MFG - Das Magazin / Ausgabe 19

Page 31

31

SZENE

Provokant, abgeschottet, solidarisch – Metal in St. Pölten Die Metalszene in St. Pölten wurde jahrelang eher stiefmütterlich behandelt. Bis auf Vanitas, war die Landeshauptstadt beinahe „eine Stadt ohne Metal“. Mit Bands wie Trashcanned und Epsilon beginnt die Metal-Landschaft in St. Pölten aufzublühen. Von Flo Kogler, Fotos: Hermann Rauschmayr

STP Metal Weekend 28. – 29. September, Frei.Raum St. Pölten, Herzogenburgerstraße 20; Line-Up: Arcanum, Before the Fall, Gheiron, Convergence, Crusade, Dismal Lumentis, Epsilon, Goddamned X, Lords of Decadence, Omnivorous, Outrage, Perishing Mankind, Trashcanned; Tickets: 2-Tagespass inkl. Camping 12, VVK: stp-metalweekend@gmx.net Doch warum entwickelte sich die

mehrere gute Bands ist“.

Das besondere am Line-Up: Alle

Und der Preis von 12 Euro ist wirk-

Metalszene eher langsam? „Als

Darüber hinaus ist die Szene auch

Bands stammen aus Österreich! „Ein

lich ein Geschenk“, weiß auch „Me-

Metalband musst du um jeden Zen-

besser als ihr Ruf. Oft als aggressiv

Festival nur mit österreichischen

talpapst“ Mecki.

timeter kämpfen. Andere Bands sto-

und gewalttätig verschrien, sieht die

Underground-Bands ist einzigartig.

ßen da auf weit weniger Widerstand

Wahrheit anders aus. „Metal ist ein

bei Bookern und Kritikern“, meint

Instrument zur Kanalisierung von

etwa Bernhard Schubert.

Emotionen. Gerade deswegen lässt

Wahrscheinlich liegt es am oben ge-

man sie ja nicht aus“, erklärt Hannes

Idea, Concept and Staff: Sozialistische Jugend NÖ www.sjnoe.at

powered by

Fort nannten „Widerstand“, dass die Me- Schaufler. Die Szene provoziert betalszene einen sehr starken Zusam-

wusst und schottet sich nach außen

menhalt aufweist. Während andere

ab, daher auch der schlechte Ruf.

Bands sich gegenseitig beflegeln,

Szene-Urgestein Christian „Mecki“

herrscht bei den „Metallern“ Soli-

Dörr nennt als Beispiel das Wacken

darität und Freundschaft. Tim Skle-

Open Air: „Heuer waren dort 63.000

nitzka erklärt: „In unserer Szene gibt

Menschen und es war sehr friedlich.

es kein Konkurrenzdenken. Jeder

Da geht es bei jedem Feuerwehrfest

weiß, dass St. Pölten groß genug für

schlimmer zu.“ Trotz schlechtem Image boomt die

UNDERGROUND Auf das Underground angesprochen, sparen die Mitglieder von Trashcanned nicht mit Lob. „Der Nabel der Metalwelt“, „eine Instanz“ und „Mein 2. Wohnzimmer“ sind da zu hören. Wie wichtig das Lokal für die Szene ist, weiß auch Mecki: „Das Underground ist einfach ein Magnetpunkt für viele Musiker und natürlich Fans aus der Szene.“ Geöffnet ist das Lokal in der Josefstraße 1 von Dienstag bis Samstag von 19.00 bis 04.00.

St. Pöltner Metalszene. Tim: „Es wurde eine Nische erkämpft, die von jungen Bands ausgefüllt wird“. Er geht sogar so weit zu sagen, dass „St. Pölten momentan, neben Wien, das beste Pflaster für Metal ist.“ Dass dem so ist, soll das STP Metal Weekend am 28. und 29. September beweisen. Die Idee existierte bei Veranstalter Reinhold Reithner schon lange, erst ein „Arschtritt“ von Didi Prochaska sorgte für die Verwirklichung. Der Standort war schnell gefunden: „Mit Mecki managt ja ein wahrer Metalpapst den Frei.Raum“.

0907 MFG

3031 Trashcanned_Metal.indd 3

04.09.2007 20:44:46


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.