Ausgabe 01-2023

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JOURNAL

GENUSSWERK PUR

Catering, Events und Betriebsrestaurant

FIT FOR FUTURE

Mit Steirerhuhn E-Shuttles zur Arbeit

HOFREPORTAGE

Königsdisziplin Pute - Österreichs Tierwohlstandards

Ausgabe 1/2023 • laufende Nummer 118 www.h.lugitsch.at

GEFLÜGELGENUSS FÜR FEINSCHMECKER

Spieß vom Steirerhuhn für Ihr Grillfest Aus feinstem Hühnerfleisch, frischem Paprika, Schinken und würzigem Speck wird unser Spieß vom Steirerhuhn in Feldbach händisch hergestellt. Grillfertig vorbereitet für Ihr Fest.

Info und Verkauf:

www.steirerhuhn.at

Daniel Hillinger Sandro Tromaier +43 676 88922 208 +43 676 88922 252 hillinger@h.lugitsch.at tromaier@h.lugitsch.at

www.facebook.com/Steirerhuhn

Seit 30 Jahren berichten wir im Lugitsch Journal über Neuigkeiten aus unserem Unternehmen und inzwischen halten Sie die Ausgabe 118 in Ihrer Hand. Sie lesen auch immer wieder über Themen, welche die Branche und uns alle bewegen. In diesem Journal zum Beispiel über den Wert der landwirtschaftlichen Produkte, der oft nicht mit dem Preis im Regal übereinstimmt.

Auch viele Projekte zu noch mehr Tierwohl und Klimaschutz konnten wir Ihnen bereits präsentieren und in diesen Bereichen sind wir ständig am Forschen und Entwickeln. In unserem Programm Fit for future fassen wir Projekte zusammen, die für mehr Regionalität, Effizienz, Tierwohl und Klimaschutz stehen und Schritt für Schritt setzen wir diese Vorhaben um. So stellen wir seit einiger Zeit E-Shuttles für unsere Mitarbeiter im Geflügelhof zur Verfügung und sorgen so für noch mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen.

Trotz der vielen aktuellen Herausforderungen freuen wir uns auf viele weitere Jahre mit Ihnen und wünschen Ihnen ein frohes Osterfest, eine schöne Frühlingszeit und vor allem viel Gesundheit.

52, 8330 Feldbach, +43 3152/2222-0, www.h.lugitsch.at | Redaktion/Für den Inhalt verantwortlich: Herbert Lugitsch jun. Für namentlich unterzeichnete Beiträge ist der jeweilige Verfasser verantwortlich. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern die männliche bzw. weibliche Form verwendet. Diese verkürzte Sprachform beinhaltet keine Wertung. Leitlinie: Förderung und Information unserer Kunden und Mitarbeiter. Erscheint viermal jährlich. Aufgabepostamt Feldbach. Konzeption, Layout & Satz: Marketing, Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH

Fotos: Günther Linshalm, Bernhard Bergmann, Fotolia, Shutterstock, Archiv | Druck/Fertigung: Druckhaus Scharmer GmbH, 8330 Feldbach, Europastraße 42, www.scharmer.at Datenschutzhinweis: Die Datenschutz-Grundverordnung ist am 25. Mai 2018 in Kraft getreten. Der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist uns ein besonderes Anliegen. Wir verarbeiten Ihre Daten daher ausschließlich auf Grundlage der gesetzlichen Bestimmungen (DSGVO, TKG 2003). Auf https://www.h.lugitsch.at/impressum/datenschutz/ informieren wir Sie über die wichtigsten Aspekte der Datenverarbeitung im Rahmen unserer Webseite.

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INHALT | GENUSSWERK
Catering, Events und Betriebsrestaurant | FIT FOR FUTURE 8 Mit Steirerhuhn E-Shuttles zur Arbeit | LUGITSCH TEAM 10 Kundenservice Futtermühle | LAND SCHAFFT LEBEN 15 Herkunftskennzeichnung | HOFREPORTAGE 16 Fam. Nussbaumer - Puten | KUHGESUNDHEIT 18 Vorbereitung auf den Erstaustrieb | FLOHMARKT 19
Dieter Lugitsch & Herbert Lugitsch jun.
EDITORIAL
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Eigentümer, Herausgeber, Verleger: Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH, Gniebing

DER NAME IST PROGRAMM

Das Genusswerk feiert heuer sein 10-jähriges Firmenjubiläum. Das Unternehmen unter der Leitung von Nadine Waltersdorfer-Konrad sieht sich als Full-Service-Partner im Bereich Event und Betriebsgastronomie, der flexibel und kreativ auf seine Kunden eingeht und höchsten Ansprüchen genügt. Dazu gehört nicht nur die perfekte Location und ein engagiertes Küchen- und Serviceteam, sondern auch hochwertigste Lebensmittel, die - vom Kindergartenessen über die Firmenfeier bis zur Hochzeit - zu exzellenten Genüssen verarbeitet werden.

Wie viele Absolventen des Tourismuskollegs in Bad Gleichenberg zog es auch Nadine Waltersdorfer-Konrad ins Ausland. Sie verdiente sich in renommierten Lokalen am Gardasee, in New York und auf den Cayman Islands erste Sporen, um als ausgebildete Food & Beverage Managerin wieder nach Graz zurückzukehren. Ziemlich rasch erkannte sie die gastronomische Lücke in Graz, die sie füllen wollte. Eventgastronomie mit Individualität und perfekter Qualität - ein Konzept, mit dem sie seit 2013 als Full-Service-Partner flexibel und kreativ für ihre Kunden da ist.

MIT LEIDENSCHAFT FÜR DEN GAST

Nadine Waltersdorfer-Konrad gibt 100% und steckt viel Herzblut in ihre Projekte. Das überträgt sich auf ihr Team und entsprechend viel Energie ist in der Zentrale im Technopark Raaba spürbar. Auf den ersten Blick würde man hier nicht vermuten, dass es sich um ein

Betriebsrestaurant handelt, in dem etwa 1.500 Essen pro Tag gekocht werden.

DREI SÄULEN

Die breite Basis des Unternehmens sorgt für Flexibilität, auch in herausfordernden Zeiten. Doch angefangen hat auch das genusswerk PUR 2013 steht der Name für Catering, Eventmanagement, Hochzeiten und Feiern mit höchster Qualität und per fektem Service. Aus frischen und regionalen Zutaten werden innovative Menüs kreiert und mit seiner langjährigen Erfahrung sorgt das Team rund um Nadine Waltersdor fer-Konrad auch für den perfekten Ablauf und den richtigen Style der Veranstaltungen. „Wir sind Profis in der Hoch zeitsplanung und sorgen

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genusswerk PUR

Dr. Auner Straße 20

8074 Raaba

+43 664 155 72 64 office@genusswerk-pur.at www.genusswerk-pur.at

von der Locationsuche über das Menü bis zur Deko für unvergessliche Events“, verrät die Geschäftsführerin. Für den Veranstaltungsbereich steht seit Herbst 2022 mit dem Lässerhof in Stattegg ein besonders stimmungsvoller Ort zur Verfügung. Für heuer ist man mit 48 Hochzeiten bereits ausgebucht.

2017 kam mit DAS genusswerk ein neues Standbein dazu. „Hier haben wir die Begriffe Betriebsrestaurant und Kantine neu gedacht und Mittagessen wieder sexy gemacht“, sieht die dynamische Geschäftsführerin ihren besonderen Erfolg. Es wird für die Mitarbeiter der lokalen Unternehmen gekocht und zusätzlich beliefert DAS genusswerk Firmen, Schulen, Kindergärten und Pflegeheime. Die frischen und regionalen Zutaten sorgen für einen abwechslungsreichen und gesunden Speiseplan und das wissen die Kunden zu schätzen. „Aus den Kindergärten bekommen wir ein wunderbares Feedback - Kinder sind sehr kritische Esser und lieben unsere Menüs“, erklärt Nadine Konrad. Frische schmeckt man eben.

Als dritte Säule wird DAS raabarrista als Businesslounge mit eigenen Menüs und als Partylocation genutzt. Das Lokal kann flexibel zum Genusswerk hin geöffnet werden und ist dadurch an alle Wünsche anpassbar - von der kleinen Familienfeier bis zum großen Firmenevent.

Was das genusswerk PUR so einzigartig macht? Qualität, Frische, Zuverlässigkeit und Perfektion. „Dafür braucht es nicht nur hochwertige Zutaten und gute Organisation, sondern vor allem ein stabiles Team“, meint Nadine Konrad. „Wir legen sehr viel Wert auf das soziale Miteinander und eine kollegiale Atmosphäre. Bei uns steht auch der Geschäftsführer an der Friteuse, wenn jemand ausgefallen ist. Bis zum Abwäscher ist jeder gleich wichtig, wenn das Ergebnis perfekt sein soll. Das muss allen im Team klar sein“.

STEIRERHUHN GEWINNSPIEL

GEWINNEN SIE

2 x 1 Business Lunch für 2 Personen, einzulösen im Restaurant DAS genusswerk im Technopark Graz

GEWINNSPIELFRAGE

Wie nennt sich das saftige Bruststück vom Steirerhuhn, das im Rezept verwendet wird?

S.....E

Senden Sie Ihre Antwort bis spätestens 31.05.2023 an: Herbert Lugitsch u. Söhne Ges.mbH, 8330 Feldbach, Gniebing 52

E-Mail: gewinnspiel@h.lugitsch.at, Fax: +43 3152 2424-10

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Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Gewinn kann nicht in bar abgelöst werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

GEBRATENES

STEIRERHUHN SUPREME

ZUTATEN

FÜR 4 PORTIONEN:

4 Stk. Supreme vom Steirerhuhn*

Salz, Pfeffer, geräucherten Paprika

Olivenöl

Sauce

2 rote Spitzpaprika

1 kleine Zwiebel

1 Knoblauchzehe

1/2 l Gemüsefond

100 ml Schlagobers

50 ml Milch

Salz, Pfeffer, Paprika edelsüß

Olivenöl

Basilikumpüree

1 kg Kartoffeln mehlig

250 ml Milch

40 g Butter

1 Handvoll frisches Basilikum

Salz, Pfeffer

Muskat

* Supreme ist das Bruststück vom Steirerhuhn inklusive Haut und Flügeloberteil. Dieses Teilstück bleibt beim Braten besonders saftig und aromatisch.

AN SPITZPAPRIKA SAUCE UND

BASILIKUMPÜREE

In der Schauküche des Genusswerks erleben die Gäste des Betriebsres taurants in Raaba beim Mittagessen die Zubereitung hautnah. Und so können auch wir vom Lugitsch Team zusehen, wie aus den simplen, aber hochwertigen Zutaten ein außergewöhnliches Gericht wird.

ZUBEREITUNG

Die mehligen Kartoffeln für das Basilikumpüree schälen, in grobe Stü cke schneiden und in leicht gesalzenem Wasser weichkochen. Daneben die Milch mit Butter erwärmen, die Basilikumblätter hinzufügen und fein pürieren. Die weich gekochten Kartoffeln durch die Kartoffelpresse drücken und mit der Basilikummilch glattrühren. Das fertige Püree mit Salz, Pfeffer und Muskat fein abschmecken.

In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und in der Zwischenzeit die Bruststücke mit Salz, Pfeffer und geräuchertem Paprikapulver würzen. Nachdem sie beidseitig scharf angebraten wurden, dürfen sie in einer feuerfesten Form im Backrohr bei 140°C auf eine Kerntempera tur von 75°C fertiggaren.

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Die durchgebratenen Hendlstücke aus der Form heben und warm stellen, während die Paprikasauce zubereitet wird. Dazu die klein geschnittene Zwiebel und die Spitzpaprika anrösten, Knoblauch und Paprikapulver hinzufügen und mit dem Gemüsefond ablöschen. Bei kleiner Flamme etwa 15 Minuten köcheln lassen, Schlagobers und Milch hinzufügen und pürieren. Die Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das Basilikumpüree zum Anrichten auf den Teller dressieren – beispielsweise mit einem Gefrierbeutel, der an

WISSENSWERTES

RUND UM DAS OSTEREI

Tipps von den NestEi-Eierexperten

Das übliche Osterei hat, unabhängig von der Haltungsform, die Größe M (53-63 g). Es hat eine stabilere Schale als größere Eier und bekommt weniger schnell Risse beim Kochen.

Eier, die zum Färben gedacht sind, sollten nicht ganz frisch, sondern 14 Tage abgelegen sein, damit sie sich später gut schälen lassen. Auch der typische Geschmack bildet sich erst nach etwa zehn Tagen voll aus. Beim Lagern der Eier sollte man darauf achten, dass das schmälere Ende hinunter zeigt. Oft wird der Tipp gegeben, man solle die Eier an der stumpfen Seite anpieksen damit sie beim Kochen nicht platzen. Bitte nicht für Ostereier! Abgesehen davon, dass leichter Farbe ins Ei eindringen kann, beeinflusst das die spätere Haltbarkeit enorm. Nehmen Sie die Eier lieber eine Stunde vor dem Kochen aus dem Kühlschrank oder legen Sie sie für zehn Minuten in lauwarmes Wasser. Sollte doch ein Malheur passieren, einen Schuss Essig ins Wasser geben. Auslaufendes Eiklar gerinnt dann schnell.

Die richtige Kochzeit von M-Eiern, damit das Eiklar schön fest und der Dotter noch feucht ist: 9,5 Minuten. Wenn Sie Heißfarben verwenden gilt die Regel - fünf Minuten kochen und dann sieben Minuten im Farbbad ziehen lassen. Und zu guter Letzt: die Eier nicht abschrecken! Bei richtig gelagerten Eiern bringt das keine Erleichterung beim Schälen, aber abgeschreckte Eier verderben schneller. Hartgekochte Eier können – sofern intakt – einen Monat unbedenklich gelagert werden. Abgeschreckte Eier nur die halbe Zeit.

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Frohe Ostern wünscht das NestEi-Team!

Steirerhuhn

UMWELTSCHONEND MIT DEM E-SHUTTLE ZUR ARBEIT

Als regionaler Arbeitgeber können wir eine Vielzahl an attraktiven Arbeitsplätzen bieten und viele der Lugitsch-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohnen auch in der Umgebung von Feldbach. Einige haben jedoch weite Anfahrtswege und speziell für jene Mitarbeiter im Geflügelhof, die teilweise in Slowenien und Ungarn leben und weite Anfahrtswege zurücklegen müssen, haben wir uns eine Lösung überlegt.

In der letzten Ausgabe unseres Journals haben wir kurz von unserer Initiative zur E-Mobilität beim Steirerhuhn und der Übergabe der drei elektrischen 9-Sitzer Shuttle-Busse an die Mitarbeiter des Geflügelhofs berichtet. Jetzt wurde die Steirerhuhn-Mitarbeiterflotte mit zwei zusätzlichen E-Fahrzeugen komplettiert.

KOMFORT FÜR DIE MITARBEITER

30 der Steirerhuhn-Produktionsmitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Slowenien und Ungarn profitieren inzwischen von den elektrisch betriebenen Fahrzeugen, die das Unternehmen zur Verfügung stellt. Bisher waren

sie, teilweise in kleinen Fahrgemeinschaften, mit eigenen konventionellen Fahrzeugen von Ihren Wohnorten zur Arbeit unterwegs.

Es wurden nun größere Gruppen gebildet und effiziente Routen geplant. Zwei Mitarbeiter pro Gruppe wechseln sich dabei als Fahrer ab. Nach der Ankunft im Geflügelhof werden die Fahrzeuge untertags an den eigenen E-Tankstellen aufgeladen. Strom aus den Photovoltaikanlagen am Dach sorgen dafür, dass die Akkus für die Heimfahrt am Nachmittag und die Rückfahrt am nächsten Morgen gut gefüllt sind.

EINSPARUNGEN FÜR DIE UMWELT

Eine erste Umweltbilanz dieser Investition in E-Mo bilität im Geflügelhof kann sich sehen lassen. Über eine grobe Rechnung, in der die Distanz zu den Wohnorten, die Fahrgemeinschaften und die durch schnittlichen Arbeitswochen berücksichtigt sind, wur den von den 30 Mitarbeitern mit ihren eigenen Fahrzeu gen bisher mehr als 250.000 km pro Jahr zurückgelegt.

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Weg nach
Hause.

Umwelt, sie sorgen auch für eine entspanntere An- und Rückreise und somit für einen besseren Erholungswert. Zudem wirkt sich die Initiative zur Schonung der Umwelt in Anbetracht der hohen Spritpreise auch direkt auf die Geldbörsen der Mitarbeiter aus.

FIT FOR FUTURE - DIE DREI SÄULEN

In unserem Programm Fit for future muss ein nachhaltiges Projekt den drei Säulen entsprechen. Die ökologische, die ökonomische und die soziale Komponente sollten - wie bei der Anschaffung der E-Shuttles - erfüllt werden.

GASTKOMMENTAR

Franz Uller Kammerobnann

LK Südoststeiermark

u. Lugitsch Geflügelpartner

Irgendwer zahlt immer (drauf)!

Österreichs Landwirtschaft

ist Weltmeister beim Tierschutz und Tierwohl, bei der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und bei der Lebensmittelsicherheit. Und das alles trotz enormem Preisdruck. Doch der Preisdruck ist keine Entschuldigung dafür, dass mit Tieren unachtsam umgegangen wird. Aber - und das ist unbestritten - Tierwohl braucht betriebswirtschaftlich vertretbare Preise.

Die von NGO‘s geforderten langsam wachsenden Hühnerrassen, Haltungsformen und Züchtungen können die heimischen Bauern nur gemeinsam mit dem Handel und den Konsumenten schaffen. Alleine vorzupreschen würde zu höheren Preisen führen - hier ist die Gefahr gerade in Zeiten der Teuerung groß, dass heimisches Fleisch im Regal liegen bleibt und billigeres Importfleisch den Vorzug erhält. Mit diesen Fleischimporten würden wir dann genau das Tierleid importieren, das wir verhindern wollen. Leider sind die Vorstellungen von Landwirtschaft - und wie diese zu funktionieren hat – in der Gesellschaft von blauem Himmel, Sonne, grüner Wiese, ein paar Hühnern unterm Apfelbaum, keinem Mineraldünger, keiner Chemie, keinem Gestank und einem sprechenden Schweinderl geprägt. Lebensmittel sollen jederzeit günstig und billig verfügbar sein. Höchster Tierwohlstandard in der Produktion wird vorausgesetzt. Hier klaffen nicht sehr realistische Erwartungen der Gesellschaft und die Wirklichkeit auseinander. Natürlich kann man immer päpstlicher als der Papst sein, jedoch nicht zu gleich niedrigen Preisen, welche schon jetzt alle bäuerlichen Betriebe in Österreich und Europa an die Grenzen der Wirtschaftlichkeit treiben.

Bei Aktionen auf hochwertige Lebensmittel im Supermarkt zahlt immer irgendwer die Zeche - jedoch in den seltensten Fällen der Lebensmittelhandel. Das beste Angebot wird immer als das Billigste dargestellt. Für diese Unart kann man nicht der Landwirtschaft, der AMA oder der Politik die Schuld geben. Höchste Tierwohlstandards und ein AMA-Gütesiegel-Huhn um Euro 3,99/kg passen nicht zusammen.

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KUNDENSERVICE DER FUTTERMÜHLE

Wenn sich der Futtersilo leert und unsere Kunden zum Telefon greifen oder per Email ihre Bestellung durchgeben, wird bei uns in der Futtermühle ein Prozess angestoßen an dem viele engagierte Mitarbeiter beteiligt sind. Das beginnt in der Bestellannahme, geht weiter in die Produktion und die Disposition, damit sich der LKW rechtzeitig auf den Weg zum Kunden macht.

Wer sind die freundlichen Stimmen in der Bestellannahme der Futtermühle? Veronika Wagner und Waltraud Gider sind für die Annahme der Futtermittelbestellungen zuständig und koordinieren im Kundenservice mit viel Erfahrung alle Vorgänge rundherum. Und auch wenn es zu Stoßzeiten oder vor Feiertagen heiß hergeht, bewahren die beiden einen kühlen Kopf.

Die Bestellungen werden von den beiden telefonisch oder per Email entgegengenommen, mit der Disposition abgestimmt und schließlich im Warenwirtschaftssystem erfasst. Bei Spezialwünschen der Kunden wird die Umsetzung vorab mit dem entsprechenden Produktmanager abgeklärt und mit den zuständigen Fachberatern besprochen. Damit zukünftige Bestellungen möglichst komfortabel für alle Seiten ablaufen, werden alle Informationen zur Bestellung und zum Kunden von Veronika und Waltraud erfasst. Die Bestellungen gehen automatisiert in Produktion und dann kommt Disponent Manfred Seidnitzer ins Spiel.

Manfred kam1999 als LKW-Fahrer zu Lugitsch, übernahm nach und nach mehr Aufgaben und hat schließlich den Fahrersitz mit dem Bürosessel getauscht. Er

stimmt sich sowohl mit der Rohstoffannahme, als auch mit der Produktion ab, um die Transporte von Rohstoffen und Futter mit dem Eigenfuhrpark und Subfrächtern möglichst effizient einzuteilen. Dabei sind von der Einhaltung der Fahrerzeiten über die wirtschaftlich und ökologisch beste Tourenplanung bis zur zeitgerechten Zustellung viele Komponenten unter einen Hut zu bringen. Aber Manfred ist bekannt dafür, auch dann eine Lösung zu finden, wenn es scheinbar keine gibt.

Stefan Stampfer ist als Fuhrparkleiter für Fahrer und Fahrzeuge zuständig. Dabei kümmert er sich um Reparaturen, die Anschaffung neuer Fahrzeuge und den Einkauf von Ersatzteilen, Reifen, Verbrauchsmaterial und Kraftstoffen. Auch die Umstellung des Fuhrparks auf neue klimafreundliche Kraftstoffe wird von ihm koordiniert und die Entwicklung von Verbrauch und Schadstoffreduktion ausgewertet. Daneben ist Stefan Ansprechpartner für die Fahrer sowie für die Weiterbildung, die Prüfung und die Einhaltung aller Richtlinien verantwortlich. Und wenn es um Trends und Innovationen auf dem Fahrzeug- und Treibstoffmarkt geht, hat er immer die Nase vorn.

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v.l.n.r.: Manfred Seidnitzer, Veronika Wagner, Waltraud Gider, Stefan Stampfer

HERAUSFORDERUNG NATURLAND UNTERSTÜTZUNG DURCH DIE EXPERTEN VON VITAKORN

Tierhaltende Betriebe müssen sich aktuell mit einer Reihe von Herausforderungen auseinandersetzen. Änderungen in der Branche erfordern Optimierungen der Produktionsmethoden und dabei dürfen weder Tierwohl noch Kosten aus den Augen verloren werden.

Konsumenten werden beim Einkauf zunehmend skeptisch und fordern noch mehr Transparenz entlang der Wertschöpfungskette. In diesem Zusammenhang wird vom Handel verstärkt auf länderübergreifende Zertifizierungen zurückgegriffen. Naturland ist eines der führenden Gütesiegel im Bio-Bereich, das mit seinen Regelungen weit über die EU-Bio Vorgaben hinausgeht und nun auch in Österreich stark an Bedeutung gewinnt.

Im Ringen um Vertrauen spielt diese Art der mehrdimensionalen Lieferantengarantie eine immer wichtigere Rolle. So soll zum Beispiel über die Bindung von Masttieren an Ackerflächen ein Nährstoffkreislauf entstehen, der auf der einen Seite Futter für die Tiere zur Verfügung stellt und auf der anderen Seite für die Rückführung von Nährstoffen über die Verteilung des anfallenden Mistes auf eben diese Flächen sorgt. Zu diesem Zweck werden Kooperationsverträge zwischen tierhaltenden und Ackerbaubetrieben geschlossen, die einen mengenäquivalenten Austausch von Nährstoffen regeln sollen. Die Einhaltung dieser Anforderungen werden streng kontrolliert und versprechen in höherem Maße eine umweltverträgliche Fleischversorgung, auf die guten Gewissens zurückgegriffen werden kann.

Größere Versprechen bedeuten aber auch größeren Aufwand: Die Erfüllung der Naturland-Richtlinien ist in Österreich aufgrund der kleinstrukturierten Landwirtschaft und der erschwerten Standortbedingungen eine Herausforderung, der wir uns 2023 zu stellen haben. Vitakorn greift dabei auf ein leistungsfähiges Netzwerk zurück, mit dessen Hilfe die zusätzlichen Anforderungen ohne empfindliche Mehrkosten erfüllt werden können. Gemeinsam mit unseren Partnern erweitern wir dieses Netzwerk nun Schritt für Schritt, um Ackerbau- und Tierhaltungsbetriebe sinnvoll miteinander zu verbinden. Dabei stützen wir uns auf eine leistungsfähige Logistik und umfassendes Knowhow, gewachsen in jahrzehntelanger Zusammenarbeit. So können wir auch in Zukunft Futter produzieren, das den Ansprüchen von Gesellschaft und Umwelt gerecht wird, schaffen Absatzmöglichkeiten und tragen dazu bei, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten.

Sollten Sie Fragen haben, wie sie Teil unseres Naturland Netzwerkes werden können, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir können Sie unterstützen, ihre Tierhaltung an Flächen zu binden, sorgen für die Abwicklung der Rohstoffbeschaffung und finden gemeinsam mit Ihnen Wege, um die kommenden Herausforderungen bewältigen zu können.

Daniel Goldmann, Produktionsleitung vitakorn Tel. +43 676 88922 310 office@vitakorn.at • www.vitakorn.at

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MÜHLEN AN DER WULKA

Otto Glatter ist vielen als Gründer von Glatter‘s Edelpute und des Futterwerks Glatter bekannt, mit dem er auch zur Gründung der Bio-Futtermühle vitakorn beigetragen hat. Inzwischen hat sich der gelernte und inzwischen pensionierte Müllermeister in die Geschichte der Mühlen an der Wulka vertieft und ein 300 Seiten starkes Buch dazu herausgebracht. Mit rund 500 Bildern präsentiert er die Entwicklungen der Mühlen im burgenländischen Wulkatal. Schon die Recherche für das Buch beschreibt er als eine Abenteuerreise, die ihm viele neue Erkenntnisse brachte. Dieses spannende Wissen hat er in sein Buch verpackt und bietet darin auch Informationen zur Entwicklung der Getreidevermahlung, der Futtermittelerzeugung sowie der verschiedenen Mehl- und Brotsorten. Wir gratulieren zu diesem tollen Buch!

Wenn auch Sie sich für das Buch interessieren, schreiben Sie eine E-Mail an jedermann2@gmx.at

SCHULUNG FUTTERMITTELTECHNIK

Schon seit 1979 vermittelt die Schule für Futtermitteltechnik in Uzwil in der Schweiz praxisbezogenes Fachwissen. Die beiden Lugitsch Mitarbeiter Kevin und Mario Koller (vorne links) aus dem Werk in Gniebing sowie Daniel Goldmann aus der Bio-Futtermühle Vitakorn (hinten 2. v. rechts) haben im Jänner den Kurs „Kernprozesse in der Futtermittelindustrie“ erfolgreich absolviert. Dabei wurden die zentralen Prozesse der Futtermitteltechnik und Monitoring Maßnahmen vermittelt. Die Teilnehmer profitierten dabei von den jahrzehntelangen Erfahrungen der Vortragenden, die das gebündelte Wissen strukturiert und praxisbezogen weitergeben konnten.

WERKSFÜHRUNG VZG SÜDOST

Wie und wo wird das Futter für unsere Tiere hergestellt? Welche Prozesse stecken dahinter? Diese Fragen wurden den Mitgliedern der VZG Südost im Dezember bei einer Werksführung ausführlich beantwortet. Gestartet wurde am Vormittag mit einem Vortrag unseres Rinderexperten Mathias Lorenz über die Transitphase der Milchkühe. Anschließend konnten sich die Landwirte bei der Führung durchs Werk in Gniebing Ihr eigenes Bild über die gelebte Hygiene am Betrieb, Qualitätskontrollen im Produktionsprozess, sowie die sehr komplexe, moderne Mischtechnik erstellen. Abgerundet wurde der informative Vormittag mit einem gemeinsamen Mittagessen bei dem es noch einen regen Austausch gab. Wir bedanken uns bei den Landwirten der VZG Südost für Ihr Interesse an unserer Arbeitsweise, unseren Qualitätsstandards und den betrieblichen Abläufen. Wir freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit!

VULKANLANDLAUF 2023

Mit diesem großartig organisierten Event im benachbarten Leitersdorf wird traditionell die steirische Laufsaison eröffnet. Bei herrlichstem Frühlingswetter und bester Stimmung starteten wieder über 1.000 Teilnehmer. Darunter auch das Lugitsch Team mit Sara Höber-Neuhold, Sandra Hödl, Andrea Hödl, Markus Baran und Lukas Groß. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!

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BIOFACH NÜRNBERG

Nach längerer Pause konnte von 14. bis 17. Februar die Biofach, die Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel in Nürnberg, wieder stattfinden. Die Messe ist Fixpunkt für Aussteller und Fachbesucher rund um den Globus, die sich hier treffen und vernetzen. Vom Lugitsch-Vertriebsteam konnten Daniel Hillinger und Sandro Tromaier sowie Lukas Groß und Marc Lugitsch die Möglichkeit nutzen, Innovationen und Trends im Bio-Bereich zu sehen. Speziell Neuigkeiten im Bereich Huhn und Ei wurden ausgelotet. Auch die Pflege der sehr guten Kundenbeziehungen mit den deutschen Partnern und Kunden im Geflügelbereich kam nicht zu kurz. Insgesamt war eine starke Aufbruchsstimmung zu spüren, speziell da die Branche versucht „enkeltaugliche Antworten für die Land- und Lebensmittelwirtschaft“ zu geben. Auch im kommenden Jahr wird die Biofach als Auftakt für das Messejahr wieder im Februar stattfinden.

NOVUS POULTRY FORUM MADRID

Novus International entwickelt, produziert und vermarktet Gesundheits- und Ernährungslösungen für Nutztiere und hat Anfang März in Madrid zu einem Geflügelforum geladen. Bei diesem wissenschaftlichen Forum treffen sich Experten aus Europa und USA und berichten über Neuerungen und Fortschritte rund um das Mastgeflügel. Lugitsch wurde durch den Spartenleiter Geflügel, DI Boštjan Novak vertreten, der bei der Konferenz auch Gelegenheit zum Netzwerken mit internationalen Fachkollegen hatte.

Im Bild DI Boštjan Novak (links) mit Dr. Silvia Peris und DI Uwe Ranft von Novus International

20 JAHRE ZUSAMMENARBEIT

Seit 20 Jahren besteht die enge und sehr gute Zusammenarbeit der Lugitsch Futtermühle mit der H. Wilhelm SCHAUMANN GmbH&CoKG. Aus diesem Anlass durften wir Anfang Februar das Schaumann Team aus dem niederösterreichischen Brunn am Gebirge zu einer ausführlichen Werksbesichtigung in Gniebing begrüßen.

Die Zusammenarbeit wurde noch mit dem ehemaligem Geschäftsführer DI Reinhold Wölger gemeinsam mit Herbert Lugitsch jun. in die Wege geleitet. Die stets offene und konstruktive Kommunikation hat über die Jahre zu einer echten Erfolgsgeschichte geführt. Gemeinsam konnte mit bester Beratung, abgestimmten Futterrezepturen und einer qualitativ hochwertigen Futterproduktion ein wesentlicher Beitrag für den Erfolg der bäuerlichen Betriebe vor allem im Schweineund Rinderbereich erzielt werden. Es gilt unser Dank dem gesamten Schaumann Team an vorderster Front dem derzeitigen GF Dr. Christian Raffaseder und dem Vertriebsleiter Gottfried Scheikl. Wir sagen danke und freuen uns auf die nächsten 20 Jahre einer erfolgreichen Zusammenarbeit!

v.l.n.r: Lukas Groß, Daniel Hillinger, Marc Lugitsch, Sandro Tromeier

THOMAS SCHUSTER

Thomas Schuster ist seit Anfang 2023 für das Controlling zuständig. Er wohnt in St. Anna a. Aigen und ist in seiner Freizeit mit seiner Familie gerne in der Natur unterwegs.

Herzliche Glückwünsche!

MONIKA HAFENSCHER

Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Landwirtschaft und ihrer Freundlichkeit bereichert Monika Hafenscher seit Sommer 2022 das Lugitsch-Außendienst-Team.

SANDRO TROMAIER

Sandro Tromaier war viele Jahre in der Gastronomie selbstständig und kennt die Herausforderungen der Branche. Seit Sommer 2022 betreut er Steirerhuhn Kunden österreichweit.

MARIO KOLLER

Mit umfassender Erfahrung als Elektriker und im Leitungsbau erweitert der Auersbacher Mario Koller seit November das Technik-Team der Futtermühle.

KEVIN KOLLER

Kevin Koller ist wie sein Bruder Mario begeistert bei der Feuerwehr und ergänzt seit November als Schichtführer das Produktionsteam der Futtermühle.

Stefan Zwickl, Stefan Enzinger und Monika Hafenscher haben erfolgreich den Diplom-Lehrgang „Verkauf im Außendienst“ absolviert. Wir gratulieren herzlich!

Maja

Geboren am 17.11.2022

Gewicht: 2990 g, 50 cm

Herzlich Willkommen, Maja!

Die süße Tochter von Stefan Zwickl aus dem Team Rohstoffeinkauf ist neben Bruder Maximilan (2) der neue Sonnenschein von Mama Nina.

Theresa

Geboren am 21.02.2023

Gewicht: 3290 g, 51 cm

Sabrina Zweifler aus dem Steirerhuhn Kundenservice gratulieren wir ganz herzlich zu ihrer Tochter Theresa.

Auch Bruder Klemens (2) freut sich sehr über das Schwesterchen.

Henri

Geboren am 21.02.2023

Gewicht: 3470 g, 51cm groß Wir gratulieren von Nestei/DLS zu seinem Sohn! Schwester Luisa (4) ist auch sehr stolz auf den süßen Bruder!

NEU IM TEAM

Tipp zum Anhören!

Der Land schafft Leben Podcast ist Gewinner des Ö3-Podcast Award 2023!

Die Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung wird mit 1. September in Österreich verpflichtend. Für die Konsumentinnen und Konsumenten bringt dies die schon lange notwendige Transparenz, um sich mehr Klarheit über die Herkunft ihrer Produkte verschaffen zu können.

Rund 2,2 Millionen Mahlzeiten werden täglich in der österreichischen Gemeinschaftsverpflegung, darunter in Krankenhaus- und Betriebskantinen, in Schulen und Seniorenheimen, ausgegeben. Enthalten diese Speisen Fleisch, Milch oder Eier, so muss deren Herkunft ab 1. September verpflichtend ausgewiesen werden. Hannes Royer, Obmann des Vereins Land schafft Leben, sieht darin einen wichtigen Schritt in Richtung mehr Transparenz auf den heimischen Tellern, betont aber auch: Was man sich als Konsumentin beziehungsweise Konsument immer vor Augen führen kann: Wenn Österreich nicht draufsteht, ist Österreich auch nicht drin. Denn: Warum sollte man die Herkunft Österreich nicht ausloben? Schließlich werden Lebensmittel hierzulande unter Einhaltung sehr hoher Standards produziert.“

Für die Betreiberinnen und Betreiber von Kantinen werden zwei Varianten der Kennzeichnung möglich sein: Sie können die Auslobung der Zutaten nach „EU“, „NichtEU“ sowie „EU und Nicht-EU“ oder „Österreich“, „Bundesland“ beziehungsweise „Region“ durchführen, sie können aber auch in Prozent angeben, woher die jeweilige Zutat über einen bestimmten Betrachtungszeitraum von bis zu einem Jahr hinweg stammt.

ALS WICHTIGER SCHRITT

GASTRONOMIE FEHLT WEITERHIN

In der Gemeinschaftsverpflegung wird die Herkunftskennzeichnung also kommen. Noch offen ist, wann diese in der Gastronomie eingeführt wird. Royer sagt dazu: „Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung ist ein wichtiger erster Schritt, der Weg zu durchgängiger Transparenz auf jedem Teller ist aber noch bei weitem nicht zu Ende. Solange wir in der Gastronomie noch nachfragen und darauf hoffen müssen, dass wir als Konsumentinnen und Konsumenten die Herkunft der Lebensmittel erfahren, haben wir noch Einiges zu tun.“ Auch bei verarbeiteten Produkten im Lebensmitteleinzelhandel fischen die Konsumentinnen und Konsumenten derzeit oft noch im Trüben.

Dass es künftig auch Kontrollen geben soll, wenn die Herkunft von Lebensmitteln in der Gastronomie freiwillig deklariert wird, ist für Hannes Royer notwendig: „Als Gast möchte ich mich darauf verlassen können, dass die angegebene Herkunft in der Speisekarte auch stimmt. Schließlich bieten Lebensmittel, die unter Einhaltung unserer heimischen Standards hergestellt werden, viele Vorteile – Vorteile, die auch die Gastronomie nutzen kann, indem sie regionale Lebensmittel anbietet.“

Mehr Informationen zu österreichischen Lebensmitteln finden Sie auf www.landschafftleben.at

Land schafft Leben gibt es auf allen gängigen PodcastPlattformen auch zum Anhören. www.landschafftleben.at/podcast

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KÖNIGSDISZIPLIN PUTE

Wiesen im Burgenland kennen Musikfreunde von den berühmten Festivals. Das pannonische Klima hier sagt nicht nur den Erdbeeren zu, die rund um den Ort wachsen und sogar das Wiesener Wappen zieren, sondern auch den Puten und Schweinen von Sabine und Franz Nussbaumer. Der Betrieb der Nussbaumers ist einer von rund 120 konventionellen Putenmastbetrieben in Österreich. Mit rund 5.000 Tieren ist es ein bäuerlicher Familienbetrieb mit durchschnittlicher Größe, dafür aber mit überdurchschnittlich viel Freude an der Landwirtschaft.

Schon seit fast 50 Jahren gibt es Puten im Hause Nussbaumer, Ackerbau und Schweinemast bereits in dritter Generation. Doch momentan hat das österreichische Putenfleisch einen schweren Stand am Markt und bleibt angesichts der günstigen ausländischen Ware vielfach im Regal. So bleibt derzeit auch der Putenstall länger leer als üblich, was besonders Sabine Nussbaumer sehr bedauert. „Nach Ostern wird endlich eine neue Herde eingestallt – ich freue mich schon sehr auf die Tiere“, erzählt sie uns.

Der Stall wurde 1991 gebaut und mehrfach angepasst. Sie ist mindestens dreimal täglich im Stall und beobachtet ihre Tiere ganz genau. Die Küken kommen zuerst in die Ringaufzucht, damit sie sich besser eingewöhnen. Dabei brauchen Sie anfangs eine Stalltemperatur von rund 35°C, um sich wohl zu fühlen. „Puten sind extrem sensibel, stressempfindlich und erschrecken leicht, aber an gewisse Geräusche kann man die Tiere gewöhnen“, erklärt Sabine Nussbaumer.

Für eine erfolgreiche Putenhaltung braucht es viel Erfahrung und Gespür für die Tiere sowie ständige Beobachtung. Schwächere Tiere beispielsweise sollten sofort in einen eigenen Bereich kommen, da Puten zu gegenseitigem Bepicken neigen. Die Nussbaumers haben für mehr Tierwohl im Stall auch erhöhte Ebenen eingebaut. Diese Ebenen bieten die Möglichkeit für mehr Bewegung und werden von den Tieren sehr gerne genutzt.

Ab September ist die Direktvermarktung ein weiterer Schwerpunkt im Hause Nussbaumer, denn bis April wird monatlich einmal geschlachtet. Dabei werden von den Schweinen alle Teile verarbeitet und ab Hof

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AUF DIE NEUE HERDE
WARTEN

verkauft. Vom Fleisch über Innereien und die verschiedenen selbst produzierten Wurstsorten bis zum Schmer findet alles seine Abnehmer. Bewerben müssen die Nussbaumers ihre Verkaufstage nicht, da vieles bereits vorbestellt ist und sich die Daten sehr schnell herumsprechen. Einige Nachrichten und Telefonate genügen.

Sabine und Franz Nussbaumer legen sehr viel Wert auf regelmäßige Weiterbildung. Ob im Bereich Ackerbau oder zu Geflügelhaltung und Direktvermarktung – durch die Kurse holen sie sich immer wieder neue Anregungen und halten außerdem Kontakt zu anderen Landwirten. Das Ehepaar blickt positiv in die Zukunft. Wieder einmal zeigt es sich, dass ein breit aufgestellter Betrieb zwar viel Einsatz erfordert, aber flexibel auf herausfordernde Zeiten reagieren kann.

Ing. Wolfgang Pleier, Geflügelreferent der LK Burgen land nimmt sich ebenfalls Zeit für ein Gespräch und bestärkt Familie Nussbauer in ihrer Einschätzung. „Wir erwarten, dass sich der Markt für die Pute drehen wird. Mit der Spargelsaison geht es normalerweise auch mit dem Konsum von Putenfleisch aufwärts.“ Jedoch sieht Pleier speziell die Politik in der Pflicht. In der öffentlichen Beschaffung, wurden zwar bereits erste Weichen gestellt, jedoch nach wie vor nur wenig umgesetzt. Dabei wäre es wichtig, dass Lebensmittel, die schlussendlich mit Steuergeldern finanziert werden, auch von österreichischen Land wirten stammen.

Die Putenmast ist besonders kapitalintensiv und erfordert sehr viel Knowhow. Gegenüber der EU und den internationalen Putenhaltern hat Österreich besonders strenge Regelungen, was das Tierwohl anbelangt. Die durchwegs bäuerlichen Familienbetriebe bieten den Tieren fast doppelt so viel Platz im Stall als anderswo. Teilweise gibt es dazu international gar keine Regelungen, somit kann viel billiger produziert werden als in Österreich. Dadurch wird sowohl in der Gastronomie, als auch im Handel oft zu günstiger ausländischer Ware gegriffen.

Wie auch beim Huhn hat bei der Pute Tierwohl seinen Preis und aufgrund teilweise unzureichender Kennzeichnung kann sich der Konsument nicht bewusst für die regionalen Produkte mit hohen österreichischen

Sabine und Franz Nussbaumer Putenmast und Direktvermarktung 7203 Wiesen
v.l.n.r.:
Ing. Wolfgang Pleier, Sabine und Franz Nussbaumer sowie Lugitsch Berater Karl Fink und Patrick Staudacher

VORBEREITUNG FÜR DEN ERSTAUSTRIEB

In Zeiten, in denen die Kosten der Futterkonservierung wohl so hoch sind wie nie zuvor, gewinnt die Weidehaltung zunehmend an Bedeutung. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass mit einem guten Weide- und Fütterungsmanagement bei geringen Futterkosten eine konstante Milchleistung erreicht werden kann.

Nach dem milden Winter ist die Pflanzenvegetation im Großteil des Landes schon erwacht. Für Weidebetriebe naht der Tag des Erstaustriebes. Damit die Umstellung auf Weidehaltung problemlos gelingt, gilt es einige wichtige Dinge zu beachten. Ein früher Start in die Weidesaison bietet viele fütterungsrelevante Vorteile und hat den positiven Nebeneffekt der Ampferbekämpfung sowie der Verbesserung des Pflanzenbestandes.

Es ist unumgänglich, die Tiere langsam an die Weidefütterung zu gewöhnen. Idealerweise werden die Rinder in der Früh im Stall gefüttert und erst am späteren Vormittag zur Stundenweide ausgetrieben. Dadurch wird eine sanfte Futterumstellung erreicht und das Risiko vieler bekannter Frühweideprobleme wie Durchfall, Leistungseinbruch, Weidetetanie oder Klauen- und Fruchtbarkeitsstörungen reduziert. Speziell bei hochleistenden Herden ist eine Stundenweide mit Stallfütterung zu bevorzugen. Durch das Beibehalten der Stallration fällt die Veränderung des Pflanzenbestands über die Weidesaison nie so stark ins Gewicht. Außerdem gibt es bei Schlechtwetter- oder extremen Hitzephasen keine radikale Futterumstellung durch das Ausbleiben des Weidegangs.

Mit der Frühjahrsweide wird hochverdauliches Grünfutter mit hohen Energie- und Eiweißgehalten aufgenommen. Das enthaltene Protein wird zu einem hohen Anteil im Pansen abgebaut. Der dabei entstehende Ammoniaküberschuss im Pansen muss als Harnstoff von der Leber energieaufwendig über Harn und Milch ausgeschieden werden. Niedrige Rohfasergehalte mit geringer Strukturwirksamkeit, in Kombination mit teils hohen Zuckergehalten, liefern sehr schnell verfügbare Energie, welche ebenso fast gänzlich im Pansen verfügbar ist. Deshalb müssen die Kraftfuttersorten unbedingt an die Weidefütterung angepasst werden. Hier haben sich pansenschonende Kraftfuttermischungen mit hohen Mais- oder Rübenschnitzelanteilen bewährt. Eiweißkomponenten sollen im Pansen langsam abbaubar sein und einen entsprechenden Anteil an UDP (Pansenstabiles Protein) mitbringen, um den anfallenden Ammoniak im Pansen zu begrenzen.

Bei der Futterumstellung muss auch der Mineralstoffhaushalt der Tiere beachtet werden. Weidetetanie (Weidefieber) wird durch Magnesiummangel verursacht und kann im schlimmsten Fall tödlich enden. Der erste Aufwuchs im Frühjahr enthält deutlich weniger Magnesium als Folgeaufwüchse. Intensiv gedüngte Weideflächen liefern viel Kalium, welches die Absorption von Magnesium in den Vormägen drastisch vermindert.

Die Lugitsch Fütterungsberater helfen Ihnen gerne die geeigneten Kraft- und Mineralfuttersorten auszuwählen, um Ihre Tiere bestmöglich zu versorgen.

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