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Zusammen unter einem Dach

Die Rolle der Genossenschaft angesichts zunehmender Langlebigkeit

Das war das Thema einer Tagung Anfang April im Innenhof des Palais Widmann. Die Initiative ging vom Amt für Entwicklung des Genossenschaftswesens in Zusammenarbeit mit den Genossenschaftsverbänden der Provinz Bozen aus.

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Kinder vom Säugling bis zum Jugendlichen, junge Erwachsene, Menschen über 60, über 80 Jahre und älter: Wenn diese Tür an Tür leben, dann hat das viele Vorteile für alle – ganz besonders aber für ältere Menschen. Generationsübergreifendes Wohnen hält körperlich jung und macht gute Laune. Bestes Beispiel dafür: das neue, von der Sozialgenossenschaft SOLE entwickelte Wohnkonzept. Im Haus „Pantera Rosa“ in Cervia leben verschiedene Altersgruppen zusammen, und sie unterstützen sich gegenseitig. Präsidentin Roberta Massi konnte stolz von den positiven Auswirkungen berichten: „Den älteren Menschen geht es besser. Seit sie gemeinsam leben, sind sie gesünder.“ Das sei gut für sie und auch für die öffentliche Verwaltung, wie etwa für den Sanitätsbetrieb, betonte auch Daniela Poggiali, ehemalige Leiterin der Stadtverwaltung in Ravenna. Durch die Zusammenarbeit – „Co-progettazione“ – zwischen privater Initiative und öffentlicher Verwaltung fallen weniger Kosten an. Auch die Volkswirtschaft profitiere, sagte Cristina Mela, Professorin an der Universität Neapel Federico II.

Neue Wohnmodelle auch in Südtirol

Die Südtiroler Genossenschaftsverbände waren sich darüber einig, dass solche Wohnmodelle auch in unserem Land getestet werden sollten. Schwächere Menschen könnten durch die Errungenschaften der künstlichen Intelligenz noch einmal mehr unterstützt werden, erklärte der IT-Experte von IBM, Maurizio Venturi. Wie kann das alles in Südtirol umge-

Verschiedene Expert:innen diskutierten zum Thema generationsübergreifendes Wohnen.

setzt werden? Darüber diskutierten Referentinnen und Vertreter aus dem Sozialbereich anschließend am runden Tisch. Daran teilgenommen haben: Alex Baldo (Coopbund), Luca Critelli vom Amt für Soziales, Karl Tragust, Obmann der Sozialgenossenschaft SOPHIA, Leonard Resch, Direktor der Sozialgenossenschaft Wohnen im Alter, Ursula Thaler, Obfrau der humanitas24 Sozialgenossenschaft, Manuela Paulmichl, Direktorin des Amtes für die Entwicklung des Genossenschaftswesens der Autonomen Provinz Bozen, und Roberta Massi, Präsidentin der Sozialgenossenschaft SOLE.

Zusammenarbeiten, um Synergien zu schaffen

Monica Devilli, die Vorsitzende des Coopbund Südtirol, meint dazu: „Es ist eine Tatsache, dass Gesellschaften wie die unsere in Italien immer älter werden und sich die Frage stellt, wie sich der demografische Wandel jetzt und in Zukunft auf unsere Bevölkerungsstruktur bzw. die Bevölkerungsentwicklung auswirken wird. Im Rahmen der Veranstaltung wurden innovative Ansätze für ein gelungenes, generationsübergreifendes Wohngemeinschaftsmodell präsentiert und aus wissenschaftlicher Sicht erläutert. Aus der abschließenden Diskussionsrunde geht die Absicht hervor, die Zusammenarbeit und die Kooperationen zwischen privaten und öffentlichen Stakeholdern im Bereich der Seniorenarbeit über die bestehenden Netzwerkstrukturen bzw. Initiativen hinaus zu verbessern und zu fördern, und weiterhin Möglichkeiten für Synergien zu nutzen.

Ein gemeinsames Vorgehen und Zusammenwirken aller beteiligten Akteure ist von großer Bedeutung, um die unterschiedlichen Interessen wahrzunehmen und ins Gleichgewicht bringen zu können.“