myheimat-Magazin zum Schuetzenfest Neustadt 2010

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Sch체tzenfest

Juni 2010 Juni 2010

Neustadt

Die Fahne weht Wer Neustadts Sch체tzen sind und was sie antreibt +++ Die besten Beitr채ge aus dem Mitmachportal der Leine-Zeitung +++


Schützenfest 2010

Impressum Neustädter Schützen schreiben über ihr Fest. myheimat.de ist das Mitmachportal der Leine-Zeitung. Mehr als 800 Neustädter schreiben dort über die Themen, die sie bewegen. Für dieses Magazin schreiben Mitglieder der Neustädter Schützengesellschaft darüber, wie sich das traditionsreiche Fest heute präsentiert. Ein besonderer Dank geht an Thomas Schendel für die Unterstützung sowie an das Fotostudio Köster für die Bilder. Auf www.myheimat.de/ sfneustadt finden Sie sämtliche Texte und Fotos zum Thema. Dort können Sie auch mitmachen und Ihre besten Fotos vom Schützenfest veröffentlichen. Wir freuen uns auf Sie!

Wir vertreten das Neustädter Schützenfest auf myheimat.de

Andrea Grams

Andreas Knigge

Andreas Rabe

Andreas Tanke

Anke Olm

Axel Fenske

Christian Hencke

Andreas Knigge

Dietmar Fienemann

Dunja Blümel

Florian Krippner

Frank Nößler

Fred Gottwald

Harald Baumann

Harald Ladwig

Christian Hein

Harry Lohmann

Herbert Feuerkiesel

Jens Blümel

Jörg Baumann

Jörg Eckert

Jürgen Hasse

Kim Jasmin Kraus

Christine Teipen

Lars Köster

Lisa Baumann

Magdalena Rozanska

Marco Behrmann

Michael Mparsakidis

Mustafa Erkan

Olaf Horl

Falk Feierabend

Robert Kemmerich

Sabine Kayka

Silvia Blümel

Stefan Rode

Susanne Hibbe

Swen Kuno

Kai Bahe

Jasmin Koch

Thomas Schendel

Thomas Woller

Udo Feist

Ulf Hasselbring-Hibbe

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Jürgen Hasse

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Verlag: MH Niedersachsen GmbH & Co. KG, Am Wallhof 1, 31535 Neustadt am Rübenberge (zugleich auch ladungsfähige Anschrift sämtlicher im Impressum genannter Personen); Verantwortliche Redakteure: Peter Taubald, Clemens Wlokas; Gestaltung: Siegfried Borgaes; Verantwortlich für den Anzeigenteil: Michael Willems; Druck: Werbeagentur D´facto, Michael Mparsakidis, Rundeel 15, 31535 Neustadt

2 I Schützenfest Neustadt

Mitmachen! Leart Blümel

Marc Großmann

Marcel Hinz

Sebastian Winkel

Anmelden auf www.myheimat.de/sfneustadt


Freitag, 11. Juni

7.15 Uhr Einladung durch die Bärenmusik zum Schützenfest 16 Uhr Weckruf an der Alten Wache und Abmarsch der Kinder zum Kinderschützenfest mit Spielmannszug 16.30 Uhr Festplatz Kinderschützenfest (Freibad) 22 Uhr Zapfenstreich an der Alten Wache, Zapfenstreichparty im Festzelt

2010 Das Programm für das Schützenfest

Sonnabend, 12. Juni

4 Uhr Wecken durch Neustädter Spiel- und Musikzüge unter der Leitung des Tambourmajors Marc Flemming Antreten der Kompanien bei ihren Hauptleuten: 7.50 Uhr 1. Kompanie Kommandeur T. Fehlig, Ludwig-Kaufholz-Weg 14 7.10 Uhr 2. Kompanie Hauptmann H. Plinke, Marktstraße 31 7.35 Uhr 3. Kompanie Hauptmann O. Horl, C.-v.- Ossietzky-Weg 6 7.25 Uhr 4. Kompanie Hauptmann H.-U. Gewetzki, Landwehr 28a 6.00 Uhr Jägercorps Jägerhauptmann Höhn, Humboldtweg 6 6.45 Uhr Antreten des Turn- und Sportvereins, Clubheim, Lindenstraße 50 8.15 Uhr Abmarsch des Bataillons von der Lindenstraße 9.30 Uhr Beisammensein der Kompanien im VZ Leinepark, der Turnerinnen und Turner im Festzelt 14 Uhr Herrenessen im Bürgersaal 18 Uhr Einmarsch vom Rondell/Festplatz 21 Uhr Schützenfestparty im Festzelt

Sonntag, 13. Juni

8.45 Uhr Stellung des Bataillons in der Lindenstraße 9 Uhr Abmarsch des Bataillons, anschließend Kompanie-Biertrinken 11.30 Uhr Veranstaltung der Show- und Musikzüge im Bürgersaal 11.30 Uhr Festessen mit Damen im Festzelt (Einlass 11 Uhr) 13 Uhr Bekanntgabe des Schützenkönigs im Festzelt 13.30 Uhr Bärenmusik bringt den Schützenkönig nach Hause 16.15 Uhr Treffen der Kranzdamen am Alten Rathaus, Ratsherren-Saal 17 Uhr Proklamation des Schützenkönigs und Verteilung der Gewinne, anschließend Festumzug mit den Kranzdamen durch die Stadt und zurück zum Festplatz 20.30 Uhr „WM-Live“ und Schlagernacht im Festzelt

Schützenfest Neustadt I 3


Schützenfest 2010

Grußwort Zur Geschichte unserer Stadt gehört das Schützenfest mit seiner langen Tradition dazu. Es hat schon eine besondere Faszination, wenn Uwe ein Fest geschichtliche Sternbeck, Bürgermeister Zeiten in der Neuzeit nachempfindet. So war es der Notwendigkeit geschuldet, die Festung Neustadt und ihre Bürgerinnen und Bürger gegen allerlei Ungemach zu schützen, dass die vier Stadttore bewacht werden mussten. Dies ist die Wurzel der vier Kompanien. Die vielen Männer, die sich auch heute den entsprechenden Einheiten zuordnen lassen, leben die Tradition fort. Sicherlich ist das Neustädter Schützenfest von seiner örtlichen Bedeutung nicht von so allgemeiner Verpflichtung zum Mitmachen wie Karneval im Rheinland oder das Oktoberfest in München. Vielleicht sind wir im Norden da toleranter gegenüber nicht so festlustigen Mitmenschen. Aber dennoch hat dieses Schützenfest von den in Neustadt veranstalteten Festen die größte Bedeutung und die längste Geschichte, geht doch die heutige Festordnung auf das Jahr 1884 zurück. Denjenigen, die mitfeiern, wünsche ich das rechte Maß sowohl beim Schießsport als auch beim Genuss von Gemeinschaft und selbiges nach den Erzählungen fördernden Getränken. Denjenigen, die eher Abstand vom Schützenfest halten, wünsche ich die notwendige Toleranz, das Feiern in einer städtischen Gemeinschaft als Ausdrucksform gelassen hinzunehmen.

4 I Schützenfest Neustadt

Schützenfest-DJ Bruni: Das Fliegerlied ist bestimmt wieder der Hit auf der Tanzfläche Wie lange begleiten Sie schon das Schützenfest als DJ?

Ich bin beim Schützenfest jetzt das fünfte Mal als DJ dabei und lege meist freitags und sonntag­abends im Zelt auf. Sie sind als DJ bei vielen Partys dabei. Was macht das Schützenfest Neustadt besonders?

Das Schützenfest ist eine traditionelle Veranstaltung und von der Stimmung her ein Highlight in meinem Kalender. Die Menschen sind bester Stimmung und wollen feiern. Wenn man das Zelt Freitag- oder Sonntagnacht erlebt, wenn die Menschen mit jedem Titel mitgehen, das ist ein unbeschreibliches Feeling. Was ist Ihre Strategie für das Schützenfest?

Eine genaue Strategie gibt es nicht. Ich schaue, wie alt/jung das Publikum ist, was zuerst das Zelt betritt – und die Altersklasse versuche ich dann, zum Tanzen zu animieren. Der Rest erfolgt ebenfalls spontan und aus einer Mischung von gehörten Ohrwürmern, Partysongs und, ganz wichtig, den Musikwünschen der Neustädter. Mit welchen Songs sind die Neustädter Schützen am meisten zu begeistern?

Die ändern sich. Ich gehe davon aus, dass es in diesem Jahr das „Fliegerlied“ (Donikkl/Tim Toupet) ist, das am meisten gespielt wird. Immer wieder gern gehört wird auch „Played Alive“ (Safri Duo). Gibt es Musikstile, mit denen Sie in Neustadt schlechte Erfahrungen gemacht haben?

DJ Bruni legt beim Schützenfest auf.

Nein. Wenn man nicht die Extreme spielt, gehen eigentlich alle Musikrichtungen. An welche Anekdoten erinnern Sie sich besonders gern? Was war weniger schön?

Menschen, die zum ersten Mal bei Reden oder Ansagen ins Mikrofon sprechen und dann über die eigene Stimme aus den Lautsprechern so erschrocken sind, dass sie am Mikrofon vorbei reden. Weniger schön ist es, dass ich dann der Schuldige bin, weil die Stimme nicht mehr verstanden wird. Auch die beste Party geht irgendwann zu Ende. Welchen Song spielen Sie als Rausschmeißer?

Auch beim letzten Titel kommt immer der Blick auf das Publikum. Aber meistens: „96 Alte Liebe“ wegen der immer zahlreich vertretenen Fußballfans oder „Wer hat an der Uhr gedreht“.


Schützenfest 2010

40 000 Schuss: Die Deckungscrew hat viel zu tun Auf myheimat.de veröffentlicht von:

Thomas Schendel

Beitragsgruppe: Schützenfest Neustadt

In Neustadt wird auf vier verschiedene Scheiben geschossen. Grundsätzlich unterscheidet man Teiler- und Ringscheiben. Teilerscheiben, bei denen der Abstand des Einschusses von der Mitte gemessen wird, und bei denen der beste Einzelschuss zählt, sind die Bürger- und Magistratscheibe. Auf der Magistratsscheibe darf jeder Neustädter Bürger ab 18 Jahren so oft schießen, wie er möchte. Auf der Bürgerscheibe darf dagegen jeder Bürger der Kernstadt nur einen einzigen Satz (vier Schuss) abgeben. Der beste Einzelschuss aus diesen Sätzen ist dann der Königsschuss. Der Schütze wird nach Beendigung des Schießens am Sonntag Schützenkönig in Neustadt. Bei der Ringscheibe, auf die jeder Neustädter ab 18 so oft schießen darf, wie er will,

zählt die Summe der Ringe, die in einem Satz mit vier Schuss erzielt wurden. Der Traumwert ist 48 Ring. Der Schütze mit der höchsten Ringzahl wird Ringgewinner. Die gleichen Bedingungen zählen auf der Jugendscheibe. Unverzichtbar beim Schießen sind die Jugendlichen beim Aufschreiben und in der Deckung. Hinter den acht Ständen (fünf Ringund drei Teilerstände) sitzen Mädchen und Jungs auf einer erhöhten Sitzposition und notieren die NaDie Deckungscrew und die Aufschreiber. men und die Ergebnisse. Auf den Teilerscheiben ist es allerdings vom Stand aus nicht möglich unterhalb der Scheiben. Wenn ein Schuss zu sehen, wie gut der Schuss war. Es wird auf der Scheibe einschlägt, ziehen sie diese lediglich angezeigt, ob es sich um einen zu sich herunter, zeigen mit Kellen seine Schuss unter 7 Ring (Treffer), um eine 7, Lage auf der Scheibe an, kleben das Loch 8 oder 9 (großer Knopf) oder eine 10, 11 mit Schusspflaster ab und ziehen die Scheioder 12 (kleiner Knopf) handelt. Ferner be wieder hoch. Auf den Teilerständen nehwird die Richtung (links, rechts, hoch oder men sie den kleinen Knopf von der Scheibe und verwahren ihn sicher in einer vertief) angezeigt. Für diese Anzeigen ist die Deckungsmann- schlossenen Bombe. Bei 40 000 Schüssen, schaft zuständig. Sie sitzt in einem Graben, die während Schießzeit und Schützenfest von Erdwall und Betonmauern geschützt, fallen, ganz schön viele Handgriffe.

Schützenfest Neustadt I 5


Oktoberfest Schützenfest 2010

Alle zwei Jahre feiert die 4. Kompanie mit Blasmusik und bayrischen Spezialitäten.

Fotos: Udo Feist (3)

Fahnehissen

Tanz in den Mai

Fotos: Kim Jasmin Kraus (3)

Fotos: Kim Jasmin Kraus

Die 3. Kompanie begrüßt alle zwei Jahre den Mai mit einer Scheunenfete.

6 I Schützenfest Neustadt


Kasemattenparty

Fotos: Thomas Schendel

Das Schützenfest ist der Höhepunkt im Jahreskalender der Kompanien. Aber auch in der übrigen Zeit gibt es Feiern und Aktionen. Wir zeigen hier ausgewählte Bilder. Auf www.myheimat.de/sfneustadt finden Sie mehr davon.

Neustadt

Fotos: Kim Jasmin Kraus

Gute Laune? Eigentlich immer

Dort, wo man sonst nicht unbedingt hinkommt, feiert the finest company alle zwei Jahre.

Beachvolleyballturnier

Jedes Jahr richtet die 1. Kompanie ein Juxturnier für Marschgruppen des Schützenfests aus.

Schützenfest Neustadt I 7


Fotos: Köster

Spielmannszüge

Bärenmusiker

Leinegarde

Marching Band

Neustädter Spielmannszug

Paradegarde

TSV Neustadt

TSV-Jugend

Foto: Köster

Foto: Köster

Veteranos

Wölper Löwen

Color Guard der Wölper Löwen


Dem Fest schon lange verbunden: Das ist unser Kommandeur Auf myheimat.de veröffentlicht von:

Jens Blümel

Beitragsgruppe: Schützenfest Neustadt

Thomas Fehlig, Hauptmann (Hptm.) der 1. Kompanie, lenkt als Kommandeur in diesem Jahr die Geschicke der Schützengesellschaft. Der Dienstposten des Kommandeurs wechselt jährlich zwischen den Hauptleuten der vier Schützenkompanien. Vornehmste Aufgabe des Kommandeurs ist natürlich die Organisation des jährlichen Schützenfests. Im zarten Alter von sechs Jahren marschierte Thomas Fehlig als Handballer erstmals im Schützenbataillon. Nachdem er, infiziert vom Schützenfestvirus, 25 Jahre in den weißen Rotten des TSV Neustadt die Schützenausmärsche erlebt hatte, wurde er 1994 in den Offizierscorps berufen. Einstimmig zum jüngsten Leutnant gewählt und der 3. Kompanie zugeordnet, oblag es

dem damals 32-Jährigen, die Damenrede zum Festessen mit Damen zu halten. Erfahrungen für das Kommandeursamtes konnte Hptm. Fehlig in den Jahren 1996, 2000 und 2004 sammeln, als er den damaligen Kommandeuren als Adjutant zur Seite stand. Einen besonderen Höhepunkt durfte er im Jahre 2002 erleben. Beim Schießen auf die Magistratsscheibe gelang ihm der beste Schuss, er wurde zum Magistratsgewinner gekürt. Im November 2008 übernahm Fehlig vom scheidenden Hauptmann Robert Kemmerich nach drei Jahren im Rang des Stabshauptmanns als nunmehr verantwortlicher Hauptmann die 1. Kompanie. Hauptmann Fehlig ist ein echtes Neustädter Gewächs. Nach dem Realschulabschluss erlernte er den Beruf des Werkzeugmachers in einem großen Autokonzern. Nach der Lehrzeit erwarb er in Neustadt das Abitur, um dann ein Studium zum Diplom-Ingenieur des Maschinenbaus zu absolvieren. Der Bundeswehr diente Thomas Fehlig als Richtschütze und Panzerkommandant im Panzerbataillon 93 in Munster. Auch familiär bestanden früh Bindungen zur Schützengesellschaft. Im Jahr 1990 heiratete er Heike, Tochter unseres Ehrenhauptmanns Dankwart Müller. Wenn die 1. Kompanie in diesem Jahr vor seinem Haus

im Ludwig-Kaufholz-Weg antritt, wird sich auch Jonas Fehlig als Sohn des Hauptmanns und Jugendgewinner 2008 in die Reihen der Marschierer seiner „Ersten“ einordnen. Jens Blümel ist auf myheimat.de zu finden unter: www.myheimat.de/profil/19862/

Der jüngste Leutnant ist ein alter Hase Als Dirk Frese im Februar zum jüngsten Offizier des Neustädter Schützenbataillons gewählt wurde, waren seine ersten Worte: „Ein längst vergessener Traum geht in Erfüllung.“ Überzeugend versicherte er den Mitgliedern, dass er sich dafür einsetzen werde, das Schützenfestvirus in die nächste Generation zu tragen. Der 40-jährige Leutnant (Ltn.) Dirk Frese entstammt einer Neustädter Kaufmannsfamilie. Er lebt mit seiner Gattin Ilona und den zwei Söhnen Pascal und Kieron in der Kernstadt. Nach der Ausbildung zum Kaufmann erwarb er die Fachhochschulreife, studierte an der Fachhochschule für Bauingenieurwesen in Nienburg und erwarb den Abschluss als Diplomingenieur. Heute ist er bei einer Neustädter Bauplanungsgesellschaft beschäftigt. Zeitaufwendige Hobbys hat Ltn. Frese nun mit der Schützengesellschaft zu verbinden. Er ist aktiver Fußballer beim SV Suttorf und hat zudem eine besondere Neigung zum Pferdesport. Als stellvertretender Totalisatorleiter (Abwicklung des Wettgeschäfts) ist er auf Pferderennbahnen in Hannover, Bremen und Bad Harzburg tätig. Das Schützenfest zieht sich als roter Faden durch sein Leben. Bereits als sechsjähriger Knirps marschierte er in den Reihen des TSV Neustadt. Ab 1983 wurde er sogar in die Fahnengruppe des TSV aufgenommen. 1991 wechselte er von der weißen Garde zur 1. Kompanie. Beim Schützenfest 2008 errang er mit sensationellen 48 Ring die Würde des Ringgewinners. Seiner 1. Kompanie sagte Frese mit (Zitat) einem lachenden und zwei weinenden Augen lebewohl. Als jüngster Leutnant des Bataillons ist er künftig der Führungsgruppe der 4. Kompanie zugeteilt.

von: Jens Blümel

mehr unter: www.myheimat.de/beitrag/542451

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Schützenfest 2010

Quadrantenlehre: So funktioniert das mit den Kompanien

3. Kompanie Grenzlinie Ost – West:

Mecklenhorster Straße; Markstraße; Landwehr

Auf myheimat.de veröffentlicht von:

4. Kompanie

Harald Baumann

Beitragsgruppe: Schützenfest Neustadt

RH

Neustadt

Grenzlinie Nord – Süd:

Die Karte zeigt, wo die Kompanien beheimatet sind. Marschiert wird getrennt, gefeiert natürlich gemeinsam.

in den vergangenen Jahren die Kompanien erheblich verstärkt. Erste Kontakte mit der Kompanie kann man während des Übungsschießens im Vorfeld des Schützenfests machen. Zum Ausmarsch braucht man dann nur noch einen schwarzen Anzug und einen Zylinder. Die Fliege kann man am Ausmarschtag bei den Kompanien zum Selbstkostenpreis erwerben. Hat man das erste Schützenfest hinter sich, ist man meistens mit dem Schützenfestvirus infiziert und bleibt für viele Jahre und Jahr-

Rainer Herschel

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1. Kompanie

Bundesbahnstrecke

GmbH

Jedes Jahr, wenn die Schützen in ihren schicken Uniformen durch die Stadt marschieren, stellen sich viele Zuschauer dieselben Fragen: Wo kommen die vielen Marschierer her? Warum sind das nur Männer? Kann ich auch mitmarschieren? Geschichtlich betrachtet marschieren alle wehrfähigen Männer der Stadt, die sich einmal im Jahr beim Schießen auf Scheiben messen und somit ihre Waffenfähigkeit nachweisen. In ganz frühen Jahren haben sie die Stadt Neustadt, die von Stadtmauern umgeben war, vor äußeren Angriffen geschützt. Laut Schützenreglement gibt es in der Stadt vier Kompanien, denen jeweils eine bestimmte Erkennungsfarbe zugeordnet ist. Die Einteilung der Kompaniebereiche erfolgt durch Bildung von vier Quadranten, deren Grenzen in Nord-Süd-Richtung die Bundesbahnlinie Hannover-Bremen und in Ost-West-Richtung die Mitte der Straßen Mecklenhorster Straße/Hannoversche Straße/Zwischen den Brücken/Marktstraße/ Landwehr bilden. Die einzelnen Quadranten werden, wie in der Karte dargestellt, den Kompanien zugeordnet Die Einteilung der Kompanien ist aber eher theoretischer Art. Heutzutage finden sich die Marschierer durch ihre Bekanntenkreise und Mundpropaganda. Dort, wo der Skatbruder, Kegelbruder oder Freund mitmarschiert, schließt man sich an. Größere „Söldnergruppen“ aus den Dörfern haben

2. Kompanie

zehnte dabei. Gegen dieses Virus gibt es keine Impfung und auch keine Medikamente. Er bricht immer zur Schützenfestzeit aus und lässt sich am besten durch aktive Teilnahme in Zaum halten. Dies bestätigt Jahr für Jahr die immer größer werdende Schar der Marschierer.

Harald Baumann ist auf myheimat.de zu finden unter: www.myheimat.de/profil/19034/

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1. Kompanie: Stil und Klasse ner wird die Jugendarbeit groß geschrieben. Jugendliche und Neumarschierer werden herzlich aufgenommen und marschieren bei den Ausmärschen in den vorderen Reihen hinter der Fahne. Welche Aktivitäten gibt es außerhalb des jährlichen Neustädter Schützenfests?

Kommandeur Thomas Fehlig (Foto), Leutnant Lars Hetebrügge, Kompanievertreter Thomas Schendel, Kompanievertreter Volker vom Hofe.

Woran erkennt man Ihre Kompanie?

An der weißen Nelke und der weißen Fliege. Während der Ausmärsche tragen wir weiße Handschuhe. In welchem Teil Neustadts ist Ihre Kompanie zu Hause?

Einzugsgebiet ist der Bereich östlich der Wunstorfer Straße und südlich der Mark-/ Mecklenhorster Straße. Da aber vor der Zuteilung von Bereichen die erste in der Kernstadt beheimatet war, haben wir auch heute noch viele Marschierer aus allen Bereichen der Stadt. Durch den Wohnsitz von Ulrich Temps in Poggenhagen und Jens Blümel in Otternhagen sind ebenfalls Marschierer aus diesen Dörfern jedes Jahr wieder gerne bei der Ersten. Welche ehemaligen Schützenkönige gehören Ihrer Kompanie an?

1993 Hauptmann Karl Behrmann,1979 und 1994 Fahnenbegleiter Klaus Fechtel, 1995 Kompanievertreter Siegfried Bosqui, 1998 Ehrenhauptmann Günter Rahlfs, 1991 und 1999 Dirk-Wilhelm Rahlfs (heute Leutnant 4. Kompanie), 2000 Wolf-Erik Rahlfs, 2002 Kompanievertreter Thomas Schendel, 2005 Jost Kemmerich. Was ist das Besondere an Ihrer Kompanie?

Die 1. Kompanie legt sehr viel Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Besonders bei den Ausmärschen am Sonnabend und Sonntag. Das Marschieren mit Bierflaschen oder das Rauchen während des Marsches werden nicht toleriert. Auch wenn es innerhalb der Ersten einige eingeschworene Grüppchen gibt, stehen sie hinter ihrer Führung. Fer-

Foto: Andreas Knigge

1. Kompanie

Aktivitäten außerhalb des Schützenfests sind das Beachvolleyballturnier für Schützenfestteilnehmer. Dieses bei allen Marschgruppen beliebte Event findet an zwei Tagen im August mit mehr als 20 Mannschaften auf dem TSV-Platz in Neustadt Fototermin im Neustädter Freibad. statt. Ferner wurde alle zwei Jahre auf dem Gelände des Baustoffzentrums Rehbock eine Beachparty ge- ist auch nicht „the finest company“. Aber sie feiert. Bedingt durch die Fahrt der Schützen- hat ihren Stil und Klasse und ist einfach nur gesellschaft nach New York im September stolz darauf, die Erste zu sein. und dem Beachvolleyballturnier im August wird die Veranstaltung in diesem Jahr leider aus Zeitgründen entfallen. Ferner wird (Antworten: Thomas Schendel) jedes Jahr zu einem Neujahrsfrühstück mit Marschierern und Begleitung eingeladen. Beim Kompanieschießen wird ein Mehrkampf aus Schießen auf die Magistrats- und Ringscheibe sowie einem Spiel für die nicht so guten Schützen durchgeführt. Der Kompaniekönig wird durch den besten Teiler auf der Magistratsscheibe ermittelt und mit einer Auszeichnung bedacht. Warum würden Sie jedem Neuschützen empfehlen, Ihrer Kompanie beizutreten?

Ihr Neustädter EDV-Partner

Die 1. Kompanie hat vielleicht nicht die meisten Marschierer, auch nicht den besten Gesangverein oder das schönste Kompanielied. Sie

Schützenfest Neustadt I 11


Fotos: Anne-Kathrin Horl (2)

Schützenfest 2010

2. Kompanie: the finest company Woran erkennt man Ihre Kompanie?

Die Farben der 2. Kompanie sind Blau und Weiß. Diese finden sich in der Blume am Revers und bei der Fliege wieder. In welchem Teil Neustadts ist Ihre Kompanie zu Hause?

Entstanden ist die 2. Kompanie mit Marschierern aus dem nördlichen Stadtkern. Heute haben wir Marschierer aus allen Teilen Neustadts. Welche ehemaligen Schützenkönige gehören Ihrer Kompanie an?

1939 H. Köster, 1954 Kurt Nölke, 1960 Heinrich Knoke, 1971 Gerhard Jaksch, 1988 Karl-Heinz Werner, 2003 Willi Zöllner. Was ist das Besondere an Ihrer Kompanie?

Sie ist klein, aber fein. Wir sind „the finest company“.

Welche Aktivitäten gibt es außerhalb des jährlichen Neustädter Schützenfests?

Alle zwei Jahre veranstalten wir die Kasemattenfeier und die Fahrt ins Blaue, jährlich das Grünkohlessen sowie eine Boßeltour.

Welche Anekdote oder von welchem Ereignis erzählen Ihre Mitglieder immer wieder gerne?

Die Geschichte vom verlorengegangenen Schützenkönig: 2003 wurde Willi Zöllner Schützenkönig. Bei der Ehrung war er nicht anwesend und keiner wusste, wo er ist. Nach langer Suche fand man ihn bei Scheve, wo er nichts ahnend mit seiner Familie zu Mittag aß. Warum würden Sie jedem Neuschützen empfehlen, Ihrer Kompanie beizutreten?

Freunde und Marschierer der 2. Kompanie lieben den tollen Zusammenhalt und das

2. Kompanie Hauptmann Heiner Plinke (Foto), Leutnant Klaus Hibbe, Leutnant Gunnar Körber, Kompanievertreter Michael Pullwitt, Kompanievertreter Alexander Zache.

freundschaftliche Miteinander innerhalb der Gruppe. Einmal Zweite, immer Zweite. (Antworten: Michael Pullwitt und Alexander Zache)

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Fotos: Anne-Kathrin Horl (2)

Schützenfest 2010

3. Kompanie: Die Größte Woran erkennt man Ihre Kompanie?

An der gelben Fliege und der gelben Rose. Wir sind die Kompanie mit den meisten Marschierern. In welchem Teil Neustadts ist Ihre Kompanie zu Hause?

Ursprünglich war die 3. Kompanie nördlich der Landwehr und westlich der Eisenbahn beheimatet. Mittlerweile wohnen wir über das ganze Stadtgebiet verteilt. Welche ehemaligen Schützenkönige gehören Ihrer Kompanie an?

Aktivitäten mit einbezogen wird. Welche Aktivitäten gibt es außerhalb des jährlichen Neustädter Schützenfests?

Alle zwei Jahren richten wir das Scheunenfest „Tanz in den Mai“ sowie eine Kompaniefahrt aus. Organisiert und ausgeführt vom Busfahrer und Kompanie Vertreter Werner Hesse. 2009 war das Ziel Freiburg, und Straßburg mit dem Elsas. Für 2011 ist eine Fahrt in den Spreewald geplant. Berühmt und berüchtigt ist unser „Säbel rasseln und Fahne schwenken“ (unter Ausschluss der Öffentlichkeit), eine Wanderung der Führungsgruppe in der näheren Umgebung mit geladenen Gästen.

W. Denecke (1965, 1977), H. Krippner (1975), W. Zettlitz (1981), Jochen Repening (1986), Heiner Detmering (2006) und Sascha Gerlach (2009). Welche Anekdote oder von welchem EreigWas ist das Besondere an Ihrer Kompanie?

Der harmonische Zusammenhalt innerhalb der Führungsgruppe und dem harten Kern der Marschierer, der mit unseren Frauen, auch außerhalb des Schützenfests, in viele

nis erzählen Ihre Mitglieder immer wieder gerne?

Nach einem geselligen Umtrunk wollte unser Hauptmann wissen, wie lange er mit geschlossenen Augen Fahrrad fahren kann. Ein Baum war im Weg.

3. Kompanie Hauptmann Olaf Horl (Foto), Leutnant Ulf HasselbringHibbe, Leutnant Marco Behrmann, Kompanievertreter Werner Hesse, Kompanievertreter Helmut Horl.

Warum würden Sie jedem Neuschützen empfehlen, Ihrer Kompanie beizutreten?

Wir kümmern uns um den Nachwuchs – Jungmarschierer werden bei uns immer sehr herzlich aufgenommen und nicht alleine gelassen. (Antworten: Marco Behrmann)

31535 Neustadt · Mittelstraße 17 Fon 05032/ 90 77 93

Wir wünschen Euch viel Spaß beim Schützenfest! Schützenfest Neustadt I 13


Foto: Günter Kutyniok

Schützenfest 2010

Rot ist die Farbe der 4. Kompanie. Mit roten Schuhen erregten die Schützen im vergangenen Jahr besondere Aufmerksamkeit.

4. Kompanie: Die Musikalische Woran erkennt man Ihre Kompanie?

An der roten Rose und der roten Fliege. In welchem Teil Neustadts ist Ihre Kompanie zu Hause?

Westlich der Bahn und südlich der Landwehr. Unsere Marschierer kommen aus dem gesamten Stadtbereich. Welche ehemaligen Schützenkönige gehören Ihrer Kompanie an?

1990 Raimar R iedemann, 1999 Dirk Wilhelm Rahlfs, 2001 Jürgen Jung, 2008 Hans Joachim Kuchler. Dazu ist noch zu erwähnen, dass wir auch den neunmaligen Ringgewinner Andreas Moldenhauer in unseren Reihen haben. Was ist das Besondere an Ihrer Kompanie?

Wir singen gern, haben einen eigenen Chor, und zu uns gehört ein Spielmannszug, der auch die rote Fliege trägt. Welche Aktivitäten gibt es außerhalb des

14 I Schützenfest Neustadt

jährlichen Neustädter Schützenfests?

Die 4. veranstaltet alle zwei Jahre ein Oktoberfest. Das nächste findet 2011 statt. Zudem nehmen wir sehr erfolgreich jedes Jahr am Beachvolleyballturnier der 1. Kompanie teil. Welche Anekdote oder von welchem Ereignis erzählen Ihre Mitglieder immer wieder gerne?

Da es viele Geschichten um und über das Schützenfest gibt, kann ich nur von einem Ereignis erzählen. Das hat nicht direkt mit dem Schützenfest zu tun, trug aber doch beim Kompaniebiertrinken zur Belustigung bei. Das war der Baggeru(m)fall von Ehrenkompanievertreter Horst Liem, der in den vergangenen zwei Jahren und auch sicher noch in den nächsten Jahren zur Belustigung beitragen wird. Warum würden Sie jedem Neuschützen empfehlen, Ihrer Kompanie beizutreten?

Bei uns gibt es eine gute Mischung aus

4. Kompanie Hauptmann Hans-Ullrich Gewetzki (Foto), Leutnant Dirk Wilhelm Rahlfs, Leutnant Dirk Frese, Kompanievertreter Carsten Görlich, Kompanievertreter Günter Kutyniok.

Jung und Alt, die alle Spaß an der Sache haben. Auch bei den Aktivitäten ist für jede Altersgruppe etwas dabei. Und wichtig ist nur, dass viele mitmachen – egal in welcher Kompanie. Wir wollen alle nur eins: ein schönes Schützenfest feiern. (Antworten: Günter Kutyniok)


Schützenfest 2010

Die Jäger: Immer vorweg

Jäger Hauptmann Matthias Höhn (Foto), Jäger Oberstleutnant Jürgen Rabe, Jäger Oberstleutnant Dieter Rose, Jäger Leutnant Hans-Joachim Florich.

Woran erkennt man die Jäger?

Grüner Jäger-Rock mit weißen Hosen und Gewehr. Wir marschieren vor dem Bataillon. In welchem Teil Neustadts sind die Jäger zu Hause?

Mehr als die Hälfte von uns wohnt westlich der Bahn. Zu Hause sind wir in unserem Vereinslokal Gilde Klause an der Landweh zum Schützenfest in der Jägerlaube. Welche ehemaligen Schützenkönige gehören dem Corps an?

Ich beschränke mich auf die Aktiven: Jägerleutnant Hans-Joachim Florich, Jägeroberleutnant Jürgen Rabe, Jäger Karl-Heinz Klein, Ehrenjägeroberleutnant Walter Guschal, Jägeroberleutnant Dieter Rose, Jägerleutnant Thomas Florich, Jäger Dieter Prochnau. Was ist das Besondere an Ihrem Corps?

Welche Aktivitäten gibt es außerhalb des Schützenfests?

Wir veranstalten im Februar den Jägerball. Das ist kein Ball für uns, sondern ein traditionelles Tanzvergnügen für die Neustädter. Wir halten jeden ersten Sonnabend im Monat unsere Jägerversammlung ab. Zum Kameradschaftsabend im November verteilen wir unsere Preise, die wir im Anschluss an die Jägerversammlungen ausschießen. Öfters ziehen wir uns mit der Boßelkugel in die Feldmark zurück. Am Vatertag machen wir einen Ausflug. Ich muss betonen, auch wenn es die Frauen nicht gern hören: Wir Männer bleiben dabei unter uns.

Warum würden Sie jedem Neuschützen empfehlen, Ihrer Kompanie beizutreten?

Wir sind ein Corps von Männern mit Schützenfestfieber und Zusammengehörigkeitsgefühl. Wer am Straßenrand steht, das vorbeziehende Bataillon oder am Sonntagnachmittag die von ihren hübschen Kranzdamen geschmückten Preisträger mit ihrer charmanten Begleitung am Arm betrachtend, der hat Gelegenheit, alle Kompanien, TSV und vor allem die Jäger prüfend anzusehen. Bei und mit uns ist man vorne dabei und trotzdem mittendrin. Meine Empfehlung: Komm zu uns, da bis Du gut aufgehoben. (Antworten: Matthias Höhn)

Welche Anekdote oder von welchem Ereignis erzählen Ihre Mitglieder immer wieder gerne?

Lange vor meinem Eintritt warf Jägerhauptmann Wickbold in einer ziemlich lautstark geführten Jägerversammlung sein volles Bierglas an die Wand. Da war die Versamm-

Foto: Foto Köster

Jäger-Korps

Man ist nicht Mitglied im Verein, sondern man ist Jäger. Das wird man nicht nach dem Motto „Schau mal rein und schau bald wieder weg“. Wir betrachten es als eine Ehre, im Jäger-Corps aufgenommen zu sein. Wir betrachten die Pflege der Kameradschaft untereinander und die Freundschaft miteinander als hohe Güter. Das soll niemanden abschrecken, sich mal bei uns umzutun und Eindrücke zu gewinnen. Wir freuen uns auf jeden, der Freude an einer Gemeinschaft hat, sich beteiligt und weiter an unserem Jäger-Corps baut. Wir legen Wert auf unsere Tradition, aber wir sind trotzdem nicht Bewahrer der Asche, sondern auch zukünftige Feuerspender. Darüber hinaus ist der Kern unseres Wirkens natürlich das Neustädter Schützenfest. Wir feiern gern und ganz besonders feiern wir das Schützenfest.

lung blitzartig wieder ruhig und sittsam. Sehr beliebt ist die Geschichte der Runde Apfelkorn, die es beim Schützenkönig Klaus Fechtel für die Jäger gab. Fix herumgereicht mit einem Keks dazu, und auf das Kommando des Schützenkönigs auf sein Wohl geleert. Apfelkorn sind wir alle gewohnt und haben das auch erwartet, aber keiner hat den Schluck ohne sein Gesicht zu verziehen und zu stöhnen runterbekommen. Wenn man auf den süßen Schluck eingestellt ist und stürzt dann einen Kamillentee herunter, ergibt das einen netten Anblick für die Umstehenden.

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Das Schßtzenfest-Rätsel

Waagerecht

1 an ihrer Farbe erkennt man, zu welcher Kompanie der Marschierer gehĂśrt (6) 4 scharfsinnig, brillant (9) - 10 Tanzgymnastik (7) - 11 Hauptstadt von Sierra Leone, zu deutsch: Freidorf (8) - 12 Osteuropäer (5) - 13 nicht neu (3) - 14 ihre Musik lädt zum SchĂźtzenfest ein (5) - 15 das “Fliegerliedâ€? ist bei der SchĂźtzenparty immer wieder ein ... (3) - 16 zu jenem Ort (7) - 18 daraus fressen Hunde (4) - 20 SchĂźtzen hoffen auf die ... der Kranzdamen (5) - 21 zu dieser Gattung gehĂśrt der SchwammkĂźrbis (5) 22 Fahrzeugschlange (4) - 23 wandernder Sänger im antiken Griechenland (8) - 25 leitender Angestellter im Krankenhaus (8) 27 Robotertechnik (Kurzwort) (7) - 31 Gebäudegeschoss zu ebener Erde (8) - 33 was die BĂśllercrew veranstaltet, kann jeder ... (5) - 34 Neustädter Dorf, bekannt fĂźr die Johanneskapelle (5) - 35 Hauptstadt Schleswig-Holsteins (4) - 36 plĂśtzlicher Ausbruch von Zorn (9) - 37 Kohlebehälter bei Dampfloks (6) - 39 chemische Bezeichnung fĂźr Kochsalz: Natrium... (7) - 41 Dorf zwischen Laderholz und BĂźren (8) - 42 Leutnant ist eine ... in den Kompanien (9) - 44 während des SchĂźtzenfests fallen 40000 ... (6) - 45 diesjähriger Kommandeur: Thomas ... (6) - 46 Aufeinandertreffen (9).

Senkrecht 1 Eigenschaft gut gepflegter Kompaniefahnen (9) - 2 Labyrinth (9) - 3 wer beim SchieĂ&#x;en ... wird, kann das Ziel nicht sehen (9) - 5 Drall einer Kugel (5) - 6 dafĂźr fahren Neustädter SchĂźtzen nach New York (13) - 7 einer der SpielmannszĂźge (9) - 8 die WĂślper ... marschieren auch mit (5) - 9 Dorf am Otternhagener Moor (8) - 17 Pferdefutter (5) - 19 auf Getränkedosen wird ... erhoben (5) - 24 Hansestadt nahe Hamburg (5) - 25 Veranstaltungszentrum in Hannover-Linden (7) - 26 TĂźreinfassung (5) - 27 ungekocht (3) - 28 Dorf zwischen NĂśpke und dem Grinderwald (7) - 29 etwas nachdrĂźcklich sagen = etwas be... (5) 30 hĂśchste Rangstufe beim SchĂźtzenfest (10) - 32 vergleichsweise (7) - 35 Haustier aus der Familie der Hasen (9) - 36 nach dem ... marschieren die Kinder von der Alten Wache los (7) - 38 Dorf zwischen Wulfelade und Welze (7) - 40 Schweizer Kartoffelgericht (5) - 41 eine SchlieĂ&#x;frucht (5) - 43 nicht fern (3) - 44 Neustädter Dorf: Marien... (3).

AuflĂśsung auf Seite 18. ä=ä, Ăś=Ăś, Ăź=Ăź, Ă&#x;=ss. Auf www.myheimat.de/themen/myheimatraetsel kĂśnnen Sie Begriffe fĂźr das Rätsel im nächsten Jahr vorschlagen.

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Schützenfest 2010

Im Jahr 2009 als Damenrede gehalten von:

Lars Hetebrügge

Beitragsgruppe: Schützenfest Neustadt

Der Tradition unseres Neustädter Schützenfestes folgend, habe ich als jüngster Leutnant die Ehre und das Vergnügen, auf Sie, meine Damen, ein Loblied zu singen. Wie meine Vorgänger an dieser Stelle sicherlich nachvollziehen können, habe auch ich nächtelang darüber gegrübelt, wie ich meine Verehrung für Sie, meine Damen, in Worte fassen kann. Dabei bin ich zu dem Ergebnis gekommen, dass sämtliche Vergleiche und Beschreibungen dazu nur unzureichend nütze sind. Logische Konsequenz: Ich werde Ihnen zunächst von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Vielleicht haben Sie sich schon einmal gefragt, was in uns Männern so vor sich geht, wenn wir ganz unter uns sind? Unser schönes Schützenfest soll hier als Beispiel dienen. Als ich durch die geschmückten Straßen unserer Stadt marschierte, was ging mir durch den Kopf, wem galten alle meine Gedanken? Natürlich dachte ich an Sie, meine Damen! Ihr Anblick beflügelte meine Sinne und brachte meine Hormone in Wallung! Einzig Ihre Anmut und Ihre Schönheit ließen mich den ach so beschwerlichen Weg zu unserem Festzelte überstehen. Und ähnliches war schon seit meinen ersten Schützenfestjahren der Fall. Zu Beginn standen meine Mutter und meine Großmutter im Fokus, ein paar Jahre später waren es dann die Enkelinnen anderer Großmütter, die mein Herz höher schlagen ließen. Und heute suche ich selbstverständlich nach den

Blicken meiner Herzdame am Straßenrand. Und, meine Damen, seien Sie gewiss, ich denke nicht alleine so. Unser Schützenfest steht nur als Beispiel für die unzähligen Alltagssituationen, in denen Sie uns unser Leben erst lebenswert machen. Wie viele Gespräche würden schon nach wenigen kurzen Sätzen verstummen, wenn die Kommunikationsfähigkeit einer Frau sie nicht über alle Untiefen maskuliner Einsilbigkeit hinwegsteuern würde? Wieviel näher würde unsere Welt am Rande eines emotionalen Nullpunkts frösteln, würden nicht ein paar weibliche Gefühlsausbrüche stets das Klima neu aufheizen? Meine Damen, wie machen Sie das? Wie schaffen Sie es nur, uns Männer derart in Ihren Bann zu ziehen? Man könnte jetzt streng wissenschaftlich argumentieren und von Hormonen und anderen chemischen Verbindungen reden. Vielleicht erinnern sich einige von ihnen noch an die abstrakte Abhandlung, in der vor einigen Jahren an dieser Stelle das „Chemische Element Frau“ vorgestellt wurde. Ich habe einen anderen Ansatz gewählt und bin bei den Nachforschungen ein paar Jahre weiter zurückgegangen. Sie wissen schon, die Geschichte mit Adam und Eva und dem Paradies. Bei der Lektüre zur Vorbereitung stockte mir der Atem. Könnte es sein, dass ich einem riesigen Irrtum auf die Schliche gekommen bin? Ich meine die Sache mit der Rippe. Adam wurde selbige bekanntlich während des Schlafes entnommen. Böse Zungen behaupten, Eva sei anstelle der Rippe aus Adams Gehirn geschaffen worden. Seine Rippen hätte er schließlich noch... Ich muss diese Theorie jedoch entschieden von mir weisen.

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Die Wahrheit über das Verhältnis der Schützen zu den Frauen

Lars Hetebrügge hielt im Vorjahr die Damenrede. Wir drucken auf dieser Seite Auszüge daraus.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir Männer in unserer Unvollkommenheit einfach nicht verstehen können, warum uns die Damenwelt so in Ihren Bann zieht. Und, seien Sie ehrlich: Ist der Grund dafür nicht auch egal? Johann Wolfgang von Goethe sprach mit den Worten: „Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan!“ Und selbst er lieferte keine Begründung dafür. Weder steckt in mir ein Dr. Faustus noch würde ich mir jemals anmaßen, mich auch nur annähernd so poetisch ausdrücken zu können wie Goethe. Deshalb lassen Sie mich einfach mit den Worten schließen, die alles ausdrücken und auf den Punkt bringen. Die einzige Wahrheit: Meine Damen, ich liebe Sie!

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Schützenfest 2010

Lösung des Rätsels von Seite 16.

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New York, wir kommen! Neustädter bei Parade dabei 20 Jahre nach der Premiere ist es im Herbst wieder soweit: Mitglieder der Neustädter Schützengesellschaft setzen sich in den Flieger, um in New York bei der traditionellen Steubenparade dabei zu sein. Die deutsch-amerikanische Parade wurde 1957 von deutschstämmigen Amerikanern gegründet und ist seitdem jährlich zu bejubeln – inzwischen auf der Fifth Avenue, der gemessen an den Mietpreisen teuersten Straße der Welt. Benannt ist die Parade nach Freiherr Friedrich Wilhelm von Steuben, einem hoch dekorierten preußischen General, der eine zweite Karriere im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg startete. Bereits einmal hatte sich die Neustädter Schützengesellschaft erfolgreich um die Teilnahme beworben: 1990 war sie mit einer Delegation vertreten, von dieser Reise stammen auch die Fotos auf dieser Doppelseite. Jetzt, 20 Jahre später, sind die Neustädter wieder dabei. Und es wird eine große Delegation sein: Fast 100 Schützen und Teilnehmer hatten sich bis zum Redaktionsschluss bereits angemeldet, Nachmeldungen sind bei der Schützengesellschaft noch möglich.

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Mitfahrer von 1990 geben Tipps: Was darf man in New York auf keinen Fall verpassen?

Man sollte sich in jedem Fall ein Baseballspiel angucken! Das ist wirklich grandios und gehört einfach dazu. Außerdem sollte man ein Musical besuchen, das Empire State Building besteigen und natürlich – auf der 5th Avenue bei der Steubenparade mitmarschieren! (Klaus Hibbe) Bitte unbedingt bei Macys die deutschen Rolltreppen fahren. Das ist schon ein Erlebnis mitten in New York auf diesen Treppen zu stehen. Auch nicht verpassen sollte man eine Taxifahrt durch die Stadt und einen Hubschrauberflug um die City. Natürlich sollte man auch bei der Steubenparade auf der 5th Avenue dabei sein, aber auch eine Tour über den Hudson und den East River machen – einfach wunderschön und einzigartig! (Olaf Horl)

Natürlich bei der Steubenparade auf der 5th Avenue mitmarschieren – was sonst? Außerdem, sollte man sich auf jeden Fall das Empire State Building bei Nacht anschauen und morgens im Central Park joggen gehen! Auch nicht verpassen sollte man die Gelegenheit, ein Yankees-Spiel zu besuchen und in Greenwich Village feiern zu gehen. (Lars Hetebrügge)

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Ein Blick aufs Fest aus Frauensicht Tradition schlägt Emanzipation Kathrin Götze ist Redakteurin der Leine-Zeitung. Als Gastbeitrag für dieses myheimat-Magazin schildert sie ihre Eindrücke vom Schützenfest.

G

anz ehrlich: Für eine Frau aus der Stadt ist das Neustädter Schützenfest ziemlich gewöhnungsbedürftig. Da treffen sich, auch noch im 21. Jahrhundert, die Männer in streng hierarchisch strukturierten Kompanien zum Schießen, und die Frauen müssen meistens draußen bleiben. Die Männerrunden schießen, trinken und feiern zusammen, verleihen sich gegenseitig Ehrenabzeichen. Beim Triumphzug durch die Stadt lassen sie sich schließlich von hübsch herausgeputzten Kranzdamen auf hohen Absätzen begleiten. Mit einem Damenessen wird die Hälfte der Bevölkerung abgespeist. Die Damen bekommen dabei vom jüngsten Leutnant noch etwas Honig um den Mund geschmiert, damit sie auch im nächsten Jahr zum Fest wieder ohne Murren die Uniform auf bügeln und den Zylinder entstauben. Der emanzipierten Frau aus der Stadt stehen bei solchen Gedanken

die Haare zu Berge. Wie kann das sein, fragt sie sich, dass ausgerechnet dieser Hort des Rückschritts Zulauf verzeichnet, während andere Schützenfeste unter Besucherschwund leiden? Wie geht es, dass immer wieder Vereine zu überaltern drohen, in den Neustädter Kompanien aber immer wieder genug junge Männer nachrücken, um den Altersschnitt permanent niedrig zu halten? Eben drum, muss die Antwort wohl lauten. Weil das Fest und die Schützengesellschaft eben nicht jedem Trend hinterherlaufen, weil sie sich hartnäckig den Modernisierungsbestrebungen widersetzen. So entsteht, was sich manches Großstadt-Schützenfest mit grellem Neonlicht nur wünschen kann: Ein Traditionsfest, das zumindest in der näheren Umgebung seinesgleichen sucht. Dessen Wurzeln rund 500 Jahre in die Stadtgeschichte zurückreichen, als alle (männlichen!) Grundbesitzer noch zu Wehrübungen verpflichtet waren und helfen mussten, die Wälle der Festung am rauen Berge in Stand zu halten. Und als der Umzug der Kranzdamen und

Als Kranzdamen sind die Frauen beim Schützenfest unverzichtbar. das Damenessen für die ältesten ledigen Töchter der Städter noch eine der wenigen Gelegenheiten war, einen schmucken Kerl zu treffen, den es zu heiraten lohnte. Obwohl diese Zeiten vorbei sind (und das ist auch gut so): Dass sie nicht in Vergessenheit geraten, sondern Jahr für Jahr für ein Wochenende wieder greif bar werden, ist ein Verdienst der sturen Neustädter. So bleibt auch die Erinnerung an die Widerstandsbewegungen und den Sieg des Bürgertums im 19. Jahrhundert wach, der letztlich auch die Eman-

zipation der Frauen in Deutschland erst ermöglicht hat. Noch heute erinnern die Zylinder der Schützen an die Tracht der stolzen Bürger. Da lehnt sich die emanzipierte Frau aus der Stadt letztlich doch entspannt zurück, gönnt der Männerwelt das Gefühl, zumindest für ein Wochenende in der Stadt zu regieren. Und die schlüpfrigen Scherze vom Herrenessen? Die lässt sie sich später nacherzählen, schmunzelt kurz und weiß, dass sie nichts Weltbewegendes verpasst hat. Aus Frauensicht jedenfalls.


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