Medijuana 38

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Nr. 38 3/2018 Juni–Juli

Medical & Harm Reduction Magazine

18+

Kanada vor der Legalisierung Die ersten fünf Jahre der Legalisierung in Uruguay Medizinisches Cannabis in Tschechien Dr. Radovan Hřib im Interview

Spanische CannabispatientInnen für die besten Regulierungsmassnahmen Cannabisdosierung für medizinische Zwecke





Liebe Leute!

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in halbes Jahr ist wie im Flug vergangen. Oder haben nur wir das Gefühl, dass die Zeit fliegt? Kaum haben wir zu ein paar wichtigen Themen Stellung bezogen, sind schon wieder sechs Monate rum. Natürlich kann es daran liegen, dass im Moment einfach zu viel passiert. Aber es schadet ja nicht, wenn sich was bewegt. Man kann nur hoffen, dass die Richtung stimmt und es einen Fortschritt gibt. In Österreich gibt es gegenwärtig Grund, daran zu zweifeln – die kleinste Koalitionspartei (viele begreifen nicht, wie sie das überhaupt werden konnte) gibt sich die größte Mühe, der Cannabisbewegung, die sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt hat, Steine in den Weg zu legen. Es war vielleicht noch nie so wichtig wie heute, dass sich alle österreichischen HanffreundInnen gemeinsam zu einer sehr großen Demonstration auf die Beine machen. Dazu müssten natürlich die TeilnehmerInnen ihre ganz persönlichen Interessen, Meinungen und Verletzungen beiseitelassen und die Interessen der Gemeinschaft an die erste Stelle setzen. Vor alles andere! Die in Österreich drohenden Veränderungen, die langsam unabwendbar zu sein scheinen, werden alle empfindlich treffen. Die Zukunft vieler ist nun unsicher. Die CannabispatientInnen werden dabei wohl die größten Verlierer sein – wenn sie es nicht jetzt schon sind. Denn für sie ist entscheidend, dass sie an die nötige Menge Cannabis kommen, das die für sie idealen Wirkstoffe enthält. Während die Interessen der österreichischen PatientInnen in den Hintergrund gedrängt werden, wurde im tschechischen Brünn eine mehrtägige Konferenz über medizinisches Cannabis abgehalten, auf der zahlreiche ExpertInnen zu Wort kamen. Unser tschechischer Autor war an Ort und Stelle und sprach mit den TeilnehmerInnen. Einer unserer Redakteure besuchte die Spannabis in Barcelona und berichtet über die Vorträge der World Cannabis Conferences, wo sowohl Fachleute als auch PatientInnen zu Wort kamen.

Impressum Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot, M. Szelestei Kevin Herzig, Anatol Zweig, Tomas Kardos Toni Straka, N. Nogada, Lukáš Hurt Lektorin: Helen Bauerfeind Design: Gergely Vaska, Magdalena Orawska Verantwortlicher Herausgeber: G. Holland Medijuana Publishing GmbH 1180 Vienna, Hildebrandgasse 9/8 E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

Wir versuchen, überall dort zu sein, wo die Interessen von CannabispatientInnen vertreten werden, und sind für jede Einladung dankbar, aber leider können wir nicht alle Events besuchen. Auf der schweizerischen CannaTrade war das Medijuana Magazin – Dank sei den VeranstalterInnen – bisher jedes Jahr erhältlich und natürlich berichten wir auch dieses Jahr mit einer Fotoreportage von der Messe. Obwohl unserer Meinung nach der sichere Zugang zu Cannabis für PatientInnen erste Priorität hat, sollten auch nirgendwo auf der Welt Menschen verfolgt werden, die zum Vergnügen Gras rauchen. In Kanada sind augenblicklich viele dieser Meinung, und was noch wichtiger ist: Unter ihnen befindet sich auch der Ministerpräsident. Deshalb wird dort dieses Jahr landesweit legalisiert, unabhängig von der Motivation der KonsumentInnen. Dies ist vielleicht der größte Schritt für die internationale Cannabisbewegung im letzten Jahrzehnt. Unser Artikel zu diesem Thema beleuchtet die Hintergründe dieser Entscheidung unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklungen beim US-amerikanischen Nachbarn. Südamerika wiederum ist eine ganz andere Welt, in der der als am europäischsten angesehene Staat Uruguay immer eine Spitzenposition eingenommen hat. Hauptziel der vollständen Legalisierung, die hauptsächlich mit der allgemeinen Gesundheit und Sicherheit begründet wurde, war die Abtrennung vom Markt für Kokain und andere Drogen. Gleichzeitig wollte man der Welt ein anwendbares Modell für die Legalisierung geben. Inwieweit das gelungen ist, mag jeder nach der Lektüre unseres Artikels über die Erfahrungen der letzten fünf Jahre selbst entscheiden. Der Schwerpunkt des Magazins liegt wie immer auf den Rechten und der Situation der CannabispatientInnen. Außerdem stellen wir euch einige (medizinische) Cannabissorten vor sowie ein paar neue Vaporizer, mit denen man die medizinischen Risiken und Schäden beim Konsum minimieren kann. Wir treffen uns auf der Mary Jane Hanfmesse in Berlin! Bis dann – angenehme Lektüre! Der Hrsg.

In Zusammenarbeit mit

Medical & Harm Reduction Magazine

Index aeroponik systems atami Barney‘s Farm biobloom

37 35, 52 43 11, 13

Bushplanet 4-5 CANNA U2, 61 cannapol 23 florganics 45 GreenHouse feeding

51

hanf institut

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krumme gurken

61

Lucy‘s Rausch

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Nachtschatten verlag

62

Near Dark

23, 42

plagron

42, U4

plants4friends 23 premium genetics

19

PUNA 42 sensi seeds serious seeds SteckIt

49 55 64, U3

sweet seeds

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united SeedBanks

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Vaposhop

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Verdampftnochmal 41 Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die Inhaber/in des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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inhalt Liebe leute! 3

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medi+green Holländisches Gras wird möglicherweise legalisiert 8 Kiffen kann zum Tabakrauchen verleiten 8 Todesstrafe für Cannabis in den USA? 9

canna+globe Medizinisches Cannabis in Tschechien

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Pionierarbeit von MedizinerInnen

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und PharmazeutInnen in Brünn Kanada vor der Legalisierung

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Referenzprojekt der Regierung am Start Bei Weitem keine Erfolgsgeschichte

16–19

Die ersten fünf Jahre der Legalisierung in Uruguay

medi+green Schulwart war Cannabispatient

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Epidiolex vor Zulassung in den USA

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Wunderheilmittel Cannabidiol

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20

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CBD ersetzt bei PatientInnen oft viele Medikamente Besser für deine Gesundheit Verdampftnochmal richtig vaporisiert 22

medi+green

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Cannabis Congress & Expo in Europa 2018 24–25

canna+globe cannatrade 2018 26–27 Comeback der Schweiz

canna+globe Medizinisches Cannabis in Spanien

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Die wichtigsten Vorträge der World Cannabis Conferences 2018 28 6

8


inhalt medi+green

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CBD für Haustiere

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Nach Verbannung von Amazon: CBD-Markt schwankt beträchtlich

canna+globe 38–39

Vapes mit auSSergewöhnlichem Design

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medizin 40–41

Aktiv für Patientenrechte Spanische CannabispatientInnen für die besten Regulierungsmaßnahmen Cannabisdosierung für medizinische Zwecke:

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Ansicht eines Experten

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Sie sagten, wir müssen sterbenskrank sein

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Vollblut

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Hindu Kush® Automatic (Sensi Seeds)

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Purple moby dick (Dinafem Seeds) Unser legendärer Wal macht sich schick

54 Eine seriöse medizinale Pflanze: Chronic Ertragreichste Pflanze mit Feinschmeckerqualität! 56

Neue CBD-reiche Sorten Und die erste CBD-pure-Genetik in der

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Genetikkollektion von Sweet Seeds® 58

Bubba Island Kush von Dutch Passion

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Pineapple Chunk x Super Auto (Barney‘s Farm)

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Holy Punch (Greenhouse Seeds)

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A’lA Canna Ölsamenbutter Aus Hanf- und anderen Samen

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20 7


Medi+green

Holländisches Gras wird möglicherweise legalisiert

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ein, wir haben nicht den Verstand verloren. Wir wissen genau, dass in den holländischen Coffeeshops Ganja und Haschisch seit Jahrzehnten erhältlich sind. Das bedeutet aber nur, dass Cannabis geduldet wird, während die Geschäfte auf illegale Beschaffung angewiesen sind. Nun kann nach einigen Projekten endlich der Probebetrieb der holländischen Legalisierung, unterstützt von den Ministerien für Justiz und Gesundheit, starten. Das Experiment wird über den Zeitraum von vier Jahren in sechzig Städten durchgeführt. Eine Kommission von

sechs WissenschaftlerInnen, einem ehemaligen Bürgermeister und einem Beamten aus dem Gesundheitsministerium wurde ins Leben gerufen, um diesen Prozess zu lenken und zu überwachen. Obwohl die Kommission große Namen aufweisen kann, ist es doch überraschend, dass in ihr kein Vertreter der großen holländischen Cannabisszene zu finden ist; auf sie zählt man nur bei externen Konsultationen. Vielleicht wäre es gut gewesen, sie schon bei der Ausgestaltung des Projekts mit einzubinden – so sind viele KaffeehausbesitzerInnen der Meinung, dass die Regulierung zu kompli-

ziert ist und es zu viele Einschränkungen gibt, die das Funktionieren des Systems verhindern. Sie hoffen jedoch, dass im Probebetrieb eine breite Palette von Sorten erhältlich sein wird, und dass die GärtnerInnen, die momentan für sie anbauen, die Möglichkeit erhalten werden, diese legal zu züchten. Außerdem halten sie es für problematisch, dass das Projekt auf eine lange Zeit ausgelegt ist, während das Land schon über jahrzehntelange Erfahrungen im halblegalen Cannabishandel verfügt. BCD, eine der beiden Zusammenschlüsse von Coffeeshops im Lande, reagierte auf das Projekt direkt auf der eigenen Webseite: „Vier Jahre sind eine lange Zeit für ein Experiment. In Kanada wird schon in diesem Sommer Cannabis legalisiert. In Kalifornien, Colorado und anderen US-Bundesstaaten ist dies bereits geschehen. Der Blick der holländischen Gärtnereien richtet sich auf die andere Seite des Atlantischen Ozeans – dadurch wird viel holländisches Sachwissen aus unserem Land abfließen. Das geschieht jetzt schon überall.“ Vier Jahre sind nun auch nicht solch eine lange Zeit für die Abwicklung eines Experimentes von diesem Kaliber, allerdings hätte man es schon vor zehn Jahren in Angriff nehmen müssen.

Kiffen kann zum Tabakrauchen verleiten

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ine aktuelle Studie geht der Frage nach, inwieweit Marihuanakonsum die Neigung zum Tabakrauchen steigern kann. Den ForscherInnen gelang es, einen Zusammenhang aufzuzeigen – allerdings ist nicht klar, ob dieser nur für gerauchtes Marihuana besteht oder auch für im Vaporizer oder in Lebensmitteln konsumiertes. Da Cannabis in den USA immer größere Akzeptanz und Popularität erfährt, erachteten ForscherInnen der Mailman School of Public Health der Columbia Universität und der Universität von New York City es für wichtig zu untersuchen, ob der Cannabiskonsum zur Zunahme des Tabakkonsums beiträgt, der in den letzten Jahren stark zurückgegangen war. Die Ergebnisse belegen, dass CannabiskonsumentInnen stärker zum Tabakrauchen neigen bzw. dass MarihuanakonsumentInnen eine geringere Chance haben, mit dem Rauchen aufzuhören. Dabei ist zu beachten, dass die Analyse auf Daten basiert, die zwischen 2001 und 2002 sowie 2004 und 2005 in einer landesweiten epidemiologischen Untersuchung erhoben wurden. Zu dieser Zeit war an eine Legalisierung noch nicht zu denken und der Konsum in Vaporizern und Lebensmitteln steckte noch in den Kinderschuhen. Daher ist

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es fraglich, ob die Ergebnisse der Studie der heutigen Situation entsprechen, wo der Cannabiskonsum weniger mit dem Rauchen in Verbindung gebracht werden kann. Der Leiter der Studie, Renee Goodwin, rät, im Kampf gegen das Rauchen und bei der Minimierung seiner schädlichen Wirkungen in klinischer Umgebung den Cannabiskonsum im Blick zu behalten. Er hebt hervor, dass das Verständnis

der potenziellen Verbindung zwischen Cannabis- und Tabakkonsum bei Jugendlichen im Vordergrund stehe, da sie nach den jüngsten Daten häufiger Cannabis als Tabak konsumierten. Dem stimmen wir zu und ergänzen, dass es wichtig wäre zu untersuchen, ob die verschiedenen Techniken des Cannabiskonsums im gleichen Maße die Neigung zum Tabakrauchen fördern.


Todesstrafe für Cannabis in den USA?

I

n den vergangenen Jahren ist es in den USA zu etwa 70.000 Todesfällen in Verbindung mit dem Konsum von Heroin, Fentanyl und rezeptpflichtigen Schmerzmitteln gekommen, weswegen man von einer „Opioid-Krise“ spricht. Die Regierung Trump reagierte darauf mit der Verhängung der Todesstrafe für hochrangige Drogenhändler. Die Washington Post ging der Frage nach, welche Menge von welcher Droge diese Strafe nach sich ziehen würde. Justizminister Jeff Sessions kündigte im Zusammenhang mit der Legalisierung in Kalifornien an, dass er sich dafür einsetzen werde, dass alle US-Staaten die Bundesgesetze einhalten. Das heißt auf Deutsch, dass er nicht auf einen legalisierten Cannabismarkt vertraut. Nun erschien er erneut auf der Bildfläche, als er in einem Memorandum die Bundesstaatsanwälte dazu ermunterte, bei bestimmten Delikten des Drogenhandels die Todesstrafe zu fordern. Die amerikanischen Gesetze bieten schon jetzt dazu die Möglichkeit, wenn der Handel im Zusammenhang mit einem Mord steht. Sessions rief nun dazu auf, die Höchststrafe auch in Fällen von „extrem hohen Mengen von Drogen“ zu fordern. Sachverständige erklärten, dass für den reinen Handel noch nie die Todesstrafe verhängt worden sei, und dass sie sicher seien, dass der Oberste Gerichtshof dies als verfassungswidrig einschätzen würde. Was aber ist eine ex-

trem hohe Menge? Bei LSD sind es 0,6 kg, was sechs Millionen Dosen von durchschnittlich 100 µg entspricht. Die gleiche Strafe würde verhängt bei 3 kg Metamphetamin und 6 kg PCP, was schockierend ist, weil Verhaftungen wegen ebendiesen Mengen durchaus vorgekommen sind. Bei den Opioiden würde der Handel mit 60 kg Heroin oder 24 kg des potenteren Fentanyl die Todesstrafe bedeuten. Bei Kokain wären 300 kg, bei Crack 16,8 kg das Limit. Schließlich kommen wir zum Cannabis, bei dem es unserem Wissen und unserer Erfahrung nach keine tödliche Dosis gibt. Für den Handel aber schon: Nach dem Vorschlag von Sessions würde mit dem Tode bestraft, wer Handel mit 60 t Cannabis oder 60.000 Pflanzen betreibt. Gewiss ist diese Menge nicht geringfügig, man sollte aber im Auge behalten, dass inzwischen in acht Staaten sowie Washington, D.C., der Handel mit Cannabis legal ist und dadurch ein gewaltiger Markt entstanden ist, der zu einem beispiellosen Wirtschaftswachstum geführt hat. Bizarr, dass die Bundesgesetze Cannabis nun verbieten und nicht einmal seine positiven medizinischen Wirkungen anerkennen. Diese Cannabismenge, für deren Handel man in Colorado oder Kalifornien zum Tode verurteilt werden soll, existiert durchaus. Allerdings kann man sich wirklich nur schwer vorstellen, dass der Oberste Gerichtshof solche Todesurteile nicht aufheben würde.


Canna+Globe

Medizinisches Cannabis in Tschechien

Pionierarbeit von MedizinerInnen und PharmazeutInnen in Brünn

Mitte April fand an der Mendel-Universität in Brünn, der zweitgrößten tschechischen Stadt, die Konferenz zum medizinischen Cannabis statt, wo MedizinerInnen, PharmazeutInnen und WissenschaftlerInnen aus Tschechien und dem Ausland die Ergebnisse ihrer Forschung und aktuelle Behandlungsmethoden vorstellten. Einer der Höhepunkte war der Vortrag von Dr. Radovan Hřib, der in der Universitätsklinik St. Anna arbeitet und die Behandlung von mehr als 80 SchmerzpatientInnen mit medizinischem Cannabis überwacht.

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r. Radovan Hřib ist Leiter des Zentrums für Schmerzbehandlung an der Universitätsklinik St. Anna in Brünn und verschreibt seit 2015 (mit einigen Unterbrechungen) offiziell medizinisches Cannabis und ist heute der bekannteste tschechische „Cannabisdoktor“, der diese natürliche Medizin in seiner Praxis benutzt.

Eröffnung einer VaporizerStation im Krankenhaus Einen Tag vor der Konferenz berichteten fast alle tschechischen Medien von der Schaffung einer „Vaporizer-Station zu Unterrichtszwecken“ am Zentrum für Schmerzbehandlung in Brünn unter der Leitung von Dr. Radovan Hřib. Diese Station gehört zu den ersten ihrer Art weltweit (wenige ähnliche existieren in einigen Krankenhäusern

in Israel und Kanada), wo registrierte PatientInnen getrocknete Cannabisbuds mit den Vaporizern Volcano Medic und Mighty Medic inhalieren. Diese beiden Geräte des Herstellers Storz & Bickel tragen als einzige das Zertifikat „medizinisch“ und kosten zwischen 350 und 500 €, was bedeutet, dass sie für die meisten PatientInnen zu teuer sind. Die PatientInnen im Brünner Zentrum für Schmerzbehandlung können sie kostenlos benutzen und eine viel gesündere Methode des Konsums von medizinischem Cannabis ausprobieren. Das System funktioniert folgendermaßen: Ein Arzt im Schmerzzentrum verschreibt medizinisches Cannabis, der Patient kauft es in der Apotheke und geht zurück zum Arzt, um die möglichen Wirkungen zu besprechen, den Vaporizer vorzubereiten und die Dosierung festzulegen.

Der Betreiber des größten tschechischen E-Shops für Vaporizer erzählte uns, dass die Besucherzahlen seiner Webseite explodierten, nachdem die Medien über die Station im Krankenhaus von Brünn berichtet hatten; unterdessen musste Dr. Hřib den Zeitungen klarmachen, dass die Station eine professionelle medizinische Institution ist und kein „Drogenhaus, wie viele vielleicht denken. Es besteht ein großer Unterschied zwischen dem Rauchen von Cannabis und dem Einatmen von Dämpfen.“

Eine lange Reise Das Zentrum für Schmerzbehandlung benötigte zwei Jahre, um die nötigen Papiere (zum Beispiel medizinische Zertifikate für die Vaporizer) zu beschaffen und die Station in Betrieb zu nehmen. Dr. Hřib und seine KollegInnen verschrieben vorher Kapseln in Zusammenarbeit mit örtlichen Apotheken. Die tschechischen Gesetze verbieten den Import von Cannabisextrakten und -tinkturen. Eingeführt werden dürfen nur getrocknete Kräuter, was bedeutet, dass die Kräuter der kostengünstigste Weg waren, die PatientInnen mit Medizin zu versorgen. Die Herstellung von Extrakten im Krankenhaus wäre nach Angaben von Dr. Hřib zu teuer geworden, die Kapseln waren hingegen billig, wie wir später sehen werden.

Komplizierte Situation Seitdem 2014 das Gesetz über medizinisches Cannabis in Kraft trat, sind nur 5 kg Cannabis an PatientInnen verkauft worden. Im Durchschnitt kaufen monatlich nur 26 Pati10


entInnen in Apotheken ein. Die Gesamtzahl der PatientInnen für medizinisches Cannabis liegt offiziell bei 100 Personen, was ein trauriger Witz ist, weil die neueste Studie des Nationalen Zentrums für Drogenmonitoring belegt, dass etwa 880.000 TschechInnen in den letzten zwölf Monaten aus medizinischen Gründen ihr eigenes Cannabis benutzten, obwohl es illegal ist! Das ist fast ein Zehntel der Gesamtbevölkerung der Tschechischen Republik. Was ist die Ursache des gewaltigen Unterschieds zwischen der Zahl der offiziell legalen CannabispatientInnen und jener Personen, die es illegal für medizinische Zwecke benutzen? Das Hauptproblem ist, wie auch wiederholt auf der Konferenz in Brünn angemerkt wurde, dass der Preis für Cannabis in den Apotheken zu hoch ist und die staatlichen Krankenkassen sich weigern, die Kosten zu übernehmen. Dies ist der Hauptgrund, warum tschechischen PatientInnen ihre deutschen NachbarInnen beneiden, da dort zwei Dritteln der PatientInnen medizinisches Cannabis von Krankenkassen voll bezahlt wird, was dazu führte, dass die Zahl der PatientInnen gewaltig anstieg. Ein weiterer bedeutender Grund ist die unnötige bürokratische Belastung für ÄrztInnen, die medizinisches Cannabis verschreiben wollen, und die ablehnende Hal-

tung anderer, neue Behandlungsmethoden kennenzulernen. Viele sind von der widersprüchlichen Geschichte des Cannabisverbots verunsichert. Im nachfolgenden Interview mit Dr. Radovan Hřib bringen wir diese und viele andere Gesichtspunkte zum Thema medizinisches Cannabis und seine Verbreitung unter PatientInnen zur Sprache.

Medijuana: Warum verschreiben Sie als Algologe Cannabis? Dr. Radovan Hřib: Je länger ich Cannabis benutze, desto mehr bin ich fasziniert und desto lieber verschreibe ich es. Ich habe es jedoch, wegen der Versorgungsengpässe, noch nicht lange genug zur Verfügung, um meine Patienten von den Standard-


Canna+Globe medikamenten abzubringen, also benutze ich es zusammen mit den konventionellen Medikamenten wie Opioiden oder Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR), um ihren Zustand zu verbessern. MED: Wie genau? RH: Dank Cannabis haben wir die Möglichkeit, den sogenannten Teufelskreis der Schmerzen zu unterbrechen, indem wir die Schmerzen selbst reduzieren, Angstzustände minimieren und den Schlaf verbessern. Was den Schlaf betrifft, gibt es nicht viele wissenschaftliche Beweise, aber der erste Eindruck von 99 Prozent meiner Patienten nach Beginn der Cannabisbehandlung ist ein deutlich besserer Schlaf. Und folglich, wenn die Leute besser schlafen und ruhen, können sie auch besser mit dem Schmerz umgehen. MED: Was ist der Hauptgrund, warum so wenige Ärzte in Tschechien Cannabis verschreiben? RH: Es gibt einen Mangel an zuverlässigen Informationen. Nach meiner Erfahrung gibt es bei den Medizinern sowohl unerfüllbare Erwartungen als auch absolute Verdammnis. Beides ist natürlich unangemessen. Dann gibt es natürlich die Faulheit, den Unwillen und die Vorwände, wie zum Beispiel „Wir haben nicht genügend Belege.“ Und natürlich gibt es auch die Angst, etwas Neues zu erfahren. MED: Es gibt auch Probleme mit dem komplizierten Prozess der elektronischen Verschreibung und die Bürokratie in diesem System, nicht wahr? RH: 2015 war es wie ein Marathonlauf, wenn jemand legal medizinisches Cannabis verschrieben bekommen wollte, aber heute würde ich sagen – in athletischer Terminologie – ist es nur noch ein Sprint über 400 oder 800 Meter. Heutzutage laufen alle Verschreibungen über das elektronische System, und die nötigen Papiere bei der Staatlichen Agentur für medizinisches Cannabis (SAKL),

Dr. Radovan Hřib

die Ärzten erlaubt, es zu verschreiben, dauern kaum mehr als eine Woche. Ich möchte diese staatliche Institution nicht verteidigen, aber es ist kein Problem mehr. Wer behauptet, wegen des elektronischen Systems kein Cannabis verschreiben zu können, sagt nicht die Wahrheit. Natürlich kann es auch Softwareprobleme geben, aber die sind lösbar. MED: Vor drei Jahren haben Sie und ihre Kollegen in der Krankenhausapotheke begonnen, Kapseln aus gemahlenem, decarboxyliertem Cannabis herzustellen. Warum Kapseln und keine Extrakte oder Suppositorien? RH: Not macht erfinderisch. Kapseln mit getrockneten Kräutern sind natürlich keine perfekte Lösung, aber bei der Schmerzbekämpfung wirken sie gut und wir haben gute Ergebnisse. Suppositorien kann man aus Kräutern nicht ordentlich herstellen und wegen des sogenannten Entourage-Effekts müssen wir den Patienten die ganze Blüte geben, damit der Körper entscheiden kann, welche Komponenten er benötigt. Ein anderer wichtiger Faktor sind die niedrigen

Kosten bei der Herstellung von Kapseln im Vergleich zum Extrahieren, das teuer und technisch aufwendig ist. Außerdem sind Kapseln leicht herzustellen: Das Pflanzenmaterial wird gewogen, in Glaskolben gegeben, verschlossen und 30 Minuten bei 120°C decarboxyliert. Wenn es abgekühlt ist, wird es gemahlen und in Kapseln gegeben. MED: Wie werden Patienten ohne Cannabiserfahrungen auf die Behandlung mit medizinischem Cannabis vorbereitet? RH: Zuerst erkläre ich ihnen, dass ihr Bewusstsein auch von einer kleinen Dosis Cannabis beeinflusst werden kann, dass sie sich ein wenig „betrunken“ fühlen können. Wenn der Patient dies weiß und diese Tatsache akzeptiert, dann verschwinden diese psychoaktiven Effekte innerhalb weniger Tage. Abgesehen von dem, was sie bei mir lernen, können sie ihre eigenen Nachforschungen auf Webseiten durchführen, die ich ihnen empfehle – die der tschechischen Cannabis-Patientenvereinigung KOPAC. Bei den Kapseln beginnen wir gewöhnlich mit einer Dosis von 0,125 g THC etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen. Ungefähr eine Woche danach wird nach einem Beratungsgespräch die Dosis eventuell erhöht (im Falle von unerwünschten Nebenwirkungen muss sie unbedingt sofort reduziert werden). Vor Kurzem habe ich begonnen, sogar kleinere Dosen zu benutzen, im Fall einiger Patientinnen mit geringem Körpergewicht waren es 0,0125 g THC am Tag, und das nahmen sie einen Monat lang, bevor sie die Tagesdosis von 0,125 g THC erreichten. Auf jeden Fall bin ich mit den Patienten in den ersten sieben oder zehn Tagen der Behandlung regelmäßig in Kontakt, wir telefonieren miteinander und sprechen darüber, welche Fortschritte die Behandlung macht.

text: Lukáš Hurt 12



Canna+Globe

Kanada vor der Legalisierung Referenzprojekt der Regierung am Start

Nach der Cannabislegalisierung in Uruguay ist dies das erste Beispiel dafür, dass nicht nur eine Partei oder ein Bundesstaat sich der Sache annimmt, sondern die Zentralregierung eines Landes. Nachfolgend haben wir zusammengefasst, wie die Legalisierung in Kanada aussieht und welches Vorbild sie Europa geben kann.

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ine der ersten Ankündigungen der im Jahr 2015 gebildeten liberalen Regierung in Kanada galt der Schaffung eines legalen Cannabismarktes. Nach Ansicht des Ministerpräsidenten Justin Trudeau war dies notwendig, weil sich das Verbot nicht nur als wirkungslos erwiesen hatte, sondern weil es Jahr für Jahr große Schäden verursachte. Beispielsweise lagen die kanadischen Jugendlichen beim Ausprobieren an der Weltspitze und gegen Tausende von ihnen waren Strafverfahren eingeleitet worden, ohne dass es im Zusammenhang mit dem Konsum zu Gewalttaten gekommen wäre. Das organisierte Verbrechen verdiente Milliarden von Dollar am Verbot, während die Mehrheit der KanadierInnen nicht davon überzeugt ist, dass reiner Besitz und Konsum streng bestraft werden müssen und damit eher mit den Ansichten der Regierungspartei übereinstimmt. Daher sah die kanadische Regierung die Zeit gekommen, im Sommer 2018 die gesetzliche Legalisierung umzusetzen.

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Gesetzlicher Rahmen Ein legaler Markt kann nur mit den notwendigen Garantien geschaffen werden. Die neuen Gesetze müssen daher unter anderem sicherstellen, dass Marihuana nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen gelangen kann, bzw. dass Erwachsene es nicht ohne Genehmigung an sie weitergeben. Die Einnahmen aus dem legalen Markt dürfen keinesfalls das organisierte Verbrechen bereichern, daher sind die beiden Märkte streng voneinander zu trennen. Das Gesetz muss außerdem der allgemeinen Gesundheit und der öffentlichen Sicherheit dienen – daher ist es nicht überraschend, dass es nicht erlaubt sein wird, unter Einfluss von Marihuana Auto zu fahren. Ständige Aufklärungskampagnen werden garantieren, dass sich die KanadierInnen auf der Grundlage entsprechender Informationen für oder gegen den Konsum entscheiden können und sich der Risiken bewusst sind. Bei Suchtproblemen werden Behandlungen, Beratungen und Erziehungs-

programme zur Verfügung stehen. Das für den Handel gezogene Cannabis wird auf seine Qualität geprüft und in kindersicheren Packungen auf die Regale gelangen. Schließlich wird das 2015 begonnene Programm für medizinisches Cannabis fortgeführt, sodass die PatientInnen weiterhin Produkte von medizinischer Qualität erhalten werden. Die Auswirkungen des neuen Gesetzes unterliegen einem ständigen Monitoring, um es nötigenfalls anpassen zu können.

Regierungsinformation Wer detailliertere Informationen sucht, warum Kanada legalisiert und was man von diesem Schritt erwartet, findet diese im veröffentlichten Material der Regierung. Dort kann man auch etwas über Geschichte und Gegenwart des Cannabisgebrauchs lesen, über die oft betonten, wenn auch nicht in jedem Fall realen Risiken – z. B. Einstiegsdroge & Co. – ebenso wie über die positiven medizinischen Wirkungen. Es enthält Me-


thoden der Risikominimierung beim Konsum, das entsprechende Vertriebsmodell und auch die geplanten Maßnahmen für die öffentliche Sicherheit. Und das ist noch nicht alles! Die Regierung hat unter canada.ca eine neue Webseite in Betrieb genommen, die einerseits über den Hintergrund des Gesetzes informiert, andererseits die wichtigsten Fragen zum Cannabis beantwortet, zum Beispiel, ob man davon abhängig wird oder was der Unterschied zwischen THC und CBD ist. Die Seite spricht auf die verschiedenen Marktakteure an, so kann man auch etwas darüber erfahren, wie man medizinischer Konsument werden kann oder registrierter Züchter. Da man den Jugendschutz ernst nimmt, findet sich dort auch eine besondere Seite für Eltern, die erklärt, wie man mit Kindern über den Cannabiskonsum sprechen kann. Aber das fällt schon in die Kategorie Prävention und Schadensminimierung.

Ein historischer Augenblick Wir dürfen nicht vergessen, dass sich in Kanada die wirtschaftlichen Vorteile deutlich abzeichnen, über die die Regierungsseite kein Wort verliert. RegierungsvertreterInnen erklärten zu diesem Thema von Anfang an, dass im Gegensatz zum Nachbarn im Süden wirtschaftliche Gesichtspunkte bei der Entscheidung nicht den Ausschlag gegeben hätten. Trudeau weiß genau, dass die Drohung der Regierung Trump für Kanada eine historische Chance darstellt. Ganz sicher werden zahlreiche Cannabisunternehmen ihren Standort nach Kanada verlegen, statt sich in den USA den Launen der Regierung auszusetzen, auch wenn der Markt in den USA zehnmal so viele Menschen versorgt. Ein gewaltiger Vorteil ist, dass – während in den USA das Bundesgesetz im äußersten Fall die erkämpfte Legalisierung der Bundesstaaten außer Kraft setzen kann – es in Kanada ge-

Justin Trudeau

rade der Ministerpräsident ist, der sich von Anfang an am aktivsten für den legalen Cannabismarkt engagiert hat. Es ist jedoch nicht sicher, dass auch Schokolade mit THC-Gehalt, Konzentrate oder Vape Pens mit hohem Wirkstoffgehalt legalisiert werden. Die Regelungen für medizinisches Cannabis haben in rund 20 Jahren einen Markt geschaffen, den die Legalisierung gefährden könnte. Die Interessenvertretung Sensible B.C. aus Vancouver klagte, dass ein Großteil der Produkte – Extrakte, Lebensmittel mit Cannabinoidgehalt und Cremes – wegfallen könnte, wenn sie nicht auf Bundesebene genehmigt würden, worauf man vielleicht jahrelang warten müsste. Das könnte amerikanischen Firmen Kopfschmerzen bereiten, die mit der Herstellung und dem Vertrieb ähnlicher Produkte ihren

Standort nach Kanada verlegen. Die Unsicherheit wird dadurch gesteigert, dass einige Provinzen selbst die Bedingungen für den Cannabisgebrauch bestimmen und es daher vorstellbar ist, dass eine Provinz die Einrichtung von Coffeeshops gestattet, während eine andere den Konsum auf öffentlichen Plätzen absolut verbietet.

Vorbild für Europa Es gibt also noch viele offene Fragen hinsichtlich der endgültigen Form der Legalisierung. Man kann aber jetzt schon sagen, dass sie eher Vorbildcharakter für Europa haben wird als das Modell Uruguay. Die Ausgangspunkte der kanadischen Entscheidung – die unbegründete Verfolgung von KonsumentInnen oder die Schwächung von kriminellen Organisationen – passen praktisch in den Kontext jedes beliebigen europäischen Landes und auch die Lösungsansätze Kanadas sind auf dem Alten Kontinent umsetzbar. Daher müssen wir die Daumen drücken, dass die ersten Jahre des kanadischen Unternehmens erfolgreich verlaufen werden. Wenn die kanadische Legalisierung erwartungsgemäß mehr Vorteile bringt als Schwierigkeiten, dann ist nur noch die Frage, welches europäische Land das erste sein wird, dessen Führung sich daran macht, das Drogenverbot aufzuheben und einen regulierten Markt zu schaffen. Wenn dieser Augenblick kommt, wird die Prohibition fallen wie Dominosteine und wir werden bald das jahrzehntelange Cannabisverbot als Irrtum betrachten.

text: Jack Pot 15


Canna+Globe

Ein kleines Land wählte eine revolutionäre Waffe im Krieg gegen die Drogenmafia: Statt die Gesetze zu verschärfen, schuf es den ersten landesweiten legalen Cannabismarkt der Welt! Diese edle Mission brachte jedoch unerwartete Probleme mit sich. Nach Ablauf von fünf Jahren hat die Menschenrechtsorganisation WOLA (Washington Office on Latin America) die Ergebnisse und Schwierigkeiten des Pionierunternehmens zusammengefasst. text: Bob Arctor

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Bei Weitem keine Erfolgsgeschichte

Die ersten fünf Jahre der Legalisierung in Uruguay

S

eit fünf Jahren richten sich die Blicke aller HanffreundInnen auf das südamerikanische Land, dessen Präsident im Dezember 2013 das anderthalb Jahre zuvor angekündigte Gesetz unterzeichnete, das den landesweiten legalen Cannabishandel ermöglicht. Obwohl KifferInnen in der ganzen Welt den Schritt begrüßten und ihn auch für ihre Länder anstreben, dürfen wir den lokalen Kontext nicht außer Acht lassen. Der damalige Präsident von Uruguay, José Mujica, begründete die Dringlichkeit der Cannabislegalisierung mit drei Motiven. Das Erste ist für viele Länder gültig: Mit erzieherischen und präventiven Begleitmaßnahmen lässt sich die allgemeine gesundheitliche Situation der Bevölkerung verbessern. Zweitens lässt sich der Widerspruch auflösen, dass der Besitz einer geringen Menge Cannabis legal ist, die Beschaffung jedoch als Straftat gilt. Das dritte und zweifellos wichtigste Argument ist jedoch lokalbezogen: Die Schaffung eines

legalen Marktes dient dazu, den Einfluss der Drogenmafia und die mit ihm verbundenen Gewalttaten zu verringern. Die Analyse des Washington Office on Latin America (WOLA) untersuchte im März 2018 die Stationen und Ergebnisse der Legalisierung in Uruguay. Nachfolgend geben wir eine Zusammenfassung.

Von der Kokapaste zum Cannabis Club Nicht das Kokain stellt unter den in Uruguay erhältlichen Drogen die Gefahr Nummer 1 dar, sondern ein billiges Nebenprodukt der Herstellung, die Kokapaste. Das organisierte Verbrechen hatte sich auf die Verbreitung dieser Paste verlegt und auch vor Gewalt nicht zurückgeschreckt. Mujicas Überlegung war folgende: Wenn es wenigstens gelänge, Cannabis von der Palette der Dealer zu nehmen, würde niemandem beim Cannabiskauf mehr Kokapaste angeboten


werden. Die Informations- und Präventionskampagne, die mit der Legalisierung einherhing, könnte darüber hinaus KonsumentInnen dahingehend beeinflussen, welche Drogen sie zu sich nehmen, und erreichen, dass es möglichst nicht die schädliche und abhängig machende Kokapaste ist. Ziel des Gesetzes war es, den gesamten Cannabishandel legal und kontrollierbar zu gestalten. Erster grundlegender Schritt war dabei die Registrierung. Um als volljähriger Bürger von Uruguay in der Apotheke Cannabis kaufen zu dürfen – ja, in Uruguay wird Cannabis auf die Apothekerwaage gelegt – muss er sich auf die Liste der Kaufberechtigten setzen lassen. Dann kann er wöchentlich 10 Gramm bzw. monatlich 40 Gramm von zwei offiziellen Produzenten kaufen. Nach dem Bericht der WOLA machten bisher 22.077 BürgerInnen von dieser Möglichkeit Gebrauch. Wer zu Hause anbauen möchte, der darf nach Abschluss der staatlichen Registrierung sechs Cannabispflanzen ziehen, von denen er jährlich maximal 480 Gramm Blüten ernten kann. Von dieser Möglichkeit machten 8.266 BürgerInnen Gebrauch. KifferInnen können außerdem nach spanischem Vorbild Cannabis Clubs gründen. Diese können 15 bis 45 Mitglieder aufnehmen, 99 Pflanzen gleichzeitig ziehen und jedes Mitglied kann jährlich maximal 480 Gramm Cannabis erhalten. Bei Redaktionsschluss des WOLA-Berichts gab es im Lande 83 Clubs. Die Regeln waren im Mai 2014 festgelegt worden – im August des gleichen Jahres begannen die EigenanbauerInnen und die Registrierung der Cannabis Clubs begann im Oktober. Auf den Vertrieb in den Apotheken musste man jedoch bis

Juli 2017 warten, weshalb die Registrierten wohl oder übel ihr eigenes Marihuana anbauen mussten. In die Apotheken gelangen nur Sorten von schwacher oder mittlerer Potenz. Keine von ihnen enthält mehr als 10 Prozent THC, während der Gehalt an CBD 6–7 Prozent erreicht. Daher sind sie bei zahlreichen Symptomen medizinisch anwendbar. Der Preis ist dabei mehr als wettbewerbsfähig: Ein Gramm staatliches Cannabis kostet momentan 1,40 $.

Konflikt mit den internationalen Gesetzen Das Hauptargument gegen jede Legalisierung lautet, dass die internationalen Abkommen gegenwärtig die Errichtung eines

staatlich regulierten Cannabismarktes nicht zulassen – ausschließlich den Gebrauch für Medizin und Forschung. Die Regierung von Uruguay argumentiert in diesem Zusammenhang, dass ihre Politik vollkommen im Einklang mit den Drogenabkommen der UNO stehe, deren Ziele – Schutz der Gesundheit und des Wohlergehens – bisher nicht verwirklicht werden konnten. Das Land stellte infrage, dass es möglich ist, die Initiative unter den gegebenen Bedingungen zum Erfolg zu führen, und argumentierte, dass der Cannabiskonsum von Erwachsenen in erster Linie eine Frage der Gesundheit, der Sicherheit und der Menschenrechte sei. Die wahre Gefährdung gehe von den Dealern aus, die gleichzeitig Kokapaste und Cannabis anböten. Die juristischen Implikationen der UN-Abkommen stünden miteinander in Widerspruch und seien den Bedingungen der betreffenden Länder anzupassen. Uruguay hatte schon früher vor der UNO argumentiert, dass der Schutz der Menschenrechte Vorrang habe vor den Vorschriften der Drogenregulierung. Obwohl dieser Standpunkt stark kritisiert wurde, blieb das südamerikanische Land frei von Sanktionen, wobei auch eine Rolle spielt, dass sich die Aufmerksamkeit stärker auf die legalisierenden US-Bundesstaaten richtete. Bei der Umsetzung der Legalisierungsgesetze traten hier auch interne Probleme auf: Da der Handel in den Apotheken stattfinden muss, erscheinen die Einnahmen in den Büchern, weswegen amerikanische Banken erklärten, dass sie alle Verbindungen mit Apotheken, die Cannabis verkaufen, abbrechen müssten, um nicht der Geldwäsche angeklagt zu werden. Dies bezieht sich auch auf die Bank von Uruguay, die Konten bei amerikanischen Banken unterhält. Wohl oder übel mussten sich die Apotheken auf Bargeld verlegen. 17


Canna+Globe

Probleme von Quantität und Qualität Da wenige Apotheken in Uruguay Einschränkungen im Bankgeschäft hinnehmen wollten, verkauften zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Berichts landesweit zwölf Apotheken Cannabis. Das reicht nicht aus, denn mit den pro Monat eingelagerten zwei Kilogramm Cannabis müssen die Bedürfnisse von 22.000 registrierten BenutzerInnen befriedigt werden. Wenn man bedenkt, dass ein Konsument monatlich 40 Gramm kaufen kann, ist leicht einzusehen, dass der Vorrat von einem Dutzend Apotheken den Monatsbedarf nicht befriedigen kann. Zudem befinden sich fünf der zwölf Apotheken in Montevideo, was weiterhin den Zugang und die gleich-

mäßige Verteilung erschwert. Da zudem die wenigen erhältlichen Sorten nicht alle Bedürfnisse befriedigen, kamen aus illegal gezüchtetem Cannabis hergestellte Öle und Extrakte in Umlauf. Wegen der Gesetzeslage werden diese gewöhnlich im Internet angeboten. KonsumentInnen wissen daher nicht, was die Produkte genau enthalten. Daher ist die Lage der PatientInnen nicht viel besser als in Ländern, die Cannabis verbieten. Einziger Vorteil ist, dass die Polizei sich selten in solche Transaktionen einmischt, denn sie will die auf dem Markt vertriebenen Produkte überwachen und nicht riskieren, dass die KonsumentInnen sich wegen der Unsicherheit nicht registrieren. Die Grauzone im Internethandel weist auf einen bestehenden Mangel hin. Das erste staatliche Produkt von

wirklicher medizinischer Qualität kam erst im Dezember 2017 auf den Markt, in Form eines Extrakts mit einem CBD-Gehalt von 2 Prozent, mit dem nur wenige zufrieden waren. Der Vorsitzende der EndocannabinoidGemeinschaft von Uruguay stellte öffentlich die Frage, ob das Präparat in der Lage sei, die Symptome von Epilepsie oder Parkinson zu lindern. Weiterhin wurde kritisiert, dass das benutzte Cannabis nicht aus Uruguay, sondern aus der Schweiz stamme. Mit einer entsprechenden Genehmigung sind ausländische Präparate steuerfrei erhältlich, der Versand kostet jedoch mehr als das Cannabis auf den Inlandsmarkt. Zudem wurde im Oktober 2017 beschlossen, zehn Tonnen medizinisches Cannabis für den Export zu produzieren. Weitere ähnliche Projekte werden für die nähere Zukunft erwartet und wahrscheinlich wird auch in Kürze medizinisches Cannabis aus eigenem Anbau auf dem Markt erhältlich sein.

Vorschläge zur Erneuerung des Systems Die Legalisierung in Uruguay leidet also unter zahlreichen Kinderkrankheiten, was bei einem ersten Versuch nicht überrascht. Der Bericht der WOLA enthält abschließend Vorschläge zur Verbesserung des gegenwärtigen Systems. Ein Problem könnte damit gelöst werden, nicht nur mit amerikanischen, sondern mit Bankinstituten aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten, zu klären, ob sie bereit sind, Geldverkehr aus Cannabishandel abzuwickeln. Kanada bietet sich an, wo im Juli legalisiert wird und ähnliche Bankenprobleme nicht zu erwarten sind. Weiterhin wird geraten, größeres Gewicht auf Aufklä18


rungskampagnen und die Bildung zu legen, besonders im Hinblick auf Ärzte und die Polizeibehörden. Wenn die Ärzte das Potenzial zur medizinischen Anwendung von Cannabis erkennen, könnten Forschungen zu den Konsummethoden durchgeführt werden, zu den Wirkungen und Nebenwirkungen, und dies könnte die Patienten ermuntern, sich öffentlich zu dem Thema zu äußern. Gelegentliche Übergriffe der Polizei auf Gruppenmitglieder und Züchter für den Eigenbedarf zeigen, dass weitere Fortbildungen notwendig sind. Man müsste den Umstand nutzen, dass die Herstellung von medizinischem Cannabis in Uruguay möglich ist – es wäre aber nötig, das Programm auszuweiten, damit eine größere Zahl von PatientInnen in den Genuss von Cannabispräparaten kommt. Es ist unhaltbar, dass Patienten sich aus dem Ausland teure Medikamente auf Cannabisbasis beschaffen. Der legale Zugang müsste verbessert werden – siehe die geringe Zahl von Apotheken. In der gegenwärtigen Situation droht der illegale Cannabismarkt erhalten zu bleiben und sogar zu erstarken. Der niedrige Preis von 1,40 $ für ein Gramm Cannabis lässt auf geringe Steuereinnahmen schließen – somit kann der Markt nicht wesentlich zur Ökonomie des Landes beitragen. WOLA schlägt vor, auch TouristInnen den legalen Cannabiskauf zu ermöglichen.

Denn es wäre widersinnig, dass der Staat die einheimischen BürgerInnen versorgt, während die Ausländer den Schwarzmarkt stärken. Internationaler Handel ist natürlich nur dann zu verwirklichen, wenn die zur Verfügung stehende Menge für den Binnenmarkt ausreicht. AusländerInnen würden nur eine kleinere Menge kaufen können und eine zusätzliche Steuer zahlen. WOLA erkennt an, dass es schwierig ist, Pionierarbeit zu leisten.

Es sei mit weiteren Hindernissen auf dem Weg zu rechnen. Daher sei es wichtig, dass die Regierung des Landes auf die auftretenden Probleme reagiert. Die Abstimmung mit den Akteuren auf dem Cannabismarkt, mit den Züchtern, den ClubbetreiberInnen, aber auch mit ÄrztInnen und den Polizeibehörden muss fortgesetzt werden, damit die Legalisierung in Uruguay eine Erfolgsgeschichte werden kann.

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Schulwart war Cannabispatient

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ie Schlagzeilen waren groß, als im vergangenen November ein Wiener Schulwart mit einer Cannabisaufzucht in seiner Schulwartwohnung erwischt wurde. Der 61-Jährige stand jetzt vor Gericht wegen des Anbaus von 50 Cannabispflanzen und des Besitzes von 800 Gramm bereits geerntetem Cannabis.

„Das Erzeugen von Suchtgift in dieser Menge ist – auch wenn dem Angeklagten keine Weitergabe von Suchtgift an andere anzulasten ist – rechtlich als Suchtgifthandel zu qualifizieren“, so der Staatsanwalt bei der Anklageerhebung. Darüber hinaus habe der Mann trotz der bereits eingefahrenen Ernte weiterhin Cannabis angebaut.

Daher auch der Verdacht seitens der Staatsanwaltschaft, dass er die Blüten in Zukunft auch verkaufen wollte – was der Angeklagte vehement bestritt. Der Schulwart erklärte vor Gericht, dass er die Pflanzen aufgrund seiner Erkrankung anbaute. Vor Gericht brachte der Angeklagte dann seine Krankheitsgeschichte vor – durch die Schmerzen sei er nicht mehr in Lage gewesen, seiner Arbeit ordentlich nachzugehen. Nachdem er bereits mit synthetischen Cannabinoiden behandelt wurde, und weil er im Fernsehen einen Bericht über die Wirksamkeit von natürlichem Cannabis gesehen hatte, entschloss er sich, selbst seine Medizin zu ziehen. Für ihn sei völlige Diskretion wichtig gewesen, und dass er nichts vom Cannabis an Dritte weitergibt. Der Staatsanwalt hielt aufgrund der Krankengeschichte eine Freiheitsstrafe trotz der großen Mengen nicht für nötig. Der Angeklagte wurde zu einer Geldstrafe von 1.440 Euro verurteilt, bereits rechtskräftig. Das verhältnismäßig milde Urteil ist für den Angeklagten dennoch gravierend: „Ich habe alles verloren. Meinen Job, meine Wohnung und meine Freunde.“

Epidiolex vor Zulassung in den USA

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pidiolex, ein Medikament auf CBDBasis, steht in den USA kurz vor der Zulassung. Die Zulassungsbehörde für experimentelle pharmazeutische Produkte der USA (FDA) prüft derzeit das Medikament des britischen Pharmakonzerns GW Pharmaceuticals. Epidiolex ist im Prinzip ein CBD-Extrakt, wie man es auch in Europa kaufen kann, mit dem Unterschied, dass es nach pharmazeutischen Standards produziert wurde und konsistente Inhaltsangaben aufweist. Epidiolex wurde zur Behandlung von zwei seltenen Formen von kindlicher Epilepsie entwickelt – dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom. Ein Drittel aller EpilepsiepatientInnen in den USA leiden an solchen schweren Formen der Epilepsie, das sind also ungefähr 1 Million Familien, die theoretisch von der Zulassung profitieren könnten. Die Überprüfung soll spätestens bis Ende Juni abgeschlossen sein und die FDA wird dann ein Urteil verlautbaren. Es wäre das erste Medikament auf Cannabisbasis, das die Zulassung auf Bundesebene in den USA bekommen würde. Mehr als 25 Staaten erlauben ja schon den medizinischen Gebrauch von Cannabis, auf Bundesebene wurde aber nie auch nur ein natürliches Produkt zugelassen.

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Was Epidiolex so spannend macht, ist, dass es in zwei Anwendungen sehr gut wirkt. In zwei Zulassungsstudien für diese Anwendungen erreichte Epidiolex seinen primären Endpunkt einer statistisch signifikanten Reduktion der An-

fallshäufigkeit im Vergleich zum Ausgangswert. Die Reduktion war dreimal größer als im Fall des Placebos in Bezug auf die Verringerung der Anfallshäufigkeit gegenüber dem Ausgangswert (39 % gegenüber 13 %) in einer Studie.


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ine mittlerweile vierstellige Zahl von Studien zur medizinischen Wirksamkeit von Cannabidiol (CBD) im englischsprachigen Raum räumt dem in der Hanfpflanze am zweithäufigsten vorkommenden Cannabinoid mehr Heilwirkung ein als Tetrahydrocannabinol. Doch in Europa mangelt es noch an wissenschaftlichem Material. Wir berichten hier von der anekdotischen Evidenz von PatientInnen, die eine Vielfalt von Leiden mit CBD erfolgreich behandeln oder lindern. „Bei unseren Kontakten mit Patienten stellen wir Schwerpunkte bei Schlaflosigkeit, allen Formen spastischer Erkrankungen und chronischen Schmerzen aller Art fest“, berichtet Toni Straka vom Hanf-Institut. Zudem entwickle sich bei Senioren ein Trend zu CBD, meist als Tinktur, quasi als Tonikum gegen Alterswehwehchen aller Art. Die vermehrte Berichterstattung über das in der EU legale CBD bringt neue Gesellschaftsschichten direkt mit Hanf als Heilmittel in Berührung, die Alternativen zu nebenwirkungsreichen Medikamenten suchen. CBD selbst wirkt bei vielen verschiedenen medizinischen Indikationen. Zu den wichtigsten Behandlungsfeldern gehört hierbei die Linderung chronischer Schmerzen, Entzündungen, von Migräne, Arthritis, Krämpfen und Epilepsie sowie Schizophrenie. CBD hat darüber hinaus Eigenschaften gezeigt, die gegen Krebs wirken. Mit jeder neuen Untersuchung werden neue Anwendungsfelder gefunden. „Meine Knöchelinfektion wurde seit über einem Jahr nicht besser. Mit CBD heilte sie in einem Monat aus und ich kann seither auf vier andere Medikamente verzichten“, berichtet die Seniorin Martha S., die seither regelmäßig drei Tropfen einer zehnprozentigen CBD-Tinktur einnimmt.

Weniger Gier nach Nikotin Andere NutzerInnen stellen fest, dass CBD auch ein gutes Mittel gegen Nikotinabhängigkeit ist. Langjährige ZigarettenraucherInnen sagen, dass CBD die Gier nach Niko-

Wunderheilmittel Cannabidiol CBD ersetzt bei PatientInnen oft viele Medikamente tin merklich lindere. Auch dem Autor dieses Artikels gelang der Zigarettenausstieg mit CBD als E-Vape. Dieser Effekt ist mittlerweile auch durch Studien belegt. Als wahres Wundermittel erweist sich CBD bei allen krampfartigen Erscheinungen bis hin zur Epilepsie. Oft reicht schon ein Tropfen alle paar Stunden, um Kinder und Erwachsene von weiteren spastischen Anfällen zu verschonen. Auch bei Hautkrankheiten kann CBD den Heilungsprozess beschleunigen. Durch seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Wirkungsweisen und durch den Effekt, dass der Fettgehalt der Haut reduziert wird, ist CBD-Öl ein sehr gutes Mittel, um Akne dauerhaft zu bekämpfen. Lehrerin Kerstin S. nutzt eine zehnprozentige CBD-Tinktur gegen Schlaflosigkeit und freut sich seither über eine verbesserte Schlafqualität. „Mit zehn Tropfen am Abend schlafe ich leichter ein und wache erholter

auf als sonst“, erzählt sie von ihren Erfahrungen. Dies wird auch von Senioren bestätigt, die CBD als effektive natürliche Schlafhilfe einsetzen. Mittlerweile gibt es über 1.700 Studien, die die Wirksamkeit von CBD bei verschiedensten Krankheitsbildern bestätigen. Die Dosierung hängt dabei stark von der individuellen Konstitution und der jeweiligen Krankheit ab. In leichten Fällen, aber auch bei Epilepsie, reichen schon ein bis drei Tropfen einer 2,5-prozentigen CBD-Tinktur. Bei schweren Erkrankungen sind 10 bis 20 Tropfen einer stärkeren Tinktur keine Ausnahme. „Eine Überdosierung ist praktisch ausgeschlossen. Außer verstärkter Müdigkeit passiert nichts, wenn man einmal zu viel CBD eingenommen hat“, beruhigt Straka und erinnert daran, dass die wahrscheinlich beste Heilpflanze der Welt noch niemandem schlecht bekommen ist.

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Medi+green Besser für deine Gesundheit

richtig vaporisiert

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er heute einen Vaporizer kaufen möchte, dem steht eine riesige Auswahl zur Verfügung. In diesem Artikel wollen wir euch einige Tipps geben, was ihr beachten solltet und worauf es ankommt. Mobile Vaporizer sind besonders gefragt, wenn sie klein, handlich und toll designt sind. Kleine Vapos werden allerdings relativ schnell heiß in der Hand, was im Sommer eher unangenehm sein kann. Metallgehäuse leiten die Hitze schlecht ab, da sind Kunststoffgehäuse viel besser. Viele KundInnen mögen aber kein Plastik am Vaporizer. Dabei sind die heutigen Kunststoffe hitzebeständig und in jeder Küche zu finden. Storz & Bickel (Deutscher Vaporizer-Hersteller mit medizinischer Zulassung) verwendet für den Mighty und Crafty Vaporizer PEEK, das ist der hochwertigste Kunststoff, den es gibt. Vaporizer aus Fernost erfüllen selten den medizinischen Standard.

für eine optimale Verdampfung und den guten Geschmack, da mehr Sauerstoff und heiße Luft an die Oberfläche der einzelnen Kräuterpartikel gelangen. Eine gleichmäßige Verdampfung ist gewährleistet und die Kräuter müssen während einer Session nicht gerührt werden. Der Luftdurchsatz kann vom Anwender bestimmt werden, generell lässt es sich leicht inhalieren. Die Konvektionserhitzung verbraucht allerdings etwas mehr Strom, da die Heizelemente größer und träger sind. Zwei Akkus sollten schon verbaut sein, um auf ca. sechs Portionen zu kommen. Der Mighty, Mini Vap, Crafty und der Plenty sind hier klar die Favoriten.

Hybride sind eine gute Alternative Ein Hybrid kann beides: Konduktions- und Konvektionserhitzung. Unter der Heizkammer befindet sich in der Regel eine Edelstahlspirale, die indirekt mit erwärmt wird und somit die Luft schonmal vorwärmt. Diese Geräte sind in der Baugröße irgendwo dazwischen und ein guter Kompromiss. Die Akkuleistung ist gut und bei einigen Geräten lässt sich der Akku auswechseln. Der Fenix Vaporizer und der Fog sind unsere Favoriten.

Die inneren Werte Auf das Innenleben kommt es an, denn kein Genießer möchte Weichmacher und Gummigeschmack inhalieren. Der Luftstrom sollte rein und neutral schmecken, und das schon out of the box. Oft werden billige Materialien wie Dichtungen aus Gummi, Steinwolle als Isolationsmaterial und Klebefolien verwendet. Sicherlich verdunstet der Geruch nach einigen Benutzungen bzw. wird der Geruch durch das Kraut übertüncht. Du tust gut daran, den Vaporizer vor dem ersten Gebrauch ohne Kräuter auf die höchste Stufe zu heizen. Bei den meisten billigen Geräten nimmst du sehr schnell einen unangenehmen Geruch wahr. Manche Verpackungen riechen auch sehr unangenehm!

Konduktion oder Konvektion, das ist hier die Frage der dampfenden Genüsse Konvektion Bei der Konvektionserhitzung werden die Kräuter nur durch den heißen Luftstrom erhitzt, die Wirkstoffe extrahieren beim Inhalieren am Mundstück. Unter oder über der Kräuterkammer sitzt meistens ein langes Heizelement. Zieht man am Vaporizer, wird kalte Luft durch das Heizelement gesogen und dort auf die eingestellte Temperatur erhitzt. Eine große Fläche in der Heizkammer sorgt

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Willst du mehr über Vaporizer wissen?

Konduktion Keramik- oder Edelstahlheizkammern werden direkt von unten oder ringsherum erhitzt. Stell dir einen kleinen Topf vor, den du von außen oder unten beheizt – die Kräuter backen im Topf vor sich hin. Kleine Löcher im Boden bringen kalte Luft an die heißen Kräuter, der Dampf entweicht durch das Inhalieren am Mundstück. Durch das Rühren der Kräuter während der Session kann das Dampfergebnis verbessert werden. Der Vorteil der Konduktion liegt im kleinen Design der Geräte und der längeren Akkulaufzeit. Edelstahlheizkammern mit einem etwas größeren Durchmesser als die Standard-Keramikheizkammern, welche nur 5–6 mm Durchmesser haben, sind klar im Vorteil. Arizer Air 2 und Solo 2, der Starry V2, der Pax 2–3 und der Flowermate Nano V5 sind unsere Favoriten.

Mit Vaporizern beschäftigen wir uns seit etwa zehn Jahren. Schau mal auf Verdampftnochmal.de oder in unserem Berliner Ladengeschäft vorbei. Wir sind die Experten und helfen dir gerne weiter. Mary Jane 2018 in Berlin: Besucht uns am Stand 60! (x)


CBD- und CBG-Produkte von Cannapol Die Amsterdamer Firma Cannapol hat sich auf die Herstellung von CBD- und CBG-Produkten spezialisiert, darunter Öle, Extrakte und Kristalle, die durch das Verfahren der CO2-Extraktion gewonnen werden. Wir haben unsere eigene Plantage, auf der wir hoch qualitatives Cannabis Sativa anbauen. Darum sind Qualität und das Preis-LeistungsVerhältnis unschlagbar. Wir handeln auch mit Extraktionsapparaten für den Einsatz mit Alkohol, bis hin zu den größeren CO2-Extraktionsapparaten für den industriellen Betrieb. Sie können unsere Produkte über Amazon bestellen oder in ausgewählten Geschäften in Deutschland, Österreich und der Schweiz erwerben. Wir verkaufen über Groß- und Einzelhandel. Vergleichen Sie unsere Preise. Wenn Sie Qualität wollen, wählen Sie unsere Produkte. Wir suchen Vertriebspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz. CANNAPOL – Hersteller von CBD CANNAPOL ist der größte CBD-Produzent in Europa und stellt unter eigener Handelsmarke her. Das Unternehmen ist auf die Produktion von CBD-Markenprodukten spezialisiert, die in 15 europäische Länder geliefert werden. Bei Interesse kontaktieren Sie uns bitte unter info@cannapol.com

Sie können uns über unsere Website www.cannnapol.com kontaktieren oder uns eine E-Mail an info@cannapol.com schicken.

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Cannabis Congress & Expo in Europa 2018 MED-Cannabis 2018 Internationaler Jahreskongress zur Debatte über Medikamente auf Cannabisbasis, 25./26. Juni, Wien/Österreich

Es ist uns eine Freude, zum Internationalen Jahreskongress zur Debatte über Medikamente auf Cannabisbasis (Med-Cannabis 2018) vom 25. bis 26. Juni nach Wien einzuladen. Großes öffentliches Interesse und die Nachfrage von PatientInnen führten in den meisten europäischen Ländern zur Zulassung medizinischer Cannabisprodukte. Es existiert bereits eine große Anzahl wissenschaftlicher Erkenntnisse und klinischer Untersuchungen über das Potenzial von Cannabisprodukten beim Einsatz gegen chronische Schmerzen und in der Krebsbehandlung, aber auch Kontroversen über mögliche Schäden. Dieser Kongress wird ForscherInnen, KlinikerInnen, TesterInnen, MethodologInnen, Vertreter der Industrie und der EU sowie der Europäischen Arzneimittelagentur zusammenbringen, um den gegenwärtigen Wissensstand zu aktualisieren, kontrovers zu diskutieren und eigene Visionen für Medizin auf Cannabisbasis zu entwickeln.

• Workshops zur Cannabiskultur • Raum zum Networking • Masterclasses • Marktgelände • Musik und künstlerische Performances Die wichtigsten Vortragenden: • Lumír Hanuš, Wissenschaftler, Asana Bio Group/Israel, Tschechische Republik • Franjo Grotenhermen, International Association for Cannabis as Medicine (IACM)/ Deutschland • Guillermo Velasco, Professorenanwärter an der Fakultät für Biochemie und Molekularbiologie, Complutense Universität/Madrid, Spanien • Dr. Paul Hornby, Präsident der Hedron Analytical Inc., wissenschaftlicher Berater des Institute for Research, Development and Quality Control of Natural Remedies/Kanada • Ethan Russo MD, Direktor des R&D International Cannabis and Cannabinoids Institute (ICCI)/USA

MARY JANE MESSE & KONGRESS 8.–10. Juni 2018, Berlin

BALKANNABIS EXPO 1.–3. Juni, Technopolis Athen, Griechenland

BALKANNABIS EXPO wird der Gastgeber für Top-Cannabishändler, Innovatoren, Industriefachleute und WissenschaftlerInnen aus aller Welt zu einem reichhaltigen und vielfältigen Dreitageprogramm sein. • großes Ausstellungsgelände und internationale Messe • zwei internationale Konferenzen (Cannabis Science & Hemp Summit) mit Keynoteund GastreferentInnen 24

Mitten in Berlin in der Arena Berlin direkt an der Spree erwartet euch an drei Tagen (8. bis 10. Juni 2018) Deutschlands größte Hanfmesse. Über 200 nationale und internationale Aussteller aus den unterschiedlichsten Bereichen präsentieren die vielfältigen Anwendungsgebiete der grünen PowerPflanze! Neben der Fachmesse beinhaltet das Rahmenprogramm Konferenzen, Fachvorträge und Diskussionen nationaler sowie internationaler HanfexpertInnen, die sich zu unterschiedlichen Themen wie Cannabislegalisierung, Rechtslage, medizinische Verwendung oder Ernährung äußern. Auszug aus den Konferenzthemen: • Dr. Med. Eva Milz: Cannabis in der Psychotherapie • Dr. Christian Kessler: Cannabinoide in

der Medizin 2018 – viel Sinn, viel Unsinn. Ein Update aus der Praxis • Dr. Franjo Grotenhermen: Cannabis in der Krebstherapie • Florian Rister: Cannabis auf Rezept: Beginn einer neuen Zeit • Rick Simpson: Cannabis ist unser Menschenrecht • Valter Foschini: Cannabisindustrie in Colorado

EIHA 2018 International Conference of the European Industrial Hemp Association, 12./13. Juni, Maternuhaus Köln/Deutschland Fachleute aus aller Welt treffen sich auf der EIHA 2018 zum Informationsaustausch über die aktuellen Entwicklungen bei der Anwendung von Hanf für Fasern, Shivs, Samen, Öl und Cannabinoide. Anwendungsmöglichkeiten sind Biokomponenten in der Automobilindustrie und beim Bau, Textilien, Nahrungsmittel, Nahrungsmittelzusätze und Pharmazeutika. Wir erwarten mehr als 300 TeilnehmerInnen aus über 40 Ländern – wir freuen uns auf das bisher größte Ereignis zu Industriehanf!

ICRS Symposium 1.–4. Juli, Leiden/Niederlande

Die ICRS ist eine nichtpolitische, nichtreligiöse Organisation, die sich der wissenschaftlichen Untersuchung der Cannabinoide widmet – von biochemischen, chemischen und physisologischen Studien des endogenen Cannabinoidsystems bis zu Studien des Missbrauchspotenzials von zur Entspannung genossenem Cannabis. Die Mission der ICRS ist es, (1) die Cannabinoidforschung zu fördern; (2) den Austausch von wissenschaftlichen Infor-


branche. Bis zu 200 Aussteller präsentieren die vielfältige Produktpalette dieser Nutzpflanze. Erfahrt Sie von innovativen Industriefachleuten, MedizinerInnen, ZüchterInnen und WissenschaftlerInnen Neues über den schnell wachsenden Cannabismarkt.

versuchen wir, die verschiedenen Dimensionen des Cannabis und seiner Evolution zu vertiefen.

Cultiva Hanfmesse 12.–14. Oktober 2018, Wien/Österreich

Spannabis Madrid 5.–7. Oktober, Madrid/Spanien

mationen und Perspektiven über Cannabis, die Cannabinoide und Endocannabinoide durch die Organisation von wissenschaftlichen Kongressen voranzubringen; (3) als Quelle verlässlicher Informationen bezüglich Chemie, Pharmakologie, therapeutischer Anwendung, Toxikologie und der Auswirkungen von Cannabis auf das Verhalten, seine psychologischen und sozialen Effekte, seine Bestandteile, der synthetischen und endogenen Bestandteile, die mit den Cannabinoidrezeptoren interagieren, und aller anderen Stoffe, die das Endocannabinoidsystem im Visier haben, dienen.

Green Cologne 2018 24.–26. August, Köln/Deutschland

Green Cologne startet mit der grünsten Cannabismesse Deutschlands. Sowohl im Indoor- als auch im Outdoor-Bereich präsentieren sich nationale wie internationale Aussteller, Vortragende, MusikerInnen sowie Food-Anbieter. Freut euch über Cannabisaussteller aus den verschiedensten Bereichen, zum Beispiel der Lebensmittel-, Kosmetik- und Medizin-

Durch die Spannabis wird die spanische Hauptstadt vom 5. bis zum 7. Oktober die Welthauptstadt des Cannabis. Die Spannabis wird im Pabellón de Cristal der Casa de Campo, ein paar Minuten von der Plaza de España entfernt, stattfinden. Die sechs vorangegangenen Messen, die wir in den Vororten Leganés und Rivas veranstaltet haben, haben bereits großes Interesse bei Fachpublikum und BesucherInnen gefunden. Da wir dieses Mal im Zentrum der Stadt zu finden sind, hoffen wir auf eine noch größere Besucherzahl. Dieses Jahr finden zusammen mit der Spannabis auch zum dritten Mal die World Cannabis Conferences statt. Hier treffen sich hochrangige Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Medizin und Politik sowie relevante VertreterInnen der Cannabiskultur. Die Weltcannabiskonferenzen wurden mit dem Ziel ins Leben gerufen, alle Errungenschaften der letzten Jahre auf dem Gebiet des Cannabis zu vereinen. In Foren zu vier verschiedenen Themengebieten (medizinisch, wissenschaftlich, national und international), in Fachkonferenzen mit dem Einsatz audiovisueller Medien

Die österreichische Hanfmesse findet mittlerweile zum elften Mal in der Eventpyramide Vösendorf bei Wien statt. Parallel dazu lädt der mittlerweile europaweit etablierte Cultiva Cannabis Congress mit ExpertInnen aus aller Welt ein. International renommierte RednerInnen aus Wissenschaft, Forschung, Medizin und Politik werden hier zu Themen wie Cannabis in der Medizin, Cannabis als Rohstoff, Cannabis und Recht, Indoorgärtnerei und Hanf als Nahrungsmittel vortragen. Einige Vortragende und Themen: • Dr. med. univ. Krut Blaas (Allgemeinmediziner): Cannabinoide in der ärztlichen Praxis • Prof. Dr. pharm. Rudolf Brenneisen (Leiter der Schweizer Arbeitsgruppe für Cannabinoide in der Medizin): Medical Cannabis im Spannungsfeld zwischen Apotheke und Gesetz • Dr. med. vet. Ulrike Marginter (Praktische Tierärztin für Kleintiere): Anwendungen von Cannabinoiden in der Veterinärmedizin • Dr. Martin Pinsger (Facharzt für Orthopädie): Cannabinoide im Rahmen einer mulitmodalen, interdisziplinären Schmerztherapie • Univ.-Prof. Dr. Rainer Schmid (Chemiker und Toxikologe bei Medical Cannabis Research & Analysis): Bedeutung der Qualitätskontrolle bei der Cannabisproduktion

CANNAFEST Messe & Kongress 2.–4. November 2018, Prag/Tschechien

Die Konferenz findet in der neuen, modernen Kongresshalle auf dem Messegelände statt. Dieses Jahr wird sie der Öffentlichkeit am Samstag und Sonntag zugänglich sein. Die offiziellen Sprachen sind Tschechisch und Englisch. Simultanübersetzung wird angeboten (www.cannafest.cz). 25


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CannaTrade 2018

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Comeback der Schweiz

ie Schweiz steht wieder auf der Bühne des internationalen Cannabisbusiness, sagen die Veranstalter. In Wahrheit hat sie sie nie verlassen, aber der CBD-Hype der letzten Zeit hat die Herren der Berge ganz besonders ergriffen. Zahllose neue Firmen, Erzeuger und Händler gingen auf den neuen schweizerischen Markt. Dadurch bekam auch die CannaTrade frischen Wind. In den letzten Jahren waren während der drei Tage vergleichsweise wenige BesucherInnen auf der Veranstaltung zu sehen – 10.800 PrivatbesucherInnen und 800 Geschäftsleute in diesem Jahr sind sicher ein Rekord. Insgesamt 200 Firmen waren mit 150 Ständen vertreten, eine ziemlich hohe Zahl, wenn man bedenkt, dass die Gesetze den großen niederländischen und spanischen Züchterfirmen weiterhin die Teilnahme verbieten und die großen westeuropäischen und amerikanischen Züchter sich durch ihre schweizerischen Partner und Vertragshändler vertreten lassen. Der Zeitpunkt war gut gewählt – bisher hatte die Veranstaltung im August stattgefunden –, denn dieses Jahr unterstützte auch das Wetter sie mit Sonnenschein. Teil der Veranstaltung war der CannaSwiss Cup, an dem wegen der Gesetzeslage hauptsächlich einheimische Züchter und ihre Sorten mit maximal einem Prozent THC-Gehalt teilnahmen. Insgesamt registrierten sich 18 Züchter mit 35 Sorten.

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Absoluter Sieger der besten Cannabissorten wurde die von der Bio-Can AG gezüchtete medizinische Sorte Fedtonic (CBD: 10.70 % / THC: 0.36 % / THC). Sie gewann in den Kategorien Outdoor und Greenhouse, bei Indoor wurde sie Zweite. Sieger der Kategorie Indoor ist ein Produkt der Weedz AG PiHaze (CBD: 22.40 % / THC: 0.90 % / THC). Veranstalter Ben Arn sagte, dieses Jahr sei alles perfekt und erfolgreich gewesen. Das Interesse wachse und mit ihm auch die CannaTrade, die seit 2001 veranstaltet wird. Wir hatten sie zum ersten Mal 2008 besucht, damals noch in Basel. Die Entwicklung beeindruckt sehr und die Ergebnisse sprechen für sich, wie man auch auf unseren Fotos sehen kann, die mehr sagen als alle Worte. (x)



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en Anfang machten Vertreterinnen der Cannabisszene, die zum großen Teil der Asociación REMA – Red Estatal de Mujeres Anti-prohibicionistas – angehören, einer Organisation von Frauen, die sich mit Drogenpolitik und Feminismus beschäftigen. Anschließend stellte sich das Hash Marijuana & Hemp Museum vor – falls jemand das Institut in Barcelona, das über 12.000 Ausstellungsstücke zum Thema Hanf verfügt, noch nicht kennen sollte. Bei den Gesprächen am Runden Tisch wurde untersucht, welche innovativen Produkte von der Hanfindustrie zu erwarten sind.

Cannabusiness und Aktivismus Thema des Nachmittags war die Entwicklung der schnell wachsenden Cannabisindustrie. Die medizinische Legalisierung und die weichere Gesetzgebung schaffen gewaltige Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmer; die schon bestehenden Marihuanafirmen können mit dem internationalen Vertrieb beginnen. Der Vortrag gab eine allgemeine Beschreibung der weltweiten Marihuanaindustrie und einen Überblick über die Länder, die vor Kurzem legalisiert haben. Dort lockt der Markt mit den besten Geschäftsbedingungen. Der letzte Block blieb bei der Cannabisindustrie vorbehalten und läutete die International Cannabis Business Conference (ICBC) ein, die führende Konferenz des B2B-Sektors. Die inhaltliche Qualität sowie der lokale und globale Kontext begünstigen hier den Aufbau von Geschäftsnetzen. Am ersten Tag gab es zahlreiche Gespräche mit berühmten AktivistInnen aus der Bewegung und den Cannabis Clubs. In den Fokus geriet 28

Medizinisches Cannabis in Spanien

Die wichtigsten Vorträge der World Cannabis Conferences 2018

Die Spannabis hat schon immer besonderen Wert auf ihre Konferenzen gelegt, und das war in diesem Jahr nicht anders. Auf den zweitägigen World Cannabis Conferences 2018 gab es von mittags bis acht Uhr abends Vorträge zu verschiedenen Themen. der Club Pannagh, der aus der Perspektive der Grundrechte die Möglichkeiten einer künftigen Regulierung untersuchte.

Chronisch Kranke, traditionelle Therapie Das übergreifende Thema des Samstags waren medizinische Anwendungen und die neuesten Erkenntnisse in diesem Zusammenhang. Unter anderem beleuchteten Vorträge die neuroprotektive Wirkung von Cannabis. Der Runde Tisch des International Center for Ethnobotanical Education, Research & Service (ICEERS) präsentierte die Ergebnisse einer Studie zur Lebensqualität eines chronisch Kranken, dessen Symptome

mit Cannabis behandelt werden. Zu hören waren beispielsweise Erfolgsgeschichten von mit CBD behandelten epileptischen Kindern und über die Verbesserung der Lebensqualität bei einzelnen chronischen Krankheiten. Ein besonderer Block beschäftigte sich mit der Bedeutung der Cannabisanalyse, die einen bedeutenden Fortschritt auf dem Gebiet der therapeutischen Anwendungen brachte. Den Untersuchungen ist zu verdanken, dass Zucht und Anbau heute unter Einbeziehung vieler Kriterien vonstattengehen und so Verunreinigungen ausgeschlossen werden können. Die Feststellung eines hohen THCGehalts gemahnt den Patienten zur Vorsicht und kann eine strengere Regulierung nach sich ziehen. Zuletzt gab es Vorträge über tra-


ditionelle und alternative Cannabistherapie und die Praxis von Schamanen aus verschiedenen Teilen der Welt.

Die Herausforderungen des spanischen Systems Unter den Vorträgen wollen wir die Präsentation der Observatorio Español de Cannabis Medicinal (OECM) hervorheben, die eine gründliche Einführung in das spanische Medical-Programm, seine Arbeitsweise und die Herausforderungen bot. OECM wurde im Oktober 2005 mit dem Ziel gegründet, die Initiativen zur Wissensverbreitung über die positiven Eigenschaften des Cannabis und seiner medizinischen Anwendungen voranzutreiben und zu koordinieren. Die Organisation bietet auf der Grundlage wissenschaftlicher Studien und klinischer Untersuchungen privaten und staatlichen Organisationen Informationen. Sie unterrichtet Institutionen, Medien und Zivilgesellschaft über die heilenden Wirkungen von Cannabis und seiner Derivate. OECM ist also kein Sammelbecken von AktivistInnen, sondern hat bekannte WissenschaftlerInnen wie Franjo Grotenhermen, Ethan Russo, Manuel Guzmán und Cristina Sánchez in seinen Reihen. Einen Vortrag hielt die Vorsitzende Carola Pérez, welche die Philosophie der Organisation kurz zusammenfasste: - Jeder Arzt hat das Recht, mit Cannabinoiden unter Einhaltung der ärztlichen Vorschriften zu heilen. - Jeder Patient hat, unabhängig vom gesellschaftlichen Status und seiner finanziellen Situation, das Recht, an einer Cannabinoidtherapie unter ärztlicher Aufsicht teilzunehmen. Dies ist in Spanien nur zum Teil verwirklicht, weil viele ÄrztInnen die Cannabistherapie nicht kennen oder sie aufgrund von Vorurteilen ablehnen, sodass viele PatientInnen nicht in den Genuss der lebensretten-

Mariano Garcia Palau (Kalapa Clinic), Cristina Sánchez und Manuel Guzmán

den Behandlung kommen. Im Interesse einer Veränderung verbreitet die Organisation die wichtigsten Untersuchungsergebnisse und gibt den Beschäftigten im medizinischen Bereich Fortbildungen zur Cannabistherapie. Pérez hob ein großes Problem des spanischen Systems hervor: Infolge fehlender Regulierung könnten Kranke keine standardisierten Extrakte erhalten. Die Lage sei paradox, da PatientInnen die für sie besten Präparate erhalten sollten, es aber keinen Qualitätsstandard für die Produkte – ähnlich wie bei Medikamenten – gebe. Daher unterstützt man Forschungen, die zu einer Standardisierung der Cannabinoide für die therapeutische Anwendung führen sollen. OECM hält es für ihre wichtigste Aufgabe, die in der Therapie benutzten Cannabispräparate zu analysieren und die Cannabinoidkonzentration festzustellen und auf Verunreinigungen – Schwermetalle, Infektionen, Schimmel und Lösungsmittel – zu prüfen.

Bedeutsame Schritte und inspirierende Ergebnisse Obwohl die Organisation noch nicht lange existiert, kann sie auf wichtige Ereignisse zurückblicken. Bei der Konferenz, mit der sie sich 2016 vorstellte, nahmen rund 300 Personen teil – unter ihnen 80 PatientInnen und 150 ÄrztInnen. Einer der Vortragenden war Raphael Mechoulam, der Entdecker von THC und CBD. Auf ihrer Konferenz im September letzten Jahres brachten sie PolitikerInnen der vier großen spanischen Parteien und wichtige MedienvertreterInnen an einen Tisch, um über die Art und Weise der Kommunikation und die Regulierung von medizinischem Cannabis eine Einigung herbeizuführen. Präsentiert wurde ein Manifest der PatientInnen, das die Politik auffordert, den Zugriff auf Cannabismedikamente zu erleichtern und den gemeinsamen Anbau für medizinische Zwecke zu erlauben. Genaue Regulierungsvorstellungen wurden 2017 in einer Gesetzesvorlage zusammengefasst, die dem Parlament vorgelegt werden soll. Zukunftspläne sind die Analyse von 15 CBD-Ölproben bei der Fundación Canna und im Laboratorium Salud in Madrid. Die Fortbildung der Beschäftigten im medizinischen Bereich wird fortgesetzt; weitere Absprachen mit PolitikerInnen sind geplant. Die Verbindungen zu den Medien werden ausgebaut und ein spezielles Programm zur Gründung von Cannabis Clubs entwickelt. Das Programm wirkt inspirierend auf Länder, in denen die ärztliche Fortbildung und der Aktivismus für die Patientenrechte noch in den Kinderschuhen stecken.

text: T. Kardos 29


Medi+green

Cannabis nur zusammen mit Tabak schädlich

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er Konsum von Cannabis wurde in der Vergangenheit in manchen Studien mit schädlichen Plaques, also Ablagerungen in den Herzarterien, in Verbindung gebracht. In einer Langzeitstudie der Universität Bern konnte nun nachgewiesen werden, dass nicht der Konsum des Cannabis selbst, sondern viel eher der Tabakrauch der Hauptauslöser dafür ist.

Regelmäßiges Rauchen von Cannabis ist also nur dann schädlich für die Herzarterien, wenn das Cannabis zusammen mit Tabak konsumiert wird. „Unsere Studie bestätigt die starke und konsistente Verbindung zwischen Tabakkonsum und der Bildung von Plaques“, so Prof. Reto Auer vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Bern. „Cannabiskonsumentinnen und -konsumenten rauchen viel

Tabak und erhöhen dadurch ihr Risiko für Herzinfarkte“, führt Auer weiter aus. Dass der Tabakrauch zu einer Verkalkung der Arterien führt, ist hinlänglich bekannt. Bisher noch nicht untersucht wurde jedoch, ob der Cannabiskonsum dieselbe Wirkung hat. Für die Studie wurden Daten aus der Langzeitstudie CARDIA verwendet, die seit 1985 die Entwicklung von Arterienverkalkung und deren Risikofaktoren bei jungen Erwachsenen untersucht. Die Studie mit über 5.000 TeilnehmerInnen wurde in den USA durchgeführt, wo der Konsum von Cannabis deutlich anders als in Europa stattfinde. „In den USA rauchen viele nur Cannabis, ohne Tabak. Bei den Teilnehmern der Studie waren es 50 Prozent, die keinen Tabak und nur Cannabis rauchten.“ Fraglich ist, ob es in Europa überhaupt eine signifikante Anzahl an CannabiskonsumentInnen gibt, die das Gras nicht mit Tabak mischen. In der Auswertung der Daten gab es einen starken Zusammenhang zwischen der Tabakrauchexposition in der Vergangenheit und der Plaquebildung in den Herz- und Baucharterien. Bei denjenigen CannabiskonsumentInnen, die nie Tabak geraucht hatten, war dieser Zusammenhang nicht nachweisbar.

ment darauf hin, dass neben dem Augenmerk auf Medical Cannabis die Bedürfnisse der 90 Prozent GenussraucherInnen nicht vergessen werden dürften. Immer noch ist Cannabisbesitz in Österreich ein strafrechtliches Delikt.

Hanf-Picknick in Wien – Wasser & Weed

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und 1.000 HanffreundInnen folgten am 5. Mai dem Aufruf des Hanf-Instituts zu einem Hanf-Picknick im Wiener Sigmund-Freud-Park. Mehrere DJs und ein kräftiges Soundsystem sorgten von Mittag bis 22 Uhr für beste Stimmung. Zum Chillen im Park verteilte das Hanf-Institut CBD-HanfKostproben und für den Hunger zwischen-

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durch gab es CBD-Brownies. Das schon bei mehreren Veranstaltungen erfolgreiche Alkoholvermeidungskonzept mit einer kostenlosen Wasserbar wirkte sich auch an diesem Kaiserwetter–Tag positiv aus. Mehrere RednerInnen sprachen sich für ein Ende der Kriminalisierung aus. Hanf-Institutsobmann Toni Straka wies in seinem State-





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Medi+green

CBD für Haustiere Wenn es vorkommt, dass mit CBD angereichertes Wasser aus dem Hahn fließt, überrascht es kaum, dass CBD auch in Hundefutter auftaucht und auch in Pulvern und Cremes für Tiere Cannabidiol enthalten ist. Das Problem ist nur, dass weder BesitzerInnen noch TierärztInnen allzu viel über ihren Nutzen wissen und man sich wohl oder übel auf anekdotische Berichte verlassen muss.

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er Trend ist in erster Linie in den USA zu beobachten, aber mit dem Aufschwung des europäischen CBDMarkts wird er sich wahrscheinlich auch bei uns fortsetzen. Ausgangspunkt ist, dass Säugetiere ähnlich wie der Mensch über ein Cannabinoidsystem verfügen und daher die Phytocannabinoide – zu denen auch das CBD gehört – auf sie ähnlich wirken wie auf uns, beispielsweise Entzündungen reduzieren und das Immunsystem stärken. Ohne entsprechende Forschungen ist dies nicht mehr als eine logisch erscheinende Annahme und kann keine Antwort auf die Frage geben, auf welche Art und in welcher Dosierung man Cannabinoide bei Hunden und Katzen anwenden kann. Viele geben sich damit zufrieden, dass CBD ein Naturprodukt ist, das aus einer Pflanze gewonnen wird und auf das viele TierhalterInnen schwören. Für CBD gibt es in einigen US-Staaten keine Regelung, sodass man ohne wissenschaftliche Absicherung mit solchen Präparaten freizügig an Tieren experimentieren kann. Dass es eine Nachfrage gibt, ist sicher. Ein Tierfutterhändler aus Alaska erklärte, dass anderthalb Jahre nach der Markteinführung der mit CBD angereicherten Futtermittel etwa 50 Prozent seiner Einnahmen aus diesen resultierten. Angesichts der großen Nachfrage bezeichnen einige GeschäftsinhaberInnen die Anwendung von CBD bei Haustieren nicht mehr als alternative Therapie, sondern als anerkannte,

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geprüfte Heilmethode, was angesichts der fehlenden Untersuchungen irreführend und übertrieben ist. Manche BesitzerInnen geben älteren Hunden zur Behandlung ihrer Muskelschmerzen CBD-Präparate oder bekämpfen damit panikartige Angstzustände und epileptische Anfälle. Obwohl viele TierhalterInnen von Erfolgen berichten, gehen die Meinungen sowohl zur Behandlungsmethode als auch zur Dosierung auseinander. Gegenwärtig wird an der tiermedizinischen Fakultät der Staatlichen Universität von Colorado eine Studie durchgeführt, bei der die Wirkung von CBD

an Hunden, die an Epilepsie und Muskelentzündungen leiten, untersucht wird. Von der CBD-Behandlung sind keine negativen Wirkungen zu erwarten; die tatsächlichen Ergebnisse und die Langzeitwirkungen bleiben abzuwarten. Viele HundebesitzerInnen benutzen Futtermittel und Leckerlies mit CBD zur Reduzierung chronischer Schmerzen und zum Appetitanregen, obwohl man über seine Wirkung noch wenig weiß. Wegen der laxen Regulierung kann man nicht sicher sein, woher das CBD stammt, ob das Produkt wirklich die genannte Dosis enthält und ob es frei von Zusatzstoffen oder gar THC ist. Problematisch sind auch CBDExtrakte auf Alkoholbasis, da mit ihnen Alkohol in den Organismus des Hundes gelangt. Ein verantwortungsbewusster, gut informierter Händler kann den Ursprung der CBD-Produkte nachweisen und Prüfergebnisse eines unabhängigen Labors über die Zusammensetzung vorlegen. VerkäuferInnen sollten keine übertriebenen Erwartungen schüren und ihren KundInnen mitteilen, dass die bisherigen Kenntnisse nur auf Aussagen von HundebesitzerInnen basieren, da entsprechende Untersuchungen nur an Menschen durchgeführt wurden. So können CBD-haltige Produkte ruhigen Gewissens verkauft werden; bei der Anwendung sollte zur graduellen Erhöhung der Dosis bis zur erwünschten Wirkung geraten werden. Vertrauen wir darauf, dass uns die Zukunft die sehnsüchtig erwarteten Forschungsergebnisse bringt und wir gewissenhaft über den CBD-Gebrauch bei unseren Lieblingen entscheiden können.


Nach Verbannung von Amazon: CBD-Markt schwankt beträchtlich

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ährend Cannabidiol (CBD) im deutschsprachigen Raum immer mehr Fans wegen seiner vielfältigen Heilwirkungen bekommt, wurde der Vertrieb von CBD-Produkten bei den OnlineGiganten Amazon und E-bay durch eine Änderung der Geschäftsbedingungen im April ausgeschaltet. Waren zuletzt allein auf der deutschen Amazon-Plattform über 4.000 Produkte von dutzenden Händlern aller Art – von Kosmetika bis zu Tinkturen und Ölen – zu finden, gibt es jetzt lediglich noch Fachliteratur. Amazon änderte im April die Geschäftsbedingungen und fordert nun das Unmögliche: Hanfprodukte dürfen theoretisch gar keine Cannabinoide enthalten. Dies widerspricht aller Vernunft, sagen AktivistInnen. Erst im vergangenen November hatte sie die Weltgesundheitsorganisation WHO offiziell als unbedenklich eingestuft. Warum Amazon seinen KundInnen nicht mehr die Möglichkeit gibt, CBD-Produkte online zu erwerben, bleibt ungeklärt. EU-zertifizierte Hanfblüten sind jedoch weiterhin auf Amazon erhältlich. Das Aus für CBD-Produkte traf Händler im ganzen deutschsprachigen Raum hart, nachdem der Markt zuvor hohe Wachstumsraten

erfahren hatte. „Unsere Umsätze hatten sich monatlich verdoppelt“, hieß es auf eine Anfrage der Redaktion beim Wiener CBD-Händler Green Future. Das macht sich auch am CBD-Markt bemerkbar. Der österreichische Zoll lässt seit Ende April keinen THC-armen CBD-Hanf mehr durch. Zuvor war reges grenzüberschreitendes Geschäft in beide Richtungen zu beobachten, wobei die Großhandelspreise für beste Lampenqualität auf zuletzt 3.000 Euro

je Kilogramm gefallen waren, nachdem sie zu Jahresbeginn noch bei 4.000 Euro und mehr lagen.

Überangebot in der Schweiz Der Ausfall der Schweiz als Lieferant (mit dem nationalen THC-Grenzwert von einem Prozent liegt das Land weit über dem EU-Limit von 0,2 Prozent) ist aber auch auf schwarze Schafe zurückzuführen, die versuchten, Ware über dem EU-Limit mit gefälschten Zertifikaten im EU-Raum loszuwerden. Eine hohe Nachfrage gibt es mittlerweile in Italien, wo Großhändler ganze Wagenladungen auf einmal kaufen. In Italien liegt der THC-Grenzwert für CBD-Rauchhanf bei 0,6 Prozent. In Österreich wird die Produktion 2018 deutlich ansteigen. „Bei uns melden sich jede Woche neue Produzenten“, sagte Hanf-Institutsobmann Toni Straka, wobei die geplanten Anbauflächen von wenigen Quadratmetern bis zu ganzen Industriehallen reichten. Es bleibe abzuwarten, ob sich in Österreich das Schweizer Szenario wiederholt, wo viele Kleinproduzenten keine Abnehmer hätten und nun auf vertrocknendem Gras sitzenblieben, sagte Straka.


Canna+Globe

Vapes mit außergewöhnlichem Design

Wenn du zu den Personen gehörst, die auf die erlesenen Dinge im Leben Wert legen, dann brauchst du wahrscheinlich auch einen Vaporizer, der heraussticht. Diese Auswahl von Premium Vapes ist vielleicht nicht für jede Geldbörse geeignet, aber sie führt das Vaporizer-Design sicherlich in neue Sphären. Diese Vapes sind mit der neuesten Technologie und den hochwertigsten Materialen ausgestattet, was zu überlegener Dampfqualität führt. Auf der Suche nach Fünf-Sterne-Luxus-Verdampfen? Dann bist du hier genau richtig … wir einen derartig atemberaubend schönen Vape gesehen wie den Peak von PuffCo. Ganz egal aus welcher Perspektive man den Peak ansieht, man kann ihn nur als prachtvoll beschreiben. Man könnte glauben, er kommt direkt vom Set des Science-FictionFilms TRON 2.0. Eingebaute LEDs und ein Wasserkühlsystem tragen ihren Teil zur Faszination bei, und das handgeblasene Glas spricht für seine Exklusivität.

Airvape X Der Airvape X sticht nicht nur heraus, weil er einer der dünnsten tragbaren Vapes auf dem Markt ist, sondern weil er auch un-

DaVinci IQ

Firefly 2 Der Firefly 2 ist das Synonym für PremiumDampfqualität. Sein unverkennbares Design spricht das Gefühl an, eine Pfeife zu rauchen. Die Liebe zum Detail ist offensichtlich – sogar bis zum glühenden Heizelement, das ihm seinen Namen gegeben hat. Trotz der aufkommenden Nostalgiegefühle für die antike Verbrennungsmethode ist die im Firefly 2 verarbeitete Technologie wegbereitend. Man kann ihn nicht nur mit seinem iPhone (oder jedem anderen Smartphone) verbinden, die Kammer ist außerdem in hochwertigem Glas ausgeführt. Willst du mehr verdampfen als nur Kräuter? Kein Problem, mit dem Konzentratkissen kann man auch Konzentrate verdampfen.

DaVinci IQ Der DaVinci IQ war einer der ersten Premium-Taschenvapes, der das Licht der Welt erblickte, und er behauptet sich auch heu38

te noch. Die Dampfqualität ist verblüffend für ein derartig kleines Gerät und die verarbeitete Technologie ist sensationell. Der DaVinci IQ verwendet Smartpaths, spezielle Heizmuster, um das Beste aus den Kräutern herauszuholen. Man kann die vorprogrammierten Versionen verwenden oder nach dem Verbinden mit dem Smartphone seine eigenen konzipieren. Der IQ ist eine Schönheit und ungemein praktisch zugleich, aufgrund seines dezenten LED-Displays und des eingebauten haptischen Feedbacks. Ein 100-%-Zirkoniumkeramik-Luftkanal sorgt für den reinsten Geschmack. Durch die austauschbare Batterie kann man diesen Premium-Dampf auch über längere Zeiträume hinweg genießen.

PuffCo Peak Der Peak ist ein Smart-Dab-Rig. Kein Getue mehr mit Flammenwerfern oder glühend heißen Nails, wenn man seine nächste DabSession starten will. Niemals zuvor haben

Airvape X


glaublich gut aussieht. Man könnte annehmen, dass man bei solch einem „dünnen Vape“ eher Abstriche bei der Funktionsweise machen muss. Aber nicht so beim Airvape X, bei dem, dank seines robust konzipierten Luftkühlsystems, auch die Funktion nicht zu kurz kommt. Er wurde in Kollaboration mit dem YouTube-Vape-Experten Vape Critic entwickelt, man kann also sicher sein, dass dieser angenehm in die Hosentasche passende Vape auch den Anforderungen eines echten Dampfliebhabers entspricht. Den X gibt es als schwarze oder ozeanblaue (neu!) Ausführung, inklusive geruchsfester Hülle und Konzentratkisseneinsatz. Dieser elegante Vaporizer hat außerdem einen sehr vernünftigen Preis.

Firefly 2

CFC 2.0 Vielleicht übersteigen diese Luxusvapes dein Budget oder du bist auf der Suche nach etwas ganz Neuem? Hier ist deine Chance. Der Boundless CFC 2.0 ist gerade auf den Markt gekommen. Er wird als „ultradiskretes, kompaktes und leichtes Gerät” für unterwegs beschrieben. Seine geringe Größe täuscht über seine Fähigkeit hinweg, große

Wolken aus köstlich schmeckendem Dampf zu produzieren. Auch wenn er sehr hosentaschenfreundlich ist, hat das Boundless nicht davon abgehalten, eine ziemlich große Heizkammer mit einem Volumen von einem halben Gramm einzubauen. VapoShop ist das erste Geschäft in Europa, das dieses Hosentaschenwunder auf Vorrat hat.

PuffCo Peak

Besuche uns auf der Mary Jane CFC 2.0

Immer noch nicht sicher, welcher der beste Vape für dich ist? Warum stattest du uns nicht einen Besuch auf der Mary-JaneHanfmesse in Berlin bei Stand 49/50 ab und lässt dir von einem unserer Vape-Experten helfen, den idealen Vaporizer zu finden? Wir freuen uns darauf, dich begrüßen zu können! (x)


Medizin

Aktiv für Patientenrechte

Spanische CannabispatientInnen für die besten Regulierungsmaßnahmen

Das Erscheinen von CBD-haltigen Cannabissorten und verschiedener nicht psychoaktiver CBD-Präparate – Öle, Kapseln, Cremes und Kristalle – haben die internationale Beurteilung des Cannabis verändert. Mit diesen Produkten vor Augen betrachten immer mehr Menschen Cannabis als Grundstoff für Arzneimittel.

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ach Ansicht der Organisation für Patientenrechte war die Zulassung zum medizinischen Gebrauch in Spanien vollkommen vergeblich, denn PatientInnen machen oftmals die Erfahrung, moralisch abgestempelt zu werden. Gerade zu dem Zeitpunkt, da die Wissenschaft nach zwanzig Jahren der Entwicklung zahllose Belege vorweisen kann, dass Cannabis in der Behandlung chronischer Schmerzen positive Wirkung zeigt, ebenso bei der Behandlung von Symptomen im Zusammenhang mit Krebs und Multipler Sklerose, dass den Schlaf verbessert und eine Therapie gegen Fibromyalgie bietet. Ärztliche Empfehlungen werden weiterhin nicht gegeben, und so erhalten in Spanien mehrere Tausend Menschen keine Cannabisbehandlung. Es ist ungerecht, dass entgegen der wissenschaftlichen Erkenntnisse PatientInnen, die darauf angewiesen sind, keinen Zugang zur für sie unentbehrlichen Therapie erhalten. Dies möchte die UPCR ändern. Sie hat sich folgende Ziele gesetzt: • PatientInnen, die eine Cannabistherapie brauchen, ein strategischer Bundesgenosse zu sein;

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• eine Welt zu schaffen, in der Cannabis und seine Derivate zu einem möglichst geringen Preis erhältlich sind und unter gesellschaftlichem Schutz stehen; • für ein gesetzliches Umfeld zu kämpfen, in dem die Regulierung auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und die Menschenrechte schützt; • die KonsumentInnen, ProduzentInnen und Händler von medizinischem Cannabis von rechtlichen, politischen und gesellschaftlichen Sanktionen zu befreien. Die Organisation ist der Überzeugung, dass auf Grundlage wissenschaftlicher Belege die Therapie und ärztliche Behandlung frei wählbar sein muss. Daher befürwortet und unterstützt die Non-Profit-Organisation UPRC im Interesse der PatientInnen und der Öffentlichkeit den Zugang zu entsprechend regulierten, qualitätskontrollierten Medikamenten auf Cannabisbasis. Sie verbreitet Informationen über die medizinischen Vorzüge von Cannabis, die Regulierung des Konsums sowie persönliche Erfahrungen. UPRC steht in Verbindung mit dem Medizinernetz, das PatientInnen zur Cannabistherapie berät.

Sie verschafft sich einen Überblick über die Qualität der auf dem Markt erhältlichen medizinischen Cannabisprodukte und Dienstleistungen, um minderwertige Produkte und Scharlatane zurückzudrängen. Schließlich setzt man sich dafür ein, die Stimme der PatientInnen zu den Gesetzgebern vordringen zu lassen und Einfluss auf die Regulierung zu nehmen. Zur Sensibilisierung und Information organisiert man Runde Tische, Diskussionen, Workshops und andere Projekte. Wir sprachen mit Noelia Illera Carballo, einer Mitarbeiterin des UPCR, die als Cannabispatientin das Team verstärkt. Medijuana: Bitte erzähle uns in ein paar Worten etwas über dich und die Krankheit, die den Gebrauch von medizinischem Cannabis indiziert. Noelia Illera Carballo: Ich bin 39 Jahre alt und stamme aus Barcelona. Seit 18 Jahren leide ich unter schubförmig remittierender Multipler Sklerose (RRMS). Die Krankheit begann mit einer zerebralen Dysfunktion. Nach dem Ausbruch blieb sie zwei Jahre inaktiv. Um einen neuen Ausbruch zu verhindern, behandelten mich Neurologen.


MED: Wie wirkten die traditionellen Medikamente? NIC: Ich versuchte fünf Medikationen, bis ich an eine geriet, die das Fortschreiten der Krankheit stoppte. Man klassifizierte den Typus der Multiplen Sklerose als „sehr aggressiv“. In Ordnung. Die Symptome blieben. Es gab eine Zeit, ich war 25 Jahre alt, als ich nicht mehr alleine laufen konnte. Und mein Körper begann, sich gegen die Einnahme von so vielen Pillen zu wehren. Ich stürzte, schlug mir Zähne aus und der Neurologe gab mir eine Schiene und einen Gehstock. MED: Ich nehme an, das war der Zeitpunkt, als du beschlossen hast, Cannabis zu nehmen. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht? NIC: Ja, ich probierte einen Marihuanaextrakt und meine Erfahrungen waren wirklich exzellent. Ich nahm das Extrakt zusammen mit den Pillen. Nach zwei Jahren Cannabinoidbehandlung war ich in der Lage, ohne Schiene und Stock zu laufen und jeden Tag etwas zu unternehmen, ohne zu sehr zu ermüden. Ich spüre keinen Schwindel, wenn ich aufstehe, und ich kann normale Schritte machen. Cannabis hat meine Lebensqualität sehr verbessert. MED: Was für einen Extrakt benutzt du? NIC: Nachdem ich mehrere Typen versucht habe, benutze ich einen Extrakt im Verhältnis THC:CBD von 1:1. Das wirkt bei mir am besten.

MED: Nimmst du immer noch Pillen? NIC: Jetzt nehme ich gar keine Pillen mehr und versuche auch, die Medizin auf Cannabisbasis unter Kontrolle zu halten. Von Zeit zu Zeit nehme ich den Extrakt nicht zur Nacht, damit die Tropfen am nächsten Tag einen größeren Effekt haben und mein Körper sich nicht an sie gewöhnt. MED: Wie sehen die medizinischen Ergebnisse aus? Óscar Parés(ICEERS) und Noelia Illera Carballo (UPCR)

NIC: Die letzte Kontrolluntersuchung verlief perfekt – ohne Symptome einer Entzündung. Sie war sogar besser als die vorangegangene, trotzdem ich die Pillen abgesetzt habe. Auch die Depressionen und die Angst haben ziemlich abgenommen. Der Neuropsychologe sagte mir, dass ich mit der Cannabismedikation weitermachen soll. MED: Wie würdest du die Wirkung des Cannabis auf deine Krankheit zusammenfassen? NIC: Nach meiner Erfahrung haben Cannabinoide das Potenzial, die verbreitetsten unangenehmen Symptome der Multiplen Sklerose wie zum Beispiel neuropathische Schmerzen zu lösen oder zu verringern. Sie reduzieren die Spasmen und Muskelschmerzen und helfen, Schlaf zu finden. Wegen all dieser Verbesserungen – Vergleichbares gibt es auch bei anderen Krankheitsbildern – haben wir die UPCR gegründet, um allen Mitgliedern den Zugang zur Behandlung mit qualitativ hochwertigen Cannabinoiden auf sichere und wirtschaftliche Art zu erleichtern.

text: Tomas Kardos


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Medizin

Cannabisdosierung für medizinische Zwecke:

Ansicht eines Experten

Einer der Vortragenden auf der kürzlich abgehaltenen Konferenz für medizinisches Cannabis in Brünn war der weltbekannte Experte für medizinisches Cannabis, der amerikanische Neurologe Dr. Ethan Russo. Seine Präsentation über neue Untersuchungen der Cannabisdosierungen bei verschiedenen Beschwerden, neue Klassifizierungspläne und die Synergie zwischen Cannabinoiden und Terpenen war unglaublich interessant – wir haben für euch die Höhepunkte des Vortrags zusammengestellt.

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than Russo war Präsident der International Cannabinoid Research Society und Vorstandsmitglied der International Association for Cannabinoid Medicines. Er ist Autor und Herausgeber von sieben Büchern über Cannabis und Heilkräuter und hat über 50 Artikel über Schmerzbehandlung, Neurologie, Cannabis und Ethnobotanik verfasst. Von 2015 bis 2017 war er medizinischer Leiter einer Biotechfirma, die innovative Denkanstöße zum menschlichen Endocannabinoidsystem untersucht und entwickelt. Von 2003 bis 2014 leitete er als Senior Medical Advisor und Study Physician der britischen Pharmafirma GW Pharmaceuticals mehrere klinische Tests von Sativex zur Schmerzlinderung bei Krebs und verfasste erste Studien zu Epidiolex bei schweren Formen der Epilepsie.

Cannabis und Wissenschaft Gegenwärtig arbeitet Dr. Russo als Direktor für Forschung und Entwicklung am International Cannabis and Cannabinoids Institute 44

in Prag. Daher gelang es den OrganisatorInnen der im vierten Jahr abgehaltenen Konferenz „Cannabis und Wissenschaft“, ihn zu einem Vortrag nach Brünn einzuladen. Unglücklicherweise konnte der viel beschäftigte Ethan nicht persönlich anwesend sein, aber es gelang, seine Präsentation per Skype zu übertragen. Sie war sehr inspirierend und brachte neue Informationen über Hunderte von aktiven Bestandteilen des Cannabis, über ihr Zusammenspiel und ihre Wirkung auf den menschlichen Körper ans Licht.

Untersuchungen an Terpenen Eines der Hauptgebiete seiner gegenwärtigen Arbeit sind die Terpene und ihr Einfluss auf verschiedene Diagnosen in Kombination mit den Hauptcannabinoiden – in seinem Vortrag informierte Dr. Russo über die Hauptterpene im Cannabis, AlphaPinen, Beta-Myrcen, Beta-Caryophyllen, D-Limonen, D-Linalool, Terpinolen und viele andere. Er stellte heraus: „Bestimmte Cannabisterpenoide sind analgetisch und/

oder antiphlogistisch, stimmungsverstärkend und verhindern THC-Effekte, indem sie Synergien mit den Phytocannabioniden herstellen.“ Des Weiteren stellte er die besten Kombinationen von Cannabinoiden und Terpenen vor, basierend auf der Untersuchung grundlegender Gesundheitsakten: • Depression: THC/CBD/CBG + Limonen • Angstzustände: CBD + Limonen/ Linalool • Beruhigung: THC/CBN + Myrcen • Agitation/Alzheimerkrankheit: THC/CBD + Limonen/Pinen/Linalool • Schlaf: THC/CBN + Caryophyllen/ Linalool/Myrcen • Sucht: CBD + Caryophyllen ± THC

Wie könnte der ideale Klassifizierungsplan aussehen? Im Anschluss sprach Dr. Russo über die Notwendigkeit einer neuen Klassifizierung der Cannabissorten, da die Unterscheidung Indica/Sativa und aktuell THC/CBD für wissenschaftliche und medizinische Zwecke


unzulänglich erscheine. Abgesehen von der Grundklasse, basierend auf den primären Cannabinoidgehalten (zum Beispiel Typ 1 für THC, Typ 2 für CBD) und der Pflanzenmorphologie (zum Beispiel breite Blätter, kompakt vs. groß, spindeldürr – wie wir Indica/Sativa unterscheiden), solle man den Fokus auf den spezifischen Cannabinoidgehalt der ganzen Pflanze richten sowie auf den spezifischen Gehalt an Terpenoiden. Gleichzeitig sei es wichtig – für den Patienten –, Informationen über Geruch und Geschmack (wenn inhaliert) zu geben.

Nötige Dosierung und Toleranz Dr. Russos Forschung richtet sich weiterhin auf die optimale Dosierung von medizinischem Cannabis. Wie er ausführte, beruhe die korrekte Dosierung auf der „vorangegangenen Erfahrung des Patienten mit Cannabinoiden und einem gewissen endocannabinoiden Unterbau“. Das bedeutet, dass jeder Patient anders auf medizinisches Cannabis reagieren kann; dennoch gebe es bestimmte Muster bei den erwarteten Effekten, z. B. vertrage eine Person ohne Cannabiserfahrung gewöhnlich weniger THC als ein regelmäßiger Konsument. Die meisten ÄrztInnen stimmten darin überein, dass das Ziel einer erfolgreichen Cannabisbehandlung darin bestehe, die beste therapeutische Wirkung mit einer minimalen Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen und des mentalen Status zu erreichen (etwa, sich „stoned” oder „high” fühlen). Obwohl eine Überdosierung von Cannabis keine fatale Wirkung haben könne, könnten sich manche nach dem Konsum von zu viel THC unwohl fühlen, die Behandlung abbrechen und nie wieder Cannabis zu sich nehmen. Es ist daher außerordentlich wichtig, folgende Regeln einzuhalten und die wichtigsten Informationen aus dem Vortrag von Dr. Russo im Gedächtnis zu behalten: • Beginne langsam und schreite langsam voran! • 2,5 mg THC gilt als Richtwert für die meisten PatientInnen.

Dr. Ethan Russo war Präsident der International Cannabinoid Research Society

• 5 mg THC sind in der Regel wirksam und toleriert. • 10 mg THC rufen einen starken Effekt hervor (außer bei Personen mit Toleranz) und können für manche PatientInnen zu viel sein. • Dosierungen von mehr als 20 oder 30 mg pro Tag vor Eintritt von Toleranz bergen das Risiko von psychoaktiven und anderen nachteiligen Wirkungen. • Die Anwesenheit von CBD und bestimmten Terpenoiden in signifikanter Menge kann den therapeutischen Index verlängern. • PatientInnen sollten nie Psychoaktivität mit Wirksamkeit verwechseln. • Die korrekte Dosierung ist eher diejenige, die therapeutischen Nutzen ohne Begleiterscheinungen erzielt.

Cannabis als Mittel zur Bekämpfung der Opioidkrise Abschließend erwähnte Dr. Russo, wie Cannabis zur Begleitung von Opioiden eingesetzt werden kann, besonders bei Medikamentenabhängigkeit. Dazu seien weitere Untersuchungen und eine vorsichtige Überwachung der PatientInnen nötig. Nach dem Erreichen

der Schmerzfreiheit könne mit der Reduzierung der Opioide begonnen werden. Abgesehen davon belegen neue Studien, hauptsächlich aus den USA, dass Cannabis nicht nur als Mittel zur Bekämpfung der Opioideinnahme dienen kann, sondern auch als First-Line-Medikation, um zu verhindern, dass PatientInnen beginnen, tödliche oder stark süchtig machende (noch legale) Opioide einzunehmen. Offizielle Statistiken belegen, dass in Staaten mit legalem Cannabis (sei es medizinisch oder zum Freizeitkonsum) 25 Prozent weniger Opioidüberdosen vorkommen als in der Illegalität.

Quellen: – MacCallum, C.; Russo, E. B.: Practical considerations in cannabis dosing and administration, in: European Journal of Internal Medicine 2018 – Russo, E. B.: Current cannabis issues: The plant, its components, effects, dosage and administration, Vortrag auf der Konferenz „Cannabis und Wissenschaft” , Brünn 2018

text: Lukáš Hurt

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Medizin

Sie sagten, wir müssen sterbenskrank sein Chris V. aus Baden-Württemberg hat sich jahrelang selbst therapiert, was in vielen Hausdurchsuchungen und rechtlichen Problemen resultierte. Durch Ausnahmegenehmigung und Cannabis auf Rezept änderte sich das schlagartig. Mittlerweile beschäftigt er sich mit den Rechten von PatientInnen und damit, wie man die Cannabiswirkstoffe am besten zu sich nehmen kann. Medijuana: Erzähl uns mal, wie du zu Cannabis als Medizin gekommen bist und wie es dir hilft. Chris V.: Ich bin ziemlich überraschend mit dem Thema konfrontiert worden, obwohl sich mein Bruder und ich schon seit 2007 immer wieder damit beschäftigt hatten – wir dachten aber, dass wir nicht krank genug sind. Wir hörten immer nur, dass man sterbenskrank sein muss. So vergingen noch ein paar Jahre, in denen wir uns selbst behandelten, wie es der Großteil der Nutzer von Cannabis als Medizin schon vor einer Ausnahmegenehmigung oder der Verschreibung getan hat. Ich nutze Cannabis als Schmerzmedikament nach Verletzungen an der Wirbelsäule vom Handballspielen und BMX-Fahren in 46

der Jugend, zwei Motorradunfällen, mehreren Bandscheibenvorfällen und gegen diverse Begleiterscheinungen, die durch jahrelange falsche Medikamente und eine Opiatsucht entstanden sind. Seit 2015 nehme ich keine anderen Medikamente außer Cannabinoide ein. Mitte 2013 lernte ich per Zufall in einem hier ansässigen Headshop zwei Patienten kennen, die beide schon länger eine Ausnahmegenehmigung hatten. Ich war total baff, als sie mir eine Dose Bedrocan unter die Nase hielten und meinten: Das ist eine der Sorten aus der Apotheke, ein 22-prozentiges Jack Herer. Da war meine Neugier geweckt und ich traf mich zwei Tage später mit einem der beiden, um mich aufklären zu

lassen. Als er dann im Laufe des Gesprächs sagte: „Du hast alles, beantrage eine Erlaubnis“, da war ich erfreut, aber auch sehr skeptisch, denn bisher hatte jeder Arzt Cannabis als Suchtstoff gesehen, aber nicht, dass es mir guttat und ich damit gut leben konnte. Also machte ich mit meinem Bruder zusammen einen Termin bei Dr. Franjo Grotenhermen, wozu wir auch meine Mam einpackten, um ihr endlich die Augen zu öffnen und zu zeigen: Wir helfen uns nur selbst. Wir hatten ein tolles Gespräch mit Dr. Grotenhermen und endlich Aussicht auf Hilfe. Und unsere Mam war ab diesem Tag begeistert und offen für das Thema, sie nimmt seitdem selbst erfolgreich CBD.


Mir fehlten aber noch Unterlagen, die ich besorgen musste. Ich habe dann meine Unterlagen beim BfArM nachgereicht, und genau zehn Tage nach dem Absenden war schon Post mit meiner damaligen Ausnahmegenehmigung im Briefkasten. Ich werde den Moment nie vergessen, wie ich am Briefkasten fast zusammengeklappt bin, mir sind Tränen gelaufen, ein unglaublicher Moment von Freude über das neue Leben, die Erlaubnis, aber auf der anderen Seite auch Hass und Wut gegenüber dem Staat und der Justiz. Denn mein Bruder und ich hatten bis zu diesem Zeitpunkt elf Hausdurchsuchungen, die rein durch die Illegalität der Selbsthilfe gekommen sind. Und auf einmal darf man es legal. Verkehrte Welt. MED: Wie war die Umstellung auf das neue System „Cannabis auf Rezept“? CV: Die Umstellung war bei mir selbst gar nicht so kompliziert: Anstatt der Genehmigung holte ich mir jetzt alle vier Wochen ein Rezept, falls überhaupt etwas in Apotheken lieferbar war. Das größere Problem war, erst mal einen Arzt zu finden, der Rezepte ausstellt. Mein Hausarzt, der mitverantwortlich für meine Ausnahmegenehmigung war, wollte in seiner Praxis keine Cannabisrezepte ausstellen, was ich zähnefletschend akzeptieren musste. So stand ich, wie der Großteil, da und hatte keinen Doc. Aber Aufgeben gab es für mich nicht mehr. Nach dem siebten Arzt hatte ich einen sehr aufgeschlossenen und gut informierten Arzt gefunden, bei dem ich aber auch erst einige Termine wahrnehmen musste, um mit ihm in mehreren Gesprächen alles zusammenzutragen für den Antrag auf Kostenübernahme. MED: Wie läuft es bei dir mit der Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse? Musstest du für deine Rechte kämpfen? CV: Da ich schon drei Jahre lang immer wieder eine Kostenübernahme beantragt hatte und im Widerspruch mit der Krankenkasse war, ging es eigentlich fast fließend. Mit dem neuen Gesetz mussten sie es als chronisch anerkennen. Vor allem hat der MDK (Medizinischer Dienst der Krankenkasse) hier einen Riesenbeitrag geleistet – mit dem Gutachten, dass die schwere Erkrankung schon länger vorliegt. So hatte ich Anfang April 2017 meine Kostenübernahme im Briefkasten und dachte, jetzt heißt es Aufatmen. Doch es kamen neue Probleme dazu. MED: Welche Probleme? Bezüglich Autofahren? Du fährst ja mit einem öffentlichkeitswirksamen Canna-Benz durch die Gegend – wie oft kommst du in eine Polizeikontrolle und wie reagieren die auf dein medizinisches Cannabis? CV: Ich fuhr [lacht]. Mittlerweile ist er komplett entschärft, also hat seit zwei Monaten kein riesiges grünes Cannabisblatt mehr auf der Motorhaube und der Slogan „Cannabis ist Medizin“ auf der Seite ist auch entfernt. Was

Chris V.

einfach daran liegt, dass ich seit Mai 2016, also seit der Folierung, 19 Fahrzeugkontrollen hatte und dadurch viel Ärger mit der Führerscheinstelle. Denn bei der dritten Kontrolle war der Polizist nicht erfreut über die Beklebung, und so ging eine Mitteilung an die Führerscheinstelle, dass ich zwar voll fahrtauglich war, aber mein Auto ein Cannabisblatt nebst dem Spruch „Cannabis ist Medizin“ schmückte und ich zum damaligen Zeitpunkt vier Gramm Cannabis verordnet bekam. So kam es, dass sich die Führerscheinstelle meldete und steinalte Sachen wieder aufwärmte (dazu mehr in einer der nächsten Ausgaben). Eigentlich sind die Reaktionen meist dieselben, denn die Polizei ist Null aufgeklärt und weiß mehr aus irgendwelchen Zeitungsartikeln als über den richtigen Umgang mit Patienten. Ich kenn mich mittlerweile sehr gut mit allen Gesetzen aus und sehe mich so oft als Lehrer, der Infos verteilt. Eigentlich waren alle Kontrollen easy, denn ich setz mich nur hinters

Steuer, wenn ich topfit bin. Vor allem bin ich nur unter der richtigen Dosierung voll konzentriert und fahrtauglich. Ohne Medikament würde ich mich z. B. nie ans Steuer setzen. Es ist einfach traurig, dass der Staat die Polizei nicht ausreichend schult und dass Gutachter, wie der, der mich zweimal aus fadenscheinigen Gründen für nicht fahrtauglich erklärte, weil er bisher nur illegalen Konsum begutachtet hat, jetzt auch noch Stellen in ganz Deutschland zu diesem Thema schult, obwohl er selbst keine Ahnung von der Materie hat. Mich hat dies bisher knapp 4.000 € für Anwalt und Gutachten gekostet und es ist nach jetzt zwei Jahren immer noch nichts entschieden. Ich hab zwar noch meinen Führerschein, aber die schlaflosen Nächte, das Geld, was an allen Ecken für wichtige Dinge fehlt usw., zermürben. Hoffnung stirbt zuletzt, bloß, wenn man solch Ungerechtigkeit erlebt, schwindet diese immer mehr. 47


Medizin MED: Was sind deine Tipps für Cannabispatienten, wenn sie in eine Polizeikontrolle kommen? CV: Das Wichtigste ist: Hinterfragt euch selbst, seid ihr fit genug, um ein Fahrzeug zu führen? Setzt euch nur hinters Steuer, wenn ihr wirklich sicher seid, dass ihr verantwortungsbewusst und sicher fahren könnt. Dazu kommt: Seid immer freundlich, die Polizei weiß oft gar nicht genau Bescheid, nehmt euch Zeit, um es in Ruhe zu erklären, seid informiert. Habt immer alle Unterlagen dabei und die Blüten immer in der Originaldose mit aktuellem Rezept. So spart ihr euch viel Ärger und Zeit. MED: Vapen, rauchen, dabben, essen oder ein Mix davon – wie wendest du Cannabis an? CV: Mein Tag beginnt mit Dabs, also dem Verdampfen von THC-Extrakten in einer OilRig. Die Dabs stelle ich selbst aus dem Apothekencannabis her. Ein Mix aus THC-Öl und CBD-Isolat gebe ich in den Frühstücksshake. So habe ich die Möglichkeit, ohne Verbrennen von Grünzeug das volle Potenzial durch Verdampfen der Wirkstoffe aufzunehmen und durch die Kombi der oralen Aufnahme des THC/CBD perfekt für mich zu dosieren. Ich rauche aber auch zwischendurch, wenn das Apothekengras gut gespült ist, auch pure Joints, um meinen Spiegel zu halten, und ich gerade keine Rig dabei habe, was selten vorkommt [lacht]. Hauptsächlich dabbe ich meine Tagesdosis von 1.200 mg THC und nehme abends zum Schlafen noch zwei Sprüher Sativex, um eine bessere und tiefere Tiefschlafphase zu erreichen. So kann ich in der kurzen Zeit wenigstens so viel wie möglich Erholung schaffen. Momentan schleiche ich das Sativex aus, weil es mir extrem nach den mittlerweile 4,5 Jahren auf das Zahnfleisch geht (Anm. der Red.: Sativex auf Alkoholbasis reizt Schleimhäute und Zahnfleisch).

MED: Welche Strains helfen dir am besten? CV: Unterschiedlich, das liegt viel daran, wie wurde der Strain angebaut, wann wurde er geerntet, wie ist das Terpenprofil. Am besten half mir von den Apothekensorten das Princeton, was seit geraumer Zeit leider aus dem Programm genommen wurde. Mittlerweile ist das Orange No 1 und Bedrocan gemischt als Extrakt meine erste Wahl. Die beste Sorte, die bei meinem Krankheitsbild hilft, ist eine Kreuzung aus einer Pineapple Chunk mit einer OG18Skunk, bei der sowohl die Cheese-Seite als auch die entspannende OG-Seite perfekt mit den Terps dieses Pisshaze-Phenos kombiniert sind. Leider gibt es diese Sorte nicht in der Apotheke. Die neuen Sorten wie das Kosher, das Berry und das Tangie, die jetzt schon

längst in der Apotheke sein sollten, versprechen endlich Besserung, was Sortenvielfalt angeht. MED: Was denkst du, wie wird sich die Situation für CannabispatientInnen in den nächsten Jahren in Deutschland, aber auch in Europa verändern? CV: Na, ich hoffe, endlich positiv, es wäre schon ein Riesenschritt, wenn endlich alle, die eine Ausnahmeerlaubnis haben, einen guten Doc haben und vor allem eine Kostenübernahme. Und dass Ärzte keinen Regress fürchten müssen. Und dass sich die Verfügbarkeit bessert und endlich auch deutsche Unternehmen anbauen dürfen. Wir haben so viel Potenzial im eigenen Land, da müssen wir nicht schlechtes Cannabis aus anderen Ländern importieren. Ich fände es gut, wenn neben der medizinischen Nutzung Cannabis auch so legal wird, denn das Geld, das millionenfach für die Verfolgung verschwendet wird, ist bei Aufklärung und Schutz der Jugend besser investiert. Die Polizei hätte dann Zeit, wichtige Dinge zu tun, und nicht einen Menschen, der seinen Abendjoint zum Entspannen raucht, zu kriminalisieren. Ich verfolge die ganze Legalisierungsarbeit seit 1994 und es hat sich in kleinen Schritten viel getan. Dafür bin ich Menschen, die seit Jahrzehnten für ihre und unsere Rechte kämpfen, wie Michael aus Mannheim, Günther Weiglein, Lars Scheimann und wie sie alle heißen, von Herzen dankbar, denn ohne sie würde ich hier heute nicht sitzen. Vielen Dank!

text: Kevin Herzig



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Hindu Kush® Automatic

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er Hindu-Kush-Strain ist seit seiner Markteinführung vor mehr als zwei Jahrzehnten ein Favorit der Indica-LiebhaberInnen der alten Schule. Generell sind bewährte Klassiker wie die Hindu Kush auch lohnende Kandidaten für die Anwendung der neuesten Cannabiszuchttechniken. Die Hindu Kush Automatic ist ein perfektes Beispiel für das Beste aus diesen beiden Welten. Der Geschmack der Hindu Kush Automatic ist dem der Originalsorte sehr ähnlich. Die erdigen Noten jener Sorten, die aus dieser gebirgigen Grenzregion stammen, sind sehr deutlich zu spüren, und auch die süße Schärfe der Charas ist leicht zu erkennen. Die Topnoten sind Sandelholz und Weihrauch; diese sind allerdings nicht zu stark und verleihen den klassischen erdigen Noten eine angenehme Süße. Bei einigen Pflanzen ist ein Kiefer-Nachgeschmack zu erken-

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nen. Während der Wachstumsperiode duften die Pflanzen nicht sehr stark; mit dem Beginn der Blüte ändert sich das. Der Geruch bleibt allerdings bis zum Ende der Blüte ziemlich subtil. Nach dem Trocknen wandeln sich Geschmack und Aroma der dichten, festen Buds in eine tiefere und viel schärfere Version des ursprünglichen Geruchs. Wer eine schnell wachsende und pflegeleichte Cannabissorte mit den großartigen Eigenschaften der Berg-Indicas sucht, für den ist die Hindu Kush Automatic eine sehr gute Wahl. Diese moderne Wiederbelebung der preisgekrönten Klassikersorte zeichnet sich durch ihre gleichmäßig hohe und verlässliche Leistung aus. Preisgünstig, leicht anzubauen und fast in Rekordzeit erntebereit, ist diese Sorte eine hervorragende Wahl für AnfängerInnen und medizinische GrowerInnen. Erfahre mehr über die Classic Redux Series: https://sensiseeds. com/classicredux/ (x)



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BESTE QUALITÄT BESTER SERVICE, BESTER PREIS Dieses Jahr feiern wir von Atami unseren 20. Geburtstag. Ein besonderer Anlass, den Atami nicht unbemerkt verstreichen lassen will. Die Zeit ist gekommen, um seine Flügel auszubreiten und noch höher zu fliegen. Das diesjährige Jubiläum bietet den Anlass für Atami, seine Substratbeutel neu zu gestalten. Atami hat jetzt seinen eigenen bunten Stil. Sie werden es lieben, beim Tragen des Substratbeutels gesehen zu werden! Die Erscheinung der Substratbeutel ist von derselben Qualität wie die Substrate selbst – hochwertig! Aufgrund des neuen Designs können Sie die Substrate jetzt noch besser erkennen. Zum Beispiel kommen die Substratbeutel jetzt in Vollfarbausführung anstatt in Grau mit einem Hauch von Farbe. Soweit möglich wird die Farbgebung des alten Designs der Substratbeutel auf das neue Design übertragen. Der Bi Grow Mix erscheint jetzt in hellgrünem Design, der Janeco-Light-Mix hat sich zu Hellblau gewandelt und der Kilomix sticht jetzt, im neuen Design, mit seinem leuchtenden Gelb ins Auge. Die Kokossubstratbeutel haben sich in ein schönes Pink gewandelt und die Hydro Rokz haben eine schöne dunkelblaue Farbe. Worm Manure bekommt nicht nur ein neues Design, sondern auch einen neuen Namen: Worm Delight! Das neue Design von Worm Delight ist durch seine leuchtend rote Farbpalette sehr gut wiederzuerkennen. Nicht zuletzt ist Tammy, das Maskottchen von Atami, auch in jedem Design dargestellt. Falls Sie mit Atami in Kontakt bleiben möchten, besuchen Sie die Website und den Social-Media-Channel von Atami! Webseite: www.atami.eu Facebook: www.facebook.com/AtamiEU/ Tel.: +31 73 522 32 56

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Purple Moby Dick

Unser legendärer Wal macht sich schick ser Name steht für eine regelrechte Flut an purpurfarbenen, kompakten, dicken Buds mit riesigen glandulären Trichomen. Was will man angesichts solcher Cannabis-Schmuckstücke noch mehr?

Aroma und Geschmack Nachdem wir ihr schon ein Sonntagskleid verpasst hatten, brauchte unsere Gigantin natürlich auch einen ganz besonderen, festlichen Duft. Deshalb haben wir süße, fruchtige Noten zum charakteristischen Kiefergeruch von Moby Dick hinzugefügt. Mit diesem edlen Bouquet könnt ihr alle Gewohnheiten sprengen und eure Lieblingsgenetik von einer ganz neuen Seite kennenlernen.

Wirkung Nach dem gigantischen Ertrag ist die schwindelerregende Potenz Purple Moby Dicks absolutes Wahrzeichen. Selbst GewohnheitskonsumentInnen mit riesiger THC-Toleranz werden mit ihr wieder psychoaktive Effekte bei sich feststellen können. Freut euch auf eine mächtige zerebrale, euphorisierende und lang anhaltende Sativa-Wirkung – und lasst ja die Finger von dieser Sorte, wenn ihr AnfängerInnen seid oder direkt nach dem Konsum ins Bett gehen möchtet!

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ber ein Jahrzehnt nachdem sie das Licht der Welt erblickt hatte, schrie Moby Dick förmlich nach einer Schönheitskur – und wie hätten wir dieser Urgewalt der Natur, die uns schon so viel Freude bereitet hat, diesen ihren sehnlichen Wunsch abschlagen können! Also machten sich unsere Breeder ans Werk, um sie richtig schick herauszuputzen und der Königin der Cannabiswelt ein neues purpurfarbenes Galakleid zu verpassen. Das Ergebnis? Die Ertragskanone mit schwindelerregender Potenz und nicht minder gigantischen Ausmaßen kommt jetzt in raffinierten Purpurtönen und mit fruchtigem Geschmack daher! Purple Moby Dick bewahrt als Tochter einer weiblichen Jack-Herer- und einer männlichen Purple-Afghan-Kush-Pflanze den besonderen Charakter, der PAK zu einem der Wahrzeichen von Dinafem Seeds gemacht hat. Mit dieser verführerischen Version unseres Lieblingswals werden sich Moby-Dick-Fans wieder ganz neu in ihre legendäre Stammgenetik verlieben!

Morphologie Auch in Purpur bleibt Moby Dick der altbekannte gefräßige Gigant, der mit seiner Outdoor-Wuchshöhe von bis zu drei Metern einen echten Ausnahmefall im Pflanzenreich darstellt. Die Pflanze hat ziemlich viele Zweige und kann deshalb sehr breit werden. Ihre Hybrid-Blätter und Blüten erfreuen mit einer breiten Palette an Purpurtönen, die je nach Temperatur schwächer oder intensiver ausfallen.

Ertrag In Sachen Erträge ist Purple Moby Dick ein echter Olympiasieger, der garantiert niemanden enttäuschen wird. Ihre Produktion lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: massiv. Üppig sind Purple Moby Dicks Ernten dabei nicht nur in Bezug auf die Menge als solche, sondern auch auf ihren Reichtum an Cannabinoiden: Bei guten Anbaubedingungen liefert euch unsere Schönheitskönigin bis zu 21 Prozent THC. Purple Moby Dick – die-

Anbau Bei Purple Moby Dick habt ihr es mit einer unersättlichen Riesin zu tun, die Unmengen von Sonne, Dünger, Wasser und Platz braucht. Wenn ihr diese Schönheit anbauen möchtet, solltet ihr euch unbedingt auf ihren Mordsappetit einstellen. Sie wird schließlich nicht umsonst so groß! Wenn ihr sie nicht richtig ernährt, könnte Purple Moby Dick Mangelerscheinungen bekommen; passt also gut auf und stillt ihre Bedürfnisse – sie wird euch auf jeden Fall dafür entschädigen! Purple Moby Dick ist wunderbar pilzresistent und braucht todsicher Rankhilfen als Stütze für ihre riesigen, schweren Buds. Ihre Blütephase beträgt 70 Tage, weshalb ihr auf der Nordhalbkugel Mitte Oktober und auf der Südhalbkugel Mitte April zur Ernte schreiten könnt. Denkt, ganz egal ob indoor oder outdoor, immer an Purple Moby Dicks gewaltige Kraft und ihre Dimensionen und lasst ihr von Anfang an ausreichend Platz, wenn ihr euch keine Probleme einhandeln wollt. (x) 53


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Eine seriöse medizinale Pflanze: Chronic Ertragreichste Pflanze mit Feinschmeckerqualität!

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ie ist unsere kommerziellste Sorte, bei der es sich um eine perfekte Kombination aus hohem Ertrag und exzellenter Qualität handelt. Chronic kann Spitzenerträge von bis zu 600 g/m2 produzieren, ohne bei der Qualität Abstriche zu machen. Sie erzeugt eine riesige zentrale Top-Cola bei nur geringer Verzweigung. Man sollte Chronic-Buds langsam trocknen, um ihr wunderbar süßes, kostbares und fragiles Aroma zu bewahren. Auf keinen Fall die Buds schon einlagern, bevor sie richtig trocken sind! Chronic ist die beste Wahl für all jene, die es leid sind, beim Erzielen hoher Erträge Qualitätseinbu-

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ßen zu erleiden. Diese Sorte hat bereits bei seinem Debüt im Jahr 1994 eine Auszeichnung beim High Times Cannabis Cup gewonnen. Chronic wurde im Jahr 2000 verbessert und gewann 2004 den ersten Preis beim Highlife-Cup in Spanien. Die letzten Auszeichnungen für Chronic: 3. Platz beim Copa Green Skull 2016 (Spanien) in der Extrakt-Kategorie und 3. Platz beim Cata Invernal 2016 (Spanien) in der Hasch-Kategorie. Chronic ist eine ideale medizinale Sorte zur Appetitsteigerung und gegen Angstzustände. (x)



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Neue CBD-reiche Sorten

Und die erste CBD-pure-Genetik in der Genetikkollektion von Sweet Seeds®

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ach dem letztjährigen Debüt auf dem Gebiet des medizinischen Cannabis entschloss sich Sweet Seeds®, für die Kollektion 2018 eine erneuerte und sehr weite CBD-Linie mit sieben neuen Sorten zu kreieren. Unter den Sorten, auf die wir aufmerksam machen wollen, befindet sich Sweet Pure CBD® (SWS65), die erste CBD-pure-Sorte der Genetikkollektion von Sweet Seeds®, mit einem THC-Gehalt von weniger als einem Prozent und sehr hohem CBD-Anteil zwischen 8 und 15 Prozent. Diese Sorte wurde speziell für KonsumentInnen von therapeutischem Cannabis geschaffen, die von den medizinischen Eigenschaften des CBD profitieren und gleichzeitig die psychoaktiven Wirkungen des THC ausschließen wollen. Weiterhin entwickelten wir neue Versionen unserer unvergesslichen und geschätzten Sorten, die wir in CBD-reiche Varietäten umgewandelt haben. Das ist der Fall bei Cream Caramel CBD® (SWS67) und Green Poison CBD® (SWS70). Außerdem haben wir dieses Jahr eine CBD-reiche Version unserer besten und aromatischsten Sorte Ice Cool CBD® (SWS69) veröffentlicht. Schließlich beschlossen wir, eine der ersten Sorten aus unserer Samenbank in einer CBD-reichen Genetik erscheinen zu lassen, und damit war Black Jack CBD® (SWS68) geboren. Sweet Pure CBD®

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Black Jack CBD ®

Aber es gibt noch ein paar Extras! Wir haben zwei neue Sorten in diese medizinische Linie aufgenommen. Honey Peach Auto CBD® (SWS64), eine überwiegend selbstblühende Sorte mit dem Aroma von Melonen, die sehr schnell blüht. Der Züchter kann die Pflanzen schon acht Wochen nach dem Keimen der süßen Samen beernten. Schließlich gehört Chem Beyond Diesel® C.B.D. in diese Reihe. (SWS66). Die Sorte entstammt der Kreuzung von einer der berühmtesten Genetiken aus den USA, Chem Dawg, und einer europäischen Genetik aus der Diesel-Famile. Diese wunderbare medizinische Sorte hat das typische amerikanische Aroma, intensiv und voll köstlicher Anklänge. Die Tatsache, dass diese Sorte eine erstaunlich große Menge Harz produziert, macht sie zu einer ausgezeichneten Wahl für die Extraktion. Der eindeutige Beweis für die hohe Qualität der beiden neuen CBD-reichen Genetiken wurde umgehend auf einem der Hauptevents der Cannabisszene erbracht. Beim Spannabis Champions Cup 2018, der vor Kurzem in Barcelona stattfand, errang unser Chem Beyond Diesel® C.B.D. den zweiten Platz in der Kategorie CBD und Honey Peach

Auto CBD® den dritten der gleichen Kategorie, in der die besten Sorten mit hohem Cannabidiolgehalt ausgezeichnet werden. (x) Green Poison CBD®


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Bubba Island Kush

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utch Passion gibt sich die Ehre, die neue feminisierte, fotoperiodische Sorte Bubba Island Kush anzukündigen. Es ist eine mittelstarke Sorte aus Nordamerika, gezüchtet aus einem Grandaddy Purple x OG Kush-Hybriden gekreuzt mit einem umgekehrten männlichen pre-’98 Bubba Kush, dem einzigen Original Bubba Kush! Bubba Island Kush erreicht im Gewächshaus bis zu 1,5 Meter, hat eine ungewöhnlich frühe Blüteperiode nach 7,5 Wochen und ein reiches, fruchtiges Kush-Aroma. Bubba Island Kush ist eine sehr spezielle Kush-Ergänzung für das Angebot von Dutch Passion, die Genetiken sind in erster Linie für eine Ernte von spezieller Qualität ausgewählt. Die Blätter können während der Blüte dunkelblau/grau werden und die Erscheinung einer echten Haschpflanze verleihen. Dies ist eine Kush-Sorte mit extrem harzigen Buds und hohem THC-Gehalt für die KennerInnen von Qualitätscannabis. (X)

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Pineapple Chunk x Super Auto 30 % Sativa – 70 % Indica THC: 14 %, CBD: 1,2 – 1,4 % 600 g/m² 100–110 cm 60–65 Tage ab der Keimung

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er weltbekannte Pineapple Chunk™ ist ab sofort in der Autoflowering-Variante verfügbar. Pineapple Express Auto™ ist eine robuste, schnell blühende und leicht anzubauende Cannabispflanze, die großzügige Erträge mit schweren, von Harz bedeckten Blüten trägt. Sie produziert beeindruckende 60–100 Gramm an geschmackvollem, erdigem Indica. Die Vegetationsperiode beträgt nur vier Wochen, die Blütezeit nur 30 Tage. Sie verströmt süße Aromen mit einem intensiven Ananasgeschmack. Diese erstaunliche Pflanze ermöglicht es dem Körper, tief zu entspannen. (x) 59


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Holy Punch 30 % SATIVA – 70 % INDICA THC: 20,17 % CBD: 0,8 % CBN: 0,46 % Genetik: The Church x Grape

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oly Punch ist eine Kreuzung zweier Klassiker: The Church, berühmt für ihre sehr gute Performance beim Outdooranbau und ihren süßlichen Geschmack, sowie einen sehr spezieller Grape-Vater, der eine würzige Note hinzufügt und somit ein sehr interessantes, komplexes Terpenprofil erzeugt. Die Pflanze ist mittelgroß und wächst buschig. Die langen Seitentriebe benötigen möglicherweise Unterstützung während der Blütezeit, um die schweren Blüten zu tragen. Sie ist sehr gut geeignet für ScrOG oder LST. Die Blütezeit der Holy Punch beträgt acht bis neun Wochen, sie kann für den kommerziellen Gebrauch bereits nach

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acht Wochen geerntet werden, jedoch entwickelt sich das volle Aroma und reifen die Harzkristalle erst in Woche neun. Holy Punch wird in der nördlichen Hemisphäre etwa Mitte Oktober erntereif und kann bis zu 1.000 Gramm Ertrag pro Pflanze bringen. Sie wächst buschig und ist resistent gegen Schimmel und andere Schädlinge, wodurch sie sehr gut für feuchte Regionen geeignet ist. Sie bevorzugt ein leichteres Düngeschema auf Erde, kann jedoch auf hydroponischen Systemen bis zu einem EC-Wert von 2.0 gepusht werden. Wir empfehlen, das Medium ein paarmal während des gesamten Zyklus sowie am Ende der Blütenphase für 10 bis 14 Tage zu spülen. Holy Punch produziert harte, mit Harz überzogene, golfballgroße Blüten. Wenn ihr volles Potenzial erreicht wurde, scheint es, als ob die Blüten mit bläulichem Harz überzogen sind, wodurch sie sehr attraktiv sind (sehr gutes Bag-appeal). Der Geruch ist sehr fruchtig mit leichter Würze im Hintergrund, die an Haze erinnert, jedoch ohne den kopflastigen Effekt. Die Wirkung ist zu Anfang sehr stark und entwickelt sich in ein soziales High. (x)


CANNA Terra Professional Plus CANNA Terra Professional Plus ist der natürlichste und reinste Erdmix, den man sich für die Pflanzenzucht vorstellen kann. Die besten Ergebnisse erzielt man in Kombination mit CANNA Terra Dünger. Die Zusammensetzung ist speziell für den Innenanbau ausgelegt. Natürlich ist sie auch für den Außenanbau sehr gut geeignet. Vorteile von CANNA Terra Professional Plus – CANNA Terra Professional Plus ist aus luftigem Moostorf und Stücken aus Baumrinde, die antiseptisch wirken, hergestellt. Ein außergewöhnliches Wurzelwachstum und die Ausbildung dickerer Stämme werden dadurch gefördert. – Durch einen schnelleren Stoffwechsel und eine niedrigere Krankheitsanfälligkeit sichert dies eine gesteigerte Produktion. – Für die Langzeitkontrolle ist das Medium durch Zugabe von Kalk für mindestens einen Wachstumszyklus ph-Wert-justiert. Es ist darüber hinaus mit einem Mineraldünger vorbehandelt, der das Anfangsniveau so korrigiert, dass nahtlos mit den CANNA Terra Düngern weitergearbeitet werden kann. – Die spezielle Struktur ermöglicht eine optimale Verteilung von Wasser und Luft im Medium. – CANNA Terra Professional Plus enthält Spurenelemente und Chelate, die die Pflanze während des Wachstums schützen.

Mehr Informationen zu unseren Produkten findest Du auf www.canna.com

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A’la Canna

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eutzutage hört man diese Bezeichnung immer öfter. Butter kann man aus allen öligen Samen herstellen. In Amerika ist die Erdnussbutter am verbreitetesten, in Europa und Asien Tahini, auch Sesambutter genannt. Hierher gehören auch die Mandelbutter und Nutella. Letzteres ist weniger gesund und besteht aus mehreren Zutaten. Veganer essen kein Nutella wegen der enthaltenen Milch und des Palmöls. Veränderte Bedürfnisse haben dazu geführt, dass jetzt immer mehr milchfreie Produkte erhältlich sind. Nur der hohe Preis hält die Massen vom hemmungslosen Konsum ab. Er ist auch einer der beliebtesten Argumente, um zu begründen, warum man sich nicht gesünder und vegetarisch ernährt. Viele Ölbuttersorten kann man nicht nur kaufen, sondern auch selbst herstellen, was nicht nur billiger ist, sondern in vielen Fällen einfacher, als man glaubt. Mandelbutter ist ziemlich schnell gemacht. Benötigt wird dazu nur ein Mixer.

Ölsamenbutter

Aus Hanf- und anderen Samen und Kalzium. Ebenso ist ihr Gehalt an Eisen, Mangan und Zink beträchtlich. Das enthaltene Kaliumphosphat hat eine außerordentliche gute Wirkung auf die Nerven und hilft gegen Nervosität und Stress. Magnesiumphosphat ist wichtig für die Knochen, Zähne, das Gehirn, die Nerven und Muskeln. Es reguliert den Cholesterinspiegel. Der VitaminE-Gehalt zusammen mit den Vitaminen A und C verhindert Ablagerungen in den Blutgefäßen. Ölsamenbutter kann man auch aus mehreren verschiedenen Samen herstellen sowie mit süßem Geschmack. Für die süße Variante verwenden wir Honig oder Sirup.

Variante aus mehreren Samenarten

Einfache Mandelbutter Zutaten:

Wie nehmen Mandeln, Cashewnüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und Hanfsamen. Eine Handvoll von jedem, vom Letzteren zwei.

Zubereitung:

Zubereitung:

• 400 g Mandeln • eine Messerspitze Salz • 2 Teelöffel Kokosöl

Die Mandeln geben wir auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen und rösten sie 5-8 Minuten. Dann lassen wir sie ein paar Minuten abkühlen, bevor wir sie in den Mixer geben. Salz geben wir nach Belieben hinzu. Wir beginnen auf einer hohen Stufe, sie zu zerkleinern. Am Anfang schalten wir die Maschine öfter aus, um die Mandelreste von der Wand des Gefäßes abzukratzen. Dann mixen wir weiter. Wenn wir den Eindruck haben, dass sich die Maschine zu stark erhitzt hat, schalten wir sie aus und warten ein paar Minuten. Der Mahlvorgang kann 15 bis 20 Minuten dauern, je nach Kapazität des Mixers. Das Kokosöl kann man auch weglassen, aber

mit etwas Öl wird die Mandelbutter flüssiger, streichbarer und cremiger, daher gebe ich, wenn sie fast fertig ist, zwei Teelöffel Kokosöl zu. Dann mixe ich die Masse noch zwei bis drei Minuten - und fertig ist es. Man kann sie auf Brot streichen, in Smoothies verwenden, in Gebäck und sogar in der Nudelsoße. Mandeln sind eine ausgezeichnete Quelle für Vitamin B1-, B2-, B-6 und E. Sie enthalten auch sehr viel Kalium, Magnesium

Die Samen und Nüsse rösten wir in einer Pfanne oder im Ofen. Zuerst die größeren Samen, dann die kleineren. Am Ende den Hanfsamen. Beim Rösten rühren, nicht anbrennen lassen. Das Ganze dauert nur ein paar Minuten, nicht zu stark rösten! Die abgekühlten Samen geben wir in den Mixer und zerkleinern sie in mehreren Arbeitsgängen. Wenn der Mixer nicht professionell genug ist, können wir die zerkleinerten Samen in einer Kaffeemühle weiter bearbeiten. Anschließend geben wir Salz und einen Esslöffel Biomargarine zu, oder zwei Esslöffel Bio-Olivenöl. Ein paar Mal umrühren. So einfach ist das. Wohl bekomm´s!

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