölbäder.

W Ischgl Wer sich in Ischgl langweilt, ist selbst schuld. Dort findet sich die erste Partystation schon direkt am Berg auf der sogenannten Paznauner Taya. Hier beginnt die Party mit der ersten Bergfahrt der Gondel und endet um 16.00 mit der letzten. Diese Tageszeit tut der Stimmung allerdings höchstens gut und die Sonnenstrahlen am Berg sorgen für zusätzliche Glückshormone und verbreiten gute Laune. Wer jedoch nicht nur zum Party machen in Winterurlaub fährt, sondern dem Schneesport auch so einiges abgewinnen kann, schafft die erste Talabfahrt wahrscheinlich noch ganz, aber auch ihn erwartet am Fuße des Berges dann die Trofana Alm. Diese Tenne garantiert Highlife den ganzen Tag und ihre strategisch günstige Lage ganz am Auslauf der Piste ist für viele ein zu verlockender Anblick um nicht zumindest ein kurzes Päuschen einzulegen. Der hauseigene DJ Jet-Hans tut dann sein Übriges. Oft werden aus ein paar Minuten dann doch eher Stunden. Wer es dennoch geschafft hat, an diesen beiden Partyhöllen heil und nüchtern vorbeizukommmen, wird höchstwahrscheinlich spätestens dann schwach, wenn er die stimmungstreibenden Chartbreaker aus dem Kuhstall oder aus Nikis Stadl hört, wo der Chef noch selbst für die Musik verantwortlich ist als DJ alle Partyträume seiner Gäste erfüllt. Da Ischgl aber genauso zu den szenigsten Skiorten in Europa gehört, spielt natürlich der Promifaktor eine wichtige Rolle. Sehen und gesehen werden ist das Motto vieler Stars und Sternchen die einige Tage in der Winterlandschaft verbringen. Um die Medienpräsenz halten zu können, wird Ischgl auch regelmäßig Schauplatz großer Events wie beispielsweise dem traditionellen Saisonabschlusskonzert im vergangenen Frühjahr mit Elton John. Sein Auftritt lockte um die 20.000 Fans auf die 2300 Meter hoch gelegene Idalp. Als Eintrittskarte benötigte man nur das gültige Liftticket und so verwandelte sich das ganze Skigebiet binnen kürzester Zeit in eine gigantische Partyzone. Das besondere an diesen Events sind auch immer neue Outfitkreationen, die hier geboren werden. So fand sich beispielsweise eine ganze Gruppe belgischer Elton-Fans in Frack und Skischuhen vor der Bühne wieder, um den Sir angemessen zu empfangen. Etwas gediegener, mit Champagner statt Bier, aber trotzdem feucht-fröhlich im gleichen Ausmaß feiert die High Society mit. Viele VIP-Areas, rote Teppiche und lauernde Paparazzi garantieren den Flair, den sich die meisten Promis wünschen. Auffallend ist der ganz besonders hohe Anteil russisch sprechender Gäste, für die Geld in den meisten Fällen keine Rolle spielt und die den Partys somit einen ganz besonderen Touch geben.

eisheiten, die seit der Erfindung des Buchdrucks und dem Internet erfolgreich widerlegt wurden. Es ist wohl eher die Erde die sich dreht, Rainhard Fendrich hat erklärt: I am from Austria, und der moderne Mann weiss sehr wohl um Wirkung und Genuss natürlicher Duftessenzen, feiner Öle und vor allem eine Wellnessphilosophie, wie sie im Falkensteiner Hotel & Spa Bleibergerhof zelebriert wird. Auf mehr als 2000qm bietet der Acquapura Spa-Bereich alles, was Haut sanft und die Seele entspannt werden lässt. Unterstützt mit regionalen Pflegeprodukten, erweitert durch ein umfassendes Pool- und Saunaangebot und gekrönt von einer haubenverdächtigen Kulinarik aus mediterranen und Kärnter Gaumenkitzlern, wird im Bleibergerhof für jeden Gast etwas zurückgeholt, was viele schon verloren glaubten: das Wohlfühlgefühl. Und wer will, dem bietet dieses auch architektonisch ungewöhnlich reizvolle Haus auch noch die Möglichkeit einen PrivatSpa für eine paar Stunden zu mieten. Ausgerüstet mit eigener Sauna, Whirlpool, beheizten Liegen, Prosecco, Obstteller, einer gut gefüllten Minibar und ergänzt durch eine vierhändige Massage mit Kärntner Nussöl, eilt ein solcher Besuch von einem zum nächsten Höhepunkt. Es ist an der Zeit, dass sich Mann endlich mal was gönnt. Und am besten mit dem besonderen Pärchen-Paket. Bei uns gibt es leckeres Essen, tolle Atmosphäre, Natur und Entspannung. Das Einzige was es nicht gibt ist die Rezeptionistenfrage an zwei buchende Männer: möchten Sie getrennte Betten?!

Angebot Pärchen-Märchen •

3 Nächte in unserer Juniorsuite „Saphir“ mit viel Platz und großer Wohlfühlecke, Bad, Dusche und Balkon • Reichhaltiges Frühstücksbuffet mit Vollwert-, Allergiker- und Kärntnerecke • täglich 3 gesunde 5 Gang-Gourmet-Wahlmenüs am Abend • 1 entspannende Teilmassage nach Wahl • 2 Stunden in unserem Private Spa mit Entspannung in Sauna, Whirlpool und Wasserbett mit Sekt und frischem Obst • Nutzung der Wohlfühlwelt mit Thermalwasserbecken, Sauna, Dampfbad, Infrarot sowie Naturbadeteich mit weitläufiger Liegewiese und Erdsauna im großzügig gestalteten Garten • Bademantel und Badetasche stehen während Ihres Aufenthaltskostenlos zur Verfügung • Fitnessraum, ausgestattet mit modernsten Cardio-Geräten Preis: € 343,-- pro Person/Aufenthalt Exkl. 1,66 Kurtaxe pro Person/Tag Buchung & Information: Falkensteiner Hotel & Spa Bleibergerhof****, Drei Lärchen 150, A-9530 Bad Bleiberg, Email: reservierung.bleibergerhof@falkenstiener.com, www.bleibergerhof.at

PR


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Mayrhofen

Du kommst direkt von der Piste. Du schwitzt. Du spürst jeden Muskel einzeln. Deine Brille beschlägt. An den Teilen deines Körpers an denen früher mal deine Beine waren, baumeln klobige Boots. Das letzte was du jetzt brauchen kannst ist Action, aber dann betrittst du den „Goaßstall“ und plötzlich hat dein Körper wieder Spannkraft. Der mit einer Auszeichnung zum besten Après Ski Lokal der Alpen gekürte Goaßstall liegt kurz oberhalb der Talstation der Reiterkogelbahn. Ein ganztägiges Showprogramm garantiert hier absolute Feierstimmung und bei lauter Musik und süffigen Getränken passiert es schon mal, dass Gäste und Getränke Plätze tauschen. Die Tische werden zu Tanzflächen und die leeren Becher und Gläser finden sich am Fußboden wieder. Après-Ski heißt das Zauberwort für alle, die es hier so richtig krachen lassen wollen. Und einen Tag sollte man sich bei einem Aufenthalt in Saalbach Hinterglemm richtig dick im Kalender markieren, den Dienstag. Da trifft sich alles am Saalbacher Dorfplatz zur Après-Ski-Party mit live Musik. Um 16 Uhr wenn die Lifte schließen, beginnt das Feiern im Ort auf den Straßen. Für diejenigen, die es aber gar nicht erwarten können, heißt es täglich ab 14 Uhr herzlich willkommen in der Alten Schmiede am Asitz. Hier steht man täglich ab 14 Uhr dicht gedrängt, während das Personal hinter der Theke die Menge noch zusätzlich anheizt.

Rekordverdächtig sind hier die unglaublich vielen Schirmbars, die fast an jedem Lift zu finden sind und um die sich schon tagsüber alle Partywilligen Urlauber tummeln. Doch nicht nur das Après-Angebot sondern natürlich auch die 636km Pisten und 174 Lifte bestechen. In der Skiregion Zillertal gelegen, gehört Mayrhofen zu den Top-Skigebieten in den Alpen und nimmt man das hervorragende touristische Angebot und das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis hinzu, könnte man Mayrhofen als den idealen österreichischen Wintersportort bezeichnen: Eine perfekte Kombination aus Sport, Kultur, AprèsSki und Gemütlichkeit. So nennt man wohl Wintergenüsse made in Austria! Und wer diese doch gerne feucht und ganz besonders fröhlich auslebt, findet sich schon des Nachmittags im Tal in der Yeti-Bar oder im Après-Ski-Stadl Hiata Madl wieder. Aber genauso in der Ice- Bar ist regelmäßig der Bär los. Verkleidete Eisbären mischen sich hier unter die Tanzenden und verleiten zum Kuscheln und Anfassen, denn mal ganz ehrlich: wer träumt heute, im Zeitalter der Klappergestelle, nicht auch mal von einem richtig netten, weichen Brummbärenbauch ? 

Fotos_Saalbach Hinterglemm

Saalbach Hinterglemm


Kein Mensch ist eine Mehrheit. Jede Minderheit muss sich auf die Fairness der Mehrheit verlassen kรถnnen. Denn jede(r) Einzelne ist eine Minderheit. Daher braucht es eine vรถllige Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz und ein TransGender Paket. Mehr dazu: www.anderslieben.at

Heide Schmidt: Fairness in die Regierung.

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Mode

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28und G端rtel_Diesel Schal_Gesehen bei Citta di Bologne, Cologne Shirt_Strenesse Jeans


Pants_Bruno Banani

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31 Hemd_Whyred


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34 V-Shirt_Jeans Paul Gaultier


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Beauty

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Kosmetik

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Accessoires

zieh dich warm an!

Geheimtipp Verdammt maskulin und dennoch sensibel, außergewöhnlich luxuriöses Design in Top Qualität und einfach sexy as hell! Pappenberg weiß nicht nur Unterwäsche für den Mann neu zu definieren sondern diese auch mehr als gekonnt in Szene zu setzen. Ab November online auf www.peterpappenberg.de erhältlich.

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Armani am Handgelenk Man stelle sich vor: schwarzes Sakko, weißes Hemd, schwarze Krawatte, und wenn man die Hand zur Begrüßung reicht kommen die hier zum Vorschein! Manschettenknöpfe aus Sterling Silber und schwarzem Onyx! Prädikat: sehr elegant!

Glashütte Von der deutschen Traditions-Uhrmanufaktur wird die PanoMaticReserve XL in Weißgold mit schwarzem Zifferblatt und wunderschönen roten Details hergestellt. Sehr exklusiv, was wir natürlich von Glashütte auch erwarten. Um „nur“ E 19.300,-

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Bling my thing … Jedes nur erdenkliche Objekt kann zum Funkeln gebracht werden. Wir kennen alle ZIPPO, aber habt ihr schon so eines gesehen? Irre chic! Check it out: www.blingmything.at

Schuhwerk Wie war das nochmal mit der Etikette eines Gentleman? Richtig: geplegte Hände und ein gutes Schuhwerk. Hier bitte schön, meine Herren! Es muss nicht alles teuer sein, was chic ist: Woodbridge Leder E 59,95 oder E 24, 95 gesehen bei Corti, Donauzentrum Wien. 41


Sport

Schals mit Karma!

Natürlich braucht der Mann auch ein It-Thing für die Saison und schaut mal her, was wir da für euch haben! Katie Holmes trägt ihn, Leonardo DiCaprio hat auch einen. Straight from L.A., Sir Alistair Rai Schals werden von Hand bemalt und bestickt. Auf jedem Teil ist ein Hindu Mantra zu finden: Love, Peace oder Truth! Die sollen ein gutes Karma bewirken. Endlich auch in Österreich erhältlich bei Fortuna, Tuchlauben 12 , 1010 Wien. € 135,-

Let it shine! Wenn euch jemand in dieser Saison sagt: „Gold is out!“, dann kannst du ihm antworten: „No darling, YOU are out, ’cause Gold is always in!” Hier ein Prachtexemplar von Puma, gesehen im gleichnamigen Store, 1070 Wien. € 140,Adidas hat auch ein frivoles Paar auf den Markt geschmissen. Cool mit Jeans und T-Shirt als Komb. Eins ist dabei garantiert: die Bequemlichkeit! Yeah! Gesehen bei Humanic. € 99,95

Ready to jump! OMG! (Oh My God) Nicht nur, dass Raf Simons das Kulthaus Jil Sander übernommen hat und selbst als DER Mode-Avangardist gefeiert wird, hat er auch noch in Zusammenarbeit mit EASTPAK eine Taschenkollektion der Ultraklasse designt. Tragekomfort, Sportlichkeit und „that Raf thing“ zeichnen diese kostbaren Stücke aus. Nur für wahre Fashionistas. Gesehen bei PARK, Monscheingasse, 1070 Wien. € 750,-

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Zu Gast bei

Lifestyle am Spittelberg Mitten im Siebten öffnet sich die Tür zu einem reich verzierten Eigenheim zwischen Vernunft und Wahnsinn

TEXT_Martin Mangiapia FOTOS_Peter M. Mayr

Auf 90m² im siebten Wiener Gemeindebezirk hausen der Bayer Harald Buresch und sein Wiener Lebensgefährte Michael Balgavy seit anderthalb Jahren. Hier erhebt sich zwischen kleinen Gassen und feinen Läden ein schmucker Altbau, in dessen Erdgeschoss ein asiatisches Restaurant geführt wird. Die Besitzerin versorgt die beiden Großstädter im ersten Stock fast mütterlich mit Sushi und anderen Spezialitäten der fernöstlichen Küche – ein Traum am Spittelberg, der neben kulinarischen Reizen vor allem mit freundlichen Bewohnern und elitärem Lifestyle lockt.

Kreative Schöpfer Harald Buresch begann an der Hamburger Stage School of Music, Dance and Drama eine Musicalausbildung, die er an der Wiener Hochschule für Musik und darstellende Kunst absolvierte. Seither überzeugt er in Soloprogrammen („Blutslust“, „Ein Drecksstück“) oder eigens geschriebenen Musicals mit dem „Ensemble Herzbruchstück“. Nach prämierten Kleinkunstaktivitäten und Mitwirken in deutschen Großproduktionen, schrieb der Kabarettist, Musicaldarsteller, Schauspieler und Bühnenautor schon einigen Größen der Unterhaltungsbranche Conferencen und Lieder auf den Leib. Alsbald betritt er zusammen mit ORF-Lady Jenny Pippal die Bühne. Im Zwei-Personen-Stück „Spinnt

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die Spinne mit Gefühl?“ aus seiner Feder feiern sie am 2. Oktober Premiere. Michael Balgavy ist ebenfalls sein eigener Chef. Mit seiner Firma DWTC kümmert er sich um die auditive und visuelle Gestaltung verschiedenster Projekte. Der Graphiker, Designer und Komponist für Filmmusik und Werbung war lange Zeit für das Layout der Stylebible zum Lifeball verantwortlich. Er betreute unter anderem die Website des Balletts der Wiener Staatsoper und gestaltet neuerdings Buchtrailer, eine Art moderner Klappentext. Kennengelernt haben sich die beiden vor drei Jahren im Schloss Belvedere, von wo aus sie stundenlang im strömenden Regen durch Wien liefen. Eine Romanze, die schnell in ein ebenso chaotisches wie liebevolles Zusammenleben mündete. Die Wohnung der beiden spiegelt ihre eigene Vielfalt wider und gibt Einblick in die kreative Symbiose zweier Künstler.

Antiquitäten und Modernes Großzügige Räume bieten den nötigen Platz für die von Michael konzipierten Möbel aber auch für die mühsamst akquirierten Designerstücke aus den 60er und 70er Jahren. Eine orangefarbene Sitzbank aus der berühmten Serie „Barcelona“ etwa, welche das Esszimmer ziert,


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oder das Tafelsilber aus Omas Mitgift gesellen sich zu einer extravaganten Liegecouch, auf der man Dank ihres Designs wirklich nicht aufrecht sitzen kann. Der Parkett und die weitere generöse Nutzung von Holz in der Wohnung schaffen gemeinsam mit vielen kleinen Lichtquellen und warmen Wandtönen ein einzigartig charmantes Ambiente. „Eigentlich besteht unsere Wohnung aus verschiedenen Sitzmöglichkeiten und sonst nichts“, sagt Harald scherzhaft und verweist auf die kuschelige Lesebank unter dem Fenster. Sie wurde extra von einem Schreiner aus der Josefstadt angefertigt. Rückzugsmöglichkeiten wie diese sind für das Paar sehr wichtig, jedoch entscheidet vor allem der Nonkonformismus über die Gestaltung der Räume. „IKEA geht einfach gar nicht“, fasst Michael zusammen, „so haben wir derzeit nicht mal ein vollständiges Essservice, weil wir uns jene Luxusedition, welche wir beim letzten Südfrankreich-Urlaub entdeckt haben, nicht leisten konnten. Einstweilen stellen wir einfach Einzelstücke die uns gefallen zusammen und kreieren so etwas Einzigartiges. Und im nächsten Sommer planen wir ohnehin wieder einen Urlaub in der Provence …“ Diese Einzigartigkeit zeigt sich auch an der abwechslungsreichen Bestuhlung des Esszimmers und den nahezu gewollt chaotisch wirkenden Stilmischungen.

Liebe zum Detail Neben den eleganten Grobstrukturen der Ambiance entspringt beim näheren Hinsehen ein wahrer Mikrokosmos an Flair. Eine Unzahl dekorativer, faszinierender oder einfach praktischer Gegenstände verteilt sich stimmungsvoll in den Räumlichkeiten um die

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Lieblingsmöbel der Bewohner zu garnieren. Die Badewanne ist für den Entspannungsfetischisten Harald ein absolutes Highlight, das er auch gern seinen Freunden gönnt. Sein größter Traum: Er in einer Wanne voller Vanillepudding, den er genüsslich verzehren würde. Aber auch das große Bett ist für ihn unverzichtbar, schließlich tanke man hier sein Energiereservoir auf. Michael liegt in der Schlafstätte natürlich gern neben Harald und ist ansonsten besonders von dem alten Klavier im Wohnzimmer begeistert. Dieses wehrt sich zwar erfolgreich gegen beharrliche Stimmversuche und trägt damit nicht zur musikalischen Unterhaltung bei, verleiht dem Zimmer jedoch einen besonderen Touch.


Kreatives Duo Harald Buresch

30, Kabarettist, Musicaldarsteller, Bühnenautor, Schauspieler. Sein neuester Streich ist das Bühnenstück mit der ORFLady Jenny Pippal „Spinnt die Spinne mit Gefühl?“ (Premiere 2.10., Theater-CenterForum Wien) www.haraldburesch.at

Michael Balgavy

29, Graphiker und Designer, Komponist für Filmmusik und Werbung. Als Inhaber der Firma DWTC (designing ways to communicate) kümmert er sich um die auditive und visuelle Gestaltung verschiedenster Projekte. www.dwtc.at

intensiv zusammenhält“, beschreibt Harald ihr Zusammenleben. Eine Beziehung, die aufgrund des Facettenreichtums ihrer Bestandteile keine Rollenverteilung kennt. Lediglich wenn es um die Einrichtung und Gestaltung der Räumlichkeiten geht, ist Michael die treibende Kraft. Dank seines beruflichen Backgrounds hat er einen höheren, ästhetischeren Anspruch und muss nur gelegentlich von Haralds Pragmatismus gezügelt werden.

Ein ungleiches Paar Die Kunstschaffenden Harald Buresch und Michael Balgavy bilden ein funktionierendes Sammelsurium von Antithesen und werden oft für Brüder gehalten. „Weil wir beide lange Haare haben“, meinen sie, dabei verbände sie ansonsten eigentlich kaum eine Eigenschaft. Harald ist ausgeflippt und doch sehr realitätsnah, Michael bodenständig, trotzdem weltoffen. „Es sind Gegensätze die sich anziehen; in uns selbst und beim anderen. Ist er Vernunft, bin ich Wahnsinn – eine seltsame Vernunft und ein angenehmer Wahnsinn. Die Gegenteile bilden Pole eines Magneten der unsere Beziehung seit ein paar Jahren

„Wir führen eine sehr realistische Beziehung.“, sagt Harald, „Es ist wichtig, dass jeder seinen Freiraum hat. Hat der eine Besuch, zieht sich der andere oftmals zurück, um die Zeit für sich zu nutzen. So haben wir zwar kaum gemeinsame Freunde, dafür jeder ganz individuelle Bezugspersonen mit denen er sich selbst anders verwirklichen kann als mit dem Partner.“ Und Michael fügt hinzu: „Damit können wir unbeschwert ein gemeinsames Leben führen, eins sein, ohne uns selbst vollkommen zu verlieren.“ Für die Zukunft wünscht sich das junge Paar trotz kostenintensiver Renovierungsarbeiten, die bereits in den eigenen vier Wänden getätigt wurden, ein anderes Heim. Heller soll es sein und am liebsten mit Dachterrasse. Im Siebten will man allerdings bleiben, schließlich leben hier großteils recht angenehme Menschen, ein grüner Bezirk, man kommt zu Fuß überall hin und vor allem ist es angenehm ruhig. „Laut sind wir ja selber“, so Harald. 

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Interieur

Was darf’s sein?

Moderne trifft klassik Der extravagante Esstisch in Nussbaum geölt aus der Contur-Bert-Plantagie Collection und die konstruktivistischen Stuhlsessel in weißem Leder und Armteilen mit Holzeinlage unterstreichen den Stilmix-Charakter. Gesehen bei SUMMA, Breitenleer Strasse 17, 1220 Wien.

blickfang Dieses selbstklebende Motiv ist ein absoluter Eyecatcher und macht jede Wand zum kreativen Highlight. Wir haben es gleich ausprobiert. Gesehen um E 14,95 bei IKEA Österreich, www.ikea.com Innovatives Design, ausgefallene Formen und ungewöhnliche Ideen findet man auch auf der BLICKFANG. Die Designmesse für Möbel, Mode und Schmuck setzt Trends schafft Impulse und fördert kreative Potentiale. Drei Tage lang austauschen, flanieren, ausprobieren und shoppen von 17. bis 19. Oktober 2008 im MAK, Stubenring 5, 1010 Wien

erleuchtung Diese wunderschöne Tischleuchte aus mundgeblasenem Glas sorgt für ein wohlig weiches Stimmungslicht, genau das Richtige für gemütliche Abende daheim. Jede Leuchte aus der SMÄRT Serie ist übrigens ein Einzelstück. Gesehen um E 14,95 bei IKEA Österreich, www.ikea.com

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Fotos_Tobis Film

Burn After Reading Mit_Brad Pitt, Frances McDormand, George Clooney, ... Regie_Joel & Ethan Coen Genre_Krimikomödie Filmstart_03.10.2008 Verleih_Tobis Film

Brad Pitt. George Clooney. John Malkovich. Tilda Swinton. Frances McDormand. Dermot Mulroney. Na serwas, da bleibt einem schon beim Lesen der Hauptdarsteller die Luft weg. Was braucht man bitte bei solchen Kapazundern noch für einen guten Film? Ach ja, eine Story, ansonsten ja nicht gerade ein überbewertetes Feature. Aber auch daran mangelt’s nicht, schließlich waren Joel und Ethan Coen neben der Regie auch fürs Drehbuch verantwortlich. Das haben sie locker und lässig aus dem Ärmel geschüttelt, noch während sie an „No Country For Old Men“ bastelten, für den sie heuer zu recht mehrfach mit dem Oscar ausgezeichnet wurden. Da kann nichts mehr schiefgehen. Im Gegensatz zu den Charakteren ihrer Geschichte, bei denen einfach gar nichts funktioniert. Dabei fängt für Chad Feldhammer (Brad

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Pitt) alles sehr vielversprechend an, als er in seinem Fitness-Center eine CD mit äußerst brisanten Geheimdienst-Informationen findet. Das kann man doch bestens zu Geld machen, so käme auch Freundin Linda Litzke (Frances McDormand) zur heiß ersehnten vierfachen Schönheitsoperation. Diese ist aber auch irgendwie mit Harry Pfarrer (George Clooney) verbandelt, einem feschen Regierungsbeamten, der außer Sex nicht viel im Kopf hat und so nebenbei ein Gspusi mit Katie Cox (Tilda Swinton) anfängt. Katie ist die frustrierte Ehefrau von Osborne Cox (John Malkovich), der vor kurzem aus seinem Dienst beim CIA verabschiedet wurde, und dementsprechend sauer auf die Organisation ist. Womit sich der Kreis langsam wieder schließt, denn auch für ihn ist die eingangs erwähnte

CD von höchstem Interesse. Der Streifen wurde seinen Darstellern dabei durchaus auf den Leib geschrieben und entsprechend auch hervorragend von diesen angenommen - man sieht förmlich, wie Brad Pitt und George Clooney es genießen, ihren Ruf als coole Stars zu demontieren, um einfach nur herrlich blöd zu sein. Und dafür auch noch Unmengen Kohle zu kassieren. Leute, irgendwas machen wir falsch. Aber man gönnt ja sonst niemanden etwas. Übrigens ist „Burn After Reading“ schon sehr erfolgreich bei den Filmfestspielen in Venedig gelaufen. Der Film lief zwar nicht im Wettbewerb, wurde aber trotzdem begeistert von Kritikern und Publikum aufgenommen, mit Lob und Anerkennung wurde nicht gespart. 

Text_Stephan P. Rebernik

Die Cohen Brüder Ende der fünfziger Jahre wurde uns allen in Form der Geburt der Coen Brüder (drei Jahre liegen zwischen ihnen) ein großes Geschenk beschert. Seit „Blood Simple“ (1984) produzieren sie großartige Satiren am laufenden Band, dafür durchaus auch mit Oscars belohnt, erstmals 1997 in der Kategorie „Originaldrehbuch“ für „Fargo“. Die beiden Multitalente führen nämlich nicht nur Regie führen, sondern schreiben auch ihre eigenen Drehbücher und produzieren die Filme selbst – und zwar stets gemeinsam.


24 - Season 6 Mit: Kiefer Sutherland, Eric Balfour, D. B. Woodside, ... Regie: u. a. Jon Cassar Genre: Thriller Veröffentlichung: 02.10.2008 Verleih: 20th Century Fox Home Entertainment

Memento Mit: Guy Pearce, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano, ... Regie: Christopher Nolan Genre: Thriller Verleih: Columbia TriStar Home Video

Weißt du noch, was du vor zehn Minuten gemacht hast? Gut, für manche wäre es jetzt wahrscheinlich ein Segen, sie wüssten es nicht mehr - aber was wäre, wenn es gar nicht anders ginge? Wenn man alles vergisst, das weiter als zehn Minuten in der Vergangenheit liegt? Leonard (Guy Pearce) ist so ein Fall. Er hat eine Menge Erinnerungen an sein früheres Leben, bis ...? Ja, was war geschehen? Verzweifelt versucht er, das herauszufinden, führt sich selbst und die Zuseher permanent in die Irre. Sein ganzer Körper ist tätowiert mit Erinnerungshilfen, Freunde erkennt er nur anhand von Fotos. Freunde? Oder doch Feinde? Wem kann er trauen? Kann er sich selbst denn trauen? Christopher Nolan ist mit "Memento" ein Meisterwerk des Thrillers gelungen, der, obwohl verkehrt herum erzählt, genau richtig funktioniert. Ein absolutes Muss!

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Jack Bauers (Kiefer Sutherland) längster Tag geht in die sechste Runde. Wieder wird in Echtzeit ein Wirrwarr aus Intrigen, falschen Spuren, Verrat, Hass und Liebe gesponnen, bis dass der Zuschauer schweißgebadet vor dem Fernseher hockt. Minütlich passiert etwas Aufregendes, Jack erhält jede Menge Gelegenheiten, die Welt zu retten, dennoch ist und bleibt es ein undankbarer Job. Ohne nervenzerfetzende Werbepausen warten hier auf sechs DVDs 990 Minuten atemberaubender Spannung im Kampf gegen Terror ...

Meine Frau, die Spartaner und ich Mit: Sean Maguire, Carmen Electra, Ken Davitian, ... Regie: Jason Friedberg & Aaron Seltzer Genre: Komödie Verleih: 20th Century Fox Home Entertainment

Die Antwort auf alle Sandalenfilme unserer Zeit und der Zeit davor. Nach Helden in Strumpfhosen sind jetzt die halbnackten Krieger in Lederbekleidung dran. Durch den Kakao gezogen wird alles, was Tunika und Kettenrüstung trägt, und ein paar kämpferische Vertreter aktueller oder gar zukünftiger Natur. Die Regisseure Jason Friedberg & Aaron Seltzer haben keinen der Filme ausgelassen, vom "Gladiator" bis "Troja" bekommt jeder sein Fett ab. Und Carmen Electra geizt als Queen Margo nicht mit ihren Reizen.

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bücher

aufg’schlagen

Martin Frey: Derek Jarman Bewegte Bilder eines Malers Home Movies, Super-8-Filme und andere kleine Gesten. Ö 2008, 246S., geb., E 30,53

Zwar wurde Derek Jarman über seine zahlreichen Filme bekannt. Er selbst verstand sich aber immer auch als Maler. Inwieweit das Malen Jarmans Filmschaffen beeinflusste, lässt sich in Filmen wie „The Last of England“ oder „The Angelic Conversation“, aber auch über Home Movies und Super-8Filme gut nachweisen. Autor Martin Frey stößt bei seinen Filmanalysen aber auch auf Einflüsse von anderen Künstlern aus Malerei und Literatur wie Allen Ginsberg, David Hockney oder Yves Klein. Auch Autobiografisches schlug sich in Jarmans Filmschaffen nieder: eine Kindheit und Jugend voller Unterdrückung im Nachkriegsengland, sein Comingout und die Zeiten der sexuellen Rebellion, sein Kampf gegen die Diskriminierung Schwuler unter Margaret Thatcher und der Umgang mit Aids als Betroffener.

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Armistead Maupin: Michael Tolliver lebt Gunther Geltinger: Mensch Engel

Justin Monroe: Down the rabbit Hole

D 2008, 271 S., geb. , E 20,46

Fotobuch, 160 S., Hardcover mit Schutzumschlag, E 49,95

Eigentlich könnte alles wunderbar sein für Leo Engel, das Gymnasium ist abgeschlossen, die Freundschaft zum Klassenkameraden Marius hat sich zu einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte entwickelt. Doch das fast schon rauschhafte Lebensgefühl endet jäh und Leo beginnt ein Leben, das von einem provozierten Exzess zum nächsten eilt. Auf der Flucht vor sich selbst landet er schließlich in Wien, wo er sich jedoch weniger dem Studium als der nächtlichen Stricherszene widmet. Erst als er Boris begegnet, versucht er, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Und so beginnt er, seine Erinnerungen aufzuschreiben – doch zerrinnt ihm seine eigene Wahrheit immer wieder beim Schreiben, je aufrichtiger er sein will, umso phantastischer werden seine Geschichten, die „alle stimmen – aber keine ist wahr“.

Wir erinnern uns an Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“! Alice folgt einem weißen Kaninschen in seinen Bau und betritt damit eine Welt voller Absurditäten. Dasselbe erlebt der Betrachter beim Durchblättern dieses Fotobuchs. Ein bizarrer, märchenhafter Kosmos fut sich vor seinen Augen auf: Jedes Bild in Justin Monroes erstem Bildband erzählt eine Geschichte: sexuell, bombastisch, dramatisch, blasphemisch, wild und respektlos. Die Setting sind geladen mit sinnlich-farbenfrohen Pomp. Die Fotos werden ausgiebig digital bearbeitet, was sie zwar befremdlich wirken lässt, dem Betrachter aufgrund zahlreicher Anspielungen und Zitate aber troztdem ein seltsam vertrautes Gefühl vermitteln. Ausgefeilte Beleuchtungstechnik, aufwendiges Kostümdesign und perfektes Styling tun ein Übriges, den Film im Kopf des Zuschauers anlaufen zu lassen.

Dt.v. Michael Kellner. D 2008, 318 S., geb., E 20,46

Der neue Roman von Armistead Maupin spielt 15 Jahre nach dem Ende des 6. Bandes der Stadtgeschichten. Michael Tolliver, der nette schwule Südstaatler, den alle Mouse nennen, bringt den Leser auf den neuesten Stand. Der 55jährige Gärtner hat anders als viele seiner Freunde und Liebhaber das große Sterben der 80er und 90er Jahre überlebt. Und das trotz seines Status als HIV-Positiver. Er hat gelernt, dass Leben in vollen Zügen zu genießen, auch wenn es ihm nicht immer leicht gefallen ist. Ein lustiger Piepser erinnert ihn regelmäßig an die Einnahme eines Medikamentencocktails (und an seine Vergänglichkeit). Für betuchte Kunden putzt er Gärten heraus und wohnt zufrieden mit seinem 30jährigen Freund in einem selbst renovierten Häuschen. Da erfährt er, dass Anna Madrigal nach einem Herzanfall im Koma liegt. Noch einmal versammelt sich die alte Truppe aus der Barbary Lane um ihre Übermutter.


Dt. v. Rolf Erdorf. D 2008, 511 S., geb., E 17,37 Adrian muss sein Dasein als Schneiderlehrling fristen. Für den 16jährigen ein hartes Los, stand er doch bis vor kurzem in der Kneipe seiner Familie mit Begeisterung hinter dem Zapfhahn. Doch der Vater hat alles versoffen, die Familie hat alles verloren, und so war Adrians Mutter froh, ihren Sohn wenigsten irgendwo untergebracht zu haben. Doch Adrian liebt Parties, geht gern mit Freunden aus, alles, was Geld kostet, übt eine magische Anziehung auf ihn aus. Geld öffnet Türen und Geld bedeutet ein sorgloses Leben, in dem man sich alles kaufen kann. Außerdem wird Adrian klar, dass er auf Jungs und Männer steht. Zwar mag er dazu noch nicht offen stehen, aber er sehnt sich nach nichts mehr, als mit einem Mann zu schlafen. Als einer der Kunden seines Dienstgebers, Augustus Trops, ein Maler, ihn im Umkleideraum anfängt zu begrapschen und ihm danach auch noch vorschlägt, für ihn Modell zu sitzen, lehnt Adrian noch entrüstet ab. Doch schon nach dem ersten Konflikt in der Arbeit, kündigt er unverdrossen und nimmt Trops‘ Angebot an – und verdient nicht nur schlagartig besser als vorher, sondern hat auf einmal Zugang zu Kreisen, von denen er früher nur träumen konnte. Im London der 90er Jahre des 19. Jahrhunderts – denn in dieser Zeit spielt der Roman – gibt Oscar Wilde mit seiner Entourage den Ton an – und Vincent Farley, der Maler, für den er mittlerweile auf Vermittlung von Trops häufig Modell sitzt, gehört zu Wildes engerem Freundeskreis. Wie auf alle übt Wildes Geliebter, Bosie, auch auf Adrian mit seiner fast überirdischen Schönheit eine unwiderstehliche Anziehung aus, und als er mit ihm im Bett landet, scheint der arme Junge seinen Prinzen gefunden zu haben. Doch alles kommt natürlich ganz anders, zumal Adrian einen Hang zur Kleinkriminalität hat, und zur Aufbesserung seiner Einkünfte außerdem ab und an als Stricher arbeitet. Aus den kleinen Abenteuern können auf einmal gefährliche Situationen werden, zumal dann, wenn die Polizei hinter einem her ist. So verstrickt sich Adrian in immer neue Probleme, und die späte Einsicht, dass er eigentlich bis über beide Ohren in den Maler Vincent Farley verliebt ist, macht es ihm auch nicht einfacher. – Was klingt wie ein schwuler Charlese Dickens, ist vor allem viel mehr als ein historischer Roman. Denn Adrians Abenteuer, die Parties im Umfeld von Oscar Wilde, Adrians Sehnsüchte und Ängste werden allesamt durch einen gekonnten Kunstgriff in die Gegenwart geholt: Das ganze Buch ist in einer flotten und authentischen Gegenwartssprache geschrieben, die jedes Geschehen mit einer Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit beschreibt, als geschähen sie hier und jetzt. Hierbei von einem echten Kunstgriff zu sprechen, ist in zweifacher Hinsicht berechtigt: Es gibt erstens keinen einzigen Anachronismus, zweitens vermisst man nichts aus der Gegenwart, auch wenn die Sprache eher unsere Zeit nahelegt als eine über 100 Jahre zurück liegende. Das Buch macht also über seine gut 500 Seiten richtig Spaß zu lesen, es führt in eine gegenwärtige Vergangenheit, in ein London, das die eigene Stadt zu sein scheint, es ist ein Vergnügen, das niemals Schal wird, im Gegenteil, vieles entfaltet nach dem Lesen ein Eigenleben in der Erinnerung. Und nicht nur wird jeder Leser in Gedanken diese Geschichte fortführen – die Fortsetzung von Adrians Abenteuern ist in Vorbereitung. Und so ist der „Adrian Mayfield“ wohl nicht so sehr ein schwuler Charles Dickens, wie ein (offen) schwuler Harry Potter.

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Floortje Zwigtman: Ich, Adrian Mayfield

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Musik

Cool: Telegram/Björk (One Little Indian Records, erschienen 1996)

reing’hört Text_Brigitte Bauer

Island ist die Insel des Feuers und des Eises. Björk ihr Beitrag an die internationale Popkultur. Seit 15 Jahren im Geschäft hat die Dame mittlerweile unzählig viele Scheiben produziert. Keine jedoch ist so eiskalt. Schon das tiefblaue Cover lässt es vermuten: „Telegram“ ist keine liebliche Platte, obwohl die Stimme der Sängerin schon immer wieder in die Richtung geht.

Hot: Huecco/Assalto (Warner, 2008)

TripHop und der Messias Mitte der Neunziger-Jahre des vergangenen Jahrhunderts veränderten Bands wie Massive Attack oder Portishead die Musikwelt. Ihr Sound war völlig neu und sein Nabel die britische Stadt Bristol. Ein kleiner, drahtiger Mann machte sich dort damals als zentrale Figur einen großen Namen: Tricky. Eckig und schräg, mal sehr böse, dann wieder der selbst ernannte und einzige gute Prophet. Charismatisch und eiskalt. Irgendwie, denn manchmal wird dir sogar warm bei seinen Songs – vorausgesetzt, du hast nichts gegen HipHop. Nun wurde Herr Tricky 40 und „Knowle West Boy“ (Hoanzl, 2008) ist sein neuer Genie-Streich. Hör einfach mal rein …

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Rumba und Cumbia lassen den Pepp des Südens aufflackern und lateinamerikanische Rhythmen würzen die rockige Popmusik von Huecco. Der fesche Latino debütiert nach seinen großen Erfolgen in Spanien, Mexico, Portugal, Chile, Puerto Rico und den USA mit dem Album nun auch bei uns. Na, endlich!

Very Warm: Verve Remixed 4 (Universal, 2008) Jeweils über eine halbe Million Mal verkauften sich die ersten drei Zusammenstellungen der Serie Verve// Remixed. James Brown, Nina Simone und oder Ella Fitzgerald gingen durch die Hände von Kenny Dope oder Chris Shaw um nur einige Namen zu nennen. Bei diesen Songs wird zwar vielleicht nicht heiß, aber garantiert warm.


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Elektronik

schon Gesehen?

Musikalischer Eiskasten Auf der IFA 2008 in Berlin feierte eine bisher einzigartige Kombination, bestehend aus dem Apple Kultprodukt iPod und der neuen Gorenje Kühl Gefrierkombination Premiere. Hintergrund dazu ist eine soeben geschlossene Lizenzvereinbarung zwischen Apple und Gorenje, die es Gorenje erlaubt, die Technology von Apple in Kühl-Gefriergeräten zu nutzen. Die Lizenz schließt auch die Nutzung des Apple Logos „Made for iPod“ mit ein. Ziel des neuen gemeinsamen Projektes ist es, die Nutzung von Hausgeräten den Bedürfnissen fortschrittlicher Verbraucher näher zusammen zu bringen und dabei Spaß sowie einfache Handhabung gleichermaßen erlebbar zu machen. Das entspricht genau den Vorstellungen und Wünschen dieser Zielgruppe von morgen. Moderne Unterhaltungselektronik, Telekommunikation sowie Computertechnik in Form des iPod kombiniert mit einer modernen Kühl-Gefrierkombination eröffnen dem Anwender ganz neue Dimensionen der Lebenskultur. Ob im Wohnraum Küche oder bei anderen Haushaltsanwendungen, es macht einfach Spaß diese Produkte zu erleben …

Telefon, iPod, Internet & mehr Das neue iPhone 3G. Mit Highspeed-3G-Technologie, Karten mit GPS, Unterstützung für Businessfunktionen wie Microsoft Exchange und dem neuen App Store bietet Ihnen das neue iPhone 3G noch mehr fantastische Funktionen. Genau wie das originale iPhone vereint es drei Produkte in einem – ein revolutionäres Telefon, einen Breitbild-iPod und ein wegweisendes Internetgerät für E-Mails im Rich-HTML-Format und das schnelle Surfen und Recherchieren im Internet. iPhone 3G. Die Möglichkeiten des Mobiltelefons – wieder neu definiert.

Neuer Schwung Dank des integrierten Beschleunigungssensors können Sie den iPod nano einfach in die Waagerechte neigen und dann Ihre Alben mit Cover Flow durchstöbern, Videos im Querformat und Fotos im Hoch- oder Querformat anzeigen. Wenn Sie Ihren iPod nano ein wenig schütteln, springt er automatisch zu einem anderen Song in Ihrer Mediathek. Der iPod nano ist jetzt in neuen leuchtenden Farben erhältlich und glänzt mit seinem neuen, geschwungenen Aluminium-Design mit gewölbtem Glas. Auf dem kristallklaren, hellen Display werden Videos zum Erlebnis.

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Der „MehrspaSSdennje-iPod“ Mit seinem fantastisch flachen Edelstahl-Design liegt der iPod touch so gut in der Hand wie nie zuvor. Ebenfalls Eindruck machen der neue Lautstärkeregler und der integrierte Lautsprecher. Revolutionäre Technologien wie das Multi-Touch-Display, der Beschleunigungssensor und 3D-Grafiken sorgen auf dem iPod touch für besonderes Spielvergnügen. Mit der neuen Funktion „Genius“ wird der iPod touch zu Deinem superintelligenten, persönlichen DJ. Nur ein paar Fingertipps, und Genius erzeugt eine Wiedergabeliste mit Songs Deiner Mediathek, die gut zusammenpassen.


HIER KÖN IHR N NTE STEH AME EN ! Buzz! Quiz TV Wenn man Freunde zu Besuch hat ist meist der Griff zur digitalen Unterhaltung nicht weit. Mittlerweile gibt es unzählige Partygames die um die Gunst der Gelegenheitsspieler buhlen. Doch eine Serie hat sich besonders etabliert. Die Rede ist von dem Quizspaß Buzz! Sony war einer der ersten Hersteller der erkannt hat, wie wichtig partytaugliche Spiele sind. Wichtiges Utensil – Der Buzzer

Um das Spielerlebnis möglichst authentisch zu gestalten hat Sony Spezialcontroller entwickelt, die so genannten Buzzer. Der Buzzer besteht aus dem typischen roten blinkenden großen Knopf den man auf gar keinen Fall verfehlen kann. Zusätzlich gibt es noch vier färbige Tasten mit denen man die richtige Antwort wählt. Das war’s auch schon wieder. Mehr Eingabemöglichkeiten braucht man nicht. Doch die neuen Buzzer bringen ein praktisches Feature mit sich. Auf der PS3 kommt man in den Genuss der Wirless-Buzzer sprich die guten Stücke sind kabellos. Fragen über Fragen

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Der Fragenkatalog ist mehr als gut gefüllt, das Game bietet über 5.000 Fragen aus unterschiedlichen Kategorien wie Essen & Trinken, Musik, Sport, Film usw. Die verschiedenen Spielmodi sorgen ebenfalls für Abwechslung. Jede Runde der virtuellen Quizshow läuft anders ab und Dinge wie das Bombenspiel, Tortenschlacht oder der Final Countdown sorgen für schwitzige Hände. Sollten die enthaltenen Frage doch einmal ausgehen, kann man auch eigene Quiz erstellen und diese weltweit mit der großen Buzz!-Community austauschen. Mit Buzz! Quiz TV steht einem spaßigen Gamingabend nichts mehr im Weg.

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Auto

Alfa Romeo MiTo

Text_Klaus Hager Fotos_FIAT Group Automobiles Press

Ein innovativer, moderner Wagen mit starkem Willen und einem geschichtstr채chtigen Namen. Folglich kein Zufall, dass die Pr채sentation im pr채chtigen Sforzesco Schloss In Mailand stattfand, wo erz채hlt wird, dass vor fast hundert Jahren ein junger Designer sich von der in den Filarete-Turm eingemeisselten Schlange inspirieren liess, um das Alfa Romeo-Emblem zu entwerfen.

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Ein Blick in die Geschichte von Alfa Romeo ist gleichzeitig auch ein Rückblick auf einige der wichtigsten Ereignisse in der Geschichte des Automobils. Es ist die Erinnerung an Fahrzeuge, Rennen und Motoren, die die technische Entwicklung und den Motorsport vorangetrieben haben. Aber in der Geschichte von Alfa Romeo geht es auch um ein grundlegendes Element: Den Menschen! Ingenieure wie Merosi, Jano und Satta Puliga sowie Designer wie Prof. Scarnati, Architekt Cressoni und die wertvollen Erfahrungen der Mitarbeiter in der Produktion haben massgeblich zum Erfolg beigetragen. „Alfa Romeo ist nicht einfach ein Automobilhersteller: es ist viel mehr als ein auf traditionelle Art hergestelltes Auto. Es ist eine Art Krankheit, eine Begeisterung für ein Transportmittel, eine Lebensweise, eine ganz besondere Weise, ein Fahrzeug zu sehen. Es ist etwas das jeder Definition widersteht. Seine Merkmale sind wie die irrationalen Züge des menschlichen Geistes, die nicht mit Logik erklärt werden können.“ Zitat von Orazio Satta Puliga (1910–1974), einer er bedeutendsten Designer bei Alfa Romeo. Auch heute möchte dieser Geist vermittelt werden. Und wenn es um Fahreigenschaften, Design und Technik geht, hat das neueste Alfa-Mitglied die Fortführung dieser Werte für eine neue Generation von Alfaliebhabern erfolgreich transportiert.

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Der MiTo ist ein Alfa Romeo Konzentrat modernster Technik und Ausdruck des Willens, das sich aus einem gefühlvollen Styling, Wendigkeit und technischer Exzellenz zum Zweck der Fahrfreude zusammensetzt. In diesen vier Metern stecken sämtliche traditionellen Werte des Automobilherstellers. Die dynamischen Eigenschaften, die besondere Aufmerksamkeit auf Verbrauch und Emissionen, die geringen Abmessungen – all das macht das Fahrzeug nicht nur wirtschaftlich attraktiv sondern öffnet außerdem Horizonte für eine neue Sportlichkeit. Auch die Innenausstattung mit Armaturenbrett und Sitzen, die durch ihr sportliches Aussehen bestechen, hat den Flair des „made in Italy“ und ist gleichzeitig einladend und sportiv. Es weckt Emotionen und beschert echte Fahrfreude. Das verarbeitete Material ist wertvoll, dem kleinsten Detail wurde viel Aufmerksamkeit geschenkt. Auch im Hinblick auf das Wohlbefinden an Bord ist die technologische Innovation ein Hochgenuss. Dank der Zusammenarbeit mit den besten Partnern der jeweiligen Spezialbereiche ist der MiTo mit den modernsten Systemen aus den Bereichen Unterhaltung, akustischer Komfort und Klimatisierung ausgestattet. Das Ergebnis ist ein die Insassen einhüllendes, „in Watte gepacktes“ Ambiente, in das dank der sorgfältigen Isolierung des Fahrzeugs und der hohen Verwindungsfestigkeit keine Schwingungen übertragen werden.


Punkto passiver Sicherheit entspricht der Alfa Romeo MiTo dem modernsten Stand der Technik. Er bietet mit serienmäßig sieben Airbags (zwei davon MultistageAirbags), Dreipunktsicherheitsgurten mit Gurtspanner und Belastungsgrenze und S.A.H.R. (Self Aligning Head Restraint), einer Vorrichtung zur Vermeidung von Schleudertrauma in der Rückenlehne der Vordersitze, einen optimalen Rundumschutz. Fazit: Der neue MiTo ist ein echter Alfa Romeo. Er bietet eine perfekte Beherrschung des Fahrzeugs und kompromissloses Fahrvergnügen. Fahrkomfort und ein ausgezeichnetes dynamisches Verhalten zählen zu seinen herausragenden Merkmalen.

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Sport

Espectacular! 12 Riders, 25.000 enthusiastische Zuschauer und das alles in einer Stierkampfarena! Die Rede ist vom Einzug der RedBull X-Fighters in Madrid!

Text_Klaus Hager Fotos_Andy Schaad | Lukasz Nacdrazcew

Madrid ist nicht nur das geographische, sondern auch das politische und wirtschaftliche Zentrum Spaniens. Die 3,2 Millionen Einwohner der Metropole gelten als besonders traditiosbewusst. Einer dieser Traditionen ist der Stierkampf. Die mutigen Toreros, wie etwa Antonio Barrera, genießen ein hohes Ansehen in der Gesellschaft. Mit Spanien verbindet die tollkühnen Red Bull X-Fighters nicht nur ihre Geburtstunde,dort sind sie

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die Toreros der Neuzeit. Als Bezwinger über die Schwerkraft begeisterten sie am 17. und 18. Juli 2008 knappe 25.000 Zuschauer und zogen sie in ihren Bann. Wir waren live dabei, als der Schweizer Mat Rebeaud seinen dritten Triumpf im vierten Bewerb der Red Bull X-Fighters Saison im Plaza de Toros de Las Ventas feierte. In der Stierkampfarena von Madrid verwies der motorisierte Torero Andre Villa (NOR) auf den zweiten Rang.


Robbie Maddison (AUS) landete an der dritten Position. Dutzende Motorsägen erklangen von den überfüllten Rängen und peitschten noch einmal das Publikum auf, als der 26jährige Mat Rebeaud auf Schultern durch die Stierkampfarena getragen wurde. Die Stimmung auf der mit Abstand spektakulärsten Freestyle-Motorcross-Serie der Welt ist unmöglich zu beschreiben! Die RedBull X-Fighters bieten ein konkurrenzloses Spektakel.

Das Swatch „Mat Rebeaud“ Special

SWATCH widmet dem Freestyle Motorcross Helden ein Uhren Special. Ein extra breites, maskulines Lederarmband mit Kroko-Prägung steht im Kontrast zu einem goldfarbenen, massiven The Chrono Edelstahlgehäuse. Du willst sie haben? Einfach ein mail an gewinnspiel@name-it.at 63


Fitness

Rücken workout Ein muskulär gut ausgebildeter Rücken ist im Beruf und in der Freizeit von besonderer Bedeutung! Gerade in der heutigen Zeit, wo wir durch ausschlieSSlich sitzende Tätigkeit und unter akutem Bewegungsmangel leiden und jeder zweite Österreicher öfters von Rückenschmerzen geplagt wird, muss man etwas tun um seinen Rücken zu kräftigen. Leider wird die Rückenmuskulatur von vielen Trainierenden vernachlässigt, obwohl dieser maSSgeblich für eine verbesserte Haltung und Stabilität der Wirbelsäule verantwortlich ist. Ein kräftigern Rücken kennt keinen Schmerz und schaut darüber hinaus sehr gut aus, da dieser deinem Körper eine schöne V-Form verleiht und deine Hüfte schmäler aussehen lässt.

Text_Martin Kronsteiner Bakk. | Sportwissenschaftler | Headtrainer im John Harris am Schillerplatz Fotos_Markus Thums

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Gründe mit dem Rückentraining zu beginnen!

Stabilität: Die Rückenmuskeln stabilisiert deine Wirbelsäule. Diese Tatsache mindert die 1. Gefahr von Rückenschmerzen. Schmale Taille: Trainiere deinen Rücken in die Breite und du wirkst automatisch dünner obwohl du an den Hüften keinen Zentimeter schmaler bist. 2. Haltung: Für eine aufrechte Haltung benötigst du starke elastische Muskeln entlang der 3. über gesamten Wirbelsäule. Je stärker deine Muskeln ausgebildet sind, umso leichter fällt es dir, den gesamten Tag Haltung zu bewahren. Auch ein schöner Rücken 4. kann entzücken!

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Klimmzug weit Start: • Nimm bei der Klimmzugstange deutlich breiter als Schulterbreit bzw. den weitest möglichen Griff. • Die Handflächen zeigen vom Körper weg und die Arme sind gestreckt und die Schulterblätter ziehen nach innen! Ausführung: • Zieh dich jetzt nach oben, bis dein Kinn auf Höhe der Stange ist. Dann gehe langsam wieder in die Ausgangsposition zurück. • Versuche mindestens 3 x 10 Wh. zu schaffen. Ist dir die Übung zu schwer beginne auf der Klimmzugmaschine und trainiere mit unterstützendem Gewicht.

Einarmiges Kurzhantelrudern im Stehen Start: • Mach einen Ausfallschritt, sodass die trainierende Seite hinten ist. Beuge dich in der Taille ca. 30-45 Grad vor, halte den Kopf neutral, den Rücken gerade und den Bauch eingezogen. Ausführung: • Atme tief ein, ziehe die Kurzhanteln zur Taille und halte den Ellbogen die ganze Zeit eng an deinem Körper. • Spanne deinen Rücken an, ziehe gleichmäßig und versuche deinen Ellbogen so weit wie möglich hinter die Ebene deines Rückens zu bringen. • Versuche mindestens 3x max. 12 Wh. zu schaffen. Schaffst du 12 Wh., steigere das Gewicht. • Trainiere die linke und die rechte Seite abwechselnd.

Langhantelrudern mit ReverseGriff Start: • Stehe aufrecht mit leicht gebeugten Knien, die Füße sind hüft- bis schulterbreit auseinander. • Halte die Langhantel so, dass die Handflächen von Dir wegzeigen. • Beuge dich in den Hüften ca. 55-45 Grad vorwärts und halte deinen unteren Rücken gewölbt (mache ein Hohlkreuz). Der Kopf ist in Verlängerung der Halswirbelsäule. • Die Arme hängen direkt unter deinen Schultern. Ausführung: • Ohne aus der vorgebeugten Position aufzustehen, ziehe die Langhantel zu deinem unteren Bauch. • Die Ellbogen bleiben eng an deinem Körper angelegt. • Versuche mindestens 3x max. 12 Wh. zu schaffen. Schaffst du 12 Wh., steigere das Gewicht.

Back Extension Start: • Lege dich auf die Bank, sodass dein gesamtes Becken und dein unterer Bauch auf dem Polster aufliegen! • Die Knie sind leicht gebeugt! • Hintern ist angespannt! Ausführung: • Senke nun den Oberkörper langsam nach unten und mache den Brustkorb dabei rund. • Hebe nun langsam und kontrolliert den Oberkörper und wölbe die Brust maximal nach oben. • Die Arme sind während der Übung vor dem Brustkorb verschränkt! • Versuche mindestens 3x 15 Wh. zu schaffen und achte ganz besonders auf eine korrekte Ausführung.

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Trainingstipps • Führe alle Übungen langsam und kontrolliert aus. • Atme immer in der Anstrengung aus. • Achte immer auf eine korrekte Ausführung. • Steigere das Gewicht erst wenn du die Technik sauber beherrschst.

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Kulinarik

auf die finger g’schaut Rezept_Patrick Sowa Fotos_Peter Provaznik

Jakobsmuscheln-GarnelenSpiesschen auf Paprika-Minzsalat und Tomatencreme für 4 Personen Für den Salat Paprika (jeweils 2 rote, 2 grüne, 2 gelbe) frischen Rosmarin, Thymian, Salbei, Olivenöl 6 Scheiben getrocknete eingelegte Tomaten 10 kernlose Oliven 8 Minzblätter 1/4 Limette 1 Esslöffel Apfel Balsamico Barrique

Für die Tomaten-Cremè 2 vollreife Tomaten 1 Chillischote 1 Esslöffel weisser Balsamico 4 Scheiben getrocknete Tomaten Salz, weisser Pfeffer 1/16l Olivenöl eventuell 1/4 Knoblauchzehe

Für die SpieSSe 8 Stk. Jakobsmuscheln ohne Schale und Rogen 8 Stk. Garnelen 8 Stk Salbeiblätter 4 Cocktailtomaten 4 Stangen Rosmarin 40 gr. Butter 2 EL Olivenöl 1/4 Limette Salz, weisser Pfeffer, gemahlener Koriander

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Für den Salat

Für die Tomatencreme

Paprika vierteln und das Kerngehäuse sowie die weißen Stränge entfernen. Auf ein mit Olivenöl bestrichenes Backblech legen, salzen und pfeffern und mit reichlich frischen Kräutern (Thymian, Salbei, Rosmarin) abdecken. Mit Olivenöl beträufeln. Das Ganze bei 220°C im Rohr auf mittlerer Schiene garen, bis die Schale Farbe angenommen hat. Abkühlen lassen. Paprika in Streifen schneiden und in einer Schüssel mit Oliven, in Streifen geschnittenen eingelegten getrockneten Tomaten, sowie den Minzblättern (leicht gerissen), Salz, Pfeffer, Apfel Barrique Essig, Limettensaft und mit einem nicht zu fruchtigen Olivenöl marinieren.

Die kleingeschnittenen Tomaten, sowie 4 Scheiben getrocknete Tomaten, eine Chilli­ schote – nach Belieben kann man auch Knoblauch hinzugeben – Salz, Pfeffer und weissen Balsamico in einen Standmixer geben und pürieren (wenn nicht vorhanden, in einem hohen Gefäss mit einem Stabmixer). Unter ständigem Mixen nach und nach das Olivenöl hinzugeben, bis sich eine schön mollige Creme entwickelt hat. Nach Belieben würzen.


Für die Spießchen Garnelen schälen, entdärmen, gut abspülen und abtupfen. Die Rosmarinstängel abrupfen und mit einem Messer zu Spießchen zuschnitzen. Danach abwechselnd jeweils eine Jakobsmuschel, Salbeiblätter sowie Garnelen aufspießen und mit einer kleinen Cocktailtomate abschließen. In einer beschichteten Pfanne Olivenöl erhitzen. Die Spießchen mit Salz, weissem Pfeffer und Koriander würzen und in die sehr heiße Pfanne einlegen. Sobald die Jakobsmuscheln schön gebräunt sind, einen Teelöffel Butter hinzufügen und die Spießchen wenden. Einen Spritzer Limettensaft oder Zitronensaft dazugeben, von der Flamme nehmen und kurz zudecken. Die Tomatencreme auf Tellern verteilen, den Salat darauf anrichten, und die Spießchen darüber legen. Mit einer Spur Olivenöl beträufeln. É voilà. Bon appetit! 

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Gustostückerl

Schon ’koST? relaunch von Suchard Schon der Name ist Programm: Suchard Finessa eine Schokoladentafel, die mit allen Finessen der Schokoladenerzeugung hergestellt wird. Beim neuen Sortiment ist das Beste gerade gut genug. Dem Trend zu exklusiven Schokoladekreationen folgend werden sechs Geschmacksrichtungen intensivsten Genuss mit wahrhaft verführerischen Inhalten bieten. Auserlesene Zutaten und innovative Kreationen sind hier sprichwörtlich das Mittel zum Zweck: Freude und Genuss zu bereiten – und das alles ab sofort auf 150 Gramm purem Geschmacksinn!

SChokoholiker aufgepasst!

Kakao auf Knopfdruck Da werden doch tatsächlich wieder Kindheitserinnerungen wach. Rechtzeitig zum Beginn der kühlen Jahreszeit bringt das beliebte Heißgetränksystem TASSIMO gemeinsam mit Milka wärmende Stärkung in die heimischen Regale. Der neue Schokoladenliebling Milka Kakao wird bei TASSIMO mit flüssiger Milchkomposition zubereitet und damit zur zartesten Kakao-Versuchung, seit es Trinkschokolade gibt. Milka-Geschmack, perfekte Temperatur und cremiger Schaum als genussvolle Draufgabe, die Zubereitung erfolgt kinderleicht auf Knopfdruck – einfacher und unkomplizierter war heiße Schokolade noch nie angerührt.

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Fotos_links: Kraft Foods Austria rechts: Tourismus Werbung Flandern

Die größte Messe für Schoko-Liebhaber ist zurück. Zum dritten Mal in Folge präsentiert sich auch heuer wieder die Choco Vienna vom 3. bis 5. Oktober 2008 mit ihren süßen Köstlichkeiten. Schauplatz des schokoladigen Genusses wird das Haus der Industrie am Schwarzenbergplatz 4 sein.


SüSSe Verführung in Flandern Schokolade ist Leidenschaft und die Praline ist ihre Vollendung. Da neigt man doch dazu sie im heißen Süden zu verorten – nein – in Brüssel steht ihre ‚Wiege’ und im zweiten Atemzug erscheint dies ganz logisch – wir sind in einer Stadt, mitten in Flandern, in einer Region von Künstlern und Lebensgenießern! Es tut nichts zur Sache ob Sie im mittelalterlichen Brügge weilen oder durch das fröhliche Gent tanzen, in Antwerpen nach Rubens schauen oder sich in Brüssel neu einkleiden – die ‚Speise der Götter’ in hunderten Variationen ist immer und überall präsent – welch ein Glück! Apropos Glück – mach’ doch bei unserem Online-Gewinnspiel mit! Was es da gibt? Ganz viel süße Verführung! www.flandern.at

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Reise

GRAN CANARIA DELUXE Könnte ich Wohlfühlpunkte vergeben, Gran Canaria würde definitiv die Höchstnote erhalten. Warum das? Weil man dort weitaus mehr erleben kann als schlaflose Partynächte und schwulen Szenetreff! Text_Sebastian Kozowy

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N

och vor etlichen Jahren hätte ich mir nicht träumen lassen, Gran Canaria ein zweites Mal zu betreten. Damals, die Tinte auf meinem Reifeprüfungszeugnis war noch kaum getrocknet, stürzte ich mich erwartungsvoll auf die Insel mit dem größten Gayfaktor. Etliche durchzechte Nächte später, mit Erinnerungen an eine Aneinanderreihung von Hotelketten und dürren Landschaften reiste ich schließlich müde und frustriert ab, ohne die wirklichen Schätze der Insel gesehen zu haben. Warum also dann doch noch mal Gran Canaria? Sagen wir mal so: durch eine glückliche berufliche Fügung habe ich die Möglichkeit erhalten, meine negative Einstellung deutlich zu überdenken.

Tip1: Möchtest du einen Luxusurlaub erleben, spare auch nicht

beim Flug! Mit 1m94 ist man bei einer dieser Billigairlines nämlich ziemlich arm dran und das ganze fünf Stunden lang. Aber auch sonst wird hier jedes Gefühl von Entspannung im Keim erstickt! Endlich angekommen, entdeckt man den Miniaturkontinent am Besten mit einem Leihwagen. Nicht allein deshalb, weil die wirklich guten Hotels manchmal etwas außerhalb liegen, sondern weil es sich für einen ‚Deluxe’ Urlaub einfach so gehört und man nicht unbedingt in vollbesetzten Touristenbussen sitzen möchte.

Tip2: Ein Cabrio ist bei den idealen Temperaturen ohne Extremwerte das ganze Jahr hindurch sicher nicht verkehrt. Unterbringung

Foto_Markus Toma

‚Wahnsinn’ ist mein erster Gedanke auf das Sheraton Salobre Golf Resort & Spa. Die 5* Anlage in Anhöhe, etwas außerhalb von Maspalomas im Südwesten der Insel, beeindruckt durch die großflächig begrünte 27-Loch-Golfanlage in mitten von Gebirgen und Ausblick auf das Meer. Kernstück des Resorts ist das 5* Hotel Sheraton Salobre. Das WellnessHotel übertrifft all meine Erwartungen. Drei verschiedene Restaurants sorgen mit ihren unterschiedlichen Küchen für Abwechslung. Das Camaleon mit innovativer Molekularküche oder das ‚La Palerma’ mit traditioneller mediterraner Küche. Beim hotelinternen Kochkurs entdeckte ich, dass Knoblauch durchaus eine kulturell-verbindende Wirkung haben kann und hier weit beliebter ist als bei uns in Mitteleuropa.

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FotoS_Links: Villas Salobre Rechts: Bernd Hoffmann

Die durchgestylten Bars mit abgefüllten Wassern aus allen Teilen der Welt, gut dosierte Cocktails und ‚Tapas’ laden zum Erholen ein. Im luxuriösen Aloe Spa auf 1.275m², mit Relaxzonen innerhalb und außerhalb des Hotelgebäudes, findet man außerdem garantiert wieder zu seinem Gleichgewicht zurück. Auffallend auch die angenehme Ruhe, die hier die ganze Zeit vorherrscht – Hotels, die Familien mit Kleinkindern nicht unbedingt zu ihren Hauptgästen zählen, aber dennoch mit einem Angebot für diese aufwarten können, erfreuen sich bei mir seitdem großer Beliebtheit. Das Personal, anscheinend jeder Sprache mächtig welche gerade angebracht ist, garantiert vollkommenen Service. Ob das Flirten ein Teil der südländischen Mentalität ist sei nun dahin gestellt, fest steht, dass man sich hier die ganze Zeit umsorgt fühlt.

Tip3: Die balinesischen Betten am Sunset Pool ermöglichen das

Erleben von trauter Zweisamkeit in vollkommener Ruhe mit atemberaubenden Ausblick auf die Landschaft. Ein unvergesslicher Ort für immer währende Erinnerungen. Die dicht an den Golfplätzen liegenden ‚Villas Salobre’ verteilen sich über das gesamte Areal. Wer also dem Trubel einer Hotelanlage entgehen, und mit seinem Liebsten oder mit mehreren Freunden unter sich sein möchte, ist in den modern designten Bungalowanlagen unterschiedlichster Größen bestens aufgehoben. Ob mit privatem Pool, Koch Service, kompletter High Tech Film- und Musikanlage: Kaum Wünsche die nicht erfüllt werden können. Zu einem weiteren Hotelhighlight auf Gran Canaria, zählt das 4*+ Hotel Costa Meloneras der Hotelgruppe Lopesan. Direkt am Leuchtturm

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von Faro, in der Nähe der Dünen von Maspalomas gelegen, ist es vor allem bei anspruchsvollen schwulen Partyhoppern beliebt, da nicht weit von Playa del Ingles entfernt. Das Hotel verfügt über einen Pool der seinesgleichen sucht und an seinem Ende einen herrlichen Ausblick auf die Strandpromenade von Maspalomas-Beach, einen 3000m² großen Spa-Bereich das ‚Corralium’ und ein tägliches Unterhaltungsprogramm für jeden Geschmack.

Natur & Geschichte

Hierfür begibt man sich am Besten unter die Fittiche des schwulen Reiseführers Fernando Henriquez. Fernando und sein Freund Nikos zeigen sich unter anderen verantwortlich für die Tour ‚Las Palmas by night’. Es ist ihnen ein Anliegen ihren Besuchern, das traditionell einheimische schwule Treiben außerhalb von Playa del Ingles näher zu bringen.

Tip4: Verspürt man nach kosmopolitischen Smalltalk im Jumbo-

center das Verlangen nach Abwechslung und Ursprünglichkeit, lohnt es sich garantiert in Las Palmas auf Tuchfühlung mit den weltoffenen Insulanern zu gehen. Neben seiner Lebensgeschichte hat Fernando aber vor allem Spannendes über die Insel zu erzählen: Gran Canaria ist mit fast einer Million Einwohnern die meistbevölkerte und wirtschaftlich aktivste Insel der Kanaren. 43% der Insel stehen unter Naturschutz und 60 Kilometer der Küstenlinien bestehen aus goldenen Sandstränden. Die Insel kann in zwei Hälften eingeteilt werden, mit recht unterschiedlichen klimatischen und landschaftlichen Bedingungen – von den Insulanern einfach „Süden“ und „Norden“


FotoS_Oben: sebastian Kozowy Unten: Villas Salobre

genannt. Sagen wir mal so, der trockene Süden mit seinen Touristenstränden und Hotelanlagen ist zum urlauben für Urlauber da. Der Norden dient den Einwohnern aufgrund der gemäßigten Zonen der Medianias mit Tälern und subtropischen Wäldern vor allem für die Landwirtschaft sowie als Wohnort und ist der soziale und kulturelle Motor der Insel. Ende des 15. Jahrhunderts wurden die Kanarischen Inseln nach erheblichen Widerstand der einheimischen Bevölkerung der spanischen

Krone einverleibt. Damit begann die Hispanisierung des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Gefüges der Insel durch die kastilische Krone. Der wirtschaftliche Aufstieg begann dank des regen Verkehrs englischer Schiffe im 19. Jahrhundert. Diese Tatsache trug zur Entwicklung des Tourismus bei, der heute die wichtigste Einkommensquelle der Insel ist.

Freizeit & Ausflüge

Zentrum im Norden, ist die Inselhauptstadt Las Palmas mit seinen 400.000 Einwohnern. Hier findet man die Kultur, welche ich bei

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Flüge, Gran Canaria Deluxe Hotels und Mietwagen zu Spezialpreisen sind beim Gayreiseveranstalter Männer-Unterwegs buchbar: www.maenner-unterwegs.de

Unterkünfte Sheraton Salobre Golf Resort & Spa www.sheartonsalobre.com Villas Salobre www.villassalobre.com Lopesan Costa Meloneras www.lopesanhotels.com

meinem ersten Besuch vermisst hatte: Bedeutende Gebäude wie die Kathedrale Santa Ana oder das alte Rathaus und zahlreiche Museen in denen man die Gesichte Gran Canarias zurückverfolgen kann. Im Stadtteil Tirana werde auch ich bei einem Spaziergang durch die Einkaufsstraße Calle de Tirana so einiges großes ‚Kleingeld’ los und beschließe an einem der vier Sandstrände die die Hauptstadt umschließen ein wenig auszuspannen. Zurück im Süden der Insel, beginne ich mit der Erforschung der Natur am Maspalomas Strand, genauer gesagt am berühmten Strandkiosk Nr, 7. Im Zentrum der Badenden und in den Dünen der umherspazierenden Schwulengemeinde finde ich schnell Anschluss. Wer also alleine urlaubt, braucht sich hier keine Sorgen über seine Abendgestaltung zu machen – man schwimmt einfach mit der Masse und entschwindet nachts gemeinsam in den Gängen und Clubs des Jumbocenters.

Tip5: Pralle Sonne und zuviel Bier vom Standkiosk schlagen nicht

nur auf den Kopf. Wer also abends noch fit sein möchte, versorgt sich beim angeregten Smalltalk am Schwulenstrand mit reichlich Wasser! Sonne tanken der etwas anderen Art und den Abenteuergeist kombiniert mit Kultur genießen, ist bei einem Segelturn auf der ‚Afrodita’ garantiert. Entlang der schönsten Küsten Gran Canarias erlebt man Natur pur und erblickt herrlich abgelegene Küstenregionen. Zur Abkühlung lass ich mich nicht zweimal bitten und ergreife die Möglichkeit vom Schiff direkt ins kühle Meer zu springen und meiner Infantilität freien Lauf zu lassen. Verpflegung am Schiff und eine herzliche Quasselstrippe als Reiseleiterin machen einen Nachmittag auf der ‚Afrodita’ zu einem amüsanten, entspannten und empfehlenswerten Ausflug.

Resumee

Isaac Newton meinte schon: „Was wir wissen, ist ein Tropfen; was wir nicht wissen, ein Ozean“. Mein Wissen um die Vielfalt an Möglichkeiten und Sehenswertem auf Gran Canaria sind für mich noch lange nicht ausgeschöpft, dennoch: meine Vorurteile konnte ich ablegen und einen kleinen Blick auf den gesamten Ozean werfen. 

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FotoS_Oben: Markus Toma Unten: Sebastian Kozowy

Reiseveranstalter


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Städtetrip

Stockholm Skandinaviens rosa Perle Berlin, London, Barcelona – die derzeit angesagtesten schwulen Hot Spots in Europa können ganz schön schlauchen: Sightseeing und Schwulenszene gönnen einfach keine Pause. Doch atemberaubende Architektur und aufregendes Gay-Nightlife-Clubbing findet sich auch in der schwedischen Hauptstadt – nur eben viel entspannter. Und dass die Stockholmer Schwulen wohlerzogen und verdammt gut angezogen sind, versteht sich von selbst …

Text und Fotos_Frank Störbrauck

W

as haben die Macher des Stockholm Prides in den vergangenen Wochen und Monaten auf diesen Moment hingearbeitet. Die große Europride-Parade 2008 sollte es allen in Europa zeigen: Seht her, Stockholm, aus guter alter sozialdemokratischer Tradition liberal und weltoffen, ist die heimliche Schwulenhauptstadt des Kontinents. Wie ließe sich das besser dokumentieren als mit einer fulminanten Euro-CSD-Parade? Bereits in den vergangenen Jahren kratzte das Massen-Happening der schwedischen Lesben, Schwulen und Drag Queens regelmäßig an der 500.000-Zuschauer-Grenze. Das ist für eine Stadt, die gerade einmal knapp 800.000 Einwohner zählt, verdammt viel. Zum Europride in diesem Jahr wollte man denn auch klotzen, nicht kleckern. Hinter den Kulissen glucksten die Veranstalter schon freudig, man werde möglicherweise den Kölner Rekord aus dem Jahre 2002, als mehr als eine Million Menschen die Straßen säumten, brechen. Die Voraussetzungen waren exzellent: Das Fremdenverkehrsamt und die Stadtspitze lasen den EuroprideMachern im Vorfeld des Euro-Events jeden Wunsch von den Lippen ab, die Hotels der Stadt sorgten mit attraktiven Pride-Angeboten für einen bezahlbaren Aufenthalt und die örtlichen Verkehrsbetriebe entschlossen sich kurzerhand dazu, erstmals in der Geschichte der Stadt sämtliche Nahverkehrsbusse mit je zwei flatternden Regenbogenfähnchen durch die City kurven zu lassen. Einer aber spielte an diesem Tag nicht mit: Petrus. Wochenlang erlebte Stockholm einen traumhaften Sommer. Die Sonne strahlte auf die Stadt unablässig herab, die Temperaturen bewegten sich zumeist bei angenehmen 25 Grad. Das viertägige Pride-Park-Festival war täglich ausverkauft. Zur großen Europride-Parade kam dann aber alles anders: Es schüttete unablässig wie aus Kübeln. Doch Stockholm wäre nicht Stockholm, würde aus der Europride-Sause eine verregnete Trauerparade werden. Tapfer marschierten die mehr als 100 Gruppen und Wagen kreuz und que(e)r durch die City und wurden dabei von (immerhin) 450.000 Zuschauern am Straßenrand frenetisch bejubelt. Dabei unterscheidet sich die Stockholmer Parade deutlich von

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Lesben- und Schwulenumzügen in vielen anderen Städten Europas: Trotz ihrer enormen Größe ist sie keineswegs – wie man vielleicht vermuten könnte - ein einziges Party-Happening. Vielmehr nehmen überdurchschnittliche viele politische Gruppen an der Parade teil, und am Straßenrand erblickt man erstaunlich viele Heteros, die mit Kind und Kegel den Lesben und Schwulen zujubeln. Man mag Stockholm aus Unkenntnis für eine behäbige skandinavische Stadt halten, in Sachen Akzeptanz von Schwulen und Lesben macht ihr aber niemand ein X vor ein U. Sogar die christlichen Parteien haben ihren Frieden mit der gesetzlichen Gleichstellung von lesbischen und schwulen Paaren in Schweden gemacht. Das Land war weltweit eines der Vorreiter, damals Anfang der 90er-Jahre. Wenn man so will, ist Schweden das beste Beispiel für die These, dass homofreundliche Gesetzesänderungen positive Auswirkungen auf die Akzeptanz von Lesben und Schwulen haben. Kaum jemand dreht sich heute noch um, wenn schwule Paare Hand in Hand durch die Stadt flanieren. Allerdings sind die Stockholmer, so wie übrigens viele Schweden, recht schüchtern im Umgang mit öffentlich zur Schau getragener Zuneigung. Auch eine schwule Darkroom- oder Saunenkultur, wie beispielsweise in Paris oder Berlin, gibt es hier nicht. Viele sagen, das passe überhaupt nicht zum Image des braven, wohlerzogenen schwedischen Schwulen, der sich selbst in der Schwulenszene so verhält, als stünde stets seine Mutter hinter ihm. Sich vordrängeln an der Bar, sich alkoholisiert gehen lassen oder gar laut Krakeln im betrunkenen Zustand? Nicht so der typisch schwedische Schwule! Allerdings gehört auf der anderen Seite das ungehemmte Flirten nicht zu seinen Stärken. Roland (28), Verkäufer, der vor fünf Jahren aus der schwedischen Provinz in die Hauptstadt gezogen ist: „Wenn dich in der Disco mal jemand länger als eine Sekunde anschaut, darfst du davon ausgehen, dass er dich verdammt attraktiv findet. Aber niemals darfst du erwarten, dass er auf dich zukommt und dich anspricht. Das machen die schwedischen Jungs einfach nicht.“ Doch der smarte


Blonde hat einen Trick parat: „Du findest im Vergleich zu anderen Städten auf den Stockholmer Schwulenpartys ziemlich viele Heteros, die mit ihren schwulen Freunden unterwegs sind. Unterhalte dich einfach mit einer der Frauen. Die meisten Schwedinnen sind in den Schwulenbars sehr locker drauf und stellen dir gern ihre schwulen Freunde vor.“ Dabei geht es recht trinkselig zu. Obwohl der Alkohol in Schweden exorbitant teuer ist (Flasche Bier 5-6 Euro, Wodka-Red Bull 10-14 Euro), prostet man sich hier gerne einen Cocktail nach dem anderen zu. Böse Zungen behaupten gar, die Schweden trinken am Wochenende nur deshalb so viel, um ihre Schüchternheit schneller abzulegen und anschließend schneller mit dem Auserwählten ins Gespräch zu kommen. Wer als Österreicher zu zweit oder gar in einer Clique nach Stockholm reist, sollte sich freilich all zu offene Kommentare verkneifen: überraschend viele Schweden sprechen und verstehen recht gut Deutsch. Apropos Sprache: Wer sich schon einmal in Spanien oder in Frankreich über die mangelnden Englisch-Kenntnisse der Einheimischen geärgert hat, findet in Schweden nahezu paradiesische Verhältnisse vor. Viele der Stockholmer Schwulen sprechen ein ausgezeichnetes Englisch. Die kosmopolitische Eloquenz korrespondiert eng mit dem Kleidungsstil der Stockholmer: elegant, stylisch, stets up-to-date. Ralph LaurenHemd statt Nike-T-Shirt, G-Star-Jeans statt Schlabber-Army-Hose! Wer in der CSD-Zeit in Stockholm ist, braucht sich denn auch nicht zu wundern, dass so ziemlich jeder Modeshop, der was auf sich hält, die (derzeit vermeintlich) schwulsten Partyklamotten, garniert mit unzähligen Regenbogenfähnchen, in der Schaufensterdekoration parat hält. Doch Stockholm Pride und Schwulenszene sind wahrlich nicht die einzigen Highlights, die einen Besuch im Sommer lohnen. Die Stadt selbst ist ein Traum. Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass Stockholm eine der schönsten Städte der Welt ist: goldgelbe Renaissancegebäude, unzählige Open Air Cafés und saubere Parkanlagen

machen einen Stadtrundgang zu einem unvergesslichen Erlebnis. Lustgarten und Labsal für die schwedische Seele ist vor allem die Altstadt (Gamla Stan) mit ihren und kopfsteingepflasterten Plätzen und pittoresken Gassen. Dreimal darf man nun raten, wo sich das Gros der Stockholmer Schwulenbars niedergelassen hat. 

Die Stadt Stockholm ist mit rund 800.000 Einwohnern die größte Stadt Skandinaviens. Die schwedische Hauptstadt erstreckt sich über 14 Inseln, rund 30 Prozent der Fläche Stockholms sind mit Wasser bedeckt. Anreise

Die skandinavische Airline SAS fliegt täglich einmal von Wien über Kopenhagen nach Stockholm: www.flysas.com (ab ca. 370 Euro)! Austrian Airlines fliegt mehrmals täglich nonstop nach Stockholm (ab ca. 140 Euro): www.aua.com! Die Preise beziehen sich auf eine Testbuchung für ein verlängertes Wochenende (Donnerstag bis Montag) im April 2009. Hotel

Das im minmalistischen Design à la Schweden eingerichtete Nordic Light Hotel mit 175 Zimmern lässt für den Gay-Reisenden keine Wünsche offen: zentrale Lage, sehr schwulenfreundliches Personal, Spa-Bereich, Frühstücksbuffet bis 11.00 Uhr und Late-Check-Out bis 14.00 Uhr am Wochenende! Das Hotel gehört außerdem zu den ersten Hotels Stockholm, das sich ganz offiziell vom Tourismusamt der Stadt das Prädikat „gayfriendly“ verliehen ließ. Für Besucher hält die Hotel-Webseite sogar eine eigenen Bereich parat: www.nordiclighthotel.se/gay! Informationen

Allgemeine touristische Informationen hält die Webseite www.visitsweden. com und www.stockholmtown.com für den Besucher bereit. Über die schwule Szene informiert ausführlich die Online-Ausgabe des Stockholmer Schwulenund Lesbenmagazin QX: www.qx.se!

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Zeit f端r ein Bild Foto_Justin Monroe Aus: Down the rabbit hole Buchbeschreibung: Seite 52

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Politik ungeschminkt

„Zu später Stunde wage ich gern mal ein Tänzchen!“ Jürgen Peindl mal von einer ganz anderen Seite – in unserem Interview lässt uns der PULS4-Moderator ein wenig hinter sein Poker-Face blicken und verrät uns wo seine Schwächen liegen, ob er gerne das Tanzbein schwingt und ob Männer mit Glatze die besseren Liebhaber sind.

Interview_Sophia Angelides Fotos_Puls 4/Gerry Frank

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Du hast ja in der Wahlzeit das politische Format Talk of Town Spezial moderiert – wie hast du dich da vorbereitet? Ich lese schon mehrere Jahre hinweg 4–5 Tageszeitungen pro Tag, d. h. – ich bin permanent im „Wahlkampf“. Und dank einer super Talk-Redaktion war die Vorbereitung eine spannende Sache. Was ist für dich das Spezielle, die Herausforderung an einer Wahlsendung? Wir in unserem P4 Konzept „Talk Of Town Spezial – 20 Minuten um zu überzeugen“ haben erstmals das Prinzip einer Castingshow eingeführt. Die Politiker werden noch während der Sendung live von Experten auseinander genommen‘ und kritisch begutachtet, das ist für uns neu und vor allem für die Politiker. Die es nicht gewohnt waren bisher – dass man sie live – wie in einer Castingshow eben – beurteilt. Auch die Zuschauer haben dann noch gevotet, ob der jeweilige Politiker sie überzeugt hat oder nicht. Alles in allem ein neues Konzept – dass politische Diskussionen wieder richtig spannend macht. Nämlich für alle Teilnehmer: für die Seher, für die Politiker und für die Moderatoren.

war absolute Pionierzeit. Dort war ich dann als jüngster Nachrichtensprecher im Radio tätig. Habe 1999 den Österreichischen Rundfunkpreis gewonnen, bin dann nach Deutschland und habe dort mit Größen wie Bully Herbig, (damals noch) Andreas Türck, Barbara Schöneberger, Wigald Boning, Hella von Sinnen, Hugo Egon Balder etc. zusammen gearbeitet und TV gemacht. Vor knapp 4 Jahren bin ich dann zurück nach Österreich um gemeinsam mit tollen Kollegen Puls4 und ProSieben Austria – die NEWS – aufzubauen. Durfte dann als jüngster TV-Nachrichtensprecher vor die Kamera … … und bin mittlerweile etwas älter – da lagen ein paar Sendungen dazwischen – aber bin dennoch sehr zufrieden und glücklich mit dieser Berufswahl. Vor der Kamera zu stehen, was bedeutet das für dich? Die Wahrheit zu sagen, der verlängerte Arm der Zuseher zu sein und die Fragen zu stellen – die sich andere nicht trauen zu formulieren!

Bist du ein emotionaler Mensch? Ja, durchaus. Was ist deine stärkste Charakter­eigen­schaft? Ehrgeiz, Ehrlichkeit und Treue! Und wo liegt deine Schwäche? Ungeduld. Wenn deine Lebenszeit nun zu Ende wäre und du würdest zurückblicken – bist du zufrie­ den mit dem, was du bis hier erreicht hast? Ja, weil ich jetzt auch noch das Glück gehabt habe – meinen Lebensmenschen zu treffen und kennen zu lernen. Und wenn du nach vor schaust – was willst du noch erreichen? Viel, ist aber noch geheim. Ihr werdet davon lesen, hören und werdet es sehen. Welche Musik hörst du? Kommt auf die Stimmung drauf an.

Fernsehen „machen“ – was be­ deutet das für dich, wo siehst du da die Heraus­forderung?

Bist du ein Mann der tanzt oder eher am Rand der Tanzfläche mitwippt?

Kann man als Moderator wirklich immer unparteiisch bleiben?

Jeden Tag beinahe „Das Rad neu zu erfinden“! Fernsehen ist für mich meine zweite Welt in der ich lebe!

Zu später Stunde wage ich gerne mal ein Tänzchen

Ich versuche es zumindest.

Wer ist dein Vorbild?

Bist du ein politischer Mensch?

Derzeit Barack Obama!

Ja sehr, und ich freu mich über jeden Menschen – der es auch ist. Immerhin bestimmt die Politik mein und dein Leben! Erzähl doch bitte ein wenig über deinen Werdegang! Wie bist du zum Fernsehen gekommen? Ganz kurz, die wichtigsten Stationen: Ich habe beim Radio begonnen, 1995 – bei der Antenne Steiermark. Dem ersten Österreichischen Privatradio. Das

Und mit wem möchtest du abso­ lut nie verglichen werden? Mit Menschen, mit denen man nicht verglichen werden möchte. Was bedeutet „frei sein“ für dich? Die Freiheit zu haben, über mein Leben und wo es hinführt – jederzeit selbst entscheiden zu können! In allen Bereichen.

Wann hast du dich zum letz­ ten Mal über etwas so richtig gefreut? Heute morgen – als ich eben neben meinem Lebensmenschen aufwachen durfte. Über dieses einzigartige Lächeln. Und geärgert? Vor 2 Minuten … War in einer Telefonwarteschlange gefangen‘. Ungeduld! Mann und Frau: passt das zusammen? Kommt auf den Mann und vor allem auf die Frau drauf an.

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»Ich lese 4 – 5 Tageszeitungen pro tag, das heisst ich bin permanent im „Wahlkampf“.«

Wie sieht der perfekte Sonntag für dich aus? Jedes mal anders. Wer war der interessanteste Mensch, den du bis jetzt in dei­ nem Leben getroffen hast? Das waren mehrere. Jeder – beinahe jeder Mensch – hat etwas interessantes, etwas faszinierendes an sich. Ob Mel C, Bruce Willis oder „Otto Normalverbraucher”… Jeder Mensch hat seine Geschichte zu erzählen. Ich traf auch mal eine 104 Jahre alte Frau – was die mir so erzählen konnte war ein Wahnsinn, obwohl es nur‘ ein normales Leben war. Sind Männer mit Glatze die bes­ seren Liebhaber? So wird es ja oft gesagt … … fragt meinen Lebens­men­ schen. Wo trifft man dich, wenn du pri­ vat abends unterwegs bist? Unterschiedlich: Wien, Graz, Salzburg, Kitzbühel … aber nie alleine. Welches Buch hast du zuletzt gelesen? „Die 4 Stunden Woche“ von Ferris – seeeehr zu empfehlen! 82

Wie wichtig sind Status­ symbole (Geld, Auto, …), deiner Meinung nach, für Männer? Für manche Männer sind das die wichtigsten Dinge im Leben. Aber die sollten mal das Buch „Haben und Sein“ von Erich Fromm lesen! Bist du ein Frauenver­ steher und gibt es „Myste­ rien“, die du bis heute nicht klären konntest (zb verhaltensmäßig …)? Man(n) versucht Frau­en zu verstehen, aber wenn man(n) für sich persönlich mal entdeckt und festgestellt hat, dass Frauen ganz einfach die intelligenteren, schlaueren und raffinierteren Wesen auf diesem Planeten sind – dann lebt es sich gleich viel leichter. Es ist nämlich ganz ein­fach so! Welcher Spruch soll einmal auf deinem Grabstein stehen? I did it my way. Vielen Dank für das Gespräch.


Dafür und Dagegen Text_ Romana Dobes

Umsonst gibt’s nix – erst recht nicht Akzeptanz. Das spürt die österreichische GLBT-Community nur zu oft, an Gleichstellung wird hart gearbeitet. Besonderer Kämpfer für die gute Sache ist seit mittlerweile 10 Jahren die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen. Den Meilensteinen ihres Schaffens wird zum Jubiläum Tribut gezollt.

Österreich ist ein Land großer Berge und großer Töne, nicht aber großer Gleichstellung. Die wird klein gehalten, wenn nicht sogar unter den Teppich gekehrt. Um dem entgegen zu wirken wurde vor 10 Jahren die Wiener Antidiskriminierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen (WASt) gegründet. Mit den ambitionierten Zielen Lesben, Schwule und Transgenderpersonen sichtbar zu machen, das Verständnis zwischen Community und Stadt Wien zu verbessern und rechtliche Benachteiligung aus dem Weg zu schaffen, wurde ein Grundstein für sehr viel Arbeit gelegt. Was in Deutschland schon etabliert war, konnte bei uns erst durch die Initiative von Stadträtin Mag. Renate Brauner möglich werden. Als Teil des Stadtbüros war die WASt damals die erste Institution in dieser Form und das ist sie heute noch - Vorreiter und Vorbild für’s ganze Land. Bei Diskriminierung denkt man schnell an mehr oder minder böse Witze am Rande, direkte Angriffe verbaler und auch körperlicher Natur und den daraus resultierenden Schmerz. Dagegen arbeitet die WASt und ist für alle da, die mit Diskriminierung zu tun haben, sowohl Opfer als auch Täter und Beobachter. Doch Beratung und Aufklärungsarbeit sind nur ein Teilbereich ihres Schaffens. Österreich ist eben ein Land des Jammerns, oft so laut, dass übersehen wird, wo die Wurzel allen Übels liegt. Im Fall von mangelnder Gleichstellung ist diese Wurzel das Rechtssystem. Ohne Unterstützung von „oben“ geht nämlich auch nichts – die rechtliche Situation bestätigt eher die kleinen Angriffe im Alltag. An diesen Missständen setzt die WASt an: als Spürhund für diskriminierende Regelungen, mit Änderungsvorschlägen im Petto. Ihr Schaffen ist jedoch auf die Landesebene beschränkt, weshalb der große Brocken der diskriminierenden Bundesgesetzgebung immer noch besteht. Trotzdem macht Wien einen großen Schritt in die richtige Richtung. Nach 10 Jahren Arbeit spürt man den Erfolg. Wien ist weltoffen und lebenswert und nicht umsonst Pilgerort für einen Großteil der GLBT-Community des Landes. Um diese Früchte harter Arbeit zu zelebrieren und in die Zukunft zu blicken, veranstaltet die Wiener Antidiskriminierungsstelle eine Fachkonferenz zum 10jährigen Jubiläum mit dem Thema „Bilanz und Zukunftsperspektiven kommunaler Antidiskriminierungsarbeit“. Am Freitag, den 3. Oktober 2008 sind Interessierte ins AK

Wien-Bildungszentrum eingeladen, um am Feiern einer Institution teilzuhaben, die der Community große Dienste leistet. Von 10:00 bis 17:00 gibt es ein dichtes Programm aus Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion – nationale Größen wie auch internationale Experten stellen 10 Jahre Meilensteine vor, zeigen die Lebenssituation von Lesben, Schwulen und Transgenderpersonen im europäischen Vergleich auf und geben einen Ausblick auf die zukünftigen Entwicklungen. Eröffnet wird die Konferenz von Stadträtin Sandra Frauenberger. Angela Schwarz und Mag. Wolfgang Wilhelm, die beiden Antidiskriminierungsbeauftragten, führen durchs Programm. Der Vormittag beginnt mit abwechslungsreichen Vorträgen, u.a. über den Europäischen Vergleich von Antidiskriminierungsarbeit und die Bedeutung von Minderheiten für Gesellschaft und Zusammenleben. Die WASt selbst präsentiert den Blick von innen: ihre Erfolge, Projekte und Zukunftsperspektiven. Vertreter von GLBT-Anlaufstellen (TransX, Rosa Lila Tipp, HOSI-Wien) betrachten die Institution von außen und besprechen ihre Bedeutung für die Community. Auch im Programm stehen Workshops zu Themen wie Bestandsaufnahme und Trends bei Beratung und Selbsthilfe, Spannungsfelder der Antidiskriminierungsarbeit, Gewalt in gleichgeschlechtlichen Beziehungen und die Tabuisierung bzw. Thematisierung von sexueller Orientierung in der Schule. Abgeschlossen wird die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion über Bilanz und Ausblick kommunaler Antidiskriminierungsarbeit. Dass zum Jubiläum eine Fachkonferenz veranstaltet wird und nicht einfach ein rauschender Sektempfang, spiegelt auch die Basis der Leistungen der Wiener Antidiskriminierungsstelle wider: viel Überlegen und Beleuchten, Diskutieren und Evaluieren – eben 10 Jahre harte Arbeit. 10 Jahre Einsatz DAFÜR, die Community zu stärken und DAGEGEN, die mangelhaften Zustände in Österreich hinzunehmen.  Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei. Infos unter www.queer.wien.at, Anmeldung unter wast@gif.magwien.gv.at

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Wirtschaft

Gay Manager Deutschland hat den Völklinger Kreis, Österreich die austrian gay professionals (agpro). Das umtriebige Netzwerk schwuler Unternehmer und Führungskräfte feiert den 10. Jahrestag seiner Gründung und ist viel mehr als ein Verein.

Text _Günther Moser Foto_Julian LAidig

1998 gab es nur eine vage Idee, eine Vereinigung nach dem Vorbild des Völklinger Kreises in Deutschland auch in Österreich aufzubauen. Der Gründungspräsident Oliver Kaiser und die ersten elf Mitglieder trafen sich im Extrazimmer der „Goldenen Glocke“ und gründeten einen Verein. Die damals schon etablierten Gruppen in der Schweiz und Deutschland halfen mit Tipps und ein paar Jahren Erfahrungsvorsprung. Durch gegenseitige Besuche bei den Jahresversammlungen wurde klar, daß jeder Verband sein eigenständiges Konzept hat, auch wenn die Mitgliederstruktur vergleichbar ist. In Österreich wurde dieses Grüppchen – wie alles was neu und exotisch ist - von den schwulen „Interessensvertretungen“ und Beobachtern in den ersten - Jahren nur milde belächelt. Auch der Zustrom an Mitgliedern hielt sich in Grenzen. Viele Schwule in der Wirtschaft sind nicht geoutet und wollten sich auch in einer Vereinsstruktur nicht mit Gleichgesinnten treffen. Es wurde jahrelang gemunkelt, daß es schwer sei, Mitglied zu werden und die agpro bewusst klein und exklusiv gehalten wird. Dabei ist es ganz einfach, den Interessentenstatus zu bekommen, der einer Aufnahme voraus geht. Ein Gespräch mit einem Vorstandsmitglied, in dem geklärt wird ob die Voraussetzungen erfüllt sind, ist ausreichend und schon kann der Interessent einige Monate in die agpro hinein schnuppern und bei den Events dabei sein. In dieser Phase lernen sich der Interessent und die bestehenden Mitglieder kennen. Danach erfolgt die Einladung Mitglied zu werden. Eine Hauptfrage dabei ist, was das neue Mitglied in die agpro einbringen will und kann. Die Zahlung des Mitgliedsbeitrags von € 350,- pro Jahr reicht nicht. Es wird schon ein gewisses Engagement für die Sache erwartet. Ein Outing in der Öffentlichkeit ist keine Voraussetzung, auch wenn das heute kein so brisantes Thema mehr ist, wie in den Anfangsjahren. Außer den Vorstandsmitgliedern, die den Verein nach außen repräsentieren, ist die in den letzten Jahren stark gewachsene Mitgliederliste geheim. Agpro hat es in den 10 Jahren seines Bestehens geschafft, iaufzuzeigen, daß es Schwule auch abseits der Klischees gibt. Ohne Federboa, Stückelschuhe oder Fetischoutfit, sondern mit Anzug und Krawatte und an der Spitze von großen und kleinen Unternehmen stehend. Besonders dieser Punkt machte die agpro rasch zu einem angesehenen Gesprächspartner von Politik, Medien und öffentlichen Institutionen - etwa bei Gesetzesbegutachtungen.

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Gays in gehobenen Positionen haben wenig Zeit und Lust Statuten und andere Formalitäten zu diskutieren, sondern packen an, wenn es um Projekte der agpro geht. Diese werden zügig abgewickelt, gibt es doch aus jedem Bereich Experten, die ihr Know-how einbringen. Die Bandbreite reicht von Juristen, Steuerberatern, PR-Experten, Trainern, Architekten bis hin zu leitenden Angestellten und Beamten. Damit bleibt Zeit für gesellschaftliches Netzwerken und das umfangreiche Eventprogramm. Mindestens zwei fixe Termine gibt es pro Monat: Vorträge, Diskussionsabende, Betriebsbesichtigungen, Kultur und Kulinarik sind die Eckpfeiler dieser Abende. Sie sind für den Austausch untereinander und gemeinsame Erlebnisse besonders wichtig. Ein bis zwei Mal pro Jahr gibt es eine gemeinsame Reise mit einem Kultur- und Austauschthema mit Partnerverbänden. Paris, Budapest, Brüssel, Berlin und Zürich standen unter anderem schon auf dem Reiseprogramm. Die Internationale Vernetzung war von Beginn an ein Thema und brachte Power in diese Idee. Im Jahr 2000 schlossen sich die Verbände zur egma, der European Gay Managers Association in Paris zusammen. - Als Know-how-Pool mit Experten aus den verschiedensten Gebieten hat die agpro wertvolle Beiträge zur Gleichstellung von Schwulen im Arbeits- und Berufsleben aber auch in der gesellschaftlichen Akzeptanz erreicht. Der agpro wurde des öfteren ein Naheverhältnis zu konservativen Parteien nach gesagt. „Die agpro ist überparteilich und baut auf Lobbying und Zusammenarbeit, auch mit der ÖVP“, meint dazu der amtierende Präsident Manfred Wondrak. „Eine politisch bunte Mitglieder- und Vorstandsstruktur bringt eine Meinungsvielfalt und eine Stärke des Vereins. Wir nutzen die Chancen und wollen durch konstruktive Gespräche zur Meinungsbildung und damit zur Umsetzung unserer Forderungen beitragen“, so Wondrak. Eines der Highlights im Vereinsjahr ist die Verleihung des agpro Förderpreises, der wissenschaftliche Arbeiten zu gay-relevanten Themen prämiert. Das Preisgeld in Höhe von € 5.000,- wird von IBM und dem Wirtschaftsministerium gesponsert. Eine hochkarätige Jury beurteilt die eingereichten Arbeiten, die Preise werden dann im Rahmen einer Gala verliehen. Jährlich wächst die Gästeliste mit Vertretern aus allen politischen Parteien, Kunst, Wirtschaft und zahlreichen


Meilensteine einer Erfolgsstory 2001

Die größte Regenbogenfahne Europas (60x6 m!) wird in Auftrag gegeben und wehte anlässlich der EUROPRIDE vom Wiener Donauturm

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Analyse: Diskriminierung von Schwulen und Lesben in der Pensions­versicherung der Kammer der freien Berufe Umfrage bei den österreichischen Pensionskassen über Anspruchs­ berechtigung von gleichgeschlecht­ lichen PartnerInnen

2004

Initiierung des agpro-Förderpreises. Jährlich werden wissenschaftliche Arbeiten zu schwulen Themen im Rahmen einer Gala von einer prominent besetzten Jury prämiert. Auf eine Initiative der agpro mit Hilfe aus Brüssel bestätigt die Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten die Anspruchsberechtigung von gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern bei Pensions­ leistungen.

2005

agpro unterstützt die Gründung des Lesben-Netzwerks Queer Business Women. Abhaltung der ersten internationalen Diversity-Konferenz „working for equality“ in Wien

2006

Österreichweite Studie zum Freizeitund Konsumverhalten schwuler und bisexueller Männer in Kooperation mit PINK Marketing. Diese Studie revolutionierte das Gay-Marketing und hat bis heute reges Presseecho Gründung der IGLCC – International Gay & Lesbian Chamber of Commerce – einer Wirtschaftskammer für queere Unternehmen.

2007

Broschüre „work:out – Zur Sichtbarkeit von Lesben und Schwulen im Erwerbsleben“ Gründung von agproRegionalgruppen in den Bundesländern

2008

Teilnahme am Supplier Diversity Programm Europe der IBM Ausschreibung des Unternehmenspreises „meritus: lesbisch schwul ausgezeichnet“ in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium. Erstmals wird der Preis am 19.3.2009 verliehen. agpro – Austrian Gay Professionals Postfach 955, 1011 Wien Tel. 0664/788 9999 www.agpro.at

Medien. Der Förderpreis wurde 2008 bereits zum 5. Mal im Rahmen der 10-Jahres-Feier am 25.9. im Palais Epstein vergeben. Dabei wurde mit 21 eingereichten Arbeiten ein neuer Rekord erzielt. Ab 2009 wird es zusätzlich einen weiteren Preis der agpro geben. Ausgezeichnet werden österreichische Unternehmen, die sich vorbildlich in der Diversity-Dimension „Homosexualität“ engagieren. Die Schirmherrschaft dafür hat die ÖVP-Staatssekretärin Christine Marek übernommen. Die Einreichfrist läuft vom 1.10.2008 bis 1.2.2009 für Unternehmen, die in ihrem Diversity-Programm besondere Akzente setzen und somit Schwulsein in der Arbeitswelt selbstverständlich werden lassen. In der Jury sind das Bundesministerium für Soziales und Konsumentenschutz, die Wirtschaftskammer Wien, der ÖGB und die Arbeiterkammer vertreten. Mit diesem Preis und den Vorarbeiten hat sich die agpro stark mit nationalen und internationalen Diversitykonzepten beschäftigt und dabei eine wertvolle Kompetenz aufgebaut. Wenn man bedenkt, daß nicht geoutete Führungskräfte 10 % ihrer Arbeitsenergie für das „Verstecken“ ihrer Neigung verbrauchen, ist das ein Thema, das für die Wirtschaft von Bedeutung -sein muss. Die Gala mit der feierlichen Preisverleihung wird am 19.3.2009 statt finden. Über die Medienberichterstattung wird das Thema in der Öffentlichkeit weiter dazu beitragen, daß Schwule und Lesben eine höhere Akzeptanz erreichen und nicht geouteten Schwulen Mut machen. Die agpro hat in seinen ersten 10 Jahren viel erreicht. Türen, die verschlossen waren, sind auf gegangen und Ideen, die vor Jahren noch als völlig absurd galten wurden umgesetzt. Nicht immer gleich und mit lautem Geschrei, aber mit Umsicht und einem Ziel vor Augen: der Gleichstellung schwuler Unternehmer und Führungskräfte im Arbeitsleben. 

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shabby little schocker

Mit Popcorn in die Oper Oper im Kino? Was auf den ersten Blick wie ein Widerspruch klingt, versucht bereits seit einiger Zeit Österreichs größte Kinokette „Cineplexx“ zu kultivieren. Liveübertragungen aus der Metropolitan Opera New York bringen in ganz Österreich Schmankerl der Opernliteratur auf die Leinwand und die heimischen Opernfreunde, deren Budget den Besuch der legendären „Met“ nicht hergibt, hoffentlich ins Kino. Den Auftakt macht am 11. Oktober Richard Strauss’ geniale Skandaloper „Salome“, nach der Vorlage von Oscar Wild. Karita Mattila singt die Salome, Tochter des dekadenten König Herodes. Hector Berlioz’ Faust-Oper „La damnation de Faust“ gibt’s am 22.

November mit Susan Graham als Marguerite. Der Höhepunkt der Übertragungen dürfte aber Jules Massenets ätherische Liebhaberoper „Thaïs“ im Dezember werden. Die großartige, sinnliche Renée Fleming gestalltet nämlich die Titelrolle. Sie ist nicht nur eine der teuersten, schwierigsten Opernsängerinnen der Welt, sie ist auch eine der Besten. Thomas Hampson und Michael Schade komplettieren die Traumbesetzung. Im Laufe des nächsten Jahres gibt es außerdem noch eine „Lucia di Lammermoor“ mit dem wiederauferstandenen Operntraumpaar Anna Netrebko und Roland Villázon und eine „La Sonnambula“ mit Spitzentonhero Juan Diego Flórez und Natalie Dessay.

Fast jeder kennt die Grundzüge der Handlung: Zur Zeit der napoleonischen Kriege kommt es zwischen dem römischen Polizeichef und Mario Cavaradossi zu einem tödlichen Konflikt. Nur Floria Tosca vermag den Tyrann durch handfeste Angebote einstweilen milde zu stimmen. Der gut gemeinte Versuch scheitert, alle drei sterben tragisch. Scarpia bereits früher, die Liebenden erst am Ende.

Angst davor, dass Popcornpublikum könne mit den eher kulinarischen Genüssen des Musiktheaters nichts anfangen, hat man wohl nicht. Der stolze Preis von 30 Euro pro Karte beweist es. 

Selbstmord im Volkstheater Dass Arthur Miller mehr konnte als für Marilyn Monroe Ehemann und Vaterersatz zu sein, bewies er bereits 1949 mit seinem düster, expressionistischem „Death of a salesman“. Im Wiener Volkstheater ist ab 21. November eine Neuproduktion von „Tod eines Handlungsreisenden“ unter der Regie von Dieter Berner zu sehen. Das Werk, für das Miller sogar den Pulitzer-Preis bekam, wird in der deutschen Übersetzung von Volker Schlöndorff gespielt. Der Regisseur verfilmte den Stoff 1986 erfolgreich mit Dustin Hoffmann und John Malkovich. Nur eine der zahlreichen Film-Adaptionen. Das Drama erzählt die Geschichte des Handlungsvertreters Willy Loman, der eine ernüchternde Bilanz seiner familiären und beruflichen Existenz zieht und vom finanziellen Ruin bedroht ist. Fast sein ganzes Leben hat er in billigen Hotels und auf Landstraßen verbracht, mühsam die Raten für sein Haus abgezahlt und von einer besseren Zukunft geträumt. Loman kann sein Scheitern nicht akzeptieren und seine Lebenslügen nicht abschütteln. Was bleibt, ist die Lebensversicherung, die der Familie einen neuen Start ermöglichen könnte. Loman entschließt sich zum Selbstopfer. Maria Bill und Heinz Marecek sind die Protagonisten auf der Bühne. Die vielgefragte Mimin steht bereits im September in Yasmina Rezas „Ein Spanisches Stück“ auf den Brettern des Volkstheaters. Urgestein Heinz Marecek, bekannt aus dem „Ringstraßenpalais“ und der „SOKO Kitzbühel“ wird als Willy Loman sicher eine Wucht, meint Name_it.

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Die Wiener Volksoper verbindet eine lange Aufführungstradition mit dem Werk. Alexander von Zemlinsky dirigierte hier 1907 die Wiener Erstaufführung, die Tosca sang die legendäre, unvergessene Maria Jeritza. In der heurigen Premiere unter der Regie von Alfred Kirchner singt Ann-Marie Backlund die eifersüchtige und glutvolle Operndiva. János Bándi darf an ihrer Seite am Ende als Cavaradossi den Heldentod sterben. Warum jedoch die Volksoper gerade eine Tosca braucht, wo die Staatsoper am Ring ihre eigene Produktion in dieser Spielzeit achtmal zeigt, muss zu fragen gestattet sein. Das Publikum und den Autor wird es indes nicht stören. 

fotos_Links oben: Metropolitan Opera_rechts oben: Johannes Ifkovits/Volksoper_ Links unten: Gabriela Brandenstein

Kultur

Es gehört nicht viel dazu, Tosca zu lieben: Zeitlose Melodien, Drama und eine unsterbliche Liebe – der Stoff aus dem Opernerfolge gemacht werden. Wen stört es da, dass Giacomo Puccinis Meisterwerk zuweilen als „shabby little schocker“ bezeichnet wird und den Gourmets unter den Opernfreunden eher als Fast Food gilt? Niemanden. Dies denkt sich auch die Wiener Volksoper und bringt das Stück ab 12. Oktober als Neuproduktion auf die Bühne am Gürtel.


foto_www.Palazzo.org

PALLAZO – Ein Genussreigen Schon im siebten Jahr präsentiert Österreichs Spitzenkoch Reinhard Gerer nun das geniale Gourmet-Varieté-Programm „Palazzo“ in Wien. Bereits über 500.000 Menschen sahen das Spektakel bisher – es gilt auch als Anziehungspunkt für Wiens Prominenz. Ab 25. Oktober wird dem Publikum im JugendstilInterieur des Spiegelpalastes direkt bei der Messe Wien einiges geboten: Ein Glanzpunkt ist die Puertoricanische Musicalsängerin Yamil Borges. Die Künstlerin wurde in der Rolle der Diana Morales in dem Musical-Film „A Chorus Line“ international bekannt und begeistert seither ihr Publikum auf den großen Musicalbühnen der Welt. Die beiden beliebten Comedians Sanjay Shihora und Tim Tyler garantieren ebenso wie die südamerikanische MusikComedy-Truppe Los Locos amüsante Stunden. Akrobaten aus aller Welt führen schweißtreibende Spitzenleistungen unter dem Zeltdach aus. Den Ruf einer ganz besonderen Performance hat die Nummer von Tatyana Stepchenko und Ivan Tarnavskyy. Die beiden Hochklasseartisten erzählen eine von Romeo & Julia inspirierte Liebesgeschichte. Ihre Strapaten-Luftakrobatik ist nicht umsonst preisgekrönt. Das PALAZZO Salon-Orchester sorgt darüber hinaus für das richtige musikalische Ambiente. Drahtseilakte anderer Art sind die Kreationen von Starkoch Reinhard Gerer. Das Vier-Gang-Gourmet-Menü lässt schon alleine beim Studieren der Speisekarte das Leserherz höher schlagen: So eröffnet „Marinierter Thunfisch mit Gänseleber auf Zucchini und Ingwer-Melone“ den kulinarischen Reigen, der im „Zarten Rehrücken auf Balsamico-Linsen und Wirsing mit Schupfnudeln“ seinen Höhepunkt findet. 

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KulturPortrait


Max Emanuel Cencic Er gilt als einer der besten Countertenöre Europas. Innerhalb weniger Jahre schaffte er wovon viele nur vergeblich träumen: Den Sprung auf die groSSen Opernbühnen der Welt. Name it hat Max Emanuel Cencic besucht.

TexT_Gino Poosch Fotos_Robert Recker

K

ommt man aus dem Wiener Großstadtrummel in das kleine, beschauliche Baden atmet man erst einmal durch. Wenige Kilometer hinter der Grenze der österreichischen Hauptstadt scheinen sich die Uhrzeiger ein wenig langsamer zu drehen. Max Emanuel Cencic empfängt mich in seiner Wohnung im Zentrum der Biedermeierstadt. Tritt man über die Schwelle findet man sich in einer anderen Welt wieder. Das dunkle Parkett, die schweren Stoffe und erlesenen Antiquitäten lassen mich eher wandeln denn gehen. Hier war jemand mit Geschmack und Liebe am Werk. Cencic hat, wie ich später erfahren werde, dies alles alleine ausgesucht und eingerichtet. Dem Sänger, der gerade erst von einem Konzert in Paris zurückgekehrt ist, geht es sichtlich gut. Nicht weiter verwunderlich: Europas Opernhäuser und Konzertpodien reißen sich um ihn, er ist Jahre im Vorhinein verplant. Dabei liegt ein langer Weg hinter ihm. Mit sechs Jahren kam er zu den Wiener Sängerknaben, wo er recht schnell wegen seiner Begabung auffiel. Bis zum 15. Lebensjahr sang und übte er quasi täglich. „Meine Kindheit war anstrengend. Dafür habe ich aber gelernt diszipliniert zu sein. Davon profitiere ich heute“, erzählt der Sänger. Cencic stammt aus einer Musikerfamilie. Musik hat er immer als etwas ganz alltägliches erlebt .

ein physiologisches Phänomen: Der Stimmbruch blieb aus, der junge Sänger konnte weiterhin in hohen und höchsten Lagen singen. „Zu dieser Zeit habe ich täglich auf den Stimmbruch gewartet, hatte sogar Angst davor.“ Lachend fügt er hinzu: „Ich habe immer gedacht, nächste Woche mutiere ich vielleicht“. Sein Singen war die Lebensgrundlage der Familie geworden, ein Stimmbruch wäre existenzbedrohlich gewesen. Mit 18 Jahren stellte er dann fest: „Mehr Mann wird nicht aus mir“, und fing an seine besondere Begabung, höher als jeder andere singen zu können, zu akzeptieren. Zu dieser Zeit lief der Film „Farinelli“ – das Porträt des legendären Kastraten Carlo Broschi - über die Filmleinwände. Eine Flut von Nachahmern und Trittbrettfahrern kam auf. Cencic erinnert sich: „Das waren komische Auswüchse aus irgendwelchen Irrenhäusern, die hoch herumpiepsten“. Da habe er sich gedacht: „Das kann ich besser“. Er absolvierte erste Vorsingen als Countersopranist, seine professionelle Karriere begann. Ich frage den Sänger nach den technischen Vorraussetzungen seines Singens. An dieser Stelle blüht Cencic auf, jede Zurückhaltung fällt von ihm ab. Er kennt sich aus. Er hat alles über Gesangskunst gelesen und kann die großen Theoretiker wörtlich zitieren. Er referiert die Geschichte des kastratischen und countertenoralen Singens mit Hingabe, bemüht sich um Differenzierung und Abgrenzung. Wir verlieren uns in einer leidenschaftlichen Diskussion über die Gesangskunst.

Ein wichtiges Ereignis in seinem Leben fiel mit dem Ende seiner Sängerknabenzeit zusammen: Der Jugoslawienkrieg hatte Cencics Heimatland in eine Krisenregion verwandelt. Seine Mutter, gerade geschieden, lebte bereits seit einiger Zeit in Österreich. Der Krieg verhinderte auf einmal den Zugriff auf die heimischen Konten. Der lebenswichtige Unterhalt konnte nicht mehr ausgezahlt werden. Sein Vater war unauffindbar, die Stadt seines Aufenthaltes ausgebombt. „Ich musste arbeiten gehen, um meine Mutter und meine Schwester zu unterstützen. Das war eine Notwendigkeit.“ In unserem Gespräch wird schnell klar, dass dieser Moment schicksalhaft für das Leben des Opernsängers war. Cencic reiste in dieser Zeit häufig nach Japan um Konzerte zu geben. Heute weiß er, dass er dadurch, dass er nie aufgehört hat zu singen, seine Stimme so geläufig und durchgebildet erhalten konnte - was ihm jetzt seine Karriere ermöglicht. „Es war Glück im Unglück. Ich musste weitersingen und konnte nicht aufhören. Das Schicksal hat mich zu dieser Laufbahn gezwungen.“ Hinzu kam

Als ich ihn frage, wie Leute reagieren, wenn sie ihn das erste Mal singen hören, antwortet er locker: „Der eine liebt die Mutter, der andere die Tochter“. Es gibt Menschen die keine Countertenöre hören wollen, erzählt er. „Das sind Gender-Vorurteile. Die Geschlechtsfrage lasse ich nicht gelten.“ Wirkliche Ablehnung erfahre er jedoch selten. Wie ernst es ihm indes um die Musik ist, merkt man auch, als ich wissen will, wie wichtig das Aussehen auf der Bühne ist. Hier wird er wütend: „Ich bin kein Sänger der mit sexuellen Reizen spielt. Das gehört zu MTV und Paris Hilton und nicht auf die Opernbühne.“ Es gäbe schon genug Sänger ohne Talent und mit gutem Aussehen. Deren Erfolg sei aber vor allem auf einige „notgeile Operndirektoren und Regisseure“ zurückzuführen. So ehrlich und schonungslos hört man selten jemanden über das geheiligte Metier Oper sprechen. Seine Offenheit macht Max Emanuel Cencic so sympathisch. Er nimmt sich selbst nicht zu ernst. So wichtig könne das Aussehen ja auch nicht sein, wenn ein Paul Potts gerade Weltkarriere macht, setzt der Sänger grinsend nach.

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Wir sind uns gegenseitig Familie Cencic bewohnt seine geschmackvolle Wohnung in Baden gemeinsam mit seinem Freund. Seit fast neun Jahren sind sie ein Paar. Mich interessiert wie so eine Beziehung funktioniert. Immerhin verbringt der Sänger die meiste Zeit des Jahres in Flugzeugen, Hotels und andern Ländern – ein Grund übrigens, warum er nicht den Wunsch hegt, auf Urlaub zu fahren. „Mein Glück ist, dass mein Freund auch mein Manager ist. Wenn man nicht immer zusammen sein kann, sich aber in dem was man tut, ergänzt, kann man damit leben, sich längere Zeit nicht zu sehen. Wir sind uns gegenseitig Familie.“ Natürlich müsse man Kompromisse machen. „Liebe kann man anhand verschiedener Dinge messen. Sie ist nicht nur das, was im Bett passiert.“ Auch dass er zu seinem Freund nach Baden zog, ist so ein Kompromiss. Wien gefiele ihm schon besser, in Baden sei zu wenig los. Immerhin wohne eine namenhafte Politikerin direkt nebenan. Die Polizeipräsenz gibt im ein Gefühl von Sicherheit. Sein Partner würde ihm auch durchaus sagen, wenn ihm ein Auftritt mal nicht so gut gefallen hat. Das komme nur nicht vor, erzählt er süffisant, da er es immer gut mache. Was seine Arbeit betrifft ist er ein Perfektionist. Plattenaufnahmen produziert er daher mittlerweile selbst, weil er dann mehr entscheiden könne. Bei Aufnahmen, die ihm bereits im Studio nicht zugesagt haben, hätten sich seine Befürchtungen auch in der Kritik und dem Verkauf niedergeschlagen. Seine aktuelle CD mit Rossiniarien (siehe Kasten) hat die Presse jedoch vollends begeistert. Mit der Aufnahme wollte Cencic provozieren: „Frauen singen seit jeher die Kastratenrollen und keiner stört sich daran. Dann habe ich mir gedacht, ich singe die Rossinirollen, die er eigentlich für Frauen geschrieben hat, weil es keine Kastraten mehr gab“. Die CD ist ein Riesenerfolg und erhielt schon mehrere Auszeichnungen. Der Sänger stellte bereits Ausschnitte im französischem und im deutschen Fernsehen vor. Neben ihm standen Cecilia Bartoli, Roberto Alagna und Natalie Dessay auf der Bühne. Für ihn eine nervenaufreibende Erfahrung. Sein zunehmender internationaler Erfolg, seine Bekanntheit beim Publikum beginnt der Sänger erst langsam zu realisieren. Das erste Mal sei er in Berlin in einem Supermarkt erkannt und angesprochen worden. Ein Fan bat freundlich um ein Autorgramm. Ein Wunsch, dem der verdutzte Opernstar gerne nachkam. Einmal habe er sogar der halben Belegschaft eines Hotels Autogramme geben müssen, erzählt er – noch immer leicht verwundert. Die vielen Städte in denen er auftritt, nutzt er auch zum Shoppen. „Ich bin ein Shoppingmaniac. Einkaufsstraßen sind eine große Gefahr für meine Kreditkarte. Soviel kann ich gar nicht singen, um mir das leisten zu können.“ Cencic ist ein Modefreak. Es gibt Labels, da wisse er, er könne alles trage. Jedes Stück passt. Vor allem „David Mayer“, leider nicht in Österreich erhältlich, hat es ihm angetan. Aber H&M mag er ebenso gerne. „Da passen mir die Sachen. Sonst ist überall wo du hinkommst die Größe „S“ ausverkauft“. Hier regt er sich furchtbar auf: „Kapieren die nicht, das „L“ und „XL“ immer im Regal

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liegen bleiben und es zu wenig Stücke in kleiner Größe gibt?“. Der intelligente Sänger kann sich auch lebhaft über Alltägliches beklagen. Zum Glück. Ich stimme ihm zu, und sage, dies decke sich auch mit meiner Shoppingerfahrung. „Kaufen Sie in Tokio ein“, sagt er „da ist Small gleich Medium“. Bei Cavalli stehen ihm die Sachen überhaupt nicht: „Da sehe ich ja aus wie ein Nutterich“. Wir lachen. Er habe sich kürzlich die komplette Beautyserie von „Bobbi Brown“ gekauft und nehme sie nun immer zu jedem Auftritt mit, erzählt er, „Ich hatte es satt mich ständig an der Theaterschminke, die vorher irgendeiner Primadonna draufgeschmiert wurde, anzustecken. Seitdem sind die Maskenbildnerinnen ganz angetan von ihm. Ob so ein diszipliniertes Leben Zeit fürs Weggehen und Spaßhaben lassen würde, interessiert mich. „Wenn ich weiß, dass ich drei Wochen danach keinen Auftritt habe, dann schon“. Auf meinen erstaunten Blick antwortet Cencic: „Nunja, schauen Sie: Eine Woche habe ich Spaß, wenn ich in der Woche darauf krank werde, habe ich dann immer noch eine Woche um wieder gesund zu werden. Damit bin ich aus dem Schneider.“ Wenn seine Engagements jedoch dicht gedrängt sind, kann er oft monatelang nicht ausgehen. Klimaanlagen und kalte Luft muss er natürlich meiden, immer auf der Hut sein. Man bekommt eine Ahnung davon, dass ein Leben als Opernstar oft entbehrungsreich ist. Cencic hört privat nicht nur die Musik seiner Arbeit. Im gefällt elektronische Musik, Trance, Underground, oder auch Sven Väth. „Das gewöhnliche Schwuppenrepertoire eben“. Ich will unbedingt noch einen kleinen Skandal, eine Anekdote hören, bevor ich nach Hause gehe, beharre ich. Der Sänger überlegt und fängt an, sehr lebhaft zu erzählen: Er habe vor einiger Zeit auf einem Privatfestival eines berühmten und einflussreichen französischen Modezars singen sollen. Bei der Aufführung begann das Orchester die Einleitung zu einer Arie viel zu langsam. Cencic merkte, dass das Tempo unsingbar war, unterbrach das Orchester und bat darum, man solle das Stück etwas schneller nehmen. Der Skandal war perfekt. Dirigent und Orchester fühlten sich öffentlich brüskiert und rasten ab nun in einem Mordstempo durch das Stück. „Es war ein Kampf zwischen dem Orchester und mir“, erinnert sich der Sänger. Nach der Vorführung war ein Geiger so aufgebracht, dass er ihm eins überziehen wollte. Heute kann Cencic darüber lachen. Wenngleich er die Idee des Modedesigners, beim darauf folgenden Dinner, Dirigent und Sänger zum Zwecke der Versöhnung nebeneinander zu platzieren auch heute nicht gelungen findet. Er kann auch schon mal lauter werden, wenn etwas nicht nach seinen Vorstellungen funktioniert, erzählt er mir. Besonders wenn unprofessionell gearbeitet wird. „Vorzugsweise Regisseure bekommen dann meinen Zorn zu spüren“ gesteht er. In welcher europäischen Stadt er am liebsten wohnen würde frage ich ihn zum Abschied. „Wien“, sagt er „Wien ist toll“. Ich danke ihm für das interessante, sympathische Gespräch und fahre dahin zurück. 


Mangiapia’s

The Producers

Frühling für Hitler im Ronacher Na ja, von mir aus hätte der Vorhang die ersten 20 Minuten auch unten bleiben können…vor mir versucht der einst erfolgreiche Broadway-Produzent Max Bialystock seine gescheiterte Karriere wieder auferstehen zu lassen, entscheidet sich Dank seines Buchhalters Leo Bloom allerdings für einen Betrug, der ihm durch einen erneuten Broadway-Flop Gewinn bringen soll. Gemeinsam gehen die beiden auf Achse, um das schlechteste

Cultorial

Romeo +/- Julia

ein Meisterwerk im Schauspielhaus „Romeo +/- Julia“ ist eine Musiktheaterproduktion, die nicht nur Genres und Stilrichtungen konfrontiert, sondern vor allem den Mythos „Romeo und Julia“ mit der bitteren Realität bzw. unserer heutigen Realität vergleicht. Das durchdachte Konzept beginnt bei der räumlichen Trennung des Bühnenbildes durch eine Art Vorhang, der die Bereiche für das Orchester, das junge Liebespaar und das ge-

Tippkicks Bad Painting – good art (MUMOK) **

Nette Ausstellung, aber absolut sinnlos.

fotos: Mitte: Jonas Beer links: Ronacher rechts: Armin Bardel

Krawutzi, Kaputzi! Stück, den schlechtesten Regisseur und die schlechtesten Darsteller zu rekrutieren. Heraus kommt dabei „Frühling für Hitler“, eine idyllische Ode an besagten Herren, die von dem Transvestiten Roger de Bris und seinem Assistenten Carmen Ghia geleitet werden soll. Letztere fühlen sich dabei jedoch wenig wohl und stimmen erst zu, als sie die Erlaubnis zum „aufwärmen“ des Stücks erhalten (Anm.: sensationell schlecht übersetzt von „keep it gay“ zu „mach es warm“). Nach dieser linguistischen Vergewaltigung beginnt das Spiel tatsächlich an Geist zu gewinnen. Die abgedroschenen Floskeln (Anm.: an denen sich irgendein Ö1-Mensch seit zehn Minuten laut lachend erfreut) schwinden und Ulla (gesprochen „Üh-lá“), die schwedische, nymphomanische Superblondine, tritt auf um sich für eine Rolle zu bewerben. Die Riesin auf dem Parkett verdreht den Männern den Kopf und wird kurzerhand als Assistentin eingestellt usw. usf. Die Handlung ist nicht gerade ausgefeilt und im Vergleich zu dem, was sonst so auf dem Markt aufkeimt, vielleicht sogar mehr als dürftig. „The Producers“ muss jedoch eher als komödiantisches Bühnenstück, denn als klassisches Musical verstanden werden, obgleich die Hauptdarsteller - gesanglich wie auch darstellerisch - sehr überzeugend sind. Dem Amusement sehr dienlich ist vor allem die Rolle der Ulla, die mit Akzent und Dekolleté-Power kokettiert. Was zu sagen bleibt: Man muss es nicht gesehen haben, aber man darf sich davon durchaus einen erheiternden Abend versprechen. 

(Simpl) ***

Sex, Drogen, Witz und leider viel zu viel Gefühl für eine Satire.

Velvet Voices

(Theater am Spittelberg) **

Singende Lehrerinnen mit fürchterlichem Timbre.

Die Zauberflöte (Staatsoper) *****

Zeichentrickoptik als Bindeglied zwischen Kitsch und Zeitgemäßem.

Aida

(Eishalle Amstetten) ****

Ein Elton John-Musical oder doch eine Chippendales-Show?

Les Misérables

(Stadttheater Baden) *****

Begeisterung, Begeisterung! Baden rockt!

Fidelio

(Burg Reinsberg) **

Der verhungernde Gefangene wiegt sicher 200kg und hat doch kein Stimmvolumen.

Martin MangiapIa schreibt den Weblog des k2 Kultur Magazins

alterte Liebespaar sichert. Mit der räumlichen Unterteilung geht auch die Gliederung in die Areale der zeitgenössischen Musik von Jörg Ulrich Krah und der „Romeo et Julie“ - Komposition von Georg Anton Benda (1722-1795), sowie auch in das des Schauspiels einher. Eine inzwischen arbeitslose Aktrice versucht die Liebe ihres Gatten, einem Doktor der Nervenheilkunde, verzweifelt wiederzuentfachen, wobei er nur seine Ruhe möchte. Scheinbar aussichtslos suchen sie beide nach dem, was sie einst verband. Zwischen Aufarbeitung und neuem Terror beginnen sich die Welten zu vermischen: Fantasie und Wunsch dringen in die Realität, umgarnen die Akteure mit Gesang und Tanz, verschwinden wieder und hinterlassen nach ihrem kurzen Besuch immer wieder Leere. Letztendlich scheint ein Selbstmordversuch ihrerseits zu bewirken, dass die beiden wieder zu sich, ihrem inneren Kind und damit auch zueinander finden. Sehnsüchte, Hoffnungslosigkeit und Konflikte werden vor dem Szenario einer Beziehungsruine gekonnt mit Humor gepaart, was nicht zuletzt den Größen auf der Bühne zu verdanken ist. Die Produktion von „progetto semiserio“ schafft durch die perfekte Symbiose von Regie, Bühnenbild, Musik und Spiel eine erstaunlich tiefsinnige Interpretation, die den Zuschauer nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde abschweifen lässt. Hochkonzentriert, auf jedes Detail achtend, ist man gen Ende wahrlich zu überwältigt, um zu Applaudieren…und man tut es dennoch! 

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Nachtleben


sexsüchtig

Auf der Suche nach einem typischen Nachtvogel kam ich zu Bobby. Bobby ist Kellner im Savoy, klein schmächtig, aufgeweckt. „Der hat viel zu erzählen“, sagt man mir. Das hörte ich von mehreren Seiten. Ihn zu erwischen war nicht einfach. Bobby ist immer und überall gleichzeitig. Serviert, redet mit mehreren Leuten, checkt den Umbau im Savoy. Läuft ständig hin und her, wieselflink.

Interview und Foto_Christian Cerny Wolf

Was hat dich nach Wien verschlagen?

Wobei wohl Sex nicht störend ist, oder?

Wie präsentiert sich deine Sucht?

Vor 20 Jahren kam ich aus Bulgarien. Am 13. Januar werde ich 50. In Bulgarien habe ich mit dem Medizinstudium begonnen und in Wien weiter gemacht, aber nicht abgeschlossen. Weil ich immer Geldmangel hatte, habe ich bis zu 3 Jobs gleichzeitig gemacht. Da kann man nicht mehr studieren. Ich bin Realist, ein typische Steinbock, direkt am Boden. Erst war ich zehn Jahre Krankenpfleger. Und das hier ist mein dritter Job in der Gastronomie. Bevor ich im Savoy angefangen habe, habe ich drei Jobs gleichzeitig gemacht.

Doch, weil ich sexsüchtig bin. Ich trinke keinen Alkohol. Rauche nicht. Nehme keine Drogen. Das ganze ist nicht meins. Ich mach das nicht, weil ich es abstoßend finde, oder weil ich dagegen bin. Auch nicht aus religiösen Gründen, ich bin Atheist. Ich kann diese Sachen nicht genießen. Mein Motto ist, nur Sachen zu machen, die ich auch genießen kann. Alles andere brauche ich nicht.

Ich bin ein Mensch, der nie genug hat. Nach dem Sex ist vor dem Sex. Das Verlangen ist immer da.

Willst du von deiner Sexsucht geheilt werden?

Ich bin ein Nachtmensch. Mir ist lieber alles in der Nacht zu erledigen, da habe ich Ruhe. In der Nacht gibt es keine störenden Faktoren, außer schlafen oder Sex.

Nein. Das äußert sich wie eine Sucht. Es ist so, wie es ist. Ich bin ein Mensch mit positiven und negativen Eigenschaften, wie alle anderen Menschen. Vielleicht wird es in der Zukunft störend sein, wenn ich alt werde. Jetzt genieße ich das nach wie vor.

Das ist überhaupt kein Problem. Es ist eine ehrliche und offene Beziehung. Ich trenne zwischen Liebe und Sex. Das sind zwei komplett verschiedene Sachen. Bei Sex verkauft man immer seine besten Seiten, damit man das kriegen kann, was man will. Liebe ist absolut alles. Ich liebe meinen Freund. Ich will mit ihm zusammen sein. Er liebt mich auch und das beweisen wir uns immer. Sex ist wie

Hast du einen Freund? Ja! Seit 13 Jahren. Wie geht er mit deiner Sucht um?

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ein Bonbon. Wenn jemand Wein trinkt, will er das genießen, aber dann ist’s auch schon wieder vorbei. Man kann ja nicht mit jedem Menschen, mit dem man ins Bett geht eine Beziehung anfangen.

bei meinem Freund. Dann mach’ ich aber doch immer einen Sprung in meine Wohnung, weil ich oft Besuch habe, meine Mutter, oder auch Freunde. Um 16.30 Uhr muss ich schon im Savoy sein. Um 17 Uhr sperren wir auf.

Hast du mit deinem Freund auch guten Sex?

Das heißt, du schläfst sehr wenig, als Nachtarbeiter.

Ja natürlich.

Ich schlafe sehr wenig, das stimmt. Aber als Krankenpfleger früher, habe ich noch weniger geschlafen. Zwei, drei Stunden nur. Alles in diesem Leben hat zwei Seiten. So wie ich die Welt sehe. Ich bin ein positiver Mensch und versuche auch aus den negativen Sachen etwas Positives heraus zu holen. Das ist meine Lebenseinstellung, das ist genetisch programmiert. Wenig schlafen, ok, das ist schlimm,

Wie beginnt dein Tag, nachdem die Nacht sehr lange gedauert hat? Um 10 Uhr muss ich aufstehen, sonst habe ich vom Tag nichts. Normalerweise gehe ich um 5 Uhr schlafen. Am Wochenende manchmal um 7. Wir schließen um 2 Uhr früh und dann

»Es können auch gerne mehrere sein. Ich bin direkt und sehr offen und habe nichts zu verheimlichen.«

dann sage ich das auch. Ich will niemandem etwas Böses. Aber ich mach mich auch nicht zu einem Engel. Ich bin auch verletzt, wenn man mir etwas Böses antut. Gab’s Situationen in der Nacht, die kritisch waren? Nein, das nicht. Wenn manchmal ganz viel los ist, denk ich mir manchmal, dass es irgendwann mit dem Nachtjob aus sein muss. Aber am nächsten Tag ist wieder alles vergessen. In all den 10 Jahren waren vielleicht 2 oder drei Situationen kritisch. Wo Leute rein kamen, die mit Schwulen nichts anfangen können, die provoziert haben. Es gab Leute, die bestellt haben und dann nicht zahlen konnten. Aber das kann überall passieren. Am 5. Februar kam ein Betrunkener. Der wollte Sex mit mir haben. Aber mir kam das komisch vor. Er wollte mit mir mitgehen. Ich wollte das auf keinen Fall. Er war mir unangenehm, gefallen hat er mir auch nicht, sympathisch war er auch nicht. Der ist solange mitgegangen, bis er versucht hat mich zu schlagen. Dann habe ich um Hilfe geschrieen. Dann ist er weg gelaufen. Wahrscheinlich wollte er das Geld haben. Aber die Losung nehme ich nie mit. Kommen viele Prominente her?

gibt’s jede Menge Arbeit. Wir sanieren gerade das Savoy, da muss alles so vorbereitet sein, dass die Kollegen am nächsten Tag keine Probleme beim Aufsperren haben. Ich verlasse das Lokal so, dass alle sofort wieder mit der Arbeit anfangen können. Das hört sich so an, als ob du sehr viel zu tun hast. Wann hast du dann Sex? Oh. Das ist ganz einfach. Es ist völlig egal wann. Wenn du süchtig bist, findest du immer das was du brauchst. Was aber nicht heißt, dass ich mit jedem Sex mache. Das auf keinen Fall. Ich habe auch keine sexuellen Prioritäten. Wenn ich im Augenblick jemanden sexy finde, ist es egal wie jung, wie alt, wie groß, wie klein, wie dick oder wie dünn der ist. Es können auch gerne mehrere sein. Ich bin direkt und sehr offen und habe nichts zu verheimlichen. Wo triffst du die Leute? Ich sitze an der Quelle *grinst* Hier kann ich Hobby und Beruf zusammen ausüben. Das finde ich fantastisch. Wenn machst du, wenn du um 10 Uhr aufstehst? Dann mache ich die Abrechnungen, die Bestellungen, alles, was am Tag gemacht gehört. Und ich komme so gut wie nie, besonders in letzter Zeit, zu meinen Sachen. Zur Zeit schlafe ich nicht in meiner Wohnung, sondern

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geht auf die Gesundheit. Dafür kann ich aber überall schlafen, ob das mein Bett ist, oder nicht. Ob mit oder ohne Polster. Völlig egal. Ich kann mich in deiner Disco auf den Lautsprecher legen und einschlafen. Das ist auch schon passiert. Neulich im Urlaub haben die um 7 Uhr in der Früh zu bohren angefangen, weil eine Baustelle war. Das habe ich mitgekriegt, aber ich habe weiter geschlafen. Wo hast du schon überall gearbeitet? Erst war ich neun Jahre im Daniel Moser in der Rotenturmstraße. Dann in einem Cafe. Und nun im Savoy, dem ersten Schwulenlokal. Da war das aber mit der Sexsucht schwie­ riger, oder? Nein. Das Daniel Moser war eine SchickimickiBar. Die Schwulen sind gern überall. Außerdem gibt es keine 100%ige Abgrenzung. Du warst also ein Hetero-Verführer? Ja klar. Aber aufreißen tu ich überall. Auf der Straße, in der U-Bahn. Überall. Ein Blick genügt… Bist du in deinem Job oft Seelentröster? Auf jeden Fall. Die Gäste, die hier ins Savoy kommen, sind wirklich wie eine große Familie. Ich verstehe mich mit fast allen sehr gut. Und wenn ich etwas Negatives empfinde,

Gott sei Dank ja. Es war mal Pamela Anderson hier im Savoy. Mit vielen Leuten. Aber ich habe ihr den Platz nicht gegeben, den sie haben wollte. Der Tisch war für Stammgäste reserviert. Ich habe ihr einen anderen Tisch angeboten. Damit war sie aber nicht einverstanden. Ich hab mit ihr selbst gesprochen, versucht ihr das zu erklären. Sie blieb freundlich und nett. Hat mich dann noch einmal gefragt. Ich habe weiter nein gesagt, dann ist sie wieder gegangen. Das war am Tag eines Opernballs. Dabei mag ich die Anderson gerne. Ich bin selbst auch Vegetarier. Catherine Deneuve war doch auch hier? Ja, die haben im Haus einen Film gedreht. Sie kam öfter. Die Leute fühlen sich hier entspannt. Sie werden auch in Ruhe gelassen. Nicht penetriert. Die kommen hier in ihrer Freizeit her und wollen ihre Ruhe. Hier werden sie weder belästigt noch belagert. Gibt es einen Ausgleich zum Job? Brauche ich nicht. Ich habe meinen Job, meinen Freund, meinen Sex. Da ist keine Zeit mehr. Was wünscht du dir vom Leben? Dass ich gesund bin. Meine Beziehung, meinen Freund liebe ich über alles. Ja und meine Freunde sind mir wichtig. Dann ist die Welt in Ordnung. 


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Die Sterne Horoskop

betrachtet von Regina Binder www.horoskop.at

tierkreiszeichen_Widder

tierkreiszeichen_Stier

21. März – 20. April

21. April – 21. Mai

Element_Feuer

Im Oktober können Gefühle hohe Wellen schlagen. Nicht immer wird das eigene Vorgehen gutgeheißen. Doch wer nicht umstritten ist, ist ohnehin nicht wichtig. In der Liebe versöhnen dich romantische Stunden mit dem rauen Alltag. Der Oktober wird etwas milder, dein Alltagsleben entspannt sich und die Arbeit geht dir viel leichter von der Hand.

tierkreiszeichen_Löwe 23. Juli – 23. Aug

Egal wie kalt es draußen ist, dir ist warm ums Herz. Liebestechnisch wirst du von den kosmischen Einflüssen verwöhnt. Aber du musst den Sternen auch eine Chance geben. Wer nur abwartet, dass sich die Dinge von selbst entwickeln, der verpasst wertvolle Chancen. Auch beruflich bist du im Herbst voll da. Du kannst deine Position stabilisieren.

tierkreiszeichen_Jungfrau Element_Feuer

Im Oktober bist du sehr gut unterwegs obwohl sich schon kleine Gewitterwolken am Horizont zusammen brauen. Im November bekommst du zu spüren, dass manche Menschen einfach sehr kompliziert sein können. In der Liebe ist daher viel Fingerspitzengefühl vonnöten. Gut möglich auch, dass du den Rückzug antrittst, wenn dich jemand zu sehr nervt.

24. Aug – 23. Sept

Element_Erde

Du bist energiegeladen und vital. Dennoch gehst du überlegt an die Dinge heran. Besonders in der Liebe willst du im Herbst nichts dem Zufall überlassen. Das solltest du auch nicht, ein wenig Strategie und Raffinesse öffnen dir besonders im November die Türe zum siebenten Himmel. Finde Zeit für die Liebe, auch wenn du viel zu tun hast.

tierkreiszeichen_Krebs

22. Mai – 21. Juni

22. Juni – 22. Juli

Element_Luft

Dein Liebesleben verläuft sehr dynamisch und mitunter unruhig. Sei es dass sich plötzlich sehr viele verlockende Kontakte auf einmal auftun oder aber manche halten nicht was sie versprechen. Die Liebe ist im Herbst ein prickelndes Abenteuer. Du kannst sehr viel Spaß haben, wenn du nicht gleich hinter jedem Flirt eine feste Beziehung witterst.

Element_Wasser

Im Oktober läufst du dich warm und im November bist du in Hochform. Lass nichts anbrennen, genieße, was das Leben dir zu bieten hat. Für manche stabilisiert sich das Liebesglück. Auch aus einem Flirt kann mehr werden. Du kommst emotional und liebestechnisch voll auf deine Kosten. Verlasse dein Schneckenhaus und geh’ aus!

tierkreiszeichen_Waage

tierkreiszeichen_Skorpion

24. Sept. – 23. Okt.

24. Okt – 22. Nov

Element_Luft

Element_Wasser

Im November bist du ganz in deinem Element. Die Gedanken fließen frei und auch Gespräche sind begünstigt. Flirten fällt dir leicht, du kannst auf jeder Veranstaltung glänzen. Im November kommt dann die verbindliche Seite der Liebe zum Tragen. Tiefe Gefühle treten an die Stelle verspielter Verliebtheit. Zeige ruhig deine Emotionen und Gefühle, damit dein Gegenüber auch sehen kann wie viel es dir bedeutet. Auch im Beruf bringen dir Engagement und ein entschiedenes Auftreten Pluspunkte.

Für dich ist es im Oktober wichtig, dich für die Eindrücke von außen zu öffnen. Bestehe nicht auf deine Methoden. Leiere nicht einfach stur deinen Standpunkt und deine Meinung herunter, sondern lass’ dich auch von deinen Mitmenschen motivieren und begeistern! Das belebt auch dein Liebesleben. Im November kannst du dann die Früchte deiner Bemühungen ernten. Wer fix vergeben ist, darf sich auf leidenschaftliche Momente freuen. Wer sich erst kurz kennt, kann seine Beziehungen vertiefen.

tierkreiszeichen_Schütze

tierkreiszeichen_Steinbock

tierkreiszeichen_Wassermann

tierkreiszeichen_Fische

23. Nov – 21. Dez

22. Dez – 20 Jan

21. Jan – 19. Feb

20. Feb – 20. März

Element_Feuer

Die kommenden Wochen geht es darum, dich wirklich einzubringen und einzusetzen. Dein Engagement ist gefordert, und praktisches Vorgehen ist nötig. Wenn du jemanden bestimmten ins Auge gefasst hast, ist es wichtig, dass du entschlossen vorgehst und überzeugend wirkst. Wenn du gebunden bist, dann zeig’ deinem Partner, dass du zu ihm stehst.

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Element_Erde

tierkreiszeichen_Zwilling

Element_Erde

Man wird dich vor allem im November bewundern und beachten. Verschließe dich diesen positiven Erfahrungen nicht. Geh’ aus dir heraus und pflege deine gesellschaftlichen Kontakte. Auch einige spannungsgeladene Situationen stehen auf dem Programm. Doch keine Bange, das facht das Feuer der Leidenschaft nur noch mehr an.

Element_Luft

Besonders im November ist dein Inneres aufgewühlt. Lass’ es gut sein und sieh von Vergeltungsschlägen ab. Du schaffst dir sonst unnötig Schwierigkeiten. Schließe Frieden mit dir und deinem Herzblatt. Du kannst es nicht verändern, besser du akzeptierst all seine Seiten. Andernfalls sind unschöne Spannungen die unliebsame Folge.

Element_Wasser

Der Oktober verläuft eher unspektakulär. Im November Impulse setzen, aktiv werden! Egal ob nun auf der beruflichen Ebene oder im zwischenmenschlichen Bereich. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, um zu handeln! Wichtig dabei ist, dass du deine Mitmenschen verstärkt in dein Leben miteinbeziehst. So winkt dir auch leidenschaftliches Liebesglück.


Foto_ istockphoto.com

Georg wartet schon In der n채chsten Ausgabe Das n채chste erscheint am 28. November. Erh채ltlich im Zeitschriftenhandel.

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anonymous’

Kolumne

Sex and a pity öfter mal die klappe halten endlich habt ihr es in die wohnung geschafft. die letzten 30 minuten unterhaltung waren eh nur mehr pro forma. ihr macht euch im expresstempo nackig, stolpert über schuhbänder und runtergelassene hosen … schleppt euch ins bett. hurra, matratzentango. nach ’ner knappen stunde liegst du dann keuchend, leicht erschöpft aber mit diesem post-sex-grinser im gesicht neben ihm … und dann treffen sie dich mit der wucht einer usbekischen gewichtheberin mitten ins herz – oder ins lustzentrum: sätze, die du nach dem sex absolut nicht hören willst. hier zehn meiner persönlichen (selbst erlebten oder von freunden erzählten) lieblingskillerphrasen:

10.

das viel zu ehrliche: „wow! das war viel besser als mit dem typen von gestern!“ vielleicht liegt es an mir, aber ich finde es nur begrenzt sexy, wenn ich das gefühl bekomme, dass ich gerade mit der dorf- oder stadtmatratze im bett war.

9.

das hygienefanatische „na super. jetzt hab ich dein zeug überall!“. warum nicht einfach waschen gehen – oder dezent nach kleenex, taschentüchern oder klopapierrollen am nachttisch suchen!?

8.

das wissbegierige „wie heißt du eigentlich?“. da werde ich noch lieber mit „du!“ angeredet. „süßer“ wäre vielleicht noch ok, wirkt aber vielleicht zu vertraut für ’nen one-night-stand, „geile sau“ nach dem sex vielleicht deplatziert.

4.

das sehr subtil sympathische „danke, aber du musst jetzt gehen!“. da könnte man mir auch nen 10er hinlegen und „kauf dir was schönes!“ sagen. zumindest ein bisschen charmanter fände ich da einen dezenten hinweis, dass mein bettkollege um 5:30 aufstehen und mich dann rauswerfen muss. nach ’ner heißen nacht schlaf ich dann üblicherweise doch gerne aus.

3.

das gesundheitsbewusste „ist das ein fussel oder eine filzlaus?“ ein arzt kann mit dieser info mehr anfangen. und jemandem zu unterstellen, er hätte ungeziefer mit eingeschleppt, wirkt nur bedingt liebenswert.

2.

das anatomie-analytische „lustig. ich hatte gedacht, dein penis wäre größer“. siehe 5 (messer/brust)

»du wärst noch geiler, wenn du ein bisschen trainieren würdest.«

7. und 6.

das gefühlsduselige „ich liebe dich“, das manchmal auch als bindungswilliges „haben wir jetzt eine beziehung?“ daherkommt. ja, ist mir auch schon passiert, dass ich mich beim sex mal verliebe – oder es sich zumindest kurzfristig so anfühlt. trotzdem, in der regel empfinde ich es doch als nicht hundertpro angebracht, wenn mein riss drei minuten nach dem orgasmus seinen wunsch nach nestwärme zum ausdruck bringt.

5.

das figurbetonende „hast du zugenommen?“ (in sexfreundschaften und beziehungen gerne mal gesagt) oder das gut gemeinte „du wärst noch geiler, wenn du ein bisschen trainieren würdest“. warum nicht gleich ein messer in die brust rammen?

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1.

das allzu zweckorientierte „eigentlich brauch ich heute eh nicht mehr auf aufriss gehen, wo ich doch jetzt gerade mit dir nen orgasmus hatte!“ wer dann nicht sofort aus der wohnung draußen ist, lässt sich mit freude den schlampen-stempel aufdrücken – oder ist psychisch eher auf der maso-seite zuhause. tragischerweise hab ich 8, 7, 5, 3 und 1 tatsächlich selbst erlebt, 3 und 1 an einem abend, von ein- und demselben mann, versteht sich (und nein, aus uns ist erstaunlicherweise nichts geworden). ein paar schweigeminuten nach dem sex wären diesen herrschaften durchaus zu empfehlen gewesen! wer allerdings sichergehen möchte, dass es bei einem einmaligen treffen bleibt, lernt die liste auswendig und setzt im fünf-minuten-takt einen satz nach dem anderen ab – prompte bettflucht garantiert!  anonymous@name-it.at


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www.faible-magazin.at +FEFT +BIS XJSE 3FHFOXBME JO EFS (SڕF ½TUFSSFJDIT [FSTUĂšSU &VSP TDIĂ U[U N 4.4 BO 8JS CFTUĂŠUJHFO *ISF 4QFOEF QFS 5FMFGPO

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GenieĂ&#x;en Sie Momente voller Luxus?


03/08 OKTober/NOVember

Adrian

P.b.b. Verlagspostamt 1150 Wien GZ 08Z037740 M

Name it adrian

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03/08 OKT/NOV E 4,–

Portrait Cyndi Lauper Mode monochrom Zu Gast bei Harald Buresch Winterabenteuer Après Ski reise Gran Canaria Deluxe und mehr ...


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