2xRheinfelden September/Oktober 2021

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Das Kultur- und Stadtmagazin beider Rheinfelden

78 | September / Oktober 2021 | gratis erhältlich

SCHWERPUNKT

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IMPRESSUM Herausgeber

Stadt Rheinfelden (Schweiz), Stadt Rheinfelden (Baden) Redaktion Heft 78

Brigitte Brügger, Michelle Geser, Dario Rago, Martina Schilling, Peter Löwe Fotos Inhalt Autoren, wenn nicht anders vermerkt Titelfoto Janine Tschopp

Realisation Peter Löwe, www.Loewe-Werbeagentur.com Druck Effingermedien AG Brugg Auflage 5.000 Exemplare ISSN 1664-4778 Verteilung

Auslage in Gemeindeverwaltungen, Geschäften, Bibliotheken, Schulen und Kultureinrichtungen Bezug im Abo möglich: Infos auf der vorletzten Seite Rheinfelden (Schweiz): Verteilung an Abonnenten der Neuen Fricktaler Zeitung Kontakt für Redaktion und Inserate in Rheinfelden/D Kulturamt der Stadt, Dario Rago,

Rathaus, Kirchplatz 2, D-79618 Rheinfelden da.rago@rheinfelden-baden.de, Tel.: +49 7623 95-374 Kontakt Kalender Rheinfelden/D: kulturamt@rheinfelden-baden.de Kontakt für Redaktion, Kalender in Rheinfelden/CH Stadtbüro/Kulturbüro, Brigitte Brügger

Rathaus, Marktgasse 16, CH-4310 Rheinfelden 2xrheinfelden@rheinfelden.ch, Tel.: +41 61 835 51 11 Kontakt für Inserate in Rheinfelden/CH

Fricktaler Medien AG, Frau Karin Stocker, Baslerstrasse 10, 4310 Rheinfelden karin.stocker@fricktalermedien.ch, Tel. +41 61 835 00 52 Inserate- und Redaktionsschluss für die Ausgabe November/Dezember 2021: 30. September 2021

Schwerpunkt: Altes Handwerk

als neuer Leiter des Kulturamtes der Stadt Rheinfelden (Baden) freue ich mich ganz besonders, diese einleitenden Worte an Sie zu richten. „Altes Handwerk“ ist das Thema dieser Ausgabe von 2xRheinfelden. Eindrücklich werden Sie in den verschiedenen Artikeln erfahren, dass „altes Handwerk“ mehr ist, als eine Art etwas herzustellen. „Altes Handwerk“ fungiert eben auch als „Speicher“ von Kultur und Tradition: Hier werden Dinge weitergegeben und bewahrt, die tief verwurzelt sind in unserer Geschichte. Durch die Ausübung des Handwerks wird diese Geschichte erlebbar. In „altem Handwerk“ kommen wir damit unseren Vorfahren nahe und können einen Bogen von heute bis in das Mittelalter oder gar in die Römerzeit schlagen, wie uns beispielsweise der Artikel über den Weinbau in Herten vor Augen führt. „Altes Handwerk“ kann aber auch im Zeichen von Entschleunigung und Wertschätzung verstanden werden: Es ist eben genau das Gegenteil von schneller, effizienter und möglichst günstiger Produktion. Vielmehr steht die Leidenschaft im Produktionsprozess und die Liebe zum Detail beim Endprodukt im Vordergrund. Dass ein gutes Produkt auch seine Zeit braucht ist hier kein Mangel, sondern ein Herausstellungsmerkmal, was letztlich auch dazu führt, dass die Wertschätzung der finalen Erzeugnisse höher liegt, als bei industriell gefertigten Dingen. Wertschätzung entsteht jedoch nicht nur, durch die Zeit, die in das Produkt investiert wurde, sondern auch dadurch, dass dieses in Handarbeit von Menschen für Menschen gefertigt wurde. Somit hat „altes Handwerk“ auch einen sozialen Aspekt, der sowohl in der Produktion, als auch im Endprodukt hervortritt. Wie Sie sehen, habe ich das Thema dieser Ausgabe mit der Brille des Soziologen betrachtet, welcher ich von Hause aus bin: Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre der verschiedenen Beiträge, welche Sie hoffentlich ebenfalls zu eigenen Gedanken anregt. Daneben lege ich Ihnen das Kulturprogramm nahe, welches Sie in dieser Ausgabe vorfinden: Es zeigt, dass auch in der anhaltenden Pandemie weiter Kultur stattfinden soll und kann. Ich würde mich freuen, Sie bei der einen oder anderen Veranstaltung begrüßen zu dürfen. Ihr Dario Rago, Leiter Kulturamt Stadt Rheinfelden (Baden)

EDITORIAL 3


Der Musiker und Lautenprofessor Julian Behr baut Renaissance-Lauten nach historischem Vorbild

In das Holz hineinhorchen Es riecht nach Holz in der kleinen Werkstatt von Julian Behr. Die Laute, an der er gerade arbeitet, hängt zum Trocknen am Fenster. Denn jede Öllackschicht muss erst trocknen, bevor die nächste aufgetragen werden kann. Dazu braucht es UV-Licht, erklärt der in Grenzach-Wyhlen lebende Musiker, der als Professor für Laute an der Basler Schola Cantorum Basilienis unterrichtet und Lauten nach historischen Vorbildern baut. Das Instrument, das er gerade in Arbeit hat, ist eine sechschörige Renaissancelaute. Der Korpus besteht aus geflammtem

Ahorn, das Griffbrett aus Buchsbaum, die Decke aus Alpenfichte. Den Ahorn hat Julian Behr aus Mittenwald mitgebracht, der Buchsbaum stammt aus dem Garten seiner Eltern und die Alpenfichte aus Südtirol. „Das Holz muss mindestens acht Jahre gelagert sein, bevor ich es verwende“, erklärt der Lautenbauer. Auf zehn Quadratmetern hat sich der Lautenist, der seit 2007 mit seiner Frau, der Gambistin Silvia Tecardi, in Wyhlen wohnt, einen Werkstattraum eingerichtet, angrenzend an sein Musikzimmer. Eine Werkbank, ein stabiler Tisch, Regale voller Holz, ganze Reihen gerollter Pläne, nach denen Behr die Instrumente rekonstruiert, und sehr gutes Werkzeug sind die Utensilien, die der Erbauer der wunderschönen

»Das Holz muss mindestens acht Jahre gelagert sein, bevor ich es verwende.« 4

LAUTENBAUER

Lauten braucht. Außerdem hat er im Keller eine Drechselbank, an der er die Wirbel drechselt. Für die Decke nimmt er immer Alpenfichte, weil diese robust ist. Denn die millimeterdünne Decke muss einen gewaltigen Zug aushalten. Für den Korpus kommen Harthölzer wie Esche, Ahorn, Eibe in Frage - alles Hölzer, die auch hervorragende klangliche Eigenschaften haben. Für den Steg greift Julian Behr auch mal zu Birnenholz. Schon als kleiner Junge hat er gemerkt, dass er ein Händchen für Holz hat und geschickt mit Holz umgehen kann. Während des Studiums der klassischen Gitarre hat er eine spezielle verstellbare Fußbank konstruiert. Da er als Nebenfach ein Tasteninstrument brauchte, baute er sich selbst ein


Blick in den Werkstattraum des Lautenbauers Julian Behr.

Ausgewählte Hölzer, sehr gutes Handwerkszeug und geschickte Hände braucht Julian Behr zum Bauen der historischen Lauten. Der Lautenist Julian Behr in seinem Musikzimmer mit selbst gebauten Instrumenten. (links)

Virginal, auf dem er zu Hause üben konnte. Schon früh zog es Julian Behr zur Alten Musik, so dass er an die Schola Cantorum Basilienis nach Basel wechselte. Die erste Renaissancelaute, die er gespielt hat, war von dem Dänen Klaus Jacobsen, der Werkstätten in Norditalien und London hat. Bei ihm ging Julian Behr in die „Lehre“, schaute dem erfahrenen Instrumentenbauer zu und lernte, selbst Renaissancelauten zu bauen. Immer wieder ging Julian Behr nach London zu Jacobsen, der „ein sehr strenger Lehrer“ war und ihn lehrte, in das Holz hineinzuhorchen. Um eine Laute zu bauen, braucht es nicht nur geschickte Hände, sondern auch musikhistorischen Forschergeist. Die Lauteninstrumente aus der Renaissance sind aufwändig zu rekonstruieren. Aus der Zeit vor 1520 sei nichts erhalten. Aus der Zeit danach werden seltene Originalexemplare in Museen aufbewahrt. So durfte Julian Behr im Germanischen Museum Nürnberg einmal eine kostbare historische Originallaute aus der Vitrine holen und sogar spielen. Im Stadtmuseum München konnte er sich ei-

ne originale Laute des aus einer Füssener Familie stammenden Moises Tieffenbrucker genauer anschauen und davon einen Plan zeichnen. Nach solchen Plänen und exakten Kopien, die er oder andere Musiker angefertigt haben, baut Julian Behr Lauten aus der Zeit um 1550 so originalgetreu und authentisch wie möglich nach. Er zeigt auf die von ihm gebauten wunderschönen Lauten, die in seinem Musikzimmer hängen. Eine entstand nach einem später umgebauten Modell des frühen Nürnberger Lautenbauers Hans Frei, der in Bologna wirkte, eine andere nach Christoph Koch aus Venedig. Julian Behr bevorzugt die Lauten in länglicher Tropfenform, die „für einen schönen, farbigen Klang“ stehen. Der Lautenist, der in Stuttgart, Hamburg und Basel studiert hat und bis 2011 an der Musikhochschule Nürnberg unterrichtete, ist als Solist und Continuo-Spieler in verschiedenen Ländern und Orten unterwegs. Die Reisen nutzt er auch dafür, um Museen und Kirchen zu besuchen, originale Lauten aus der Renaissance in Augenschein zu nehmen oder historische Abbildungen und Fresken anzuschauen. Nach diesen alten Quellen, gezeichneten Plänen oder historischen Illustrationen fertigt er die Nachbauten der Instrumente an. Als er für den befreundeten Musiker Marc Lewon, einen Alte-Musik-Spezialisten, der ebenfalls in Grenzach-Wyhlen wohnt, eine fünfchörige Mittelalter-Laute gebaut hat, von der kein Original erhalten ist, waren sie zwei Jahre lang am Forschen. Dieses Forschen, Aufspüren, Rekonstruieren liegt Julian Behr sehr. Er beschäftigt sich intensiv mit der Zeit, als der Lautenbau seine Hochblüte erlebte und in Füssen die besten Lautenbauer arbeiteten. Ein Lauten-

macher brauche „ein heißes Eisen, Leim und ein scharfes Messer“, hieß es früher. Auch Julian Behr legt Wert auf qualitätvolle Messer, Stechbeitel und Sägen. Er verwendet japanisches Werkzeug, das aus Ankerketten gemacht wird, und einen alten englischen Eisenhobel, den er auf einem Londoner Flohmarkt entdeckt hat. Auch beim Holz ist er wählerisch. So hat er altes, jahrelang abgelagertes Eibenholz aus dem Bregenzerwald mitgebracht. Die Eibe galt früher als magisches Holz. Wie die Lautenmacher in früheren Jahrhunderten benutzt Behr Knochenleim zum Leimen. Durch Erhitzen lässt sich so die Decke des Instruments wieder gut öffnen, wenn etwas repariert werden muss. Gebaut werden die Lauten „komplett in geometrischen Proportionen“, erklärt der Musiker. Er beginnt mit der Innenform, über die die Späne gebogen werden. Nach dem Korpus wird der Hals angesetzt, danach wird die Decke sorgfältig ausgesägt. Sehr viel Geduld und Fingerspitzengefühl braucht es für das Stechen und Schnitzen der hauchdünnen Rosette, die aus geometrischen Strukturen und floralen Ornamenten besteht. Auch bei den Rosetten lässt sich Behr von alten Vorbilder wie Laux Maler inspirieren, einem der frühesten Lautenmacher, von dem noch Instrumente erhalten sind. Julian Behr baut die Lauten hauptsächlich für sich und für befreundete Musiker. Zwischen vier und sechs Wochen braucht es für ein Exemplar, zumal das Trocknen der zehn Öllack-Schichten sehr lange dauert. Da ihn seine Tätigkeit als Musiker und seine Professur für Laute an der Schola Cantorum sehr in Anspruch nehmen, kann der 48-Jährige nur ein bis zwei Lauten pro Jahr bauen: „Ich muss auf meine Hände achten.“ In seiner Werkstatt hängt auch eine vom ihm rekonstruierte RenaissanceGitarre nach einem Vorbild aus Lissabon aus dem 16. Jahrhundert. Demnächst will er für seine Frau eine Fidel bauen. Seine frisch gebaute Renaissance-Laute wird Behr erstmals bei einem Konzert am 28. Oktober in der Peterskirche Basel spielen. „Sie braucht noch ein bisschen Einschwingzeit“, erklärt er. Es dauere drei, vier Tage, bis sie antworte. „Ich spiele sie kräftig und klangvoll ein, um sie zu wecken.“ Liebevoll hält Behr das Instrument in Händen, auf dem er Klänge aus ferner Vergangenheit lebendig werden lässt. Roswitha Frey

LAUTENBAUER

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Heute ist Claude Rihs der einzige Uhrmacher im Städtli.

Seit 1995 führt Claude Rihs ein Uhrengeschäft im Städtli

Uhren reparieren ist seine LEIDENSCHAFT Früher gab es in Rheinfelden fünf Uhrmacher und drei Goldschmiede. Heute ist Claude Rihs der einzige Uhrmacher im Städtli.

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UHRMACHER


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n diesem Morgen ist im Uhren- und Schmuckgeschäft «Rihs + Zander» an der Rheinfelder Marktgasse 24 etwas los. Einige Kunden holen die reparierte Uhr ab. Andere bringen eine Uhr vorbei, die nicht mehr richtig läuft. Gewisse Uhren müssen einer grösseren Reparatur unterzogen werden, andere brauchen lediglich eine neue Batterie. Im hinteren Teil des Ladens hat Claude Rihs seine Werkstatt. Mit Lupe und Pinzette «bewaffnet» analysiert er die defekten Uhren und geht dem Problem auf den Grund. Manchmal sind Teile des Uhrwerks gebrochen oder die kleinen Zähne der Zahnräder sind im Laufe der Zeit kaputt gegangen. Bei mechanischen Uhrwerken kann es durch den Druck der Feder auch vorkommen, dass die Radlager unrund werden. Es sind oftmals die Radlager, die Claude Rihs ersetzt, oder er poliert den Zahnradzapfen wieder auf. Auch braucht ein Uhrwerk ab und zu neues Fett oder neues Öl. Spezialisiert ist Claude Rihs auf das Reparieren von grossen Uhren und Pendulen. Er erzählt, dass die alten Uhren, die er reparieren darf, oftmals mit emotionalen Geschichten und Erinnerungen verbunden sind. Beruf ist Berufung Das Uhrenhandwerk wurde Claude Rihs in die Wiege gelegt. Seine Grossmutter arbeitete als Regleuse in einer Uhrenfabrik und war somit für die Feinregulierung der Uhren zuständig. Sein leiblicher Vater arbeite-

«Bei mir ist Beruf Berufung.» te für die Uhrenmarke Longines. Und seine Mutter führte zusammen mit seinem Stiefvater das Uhren- und Schmuckgeschäft «Spinnler & Zander» in Rheinfelden. Als Kind schaute er seinen Eltern bei der Arbeit oftmals über die Schultern und durfte zusammen mit seinem Stiefvater auf Kundenbesuch, um dort Grossuhren abzuholen und sie später repariert zurückzubringen. Das hat ihn fasziniert. Entsprechend entschied sich Claude Rihs nach der Schule für eine Lehre als Rhabilleur. «Der Rhabilleur ist der Uhrmacher, der lernt,

Uhren zu reparieren und Teile dafür anzufertigen. Es gibt auch noch eine zweite Art von Uhrmachern, welche in der Fabrik für das Zusammensetzen der einzelnen Teile verantwortlich sind», erklärt der Spezialist. Claude Rihs liebt, was er tut. Das merkt man sehr gut, wenn er in seiner Werkstatt sitzt, seine Lupe ins Auge setzt, die Pinzette zur Hand nimmt und sich an die Arbeit

«Für den Uhrmacher ist es eine grosse Befriedigung, wenn er eine defekte Uhr wieder zum Laufen gebracht hat.» macht. «Bei mir ist Beruf Berufung», sagt er. Speziell schön findet er es immer, wenn er mit einer reparierten Uhr, die wieder einwandfrei funktioniert, einer Kundin oder einem Kunden eine Freude machen kann. Die Freude ist dann immer auf beiden Seiten. Denn auch für den Uhrmacher ist es eine grosse Befriedigung, wenn er eine defekte Uhr wieder zum Laufen gebracht hat.

Junger heute kaum mehr leben», ist der Geschäftsmann überzeugt. Auch der Uhrenund Schmuckverkauf ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen, wie er berichtet. Claude Rihs plant, das alte Handwerk noch weit über das Pensionsalter hinaus zu pflegen. Es ist nämlich nicht nur sein Beruf, sondern auch sein grosses Hobby, ein Uhrwerk auseinanderzunehmen und dies wieder zum Laufen zu bringen. Aufwändige Reparaturen erledigt er heute schon gerne abends oder an den Wochenenden in seinem Atelier bei sich zu Hause. Dort findet er alles, was es neben seiner Lupe und den Werkzeugen auch noch braucht, nämlich Ruhe und Konzentration. So sitzt er gerne stundenlang in seinem Atelier zu Hause oder auch in der Werkstatt im Geschäft und geht einem alten Handwerk nach. Einem Handwerk, das heute bei der Kundschaft noch immer gefragt ist. Janine Tschopp www.rihs-zander.ch

Wie seine Eltern damals, geht auch Claude Rihs einmal pro Woche auf Kundschaft. Er reist bis ins Baselbiet, um defekte Uhren abzuholen und reparierte wieder an ihren Ort zu bringen. Uhrmacher sind Mangelware Auch wenn der Uhrmacher heute «Mangelware» ist, ist der Beruf nicht ausgestorben. Es gibt noch immer junge Menschen, welche das traditionelle Handwerk lernen. «Weil die Uhrenindustrie zu wenig Uhrmacher hat, werden die jungen Berufsleute oftmals direkt nach der Ausbildung in die grossen Fabriken ‹abgezogen›», erzählt Rihs. Wie viele Uhrmacher wird vermutlich auch Claude Rihs keinen Nachfolger für sein Geschäft finden. «Nur von Reparaturen kann ein

Seit längerem hat Claude Rihs die Liebe für Reparaturen mechanischer Uhren wieder entdeckt. Nicht selten werden Abende oder Wochenende dafür reserviert.

Ein Fall für den Uhrmacher: Bei diesem Zahnrad sind ein paar Zähne im Laufe der Zeit kaputt gegangen.

UHRMACHER

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Alte Handwerkskunst noch gefragt

In diesem Beruf muss man SATTELFEST sein. Die kleine Werkstatt an der JakobBurckhardt-Straße in Grenzach ist nicht zu übersehen. Die Aufschrift „Sattlerei – Polsterei – Lederkunsthandwerk“ an den Schaufenstern lenkt den Blick auf die vor allem auf Leder spezialisierte Manufaktur. Am Eingang erwartet uns bereits Inhaber Reiner Toporzissek. Der leichte Geruch nach Leder, zum Teil noch von den Herstellerfirmen signiertes Werkzeug und eine typische Pfaff-Nähmaschine erinnern an die Sattlerei von einst auf dem Dorf. Jahrhundertealtes Handwerk findet wieder neue Nischen, erlebt da und dort eine Renaissance und findet Zuspruch bei Menschen, die wertvolle Arbeit und Qualität zu schätzen wissen.

»Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht – solange es Spaß macht, möchte ich noch arbeiten.« www.topor-manufaktur.de

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SATTLER

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Eine alte Pfaff-Nähmaschine leistet Reiner Toporzissek gute Dienste.

pannend erzählt der clevere Handwerker seine wechselvolle Geschichte. Nach verschiedenen beruflichen Stationen machte er sich im Jahre 2009 in Grenzach selbstständig. In jungen Jahren wählte er nicht den klassischen Weg einer handwerklichen Ausbildung; vielmehr fand er über die jahrelange Arbeit beim Innenausbau von Flugzeugen bei Jet Aviation und Crossair in Basel Zugang zum Handwerk des Sattlers und Polsterers. „Für mich eine fesselnde und bewegte Zeit“, erinnert sich Toporzissek. Jet Aviation baute am EuroAirport für eine exklusive Kund-

schaft Flugzeuge zu Luxus-Jets aus. Reiche Öl-Milliardäre aus Arabien leisteten sich den Luxus, ihre Privatmaschinen mit ausgefallenen und kostspieligen Sonderanfertigungen auszustatten. „Handwerklich geschickte Mitarbeiter waren gefragt“, erzählt der heute in Wyhlen wohnhafte Geschäftsmann. In der firmeneigenen Polsterei und Sattlerei des international tätigen Schweizer Unternehmens wurden individuelle Spezialanfertigungen hergestellt. Kunstwerke aus Leder Toporzissek nutzte die Chance – nach dem Motto „Learning by doing“ –, seine handwerklichen Kenntnisse zu erweitern. Zum


Seit Jahrhunderten in Sattlerwerkstätten im Einsatz: das „Nähross“.

Sattel und Tasche an seinem Motorrad sind handgefertigt.

Sessel mit neuem Stoff überzogen

Unikate aus der Topor-Manufaktur

Rohstoff Leder hatte er schon immer eine besondere Beziehung. Es reizt ihn bis heute, aus dem von Tierhaut gegerbten Material kleine Kunstwerke zu schaffen. Kreativität und Genauigkeit, auch ein Gespür für modische Details, sind Voraussetzungen in diesem Metier. An ausgefallenen Ideen mangelt es dem Grenzacher Handwerker nicht. Auf seiner Homepage „Topor Manufaktur“ zeigt er handgefertigte Unikate wie stilvolle Handtaschen, schicke Gürtel oder kunstvolle Lederverkleidungen von Trommeln. „Mir kommen gute Einfälle zu den ungewöhnlichsten Zeiten und an den unterschiedlichsten Orten.“ In Skizzen und Zeichnungen hält er sie fest. Reiner Toporzissek greift für seine Arbeiten auch gerne Ideen von Kunden auf. Manchmal sind es sehr ausgefallene Dinge. Gefragt sind bei seinen Kunden, die auch aus Rheinfelden und aus der Schweiz zu ihm kommen, kleinere und größere Reparaturen. Während unseres Gespräches betrat ein junger Mann die Werkstatt. Er zeigte dem In­haber eine ausgefranzte Brieftasche. „Ist sie noch zu reparieren?“, will er wissen. Zum Wegwerfen sei ihm das kostbare Stück zu schade. „Kein Problem! Kommen Sie morgen wieder, dann ist sie fertig.“ Der Kunde ist überrascht. „Mit einem so schnellen Service habe ich nicht gerechnet“, freut er sich. Für die Landwirtschaft „Aber genau das wissen Kunden zu schätzen.“ Sie bringen ihm Sofas, Sessel und Stühle zum Überziehen mit neuen Stoffen. Reparaturen sind für Reiner Toporzissek das Alltagsgeschäft. Wo gibt es solche Dienstleistungen sonst noch? Früher befand sich fast in jedem Dorf eine Sattlerwerkstatt. Deren Arbeit bestand vorwiegend aus der Herstellung und den Reparaturen von Fahrgeschirr für die Zugtiere in der Landwirtschaft. Bald nach dem Zweiten Weltkrieg setzte in den landwirtschaftlichen Betrieben die Automatisierung ein. Maschinen und Traktoren ersetzten Pferde und Ochsengespanne. Dem alten Handwerk entzog diese Entwicklung die Lebensgrundlage. Heute ist der Beruf des traditionellen Sattlers vom Aussterben bedroht.

Manche Sattler hatten sich in der Folgezeit spezialisiert, sie sattelten im wahrsten Sinne des Wortes um: sie entwickelten ihre Handwerksbetriebe zu Fachgeschäften für Polsterarbeiten und Raumausstattung, spezialisierten sich auf die Innenausstattung von Autos oder restaurierten Oldtimer. Mit der wachsenden Popularität des Reitsports und der Pferdehaltung als Hobby in der Freizeit lebte das alte Handwerk des Sattlers – heute auch der Sattlerin – wieder auf. Ein maßgefertigter Sattel für das Pferd herzustellen, ist handwerklich eine besondere Herausforderung, erfordert präzise Arbeit und auch Liebe zum Tier. Ursprünge in der Antike Sattler gibt es schon seit Jahrhunderten. Die Ursprünge gehen auf die Urbewohner der Erde zurück. Im Mittelalter erlebten sie eine Blütezeit, sie schlossen sich in Zünften zusammen. In fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen waren Lederwaren gefragt. Sattler arbeiteten außerdem in vielfältiger Weise für das Militär. Alte Handwerksarbeit Reiner Toporzissek ist leidenschaftlicher Sammler von alten Werkstücken und altem Werkzeug. In seinem Laden kann man beispielsweise alte Tornister, auch „Affen“ genannt, und Taschen für Ferngläser des schweizerischen Militärs sowie Taschen von Postlern bewundern. „Alles wunderbare Handwerksarbeit“, urteilt er. Auch Handwerkszeug, mit dem Sattler schon in früheren Zeiten arbeiteten, besitzt er. „Da funktioniert noch alles“, sagte er. An einem alten „Nähross“ demonstrierte Toporzissek, wie ein Stück bemustertes Leder millimetergenau bearbeitet werden kann. Manchmal schauen auch Schulklassen bei ihm herein. Die Jugendlichen sind fasziniert von seinen handwerklichen Fähigkeiten. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt der 68-Jährige. Solange es Spaß macht, möchte ich noch arbeiten.“ Aber ans Aufhören denkt er schon hin und wieder und überlegt, wie er im Ruhestand etwas kürzertreten kann. In GrenzachWyhlen hofft man, ihn mit seiner unverwechselbaren Werkstatt noch lange am Ort zu behalten. Horst Donner

SATTLER

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Sieben belgische Kaltblüter sorgen für Brauereitradition im Feldschlösschen in Rheinfelden

Die wohl grössten Mitarbeiter im schönsten Schloss der Schweiz

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ie Brauereipferde gehören zu Rheinfelden genauso wie das Feldschlösschen Bier. Vom Gründungsjahr der Brauerei im Jahre 1876 bis zum Ersten Weltkrieg erfolgten die Biertransporte ausschliesslich durch die Eisenbahn und die Pferdegespanne. Zusammen mit den Depots in der ganzen Schweiz umfassten die Stallungen zeitweise über 100 Pferde. Die Brauerei Feldschlösschen hält bis heute an ihrer langjährigen Pferdetradition fest. In den stattlichen Stallungen auf dem Brauereiareal residieren zurzeit sieben belgische Kaltblutpferde. Peter Nussbaumer und zwei weitere ausgebildete Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl dieser mächtigen und gutmütigen Tiere. Fuhrmänner und ihre Brauereipferde waren einst für den Transport und die Verteilung des Bieres bei den verschiedenen Brauereien verantwortlich. Mittlerweile wurden sie durch die Bahn und den Strassentransport fast vollständig ersetzt und dienen allenfalls noch für repräsentative Auftritte. Nicht so bei der grössten Schweizer Brauerei. Hier spielen belgische Kaltblüter und ihre Fuhrhalter auch heute noch eine wichtige Rolle und beweisen, dass die Herstellung von Bier eben auch viel mit Tradition zu tun hat. Auf dem wunderschönen Feldschlösschen-Areal in Rheinfelden fallen einem die imposanten Stallungen, welche die sieben Brabanter-Pferde beherbergen sofort auf. Die mächtigen Arbeitspferde haben eine Grösse von etwa 170 cm und bringen nahezu eine Tonne auf die Waage. Betreut werden die Pferde 365 Tage im Jahr von Peter Nussbaumer und seinen beiden Mitarbeitern Hansruedi Blatter und Hubert Schlachter. Alle drei verstehen ihr Handwerk, das merkt man sofort. Los geht es bereits um halbsieben Uhr morgens mit der Bereitstellung des Futters, dem Misten und dem Reinigen der Pferde. Letzteres wird erstaunlicherweise nicht etwa mit

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FUHRMANN

Peter Nussbaumer unterwegs im Städtli mit dem einzigen Bierfuhrwerk der Schweiz.

einer Bürste, sondern zur Staubverminderung mit einem Staubsauger verrichtet. Nebst den täglichen Reinigungsarbeiten im Stall, sowie der Fütterung gehören das Bewegen der Tiere und das Fahren zu den Hauptaufgaben des Teams. Um neun Uhr erfolgen dann das Einspannen und die täglichen Trainingsfahrten mit dem Vierspänner. Belgische Kaltblüter eigenen sich am besten Die Bezeichnung «Warmblut» oder «Kaltblut» kommt nicht etwa von der Körperbzw. Bluttemperatur des Pferdes – diese liegt normalerweise immer bei 38 Grad Celsius. Alles was darüber liegt bezeichnet man wie beim Menschen als Fieber und ist somit eine akute Erkrankung. Abgeleitet wird dieser Begriff einerseits von der Herkunft (eher nördlicher oder südlicher Bereich) und vor allem vom Temperament des Pferdes. Dies bedeutet, ob es eher heissblütig ist oder eher ruhig und gelassen. Als «Warmblut» werden Pferde bezeichnet, die

aus ursprünglichen Landzuchten mit Vollblütern entstanden sind. Die Warmblüter werden für verschiedene Verwendungszwecke gezüchtet. Diese Pferde eignen sich vor allem für das Reiten, können aber durchaus auch als Zugpferde verwendet werden. Mit Kaltblut bezeichnet man ein Pferd mit eher schwerem Körperbau und vor allem einem ruhigen und ausgeglichenen Charakter. Kaltblüter sind seit jeher für schwere Arbeit geeignet, zum Beispiel in der Land- und Forstwirtschaft oder eben als Zugpferde. Früher spielten diese Pferde auch im militärischen Bereich eine wichtige Rolle. Der Ursprung des belgischen Kaltbluts wird bereits in der Römerzeit vermutet. Peter Nussbaumer und die Pferde Selbstverständlich legt die Brauerei Feldschlösschen grossen Wert auf eine artgerechte und optimale Haltung der Tiere. Darum ist für Peter Nussbaumer wichtig, dass sich die Tiere wohl fühlen. Darunter


In der Weihnachtszeit ein gewohntes Bild: der wunderschön geschmückte Sechsspänner.

fällt zum Beispiel auch, dass wenn ein neues Pferd angeschafft wird, dieses immer ein paar Monate eine Art «Probezeit»

«Auch Kutschenfahrten, sei es für eine Hochzeit, Feste, Firmenevents gehören im privaten Bereich dazu.» durchlaufen muss. Hier wird geprüft, ob es sich einspannen lässt, vom Charakter her zu den bisherigen Pferden passt und vor Lärm, zum Beispiel von Güterzügen und vor Menschen beim Transport und Umzügen nicht scheut. Mit Aramis erblickte eines der sieben Pferde im Übrigen hier auf dem Brauerei-Areal das Licht der Welt, für Peter Nussbaumer ein unvergessliches Erlebnis. Pferde spielen im Leben von Peter Nussbaumer seit jeher eine grosse Rolle. Aufgewachsen ist er auf einem Hof im solothurnischen Mümliswil unter anderem auch mit Pferden. Im Jahr 2007 machte er sein

Hobby zum Beruf und fährt seither beim Feldschlösschen und privat mit grossen Gespannen. Auch Kutschenfahrten, sei es für eine Hochzeit, Feste, Firmenevents gehören im privaten Bereich dazu. Ja selbst die legendäre Postkutschenstrecke über den Gotthardpass hat Nussbaumer schon mehrmals absolviert – ein ganz besonderes Erlebnis. Nussbaumer versteht somit sein Handwerk von A bis Z und er hat vor allem das Gespür mit den Pferden richtig umzugehen. Davon profitieren seine Mitarbeiter und natürlich auch die sieben belgischen Kaltblüter. Wichtig ist auch, dass die Pferde nach jahrelangem Einsatz ihr «Pensionsalter» mit etwa 18 Jahren erreichen und dann, so Nussbaumer in ihren wohlverdienten «Ruhestand» übertreten. Schweizweit bekannt: Der FeldschlösschenSechsspänner Die Brauereipferde sind täglich im Einsatz und in Bewegung, sei dies als Zweispänner, wo sie in Rheinfelden und Um-

gebung hauptsächlich Bier, aber auch Mineralwasser und Softdrinks aus dem Hause Feldschlösschen in die verschiedenen Gaststätten ausliefern. Das Gespann ist aber auch oft in den Rheinfelder Wälder anzutreffen und in ihrer «Freizeit» auf der Weide des Brauereiareals. Die Brauereipferde von Feldschlösschen sind vor allem mit dem imposanten und wunderschön geschmückten Sechsspänner – dem einzigen Bierfuhrwerk der Schweiz, das von sechs stämmigen Brauereipferden gezogen wird unterwegs. Das Gespann mit Fasswagen ist national bei festlichen Umzügen, Messen, Jubiläen und weiteren Festanlässen zu sehen und sorgt jeweils für grösste Aufmerksamkeit und Staunen. Jährlich kommt der Sechsspänner in «normalen» Zeiten ohne Corona an über einhundert Umzügen, Jubiläen und weiteren Festanlässen in der ganzen Schweiz zum Einsatz. Als Transportmittel für die Pferde und den Wagen steht ein moderner Sattelschlepper zur Verfügung. Schön, dass die Brauerei Feldschlösschen auch in Zeiten, wo alles immer schneller, technischer und elektronischer wird, an dieser alten Brauereitradition festhält. Dies ist, berücksichtigt man den personellen und zeitlichen Aufwand nicht selbstverständlich. Für das Feldschlösschen-Management steht in diesem Fall aber nicht Aufwand und Ertrag im Vordergrund, sondern die Pflege der Marke als Brauerei, welche langjährige Traditionen hegt und pflegt. Und dies sind nebst dem schönsten Schloss der Schweiz eben auch die sieben stattlichen Brauereipferde. Davon profitiert auch Rheinfelden sowohl als Brauereistandort wie auch als Touristenort. Stephan Schöttli

Feldschlösschen Getränke AG Theophil-Roniger-Strasse 4310 Rheinfelden www.brauwelt.ch www.feldschloesschen.swiss

FUHRMANN

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Kreativ im Umgang mit Stoff, Nadel und Faden

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SCHNEIDERIN


Die gelernte Schneiderin Heidrun Schaum aus Minseln hält das alte Handwerk des Nähens hoch – Sammlung von Fingerhüten und alten Bügeleisen

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ie Leidenschaft fürs Nähen und das Talent im Umgang mit Stoff, Nadel und Faden hat Heidrun Schaum von ihrer Oma Hildegard geerbt, die selbst Schneiderin war. Als Kin d hat sie ihrer Großmutter beim Nähen über die Schulter geschaut und auf der alten Singer-Nähmaschine selber noch gelernt – weshalb sie das museumsreife Stück in liebevollen Ehren hält. Schon mit 14 Jahren hat die aus Oelsnitz im Erzgebirge stammende Heidrun Schaum eigene Schnitte gemacht und für sich Kleider und Hosen genäht. In ihrem Heimatort in Sachsen absolvierte sie mit 16 Jahren eine Lehre als Herrenmaßschneiderin und lernte das alte Handwerk des Schneiderns von der Pike auf. „Eigentlich wollte ich Modedesignerin werden“, erzählt Heidrun Schaum, doch das sei zu der Zeit nicht möglich gewesen. So arbeitete sie nach dem Studium in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) als Diplomingenieurin für Textiltechnik in der Textilforschung. Auch während ihrer Berufstätigkeit hat Heidrun Schaum immer für ihre Familie und sich genäht. 1986 kam sie in den Westen, zunächst nach Laufenburg, dann nach Rheinfelden, wo sie drei Jahre lang ein Antiquitätengeschäft mit Schneiderei führte. Sieben Jahre lang arbeitete sie in der Schneiderei des St. Josefshauses in Herten. Vor 13 Jahren zog Heidrun Schaum nach Minseln, wo sie sich im eigenen Haus eine gemütliche „Schneider-Stube“ eingerichtet hat, ausgestattet mit Holzboden, Holzwänden und Holzregalen. Drei Nähmaschinen stehen in dieser kleinen Schneider-Werkstatt, darunter ihre alte Overlock-Nähmaschine, die sie seit 20 Jahren hat. „Das ist eine Maschine, die näht, säumt und schneidet gleichzeitig ab“, erklärt Heidrun Schaum. An dieser und einer weiteren älteren Nähmaschine sitzt sie am häufigsten. An den alten Model-

Vor der Tür von Heidrun Schaums SchneiderStube steht die alte Singer-Nähmaschine ihrer Großmutter. Das nostalgische Erinnerungsstück ist sogar noch funktionstüchtig, wie die Schneiderin vorführt.

len schätzt sie den kraftvollen Motor: „Da kann man dicke Nähte an Jeans machen“. Die moderne Nähmaschine nutzt sie eher, wenn es um Knopflöcher oder besondere Verzierungen geht. Heidrun Schaum näht Kleidungsstücke aller Art, Röcke, Kleider, Hosen, Blusen, Jacken, Trikots, Pullover. „Nur ein Hochzeitskleid habe ich noch nie genäht“, erzählt sie, „aber ich habe schon viele Hochzeitskleider abgeändert“. Auch hat sie früher oft Kostüme für Fasnachtscliquen geschneidert, etwa Felljacken für „D'Wölf vom Dinkelberg“, und viele Änderungen und Ausbesserungen an närrischen Kostümen vorgenommen. Auch für die Froschen-Clique Minseln hat sie Näharbeiten übernommen. Sie erinnert sich noch gut, wie einmal ein Schweizer Fasnächtler ein Foto von einem Kostüm und den Stoff mitbrachte und sie das aufwändige Stück mit vielen Applikationen geschneidert hat. Für ihren Mann hat sie einen originellen Mantel aus lauter Schlipsen genäht - diese bunte Krawattenjacke war bei fasnächtlichen Auftritten ein Hingucker. Ihr liebster Stoff ist Leinen, verrät die 70-jährige Schneiderin. Sie trägt legere Hosen, die sie aus einem Leinentuch, das

»Das Nähen hat für mich auch etwas Entspannendes, so wie die Gartenarbeit.« sie selbst gefärbt hat, genäht hat. Heidrun Schaum hat einen ganzen Fundus an Stoffen und Stoffresten, aus denen sie auch gerne Patchworkdecken fertigt. Etwas Selbstgenähtes sei doch etwas ganz Anderes und Besonderes, meint die gelernte Schneiderin, die alte Sachen liebt und auch stickt, strickt und filzt. „Ich bin der Selbstmach-Typ“, sagt sie lachend. Früher saß sie teilweise jeden Tag fünf Stunden an der Nähmaschine. Inzwischen lässt sie es in ihrer Schneider-Stube ruhiger angehen und öffnet ihr Atelier nur noch nach Anmeldung und Vereinbarung. Sie näht nach wie vor Kleidungsstücke und macht Änderungen. Das Nähen, das kreative Schaffen mit Stoff, Nadel, Faden begleitet sie von Jugend an durch ihr Leben. „Das Nähen hat für mich auch etwas Entspannendes, so wie die Gartenarbeit“ und dies genießt Heidrun Schaum, wenn sie ganz in ihre Näharbeit versunken ist. Es ist ihr auch wichtig, das traditionelle alte Handwerk des Schnei-

derns zu bewahren. Ihre Enkelin, die auf eine Waldorfschule geht, habe zum Thema „Altes Handwerk“ in der Schule gesagt, ihre Oma sei Schneiderin. So wurde ein selbstgenähtes Kleid von Heidrun Schaum im Klassenzimmer gezeigt. Hosen, Röcke, Kleider schneidert sie meist nach Grundschnitten, die dann der jeweiligen Größe angepasst werden. Manche Stücke werden nach Abbildungen und Schnitten aus Zeitschriften genäht. In ihrem Schneider-Raum ist Heidrun Schaum umgeben von vielen Dingen aus Familienbesitz, die einen persönlichen Wert für sie haben. Sie holt eine kleine Kinder-Nähmaschine aus dem Regal, auf der sie als Kind Puppenkleider genäht hat. Und sie zeigt auf alte Bügeleisen, die noch mit Kohle gefüllt wurden. „Dieses Bügeleisen stand bei meiner Großmutter auf dem Herd“, sagt sie. Von der Großmutter stammt auch das von Hand bestickte Tuch mit dem gestickten Wort „Wäsche“, mit dem einst die Wäsche im Korb abgedeckt wurde. Das Tuch erinnert an die Zeit, als noch die weiße Wäsche gemangelt wurde. Auf dem Boden steht ein alter Arztkoffer, in dem Reißverschlüsse aufgehoben werden. An der Tür steht eine Schneiderpuppe aus früheren Zeiten, drapiert mit dem Hochzeitsschleier von Heidrun Schaums Mutter. „Ich sammle alles, was alt ist“, erzählt die Schneiderin. Vor 30 Jahren hat sie begonnen, Fingerhüte zu sammeln und aus allen Orten, die sie bereist hat, besondere Exemplare mit Wappen oder ortsspezifischen Motiven mitzubringen. Auch ihre Mutter hat ihr Fingerhüte von Reisen aus aller Welt mitgebracht, darunter einen aus England und einen aus New York, der mit der Freiheitsstatue verziert ist. 400 Fingerhüte umfasst ihre Sammlung, in der seltene aus Bernstein und echtem Silber zu entdecken sind. Ihre Fingerhut-Schätze hat Heidrun Schaum schon als Leihgaben für eine Ausstellung über altes Schneiderhandwerk im Dinkelbergmuseum Minseln zur Verfügung gestellt. Auch historische Bügeleisen, alte Schnitte oder eine Kindernähmaschine hat die Schneiderin, die selbst Mitglied im Förderverein Dinkelbergmuseum ist, schon für Museumsschauen ausgeliehen. Lauter Dinge aus früherer Zeit rund ums Schneidern, die voller Geschichten stecken. Roswitha Frey

SCHNEIDERIN

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Wenn Schönes aus Holz entsteht In seinem Drechsler-Atelier an der Baslerstrasse 53 widmet sich Roland Berger einem alten Holzhandwerk

Es gibt zwei Gründe, wie und warum Roland Berger, welcher hauptberuflich als Einsatzleiter für Betriebsstörungen bei der SBB tätig ist, zu diesem traditionellen Handwerk des Drechselns kam: Einerseits hat er seine Verbundenheit zur Materie Holz wohl von seinem Vater, der selbst als Schreiner tätig war, geerbt und andererseits ist da seine Ehefrau Silvia, die ihn anlässlich eines gemeinsamen Besuchs eines Weihnachtsmarktes vollends überzeugte, sich vertieft diesem alten Handwerk zuzuwenden.

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dle Schreiber, hochwertige Schalen in allen Grössen, verschiedene Dosen, Ringe, Schmuck, Kugeln und Teelichter all dies stilistisch perfekt aus edlen Hölzern hergestellt, beinhaltet das Reich des in Rheinfelden zusammen mit seiner Ehefrau Silvia wohnhaften Hobby-Drechslers Roland Berger. Währenddem seine geschaffenen Gebrauchs- und Kunstobjekte in seiner Wohnung in einem speziellen Zimmer stilvoll ausgestellt und ver-

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DRECHSLER

sorgt sind, befindet sich sein eigentliches Drechsler-Atelier gleich nebenan in den Räumlichkeiten der in Rheinfelden ansässigen Sägerei Albiez AG. Holz als Leidenschaft im Blut Der Rheinfelder Roland Berger bekam seine Leidenschaft zur Materie Holz wohl durch seinen Vater, welcher als Schreiner mit einer eigenen Werkstatt tätig war, schon in die Wiege gelegt. Sein beruflicher Weg führte ihn dann allerdings zu den Schweizerischen Bundesbahnen, wo er als Einsatzleiter bei besonderen Interventionen tätig ist. Seine Aufgabe besteht darin, in einem Ereignisfall, wie zum Beispiel einer Betriebsstörung, eines Unfalls oder trauriger-

weise auch eines Suizides vor Ort präsent zu sein und die Rückführung des Bahnverkehrs in einen geordneten Zustand zu organisieren. Seine Affinität zum Holz hat er aber nie verloren. Der Grund, dass Roland Berger ausgerechnet zum Drechseln kam liegt allerdings eher bei seiner Ehefrau Silvia und dem gemeinsamen Besuchs eines Weihnachtsmarktes. Sie ist es, die dank ihrem Flair zur Fotografie seine verschiedenen Objekte ins richtige Licht zu rücken weiss, sei es für seine Website oder für Ausstellun-

gen und Kurse. Im Jahr 2005 besuchte er im Schwarzwald erstmals einen zweitägigen Drechselkurs, welcher zwar sehr anstrengend war, ihn aber in seinem Entschluss sich diesem Handwerk vertieft zu widmen, endgültig bestärkte. In den Jahren 2008 und 2011 schaffte sich Roland Berger zuerst eine kleine dann eine grosse Drechselbank an. Im gleichen Jahr nahm er zum ersten Mal mit seinen Objekten an einem Weihnachtsmarkt in Sissach teil. Es folgten weitere Kurse im Allgäu und Kurse im Schärfen von Werkzeugen sowie Ausstellungen im Jahr 2017 in beiden Rheinfelden. Das Coronavirus beeinträchtigt natürlich auch seine Arbeit und vor allem seine verschiedenen Kurse in letzter Zeit sehr stark.

Ursprünge des Drechselns gehen weit vor Christi Geburt zurück

Die Geschichte besagt, dass die Handwerkskunst des Drechselns im alten Ägypten vor etwa 3500 bis 4000 Jahren entstanden ist. So wurde zum Beispiel Feuer damals mittels eines kleinen Holzstückes entfacht, welches zwischen den Händen schnell hin- und hergedreht wurde. Der Sprung vom einfachen Drehen zum eigentlichen Drechseln brauchte allerdings noch eine Zeit. Die ersten noch erhaltenen


Drechselarbeiten lassen sich etwa in das siebte Jahrhundert v. Chr. einordnen. Die Technik und die Drehbank selbst wurden fortlaufend entwickelt und verbessert und die Arbeitshaltung wechselte vom Sitzen zum Stehen. Bedeutende Verbesserungen der Drehbank um das Jahr 1500 herum werden dem berühmten Leonardo da Vinci zugeschrieben. Ein Sprung in die neuere Zeit zeigt, dass im deutschen Erzgebirge Holz seit dem 12. Jahrhundert eine grosse Bedeutung hatte. Eingesetzt zur Herstellung von Schalen und Zierde an Möbeln entwickelte sich das Drechseln zum eigentlichen Kunsthandwerk. Aus dem 17. Jahrhundert ist das Vorhandensein von Teller- und Spindeldrehern überliefert. Die

seines Wissens und Könnens selbst beigebracht. Und genau dies möchte er anlässlich seiner Einsteiger- und Individualkurse gerne auch an Personen, die das Drechseln von Grund auf kennenlernen möchten, weitergeben. Mit seinen Kursen richtet er sich aber auch an Personen, die bereits Drechseln aber noch nie einen Kurs besucht haben, oder auch Personen, welche ein ganz spezielles Objekt unter fachkundiger Anleitung realisieren möchten. Zu den Kurszielen gehört unter anderem auch das sichere Bedienen der Drechselbank, Werkzeuge korrekt zu schärfen, das Drechseln von mindestens einem Objekt, wie zum Beispiel eines Teelichtes oder einer kleinen Schale. In gemütlicher Atmo-

stets das Individuelle: So richten sich seine Kurse in erster Linie an Einzelpersonen und bieten Gewähr, dass er sich als Lehrer ganz auf die Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmerin oder des Teilnehmers einstellen kann. Darum gehört auch ein gemeinsames Mittagessen, wo in lockerer Atmosphäre gefachsimpelt werden kann fest zum Kurs.

Herstellung von Gebrauchsgegenständen wurde im Erzgebirge jedoch schon bald durch das Herstellen von Spielzeug und Dekorationsartikel ergänzt. Und so entstanden die noch heute bekannten und beliebten Figuren, wie Puppen, Engel oder Bergmänner.

sphäre und einem bestens ausgerüsteten Drechsleratelier in den Räumlichkeiten an der Baslerstrasse in Rheinfelden stehen den Teilnehmern zwei hochwertige Drechselmaschinen sowie jede Menge Werkzeuge und Hölzer zur Verfügung. Weiter auf dem Programm stehen auch objektbezogene Kurse, wie zum Beispiel das Drechseln von edlen Ringen, stilvollen Schreiber, Salz- und Pfeffermühlen oder dekorativen Pilzen und Kugeln. Wichtig ist Roland Berger bei seinen angebotenen Kursen

sich beim Drechseln um ein uraltes und sehr traditionelles Handwerk handelt, ist spür- und sichtbar. Alles ist feinste Handarbeit, auch wenn die Drechselmaschinen und Werkzeuge in all den Jahren natürlich immer moderner und präziser wurden. Stephan Schöttli

Flair sein Wissen und Können weiterzugeben Roland Berger hat sich nebst dem Besuch verschiedener Kurse einen grossen Teil

Roland Berger bei seiner Arbeit in seinem Atelier über die Schultern zu schauen ist beeindruckend. In feinster handwerklicher Kleinstarbeit entsteht Schönes und Stilvolles aus Holz. Jeder Schritt und jeder Kniff sitzen perfekt. Man kommt sich fast wie bei einem Uhrmacher vor. Und dass es

Roland Berger, Ideen aus Holz www.woodturningandmore.jimdofree.com

DRECHSLER

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„Wir können etwas, was NICHT VIELE können“

Altes Handwerk des Glasblasens nach wie vor lebendig – zwei Glasbläser in Rheinfelden

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llein das Flair in der Werkstatt ist faszinierend. Irgendwie liegt etwas Geheimnisvolles, ja leicht Mystisches und Heimeliges in der Luft. Der Gasbrenner, verbunden mit Druckluftzufuhr und Sauerstoff, zischt, die helle Flamme verschlingt zu einem Teil das lange Glasröhrchen und verfärbt sich dabei auch mal ins Bläuliche. Und wie von Geisterhand gesteuert, wird durch bloßes Reinpusten mit der „Pfeife“ ins Röhrchen das eben noch starre Glas wundersam verformt. Ganz klar: Hier ist ein Glasbläser bei der Arbeit. Seine Augen schützt er dabei mit einer dunklen Spezialbrille. Glasblasen zählt zu den alten Handwerksberufen. Durch die Technisierung zwar etwas in den Hintergrund geraten, existiert das Glasblasen aber auch heute noch als offizieller Ausbildungsberuf mit den Sparten Kunstgestaltung sowie Apparatebau und Laborgeräte. Die meisten

»Zauberei ist natürlich nicht im Spiel. Vielmehr sind es Geschick und Gespür fürs Material, die den ge­ wollten gläsernen Erfolg bringen.« Glasbläser gehen heutzutage in Richtung Kunst: Mit Kreativität, Fantasie, Mut und Ideen stellen sie künstlerische Gegenstände und allerlei Deko-Artikel her, und zwar „vor der Lampe“. Diesen Begriff haben die Glasbläser aus früheren Zeiten herübergerettet, als ein Glasbläser wirklich noch vor der Öllampe saß und ein per Fußpedal zu bedienender Blasebalg für die nötige Temperatur sorgte, um das Glas zum Schmelzen zu bringen.

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GLASBLÄSER

In Rheinfelden (Baden) gibt es mit Wilfried Markus und Reinhard Börner gleich zwei Vertreter der „Glasbläserzunft“. Beide haben Glasbläsermeister zu Vätern und stammen aus Familien, die vom Thüringer Wald in die Gegend von Rheinfelden zogen, da es hier Arbeit in der Industrie gab. Ihre Gesellenprüfungen machten die beiden jeweils beim Vater des anderen: Reinhard Börner legte die Gesellenprüfung bei

Wilfrieds Vater, Meister Willi Markus, ab und Wilfried Markus bei Reinhards Vater, Meister Bruno Börner. Seit 1983 betreibt Wilfried Markus eine Glasbläserei. Seinen Meisterbrief erwarb er auf der Glasfachschule in Wertheim. „Glasblasen ist ein wirklich schöner Beruf“, sagen unisono beide heutigen Glasbläser. Wilfried Markus hat sich ganz auf das Künstlerische beim Glasblasen spezialisiert. Er hat sich immer wieder fortgebildet und seine Techniken verfeinert, unter anderem in Skandinavien und des öfteren in der Türkei. Inzwischen hat er nicht nur zahlreiche, viel beachtete Ausstellungen über die Bühne gebracht, sondern er doziert auch regelmäßig in der geachteten Schule in Frauenau im Bayrischen Wald und gibt Kurse. Für Reinhard Börner dagegen, der familienbedingt in die Gastrono-

mie einstieg und die Betreuung des Gasthauses „Maien“ in Eichsel übernahm, blieb das Glasblasen ein geliebtes Hobby. Was beide Glasbläser wiederum gemeinsam haben: Sie sind wegen ihrer Vorführkünste gern verpflichtete Gäste bei Messen, Märkten und Ausstellungen – und dann natürlich dort die Attraktion schlechthin. „Man muss immer kreativ bleiben, Neues ausprobieren und auch mal ein wenig mit dem wunderbaren Werkstoff Glas spielen“, umschreibt Wilfried Markus seine schier grenzenlose Motivation und Begeisterung fürs Glasblasen. Reinhard Börner genießt es, vor Publikum zu arbeiten. „Und ein gutes Gefühl ist es dabei, dass man etwas kann, was nicht viele oder kaum einer kann“, so der 74-Jährige, ein Alter im Übrigen, das beide Rheinfelder Glasbläser ebenfalls gemeinsam haben. Und weil beide ihren Beruf respektive ihr Hobby so lieben und schätzen, haben sie sich auch im März 2016 sehr gefreut. Da wurde auf Vorschlag der Kultusministerkonferenz das Glasblasen als immaterielles Kulturerbe der Unesco im Sinne des Erhaltens der manuellen Glasfertigung ausgezeichnet und aufgenommen. Gerd Lustig Ein Tipp für Neugierige: Die nächste Ausstellung von Wilfried Markus findet unter dem Titel „Visionen“ vom 9. bis 30. Oktober in der Glasbläserei Markus in der Eichamtstraße 8 in Rheinfelden (Baden) statt. Vernissage ist am 9. Oktober um 16 Uhr.


Von alten und heißen EISEN

Das alte Handwerk des Schmiedens wird in der Nollinger Dorfschmiede lebendig gehalten. für das verwendete Material nötig. Denn Eisen sei eben nicht gleich Eisen. „Da muss man schon den richtigen Dreh des Bearbeitens und Schlagens beherrschen“, so Schitterer. Und er muss es ja wissen. Von 1954 bis 1957 absolvierte er eine richtige Schmiedehandwerkslehre in dem Nollinger Betrieb bei Adolf Häbig. Bereits in dieser Zeit zeichnete sich der unaufhaltsame Niedergang der Zunft ab, so dass der heute 81-Jährige nicht mehr lange in seinem erlernten Beruf arbeitete, was er sehr bedauert. Körperlich zwar anstrengend, sei das Schmiedehandwerk allemal anspruchsvoll und vielseitig, dazu auch kreativ.

Franz Schitterer, der gelernte Schmied, ist immer noch gefragt.

E

r packt gerne heiße Eisen an, ebenso liebt er das Feuer. Ganz klar: Wir reden hier vom "Schmied". Schmieden gehört zu den sogenannten alten Handwerken. Zwar ist diese körperlich schwere Tätigkeit mit Feuer, Esse, Hammer und Amboss dem technischen Fortschritt zum Opfer gefallen, doch wer sich dorthin begibt, wo das Eisen tatsächlich noch geschmiedet wird, solange es heiß ist, kann erleben, dass dieses alte Handwerk nichts von seiner Faszination und der Ausstrahlung seiner Schaffenskraft verloren hat. Und ein solches Erlebnis ist bei uns in Rheinfelden (Baden) möglich.

»Im Ortsteil Nollingen lebt das Schmiedehandwerk weiter. Der Ver­ ein Schmiedezunft der Dorfschmie­ de Nollingen hält die Erinnerung an die Arbeit des Schmieds nicht nur wach, sondern auch lebendig.« Die knapp 150 Mitglieder zählende Gemeinschaft, gegründet im Jahr 2007, hat sich rührend und begleitet von viel Dorfgeist um den Erhalt der Dorfschmiede neben der Hebelhalle gekümmert. Als das Haus, in dem die Schmiede beheimatet und un-

tergebracht war, abgerissen werden sollte, sorgten einige Initiativler zunächst für die Aufbewahrung der SchmiedeUtensilien. Dann machte man sich an das Projekt der Reaktivierung der Nollinger Dorfschmiede: Mittels einer enormen Eigenleistung und unterstützt durch Spenden sowie städtische Förderung gelang es dem Verein, die heutige voll funktionsfähige Schmiede, in der nach alter Sitte und mit alten Werkzeugen gearbeitet wird, aufzubauen. Seitdem gab es unzählige Führungen für Interessierte, Gruppen und Schulklassen, dazu Schmiedefeste und Schmiedekurse. Letztere waren vor Corona stets ausgebucht. Denn sich einige Werkstatttage als echter Schmied zu fühlen, den Amboss klingen zu hören und das glühende Eisen zu formen, das stand hoch im Kurs. „Das Eisen ist warm oder es glüht“, klärt Franz Schitterer über die richtige Bezeichnung in der Schmiedesprache auf. „Und es war und ist nicht nur ein wildes Schlagen mit dem schweren Hammer auf das gerade aus dem Feuer geholte glühende Eisen“, macht er deutlich. Um das Eisen in die gewünschte Form zu bringen, ist handwerkliches Können und Geschick sowie Gespür

„Der Wagner, der Schuhmacher und natürlich auch der Schmied waren lange Zeit lebensnotwendig“, weiß Schitterer. Denn der Schmied formte aus Rohmetall Gebrauchsgegenstände wie Werkzeuge,

Die Jugendgruppe „nix wie raus“ an der Friedrich-Ebert-Gemeinschaftsschule Schopfheim bei einem Schmiedekurs. (Foto: Thomas Haug)

Nägel, Hufeisen, Gitter, Ketten und allerlei mehr. Ob beim Wagen- und Radbau, in der Schlosserei, im Metall- und Werkzeugbau, im Wasserleitungsbau, bei der Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten, im kunsthandwerklichen Metallbau: Überall war der Schmied gefragt. Franz Schitterer, der gelernte Schmied, ist jedenfalls immer noch gefragt. Dass er noch lange nicht zum alten Eisen in seiner Zunft gehört, beweist der Rentner durch seine Aktivitäten in der Nollinger Dorfschmiede. Gerd Lustig www.schmiedezunft-nollingen.de

SCHMIED

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Seit 35 Jahren führt Regula Stindt «die Vergolderei» in Rheinfelden

Für jedes Bild das passende Kleid

Regula Stindt benutzt einen sogenannten Anschiesser, um das Blattgold auf den Rahmen aufzutragen.

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VERGOLDERIN


Foto: zVg

Die Vergolderin Regula Stindt pflegt im Städtli ein altes Handwerk und beglückt damit viele Menschen, die ein Bild oder einen Spiegel individuell gerahmt oder restauriert haben möchten.

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egula Stindt liebt ihr Handwerk und sagt gleichzeitig: «Es war nie nur ein Hobby.» Seit 35 Jahren ist sie als Vergolderin selbständig und führt in Rheinfelden einen Laden. Seit zwei Jahrzehnten ist sie mit ihrer Vergolderei an der Brodlaube 9, im Herzen des Städtlis. Mit der Aussage, dass ihr Handwerk nicht nur ein Hobby sei, beantwortet sie die Frage, ob Vergolderin ein «Brotberuf» sei. Auch wenn sie mit ihren Einkünften nicht gerade eine Grossfamilie ernähren konnte, sei die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen in all den Jahren da gewesen. Natürlich gab es auch schwierige Jahre. Corona aber hat ihr auftragsmässig nicht geschadet. «Insbesondere während des Lockdowns verbrachten die Leute viel Zeit daheim und machten sich Gedanken, wie sie ihr Zuhause noch schöner machen könnten.» Einige Arbeitsschritte bis zum passenden Kleid

Es gehört zu den Hauptaufgaben der Vergolderin für jedes Bild den passenden Rahmen zu finden.

einer Mischung aus Tonerde und Leim, behandelt. Schliesslich wird das Blattgold geschnitten. Nachdem der Rahmen mit Wasser und Sprit benetzt wurde, wird das Gold mit dem sogenannten Anschiesser aufgetragen. Nach dem Trocknen wird der vergoldete Rahmen mit einem Achatstein auf Hochglanz poliert und dann, je nach Kundenwunsch, mit Hilfe von Stahlwolle oder Patina wieder matter gemacht.

Hauptsächlich sind es private Kundinnen und Kunden, welche mit einem Bild in die Vergolderei kommen Neben Einrahmun«Meine Aufgabe ist es, für und dafür einen gen können Regula Rahmen wünschen. die Bilder meiner Kundschaft ein Stindt auch Restau‹passendes Kleidli› anzubieten.» rierungen in Auftrag Ob einen Rahmen für ein Ölbild oder gegeben werden. So ein Passepartout für eine Druckgrafik. hat sie schon Kerzenleuchtern, Spiegeln «Meine Aufgabe ist es, für die Bilder meiund vielem mehr neues Leben eingener Kundschaft ein ‹passendes Kleidli› anhaucht. Für den Orgelbauer Peter Meier zubieten», fasst Regula Stindt zusammen. durfte sie schon Orgelgitter für eine Kirche Sie sei sich auch nicht zu schade, für eine in Tokio vergolden. günstige Bildkopie den passenden Rahmen zu finden. Kein reiner Männerberuf mehr Es sind sieben bis zehn Arbeitsschritte, welche die Vergolderin vornimmt, bis das Bild «sein passendes Kleid trägt». Zuerst schneidet sie das Holz und verleimt es zu einem Rahmen. Anschliessend wird dieser mit einer Masse, die aus Kreide und Leim besteht, grundiert. Nach der Grundierung wird der Rahmen mit Poliment,

Regula Stindt wusste schon sehr früh, dass sie «etwas Handwerkliches» lernen möchte. Ihre Mutter arbeitete vor der Heirat als Verkäuferin in einem Vergoldergeschäft in Zürich. Durch ihre Erzählungen hatte Regula Stindt schon früh eine Verbindung zu diesem Beruf. Goldschmied hätte sie auch interessiert, das war damals aber ein reiner Männerberuf. «Das Vergolden war zu mei-

ner Zeit von einem Männer- in einen Frauenberuf gekippt.» Die Vergolderin erzählt, dass es früher sowohl den Einrahmer- als auch den Vergolderberuf gab. Heute sind beide Berufe in einer vierjährigen Ausbildung zusammengefasst. Regula Stindt absolvierte die Ausbildung zur Vergolderin in einem Atelier in Basel. Die Gewerbeschule besuchte sie in Bern. «Damals waren wir schweizweit 20 Lernende, heute sind es wesentlich weniger», beschreibt sie. Schon als 23-Jährige beschloss sie, sich als Vergolderin selbständig zu machen. Den Laden konnte sie damals von einer Vergolderin in Rheinfelden übernehmen. Auch nach 35 Jahren gefällt ihr das Handwerk nach wie vor sehr gut und voller Freude geht sie tagtäglich ihrer Arbeit nach. Ob sie in einigen Jahren, wenn sie in Pension geht, eine Nachfolge für ihr Geschäft finden wird, steht in den Sternen.

Als weitere Standbeine bietet Regula Stindt Künstlerbedarf sowie eine kleine Auswahl von Kunst-Acrylbildern und Kunstdrucken an. Weitere Informationen finden Sie unter www.dievergolderei.ch Janine Tschopp

VERGOLDERIN

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Dinkelberger Brennerei Wiedmann/Wenk

Früher wurde IN JEDEM BAUERNHAUS Schnaps gebrannt

René Wenk füllt Maische in die Brennblase.

120 Liter fasst die Brennblase der Dinkelberger Brennerei Wiedmann/Wenk. Der Brennprozess startet, wenn aus den Fässern die vergorenen Maische in die Brennblase gepumpt wurde. Dann wird der Ölbrenner gestartet und das Rührwerk eingeschaltet. „Im Prinzip macht die Maschine das Brennen von alleine. Ich muss nur überwachen, dass der Vorlauf abgetrennt wird“, erklärt René Wenk. Der Vorlauf ist nicht trinkbar, sondern nur für medizinische Zwecke verwendbar. Ein Liter Vorlauf wird abgetrennt, dann fließt aus dem Hahn der Hauptlauf, der zwischen 60 bis 65 Prozent Alkoholgehalt hat. Nach eineinhalb Stunden muss

»Wir haben das 100jährige ge­ feiert, als mein Vater noch lebte.« Wenk wieder aktiv werden und den Nachlauf separat auffangen. Die zwei bis drei Liter Nachlauf werden dem nächsten Brand wieder zugeführt. Je nach Obstsorte variiert die gewonnene Schnapsmenge. Bei Kirschen beträgt der Hauptlauf 14 bis 15 Liter, bei Äpfel, Birnen oder Pflaumen sind es nur zehn bis elf Liter. „Das kommt auf den Zuckergehalt an“, erklärt Wenk. Der Hauptlauf wird in Behälter gefüllt, der Alkoholgehalt

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SCHNAPSBRENNER

gemessen, mit Leitungswasser auf Trinkstärke von 45 Prozent eingestellt und auf 0 Grad runter gekühlt. Mit einem Plattenfilter aus Papier werden die Schwebestoffe raus gefiltert. Dann kann der klare Schnaps abgefüllt werden.

heute fort. Das Brennen übernimmt mittlerweile der 59jährige René Wenk, der das Brennhandwerk von seinem Schwiegervater erlernt hat. An vier Tage in der Woche arbeitet Wenk in der Stadtgärtnerei, während freitags und samstags Schnaps gebrannt wird. Die 54jährige Marion Wenk kümmert sich um den Verkauf der Spirituosen. Sohn Matthias Wenk hat als Schreiner den Verkaufsraum ausgestattet und die Eltern hoffen, dass er das Brennhandwerk irgendwann fortsetzt. „Früher wurde in jedem Bauernhaus Schnaps gebrannt“, erzählt Marion Wenk. Das waren aber kleinere Menge für den Eigenbedarf. Wenn man Land hatte, konnte man auch ein offizielles Brennrecht erwerben, das an das Haus gebunden vererbt werden kann. Auch die Wenks müssen heute noch Land nachweisen, um das Brennrecht aufrecht zu erhalten. Sie verfügen über verschiedene Flächen in Minseln und Nordschwaben und haben auch ein Stück in der Gemeinschaftsanlage im Schwörstädter Ortsteil Dossenbach. Insgesamt besitzen sie einen Hektar Wald und 1,5 Hektar Grünland. Die Baumpflege ist ein wichtiger Teil der Arbeit für die Brennerei, die im Frühjahr mit dem Baumschnitt anfängt. Mähen und Neupflanzungen müssen gemacht werden und natürlich die Früchte geerntet werden. Auf ihrem Land wachsen hauptsächlich Äpfel, Birnen, Kirschen und Pflaumen, aber sie ernten auch Zwetschgen, Mirabellen, Mis-

Seit drei Generationen gibt es schon die Brennerei Wiedmann. Das Hausbrennrecht hat Wenks Ehefrau Marion von ihrem Vater Armin Wiedmann übernommen und schon ihr Großvater Wilhelm führte es. Den Namen Wiedmann haben die Wenks aus Gründen der Kontinuität für die Brennerei in Minseln beibehalten, da die Brennerei unter diesem Namen schon bekannt war. Das offizielle Brennrecht hatte Wilhelm Wiedmann 1933 erworben und 1965 zog das Brennrecht mit in das heutige Wohnhaus um. Gebrannt wird in der Familie aber schon länger. „Wir haben das 100jährige gefeiert, als mein Vater noch lebte“, erinnert sich Marion Wenk. Die Brennerei richtig ausgebaut mit Lohnbrennen und Lohnmosten haben aber erst ihre Eltern. Das 30 verschiedene Schnapssorten bieten die Wenks in ihrem Gewerbe setzen die beiden bis Verkaufsraum an.


Kontakt: Dinkelberger Hausbrennerei Wiedmann/Wenk, Zielmattstraße 11, 79618 Rheinfelden-Minseln Tel: 07623 5249 Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 8.30 – 20 Uhr Sa von 8.30 – 16 Uhr Marion Wenk im Verkaufsraum.

30 verschiedene Schnapssorten bieten die Wenks in ihrem Verkaufsraum an.

peln und Vogelbeeren. Das geerntete Obst wird in Fässern und 1.000-Liter-Tanks eingemaischt, dann beginnt der Gärprozess, der beispielsweise bei Kirschen etwa fünf bis sechs Wochen dauert. „Danach lässt man die Kirschen noch eine Zeitlang stehen und im Oktober kann man brennen“, erklärt René Wenk. Jeder Brand muss angemeldet werden und kann vom Zoll kontrolliert werden, deswegen muss genau Buch geführt werden. Die Zugabe von Zucker, um den Alkoholgehalt

zu erhöhen, ist dabei streng verboten. Neben dem Brennen wird auch gemostet. Während früher drei Personen schwer an der Presse arbeiten mussten, liefert die vor zehn Jahren angeschaffte Maschine 1.000 Liter Most in der Stunde. Der eigene Most wird in einem 1.100-Liter-Mostfass für den Verkauf gelagert. Rund 300 Stoffbesitzer aus der Region nutzen aber auch die Möglichkeit zum Lohnbrennen und Lohnmosten bei den Wenks. Der eigene Schnaps wird meist für zwei Jahre gelagert, bevor er an Gastronome und Getränkehändler in der Gegend verkauft oder

im eigenen Verkaufsraum angeboten wird. Mehr als 30 Schnapssorten produzieren die Wenks, darunter auch Besonderheiten wie Mispelbrand, Schlehenbrand oder Vogelbeerenbrand. Neben klaren Schnäpsen gibt es auch auf der Frucht nachgereifte Schnäpse, bei denen frisches Obst in die Fässer beigegeben und der Schnaps nochmals gefiltert wird. Durch die Obstbeigabe ergibt sich ein besonders fruchtiger Geschmack. Der Schnaps ist dann auch nicht mehr klar, sondern nimmt eine eigene Farbe an. Horatio Gollin

Historisches Handwerk hautnah im FRICKTALER MUSEUM Das Jahr 1940 in Sulz: Zwischen Rauch, Russ, Lärm und Hitze schmieden 87 Männer mit höchster Präzision und Ausdauer Schuhnägel für die Armee, 1'000 Stück mit bis zu 40'000 Hammerschlägen pro Person pro Tag. Das Nagelschmieden war vor allem während des zweiten Weltkriegs ein Knochenjob, der dem Schmied höchste Kunstfertigkeit abverlangte. Fast möchte man froh sein, dass die verleimten Gummisohlen bald darauf die genagelten Militärschuhe ablösten! In anderen Berufszweigen konnte man zum Glück bereits Maschinen einsetzen, gegen Ende des 19. Jahrhunderts zum Beispiel die berühmten Dubied-Strickmaschinen aus dem Val de Travers. Zwar leiser und nicht ganz so schweisstreibend, doch nicht weniger anspruchsvoll als das Schmieden wurden mit diesen Wundern der Feinmechanik wunderschöne Strickereien geschaffen, deren Verkauf ganz nebenbei die Haushaltskassen zahlreicher Frauen aufbesserte.

Das Wissen um Anwendung und Geschichte dieser beiden historischen, vergangenen Handwerke wird durch die Sulzer KulturWerk-Stadt unter Ewald Kalt, Bruno Schraner und zahlreichen Freiwilligen mit

viel Herzblut am Leben erhalten und am 11. September den Besuchern des Fricktaler Museums vorgeführt: Am Tag des Europäischen Denkmals dröhnen dank ihres Einsatzes die Hämmer in der Nagelschmiede des Museums, und klappert die Mechanik der Strickmaschinen im ersten Stock. Besuchen Sie uns am Samstag, 11. September zwischen 14 und 17 Uhr im Fricktaler Museum in der Marktgasse 12 in Rheinfelden und erleben Sie mit allen Sinnen, wie nach alter Art Schuhnägel geschmiedet und Strickwaren geschaffen werden. Wenn Sie dazwischen Hunger verspüren sollten, wird für Ihr leibliches Wohl im Innenhof des Museums natürlich ebenfalls gesorgt. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Das Fricktaler Museum bietet auch sonst Aussergewöhnliches, das zu entdecken sich lohnt. Besuchen Sie uns regulär an Dienstagen, Samstagen und Sonntagen von 14 bis 17! www.fricktaler-museum.ch

FRICKTALER MUSEUM

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IG Weinbau Herten

Auf 2,2 Hektar stehen Reben

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ermutlich brachten schon die Römer den Weinanbau in die Region. Urkundlich erwähnt für Herten wird er aber erst im 14. Jahrhundert in Unterlagen des Klosters St. Gallen. Früher zogen sich die Rebflächen entlang des Hangs vom Markhof bis nach Degerfelden. Im 18. Jahrhundert gab es fast 30 Hektar Rebfläche. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte sich die Fläche allerdings auf 6,5 Hektar reduziert und nahm auch weiterhin noch ab bis auf 1,5 Hektar“, erzählt Jürgen Reiske, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Weinbau Herten. Um einem weiteren Rückgang Einhalt zu gebieten, schlossen sich die älteren Winzer zusammen und gründeten am 15. Dezember 1971 die IG Weinbau Herten. Initiatoren waren Josef Brugger und Josef Übelin, der damals für die Reben zuständige Obmann. An der Gründungsversammlung nahmen knapp 15 Personen teil und Karl Völkle wurde zum Ersten Vorsitzenden gewählt. Seit Anfang 1992 steht Jürgen Reiske der IG Weinbau vor. Inzwischen gibt es wieder auf 2,2 Hektar Reben, die von den 42 Mitgliedern, die einzeln bis zu 10 Ar ihr Eigen nennen, gepflegt werden. Schon im Winter fängt die Arbeit im Weinberg mit dem Zurückschneiden der Reben an. „Die alten Reben werden bis auf eine neue Fruchtrute und eine Ersatzrute entfernt“, erklärt Reiske. Nach dem Frost wird auch die Ersatzroute weggeschnitten. Die Fruchtrute wird nach unten gebogen und horizontal festgebunden; sobald sie austreibt, werden die jungen Triebe vertikal zu einer gut belichteten und luftdurchlässigen Laubwand befestigt. Dabei muss ein Winzer darauf achten, dass er nicht zu viele Triebe an der Fruchtrute belässt, aber auch nicht zu wenige. Ebenfalls wichtig sind die Laubarbeiten: die Blätter sollten nicht aufeinanderliegen, weil sich sonst Pilze ansiedeln können, aber die Laubwand darf auch nicht zu stark

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WINZER

ausgedünnt werden. Diese Laubarbeiten und die Mäharbeiten zwischen den Reben müssen die Winzer während des ganzen Frühjahrs und des Sommers vornehmen. „Ein verregneter Sommer ist uns lieber als ein zu heißer“, sagt der zweite Vorsitzende Jan Sigmund. „Dafür hoffen wir auf einen schönen Herbst. Ein verregneter Herbst ist schlecht, weil dann die Trauben nicht reif werden und zu wenig Zucker einlagern.“ Ursprünglich wurde alles noch in Fässern gelagert und jeder der Winzer hatte einen eigenen Weinkeller. Die Abfüllanlage, Filter und Pumpe wurden nach und nach angeschafft und auf eine Flaschenabfüllung umgestellt. Hier war noch der ehemalige Vorsitzende Völkle der Initiator. Seit 2007 nutzt die IG Weinbau das Haus Rabenfels, und mittlerweile sind alle Anlagen dort untergebracht. Zur Weinlese der verschiedenen Sorten gibt Kellermeister Dietmar Leipert den Termin vor, da alle Winzer gleichzeitig die entsprechende Sorte herbsten und die Trauben am Haus Rabenfels abliefern. Dort wird die Ernte jedes Winzers gewogen, da die Trauben zwar zusammen weiterverarbeitet werden, aber jeder seinen Anteil am Wein, abgefüllt in Flaschen, wieder zurück-

»Ein verregneter Sommer ist uns lieber als ein zu heißer. Dafür hof­ fen wir auf einen schönen Herbst.« erhält. „Das funktioniert wie eine kleine Genossenschaft“, sagt Reiske. Zehn Prozent verbleiben bei der IG Weinbau, dafür haben die Winzer aber auch keine Arbeit im Keller, und es wird eine gleichbleibende Qualität des Weins erreicht. Jede Weinsorte wird extra ausgebaut. Der Grundwein wird nach dem Pressen in Fässer abgefüllt. Neben Weinen produziert die IG Weinbau auch Roséwein und Sekt. „Während der Gärung wandelt sich der Fruchtzucker unter der Beigabe von Hefe in Alkohol um“, erklärt Reiske. Wenn sich der ganze

Zucker in Alkohol umwandelt, wird es ein trockener Wein, während süße oder halbtrockene Weine entstehen, wenn nur ein Teil des Zuckers in Alkohol umgewandelt wird. Beim Rotwein entsteht die Färbung während der Maischung aus den Farbpigmenten in den Weinbeeren, die vor allem in der Schale zu finden sind. Während des Ausbaus klärt sich der Wein selbst, aber die IG Weinbau greift auch auf die Methoden der Filtration zurück, um Trübstoffe aus den Weinen zu entfernen. Nach der automatischen Abfüllung reift der Wein noch ein, zwei Monate in der Flasche nach. Insgesamt 20.000 Flaschen wurden im Frühjahr 2021 mit Hertener Weinen abgefüllt. Die größte Anbaufläche in Herten fällt dem Blauen Spätburgunder (Pinot Noir) zu. Der Dornfelder ist ein zweiter Rotwein, den die IG Weinbau produziert. Weitere Rotweine sind der Regent und der Prior, die aus pilzresistenten Trauben gemacht werden. Sieben Weißweine vervollständigen die Hertener Weinsorten. Das sind Müller-Thurgau, der zu den meist angebauten Rebsorten Deutschlands gehört, der pilzresistente Johanniter, der im Markgräflerland weit verbreitete Gutedel, der Weiße Burgunder (Pinot Blanc), der Nobling, der neben dem Spätburgunder für die Sektherstellung wichtig ist, der Kerner und schließlich der Bacchus. Hertener Weine konnten aufgrund ihrer Qualität schon verschiedene internationale Preise gewinnen. „Hertener Weine zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht aggressiv sind in den Säuren“, sagt Sigmund. Gewöhnlicherweise wird der neue Jahrgang nach dem Abfüllen im Frühjahr beim Rebblütenfest im Weinberg der Öffentlichkeit präsentiert. Horatio Gollin

Verkauf: Stefan Mehlin, Tel.: 07623 4525, Augster Straße 33, 79618 Rheinfelden-Herten www.weinbau-herten.de


Von links: Jürgen Reiske erster Vorsitzende der IG Weinbau Herten und Jan Sigmund zweiter Vorsitzende in den Hertener Reben.

Eine Auswahl der Hertener Weine.

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Stadtwald Rheinfelden – Natur & Energie pur Die Rheinfelder Waldfläche beträgt heute rund 800 Hektaren, ziemlich genau die Hälfte des Gemeindebanns, ein erstaunlich hoher Waldanteil im Vergleich zur durchschnittlichen Bewaldung des Kantons Aargau von bloss 35%.

Wald ist voller Leben Mehr als 30‘000 Tier- und Pflanzenarten, fast die Hälfte aller in der Schweiz vorkommenden Arten, leben ganz oder teilweise im und vom Wald und können ohne diesen nicht existieren. Totholz gehört zu einem naturnahen Wald und ist unglaublich reich an Leben. Unzählige Insekten, Springschwänze, Milben, Asseln, Tausendfüsser, Bakterien, Pilze und Regenwürmer leben im und vom Totholz und kümmern sich um dessen Zersetzung und die Humusbildung im Boden. Bereits in einer Handvoll Waldboden leben Milliarden von kleinen und kleinsten Organismen. Liebeserklärung an die Eiche Eichen sind wahre Meister der Biodiversität. Mit 300 bis 500 Arten bieten sie deutlich mehr Tieren und Pflanzen Lebensraum als andere Baumarten. Eine eigentliche Charakterart eichenreicher Waldungen ist der Mittelspecht, der im Rheinfelder Wald noch recht häufig ist. Eichen bezaubern und beeindrucken. Wer kommt nicht ins Staunen, wenn er vor einer mächtigen alten Eiche wie der «Grossen Österreicher-Eiche» steht, der Sterneiche Nr. 6 im Steppberg. Die im Jahr 1944 als Symbol für die Sterne im Rheinfelder Wappen ausgeschiedenen, für alle Zukunft

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Die Sterneiche Nr. 6 – der dickste Aargauer Waldbaum, hautnah erlebbar auf dem Rheinfelder Waldlehrpfad. (Foto: A. Frömcke)

stehen zu lassenden 9 Sterneichen und die in den Jubiläumsjahren 1891 und 1991 der Schweiz gepflanzten 2 Bundeseichen zeugen von der grossen Verbundenheit der Rheinfelder Bevölkerung mit der Eiche. Der Waldlehrpfad «ZEICHENWALD» ist auf den Homepages der Ortsbürgergemeinde und Tourismus Rheinfelden ersichtlich. 490 Hektaren Eichenwaldreservate im Stadtwald Rheinfelden Das untere Fricktal ist das bedeutendste Eichenfördergebiet des Kantons. Ein Drittel der aargauischen Eichenwaldreservatsflächen befindet sich in Rheinfelden und seinen vier Nachbargemeinden. Die Ortsbürger-gemeinde Rheinfelden hat fast 60% des Stadtwalds als Eichenwaldreservate ausgeschieden. Die Verein-barungen zwischen Waldeigentümerin und Kanton regeln die Nutzung der hiebsreifen alten Eichen und die Begründung junger Eichenbestände. Während im ganzen Kanton jährlich gut 20 Hektaren Eichenjungwald neu gepflanzt werden, sind es allein im Rheinfelder Stadtwald jährlich 2 Hektaren. Auch im Hinblick auf die zu bewältigenden Herausforderungen des Klimawandels gehört die wärme-

liebende und trockenheitstolerante Eiche zu den vorrangigen Förderbaumarten. Eichenförderung ist eine sinnvolle Investition in den Wald von morgen. Die Eiche soll dadurch langfristig mit einem angestrebten Bestockungsanteil von rund 20% (heute


ca. 10%) zu einer tragenden Hauptbaumart des Rheinfelder Stadtwaldes werden. Wald tut uns allen gut Wälder gliedern die Landschaft, dienen als Windschutz und verhindern Bodenerosion. Sie filtern und schützen das Grundwasser und können in ihren tiefgründigen, porenreichen Böden viel Wasser speichern und dadurch bei Starkniederschlägen den Wasserabfluss dämpfen und Hochwassern vorbeugen. Und Wälder schützen uns vor vielen weiteren Naturgefahren wie Hangrutschen oder Steinschlägen. Unzählige Waldbäume produzieren Sauerstoff, der für unsere Atmung lebensnotwendig ist. Der Wald ist auch eine wunderbare Klimaanlage. Waldbäume spenden Schatten, wirken als Staubfilter, befeuchten durch Verdunstung die Waldluft und reichern diese mit einer Vielzahl an ätherischen Ölen an. Im Wald kann man tief durchatmen und sich durch die saubere, gesunde und angenehm würzig riechende Waldluft erfrischen lassen. Ein Waldaufenthalt tut Körper, Geist und Seele gut. Es ist mittlerweile durch viele Studien erwiesen, dass sich Waldbesuche positiv auf das Herz-Kreislaufsystem auswirken (Senkung von Blutdruck und Herzfrequenz, Weitung der Lunge), das Immunsystem stärken und beim Stressabbau helfen. «Waldbaden» ist in den letzten Jahren zu einem Gesundheitstrend geworden:

Abschalten, den Alltag hinter sich lassen und dann in den Wald eintauchen und achtsam die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen und auf sich wirken lassen. Grossflächiger Naherholungsraum vor den Toren der Stadt Der siedlungsnahe Waldgürtel ist die grüne Lunge der Stadt Rheinfelden und ein wichtiger Naturerlebnis- und Naherholungsraum der Bevölkerung. Die meisten Erholungssuchenden bewegen sich bei ihren Waldbesuchen auf den Waldstrassen. Im Rheinfelder Wald steht ihnen dazu ein Wegnetz mit total 75 km befestigten Naturstrassen zur Verfügung. Ohne Zweifel, der Wald ist unschätzbar wertvoll und stärkt Gesundheit und Lebensfreude. Also, worauf warten wir noch? – Ab in den Wald, zum Spaziergang oder zum Waldbad! Im Wald wächst ein genialer Rohstoff Als ob das noch nicht genug wäre, wächst im Wald in grosser Menge ein einmaliger Bau- und Werkstoff mit hervorragenden technologischen Eigenschaften und unschlagbarer Ökobilanz. Jedes Holzstück ist ein Unikat. Mit Holz kann man heute fast alles bauen: Brücken, Hallen, Hochhäuser u.a.m. Der Schweizer Holzbau boomt, aber aufgrund von fehlenden Verarbeitungskapazitäten wird viel Rohholz aus der Schweiz exportiert und noch mehr verarbeitetes Holz importiert. Holzbauten werden in der

Oben: Saldome 1 der Schweizer Saline – aus Rheinfelder Holz gebaut. (Foto: zVg) Mitte oben: Rotrandiger Baumschwamm an liegendem Totholz im Gebiet Obere Rüchi, einer der wichtigsten holzabbauenden Pilze. (Foto: A. Frömcke) Mitte unten: Holzpolter im Rheinfelder Wald für die Wärmeverbunde. (Foto: A. Frömcke) Links: Naherholungsraum der Bevölkerung mit 75 km Wegnetz im Rheinfelder Wald. (Foto: zVg)

Schweiz heute leider überwiegend mit ausländischem Holz erstellt. Die beiden kuppelförmigen Salzlagerhallen der Schweizer Salinen AG in Rheinfelden, der Saldome 1 (Baujahr 2004/05, Durchmesser 93 m, Höhe 31 m) und der Saldome 2 (Baujahr 2011/12, Durch-messer 120 m, Höhe 32.5 m) gehören zu den grössten Holzkuppeln Europas und wurden mit Rheinfelder Holz gebaut. Im Wald steckt viel Energie Holz ist chemisch gespeicherte Sonnenenergie. Genutzt wird diese meist als Wärmeenergie. Holzenergie aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern ist klimaneutral und kein Treiber der globalen Erwärmung. Die gleiche Menge an Kohlendioxid, die beim Wachstumsprozess der Atmosphäre entzogen und im Holz gebunden wurde, wird bei der Verbrennung oder beim Vermodern des Holzes wieder freigesetzt. Holzenergie kann also beim geforderten raschen Ersatz der klimaschädlichen fossilen Energieträger (Erdöl, Erdgas und Kohle) auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schweiz im Jahr 2050 einen wertvollen Beitrag leisten. Zwei Drittel des im Rheinfelder Stadtwald geernteten Holzes wird heute als Energieholz in den Rheinfelder Wärmeverbunden verwertet: klimafreundliche Wärmeenergie aus Holz – Benefit für Stadt und Wald! Forstbetrieb Rheinfelden – 7 Forstleute zur Betreuung von Wald im Ausmass von 2‘100 Fussballfeldern Der Forstbetrieb Rheinfelden bewirtschaftet mit den Gemeindewaldungen der Ortsbürgergemeinden Rhein-felden, Magden und Wallbach sowie den Staatswaldungen Chisholz in Wallbach und Zeiningen sowie Böwald und Frauenwald in Olsberg eine Betriebsfläche von total 1‘500 Hektaren Wald mit einer jährlichen Nutzung von rund 12‘000 m3 Holz. Das Mitarbeiterteam des Forstbetriebs besteht aus zwei Förstern, vier Forstwarten und einem ForstwartLernenden. Unsere Forstprofis geben jeden Tag ihr Bestes, damit der Stadtwald der Bevölkerung als sicherer, naturnaher und attraktiver Naherholungsraum erhalten und zugänglich bleibt. Und unsere Bitte an die Waldbesuchenden? Verhalten Sie sich rücksichtsvoll, halten Sie den Wald sauber und beachten Sie im Interesse ihrer eigenen Sicherheit unbedingt alle Holzschlagabsperrungen – herzlichen Dank dafür! Kurt Steck, Stadtoberförster

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Rheinfelden setzt auf Strom von der Sonne Strom von der Sonne – Photovoltaik, kurz PV, machts möglich. Rheinfelden nutzt die nachhaltig produzierte Elektrizität schon länger, installiert PV-Anlagen auf Neubauten und animiert Private dazu, es der Stadt gleichzutun. Mit «Rheinfelden Solar» hat sie 2018 gemeinsam mit dem AEW eine Möglichkeit geschaffen, wie Private ohne Eigenheim auf Solarenergie setzen können. Unterdessen ist eine zweite «Rheinfelden Solar»-Anlage dazugekommen. Auch mit einer PV-Strategie verstärkt die Stadt Rheinfelden ihr Engagement für Strom von der Sonne – ganz im Sinne der Klima- und Energieziele.

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heinfelden hat eine lange Tradition nachhaltiger Stromproduktion: Schon seit über hundert Jahren nutzen die Laufwasserkraftwerke den Rhein als Energiequelle – heute liefern die beiden Kraftwerke Rheinfelden und Ryburg-Schwörstadt knapp 5.5-mal so viel Strom wie Rheinfelden verbraucht. Damit ist das Potenzial lokaler Wasserkraft ausgeschöpft – ganz im Gegenteil zu jenem der Photovoltaik. In Rheinfelden könnten jedes Jahr knapp 50 GWh Strom oder 40% des totalen Strombedarfs von Rheinfelden mit PV-Anlagen produziert werden – so die Berechnung auf Basis des kantonalen Solarkatasters. Die total 72 Anlagen, die in Rheinfelden Ende 2020 installiert waren, produzieren rund 7 % dieser 50 GWh. Der Blick auf die Zahlen von zeigt, dass 2020 gut die Hälfte des Solarstroms von der grossen PV-Anlage der Feldschlösschen Getränke AG stammte. Nun setzt auch die Swiss Shrimp AG auf Strom von der Sonne: Die PV-Anlage auf dem Dach der Produktionshalle ging im April 2021 ans Netz. Sie wird jedes Jahr etwa 5000 MWh Solarstrom liefern und damit etwa 80 % des Strombedarfs des Unternehmens decken.

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Potenzial nutzen Rheinfelden will bis 2050 netto kein CO2 mehr produzieren – und dafür auch das Potenzial für Solarstrom besser nutzen. Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran und installiert auf Neubauten wo möglich eine PV-Anlage – so zum Beispiel auf dem Erweiterungsbau und der neuen DreifachTurnhalle im Engerfeldschulhaus oder auf dem geplanten Parkhaus Schiffacker. Auch Bestandsbauten der Stadt sollen in den nächsten Jahren mit PV-Anlagen ausgerüstet werden. Als Grundlage dafür hat Rheinfelden 2020 eine PV-Strategie erarbeiten lassen. Diese zeigt für ausgewählte stadteigene Bauten, wo eine PV-Anlage sinnvoll und machbar ist. Die Studie macht erste Aussagen dazu, ob ein Dach der zusätzlichen Belastung durch die Panels standhält, ob die elektrischen Installationen den Ansprüchen genügen und ob eine Anlage wirtschaftlich realisiert werden kann. Hier gilt die Faustregel, dass eine Anlage umso wirtschaftlicher ist, je mehr des produzierten Stroms direkt vor Ort im sogenannten Eigenverbrauch genutzt werden kann. Basierend auf der Studie wird momentan die Installation einer Anlage auf dem Schulhaus Schützenmatte im Detail geprüft.

Privatpersonen motivieren Der jährliche Informationsabend der Energiestadt Rheinfelden fand 2016 zum Thema Photovoltaik statt. Viele Interessierte besuchten den Anlass – bei Markus Gisler trug er Früchte. «Dort habe ich mich überzeugen lassen», erzählt er. Als Mitglied der Energiekommission Rheinfelden hatte Gisler die Entwicklung nachhaltiger Energieversorgung schon länger im Auge. Nun schien der richtige Moment zu sein: «In Europa hergestellte Panels waren nicht mehr so teuer und versprachen eine längere Lebensdauer», erklärt er. Dadurch, dass Markus Gisler und Isolde Rühl Gisler die PV-Anlage gemeinsam mit ihrem Nachbarn installierten, sparten sie zusätzlich an Kosten. Mit fast 10 kWp ist die Anlage auf dem Dach des Ehepaars Gisler eigentlich zu gross dimensioniert, sagt Markus Gisler: «Im Sommer haben wir für den Haushalt und die Wärmepumpe mehr als genug Strom. Als nächstes müssen wir unsere Wärmepumpe erneuern – und dann überlegen wir uns eine Batterie, damit wir den Strom vom eigenen Dach auch bei schlechtem Wetter nutzen können.» Denn: die Produktion von Solarstrom hängt von den Witterungsbedingungen ab. Diesen Schwankungen sollte auch der Verbrauch angepasst werden, damit mög-


Links oben: 9.44 kWp leistet die PV-Anlage auf dem Dach des Hauses von Markus Gisler und Isolde Rühl Gisler. (Foto: M. Gisler) Links unten: Wo sinnvoll und möglich soll in Rheinfelden Solarstrom produziert werden. Hier die Anlage auf dem Schulhaus Engerfeld. (Foto: zVg) Ganz links: Sicht auf ein Rheinfelder EFH und „AEW myHome“-Kunde“. (Foto: zVg)

lichst viel Strom vom eigenen Dach direkt vor Ort genutzt werden kann. Dafür bietet das AEW das Energiemanagementsystem AEW myHome an, eine Komplettlösung für Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Energie. Diese integriert nicht nur den Solarstrom, sondern Beispielsweise auch eine Wärmepumpe, ein Elektroauto und Haushaltsgeräte. Die Software steuert den Energieverbrauch optimal und sorgt dafür, dass ein möglichst grosser Teil des Energiebedarfs im Gebäude aus erneuerbaren Quellen gedeckt wird. Rundum sorglos mit «Rheinfelden Solar» Und was tut, wem kein eigenes Dach zur Verfügung steht, der aber Solarstrom beziehen will? Seit 2018 hat Rheinfelden auch dafür eine Lösung: «Rheinfelden Solar» In einem gemeinsamen Projekt von Stadt und AEW wurde eine grosse PV-Anlage auf dem Dach des Feuerwehrmagazins Rheinfelden installiert. Den dort produzierten Strom können Mieterinnen und Mieter nutzen oder Personen, die auf ihrem Dach zum Beispiel wegen Vorgaben des Denkmalschutzes keine Anlagen bauen können. Zwei von ihnen sind Karel und Marianne Odink, die im Salmenpark wohnen. «Panels auf dem eigenen Dach sind hier nicht möglich. Auf unserem Haus in Zeiningen hatten wir eine PV-Anlage – «Rheinfelden Solar» war die perfekte Lösung für uns.»

Das Ehepaar Odink kaufte fünf PV-Module für je 560 Franken. «Das AEW schreibt uns für die nächsten 20 Jahre den damit produzierten Strom direkt auf unserer Rechnung gut», erklärt Karel Odink. Die fünf Panele sind genug, um den Bedarf der Wohnung zu decken. Aufwand hatten sie mit «Rheinfelden Solar» keinen: «Es ist ein rundumsorglos-Paket», lacht Karel Odink. Er und seine Frau sind so zufrieden, dass sie kürzlich bei «Rheinfelden Solar» fünf weitere Module gekauft haben. «Wir haben neu ein Elektroauto», erklärt Odink. «Damit brauchen wir mehr Strom. Auch diesen zusätzlichen Bedarf möchten wir mit nachhaltig produziertem Strom decken.» Die zusätzlichen Module stammen von der zweiten «Rheinfelden Solar»-Anlage auf dem Dach des neuen Swisslos-Gebäudes. Karel Odink betont, dass er und seine Frau den Kauf nicht aus purem Idealismus getätigt haben: «Wir haben überlegt investiert. Ein paar Rappen teurer darf der grüne Strom schon sein, gerade auch in der Mobilität. Aber es darf nicht zu viel sein.» Mit ihrem Elektroauto fahren Karel und Marianne Odink regelmässig nach Holland – und setzen auch unterwegs auf nachhaltig produzierten Strom aus Sonnenenergie. Christine Arnold Stadtbauamt Rheinfelden, Leiterin Stabstelle Umwelt Energie Mobilität

Die Sonne produziert unvorstellbar viel Energie Die Sonne ist eine unglaubliche Energiequelle. Jedes Jahr liefert sie etwa 1.5*1018 kWh Energie auf die Erdoberfläche. Das ist eine 15 mit 17 Nullen– oder das 10 000-fache des Energiebedarfs der ganzen Menschheit im Jahre 2010. Für eine nachhaltige Energiewirtschaft im Sinne der Pariser Klimaziele müssen wir Sonnenenergie als Energiequelle nutzen. Ohne Sonnenenergie kann die Schweiz die Energieziele 2050 des Bundesrates nicht erreichen, zu denen sich auch der Rheinfelder Gemeinderat bekannt hat. Technisch lässt sich Sonnenenergie auf verschiedene Arten nutzen; ein Beispiel ist die Erzeugung von Strom mit Hilfe von Photovoltaikanlagen (PV). Gemeinsam mit Holz, Biomasse, Windenergie, Geothermie und Umgebungswärme gehört Sonnenenergie zu den sogenannten «neuen» erneuerbaren Energiequellen. Links zum Thema: www.rheinfelden.solar

www.sonnendach.ch

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VERANSTALTUNGEN Programm | September / Oktober 2021 Rheinfelden/CH Rheinfelden (Baden)

KONZERT UND CD-TAUFE

Warme Holzbläserklänge mit den Bläsersolisten Aargau So, 12. September, 17 Uhr, ref. Kirche Rheinfelden In diesem Programm erleben die Zuhörer die warmen Klangfarben der Trio d’Anches-Besetzung. Diese Trio-Formation setzt sich aus den drei Holzblas-Instrumenten Oboe, Klarinette und Fagott zusammen. Als Klammer und Mittelpunkt des Konzert-Programmes führen die Bläsersolisten Aargau Werke der berühmten Klassiker Mozart und Beethoven auf. Diese drei Stücke werden ergänzt durch zwei Kompositionen der beiden Franzosen Milhaud und Auric, welche als typische Vertreter der Trio d’Anches-Musik gelten. Die «Bläsersolisten Aargau» widmen sich mit Hingabe Werken für Holzbläser in verschiedensten Formationen. In dieser Trio-Besetzung treten Bernhard Kühne (Oboe), Thomas Hunziker (Klarinette) und Patrik Lüscher (Fagott) auf.

Gitarrenworkshop Schloss Beuggen 7. – 10. Oktober, Schloss Beuggen

Jule Malischke

Dozenten sind Jule Malischke und Harald Stampa. Im Kurs enthalten sind für jeden aktiven Teilnehmer 2 Lektionen Einzel­ unterricht, eine Lektion Kleingruppe und Ensemble. Kursteilnehmer haben ermässigten Eintritt in Konzerte der Reihe Akkorde.

Locker zusammen musizieren, ohne Leistungsdruck oder einfach nur gemütlich zusammen sein, das soll nicht zu kurz kommen. Am Abend finden Konzerte statt, am Sonntag Vormittag gibt es ein Teilnehmerkonzert. Der Workshop ist Teil des Gitarrenfestivals Akkorde-Gitarrenfestival am Hochrhein mit Konzerten und Workshops.

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Isaac Makhdoomi, Blockflöte Sebastian Bausch, Cembalo So, 26. September, 17 Uhr Musiksaal Kurbrunnenanlage Barocksonaten von Domenico Maria Dreyer für Blockflöte und Cembalo Abendkasse ab 16.30 Uhr Erwachsene CHF 30, Studenten und Lehrlinge CHF 20, Kinder und Jugendliche CHF 15 Der Rheinfelder Blockflötist Isaac Makhdoomi und der Cembalist Sebastian Bausch stellen ihr wunderschönes Debütalbum mit sämtlichen Barocksonaten von Domenico Maria Dreyer vor. Beide Musiker sind Spezialisten der Alten Musik und haben mit Dreyer einen grossen Unbekannten ins Programm genommen, dessen Musik virtuos feurig, verspielt und von grossem Klangreichtum ist. Die CD ist im April 2021 beim Schweizer Label Prospero in Koproduktion mit dem SRF erscheinen. Neben Sonaten von Domenico Maria Dreyer, werden Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Giuseppe Sammartini erklingen. Das Konzert erfolgt unter Einhaltung der aktuellen Schutzvorgaben des Bundes. Anmeldung unter isaac_makhdoomi@yahoo.com Tel. 079 869 30 52 www.isaacmakhdoomi.ch


Jazzclub Q4

Info: www.jazzclubq4.ch Reservation: info@jazzclubq4.ch oder Hotel Schützen Tel. 061 836 25 25

Achtung: d en Vorübergeh on ti ca Lo e eu n

Konzerte finden bis auf weiteres in der KAPUZINERKIRCHE Kapuzinergasse 16 statt (1 Min. Fussweg vom Hotel Schützen).

Antonio Faraò Trio

Di, 7. September, 20.15 Uhr, CHF 45 Antonio Faraò piano, Ameen Saleem double bass, Mike Baker drums

Antonio Faraò

"Ich bin nicht oft so überwältigt von den Aufnahmen von Musikern, wie ich beim ersten Hören von Antonio Faraò auf einer seiner jüngsten CDs war.". Herbie Hancock Antonio Faraò ist ein Pianist von aussergewöhnlichem Format. Mit einer Karriere, die sich mittlerweile über 30 Jahre erstreckt, hat er sein Potenzial erkannt und sich als einer der angesehensten Jazzpianisten der internationalen Szene etabliert. Er leitet ein kraftvolles Trio mit Originalmelodien sowie einigen explosiven Standard-Arrangements.

Martin Lechner Band

Mo, 27. September, 20.15 Uhr, CHF 40 Martin Lechner voc, Dave Feusi sax, Roland Köppel p, Patrick Sommer b, Andy Schnyder dr Seit 2006 ist Martin Lechner mit seiner Band erfolgreich unterwegs und begeistert das Publikum, wo immer er loslegt. Aber nicht nur seine Live-Auftritte, auch die beiden Alben "Gentlemen are hard to find" und „Somethin’ old & somethin’ new – somethin’ else!“ machen die Gehörgänge glücklich. Martin Lechner kombiniert den Jazz der 50er-Jahre mit Elementen der Moderne und verleiht ihm mit seiner Stimme einen unverwechselbaren Ausdruck. Autonome Interpretationen Martin Lechner von Nat King Cole und weiteren Jazz-Grössen lassen die Musikkritiker zu Superlativen greifen. Martin Lechner wird als Ausnahmeerscheinung und neue Stimme des Soul-Jazz gefeiert. Ihn zu verpassen wäre eine kleine Sünde.

Dameronia‘s Legacy Allstars Oktett

Di, 12. Oktober, 20.15 Uhr, CHF 55 Jim Rotondi tr, Dick Oatts as, Jon Boutellier ts + arrangements, Gary Smulyan bar, Roberto Rossi trb, Andrea Pozza p, Aldo Zunino b, Bernd Reiter dr Tadley Ewing Peake "Tadd" Dameron war ein maßgeblicher Arrangeur und Komponist der Jazzgeschichte, er arbeitete für Count Basie, Artie Shaw, Jimmie Lunceford, Dizzy Gillespie, Billy Eckstine und Sarah Vaughan. Zudem leitete er eigene Gruppen mit Musikern wie John Coltrane und vor allem dem Schlagzeuger "Philly" Joe Jones, der sein bester Freund wurde. "Philly" Joe Jones war der Schlagzeuger des ersten "Great" Miles Davis Quintet und einer der einflussreichsten JazzSchlagzeuger aller Zeiten. In den 1980er Jahren gründete er das Ensemble „Dameronia“, das sich Dameronia‘s Legacy Allstars Oktett dem klassischen und zeitlosen Werk von Dameron widmete. Der österreichische Schlagzeuger Bernd Reiter bringt eine Spitzenband mit weltberühmten Kollegen aus New York und Europa auf die Bühne. Die acht Musiker präsentieren mit viel Freude und Enthusiasmus Swing und Jazz der absoluten Weltklasse!

Claus Raible Trio

Di, 26. Oktober, 20.15 Uhr, CHF 55 Claus Raible p, Giorgos Antoniou b., Xaver Hellmeier dr Claus Raible ist ein ungewöhnlicher Pianist. Er und seine Crew bringen alles tatsächlich auf den Punkt: «Diese swingende Intensität, diese zeitlose Aktualität...» Reinhard Köchl (Jazz Thing). «Dies ist eine faszinierende Aufnahme, die eines tollen Trios und eines grossartigen Pianisten, Claus Raible, Virtuose und Gelehrter... aber darüber hinaus das Portrait eines Künstlers, der Teil der Claus Raible Linie dessen ist, was Jazz in Bezug auf Klavier am intensivsten hat. Es besteht kein Zweifel, dass er heute einer der Spieler ist». (Yves Sportis, Jazz Hot, Paris).

KONZERTE

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Jazzclub Ja-ZZ Rheinfelden

Achtung: d en rü Vo bergeh on ti ca Lo e neu

CHF 40.- / 30.- (Mitglieder) CHF 5.- (Jugendliche bis 25 J.)  Info: www.ja-zz.ch Wir bitten um telefonische Anmeldung unter Telefon 061 836 25 25 Konzerte finden bis auf weiteres in der KAPUZINERKIRCHE Kapuzinergasse 16 statt (1 Min. Fussweg vom Hotel Schützen). Wegen Covid-19 gibt es keine Konsumation

Fr, 24. September, 20 Uhr

Zimi’s Hot Swing Thing (CH)

Marcel "Zimi" Zimmermann vio, ld, Daniel Woodtli tp, Rolf Häsler cl, sax, Peter Stüdeli p, Andreas Bugs g, Hans Ermel b, Michael Leuenberger dr Amerikanischer Hot Jazz, französischer GypsySwing oder Zimi’s Eigenkompositionen - die Zimi´s Hot Swing Thing Berner Band schwelgt in den 20er & 30er Jahren und klingt gleichzeitig enorm hip: Modern Sound in Swing Music! GITARRENKONZERT

Detlev Bork

klassische Gitarre / Flamenco-Gitarre mit Gitarrenmusik aus England und Spanien Sa, 23. Oktober, 19 Uhr, Dietschy-Saal VVK 15 3, ermäßigt 12 3 VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Akkorde-Hochrhein und Kulturamt Detlev Bork wird in der internationalen Fachpresse als äußerst flexibler und innovativer Gitarrist gelobt. Er erhielt verschiedene Preise und Auszeichnungen, darunter den „Best Classical Musician Award“. Er nahm Unterricht bei dem berühmten Flamencogitarristen Andrés Batista in Madrid, sowie bei José Luis Postigo, Luis Maravilla und Felix de Utrera. Er begleitete bekannte Flamencotänzer und -sänger wie Lelita de Cadiz, José de la Vega, Maria José oder Antonio Romero. Seit Anfang der 90er Jahre gibt Detlev Bork Konzerte als Solist, in kammermusikalischer Besetzung oder mit Orchester und ist zu Gast in ganz Europa, Israel, den USA, Kanada und Mexiko gewesen. 1997 debütierte er mit großem Erfolg in London. Konzerte in Paris, Madrid, Wien und vielen anderen Städten folgten.

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Fr, 22. Oktober, 20 Uhr

Simon Holliday & His Rhythm (Int.) – a Tribute to Fats Waller

Simon Holliday p, voc, ld, Andy Lawrence tp, Matthias Seuffert cl, sax, Jürgen Kulus g, Simon Palser dr

Fats Waller arbeitete neben Soloauftritten hauptsächlich mit kleinen Besetzungen, die unter dem Namen Fats Waller and his Rhythm bekannt wurSimon Holliday & His Rhytm den. Diese Gruppe ist auch Anstoss für den heutigen Auftritt. Pianist und Sänger Simon Holliday hat für den heutigen Abend exzellente Musiker zusammengebracht, die nicht nur sich gut kennen und verstehen, sondern – viel wichtiger – auch die Musik von FatsWaller. VORSCHAU Fr, 19. November, 20 Uhr

John Service & Friends (Int.) – Remembering Chris Barber

Markus Hächler tp, Jerry Gabriel cl, sax, John Service tb, ld, Hermann Bruderhofer bjo, voc, Thomas Stampbach g, Martin Hess b, Jimmy Garforth dr Der Schotte John Service hatte schon als 14-Jähriger seine erste Jazzband. 1987 siedelte er in die Schweiz über und wurde Mitglied der legendären John Service Piccadilly Six. 2008 und 2009 war er Mitglied der Chris Barber Band. Er hat sich spontan bereit erklärt, eine Band zusammen zu stellen für ein Erinnerungskonzert an Chris Barber, der 91-jährig am 2. März 2021 gestorben ist. John hat nicht nur ausschliesslich Musikstücke ausgesucht, die Chris Barber gespielt hat, er wird auch Reminiszenzen und «Müsterli» zum Besten geben.


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ie Evangelische Kirchenmusik Rheinfelden hat zusammen mit der Schwestergemeinde St. Josef Rheinfelden und dem Kulturamt der Stadt Rheinfelden zum "Jahr der Orgel 2021" eine neue Orgelreihe ins Leben gerufen. Landesmusikräte verschiedener Bundesländer bestimmen jedes Jahr ein anderes Instrument als "Instrument des Jahres". Für unsere Reihe konnten namhafte Künstlerinnen und Künstler gewonnen werden. Durch in Stil und Besetzung gänzlich unterschiedliche Programme, in deren Mittelpunkt jeweils die Orgel steht, kam ein sehr abwechslungsreiches Programm von insgesamt fünf Konzerten in nur 14 Tagen zustande. Da es sich um ein Pilotprojekt handelt, hielten wir es für angebracht, die Konzerte bei freiem Eintritt durchzuführen. Dies ist nur möglich dank der freundlichen Unterstützung seitens der beiden Kirchengemeinden, des Förderkreises für Kirchenmusik und der Stadt Rheinfelden, als Mitveranstalterin dieser besonderen Reihe. 12. September, 19 Uhr, Kirche St. Josef Irmtraud Tarr (Rheinfelden) Konzertorganistin, Motto „Das Schicksal spielt mit den Menschen – der Mensch spielt Orgel.“– Ein Thema, das viel Persönliches, aber auch die schwierigen Zeiten widerspiegelt. Ihre goldfarbenen Schuhe, sind Erkennungszeichen auf Plakat und Flyern. 15. September, 19 Uhr, Kirche St. Josef Ulrich Weisert (Davos) Orgel Albrecht Volz, Vibraphon, Schlagwerk Werke für Orgel, Vibraphon und Schlagwerk 19. September, 20 Uhr, Kirche St. Josef Johannes Fankhauser (Terwil) „Orgel und Stummfilm“ Live-Improvisation zum Filmklassiker „Das Phantom der Oper“ aus dem Jahr 1925 25. September, 19 Uhr, Kirche St. Josef Martin Böcker (Stade) Orgelmusik von Barock bis Moderne 26. September, 19 Uhr, Christuskirche Thilo Muster (Basel) Orgel Samuel Freiburghaus, Taragot Abendland trifft Orient

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KABAR ETT im Bürgersaal Seine großartigen Songs werden bleiben: Zu seinem 10. Todestag im Frühjahr 2013 widmen die FÜENF der Schwabenrock-Legende Wolle Kriwanek eine eigene Tournee. Vor ihrem langjährigen Freund – einem der liebenswertesten Musiker und Songwriter, die das Ländle je hatte – verneigen sich die Stuttgarter Musik-Komiker, indem sie zum allerersten Mal in schwäbischer Mundart zu hören sind.

FUENF singen Kriwanek Do, 30. September, 20 Uhr, Bürgersaal 22 3, VVK 19 3, ermäßigt 13 3 VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Kulturamt

Man wird erstaunt sein, wie groß der Comedian in Wolle Kriwanek war, wie viel Humor in seinen Texten steckt und wie wunderwoll sich Kriwanek-Kreationen in das FÜENFtypische Bühnenkonzept einfügen! www.fuenf.com

23. Oktober bis 7. November

4. Untitled

Rheinfelden CH, Theodorshofweg 22 15 Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre Kunstwerke. Sie unterstützen dabei die Stiftung „burundikids schweiz“, die mit dem Erlös ein Spital in Afrika mitfinanziert. Die Ausstellung findet in den ehemaligen Kellergängen der Chiarello AG in Rheinfelden statt.

Kapelle im Waldfriedhof Karsau

The Trumpet shall sound So, 10. Oktober, 16 Uhr, Waldfriedhof Karsau Werke für Trompete und Orgel aus Renaissance, Barock und von heute. Frank Amrein, Trompeten Rainer Marbach, an der ehemaligen Beuggener Orgel Eintritt frei – Kollekte Kulturamt

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VERANSTALTUNGEN

Seit 2018 organisieren die Künstlerin Antonie Josefa Latscha und der Fotograf Markus Raub unter dem Label kulturtreffpunkt.ch einmal im Jahr die Kunstausstellung „Untitled“. Die Ausstellungen haben immer einen Benefizgedanken. Gelder einer permanenten Spendenkasse sowie 20% aus dem Verkauf der Kunstobjekte fliessen direkt in das Spital in Burundi, welches die Stiftung gebaut hat und weiter unterstützt. Dieses Jahr wird die Ausstellung von Herbst letzten Nick Meier Jahres nachgeholt, welche coronabedingt abgesagt werden musste. Auch diesmal wird es eine spannenede Ausstellung mit verschiedenen Kunststilen geben. Die Kunstschaffenden sind Bruno Bachmann, Ivan Barbazza, Yannina Döbeli, Helene

Christof Spörk, Kuba

Fr, 29. Oktober, 20 Uhr, Bürgersaal 22 3, VVK 19 3, ermäßigt 13 3 VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Keine Sorge, in Spörks fünftem Soloprogramm „KUBA“ gibt es weder tropische Gulags noch politische Umerziehung. Außer für solche, die drum betteln. Und Spörk verkauft weder Rum noch Zigarren für grapschende alte weiße Männer. Nicht einmal, wenn sie drum betteln. Dafür verspricht Spörk, ganz viel Zucker zu geben. Azúcar! Sicher aber gibt es wieder ganz viel SM wie ‚selbstgemachte Musik‘. Kulturamt

Dürr, Iben Folsach, Petra Heck, Adam Hernandez, Heidi König, Antonie Josefa Latscha, Nick Meier, Markus Saxer, Silvia Seifert, Sara Sepulveda, Kim Vergil, Rosmarie Zuber. Die Kunstobjekte können auch im Online-Shop erworben werden, welcher ab Eröffnungstag bis Ende Dezember die Ausstellungsobjekte verkauft. Programm/Öffnungszeiten Vernissage mit Apéro Sa, 23.10., 18 Uhr mit Hang-Klängen von Hagay Sofer So, 24.10./Sa, 30.10./So, 31.10./Sa, 6.11./So, 7.11. jeweils 13 – 18 Uhr Währen der ganzen Ausstellungszeit findet ein Wettbewerb statt. Wettbewerbstalons sind an der Ausstellung erhältlich. Die Ziehung des Gewinners findet am 7.11.2021 um 15 Uhr statt. Die Öffnungszeiten bieten allen Interessierten die Möglichkeit vorbei zu schauen. Wir freuen uns auf alle Besucher. Die Ausstellung wird auch als virtuelle 360 Grad Tour online besuchbar sein. Der Link zur Tour wird ab Eröffnungstag auf der Webseite aufgeschaltet. Mehr Infos unter: www.kulturtreffpunkt.ch/untitled4


Rheinfelden – Unter Strom! Vom Dreiland in die Welt

Bis 12. Dezember 2021 Fricktaler Museum, Rheinfelden CH Di, Sa, So 14–17 Uhr www.fricktaler-museum.ch

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AUSSTELLUNG 9. bis 30. Oktober

„Visionen“

Vernissage Sa, 9.10., 16 Uhr Glasbläserei Markus, Eichamtstraße 8, Rheinfelden (Baden)

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AUSSTELLUNGEN

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KINDERTHEATER

Die Geschichte vom kleinen Muck Do, 14. Oktober, 15.30 Uhr Fr, 15. Oktober, 10.30 Uhr und 15.30 Uhr Jugendhaus Tutti Kiesi VVK: 5 3, VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Information und Gruppenanmeldung: Jugendreferent Lars Lucas: Telefon: 07623-95318 oder E-Mail: l.lucas@rheinfelden-baden.de

Frederick-Tag 2021 Das landesweite Literatur-Lese-Fest

in Baden-Württemberg

© Illustration: Maja Bohn, Druck: SV Druck & Medien GmbH - Balingen

Mi, 20. Oktober 14 Uhr: Begegnung mit Laura Mann Für Schüler der 2. Klassenstufe der HansThoma-Schule Die beliebte Kinderbuchreihe „Das magische Baumhaus“ gibt es bereits seit 20 Jahren, mit mehr als 50 Geschichten. Die Schauspielerin Laura Mann wird das Publikum in einer interaktiven Lesung auf eine abenteuerliche Zeitreise mitnehmen. www.frederick.de

DIE REGIERUNGSPRÄSIDIEN

An der Arche um Acht Sa, 30. Oktober, 15.30 Uhr So, 31. Oktober, 15.30 Uhr Jugendhaus Tutti Kiesi

Ein Kindertheaterstück von Ulrich Hub. Regie: Dietmar Fulde VVK, 6 3, VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Volkskunstbühne und Kulturamt

Autoren-Veranstaltungen in der Stadtbibliothek Rheinfelden Im Lesesaal der Stadtbibliothek (für geladene Schulklassen). Mo, 18. Oktober., 8 und 10 Uhr: Autorenbegegnung mit Gerlis Zillgens Für Schüler der 5. Klassenstufe der Gemeinschaftsschule Gerlis Zillgens hat über 20 Romane und unzählige Kurzgeschichten verfasst, als Schauspielerin und Drehbuchautorin gearbeitet und ist landauf, landab zu Lesungen unterwegs. Sie wird aus ihrem Jugendroman „Anna und Anto“ lesen, einer amüsanten Körpertauschgeschichte.

landesverband baden-württemberg im deutschen bibliotheksverband

KINDERTHEATER DER VOLKSKUNSTBÜHNE

MINISTERIUM FÜR KULTUS, JUGEND UND SPORT

FACHSTELLEN FÜR DAS ÖFFENTLICHE BIBLIOTHEKSWESEN

Eine landesweite Aktion mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, der Regierungspräsidien Baden-Württemberg - Fachstellen für das öffentliche Bibliothekswesen, des Landesverbands Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband e.V., des Friedrich-Bödecker-Kreises Baden-Württemberg e.V. sowie der Volksbanken Raiffeisenbanken in Baden-Württemberg. FREDERICK, ©1967 by Leo Lionni, ©renewed 1995 by Leo Lionni. Used with permission from the Lionni family and NORAELEO LLC.

(G)Wunderzyt mit Bilderbuech

Mi, 29. September und Mi, 27. Oktober um 10.30 – 11.15 Uhr Stadtbibliothek Rheinfelde, Marktgasse 10 Silvia Niederhauser, Leseanimatorin SIKJM. Für Kinder zwischen 3 und 4 Jahren mit Be­gleit­person(en), kostenlos

Nur mit ! Anmeldung

www.frederick.de/ frederick-lesepreis

Fr, 22. Oktober, 8 und 10 Uhr: Autorenbegegnung mit Martin Schäuble Für die Schüler der 9. Klassenstufe der Gertrud-Luckner-Realschule Martin Schäuble ist in Nollingen aufgewachsen und recherchierte für seine Bücher unter anderem in Ostafrika, Südasien, Ägypten, Iran und Israel. Er wird seinen neuen Roman „Sein Reich“ vorstellen, in dem es um den Umgang mit Verschwörungstheoretikern geht. Di, 26. November, 8 und 10 Uhr: Autorenbegegnung mit Fabian Lenk Für die Schüler der 7. Klassenstufe des Georg-Büchner-Gymnasiums Fabian Lenk war jahrelang als Reporter tätig, bis er sich für das Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern entschied. Über 200 Bücher sind bereits von ihm erschienen. In der Stadtbibliothek wird er aus seiner Krimi-Reihe „World of e-Sports“ lesen.

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KINDER

Ryte, ryte Rössli...

Mi, 29. September und Mi, 27. Oktober um 9.30 – 10 Uhr Stadtbibliothek Rheinfelden Marktgasse 10 Silvia Niederhauser, Leseanimatorin SIKJM. Für Kinder zwischen 9 und 36 Monaten mit Be­gleit­person(en), kostenlos Bitte melden Sie sich per Email an: stadtbibliothek@rheinfelden.ch


KULTURELLE BEGEGNUNGEN – TREFFPUNKT STADTBIBLIOTHEK

Eintauchen in die arabische Welt So, 24. Oktober, 14 – 17.30 Uhr, Stadtbibliothek

Die Stadtbibliothek Rheinfelden und die regionale Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» laden ein zu einer Begegnungsreise in die arabische Welt. Nach einem Jahr Pause findet nun der nächste Event der Veranstaltungsreihe «Kulturelle Begegnungen – Treffpunkt Stadtbibliothek» statt und lädt zum Entdecken, Begegnen und Geniessen ein. Dank der Unterstützung der Bibliotheks­ förderung Aargau, der Stadtbibliothek Rheinfelden und der regionalen Integrations­ fachstelle «mit.dabei-Fricktal» kann das Ver­netzungsprojekt weitergeführt werden. Wussten Sie, dass sich die sogenannte arabische Welt von Mauretanien im Westen bis hin zum Oman im Osten zieht? Dass in 27 Staaten Hocharabisch als offizielle Amtsprache gilt? Und im Vergleich zur deutschen Sprache über vier Mal mehr Menschen arabisch sprechen? Auch in Rheinfelden leben über 70 Menschen aus Ländern wie dem Irak, Syrien, Marokko, Ägypten und dem Libanon.

Raja Dibeh ist Fotograf, Bildhauer, Designer und Kunstmaler. 2015 flüchtete er von Syrien in die Schweiz, lebt in Schupfart und freut sich auf den Austausch in der Stadtbibliothek.

Erleben Sie spannende Begegungen und tauchen Sie ein in eine orientalische Entdeckungsreise aller Sinne: Lernen Sie erste Dabke-Tanzschritte oder sprechen Sie ein paar erste arabische Wörter im SprachCrash-Kurs. Im Fricktal wohnhafte Menschen aus verschiedenen arabischen Ländern beantworten in Form der Living Library Ihre Fragen, schmücken den Raum mit ihren Kunstwerken, teilen ihre Faszination für die Kalligrafie und verwöhnen Sie mit arabischen Leckerbissen. Die Veranstaltung ist kostenlos und eigenet sich auch für Kinder. Corona Schutzmassnahmen werden eingehalten. irina.schuppli@mitdabeifricktal.ch Tel.+41 62 874 30 95 www.mitdabeifricktal.ch

Auftritt der Dabke Tanzgruppe Olivenbaum.

tliche Öffen ng am Führu mber pte 18. Se 5 Uhr um 1

E-Scooter-Tour Elektro-Trottinett fahren und die Rheinfelder Biergeschichte entdecken Flitzen Sie mit dem Trottinett durch Rheinfelden! Die E-Scooter-Tour «von Bauern, Brauern & Bieren» führt zu den Schauplätzen der Rheinfelder Biertradition. Natürlich kommt auch der Fahrspass nicht zu kurz – darum gibt‘s einen kurzen Trinkstopp in der Altstadt. Und wer doch noch etwas ins Schwitzen kommt bei den spannenden Geschichten und der tollen Aussicht, besucht im Anschluss die neue Feldschlösschen Brauwelt Rheinfelden.

Tourismus Rheinfelden Stadtbüro Marktgasse 16 4310 Rheinfelden tourismus@rheinfelden.ch +41 61 835 52 00 tourismus-rheinfelden.ch VERANSTALTUNGEN

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VERANSTALTUNGEN Kalender | September / Oktober 2021 Rheinfelden/CH Rheinfelden (Baden)

Sonntag, 5. September

Molinari Marsch 2021

6 Uhr, Treffpunkt: Parkplatz Schützenweg Anmeldung www.eventfrog.ch bei unsicherer Wetterlage Infos am Sa, 4. September 20–21 Uhr unter Tel. 079 702 81 77, Hans Peter Flückiger

VEREIN SCHJKK & ELTERNVEREIN

FamilienTag & Jubiläum Kurbrunnenanlage www.schjkk.ch

Warme Holzbläserklänge mit den Bläsersolisten Aargau 17 – 18 Uhr Reformierte Kirche Rheinfelden www.ref-rheinfelden.ch

1. Rheinfelder Orgelwochen

COOP ANDIAMO

Montag, 6. September INFOABEND

AEVO & Lehrgang Industriemeister Chemie 19 Uhr, VHS-Haus Veronika Plank

Dienstag, 7. September

Musik zum Feierabend

19 – 20 Uhr, Kirche St. Martin christkatholisch.ch/rheinfeldenkaiseraugst

VEREIN SCHJKK & ELTERNVEREIN

FamilienTag & Jubiläum Kurbrunnenanlage www.schjkk.ch

Europäischer Tag des Denkmals – Historisches Handwerk – „Gewusst wie!“

14 – 17 Uhr Fricktaler Museum – Haus zur Sonne Covid-19: Bitte konsultieren Sie jeweils vor dem Veranstaltungsbesuch die Webseite des Museums. www.fricktaler-museum.ch

Zum Henker...! nach Rheinfelden

20 Uhr, Rathaus Innenhof Kosten CHF 10 www.tourismus-rheinfelden.ch

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KALENDER

ab 21 Uhr, Bahnhofsaal Eintritt CHF 17.00 www.fricktal-tanzt.ch Sonntag, 26. September

INFOABEND

Kommunikation & Coaching 19 Uhr, Online-Veranstaltung Veronika Plank

Mittwoch, 15. September

Dienstag, 21. September

Musik zum Feierabend

19 – 20 Uhr, Kirche St. Martin christkatholisch.ch/rheinfeldenkaiseraugst Freitag, 24. September

1. Rheinfelder Orgelwochen

Ulrich Weissert und Albrecht Volz spielen Werke für Vibraphon, Orgel und Schlagwerk 19 Uhr, St. Josef Rheinfelden Eintritt frei – Kollekte Samstag, 18. September

JA-ZZ

Zimi’s Hot Swing Thing 19 Uhr, Kapuzinerkirche www.ja-zz.ch

Party Night

ab 20.30 Uhr, Bahnhofsaal Eintritt CHF 17 www.fricktal-tanzt.ch Samstag, 25. September

E-Scooter-Tour

Fricktal tanzt

17 Uhr, Musiksaal, Kurbrunnenanlage Abendkasse ab 16.30 Uhr www.isaacmakhdoomi.ch

Café Mondo

Treffpunkt für Migrant*innen 55+ 15 – 17.30 Uhr Seffel Raum Rotes Haus www.mitdabeifricktal.ch

Martin Böcker "Bach et ses amis en France" 19 Uhr, St. Josef Rheinfelden Eintritt frei – Kollekte

Konzert CD-Taufe Sonatas for Recorder – Domenico Maria Dreyer

Dienstag, 14. September

Antonio Farao Trio

Samstag, 11. September

Johannes Fankhauser "The Phantom of the Opera" Original Stummfilm von 1920 mit Orgelimprovisation 20 Uhr, St. Josef Rheinfelden Eintritt frei – Kollekte

Irmtraud Tarr spielt Werke von Bach, Mendelssohn, Piazzolla u.a. 19 Uhr, St. Josef Rheinfelden Eintritt frei – Kollekte

JAZZCLUB Q4

20.15 Uhr, Kapuzinerkirche Eintritt CHF 45.00 www.jazzclubq4.ch

1. Rheinfelder Orgelwochen

Montag, 20. September

1. Rheinfelder Orgelwochen

Foto: Marcel Giger

von schweiz.bewegt 11 – 16.30 Uhr, Sportplatz Schiffacker www.schweizbewegt.ch www.gesundheitsforum-rhf.ch

Samstag, 25. September Foto: Chr. Schönbeck

14 Uhr, Rathaus Innenhof www.tourismus-rheinfelden.ch

Sonntag, 19. September Foto: zVg

DIE GANZE GESCHICHTE

Altstadtführung

Sonntag, 12. September

Foto: Roswitha Frey

Samstag, 4. September

Von Bauern, Brauern und Bieren 15 – 17 Uhr, Feldschlösschen Restaurant auf dem Brauereiareal Kosten CHF 89 www.tourismus-rheinfelden.ch

Bienvenue à Rheinfelden-les-Bains

14 Uhr, Stadtpark West Weidendom Szenische Stadtführung zum Kurort Rheinfelden; Kosten CHF 15 www.tourismus-rheinfelden.ch

1. Rheinfelder Orgelwochen

Thilo Muster, Samuel Freiburghaus www.taragot-und-orgel.ch 17 Uhr, Christuskirche Rheinfelden Eintritt frei – Kollekte Montag, 27. September INFOABEND

Cambridge Kurse 18 Uhr, VHS-Haus Renate Reinauer VERNISSAGE

Vom Schrott zur Kunst 19 Uhr, VHS-Haus Siegfried Loch

JAZZCLUB Q4

Martin Lechner Band

20.15 Uhr, Kapuzinerkirche Eintritt: CHF 40 www.jazzclubq4.ch


Mittwoch, 29. September

Dienstag, 12. Oktober

Ryte, ryte Rössli...

VORTRAG

Plastikmüll: Wo kommt er her, wo geht er hin?

9.30 – 10 Uhr, Stadtbibliothek

(G)Wunderzyt mit Bilderbuech 10.30 – 11.15 Uhr, Stadtbibliothek www.stadtbibliothek-rheinfelden.ch Donnerstag, 30. September

JAZZCLUB Q4

Dameronia’s Legacy Allstars Oktett

Faszination Biene

20.15 Uhr, Kapuzinerkirche Eintritt CHF 55 www.jazzclubq4.ch

KABARETT IM BÜRGERSAAL

INFOABEND

VORTRAG

19 Uhr, VHS-Haus Egon Wenk

FUENF singen Kriwanek

20 Uhr, Bürgersaal 22 3, VVK 19 3, ermäßigt 13 3 VVK: 2 und rheinfelden.reservix.de Kulturamt Dienstag, 5. Oktober VORTRAG

Projektmanagement 19 Uhr, VHS-Haus Philipp Heiny

Musik zum Feierabend

19 – 20 Uhr, Kirche St. Martin christkatholisch.ch/rheinfeldenkaiseraugst Donnerstag, 7. Oktober NACHHALTIGES AUS DEM FAMILIENZENTRUM

Secondhand-Stand und Rikscha-Fahrt

9.30 Uhr, auf der Wiese vor dem VHS-Haus VORTRAG

Schönheit von Innen und Außen – HAPPY AGING 19 Uhr, VHS-Haus Cornelia Finkbeiner VORTRAG

Survival Skills im HomeOffice 19 Uhr, Online-Veranstaltung Sonja Beck Samstag, 9. Oktober DIE GANZE GESCHICHTE

Dienstag, 19. Oktober

Mittwoch, 13. Oktober

Die Arbeit des BUND Hochrhein 19 Uhr, VHS-Haus Ulrich Faigle

Donnerstag, 14. Oktober KINDERTHEATER

Die Geschichte vom kleinen Muck

15.30 Uhr, Jugendhaus Rheinfelden Eintritt: 5 3, Vorverkauf in der Stadtbibliothek: 4 3 Information und Gruppenanmeldung: Jugendreferentin Stefanie Behringer: 07623-95312 oder s.behringer@ rheinfelden-baden.de

19 Uhr, VHS-Haus Frank Philipps

Donnerstag, 21. Oktober VORTRAG

Der Gemeinwohlbericht 19 Uhr, VHS-Haus Dr. Michael Heim

Freitag, 22. Oktober JA-ZZ

Simon Holliday & His Rhythm

19 Uhr, Kapuzinerkirche www.ja-zz.ch Samstag, 23. Oktober

BierBeizenBummel

17.30 Uhr, Rathaus (Dauer 2,5 Std.) Kosten CHF 89 www.tourismus-rheinfelden.ch Sara Sepulveda. In the distance I. 50x70 cm

JAZZCLUB Q4

Claus Raible Trio

20.15 Uhr, Kapuzinerkirche Eintritt CHF 45 www.jazzclubq4.ch Mittwoch, 27. Oktober RHEINFELDEN – UNTER STROM!

Über die Strompioniere und die „modernen Zeiten“

19 Uhr Fricktaler Museum im Haus zur Sonne Kosten CHF 10 Covid-19: Bitte konsultieren Sie jeweils vor dem Veranstaltungsbesuch die Website des Museums. www.fricktaler-museum.ch Freitag, 29. Oktober

Party Night

ab 20.30 Uhr, Bahnhofsaal Eintritt CHF 17 www.fricktal-tanzt.ch

Freitag, 15. Oktober

Samstag, 16. Oktober

Dienstag, 26. Oktober

20 Uhr, Bürgersaal 22 3, VVK 19 3, ermäßigt 13 3 VVK: 2 und rheinfelden.reservix.de Kulturamt

19 Uhr, VHS-Haus Margrit Senn

10.30 Uhr und 15.30 Uhr Jugendhaus Rheinfelden Eintritt: 5 3, Vorverkauf in der Stadtbibliothek: 4 3 Information und Gruppenanmeldung: Jugendreferentin Stefanie Behringer: 07623-95312 oder s.behringer@rheinfelden-baden.de

19 Uhr, VHS-Haus Dr. Thomas Schmidt

KABARETT IM BÜRGERSAAL

Corona-Krise, Psyche und Trauma

Die Geschichte vom kleinen Muck

VORTRAG

Was kann „Nachhaltigkeit“ in unserem täglichen Leben bedeuten?

Christof Spörk, Kuba

VORTRAG

KINDERTHEATER

Montag, 25. Oktober

Samstag, 30. Oktober AUSSTELLUNG

4. Untitled

Eröffnung und Vernissage mit Apéro und Hang Musik mit Hagay Sofer 18 Uhr, Theodorshofweg 22, Rheinfelden CH

Herbstkonzert des Männerchors

KINDERTHEATER

An der Arche um Acht

15.30 Uhr, Jugendhaussaal VVK, 6 3 VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Volkskunstbühne und Kulturamt

19 – 21 Uhr Musiksaal Kurbrunnenanlage

Altstadtführung

14 Uhr, Rathaus Innenhof www.tourismus-rheinfelden.ch

Detlev Bork

Sonntag, 10. Oktober

The Trumpet shall sound

16 Uhr, Waldfriedhof Karsau Werke für Trompete und Orgel aus Renaissance, Barock und von heute. Frank Amrein, Trompeten Rainer Marbach, an der ehemaligen Beuggener Orgel Eintritt frei – Kollekte

Agnes von Rheinfelden

Schauspielführung mit Susanne Ammann 14 Uhr, Rathaus Kosten CHF15 www.tourismus-rheinfelden.ch

Gitarrenmusik aus England und Spanien 19 Uhr, Dietschy-Saal VVK 15 3, ermäßigt 12 3 VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Akkorde-Hochrhein und Kulturamt Sonntag, 24. Oktober KULTURELLE BEGEGNUNGEN

Treffpunkt Stadtbibliothek Arabische Welt 14 – 17.30 Uh, Stadtbibliothek www.mitdabeifricktal.ch

Fricktal tanzt

ab 21 Uhr, Bahnhofsaal Eintritt CHF 17 www.fricktal-tanzt.ch Sonntag, 31. Oktober KINDERTHEATER

An der Arche um Acht

15.30 Uhr, Jugendhaussaal VVK, 6 3 VVK in der Tourist-Info und rheinfelden.reservix.de Volkskunstbühne und Kulturamt

KALENDER

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FamilienWelt

Infos unter schjkk.ch

Rheinfelden/CH

11.+12. Sept. 21 Kurbrunnen

Openairkino Kindertheater HörmalRhein Elternvortrag Band Mattermania Spiel und Spass

...und für leibliches leibli Wohl ist gesorgt


Alban-Spitz-Halle Minseln Wiesentalstraße 13, 79618 Rheinfelden Buchhandlung Merkel Karlstraße 10, 79618 Rheinfelden, Tel. +49 7623 61876, www.buchhandlung-merkel.com Bürgersaal, Rathaus Rheinfelden Kirchplatz 2, 79618 Rheinfelden, www.rheinfelden-baden.de Campus Ganztageshaus Jahnstraße 1A, 79618 Rheinfelden Christuskirche Karl Fürstenberg Straße / Kirchplatz (neben Rathaus) Dinkelberghalle Adelhausen Dr.-Karl-Fritz-Platz 3, 79618 Rheinfelden Familienzentrum Rheinfelden Elsa-Brandström-Straße 18, 79618 Rheinfelden, Tel. +49 7623 20203, www.familienzentrum-rheinfelden.de Fridolinhalle Degerfelden Anton-Winterlin-Straße 4, 79618 Rheinfelden-Degerfelden Hans-Thoma-Halle Eichbergstraße 42, 79618 Rheinfelden-Warmbach Haus Salmegg Rheinbrückstraße 8, 79618 Rheinfelden Gemeindehalle Nordschwaben Schopfheimer Straße 8, 79618 Rheinfelden

Hebelhalle Nollingen Dürerstraße 20, 79618 Rheinfelden Jugendhaus Tutti-Kiesi-Weg 1, Telefon 07623 95-312 Kath. Pfarreizentrum Karsau St. Michael Kapfbühlstr. 51/53, 79618 Rheinfelden Spiel- und Kulturhaus Tutti-Kiesi Werderstraße 49, 79618 Rheinfelden, Telefon +49 7623 7174287, www.tuttikiesi.de, info@tuttikiesi.de Sonnenrainhalle Karsau Steigweg 4, 79618 Rheinfelden Paulussaal Blauenstraße 45, 79618 Rheinfelden (Träger: Ev. Paulusgemeinde) Pfarreizentrum und Kath. Kirche St. Josef Friedrichstraße 32, 79618 Rheinfelden Rathausgalerie Kirchplatz 2, 79618 Rheinfelden Schauraum des Kulturamts Karl-Fürstenberg-Straße 17, 79618 Rheinfelden Tel. 07623 966 87-20 (Tourist-Information Rheinfelden) April–Oktober: Mo–Fr 10–18 Uhr, Sa 10–13 Uhr, November–März: Mo-Fr 10–16 Uhr, Sa 10–13 Uhr

Scheffelhalle Herten Steinenstraße 5, 79618 Rheinfelden-Herten Schlosshotel Beuggen Schloss Beuggen 1, 79618 Rheinfelden-Beuggen, Telefon 07623 7519-0, www.schlosshotel-beuggen.de St. Josefshaus Herten Hauptstraße 1, 79618 Rheinfelden, Telefon +49 7623 4700, www.sankt-josefshaus.de Stadtbibliothek Rheinfelden Kirchplatz 6, 79618 Rheinfelden, Telefon 07623 95 500, www.stadtbibliothek-rheinfelden.de VACONO-DOME im Kulturpark Tutti Kiesi beim Festplatz, Werderstraße 49 VHS-Haus Hardtstraße 6, 79618 Rheinfelden, Telefon 07623 7240-0, www.vhs-rheinfelden.de Vorverkaufsstellen Rheinfelden/D 1 Tourist-Information Rheinfelden, Karl-Fürstenbergstr. 17 www.tourismus-rheinfelden.de, Tel. 07623 966 87-20 Ganzjährig: Mo–Sa 10–13 Uhr

Tanzeinlage in der Fussgängerzone

Adressen und Veranstaltungsorte/D

KULTURELLE BEGEGNUNGEN – TREFFPUNKT STADTBIBLIOTHEK

Eintauchen in die arabische Welt

So, 24. Oktober, 14 – 17.30 Uhr, Stadtbibliothek Rheinfelden CH

Adressen und Veranstaltungsorte/CH Bahnhofsaal Bahnhofstrasse 21, 4310 Rheinfelden Christkath. Stadtkirche zu St. Martin Kirchplatz, 4310 Rheinfelden Colonia Libera Italiana Kirchgässli 17, 4310 Rheinfelden Evang. ref. Kirche Zürcherstrasse, 4310 Rheinfelden Evang. ref. Kirchgemeindehaus Roberstenstrasse 22, 4310 Rheinfelden Familien Informationszentrum Habich-Dietschy-Str. 1, Rotes Haus, 4310 Rheinfelden Fricktaler Museum Marktgasse 12, 4310 Rheinfelden Hotel Eden im Park Froneggweg 3, 4310 Rheinfelden Kapuzinerkirche Kapuzinergasse, 4310 Rheinfelden Ludothek Spieltruhe Rindergasse 2, 4310 Rheinfelden Kurbrunnenanlage Habich-Dietschy-Str. 14, 4310 Rheinfelden

Musikschule Rheinfelden/Kaiseraugst Lindenstrasse 3, (1. OG Migros), 4310 Rheinfelden RJZ – Rheinfelder Jugendzentrum Schützenweg 6, 4310 Rheinfelden Römisch-katholische Kirche Hermann-Keller-Strasse, 4310 Rheinfelden Rotes Haus, Seffel Raum Habich-Dietschy-Str. 1 Stadtbibliothek Salmen, Marktgasse 10, 4310 Rheinfelden Vorverkaufsstellen Rheinfelden /CH 6 Tourismus Rheinfelden, Stadtbüro Montag: Vormittag geschlossen | 13.30 – 18.30 Uhr Dienstag – Freitag: 8 – 12 Uhr | 13.30 – 17 Uhr Jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 8 – 12 Uhr

7 Seminarhotel Schützen Bahnhofstr. 19, 4310 Rheinfelden, Tel. +41 61 836 25 25, willkommen@hotelschuetzen.ch

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ADRESSEN 39


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