Medijuana 37

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Nr. 37 2/2018 April–Mai

Medical & Harm Reduction Magazine

Interview: Michka die Grande Dame des Sativa Österreich – Was nun? Verkaufsverbot für Stecklinge und CBD-Blüten

Sicherer Cannabisgebrauch im Alter

Große Effizienz, geringe Nebenwirkungen

12 neue Cannabissorten 2018

18+





Liebe Leute!

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nsere beste Nachricht für euch lautet, dass nun endlich der Frühling gekommen ist. Ein untrügliches Zeichen ist die kürzlich abgehaltene erste Cannabismesse des Jahres. Die Saison wurde in Spanien eröffnet: Barcelona führt mit der Spannabis dieses Jahr den Reigen der Veranstaltungen an. Es ist schon Tradition für uns, dort zu sein, und für alle, die beim größten spanischen Cannabismeeting nicht dabei sein konnten, haben wir eine Bildergalerie zusammengestellt und ein paar Zeilen über unsere diesjährigen Erlebnisse auf der Messe geschrieben. In Spanien und ganz besonders in Barcelona kann man viele interessante Personen kennenlernen. Mit einer von ihnen – Michka Seeliger-Chatelain – führten wir ein langes Gespräch. Sensi Seeds benannte kürzlich eine neue Cannabissorte nach ihr, der aus Frankreich stammenden international bekannten Aktivistin. Wir stellten sie in unserer letzten Ausgabe bereits vor. Im Interview hatte uns die in British Columbia lebende Dame, die so alt ist, dass sie den gesamten Legalisierungsprozess aktiv mitgestalten konnte, viel zu erzählen. Es gibt immer mehr medizinische KonsumentInnen, deren Jugendzeit weit zurückliegt. In der Fachliteratur nennt man Menschen, die Cannabis bei altersbedingten Erkrankungen anwenden und es früher höchstens zum Freizeitvergnügen oder noch nie probiert haben, SpäteinsteigerInnen. Viele neue Präparate gestalten den Konsum für sie immer sicherer. Und bei immer mehr Symptomen und Krankheiten stellt sich heraus, dass man zu ihrer Behandlung diese alternative Heilmethode anwenden kann.

Impressum Chefredakteur: Gabor Holland Autoren: Bob Arctor, Jack Pot M. Szelestei, Kevin Herzig Anatol Zweig, Tomas Kardos Toni Straka, N. Nogada, Teresa P. Lektorin: Helen Bauerfeind Design: Gergely Vaska Magdalena Orawska

Verantwortlicher Herausgeber: G. Holland Medijuana Publishing GmbH 1180 Vienna, Hildebrandgasse 9/8 E-Mail: office@medijuana.eu Web: www.medijuana.eu

Die medizinische Anwendung von Cannabis ist in vielen europäischen Ländern Menschenrecht, zumindest für Erwachsene. Vielerorts freundet sich die Bevölkerung und insbesondere die Schicht der PolitikerInnen, die in der Vergangenheit den Drogenkrieg propagiert hat, allerdings nur schwer mit diesem Gedanken an. Vergeblich sind hier alle wissenschaftlichen Argumente und Beweise. Viele bleiben bei ihrer konservativen Denkweise – gleichgültig, wie vielen Menschen hätte geholfen werden können. Unser Autor nimmt sich die europäischen Länder der Reihe nach vor und sichtet die jeweiligen Gesetzgebungen für medizinisches Cannabis und die entsprechenden Trends. Unser drittes großes Thema steht ebenfalls im Zusammenhang mit dem Alter, stellt doch die digitale Abhängigkeit eher eine Gefahr für junge Menschen dar. Immer mehr Forschungsarbeiten belegen, dass sie unbewusst zu Gadgets, ins Netz und zu den sozialen Medien abgleiten und man hier oft von einem problematischen Gebrauch sprechen kann. Die virtuelle Abhängigkeit verursacht gespenstisch ähnliche Symptome wie die Rauschgiftsucht und die biochemischen Mechanismen im Körper sind größtenteils die gleichen. Die Benutzeroberflächen der sozialen Medien sind, das ist kein Geheimnis mehr, so gestaltet, dass bestimmte Funktionen zur Gewöhnung führen. Im Zeichen des Frühlings ist unsere Rubrik Cannabissorten umfangreicher als gewöhnlich. Wir stellen ausgezeichnete Cannabissorten von sechs bekannten Anbietern vor. Unseren LeserInnen wünschen wir angenehme Gartenarbeit und eine schöne Lektüre im Park! Der Hrsg.

In Zusammenarbeit mit

Medical & Harm Reduction Magazine

Index aeroponik systems atami Barney‘s Farm biobloom

37 39, 52 53 23, 45

Bushplanet 4-5 CANNA U2, 57 cannapol 47 Cannatrade 21 florganics 15 GreenHouse feeding

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hanf institut

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krumme gurken

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Lucy‘s Rausch

52

mary jane berlin

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Nachtschatten verlag

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Near Dark

57, 59

plagron

21, U4

plants4friends 57 premium genetics

59

PUNA 59 sensi seeds

19

serious seeds

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SteckIt

64, U3

sweet seeds

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united SeedBanks

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Vaposhop

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Verdampftnochmal 28 Der Herausgeber von Medijuana weist alle Leserinnen und Leser darauf hin, dass der Handel mit lebensfähigen Hanfsamen sowie Verkauf, Besitz und Lieferung derselben in mehreren Mitgliedsstaaten der Europäischen Union als illegal gelten! Sämtliche Inhalte sind zu Informations- bzw. Unterhaltungszwecken gedacht. Wir möchten keineswegs dazu beitragen, dass jemand in seiner Heimat bestehenden Gesetzen zuwiderhandelt. Es ist nicht Anliegen des Herausgebers von Medijuana, irgendjemanden zur illegalen Nutzung der in der Broschüre erwähnten Produkte anzuregen. Der Herausgeber trägt keine Verantwortung für Aussagen, die auf verkauften Anzeigenflächen erscheinen. Sämtliche Meinungen im Redaktionsteil stammen von den Autoren und decken sich nicht in jedem Falle mit dem Standpunkt des Herausgebers. Gelegentlich ist es nicht möglich, den/die Inhaber/in des Urheberrechts zu identifizieren oder mit ihm/ihr Kontakt aufzunehmen, daher übernehmen wir im Falle des Nachweises von begründeten Urheberrechtsansprüchen auch im Nachhinein die Zahlung einer bestimmten Vergütung. Wir gehen bei sämtlichen Texten und Bildern bis zur Erklärung des Gegenteils davon aus, dass sie uns zur Veröffentlichung zugesandt wurden. Für die Vervielfältigung der Broschüre – auszugsweise oder als Ganzes – ist die schriftliche Erlaubnis des Herausgebers erforderlich, auch wenn die Vervielfältigung nicht zu kommerziellen Zwecken erfolgt. Alle Rechte vorbehalten!

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inhalt Liebe leute! 3

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medi+green Wahlkampf in Russland 8 Cannabis Club in England 8 Harmonie-Therapie für Depressive 9

canna+globe spannabis barcelona 2018

10–12

Der spanische Feiertag der Freiheit

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Michka, die Grande Dame des Sativa 14–15

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„Über Cannabis müsste man genauso

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sprechen wie über Tomaten“

canna+globe Verkaufsverbot für Stecklinge und medizinisches Cannabis – was nun?

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medi+green Mary Jane Berlin präsentiert die neuesten Entwicklungen der deutschen Hanfbranche 18 Deutschlands Hanfmesse 8.–10. Juni 2018 24

Medical-Cannabis-Bürgerinitiative erfuhr Begräbnis

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dritter Klasse im Parlament Österreich braucht ein Cannabisgesetz 20 Vater des medizinischen Cannabis 22 Zur Erinnerung an den Aktivisten Dennis Peron Legale Cannabisplantage in Siebenbürgen

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Spanischer Rückfall

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Medizinalhanf in Deutschland schlug ein wie eine Bombe

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Medical-PatientInnen in Dänemark 26 Deutsche PolizistInnen fordern Entkriminalisierung

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Jahresrückblick Projekt Afrika

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Cannabis-Wellness-Zentrum in Kroatien

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Start Making Sense

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Junge Menschen für eine verantwortungsbewusste Drogenpolitik Cannabidiol im Sport

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CBD wurde bei den Olympischen Spielen zugelassen 23 6

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inhalt medi+green

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Cannabispatient stellt EntschlieSSungsantrag für neue Cannabisregelung

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Cannabiskonzentrate: Auf das richtige THC-CBD-Verhältnis kommt es an

canna+globe 36–38

Das Netz als Falle Suche nach einem Ausweg aus der Onlinesucht

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Ab in die Natur mit diesen vier tragbaren Vaporizern

medizin 42–43

Sicherer Cannabisgebrauch im Alter Große Effizienz, geringe Nebenwirkungen

medi+green 44

Gute Durchschnittswerte bei erneuten CBD-Tests

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Ein Jahr Cannabis auf Rezept

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medizin 46–47

Cannabispatient kämpft um sein Recht

Vollblut

Eine seriöse medizinale Pflanze: 30

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motavation (Serious Seeds)

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Purps #1 (Dinafem Seeds) Die schöne Purple Afghan Kush bekommt ernsthafte Konkurrenz

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PHANTOM OG™ (Barney‘s Farm)

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Genetik aus den USA mit bis zu 25 Prozent THC Neue Strains von Sweet Seeds® für die Saison 2018

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Hindu Kush® Automatic (Sensi Seeds)

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Franco‘s Lemon Cheese (Greenhouse Seeds)

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Neue Cannabissorten 2018 von Dutch Passion

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Medi+green

Xenia Sobtschak

Wahlkampf in Russland

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ie bisher vorherrschenden strengen Drogengesetze weichen weltweit auf. Jedoch gibt es Bastionen, die uneinnehmbar erscheinen und hinter denen eine Entkriminalisierung utopisch erscheint. Zu diesen gehört Russland, und es ist ausgesprochen überraschend, dass eine Präsidentschaftskandidatin mit der Forderung nach

Legalisierung in den Wahlkampf zieht. Xenia Sobtschak, bekannt durch ihre Teilnahme an einer Reality-Show, gab ihre Kandidatur im Oktober 2017 bekannt. Sie stammt aus einer Politikerfamilie – ihr Vater Anatoli war der erste demokratisch gewählte Bürgermeister von Sankt Petersburg, ein früherer Berater von Putin.

Cannabis Club in England

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ährend Spanien sich von seinem über Jahrzehnte aufgebauten und gut regulierten Cannabissystem verabschieden möchte, geht die Entwicklung in Großbritannien in die entgegengesetzte Richtung. Unter Polizeischutz wird der erste Ort betrieben, an dem die Mitglieder Cannabis konsumieren dürfen. Michael Fisher hatte schon vor vier Jahren sein Cannabiscafé mit dem Namen Teesside Cannabis Club in Middlesbrough eröffnet. Aber wie ist es denn überhaupt möglich, in England ein solches Lokal zu betreiben, wenn das Gesetz den Besitz von Cannabis und den Handel mit ihm verbietet? Middlesbrough gehört zu jenen Städten, deren Polizei jüngst erklärte, sie stelle die Verfolgung von KonsumentInnen und KleinzüchterInnen ein, um sich auf die eigentlichen kriminellen Vereinigungen konzentrieren zu können. Die Mitgliederzahl des Clubs stieg im letzten Jahr von 60 auf 180. Er kann sich auch solch illustrer Gäste rühmen wie dem Fernsehstar Jeremy Kyle, der die Serie Kyles Files produziert. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 35 £ im Jahr – viele finden das angemessen, weil sie sich nicht wie VerbrecherInnen vor der Polizei verstecken müssen. Obwohl Poli-

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zeiattacken momentan kaum zu befürchten sind – vor Kurzem statteten die Polizei von Nordwales und der Sicherheitsbeauftragte Arfon Jones dem Club einen Besuch ab und sprachen ihre Anerkennung aus. Der Club verbietet den Drogenkauf und -handel und bietet lediglich einen Ort für den Konsum des eigenen Cannabis. „Im Dialog um Cannabis gibt es Veränderungen

Michael Fischer

Sobtschaks Ansichten machen es einem allerdings nicht leicht, mit ihr zu sympathisieren. Sie gibt sich als Nationalpatriotin, glaubt an Marktkapitalismus und Privatisierung und nebenbei ist sie eine kämpferische Feministin. Zu allem Überfluss verkündete sie im Januar, dass sie Cannabis legalisieren wolle. „Ich selbst benutze es nicht, aber ich trinke flaschenweise Wodka. Ich verstehe absolut nicht, dass man es in unserem Land für normal hält, unglaubliche Mengen Wodka zu trinken, Marihuana zu konsumieren aber nicht. Obwohl Letzteres sehr viel weniger schädlich ist, auch hinsichtlich der Kriminalstatistiken“, fasste die Kandidatin ihre Ansichten zusammen. Der Drogenbeauftragte im Innenministerium erklärte in einer Stellungnahme, dass die Regierung eine Legalisierung ablehne und im Drogengebrauch weder Vorteile noch medizinischen Nutzen sehe, dies beziehe sich auch auf Cannabis. Seinem ernüchternden drogenpolitischen Standpunkt entsprechend lässt die Regierung nicht einmal Programme zur Schadensbegrenzung zu, obwohl etwa ein Prozent der Bevölkerung HIV-positiv ist und sich die meisten beim gemeinsamen Gebrauch einer Spritze infizieren. Es erscheint mindestens ebenso schwierig, in der russischen Gesellschaft eine Akzeptanz der Legalisierung zu erreichen wie einen Sieg über Putin zu erringen.

und es wird immer mehr akzeptiert, darüber zu sprechen. Wir glauben nicht, dass wir uns verstecken müssen“, erklärte der Betreiber Fisher und drückte die Hoffnung aus, dass das System sich im ganzen Land verbreitet. Fisher pflegt gute Kontakte zur Distriktspolizei und fürchtet daher nicht, dass der Club in Zukunft Schikanen ausgesetzt sein wird. Es ist eine Freude zu sehen, dass mit dem Modell der Cannabis Clubs in weiteren europäischen Ländern in unterschiedlichen Formen experimentiert wird.


Harmonie-Therapie für Depressive

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ichard Nixons Furcht vor Hippies, die im psychedelischen Rausch Lieder von der Erdmutter und dem Weltfrieden singen, war nicht grundlos. Die Ergebnisse einer neuen wissenschaftlichen Forschungsarbeit sprechen dafür, dass Zauberpilz-Erlebnisse naturverbundener machen und sich auch auf die politischen Ansichten auswirken. Personen, die unter Depressionen leiden und nicht auf traditionelle Therapien ansprechen, wurden in der Untersuchung mit dem Wirkstoff Psilocybin behandelt. Die beiden Testpersonen nahmen unter klinischen Bedingungen in zwei Sitzungen Dosen von 10 und 25 mg Psilocybin ein. Bereits vor der Untersuchung mussten sie verschiedene Aussagen bewerten, zum Beispiel über den idealen Ausflugsort oder über die Rechtmäßigkeit der Todesstrafe. Nach Ablauf von sieben bzw. zwölf Monaten nach der Psilocybin-Einnahme mussten die Fragen nochmals beantwortet werden. Die Testpersonen berichteten nach der Behandlung von einer engeren Beziehung zur Natur und zeigten eine Verschiebung ihrer Ansichten hin zu einem liberaleren Urteil. „In beiden Fällen zeigten sich beträchtliche Auswirkungen, die auch ein Jahr später noch feststellbar waren“, sagte Taylor Lyons, Mitglied der psychedelischen Forschungsgruppe am Imperial College London. „Unsere Untersuchung deutet darauf hin, dass Psilocybin lang andauernde Veränderungen in den Ansichten und politischen Überzeugungen eines Menschen hervorrufen kann. Überzeugungen und Verhaltensformen sind gewöhnlich von langer Dauer und verändern sich nicht sonderlich im Laufe des Lebens – die Menschen sind in der Regel konsistent und schwanken nicht von einem Extrem zum anderen. Die Probanden bekamen nur zweimal Psilocybin und die Veränderung trat ziemlich schnell ein“, fasste Lyons zusammen.

Die Forschergruppe merkte an, dass weitere Untersuchungen notwendig seien, um festzustellen, ob die Ergebnisse zum Großteil auf die Erlebnisse bei der Therapie oder auf andere Ursachen zurückzuführen sind. Es besteht weiterhin die Frage, ob die Ergebnisse auch mit einer größeren Gruppe von Testpersonen reproduzierbar sind. Obwohl sich die ForscherInnen nicht dazu äußerten, stellt sich dennoch die Frage nach der Ethik des Experiments – wie passen psychiatrische Behandlung und die Umwandlung der Weltanschauung eines Menschen zusammen? Jedenfalls versteht man nun besser, warum der Republikaner Nixon den verbreiteten Konsum von LSD und anderen Psychedelika als Bedrohung empfand. Fraglich bleibt, ob man zukünftig psychedelische Heilmethoden als eine Art „ideologiebefrachteter Therapie“ verurteilten wird. Wenn sich Psilocybin in der Behandlung von Depressionen bewährt, muss dann unter den Nebenwirkungen auch das Auftreten von Hippie-Ideen aufgeführt werden?


Canna+Globe

Spannabis Barcelona 2018

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nsere liebste spanische Hanfausstellung hat wieder einmal gezeigt, wer der Herr im Hause ist. Die Spannabis, die jedes Jahr im März in Barcelona stattfindet, hat sich zu einem Gigaevent ausgewachsen, die alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt. Trotzdem herrschte ruhige Gelassenheit unter den dicht gedrängten BesucherInnen an den Ständen und den Veranstaltungsorten im Freien. Laut Pressemitteilung ist die Ausstellungsfläche dieses Jahr auf 13.800 m² angewachsen, was man daran erkannte, dass an vier Stellen die Pyramiden erweitert worden waren und es auch Stände auf dem Freigelände gab. Es waren insgesamt 258 Aussteller vertreten und 135 Presseorgane berichteten von dem Ereignis. Inzwischen bieten auf der Spannabis zahllose spanische Samenbanken ihre Sorten an und auch die großen alten holländischen Firmen verlegen ihren Sitz oder

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Der spanische Feiertag der Freiheit wenigstens die Veredelungsaktivitäten in das mediterrane Land. Trotz des brummenden Samenbusiness gibt es einen großen Unterschied zur Wiener Cultiva. Denn diese Veranstaltung schmückt sich neuerdings mit Hanfblüten, in Barcelona sind aber nicht einmal Pflanzen zu sehen. Der Grund dafür sind wohl die unterschiedlichen Auflagen. Trotzdem ist es seltsam, denn hier kann jeder auf seinem Balkon unbesorgt Pflanzen ziehen und niemand schert sich darum. Aber auf der Hanfmesse muss man sich notgedrungen mit dem Saatgut und Zierpflanzen begnügen. Dass die Katalanen keinen Grund haben, ihr selbst gezogenes Ganja für den Eigenbedarf geheim zu halten, ist allgemein bekannt. Keiner findet etwas dabei, sein eigenes Gras hervorzuholen und unter das Mikroskop eines Forschungslabors zu legen oder daraus einen dicken Joint zu drehen.


Also wollen wir auch nicht verheimlichen, dass das Gelände der Spannabis drei Tage lang in einen konstanten Cannabisnebel gehüllt war. Aber das störte niemanden in der Menge. Die Sache hat nur einen Haken. Im Gegensatz zum Cannafest in Prag beispielsweise können unter 18-Jährige die Spannabis nicht besuchen. Es dürften aber auch jene Menschen abgestoßen ein, die nicht so viel Rauch ertragen. Dementsprechend war das Angebot der Cannabisindustrie zurückhaltender, aber natürlich durften Hanfkosmetik und Leckereien aus Hanf nicht fehlen. Nicht zu vergessen die zweitägige Konferenz, wo man neben den Themen Freizeitkonsum und Business auch erfahren konnte, wie das spanische Medizinalcannabisprogramm funktioniert

und welche Ziele sich PatientInnen und therapeutische AktivistInnen für die Zukunft gesteckt haben. Die Hauptrolle spielte jedoch eindeutig der Eingenanbau zu Hause und obwohl wir das genaue Endergebnis nicht kennen, konnten sich sicher Zehntausende BesucherInnen das Anbausystem ihrer Träume beschaffen. Es gibt aber auch Leute, die an die illegale Beschaffung glauben, und leider sahen wir auch solche Geschäftsabschlüsse auf dem Veranstaltungsgelände. Auch versuchte man, BesucherInnen auf dem Nachhauseweg in „Coffeeshops“ zu locken. Das sind aber nur kleine Makel. Alles in allem fühlten wir uns sehr wohl und erwarten voller Vorfreude die Spannabis 2019.

text: Tomas Kardos 11




Canna+Globe

Michka, die Grande Dame des Sativa „Über Cannabis müsste man genauso sprechen wie über Tomaten“

Michka Seeliger-Chatelain, Schriftstellerin und Hanfaktivisten, ist den meisten als „Grande Dame des Cannabis“ bekannt. Seit den 1970er-Jahren schreibt sie, 2000 gründete sie den Verlag Mama Editions, der Bücher mit positiver Einstellung publiziert und nicht über Cannabis. Auf der Spannabis in Barcelona sprachen wir mit ihr. Außer über ihre Aktivitäten und Ansichten erzählte sie uns auch von einer Cannabissorte, die man nach ihr benannt hat. Medijuana: Wann und wie bist du mit Cannabis in Berührung gekommen? Michka Seeliger-Chatelain: 1970 bin ich nach British Columbia ausgewandert. In Frankreich herrschten damals falsche Vor-

stellungen über das Cannabis vor, und in Kanada wurde ich mit einer neuen Kultur konfrontiert. Damals rauchte ich meinen ersten Joint und sah, dass man keinen Tabak hinein drehen muss. Von dieser Art des Konsums

hatte ich noch nie gehört. Als Schriftstellerin entschied ich, dass es wichtig wäre, ein Buch über die falschen Vorstellungen zu schreiben, die unseren Alltag beherrschen. Ich wollte den Menschen die Wahrheit mitteilen und schrieb in den 1970ern mein erstes Buch zu diesem Thema. Es erschien 1978 unter dem Titel „Le dossier vert d‘une drogue douce“ (Das grüne Dossier einer süßen Droge). MED: Hast du darin über deine eigenen Erlebnisse geschrieben? Oder über den Stand der Wissenschaft, von dem damals in Frankreich noch wenig bekannt war? Michka: Damals habe ich nicht über meine eigenen Erfahrungen geschrieben, sondern habe geforscht. Ich studierte sämtliche Publikationen des ganzen Jahrhunderts. Ich habe damals wirklich eine umfassende Forschungsarbeit geleistet, durch die ich später zur Cannabissachverständigen wurde. MED: Was war das Hauptmotiv? Warum hast du dich jahrzehntelang mit Cannabis beschäftigt? Michka: Ich war der Meinung, dass Cannabis sich auf meine Intuition auswirkt und mich, mit anderen Worten, mit meinem höheren Ich verbindet. Dieses höhere Ich weiß besser als mein Ego, was gut für mich ist. MED: Willst du damit sagen, dass du Cannabis zuerst für spirituelle Zwecke benutzt hast? Michka: Ich rauche jetzt seit 50 Jahren Cannabis und in dieser Zeit gab es verschiedene Phasen. Es gab Zeiten, in denen ich täglich mehrmals geraucht habe, dann auch Zeiten, wie jetzt auch, wo ich es höchstens am Wochenende konsumierte und manchmal abends. In erster Linie konsumiere ich es, um Kreativität in mein Leben zu bringen. MED: Was ist deine Meinung zum medizinischen Gebrauch? Vor Kurzem erschien dein neues Buch zu dem Thema, unter dem Titel „Healing with cannabis”.


Michka: Zuerst möchte ich klarstellen, dass ich es nicht aus therapeutischen Gründen konsumiere. Ich habe keine Schmerzen oder Entzündungen, gegen die ich es verwenden könnte. Gegen das Zittern, das du bei mir siehst, hilft kein Cannabis. Ihr wisst ja sicher, dass mit der Entdeckung des Endocannabinoidsystems klar wurde, dass die Cannabinoide auf zahlreiche Körperfunktionen Einfluss haben. Damit wurde auch wissenschaftlich belegt, dass Cannabis sich auf viele Arten positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Das kommt in dem erwähnten Buch zum Ausdruck. MED: Der Cannabisgebrauch dient jetzt also deinem allgemeinen Wohlbefinden? Michka: Ja, bei mir ist es so, aber ich bestreite nicht, dass verschiedene Menschen es für verschiedene Ziele einsetzen. Ich meine, jeder muss für sich selbst herausfinden, was das Cannabis ihm bringt. MED: In Ländern, in denen ein Verbot herrscht, besteht dazu keine Möglichkeit. Was ist deine Meinung zum Cannabisverbot? Michka: Es hat katastrophale Folgen, die wir schon längst nicht mehr ungeschehen machen können. Es gäbe keine Notwendigkeit zur Legalisierung, wenn es nicht schon lange diese Verbote gäbe. Wir müssen das Cannabis behandeln wie die Tomaten, die jeder essen kann, sich beschaffen und verkaufen kann und die Nachrichten sind nicht voll von ihnen. Durch das Verbot müssen wir aber anders damit umgehen und ich glaube nicht, dass ich mit irgendeiner Form der Legalisierung zufrieden sein werde. MED: Das heißt also, du würdest das Cannabis nicht nur für Patienten freigeben? Michka: Ich glaube, dass es bei jedem einen Grund für den Gebrauch gibt. Außerdem machen die Verbote alle Drogen schädlicher, weil man in der Prävention solche simplen Slogans benutzt, dass du stirbst, wenn du sie benutzt, was niemand ernst nimmt. Das Verbot heizt einen Krieg zwischen Jugend und Polizei an, was absolut nicht wünschenswert ist. MED: Siehst du in Frankreich die Chance zu einer Veränderung? Die Entkriminalisierung steht auf der Tagesordnung, was Grund zur Hoffnung gibt.

Michka: Das kann man nie wissen, weil das Gesetz und seine Anwendung stark auseinanderklaffen können. Warten wir ab, wie es sich entwickelt. Die Legalisierungsbewegung formuliert natürlich bei Weitem bessere Dinge, als die Anhänger des Verbots, aber meine Bedenken in diesem Zusammenhang habe ich schon früher zum Ausdruck gebracht. Die Drogenpolitik verbreitet sich immer aus den USA über die ganze Welt und ich glaube, dass es mit der Legalisierung nicht anders sein wird. Man kann sie nicht mehr aufhalten. MED: Rauchst du, vaporisierst du, oder wie konsumierst du dein Cannabis? Michka: Den größten Teil meines Lebens habe ich es rein, ohne Tabak, geraucht. Ein paar tiefe Züge genügen schon, um die erwünschte Wirkung zu erreichen – etwas Stärkeres möchte ich nicht. Letzten Sommer kaufte ich in Seattle, wo Cannabis schon legalisiert ist, in einem Geschäft Marihuanaschokolade. Es ist sehr nützlich, wenn man sehen kann, welche Dosis genau eine Tafel enthält. Ich muss zugeben, dass ich diese Schokolade sehr genossen habe. Die Sorte Gras, die ich liebe, Sativa, war drin – wahrscheinlich war es eine Haze.

MED: Wenn irgendwann einmal in Holland und Frankreich Cannabis legalisiert wird, kommt dann auch die Michka Schokolade auf den Markt? Michka: Ganz sicher. Als Sensi Seeds mir mitteilte, dass sie eine Sorte nach mir benennen wollen, war meine Bedingung, dass es eine Sativa sein soll – möglichst eine Haze – und mir die Wirkung gefallen müsse. Und sie hielten sich genau daran. Die Sorte Michka von Sensi Seeds hat eine sehr reine Wirkung, so wie ich sie liebe. MED: Du bevorzugst also eindeutig Sativa? Michka: Ja, weil ich mich stimulieren will. Der CBD-Gehalt ist für mich unwichtig. Ich sehe, dass er bei vielen sehr nützt, und freue mich darüber, aber das ist nichts für mich. MED: Was wäre deine Botschaft an unsere Leser, die zum großen Teil medizinische Anwender sind? Michka: Experimentiere zu deinem eigenen Wohl! Meine allgemeine Botschaft lautet: Suche dein Vergnügen! Wer Vergnügen in seinem Leben findet, hat viel für die Gesundheit getan.

text: Tomas Kardos


Canna+Globe

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Verkaufsverbot für Stecklinge und medizinisches Cannabis – was nun?

ie neue rechtskonservative Regierung in Österreich plant, den Verkauf von Hanfsamen und -pflanzen zu verbieten. Damit würde vielen der heimischen Grow- und Stecklingshops das Aus drohen. Vor der Wahl hatten sich Sebastian Kurz und die „neue Volkspartei“ noch gegen den nunmehrigen Koalitionspartner Heinz-Christian Strache von der FPÖ gestellt und sich für einen zeitgemäßen Umgang mit Cannabis als Medizin und die Beibehaltung der gesetzlichen Regelungen bezüglich Samen und Stecklingen ausgesprochen. Doch nach der Wahl will Kurz davon nichts mehr wissen. Auf Seite 44 des Regierungsprogramms findet sich dies: „Verbot des Verkaufs von Hanfsamen und Hanfpflanzen“. Wenn wörtlich verstanden, wäre das Verbot auch gültig für Industriehanf mit einem THC-Gehalt von weniger als 0,3 Prozent. Was einen regelrechten Kahlschlag in Österreichs Hanf- und Cannabisszene zur Folge hätte. Betroffen von dem Verbot wären eventuell auch BäuerInnen. Denn in den letzten Jahren haben immer mehr heimische BäuerInnen in großem Stil Hanf angebaut. Aus der Ernte wird ein breites Spektrum von Produkten hergestellt: Von Dämmstoffen und Fasern für Textilien über Öle und Extrakte bis hin

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zu Tee, Brot, Müsli und Seife ist alles dabei. Die Wirtschaftskammer erklärte auf Nachfrage der Tiroler Tageszeitung: „Aus Sicht des Handels gibt es keinen nachvollziehbaren Grund dafür, warum man Produkte, die seit langer Zeit legal im Handel verkauft werden dürfen, nunmehr verbieten will.“ Es gebe einige Unternehmer, die diese Produkte anbieten, und es sei nicht notwendig, ihnen nun das Sortiment wegzunehmen bzw. ein-

zuschränken. Auch die österreichischen Trafikanten hätten einen Antrag gestellt, dass legale Hanfprodukte in den Trafiken verkauft werden dürfen, so die Wirtschaftskammer. Keine Freude an der Ankündigung haben naturgemäß auch die zahlreichen BetreiberInnen von Grow- und Stecklingsshops, die unter anderem Hanfsamen und Hanfpflanzen oder das Equipment für deren Aufzucht verkaufen. Hanfbauern und CBD-Produzen-


ten sehen dem etwas entspannter entgegen. Denn sehr wahrscheinlich wird das Verbot hauptsächlich Hanf betreffen, der auch THC ausbilden kann. Stivi Wolyniec von Bushplanet will aufgrund der Pläne der Regierung nun einen Branchenverband gründen. Derzeit sucht er Kontakt zu anderen Shop-BesitzerInnen und Händlern. Noch vor der Parlamentssommerpause will er mit dem Verband an die Öffentlichkeit gehen.

Medical Cannabis Auch die Opposition werkelt am Cannabisthema, und zwar an der Liberalisierung von medizinischem Cannabis nach deutschem Vorbild. Peter Kolba von der Liste Pilz hat dazu am 6. März im Parlament einen Entschließungsantrag betreffend der Liberalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke eingebracht, mit dem er die Bundesregierung aufforderte, „einen Gesetzesvorschlag zur Liberalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke vorzulegen“.

In der Begründung des Antrags heißt es: „In Österreich leben derzeit rund 1,5 Millionen Schmerzpatienten. Sie werden oft mit schweren Medikamenten behandelt, die enorme Nebenwirkungen haben. Als Alternative dazu sind bisher nur synthetische Cannabisextrakte verfügbar, also Präparate mit den Inhaltsstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) oder Cannabidiol (CBD). Dronabinol etwa kostet für einen Tumorpatienten 500 bis 600 Euro im Monat, die nur fallweise von den Krankenkassen übernommen werden. Präparate aus bzw. mit Cannabisblüten kommen nicht nur billiger, sie wirken auch besser, da die Pflanze mehr als 500 Inhaltsstoffe enthält, also weitaus mehr als die Medikamente aus synthetischen Stoffen, die derzeit legal sind. Medizinisch nachgewiesen ist, dass Cannabisblüten effektiv wirken und dass die Einnahme nicht süchtig macht. Cannabisblüten müssen nicht geraucht werden. Sie können als Extrakt eingenommen werden, vaporisiert, oder als Tee. Einer Gesundheitsgefährdung durch Rauch kann somit begegnet werden.“

Im parlamentarischen Ausschuss beantragte die ÖVP-Abgeordnete Gabriela Schwarz, fachliche Stellungnahmen einzuholen, und legte eine Liste der infrage kommenden Institutionen vor. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen, nachdem die Liste von den Abgeordneten Markus Vogl (SPÖ) und Kolba um zusätzliche Facheinrichtungen ergänzt worden war. Der Antrag der Liste Pilz wurde mehrheitlich vertagt. Auch Gesundheitsministerin Hartinger-Klein (FPÖ) scheint dem Thema nicht gänzlich abgeneigt zu sein – sie will eine Expertenkommission im Gesundheitsministerium einsetzen.

Abgelehnte Bescheide Was wenige PatientInnen wissen: Wenn der Chefarzt eine Kostenübernahme ablehnt, kann der Patient darüber einen schriftlichen Bescheid verlangen und dagegen beim Arbeits- und Sozialgericht klagen. „Ich kann nur empfehlen, im Fall der ungerechtfertigten Verweigerung der Kostenübernahme zu klagen. Ich ersuche Betroffene, sich bei mir über die Website www.buergerrechte.online zu melden. Ich sammle und dokumentiere die Fälle und kann juristische Unterstützung vermitteln“, sagte Kolba. Vom Gesetzgeber fordert Kolba eine rasche Liberalisierung von Cannabis in der Medizin. „Cannabisblüten über ärztliches Rezept und Verkauf über die Apotheken würden den Markt beleben und damit die Preise senken. Was in Deutschland alle Parteien beschlossen haben, kann sich Österreich zum Vorbild nehmen.“

text: Kevin Herzig


Medi+green

Mary Jane Berlin präsentiert die neuesten Entwicklungen der deutschen Hanfbranche Deutschlands Hanfmesse 8.–10. Juni 2018 Erneut werden 170 nationale und internationale Aussteller auf der Mary Jane Berlin die Zukunft der grünen Powerpflanze präsentieren. Auf über 6.500 qm Hallenfläche und 950 qm Außenfläche werden den BesucherInnen Hunderte altbewährte Produkte und neue Trends der Branche nähergebracht.

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um dreitägigen Hanf-Event in der ARENA Berlin (Eichenstraße 4, 12435 Berlin) mit Produktausstellung, Fachkongress und Kulturfestival direkt am Ufer der Spree werden mehr als 18.000 BesucherInnen erwartet (www.maryjane-berlin. com). Das im März 2017 in Kraft getretene Gesetz zur Verschreibung von Cannabisarzneimitteln hat der deutschen Cannabisbranche erneut einen kräftigen Wachstumsschub gegeben. Bis 2019 soll laut Bundesinstitut für

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Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) Cannabis aus landeseigenem Anbau zur Verfügung stehen. Insgesamt 117 Unternehmen haben sich bisher für den heimischen Cannabisanbau beworben.

Netzwerken in der Cannabisbranche In der Arena-Halle, die sehr zentral im Bezirk Alt-Treptow gelegen ist, werden sowohl europäische Marktführer als auch Kleinunternehmen und Start-ups der Cannabisbranche aus Deutschland und Europa vertreten sein. Die Zahl der Aussteller wird zum Vorjahr (2017: 150) erneut wachsen auf rund 170 Unternehmen. Mit der Freigabe des medizinischen Cannabis zeigen vermehrt ausländische Unternehmen Interesse am deutschen Cannabismarkt. Das internationale Marktgeschehen bilden Aussteller aus den USA, Kanada, Israel und Holland ab. Mit dem steigenden Interesse am deutschen Cannabismarkt ist die Mary Jane Berlin innerhalb kürzester Zeit Deutschlands wichtigste Plattform für den Aufbau von Geschäftskontakten und zum Netzwerken innerhalb der Branche geworden. Gleichzeitig gilt die Messe als wichtigster Kommunikationskanal zum Endver-

braucher. Brancheninteressierte haben hier die Möglichkeit, sich über aktuelle Trends und Marktdynamiken zu informieren. Neben der Fachmesse diskutieren nationale und internationale ExpertInnen über den Cannabisanbau, die Legalisierungsentwicklungen sowie über die medizinische Verwendung von Cannabis. Besonders letzteres Thema wird dieses Jahr umfänglich beleuchtet von renommierten ÄrztInnen wie Dr. med. Franjo Grotenhermen und Dr. med. Eva Milz. Zudem gibt der Deutsche Hanfverband einen Überblick über das aktuelle Medizingesetz in Deutschland und das Vergabeverfahren der Anbaulizenzen. Züchtungen, Selektionen und die speziellen Anforderungen an den medizinischen Anbau von Cannabis werden ebenfalls unter diesem Aspekt behandelt. Unter den internationalen ExpertInnen war zuletzt Rick Simpson, Erfinder des gleichnamigen Öls. Neben dem Besuch der Messe findet im Außenbereich mit Blick auf die Spree vom 8. bis zum 10. Juni 2018 das Mary-Jane-BerlinFestival mit Livemusik, DJs und zahlreichen kulinarischen (Cannabis-)Highlights an den Food-Ständen statt. (x)



Medi+green Medical-Cannabis-Bürgerinitiative erfuhr Begräbnis dritter Klasse im Parlament

Österreich braucht ein Cannabisgesetz

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ie mit viel Elan begonnene parlamentarische Medical-CannabisBürgerinitiative hat unter der neuen rechtskonservativen österreichischen Regierung im parlamentarischen Verfahrensablauf ein Begräbnis dritter Klasse erfahren. Ohne Anhörung der InitiatorInnen wurde die Bürgerinitiative mit immerhin fast 15.000 Unterschriften in der Ausschusssitzung am 27. Februar 2018 „durch Kenntnisnahme des Ausschussberichtes“ erledigt. Der bisher zweite direktdemokratische Vorstoß zu einer Entkriminalisierung von Cannabis – diesmal auf Medical Cannabis konzentriert – wird nicht der letzte auf dem Weg zur Legalisierung von Cannabis in Österreich sein. Während Ankündigungen der Regierung, den Verkauf von Samen und Stecklingen wieder zu verbieten, kurz für mediale Aufmerksamkeit sorgten, darf nicht vergessen werden, dass Österreich mittelfristig eine

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umfassende Novellierung des Suchtmittelgesetzes bevorsteht. Die Vereinten Nationen und die Weltgesundheitsbehörde WHO hatten im Vorjahr an alle Mitgliedsländer die Direktive gesandt, dass man die Drogengesetze auf Kompatibilität mit den Menschenrechten überprüfen möge. Während diese offizielle Neuevaluierung noch auf sich warten lässt, steht fest, dass sich Österreich nicht dem weltweiten Trend in Richtung Legalisierung widersetzen wird, da Medical Cannabis und dessen breite Anwendungsmöglichkeiten mittlerweile einer großen Öffentlichkeit bekannt sind.

Medical Cannabis ist nicht aufzuhalten Von weltweit rund 28.000 Heilpflanzen sind genau vier durch das Suchtmittelgesetz (SMG) reguliert. Am sinnvollsten wäre daher eine rechtliche Gleichstellung von Cannabis

mit allen anderen Heilpflanzen. Die Fakten bezüglich der wahrscheinlich wertvollsten Pflanze der Welt sprechen für sich: Noch nie kam ein Mensch durch Cannabiskonsum ums Leben, dies ist praktisch gar nicht möglich. Doch die Verhinderer einer vernünftigen Cannabispolitik sezieren jetzt die Hanfpflanze, finden darin über 100 Cannabinoide sowie über 400 andere Wirkstoffe und wollen sie deswegen plötzlich chemischen Standards unterwerfen. Aber an eine Pflanze kann man keine chemischen Standards ansetzen. Denn dann müssten alle Lebensmittel aus dem Labor oder der Apotheke kommen. Anstatt auf die nicht funktionierende deutsche Cannabis-Gesetzgebung zu schielen, sollte Österreich das Beste aus den weltweit unterschiedlichen Regulierungsmodellen extrahieren und eine lebensnahe Kontrolle eines künftigen Massenguts – in Österreich werden jährlich rund 250 Tonnen Cannabis konsumiert – realisieren. Modelle wie das in den Niederlanden, wo ein niedrigschwelliger Zugang seit über 40 Jahren zu keinen nennenswerten Problemen geführt hat, sind dabei ebenso interessant wie der Ansatz Portugals, wo jeder Substanzkonsum straffrei ist. Auch in den USA gibt es gute Beispiele, wie Cannabis legal funktionieren kann.

PatientInnen können nicht warten Jedes weitere Hinauszögern einer humanen Lösung für täglich mehr CannabispatientInnen verlängert nur die Zeit unnnötigen Leidens auf Basis von Gesetzen, die in der Nazizeit Eingang in das Strafrecht fanden. Nach Schätzungen des Hanf-Instituts könnte Medical Cannabis für rund 250.000 ÖsterreicherInnen das Heilmittel erster Wahl sein. Diese Wahl muss ihnen ermöglicht werden.


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Canna+Globe

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eute ist Marihuana an den verschiedensten Orten der Welt für medizinische Zwecke zugelassen. Kaum jemand weiß, dass die Bewegung für medizinisches Cannabis in den homosexuellen Kreisen Kaliforniens bei Ausbruch der AidsSeuche ihren Anfang nahm. Eine Schlüsselfigur dieser Bewegung war Dennis Peron; er ist Ende Januar verstorben. Dennis Peron wurde 1945 in New York geboren, verbrachte aber den größten Teil seines Lebens in Kalifornien. Nach seiner Heimkehr aus dem Vietnamkrieg eröffnete er in einer Hippiekommune in San Francisco ein Restaurant, in dessen Obergeschoss er Marihuana verkaufte. Dafür kam er mehrmals ins Gefängnis und bei einem Zugriff schoss man ihm ins Bein. Zum politischen Aktivisten machte ihn in den 1980er Jahren der Ausbruch der Aids-Seuche, durch die er seinen Geliebten und mehrere Freunde verlor. Damals hatte man kaum Informationen über das Virus und die Ärzte wiesen aus Furcht PatientInnen ab – was für diese einem Todesurteil gleichkam. Peron war die palliative Wirkung von Marihuana schon seit Jahren bekannt und während seiner Beschäftigung mit Aidskranken erkannte er bald, dass Cannabis besser als die angewandten Medikamente wirkte und dabei Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Schmerzen linderte. Seine Beobachtungen untermauerte Jahre später auch die Wissenschaft. Der beste Beweis dafür ist, dass die ersten zugelassenen Cannabispräparate der Behandlung von Aids-Symptomen und Chemotherapie dienten. In den 1980er Jahren schmuggelte Peron Brownies in die Aids-Abteilung eines Krankenhauses in San Francisco, um die Lebensqualität der PatientInnen zu erhöhen. 1990, zwei Wochen vor dem Tod seines Lebenspartners, startete Peron eine Kampagne für die Entkriminalisierung des Besitzes von medizinischem Cannabis. Zusammen mit anderen AktivistInnen initiierte

Vater des medizinischen Cannabis Zur Erinnerung an den Aktivisten Dennis Peron er eine Volksabstimmung, um darauf hinzuwirken, dass Kalifornien Cannabis endlich auf die Liste der akzeptierten Medikamente setzt und seine Verschreibung bei Krankheiten wie Aids, Glaukom, Krebs und Multipler Sklerose gestattet. Die Möglichkeit der Verschreibung erreichte man damals noch nicht, aber die Initiative zur Entkriminalisierung des Gebrauchs für medizinische Zwecke war 1991 erfolgreich. In San Francisco wurde die Polizei angewiesen, beim medizinischen Gebrauch von Cannabis ein Auge zuzudrücken. Peron eröffnete daraufhin den San Francisco Cannabis Buyer’s Club, einen Laden, der ganz besonders für Aids- und Krebskranke gedacht war. Das war das erste Unternehmen seiner Art weltweit, weshalb man Peron den „Vater des medizinischen Canna-

Jack Herer und Dennis Peron

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bis“ nennt. Diesen Ehrentitel trug er sein Leben lang mit Stolz. Peron nahm Teil an der Initiative Proposition 215, die die Möglichkeit der Verschreibung von medizinischem Cannabis zum Ziel hatte. Kurz vor der Volksabstimmung wurde in seinem Geschäft eine Razzia durchgeführt, bei der 20 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt wurden. Hinter der Aktion vermutete man politische Motive, trotzdem erreichte die Volksabstimmung 56 Prozent. Damit wurde schon 1996 in Kalifornien der Besitz und Anbau von Cannabis für PatientInnen mit ärztlichem Attest ermöglicht. Zu den berechtigten Krankheiten gehörten Krebs, Anorexie, Aids, chronische Schmerzen, Krämpfe, Glaukom, Gelenkentzündungen und Migräne sowie „alle anderen Krankheiten, die durch Marihuana gelindert werden können“. Kalifornien stellte den ersten Dominostein beim medizinischen Cannabis dar. Im gleichen Jahr ermöglichte Arizona die Verschreibung von Cannabis auf ärztliches Rezept; 1998 genehmigten Washington, Oregon, Alaska und Nevada den medizinischen Gebrauch. Heute kann in den meisten der 50 Bundesstaaten in begründeten Fällen Cannabis verschrieben werden. Heute erlauben mehrere Länder Südamerikas, Australien und zehn europäische Länder die Verschreibung auf Rezept. Die positiven medizinischen Wirkungen werden immer zahlreicher durch wissenschaftliche Beweise untermauert und es steht außer Frage, dass sich die medizinische Anwendung entgegen politischer und ideologischer Hindernisse weltweit durchsetzen wird.


Legale Cannabisplantage in Siebenbürgen

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er weiß schon, dass man in Rumänien medizinisches Cannabis anbauen kann? Niemand. Kein Wunder, denn dazu benötigt man eine staatliche Genehmigung, die bisher noch niemand bekommen hat. Jedoch sind die Chancen sofort größer, wenn nicht eine kleine Organisation für Patientenrechte sie beantragt, sondern ein Riesenkonzern. In Rumänien trat die PHI Group, ein amerikanischer Agrarinvestor, kürzlich in Erscheinung. Das Unternehmen suchte in Siebenbürgen Land für den Anbau von Heilpflanzen, zu denen auch medizinisches Cannabis zählt. Gleichzeitig will die Firma Wellnesszentren eröffnen, in denen natürliche und holistische Behandlungen angeboten werden. Die rumänischen Behörden behaupten, der Anbau von medizinischem Cannabis sei bisher möglich gewesen, nur habe niemand einen annehmbaren Antrag gestellt. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass bisher das Volumen nicht groß genug war. Nach Schätzungen der PHI Group kann der Staat im Jahre 2019 mit Steuereinnahmen von 150 Millionen Dollar rechnen. Das Unternehmen beabsichtigt, organische Heilpflanzen in Treibhäusern zu züchten: medizinisches Cannabis, Glänzenden

Lackporling, Bittergurken, Safran und andere kostbare Heilpflanzen für medizinische Zwecke. In einem im Mai 2017 erstellten Dokument über strategische Zusammenarbeit ist von der Übernahme von 51 Prozent der Aktien durch die rumänische Agrarfirma Maxagro die Rede. Beide Firmen beabsichtigen, 50 Millionen Dollar für den Aufbau ihrer Geschäfte

aufzuwenden. „Wir sind dankbar für die Unterstützung und Ermutigung vonseiten der Regional- und Landesregierung“, sagte der leitende Direktor der PHI Group, Henry Fahman, und fügte hinzu, dass die Investitionen im Agrarsektor besondere Unterstützung der Europäischen Union erhalten könnten. Also lasst 100.000 Cannabispflanzen blühen!


Medi+green

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in gut funktionierendes Modell steht vor dem Ende. Nach der Entscheidung des obersten spanischen Gerichtshofs verstoßen die Aktivitäten der Cannabis Social Clubs (CSC) gegen Bundesrecht und können daher von den Regionalparlamenten nicht juristisch reguliert werden. Da es im Bundesrecht keine Cannabis Social Clubs gebe, könne man sich bei der Regulierung auch nicht auf Bundesrecht berufen. Sollte es wirklich ernst werden, würde dies einen gewaltigen Rückschritt für die bisher tolerante Drogenpolitik des Landes bedeuten und die Zukunft der Clubs infrage stellen. Das Argument lautet, dass der Konsum ohne Erlaubnis der Drogenverwaltung wegen der Gesundheitsschädlichkeit des Cannabis rechtswidrig sei, aber keine Straftat darstelle. Alle Aktivitäten über den eigenen Konsum des Cannabis aus Eigenanbau hinaus seien als Straftat zu betrachten, auch wenn mit ihnen kein Profit erzielt werde. In diesen Bereich fallen momentan die Clubs und mit der Entscheidung würden ihre Aktivitäten illegal werden. Es ist noch fraglich, was dies für die Zukunft bedeutet. Aber die Anzeichen geben keinen Anlass zur Hoffnung. Das spanische CSC-System war bisher ein gutes Modell der Cannabisregulierung, und durch das Stutzen von Auswüchsen entwickelte sich ein erhaltenswertes System.

Spanischer Rückfall Die Non-Profit-Clubs können unter strengen Auflagen tätig sein, aber nur registrierten Mitgliedern wird Cannabis zugänglich gemacht. Mit der Einführung einer Bearbeitungsfrist von zwei Wochen für die Aufnahme in den Club gelang es, den Cannabistourismus zurückzudrängen. Im Vergleich zu den

Coffeeshops in Amsterdam sind die Preise in Spanien „realistisch“ und hohe Qualität ist die Regel, zudem bekommt man Informationen über Anbauverfahren und Wirkstoffe. Wenn die CSCs endgültig ihre Tore schließen, wird dies mit Sicherheit mehr Probleme verursachen als lösen.

Medizinalhanf in Deutschland schlug ein wie eine Bombe

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ein Jahr ist vergangen, seitdem in Deutschland Cannabis für medizinische Zwecke freigegeben worden ist, und sofort wurde es zur Mangelware. Nach der deutschen Regelung können Krankenkassen die Aufwendungen für medizinisches Cannabis übernehmen – eine Praxis, die armen Kranken und PatientInnen mit höherem Cannabisbedarf die Möglichkeit zu einer erfolgreichen Registrierung eröffnet. Die Rheinische Post befragte drei Krankenversicherungen und ermittelte eine Anzahl von 13.000 PatientInnen, deren Anträge auf Unterstützung positiv beschieden wurden. Die meisten Anträge gingen bei der Allgemeinen Ortskrankenkasse ein. Von 7.600 Anträgen wurden 64 Prozent zugelassen. Bei der Barmer Ersatzkasse gingen 3.200 Anträge ein, wovon 62 Prozent stattgegeben wurde. Die Techniker Krankenkasse erhielt 2.200 Anfragen und beschied 64 Prozent als berechtigt. Darüber hinaus können PatientInnen ihre Ansprüche noch einmal modifizieren oder erneut vorbringen. Abgelehnt wurden Anträge für Krankheiten, die nicht mit Cannabis behandelt werden. Bei Einführung des Gesetzes im letzten Jahr ging man davon aus, dass jährlich etwa 700 Kranke Cannabis beanspruchen würden. Heute

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zeigt sich, dass diese Zahl viel zu niedrig angesetzt war, denn innerhalb von zehn Monaten gingen zwanzigmal so viele Gesuche ein. Dazu kommen die sogenannten Privatrezepte, bei denen die PatientInnen 25 € pro Gramm aus eigener Tasche bezahlen. Die ÄrztInnen

vertrauen darauf, dass der Preis bei der Stabilisierung des Systems sinken wird. Marlene Mortler, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, betrachtet die hohe Zahl der Anträge als positiv und sieht darin ein echtes Bedürfnis nach medizinischem Cannabis.



Medi+green

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m Januar dieses Jahres begann in Dänemark ein experimentelles Programm für medizinisches Cannabis. In dessen Rahmen wurde 131 PatientInnen, die an Krebs oder Multipler Sklerose erkrankt sind oder an Rückenmarksverletzungen bzw. chronischen Schmerzen leiden, Cannabis verschrieben. Die Regierung unterstützt dieses Programm mit rund drei Millionen Euro. Bis Ende Januar bekam das Programm 111 TeilnehmerInnen, darunter einige, die schon mehrfach Cannabis verschrieben bekommen hatten. Auch in Medizinerkreisen zeigt sich Bereitschaft zur Mitwirkung, denn nach der Statistik nahmen schon im ersten Monat des Jahres 53 von ihnen an der Experimentalphase teil. Im Laufe der Zeit werden es sicher noch mehr werden. Viele ÄrztInnen gaben an, über die nötigen wissenschaftlichen Daten zu verfügen, um ohne Bedenken Cannabis verschreiben zu können. Nach Aussage der Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby rechnete man im Verlauf des Jahres mit 500 PatientInnen, die von dem Angebot Gebrauch machen werden. Dementsprechend seien 111 Teilnehmende im ersten Monat ein guter Anfang. Das Ende 2017 beschlossene Programm läuft über vier Jahre und die in dieser Zeit gemachten Erfahrungen werden die endgültige Form des Programms bestimmen. Es gibt aber auch MedizinerInnen, die mit den bisherigen

Medical-PatientInnen in Dänemark Ergebnissen des Programms unzufrieden sind. Der Leiter der dänischen Arthritisgemeinschaft findet zum Beispiel den Beginn nicht ermutigend. Obwohl er es sehr begrüße, dass einige PatientInnen tatsächlich in den Genuss von Cannabis kommen, halte er die Anzahl insgesamt jedoch für zu gering. Seine Organisation habe schon Kontakt zu Ärzten aufnehmen müssen, die es prinzipiell ablehnten, Cannabis zu verschreiben. Nach seinen An-

gaben wurde mehr als 100 PatientInnen die Therapie verweigert und in vielen Fällen sei es nicht gelungen, zwischen den PatientInnen und den behandelnden ÄrztInnen zu vermitteln. Daher sei es diesen PatientInnen nicht möglich, an dem Programm teilzunehmen. Vier Jahre dürften jedoch ausreichen, dass ÄrzteInnen auf der Grundlage des entsprechenden Wissens über die Verschreibung von Cannabis entscheiden können.

Deutsche PolizistInnen fordern Entkriminalisierung

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er hat eigentlich etwas von der Verfolgung von KonsumentInnen? Die Polizei nicht, denn sie benötigt ihre Kapazitäten für wichtigere Dinge. Die Gesellschaft auch nicht, denn ihr Geld würde in einen Kampf fließen, der nicht zu gewinnen ist, denn es würden TäterInnen in Fällen ohne Opfer verfolgt. Wäre es nicht vernünftiger, das Ganze zu beenden? Genau das wollen deutschen PolizistInnen erreichen. Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), die hochrangige Interessenvertretung der deutschen Strafverfolgungsorgane, ruft zur Abschaffung des Cannabisverbots auf und befürwortet die Entkriminalisierung des Konsums jeglicher Drogen. „Die Prohibition von Cannabis ist historisch betrachtet willkürlich erfolgt und bis heute weder intelligent noch zielführend“, sagte André Schulz, Vorsitzender des BDK, der Bild-Zeitung. „Es gab in der Menschheitsgeschichte noch nie eine Gesellschaft ohne Drogenkonsum, das muss man schlicht akzeptieren. Cannabis, so meine Prognose, wird in Deutschland nicht mehr allzu lange verboten sein.“ Bis dahin plädiere der BDK für eine vollkommene Entkriminalisierung, da es inakzeptabel sei, dass im gegenwärtigen Rechtssystem Menschen

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stigmatisiert und mit Vorstrafen belastet würden. Schulz zufolge gebe es in der Drogenpolitik bessere Mittel als die Repression. Dazu gehöre, zu lernen, mit einem verantwortungsvollen Drogenkonsum umzugehen, KonsumentInnen und Suchtkranken unter Fürsorgeaspekten zu helfen und einen tatsächlich wirksamen Kinder- und Jugendschutz zu schaffen. Autofahren unter Drogeneinfluss, ebenso wie nach Alkoholgenuss,

soll weiterhin verboten bleiben. Problematisch ist allerdings in diesem Zusammenhang, dass anders als bei Alkohol Spuren des Cannabiskonsums noch nach Wochen nachweisbar sind. Nach der Einführung des deutschen Programms für medizinisches Cannabis kann dies Schwierigkeiten bereiten. Gegenwärtig werden allerdings Alternativmethoden getestet, die genauere Ergebnisse als Blut-und Urinuntersuchungen bieten.


Jahresrückblick Projekt Afrika

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lagron verkündet mit Stolz, dass unser Projekt Afrika breite Unterstützung findet und bereits 2.500 Pflanzen hervorgebracht hat. In den vergangenen neun Monaten haben sich ZüchterInnen aus 36 Ländern beteiligt und circa 111.000 Personen haben sich den Project-Africa-Film online angesehen. Im Namen der BewohnerInnen von Mooirivier vielen Dank für eure Unterstützung!

An dieser Stelle wollen wir zurückblicken auf das, was wir gemeinsam mit den BewohnerInnen von Mooirivier erreicht haben: • über 2.500 Samen in die Erde gebracht; • erste Ernte für ein gesundes Mittagessen an der Bruntville Primary School; • Ein Schüler der Bruntville Primary School besucht das Weston Agricultural College und erhält dort gratis eine weiterführende Ausbildung!

• Einsatz eines geliehenen Traktors zum Pflügen der Felder; • Die Anbaufläche rund um die Bruntville Primary School wird mit einem elektrischen Tor versehen; • offizielle Anerkennung des Agrarprojekts durch die Gemeinde von Mooirivier; • Aufstockung der Ackerflächen; • Landwirtschaftliche Kenntnisse und Fähigkeiten werden mit der lokalen Gemeinschaft geteilt – die BewohnerInnen bauen jetzt selbst ihr Gemüse an.

Südafrika Dank deiner Unterstützung hat sich Plagron in den letzten 25 Jahren zu einem erfolgreichen Unternehmen entwickelt. Daher haben wir nun die Möglichkeit, Menschen zu unterstützen, die unsere Hilfe wirklich benötigen. Als Jubiläumsgeschenk setzen wir uns gemeinsam mit der Mabhalane Mthembu Foundation (MMF) dafür ein, dass die lokale Bevölkerung im südafrikanischen Mooirivier Gemüse selbst anbauen kann. Weitere Informationen über unser Projekt: togetherwegrow.plagron.com 27


Medi+green

Canabio

Cannabis-Wellness-Zentrum in Kroatien

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nfang April öffnet eine neue Abteilung des kroatischen Spa Resorts Sveti Martin ihre Pforten – als erste in Europa bietet sie eine Behandlung mit cannabishaltigen Medikamenten in einem luxuriösen Umfeld an. Das neue Sanatorium, in dem sich PatientInnen unter exklusiven Bedingungen erholen können, trägt den Namen Canabio. Das Unternehmen hat eindeutig touristischen Charakter. Seine geistigen Väter bauen auf den guten Ruf des Kurorts Sveti Martin bei der reichen Klientel in Schweden, Italien und den arabischen Ländern. Nach ihren Plänen werden ebendiese wohlhabenden Menschen auch die Cannabistherapie in Anspruch nehmen. Die Anwendungen stehen unter strenger Kontrolle, es werden geprüfte Cannabispräparate verwendet, Öle und Cocktails werden in vorsichtigen Dosen verabreicht. Im ersten europäischen Canabio-Zentrum wird ein Team aus Ärzten und Apothekern wissenschaftlich-holistische Dienstleistungen anbieten. „Die Mitarbeiter werden die

individuelle Dosierung nach Bedarf ermitteln, auf der Grundlage von Blutproben, die in einem schweizerischen Labor analysiert werden“, erläutert Direktor Branimir Blajic‘ . Aufgrund des Blutbilds wird für Prophylaxe und Therapie eine individuelle Kombination aus Naturpräparaten erstellt. Danach werden die Gäste von einem Fachmann mit dem sogenannten IQcure-Diagnosescanner untersucht. Blajic‘ hofft, dass man damit nicht nur die Touristensaison verlängert, sondern auch ein großes Stück aus dem Marktsegment Gesundheitstourismus erobert, das nach ihren Analysen einen Wert von 18 Milliarden Dollar hat. Das zur Behandlung benötigte Cannabis wird von kroatischen Apotheken bezogen. 2016 wurde in Kroatien das erste Programm für medizinisches Cannabis auf den Weg gebracht und gegenwärtig kann Cannabis bei der Behandlung von Krebs, Multipler Sklerose, HIV und Epilepsie eingesetzt werden. Die Beschaffung einer speziellen

Karte für therapeutisches Cannabis ist in Kroatien nicht nötig, es genügt das Rezept eines Facharztes. Diesen Umstand wird sich das Wellnesszentrum zunutze machen und in angezeigten Fällen ausländischen BesucherInnen eine Cannabistherapie anbieten, die zuvor weder bei einem kroatischen Arzt waren noch an einem Cannabistherapieprogramm teilgenommen haben. Der Direktor des Zentrums stellt heraus, dass sich die Therapie nicht auf die Einnahme der Präparate beschränkt. „Die Cannabistherapie umfasst Spaziergänge, Radfahren und andere körperliche Aktivitäten, ebenso die Nutzung eines der hervorragendsten Thermalbäder Europas. Allen Gästen bieten wir psychologische Unterstützung, ergänzt von dem ausgezeichneten gastronomischen Angebot des Ortes und kreativen Mind-&Body-Programmen.“ Über die Kosten der Therapie war bisher nichts zu erfahren, man kann jedoch davon ausgehen, dass die Canna-Wellness für einen Durchschnittsbürger nicht erschwinglich sein wird.


Start Making Sense Junge Menschen für eine verantwortungsbewusste Drogenpolitik Der „Krieg gegen Drogen“ hat sich als blauäugig und verantwortungslos herausgestellt. Trotzdem trifft sich einmal im Jahr ein UN-Gremium in Wien, um sich an dieser Wahrheit vorbeizuschummeln und die kläglich scheiternde Utopie einer drogenfreien Welt weiter aufrechtzuerhalten. Vir die SSDP (Students for Sensible Drug Policy), waren vor Ort, um uns das anzusehen.

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om 12. bis zum 16. März 2018 fand die 61. Tagung der CND (Commission on Narcotic Drugs, dt. Suchtstoffkommission) statt, bei der die internationale Drogenpolitik erörtert wurde. Die Ergebnisse dieses Treffens wirken sich stark auf die Drogengesetzgebungen der UNO-Länder aus. Es ist unser Anliegen, ein Bewusstsein für die dort stattfindenden Prozesse zu schaffen, die üblicherweise unbemerkt von Medien und Gesellschaft verlaufen. Die SSDP versteht sich als Graswurzelbewegung, die legale und illegale Substanzen weder glorifiziert noch bewirbt. Es geht ihr darum, die Tatsache zu akzeptieren, dass Menschen Drogen nehmen – und es deswegen Bedarf nach Aufklärung, Gesundheitsvorsorge und Sicherheit gibt, insbesondere bei jungen Menschen. Vor allem aber fordern wir einen offenen Diskurs, in dem alle zu Wort kommen können, in dem der Konsum von Substanzen nicht verteufelt wird und alternative Möglichkeiten zum Umgang mit Drogen gehört werden dürfen. Rund um die Tagung des CND veranstalteten wir daher eine öffentliche Kundgebung („Subs_Tanzen“), zu der internationale DrogenaktivistInnen eingeladen waren. So hatten wir die Ehre, Brun González (INPUD), Michael Krawitz (Veterans for Medical Cannabis Access) und Dr. Larissa Maier (Global Drug Survey) willkommen zu heißen. Peter Muyshondt, ein leitender Polizeibeamter aus Belgien, hielt eine sehr persönliche Rede und auch lokale PolitikerInnen und Akteure waren vertreten. Auf der Kundgebung herrschte buntes Treiben: Neben CannabisaktivistInnen tanzten

zu später Stunde SuchtforscherInnen; junge Menschen plauderten mit älteren über ihr Konsumverhalten, und auch kritische Stimmen waren zu hören. In Zusammenarbeit mit der Psychedelic Society Austria veranstalteten wir die Podiumsdiskussion „Psychedelic Science“, bei der unter anderem Ismail Ali und Natalie Ginsberg über ihre Arbeit bei MAPS (Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies) sprachen. Die Plattform MAPS fördert wissenschaftliche Studien mit psychedelischen Substanzen. Insbesondere die MDMA-unterstützte Psychotherapie für PatientInnen mit posttraumatischen Belastungsstörungen stieß aufgrund ihrer unglaublich hohen Wirksamkeit auf großes Interesse – gibt es doch eine Erfolgsrate von 68 Prozent, und das bei PatientInnen, die zuvor als therapieresistent galten.

Die Leute von MAPS waren auch auf der CND-Tagung vertreten, bekamen dort allerdings den kleinsten Raum für ihr Side-Event, in dem sie über das Recht auf Forschung mit kriminalisierten Substanzen referierten. Im gleichen Raum sprach der SSDP über jugendlichen Drogenkonsum und Schadensminimierung. Doch obwohl wir auf der Tagung nur ein Nischendasein führten und in den großen Plenarsälen die immer gleiche Rhetorik zur Aufrechterhaltung des Status quo abgeleiert wurde, ist unsere Teilnahme dennoch als Gewinn zu verbuchen. Denn neue Stimmen im Diskurs finden langsam Gehör, es geht zwar schleppend voran, aber etwas bewegt sich. Ein System, das auf falschen Tatsachen aufgebaut ist, wird irgendwann nicht mehr in der Lage sein, sich aufrechtzuerhalten, auch wenn jetzt noch eisern daran festgehalten wird. Die letzten Wochen haben uns stark gemacht und gezeigt, dass wir nicht alleine sind mit unserer Vision: eine evidenzbasierte Drogenpolitik, die Gesundheit, Mitgefühl und Menschenrechte in den Mittelpunkt rückt.

SSDP ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die junge Leute mobilisiert und sie dabei unterstützt, sich am politischen Prozess zu beteiligen, um für vernünftige Regelungen für den Umgang mit Drogen zu kämpfen. Für eine sicherere und gerechtere Zukunft und gegen kontraproduktive politische Kriege gegen Drogen, die vor allem StudentInnen und der Jugend direkt schaden. Mach mit, folge uns auf Facebook.com/ssdpaustria.

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Medi+green

Cannabidiol im Sport CBD wurde bei den Olympischen Spielen zugelassen

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ie Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) entfernte am 10. Januar 2018 Cannabidiol (CBD) von der Liste der verbotenen Stoffe, daher konnten es die TeilnehmerInnen der Olympischen Winterspiele in Südkorea schon benutzen. THC bleibt jedoch auf der schwarzen Liste, und somit auch Präparate, die andere aus Cannabis extrahierte Wirkstoffe enthalten. WADA ist zuständig für die Dopingliste, die von über 600 Sportverbänden, darunter auch das Internationale Olympische Komitee, angewendet wird. Das Cannabisverbot war in jüngster Vergangenheit stark umstritten. In vielen Fällen ist Cannabis wirksamer als Ibuprofen. Es lindert Entzündungen mit weniger Nebenwirkungen, hilft, die Muskeln zu entspannen, und trägt zu einem erholsamen Schlaf bei – all das sind Eigenschaften, die sich SportlerInnen wünschen. Außerdem ist die Ansicht verbreitet, dass Cannabis zur Leistungssteigerung beiträgt und daher der Verbleib auf der Verbotsliste begründet ist. In der NFL und NBA wird der Marihuanakonsum schon lockerer gesehen. WADA behält THC auf der Verbotsliste, aber die letzte Entscheidung bezeugt eine schon weniger strenge Einstellung zum Cannabis. Die Geschichte reicht zurück bis zur Olympiade 1998 in Nagano, wo der kanadische Snowboardfahrer Ross Rebagliati wegen Marihuanakonsums seine Goldmedaille verlor. Die Entscheidung zog schließlich das Internationale Sportgericht zurück, da es keine eindeutige Bestimmung der Cannabistests gab. Rebagliati propagiert seitdem den medizinischen Gebrauch von Cannabis und gründete 2013 eine Firma für Medizinalhanf mit dem Namen Ross’ Gold. Zu der erwähnten Entscheidung des WADA erklärte Rebagliati, es sei ein richtiger Schritt in Richtung einer in-

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ternationalen Cannabisreform und er böte die Möglichkeit, dass einzelne Länder ihre Einstellung zum Cannabisgebrauch überprüften. Die Zulassung von CBD ist risikofrei, denn es handelt sich um den nichtpsychoaktiven Bestandteil des Cannabis, der zahlreiche positive medizinische Fähigkeiten aufweist. Seine krampflösende, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung haben schon zahllose SportlerInnen kennengelernt. Unter ihnen UFC-Kämpfer Nate Diaz, der mit Sicherheit eine Rolle dabei spielt, dass CBD nun von der Liste gestrichen wurde. Diaz vaporisierte auf der Pressekonferenz nach einem Wettkampf öffentlich CBD und sagte, das Leben eines Sportlers verbessere sich sehr, wenn er vor und nach dem Training oder Wettkampf mit CBD regenerieren und erlittene Entzündungen damit lindern könne. Auch Rebagliati bekräf-

tigte den Standpunkt von Diaz und bezeichnete CBD als eines der wirksamsten Mittel gegen Entzündungen und bei der Behandlung von Schmerzen und Belastungssymptomen, denen SportlerInnen von Weltniveau regelmäßig ausgesetzt seien. Im Dezember verkündete auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass Cannabidiol auf der internationalen Drogenliste nichts zu suchen habe, und initiierte die Überprüfung der CBD-Regeln. Eine Schwierigkeit könnte darin bestehen, dass die meisten CBDPräparate auch Spuren von anderen Cannabisbestandteilen enthalten, so zum Beispiel THC, dessen Gebrauch WADA weiterhin verbietet. Die Organisation betonte auch schon, dass das aus Cannabispflanzen gewonnene Cannabidiol in geringer Konzentration THC enthalten könne und weiterhin einen positiven Dopingtest verursachen werde. Die SportlerInnen müssen also bei der Auswahl entsprechender Präparate sehr umsichtig sein, wenn sie ihre Schmerzen oder Entzündungen mit CBD behandeln wollen. Ross Rebagliati






Medi+green

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eter Kolba von der Liste Pilz hat am 6. März 2018 im österreichischen Parlament einen Entschließungsantrag betreffend die Liberalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke eingebracht, mit dem er die Bundesregierung auffordert, „einen Gesetzesvorschlag zur Liberalisierung von Cannabis für medizinische Zwecke“ vorzulegen. In der Begründung des Antrags heißt es: „In Österreich leben derzeit rund 1,5 Millionen Schmerzpatienten. Sie werden oft mit schweren Medikamenten behandelt, die enorme Nebenwirkungen haben. Als Alternative dazu sind bisher nur synthetische Cannabis-Extrakte verfügbar, also Präparate mit den Inhaltsstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) oder Cannabidiol (CBD). Dronabinol etwa kostet für einen Tumorpatienten 500 bis 600 Euro im Monat, die nur fallweise von den Krankenkassen übernommen werden. Präparate aus bzw. mit Cannabisblüten kommen nicht nur billiger, sie wirken auch besser, da die Pflanze mehr als 500 Inhaltsstoffe enthält, also weitaus mehr als die Medikamente aus synthetischen Stoffen, die derzeit legal sind. Medizinisch nachgewiesen ist, dass Cannabisblüten effektiv wirken und dass die Einnahme nicht süchtig macht. Cannabisblüten müssen nicht geraucht werden. Sie können als Extrakt eingenommen wer-

Cannabispatient stellt Entschließungsantrag für neue Cannabisregelung den, vaporisiert, oder als Tee. Einer Gesundheitsgefährdung durch Rauch kann somit begegnet werden.“ Kolba teilte dem Hanf-Institut nach der Sitzung des Gesundheitsausschusses mit, dass der Verhandlungsgegenstand zur Einholung weiterer Stellungnahmen vertagt wurde. „Ich bin optimistisch”, sagte Kolba.

Das parlamentarische Verfahren kann hier mitverfolgt werden: www.parlament. gv.at/PAKT/VHG/XXVI/A/A_00040/index. shtml#tab-Uebersicht Cannabis gilt bei rund 250 Krankheitsbildern als die Medizin mit den geringsten Nebenwirkungen. Noch nie ist ein Mensch durch Cannabis gestorben.

Cannabiskonzentrate

Auf das richtige THC-CBD-Verhältnis kommt es an

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ie meisten PatientInnen sind mit 5- bis 10-prozentigen Cannabisöltinkturen, von denen sie täglich ein bis zehn Tropfen einnehmen, sehr zufrieden. Doch bei schweren Leiden wie Spas-

tiken, chronischen Schmerzen oder Krebs kommt es bei der Einnahme von Cannabisöl auf das richtige Verhältnis von Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) an.

„Patientenberichte zeigen, dass einzelne Krankheitsbilder mit unterschiedlichen THCCBD-Verhältnissen bekämpft werden müssen“, sagte Toni Straka vom Hanf-Institut. So würden Krebskranke Konzentrate mit einem THCCBD-Verhältnis von 3:1 oder 1:1 bevorzugen, während bei spastischen Erkrankungen und chronischen Schmerzen oft 1:2 die bevorzugte Mischung ist. Reinheit und Cannabinoidgehalt von Cannabisölen, oft Rick-Simpson-Öl (RSO) genannt, können nur im Labor einwandfrei festgestellt werden. Farbe, Geruch und Konsistenz lassen keine Rückschlüsse über die Reinheit zu. Neue Extraktionsmethoden erlauben die Herstellung von Konzentraten mit bis zu 95 Prozent Reinheit; damit stellen sie herkömmliches, durch Alkoholextraktion gewonnenes RSO mit einer Reinheit von etwa 40 Prozent deutlich in den Schatten. Im deutschsprachigen Raum ist Cannabisöl immer noch dem Suchtmittel- oder Betäubungsrecht unterstellt. Auf dem Schwarzmarkt kursieren Preise zwischen 50 und 150 Euro pro Gramm, wobei die Qualität leider meist ungeprüft ist. 35


+Globe CannaMedizin

Black Mirror – Nosedive

Das Netz als Falle

Suche nach einem Ausweg aus der Onlinesucht Heute besteht kein Zweifel mehr daran, dass der zwanghafte Gebrauch von Informationsmitteln und das ständige Onlinesein ähnliche Symptome hervorrufen, wie die Drogenabhängigkeit. Abhandengekommen ist, ähnlich wie beim Drogenmissbrauch, auch das gesunde Gleichgewicht. Bewusster Gebrauch und Schadensbegrenzung helfen, und bereits bieten kommerzielle Unternehmen Rehabilitation im Dienste der digitalen Entgiftung an.

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n einer Episode der Kultserie Black Mirror wird jede kollektive Interaktion online bewertet. Wer uns im Lift anlächelt, bekommt ein paar Punkte auf sein Profil. Drängelt jemand im Café, gibt es einen Abzug. Alle sind User des sozialen Netzwerks, das auf der Grundlage von Bewertungen eine Art modernes Kastensystem in der Gesellschaft herausbildet. Mit der entsprechenden Punktzahl eröffnen sich Möglichkeiten, einen günstigeren Kredit zu bekommen, eine bessere Stellung oder Immobilie zu erhalten und somit seine Popularität zu steigern.

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Und schließlich scheint auch der Lifestyle der oberen Zehntausend zum Greifen nah. Mehrere negative Bewertungen können den Beginn einer Abwärtsspirale sein und leicht finden wir uns an der Peripherie wieder. Als gesellschaftlich marginalisierter Paria können wir kaum jemals wieder unseren früheren Status erreichen. Die Stärke dieser Episode von Black Mirror, die uns eine bedrückende Welt zeigt, liegt darin, dass das gezeigte Bild der Zukunft zum Greifen nahe ist und die nötigen Instrumente zur Realisierung schon jetzt zur Verfügung stehen. Ausgangspunkt

für diese Episode ist ein reales Modell. Es wird gegenwärtig in China aufgebaut und befindet sich vorläufig im Testbetrieb. Genannt wird es „Gesellschaftliches Kreditsystem“, und wenn alles nach Plan läuft, wird es 2020 starten. Bis dahin kann man freiwillig teilnehmen. Grundgedanke ist hier – einem kommunistischen Staat würdig – das begeisterte Befolgen der Systemideologie und deren euphorische Verbreitung. Wenn man als nützliches Zahnrädchen rechtzeitig seine Steuern zahlt, sich durch seinen Lebensstil, seine Hobbys und politischen Äußerungen


als guter Untertan erweist, erhält man zur Belohnung einen Einkaufsgutschein, wird bei Reisen bevorzugt abgefertigt und kann sogar ein Visum nach Europa erhalten. Wenn man jedoch regierungskritische Inhalte teilt, vielleicht sogar zu viel Zeit mit als schädlich beurteilten Videospielen verbringt, kann man mit der allerniedrigsten Punktezahl rechnen. Dies ist bisher nur die Probephase, einmal in Betrieb genommen werden sicherlich noch eine Vielzahl weiterer Äußerungen staatlich sanktioniert werden. Aus westlicher Sicht mag man glauben, dass dieses System, das fatal an den „Großen Bruder“ erinnert und die Privatsphäre vernichtet, für uns keine Bedrohung darstellt. Vielleicht stimmt das auch. Wir neigen jedoch dazu, zu vergessen, dass wir online Tag für Tag freiwillig mitspielen, auch wenn der Staat uns nicht dafür belohnt, sondern nur die chemischen Reaktionen in unserem Gehirn.

Bewusstes abhängig werden Sean Parker, ausgestiegener Mitbegründer von Facebook, gab Ende letzten Jahres unumwunden zu, dass die Oberfläche des bekanntesten sozialen Netzwerks mit Absicht so gestaltet wurde, dass sie den User immer länger bindet, ihn quasi abhängig macht. Nach Parkers Erklärung führten die Schöpfer bewusst Likes ein, um eine Bestärkung durch die Community zu schaffen, die der User nach einer Zeit einfordern wird. Facebook verschaffte mit den Likes, den Kommentaren und dem Teilen dem Gehirn praktisch einen Dopaminschub. Populäre geteilte Inhalte, eine Vielzahl von Kommentaren und Likes wirken auf die Instinkte des Users, der ebenfalls einen ähnlichen virtuellen Erfolg erzielen möchte und sich schlecht fühlen wird, wenn seine Posts zu schnell in Vergessenheit geraten. „Jagd nach Likes“ nennt man eine solche Betätigung. Am Ende der Timeline kann jeder zahlreiche Beispiele dafür sehen, wie die Bekannten um die Beschaffung der täglichen Dosis von Likes kämpfen. Im vergangenen Dezember beschäftigten sich außer dem zurückgetretenen Mitbegründer auch die Forscher von Facebook in einen Blog-

post mit den potenziellen Schäden an der mentalen Gesundheit durch soziale Medien. Natürlich wollten sie die User nicht dazu bewegen, unverzüglich ihre Profile zu löschen und sich eine weniger riskante Betätigung zu suchen. Sie nutzten die Gelegenheit, um Neuentwicklungen vorzustellen, die negative Einflüsse durch Facebook verringern sollen. Der Verursacher der Sucht also, die durch seine schädlichen Aktivitäten entstanden ist, schuf diese Schäden gleich einer Onlineschadensbegrenzung. Dieser Schritt ähnelt, wenn man eine Parallele zum Cannabis ziehen will, einem Coffeeshop, der weniger riskante Sorten – beispielsweise mit weniger THC und mehr CBD – in den Vordergrund stellt, und für ihren Konsum anstelle eines Joints den Vaporizer propagiert.

Entgiftung Facebook wäre natürlich dumm gewesen, als Erstes Anwendungen für den maßvollen Gebrauch zu schaffen. Es gibt schon Apps auf dem Markt, welche die Onlinezeit reduzieren und auf ihre Optimierung abzielen. Dazu

zählen die 2013 entstandenen Entwicklungen der Firma Kovert. Das Unternehmen beschäftigt auch Psychologen, Neurologen und Philosophen, welche die Verbindung von menschlichem Verhalten und Technologien analysieren. Der Firmengründer wurde von Studien motiviert, welche die schädlichen Auswirkungen eines übertriebenen Internetgebrauchs analysieren. Sie zeigen unter anderem, dass die sozialen Medien narzisstische Neigungen fördern, der übermäßige Gebrauch von Smartphones Schlafstörungen verursachen bzw. bei Kindern die Empathie verringern kann. Grundlegend beschäftigt sich die Firma mit Forschungsarbeiten, aber es gibt auch Produkte, beispielsweise ein intelligentes Schmuckstück, das dafür sorgt, dass wir nur dann Benachrichtigungen bekommen, wenn sie wirklich wichtig sind. Die Firma führte auch ein Experiment zum Entzug von digitalen Gadgets mit 35 Personen durch, für die Technologie im Zentrum stand. Nach drei Tagen ohne Gadgets und Internet wandten sich die Versuchspersonen mit größerem Interesse einander zu und ihre Körpersprache zeigte größere Offenheit an.

Black Mirror – Be Right Back


Canna+Globe

Black Mirror – Be Right Back

Der Blickkontakt verbesserte sich, sie sprachen mit größerem Selbstvertrauen und Empathie und zeigten größere Bereitschaft, tiefere Kontakte zu knüpfen. Durch die direkte Teilnahme an den Gesprächen konnten sie sich auch an mehr Details erinnern und die Qualität des Schlafs verbesserte sich. Eine der überraschenden Ergebnisse im Experiment war, dass die TeilnehmerInnen mehr Bereitschaft zeigten, bei ihrer Arbeit oder im Privatleben entscheidende Veränderungen in Angriff zu nehmen. Viele schworen, in Zukunft gesünder zu leben. Das erreichten ein paar Tage Gadgetentzug!

Rückkehr in die Wirklichkeit Anders ist die Situation, wenn wir nicht freiwillig auf unser Telefon oder Gadget verzichten, sondern wir Opfer eines Diebstahls werden. Schon, wenn wir einmal unser Smartphone zu Hause vergessen, wird klar, in welchem Maße unser Leben schon mit der Onlinewelt verwoben ist. Wenn unser Telefon, das Korrespondenz, Kontakte, Fotos und Aktivitäten in den sozialen Medien, oder sogar unsere am besten gehütete Geheimnisse enthält, in unbefugte Hände gerät, würden wir alles tun, um es wieder zu beschaffen. Wenn unsere Fantasie nicht dazu ausreicht, uns vorzustellen, wie man unsere Daten missbrauchen kann, helfen ein paar Episoden von Black Mirror auf die Sprünge. Obwohl es Möglichkeiten gibt, die persönlichen Daten sichern zu können, zeigt sich in einem solchen Fall, dass unsere Symbiose mit intelligenten Geräten zu stark ist. Gibt es einen Ausweg aus dem ewigen Gadgetrausch? Nach Ansicht von Spezialisten für Technologieabhängige muss zunächst die Zeit, die man mit diesen Geräten verbringt, reduziert werden, damit wir mehr Aufmerksamkeit für das Geschehen in der wahren Welt und die persönlichen Kontakte aufbringen können. Es kann 38

hilfreich sein, sich Regeln aufzustellen, bei bestimmten Tätigkeiten nicht zu elektronischen Gerätschaften zu greifen und ihren Gebrauch zu gewissen Tageszeiten vollkommen zu unterlassen. Wie bei der Bekämpfung von übermäßigem Drogengebrauch kann es auch sehr hilfreich sein, sich realistische Ziele zu setzen und sie Schritt für Schritt zu erreichen. Ziel ist gewöhnlich nicht, Virtuelles vollkommen zu verbannen, sondern nur, nicht jeden Augenblick mit Scrollen in den sozialen Medien und dem Lesen unserer E-Mails zu verbringen, auch beim Essen am Tisch und im Schlafzimmer. Das Starren auf die Hintergrundbeleuchtung des Telefons in den Stunden vor dem Einschlafen ist der direkte Weg zu einer Schlafstörung. Wenn wir uns eine Woche an einen verminderten Betrieb halten können, sind wir schon auf einem guten

Weg. Hilfreich sein können auch bestimmte Phasen, ähnlich der trockenen Monate bei Alkoholikern, oder der Austausch mit SchicksalsgenossenInnen, um an der digitalen Entgiftung zu arbeiten. Wie bei den Drogen entsteht durch den Einzug der Gadgets ein Gefühl der Leere oder der Begierde. Daher ist es sinnvoll, sich eine Ersatzaktivität auszudenken, die ein angenehmes Gefühl verschafft und die Entzugserscheinungen lindert oder sogar vergessen lässt. Wer spürt, dass er ohne fremde Hilfe nicht in der Lage ist, den Kampf mit dem virtuellen Entzug zu führen und über das nötige Geld für eine Veränderung verfügt, kann sich auch in ein internetfreies Hotel zur Rehabilitation zurückziehen. Bei der irischen Hotelkette Westin kann man für ein schönes Sümmchen das Wellnesspaket Digital Detox buchen. Die BesucherInnen geben bei der Anmeldung ihr Mobiltelefon an der Rezeption ab und verbringen ihre Zeit, statt mit chatten und scrollen, mit Zeitung lesen, Massagen und Spaziergängen. Auf den ersten Blick eine seltsame Geschäftsidee, für den Entzug von Dienstleistungen einen Aufpreis zu verlangen. Die Tatsache aber, dass immer mehr solcher Angebote erscheinen, spricht für die Realität des Gadgetproblems. Wenn wir nicht in die Falle des Internets geraten wollen, müssen wir über unsere virtuellen Aktivitäten vom Smartphone bis hin zu den sozialen Medien nachdenken, und wenn wir sehen, dass sie auf Kosten der Aktivitäten im wirklichen Leben – oder unserem sogenannten Offlinedasein – gehen, müssen unbedingt die nötigen Schritte folgen.

text: Jack Pot

Black Mirror – White Bear



Canna+Globe

Ab in die Natur mit diesen vier tragbaren Vaporizern Seinen Vaporizer auf eine Wanderung durch die Natur mitzunehmen, kann zu einer der größten Freuden des Lebens werden. Aber welche Modelle sind dafür am besten geeignet? Wir stellen euch vier tragbare Vaporizer vor, die einfach mitzunehmen sind und eine lange Batteriebetriebszeit oder eine auswechselbare Batterie besitzen. Diese Wolken werden dir die Frühlingssonne nicht verderben! Linx Gaia Der Linx Gaia ist einer der schönsten Vaporizer auf dem aktuellen Markt. Er hat ein kompaktes Metallgehäuse, das einem das beruhigende Gefühl von echter Handwerkskunst gibt. Der stabile Aufbau sorgt dafür, dass der Gaia auch die komplizierteren Passagen oder Stöße übersteht. Der Gaia bietet vollständige Temperaturkontrolle bis zu 220°C. Die Kombination aus Quarz-Kräuterkammer und Glas-Mundstück führt zu großartigem Dampf ohne großen Zugwiderstand. Ein vollständig geladener Gaia sollte ohne Probleme eine ganze Tagesetappe überstehen. Großartiges Design, das in jede OutdoorJacke passt.

Linx Gaia

DynaVap VapCap DynaVap spezialisiert sich auf flammenbetriebene Vaporizer mit dem Namen VapCap. Der unglaubliche Erfolg des origina-

DynaVap VapCap

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len VapCap hat viele KonsumentInnen auf den Charme des Verdampfens ohne Batterien aufmerksam gemacht. Alles, was man braucht, um reine und dichte Dampfwolken zu genießen, ist der Lieblings-VapCap und ein gutes Sturmfeuerzeug (vor allem, wenn man seinen VapCap im Freien verwenden will). Einfach die Kappe, unter der sich das


Kraut versteckt, erhitzen, bis man ein leichtes Klicken hört. Diese simple Methode ist die Basis aller VapCap-Vaporizer, die es in verschiedenen Modellen gibt: vom OmniVap aus Titan und Edelstahl bis zum NonaVonG aus Holz. Doch das Beste am VapCap ist, dass man sich niemals Sorgen machen muss, dass die Batterie alle ist, wenn man den perfekten Ort zum Genießen seines Vapes gefunden hat.

TopBond Novae Der Novae, das neueste Modell von TopBond, ist vielleicht der stabilste Vaporizer aller Zeiten. Der Stahl-Vape fühlt sich unzerstörbar an, als ob er aus einem Guss gefertigt wäre. Durch den nett ausgedachten

TopBond Novae

Griff wird man den Novae auch niemals aus Versehen in eine Schlucht fallen lassen. Die Konvektionserhitzung bedarf langsamer Züge, was zu den nachdenklichen Wanderungen durch die Wälder passt. Der Novae ist mit seinen fünf Temperatureinstellungen zwischen 175°C und 215°C extrem einfach anzuwenden. Falls du dir nicht sicher bist, ob du auch am letzten Tag noch genug Saft haben wirst, sei beruhigt. Der Novae wird von einer starken 18650-Batterie betrieben, die einfach ausgetauscht werden kann. Wirklich ein Vape, der allen Elementen standhält.

Ghost MV1 Der erste Vaporizer vom neuen Hersteller Ghost wird im Jahr 2018 definitiv Aufsehen erregen. Dieser Premium-Konvektionsvaporizer kombiniert einen futuristischen Look mit innovativen eingebauten Luftverteilern, die

ein gleichmäßiges Erhitzen des Materials garantieren. Sein charakteristisches Kühlsystem produziert unglaublich angenehmen Dampf. Die starke Batterie sollte dich durch deine Outdoor-Abenteuer bringen, obwohl auch eine Ersatzbatterie sehr hilfreich sein kann. Alles in allem handelt es sich um einen spektakulären tragbaren Vaporizer, der fähig ist, wahnsinnig große Wolken zu produzieren – aufgepasst, dass nicht der lokale Förster alarmiert wird. (x)

Ghost MV1


Medizin

Sicherer Cannabisgebrauch im Alter

Große Effizienz, geringe Nebenwirkungen

Das Alter geht mit zahlreichen Symptomen und Krankheiten einher, für die der Konsum von Cannabis Linderung bieten kann. Die ältere Generation zeigt jedoch oft eine Abneigung gegen die Pflanzen und den Gebrauch der aus ihnen hergestellten Präparate. Zu ihrer Beruhigung kann eine neue Forschungsarbeit dienen, nach der der Gebrauch von Cannabis auch in ihrem Alter sicher und wirksam ist, und andere Medikamente ablösen kann.

D

ie Ben-Gurion-Universität und das medizinische Zentrum Tikun Olam analysierten in einer gemeinsamen Untersuchung die Erfahrungen von 2.736 Menschen im Alter von 65 Jahren, die von Januar 2015 bis Oktober 2017 medizinisches Cannabis bekamen. Zwei Drittel der TeilnehmerInnen benutzten Cannabis als schmerzstillendes Mittel, 60 % wandten die Pflanze zur Linderung der Symptome einer Krebserkrankung an. Sechs Monate nach Beginn der Untersuchung erhielten die TeilnehmerInnen einen Fragebogen über die Entwicklung der Intensität ihrer Schmerzen und ihrer Lebensqualität. Ergebnis der Untersuchung ist, dass medizinisches Marihuana bei 90 % der älteren PatientenInnen die Schmerzen lindert! Bei den Testpersonen über 65 Jah-

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ren berichteten 93,7 % über eine Besserung nach einem sechsmonatigen Gebrauch. Auf einer Schmerzskala mit 10 Punkten verringerten sich im Durchschnitt die Schmerzen der PatientenInnen um 4–8 Punkte, was ein gewaltiges Ergebnis ist! In einigen Fällen wurde auch vollkommene Schmerzfreiheit erreicht.

Statt gefährlicher Analgetika Das zweite wichtige Ergebnis ist, dass rund ein Fünftel der TeilnehmerInnen opiathaltige Analgetika absetzen oder ihre Dosierung reduzieren konnte. Das ist deswegen erwähnenswert, weil gegenwärtig in den USA unter dem Namen „Opiatkrise“ eine Welle tödlicher Überdosierungen zu beklagen ist, die auf

die Rechnung opiathaltiger Medikamente, Heroin, Fentanyl und anderer Opiate geht. Nachdem die Alarmglocken klingelten, verbreitet sich die Meinung, dass die ÄrzteInnen zu leicht und zu oft Opiate verschreiben und die abhängig gewordenen PatientenInnen zum Teil dahin gelangt sind, Heroin von der Straße zu konsumieren. Die AutorenInnen der Forschungsarbeit stellen fest, dass der „Cannabiskonsum andere rezeptpflichtige Medikamente, unter anderem den Gebrauch von Opioiden, verringern kann“. Warum ist es gut, wenn die PatientenInnen von einer Droge auf die andere umsteigen? Unter anderem, weil es bei Cannabis keine tödliche Dosis gibt, seine abhängig machende Wirkung viel geringer ist und die Nebenwirkungen beim Konsum ungleich geringer


sind. Bei den Testpersonen über 65 Jahren stellten die ForscherInnen insgesamt nur so viel zu den Nebenwirkungen fest, dass sich bei ungefähr 9,7 % der älteren Menschen nach dem Cannabiskonsum ein Schwindelgefühl einstellt, während 7,1 % von ihnen über einen trockenen Mund klagen. „Nach unserer Untersuchung ist die therapeutische Anwendung von Cannabis an Menschen sicher und effektiv. „Die Sammlung von Daten, inklusive der Ergebnisse von Doubleblind-, Zufalls- und Kontrollprüfungen sind in dieser speziellen Altersgruppe unumgänglich“, fassten die ForscherInnen zusammen. Die Feststellungen publizierte das European Journal of Internal Medicine im März in einer Spezialausgabe zum Thema medizinisches Cannabis. Victor Novack, Arzt und Autor der wissenschaftlichen Zeitschrift, sagte, dass über die Darstellung der gegenwärtigen Situation hinaus unbedingt die Entwicklung von wissenschaftlichen Forschungsprogrammen nötig sei, sowie belegte wissenschaftliche Beiträge innerhalb der medizinischen Paradigmen. „Unser Ziel ist es, den wahren Platz der Produkte aus medizinischem Cannabis im modernen Arsenal der Medizin wissenschaftlich zu fundieren.“

Für altersbedingte Symptome Dr. Frank, Arzt und Autor des Cannabis Culture Magazins, fasst in einer seiner Veröffentlichungen im März die häufigsten Symptome zusammen, wegen derer PatientenInnen Hilfe beim Cannabis suchen. Zur Beantwortung der Frage führte er keine Forschungen durch, sondern wählte das Mittel der Erhebung mit einem Fragebogen. Von insgesamt 4.276 PatientenInnen erhielt er

Antwort auf seine Frage, für welche Symptome, Krankheiten und Zustände sie Cannabis benutzen. Aus ihnen erstellte Dr. Frank die folgende Liste: • 63 % wegen Angstgefühlen • 60 % zur Behandlung von Schlaflosigkeit • 43 % gegen Depressionen • 36 % gegen Schmerzen • 25 % gegen Kopfschmerzen • 35 % für das allgemeine Wohlbefinden Medikamententypen, die durch den Gebrauch von Marihuana reduziert oder abgesetzt wurden:

• Analgetika (51 %) • Antidepressiva (27 %) • beklemmungslösende Mittel (10 %) • Barbiturate (3%) • krampflösende Mittel (2 %) Aus der ziemlich gemischten Aufzählung geht hervor, dass unter den physischen Symptomen verschiedene Arten von Schmerzen die Liste anführen. Anhand der israelischen Forschungsergebnisse erkennen wir, dass Cannabis, als schmerzstillendes Mittel angewandt, die Symptome zu 90 % lindert, mit wenig oder keinen Nebenwirkungen. In Dr. Franks Analyse können wir zu den BenutzernInnen wegen Schlaflosigkeit ruhig auch einen kleinen Teil der Kranken mit Entzündungen und Schmerzen zuschlagen, die durch Linderung ihrer Symptome in die Lage versetzt werden, ruhig und erholsam zu schlafen. Dies führt uns zur Schlussfolgerung, dass es bei den älteren Kranken einen großen Bedarf für die Anwendung von medizinischem Cannabis gibt. Gleichzeitig ist für sie eine sichere Form der Einnahme besonders wichtig. Es ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit an die Pharmazie, Alternativen für die Behandlung mit Opiaten zu finden. Wir können sicher sein, dass diese Altersgruppe in Zukunft größere Aufmerksamkeit auf Programme mit medizinischem Cannabis richten wird und durch entsprechende Regulierung Präparate aus medizinischem Cannabis jenseits der schmerzstillenden Opiate eine immer größere Rolle spielen werden.

text: Tomas Kardos

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Medi+green

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ie ARGE CANNA sammelte bei der CULTIVA 2017 von allen anwesenden Anbietern von CBD-Produkten Proben ein. Weitere Proben wurden beim CANNAFEST 2017 in Prag eingesammelt. Nun haben die GMP-zertifizierten Partnerlabore der Patientenvereinigung die Gehalte an Cannabinoiden festgestellt – diese zeigen diesmal ein relativ gutes Bild. Dem Verein ist es wichtig zu unterstreichen, dass grundsätzlich nicht davon auszugehen sei, dass bei „negativen“ Testergebnissen die gesamte Produktcharge „schlecht“ ist, also nicht den Etikettangaben entspricht. Sämtliche Anbieter, deren Produkte als „negativ“ aus dem Labortest hervorgingen, wurden von der ARGE CANNA kontaktiert und mit den Ergebnissen konfrontiert. Es wurde ihnen angeboten, an einem Produkt derselben Kategorie die Analysen zu wiederholen, diesmal auf Kosten des Herstellers. Mit dieser Methode soll größtmögliche Fairness gegenüber den Herstellern und Anbietern bestehen – wie eingangs erwähnt soll nicht auf Basis eines einzigen negativen Ergebnisses der Eindruck erweckt werden, dieses Produkt sei minderwertig. Die erwähnten Tests haben auch Kritik hervorgerufen, wobei oft in den Raum gestellt wird, dass die von der ARGE CANNA beauftragten Labore nicht nach Standards

Gute Durchschnittswerte bei erneuten CBD-Tests arbeiten würden. Gerfried Düregger, Obmann der ARGE CANNA, lässt uns wissen: „Unser für die diesmaligen Ersttests beauftragtes Labor war die Hubertus Apotheke in Spittal/Drau, diese trägt selbstverständlich das GMP-Zertifikat und arbeitet nach

deutschem Arzneimittelstandard. GMPStandards sind verbindlich und unwidersprechlich. Ebenso lassen wir in anderen Partnerlabors, welche natürlich auch GMPzertifiziert sind, die Ergebnisse gegenanalysieren.“

Ein Jahr Cannabis auf Rezept

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eit einem Jahr ist Cannabis nun in Deutschland auf Rezept erhältlich und es zeigt sich, dass ÄrztInnen immer häufiger medizinisches Cannabis verschreiben. Der deutsche Apothekenbranchenverband ABDA beziffert die über Apotheken abgerechnet Cannabisblüten auf 44.000 Einheiten, welche zu Lasten der Krankenkassen abgegeben wurden. Das ist jedoch noch nicht alles, denn viele PatientInnen sind weiterhin auf Privatrezepte angewiesen und bezahlen ihre Cannabisblüten selbst. Der Verband der Privatversicherten führt hierüber keine Aufzeichnungen. Damit die Behandlung mit Cannabis von den Krankenkassen genehmigt wird und somit die Kosten übernommen werden, müssen im Grunde drei Bedingungen erfüllt sein: Erstens muss eine schwerwiegende Erkrankung vorliegen. Zweitens muss die konkrete Aussicht bestehen, dass Cannabis bei dem Krankheitsbild hilft. Und drittens: Es muss begründet werden, warum „vergleichbare“ Therapiealternativen nicht geeignet sind bzw. nicht anschlagen. Bei den vier größten Krankenkassen in Deutschland lehnte der Medizinische Dienst bisher ein Drittel der Anträge vorerst ab. Viele dieser Anträge könnten nach

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einer Überarbeitung der Begründung bzw. Nachreichung von Befunden nochmals eingereicht werden; diese werden dann in der Regel genehmigt. Ob die für Ende 2019 geplante Cannabisagentur auch pünktlich und vor allem ausreichend liefern kann, steht allerdings noch

in den Sternen. Es wurden nur ca. 1,5 Tonnen ausgeschrieben, gebraucht wird aber das Dreifache. Weitere Engpässe sind daher vorprogrammiert. Hier muss nun die Politik zum Zuge kommen und unbürokratisch und schnell im Interesse der PatientInnen das Gesetz sowie die Ausschreibung nachbessern.



Medizin

Cannabispatient kämpft um sein Recht Franz Wolf ist Cannabispatient und hatte schon vor dem neuen Gesetz bzgl. Cannabis als Medizin eine Ausnahmegenehmigung, aber dafür ein anderes Problem: der exorbitante Preis. Jetzt, nach Inkrafttreten des Gesetzes, kommen die Lieferausfälle dazu. Franz Wolf berichtet über seine Erfahrungen mit dem Gesetz, der Medizin und dem Staat. Medijuana: Seit wann nutzt du Cannabis als Medizin, wie bist du dazu gekommen? Franz Wolf: Ich nutze Cannabis eigentlich schon immer als Medizin. Ich hatte mit 17 Jahren meinen ersten schweren Verkehrsunfall, bei dem ich mir den sechsten Halswirbel angebrochen habe. Insgesamt hatte ich elf Verkehrsunfälle (alle unverschuldet) und einen Sportunfall, bei denen meine Wirbelsäule schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Immer, wenn ich Haschisch oder Marihuana rauchte merkte ich, dass ich weniger Schmerzmittel brauchte. MED: Du warst einer der Patienten mit Ausnahmegenehmigung – wie hat sich deine Situation jetzt verändert? FW: Ich bekam meine Ausnahmegenehmigung im September 2015, seitdem bin ich „legaler Cannabispatient“. Meine Situation ist absurd, wie die vieler anderer Cannabispatienten auch. Der Gesetzgeber hat das Cannabis-als-Medizin-Gesetz gemacht, um Patienten Zugang zu medizinischen Cannabisblüten zu verschaffen. Die Hauptintention des Gesetzgebers war aber, den Eigenanbau der Patienten zu verhindern. Das hat der Gesetzgeber geschafft. Die Situation am Markt lässt sich nun wie folgt beschreiben: 46

Patienten mit Rezept haben „Schwarzmarkt de luxe“, soll heißen: Ich rufe einmal im Monat bei meiner Versorgungsapotheke an und frage, was zu bekommen ist. Ich kann nicht die Blüten nutzen, die mir am besten helfen, sondern ich muss das nehmen, was der Apotheker besorgen kann. In meinen Augen unterläuft eine derart schlechte Versorgungslage den Sicherstellungsauftrag des Staates (weswegen ich Cannabis kultiviere). MED: Was kostet dich das Cannabis jetzt? Und wie sieht es mit der Übernahme aus? FW: Mein Cannabis kostet mich im Moment nur die Rezeptgebühr, da ich einer von den 40 Prozent der bewilligten Ausnahmegenehmigungsinhaber bin. Wenn ich sehe, wie viele der mir bekannten Patienten ohne Kostenübernahme dastehen, wird mir schlecht. Es hat in Deutschland insgesamt nur 1.020 Ausnahmegenehmigungen gegeben. Es wäre ein kleiner Haushaltsposten im Sinne „sozialer Gerechtigkeit“, diesen Menschen ihre Medikamentenkosten zu erstatten und sie mit Cannabis als Medizin zu versorgen. Beides ist aktuell nicht der Fall! Alle Ausnahmegenehmigungsinhaber, die ich kenne, therapieren schwere Krankheitsbilder mit Cannabis. Die meisten

ruinieren sich wirtschaftlich, um sich ihre Medizin wenigstens teilweise leisten zu können. Meine soziale Situation hat sich trotz Kostenübernahme durch die Kasse verschlechtert. Der Gesetzgeber lässt aber auch 2018 schwerkranke Menschen im Regen stehen. MED: Wie ging(en) dein(e) Verfahren zwecks Kostenübernahme aus? FW: Mein Verfahren vor dem Landessozialgericht um Kostenerstattung der Blüten vor der Gesetzesänderung hat bisher kein Ergebnis geliefert. Die erste Instanz hat kein Ergebnis geliefert, da die Krankenkasse (AOK) davon ausgegangen war, dass mein Motiv zur Erlangung der Ausnahmegenehmigung die Straffreiheit von Cannabisdelikten gewesen sei. In der zweiten Instanz vor dem Landessozialgericht bin ich wohl wieder baden gegangen, da die Kasse nun einen „Überprüfungsantrag nach § 44 SGB“ nachliefern muss, und erst dann das Gericht entscheidet, ob ich die Kosten für die Medikamente ersetzt bekomme oder nicht. Der Gipfel der Frechheit war erreicht, als mir der Richter sagte, er wolle gar nicht wissen, wofür die hohe Stromrechnung war.


Die Krankenkasse hat mich sogar darauf hingewiesen, dass sie mich eigentlich anzeigen müsse, weil sie ja wisse, dass ich eine Straftat begangen habe. Meine eigenen Cannabisblüten" helfen mir aber am besten, weil hier die Ingredienzien selbst erzeugt werden und in jedem Fall viel Liebe mit dabei ist. MED: Welche Cannabisprodukte/Sorten helfen dir am besten? FW: Cannabisblüten aus der Apotheke haben Handelsnamen. Oft werden diese Handelsnamen verändert, was zur Folge hat, dass man sich bei der Krankenkasse um eine neue Erlaubnis zum Erwerb kümmern muss. Aussagen bzgl. bestimmter Sorten sind schwer zu treffen, da ich nur bei vier Sorten weiß, welche Strains dahinterstehen. Mir persönlich helfen die Produkte von Tweed. MED: Wie beurteilst du den Umgang mit Cannabis als Medizin in Deutschland? FW: Die Höhe einer Kultur lässt sich am Umgang mit kranken Menschen ablesen. Für Cannabispatienten in Deutschland sieht es hier nicht besonders gut aus. Der Gesetzgeber lässt zwar Cannabis als Medizin zu, schließt aber gleichzeitig diese kranken Menschen aus der Gesellschaft aus, da er ihnen alltägliche Verrichtungen wie Autofahren, Maschinen bedienen verbietet. Für mich zeigt sich das ganze Dilemma besonders

Franz Wolf

daran, dass die CSU nicht von der längst widerlegten Einstiegsdrogentheorie abweichen möchte. Wie soll sich Cannabis als Medizin durchsetzen, wenn der Gesetzgeber die Menschen, die Cannabis als Medizin nutzen, faktisch aus der Gesellschaft ausschließt? Mit dem Gesetzgeber wünsche ich mir als Betroffener ein Grundsatzgespräch über Cannabis. Heute morgen blieb der Versuch, einen Dialog über Cannabis zu starten, wieder einmal ergebnislos. Eine Partei, die vorgibt, „näher am Menschen“ zu sein, und unseren Freistaat als „die Zukunft“ sieht, täte gut daran, Betroffene anzuhören und von

ihrem Erfahrungswissen zu profitieren. Bei Cannabis als Medizin haben wir als Gesellschaft gar keine andere Wahl, als dass sich Mediziner auf das verlassen, was ihnen ihre Patienten berichten. Cannabis kommt im Medizinstudium nicht vor. Deshalb ist die Ärzteschaft zurückhaltend und verunsichert. Cannabis als Medizin könnte die größte soziale Innovation werden, die der Bundesrepublik Deutschland je widerfahren ist. Wir sprechen hier nicht von der Behandlung eines Schnupfens, sondern von Volkskrankheiten wie Depressionen, Krebs oder Alzheimer. Dies setzt aber voraus, dass das Thema von allen Beteiligten ernst genommen wird. Danach sieht es bei der CSU im Moment nicht aus, da diese ihren Krieg gegen Cannabis auch anno 2018 im deutschen Bundestag fortsetzt und nicht einmal davor zurückschreckt, die Bevölkerung falsch zu informieren. Beste Propaganda. Ein Schelm, wer Schlechtes dabei denkt. Wir werden sehen, wie lange Horst Seehofer in seiner neuen Funktion als Bundesinnenminister dem kriminellen Treiben seiner CSU noch zusehen wird, ohne das Amt des Innenministers zu beschädigen.

text: Kevin Herzig

CBD- und CBG-Produkte von Cannapol Die Amsterdamer Firma Cannapol hat sich auf die Herstellung von CBD- und CBG-Produkten spezialisiert, darunter Öle, Extrakte und Kristalle, die durch das Verfahren der CO2-Extraktion gewonnen werden. Wir haben unsere eigene Plantage, auf der wir hoch qualitatives Cannabis Sativa anbauen. Darum sind Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar. Wir handeln auch mit Extraktionsapparaten für den Einsatz mit Alkohol, bis hin zu den größeren CO2-Extraktionsapparaten für den industriellen Betrieb. Sie können unsere Produkte über Amazon bestellen oder in ausgewählten Geschäften in Deutschland, Österreich und der Schweiz erwerben. Wir verkaufen über Groß- und Einzelhandel. Vergleichen Sie unsere Preise. Wenn Sie Qualität wollen, wählen Sie unsere Produkte. Wir suchen Vertriebspartner in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Sie können uns über unsere Website www.cannnapol.com kontaktieren oder uns eine E-Mail an info@cannapol.com schicken.

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VollBlut

Eine seriöse medizinale Pflanze:

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Motavation

as Ergebnis eines langen Entwicklungsprozesses durch Magus Genetics: Motavation – eine Kreuzung aus Warlock x Sensi Star. Dieses Zuchtprojekt hatte in der Entwicklungsphase bereits viele Namen, z. B. Starwarz, Medizin Power und London Memories. Es handelt sich um eine kurz und kompakt wachsende, Indica-dominante Hybride mit moderater Streckung in der Blütephase. Die Buds sind leicht blättrig, dafür aber üppig mit Harz überzogen – dadurch ist diese Pflanze leicht zu maniküren. Sehr geeignet für Indoor-Kultur, auch in kleinen Schränken. Motavation entwickelt ein starkes süßliches Aroma mit einer leichten Terpentin-Note. Der Effekt der Pflanze ist ein überwältigend starkes „Stoned”-Gefühl im Körper, das dich förmlich auf der Couch festnagelt, während deinen Gedanken freier Lauf gelassen wird. Du wirst großartige Ideen haben und viele Pläne schmieden, sie aber nicht unbedingt umgehend in die Tat umsetzen wollen. Wenn dir lange Winterabende eine Qual sind, wird Motavation dafür sorgen, dass sie wie im Fluge vorübergehen. Motavation hat hervorragende medizinische Eigenschaften zur Schmerzbehandlung. Die letzte Auszeichnung von Motavation: 1. Preis in der Kategorie „Indica“ beim Expogrow-Cup 2013 in Irún, Spanien. (x)

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VollBlut

Purps #1

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urps #1-Hanfsamen von Dinafem Seeds haben zwei klare Unterscheidungsmerkmale: be-rauschende Purpur- und Herbsttöne und ein derart fruchtiges Aroma, dass ihr euch schon nach einem Zug mitten auf eine Waldlichtung versetzt fühlen werdet. Eine Marihuanapflanze zu entwickeln, die genauso schön ist wie PAK – das hätten wir noch vor nicht allzu langer Zeit für unmöglich erklärt. Umso utopischer erschien uns der Traum von einer Indica mit ausgeprägtem Waldbeerduft. Purps #1 aber schafft beides! So sehr wir also Purple Afghan Kush verehren und auch weiterhin verehren werden – wir haben eine Genetik gefunden, die sie in den Schatten stellen kann: eine Pflanze in prachtvollen Lilatönen, deren Aroma eher von Obststräuchern als von einer Marihuanapflanze zu stammen scheint und die mit einer wunderbar entspannenden Wirkung und riesigen Kelchen aus indigofarbenen Blüten voller THC aufwartet. Purps #1 sieht im Großen und Ganzen wie eine Indica-Cannabispflanze aus, obwohl man nicht behaupten könnte, sie sei tatsächlich zu 100 Prozent eine Indica. Größe und Form ihrer breiten, stark gesägten Blätter könnten einen zwar zu ersterer Annahme verleiten, andere Indizien aber zeugen vom Gegenteil. Beispielsweise wächst sie ziemlich kräftig, streckt sich sogar richtig, und dies vor allem in die Höhe und ganz ohne extralange Wachstumsphase. Ihre Internodien sind breit. Ihr habt es deshalb nicht mit einem kompakten Zwerg zu tun, sondern mit einer Pflanze, bei der Licht und Luft richtig gut bis nach innen kommen. Diese Struktur ist auch in Sachen Ertrag ein Plus und verhindert Feuchtigkeitsprobleme am Hauptstamm. Für kleine, unscheinbare Kulturen solltet ihr euch Purps #1 aus dem Kopf schlagen; sie ist wirklich alles andere als diskret! Durchschnittlich wird sie rund 1,3 m groß, schafft es bisweilen aber auch auf eine Wuchshöhe von bis zu 3 m, wenn sie nach europäischen Standards angebaut wird. Dabei ist das Auffälligste an ihr gar nicht die Statur, sondern die Farbe: Mit ihren satten Violett- und Lavendeltönen, die mit dem Dunkelgrün der Blätter und den weißen Sprenkeln der Trichome verschmelzen, bietet euch diese Pflanze ein Schauspiel sondergleichen!

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Die schöne Purple Afghan Kush bekommt ernsthafte Konkurrenz

Bei Purps #1 ist Standardpflege angesagt. Mäßig viel Wasser und Dünger reichen, um tolle Ergebnisse zu erzielen. Und vergesst nicht, dass diese Cannabispflanze trotz ihrer Indica-Dominanz keine zusätzliche Zeit braucht, um schön groß zu werden, sondern richtig kraftvoll wächst und nach etwa 60 Tagen zur Blüte kommen wird. Purps #1 liefert unvergleichliche Ernten. Dabei beziehen wir uns weniger darauf, wie viele Gramm sie euch schenken wird, als auf das Aussehen der Blüten: Diese Genetik produziert lila! Freut euch auf große Blütenkelche mit beachtlichem THC-Gehalt und einmaligem Fruchtaroma in sattem Violett! Purps #1 ist eine jener Pflanzen, deren Aroma einen nachhaltig prägt. Habt ihr auch schon einmal unvergleichlich duftende Blüten gehabt und dann bei allen anderen Sorten nur noch nach diesem Geruch gesucht, aber nie wieder Dasselbe erlebt? Genau das passiert bei dieser Genetik: Ihr werdet schon nach dem ersten Schnuppern hin und weg

sein und nur sehr schwer eine andere Sorte finden, die ihr das Wasser reichen kann. Ihr Duft ist nämlich richtig originell. Man könnte ihn als intensiv fruchtig beschreiben, als eine Begegnung von roten Beeren und Waldfrüchten, bei der zwischendurch auch Ananas mit von der Partie ist – aber die Wahrheit ist, dass es damit nicht getan ist. Dieser Duft ist viel mehr als eine Mischung von diesem und jenem mit Noten von dem und dem – es riecht einfach nach Purps #1! Wenn ihr ihn erst einmal kennengelernt habt, werdet ihr ihn aus Tausenden anderen Sorten herausriechen und mehr schätzen als alles andere. Purps #1 hat eine klar entspannende Wirkung. Trotz ihres hohen THC-Gehalts schlägt sie nicht ein wie eine Bombe. Sicher, sie ist zerebral und hilft euch, aus dem Gedankenkarussell des Alltags auszubrechen; ein trip of no return erwartet euch deshalb jedoch keinesfalls. Auf den Körper wiederum wirkt sie herrlich muskelentspannend. (x)



BESTE QUALITÄT BESTER SERVICE, BESTER PREIS Dieses Jahr feiern wir von Atami unseren 20. Geburtstag. Ein besonderer Anlass, den Atami nicht unbemerkt verstreichen lassen will. Die Zeit ist gekommen, um seine Flügel auszubreiten und noch höher zu fliegen. Das diesjährige Jubiläum bietet den Anlass für Atami, seine Substratbeutel neu zu gestalten. Atami hat jetzt seinen eigenen bunten Stil. Sie werden es lieben, beim Tragen des Substratbeutels gesehen zu werden! Die Erscheinung der Substratbeutel ist von derselben Qualität wie die Substrate selbst – hochwertig! Aufgrund des neuen Designs können Sie die Substrate jetzt noch besser erkennen. Zum Beispiel kommen die Substratbeutel jetzt in Vollfarbausführung anstatt in Grau mit einem Hauch von Farbe. Soweit möglich wird die Farbgebung des alten Designs der Substratbeutel auf das neue Design übertragen. Der Bi Grow Mix erscheint jetzt in hellgrünem Design, der Janeco-Light-Mix hat sich zu Hellblau gewandelt und der Kilomix sticht jetzt, im neuen Design, mit seinem leuchtenden Gelb ins Auge. Die Kokossubstratbeutel haben sich in ein schönes Pink gewandelt und die Hydro Rokz haben eine schöne dunkelblaue Farbe. Worm Manure bekommt nicht nur ein neues Design, sondern auch einen neuen Namen: Worm Delight! Das neue Design von Worm Delight ist durch seine leuchtend rote Farbpalette sehr gut wiederzuerkennen. Nicht zuletzt ist Tammy, das Maskottchen von Atami, auch in jedem Design dargestellt. Falls Sie mit Atami in Kontakt bleiben möchten, besuchen Sie die Website und den Social-Media-Channel von Atami! Webseite: www.atami.eu Facebook: www.facebook.com/AtamiEU/ Tel.: +31 73 522 32 56

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VollBlut

PHANTOM OG™ 55 % SATIVA - 45 % INDICA THC: 20 %, CBD: 2,6 % Genetik: Phantom Cookies x OG Kush

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HANTOM OG™ ist eine Kreuzung aus der Sativa-dominanten Sorte Phantom Cookies und OG Kush. Das Ergebnis ist eine Sorte, die viele Vorteile bietet: Neben der kurzen Blütezeit des Sativa-dominanten Hybriden liefert die Pflanze einen größeren Ernteertrag und einen höheren Cannabinoidgehalt. Auch die einzigartige Farbe und das Aroma von Walnuss und Wildbeeren der Mutterpflanze Phantom Cookies werden beibehalten. PHANTOM OG™ wird in Innenräumen bis zu 1,2 m und im Freien auch gern 1,5 m hoch. Die Blüten stehen nach nur 55 bis 65 Tagen in voller Pracht. Die Produktion ist wirklich enorm. Die Knospen mit ihrem nussigen Aroma und violetten Farbtönen versprechen ein angenehmes geistiges High und ein sanftes Schweregefühl. (x)

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VollBlut

Genetik aus den USA mit bis zu 25 Prozent THC

Neue Strains von Sweet Seeds® für die Saison 2018

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oller Stolz eröffnet Sweet Seeds® die Saison 2018 mit neuen süßen Strains aus der Samenbank für feminisierte Sorten, die CannabisliebhaberInnen in aller Welt erfreuen werden. Dafür haben wir all unser Wissen und unsere fachliche Kompetenz gebündelt, weiter geforscht und uns neu erfunden.

(SWS30) auch mit einem 25-%ig höheren Wuchs im Vergleich zu seinen Vorläufern erhältlich sowie mit einer größeren Blütenund Harzproduktion. Wir präsentieren euch Green Poison XL Auto® (SWS71).

Sweet Amnesia Haze® – eine schnell blühende Sativa von hoher Qualität

Gorilla Girl® – ein Strain mit bis zu 20 Prozent THC Das Ergebnis unserer fortlaufenden Studien der Genetiken aus den USA ist Gorilla Girl® (SWS74), eine neue Sorte aus der Reihe Sweet Seeds® USA mit einem Gehalt von bis zu 25 Prozent THC. Aus der Kreuzung der berühmtesten Genetiken aus den USA, Gorilla Glue und Girl Scout Cookies, ist eine Hybride entstanden. Die Grundlage dieser Kreuzung ist der Phänotyp Thin Mint. Die Harzproduktion von Gorilla Girl® ist sehr ergiebig. Diese außergewöhnliche Pflanze sieht aus wie eine ausgewogene Indica-Sativa-Hybride mit lanCrystal Candy F1 Fast Version®

Gorilla Girl®

Im Bereich Photoperiodenabhängigkeit haben wir zwei Amnesia-Haze-Eliteklone von außerordentlicher Qualität gekreuzt und eine Sorte mit überwiegender Sativa-Genetik, exzellenter Qualität und schneller Blüte geschaffen – unsere neue Sweet Amnesia Haze® (SWS72). Mit ihrem sehr kräftigen Wuchs in der Form eines Weihnachtsbaums zeigt diese Pflanze lange Seitentriebe und kompakte, harzbedeckte Buds. Sie ist sehr einfach zu züchten, sodass sie für jeden Anbauer, sei er Anfänger oder alter Hase, ideal ist. Der unglaubliche Geschmack dieses Strains ist allgemein anerkannt: exquisiter Hintergrund von Weihrauch mit einem Touch von Limonen und Zedern. Eine wahre Gaumenfreude! (x) Sweet Amnesia Haze®

gen und flexiblen Seitenzweigen, die intensive Aromen und Gerüche liefern, mit Anklängen an Zypressen und Holz und den Düften von Erde und Zitronen im Hintergrund.

Neuerfindung unserer unvergesslichen Strains Dieses Jahr präsentieren wir auch Crystal Candy F1 Fast Version® (SWS73), unsere Interpretation einer ultraschnell blühenden Sorte (zwischen sechs und sieben Wochen), eine der geschmacklich besten Sorten in dieser Samenbank. Beim letzten Spannabis Champions Cup 2017 in Barcelona erhielt sie den 1. Preis für die beste Indica. Im Bereich Autoflowering haben wir einen unserer berühmtesten Strains verbessert. Von nun an ist unser Green Poison Auto® 55


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Hindu Kush® Automatic

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er Hindu-Kush-Strain ist seit seiner Markteinführung vor mehr als zwei Jahrzehnten ein Favorit der Indica-LiebhaberInnen der alten Schule. Generell sind bewährte Klassiker wie die Hindu Kush auch lohnende Kandidaten für die Anwendung der neuesten Cannabiszuchttechniken. Die Hindu Kush Automatic ist ein perfektes Beispiel für das Beste aus diesen beiden Welten. Der Geschmack der Hindu Kush Automatic ist dem der Originalsorte sehr ähnlich. Die erdigen Noten jener Sorten, die aus dieser gebirgigen Grenzregion stammen, sind sehr deutlich zu spüren, und auch die süße Schärfe der Charas ist leicht zu erkennen. Die Topnoten sind Sandelholz und Weihrauch; diese sind allerdings nicht zu stark und verleihen den klassischen erdigen Noten eine angenehme Süße. Bei einigen Pflanzen ist ein Kiefer-Nachgeschmack zu erken-

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nen. Während der Wachstumsperiode duften die Pflanzen nicht sehr stark; mit dem Beginn der Blüte ändert sich das. Der Geruch bleibt allerdings bis zum Ende der Blüte ziemlich subtil. Nach dem Trocknen wandeln sich Geschmack und Aroma der dichten, festen Buds in eine tiefere und viel schärfere Version des ursprünglichen Geruchs. Wer eine schnell wachsende und pflegeleichte Cannabissorte mit den großartigen Eigenschaften der Berg-Indicas sucht, für den ist die Hindu Kush Automatic eine sehr gute Wahl. Diese moderne Wiederbelebung der preisgekrönten Klassikersorte zeichnet sich durch ihre gleichmäßig hohe und verlässliche Leistung aus. Preisgünstig, leicht anzubauen und fast in Rekordzeit erntebereit, ist diese Sorte eine hervorragende Wahl für AnfängerInnen und medizinische GrowerInnen. Erfahre mehr über die Classic Redux Series: https://sensiseeds. com/classicredux/ (x)


CANNA Terra Professional Plus CANNA Terra Professional Plus ist der natürlichste und reinste Erdmix, den man sich für die Pflanzenzucht vorstellen kann. Die besten Ergebnisse erzielt man in Kombination mit CANNA Terra Dünger. Die Zusammensetzung ist speziell für den Innenanbau ausgelegt. Natürlich ist sie auch für den Außenanbau sehr gut geeignet. Vorteile von CANNA Terra Professional Plus – CANNA Terra Professional Plus ist aus luftigem Moostorf und Stücken aus Baumrinde, die antiseptisch wirken, hergestellt. Ein außergewöhnliches Wurzelwachstum und die Ausbildung dickerer Stämme werden dadurch gefördert. – Durch einen schnelleren Stoffwechsel und eine niedrigere Krankheitsanfälligkeit sichert dies eine gesteigerte Produktion. – Für die Langzeitkontrolle ist das Medium durch Zugabe von Kalk für mindestens einen Wachstumszyklus ph-Wert-justiert. Es ist darüber hinaus mit einem Mineraldünger vorbehandelt, der das Anfangsniveau so korrigiert, dass nahtlos mit den CANNA Terra Düngern weitergearbeitet werden kann. – Die spezielle Struktur ermöglicht eine optimale Verteilung von Wasser und Luft im Medium. – CANNA Terra Professional Plus enthält Spurenelemente und Chelate, die die Pflanze während des Wachstums schützen.

Mehr Informationen zu unseren Produkten findest Du auf www.canna.com

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Franco‘s Lemon Cheese 60 % SATIVA - 40 % INDICA THC: 21,58 %, CBD: 0,6 %, CBN: 0,19 % Super Lemon Haze x Exodus Cheese (Franco‘s letzte Selektion) Ein Teil des Erlöses aus diesem Strain wird an die Strain Hunters Foundation - Franco Loja Fund gestiftet.

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ach dem tragischen Tod von Franco Loja Anfang 2017 hat die ganze Welt auf eine Sorte zu seinem Gedenken gewartet. Die Sorte, die Franco am besten repräsentiert, konnte nur die letzte Kreuzung sein, an der er gearbeitet hat: Die Kreuzung seiner zwei Lieblingssorten: dem mehrmaligen Cup-Winner Super Lemon Haze und dem berühmten Exodus Cheese. Wir freuen uns, diese Sorte endlich präsentieren zu können, nicht nur als Erinnerung an Franco, sondern auch, weil ein Teil der Erlöse dieses Strains von der Green House Seed Company an die Strain Hunters Foundation für den Franco Lola Fund gestiftet wird. Dieser wurde gegründet, um Francos Kindern eine gute Schulbildung zu ermöglichen. Franco’s Lemon Cheese ist eine sehr kräftige Hybridkreuzung zweier Sorten, die bereits viele Preise gewonnen haben und bekannt sind für ihren sehr ausgeprägten Geruch und ihre starke Wirkung. Die

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Kreuzung dieser zwei Sorten kann also nur eine sehr besondere Pflanze sein. Die Selektion des besten Phänotyps hat eine Weile gedauert und war eines der letzten Projekte, an denen Franco gearbeitet hat. Er hat seinen Lieblingsphäno ausgewählt, den Arjan später zur Produktion der feminisierten Samen gewählt hat, die jetzt auf unserer Website und über alle offiziellen Verkaufskanäle verfügbar sind. Die Pflanze wächst hoch mit einem starken Stamm und langen Seitentrieben. Die Blüten sind rund, mittelgroß, steinhart und mit Harz überzogen. Die Blütezeit von Franco’s Lemon Cheese beträgt neun bis elf Wochen; produziert werden indoors bis zu 750 Gramm pro Quadratmeter. Outdoors wird sie in der nördlichen Hemisphäre Anfang November erntereif und kann dann bis zu 1.000 Gramm pro Pflanze erbringen. Die langen Seitentriebe benötigen eventuell Unterstützung für die schweren Blüten. Die Pflanze kann ein normales bis starkes Düngeschema vertragen, bei dem der EC-Wert bis zu 2,2 in hydroponischen Systemen und 1,8 auf Erde angehoben wird. Wir empfehlen, das Medium ein paar Mal während des gesamten Zyklus sowie am Ende der Blütephase für 10 bis 14 Tage zu spülen. Franco’s Lemon Cheese produziert sehr harte Blüten, die mit Harz überzogen sind. Der Geruch ist stark limonenlastig mit feinen Nuancen von Cheese im Hintergrund. Beim Ausatmen des Rauchs wird der Cheese-Geschmack dominant. Der Effekt ist sehr stark, setzt schnell ein und löst ein sehr soziales, antreibendes High aus. (x)



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Neue Cannabissorten 2018 von Dutch Passion

Dutch Passion gibt sich die Ehre, für 2018 einige neue Sorten vorzustellen. Es sind drei THC-reiche Sorten: Lemon Zkittle®, Auto Orange Bud und die photoperiodenabhängige, feminisierte Sorte Bubba Island Kush. Vielleicht sind einige von euch überrascht, dass es mit Charlottes Angel eine neue THC-freie und CBD-reiche Sorte gibt. wenn sie unter starkem Licht aufwachsen, und sie rasseln angenehm, wenn man sie einsammelt. Bubba Island Kush stammt aus einer geprüften Datenbank von Indica-Genetiken. Es ist eine Sorte für TreibhauszüchterInnen – leicht anzubauen, schnell blühend mit großem Ertrag und umwerfender Wirkung. Beim Zerbröseln der Buds zerfallen die harzbedeckten Klumpen in Kristallflocken – wie ein großer Klumpen afghanisches Haschisch, den man über einer Flamme erwärmt. Die getrockneten Buds haben blaue und violette Flecken, das Aroma ist feucht und erinnert an Hasch mit Anklängen von dunklen Früchten und Beeren mit einem Hauch Benzin. Der THC-Gehalt liegt über 20 Prozent, wenn du also 2018 eine neue Lieblings-Indica-Sorte mit Photoperiodenabhängigkeit suchst, dann ziehe Bubba Island Kush in Erwägung.

Charlottes Angel Lemon Zkittle®

Lemon Zkittle®

Lemon Zkittle® ist eine feminisierte, photoperiodenabhängige Hybride aus den USA mit einem extrem hohen THC-Gehalt von über 20 Prozent. Die Genetik stammt vom Las Vegas Lemon Skunk, der mit einem preisgekrönten Zkittlez gekreuzt wurde. Der potenteste, erstaunlich stressresistente Abkömmling war der Phänotyp Yellow Lemon Zkittle. Die Pflanze produziert große Erträge, hat ein frisches Aroma von Zitronen und ihre Buds blühen hellgrün und gelb. Zkittlez ist eine der besten Sorten aus den USA, die im Verkauf bis zu 35 $/g einbringt, mit einem der höchsten THC-Niveaus, das uns je begegnet ist. Lemon Zkittle® ist leicht anzubauen, hat eine außerordentliche Harzproduktion, das Aroma von sauren Zitronen und fantastisch starke Buds. Sie ist zu etwa 60 Prozent Sativa, mittelgroß und braucht neun bis zehn Wochen bis zur Blüte mit XL-Ertrag. Ziel der Züchtung war eine hohe Potenz mit frischem Zitronengeschmack – sie ist eine unserer bisher potentesten Kreationen. 60

Bubba Island Kush THC-reiche, photoperiodenabhängige Indica, leicht anzubauen. Dies ist eine superb feminisierte IndicaSorte mit Spuren von Blau in den Buds. Das Frostlevel bei dieser Pflanze ist unglaublich. Es ist nicht nur eine superstarke Sorte, sie hat auch ein großes feel good anti anxiety high und macht lang andauernd stoned. Bubba Island Kush ist eine der stärksten Sorten von Dutch Passion und die harzreichste Sorte, die unser Team jemals hervorgebracht hat. Bubba Island Kush blüht schnell, ist die erste Pflanze, die im Treibhaus eine 12/12-Beleuchtung verträgt und gewöhnlich nach acht Wochen blüht. Neben dem schwer tragenden Haupttrieb hat sie noch eine Vielzahl von Seitenzweigen, was sie zu einem sehr ertragreichen Kush-Strain macht. Die IndicaGenetik bewirkt, dass diese Sorte im Treibhaus anbaubar ist. Sie wächst mittelhoch und erreicht bei der Ernte gewöhnlich nach vier bis fünf Wochen eine Höhe von bis zu 1 m. Die Buds sind steinhart, besonders

Etwa 0,2 Prozent THC, 15 Prozent CBD, feminisiert, photoperiodenabhängig. In den letzten Jahren hatten wir jede Menge Anfragen nach einer Sorte mit hohem CBD-Gehalt und wenig oder keinem


Charlotte’s Angel

THC. Charlottes Angel enthält etwa 15 Prozent CBD und etwa 0,2 Prozent THC. Sie ist nicht THC-frei, aber die sehr geringe Menge an THC führt zu keinem starken psychoaktiven High. Diese Sorte eignet sich perfekt für Menschen, die den medizinischen oder entspannenden Effekt des CBD ohne störendes THC-High suchen. In den USA werden ähnliche Sorten mit niedrigem oder ohne THCGehalt von PatientInnen genommen, die ein psychoaktives High vermeiden wollen – sehr junge Menschen, Gebrechliche und Menschen, die auf THC-reiche Sorten schlecht ansprechen. CBD-reiches Cannabis wird zur Schmerzlinderung und zur Bekämpfung von unangenehmen körperlichen Symptomen verwendet. Charlottes Angel hat eine leicht sedierende Bubba Island Kush

und beruhigende Wirkung, die für CBD-reiche Sorten typisch ist. Aber nicht nur medizinische ZüchterInnen werden Charlottes Angel mögen; überraschenderweise wird der Strain auch von einigen CannabisliebhaberInnen zum rekreativen Genuss verwendet. Das Test-Team von Dutch Passion berichtete, dass es Charlottes Angel auch für einen Kiff zur Tageszeit benutze, denn obwohl man davon nicht high werde, stille Charlottes Angel vollkommen das Verlangen nach einem Joint. Das ist eine außergewöhnliche, aber nützliche Eigenschaft. Das bedeutet auch, dass starke CannabiskonsumentInnen damit ihre Cannabistoleranz verringern können, ohne ganz mit dem Konsum aufzuhören. Wir hätten nie gedacht, dass wir einmal damit prahlen würden, den THC-Gehalt zu reduzieren, aber es stellte sich heraus, dass diese Sorte nützlicher und interessanter ist, als wir angenommen haben. Charlottes Angel ist eine feminisierte, photoperiodenabhängige Samensorte, die etwa neun Wochen bis zur Blüte benötigt und überdurchschnittlichen Ertrag bringt.

ein oder zwei Wochen mehr, die spät blühenden Phänotypen aber belohnen den geduldigen Züchter mit einer besonders guten Ernte. Sie ist ein hochpotenter Selbstblüher aus Original Passion-Orange-Bud-Genetik. Die Buds haben ein süßes Zitronenaroma und die Trichome tragen einen ordentlichen Frostbeschlag. Auto Orange Bud wächst im Stil einer typischen Dutch Passion Autoflower mit ihrer dominanten Zentralblüte, die von einem Ring etwas kleinerer Seitenblüten umgeben ist. Der Geschmack ist sanft und angenehm, mit Untertönen von Skunk, die Wirkung ist kräftig. Ihre Buds knistern beim Brennen. Wer bisher mit selbstblühenden Pflanzen unzufrieden war, sollte Auto Orange Bud probieren. Die Pflanze wächst leicht und kräftig und stellt keine großen Anforderungen an den Züchter. Niedrigere Temperaturen im Freiland lassen sie langsamer wachsen, was bedeutet, dass sie von der Aussaat bis zur Ernte etwa 95 Tage braucht. Die Erträge sind überdurchschnittlich hoch. Es handelt sich um die neueste selbstblühende Sorte von Dutch Passion. Sie profitiert davon, dass wir die besten und neuesten Techniken zur Schaffung einer selbstblühenden Sorte benutzt haben. Das Ergebnis ist eine moderne selbstblühende Sorte mit hoher Performance – genauso potent wie eine photoperiodenabhängige Sorte von Qualität, aber mit der Flexibilität, Anspruchslosigkeit und Einfachheit selbstblühender Pflanzen. (x) Auto Orange Bud

Auto Orange Bud Autoflowering-Orange-Bud-Samen, THC-reich. Auto Orange Bud ist eine sehr beliebte Sorte, die Ende 2017 in die Dutch Passion Collection aufgenommen wurde. Für ihre Selektion benötigten wir mehr Zeit als erwartet. Die Grundlage ist eine Original Orange-BudGenetik, das Ergebnis aber eine selbstblühende Sorte mit süßlichem Zitronenaroma, die auf der Potenzskala ganz oben steht. Sie gedeiht gut bei 20 Stunden Tageslicht. Im Treibhaus benötigt sie etwa 75 Tage von der Aussaat bis zur Ernte. Manchmal braucht sie 61


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