TT-Digi | 03 2021

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TT-DIGI

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT

www.tt-digi.de

Ausgabe 3-21 / Mai 2021

››› Physiotherapie: Zukunftssicher aufstellen

››› Interview mit EGYM

››› Teletherapie & Kundenbindung via App

››› FAQ zur StudioWiedereröffnung

››› Medizinische EMS in der Reha

››› Neue Regeln für EMS-Anwender*innen



››› EDITORIAL

©Foto:studio157.de

Medienpartner des Deutschen Fitnesswissenschaftsrats

Digitale Tools in Training und Therapie Liebe Leser*innen, ein verbindendes Element von Therapie und Training ist die zunehmende Digitalisierung beider Bereiche. Beispielhaft seien hier digitale Tools zur Trainingssteuerung genannt. Im Rahmen einer Marktübersicht (S. 94) stellen wir ihnen mehrere Lösungen aus der Branche vor.

Auch der Deutsche Fitnesswissenschaftsrat möchte der Branche zu mehr Relevanz verhelfen und setzt dabei auf Wissen. Im April kam der Rat zum zweiten Mal zusammen und den Fachbeitrag von Prof. Dr. Stephan Geisler präsentieren wir Ihnen in dieser Ausgabe (S. 74).

Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise hat sich die TeleTherapie (S. 112) etabliert. Kunden wünschen sich mehr digitale Möglichkeiten wie auch die Online-Terminvergabe (S. 102).

Mit großer Freude können wir Ihnen in dieser Ausgabe unsere neue Kooperation mit dem JeepE-Bike Exklusiv-Vertriebspartner vorstellen (S. 105). Unsere Leser und Industriepartner können über diese Kooperation E-Bikes der Marke Jeep zu einem absoluten Sonderpreis bestellen (beachten Sie den Aktionscode).

Nach einem weiteren Kraftakt könnte in einigen Wochen die Fitnessbranche ihr Comeback feiern und damit wieder vielen Mitgliedern ein Training ermöglichen. Die positiven Auswirkungen eines Gesundheitstrainings auf die Volksgesundheit sind längst belegt, waren aber leider in der Corona-Krise kein Faktor für die Öffentlichkeit und Politik. Dass man an diesem Punkt ansetzen muss, findet auch EGYM-CEO Philipp Roesch-Schlanderer. Sein Ansatz sieht vor, dass Training messbar sein muss, um einerseits die Motivation hoch zu halten und andererseits als Gesundheitsdienstleister wahrgenommen zu werden. Im Interview (S. 24) spricht er zudem über die Verknüpfung von Training und Therapie, die aus seiner Sicht weiter zunehmen wird.

JEEP-E-Bikes: Neue Kooperation & Vorteile für TT-DIGI-Leser

Aufgrund der aktuellen Corona-Situation werden wir im Juni eine Sonderausgabe zum Thema „Hygiene in Studios und Praxen“ veröffentlichen.

Bleiben Sie gesund!

Philipp Hambloch, Stellv. Chefredakteur

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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Getestet. Geimpft. immuny. Die App für Deine Freiheit. Geprüfter Eintritt für Getestete, Geimpfte und Genesene.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG


Der digitale Nachweis für Covid-19-Impfungen und Testungen

„Ich bin getestet, geimpft bzw. genesen, und ich will hier rein!“

immuny ist der völlig neue, smarte und digitale Test-, Impf- und Antikörpernachweis per App – ideal für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, die ihren Mitgliedern ein Höchstmaß an Sicherheit bieten wollen! Für Dienstleister, Geimpfte, Genesene und Getestete ist immuny vermutlich das Beste, was in diesen Zeiten passieren kann, um wieder auf den Weg zur Normalität zurückzukehren – Und vielleicht Motivation für alle, die noch zweifeln, ob sie sich impfen oder testen lassen sollen.

Und so einfach funktioniert’s: Covid-19-Geimpfte, Genesene und Getestete registrieren sich mit allen erforderlichen Nachweisen per immuny-App und erhalten, wenn alles in Ordnung ist, den begehrten Status „COVID-19-Impfnachweis vorhanden“ oder „COVID-19getestet“. Das Personal in der Therapie-Einrichtung oder im Fitness-Studio prüft bei der Einlasskontrolle mit einer CheckApp den Code des Mitglieds und stellt so im Nu fest, ob es sich tatsächlich um die geimpfte oder getestete Person handelt. Fertig!

Laden Sie sich gleich unsere ausführliche Präsentation unter www.tt-digi.de herunter.

Weitere Informationen sowie Ihr persönliches Angebot können Sie direkt bei Herrn Guido Wetzel (partner@immuny.net) per E-Mail anfordern. Wir unterbreiten Ihnen gerne attraktive und maßgeschneiderte Preismodelle für alle Branchen, Betriebsgrößen und Kundenvolumina.

scanactor GmbH Spitzkrugring 10, 15234 Frankfurt (Oder) Ansprechpartner: Guido Wetzel, E-Mail: partner@immuny.net TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG www.immuny.net

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››› INHALT

››› SZENE

News aus der Szene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 News Science . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Titelstory: milon Q free . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Interview mit EGYM-CEO Philipp Roesch-Schlanderer . . . . . . . 24 Wie sich seca in der Gesundheitsbranche positioniert . . . . . 26 RehaBox: Starke Partner für ein starkes Konzept . . . . . . . . . . 28

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Das Gesundheitskonzept von Mocica Health . . . . . . . . . . . . . . 34 ››› THERAPIE

News aus der Welt der Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Zukunftssicher aufstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Mitarbeiter – ein Garant für den Praxiserfolg. . . . . . . . . . . . . . 46 Verunsicherung und Angst als Pandemie-Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

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Medizinische EMS in der Reha . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Mywellfit: Die erfolgreiche Schnittstelle. . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Körperliche Aktivität gegen Krebs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Handschuhe als Problemlöser für Rollstuhlfahrer . . . . . . . . . . 62 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Gerätetraining am Fuße des Kyffhäuser-Denkmals. . . . . . . . . 66

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››› TRAINING

News aus der Welt des Trainings . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 2. Sitzung des Deutschen Fitnesswissenschaftsrats . . . . . . . . 72 Über den Zusammenhang von Wiederholungen und Trainingsziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 In die Schlingen, fertig, los!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Als Gesundheitsstudio auch in der Pandemie auf Kurs . . . . . 82 Kompletter Neuanfang bei 4D PRO BUNGEE FITNESS . . . . . . . 84 Neue Regeln: Was EMS-Anwender*innen beachten müssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› INHALT ››› VORSCHAU

››› DIGITALISIERUNG

News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Marktübersicht: Trainingssoftware. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Praxis-Check Studiosoftware: Lanista . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

102 Kundenbindung via App. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 Neue Physio-Welt: Teletherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Sieben gute Gründe für digitale Helfer in der Praxis . . . . . .

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››› MARKETING & MANAGEMENT

Freemium als Pricing-Strategie für Studios? . . . . . . . . . . . . . 116 Serie für Existenzgründer: Das Raumkonzept. . . . . . . . . . . . . 120 Der Cash Flow als wirtschaftliche Kennzahl . . . . . . . . . . . . . . 122 Natürliche Grenzen & Weiterentwicklung. . . . . . . . . . . . . . . . 124 ››› RECHT & STEUER

FAQ zur Studio-Wiedereröffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Rechtliche Antworten zur Corona-Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

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Sensitivitätsanalyse in der Physiotherapie-Praxis . . . . . . . . 136 ››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Entgiftung des Körpers. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144 ››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM . . . . . . . . .

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Neue Serie: EMS-Übungen für die Therapie

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Energieeinsparung durch LED-Beleuchtung

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Interview zur DiGA Vivira

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

© Shutterstock.com__602578049_NDAB Creativity

››› VORSCHAU AUSGABE 4-21

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››› RUBRIK

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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NEWS Szene

I Lifesum und qualitrain schließen Partnerschaft

I Technogym wird offizieller Ausstatter der Olympischen Spiele

Lifesum, Anbieter der gleichnamigen ErnährungsApp, und das deutsche Firmenfitness-Unternehmen qualitrain arbeiten jetzt als Partner im Bereich gesunde Ernährung zusammen. Die deutschlandweit über 80.000 qualitrain Mitglieder können ab sofort auf das Ernährungsprogramm von Lifesum zugreifen, das ihnen dabei hilft, ihr Wohlbefinden durch eine ausgewogene Ernährung zu verbessern. Bei qualitrain freut man sich über die neu geschlossene Partnerschaft: “Wer seine Mitarbeiter langfristig gesund und leistungsfähig halten möchte, muss ganzheitliche Konzepte verfolgen, die neben Bewegung und Sport auch andere gesundheitsrelevante Themen in den Fokus rücken. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist dabei eine wichtige Säule, die wir auch über unser qualitrain Angebot abdecken möchten”, so Nicolas Stadtelmeyer, Geschäftsführer der qualitrain GmbH.

Zahlreiche Athleten rund um den Globus trainieren bereits mit den Geräten und digitalen Lösungen von Technogym für die Olympiade. Darunter unter anderem aus Deutschland der Ruderer Oliver Zeidler.

www.lifesum.com www.qualitrain.net

www.technogym.com

I cardiowise wird zur Medizinproduktelinie „X MED“ von ERGOFIT

I Fünf Faktoren für einen erfolgreichen Fitness-Sommer

Die NEW ERGOFIT BRAND stärkt ihren neuen Markenauftritt mit der Umwandlung ihrer Tochtermarke cardiowise zur neuen Produktlinie X MED.

In diesen besonderen Zeiten hat die Neukundengewinnung oberste Priorität für die Fitnessstudios, weit mehr noch als in den Vorjahren. Es braucht klaren Antrieb für den Vertrieb. Auch im Sommer ist es aber kein „Hexenwerk“, Neukunden zu generieren. Eine zugrundeliegende Gesamtstrategie und ein Konzept, dass alle Erfolgsfaktoren miteinander verbindet, aufeinander abgestimmte Werbekanäle, eine einfache Mechanik mit hohen Motivationsfaktoren und ein engagiertes Team erzeugen maximale Wirkung.

„Fast Forward, unser neues Logo, ist nicht nur Sinnbild für eine schnelle Geschwindigkeit, sondern es gibt gleichsam eine Richtung vor: Nämlich nach Vorn, vorwärtsgerichtet, mit Blick auf die (digitale) Zukunft. Therapie ist ebenfalls immer nach vorn gerichtet, und deshalb passt das neue Markenlogo von ERGOFIT gut zur Arbeit unserer Kunden: Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Patienten zu verbessern und damit wieder fit für eine bessere Zukunft zu machen. Dazu bieten wir unseren Kunden die optimale Ausstattung mit zertifizierten High-Premium-Geräten, die der neue Standard für therapeutische Einrichtungen sein sollten“, kommentierte Michael Resch den neuen Markenauftritt. www.ergo-fit.de

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Technogym wird in Tokio 25 Trainingszentren für die Vorbereitung der Athleten vor und während der Olympischen Spiele umfangreich ausstatten. Insgesamt erhalten die 15.000 Olympischen und Paralympischen Athleten aus 200 Ländern und 33 unterschiedlichen Disziplinen Zugang zu ca. 1.500 Geräten, Tools und Lösungen. Zudem wird Technogym den Athleten ein professionelles Trainerteam zur Seite stellen und sämtlichen Service und Support im Zusammenhang mit dem Equipment übernehmen.

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

ACISO bietet in diesem Jahr 100 Clubs die Möglichkeit, das vollumfängliche Sommer-Projektpaket #fiteinander gewinnbringend einzusetzen, um bestens gerüstet die Jahresziele 2021 zu erreichen. Zwei Monate Neukundengewinnung mit Volldampf – begleitet durch die Beratung von Spezialisten. www.aciso.com/sommer


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I Auszeichnung für opta data opta data zählt zu „Deutschlands Kundenchampions 2021“ – und das zum 12. Mal in Folge. In der Größenklasse 500 bis 4 999 Mitarbeitende ist die opta data Gruppe zum wiederholten Male unter den Top 3 in der Kategorie B2BUnternehmen. In dem Wettbewerb wird auf Basis von repräsentativen Kundeninterviews unter anderem der Grad der emotionalen Bindung zu den untersuchten Unternehmen ermittelt – die sogenannte Fanquote. Sie zeigt an, wie viele Kund:innen aktuell hochzufrieden und emotional stark an ein Unternehmen gebunden sind. www.optadata-gruppe.de

NEWS Szene

I Relaunch des Webauftritts bei emotion fitness emotion fitness hat seinen Internetauftritt auf neue Beine gestellt und an die veränderten technischen Entwicklungen sowie auch das Nutzerverhalten angepasst. So wurde die ganze Optik leichter gestaltet und lange Menüs verschlankt. Dadurch gelangen Nutzer noch schneller an die umfangreich zur Verfügung gestellten Geräteinformationen. Neben den Key-Facts zu den Cardiogeräten und der Steuerungssoftware informiert emotion fitness nun auch ausführlicher zu den USP, der Medizinprodukteeigenschaft und zu interessanten, oftmals übersehenen Funktionen und Optionen. www.emotion-fitness.de

I Erklärfilm von FACEFORCE Die Aussage „Gartenarbeit ersetzt Fitnessstudios“ sorgte in der Branche für viel Aufregung, denn gezieltes Training bei Experten ist etwas ganz anderes als Gartenarbeit. Zu diesem Thema hat FACEFORCE einen Erklärfilm für Studiobetreiber erstellt, um die Vorteile der Fitnessbranche besser an die Mitglieder und potenzielle Neukunden zu vermitteln. www.face-force.de

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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NEWS SZENE

I Historisches Zusammentreffen im November 2021 FIBO Global Fitness, EuropeActive und Questex/Sibec werden Partner

Gemeinsames Ziel der Partner ist es, pandemiebedingte Hürden für die Fitnessbranche abzubauen und unter anderem das Reisen in diesem Übergangsjahr wieder einfacher zu machen. Dabei wird die Hosted Buyer-Veranstaltung Sibec Europe während der „FIBO Woche“ in Köln stattfinden. Damit ist das Event auch Teil des European Health & Fitness Forum (EHFF) am 3. November. Der hochkarätige Kongress für die internationale Fitnessbranche versammelt am ersten Novemberwochenende die Entscheider und Experten der europäischen Fitnessbranche. Stimmen zur Partnerschaft „Wir freuen uns sehr darüber, nach unserer gemeinsam gewachsenen starken Partnerschaft mit EuropeActive, jetzt auch mit Sibec zusammenzuarbeiten“, so Silke Frank, Event Director FIBO Global Fitness. „Die Kooperation birgt enormes Potenzial und viele Benefits für die gesamte Fitnessbranche, die im Rahmen der FIBO Week ein umfangreiches Weiterbildungsangebot in Anspruch nehmen und zugleich ihr Business ankurbeln kann. Uns verbindet die gemeinsame Vision, die Fitnessbranche nach der größten Krise ihrer Geschichte in eine starke Zukunft zu führen.“

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Bild-Credit: FIBO

Die FIBO, EuropeActive und Questex/Sibec haben Anfang April ihre Zusammenarbeit für das Jahr 2021 bekannt gegeben. Zum ersten Mal wird die Sibec Europe Teil des umfangreichen Bildungs-, Businessund Networking-Angebots rund um die FIBO in Köln (4. bis 7. November).

EuropeActives CEO Andreas Paulsen kommentiert die neue Kooperation zwischen EuropeActive, der FIBO und Questex/Sibec: „Mit dieser Partnerschaft schreiben wir in einer sehr herausfordernden Zeit für unsere Branche Geschichte. Wir brauchen wie nie zuvor Visionen, Innovationen und Erfolge durch die Zusammenarbeit.“ Marty McCallen, Direktor von Club Industry/Sibec, nimmt mit folgenden Worten Stellung zu der Vereinbarung: „Wir bei Questex/Sibec EU sehen, dass sich unsere Sibec-Veranstaltung und die FIBO ergänzen. Angesichts der Herausforderungen, denen sich unsere Branche weiterhin stellen muss, sind wir der Meinung, dass es in dieser kritischen Zeit wichtig ist, der Welt zu zeigen, dass Veranstaltungskonkurrenten zum Wohle der jeweiligen Branche zusammenkommen können.“

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Digitalisierung, Innovation & Gesundheit Die FIBO zeigt als weltgrößte Fitnessmesse in diesem Jahr neue Studiound Trainingskonzepte sowie Wachstumschancen nach Corona. Ein starker Fokus liegt auf individuellen Lösungen für Studiobetreiber, Physiotherapeuten und Hotelier, etwa im Bereich der Digitalisierung, Innovationen seitens der Gerätehersteller oder gesundheitsorientierte Anwendungen. Zentrale Anlaufstelle für Physiotherapeuten, Therapeuten, Studiobetreiber und Trainer ist der Meeting Point Health & Wellness in Halle 4.2. Die FIBO findet in hybrider Form, also als Präsenz-Event und online, statt. www.fibo.com www.europeactive.eu www.questex.com


››› ADVERTORIAL

Bleiben Sie mit Ihren Mitgliedern in Kontakt

Großes inkospor® Tippspiel zur Fußball-EM Am 11. Juni 2021 startet die Fußball-Europameisterschaft und das ganze Land ist erneut im Fußballrausch. Dazu haben wir uns dieses Jahr etwas Besonderes überlegt. Mit der kicktipp®-App (iOS/Android und online) organisieren wir das inkospor® kicktipp® Gewinnspiel zur Fußball-EM.

Nutzen Sie diese Gelegenheit und nehmen Sie zu Ihren Mitgliedern Kontakt auf. Lassen Sie ihr Studio registrieren und animieren Sie Ihre Mitglieder über Social Media, Newsletter und/oder Ihre Homepage am inkospor® kicktipp® Tippspiel teilzunehmen. Das Gewinnspiel endet mit der Fußball-EM.

Spannung ist garantiert! Jeder Tipper kann mit der kicktipp®-App jederzeit seinen aktuellen Rang abrufen und das Ranking bundesweit sowie im Studio verfolgen. Und als Highlight verschenken wir 10 inkospor® Produktpakete im Wert von 100,- EUR an die 10 besten Tipper unter allen registrierten Nutzern. Den Inhalt des Produktpakets können sich die Gewinner aus dem reichhaltigen inkospor® Sortiment selbst zusammenstellen, genau auf ihr jeweiliges Trainingsziel abgestimmt.

Weitere Aktion: Fußbälle in 24 Länderfarben Natürlich haben wir auch dieses Jahr wieder unsere beliebte Fußball-EM Aktion. Diese startet ab dem 3. Mai 2021. Die begehrten Bälle in 24 Länderfarben lassen sich ideal als Preis für die besten Tipper in Ihrem Studio ausloben und sorgen vorher als Deko im Studio – sofern Studioöffnungen erlaubt sind – für ein tolles EM-Feeling. Selbstverständlich stellen wir Ihnen auch für diese Aktion entsprechendes (Online-) Werbematerial zur Verfügung. Wenden Sie sich an Ihren INKO-Außendienst Mitarbeiter oder schreiben Sie uns eine Mail an info@inko.de. Natürlich sind wir auch telefonisch für Sie erreichbar unter +49 (0) 91 71 80 33 00.

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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NEWS Szene

I Online- oder Live-Beratungstermin bei excio Das Unternehmen excio berät Kunden auch in diesen Zeiten gern über ihre Trainingsgeräte und Konzepte. Im Fokus steht dabei mit der excio Intensio der NEWard-sieger in der Kategorie „Produktneuheit des Jahres“. Bei der Terminbuchung stehen folgende Optionen zur Auswahl: Online-Beratung oder Produktpräsentation bei Ihnen vor Ort oder im Showroom in Breuberg. Die Kontaktaufnahme ist auch per Mail an info@excio.de oder unter der Telefonnummer +49 6163 817500 möglich. www.excio.de

I Kontaktloses Desinfizieren

I Lockdown-Aktion der Weightcheckers GmbH

Die Weightcheckers GmbH möchte für ihre Kunden ein Partner in der Krise sein. Daher bietet das Unternehmen nun interessierten Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen besondere Bedingungen an. Die Tools können ohne Kaufverpflichtung genutzt werden und später zu „TopKonditionen“ gekauft werden. Die Weightcheckers versprechen neue Impulse für die Kunden. Abhängig vom Produkt der Weightcheckers GmbH sind zudem Fördergelder, Mietmodelle, interne Subventionen und die Übernahme von Leasingraten möglich. www.weightcheckers.com

Innovation ist die Antwort auf Corona. Das Unternehmen CleanPaper ist als Entwickler der Cleanpaper WetWipes® Tücher einer der Branchen-Vorreiter. Fix und fertig mit Desinfektionsmitteln befeuchtete Tücher werden formschönen und in allen RAL-Farben lieferbaren Stand- oder Wandspendern entnommen. Hygienisch, kontaktarm und zuverlässig können alle Oberflächen sicher gereinigt werden. Die Tücher werden in Deutschland produziert und enthalten keine Kunststoffe, sind also auch sehr Umweltfreundlich. Eingesetzt werden die Tücher in Fitness- und Gesundheitstudios, Einzelhandelsunternehmen, der Gastronomie, in Pflegeheimen und in allen Praxen, die mit der Therapie zu tun haben.

In einer weiteren Konferenz am 30. März stellte Dr. Hans Geisler den Notfall-Koffer zu Rechtsfragen vor und nach der Studiowiedereröffnung vor. Mitglieder der Allianz können auf diese Informationen zurückgreifen.

www.wet-wipes.de

www.expertenallianz-gesundheit.de

I Experten Allianz für Gesundheit: Einsatz für die Branche Derzeit kämpft die im vergangenen Jahr gegründete Experten Allianz für die Wiedereröffnung der Studios und unterstützt ihre Mitglieder in der aktuellen Krisensituation. Nach vergangenen Gesprächen mit den FDP-Politikern Christian Lindner und Wolfgang Kubicki gab es am 25. März eine Zoom-Konferenz mit Boris Palmer.

Bild: seca.com

I Mit seca TRU zukunftssicher positionieren

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„Die Kombination aus Gesundheitsfokus, Digitalisierung und Hygiene ist die Zukunft für die Fitnessbranche“, so Angelina Zirkel, Vertriebsleiterin medical Fitness bei seca. „Mit unserer medizinischen Expertise und secaTRU – der medizinischen Körperanalyse von seca – bieten wir unseren Partnern ein BIA-Konzept, mit dem sie sich als Gesundheitsexperten positionieren können.“ Höchste Präzision aus der Medizintechnik, Cloudanbindung, kontaktlose Messung zum Trainer sowie leicht desinfizierbare Materialien und Verarbeitung erfüllen darüber hinaus alle Kriterien, um über die Überbrückungshilfe III förderfähig zu sein. www.secatru.com

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NEWS SZENE

I Sicher trainieren dank professioneller Luftreinigung Je größer die Viren- und Keimkonzentration in der Luft ist, desto höher sind auch Oberflächen, wie Trainingsgeräte, damit belastet. Daher ist der Aspekt der Luftdesinfektion für ein ganzheitliches Hygienekonzept von Fitnessstudios und Therapiezentren unerlässlich. Der von schwa-medico entwickelte und gemeinsam mit der Johnson Health Tech. GmbH vertriebene Hochleistungs-Luftreiniger AernoviR reduziert Viren, Keime, Bakterien und Allergene in der Luft und auf Oberflächen erheblich. Dabei kombiniert das Medizinprodukt Klasse 1 einen Hochleistungs-HEPA-Filter mit Plasma-Luftdesinfektion und einem Aktivkohlefilter. www.aernovir.com

I FitnessConnected freut sich über große Resonanz

I BPT: Voller Einsatz für Personal Trainer*innen

Auf der Fachmesse „FitnessConnected – part of the ISPONetwork“, die vom 18. bis 20. November 2021 auf dem Messegelände in München stattfindet, werden laut Veranstalter zahlreiche international agierende Top-Player wie LifeFitness, Matrix, KBL, EGYM, Urban Sports Club, Gympass und ACISO ihre Produkte und Services präsentieren.

Seit Dezember 1999 vertritt der Bundesverband Personal Training e.V. (BPT) die Interessen deutschsprachiger Personal Trainer*innen. Mit rund 550 Mitgliedern (Stand 04/2021) bildet er den Spitzenverband dieser Branche in Deutschland. Der Fokus liegt in der Förderung und Etablierung des Berufsbildes. BPT-Mitglieder profitieren das ganze Jahr über von kostenlosen Online- und Offline Fortbildungsmaßnahmen, einem speziell für Personal Trainer*innen spezialisierten Gratis-Rechtsbeistand, Info-Newslettern und Rabatten bei den kooperierenden Partnern. Zu den Höhepunkten des Jahres zählt das Jahresmitgliedertreffen mit hochwertigen Vorträgen angesehener Experten der Personal Trainer Branche. www.bundesverband-pt.de

Darüber hinaus haben sich fast vierzig weitere Unternehmen aus verschiedenen Geschäftsbereichen verbindlich entschieden, Aussteller auf der FitnessConnected zu werden. „Mehr als 50 weitere Topmarken haben zudem Reservierungen vorgenommen oder sich ihre Wunsch-Standposition anbieten lassen“, zeigt sich Ralph Scholz, CEO der FitnessConnected erfreut über die große Resonanz. Die FitnessConnected wird flankiert von einem hochwertigen Veranstaltungsprogramm, wie z. B. dem ACISO-Congress, der IHRSA Smart-Conference, dem IFAA Solutions Day, dem Fitness Real Estate + Investment Summit, dem PhysioBIZZ, sowie dem Forum der Experten Allianz für Gesundheit e. V. und der IST-Jobbörse.

I Desi-fresh - das Desinfektionspulver desi-fresh ist ein neues Flächen- und Textildesinfektionsmittel das nicht nur Bakterien, Pilze, Hefen und Viren zu 99,99% beseitigt, sondern dazu auch noch frisch nach Zitrone riecht. Die Anwendung von desi-fresh ist super einfach. Das Pulver aus dem Sachet vollständig in die desi-fresh Flasche geben, mit 0,5 Liter Wasser auffüllen und kräftig schütteln. Sofort ist ein hochwirksames Desinfektionsmittel in der Anwendungskonzentration hergestellt.

Die Organisatoren, Kooperationspartner und Unterstützer der FitnessConnected eint die Motivation, eine reine Fachmesse als Referenzveranstaltung und Eco-System für neue Geschäftsfelder zu etablieren und Fitness als Wirtschaftszweig neu zu positionieren. Begleitend wird die vertriebsorientierte Webplattform zur FitnessConnected Ende April online gehen.

Dazu, und das ist dem Unternehmen besonders wichtig, wird durch das Pulver und die wiederverwendbare Sprühflasche massiv die Umwelt entlastet.

www.fitness-connected.com

www.desi-fresh.de

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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NEWS SCIENCE

Ein Update zur Sonderanalyse „Digitalisierung und Homeoffice in der Corona-Krise“ hat die DAK-Gesundheit mit dem IGES-Institut erstellt. Demnach ist das Homeoffice-Potenzial fast ausgeschöpft. Bei einem Teil der Beschäftigten besteht ein Risiko einer Über- oder Fehlbelastung. Damit liegt eine einmalige Längsschnittstudie zu Digitalisierung und Homeoffice vor, die den Stand vor Corona, während der ersten sowie vor der dritten Welle miteinander vergleicht. Befragt wurde im Februar 2021 eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von über 7.000 Beschäftigten, von denen knapp 5.000 bereits bei den Erhebungen im April/Mai 2020 und im Dezember 2019 dabei waren. Damit sind die Ergebnisse der DAK-Studie in hohem Maße repräsentativ. TT-DIGI berichtete darüber in Ausgabe 3-2020.

Bild: © DAK-Gesundheit/iStock

I DAK-Studie: Homeoffice

Das Ergebnis: Die Beschäftigten sind auch nach Monaten im Homeoffice weiterhin sehr zufrieden. Die Arbeitszufriedenheit ist im Februar 2021 sogar noch gestiegen. Die große Mehrheit (72%) kann zudem Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren. Im Verlauf der Corona-Krise hat auch hier der Anteil derjenigen, die Vorteile für sich wahrnehmen, zugenommen (plus 6%).

Je besser Patienten über eine Operation informiert sind und in die Entscheidung zur begleitenden Schmerztherapie einbezogen werden, desto seltener wünschen sie zusätzliche Schmerzmittel. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von 80.000 Datensätzen des QUIPSSchmerzregisters für postoperative Schmerztherapie am Universitätsklinikum Jena.

Das Autorenteam der jetzt erschienenen Arbeit schlägt eine entsprechende Ergänzung der Patientenbefragungen vor, um die Qualität der Schmerzbehandlung besser messen zu können. Denn am auffälligsten war: Wenn Patienten über die Schmerztherapie informiert sind und darauf Einfluss nehmen können, dann ist ihr Risiko für Unterversorgung deutlich verringert. Dieser Effekt ist sogar stärker als der Einfluss der Schmerzmedikation, selbst bei starken Schmerzmitteln. www.quips-projekt.de

I Sportpsychologie mit internationaler Perspektive Die Verbindung von Sport und Psychologie stellt ein neuer internationaler Studiengang an der Universität Leipzig in den Mittelpunkt. Das Programm Sport and Exercise Psychology (M.Sc.) ist der erste Masterstudiengang an der Sportwissenschaftlichen Fakultät, der in englischer Sprache angeboten wird, und soll insbesondere international orientierte Studierende ansprechen. Studierende erlernen die Grundlagen und die Anwendung der Sportpsychologie im Leistungs-, Breiten- und Gesundheitssport. Die Lehre verbindet Theorie und Praxis, indem die Studierenden unter anderem wissenschaftliche Konferenzen besuchen oder im Projektmanagement geschult werden. Ein Auslandssemester mit der Option eines Doppel-Masterabschlusses oder ein Praktikum sind möglich. www.uni-leipzig.de/master-of-science-sport-andexercise-psychology

I Studie zu Corona & Aktivität Eine neue Studie, die unlängst im British Journal of Sports Medicine veröffentlicht wurde, bestätigt wissenschaftlich, was bislang lediglich vermutet wurde: Körperliche Aktivität trägt dazu bei, das Risiko schwerer Krankheitsverläufe und Todesfälle durch COVID-19 zu verringern. Dies belegten die Daten von 48.440 Menschen mit positivem Testergebnis zwischen Januar und Oktober 2020.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Foto: Christian Hüller

I Patientenbeteiligung ist das beste Schmerzmittel

Foto: Michael Szabó, Universitätsklinikum Jena

www.dak.de/homeoffice


››› RUBRIK

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› TITELSTORY

Elektronisch gesteuerte Geräte für die freie Trainingsfläche

MILON Q FREE Wer einen milon Zirkel in seinem Studio hat, kennt gewiss diese Frage: „Kann man an den Geräten auch einzeln trainieren, ohne den kompletten Zirkel zu durchlaufen?“ Die richtige Antwort lautet: milon Q free! Der neue Steuerungsmodus der milon Geräteserie Q revolutioniert den Bereich der freien Trainingsfläche. Ihre Mitglieder können damit alle Vorteile der digitalisierten Trainingswelt von milon nutzen und zugleich ein hochgradig individuelles Training absolvieren, um sich zum Beispiel gezielt einzelnen Körperpartien zu widmen. Losgelöst von klassischen Zirkelkonzepten ist Q free damit eine ideale Ergänzung für jede Trainings- und Therapieeinrichtung. Wie gewohnt stellen sich die vernetzten milon Geräte auch im Q free Modus vollautomatisch auf den Trainierenden ein: Sitzeinstellung, Trainingsgewicht, optimale Wiederholungszahl – alles passt! Zugleich ermöglichen die Geräte nun ein völlig individuelles Training, mit dem sich hervorragend neue Muskelreize setzen oder – wenn gewünscht – auch bestimmte Körperpartien oder Gelenke bewusst schonen lassen.

Differenzierte Trainingssteuerung für alle Zielgruppen Vom automatisierten Programm bis hin zum völlig frei konfigurierbaren

Dabei werden sämtliche Trainingsdaten live in der Software milon CARE erfasst und auf den Displays an den Geräten angezeigt. Das Handling und die visuelle Nutzerführung ist maximal intuitiv und sorgt so für ein effektives Training mit dauerhaft hoher Motivation.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Satztraining deckt die Q free Software das gesamte Spektrum ab. Trainierende wählen ihre Ziele und die

„Q free eignet sich ideal, um neue Trainingsreize zu setzen.“ Francesco Friedrich, Mehrfacher Bob-Olympiasieger und Weltmeister, über milon Q free


››› TITELSTORY

milon CARE kümmert sich um den passenden Trainingsplan – sportwissenschaftlich fundiert und maßgeschneidert für alle Anforderungen. Die Anwendungsbereiche und Zielgruppen reichen dabei von Therapie bis Kraftsport und vom Trainingseinsteiger bis hin zum Leistungssportler. Neben Ihren bestehenden Mitgliedern begeistern Sie so auch neue Interessenten und punkten bei der Wiedereröffnung mit maximaler Trainingsvielfalt.

Mehr Trainingserfolg und Therapie-Qualität Mit Q free bringen Sie mehr Abwechslung auf die freie Trainingsfläche und sorgen für jede Menge neue Trainingsreize und noch mehr Therapie-Qualität. Zur Verfügung stehen dafür vier verschiedene Trainingsarten, die die Nutzer*innen vor jeder Trainingseinheit je nach Erfahrungslevel frei wählen und in ihren Sätzen kombinieren können.

„Q free, das ist milon pur – nur ohne Zirkel!“ Wolf Harwath, milon Geschäftsführer Der Trainingsmodus ISOKINETIK THERAPIE richtet sich vor allem an Patienten oder eher zurückhaltende, unsichere Nutzer, wie sie nach der pandemiebedingten trainingsfreien

„Q free ergänzt unser Trainingssortiment optimal!“ Markus Ebner, Studiobesitzer BodyGym – komplettes Interview siehe Zeit vermehrt zurück ins Studio oder in die Einrichtung kommen werden. Die Intensitätslevel sind unter dieser Trainingsart im Vergleich zum Standard Isokinetik reduziert worden. Zusätzlich wurde die Soll-Wiederholungszahl entfernt und die Winkelgeschwindigkeiten pro Gerät angepasst.

Alle Vorteile auf Ihrer Seite Neben allen trainings- und zielgruppenrelevanten Vorteilen bedeutet der Einsatz von Q free für Studio- und Praxisbetreiber*innen auch eine optimierte, zielorientierte Betreuung der Mitglieder. Die Benefits für die Trainer*innen gegenüber mechanischen Kraftgeräten auf der freien Fläche lie-

gen klar auf der Hand: Bei der Freischaltung neuer Mitglieder sparen sie erheblich Zeit – vor allem in Kombination mit dem milonizer (Körperscan, Beweglichkeits- und Fitnesstests). Und durch einen in der Software integrierten Krafttest wird automatisch der Trainingswiderstand berechnet, wodurch die Ersteinweisung erheblich erleichtert wird. Vereinbaren Sie jetzt eine unverbindliche Potenzialanalyse! Telefon 08293/965 50-0 oder über unser Kontaktformular unter www.milon.com/qfree

››› milon Q free: Frei konfigurierbares Satztraining mit vier innovativen Trainingsarten Exzentrisches Training Der Trainingswiderstand ist während der exzentrischen, nachgebenden Bewegungsphase erhöht und macht das Training durch die optimale Auslastung der Muskulatur, Sehnen und Bänder effektiver gegenüber dem Training mit konstantem Gewicht. Dies verbessert die Muskelkräftigung um bis zu 30% in der Hälfte der Trainingszeit.

Adaptives Training Das Gerät wird zum Trainingspartner: Egal, ob die Kraft des Trainierenden steigt oder fällt, das Trainingsgewicht

passt sich der Kraftleistung automatisch und in Echtzeit an. Werden die Muskeln müde, reguliert das Gerät den Widerstand nach unten; werden sie stärker, erhält der Trainierende einen höheren Widerstand – völlig automatisch.

Isokinetisches Training In jeder Bewegungsphase wird bei konstanter Geschwindigkeit der Widerstand variiert. Dies gewährleistet vollen Krafteinsatz während der gesamten Wiederholung. Alle Bewegungsabschnitte werden gleichmäßig gekräftigt.

Normales Training Die konzentrische (überwindende) und die exzentrische (nachgebende) Belastung ist identisch. Auf dem Hin und Rückweg wird mit konstanten Gewichten trainiert.

››› Eine mögliche Satz-Zusammenstellung aus drei verschiedenen Methoden

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Quelle: Pixabay_MaBraS

››› ADVERTORIAL

Der E-Biker - das unbekannte Wesen Seit einem Jahr hält uns die Corona-Pandemie in Atem. Betroffen von den immer wiederkehrenden Lockdowns geht langsam nicht nur dem Einzelhandel oder dem Tourismus, sondern auch den Fitness-Studios und Sportvereinen die Puste aus. Es gibt Verträge, die auslaufen, ruhend gestellt oder sogar ganz gekündigt werden. Doch neue Mitglieder kommen derzeit nicht nach. Obwohl Sport nachweislich das Immunsystem stärkt, setzt die Politik weiterhin auf Schließungen und dem Verbot von Gruppensportarten.

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Viele Studios und Vereine sind in den vergangenen Monaten kreativ geworden: Neben Online-Sportgruppen wurden auch Outdoor-Angebote geschaffen, wie etwa Krafttraining und Kurse in Kleingruppen in Außenbereichen. Auch, wenn diese Angebote sicherlich nicht die fehlenden Einnahmen kompensieren können, so bieten sie doch die Möglichkeit, den Kontakt zu den Mitgliedern aufrecht zu erhalten, um so noch mehr Kündigungen zu vermeiden.

Neue Zielgruppen erreichen Damit Fitness-Studios und Sportvereine wieder sicher planen können, geht kaum ein Weg um Öffnungen herum. Oder doch? Denn es gibt auch sie - die sogenannten Corona-Gewinner. Was, wenn sich trotz oder gar wegen der Schließungen sogar neue Zielgruppen auftun würden?

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Zu den Krisengewinnern zählt ganz klar die E-Bike-Branche: In 2019 überstieg der Absatz in Deutschland mit 1,36 Millionen E-Bikes bereits den der E-Autos und sogar die Neuzulassungen an Diesel-PKWs (Quelle: „Studie ‚Fahrradwirtschaft in Deutschland. Unternehmen, Erwerbstätige, Umsatz‘“ von ZIV, VSF und BVZV, 12/2020). Im vergangenen Jahr lag der E-Bike-Absatz laut ZIV sogar bei etwa 2 Millionen Stück. Sogenannte Pedelecs besitzen einen Motor mit maximal 250 Watt zur Tretunterstützung bis 25 Stundenkilometer. Pedelec steht für „Pedal Electric Cycle“, umgangssprachlich werden sie überwiegend als „E-Bikes“ bezeichnet. Pedelecs gelten in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern als Fahrrad. Daher wird kein Mindestalter vorgeschrieben und es besteht keine Führerscheinpflicht.


››› ADVERTORIAL

Doch viele Fahrer waren vorher eher wenig trainiert und sind erst durch das E-Bike (wieder) zum Spaß am Sport gekommen. „Viele unserer Kunden möchten sich einfach mehr bewegen und das am liebsten draußen und zu zweit oder in der Gruppe“, bestätigt Rainer Groß, Geschäftsführer der Elektro Mobile Deutschland GmbH. „Zudem möchten gerade jetzt mehr Menschen Urlaub mit dem Rad machen bzw. ihr Bike mit in den Urlaub nehmen, um vor Ort flexibel zu sein. Eine weitere Käufergruppe möchte sich ein Dienstrad zulegen und mit dem E-Bike zur Arbeit fahren“, beschreibt Groß weiter. Die Elektro Mobile Deutschland GmbH mit Sitz in Offenburg ist spezialisiert auf den Vertrieb von Fahrzeugen aus dem Bereich E-Mobility. Das Sortiment umfasst E-Bikes der Kategorien Mountain, Trekking, Cruiser, Falt

Die Nachfrage übersteigt das Angebot

und City sowie E-Scooter, E-Roller, Cargo Fahrzeuge und Cargo E-Bikes. Auch E-Bikes für Kinder sind seit diesem Jahr im Angebot. Zubehör, Ersatzteile und ein mobiler Kundenservice runden das Portfolio ab.

Ob geführte Touren, Feierabend- und Reha-Gruppen oder Fahrkurse mit Parcours-Trainings – die wachsende Anzahl der E-Biker könnte sowohl für Sportvereine als auch für Fitness-Studios zu einer potenziellen Einnahmequelle werden. Hier ist derzeit noch viel möglich, denn der Markt wächst weiter rasant und die Nachfrage übersteigt in jeglicher Hinsicht das Angebot.

Der E-Mobility-Spezialist ist zudem exklusiver Generalvertrieb für Jeep E-Bikes. Stefan Hochwald, Vertriebsleiter von Jeep E-Bikes, erklärt die Motivation der E-Bike-Käufer: „Die Leute suchen die Gemeinschaft und die Natur. Sie möchten einfach mal durchatmen, raus aus der Wohnung, weg von Tablet und Co. Das E-Bike bietet ihnen Bewegung an der frischen Luft in Gesellschaft – und das ohne die Abstandsregeln zu verletzen.“

Für seine Leser hat TT-DIGI deshalb ein ganz besonderes Angebot: Das Jeep Cruise E-Bike CR 7005 gibt es exklusiv zum Spezialpreis von 2.099 Euro (anstatt 2.899 Euro im UVP) inklusive Versand und als Gratis-Zugabe gibt es noch einen Markenhelm des Herstellers Bollé. Beim Kauf von zwei Jeep E-Bikes gibt es außerdem 100 Euro Partnerrabatt.

Bild: Elektro Mobile Deutschland GmbH

Während vor einigen Jahren vor allem rüstige Senioren motorisiert durch die Lande geradelt sind, hat der Trend zum elektrifizierten Zweirad nun auch jüngere Menschen gepackt. Die Gruppe der E-Biker ist nicht nur, was das Alter betrifft heterogen: Da gibt es die Sportler, die mit einem E-Bike ihren Radius erweitern oder den Berg bezwingen, bevor es dann zum eigentlichen Downhill-Trail geht.

Bild: Elektro Mobile Deutschland GmbH

Trend E-Mobility

Die Elektro Mobile Deutschland GmbH mit Sitz in Offenburg ist exklusiver und einziger Vertragspartner für Jeep E-Bikes. www.jp-ebikes.de Elektro Mobile Deutschland GmbH Robert-Bosch-Str. 16 D-77656 Offenburg Vertriebskontakt: Stefan Hochwald E: sh@emd.de, T: +49 781 970 570 74

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››› SZENE

Interview mit EGYM-CEO Philipp Roesch-Schlanderer

„Wir haben eine Lösung für die Branche“ Das Unternehmen EGYM ist einer der digitalen Vorreiter der Fitnessbranche. Im März 2021 feierte der Fitness Hub eine vielbeachtete Premiere. EGYM-CEO Philipp Roesch-Schlanderer erläutert im Interview mit TT-DIGI, wie er die Aussichten der Fitness- und Therapiebranche einschätzt und warum er die Messung des BioAge als große Lösung sieht.

TT-DIGI: Lieber Philipp, wie gut seid ihr bisher durch die Corona-Krise gekommen? Philipp Roesch-Schlanderer: Insgesamt dürfen wir zufrieden sein. Wir haben 2020 einschneidende Entscheidungen getroffen, die ich auch immer wieder so treffen würde. Statt Kurzarbeit haben wir auf Kostenreduktion bei gleichzeitiger Stärkung unserer Entwicklungsaktivitäten gesetzt. Wir verzeichnen aktuell viele Aufträge in allen Segmenten. Aufgrund der Pandemie hat sich der deutlich weniger

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eingeschränkte Therapiebereich auch bei uns stark entwickelt und macht inzwischen einen bedeutenden Anteil des Umsatzes aus. TT-DIGI: Wie fällt die bisherige Resonanz der Kunden auf den Fitness Hub aus? Philipp Roesch-Schlanderer: Der Fitness Hub kommt bisher überragend gut an. Bereits nach vier Wochen hatten wir unsere Jahresplanung an Aufträgen erfüllt.


››› SZENE

TT-DIGI: Was sind für Dich die Gründe des Erfolgs? Philipp Roesch-Schlanderer: Ich sehe mehrere Erfolgsfaktoren. Zum einen werden durch die automatischen Einstellungen die Abläufe vereinfacht. Dann sorgt das Profil mit den Messdaten der Kunden beim On-Boarding für einen Wow-Effekt, der zum Vertriebserfolg des Studios beiträgt. Zudem können nun auch Daten aus Beweglichkeitstests integriert werden und ergänzen damit unseren Ansatz des BioAge.

wurden Fitnessstudios auf der ganzen Welt recht schnell und konsequent geschlossen. Unsere Branche wird in der Politik, aber auch in der Öffentlichkeit derzeit nicht als Teil der Gesundheitsbranche wahrgenommen. Daher muss sich jeder fragen, was er besser machen kann, um die Vorteile des Produkts Gesundheit durch Fitnesstraining besser zu vermitteln. Das Wissen darum allein reicht nicht aus. Viel wichtiger ist es, das Bild des Gyms in der öffentlichen Wahrnehmung tatsächlich so zu verändern und zu stärken, dass es dem positiven Wirken in unseren vielen Fitness- und Gesundheitsanlagen gerecht wird.

TT-DIGI: Welche Rolle spielt das Tool BioAge für Dich? TT-DIGI: Welchen Ansatz verfolgt EGYM hier? Philipp Roesch-Schlanderer: Das BioAge ist das beliebteste Feature in unserer Branded Member App und misst den Trainingserfolg nun in vier Dimensionen: Kardio, Kraft, Stoffwechsel und Beweglichkeit. Studiobetreiber können damit ihren Anspruch als Gesundheitsdienstleister unterstreichen. Für viele Mitglieder hat sich seit Beginn der Pandemie das Trainingsziel geändert. Statt einer Gewichtsreduktion oder dem Muskelaufbau steht nun die Stärkung des Immunsystems im Mittelpunkt. Der Erfolg unseres Trainingsprogramms Immuny Boost im vergangenen Jahr unterstreicht diesen Trend. TT-DIGI: Welches Trainingsziel unterstützt BioAge? Philipp Roesch-Schlanderer: Viele Menschen wollen länger und besser leben. Mit dem BioAge bilden wir anhand der bereits erwähnten Daten das biologische Alter ab. Die Mitglieder sehen den Trainingseffekt und werden motiviert sein, ihr BioAge möglichst niedrig zu halten. Wir machen Fitnesstraining und seine Folgen damit messbar. TT-DIGI: Wie schätzt du die weitere Entwicklung der Fitness- und Therapiebranche ein? Philipp Roesch-Schlanderer: Der Fitnessmarkt wird stärker als zuvor zurückkommen. Dabei werden Physiotherapie und Fitness noch mehr zusammenwachsen. Wir haben einerseits die Fitnessstudios mit einem sehr profitablen Geschäftsbereich, aber Problemen bei der Neukundengewinnung. Die Physiotherapie wiederum akquiriert viele neue Kunden, ist aber nur im Selbstzahlerbereich spürbar profitabel. Die Kombination beider Ansätze verspricht also alte Stärke durch neue Orientierung. Beide Modelle – ob Physiotherapie mit Fitness oder Studio mit Physiobereich – wird es immer mehr geben. Für mich ist Gesundheitstraining das Zukunftsmodell. TT-DIGI: Die fehlende Systemrelevanz ist in der CoronaPandemie offensichtlich geworden. Welche Lösungsansätze siehst du?

Philipp Roesch-Schlanderer: Wir sehen Longevity (Langlebigkeit) als Megatrend an. Deswegen setzen wir konsequent auf das BioAge. Für uns muss der Trainingserfolg messbar sein, um für eine langfristige Motivation zu sorgen. Dabei spielen, wie schon erwähnt, mehrere Werte eine Rolle und beispielsweise nicht nur der Körperfettanteil. Aus meiner Sicht ist BioAge die Lösung für die Branche. Wir möchten und können die Branche durch unseren Ansatz vorantreiben. Unsere offene Plattform ermöglicht durch Schnittstellen die Verknüpfung mit Geräten anderer Marken oder Messsysteme. Wir wollen Partnerschaften leben und weiterentwickeln. TT-DIGI: Wie sollten sich Studiobetreiber zukunftssicher aufstellen? Philipp Roesch-Schlanderer: Das Gym sollte keine analoge Insel mehr sein im ansonsten weitgehend digitalen Leben der Mitglieder. Corona hat die Digitalisierung deutlich beschleunigt. Immer mehr Studiobetreiber bieten schon länger digitale Nebenprodukte an. Aus meiner Sicht ist aber die Digitalisierung des Kernprodukts am wichtigsten, sprich: die Digitalisierung der Trainingsfläche. Unsere Vision ist eine komplett digitalisierte Fläche, die dem Trainierenden ein perfektes Training und dessen Wirkung durch Datenmessung ermöglicht. Für mich sind messbare Trainingsleistungen der größte Wert der Branche. TT-DIGI: Was können wir in 2021 noch von EGYM erwarten? Philipp Roesch-Schlanderer: Wir werden den Fitness Hub mit weiteren Features anreichern, die dank SoftwareUpdates natürlich allen Kunden zugutekommen, und die Produktionsmengen steigern. Zudem stehen im zweiten Halbjahr spannende Updates unserer Maschinensoftware an. TT-DIGI: Besten Dank für das Interview.

Philipp Roesch-Schlanderer: Obwohl die Datenlage zu den positiven Folgen des Muskeltrainings eindeutig ist,

www.egym.com

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››› SZENE

Erfolge sichtbar machen, um abrechenbar zu sein Wenn es in der Medizin um höchste Präzision in den Bereichen Körperzusammensetzung, Messen und Wiegen geht, kommt an seca niemand vorbei. Warum der Weltmarktführer aus der Medizintechnik nun auch in immer mehr Gesundheitsstudios und Therapie-Einrichtungen mit Selbstzahlerbereich zu finden ist, erläutert Angelina Zirkel, Vertriebsleiterin medical Fitness D-A-CH, im Interview mit TT-DIGI.

TT-DIGI: Warum hat seca sich vor ca. zwei Jahren entschlossen, sich den 2. Gesundheitsmarkt als Geschäftsfeld zu erschließen? Angelina Zirkel: Mittlerweile ist das Prinzip „Sport auf Rezept“ keine Zukunftsmusik mehr und wird durch die Pandemie zusätzlich befeuert. Die Zusammenarbeit von Ärzten, Kassen und gesundheitsorientierten Studios wird zunehmen. Um das riesige Potenzial heben zu können, sind fundiertes Knowhow und valide Insights in den Gesundheits- und Fitnesszustand der Mitglieder notwendig. Vor allem aber ist es entscheidend, Erfolge sichtbar zu machen, um eine Chance auf Abrechenbarkeit zu haben. seca TRU ist als validiertes Medizinprodukt mit höchster Präzision daher der optimale Partner für geführtes und gesundheitsorientiertes Training! TT-DIGI: Wie unterstützen Ihre Mess-Systeme die Arbeit von gesundheitsorientierten Fitness-Studios und Therapieeinrichtungen mit Selbstzahlerbereich? Angelina Zirkel: Wir sind überzeugt davon, dass die Kombination aus Gesundheitsfokus, medizinischer Präzision, Digitalisierung und Hygiene ein absolut zukunftsweisender Ansatz ist. Mit dem BIA Konzept seca TRU und unserer medizinischen Kompetenz setzen wir genau hier an: Wir bieten unseren Partnern medizinische Kompetenz in der Beratung, validierte Messgeräte aus der Medizintechnik, Softwarelösungen mit Schnittstellen zu den führenden Softwareanbietern der Fitnessbranche und ein unterstützendes Experten- und Servicenetzwerk. TT-DIGI: seca hat eine langjährige Expertise im medizinischen Bereich und ist im Segment der BIA gegen Goldstandards wie das Ganzkörper-MRT validiert.

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››› Angelina Zirkel, Vertriebsleiterin medical Fitness D-A-CH bei seca gsa gmbh

Wie wichtig ist diese medizinische Validierung für die Arbeit in der Therapie- & Fitnessbranche? Angelina Zirkel: Je mehr ich mich als Gesundheitsanbieter positioniere, desto wichtiger ist es, auch nach medizinischen Standards zu arbeiten. Aus der Medizintechnik kommend bietet seca TRU die genauesten Daten, die es im Bereich der BIA gibt. Das stärkt nicht nur das Vertrauen der Mitglieder, sondern auch das Standing gegenüber Kassen, Ärzten – und dem Wettbewerb. TT-DIGI: Wie wird die aktuelle Pandemie aus Ihrer Sicht das Dienstleistungsangebot im Fitness-Studio verändern? Angelina Zirkel: Der Fokus verschiebt sich weg von reiner Ästhetik hin zu mehr Gesundheit. Der Wettbewerb im zweiten Gesundheitsmarkt wird wachsen. Es werden sich diejenigen durchsetzen, die von äußeren Einflüssen – wie zum Beispiel einem Lockdown – unabhängig sind, indem sie einen nachweislich gesundheitlichen Mehrwert bieten. Dazu gehören physiotherapeutische Angebote, Ernährungsberatung, Rücken- oder §20 Kurse. Kern der Angebote sollte die medizinisch validierte Körperanalyse sein, um die Maßnahmen gezielt zu planen und Erfolge messbar zu machen. TT-DIGI: Vielen lieben Dank für das Interview!



››› SZENE

Lebenslang verbunden mit der RehaBox

Starke Partner für ein starkes Konzept Das Konzept der RehaBox von RehaVitalisPlus und Schranz-Control nimmt Corona bedingt erst dieses Jahr so richtig Fahrt auf. Neben den bewährten Partnerschaften mit Excio, Artzt & Co. kommt aktuell eine Kooperation mit Technogym hinzu. Die RehaBox wurde vom RehasportVerein RehaVitalisPlus e.V. und von der Unternehmensberatung im Gesundheitssport, Schranz-Control, entwickelt, um Anbieter im Gesundheitssport qualitativ hochwertig und kompetent zu positionieren.

Schritt für Schritt zum Gesundheitssport mit System Der 1. Schritt führt über die Angliederung bei RehaVitalisPlus und mit der

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Zertifizierung zum Aufbau und im zweiten Schritt mit Schranz-Control zum Ausbau eines Rehasport-Standortes. Die dritte Stufe beinhaltet die Ausbildung zum Übungsleiter-B-Rehasport Orthopädie. Der darauffolgende Schritt lehrt die Mitglieder im Vertrieb und in Trainingskonzepten sowie zertifizierten Präventionskonzepten nach § 20 SGB V, bei denen auch Großgeräte eingesetzt werden können.

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Die Ausbildung zum Gesundheitsexperten bietet eine weitere Möglichkeit, um sich kompetent und qualitativ hochwertig als Gesundheitssportanlage zu positionieren. Die RehaBox stellt das Komplettpaket dar und beinhaltet alle vorher beschriebenen Stufen als Lizenzmodell „Gesundheitssport mit System“.

Das Lizenzmodell RehaBox Das Lizenzsystem beinhaltet ein OnBoardingpaket und eine fortlaufende


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Lizenzbetreuung. Im Onboarding Paket sind die Planung, Ausbildung, Marketing sowie das Coaching bis zur Eröffnung der RehaBox enthalten. Die kontinuierliche Lizenzbetreuung steht auf den Säulen Coaching-Fortbildung und Marketing, sodass jeder Lizenznehmer immer auf die Unterstützung des Lizenzgebers zurückgreifen kann, sei es in Fragen des Managements, des Marketings, des Vertriebs, der Mitarbeiterschulungen oder der Trainingskonzepte, versichern Niklas Arnold und Friedo Hannemann. Je nach Bedarf und Ausrichtung des Gesundheitssport-Standortes werden die Maßnahmen auf die Einrichtung zugeschnitten. „Der Vorsprung bleibt ein Leben lang“, so Friedo Hannemann, Projektleiter bei RehaVitalisPlus. Und weiter führt er aus: „Sie haben eine lebenslange Betreuung. Wir haben immer einen monatlichen Austausch, Sie sind nie alleine.“

Expertise bringt Mehrwert in der Positionierung Hier spielt die langjährige Erfahrung von RehaVitalisPlus hinein. Der Mehrwert der RehaBox für die Lizenznehmer liege vor allem in der Positionierung als Gesundheitssport-Standort. Niklas Arnold stellt das in Bezug auf die Kommunikation mit möglichen Verordnern heraus: „Wir bieten ja nicht nur den Rehasport an, sondern zertifizierte Präventionskonzepte. Das eröffnet jedem Anbieter in der Arztkommunikation auch bei bereits

Kursraum für den Rehasport bereits inbegriffen sind. Und wenn einem Anbieter die Fläche für einen Kursraum für den Rehasport fehlt, so kann die RehaBox auch individuell an den Bedarf der Gesundheitseinrichtung angepasst werden.

››› Niklas Arnold

bestehenden Ärzte-Netzwerken weitere Möglichkeiten.“

RehaBox: das Zusatzprogramm im Selbstzahlerbereich Die Teilnehmer in der RehaBox sind Gesundheitssportler, die nach oder zusätzlich zu ihren Rehasport-Gymnastikkursen auf Rezept etwas für ihre Gesundheit tun wollen – als Selbstzahlerleistung und damit auch an Großgeräten. Niklas Arnold: „Der Rehasport ist tatsächlich nur an Kleingeräten im Kursraum auf ärztliche Verordnung hin gestattet. Der Zirkelbereich ist ein Zusatzprogramm, das die Leute selbst bezahlen. Dieser Selbstzahlerbereich läuft also nicht als Rehasport auf Rezept, weshalb in der RehaBox ein Training an Großgeräten möglich ist.“

RehaBox: Platzbedarf und Trainingsmodule Die Experten von RehaVitalisPlus empfehlen eine Raumgröße von 250 Quadratmetern für die RehaBox, in der die 90 Quadratmeter für einen

Niklas Arnold: „Die meisten Physiotherapeuten haben den Kursraum nicht, um Rehasport anzubieten. Denen raten wir, die RehaBox zu nutzen, um einen Selbstzahlerbereich aufzubauen. Wir lassen dann erst einmal den Kursraum außen vor und konzentrieren uns auf den Selbstzahlerbereich, mit vier Modulen. Später kann dann der Rehasport immer noch integriert werden. So kann man das auch von einer anderen Seite sehen. Wenn jemand nur Platz für ein Modul hat, so helfen wir ihm, nach und nach auch die anderen Module zu integrieren.“ Aus trainingswissenschaftlicher Sicht sind drei Module sinnvoll, die in das Trainingskonzept der RehaBox integriert sind. Das sind Ausdauer und Beweglichkeit, Kraft, Funktionelles Training und Diagnostik. Aber auch hier ist der Lizenzgeber flexibel. Der Kundenbedarf steht an erster Stelle, so Niklas Arnold: „Wir schauen uns die räumlichen Begebenheiten an und beraten dahingehend, was für Physiotherapie-Praxis, Fitness- oder Gesundheitsstudio am meisten Sinn macht. Für einen späteren Aufbau der Premium-Box sind auch später noch alle Stellschrauben vorhanden.“

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››› Der Trainingsablauf in der RehaBox Oma Erna, wie sie Niklas Arnold liebevoll nennt, startet mit 1 x Mal in der Woche Rehasport und geht dann 1 x Mal in der Woche für 1 Stunde in das Zusatztraining der RehaBox. Sie startet im Ausdauer- und Beweglichkeitszirkel und trainiert für jeweils 30 Minuten – im Ausdauerzirkel am Gerät ihrer Wahl. Der Ausdauerzirkel im Musterstudio in Düsseldorf besteht beispielsweise aus den folgenden Geräten von Technogym: Excite Live Run, Excite Live Synchro, Excite Live Recline, Excite Live Bike, Excite Live Top, Skillrow und Group Cycle Connect. Niklas Arnold: „Im besten Fall ist es so, dass sie die Ausdauergeräte auch einmal wechselt. Unser Ziel ist es, und so sind auch unsere Trainer angewiesen, dass sie beispielsweise 15 Minuten auf dem Laufband und 15 Minuten auf dem Ergometer trainiert.“ Die Gruppe besteht aus 12 Personen im Zirkel – sechs auf den Technogym-Ausdauergeräten und sechs auf den Beweglichkeitsgeräten. Nach einer halben Stunde wechselt die Gruppe. Für die anderen Module läuft es genauso ab, jeweils eine Stunde betreutes Training. Oma Erna bleibt für drei Monate im Modul Ausdauer-Beweglichkeit. Danach erfolgen ein Gesundheitscheck und eine Feedbackrunde mit dem Trainer. Dann kommt sie in das Modul Krafttraining, wieder für drei Monate mit festgelegtem Trainingsplan und abschließender Diagnostik. Dann geht es weiter mit dem funktionellen Training.

Neue Trainingsanreize bringen den Erfolg – lebenslang Nach neun Monaten ist die Box das erste Mal mit vier Modulen komplett durchlaufen und die Trainierenden können von vorn beginnen. Die Geräte bleiben zwar gleich, doch der Trainingsplan ändert sich. So wird beispielsweise im Ausdauerbereich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten trainiert, im Kraftbereich nicht auf Wiederholung, sondern mit mehr Widerstand. Niklas Arnold: „Wir haben immer einen anderen Reiz auf der Muskulatur, sodass Trainierende lebenslang im

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System bleiben können, ohne dass sich Übungen direkt aufeinanderfolgend wiederholen würden. Zudem sind wir im System so frei, dass jeder auch mal ein Modul gegen ein anderes austauschen kann. Ein Rollieren in einem Modul mit immer anderen Trainingsplänen ist genauso möglich.“

Für Physiotherapeuten: der Weg in den Selbstzahlerbereich Immer mehr Physiotherapeuten planen derzeit einen eigenen Selbstzahlerbereich. „Gerade Physiotherapeuten, die ihre Patienten nicht an ein FitnessStudio verlieren wollen, ergreifen nach

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unserer Erfahrung seit ein bis zwei Jahren die Chance, einen Selbstzahlerbereich aufzubauen oder zu integrieren. Und genau da helfen wir – mit dem Konzept der RehaBox!“, so Betreuer Arnold. Jeder Praxisinhaber wird individuell beraten, welches Modul – ob Ausdauer und Beweglichkeit, Kraft oder funktionelles Training – zu seiner Praxis passt. Der Lizenzgeber berät die Physiotherapeuten umfänglich auf ihrem Weg in den funktionierenden Selbstzahlerbereich. Die kontinuierlichen Schulungen für die Praxisinhaber wie für die Mitarbeiter sind dauerhaft fest verankert.


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Aktuell laufen auch viele Gespräche mit Fitness-Studios, wie Projektmanager Arnold berichtet: „Fitness-Studios merken, sie müssen sich jetzt positionieren und mehr und mehr Gesundheits- und Rehasport anbieten. Und die Pfiffigen darunter, die schon immer etwas mehr über den Tellerrand hinausschauen, haben die RehaBox wahrgenommen.“ Projektleiter Friedo Hannemann ergänzt: „Die RehaBox ist genauso für Unternehmen im BGM interessant.“

››› Rainer Mehl (li.), Key Account Manager Technogym, mit Bernd Schranz

››› Kooperationspartnerschaft mit Technogym – wie es dazu kam ... „Wir haben immer einen guten Kontakt zu Bernd Schranz von Schranz-Control und RehaVitalisPlus gehegt und überlegten schon lange, wie Technogym zu integrieren wäre. Mit der neuen Cardio-Serie Excite Live konnten wir das nun realisieren. Die Geräte sind einfach und leicht zu bedienen, behinderten- sowie altersgerecht und verwirren nicht durch zu viele Funktionen. Das perfekte Produkt dafür im Markt.

››› Friedo Hannemann

Wichtig zu Pandemie-Zeiten, aber auch für die Teilnehmer: die Terminierung Friedo Hannemann erzählt, dass sie feststellten, dass für die RehasportTeilnehmer die Terminierung des Kurses eine wichtige Rolle spielt. In Zeiten von Corona ist das nicht nur hinsichtlich der Kontaktnachverfolgbarkeit ein riesiges Plus.

Ich glaube an das Konzept der RehaBox. Das ist genau das, was wir im Moment brauchen: den terminierten Sport. Das Konzept ist funktionell, durchdacht und einzigartig – und wer Schranz kennt, weiß, wie viel Qualität dahintersteckt.“ Die Produkteigenschaften der Excite-Serie von Technogym eignen sich für die RehaBox, weil die Teilnehmer im Stehen wie im Sitzen trainieren können. Zudem zählen die folgenden Charakteristika:

››› Excite Live Bike ist barrierefrei

››› Excite Live Run bietet maximale Lauffläche auf kleinstem Raum ››› Excite Live Top erlaubt ein abwechslungsreiches Training

Sein Kollege Niklas Arnold spricht auch das Sozialgefüge an, das in der Gruppe zählt. Ein Grund, weshalb die

Trainierenden regelmäßig kämen – was dann auch den Erfolg brächte. „Und dann hat auch der Selbstzahlerbereich Erfolg. Die Leute empfehlen es weiter, weil sie schmerzfrei sind. Oma Erna überwindet den inneren Schweinehund und geht von sich aus intrinsisch zum Training“, so der Betreuer. Und das ist im Sinne aller Beteiligten im Gesundheitssystem, von den Kostenträgern über die Mediziner und Trainingsanbieter bis hin zu den Trainierenden – ein Leben lang. Reinhild Karasek

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Geprüfter Eintritt für Getestete, Geimpfte und Genesene! immuny verkündet die Kooperation mit der easySolution GmbH, einem der führenden Softwareanbieter der Fitnessbranche.

Dr. Andreas Lintner, CEO der easySolution GmbH kommentiert die Zusammenarbeit wie folgt: „Durch die Kooperation mit immuny haben Fitness-Studios die einmalige Chance mit geringstem Aufwand und geringsten Kosten den Trainierenden die größtmögliche Sicherheit beim Training zu gewährleisten!“

Getestet. Geimpft. Genesen. immuny. Die App für Deine Freiheit. Seit dem 26.04.2021 ist klar, dass Geimpfte mit Privilegien ausgestattet werden. immuny bietet eine Lösung an, die den Usern die Möglichkeit bietet, ihre Impfbestätigung

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und / oder die tagesaktuellen PCR- und Schnelltestnachweise gemeinsam mit den Personaldaten in der immuny App zu hinterlegen. immuny ist der sofort verfügbare digitale Test-, Impfund Antikörpernachweis – eine komplette Plattform inklusive mobiler App, Einlasskontrolle, Einbindung von Testzentren und moderner Administration. Ideal für alle Branchen, die Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit bieten wollen, natürlich auch bestens für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen geeignet.


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Ich bin getestet, geimpft bzw. genesen, ich darf hier rein! Ob geimpft oder noch ungeimpft: Tests begleiten uns noch für lange Zeit. Als Kopie des Papiernachweises oder als digitales Abbild direkt vom Arzt: immuny verwaltet auch die PCR- und Schnelltestnachweise. Jederzeit digital und einfach vorzeigbar. So sind die Trainierenden und Patienten immer gerüstet und brauchen keine Zettelwirtschaft mit sich herumzuführen. easySolution hat immuny mit der easy - MEMBER Studioverwaltungs-Software verknüpft. Mit dem QR-Code Lesegerät im Studio wird die Gültigkeit der Nachweise aus der immuny-App überprüft. Beim 1. Einchecken mit immuny muss die geimpfte oder getestete Person dann einmalig den Ausweis vorzeigen und in der easy-MEMBER wird dann dauerhaft hinterlegt, dass eine Eingangsberechtigung besteht. Alle easy-MEMBER-Kunden erhalten ein kostenloses Update, um immuny in der Therapie-Einrichtung oder dem Fitness-Studio einsetzen zu können. Regelmäßige Updates der immuny-App und des BackendSystems stellen die jeweils aktuelle Kompatibilität mit entstehenden deutschen und europäischen Impfnachweis-Systemen sicher. Über die Einlasskontrolle kann die Anwesenheit einer Person vor Ort dokumentiert werden. Im Falle einer Risikobegegnung kann dem Gesundheitsamt zur besseren Kontaktrückverfolgung ein Datensatz zu diesem Ort übermittelt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.immuny.net Ihr Ansprechpartner: Guido Wetzel E-Mail: partner@immuny.net

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„Wir wollen Experten für Gesundheitsförderung sein“ Das Unternehmen Mocica GmbH steht inzwischen für viel mehr als nur das Produkt Triggerdinger. TT-DIGI sprach mit Firmengründer Maurice Calmano über seine Idee und das Gesundheitskonzept.

TT-DIGI: Wie entstand die Idee zu Triggerdinger? Maurice Calmano: Ich habe Sportwissenschaften studiert und parallel als Trainer gearbeitet. Mein Ansatz beim Personal Training war immer eine Kombination aus Übungen für Beweglichkeit und Kräftigung sowie die punktuelle Eigenbehandlung. Ich fand die Schulter sehr spannend und bin immer wieder auf Probleme wie das Impingement-Syndrom gestoßen. Dann kam mein Mitgründer Felix mit ins Spiel, der durch 3D-Druck die Suche nach Lösungen ermöglichte. Aus der Grundidee einer Handfläche mit einem aufgerichteten Daumen ist dann Triggerdinger entstanden. TT-DIGI: Wie lange dauerte es dann bis zur Marktreife? Maurice Calmano: Zunächst habe ich das Produkt nur für mich und meine Kunden eingesetzt. Erst durch ein Seminar knapp eineinhalb Jahre später wurde mir bewusst, dass meine Erfindung großes Potential haben könnte. So hat es sich dann Stück für Stück entwickelt. Im Sommer 2020 haben wir dann auf Spritzgussverfahren umgestellt und können seitdem große Mengen produzieren und verkaufen. TT-DIGI: Wie und wo kann ich Triggerdinger anwenden? Maurice Calmano: Bei Beschwerden kann man damit alle großflächigen Muskeln sehr gut bearbeiten. Wir

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weisen immer an, keine knöchernen Strukturen zu bearbeiten. TT-DIGI: Wie sieht das Konzept hinter dem Produkt aus? Maurice Calmano: Uns war von Anfang an wichtig, nicht nur einfach ein Produkt zu verkaufen, sondern auch Konzepte zu entwickeln. Daran arbeiten bei uns fünf Sportwissenschaftler*innen. Mittlerweile steht die Mocica GmbH mit Mocica Health als Mutter über Triggerdinger. Wir wollen Experten für Gesundheitsförderung sein. Mittlerweile haben wir drei Präventionskonzepte, die von der ZPP anerkannt sind und daher von den Krankenkassen bezuschusst werden. TT-DIGI: Wie habt ihr euch als Gesundheitsdienstleister positioniert? Maurice Calmano: Insgesamt decken wir die Bereiche Training, Therapie und BGF ab. TT-DIGI: Wie kann euer Konzept im Studio oder in der Physiotherapie umgesetzt werden? Maurice Calmano: Da gibt es mehrere Möglichkeiten. Es kann entweder eine Kurslizenzgebühr erworben wer-

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››› Maurice Calmano

den oder der Trainer/Therapeut gibt die Kurse nach einer Fortbildung selbst. Zwei unserer Konzepte sind zur Umsetzung in einem Kursraum gedacht, bei dem dritten handelt es sich um einen zehnwöchigen OnlineKurs. TT-DIGI: Wie ist die bisherige Resonanz auf euer digitales Kursangebot? Maurice Calmano: Unser OnlinePräventionskurs ist seit etwa zwei Monaten zertifiziert. Bisher sind knapp 30 Studios und Praxen dabei und es gibt täglich neue Anfragen. TT-DIGI: Was ist euer nächstes Ziel? Maurice Calmano: Wir bauen an einer digitalen Gesundheitsplattform für Unternehmen. Ich halte den bisherigen Ansatz für BGF-Maßnahmen nicht mehr für zeitgemäß. www.mocica.de


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NEWS THERAPIE

I Jetzt für die Zukunft rüsten

I Showroom in Bonn

Die Zukunftstage Physio 4.0+ veranstaltet HUR ab sofort online. Unter dem Motto „Erfolgreich mit erprobten Trainingskonzepten und Hightech-Trainingsequipment“ stehen Online-Termine mit zwei Themenblöcke zur Wahl. Im ersten referiert Physiocoach Martin Tilsner zu Trainingskonzepten, Mitarbeitern und zur Auswahl des Trainingsequipments. Im zweiten Block erklärt Unternehmensberater Ralf Jentzen, wie ein Trainingsraum wirtschaftlich betrieben wird und wie praxisgerechtes Marketing aussehen kann. https://hur-deutschland.de/online-zukunftstag-physio-4-0/

I App-Lösung für Praxen PHYSIO X geht in den landesweiten Vorverkauf mit einem einmaligen und zeitlich limitierten Angebot. Die App ist explizit an die Bedürfnisse und Anforderungen einer PhysiotherapiePraxis angepasst. Die White-Label-App ermöglicht wie auch bei den bisher veröffentlichen Apps wie GYM X (Fitness), FIGHT X (Kampfsport) und CLUB X (Sportvereine) dem Betreiber einer Praxis seine eigene und individuell konfigurierbare Praxis-App. Der einmalige Vorverkauf beinhaltet die Aktion, dass man sich 50 Prozent der monatlichen Nutzungsgebühr auf Lebenszeit sparen kann. https://physiox-app.com/de/

I Training auf Verordnung Die PhysioBOX KGG wurde für Physiotherapeuten konzipiert, die Krankengymnastik am Gerät anbieten und abrechnen möchten. Damit kann das Einrichtungsangebot für Patienten erweitert werden: Neben den erforderlichen Medizinprodukten, die eine vielseitige Therapie ermöglichen, liefert proxomed mit der Beratung über proxoconsult eine Einstiegshilfe, damit Sie sicher und erfolgreich starten können. Die PhysioBOX KGG lässt sich problemlos mit der PhysioBOX KGG/T-RENA für unterschiedlichste Therapieschwerpunkte ergänzen und erweitern. www.proxomed.com/know-how/physiobox

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Einen Diagnostikraum richtet Inbody bei X-PHYSIO in Bonn ein. Saleh Edghaym (links im Bild), Absolvent der Schule und Mitarbeiter von Inbody, lieferte die Körpermesswaage und Schulleiter Daniel Wegen nahm das Gerät in den Räumen der Modelpraxis entgegen. Die Waage wird in der Ausbildung eingesetzt, zum Beispiel werden Lernende mit dem Athletiktrainer der Telekom Baskets, Jorgo Chatzidamianidis, die Gelegenheit haben, Profi-Athleten zu untersuchen. Inbody hat nun einen festen Showroom in NRW. Schulungen und Präsentationen, ob digital oder hybrid, sind 365 Tage im Jahr möglich. www.inbody.com

I DAS ARTZT SYMPOSIUM FÄLLT 2021 AUS Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das ursprünglich im Juli 2021 geplante 7. ArtztSymposium abgesagt. Die Veranstaltung wird im kommenden Jahr (04. bis 06. Juni) nachgeholt. www.artzt.eu



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NEWS THERAPIE I Neue Bewegungstherapie-Geräte für Bettlägerige

Prof. Dr. Daniel Belavy ist seit Anfang 2021 im Department für Physiotherapie der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Dort leitet er nun eine Arbeitsgruppe im Bereich der muskuloskelettalen, also den Bewegungsapparat betreffenden Physiotherapie und lehrt im Bachelor-Studiengang Physiotherapie sowie Masterstudiengang Physiotherapiewissenschaft des Departments für Angewandte Gesundheitswissenschaften Physiotherapie.

Die medica Medizintechnik bietet robotikgestützte Gesamtlösungen für die Bewegungstherapie. Im Mai 2020 erhielt der Hersteller der THERA-Trainer die Zulassung für einen neuen Bewegungstrainer für bettlägerige Patienten. Für diese Patienten ist das regelmäßige Training wichtig für ein funktionierendes Herz-Kreislauf-System. Die pulmonale Aktivität wird gesteigert und der Abbau von Kraft und Ausdauer reduziert. Neben Intensivstationen wird der THERA-Trainer bemo auch in der Frührehabilitation oder in Pflegeheimen eingesetzt.

www.hs-gesundheit.de

I Fitnesstool für die Rückengesundheit SISSEL GmbH entwickelte ein neues Trainingsgerät: SPINEFITTER by SISSEL® – als Weiterentwicklung des SISSEL® SpineFit. Das Gerät kombiniert Entspannung und effektives Training für Rückengesundheit. Handhabung und Funktionsweise sind optimiert. Die Erneuerung ist die Verbindung der 28 Bälle, die weiterhin zweireihig entlang der Wirbelsäule wirken, zu einem Stück. In Fitness-Studios oder im Gruppentraining setzt das Trainingsgerät neue Reize. Es kann zur Mobilisation für verschiedene Übungsreihen genutzt werden. In der Physiotherapie kann der Patient mit dem SPINEFITTER by SISSEL® zunächst aktiv mobilisiert, anschließend gekräftigt werden. Im Behandlungsalltag wird die Therapie somit optimal ergänzt.

Foto: hsg Bochum

I Physiotherapie-Professor widmet sich Rückenschmerzen

www.thera-trainer.com

I Gut für die Füße – gut für den Körper Orthopädische Einlagen können Fußfehlstellungen korrigieren, Schmerzen lindern und Bewegungsabläufe optimieren. Dazu zählen die igli 4D Carbon-Einlagen von medi. Denn Fußprobleme und Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität.

www.spinefitter.com

Neben der Einlagenversorgung begleitet medi die Patienten mit langfristigen ganzheitlichen Therapiekonzepten, beispielsweise zur Therapie mit den Carbon-Einlagen igli OA bei Gonarthrose und igli Heel bei Fersenschmerzen. Dazu zählen Übungsanleitungen und -videos, Trainingsprogramme mit Faszienrollen oder Fitnessbändern sowie Informationsmaterial.

www.sissel.de

www.medi.de/infomaterial

I BLACKROLL RAINBOW EDITION Mit der RAINBOW EDITION möchte BLACKROLL® Happiness und Farbe ins Training zu Hause bringen. Das Unternehmen hat zwei seiner beliebtesten Produkte ein Make-over gegeben: der STANDARD Faszienrolle und der TWIN Faszienrolle. Die limitierte Sonderedition ist voraussichtlich Ende Mai/Anfang Juni im BLACKROLL® Onlineshop erhältlich. Nur so lange der Vorrat reicht. www.blackroll.com

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››› THERAPIE

Vertikale Diversifikation im Unternehmen

Zukunftssicher aufstellen Während ich diesen Artikel schreibe, befinden wir uns immer noch im Corona-Lockdown. Die verheerenden (wirtschaftlichen) Folgen des ersten Lockdowns und der so schleppenden Zeit danach sind bei vielen Unternehmen bis zum jetzigen Zeitpunkt deutlich zu spüren. Doch wie kann ich etwas Positives aus einer solchen Krise mitnehmen? Aus meiner Sicht ist das einzig Positive die Veränderung unseres Mindsets. Wir werden in Zukunft unser aller Geschäftsmodell immer häufiger hinterfragen und offener für Änderungen sein müssen.

stellen können. Und hierbei spielen die Wörter „Trainingstherapiefläche“, „Shop-in-Shop-Systeme“ und „Leistungskommunikation“ eine große Rolle.

Diversifikation Ich finde, gerade jetzt sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie sich als Physiotherapie-Praxis und Gesundheitsanbieter in Zukunft positionieren, damit Sie genügend Rücklagen bilden und sich krisenresistenter auf-

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Diversifikation meines Geschäftsmodells? Was bedeutet das überhaupt? In der Aktienwelt heißt Diversifikation: „Die richtige Streuung des Kapitals auf unterschiedliche Unternehmen.“ So möchte man das Risiko

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minimieren. Wenn ich beispielsweise nicht „alles auf ein Pferd setze“, geht nicht gleich mein gesamtes Kapital verloren, sollte gerade dieses eine Unternehmen nicht erfolgreich sein. Doch was bedeutet das für Sie als Unternehmer? Schauen auch Sie darauf, dass Ihr Geschäftskonzept nicht nur auf ein Pferd setzt. Wenn Sie eine klassische Physiotherapie betreiben und ihre Einnahmequelle zu über 80 Prozent aus den Rezepten generieren, dann herrscht eine finanzielle Abhängigkeit davon. Damit möchte ich keineswegs sagen, dass das nicht gut genug wäre, jedoch stützen Sie Ihren wirtschaftlichen Erfolg auf nur eine (Umsatz-)


››› THERAPIE

Säule. Das Risiko ist somit nicht ausreichend gestreut. Doch wie sollten Sie sich in Zukunft aufstellen? Ich möchte Ihnen einen kleinen Einblick in unser Kompetenzzentrum für Gesundheit in Schwerte geben. Denn wir probierten über die letzten 38 Geschäftsjahre viele Geschäftsmodelle aus. Einiges hat sehr gut funktioniert, anderes wiederum nicht.

Der starke Trainingsbereich bildet die wesentliche Basis, weshalb wir über die letzten Jahre so gut finanzielle Rücklagen bilden konnten. Denn dieses Geschäftskonzept ermöglicht es uns – anders als in der Physiotherapie –, mitarbeiterunabhängig und losgelöst von jeglicher Fremdbestimmung Einnahmen zu generieren.

Heute berichte ich Ihnen von den Umsatzbausteinen, die unser Kompetenzzentrum für Gesundheit krisensicher gemacht haben.

Selbstverständlich spielt eine gute Trainingsbetreuung trotzdem eine große Rolle. Aber fällt mir mal ein Trainer weg, brechen nicht sofort die Umsätze ein. Auf dieses Pferd lohnt es sich also zu setzen.

Umsatzsäule: Training

Umsatzsäule: Physiotherapie

Erst einmal zur Historie: Mein Bruder – Michael Kämmerling – hat für mich als den Jüngeren schon immer eine Vorbildfunktion inne. Als er 1983 ein Fitness-Studio eröffnete, wusste ich, dass auch ich später einmal in die Fitness- und Gesundheitsbranche gehen werde. So fing ich bereits im Teenageralter an, bei meinem Bruder zu arbeiten. Das ebnete mir den Weg in die Physiotherapie.

Im Vergleich zu vielen anderen Unternehmenszweigen hatten wir aufgrund der Systemrelevanz unserer Physiotherapie in der Corona-Krise großes Glück. Doch die Pandemie legte wie bei vielen PhysiotherapiePraxen offen, dass das reine Therapie-Geschäftsmodell es nicht ermöglicht, ausreichend Rücklagen für Notfälle zu bilden, da eine enorme Abhängigkeit von den gesetzlichen Krankenkassen und von der Ressource Mitarbeiter besteht.

Dieser Background ist zudem der Grund, warum ich als Therapeut so vom „Produkt Training“ überzeugt und begeistert bin. Und diese Kombination aus Therapie und Training hat auch dazu beigetragen, dass wir heute als Kompetenzzentrum für Gesundheit so erfolgreich sind. Wir bewegen auf knapp 400 Quadratmetern Trainingsfläche über 1.200 Selbstzahler. Natürlich ist dieser Bereich von Jahr zu Jahr allmählich gewachsen und wir mussten einige Male mehr Quadratmeter aufstocken.

pie-Praxen sind. Natürlich ist diese Transferleistung auch etwas, was nur durch bestimmte Strukturen und Ablaufprozesse optimal genutzt werden kann. Aber wenn Sie diese Klaviatur einmal spielen, tragen Sie nicht nur einen Großteil zur Gesundheitsförderung in Ihrer Stadt bei, sondern verschaffen sich so auch finanzielle Sicherheiten und ein ausgeprägtes positives Image. Eine Win-win-win-Situation für Ihre Patienten bzw. Kunden, Mitarbeiter und das Unternehmen.

Umsatzsäule: EMS-Personal-Training

Außerdem sehe ich eine moderne Physiotherapie auch immer unter dem Gesichtspunkt von sinnvoll strukturierten Selbstzahlerleistungen – durch zusätzliche Zeit mit dem Therapeuten, Trainingstherapie auf der Trainingsfläche. Denn die Schnittstelle vom Patienten zum Kunden oder vom Kunden zum Patienten bieten einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber allen monostrukturierten Anbietern – wie es reine Fitness-Studio und reine Physiothera-

Dass das EMS-Personal-Training einen so wichtigen Stellenwert in unserem Kompetenzzentrum einnehmen wird, hätte ich mir damals nicht vorstellen können. Doch getrieben von zahlreichen EMS-Microstudios, die in unserer Stadt und der Umgebung eröffneten, musste ich mich dem Thema stellen. Außerdem sprachen mich als Berater auch immer wieder Praxisinhaber an, die zwar ein EMS-Trainingsgerät in einer Behandlungskabine stehen hatten, aber keineswegs einen solchen Erfolg damit feierten wie die EMSMicrostudios in ihrer nahen Umgebung. So beschäftigten wir uns damals intensiv mit dem „EMS-Shop-in-ShopSystem“ und stellten alle Weichen dafür, um ein solches System auf nur 40 Quadratmeter in unser bestehendes Trainingszentrum selbst zu integrieren. Heute kann ich sagen: Es hat sich gelohnt. Nicht nur, weil durch die Corona-Krise das Thema Personal Training bei den Menschen aufgrund der Intimität an Stellenwert gewonnen hat. Auch vor der Krise haben wir im Jahr 2019 auf 40 Quadratmeter schon über 100 Mitglieder bewegt. Die Mitglieder zahlen bei uns für ein 20-minütiges Personal Training pro

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››› THERAPIE

Woche im Betreuungsverhältnis 1:2 einen monatlichen Betrag von über 100 Euro bei einer 24-monatigen Mitgliedschaft! Eine solche Wertschätzung bin ich selbst bei den relativ hohen Monatsbeiträgen aus dem Trainingszentrum von über 75 Euro nicht gewöhnt. So generieren wir heute auf diesen 40 Quadratmeter – welche ca. 5 Prozent unserer Gesamtfläche entsprechen – mehr als 10 Prozent unseres Gesamtumsatzes. Zusätzlich ist das Personal Training für unsere Mitarbeiter eine wunderschöne Abwechslung zum normalen Trainings- und Therapiealltag. Heute blicke ich darauf zurück als eine der besten Entscheidungen, die ich als Unternehmer traf.

Umsatzsäule: Werteorientierter Kinderunterricht Dass unser Kompetenzzentrum auch einmal Programme für Kinder anbieten wird, das ließ ich mir seit den 90er-Jahren nicht mehr erträumen. Damals waren Angebote wie KinderKarate noch ein Teil unseres Kursangebots. Aufgrund der so geringen Wirtschaftlichkeit und Nachfrage verschwand es aber auch schnell wieder. Durch Zufall lernte ich das Konzept Junior Heroes® von Falk Berberich – selbst langjähriger Betreiber und Lizenzgeber mehrerer Kampfsportschulen – kennen. Das Kinderunterrichtssystem faszinierte mich wegen seines komplett anderen Ansatzes: Die Wertevermittlung für Kinder steht im Vordergrund und wird spielerisch durch Elemente des Kampfsports ergänzt. Dabei vermitteln die Übungen und Techniken unter anderem Werte und Themen wie „Selbstbewusstsein“, „Konfliktlösung im Kindergarten / in der Schule“, „Umgang

mit Fremden“. Dass das System auch schon für Kinder ab drei Jahren zu nutzen ist, begeisterte mich zusätzlich. Eine uns begrenzende Ressource musste ich jedoch zuerst noch überwinden: das Platzangebot. Doch hier kam der werteorientierte Kinderunterricht wie ein fehlendes Puzzleteil in das Gesamtbild. Die Kinderkurse sollten am frühen Nachmittag stattfinden, am besten zwischen 14 und 17 Uhr. Da jedes Kind pro Woche nur einmal am 30-minütigen Kurs teilnimmt, konnten wir so die bei uns nicht genutzten Kurszeiten im Nachmittagsbereich perfekt bespielen. Gut ein Jahr später sind 70 Junior Heroes® in unserem Kursraum, verteilt auf sechs Kurseinheiten à 30 Minuten. In den nächsten sechs Monaten peilen wir die Marke von 100 an. Die Eltern sind bereit, bei einer 12-monatigen Mitgliedschaft 89 Euro pro Monat für dieses hochwertige Produkt zu bezahlen. Und unsere Trainer freuen sich darauf, zwischendurch mit kleinen Kindern zu arbeiten. Gleichzeitig kommen von sich aus viele Mitglieder aus diesem Elternstamm zu unserem EMS-Personal Training – ein weiterer erfreulicher Synergieeffekt.

Umsatzsäule: Rehasport Das Thema Rehasport war für mich anfangs eher ein rotes Tuch. Ich hatte damals von vielen meiner Kol-

legen gehört, es sei nur eine Art „Durchlauferhitzer“. Der RehasportKurs sei nicht wirtschaftlich genug. Aus einem Rehasportler ein Mitglied zu generieren, sei so gut wie nicht möglich. Dem kann ich zum Glück heute widersprechen. Denn unsere nun weit über 10 Jahre lange Erfahrung mit dem Rehasport zeigt, dass fast 50 Prozent aller Rehasportler Mitglieder im Trainingszentrum werden. Sei es für den Fitnessbereich oder für das EMS-Personal-Training. Es kommt auf den richtigen Beratungsprozess mit dem Wann und dem Wie an. Heute verzeichnen wir ca. 350 Rehasportler in den Kursen und ca. 250 RehasportFitnessmitglieder, die wir RehasportPlus nennen.

Fazit: Denken Sie für die Zukunft um Was ich Ihnen hier beschrieben habe, ist natürlich nur meine Geschichte. Doch diese Erfahrungen führen mich und unser sportmedizinisches Trainingszentrum sicher durch die Krise. Es gibt bestimmt noch zahlreiche andere, gute Geschäftsfeld-Erweiterungen! Tun Sie mir und sich selbst einen Gefallen: Trauen Sie sich! Wandeln Sie sich vom monostrukturierten Anbieter zum Kompetenzzentrum für Gesundheit. Setzen Sie auf mehrere Geschäftsfelder! Natürlich müssen alteingesessene Denkweisen dafür erst einmal aufgebrochen werden. Veränderung ist wichtig und dazu gehört insbesondere die Akzeptanz von neuen Wegen und das Verlassen von Altbekanntem! Doch die Transformation ist zwingend notwendig.

Autor

Thomas Kämmerling ist Physiotherapeut, Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV, Physio-Spezialist der Experten Allianz für Gesundheit e.V., internationaler Referent zum Thema Leistungskommunikation und Geschäftsführer der KWS GmbH. E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de

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››› ADVERTORIAL

Interview mit Physiotherapeut Sascha Seifert

„Jede Therapieeinrichtung sollte ihr Angebot um den Bereich Training ergänzen“ Sascha Seifert ist therapeutischer Leiter des ambulanten Sportrehabilitationszentrums REHAmed und Geschäftsführer des Unternehmens BEFIT@WORK. Als Physiotherapeut, Osteopath und Heilpraktiker verfolgt er einen ganzheitlichen Therapie- und Trainingsansatz. Hierbei vereinbart er naturheilkundliches Wissen mit modernen sportmedizinischen Methoden.

››› Sascha Seifert

TT-DIGI: Herr Seifert, In Ihren Einrichtungen setzen Sie auf eine Kombination aus Therapie und Training. Warum? Sascha Seifert: Therapie und Training gehören für mich einfach zusammen. Bewegung und Muskelaufbau sind die entscheidenden Elemente, mit denen wir den Menschen helfen, gesund zu werden und es langfristig zu bleiben. Wir möchten unsere Patienten nicht auf ihr Rezept reduzieren, zum Beispiel sechsmal Krankengymnastik, sondern sehen den Menschen in seiner Gesamtheit. Deshalb folgen wir einer Behandlungslogik mit drei Zielen: Raus aus der Funktionsstörung, zurück zur Alltagsfunktionalität, nachhaltige Gesundheit und Lebensqualität. Die langfristige Bindung und Begleitung unserer Patienten ist eines unserer Kernziele. TT-DIGI: Wie gelingt Ihnen das? Sascha Seifert: Der wichtigste Aspekt für mich ist, vom Hands-On ins Hands-Off zu kommen. Der Therapeut sollte einen neuen Stellenwert bekommen, eher in Richtung eines Gesundheits-Coaches, der den Patienten nicht nur massiert oder geführt bewegt. Jede Therapieeinrichtung sollte ihr Angebot um den Bereich Training und langfristige Kundenbetreuung ergänzen. TT-DIGI: Wie können Einrichtungen solche Trainingsangebote praktisch umsetzen? Sascha Seifert: Sehr sinnvoll, egal ob es sich um eine große oder eine kleine Praxis handelt, sind platzsparende Trainingsraumlösungen wie die WONDERWALL. Sie bringt

mehr Flexibilität in die Arbeitsweise und ermöglicht ein effektives Einzel- oder Gruppentraining. Besonders die vielfältigen Fixierungsmöglichkeiten eröffnen in Therapie und Training neue Möglichkeiten – der Therapeut hat die Hände frei und kann sich noch fokussierter um den Patienten kümmern, während die Klienten ihr Training effektiv alleine durchführen können. Die WONDERWALL ist die innovative Wandlösung für das Trainingsraumkonzept ARTZT PT Room. Das multifunktionale Trainingsgerät für die Vertikale ermöglicht Functional Fitness, Faszien-Therapie, Dehnung und Krafttraining und bietet mit ihren flexibel verstellbaren Adaptionen ideale Fitness- und Therapiemöglichkeiten. So lassen sich auch kleine Räume hocheffizient nutzen. Infos und Beratung unter: artzt.eu/wonderwall

www.artzt.eu

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››› THERAPIE

Zukunft Praxis

Mitarbeiter - ein Garant für den Praxiserfolg Es gibt verschiedene Stellschrauben, an denen zu drehen ist, um sich als Praxisinhaber in einer Physiotherapie-Praxis für die Zukunft wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen. Eine der maßgeblichen Schrauben ist das Personal. Die aktuelle Situation ist jedoch sehr schwierig! Gehören Sie zu den vielen Praxisinhabern, die sich zum Beispiel für die Spezialisierung Ihrer Praxis entscheiden? Die Möglichkeiten sind zahlreich: von der Positionierung als Präventions- oder Rückenschmerzzentrum über die Ansprache der Zielgruppe Ü40 bis hin zu einem ganzheitlichen Therapie-Trainingskonzept, um nur ein paar aufzuzählen. Haben Sie jedoch bedacht, dass Sie dafür auch die entsprechenden Therapeuten brauchen? Stichworte: Schmerztherapeut, Geräte-Affinität, Gesundheitsberater.

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Die derzeitige Ausgangssituation im Markt Der Fachkräftemangel ist eine der großen Herausforderungen im Heilmittelmarkt. Im Durchschnitt wartet eine Physiotherapiepraxis 189 Tage, um eine offene Stelle neu zu besetzen (siehe Tabelle auf Seite 97). Die Arbeit in den Praxen läuft indes weiter, die Patienten stehen Schlange, Termine zum Erstbefund sind kaum mehr zu finden. Der administrative Aufwand wird immer größer. Die Folge sind überlastete und unzufriedene Mitarbeiter.

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Sollte ich mir als Praxisinhaber nun Gedanken machen, meine Praxis zu erweitern oder zu vergrößern, muss ich mir die Frage stellen, wie ich neue Mitarbeiter bekomme. Brauche ich eventuell weitere spezialisierte Therapeuten und/oder auch Mitarbeiter für die administrativen Aufgaben? Mitarbeiter, welche die Anmeldung besetzen und die administrativen Aufgaben wie Termine, Zuzahlungen oder Unterschriften organisieren, nehmen viel Stress von den Schultern der Therapeuten.


››› THERAPIE

Wie gewinne ich qualifizierte Mitarbeiter? Zuerst sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie Ihre Praxis als attraktiven Arbeitgeber positionieren und dadurch Bewerber anlocken. Formulieren Sie Ihre Praxisphilosophie. Stellen Sie sich die Frage, was genau Ihre Praxis-Einrichtung attraktiv macht. Schauen Sie sich in Ihrer örtlichen Umgebung um und überlegen Sie sich, welche Alleinstellungsmerkmale Ihre Praxis zu bieten hat. Dann richten Sie Ihren Blick auf Ihr Unternehmen. Welche Benefits können Sie Ihren Mitarbeitern anbieten? Wie sieht Ihr Behandlungsangebot aus, welche Bereiche deckt Ihr Leistungsspektrum ab?

Vollzeitstelle üblich, liegen sie 2021 bei nunmehr bei rund 3.200 Euro – die Steigerung beträgt stattliche 68 Prozent. Möglichkeiten, diese Gehälter zahlen zu können, bieten etwa auch Kombinationen mit variablen Anteilen, wie beispielsweise Prämien, Boni und Fortbildungsgeldern. Auch Mitarbeiterbeteiligungen sind eine interessante Option.

Die Höhe der Gehälter spielt selbstverständlich eine wichtige Rolle. Durch das Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) und der Angleichung der regionalen Gebühren auf einen bundesweit gültigen Höchstsatz stiegen die Umsätze in den Praxen an. Bundesweit wuchsen sie im Durchschnitt um 32 Prozent. Zeitgleich forderte der Gesetzgeber, die Gehälter der Therapeuten anzuheben.

Nutzen Sie die Stärken und Fähigkeiten Ihrer Mitarbeiter, erkennen Sie sie an und entwickeln Sie sie weiter, um sich von anderen Praxen in Ihrer Umgebung abzusetzen.

››› Job-Vorteile, die (potenzielle) Mitarbeiter reizen:

Verteilen Sie Ihre Aufgaben in der Praxis auf andere Schultern. Ein Praxisinhaber, der mehr am Unternehmen als im Unternehmen wirkt, schafft sich Freiräume für die Zukunftsgestaltung seiner Praxis.

››› Flexible Arbeitszeiten ››› Teilzeit

››› Mehr Urlaubstage

››› Unterstützung bei der

Das bedingt aber, dass Sie weniger im Unternehmen, sozusagen „an der Bank“ arbeiten, sondern am Unternehmen. Dann können Sie Ihre Mitarbeiter besser einschätzen. Es hilft Ihnen auch, zu erkennen, welche Mitarbeiter-Typen Sie eventuell noch benötigen. In einem zweiten Teil zeige ich Ihnen neue Wege in der Mitarbeiterrekrutierung auf.

Kinderbetreuung

››› Betriebliche Gesundheitsförderung ››› Fahrtkostenzuschuss im Rahmen des steuerfreien Sachbezugs

››› Weihnachts- / Urlaubsgeld

››› Ansprechende Praxiseinrichtung / Personalraum

Waren im Jahr 2017 Brutto-Gehälter von 1.700 Euro bis 1.900 Euro für eine Fachkräftemangel in folg. Bundesländern

Machen Sie sich ein genaues Bild von Ihren Mitarbeitern, arbeiten Sie deren Stärken und Schwächen heraus und erkennen Sie die Potenziale, um sie optimal einsetzen, fördern entwickeln zu können.

Der Modebegriff „Work-Life-Balance“, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen beruflichen Anforderungen und privaten Bedürfnissen, liegt insbesondere der jüngeren Generation am Herzen. Flexibilität und Freiheit spielen eine wichtige Rolle.

Ist Geld wirklich alles?

Datum

Zusammenfassung

Fachkräfteengpass in folg. Bundesländern

››› Team-Events

zu wenig Daten für Nachweis, od. kein Mangel

Vakanzzeit, bundesweit

Arbeitslosenstellenrelation, Arbeitslosenquote, bundesweit bundesweit

12/2016

7

8

TH

134 Tage 41% über Durchschnitt

37 auf 100 Stellen

1,00%

12/2017

10

5

HH

151 Tage 48% über Durchschnitt

33 auf 100 Stellen

0,90%

12/2018

12

2

HH, HB

167 Tage 48% über Durchschnitt

31 auf 100 Stellen

0,80%

12/2019

14

HH (kein Mangel) HB (kein Nachweis)

189 Tage 52,5% ü. Durchschnitt

28 auf 100 Stellen

0,80%

Quelle: modifiziert nach Physio Deutschland https://www.physio-deutschland.de/fileadmin/data/bund/Dateien_oeffentlich/Beruf_und_Bildung/Zahlen__Daten__Fakten/Zahlen-Daten-Fakten-Jan21.pdf

Autor

Uwe Kalin ist Business Development Manager bei der opta data Gruppe im Bereich Heilmittel mit 20 Jahren Erfahrung im Gesundheitswesen. Als Diplom-Sportwissenschaftler und Sporttherapeut baute er Gesundheitszentren mit auf und leitete sie, arbeitete in der ambulanten, stationären Rehabilitation und in der erweiterten ambulanten Physiotherapie (EAP). E-Mail: uwe.kalin@optadata-gruppe.de

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››› THERAPIE

Corona-Spuren in der Praxis

Verunsicherung und Angst als Pandemie-Nebenwirkungen Viele Menschen haben derzeit Angst, eine Physiotherapie-Praxis aufzusuchen. Die Sorge, sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen mit dem Covid-19Virus anzustecken, ist groß. Vor allem fürchten sich diejenigen, die zu den Risikogruppen gehören. Doch genau die sollten doch weiterhin in die Therapie, sollten dann auch wieder ins Training kommen, sobald dies wieder möglich ist.

Am wichtigsten war es, in den vergangenen Monaten als Praxis-Inhaberin gut informiert zu sein, gleichzeitig allerdings schnell und flexibel zu agieren – auf neue Verord-

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nungen und Regeln, die sich immer wieder änderten. Was gestern noch aktuell war, gilt morgen vielleicht schon nicht mehr. Die Themen reichen dabei von den aktuellen RKI-Zahlen und den damit verbundenen, regionalen Möglichkeiten oder Einschränkungen über die Hygienevorgaben bis hin zu den Impfungen. Parallel dazu sind für Unternehmer die wirtschaftlichen Themen relevant und alles andere als unerheblich. Es gilt, sich für die Zukunft aufzustellen, und unseren Patienten sowie Kunden einen Ausblick zu geben. Gleichzeitig sind Zuversicht und Sicherheit ebenso für die Mitarbeiter wichtig, um mit den Herausforderungen der Ist-Situation gut umzugehen.


››› THERAPIE

Die Ist-Situation aufseiten der Patienten In der Praxis bemerken wir sehr stark, wie Kunden und Patienten mit der aktuellen Situation hadern. Die Gespräche während der Therapie haben sich verändert. Aktuell steht nicht mehr die Erkrankung oder das allgemeine Befinden im Fokus, sondern die Themen rund um Corona. Es schwingt sehr viel Unsicherheit, aber auch viel Unwissenheit mit. Das schürt Ängste. Während die einen große Angst haben zu erkranken und sich völlig isolieren, sind andere einfach nur in ihrer Hilflosigkeit erstarrt und fühlen sich ausgeliefert. Nicht wenige kämpfen mit depressiven Verstimmungen bis hin zu schweren Depressionen. Wieder andere sind wütend, hängen in einer Negativspirale fest und lassen gern ihrem Ärger Luft. Insgesamt nimmt Corona sehr viel Raum ein und scheint den Alltag zu dominieren. Die veränderten Lebensumstände führen zudem vermehrt zu gesundheitlichen Problemen. Das Leben im Homeoffice führt dazu, dass sich viele nur noch innerhalb ihres Wohnraums bewegen, aber kaum noch darüber hinaus. Oftmals ist die Arbeitsplatzsituation zu Hause suboptimal, sodass muskuläre Probleme aufgrund des dauerhaften, zu langen Sitzens und einer schlechten Haltung in den Vordergrund rücken.

Mehr Stress und weniger Ausgleich Wer sonst nach Feierabend zum Sport ging, körperlich aktiv war und sich einen Ausgleich zum Berufsalltag schuf, der muss sich heute im Wohnzimmer aufraffen, ein Work-out durchzuführen oder draußen maximal zu zweit eine Runde zu laufen. Die stark eingeschränkten sportlichen Möglichkeiten treffen nicht jedermanns Geschmack. Der Bewegungsmangel führt nicht nur zur Gewichtszunahme, sondern ruft auch körperliche Defizite hervor.

Diese Emotionen in der Form und Häufigkeit sind neue Herausforderungen in der Therapie, wobei die psychosozialen Aspekte schon immer eine Rolle spielten. Nun ist es jedoch deutlich mehr geworden und beinah jeder hat seine eigene Corona-Geschichte im Gepäck.

Der Umgang mit angstvollen Patienten – ein Beispiel aus der Praxis Vorgang: Eine Patientin war kürzlich bei uns, um ihre Trainingsmitgliedschaft zu kündigen. Obwohl das Training für sie medizinisch indiziert ist und sie auf Basis von KGG eine Verordnung hat, wollte sie unsere Leistungen nicht weiter in Anspruch nehmen. Hintergrund: Die Patientin steht kurz vor der Rente. Ihre Angst vor einer Erkrankung an Covid-19 ist so groß, dass sie sich komplett isoliert hat. Ihr einziger Kontakt besteht zu einer Nachbarin. Dass die Therapie, insbesondere Krankengymnastik am Gerät, für ihre Gesundheit sehr wichtig ist, dessen ist sie sich sehr bewusst. Sie weinte, als sie ihre Termine absagte.

Etliche Branchen sind seit Langem gänzlich oder teilweise in Kurzarbeit. Auch hier werden Unsicherheiten und Existenzängste hervorgerufen. Kaum einer weiß, wie es um die Zukunft des Arbeitsplatzes steht, ob und wann wieder normal gearbeitet werden darf. Mangelnde Perspektive und finanziellen Schwierigkeiten sorgen für manch schlaflose Nacht. Wieder andere, insbesondere in den systemrelevanten Berufen, wie Pflege und Einzelhandel, haben einen sehr stressigen Arbeitsalltag und sind mehr denn je gefordert. Es kommt immer mal wieder aufgrund von Quarantänebestimmungen zu Personalausfällen, Dienste müssen von anderen zusätzlich übernommen werden. Die Hygienebestimmungen führen andererseits zu erhöhtem Aufwand. Neben der angestiegenen körperlichen Belastung werden Patienten und Kunden immer dünnhäutiger.

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› THERAPIE

Herausforderung: Für unseren Sportstudenten, der an diesem Tag am Empfang eingesetzt war, war dies schon eine besondere Situation. Wir erläuterten ihr, mit welchen Hygienemaßnahmen wir in Therapie und Training arbeiten und zeigten ihr im Detail auf, wie wichtig es ist, das Training für ihre Gesundheit fortzuführen. Sie war sich dessen durchaus bewusst, zumal sie bemerkt, dass ihre Muskulatur schwächer wird und das Training fehlt. Doch die Angst vor einer Covid-Erkrankung war zu groß.

ihren Körper tun können. Insbesondere ältere Menschen sind dankbar, regelmäßig zur Therapie zu kommen. Sie verleiht ihrem Alltag auch Struktur. Sowohl die Bewegung als auch die Gespräche tragen zu ihrem Wohlbefinden bei. Um gesund zu altern, seine Lebensqualität und Selbstständigkeit langfristig aufrecht zu erhalten, sind regelmäßige Therapie und Training von Bedeutung.

Lösung: Schließlich stellten wir ihr ein Eigenübungsprogramm zusammen und luden die Trainings-App auf ihr Smartphone. Anpassungen an das Programm stimmen wir telefonisch ab. Die Dame ist sehr dankbar, dass wir ihre Bedürfnisse ernstgenommen und eine Lösung für sie gefunden haben.

Neben der therapeutischen Behandlung ist auch immer wieder die Kommunikation mit Kunden und Patienten essenziell. Manchmal gelingt es allein schon durch eine bewusste Gesprächsführung, die Negativspirale aufzubrechen. In manchen Fällen reicht die Frage aus, was heute Schönes passiert sei. Manch einer ist überrascht und muss erst überlegen, bevor er antwortet.

Allein das Gespräch bedeutete ihr sehr viel! Sobald sie sich wieder sicherer fühlt und sich die Lage entspannt, wird sie die Leistungen auch wieder vor Ort wahrnehmen. Hamm war nun mehrfach Risikogebiet mit sehr hohen Inzidenzzahlen. Das ist deutlich am Verhalten in der Bevölkerung zu spüren. Auf der anderen Seite erfahren wir auch viel Zuspruch durch Patienten, die unsere Leistungen gern in Anspruch nehmen und ihnen Halt in dieser besonderen Zeit geben. Viele sind froh, dass sie weiterhin etwas für sich und

Herausforderung an die Therapeuten: der Verunsicherung entgegentreten

Da derzeit die Erlebnisse im übersichtlichen Rahmen stattfinden, sind es häufig die kleinen Momente, die plötzlich an Wert gewinnen. Dies zu reflektieren hat gleichzeitig viel mit Achtsamkeit zu tun. Das führt häufig dazu, dass der Patient schon ein wenig entspannt und die Therapie an Compliance gewinnt. Empathie ist essenziell für die Behandlung, um auf die Patienten bestmöglich einzugehen. Allerdings ist es dennoch wichtig, ein professionelles Nähe-Distanz-Verhalten zu wahren. Empathie bedeutet nicht, den Patienten zwangsläufig in seiner Einstellung zu bestärken, sondern ihn gegebenenfalls auch zu motivieren, etwas an seiner Situation zu verändern, in einem ihm möglichen Rahmen. Hier haben Aufklärung und Beratung einen hohen Stellenwert. Das Verständnis von Therapie und Training für die Gesundheit des eigenen Körpers motiviert zur Aktivität und sich nicht passiv seinem Leid hinzugeben. Auch ein Perspektivwechsel eröffnet oftmals neue Möglichkeiten und Einsichten.

Herausforderung an die Unternehmensführung: offene Kommunikation Für uns ist der Austausch im Team auch untereinander sehr wertvoll. Wir profitieren davon, dass wir unterschiedliches Know-how und Erfahrungen mitbringen. Vieles geschieht selbstständig untereinander. Grundsätzlich steht meine Tür für mein Team offen, weshalb das ein oder andere schon auf dem kurzen Weg abgestimmt werden kann. Anderes thematisieren wir wiederum in unseren regelmäßigen Team-Sitzungen. Aufgrund der besonderen Situation führten wir ein Strategie-Meeting durch und zogen einen externen Experten hinzu. Dr. Matthias Obinger, Professor und Studiengangsleiter der dba, war bei uns zu Gast und hat unter CoronaBedingungen ein Seminar zum Thema „Kommunikation und Teambildung“ bei Caldea abgehalten.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG


Die Begeisterung, die wir sonst von unseren Studierenden nach den Präsenzphasen kennen, hat sich schnell auf unser gesamtes Team übertragen. Die vielen praktischen Übungen und Beispiele haben ein völlig neues Bewusstsein für Kommunikation und die Kraft der Wörter im Hinblick auf das Senden und Empfangen von Botschaften geschaffen. Das Gelernte konnten wir unmittelbar in unseren Alltag integrieren und Gespräche auf diese Weise positiv beeinflussen. Ein Experiment hat schlussendlich bewiesen, dass man im Team stärker ist als jeder für sich. Es war es ein sehr motivierendes Erlebnis und eine großartige Erfahrung. Was uns als Team bestärkt und vielleicht noch ein Stück nähergebracht hat. Auch Wochen später zehren wir von dem Seminar und erleben immer wieder Aha-Momente. Ich bin sehr dankbar über die Kooperation mit der Deutschen Berufsakademie in Baunatal, an der unsere Studierenden ein duales Sportstudium absolvieren.

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››› THERAPIE

››› Prof. Dr. Matthias Obinger

Autorin

Daniela Schindler ist Unternehmensberaterin und Geschäftsführerin von Caldea Therapie und Training GmbH in Hamm und Dortmund. Es ist ein Partnerunternehmen der dba, weshalb sie auch als Mentorin die Studierenden an der Berufsakademie begleitet: E-Mail: d.schindler@caldea-therapie.de

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› THERAPIE

Medizinische EMS in der Reha

Fester Bestandteil in der stationären Nachsorge Seit fast zehn Jahren arbeitet die Frankenland Klinik in Bad Windsheim mit EMS-Geräten. Eine Investition, die sich für die Klinik, für die Physiotherapeuten und für die Patienten lohnt.

Wenn wir an medizinische EMS denken, fallen uns spontan Physiotherapeuten ein, welche die moderne Form der Elektrotherapie in ihren ambulanten Praxen anbieten. Hier steht meist der präventive Einsatz im Vordergrund, als Zielgruppe der selbstzahlende zweite Gesundheitsmarkt. Anders im klinischen Alltag. Hier profitieren die Patienten von der medizinischen EMS, therapieunterstützend

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1- bis 2-mal wöchentlich. Einer der Vorreiter des stationären Einsatzes ist die Frankenland Klinik in Bad Windsheim. Die Frankenlandklinik ist eine Klinik der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern mit den Fachbereichen Orthopädie, Innere Medizin, Dermatologie und Schmerztherapie. „Wer immer nur das macht, was schon immer gemacht wurde,

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wird auch nur das bekommen, was man immer bekommen hat.“ Das hat sich gleichermaßen der Chefarzt einer orthopädischen Rentenversicherungsklinik gedacht, als er im Jahre 2012 mit der Investition in zwei miha bodytec medical Systeme die damals noch unbekannte medizinische EMS in das Behandlungsspektrum seiner Klinik in Bad Windsheim integriert hat.


››› THERAPIE

Persönliche Erfahrungen überzeugten den Chefarzt Unter der Leitung des Chefarztes Dr. med. Rainer Tischendorf stehen im Fachbereich Orthopädie 110 Betten zur Verfügung. Im Rahmen der stationären Nachsorge werden alle Indikationen im Rahmen der Orthopädie behandelt und therapiert. Auslöser der für die damalige Zeit noch recht ungewöhnlichen Investition waren persönliche Erfahrungen. Herr Dr. Tischendorf lernte das Training im privaten Umfeld kennen und war schon nach der ersten Trainingseinheit begeistert und überzeugt. Einigen Patienten Er erkannte sofort die positiven ist die mediziniEffekte dieser neuartigen Traische EMS durch ningsform und integrierte die Gesundheitsein››› Dr. med. Ganzkörper-EMS in sein richtungen bereits Rainer Tischendorf bewährtes Therapieangebot, bekannt, die sich anfangs speziell für seine Patienten in der Nähe ihres Wohnortes befinmit der Indikation Wirbelsäule. Weitere den. Der eine oder die andere hat Indikationen sollten schnell folgen. zudem schon ein Training absolviert oder ist neugierig, es auszuprobieren. „Das EMS-Training hat sich in unserer Hier ist die Freude, es nun auch zur Klinik etabliert und ist fester theraWiederherstellung ihrer körperlichen peutischer Bestandteil der RehabiliLeistungsfähigkeit „verabreicht“ zu tationsmaßnahme“, beschreibt bekommen, doppelt groß. Orthopäde Tischendorf den EMSEinsatz. Aber auch bei den übrigen Patienten, die diese Form des Trainings noch Geschulte Therapeuten nicht kennen, weicht die ursprünglisetzen das Training in der che Skepsis, „Training mit Strom“ rehabilitativen Nachsorge ein durchzuführen, sehr schnell. Während des Reha-Aufenthaltes erhalten Patienten, vorwiegend mit Gerade diese in der Rehabilitation chronischen Rückenschmerzen sowie anfangs Verunsicherten trainieren Erkrankungen im Bereich der unteren mit außerordentlichem Engagement Extremität, einmal pro Woche eine und verzeichnen während des drei20-minütige medizinische EMSwöchigen Reha-Aufenthalts erste Anwendung unter der Aufsicht Fortschritte. „Viele unserer Patienten geschulter Therapeuten. verlassen die Klinik mit der ernsthaf-

ten Motivation, die medizinische EMS wohnortnah fortzuführen“, resümiert der Chefarzt seine Abschlussgespräche.

Gelenkschonendes, ergänzendes Training zur MTT „Für unsere Klinik ist die medizinische EMS eine ideale Ergänzung zu der recht umfassenden Medizinischen Trainingstherapie (MTT). Die intensive, dabei aber sehr gelenkund wirbelsäulenfreundliche Trainingsform ist in unserem Behandlungsspektrum eine besondere Variante des Muskelaufbauprogramms“, sagt auch die leitende Physiotherapeutin Juliane von dem Bussche. Die Nachfrage und das Interesse an medizinischer Elektromyostimulation wächst und so sind in den letzten Jahren einige Rehakliniken mit unterschiedlichen Behandlungsschwerpunkten hinzugekommen. Auch die Kliniken sehen den vielseitigen Nutzen dieser fortschrittlichen Behandlungsmethode.

Autor

Burkhard Peters ist Diplom Sportlehrer mit Schwerpunkt Sportmedizin und Trainingslehre und hat langjährige praktische Erfahrungen in der Sporttherapie, u.a. in der eines Fußball-Erstliga-Vereins sowie in der Führung und Beratung von Praxen und Gesundheitseinrichtungen. Seit 2018 ist er verantwortlich für den Bereich Healthcare bei miha bodytec. E-Mail: bp@miha-bodytec.de, www.miha-bodytec.de

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››› THERAPIE

Mywellfit verbindet Physiotherapie und Fitnesstraining

Die erfolgreiche Schnittstelle Rainer Reusch verbindet mit seinem Konzept Physiotherapie und Fitnesstraining und ermöglicht Betreibern damit die Positionierung mit einem Selbstzahlerbereich. Im Interview mit TT-DIGI erläutert er seinen Ansatz, der auf eine stetig wachsende Nachfrage trifft. TT-DIGI: Herr Reusch, wie ist ihre Idee entstanden, Physiotherapie und Fitnesstraining zu verbinden? Rainer Reusch: Ich habe mich gefragt, wo genau die Unterschiede zwischen den Bereichen Fitness und Physiotherapie liegen und wie man diese mit einem Konzept gut verbinden kann. Im Kern ermöglichen wir die Abrechnung einer Heilmittelerbringung als Selbstzahlerleistung. Dafür ist eine Verordnung notwendig. TT-DIGI: Das Medizinische Gesundheitstraining wird als gerätegestützte Trainingstherapie umgesetzt. Welche Vorteile bringt das mit sich? Rainer Reusch: Die Erbringung dieser Leistung ist auch während des Lockdowns möglich und sichert auf diese Weise Einnahmen. Sowohl Physio-

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therapeuten als auch Studiobetreiber können sich so noch besser als Gesundheitsdienstleister positionieren. Wir stellen dem Betreiber das Wissen bereit, das er zur Umsetzung benötigt. Als kleiner Nebeneffekt ist auch eine Umsatzsteuerbefreiung möglich. TT-DIGI: Wie fällt die bisherige Resonanz aus? Rainer Reusch: Die Nachfrage ist definitiv da. In einigen Anlagen wurde das Konzept bereits umgesetzt, weitere werden demnächst folgen. TT-DIGI: Sie bewerben Ihr Konzept auch in der TT-DIGI. Hat sich das schon bezahlt gemacht? Rainer Reusch:In der Tat gab es aufgrund der werblichen Aktivitäten

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››› Ilona und Reiner Reusch bereits einige Anfragen und Abschlüsse. Ich bin daher mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden. TT-DIGI: Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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››› DVGS spricht sich für regelmäßiges Ausdauerund Krafttraining aus

Was motiviert Schwerkranke? Der Februar ist der Monat des Weltkrebstags, weshalb Bewegung, körperliche Aktivität und Sport in der Krebsbehandlung wieder in das öffentliche Bewusstsein gerückt wurden. Aber wie bekommt man schwerkranke Menschen dazu? Wie kann man sie motivieren?

Der Deutsche Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. (DVGS) wies darauf hin, dass eine Sport- und Bewegungstherapie mittlerweile zum festen Bestandteil moderner Krebstherapie gehört und Eingang in die Leitlinien zur Krebsbehandlung findet. Regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining hätten einen positiven Einfluss bei krebsbedingten Beeinträchtigungen, so der DVGS. Zudem gab es vom 19. Februar bis 23. März einen Mitmachwettbewerb „Beweg Dich gegen Krebs“ in Dresden,

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der von der Stiftung Leben mit Krebs initiiert worden war. Im Zeitraum von vier Wochen sollten die Teilnehmer ihre Trainingserfolge auf einer App mit anderen teilen. Körperliche Bewegung von Walken bis hin zum Fitnesstraining, ob einzeln oder im Team. Als Motivation diente der digitale Vergleich via App. Die Aktionen werden im April in Magdeburg und im Mai in Mainz fortgeführt. Auch andere Apps – wie die App „Onko-Nachsorgeaktiv“ vom Onkologischen Schwerpunkt Stuttgart (OPS) oder „movival®“ von der movival GmbH aus Achern – widmen sich dem Thema Bewegung und Krebs. Denn die Vorteile der Bewegung, von der Arbeit im Garten über Laufen bis hin zum Gerätetraining sind wissenschaftlich belegt. Das manifestiert auch ein Beitrag von Dr. Elke Oberhofer in der Zeitschrift MMW – Fortschritte der Medizin, der am 18. März publiziert wurde. Der Beitrag „Sport bei Krebs: Warum er sich für Patienten wirklich lohnt!“ betont nochmals die Studienlage, die von einer Abnahme der thera-

Bildnachweis: Martin Kunze, Hamburg DVGS

Körperliche Aktivität gegen Krebs


››› THERAPIE

piebedingten Nebenwirkungen spricht, von einer sinkenden Mortalitätsrate und der Verhinderung von Rezidiven. Gleichzeitig geht es auch immer um die Frage, wie Krebspatienten trotz ihrer schweren Erkrankung in die Bewegung zu bringen sind. Helena Koine, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Deutschen Sporthochschule Köln, entwickelte für ihre Masterarbeit eine Online-Intervention „Step into Motion“, um jungen Erwachsenen in der Krebsnachsorge den Zugang zur körperlichen Aktivität zu erleichtern. Professor Dr. med. Michael H. Schoenberg setzte sich bereits vor Jahren in Fachartikeln wie in seinem Buch „Aktiv leben gegen Krebs“, das 2016 im Piper Verlag erschienen ist, mit der Notwendigkeit der körperlichen Aktivität bei Krebs aus. Er ist ehemaliger Chefarzt der Chirurgischen Abteilung und Ärztlicher Direktor am Rotkreuzklinikum München mit Schwerpunkt Onkologie sowie Beirat der Bayerischen Krebsgesellschaft.

TT-DIGI: Wie wirkt sich die verbesserte Prognose aus? Professor Schoenberg: Als Erstes verbessert körperliche Aktivität nach einer Therapie – zum Beispiel nach einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung mit all ihren Nebenwirkungen – deutlich die Lebensqualität. Außerdem steigt die Überlebensrate, das Overall Survival, deutlich auf bis zu 20 Prozent. TT-DIGI: Welche Art der Bewegung empfehlen Sie? Professor Schoenberg: Gegenfrage: Wie sehen die Voraussetzungen aus, dass sich jemand nach einer Chemotherapie körperlich bewegt? Schon allein das Wort Sport wirkt nach einer Chemotherapie wie ein Gegensatz. Häufig fühlt man sich danach sehr elend. Deshalb gefällt mir der englische Begriff „physical activity“ besser. Der Punkt ist: Es muss machbar sein und es muss Spaß machen. Deshalb ist zuerst der unterschwellige Bereich, wie zum Beispiel das etwas strammere Spazierengehen oder das Walking, zu empfehlen, sodass Patienten überhaupt erst einmal in die Bewegung kommen. Wenn eine körperliche Aktivität zu anstrengend ist, dann müssen sich Patienten dazu zwingen. Das wäre hinsichtlich der Motivation nicht sehr sinnvoll. TT-DIGI: Wie stehen Sie generell zur Onkologischen Trainingstherapie (OTT)?

Logo der Benefizaktion „Beweg Dich gegen Krebs“

Professor Schoenberg: Das Trainingsprogramm OTT ist sinnvoll, wenn einer das gerne macht. Denn es geht hier um den Muskelaufbau, was keinesfalls vernachlässigt werden sollte. Wenn man seine Muskeln nicht kräftigt, dann verschmächtigen, so heißt der Terminus technicus, die Muskeln und das ist sehr schlecht. Es beeinflusst die Prognose der Krebserkrankung negativ. Muskelaufbau bedeutet auch „ich tue etwas für mich und ich spüre mich“. Das hat also durchaus auch einen starken psychologischen Charakter.

TT-DIGI: Herr Professor Schoenberg, Sie betonen die Bedeutung von Bewegung bei einer Krebserkrankung. Können Sie das etwas näher ausführen? Professor Schoenberg: Krebs-Erkrankungen gehören zu den nicht-übertragbaren Krankheiten. Diese nicht-übertragbaren Krankheiten sind bis zu 30 Prozent vom Lebensstil abhängig. Relativ gut nachgewiesen ist seit 10 bis 15 Jahren, dass die Prognose bei Krebs selbst dann deutlich zu verbessern ist, wenn man vorher unsportlich war, sie liegt zwischen 20 und 30 Prozent. Es gibt viele, sehr teure Chemotherapeutika, die nicht im Entferntesten diesen Effekt auf die Prognose der Erkrankung aufweisen.

Wenn es aber den Patienten über Gebühr anstrengt, muss der Physiotherapeut, der Trainer das Training anders gestalten, also den Bedürfnissen und den Möglichkeiten des Patienten anpassen. TT-DIGI: Wie kann man Patienten die körperliche Aktivität näherbringen? Professor Schoenberg: Es kommt darauf an, dass sich die Patienten regelmäßig bewegen. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Patienten dazu zu motivieren. Die eine ist die sogenannte „reward substitution“. Das bedeutet: Derjenige, der sich bewegt, belohnt sich direkt danach mit einem Zuckerl. Denn den körperlichen Effekt, den spüren Sie erst nach Wochen oder Monaten. Belohnen Sie sich

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mit etwas, auf das Sie sich schon während der Aktivität freuen. Das kann beispielsweise die Apfelsaft-Schorle in Gesellschaft nach einem Training sein.

Das sind die beiden besten Motivatoren. Allerdings müssen der Aufwand und der Spaß in einem guten Verhältnis zueinanderstehen. Es gilt ein gesundes Verhältnis zwischen Aufwand und Spaß zu erreichen. TT-DIGI: Inwiefern wirkt körperliche Aktivität der Fatigue entgegen? Professor Schoenberg: Fatigue ist die typische Erschöpfung nach einer Krebsbehandlung. Gemäß einer holländischen Studie glaubten Ärzte, dass es der Schmerz wäre, der die Lebensqualität der Patienten beeinträchtige – aber noch viel mehr ist es das Gefühl der Erschöpfung, sagen Patienten. Fatigue beeinträchtigt die Lebensqualität enorm. Man dachte, Fatigue wäre medikamentös zu behandeln. Nein! Das Einzige, was sinnvoll hilft, ist Bewegung. Der Therapeut sollte den Patienten in kleinen Schritten in die Bewegung bringen, dann darauf aufbauen in kleinen Häppchen, Tiny Habits, und schrittweise steigern. Gerade „Kleinigkeiten“ sind anfangs zielführend, so können

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Damit kommen wir auf den zweiten Punkt zu sprechen, den „social contract". Wenn Sie einer Gruppe angehören, die sich zum Training zu einem festen Termin verabredet hat, dann ist das gewissermaßen ein „Vertrag“, den Sie mit den anderen schließen.

Patienten das Gleichgewicht zum Beispiel mit dem Theraband trainieren und damit auch muskelaufbauende Übungen durchführen. TT-DIGI: Tiny Habits, kleine Gewohnheiten – wie bringe ich den Krebspatienten dazu? Professor Schoenberg: Es gibt drei Möglichkeiten. Die Manipulation ist die schlechteste davon. Dann gibt es den Paternalismus, d.h. man ordnet etwas an, und schließlich Nudging. Das ist das Anstupsen, Anstoßen, ohne jemanden zu etwas zu zwingen. Dann überlasse ich dem Patienten die freie Entscheidung. Das setzt voraus, dass ich glaubwürdig bin und den Menschen in seiner Individualität berücksichtige. Es motiviert Menschen, das Richtige zu tun, und dafür gibt es auch entsprechende Techniken in der Verhaltensökonomie. Kurz gesagt: Die Überzeugungsarbeit ist die Basis, vor jedem Training, das der Patient individuell mit seinem Therapeuten oder Trainer entscheidet und abstimmt. Vielen Dank für das Gespräch. Reinhild Karasek

››› Prof. Dr. med. Michael H. Schoenberg

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Bildnachweis: © Fritz Beck

››› Buchtipp: Prof. Dr. med. Michael H. Schoenberg: Aktiv leben gegen Krebs. Heilungschancen und Lebensqualität verbessern durch Bewegung, Ernährung und eine stabile Psyche. Piper Verlag. 2016 E-Book: https://www.piper.de/buecher/aktivleben-gegen-krebs-isbn-978-3-492-97476-9-ebook


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Digitale Körperanalyse für Ihre Fitness-, Gesundheitsoder Physioeinrichtung Erstmals präsentiert auf der FIBO 2019, ist SCANECA nun seit zwei Jahren auf dem deutschen Markt. Wir zeigen Ihnen die Vorteile von SCANECA für Ihre Fitness-, Physio- oder Gesundheitseinrichtung. Körperanalyse von SCANECA Innerhalb kürzester Zeit erstellt SCANECA eine ganzheitliche Körperanalyse. Das Ergebnis beinhaltet wichtige Körperwerte wie beispielsweise den Körperfettanteil oder den FFMI. Aufschlussreiche Gesundheitsparameter wie das Taille-HüftVerhältnis werden ergänzt um eine digitale Haltungsanalyse am detailgetreuen 3D-Avatar. Gleichzeitig werden die relevantesten Körperregionen präzise vermessen. Durch regelmäßige SCANECA-Analysen werden selbst kleine Therapie- bzw. Trainingsfortschritte gemessen und anschaulich dargestellt.

Virtueller Zwilling in 3D Der 3D-Avatar bildet den gesamten Körper des Kunden exakt ab und hilft

dabei, den eigenen Körper zu verstehen und wahrzunehmen. Die objektive Betrachtung aus allen Blickwinkeln hilft dabei, Problemzonen zu identifizieren und Trainingsziele zu definieren.

Umfangsmessung SCANECA analysiert die Körperproportionen durch präzise und kontaktlose Umfangsmessungen an 14 Stellen, vom Hals bis zur Wade. Durch wiederholte Anwendung lassen sich so Trainingsfortschritte direkt messen und verfolgen.

Haltungs- und Balanceanalyse Die 3D-Haltungsanalyse ermöglicht dem Kunden, die Analyse des Therapeuten nachzuvollziehen und die Einzelheiten der eigenen Körperhaltung

zu verstehen. Durch die Anschaulichkeit der eigenen Haltungsprobleme können Therapien gezielter und erfolgreicher umgesetzt werden.

Gesundheitsparameter Durch die Analyse des gesamten Körpers wird mit intelligenten Algorithmen die Körperform und die Körperzusammensetzung analysiert. Neben dem Gewicht und dem Körperfettanteil, wird auch der FFMI und der BMI ermittelt. Die wichtigen Gesundheitsparameter Taille-Hüft-Verhältnis und Taille-Größe-Verhältnis runden die Analyse ab und liefern ein aufschlussreiches Gesamtbild über den Fitness- und Gesundheitszustand.

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››› THERAPIE

So werden Handschuhe zu einem Problemlöser für Rollstuhlfahrer Physiotherapie-Praxen können bei Patienten im Rollstuhl mit speziellen Handschuhen punkten – als Serviceleistung wie als Zusatzgeschäft. Wie das funktioniert, erläutert Marcus Chiba im Gespräch.

››› Marcus Chiba, Geschäftsführer CHIBA Gloves Germany

TT-DIGI: Seit wann bieten Sie spezielle Handschuhe für Rollstuhlfahrer an? Marcus Chiba: Unsere eigene Linie gibt es seit 15 Jahren. Wir haben mit der eigenen Marke angefangen, weil die Rollstuhlhandschuhe am Markt nicht wirklich gut waren und es keine funktionellen Handschuhe für Rollstuhlfahrer gab. Wir verwenden für unsere Handschuhe im Griffbereich silikonisiertes Kevlargewebe für besten Gripp und lange Haltbarkeit. TT-DIGI: Gibt es besondere Eigenschaften oder Anforderungen für Rollstuhlhandschuhe im Vergleich zu anderen Handschuhen? Marcus Chiba: Rollstuhlhandschuhe benötigen im Griffbereich ein sehr robustes Material, da mit den Händen beschleunigt und gebremst wird. Ein weiterer Punkt sind Verstärkungen im Daumen-Zeigefinger-Bereich, da hier die größten Belastungen auftreten. Unsere Handschuhe sind in diesem Bereich durch eine spezielle Konstruktion meist nahtlos, um Druckstellen zu vermeiden. ››› Argon Premium II Ein wichtiges Thema für Rollstuhlvon Chiba. fahrer ist auch das Karpaltunnelsyndrom, da durch die unnatürliche Belastung der Hände viele Rollstuhlfahrer darunter leiden. Die Hände schmerzen oder es kann sogar ein Taubheitsgefühl in den Fingern auftreten. Als Sporthandschuh-Spezialisten haben wir dafür das BioXCell-System entwickelt, dass das Einschlafen der Hände verhindert.

Rollstuhlhandschuhe sollten zudem unbedingt waschbar sein.

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TT-DIGI: Was spricht für den Verkauf von Handschuhen als Zusatzgeschäft? Marcus Chiba: Es gibt viele Highend-Fitness-Studios und Physiotherapeuten, die aus hygienischen Gründen nur mit Handschuhen trainieren lassen. Zudem ist der Handschuh ein Problemlöser sowohl im Fitnesstraining als auch für Rollstuhlfahrer. Er macht das Training oder die Fahrt mit dem Rollstuhl angenehmer, sicherer und effizienter. Wer seinen Patienten einen guten Service geben will, sollte auf diesen zusätzlichen Nutzen hinweisen. TT-DIGI: Können Physiotherapie-Praxisinhaber Ihre Handschuhe bei sich in der Praxis verkaufen? Marcus Chiba: Ja, selbstverständlich. Wir stellen dafür kleine Warendisplays und ausführliches Prospektmaterial zur Verfügung. Jeder Physiotherapeut kann ein ChibaHändler werden und erhält dafür spezielle Einkaufskonditionen. www.chiba.de


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Neu und modern – Für Trainer der Spitzenklasse Die Anforderungen an Trainer jeder Art steigen kontinuierlich. Besonders auf Qualität wird immer mehr Wert gelegt. Deshalb werden auch die Voraussetzungen, um bestimmte Kurse anbieten zu können, verschärft. Mit den neuen Weiterbildungen zum EMS-Trainer und Präventionstrainer hat das IST-Studieninstitut hochwertige Qualifikationen ins Leben gerufen. Der ebenso neue Master-Studiengang „Trainingswissenschaft und Sporternährung“ der IST-Hochschule für Management bildet zudem Trainer für höchste Herausforderungen aus.

Die Zeiten sind vorbei, in denen das Anbieten von Präventionskursen und die Abrechnung derer mit Krankenkassen für einige Berufsgruppen eine automatische Zusatzmöglichkeit war. Auch EMS-Trainer müssen sich auf geänderte Voraussetzungen für das Durchführen ihres EMS-Trainings einstellen.

Präventionstrainer Präventionskurse anbieten und mit den Krankenkassen abrechnen – dafür gibt es seit Oktober 2020 Voraussetzungen, die jeder erfüllen muss. Egal ob Fitnesstrainer, Quereinsteiger oder auch Ärzte, Physiotherapeuten oder Sportwissenschaftler: Nur wer diese speziellen Kompetenzen vorweisen kann, darf zukünftig entsprechende Kursangebote durchführen. Mit der Weiterbildung zum „Präventionstrainer“ am IST-Studieninstitut erlangen die Teilnehmer alle nötigen Qualifikationen. Neueinsteiger ohne Vorkenntnisse absolvieren die komplette 24-monatige Ausbildung. Mit Vorqualifikationen kommen die Teilnehmer noch schneller zum Ziel und müssen lediglich die notwendigen Ergänzungen im Lehrplan absolvieren. Neben zahlreichen branchenanerkannten Lizenzen nehmen Teilnehmer auch ein Kurskonzept mit, das direkt bei der ZPP eingereicht werden kann.

EMS-Trainer Die Weiterbildung zum EMS-Trainer richtet sich an alle, die Kunden mit Elektronischer Muskelstimulation (EMS) trainieren möchten. In nur zwei Monaten erlangen die Teilnehmer professionelles Fachwissen, das den Anforderungen der neuen Strahlenschutzverordnung entspricht. Laut dieser müssen EMS-Trainer ab dem 31. Dezember

2021 einen Fachkundenachweis zum Umgang mit EMSGeräten erbringen. Am IST erwerben die Kursteilnehmer das nötige Wissen, um Kunden ein individuell zugeschnittenes Ganzkörper EMS-Training anbieten zu können und Risiken für die Gesundheit auszuschließen

Master „Trainingswissenschaft und Sporternährung“ Ob Leistungssport oder auch Fitness-, Freizeit und Gesundheitssport: Das Thema Ernährung nimmt eine immer größer werdende Rolle in der professionellen Trainingsgestaltung ein. Trainingswissenschaftliche und ernährungswissenschaftliche Inhalte sind in diesem äußerst praxisnahen Studium deshalb eng miteinander verzahnt. Damit bietet der Master-Studiengang seinen Teilnehmern die Chance, sich zielgerichtet auf leitende Positionen in diesem Bereich zu vorzubereiten. Alle Informationen finden Interessierte unter www.ist.de und www.ist-hochschule.de

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››› THERAPIE ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

Übungen zur Schmerzlinderung Zwickt es im Knie? Ob Arthrose, Rheuma oder eine Sportverletzung – viele Menschen werden von Knieschmerzen geplagt. Dagegen können sie selbst aktiv werden: mit dem kleinen Knie-Coach. Er motiviert und unterstützt mit vielen abwechslungsreichen Übungen und wertvollen Tipps, die helfen, die Schmerzen effektiv zu lindern. Es gibt einen Selbsttest und individuelle Trainingsprogramme, die über 40 Übungen zur Dehnung, Kräftigung und Entspannung für Einsteiger und Fortgeschrittene enthalten – auch einfach mal für zwischendurch. Kleiner Coach, große Wirkung! Arndt Fengler. Der kleine Knie-Coach. TRIAS Verlag, ISBN: 978-3-432-113814.

Muskel, Faszie, Schmerz - ein komplexes System Prof. Dr. Siegfried Mense ist NeuroAnatom und einer der bekanntesten Forscher im Bereich Muskulatur, Faszien und Schmerz. Der Autor beschreibt unter anderem Aufbau und Funktionsweise von Muskulatur, Faszien und verschiedenen Nervenfasern. Er liefert neuroanatomische Grundlagen, um verschiedene Schmerzarten und -mechanismen verstehen zu können. Muskelphysiologie und Triggerpunkte sind weitere Themen, die eingehend betrachtet werden. Ein umfassender Überblick über das myofasziale System – weg von der Expertenmeinung, hin zu fundiertem Wissen. Siegfried Mense: Muskeln, Faszien und Schmerz. Georg Thieme Verlag, ISBN: 978-3-132426610.

Return to Sports Der Wiedereinstieg ins Training nach einer Muskelverletzung nach dem Prinzip „Trial and Error“ ist keine Option für Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Solche Verletzungen genau zu diagnostizieren und die Therapie sowie die Trainingsbelastung daran anzupassen, ist seiner Einschätzung nach eine der schwierigsten Aufgaben in der Sportmedizin. Im Buch erklärt der langjährige Mannschaftsarzt des FC Bayern München, welche Untersuchungsmethoden entscheidend sind, um so früh wie möglich die richtigen Behandlungsschritte einzuleiten. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt: Update Muskelverletzungen. Diagnostik und Therapie von neurogenen Muskelverhärtungen, Muskelzerrungen, Muskelfaser- und Muskelbündelrissen. Georg Thieme Verlag, ISBN: 978-3-132-443693.

Zeigt her eure Füße ... Wo drückt der Schuh beziehungsweise wo schmerzt der Fuß? Wenn etwa Fersensporn, Hallux oder ein Spreizfuß zu Beschwerden führen, können praktische Übungen Abhilfe schaffen. Die Physio-, Sport- und Bewegungstherapeutin Ulrike Maier gibt in ihrem Ratgeber „Der kleine FußCoach“ Tipps, um Fußbeschwerden effektiv zu lindern. Er motiviert und unterstützt mit vielen abwechslungsreichen Übungen und wertvollen Hinweisen, um Fußbeschwerden effektiv zu lindern. Grundsätzlich ist die Autorin überzeugt: „Jede Behandlung sollte bei den Füßen beginnen. Wer seine Füße trainiert, trainiert den ganzen Körper.“ Ulrike Maier: Der kleine Fuß-Coach. Die besten Übungen gegen Hallux valgus, Spreizfuß, Hammerzeh & Co. TRIAS Verlag, ISBN: 978-3-432-113852.

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Best Practice Medical Fitness: Physiotherapie Grüner Wald

Gerätetraining am Fuße des Kyffhäuser-Denkmals Kyffhäuser? Da war doch was? Ziemlich genau in der Mitte Deutschlands liegen das KyffhäuserGebirge südlich des Harzes und das Kyffhäuser-Denkmal (auch Barbarossadenkmal genannt), welches für Kaiser Wilhelm I. zwischen 1892 und 1896 errichtet wurde. Am Fuße des Kyffhäusers befindet sich die Kur- und Erholungsstadt Bad Frankenhausen.

Die hier gelegene DRV-Rehaklinik durfte ich Anfang der 2000er Jahre beraten und ausstatten. Danach kam noch die für Kurstädte fast obligatorische Therme hinzu und nun, seit Ende 2020, gibt es auch noch eine tolle neue Physiopraxis mit Gerätetraining, die Praxis Grüner Wald von Kirstin Cotta. Selbst beim Schreiben kann ich mir das Schmunzeln nicht verkneifen, denn Kirstin zeigte ein für viele angehende Praxiseigentümer typisches Verhalten und da kann es schnell mal hektisch werden, aber der Reihe nach …

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Ein wundersamer Anruf Ich war Mitte des Jahres in Berlin unterwegs, da erhielt ich einen Anruf: „Hallo! Mein Name ist Kirstin Cotta, wir kennen uns. Die Zentrale in München sagte, dass alles ganz schnell gehen muss. Können Sie nach Bad Frankenhausen kommen oder jemanden vorbeischicken? Ich möchte eine Praxis einrichten.“ Ich wunderte mich, denn eine Zentrale in München haben wir eigentlich nicht. Aber ich blieb dran am Gespräch und am Projekt und tatsächlich schafften es Kirstin und ich, unser Gespräch ein

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wenig zu präzisieren und uns zu verabreden. Wenige Tage später stellte sich heraus, dass wir uns von der therapro in Stuttgart kennen und die Zentrale in München eher die der Verwaltungssoftware ist. Es sind halt doch einige Projektpartner unter einen Hut zu bekommen und das neben der normalen Praxistätigkeit – kein leichtes und einfaches Unterfangen (es gibt für die Vielzahl, Dringlichkeit und Bedeutung der Aufgaben auch Hilfe, zum Beispiel die eines PhysioKotsch®).


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Gesundheitstraining & Prävention

heitet sich die selbsterfüllende Prophezeiung. Trotzdem werde ich dich auch in Zukunft nicht siezen, liebe Kirstin, auch wenn ich gerade wieder auf dein Prospekt gucken muss.

Wohlfühlatmosphäre

››› Kirstin Cotta

Kommen wir zurück zur Praxis: Schön grün sieht es hier aus, mit vielen Naturholzarten und erdigen, warmen Farben. Sofort bildet sich eine Wohlfühlatmosphäre aus. Warum eigentlich ‚Physiotherapie Grüner Wald‘ fragte ich bei der Chefin nach? Sie erklärte mir: „In der gesamten Umgebung von Bad Frankenhausen kennt jeder das traditionsreiche Fachwerkhaus, da es vor vielen Jahren ein berühmt-berüchtigtes Gasthaus war. Viele Erinnerungen stehen mit diesem Haus in Verbindung und das wollte ich aufgreifen.“ Sehr gut gewählt, historisch gewachsen und mit viel Erinnerungspotential, denke ich mir.

Die erste eigene Praxis Aber wer mal auf die Webseite geht, der sieht, dass das Projekt gelungen ist. Immerhin ist das Kirstins erste Selbständigkeit, die erste eigene Praxis und dazu immer noch das leidige Thema Corona obendrein. Kein leichtes Arbeiten, egal ob mit den Handwerkern, den Einrichtern und den Ausstattern. Alle arbeiteten 2020 unter verschärften Bedingungen, unter besonderen Hygienekonzepten, unter Zusatzstress. Aber das Schöne an ‚richtigen‘ Erwachsenen ist, dass neben Lebenserfahrung auch Gelassenheit ein zentrales Persönlichkeitsmerkmal bei Kirstin ist, die maximal ein wenig genervt reagiert, wenn man Kristin zu ihr sagt…😊 Und da wären wir auch schon bei einer meiner Baustellen – die Schwägerin heißt Kirstin, eine enge Kundin Kristin und wenn man unbedingt alles richtig machen möchte, bewahr-

Es könnte wirklich ein neuer und lässiger Anlaufpunkt in der Stadt werden, zumal die Praxis unmittelbar am Kurpark liegt. Man kann gut parken, die Stadt ist sehr hügelig und gut für einen Ausdauer-Walk in die Praxis geeignet. Der sehr schöne MTT-Raum, ebenfalls von Stolzenberg ausgestattet, rundet das Behandlungsspektrum in Richtung Gesundheitstraining und Prävention ab, da auch Präventionskurse an den Großgeräten angeboten werden.

Eine richtig gelungene Praxis, wie ich finde, passend dazu der Slogan ‚Natürlich. Besser. Behandelt.‘ – und mit Kirstin Cotta wieder ein Beispiel, dass ein Traum kein Traum bleiben muss, wenn er mit einem Warum und einem Termin verbunden ist.

Genauso gut ausgesucht ist die Physio-Ausstattung, allesamt von Stolzenberg. Passend dazu gibt es einen Beckenbodentrainer, einem Behandlungsschwerpunkt der Praxis neben:

››› Manueller Therapie und Osteopathie ››› Manuelle Therapie bei Craniomandibulärer Dysfunktion (CMD) ››› Medizinischer Trainingstherapie (MTT) ››› Medizinischem Aufbautraining (MAT) ››› Betrieblicher Gesundheitsförderung ››› Tiefenoszillation ››› Spezielle Traktionstechniken mit TRAComputer ››› Und natürlich dem gesamten Spektrum der Physiotherapie, Krankengymnastik, Massage und Elektrotherapie

Alles Gute, liebe Kirstin! Wer in solchen Zeiten so erfolgreich startet, auf den wartet eine gesunde Zukunft, in jeder Hinsicht. In Verbundenheit und voller Stolz, dein PhysioKotsch ® Thomas. Thomas Kotsch Steckbrief Physiotherapie Grüner Wald Inhaberin: Kirstin Cotta Positionierung: Natürlich.Besser.Behandelt. Adresse: Poststr. 29, 06567 Bad Frankenhausen Website: www.praxis-gruenerwald.de

Autor

Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.

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Einzigartige Möglichkeiten

Die medizinische Bewegungstherapie in Deutschland Der deutsche Markt gehört zu den am weitesten entwickelten in der Behandlung von muskuloskelettalen Schmerzen mit medizinischer Bewegungstherapie. Hunderte von Kliniken in Deutschland arbeiten seit über 30 Jahren mit der branchenweit führenden Lösung. Sportwissenschaftler Stefan Meyer, Inhaber und Geschäftsführer von drei Therapiezentren, stellt die Möglichkeiten der Bewegungstherapie in Deutschland vor.

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Ich bin Stefan Meyer, ein Sportwissenschaftler aus Leipzig. Die Sportmedizin liegt mir sehr am Herzen, da ich früher Leistungssportler im Diskuswurf war. Derzeit bin ich Inhaber der FPZ Rückentherapiezentren in Leipzig (seit 2008) und Jena (seit 2014). Das FPZ Konzept ist einzigartig in Deutschland und bietet eine abrechnungsfähige, gerätegestützte Bewegungstherapie zur Behandlung von Rückenbeschwerden an.

Neues Trainingszentrum setzt auf DAVID Solutions Mein neuestes Projekt ist das Therapiezentrum Angerbrücke GmbH. Das Besondere an diesem 2020 eröffneten Zentrum ist, dass es eine umfassende

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muskuloskelettale Versorgung mit den drei DAVID Solutions für Wirbelsäule, Schulter und Hüfte & Knie anbietet. Neben der kompletten DAVID Solution bietet das Therapiezentrum Angerbrücke auch physiotherapeutische Leistungen, Wasserbewegungstherapie und einen Höhenkardio-Raum. Der deutsche Markt ist insofern einzigartig, da wir drei verschiedene Überweisungsarten haben. Einige unserer Patienten kommen über die gesetzliche Krankenkasse, andere über eine Privatversicherung. Die dritte Gruppe zahlt selbst, aber eine ärztliche Überweisung sorgt dafür, dass die Behandlung auf medizinischen Gründen beruht.


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Vertrauensvolle Verbindung Wenn eine Person in die Klinik kommt, beginnt sie ihre Sitzung mit einem 20minütigen Aufwärmtraining mit Kardiound Dehnübungen. Dann absolvieren sie ihr Gerätebehandlungsprogramm an den DAVID-Geräten. Durch die Führung und Kontrolle, die das EVE-System bietet, kann ein Therapeut bequem mit drei Patienten gleichzeitig arbeiten und kann, anstatt jede Bewegung und jeden Bereich zu kontrollieren, einen ganzheitlicheren Ansatz für die Bedürfnisse der Patienten bieten. Der Physiotherapeut hat dadurch mehr Zeit, den Patienten zu ermutigen und Anleitungen zu geben. Danach machen die Patienten ein 20-minütiges Cool Down. Bei unserem Ansatz hat der Patient das Gefühl, dass das Training durch den betreuenden Physiotherapeuten angeleitet und unterstützt wird. Eine vertrauensvolle Verbindung zwischen Physiotherapeut und Patient ist hier besonders wichtig.

Positives Feedback von Patienten & Chirurgen Das allgemeine Feedback der Patienten in den drei Kliniken ist durchweg positiv. Sie genießen das gerätegestützte Training. Die Besprechung der individuellen EVE-Berichte mit dem Physiotherapeuten der Klinik gibt den Patienten außerdem mehr Informationen über ihre Genesung. Es ermutigt sie weiterzumachen, da sie Fortschritte sehen können.

Medizinische Bewegungstherapie auch in der Corona-Pandemie Die COVID-19-Pandemie hat unsere Patientensitzungen im Frühjahr 2020 stark beeinflusst. Von März bis Juni letzten Jahres hatten wir an den Standorten des FPZ Therapiezentrums ca. 70% Terminabsagen. Seit November sind es ca. 30% an Terminabsagen, die Situation verbessert sich also stetig.

Wir haben Hygiene und Sicherheit ernst genommen, indem wir unsere Desinfektions- und sozialen Distanzierungsmaßnahmen deutlich erhöht haben. Die gerätegestützte Bewegungstherapie erfordert viel weniger Kontakt von Mensch zu Mensch, was zur Sicherheit von Physiotherapeuten und Patienten beiträgt.

Eine gute Zukunft für die medizinische Bewegungstherapie in Deutschland Ich denke, dass die medizinische Bewegungstherapie im Allgemeinen eine große Zukunft hat. Sie ist in der Lage die Art und Weise, wie wir Patienten mit muskuloskelettalen Schmerzen behandeln, sowohl kurzals auch langfristig zu verändern.

Für mich persönlich ist das medizinische Training ohne DAVID-Geräte nicht mehr denkbar. Die Synergie zwischen Physiotherapeut, der EVESoftware und der DAVID-Technologie lässt sich nicht durch manuelle Therapie herstellen. Das kontrollierte medizinische Training und die umfassende Datenerfassung bieten einen viel größeren Mehrwert, den die manuelle Therapie nicht einmal annähernd erreicht. Unsere jahrelange Erfahrung mit der DAVID-Technologie beweist dies als Tatsache.

Stefans Rat an zukünftige Physiotherapie-Praxisinhaber: „Ich würde jedem angehenden PhysiotherapieKlinikbesitzer raten, das gerätegestützte medizinische Training von Anfang an in seine Praxis zu integrieren. Ich glaube, dass der Erfolg unserer Therapiezentren zeigt, dass die Zukunft der Physiotherapie direkt mit dem gerätegestützten medizinischen Training zusammenhängt.“ Für die Geräte von DAVID ist SCHUPP exklusiver Vertriebspartner in Deutschland, zuständig für Vertrieb, Beratung und Service. ››› Für weitere Informationen: Therapiezentrum Angerbrücke GmbH Jahnallee 54, 04177 Leipzig E-Mail: info@therapiezentrum-angerbruecke.de www.therapiezentrum-angerbruecke.de

Wir hatten schon mehrere Chirurgen an den FPZ Standorten und im neuen Therapiezentrum Angerbrücke zu Besuch. Sie sind immer wieder überrascht von den Testmöglichkeiten für die Wirbelsäule, der Hüfte und Knie sowie für die Schulter. Die Resonanz ist sogar so positiv, dass wir 50 kooperierende Ärzte haben.

SCHUPP GmbH & Co. KG Glattalstraße 78, 72280 Dornstetten E-Mail: mtt-team@schupp-gmbh.de www.schupp.shop

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NEWS aus der Welt des TRAININGS

I aktivKONZEPTE bietet Trainingssoft- I Platzsparend und innovativ zugleich ware für jedes Bedürfnis Die Geräte der MED80 alea – die Trainingssoftware mit Biofeedback auf dem Kundenhandy oder Tablet - richtet sich an alle, die auf einfach Bedienstrukturen setzen und dennoch nicht auf Biofeedback verzichten wollen. alea ist als Mietmodell erhältlich – Software, Hardware, Installation; Schulung; Hotline, Updates – alles inklusive! Das aktivSYSTEM ist die Komplettlösung zur detaillierten Trainingssteuerung und -dokumentation mit umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten und breitem Produktspektrum. Ein am Trainingsgerät montierter Touch-PC begleitet den Trainierenden mittels Biofeedback durchs Training. Die Software ist geeignet für alle, die ihre eigene Trainingsphilosophie umsetzen wollen. www.aktivKONZEPTE.de und www.alea-training.de

I Vorteile durch EMS-Ausbildung am GluckerKolleg Wer seine EMS-Ausbildung am GluckerKolleg absolviert, erfüllt damit nicht nur die Anorderungen der neuen Strahlenschutzverordnung. In den Unterrichtseinheiten wird viel Wert auf praxisnahe Inhalte gelegt, bei den Referenten handelt es sich um erfahrene und erfolgreiche EMS-Anwender. Zudem erhalten die Teilnehmer kostenfrei eine Ausgabe des EMS-Betruungshandbuchs im Wert von 50 € und die EMS-Trainerlizenz ist weltweit anerkannt. www.gluckerkolleg.de/ems-trainer-ausbildung

Innovation Kombi-Serie vereinen je zwei Übungen in einem. Die Serie besteht aus vier Geräten und wird stetig weiterentwickelt. Durch die verschiedenen Einstellmöglichkeiten ist grundsätzlich bei allen Geräten eine optimale Biomechanik und damit ein ausgezeichnetes Belastungsprofil gegeben. Die Serie umfasst die Kombinationen aus Butterfly und Butterfly Reverse, Bauch und Rücken, Abduktion und Adduktion sowie Beinbeuger und Beinstrecker. www.med80.de

I ERGO-FIT® übernimmt die Marke Spogress® ERGO-FIT® erweitert mit ihrer neuen Marke Spogress® ihre Produktpalette und bietet mit dem Functional Room eine innovative und platzsparende Lösung für Physiotherapien, Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, Hotels und Firmenfitness. Das Konzept erlaubt vielfältige Möglichkeiten zum Koordinations-, Stabilitäts- und Beweglichkeitstraining auf kleinem Raum (ab 18m²) und ist individuell auf die Bedürfnisse und räumliche Gestaltung anpassbar. Es eignet sich durch die Mobilität optimal als Pop-Up-Trainingsfläche, die in wenigen Minuten auf- und abgebaut werden kann. www.ergo-fit.de

I Kids &Teens Konzept by BALLance Dr. Tanja Kühne® Das brandneue Kids & Teens Konzept von Dr.Tanja Kühne liefert für die physische und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ab sofort einen wichtigen Beitrag. Der ganzheitliche Ansatz sieht Angebote für drei verschiedene Altersgruppen zwischen 6 und 17 Jahren vor. www.ballance-concepts.de

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››› TRAINING

2. Sitzung des Deutschen Fitnesswissenschaftsrat

Fakten zum Muskelaufbau & Grußwort von WHO-Größe Am 15. April kam zum zweiten Mal der Deutsche Fitnesswissenschaftsrat zusammen. Aufgrund der Coronalage fand das Symposium erneut als Online-Event statt. Mit Prof. Dr. Dr. Michael Leitzmann gab es einen sehr interessanten Gesprächspartner aus höchsten Gesundheitskreisen. Denn Leitzmann erforscht als Professor an der Universität Regensburg nicht nur Zusammenhänge von körperlicher Aktivität und chronischen Krankheiten, sondern ist auch Mitentwickler der Activity Guidelines der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der Gast informierte über die kürzlich veröffentlichten Empfehlungen, die pro Woche mindestens 150 Minuten moderate Bewegung (oder 75 intensive Minuten) vorsehen. Zudem werden wöchentlich zwei Einheiten Krafttraining angeraten. Eine aktuelle Studie unterstreicht zudem die deutliche Senkung des Risikos für eine schwere CovidErkrankung bei sportlich aktiven Menschen. Die Runde nahm diese Impulse gern auf. Modernes Gesundheitstraining sei die Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining. Die

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Fitnessbranche könne also mit ihrem Angebot einen Teil zur Gesundheit leisten. Dazu seien konkrete Anforderungen und Nachweise hilfreich.

Kraft & Hyperthrophie Im Anschluss übernahm „der Fitnessprofessor“ Dr. Stephan Geisler mit einem Kurzvortrag zum Thema Kraft & Hypertrophie (siehe S. 74). Er widerlegte den Glauben, dass es beim Trainingsziel auf die Anzahl der Wiederholungen ankomme. Prof. Dr. Dr. Michael Behringer näherte sich dem Thema aus einer anderen Perspektive und erklärte die Anpassungsprozesse im Muskel beim Blood-Flow-Restriction Training. Dabei wird durch den Einsatz von Manschetten die Blutversorgung vermindert, was wiederum für Reize zum Muskelwachstum sorgen kann.

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Zum Abschluss der Kurzvorträge referierte Prof. Dr. Dr. Jürgen Gießing zum Thema HIT. Der Experte für hochintensives Training erläuterte die Zusammenhänge zwischen Intensität und Umfang des Trainings. Für ihn ist HIT eine zeitsparende, gut umsetzbare und effiziente Methode zum Muskelaufbau. Wie bei der Premiere entwickelte sich ein interessanter Austausch mit vielen Fragen und Aspekten. Das nächste Event ist im Juli 2021 geplant. Moderator Geisler verabschiedete die Runde in der Hoffnung, dass bis dahin die Studios wieder geöffnet sein werden.

Philipp Hambloch


››› RUBRIK

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Über den Zusammenhang von Wiederholungen und Trainingsziel

Paradigmenwechsel der Wiederholungssteuerung beim Krafttraining Schwere Gewichte für Kraftzuwachs, Training im mittleren Bereich für Muskelhypertrophie und viele Wiederholungen für Kraftausdauer! Was ist wirklich dran an dieser Einteilung? Professor Dr. Stephan Geisler vom IST wirft einen Blick auf neuere Studien zu Anpassungsprozessen des Krafttrainings und widerlegt damit einen Mythos. Krafttraining ist die effektivste Trainingsmethode, um diverse muskuläre Anpassungsprozesse zu erzielen. Dabei existieren drei gängige Wiederholungsbereiche, welche als Empfehlungen spezifischer Anpassungsprozesse (Maximalkraft, Hypertrophie, Kraftausdauer) des Krafttrainings genutzt werden.

Das Wiederholungskontinuum Diese Wiederholungsbereiche werden auch als Wiederholungskontinuum bezeichnet. Dieses zeigt demnach auf, mit welchem Wiederholungsbereich welche Adaptations-

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prozesse zu erwarten sind (Anderson & Kearney, 1981; Delorme, 1945; Stone & Coulter, 1994). Dabei sollen in einem Wiederholungsbereich zwischen 1 – 5 Wiederholungen bei 80 - 100% 1RM (Repetition Maximum) die Kraftzuwächse optimiert werden während in einem Bereich zwischen 8 – 12 Wiederholungen bei 60-80% 1RM die Muskelzuwächse (Muskelhypertrophie) optimal sein sollen. Kraftausdauer soll sich am besten bei >15 Wiederholungen bei <60% des 1RM trainieren lassen. Doch lässt sich dieses Wiederholungskontinuum heute noch belegen? Wir gehen dem auf dem Grund.

© Shutterstock.com__195844940_lunamarina

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››› TRAINING

Kraftzuwachs & Intensität Wie bereits erwähnt, werden die größten Kraftzuwächse dem 1-5 RM-Bereich zugeschrieben. Interessanterweise konnten Jenkins und Kollegen (2017) in einer sechswöchigen Trainingsintervention zeigen, dass ein Training bei 80% von 1 RM sowohl die Kraft als auch die willkürliche Muskelaktivierung stärker erhöht als ein Training bei 30% des 1RM. Insbesondere die Muskelaktivierung deutet auf neuromuskuläre Anpassungsprozesse hin. In ähnlicher Weise zeigte eine groß angelegte MetaAnalyse von Lopez und Kollegen, dass Kraftzuwächse in einem hohen Intensitätsbereich (>80% 1RM) besser gesteigert wurden als bei moderaten (60-79% 1RM; ES: 0,26) oder niedrigen Intensitäten (<60% 1RM; ES: 0,6). Die Kraftzuwächse scheinen bei moderatem Intensitätstraining höher zu sein als bei niedrigen Intensitäten (ES: 0,34), obwohl sie immer noch etwas geringer sind als bei hohen Intensitäten. Dementsprechend ist es naheliegend anzunehmen, dass die Kraftzuwächse größer sind, wenn näher am 1RM trainiert wird. Kraft ist spezifisch und sollte, wenn maximale Kraftzuwächse gewünscht sind, im unteren Wiederholungsbereich trainiert werden. Somit scheint dieser Teil des Wiederholungskontinuums korrekt zu sein. Es bleibt dabei: „Schwer macht stark“.

Muskelhypertrophie Die Muskelhypertrophie bezieht sich auf das Wachstum von Muskelgewebe, das sich in einer Vielzahl von Anpassungen manifestieren kann (Haun et al., 2019). Diese Effekte werden immer noch dem Bereich von 8-12 1RMWiederholungen zugeschrieben. Häufig genannt werden in diesem Zusammenhang die akut erhöhten anabolen Hormonspiegel nach dem Training mit moderaten Wieder-

holungen oder die geringeren Werte in der Muskelproteinbiosynthese beim Training mit niedrigen Wiederholungen (Kumar et al., 2009; Schoenfeld, 2013).

Muskelzuwachs und Trainingsvolumen Die Ergebnisse der Meta-Analyse von Lopez und Kollegen (2020) deuten jedoch darauf hin, dass es in der Praxis keine Unterschiede zwischen den Wiederholungsspektren gibt. Hier analysierten die Autoren die „Langzeiteffekte“ von 24 Studien. Demnach sind die Muskelzuwächse zwischen den Intensitätsbereichen <60% 1RM, 60-79% 1RM und >80% 1RM identisch, solange das Volumen der Trainingseinheiten identisch ist. Allerdings könnte es bei älteren Personen eine Ausnahme geben. Denn eine weitere Meta-Analyse von Straight und Kollegen (2020) untersuchte Muskelzuwächse in Studien mit älteren Probanden (59-88,5 Jahre) und fand heraus, dass die Probanden in den Studien insgesamt Zuwächse bei niedrigeren und hohen Intensitäten hatten, aber die Muskelhypertrophie in den Muskelfasern des Typs 2 bei Training mit höheren Intensitäten abgeschwächt war. Demnach scheint das Alter hier eine Rolle zu spielen. Schaut man sich Probanden mit Kraftsporterfahrung an, so konnten Schoenfeld und Kollegen (2015) als auch Morton und Kollegen (2016) aufzeigen, dass das Training mit leichten Intensitäten (30-50% 1 RM) zu ähnlichen Muskelzuwächsen führen kann wie mit moderater/ hoher Intensität (70-90% 1RM), wenn dieses bis zum Muskelversagen ausgeführt wird. Eine weitere Studie verglich den Effekt eines hochintensiven Trainings (Powerlifting-Stil: 7 Sätze mit dem 3 RM) mit moderat intensivem Training (3 Sätze mit dem 10 RM) über 8 Wochen (Schoenfeld et al., 2014). Auch wenn die

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Muskelzuwächse identisch waren, haben sich deutlich mehr Probanden über Schmerzen (Knie, Schulter-Tendinopathie) beschwert oder haben die Intervention vorzeitig beendet. Die Pausenzeit zwischen den Sätzen in der Gruppe mit hoher Intensität lag bei 3 Minuten während die Pausenzeit in der Gruppe mit niedriger Intensität nur bei 1,5 Minuten lag. Da drei Übungen / Einheit in beiden Gruppen durchgeführt wurden, kann man sich vorstellen wie langwierig eine einzelne Einheit in der hochintensiven Gruppe war. Auch wenn die Muskelzuwächse in den Wiederholungsbereichen insgesamt identisch zu seien scheinen, sollten Aspekte wie die Zeiteffizienz, Zielstellung und Verletzungswahrscheinlichkeit berücksichtigt werden. Muskuläre Hypertrophie lässt sich also in allen Wiederholungsbereichen generieren. Der Mythos, es ginge am Besten im 8-12 RM-Bereich, ist demnach widerlegt.

Kraftausdauer Kraftausdauer, oder „lokale Muskelausdauer“, kann definiert werden als die Fähigkeit, muskulärer Ermüdung zu widerstehen, insbesondere bei der Verwendung von submaximalem Widerstand (Deschenes & Kraemer, 2002). Wenn man von Kraftausdauer spricht, meint man demnach einen Wiederholungsbereich von >15 Wiederholungen. Dabei werden mit dem Kraftausdauertraining folgende Anpassungen assoziiert: Verbesserung der Buffering - und oxidativen Kapazität, Erhöhung der Kapillarisierung und Mitochondrien-Dichte, Steigerung der metabolischen Enzymaktivität (Haff & Triplett, 2016). Anderson und Kearney (1982) beobachteten erstmalig, dass eine „moderate“ Trainingsintensität (2 Sätze à 30 – 40 RM) und eine niedrige Intensität (1 Satz à 100 – 150 RM) im Vergleich zu einem „eher intensiven“ Training (3 Sätze a 6 – 8RM) die absolute Muskelausdauer im Bankdrücken um ~40% erhöhen konnte (vs. 28% bei 6 – 8RM). Dabei wurde die absolute Muskelausdauer in einem Wiederholungstest bei einem Gewicht von ~27 Kg gemessen. Teilweise konträr dazu konnten Stone und Coulter (1994) zeigen, dass ein Training mit moderater Intensität (2 Sätze à 15 – 20 RM) zu besseren absoluten Muskelausdaueranpassungen im Oberkörper geführt hat als das Training mit niedriger (1 Satz à 30 – 40RM) oder hoher (3 Sätze à 6 – 8 RM) Intensität (+44% vs. 20% und 31%). Anderseits sahen die Ergebnisse der Muskelausdauer im Unterkörper umgekehrt aus (+137%: 30-40RM; +80%: 15 – 20RM; +84%: 6-8RM).

Manche Studien beobachteten hingegen keinen Unterschied in Muskelausdaueranpassungen zwischen moderaten (70% 1RM) und niedrig intensiven (15% 1RM) (Buckner et al., 2020; Jesse et al., 2018) Kraftausdauertraining. Dies könnte dadurch begründet sein, dass oft nach den Trainingsinterventionen das neue % 1RM genutzt wird, um Kraftausdaueranpassungen zu untersuchen. Nutzt man hingegen auch nach Post-Intervention das % 1RM der PreUntersuchung (Buckner et al., 2020; Jesse et al., 2018), so könnten die Unterschiede zwischen verschiedenen Intensitätsbereichen minimiert werden. Hier gibt es allerdings noch Untersuchungs-Spielraum.

Fazit Insgesamt scheinen die Anpassungsprozesse des Wiederholungskontinuums nicht primär auf den einen Wiederholungs-Korridor festgelegt zu sein, sondern verschwimmen teilweise von niedrigen zu hohen Intensitäten und umgekehrt. Kraftzuwächse können in jedem Wiederholungsbereich erzielt werden, sind allerdings im hochintensiven Bereich am effektivsten. Muskelhypertrophie lässt sich vermutlich in jeglichem Wiederholungs-/ Intensitätsbereich generieren, solange das Training nah genug am Muskelversagen durchgeführt wird. Das Kraftausdauertraining scheint Tendenzen zu hohen Wiederholungsbereichen zu haben. Die Evidenz ist allerdings hier ein wenig schwammig. Für eine detaillierte Übersicht kann das Review von Schoenfeld und Kollegen (2021) empfohlen werden.

Literatur-Hinweise siehe https://www.tt-digi.de/ paradigmenwechsel-der-wiederholungssteuerung-beimkrafttraining-9821

Autor

Stephan Geisler ist ein deutscher Sportwissenschaftler und Professor für Fitness und Gesundheit an der IST-Hochschule in Düsseldorf. Er ist auch bekannt als „Fitnessprofessor“ und hat den Deutschen Fitnesswissenschaftsrat mitinitiiert.

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Fotograf aller Fotos: Samuel Hess

Grundlagen und Einsatzmöglichkeiten des Schlingentrainings

In die Schlingen, fertig, los! In der Not entstehen manchmal die besten Dinge. So liegt der Ursprung des Schlingentrainings in einer Problemlösung. Ein von Rückenschmerz geplagter norwegischer Zimmermann baute sich aus Holz und Seilen eines alten Segelbootes eine Schlingenkonstruktion, die es ihm ermöglichte, mittels Traktion und einfachen gymnastischen Übungen seine Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Dies war die Geburtsstunde des ersten Schlingentrainers. Was als Selbsttherapie begann, entwickelte sich in den 90er Jahren in Norwegen schnell zu einer beliebten Methode zur Behandlung von sämtlichen muskuloskelettalen Beschwerden. Dass der Ursprung des Schlingentrainings in der Therapie liegt, ist heute nicht mehr auf den ersten Blick

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ersichtlich. Der Suchbegriff „Schlingentraining“ führt heute überwiegend zu Fotos von Sportlern, die sich waghalsig in die Schlingen hängen. So vielfältig das Einsatzspektrum des Schlingentrainers, so vielfältig ist auch das Angebot der Schlingentrainingssysteme auf dem Markt. Das Grundprinzip bleibt jedoch immer das Gleiche - zwei Seile oder Bänder, an

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deren Enden sich jeweils ein Griff bzw. eine Schlaufe befindet, werden an der Decke befestigt. Dabei ist man in Bezug auf den Einsatzort sehr flexibel, das Training kann somit nicht nur drinnen sondern auch draußen stattfinden, indem der Schlingentrainer beispielsweise an einem stabilen Ast oder einem Spielplatz angebracht wird.

Instabilität und freie Beweglichkeit So viel zu Geschichte und Aufbau des Schlingentrainers, jetzt hängen wir uns rein in die Seile. Das Erste, was jedem sofort auffällt, der zum ersten Mal in den Schlingen trainiert: „Ganz schön instabil das Ganze…“. Genau diese Instabilität und die freie


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Beweglichkeit der Seile hebt das Schlingentraining vom gerätegestützten Training ab. Die Seile ermöglichen es unserem Körper, sich in allen drei Dimensionen des Raumes frei zu bewegen. Die Instabilität und die freie Beweglichkeit stellen einen hohen neuromuskulären Anspruch dar. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, muss nicht nur die oberflächliche globale Muskulatur, sondern auch die lokale tiefliegende Muskulatur arbeiten. Die Instabilität der Seile provoziert einen hohen sensorischen Input (Afferenz), der mit einem hohen motorischen Output beantwortet wird (Efferenz). Daher können wir beim Schlingentraining von einem sehr effektiven neuromuskulären Training sprechen.

Ganzheitliches Training der Muskelketten Aber auch der Transfer aus dem Training in den Alltag oder zu sportart-

spezifischen Anforderungen gelingt beim Schlingentraining durch die freien und funktionellen Bewegungen sehr gut. Diese funktionelle Überlegenheit gegenüber einem herkömmlichen Krafttraining wird durch mehrere Studien gestützt. Komplexe Bewegungen im Alltag und im Sport sind das Ergebnis eines intelligenten Zusammenspiels einzelner Muskeln im Körper. Diese einzelnen, nacheinander aktivierten Muskeln funktionieren dann zusammen als Muskelkette. Das ganzheitliche Trainieren von Muskelketten ist ein Kerngedanke des Schlingentrainings. Je besser die intermuskuläre Kommunikation innerhalb einer Muskelkette ist, desto ökonomischer werden unsere Bewegungsabläufe.

Höheres Fehlerrisiko Das instabile und freie Training in der geschlossenen kinetischen Kette ist mit vielen Vorteilen verbunden. Im

Gegensatz zu geführten Bewegungen an Trainingsgeräten ist das Fehlerrisiko hier jedoch auch höher. Umso wichtiger ist es sowohl für den Trainierenden als auch für den Trainer die unterschiedlichen Möglichkeiten der Progressions- und Regressionsmöglichkeiten zu beherrschen. Die Intensität kann bei Übungen im Stand beispielsweise stufenlos durch eine Veränderung des Körperwinkels angepasst werden. Unter Einsatz von Expandern kann sogar eine stufenlose Entlastung stattfinden. Diese Möglichkeit der Regression bietet vor allem im therapeutischen Kontext, aber auch im Personal Training enorme Vorteile. Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Schlaufe, welche am Becken angebracht wird. Die Beckenschlaufe übernimmt einen Teil des Körpergewichts, je stärker sie vom Trainer auf Spannung gezogen wird. Je weniger Gewicht die

››› Einsatz von Expandern zur Entlastung

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Beckenschlaufe trägt, desto intensiver wird die Übungsausführung für den Trainierenden. In der Summe der Möglichkeiten kann die Intensität an alle Leistungsniveaus angepasst werden, vom medizinischen bis zum leistungsorientierten Training.

Mit den Schlingen zu mehr Beweglichkeit Neben dem funktionellen, neuromuskulären Training an den Schlingen eignen sich diese auch hervorragend, um an der Beweglichkeit zu arbeiten. Wie bei der Kräftigung können wir uns auch beim Thema Dehnen und Mobilisation an den myofaszialen Ketten orientieren. Auch in diesem Kontext ergreifen wir den Körper als ganzheitliches System. Die Schlingen stellen hierbei sozusagen die natürliche Verlängerung dieser Ketten dar. Die freie Beweglichkeit der Seile ist auch hier ein großer Vorteil. So können durch kleine Variationen die Zugrichtung sowie die Intensität verändert werden.

Breites Ausbildungsangebot

››› Dehnung der lateralen Kette

Das Ausbildungsangebot im deutschsprachigen Raum wird diesem Facettenreichtum gerecht. Die Bandbreite der Ausbildungen bewegt sich somit vom medizinischen Training, leistungsorientierten Training, speziellen Groupfitness-Formaten bis hin zu

Wie aufgezeigt, weist das Schlingentraining viele Facetten auf. Die Einsatzmöglichkeiten, die uns das Schlingentraining bietet, sind daher auch sehr unterschiedlich und vielseitig.

Mobility und Yoga-Ausbildungen an den Schlingen. Therapeuten und Trainer bieten sich somit gute Möglichkeiten, sich spezifisch in ihrem Kerngebiet weiterzubilden. Marcel Doll

››› Das Buch zum Thema Marcel Doll: 50 Workouts Schlingentraining, riva Verlag, ISBN: 978-3742316103.

Autor

Marcel Doll arbeitet u.a. als Personal Trainer, Buchautor und Ausbilder. Die nächste Ausbildung zum Thema Schlingentraining findet vom 10. Bis 13. Juni in Offenburg statt. Infos unter: https://www.you-personaltraining.de/ausbildung/

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Foto: Samuel Hess

Stehen die Schlingen normalerweise für mehr Instabilität, können diese beim Dehnen und der Mobilisation hingegen eine gute Führung und Unterstützung darstellen. Ohne jedoch im Gegensatz zu einem gerätegestützten Beweglichkeitstraining die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Das Beweglichkeitstraining bekommt an den Schlingen ein dreidimensionales Verständnis.

››› Die Schlingen als Unterstützung bei der Mobilisation


››› ADVERTORIAL

Hydrojet Massage und Schmerztherapie als Ergänzung der Fitnessangebote

Fitnessstudios sind seit Monaten im Lockdown. Mit Schmerztherapie und der Hydrojet Überwasser-Massage kann Marcel Mannewitz-Ebel aber trotz Corona viele neue Kunden für sein „Vital One“-Gesundheitsstudio gewinnen.

Als ausgebildeter Gesundheitscoach ist Marcel Mannewitz-Ebel schon seit über 20 Jahren in der Fitnessbrache tätig. Viele Jahre war er selbst als Fitness- und Kurstrainer für andere große Sportanlagen tätig, bis er 2015 sein erstes Vital One Gesundheitsstudio gegründet hat. Inzwischen hat er drei Anlagen in Berlin und Brandenburg. Sein neuester Zuwachs ist ein Studio zur Schmerztherapie, dass sich direkt neben seinem bereits existierenden Fitnessstudio befindet und mitten im Lockdown eröffnet wurde. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist das Studio sehr erfolgreich gestartet und wird künftig das aktive Muskeltraining im existierenden Club durch passive Entspannung ideal ergänzen. Für Marcel Mannewitz-Ebel „fängt Schmerztherapie dort an, wo Allgemeinmedizin aufhört“. Die Kombination aus Osteopressur und der

››› Marcel Mannewitz-Ebel

wohltuenden Überwasser-Massage auf seinem Wellsystem Hydrojet ist aus seiner Sicht ein perfektes Zusammenspiel, um Menschen mit Schmerzen und Verspannungen zu helfen und klassisches Fitnesstraining zu ergänzen.

glieder bzw. 10,90 Euro für Mitglieder seines Gesundheitsstudios. Der geringe Platzbedarf, niedrige laufende Kosten und die Anwendung der Überwasser-Massage ohne Personalaufwand machen den Hydrojet besonders rentabel.

Hoch rentable Vermarktung der Überwasser-Massage

Ergänzende Spa-Anwendungen für Körper, Geist und Seele

Sonderangebote und Preisdumping bietet Marcel Mannewitz-Ebel nicht an, denn jeder Mensch hat aus seiner Sicht „Selbstverantwortung für physische und psychische Gesundheit“. Die Hydrojet Massageliege wird mit 10er Karten zum Preis von 120,- Euro und mit Jahresverträgen zur wöchentlichen Nutzung angeboten.

Seinen Hydrojet hat Marcel Mannewitz-Ebel mit einer Spa-Haube ergänzt, denn das Zusammenspiel aus Licht, Düften und meditativen Klängen ergänzt die wohltuende Massage und bedient alle Sinne. Die Wellness-Anwendung für Körper, Geist und Seele wird von den Kunden dankend angenommen und bietet einen echten Mehrwert. Und wie gut die Überwasser-Massage tut, wird von den Kunden bestätigt: es gibt 100% positives Feedback!

Trotz Lockdowns konnte der Vital One Inhaber bereits in den ersten drei Wochen zahlreiche 10er-Karten und über 40 Jahresverträge verkaufen. Der Preis für die Jahresverträge liegt bei 14,90 Euro alle 14 Tage für Nicht-Mit-

www.vitalone-berlin.de www.wellsystem.de

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Interview mit GesundheitsstudioBetreiber Claus Umbach

TT-DIGI berichtete bereits in der Ausgabe 03/2020 über das Sport- und Gesundheitszentrum Umbach GmbH. Nach dem zweiten Lockdown durfte das Studio, das im hessischen Baunatal beheimatet ist, wieder öffnen. TT-DIGI traf Claus Umbach, um mehr über seine Erfahrungen, die er während und nach dem Lockdown gemacht hat, zu erfahren. An der Ausrichtung als Gesundheitsstudio führt für ihn kein Weg vorbei.

››› Claus Umbach

Auch in der Pandemie auf Kurs! TT-DIGI: Lieber Claus, erst einmal herzlichen Dank, dass Du Zeit für ein Gespräch mit mir hast. Seit wann ist Dein Gesundheitszentrum wiedergeöffnet? Claus Umbach: Die Nachricht der Öffnung kam so überraschend, dass wir gar nicht darauf vorbereitet waren. So haben wir dann mit größter Fürsorge und Hygiene am 10. März 2021 den normalen Betrieb für unsere Mitglieder wieder geöffnet. Durch unsere Größe können pro Stunde 14 – 16 Personen trainieren. Dies wird über eine Buchungssoftware gesteuert und wird von den Mitgliedern sehr gut angenommen. Wir betreiben

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bewusst kein Überbuchungssystem, damit auch für das Mitglied Platz ist, welches die Buchung vergessen hat. Dazu sind unsere Trainingsflächen nun den gesamten Tag über optimal belegt. Die Mitglieder haben sich sehr schnell an das System gewöhnt und freuen sich, endlich wieder trainieren zu können. TT-DIGI: Du hattest aber auch während des Lockdowns Möglichkeiten, Dein Studio offen zu halten. Welche Angebote konnten Deine Mitglieder nutzen? Claus Umbach: Auch während des Lockdowns durften wir den ärztlich

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verordneten und genehmigten Rehasport anbieten. Hier konnten wir durchgehend alle unsere Rehakurse durchführen. Gerade die älteren Teilnehmer (mehrheitlich die Altersgruppe der 50-90-Jährigen) waren sehr dankbar, dass sie sich bewegen durften und qualifiziert angeleitet wurden. Monatlich waren im Durchschnitt 1.300 Teilnehmer anwesend. Die Kurse waren mit über 60% Teilnehmern gut gefüllt. Dies ist mit Sicherheit unserem exponierten Hygienekonzept zu verdanken. TT-DIGI: Es ist klar zu beobachten, dass Du bereits seit vielen Jahren an der Gesundheitsorientierung


››› TRAINING

Deiner Dienstleistungen arbeitest. Was hat Dich dazu veranlasst? Claus Umbach: Ich habe mir schon immer die Bevölkerungspyramide angesehen. Wenn man dann sieht, wie die Altersgruppe von 50 bis 90 Jahre aussieht, so haben wir die nächsten 30 Jahre gut zu tun. Bei der älter werdenden Bevölkerung setzen doch Schmerzen, Zipperlein und Unwohlsein erst ein. Und eins kann ich sehr deutlich sagen: Je mehr Schmerzen, umso eher erfolgt der Gang ins Studio. Gerade in Zeiten von Corona wird dies sehr deutlich. Die Schwächen des Gesundheitssystems sollten die Stärken der gesundheitsorientieren Fitnessstudios sein. TT-DIGI: Welche Angebote sind aus Deiner Sicht für die Positionierung als Gesundheitsdienstleister wichtig? Claus Umbach: Für Gesundheitsdienstleister steht das individualisierte vielseitige Muskeltraining ganz oben an. Dazu brauche ich keinen Zirkel, sondern die Grundlage bilden sehr gut ausgebildetes Personal und gut bedienbare Einzelgeräte. Der Gesundheitsdienstleister muss Präventionskurse, Rehasport und Muskeltraining für Rehasportler, sowie Muskeltraining für Senioren anbieten.

Claus Umbach: Das Wichtigste, was ich Studiobetreibern mit auf den Weg geben darf: Sie müssen es wollen. Man muss einfach gesundheitsorientiert arbeiten wollen und auch die Arbeit mit älter werdenden Menschen lieben. Gut ist immer, eine neue Philosophie für das Studio zu entwickeln. „Gesundheit ist keine Massenware“, sondern sehr individuell. Senioren müssen gut beraten werden. Wenn sie die Chance sehen, dass es ihnen besser geht, dann steht der Preis nicht mehr vorne an.

Die Achillesferse für die Umstrukturierungen ist immer wieder das Personal. Auch hier muss gegengesteuert und Personal noch qualifizierter ausgebildet werden. Die Mitarbeiter müssen Ahnung von KrankheitsbilAls Gesunddern haben, um „Die Schwächen des Gesundheitssystems diese mit sportheitsdienstsollten die Stärken der gesundheitsleister sollte licher Bewegung orientieren Fitnessstudios sein.“ man sich auch und Training zu außerhalb des verbessern. Studios positionieren. So arbeiten wir z.B. in einer großen privaten AltersTT-DIGI: Wie lange braucht es aus residenz, wo wir in der Woche rund Deiner Sicht, bis man sein Studio 100 Senioren unter professioneller entsprechend positioniert hat und Anleitung zum Sporteln bringen. welche Rolle spielt das Marketing Ebenso gibt es viele Möglichkeiten dabei? im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, um in Betrieben tätig Claus Umbach: Wenn jemand zu werden. „umbauen“ möchte, so muss das Ganze fundamental erfolgen. ArbeitsTT-DIGI: Was müssen Betreiber schwerpunkte sollten sein: Rehasport beachten, wenn sie sich dafür entOrthopädie, Rehasport für Diabetes, schließen, diese Leistungen in Ihr Sturzprophylaxe, Muskeltraining für Angebotsportfolio aufzunehmen? Ältere, Wirbelsäulengymnastik, Prä-

ventionskurse, qualifizierte Ernährungsberatung, langfristige Abnehmprogramme u.v.m. Innerhalb eines Jahres kann man eine solche Umstrukturierung vornehmen. Mein Studio hat z.B. eine kleine Schärfung im Namen bekommen: Sport- und Gesundheitszentrum Umbach – Therapiezentrum unter fachärztlicher Betreuung. Natürlich muss man auf mehr Marketing mit Empathie umstellen. Dabei sollten Gesundheitsaspekte eine große Rolle spielen. Aber auch das soziale Miteinander, gerade in Gruppen, gehört dazu: in ein modernes Fitnessstudio gehen, qualifiziert individuell beraten und betreut werden, auf Krankheitsbilder Rücksicht nehmen, Spaß in der Gruppe haben. Dies sind relativ einfache Wünsche der älteren Menschen. Jedenfalls muss die gesundheitliche Bedeutung von qualifiziertem Muskeltraining noch viel mehr in den Köpfen von Anbietern, Trainern und Nutzern etabliert werden, sonst können wir eine Systemrelevanz ausschließen und dann sind wir eben nur Freizeit! TT-DIGI: Lieber Claus, herzlichen Dank für das Interview! Sport- und Gesundheitszentrum Umbach GmbH Stettiner Str. 4, 34225 Baunatal www.gesundheitszentrum-umbach.de

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Kompletter Neuanfang bei 4D PRO® BUNGEE FITNESS Im Jahr 2020 hat der Erfinder des 4D PRO® Schlingentrainers, Dr. Dr. Homayun Gharavi, sein Unternehmen komplett auf links gedreht. Aktuell arbeitet der umtriebige Firmeninhaber an einem umfangreichen Online-Kurs.

Seine Idee wurde damals aus der Unzufriedenheit über starre Suspensions-Systeme heraus geboren. Er suchte nach einer besseren Lösung und erfand mit dem 4D PRO® Bungee Trainer ein elastisches Schlingentrainingssystem, das dynamisches Training ermöglicht. Die Geschichte des 4D PRO® Schlingentrainers begann dann auch direkt mit der beeindruckenden Geschichte einer verletzten Berufssportlerin, die mit seiner Hilfe vom Status „immobilisiert und ohne Belastung“ bis zum WMTitel mit neuem Weltrekord geführt wurde.

Große Bandbreite an Übungen Gharavi beschreibt seinen Trainer als „intuitiv und leicht bedienbar“, es sei eine große Bandbreite an Übungen möglich. Sein Ansatz verbindet das Produkt längst mit einem umfangreichen (Kurs-) Konzept. Studiobetreiber können beispielsweise ein Lizenzmodell erwerben. Grundsätzlich nutzbar ist es in Fitnessstudios, in der Therapie, im Personaltraining und im Hometraining. Auch viele Sportler aus den unterschiedlichsten Disziplinen ergänzen ihr Training mit dem Schlingentrainer. Tatsächlich kam der Trainer seit seiner Markteinführung schon an vielen Orten weltweit zum Einsatz. Neben der Aufhängung an einer Schiene kann das Schlingentraining beispielsweise auch mithilfe eines Baums an der frischen Luft ausgeführt werden. Trotz der weltweiten Verbreitung geriet das Unternehmen im vergangenen Jahr in eine wirtschaftliche Schieflage. Gharavi trennte sich von seinem Geschäftspartner und stellte seine Firma komplett neu auf. Neben der Firmenumbenennung gliederte er viele Bereiche wie den Vertrieb aus und schaffte damit erfolgreich den Weg aus der Krise.

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››› Dr. Dr. Homayun Gharavi hat den 4D PRO® Schlingentrainer (www.4dpro.de) seit 2012 stetig weiterentwickelt

Mehr Wissen für besseres Gesundheitstraining Aktuell arbeitet Gharavi an einem Online-Kurs, der neben Übungshinweisen auch sein umfangreiches Wissen zu Training und Gesundheit vermitteln soll. Der Sportarzt möchte die Branche fit machen. Und auch im Olympiajahr 2021 setzen einige Spitzensportler wie die Gewichtheberin Sabine Kusterer auf die Unterstützung durch den 4D PRO® Trainer. Weitere sportliche Erfolgsgeschichten sind also in Reichweite. Philipp Hambloch


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Die Rahmenbedingungen der neuen Strahlenschutzverordnung NiSV

Was EMS-Anwender*innen beachten müssen In diesem Artikel geht es um die Rahmenbedingungen der neuen Strahlenschutzverordnung (NiSV), welche in Zukunft alle gewerblichen EMS-Anwender*innen in Deutschland zu beachten haben. Stephan Müller vom Ausbildungsinstitut GluckerKolleg listet in diesem Artikel alle wichtigen Informationen auf und verschafft so den EMS- Anwender*innen einen Überblick zu diesem Thema. Die NiSV wurde bereits am 19. Oktober 2018 vom Bundesrat per Gesetz verabschiedet und ist ab dem 1. Januar 2021 in Kraft getreten. Durch die im Gesetz beinhalteten Vorgaben dürfen ab dem 31. Dezember 2021 gewerbliche Anwendungen zur Muskelstimulation am Menschen nur noch von Personen durchgeführt werden, die nachweislich über die erforderliche Fachkunde verfügen! WICHTIG: Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ist vom Gesetzgeber geplant, dieser Nachweisplicht eine Übergangsphase und Duldung bis zum 31.12.2022 einzuräumen. Detaillierte Vorschläge sind gerade in der Abstimmung, bisher aber noch nicht endgültig bestätigt. Diese werden aber in absehbarer Zeit vorliegen.

Fachkunde EMF Um die Fachkunde EMF zu erlangen, werden zwei Grundvoraussetzungen in der NiSV vorgegeben: 1. Der Nachweis einer Grundausbildung als Übungsleiter/in oder Fitness-Trainer/in mit einem Ausbildungsumfang von mindestens 120 Lerneinheiten und 2. Die Teilnahme an einer EMS-Ausbildung (nach Vorgaben der NiSV) mit insgesamt 24 Lerneinheiten (à 45 Minuten), die neben fachspezifischen Inhalten der EMS u.a. „Elektromagnetische Felder (Niederfrequenz-, Gleichstrom oder Magnetfeldgeräte) zur Stimulation“, beinhaltet. Die „Fachkunde EMF“ ist nach der Teilnahme auf aktuellem Stand zu halten. Hierzu ist spätestens alle fünf Jahre eine Teilnahme an Fortbildungen erforderlich.

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Tipp vom Autor: Informieren Sie sich im Vorfeld bei einer kompetenten Stelle, ob eine weitere Grundausbildung bei Ihnen überhaupt notwendig ist, viele Personen erfüllen bereits durch Ihre Ausbildungen (z.B. Sportlehrer, Sportwissenschaftler, Bachelor, Übungsleiter usw.) diese Voraussetzung ideal. An dieser Stelle ist noch zu erwähnen, dass Ärzte und Physiotherapeuten keinen Fachkundenachweis NiSV benötigen. Trotzdem besteht bei diesen oftmals ein zu geringes EMS-Wissen, welches durch spezielle GluckerKolleg EMS Medical Expert Kurse erlangt werden können.

Prüfstelle Nach Beendigung der Ausbildungen müssen die beiden Ausbildungsnachweise bei einer neutralen Prüfstelle, welche durch die DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH) zertifiziert ist, akkreditiert werden. Hierzu ist bei der entsprechenden Prüfstelle ein schriftlicher Test abzulegen. Die Kosten für eine solche Akkreditierung pro Person liegen bei ca. 100 Euro. Über diese Zertifizierungsstelle erhält man nach bestandener Prüfung dann die erforderliche Fachkunde EMF (Elektromagnetische Felder). Jede/r Mitarbeiter/in, der/die mit bzw. an einem EMSGerät arbeitet, muss in Zukunft diesen Fachkundenachweis EMF absolviert haben. Damit ein Ausbildungsinstitut diese EMS Ausbildungen anbieten kann, muss ein ausführliches Prüfverfahren abgelegt werden. Die Prüfung zum Erhalt der Fachkunde EMF ist derzeit (Stand Mai 2021) noch nicht möglich, da es noch keine Zertifizierungsstelle gibt, die bereits von der DAkks akkreditiert ist.


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WELCHE GERÄTE SIND VON DER NiSV BETROFFEN? Für jede Strahlenquelle gibt es Grenzwerte, die darüber entscheiden, ob ein Gerät unter die NiSV-Verordnung fällt oder nicht. EMS-Geräte sind in der Regel alle meldepflichtig. Es ist durchaus möglich, dass Geräte mit mehreren Funktionen (Kombinationsgeräte) von der Verordnung mehrfach betroffen sind. Erkundigen Sie sich deshalb am besten direkt bei Ihrem Hersteller, ob die Meldepflicht bei Ihnen notwendig ist! Hierbei ist es auch wichtig darauf hinzuweisen, dass eine Einweisung oder Schulung durch den Hersteller/ Kundenservice nicht ausreicht, um die Fachkunde EMF zu erhalten. Für die Anwendung des Geräts müssen Sie die entsprechenden Fortbildungen zum Erwerb der Fachkunde/n nachweisen können. Auch EMS-Anwender, die seit Jahren mit EMS-Geräten arbeiten, benötigen die Fachkunde EMF.

Ausbildungs-Update möglich Wer im Jahre 2019, 2020 und 2021 bereits eine umfangreiche 2-tägige EMS-Ausbildung absolviert hat, benötigt i.d.R. lediglich ein Update, mit den zusätzlichen Inhalten, die die NiSV vorschreibt. Bitte dies beim Ausbildungspartner anfragen. Dieses Update beinhaltet einen Präsenztag und zusätzliche Ausbildungsunterlagen oder Web-Seminare. Dieses Ausbildungs-Update für bestehende EMS-Lizenzen ab 2019 kann nur dort absolviert werden, wo auch die EMS-Grundausbildung stattgefunden hat. Alle Lizenzinhaber mit Ausbildungen/Lizenzen vor 2019 müssen wegen der zu großen Zeitspanne zur letzten Ausbildung die komplette EMS-Ausbildung nach Richtlinien der NiSV neu absolvieren. So die Entscheidung des Gesetzgebers.

Die allgemeinen Anforderungen der NiSV für EMS-Betriebe und Personal ab 2021 ››› Das EMS-Gerät muss gemäß Herstellerangaben ordnungsgemäß am Betriebsort installiert werden.

››› Die anwendende Person muss in die sachgerechte

Handhabung des EMS-Gerätes eingewiesen werden.

››› Das EMS-Gerät muss vor jeder Anwendung auf die

Funktionsfähigkeit und den ordnungsgemäßen Zustand überprüft werden. ››› Der Betreiber muss sicherstellen, dass die EMSGeräte durch ein befähigtes Personal so instandgehalten werden, damit der sichere und ordnungsgemäße Betrieb fortwährend gewährleistet ist. ››› Vor der EMS-Anwendung muss die Kundin/der Kunde über die EMS-Anwendung und ihre Wirkungen

beraten und aufgeklärt werden. Folgende Punkte sind an dieser Stelle wichtig: gesundheitliche Risiken; Nebenwirkungen der Anwendungen; mögliche Alternativen und deren Risiken und Nebenwirkungen. ››› Der Betreiber muss eine Dokumentation erstellen, in der die Einhaltung aller oben aufgeführten Punkte nachvollziehbar ist. Jede Funktionsstörung muss erfasst, sowie alle durchgeführten Anwendungen inkl. Beratung und Aufklärung nachhaltig dokumentiert werden. ››› Die Geräte müssen durch Inspektion, Wartung und Einhaltung gerätespezifischer Normen instandgehalten werden, damit der sichere und ordnungsgemäße Betrieb fortwährend gewährleistet wird. ››› Der Betreiber einer Anlage hat der zuständigen Behörde den Betrieb der EMS-Anlage spätestens zwei Wochen vor Inbetriebnahme anzuzeigen und auf Verlangen nachzuweisen, dass die Anforderungen an den Betrieb der Anlage und an die Dokumentation erfüllt sind. Der Verstoß gegen eine der obigen Bestimmungen kann ein entsprechendes Bußgeld durch die zuständigen Behörden nach sich ziehen.

Gesetzliche Vorgaben als Chance sehen Die EMS-Branche ist der erste Fitnessbereich, in welchem nun eine gesetzliche Vorgabe beim Training, bei der Anwendung und beim Ausbildungsstandard gegeben ist. Diese Vorgaben sind eine tolle Chance für alle EMSAnwender, sich qualitativ von anderen Fitness-Anbietern zu unterscheiden und so gegenüber allen Interessenten und Kunden von EMS-Anwendungen sicher zu stellen, dass jedes gewerbliche EMS-Training durch gesetzlich vorgegebene Richtlinien mit einem Mindeststandard durchgeführt wird und damit hohen Ansprüchen entspricht. Darüber hinaus wird dann jede EMS-Anwendung ab 2022 (bzw. spätestens 2023 bei der beschriebenen Duldung) nur noch von qualifizierten Fachkräften und nach einem standardisierten Ablauf durchgeführt und dokumentiert. Gerade in den heutigen Zeiten sind hohe Qualität, Sicherheit und Hygiene, wie sie so beim EMS-Training im 1:1 oder 1:2 angeboten werden kann, für den nachhaltigen Geschäftserfolg von Bedeutung. Stephan Müller

Autor

Der Vorstand des Bundesverband Personal Training (BPT e.V.) Stephan Müller bildet als Inhaber mit dem GluckerKolleg (Marktführer für EMS Aus- und Weiterbildungen) seit über zwölf Jahren EMS-Trainer weltweit aus. Der mehrfache Buchautor ist regelmäßig Live als Experte bei ARD und SWR im Radio und Fernsehen im Einsatz. www.gluckerkolleg.de

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››› TRAINING ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

Kraft und Technik für Powerlifting Um die hohen Anforderungen beim Powerlifting zu meistern, ist ein fokussiertes, intensives Training notwendig. Basierend auf ihrer eigenen Praxiserfahrung führen Sie der mehrfache Weltmeister Dan Austin und Kraft- und Ausdauerspezialist Bryan Mann in die speziellen Aspekte des Kraftdreikampfs ein und geben Ihnen umfassende und fundierte Anleitungen – von der mentalen Vorbereitung über die richtige Ernährung bis zur korrekten Umsetzung der drei Disziplinen Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben. Mit 100 Übungen sowie Trainingsprogrammen und Periodisierungsplänen können Sie gezielt an Ihrer Kraft und Technik arbeiten und sich kontinuierlich steigern. Dan Austin und Bryan Mann: Powerlifting: Richtig trainieren für den Kraftdreikampf. Riva Verlag, ISBN: 978-3742307941.

Standardwerk zum Muskelaufbau Über elf Millionen Menschen sind in Deutschland Mitglied in einem Fitnessstudio. Wegen mangelnder Betreuung herrscht gerade bei Einsteigern jedoch oft Unsicherheit, es besteht Verletzungsgefahr und Fortschritte bleiben aus. Thomas R. Baechle und Roger W. Earle erklären in diesem Standardwerk, wie man richtig und effektiv Muskeln aufbaut und Kraft steigert. Schritt für Schritt vermitteln sie die Grundlagen des Trainings mit freien Gewichten und an Geräten, die korrekte Übungsausführung und das Erstellen individueller Trainingspläne. Thomas R. Baechle und Roger W. Earle: Krafttraining – Das Handbuch für Einsteiger. Riva Verlag, ISBN: 978-3-7423-1369-0.

Training & Körpertyp Welches Training ist für wen richtig? Andreas Scholz, Figurmacher und Ernährungswissenschaftler, präsentiert kompetent und unterhaltsam die drei Körpertypen und erläutert, warum sich auf den einen regelmäßiges Tripple Add Training positiv auswirkt, während der andere gut auf holistisches oder auf High Intensity Training reagiert. Speziell abgestimmte Workouts mit über 60 hocheffizienten Übungen werden ergänzt durch individuelle Ernährungspläne, Hintergrundinformationen zu den genetischen Voraussetzungen und Motivationstipps. Andreas Scholz: Der Muskeltrainer. Workout – Ernährung – Motivation. Heel Verlag, ISBN: 978-3868526905.

Effektiver Muskelaufbau dank HIT Die komplett überarbeitete, deutlich erweiterte Neuauflage des Bestsellers von Sportwissenschaftler Prof. Dr. Dr. Jürgen Gießing gibt eine genaue Anleitung, wie man weniger Zeit investiert, aber schneller Muskeln aufbaut: Das neue hochintensive Training (HIT) ermöglicht einen optimalen Muskelaufbau mit kurzen, aber extrem effektiven Trainingseinheiten. Darüber hinaus wird spannend geschildert, warum hohe Trainingsumfänge und umfangreiche Splitprogramme im Kraftsport so verbreitet sind und warum das schon seit Jahrzehnten bekannte HIT-Konzept dabei immer wieder in den Hintergrund geriet. Jürgen Gießing: HIT - neu & verbessert. Mit hochintensivem Training weniger Zeit investieren und schneller Muskeln aufbauen. Novagenics Verlag, ISBN 978-3929002638. .

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››› TRAINING

„FreeMotion ist eine sehr sinnvolle Ergänzung in Gesundheitsanlagen“ Im Gesundheitspark Nidda möchte man die Kunden durch exzellente Betreuung und modernste Trainingsmöglichkeiten zu einem nachhaltig gesünderen Lebensstil begleiten. Ein wichtiger Baustein in diesem gesundheitsorientierten Konzept sind die Kabelzugmaschinen von Freemotion, wie die sportliche Leiterin Jessica Mörschel erklärt. TT-DIGI: Was sprach für FreeMotion? Jessica Mörschel: FreeMotion passt perfekt in unser ganzheitliches Betreuungskonzept. Dank der Kabelzüge kann der Übergang von einem Training an komplett geführten Gerätschaften hin zu einem durchweg freien, koordinativ anspruchsvollen Training geschaffen werden. Wir haben die Geräte im August 2018 angeschafft. TT-DIGI: Wie haben Sie die Geräte in ihrer Anlage integriert? Jessica Mörschel: Die Geräte wurden im Rahmen eines großen Anbaus bei uns in der Anlage integriert. Im Rahmen unseres Betreuungskonzeptes werden bei den Mitgliedern regelmäßig Optimierungen des Trainingsplanes vorgenommen, bei welchen die FreeMotion-Geräte nun Berücksichtigung finden. Wir haben u.a. bestehende Trainingspläne durch vereinzelte problemspezifische Übungen an den FreeMotion-Geräten erweitert. TT-DIGI: Wie sind ihre bisherigen Erfahrungen damit? Jessica Mörschel: Aus Trainersicht hat der FreeMotion-Bereich die Möglichkeiten erweitert, gezielter u.a. bei Krankheitsbildern zu arbeiten. Aus

››› Jessica Mörschel, Studioleiterin des Gesundheitsparks Nidda, www.gesundheitspark-nidda.de

Kundensicht kann festgehalten werden, dass die Mitglieder die Übungen an den FreeMotion-Geräten gerne durchführen und auch das Gefühl haben, dass die Übungen speziell bei Problembereichen sehr individuell eingesetzt werden können. Die bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv. TT-DIGI: Warum würden Sie FreeMotion weiterempfehlen? Jessica Mörschel: Wir können FreeMotion weiterempfehlen, weil es aus trainingswissenschaftlicher Sicht eine sehr sinnvolle Ergänzung in Fitness- und Gesundheitsanlagen

darstellt. FreeMotion ermöglicht ein individuelles Training und hohe Effektivität. Unsere Kunden sind glücklich, dass wir die Geräte angeschafft haben und nutzen sie regelmäßig. Außerdem erweitern die FreeMotion-Geräte die Möglichkeiten des Trainerteams, um die Kunden optimal bei ihrer Zielerreichung zu unterstützen. In Deutschland und Österreich werden FreeMotion Kabelzüge durch das Unternehmen Johnson Health Tech. (Matrix) vertrieben. www.matrixfitness.com

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NEWS

DIGITALISIERUNG

I Der digitale Fitnesscoach

I Reservierungswahn? Nein, danke!

Die ICG App ist der perfekte Begleiter für das Indoor Cycling. Sie lässt sich mit den meisten Bikes der ICG verbinden und ermöglicht einen Austausch sowie die Speicherung der Trainingsdaten. Die App enthält über 50 verschiedene vorgefertigte Workouts, erstellt vom ICG-Experten-Team. Trainierende haben die Wahl zwischen den WorkoutKategorien Get Stronger, Get Fitter, Get Powerful und Get Faster. Zudem können unter www.teamicg.online eigene Workouts erstellt und geteilt werden, die automatisch in die ICG App übertragen werden. Dashboard und Aktivitätenübersicht der ICG App ermöglichen es, die Trainingsziele nachzuverfolgen und zu optimieren.

„Hallo, ich möchte einen Termin zum Trainieren reservieren.“ Aldo Köhler, Studiobetreiber aus Syke, nimmt Anrufe seiner Mitglieder entgegen. Aldo ist sich sicher: Sinkt der Inzidenzwert dauerhaft unter 100, ist die Reservierung ein Fulltime-Job. Doch das muss nicht sein, denn app4gym hat in Zusammenarbeit mit Studiobetreibern ein auf die Branche zugeschnittenes Reservierungssystem entwickelt, das Corona-Regeln berücksichtigt. Zusätzliche Hardware ist nicht notwendig, ein Smartphone reicht und die Kontaktnachverfolgung ist gegeben. Das Ganze gibt es als personalisierte Fitness-Studio-App mit Logo im App-Store.

www.teamicg.de

www.app4gym.de

I Digitales Präventionsprogramm

I Datenschutz

MOCICA Health ist ein Start-up aus Darmstadt, bestehend aus Sportwissenschaftlern und Experten für betriebliche Gesundheitsförderung, das sich auf die Erstellung von Präventionskursen spezialisiert hat. Fokus ist, Präventionskonzepte auf ein modernes Level zu heben und Gesundheitsförderung in Unternehmen und die Zusammenarbeit mit Krankenkassen attraktiv zu gestalten.

Die Barth Datenschutz GmbH hat sich unter anderem auf den Datenschutz in Gesundheitseinrichtungen, Fitnessclubs und Sportvereinen spezialisiert. Für Einrichtungen, die einen Datenschutzbeauftragten benennen müssen bzw. wollen, wird ein KostenNutzen optimiertes Paket angeboten. Für alle Einrichtungen eine einfache Möglichkeit, alle Trainer, Kursleiter und Mitarbeiter in der Verwaltung im Datenschutz zu unterweisen. Dazu wurde eine Online-Unterweisung „Datenschutz im Fitnessclub“ oder „Datenschutz in der Physiotherapie“ entwickelt.

Das Online-Programm „Office Mobility“ ist bei den gesetzlichen Krankenkassen nach § 20 SGB V zertifiziert. Der voll automatisierte Online-Kurs erreicht den Standard der Zentrale Prüfstelle Prävention und wird somit von allen gesetzlichen Krankenkassen mit bis zu 100% bezuschusst. www.mocica.de

Leser der TT-DIGI erhalten bis zum 30.08.2021 mit dem Code „TT-DIGI300821“ einen Rabatt von 10% auf den Kurspreis unter: shop.barth-datenschutz.de

I Neues Digital-Konzept bei Clever Fit In Zusammenarbeit mit renommierten Experten für zukunftsorientiertes Management und Pionieren auf dem Feld der Digitalisierung von Fitness-Studios ist in der clever fit-Systemzentrale ein Konzept entstanden, mit dem man zu den Gewinnern der Krise gehören will. „Wir müssen Dienstleistung künftig aus der 360-Grad-Perspektive anbieten und heute schon wissen, was wir für unsere Zielgruppe morgen tun können. Kunden müssen individuell bedient werden, Leistungen müssen messbar werden“, beschreibt CEO Alfred Enzensberger den Ansatz. www.clever-fit.com

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NEWS

DIGITALISIERUNG

I Digitale Kundenumfragen Die opta data digital communication GmbH hat mit odWeb.tv Surveys eine neue Version digitaler Kundenumfragen veröffentlicht. Damit ist es für Heilmittelerbringer einfach, Patienten-Feedback einzuholen. Ihre Bewertung geben Patienten per Fingertipp auf Tablet oder Smartphone ab – oder per Klick auf die Website des Therapeuten. Das Feedback in Echtzeit kann er mithilfe verschiedener Online-Statistiken auswerten. Zudem lassen sich Umfragen als Pop-over-Fenster auf der Website integrieren. Beim Anlegen kann direkt ein Link zum Versand an Patienten erzeugt werden. Ein QR-Code lässt sich mit wenigen Klicks generieren. Die odWeb.tv Surveys können als Einzellösung oder gemeinsam mit Digital Signage im vergünstigten Komplettpaket – der Digital Marketing Suite – bestellt werden. www.optadata.de

I envivo digitalisiert den Vertrieb: Wie aus Interessenten Käufer werden Mit envivo steht ein vielseitiges Online-Tool zur Verfügung, das alle Bausteine des Verkaufsprozesses vom Erstkontakt bis hin zum Abschluss digitalisiert und damit für beide Seiten vereinfacht.

munikation zwischen Anbieter und Kunden. Alles ist an einem Ort.

Die Kommunikation mit dem Kunden wird mithilfe einer Mikrosite gesteuert. Diese kann mit einer anpassbaren Vorlage erstellt und auf die eigene Markenidentität und Verkaufsprozesse abgestimmt werden.

Sobald alle Details mit dem Kunden geklärt sind, wird noch eine weitere Komfortstufe möglich. Durch die Integration Ihrer bevorzugten digitalen Unterschriftstechnologie kann der Kunde den Vertrag nahtlos innerhalb der bereitgestellten Plattform unterschreiben.

Auf der Mikrosite können alle spezifischen Informationen wie etwa Texte, Bilder oder Videos für den Kunden abgelegt werden und dieser kann sich umfangreich über das Angebot informieren. Alles an einem Ort Das Tool bietet aber auch eine weitere Funktion: Sie können genau sehen, was der Kunde sich im envivo Dashboard mit erweiterten Analysen und Tracking angeschaut hat. So sind ein Follow-up und Next-Step-Aktivitäten zeitnah möglich. envivo speichert zudem die gesamte Kom-

envivo ermöglicht auf diese Weise eine Vereinfachung der Geschäfte durch die Digitalisierung der Vertriebswelt. Interessierte Praxis- oder Studiobetreiber, Vertriebe und Hersteller wenden sich bitte an den Distributor von envivo für die Fitnessbranche, die Weightcheckers GmbH: info@weightcheckers.com. www.weightcheckers.com

GESTALTEN SIE IHREN ERFOLG MIT UNSEREN MARKENPARTNERN Die Mission der Weightchecker GmbH: Weltweit erfolgreiche und innovative Mess- und Trainings-Technologien zu Ihnen zu bringen, die sich in Spitzensport, Therapieanwendung und Wissenschaft weltweit bewiesen haben. Ob für den Leistungssport oder vielseitige Anwendungen im Therapie und Wellness Bereich: Weightcheckers bietet Produkte von Reaxing, Seca, Smartfit, Styku, BHFitness und Weyergans, sowie Service und Wartungsleistungen zu diesen Produkten an.

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WEIGHTCHECKERS GMBH, Martin-Kollar-Straße 5, 81829 München, Tel.: 089 3090456 - 124, E-Mail: info@weightcheckers.com, www.weightcheckers.com


Trainingssoftware – MARKTÜBERSICHT

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Digitale Helfer auf der Trainingsfläche

Trainingssoftware Nach und nach verdrängen digitale Lösungen den Trainingsplan aus Papier. Moderne Trainingssoftware bringt für alle Beteiligten Vorteile mit sich. In unserer Marktübersicht stellen wir Ihnen die Lösungen von acht Unternehmen aus dem Fitness- und Physiotherapiebereich vor. Es gibt sie noch, die Trainingspläne auf Papier. Aber es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich digitale Lösungen auch in diesem Bereich komplett durchsetzen. Eine moderne Trainingssoftware bietet dem Trainer bzw. Therapeuten einerseits und auch dem Mitglied oder Kunden auf der anderen Seite mehr Möglichkeiten zur Planung, Durchführung und Dokumentation der Einheiten. Im ersten Schritt legt der/die Trainer/in oder Therapeut/in einen Trainingsplan an. Viele Anbieter stellen hier bereits eine große Auswahl an Vorlagen bereit. Ergebnisse aus Anamnese und Kraft- oder Beweglichkeitstests sind teilweise integrierbar. Den fertigen Plan erhält der/die Trainierende dann digital. Trainingssoftware unterstützt anschließend durch Hinweise bzw. Biofeedback bei den Übungen und speichert die Leistungen. Auf diese Weise werden einerseits Fortschritte festgehalten und die Motivation des Mitglieds hochgehalten. Voraussetzung dafür ist eine nutzerfreundliche Oberfläche, die eine einfache Bedienung ermöglicht.

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Da die Software auch oft mit dem Smartphone verknüpft werden kann, wird die Betreuung auf Zeiten außerhalb von Studio oder Praxis erweitert. Im Idealfall werden also Trainer und Therapeuten entlastet, wobei die Betreuungsqualität darunter nicht leidet. Die Nutzer wiederum können das Training in ihren digitalen Alltag integrieren. Im Alltag der Praxen und Studios gibt es zum Teil auch Software-Lösungen, die Verwaltung und Training kombinieren. Wir präsentieren Ihnen im Folgenden acht Unternehmen und ihre verschiedenen Lösungen. Vor allem im Fitnessbereich bekannt ist die Software von EGYM, während Lanista in Studios und Praxen verwendet werden kann. Einen flexiblen Ansatz verfolgt aktivSYSTEM, das herstellerunabhängig an allen Geräten nachgerüstet werden kann. Die Softwarelösungen Therap.io und YOLii wiederum können als zertifiziertes Medizinprodukt in der Therapie eingesetzt werden.


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Trainingssoftware – MARKTÜBERSICHT

aktivSYSTEM Das aktivSYSTEM ist die innovative Software zur detaillierten Trainingssteuerung und -dokumentation. Die Software optimiert Arbeitsabläufe, entlastet Trainer/Therapeuten und hilft den Trainingsbetrieb profitabler zu gestalten. Zur Digitalisierung der Trainingsfläche werden alle Trainingsgeräte mit einem Mini-PC ausgestattet. Dieser unterstützt die Trainierenden bei der Übungsausführung mittels Biofeedback und erfasst vollautomatisch die Trainingsergebnisse. Das aktivSYSTEM ist nachrüstbar an allen Trainingsgeräten – alters- und herstellerunabhängig. Ergänzt wird das Portfolio durch Apps für Trainer/Trainierende, Tools zur Kursverwaltung und funktionelle Übungen. Besonderes Corona-Tool? Tool zur Buchung von Trainingszeiten via App und erweiterte Heimtrainingspläne. aktivSYSTEM - by aktivKONZEPTE AG Schlackenbergstr. 41b, 66386 St. Ingbert Ansprechpartner: Boris Nahler, Telefonnummer: 06894 92999230 E-Mail: b.nahler@aktivkonzepte.de www.aktivkonzepte.de

alea

alea ist die intelligente Lösung zur Digitalisierung der Trainingsfläche. Innovative Technologie macht teure Hardwareanschaffungen überflüssig. Das Smartphone des Trainierenden oder ein fix am Trainingsgerät angebrachtes Tablet wird zum Personal Trainer. Das Echtzeit-BIOFEEDBACK leitet den Trainierenden an, kontrolliert seine Übungsausführung, motiviert und sichert den Trainingserfolg. alea optimiert Prozesse, steigert die Personaleffizienz, übernimmt Routineaufgaben und verschafft dem Trainer Zeit für das Wesentliche! alea steht für optimale Betreuung und bessere Kundenbindung! alea - by aktivKONZEPTE AG Schlackenbergstr. 41b 66386 St. Ingbert Ansprechpartnerin: Daniela Neu Telefonnummer: 06894 92999220 E-Mail: d.neu@aktivkonzepte.de www.alea-training.de

EGYM EGYM hat für alle Zielgruppen das richtige, softwarebasierte Trainingsprogramm. Ob Stärkung des Immunsystems, Abnehmen, Muskelaufbau, allgemeine Fitness oder Figurtraining: Intelligente Trainingsprogramme passen die Parameter für jede Trainingseinheit exakt auf das persönliche Trainingsziel des Mitglieds und sein Leistungsniveau an. Periodisierte Trainingsmethoden sorgen für kontinuierliche Fortschritte auf dem Weg zum persönlichen Ziel, regelmäßige Krafttests sichern die richtige Trainingsintensität. Alle Trainingsfortschritte weist die EGYM Member App u.a. in ihrer BioAge Funktion aus. Besonderes Corona-Tool? Immunity Boost Trainingsprogramm EGYM GmbH Einsteinstraße 172 81677 München Telefonnummer: 089 9213105100 E-Mail: sales@egym.com www.egym.com

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Trainingssoftware – MARKTÜBERSICHT

Lanista

mtmCUBE

Lanista ist eine webbasierte Software zur Trainingssteuerung und -betreuung. Alle Einträge wie Anamnesedaten, Behandlungsverläufe oder die Entwicklungen von Beschwerden sind immer synchron und von allen einsehbar, um die Kommunikation im Team zu erleichtern. Das System beinhaltet über 1300 Übungen mit Erklärungen, Fotos und Videos. Zudem sind über 150 vorgefertigte Trainings- und Therapiepläne enthalten. Die Software wird durch eine weitere App für die Kunden/ Patienten vervollständigt. So kann der Kunde neben Ausdrucken und Emails seine Pläne auch videounterstützt über die App empfangen. Die Plan-Vorgaben sind bequem protokollierbar und dann auch vom Trainerteam einsehbar.

Die mtmCUBE ist eine Trainingssteuerung, die auf den Gerätepark sowie die Zielgruppe zugeschnitten werden kann. Sie verbindet Bausteine, wie Periodisierung, Visualisierung von freien Übungen, kombinierte Trainer- und Kunden-PCs, sowie APPs, Kursbuchungen, Terminmanagement, News, Tele-Reha-Pläne und hervorragende Ergebnisdarstellungen wie den Index, der auch unterschiedlich lange und verschieden intensive Trainingseinheiten zueinander ins Verhältnis setzen kann. Die Nutzerkennung über RFID und das Drahtlosnetzwerk belassen Ihre Geräte weiterhin komplett kabellos.

Besonderes Corona-Tool? Chat-Funktion zu jeder Übung; Einbettung Terminbuchung in Kunden-App.

Besonderes Corona-Tool? Home-Trainingspläne über Mitglieder-App.

Lanista Trainingssoftware Belgradstraße 6, 80796 München Telefonnummer: 089 33093922 E-Mail: info@lanista-training.com

emotion fitness GmbH & Co. KG Trippstadter Str. 68, 67691 Hochspeyer Ansprechpartnerin: Stephanie Schmitt Telefonnummer: 06305-714990 E-Mail: info@emotion-fitness.de

sophyapp sophyapp ist eine webbasierte Applikation, die es Physiotherapeut*innen ermöglicht, einfach und schnell individuelle Übungsprogramme zu erstellen und zu versenden. Legen Sie dazu einfach einen Patienten an, erstellen für ihn ein Programm und senden ihm dieses an seine kostenlose Android/IOs App. Registrieren Sie sich kostenlos unter https://app.sophyapp.com/ mit dem Promo code „ttdigi“ und erhalten Sie alle Funktionen 30 Tage kostenlos. Besonderes Corona-Tool? Nein, jedoch unterstützt dieses Tool speziell zu Zeiten wie Corona das Ferntraining. hoferdigital gmbh Adresse: Mühltal, Oberau 271, 6311 Wildschönau/Österreich Ansprechpartner: Rapahel Gwiggner Telefonnummer: +43 5339 20144 E-Mail: r.gwiggner@hoferdigital.at

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Trainingssoftware – MARKTÜBERSICHT Trainingswerk

Therap.io Therap.io leitet Patienten mobil zur korrekten und regelmäßigen Durchführung ihrer Übungen an - mit Erinnerungsfunktion und persönlichem Trainingsplan. Das personalisierte Trainingsprogramm ist speziell für Physiotherapie, Rehasport und Funktionstraining und mobil über Smartphones und Tablets abrufbar. Übungen für zu Hause werden einfach und anschaulich: mit Bildern, Fotos und individuellen Videos. Das macht es für die Patienten wesentlich leichter die Übungen daheim korrekt durchzuführen. Therap.io ist als Medizinprodukt Klasse 1 nach MDD (Medical Device Directive) zertifiziert. Besonderes Corona-Tool? Kontaktlose Therapiebegleitung per App. NOVENTI HealthCare GmbH Adresse: Einsteinring 41-43, 85609 Aschheim Telefonnummer: 089 92108444 E-Mail: heilmittel@noventi.de

YOLii YOLii ist ein digitales Assistenzsystem für eine zukunftssichere Patientenversorgung auf dem 1. Gesundheitsmarkt. YOLii unterstützt als Medizinprodukt bei der Planung, Durchführung, Überwachung, Steuerung und Dokumentation der aktiven Therapie – egal ob KG, KG Gruppe, MTT, T-RENA oder Rehasport & Präventionskurse nach §20. Dabei ist der Einsatz von YOLii an medizinischen Gewichtsplattengeräten markenübergreifend. YOLii kann jede funktionelle Übung mit oder ohne Kleingerät in das Therapieprogramm einbinden und dem Patienten am Monitor darstellen.

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Trainingswerk bietet die Möglichkeit Trainingspläne mit einer Vielzahl von Übungen und schon ausgearbeiteten Programmen zu gestalten. ››› Mehr als 500 Übungen ››› vordefinierte Sport- und Rehaprogramme ››› einfache Patientenverwaltung ››› individuelle Funktionsanalyse ››› Trainingspläne (auch zum Ausdrucken) ››› Lernportal für Profis ››› Integration von eigenen Übungen. Besonderes Corona-Tool? Es besteht die Möglichkeit, die Software 2 Monate gratis zu testen. Trainingswerk GmbH Teckstrasse 6, 73230 Kirchheim (Teck) Ansprechpartner: Andreas Zweigle Telefonnummer: 07021 739270 E-Mail: abiszet@t-werk.com

Virtuagym Virtuagyms marktführende Check-In- und Zeitplanfunktionen sind ideal für Fitnessbetreiber, die nach einer effizienten, einfachen und zeitsparenden Option suchen, um ihre Studios in einem COVID-19 sicheren Umfeld zu leiten. Die über eine eigene mobile App verfügbaren Funktionen sind für Kunden von Bedeutung, da sie so einfach Trainings und Gruppenkurse buchen und in ihr Studio ein- und auschecken können - alles bequem vom Handy aus. Betreiber können dadurch nützliche Daten sammeln, um den Verkehrsfluss, das Nutzerverhalten und das Nutzererlebnis besser zu steuern, zu verstehen und zu verbessern.

Besonderes Corona-Tool? Software-Modul HOME für die Betreuung außerhalb der Einrichtung.

Besonderes Corona-Tool? Digitale Check-In und Zeitplan-Funktionen zur Verfolgung der Anwesenheit und der Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen.

E+S Gesunde Lösungen GmbH Friesenweg 2a, 22763 Hamburg Ansprechpartner: Peter Eichstaedt Telefonnummer: 040 8906163 E-Mail: p.eichstaedt@gesund-es.de

Virtuagym BVOudezijds Achterburgwal 55 1, 1012 DB, Amsterdam/ Niederlande Ansprechpartner: Marcel Wergen E-Mail: marcel@virtuagym.com

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Praxis-Check Studiosoftware: Lanista im LEO’S SPORTS CLUB

Digitalisierung mit Mehrwert statt Mehraufwand Damit die Umstellung auf eine Trainingssoftware sich als leichte Hürde erweist, braucht es spürbare Verbesserungen und eine leichte Bedienbarkeit für Trainer*innen und Trainierende. Genau in dieser Herausforderung liegt die Stärke von Lanista. Unter dem Credo „Smart, simple, transparent“ vereint Lanista viele nützliche Komponenten einer Trainingssoftware. Neben einem eigenen Kommunikations-Tool zur Trainingsbetreuung verfügt die Kunden-App über zahlreiche praktische Anbindungen wie Terminreservierung, Trainingsplan, Kursbuchung, Erinnerungen oder Studio-News.

Vielfältige Möglichkeiten mit der Kunden-App Lanista ermöglicht es Studio- bzw. Praxisbetreibern, die Nutzeroberfläche ihren Kunden genau so darzustellen, wie sie es gerne möchten – alles in einer App, alles aus einem Guss. Wenn gewünscht im firmeneigenen Corporate Design.

Integrativer Ansatz durch Schnittstellen Neben den umfangreichen Funktionen war es für die Entwickler vor allem auch wichtig, ihre Software perfekt in den Studioalltag zu integrieren, um mehr als eine Insellösung zu sein.

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Neben der eigenen App kann Lanista auch durch Schnittstellen zu verschiedenen Anbietern in bereits bestehende Lösungen integriert werden. Dies kann über eine einfache Verlinkung in einer Art Kachel geschehen oder durch eine technisch hochwertige Schnittstellen-Lösung inklusive Single-Sign-On-Strategie. So oder so – Daten müssen nicht doppelt angelegt oder gepflegt werden und der User erhält einen möglichst einfachen Zugang zu seinen Inhalten. Der Gedanke dahinter: Kunden erwarten heute digitale Unterstützung und vor allem einfache und funktionierende Lösungen für den schnelllebigen Alltag. Wer als Studiobetreiber diese Erwartungen mit guten Lösungen erfüllt, wird mit der Treue des Mitglieds oder sogar Weiterempfehlungen belohnt werden. Lesen Sie auf der nächsten Seite, wie sich Lanista in einem Fitnessstudio bewährt. www.lanista-training.com


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Nachgefragt bei Andreas Kaufmann (Bild), LEO’S SPORTS CLUB

TT-DIGI: Inwiefern ist/war Lanista während der Schließung hilfreich? Andreas Kaufmann: Während der Schließung haben wir unsere Mitglieder über Telefontermine oder E-Mail-Anfragen mit Homeworkout-Plänen versorgt, online über die Workout-Plattform von Lanista immer wechselnde Wochenpläne hochgeladen und dadurch auch über Social Media wertvollen Trainingscontent posten können. Die personalisierte Trainingsapp von Lanista hat uns zudem eine komfortable Online-Mitgliederbetreuung möglich gemacht. So konnten unsere Trainer das Hometraining steuern und ggf. nachjustieren, Fragen über die Chat-Funktion beantworten und ganz praktisch auch von Zuhause unsere Mitglieder in deren Zielerreichung begleiten.

„Lanista ist absolut bedienerfreundlich und passt perfekt zu unserem Angebot“ TT-DIGI: Seit wann nutzt Ihr Lanista bei euch im Studio? Andreas Kaufmann: Wir arbeiten seit 2012 mit Lanista und nutzen die laufenden Updates von unserem Partner gerne! So arbeiten wir seit fast zehn Jahren zusammen und werden immer wieder mit guten Ideen und entsprechender Umsetzung überrascht. TT-DIGI: Was gab damals den Impuls, auf eine Trainingssoftware zu setzen? Andreas Kaufmann: Mit Skizzen, Excel Tabellen oder gar handschriftlich zu arbeiten, war für uns absolut nicht mehr „State of Leo´s“. Schon immer ist Qualität, Modernität und Funktionalität ein wesentlicher Bestandteil unserer Studiophilosophie. Wir wollten unseren Trainern ein Tool zur Betreuung an die Hand geben, welches ihre Fachkompetenz unterstreicht und den Mitgliedern eine übersichtliche und effektive Trainingsbetreuung ermöglicht. TT-DIGI: Was schätzen Sie an der Software von Lanista am meisten? Andreas Kaufmann:Wir sparen uns lange Einarbeitungszeit, da die Software absolut bedienerfreundlich gestaltet ist. Für uns wichtige Standards konnten wir mit Zwangsabfragen hinterlegen und somit unsere einheitliche Servicequalität maßgeblich verbessern. Außerdem können unsere Mitglieder weltweit auf die App und die Trainingspläne zugreifen, entsprechend dokumentieren, extrem flexible Trainingspläne erhalten und werden voll automatisch an Ihre nächsten Termine erinnert. Ein Übungspool von über 1200 bild- und videohinterlegten Übungen passt perfekt zu unserer breiten Angebotsrange, von schwerem Krafttraining bis zum therapeutischen Rehatraining.

TT-DIGI: Sehen Sie sich optimal aufgestellt? Wie weit sehen sie sich im digitalen Wandel? Andreas Kaufmann: Den Lockdown haben wir u.a. genutzt, um unsere gesamte Software Einrichtungen zu prüfen und ggf. zu modernisieren. Lanista bleibt für uns dabei ein wesentlicher Bestandteil. Wir wollen die Menschlichkeit und Nähe jedoch im Kundenkontakt keinesfalls mindern. Drehkreuze und vollautomatisierte Verzehrstationen sind zwar digital fortschrittlich, menschlich geht uns aber zu viel verloren. Insofern gibt es weit digitalere Studios am Markt und wir beobachten die Entwicklungen und den Bedarf natürlich unentwegt. Ganz bewusst digitalisieren wir jedoch ausschließlich dort, wo Verwaltungsaufwand und Fehleranfälligkeiten minimiert, sowie die Servicequalität gesteigert werden können. Unsere Onlinekurse beispielsweise werden dankend angenommen und sind eine tolle Alternative während der Schließung. Darüber hinaus stellen sie auch einen Mehrwert für Mitglieder dar, die viel unterwegs sind. Sobald wir jedoch offen haben, setzen wir unbedingt wieder auf echte Begegnungen, auf Zwischenmenschlichkeit und Persönlichkeit. TT-DIGI: Was wünschen Sie sich für die Zukunft an digitalen Fortschritten? Andreas Kaufmann: Digitalisierung ist unaufhaltsam fortschrittlich. Was man sich wünscht, scheint - zumindest mittelbar - auch jetzt schon umsetzbar. Insofern haben wir keine konkreten Wünsche, sondern erfreuen uns an Ideen, die durch Probleme getriggert wurden und letztlich den Service und die Arbeit bereichern. Gleichzeitig sind wir jedoch auch überzeugt, dass ein digitales Leben alleine viele Wünsche sowie Bedürfnisse offenließe und können ein analoges Wiedersehen unserer Mitglieder kaum abwarten! www.leos.tv

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Online Terminplanung

7 gute Gründe für digitale Helfer in der Praxis Kann Therapie digitalisiert werden? Diese Frage kommt auf, wenn man sich über die Digitalisierung im Gesundheitswesen informiert. Dabei ist klar, dass die Leistungen, die beruflichen Kernkompetenzen, welche die Gesundheitsfachberufe für Patienten erbringen, nicht digitalisiert werden können. Allerdings können der Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen, die administrativen Prozesse, die Therapievor- und Nachbereitung sowie die Patienten-Therapeuten-Kommunikation stark von der Digitalisierung profitieren. Die korrekte Frage muss also lauten: Welche Prozesse und Aufgabenpakete können digitalisiert werden, um die Therapie und die Behandlungen bestmöglich zu unterstützen?

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Durch Corona wurde die Digitalisierung und vor allem auch deren Akzeptanz in der Bevölkerung enorm beschleunigt. Der Alltag spielt sich zum Großteil digital ab, mittlerweile in nahezu allen Lebensbereichen.

Smarte Online-Tools für Studios und Praxen – weit weg von 08/15-Lösungen Es ist nicht länger nur die Generation der Digital Natives, die sich online informiert und jederzeit Zugriff auf alle wichtigen Informationen und Services fordert. Der hohe Informationsgrad und das umfassende digitale Angebot führen dazu, dass Patienten selbstbestimmt ihre Gesundheit organisieren möchten. Gesundheitsberufe können ihre Leistungen durch attraktive, digitale Zusatzservices mit „easy access“ und größtmöglicher Wahlfreiheit sichtbar und buchbar machen – ohne großen Aufwand, Programmierungs-Know-how und hohe Kosten.


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Die Terminplanung ist ein Beispiel, wie Therapeuten durch die Nutzung eines einfachen Online-Tools große Mehrwerte für sich und ihre Patienten erzielen (siehe Textkasten). ››› 7 Vorteile einer Online-Terminbuchung am Beispiel von NOVENTI Borino* Zeitgewinn: Behandlungszeit ist kostbar. Das Online-Tool vereint Terminierung, Patientenmanagement, Arbeitszeit- und Mitarbeiterplanung mit einfacher Bedienung. Da Termine automatisch eingestellt werden, wird eine störungsfreie Behandlung durch weniger telefonische Unterbrechungen ermöglicht. Das Abhören des Anrufbeantworters und Rückrufe werden deutlich verringert. Terminsicherheit: Patienten erhalten unaufgefordert eine Terminerinnerung für den vereinbarten Termin und können diesen jederzeit einsehen. Bei einer Absage werden die freigewordenen Termine wieder im Kalender online buchbar. Therapievorbereitung mit Originalrezept: Schon bei der Terminbuchung schicken Patienten das Rezept als Foto mit, damit sofort sichtbar ist, was genau verordnet wurde und wie lange der Termin angesetzt werden muss. So gewinnt die Terminplanung an Komfort und Effizienz. Wirtschaftlichkeit: Fehlerhaft ausgestellte Rezepte werden durch das Foto der Verordnung vorab erkannt. Bei Terminabsage wird der freigewordene Termin wieder online buchbar. Online-Termine können für unterschiedliche Ansprüche freigeschalten werden, um Privat- und Kassenpatienten gezielt zu planen und effizienter zu wirtschaften. Datensicherheit: Dank der Zwei-Wege-Authentifizierung sind Patienten- und Termindaten maximal geschützt. Die Plattform wird in Deutschland betrieben, alle Daten befinden sich auf Servern in der Bundesrepublik. Es werden sämtliche Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllt. Die vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) seit Oktober 2019 geforderte Cookie-Einwilligung ist rechtskonform umgesetzt. Online-Marketing: Die Terminplanung ist an beliebig vielen Stellen im Internet zu verlinken: direkt auf der eigenen Website, bei Google MyBusiness oder Facebook & Co. Die Darstellung kann mit eigenen Farbvorgaben gestaltet werden. Das Angebot ist 24/7 sichtbar und buchbar. Einfache Handhabung: Für Patienten wie für Mitarbeiter ist das Tool selbsterklärend und einfach zu bedienen. Bei Rückfragen zur Einrichtung steht ein Support-Team zur Verfügung. * NOVENTI Borino wurde für die speziellen Anforderungen bei Therapeuten entwickelt.

Platz 1 der gewünschten Praxisservices Anrufe während der Behandlungszeit und extra Personalressourcen für die Terminplanung? Viele Praxen und Therapeuten kennen dieses Problem, während ihre potenziellen Patienten in der Warteschleife hängen, mit einem Anrufbeantworter sprechen, um im Nachhinein noch mal für die Terminvereinbarung kontaktiert zu werden. Die


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Online-Terminbuchung steht bei vielen Patienten auf Platz 1 der gewünschten Internet-Services. Argumente für online Terminvereinbarungen sind die Sichtbarkeit freier Termine, Terminvereinbarung rund um die Uhr, Zeitersparnis am Telefon, Terminbestätigung und eine Erinnerungsfunktion. Eine smarte Lösung ist es, Termine den Patienten online zur Auswahl und Direktbuchung anzuzeigen. Unabhängig von Erreichbarkeit und Öffnungszeiten – 24/7 buchbar. Die Terminplanung sollte für Patienten und Kunden übersichtlich und leicht verständlich angezeigt werden, um mit wenigen Klicks einen freien Termin zu finden und zu buchen, ohne eine Extra-App installieren oder sich registrieren zu müssen – einfach online über jedes Endgerät. Der Buchungsprozess läuft optimalerweise in jedem herkömmlichen Internetbrowser und die Verifizierung einer Buchung wird durch einen SMS-Code an die Patienten sichergestellt. Das bietet Sicherheit für Patienten und Anbieter.

Praxisorganisation mit Online-Terminplanung Auch die Mitarbeiterplanung könnte damit immer und von überall aus abrufbar sein. Das erleichtert die Organisation. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, durch die individuelle Farbzuweisung je Mitarbeiter auf einen Blick zu ersehen, wann wer welche Schichten arbeitet und an welchen Tagen aufgrund von Urlaub, Fort- und Weiterbildung oder Krankheit abwesend ist. Entsprechend kann ausgewählt werden, für welchen Mitarbeiter, wann Termine online gebucht werden können. Damit ist eine korrekte Terminvergabe sichergestellt.

Alle Mitarbeiter sind bestenfalls für den Zugriff auf die Termine freigeschaltet – neue Zeiten, Verschiebungen oder Absagen werden mit wenigen Klicks erledigt und Ausfallzeiten minimiert. Die Möglichkeit zur differenzierten Verfügbarkeit von Online-Terminen für Privat- und Kassenpatienten hilft dabei, effizienter zu wirtschaften.

Optimale Therapievorbereitung Direkt bei der Terminplanung kann ein Foto der Originalverordnung angehängt werden. Damit sieht der Therapeut sofort, welche Maßnahmen verordnet und ob das Rezept korrekt ausgestellt wurde. So können Sie sich auf die verordneten Heilmittel vorbereiten sowie von Anfang an fehlerhafte Rezepte erkennen und somit Absetzungen vermeiden. Um die wichtige Arbeit der Gesundheitsberufe optimal zu unterstützen, muss die Digitalisierung nicht die Kernkompetenzen selbst digitalisieren, sondern den Zugriff auf das Angebot erleichtern, Services und Prozessschritte optimieren und Hilfestellung für den Therapiealltag liefern.

Autorin

Susanne Schneider ist Marketing Managerin bei der Noventi azh srzh zrk für die Division „Sonstige Leistungserbringer“. Unterstützung von Heilmittelerbringern wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden beim gesamten Digitalisierungsprozess stehen im Fokus. E-Mail: Susanne.Schneider@noventi.de

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Fitnessstudio-Besucher wünschen sich professionelle Luftreinigung

80 Prozent der Fitnessstudio-Besucher sehen Gefährdung durch mögliche Ansteckung mit Coronavirus über die Raumluft. Einer aktuellen Studie zufolge würden diese sich sicherer fühlen und eher wiederkommen, wenn eine professionelle Luftreinigung im Studio erfolgt. 51 Prozent der Menschen in Deutschland meiden Innenräume zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Das ergibt eine repräsentative Umfrage von YouGov Deutschland, an der 2.089 Personen ab 18 Jahren teilnahmen. Von den Befragten, die vor Beginn der Corona-Pandemie zumindest gelegentlich ein Fitnessstudio besucht haben, sehen sich 80 Prozent durch eine mögliche Ansteckung mit dem Coronavirus über die Luft im Fitnessstudio gefährdet. In die Zukunft geblickt würden sich 35 Prozent aller Befragten sicherer fühlen, wenn in öffentlichen Einrichtungen eine medizinisch zertifizierte Luftreinigung zum Einsatz käme, die die Luft und Oberflächen von Viren, Keimen, Bakterien und Allergenen befreit; 37 Prozent beantworten diese Frage mit „vielleicht“. 78 Prozent der Fitnessstudio-Besucher darunter, würden sich bei Luftreinigung nach zertifizierter Medizintechnik im Studio sicherer fühlen.

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Mehr als die Hälfte aller Befragten geben an, Räume und Orte, die sie infolge der Corona-Pandemie meiden, eher dann wieder aufzusuchen, wenn dort eine medizinisch zertifizierte Luftreinigung erfolgt.

LUFTREINIGUNG BESTANDTEIL DES HYGIENEKONZEPTS Wurde die Luftqualität thematisiert, galt das Augenmerk bislang vor allem der Luft im Freien, während die Qualität der Luft in geschlossenen Räumen vernachlässigt wurde. Dies ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass der heutige Durchschnitts-Europäer 90 Prozent seines Lebens in geschlossenen Räumen verbringt. Und was kaum einer weiß: Raumluft kann bis zu fünfmal stärker mit Schadstoffen belastet sein als die Außenluft.

„Ein ganzheitliches Hygienekonzept sollte deshalb auch in Fitnessstudios in jedem Fall den Aspekt der Luftdesinfektion beinhalten, um Aerosole, das sind kleinste


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Partikel, die über Stunden in der Raumluft verweilen, aus der Luft herauszufiltern. Und je größer die Viren- und Keimkonzentration in der Luft ist, desto höher ist auch die Belastung von Oberflächen, wie auch Trainingsgeräte, mit Viren und Keimen“, sagt Dr. Roger Pierenkemper, Geschäftsführer von schwa-medico. „Überall dort, wo Personen, die eine ansteckende Krankheit in sich tragen auf Personen treffen, die einer Risikogruppe angehören, rettet die Luftreinigung womöglich Leben“, ergänzt Dr. Pierenkemper. Im „Konzept zur Wiederöffnung von Fitnessstudios“ des DIFG finden sich explizit Hinweise zum Infektionsrisiko durch Tröpfchen und Aerosole.

SAUBERE RAUMLUFT DANK PLASMA-LUFTREINIGUNG schwa-medico hat mit dem AernoviR einen Hochleistungs-Luftreiniger entwickelt, der Viren, Keime, Bakterien und Allergene in der Raumluft und auf Oberflächen erheblich reduziert. Das gemeinsam mit Johnson Health Tech. vertriebene Medizinprodukt Klasse 1 „Made in Germany“ verfügt über einen umfassenden Wirkmechanismus.

„Dieser resultiert aus der Verwendung hochwertiger Filtersysteme und des optimal abgestimmten Einsatzes dreier in Reihe geschalteter Technologien. Zunächst reinigt ein Hochleistungs-HEPA-Filter die Luft von Feststoffen, Kleinstpartikeln, Fett/Schmiermitteln und Tabakqualm. Anschließend werden durch Plasma-Luftdesinfektion eine effektive Keimabtötung und Virendeaktivierung erzielt. Zuletzt hält der Aktivkohlefilter nicht oxidierte

Moleküle fest und wandelt Ozon in Sauerstoff um“, erklärt Dr. Pierenkemper. Abhängig von Einsatzort und Raumgröße ist der AernoviR in vier Ausführungen erhältlich, mit Reinigungsvermögen von 115 Kubikmetern bis zu 500 Kubikmetern je Stunde.

MEDIZINISCH ZERTIFIZIERT Medizinisch zertifizierte Plasma-Geräte bestätigen ihre Wirksamkeit entsprechend höchster Anforderungen und erlauben es, mit dem Heilversprechen der Vermeidung von Krankheiten aktiv werben zu dürfen. Studiobetreiber schützen mit professionellen Hygienemaßnahmen wie der AernoviR Luftdesinfektion ihre Mitarbeiter, Trainer und Mitglieder und machen damit ihr Studio zu einem sichereren Ort für alle; Training in geschlossenen Räumen kann ohne Bedenken stattfinden.

ÜBER SCHWA-MEDICO Die schwa-medico Gruppe mit Hauptsitz in Ehringshausen beschäftigt weltweit rund 1.300 Mitarbeiter. Das Unternehmen befasst sich seit 45 Jahren mit der Entwicklung und dem Vertrieb innovativer Medizinprodukte. So auch mit Systemen zur Luftreinigung, die seit vielen Jahren in der Industrie und im Medizinsektor zum Einsatz kommen. Das Auftreten des Coronavirus SARS-CoV-2 war Anlass für schwa-medico bereits bewährte Technologien mit dem Leistungsversprechen eines Medizinprodukts weiterzuentwickeln und diese neuen Zielgruppen anzubieten. www.aernovir.com

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Kundenbindung via App

Digitale Hilfe bei der Kundenbetreuung Nicht erst durch den Lockdown ist deutlich geworden, dass eine möglichst enge Kundenbindung für Fitness- und Gesundheitseinrichtungen zu den beiden wichtigsten Aufgaben gehört.

Wer in den letzten Monaten trotz Schließung der Trainingsbereiche weniger als 25 Prozent seines Kundenstamms eingebüßt hat, kann sich glücklich schätzen. Diese Lücke wird sich bei Wiedereröffnung schnell in Liquiditätsengpässen niederschlagen. Zukünftig werden neben der außergewöhnlichen persönlichen Betreuung der Kunden auch digitale Konzepte ihren Teil zur Kundenbindung beitragen.

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Alles App? Health-Apps und Fitnesstracker sind auf dem Vormarsch. Sie sammeln nicht nur die individuellen Aktivitätsund Gesundheitsdaten, sondern bieten immer mehr gleichermaßen Features der Trainingsplanung und Motivation. Für viele sind sie täglicher Begleiter ihres aktiven Lebensstils. Zahlreiche Anbieter verfolgen allerdings nicht das

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Ziel, die Menschen in eine Gesundheitseinrichtung zu führen. Deshalb sind Alternativen gefragt, die durch zusätzliche Funktionen eine enge Bindung an das gesundheitsorientierte Fitness-Studio herstellen. Gleiches gilt für die verschiedensten Online-Trainingsplattformen. Ein eigenes Angebot als Ergänzung zum Training live in ihrer Gesundheitseinrichtung, bindet Ihre Kunden effektiv.


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manuell oder mit Fintnesstrackern wie Apple Health, Fitbit oder Garmin aufgezeichnet und ausgewertet.

Mitglieder für die Teilnahme am Wettbewerb belohnen Mit einem Prämien-Programm können Sie Ihre Mitglieder langfristig binden, indem Sie ihren Trainingsfleiß oder auch Empfehlungen belohnen. Challenges motivieren zum regelmäßigen Training, Mitglieder treten gegeneinander an und erhalten tolle Preise. Check-ins, Senden von Feedback oder auch Weiterempfehlungen bringen wertvolle Prämienpunkte, genauso wie Punkte, die Kunden automatisiert zum Geburtstag erhalten.

Nebenbei zusätzlich Leads generieren Wobei kann eine eigene App unterstützen? Eine eigene App kann Kunden in Zeiten geschlossener Fitness-Studios an Ihre Einrichtung binden. Gleichzeitig setzen Sie damit anderen reinen Online-Angeboten etwas entgegen. Der Kundennutzen kann sehr vielfältig sein.

Übersichtlich Training planen Mitglieder können über eine App ihre Trainingspläne erstellen und verwalten. Sie legen gemeinsam mit einem Trainer Ihrer Einrichtung Fitnessziele fest und dokumentieren die Fortschritte. Bestenfalls werden auch die vom Trainer erstellten Programme in die App übertragen. Selbstverständlich bietet die App Zugang zum Kursprogramm. Der Nutzer kann Kurse buchen und stornieren. Nicht zuletzt können Termine mit den Trainern Ihrer Einrichtung vereinbart werden oder telefonische Hilfe angefordert werden.

Kommunikation effektiv verstärkt nutzen Per Newsfeed und Push-Nachricht informieren Sie Ihre Mitglieder stän-

Kampagnen und Aktionen können in der App ausgespielt werden. Aktionen können speziell für Ihre Mitglieder konzipiert werden. Gleichzeitig nutzen Ihre Mitglieder die App, um über WhatsApp, Facebook & Co. den Club oder das Fitness-Studio an Freunde zu empfehlen und sie beispielsweise zu einer kostenlosen Probewoche einzuladen.

dig über alle Neuigkeiten, Termine oder Aktionen. Selbstverständlich können diese News auch im Voraus angelegt und geplant versendet werden. Ihre Social-Media-Kanäle sind direkt in der App verlinkt. So entfällt mehrfache Arbeit. App-Nutzer haben die Möglichkeit, auf Fragen zu reagieren und direkt Feedback zu geben. So erfahren Sie, was ihre Mitglieder bewegt.

Zukunft mit Online-Trainingsangeboten

Abwechslungsreich mit Gamification motivieren Die Möglichkeiten, über eine App die Nutzer zu motivieren, sind vielfältig. So kann ein spezielles Programm das „Bio-Age“ anhand von Daten des Nutzers zu Kraft, Ausdauer und Stoffwechsel berechnen. Aktivitätspunkte machen die körperliche Aktivität und den daraus resultierenden Gesundheitsnutzen messbar. Zum Beispiel sammeln Mitglieder Punkte und erreichen verschiedenen Aktivitätslevel, die mit besonderen Vorteilen verbunden sind. In einem Studio-Ranking können sich die Mitglieder auch untereinander messen. Dazu werden Trainings

Neben einer App werden zukünftig auch Online-Trainingsangebote zum Standard gehören. Die Corona-Pandemie hat die Entwicklung in dieser Hinsicht lediglich beschleunigt. Und natürlich sind nicht alle Menschen affin für Online-Training, aber ein nicht unwesentlicher Teil wird die zeitliche und räumliche Unabhängigkeit zu schätzen wissen. Ob auf Geschäftsreise, im Urlaub oder einfach nur als zusätzliche Trainingseinheit: Neben den PräsenzBesuchen Ihrer Gesundheitseinrichtung wird das Online-Training zusätzlichen Erfolg bringen können und die Kunden dadurch binden. Diesen Trend haben nicht zuletzt die Krankenkassen erkannt. Sie fördern

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Online-Angebote unter anderem im Rahmen der Prävention. Ernährungsund Abnehmprogramme wie myintense+ oder Entspannungskurse wie YARA werden mit mindestens 75 Prozent der Kursgebühren bezuschusst. Diese bilden in Kombination mit Präsenztraining in der Einrichtung auch eine optimale Möglichkeit, Interessenten an die weiteren Angebote ihrer Einrichtung heranzuführen.

Wichtig ist in jedem Fall, dass der Rohertrag passt. Eine genaue Kalkulation im Vorfeld ist von Bedeutung. Es sind vor allem die Personalkosten für Leistungen wie Video-Coachings zu berücksichtigen – genauso wie die Kosten für ein qualitativ hochwertiges Videostreaming. Oftmals kann es günstiger sein, sich eines externen Dienstleisters zu bedienen, als die Online-Inhalte selbst zu erstellen.

Hybride Angebotsstrukturen

Auch sollte der Verkauf möglichst einfach bleiben. Je komplexer Ihr Abomodell, desto größer die „Ich-überleg-esmir-noch-mal“-Gefahr. Regelmäßige Teamschulungen gerade zur Einführung hybrider Abos sind essenziell.

Bei allen Vorzügen von digitalen oder hybriden Angeboten sei festgehalten: Die einzige Chance, sich von reinen digitalen Anbietern abzuheben und einzigartig zu bleiben, ist Ihr Team. Der USP der Branche ist und bleibt die persönliche Nähe und der direkte Kontakt mit dem Kunden. Gerade nach dem Lockdown wird der Wunsch nach Austausch und direktem physischen Kontakt wieder verstärkt vorhanden sein. Die sozialen Komponenten wie Motivation, Lob und Anerkennung, Wahrnehmung und Wertschätzung kann kein digitales Medium so emotional abbilden.

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Ein hybrides Angebot kann für Sie ein Ass im Ärmel sein. Bei der Erarbeitung solcher Angebotsstrukturen sollten Sie jedoch einige Punkte bedenken.

Bleiben Sie persönlich!

Autor

Henning Vetter ist Senior Consultant und Service-Partner von ACISO Fitness & Health GmbH sowie Spezialist für individuelle Marketingkonzepte für Fitness- und Gesundheitsanbieter. E-Mail: henning.vetter@aciso.com

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Neue Physio-Welt

Teletherapie fördert das Selbstmanagement der Patienten Corona hat so manche Entwicklung nach vorne gebracht, so auch die Teletherapie. Marco Stahn, Physiotherapeut in München, erzählt von seinen Erfahrungen, in der Einzel- wie Gruppentherapie.

Lebenslanges Lernen ist für Marco Stahn keine leere Worthülse. Er arbeitet als Therapeut, Personal Trainer und als Gesundheitscoach. Mit seinen Angeboten richtet er sich an Selbstzahler, Privatpatienten und all diejenigen, die langfristige Gesundheitsziele verfolgen. Ständiges Lernen nimmt er auch für sich selbst in Anspruch. So absolviert der Therapiewissenschaftler derzeit sein Master-

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studium in Physiotherapie an der ZHAW in Zürich, in der Schweiz.

TT-DIGI: Wann setzten Sie die Teletherapie zum ersten Mal ein?

Seine Offenheit über Grenzen hinweg führt ihn auch in der Therapie auf neue Wege: die Teletherapie. Sie kommt seinen Grundprinzipien entgegen, die in der Patientenzentrierung, Lösungsorientierung und unter anderem im Coaching zum Selbstmanagement liegt.

Marco Stahn: Im März 2020, mit Corona, als der direkte Kunden- bzw. Patientenkontakt kaum möglich war. Die Einzeltherapie war nur eingeschränkt erlaubt und die Gruppentherapie wurde gänzlich gestoppt. Da ich in beiden Bereichen aktiv bin, als Übungsleiter im Rehasport als auch

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als Physio in der Einzeltherapie, versuchte ich auf beiden Ebenen meiner Arbeit, das mit Videokonsultationen aufzufangen. Dadurch merkte ich, dass um mich herum sehr viel passiert. Auf der einen Seite die ganz normale Videotelefonie-Möglichkeiten, aber auch Tools und Apps, die man begleitend nutzen kann. Zum Beispiel mit Erinnerungsfunktionen oder der Möglichkeit, praktische Übungsmaterialien zu hinterlegen. Somit erhalten Patienten oder Klienten ein sinnvolles und sehr individuelles Programm für sich. Die Videomöglichkeit erlaubt dem Therapeuten eine 1:1-Betreuung live und in Farbe, ähnlich wie es im direkten physischen Kontakt wäre. Am Anfang ist es gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile nehmen das viele sehr dankbar an. TT-DIGI: Wie nutzen Sie so eine App in der Therapie? Marco Stahn: Ich schalte für den Kunden einen Account frei und hinterlege dort Übungen, die wir innerhalb der 1:1-Konsultation besprochen haben. Ich stelle als Therapeut die Übungsfrequenz, die Wiederholungsanzahl ein, achte darauf, dass die Übungen für das aktuelle Problem des Patienten adäquat ausgewählt sind. Der Patient ist über diesen Account mit dem Programm verlinkt, das den Patienten an seine Übungen erinnert. So ist gleichzeitig ein wichtiges Ziel in der Therapie zu erreichen, nämlich die Regelmäßigkeit in der Durchführung. Das ist ja ein Knackpunkt in der Therapie! In Bezug auf die sogenannte Langzeitadhärenz, das ist das Zauberwort der Zeit, sind wir in der Teletherapie jedoch noch nicht sehr viel weiter als in der herkömmlichen Therapie. Das dauerhafte Dranbleiben geht häufig weder mit der Teletherapie noch mit der physischen Direktkontakt-Therapie derzeit über ein Jahr hinaus. Die Teletherapie ist noch nicht der Weisheit letzter Schluss, am Ende, so glaube ich, wird es eine Kombination aus beidem sein. TT-DIGI: Wie könnte so eine hybride Therapie aussehen? Marco Stahn: Es gibt verschiedene Wege. Der Erstkontakt könnte innerhalb der Praxis stattfinden und dann weiterführend über teletherapeutische Mittel. Das müssen nicht immer Hausaufgaben und Übungen sein, denn viele Patienten haben erst einmal grundsätzlich einen hohen Aufklärungsbedarf. Das verbale Führen ist ein wichtiger Aspekt in der Therapie. Auf therapeutischer Ebene wird – auch in der Ausbildung – das Thema Kommunikation verstärkt aufkommen. Das läuft beispielsweise wunderbar über Videokonferenzen. Und parallel dazu kann man Übungen vorführen,

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kann sie sich zeigen lassen, kann sie innerhalb einer Videokonsultation begutachten. Das ist sowohl in der Praxis als auch per Video möglich. TT-DIGI: Sodass Sie Patienten behandeln könnten, die nicht in die Praxis kommen können? Marco Stahn: Ich denke nicht nur an gebrechliche Leute. Auch diejenigen, die einfach in einer anderen Stadt wohnen und Interesse haben, mit einem bestimmten Therapeuten zu arbeiten. TT-DIGI: Das könnte im Sinne einer Adhärenz die Therapeuten-KundenBindung intensivieren? Marco Stahn: Absolut. Wer sich bewusst ist, dass er als Therapeut eigentlich in vielerlei Hinsicht nur eine Unterstützung, ein Coaching, eine Begleitung anbieten kann durch Übungen, die der Kunde selbst durchführen muss, für den hat die Teletherapie einen riesen Mehrwert! Patienten und Kunden sind letztlich nicht mehr gezwungen ihren normalen Lebensraum zu verlassen, sondern sie können innerhalb ihres Lebensraums Therapie erhalten und das sehr individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten. Es ist viel wichtiger, Therapie in der jeweils aktuellen Lebenssituation zu erhalten, als immer irgendwo hinzufahren. In einem Raum zu sitzen, der ihrem Raum zu Hause gar nicht entspricht. Teletherapie individualisiert die Therapie in einem Umfang, wie man sich das zuvor so gar nicht vorstellte. Es ist noch nicht genug betont worden, dass die Leute dort abgeholt werden, wo sie leben und sich eigentlich zu Hause fühlen. Anders ist es in der Gruppentherapie. Ich bin Übungsleiter von drei Krebssportgruppen. Wir führen den Rehasport online weiter. Das ist jetzt das

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Mittel der Wahl und ich bin bisher sehr zufrieden. Wir haben eine stabile Anzahl von Patienten, die mitmachen, und es macht Spaß. Klar, alle wünschen sich den direkten Kontakt zurück, sie wünschen sich den Austausch, das Soziale. Aber sie sagen sich: besser als nichts. TT-DIGI: Welche Indikationen haben Sie via Teletherapie behandelt? Marco Stahn: In der Einzeltherapie vorwiegend orthopädisch, vom Schulter- über Hüft- bis hin zu Knieschmerzen. Es geht vor allem um Arthrose, um Erkrankungen, die mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen, die gut mit therapeutischen Interventionen begleitet werden können. TT-DIGI: Ist nicht gerade beim Schulterschmerz eine OnlineBehandlung schwierig? Marco Stahn: Ich meine, man kann mit Eigenbewegungsübungen genausoweit kommen wie mit manueller Therapie. In Bezug auf das Selbstmanagement und wie gehe ich selbst mit meiner Krankheit und mit meinem Körper um, finde ich tendenziell den Weg des selbstständigen und angeleiteten Übens für das längerfristige Dranbleiben wesentlich zielführender als manualtherapeutische Interventionen. Es ist notwendig, dass Patienten selbst aktiv werden. Wenn die Schmerzen wieder schlimmer werden sollten, können sie sich dann auch selbst helfen. Das ist das, wohin international der wissenschaftliche Weg geht. Das Mobilisieren braucht es gar nicht immer. Patienten wiederum sind erstaunt, wie viel sie mit simplen Schulterbewegungen schon den Griff bekommen können. Oft trauen sie sich nicht und es ist die Aufgabe des Therapeuten zu sagen: Ich schaue ihnen ein-

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mal zu und sie sagen mir, ab welcher Stelle es anfängt wehzutun. Wenn ich dem Patienten Selbstvertrauen gebe, ihn darin bestärke, es einmal selbst auszuprobieren – nach dem Motto, es kann nichts passieren, sie können nichts kaputtmachen – dann funktioniert das. Und das kann ich in der Praxis faktisch genauso gut umsetzen wie teletherapeutisch. TT-DIGI: Wie steht es mit Korrekturmöglichkeiten? Marco Stahn: Ich sehe Bewegung selten unabhängig von Alltagsbewegungen. Ich würde also gar keine neuen Übungen mit ihnen anschauen, sondern mit ihnen das durchspielen, was die Schmerzen hervorruft und für sie aber wichtig ist. Lassen Sie uns die Bewegung machen, nur in abgeschwächter Form. Da gibt es weniger falsch oder richtig, sondern vielmehr eine Trainingssteuerung – und zwar beispielsweise die Geschwindigkeit rausnehmen. Wenn ich von Patienten oder Kunden eine Kniebeuge sehen möchte, sage ich nie, wie eine aussehen soll, sondern frage, wie sie eine machen würden. Ich schaue weniger auf Fehler, sondern darauf, was geht, und betone das. Es muss nicht alles perfekt sein. Ihr Ziel ist es, sich wieder bewegen zu können und Spaß zu haben. Als Therapeut begleite ich meine Patienten und Kunden auf diesem Weg – auch teletherapeutisch. Die Übungen machen sie selbst – also: Selbstmanagement. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.


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als Pricing-Strategie für Studios? Der durch die Corona-Krise verstärkte Digitalisierungsprozess in der Fitnessbranche macht eine Neuausrichtung der eigenen Geschäftsidee notwendig. Hierzu gehört nicht zuletzt die Preisgestaltung, wenn man digitale Angebote in das eigene (analoge) Portfolio übernimmt. Andreas M. Bechler und Stefan Rauch stellen das im Softwarebereich stark verbreitete „Freemium”-Modell als mögliches Konzept für die Fitnessbranche vor.

Der Begriff „Freemium” ist ein Kunstwort, das sich aus den englischen Worten „free” und „premium” zusammensetzt. Hierbei handelt es sich um eine Pricing-Strategie, bei der ein Basisprodukt kostenfrei zur Nutzung angeboten wird. Eine solche Produktvariante beschränkt sich meist auf die wesentlichen Funktionen und bietet Nutzern einen ersten nennenswerten Mehrwert, anhand dessen sie das Produkt in seinen Ansätzen kennenlernen und sich einen Eindruck verschaffen können. Das Ziel dieser Strategie liegt darin, gewonnene Nutzer in ausreichendem Maße vom Mehrwert des Produkts zu überzeugen, um darauf aufbauend kostenpflichtige Vollversionen oder wertstiftende Erweiterungen zu verkaufen bzw. Abonnements abzuschließen. Insofern kann das Freemium-Konzept sogar als Geschäftsmodell fungieren, wie die Beispiele in den folgenden Ausführungen zeigen werden.

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Vorteile einer Freemium-Strategie Zunächst aber erst einige Anmerkungen zu den Chancen und Risiken der Freemium-Strategie. Durch die kostenlose Nutzung des Basisprodukts stellen sich potentiellen Kunden meist nur sehr geringe Einstiegshürden. In der Regel müssen persönliche Daten wie der Name, das Geschlecht und das Alter angegeben werden, die dann zum Beispiel dem Unternehmen zur Zielgruppenanalyse dienen. Oft werden auch die Kontaktdaten für spätere Upsell-Strategien abgefragt. Weil für den Kunden allerdings kein finanzielles Risiko mit dem Erwerb des Produkts vorhanden ist, ergeben sich für Produkte außerhalb von absoluten Nischen hohe Potenziale in der Neukundenakquise. Ein wichtiges Stichwort ist hier das Empfehlungsmarketing, denn kostenlos nutzbare Produkte werden von Interessenten gern auch an Freunde und Familie weiterempfohlen, wenn

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sie einen ausreichenden Mehrwert bieten, sodass sich die Nutzerbasis durch Empfehlungen multiplizieren kann.

Nutzer sollen zu Kunden werden Es gilt, die gewonnenen Interessenten durch eine gute Produkt- und Servicequalität zu überzeugen und somit Vertrauen aufzubauen. Die somit entstehende Kundenbeziehung soll dann dazu genutzt werden, Nutzer langfristig zu binden bzw. zu zahlenden Nutzern der Vollversionen zu konvertieren. Ein weiterer wesentlicher Treiber ist der Anreiz durch wertstiftende Funktionserweiterungen. Während die kostenfreie Basisversion des Produkts bereits einige grundlegende Features bietet, werden die attraktivsten Premium-Funktionalitäten meist erst über bezahlte Vollversionen oder Abonnements freigeschaltet und stellen somit ebenfalls einen Konvertierungsanreiz für Kunden dar.

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››› MARKETING & MANAGEMENT


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Das Freemium-Modell beinhaltet allerdings, wie jede andere Strategie auch, ebenso potentielle Risiken, die es zu beachten und nach Möglichkeit zu neutralisieren gilt. Ein (Gratis-)Produkt anzubieten und zu vermarkten kostet immer Geld, selbst wenn es nur die Arbeitsstunden und somit die Löhne der verwaltenden Mitarbeiter sind. Diese Kosten werden im Normalfall durch gewonnene Interessenten und dem daraus resultierenden Umsatz nicht nur kompensiert, sondern es soll ein Gewinn erwirtschaftet werden. Wenn sich aber zahlreiche Nutzer ohne echtes Kaufinteresse anmelden, um lediglich die kostenlosen Services auszunutzen, dann sinkt im Umkehrschluss auch die Aussicht auf eine hohe Konvertierungsrate. Hier sollten Anbieter schon früh Methoden, wie etwa persönliche Gespräche oder Umfragen, zur Kategorisierung von Nutzern implementieren, um ihren Upsell-Fokus darauf aufbauend verstärkt auf solche Kunden mit vergleichsweise höherem Konvertierungspotenzial zu legen. Damit ein Gratisangebot finanziert werden kann, gibt es bei Softwareprodukten die weit verbreitete Option, externe Werbung einzuspielen, bei denen die werbetreibenden Unternehmen einen Betrag zahlen, um beispielsweise Banner zu platzieren. Wird auf diese Variante verzichtet, so steigt der Verkaufsdruck, denn dann finanzieren kostenpflichtige Produkte das Gratisangebot mit. Hierzu empfehlen sich gezielte Strategien zur Preisgestaltung, auf die im Rahmen dieses einführenden Artikels jedoch nicht näher eingegangen werden soll.

Anwendungsbeispiele aus anderen Branchen Wie so oft lohnt sich ein Blick in andere Branchen, um ein Gefühl für die Möglichkeiten dieses Konzepts zu erhalten. Ein gutes Beispiel zeigt sich

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Freemium hat auch Risiken

››› Manche Zeitungsverlage setzen bei Online-Angeboten auf Bezahlmodelle.

bei Zeitungsverlagen. Manche Verlage teilen ihre Artikel auf, sodass jeder Nutzer einen Textteil kostenfrei einsehen, während andere hinter einer Bezahlschranke (z.B. für eine Mitgliedschaft) „versteckt” sind. Der Leser wird über die kostenfreien Inhalte „angeteasert” und erkennt den Wert einer Mitgliedschaft, um Zugriff auf alle Inhalte zu erhalten. Auch soziale Plattformen (insbesondere im Business-Bereich) verfolgen eine ähnliche Strategie, indem bestimmte Funktionen hinter einer Bezahlschranke verborgen bleiben (z.B. das Versenden von Nachrichten an Nicht-Kontakte oder die Ansicht von Profilbesuchern). Gemeinsam haben diese somit, dass eine Basis umsonst ist und weitergehende Dinge bezahlt werden müssen. Nicht alle Zeitungsverlage verfolgen allerdings die obige Strategie. Manche Anbieter lassen den Leser täglich nur eine bestimmte Anzahl an beliebigen Artikel konsumieren, bevor der weitere Konsum durch eine Zahlungsschranke unterbunden wird. Einen anderen Weg gehen beispielsweise manche Streaming-Anbieter. Der Nutzer kann zwar sämtliche Inhalte (z.B. Musik) konsumieren, muss sich aber immer wieder mit Werbung konfrontieren lassen.

Mögliche Freemium-Optionen in der Fitnessbranche Wie könnte Freemium nun ganz praktisch in einem Fitnessstudio aussehen? Die erste und einfachste Option ergibt sich aus der Kombination mit kostenpflichtigen Online-Angeboten, dem hybriden Modell (vgl. Bechler, Rauch 2021). Nicht-Mitgliedern kann die Möglichkeit angeboten werden, an einzelnen Kursen (ausgewählte oder eine bestimmte Anzahl an Kursen pro Woche / Monat) digital teilzunehmen. Dies kann über die bekannten sozialen Kanäle erfolgen, wie es bereits zahlreiche Anbieter praktizieren. Vorteil der sozialen Kanäle ist, dass die Kunden in der Regel einen entsprechenden Account dort bereits haben und somit schnell & einfach teilnehmen können. Allerdings können Sie die Kunden nicht selbst wählen lassen, welchen Kurs sie gerne testen möchten. Diese Option können Sie aber über einen internen Bereich auf der eigenen Homepage möglich machen. Die Kunden wählen (in der Menge beschränkt) beliebige Kurse aus, an denen sie teilnehmen möchten. Der Vorteil dieses eigenen internen Bereichs ist, dass Sie jetzt den direkten Draht zu den Kunden haben und

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somit diese im Nachgang deutlich einfacher ansprechen können. Allerdings schaffen Sie durch die notwendige Anmeldung eine Hürde, welche sicherlich den einen oder anderen Nutzer abschrecken könnte.

Option Outdoor-Training

Der Vorteil ist auch hier wieder der direkte Kontakt zu den Nicht-Mitgliedern, aber auch ganz besonders die Einbindung in ein bestehendes Kurskonzept und damit in die soziale Struktur des Studios, welche einen wichtigen Ausschlag zum Abschluss einer vollständigen Mitgliedschaft geben kann. Theoretisch kann das FreemiumModell auch für Trainingseinheiten im Studio eine Option sein. Demnach steht man vor den Optionen, dass man entweder eine bestimmte Anzahl an kostenfreien Einheiten im Studio pro Monat pro Person gewährt und versucht eine vollwertige Mitgliedschaft zu verkaufen oder das

© Shutterstock.com__744879007_TAfrica Studio

Es muss aber nicht immer Online sein. Gerade in den warmen Monaten des Jahres kann Outdoor-Training auch eine Option sein. Das Schöne am Training im Freien ist, dass dieses in der Fläche und damit auch in der Personenzahl theoretisch fast unbegrenzt ist. Es ist somit möglich, externen Personen ohne Mitgliedschaft eine Teilnahme zu ermöglichen. Eine vorherige Anmeldung selbstverständlich vorausgesetzt, sodass auch hier wieder die Anzahl an Einheiten pro Woche/ Monat durch die externe Person beschränkt werden kann. Natürlich können Sie ebenso die maximale Teilnehmerzahl durch externe Personen beschränken.

Training sogar vollständig umsonst ist und man über Zusatzleistungen wie Personal Training, Kurse etc. den Umsatz generiert. Beide Optionen dürften aber für ein normales Fitnessstudio nicht praktikabel sein, weswegen von einer weitergehenden Diskussion hier abgesehen wird.

wendigen Sorgfalt vor, kann man, gerade in der Kombination mit digitalen Geschäftsmodellen essenzielle Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz erlangen. Andreas M. Bechler & Stefan Rauch

Fazit

Literaturverzeichnis

Es hat sich gezeigt, Freemium kann auch für die Fitnessbranche ein interessantes Geschäftsmodell zur Umsetzung in Fitnessstudios sein. Natürlich ist keine 1:1-Übertragung aus anderen Branchen möglich, schließlich müssen auch die Besonderheiten unserer Branche beachtet werden. Geht man bei der Umsetzung aber mit der not-

Bechler, Andreas / Rauch, Stefan (2021): „Das hybride Studiomodell - Die Zukunft der Fitnessbranche?”, in TT-Digi Ausgabe 1+2/2021, S. AA-BB, Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH Emran, Niko (2020): „Das FreemiumModell: ‘Kostenlos’ zum Geschäftserfolg?”, online abrufbar unter: https://www.einstein1.net/freemium/ (Stand: 02.01.2021)

Die Autoren

Andreas M. Bechler ist Autor, Berater, Dozent und Podcaster in der Fitnessbranche. Mit seinem Podcast ‘Hashtag Fitnessindustrie’ verfolgt er das Ziel, einen Wissenstransfer zwischen den Interviewgästen und dem Zuhörer zum Nutzen der ganzen Branche zu ermöglichen. https://hashtag-fitnessindustrie.de Stefan Rauch ist Sport- und Wirtschaftswissenschaftler und hat sich auf die Fitness- und Gesundheitsbranche spezialisiert. Hauptberuflich ist er als Customer Success Manager für SaaS („Software as a Service”) bei EGYM tätig.

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TT-DIGI-Serie für Existenzgründer, Teil 7

Das Raumkonzept Im Kapitel Raumkonzept erklärt Norbert Kroshoff, was bei der idealen Raumaufteilung für ihr Studio beachtet werden sollte. Neben einer optisch ansprechenden Gestaltung müssen die Flächen, die Proportionen, die Laufwege und Ihre geplante Angebotsstruktur möglichst optimal in die verfügbaren Flächen integriert werden.

Sie haben ein Objekt gefunden, wo die Rahmenbedingungen, das Marktpotential, die Mitbewerbersituation und das Objektumfeld passen. Der nächste Schritt ist, ein stimmiges und passendes Raumkonzept für ihr Studio zu finden. Das Raumkonzept ist die Basis, für einen funktionierenden und effizienten Betriebsablauf und damit für ihren wirtschaftlichen Erfolg.

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Neuplanung oder Umnutzung? Es gibt zwei grundsätzliche Ausgangssituationen. Neuplanung oder Umnutzung einer bestehenden Immobilienfläche. Die Herangehensweise an eine Neuplanung ist eine andere als die Umnutzung einer bestehenden Immobilie. Bei der Neuplanung können wir unserer Fantasie, im Rahmen der bestehenden Bauvorschriften, freien Lauf lassen. Bei einer

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Bestandsimmobilie sind die bestehenden Flächen und die vorhandene Raumstruktur der Rahmen, in dem sich unsere Planungen bewegen müssen. ››› ACHTUNG: Bevor Sie Zeit und Geld in die Planung stecken, klären Sie vorab die Bau- und nutzungsrechtlichen Fragen. Der erste Schritt ist die Anfrage bei der zuständigen


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Bauaufsicht, ob eine Nutzung als Fitness- und Freizeitfläche an dem Standort erlaubt ist. Diese Anfrage kann und sollte der Vermieter/Makler oder der Verkäufer/Makler stellen. Bitte lassen Sie sich das schriftlich geben.

Ihr Raumprogramm Wenn die Genehmigungsfähigkeit geklärt wurde, ist der zweite Schritt die Festlegung des Raumprogramms. Hier zahlt sich jetzt ihre Vorarbeit bei der Definition des Betriebskonzeptes aus. Im Betriebskonzept haben Sie bereits die Angebotsstruktur definiert und festgelegt. Aus der Angebotsstruktur leiten Sie jetzt die erforderliche Raumstruktur ab. Erfassen Sie dazu die erforderlichen Funktionsbereiche und grob den Flächenbedarf für die Bereiche. Dies dient im ersten Schritt der Kalkulation, wie groß der gesamte Flächenbedarf ist und ob das Betriebskonzept an dem vorgesehenen Standort realisiert werden kann oder ob Sie Anpassungen und Korrekturen vornehmen musst. Seien Sie sich bewusst, dass nur in den seltensten Fällen Wunsch und Wirklichkeit im ersten Planungsschritt optimal zusammenpassen.

Flächenverteilung und Flächenproportionen Im zweiten Schritt schauen wir uns an, ob die Flächen von Ihren Proportionen zusammenpassen. Bei den Flächen wird zwischen Aktivund Passivflächen unterschieden. Aktivflächen sind die Trainingsflächen, die Kursräume und alle Flächen, auf dem das Mitglied aktiv trainiert oder betreut wird. Die Passivflächen sind der Empfang, die

Umkleide- und Nassbereiche sowie die Verkehrs- und Nebenflächen. Ein möglichst hoher Anteil an Aktivflächen ist von Vorteil, weil dadurch die maximale Kapazität der Anlage erhöht wird. Bei einem hohen Anteil der Aktivflächen muss der Passivbereich, insbesondere der Umkleideund Nassbereich, optimal geplant sein, damit den Mitgliedern in Spit-

zenzeiten; Montagsabend im Januar; ausreichend Schränke und Duschmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Es liegt auf der Hand, dass dies bei einer Bestandsimmobilie schwerer zu realisieren ist als bei einem Neubau.

Die Flächenplanung Die weitere Flächenaufteilung innerhalb der Aktiv- und Passivflächen hängt sehr stark vom Betriebskonzept und der Angebotsstruktur ab. Die Aktivflächen unterteilen sich in Geräte- und Kursbereiche. Diese unterteilen sich dann weiter in Cardio-, Geräte-, Kurzhantel-, Rückenbereich … sowie Kursraum 1, Kursraum 2, Spinning usw. Gleiches gilt für die Passivflächen. Hier brechen Sie den Kommunikations- und Nassbereich runter auf die einzelnen Funktionsbereiche. Im nächsten Teil der Serie wird die Raumstruktur thematisiert. Norbert Kroshoff

Autor

Norbert Kroshoff berät seit 1995 Unternehmer aus der Fitnessbranche. Seine Schwerpunkt sind die Gründungsberatung, die Aufbau- und Organisationsberatung sowie die Bewertung von Studios. In seinem Blog auf www.in-come.de erscheinen regelmäßig neue Artikel zu den Themen Existenzgründung, Betrieb und Unternehmensbewertung von Fitnessanlagen.

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Leere Kasse trotz hohen Gewinns?

Wenn’s ums Geld geht, ist der Cash Flow die richtige Kennzahl Gewinne oder gar Umsätze werden nicht selten zur Einschätzung der Lage eines Unternehmens, einer Praxis, eines Fitness-Studios oder einer Klinik angeführt. Aber haben diese Zahlen wirklich eine Aussagekraft?

Tatsächlich ist die genauere Kennzahl zur Unternehmensdiagnose der Cash Flow, ebenso Cashflow oder Geldflussrechnung. Cash steht allgemein für Bargeld und so ist der Terminus auch in der Betriebswirtschaftslehre gemeint. Es geht um die Liquidität der Gesundheitseinrichtung und dementsprechend um die liquiden bzw. die flüssigen Mittel. Wie viel Geld ist in der Kasse, um direkt Zahlungen vornehmen zu können?

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Einzahlung – Auszahlung = Cash Flow (vgl. Havighorst, 2004). Doch so einfach ist es nicht, denn es müssen tatsächlich Zahlungen stattgefunden haben. Man spricht auch von zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträgen. Nichtzahlungswirksam sind beispielsweise Abschreibungen der Einrichtung oder Rückstellungen für drohende Verbindlichkeiten, zum Beispiel Investitionen, in den kommenden Jahren.

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Nichtzahlungswirksame Aufwendungen und Erträge werden auch als Papiertiger-Aufwendungen bezeichnet, weil sie lediglich auf dem Papier existieren und damit nur ein relatives Risiko haben.

Fotonachweis: Quentin Trollip

Abb. 1: Papiertiger bezeichnet nur auf dem Papier (quasi virtuell) existierende Positionen in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung.


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Literatur Havighorst, F. (2004). Betriebswirtschaftliche Handlungshilfen. Jahresabschluss von Krankenhäusern. https://www.boeckler.de/pdf/ p_edition_hbs_114.pdf

Baraufwendungen

100.000

Umsatzerlöse

Zahlungsmittelabflüsse z. B. für Personal, Miete, Energie, Therapiemittel und Verbrauchsmaterial

150.000 Zahlungszugänge

Abschreibungen

21.000

Rückstellungen

18.000

Reingewinn

11.000 150.000

Summe

150.000

Summe

Abb. 2: Prinzip der Gewinn-und-Verlust-Rechnung

Gewinn- und Verlustrechnung GuV Mach mit Mach‘s nach-GmbH in EURO

Haben

Soll Baraufwendungen

100.000

Umsatzerlöse

150.000

Zahlungsmittelabflüsse z. B. für Personal, Miete, Energie, Therapiemittel und Verbrauchsmaterial

Zahlungszugänge

Abschreibungen

21.000

Rückstellungen

20.000

Höhere Rückstellungen führen zu geringerem Reingewinn mit steuerlichen Auswirkungen Reingewinn Summe

9.000 150.000

150.000

Summe Muss immer ausgeglichen sein.

Abb. 3: Prinzip der Papiertiger-Aufwendungen

Gewinn- und Verlustrechnung GuV Mach mit Mach‘s nach-GmbH in EURO

Haben

Soll Baraufwendungen

100.000

Abschreibungen

21.000

Rückstellungen

18.000

Reingewinn Summe Direkte Berechnung

Indirekte Berechnung

© Claudia Winkelmann

Ein klareres Bild von der Lage des Unternehmens lässt insofern der Cash Flow zu und wird daher regelmäßig auch herangezogen für Unternehmensbewertungen oder Kreditbewilligungen.

Haben

Soll

© Claudia Winkelmann

Cash Flow und Gewinn sind insofern ungleich, als dass beim Cash Flow nur die zahlungswirksamen Aufwendungen und Erträge, jedoch beim Gewinn sämtliche Aufwendungen und Erträge berücksichtigt werden.

Gewinn- und Verlustrechnung GuV Mach mit Mach‘s nach-GmbH in EURO

Umsatzerlöse

150.000

Summe

150.000

11.000 150.000 Einzahlungen - Auszahlungen Cash Flow

Umsatzerlöse - Baraufwendungen Cash Flow

Reingewinn + Nichtauszahlungswirksame Aufwendungen Cash Flow

Reingewinn + Abschreibungen + Rückstellungen Cash Flow

150.000 - 100.000 50.000

11.000 + 21.000 + 18.000 50.000

Abb. 4: Beispiel der direkten und indirekten Berechnung des Cash Flow

© Claudia Winkelmann

Das Unternehmen kann solche Positionen vergleichsweise leicht bilden und auflösen, wie die folgenden Beispiele zur Berechnung des Cash Flow verdeutlichen sollen (Abb. 2 – 4).

Autorin:

Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne. E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu

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Dank natürlicher Gesetze sich bewusst weiterentwickeln

Vom System gefressen? Die Evolution strebt nach Entwicklung. Will man im Unternehmen etwas verbessern, vergrößern oder weiterentwickeln, ist eine grundlegende Voraussetzung, erst einmal detailliert zu verstehen, wie etwas funktioniert. Dafür brauchen wir Bewusstsein. Systeme und Gesetzmäßigkeiten – weltliche und natürliche – bestimmen unser Leben. Sie beeinflussen das Dasein und die Entwicklung von Menschen, Teams und ganzen Unternehmen. Stillschweigende Verhaltensregeln und -muster, aber auch Stimmungen übertragen sich auf alle Menschen, die das System betreten. Kommt zum Beispiel ein agiler, motivierter Mitarbeiter mit neuen Ideen in ein Unternehmen, in dem eine Friedhofsstimmung herrscht, in dem alle versuchen, möglichst wenig zu tun und unauffällig zu bleiben, werden seine Ideen vermutlich nie umgesetzt, weil das System es nicht zulässt. Die logische Folge: Er wird sich an die Stimmung anpassen oder das Unternehmen verlassen.

Weltliche Gesetze versus natürliche Gesetze Jeder von uns kennt weltliche Gesetze. Sie entfalten ihre Wirkung

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und Konsequenzen, wenn sie kontrolliert und beachtet werden. Darüber hinaus gibt es aber auch natürliche Gesetze. Jeder von uns unterliegt beispielsweise dem natürlichen Gesetz der Schwerkraft. Es lässt sich im Gegensatz zu den weltlichen Gesetzen weder ändern noch umgehen. Wir sind gut beraten, es zu erkennen und uns nach ihm zu richten. Andernfalls erleiden wir Schmerzen. Übertragen auf Unternehmen ist das ähnlich: Weltliche Gesetze müssen durchaus berücksichtigt werden. Im Gegensatz dazu haben die natürlichen Gesetzmäßigkeiten eine verbindliche und kontinuierliche Wirkung. Diese Wirkung ist, ebenso wie die Schwerkraft, permanent im Unternehmen vorhanden und spürbar. Es kann also für jeden Manager, jeden Unternehmer und jede Führungskraft ein enormer Zugewinn sein, diese natürlichen Gesetze zu erkennen und sich an ihnen zu orientieren.

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Es gibt eine Vielzahl von natürlichen Gesetzen, so in der Physik oder Biologie. Es gibt aber selbstverständlich auch Gesetze, die in der geistigen und emotionalen Welt zu Hause sind. Genau diese Gesetze entscheiden oft, wie entwicklungsfähig ein Unternehmen überhaupt ist. Schauen wir uns die fünf wichtigsten einmal etwas genauer an.

Das Gesetz der Analogie Das Gesetz der Analogie besagt, dass unterschiedliche Erscheinungen, die sich auf den ersten Blick nicht ähneln, bei genauerer Betrachtung erstaunliche strukturelle Übereinstimmungen besitzen. Wie im Innen, so im Außen. Ist der energetische Fluss zwischen Mitarbeitern stark ausgebremst, beispielsweise aufgrund einer schlechten Vertrauenskultur, wird das Entsprechungen im Gesamtorganismus Unternehmen finden. Gute dauerhafte Beziehungen können nur dann entstehen, wenn im Unternehmen selbst echte Wertschätzung gelebt wird. Handlungen, die nicht der inneren Einstellung entsprechen, rauben den Menschen und damit dem Unternehmen logischerweise Kraft.


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Daher ist es ratsam für Manager, Unternehmer und Führungskräfte, die innere Welt im Unternehmen so zu kanalisieren, dass sie der gewünschten äußeren Welt entspricht.

Das Prinzip von Schwingung und Rhythmus Auch im Unternehmen erleben wir, dass nichts beständig ist. Sind wir zum Beispiel müde und schlecht gelaunt, verändert sich das sofort, wenn ein Mitarbeiter oder Kollege begeistert in unser Büro stürmt, weil ein Kunde anruft und voller Enthusiasmus erzählt, wie zufrieden und glücklich er mit unserer Arbeit ist. Die gesetzmäßigen Veränderungen unterliegen ihrem eigenen Rhythmus. So kann kein Unternehmen immer nur wachsen und seine Erträge steigern, es muss auch Phasen der Regeneration und Neuausrichtung geben. Daher ist es ratsam für Manager, Unternehmer und Führungskräfte, jede Phase des Unternehmensrhythmus anzunehmen und zu nutzen, anstatt dagegen anzukämpfen.

Das Prinzip der Kausalität Dieses Gesetz besagt lediglich: „Du erntest, was du säst!“ Bei diesem Gesetz sind zwei Dinge wichtig: Erstens gibt es keine zeitliche Anordnung, wann die Wirkung einer Ursa-

che zutage tritt. Zweitens gibt es keine Gewissheit, in welcher Art und Weise die innere Absicht einer Handlung auf den Menschen zurückfällt.

Handlung und jedem Produkt eine Eingebung, ein Gefühl und ein Gedanke vorausgehen.

Das Gesetz der Harmonie

Deshalb sollte Managern, Unternehmern und Führungskräften idealerweise bewusst sein, wie sie über die Materie herrschen. Denken sie gut über ihr Unternehmen, so werden auch ihre Gefühle für diese Dinge positiver, was unmittelbar ihre Handlungen und die Umstände im Unternehmen förderlich beeinflusst.

Jede natürliche Handlung zielt auf Harmonie und Ausgleich. Die Wirkungen sind in vielen Bereichen sichtbar. Auf der intellektuellen und der physischen Ebene gilt jedoch oft, dass Gegensätze sich anziehen. Warum? Damit sie sich gegenseitig ergänzen und komplettieren können.

Dadurch ergibt sich eine weitere Chance. Verstehen sie den Geist, also die innere Welt der Mitarbeiter, positiv auf die Vision des Unternehmens einzustellen, erwachsen daraus enorme Kräfte, die allen Beteiligten zugutekommen.

Das Gesetz der Kausalität kann also für Manager, Unternehmer und Führungskräfte eine Hilfestellung sein, so zu leben, dass innerlich und äußerlich echte positive Wirkungen entstehen können.

Aus diesem Grund brauchen Unternehmen Mitarbeiter oder externe Dienstleister mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Kompetenzen. Auf emotionaler und intuitiver Ebene gilt hingegen, gleich und gleich gesellt sich gern, um sich gegenseitig zu verstärken. In einem Unternehmen ist die harmonischste Zusammenstellung, wenn die Mitarbeiter sich zum einen anziehen, weil sie gleich sind – zum Beispiel in Bezug auf Werte, Sinn und Motivation – und sich zum anderen ergänzen, weil sie unterschiedliche Denkrichtungen und Fähigkeiten besitzen. Wenn Unternehmen das Gesetz der Harmonie bewusst einhalten und die Ausgeglichenheit fördern, ersparen sie sich viele Widerstände und Kraftverluste.

Das Gesetz des Geistes Bevor ein neues Produkt entwickelt wird, steht die Vision. Erst dann kommen konkrete Gedanken und Ideen hinzu. Daran zeigt sich, dass jeder

Was Unternehmenswachstum mit Bewusstsein zu tun hat Herrscht im Team schlechte Stimmung, werden klare Umgangsregeln definiert. Bringt das keinen Erfolg, muss man sich von dem einen oder anderen Mitarbeiter trennen. Ein Manager oder ein Unternehmer, der das Geschehen aus der Perspektive einer höheren Bewusstseinsstufe betrachtet, möchte hingegen ergründen, woher die schlechte Stimmung kommt. Stellt sich heraus, dass die Ursache vielleicht ein Konkurrenzkampf oder eine persönliche Auseinandersetzung ist, kann dieser Konflikt gelöst werden. Oft sind es nur scheinbare Ursachen, die tieferen Ursachen liegen im Menschen selbst. Diese zu erkennen gelingt nur mit einer noch weitsichtigeren Wahrnehmung. Es lohnt sich, genau daran zu arbeiten, wollen wir tatsächlich einen wahrhaftigen und ganzheitlichen Erfolg für Menschen und Unternehmen.

Autor

Christoph Döhlemann ist Unternehmer und Initiator des QUANT-Modells®. Im Haufe Verlag ist sein Buch erschienen: Verborgene Potenziale im Management. Seit 1996 begleitet er Unternehmer und Führungskräfte dabei, sich von innen heraus zu stärken und so den Herausforderungen der Zukunft kraftvoll zu begegnen. www.quant-leading.de

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MENTAL-TRAINING – MENTALE WELLNESS –

IM FITNESS-STUDIO

Goodie für MItglieder, die bezahlt aber nicht trainiert haben oder Generierung zusätzlicher Einnahmen!

Tagesseminar in Ihrem Studio:

LOSLASSEN & KRAFT TANKEN! Die Impfungen schreiten weiter voran, die Studios werden in Kürze wieder aufmachen oder sind wieder offen und ein wenig Normalität kehrt zurück. Es bleiben wirtschaftliche und mentale Schäden. Viele Mitglieder von Studios haben ihre Mitgliederbeiträge weiterbezahlt. Entweder den vollen oder einen Teilbetrag und haben damit ihre Solidarität gezeigt und Ihnen damit geholfen, durch die Krise zu kommen. Sie können als Studiobetreiber diesen Mitgliedern etwas zurückgeben! Bieten Sie ihnen etwas Außergewönliches. Studioinhaber, die Ihren Mitgliedern einen nachhaltigen Mehrwert bieten möchten, können das Tagesseminar

„LOSLASSEN & KRAFT TANKEN!“ buchen. Sehen Sie es als Entschädigung für Ihre Mitglieder an, die während des Shutdowns zwar bezahlt aber nicht trainiert haben oder als zusätzliches Angebot und verdienen Sie daran. Das bleibt Ihnen überlassen. Sie als Studiobetreiber zeigen ihre Wertschätzung gegenüber ihren Mitgliedern und gewinnen im Idealfall Neukunden. Mitglieder profitieren vom besseren Trainingserfolg und können natürlich die erlernten

Webinar auf der FIBO nun:

https://youtu.be/H4unxiAR6xU oder QR-Code

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Mental-Techniken in das ganze Leben integrieren und auch dort mehr Erfolg erzielen. Einfach mal LOSLASSEN & KRAFT TANKEN! und die aktuelle Krisensituationen mental bestmöglich bewältigen. Für Fragen zu Kosten und Organisation stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung. Im Internet finden sie auf der WebSeite www.mentale-wellness.de einen Info-Flyer speziell für Studio-Inhaber zum Download.

Hanns-Friedrich Beckmann, Entwickler des mentale-wellness-Konzeptes www.mentale-wellness.de, info@mentale-wellness.de Mobil 0163 6152118

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FAQ zur Studio-Wiedereröffnung

Ein rechtlicher Leitfaden für die Ausnahmesituation

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Ob und wann Fitnessstudios in Deutschland während der Corona-Pandemie öffnen dürfen, ist dank unseres föderalen Prinzips vom Bundesland abhängig. Mittelfristig wird die Wiedereröffnung für jeden Betreiber ein Thema sein. Rechtsanwalt Dr. Christoph Franke beleuchtet die rechtlichen Hintergründe.

Auch die Fitness-Branche ist bereits jetzt teilweise von Öffnungen betroffen und darf ihre Trainingsflächen unter strengen Hygiene-Auflagen für die Mitglieder zugänglich machen.

Aus rechtlicher Sicht besteht im derzeitigen Durcheinander der Regelungen zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie auch nach über einem Jahr noch

Dementsprechend stellen sich nun zahlreiche Fragen bezüglich der Umsetzung der rechtlichen Vorgaben zur Wiedereröffnung, aber zum Beispiel auch in Bezug auf etwaige Ansprüche von

große Unsicherheit. Während einige Bundesländer sich noch immer im kompletten Lockdown befinden, haben andere testweise erste Öffnungen veranlasst.

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Mitgliedern in dieser anhaltenden Ausnahmesituation.

Leitfaden für verschiedene Situationen Wir versuchen, Studioleitungen hier einen groben Leitfaden zum Umgang mit der Wiedereröffnung zu bieten, um weiterhin souverän die Pandemie zu überstehen. Dabei muss zunächst zwischen verschiedenen


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Situationen unterschieden werden: Je nachdem, ob Studios geöffnet, geschlossen oder nur teilweise geöffnet sind, ergeben sich verschiedene Fragen und Problematiken. Darüber hinaus sind einige allgemeine Fragestellungen im Zusammenhang mit Corona in jeder Situation relevant.

Studio vollständig geschlossen Für den Fall, dass Studios weiterhin behördlich vollständig geschlossen bleiben, stellen sich meist Fragen nach dem Umgang mit Kündigungen und dem Entzug von Einzugsermächtigungen seitens der Mitglieder. Darüber hinaus ist fraglich, wie auf Beitragsrückforderungen zu reagieren ist.

Die behördliche Schließung des Studios ist rechtlich als Wegfall der Geschäftsgrundlage gem. § 313 BGB zu erachten. Damit können Nutzungsverträge aufgrund behördlicher Schließungen so angepasst werden, dass Mitglieder, die auch während der Schließung Beiträge gezahlt haben, im Anschluss an ihr Vertragsende den Schließungszeitraum als kostenlose Trainingszeit anhängen können, während das Studio nicht bezahlte Monate an das reguläre Vertragsende anhängen kann. Für die Studios bedeutet das, dass zum Beispiel beim Entzug einer Einzugsermächtigung auf das Mitglied eingegangen werden und der Entzug der Ein-

zugsermächtigung bestätigt werden sollte. Andernfalls drohen fristlose Kündigungen, weil entgegen des ausdrücklich geäußerten Willens von der Einzugsermächtigung Gebrauch gemacht wurde. Dem Studio steht demgegenüber dann ein Anspruch auf Verlängerung des Nutzungsvertrages um den nicht bezahlten Zeitraum zu. Dies bestätigen mittlerweile auch zahlreiche Gerichtsurteile. Unser Tipp: Grundsätzlich ist es ratsam, auf die Mitglieder zuzugehen und eine einvernehmliche Regelung anzustreben. Im Zweifel können so Kündigungen vermieden und Kunden auch langfristig gehalten werden. Dabei sollten Sondervereinbarungen auf jeden Fall schriftlich festgehalten werden.

Studio hat unter Auflagen geöffnet Schwieriger wird es dann, wenn das Studio unter Auflagen geöffnet hat und oftmals nur ein Teil der regulären Leistungen angeboten werden kann. Für ein

vermindertes Leistungsangebot ist es, anders als bei der Kündigung, nicht relevant, ob das Fitnessstudio ein Verschulden trifft, oder nicht. Während dem Mitglied kein außerordentliches Kündigungsrecht wegen einer behördlichen Schießung zusteht, kann es doch vom Verschulden des Studios unabhängig Minderungsansprüche wegen Leistungsreduzierungen seitens des Fitnessstudios geltend machen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen einer Leistungsreduzierung, die auf unternehmerischen Entscheidungen des Fitnessstudio-Betreibers beruht und einer solchen, die eine notwendige Einschränkung zur Wahrung der rechtlichen Vorgaben aufgrund der Corona-Pandemie darstellt. Entscheidet sich zum Beispiel eine Studioleitung dazu, aus geschäftlichen Gründen die Öffnungszeiten zu reduzieren, kann dies ein außerordentliches Kündigungsrecht oder ein Minderungsrecht des Mitglieds begründen. Dabei

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Grundsätzlich ist in diesem Fall nach dem Grundsatz „pacta sunt servanda“, beziehungsweise „Verträge sind einzuhalten“ davon auszugehen, dass sowohl Mitglied als auch Studio an die geschlossenen Nutzungsverträge weiterhin gebunden sind und am Ende beide Parteien das vom Vertrag erhalten sol-

len, was sie bei Vertragsschluss erwarten durften. Konkret heißt das, dass das Studio die Anzahl an Monatsbeiträgen vom Mitglied verlangen kann, die vertraglich vereinbart waren, während das Mitglied auch eine entsprechende Anzahl an Trainingsmonaten erwarten darf.

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kommt es auf die Zumutbarkeit der Leistungsbeeinträchtigung für das Mitglied an, sodass mit solchen eigenmächtigen Einschränkungen vorsichtig umgegangen werden sollte.

Maßgeblich ist dabei, welche Leistungen wegfallen und ob diese wesentliche Leistungen des Fitnessvertrages darstellen. Um die wesentlichen Leistungen eines Fitnessvertrages zu bestimmen, muss jeder Vertrag individuell betrachtet werden. Ist zum Beispiel die Sauna nicht nutzbar, besteht ein Minderungsrecht für den Kunden nur dann, wenn er die Saunanutzung auch gebucht hat. Die Verpflichtung, dass die Sauna zur Verfügung gestellt werden muss, hat sich zudem auch aus dem Vertrag zu ergeben. Deshalb ist vor einer Antwort an das Mitglied stets der Vertrag daraufhin zu prüfen, was genau geschuldet ist. Auch sollte geprüft werden, ob die Leistungen, die aktuell nicht erbracht werden, zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses mit dem Kunden bereits zur Verfügung gestellt wurden. Wenn, was bei vielen Stu-

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Bei behördlich angeordneten Leistungsbeschränkungen scheiden Kündigungsrechte der Mitglieder aus. Jedoch kommen auch hier Minderungsansprüche in Betracht.

dios üblich ist, die Leistungen im Laufe der Jahre permanent erweitert werden, stellt sich die Frage, ob sich das Mitglied in einer derartigen Krisensituation darauf berufen kann, dass auch dies zu seinem Leistungsumfang gehört. Unser Tipp: Bei Kunden, die sich zu Recht auf ein Minderungsrecht berufen, weil tatsächlich vertragliche Hauptleistungen

nicht angeboten werden können, sollte ein pauschales Minderungsangebot unterbreitet werden. Die Höhe der Minderung hat sich dabei am Wert der gesamten Hauptleistungen zu orientieren und ist dazu ins Verhältnis zu setzen. Hierbei konkrete Werte anzugeben ist nahezu unmöglich. Allerdings empfehlen wir, im Einzelfall mit Nach-

lässen zwischen 5% und 10% zu argumentieren. Bei Modular-Verträgen wird der Betrag angesetzt werden müssen, der für die weggefallene Leistung vertraglich vereinbart ist. Bei Kunden, welche unberechtigt eine Minderung einfordern, sollte dies mit einer entsprechenden Begründung abgelehnt werden. Dr. Christoph Franke

Autor

Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.

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Rechtliche Antworten zur Corona-Lage für Studiobetreiber

Wann dürfen Mitglieder den Beitrag reduzieren? Neben den Szenarien zur Wiedereröffnung stellen sich für Studiobetreiber viele weitere allgemeine Fragen, beispielsweise zu Ruhezeiten und Vertragsverlängerung. An dieser Stelle greift Dr. Christoph Franke einige davon auf.

1. Hat der Kunde ein Recht auf Reduzierung des Beitrages, wenn nicht alle vorhandenen Geräte nutzbar sind, da einige Geräte auf Grundlage von Abstandserfordernissen teilweise blockiert werden müssen? Nein! Wenn sich die Wartezeiten in einem zumutbaren Rahmen halten, wird das Hauptleistungsangebot nicht entscheidend eingeschränkt. Ein Minderungsrecht für den Kunden besteht nicht. Nur weil der Kunde ggf. etwas länger warten muss, um das jeweilige Gerät nutzen zu können, berechtigt dies nicht zur Minderung des Beitrages.

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2. Können Mitglieder den Beitrag reduzieren, weil nur x Personen ins Studio dürfen und sie auf den Beginn ihres Trainings warten müssen? Auch hier gilt, dass zumutbare Wartezeiten von Kunden ohne Minderungsrecht hinzunehmen sind. Sollte der Andrang allerdings dazu führen, dass einzelne Kunde keine Möglichkeit haben, an den gewünschten Tagen zu trainieren, wird ein Minderungsrecht bestehen. Dies dann anteilig im Verhältnis des Monatsbeitrags geteilt durch Tage an denen nicht trainiert werden konnte.


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3. Können Kunden den Beitrag reduzieren, wenn keine/weniger Kurse stattfinden? Wenn ein Kursangebot vertraglich vereinbart wurde und dieses insgesamt nicht angeboten wird, begründet das ein Minderungsrecht, genau wie zum Beispiel beim Wegfall der Sauna, soweit sie vertraglich vereinbart wurde. Falls lediglich weniger Kurse als üblich, oder nur für weniger Teilnehmer angeboten werden, handelt es sich um eine unwesentliche Beeinträchtigung, die kein Minderungsrecht begründet. Anders sieht es aus, wenn der Kunde stets einen bestimmten Kurs besucht hat, den es aktuell nicht mehr gibt. Wenn der Kunde nachweisen kann, dass er sich nur wegen dieses Kurses angemeldet hat und diesen auch in der Vergangenheit besucht hat, kann dies mögliche Ansprüche des Kunden auslösen. Er hat dann in jedem Fall ein Minderungsrecht. Ein Kündigungsrecht besteht aktuell nicht. Dies kann sich aber ändern, falls die Einschränkungen/ Auflagen absehbar über längere Zeiträume bestehen sollten. Falls der Kunde aufgrund der Beschränkung der Teilnehmerzahlen überhaupt nicht in die Kurse gelangt, an denen er teilnehmen will, ihm also der Zutritt verwehrt wird, kann dies ein Minderungsrecht auslösen. Es sollte vom Studiobetreiber ein System für die Teilnahme angeboten werden, welches alle Interessenten gleichstellt. Falls die Kurse lediglich deshalb belegt sind, weil der Kunde sich zu spät entscheidet, begründet dies kein Minderungsrecht. Falls mehrere Leistungsbestandteile gleichzeitig wegfallen (z.B. Sauna und Kurse), dann fällt auch das Minderungsrecht höher aus.

4. Was ist mit Anfragen von Kunden, die Ruhezeiten wollen, obwohl die Leistungen teilweise erbracht werden? Wenn das Studio die wesentlichen vertraglichen Leistungen anbietet, besteht für den Kunden kein Anspruch auf eine Ruhezeit. Eine solche muss dann einvernehmlich vereinbart werden. Der Studiobetreiber muss also nicht zustimmen und kann die Zustimmung von Bedingungen abhängig machen, wie zum Beispiel die Verlängerung der Mitgliedschaft. Eine Ausnahme besteht dann, wenn der Kunde nachweisbar Leistungen in Anspruch nehmen will, die momentan (noch) nicht erbracht werden können. Beispiel: Der Kunde kommt seit Jahren nur, um das vertraglich vereinbarte Saunaangebot zu nutzen. Die Nichtnutzungsmöglichkeit der Sauna sollte in so einem Fall dazu führen, dass der Studiobetreiber sich mit einer Ruhezeit einverstanden erklärt. 5. Haben Mitglieder aus Risikogruppen Anspruch auf eine kostenlose Aussetzung bis es keine Corona-Probleme mehr gibt? „Risikopersonen” haben kein generelles Recht auf eine Aussetzung des Vertrages allein wegen der „Risikoeigenschaft”. Vielmehr obliegt es dem „Risikomitglied“, die Anlage möglichst so zu nutzen, dass es sich keiner Ansteckungsfahr aussetzt (Abstand halten, Geräte vor der Nutzung desinfizieren, Maske tragen, etc.). Unabhängig davon besteht die Verpflichtung des Studios, dafür Sorge zu tragen, dass die allgemeinen Verordnungs-

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anforderungen erfüllt werden. Zudem sollten gerade die Studiobetreiber, die während der Schließungszeit weiter die Beiträge eingezogen und an die Loyalität der Mitglieder appelliert haben, jetzt etwas zurückgeben und den Mitgliedern, die sich nach eigener Einschätzung für Risikokunden halten, großzügig mit Ruhezeiten entgegenkommen. 6. Kann der Studiobetreiber den Vertrag verlängern, auch wenn teilweise Leistungen erbracht werden können? Der oben angesprochene Verlängerungsanspruch des Studiobetreibers besteht nur dann, wenn das Studio komplett geschlossen ist. Können die Leistungen teilweise angeboten werden, besteht grundsätzlich auch ein Anspruch auf Beitragszahlung (ggf. abzüglich eines etwaigen Minderungsbetrages, s. oben) und auch auf „Weiterlauf“ bzw. „Ablauf” der Vertragslaufzeit. Für eine Vertragsanpassung durch Verlängerung des Vertrages ist dann kein Raum mehr. Einvernehmlich und individuell können mit dem Kunden natürlich abweichende Vereinbarungen getroffen werden. 7. Was ist, wenn die Kunden die Abstände trotz entsprechender Schilder und Anweisung des Personals nicht einhalten. Ist dies dann das Problem der Mitglieder oder des Studios? Grundsätzlich ist das Studio für einen gefahrlosen Betrieb der Anlage verantwortlich, sodass das Studio darauf ach-

ten muss, dass die Regeln der Verordnungen eingehalten werden. Missachtet ein Mitglied die Vorschriften, so muss es zur Einhaltung der Regeln durch das Studio ermahnt und bei wiederholten Verstößen abgemahnt werden, unter Androhung der Kündigung. Wenn sich das Mitglied auch dann nicht daran hält, erfolgt die Kündigung. Die Beiträge können in so einem Fall dennoch verlangt werden. 8. Ist es empfehlenswert, sich von den Kunden eine Erklärung unterschreiben zu lassen, dass er auf eigene Gefahr trainiert? Nein. Derartige Haftungserklärungen stellen Allgemeine Geschäftsbedingungen dar. Vor Gericht hätte so eine Vereinbarung keinen Bestand, sodass dies keine Haftungserleichterung bringt. Unabhängig davon haftet das Studio sowieso nur für Schäden, die von dem Inhaber/Geschäftsführer oder dem eingesetzten Personal (§ 278 BGB) schuldhaft verursacht wurden, sodass derartige Haftungserklärungen aus unserer Sicht auch überflüssig sind. Falls das Studio jedoch Anhaltspunkte dafür besitzt, dass ein Kunde erkrankt ist, muss diesem der Zutritt verweigert werden. Bestehen Anhaltspunkte dafür, dass eine Kunde zu einer Risikogruppe gehört, sollte diesem eine Ruhezeit angeboten werden. Dies in Gegenwart von Zeugen (Mitarbeitern). Dr. Christoph Franke

Autor

Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.

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Sensitivitätsanalyse in der Physiotherapie-Praxis

Welchen Umsatzrückgang kann ich mir in meiner Praxis leisten? Jene Physiotherapie-Praxen können sich glücklich schätzen, an denen die Corona-Krise bisher wirtschaftlich spurlos vorbeigegangen ist. Und tatsächlich gibt es sogar Praxen, die das Jahr 2020 als das wirtschaftlich erfolgreichste Jahr abgeschlossen haben. Viele Praxen stehen auch jetzt wieder „unter Volldampf“. Neue Herausforderungen, wie beispielsweise die neuen zusätzlichen Hygienemaßnahmen oder das notwendige Testangebot des Arbeitgebers für die Arbeitnehmer, ändern zunächst nichts daran. Und dennoch gibt es die andere Seite, bei der Praxen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken mussten – und all dies in Zeiten des absoluten Fachkräftemangels. Das erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich. Auf den zweiten Blick verdeutlicht es aber auch, mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist, wenn sich wirtschaftliche Kennzahlen in der Praxis plötzlich ändern. Eine Sensitivitätsanalyse kann hier helfen, dies frühzeitig zu erkennen und Unternehmer somit in die Lage versetzen, rechtzeitig die richtigen Maßnahmen für ihre Gesundheitseinrichtung zu ergreifen.

Wirtschaftlicher Überblick quer durch die BWA Es kommt also mehr denn je darauf an, die Finanzkraft der eigenen Praxis zu kennen, um einer wirtschaftlichen Schieflage frühzeitig entgegensteuern zu können. Eine regelmäßige Betrachtung der BWA (Betriebswirtschaftliche Auswertung) – am besten jeden Monat – bringt eine gewisse Routine und Vertrautheit in Bezug auf die Praxiskennzahlen einerseits und sorgt andererseits natürlich auch dafür, dass Sie negative sowie positive Entwicklungen dann mit einem geübten Auge rasch erkennen können.

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Mit ein wenig Erfahrung wissen Sie sehr schnell, welches Ihre Schlüsselpositionen dafür sind – ganz ohne ein betriebswirtschaftliches Studium. Sie erhalten die BWA von Ihrem Steuerberater, der bei allen Fragen diesbezüglich auch erster Ansprechpartner ist. In einem Satz formuliert geht es in der BWA um die aktuellen Praxiseinnahmen und -kosten eines Monats und dem im Saldo sich daraus ergebenden Praxisergebnis. Optimal wäre eine ergänzende Darstellung des Vorjahres mit den Abweichungen zur jetzigen Auswertung. Schauen wir uns einmal einen Auszug aus einer möglichen „Physiotherapie-BWA“ genauer an und konzentrieren uns auf die beiden wichtigsten Kennzahlen (siehe Tabelle). Praxiseinnahmen: Die GKV-Umsätze (Kassenabrechnung) sind um 20,9% im März 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat März gesunken und machen 59,77% der Einnahmen insgesamt aus. Praxisausgaben: Der größte Kostenblock „Personal“ ist leicht um 1,3% gestiegen und hat einen Anteil von 29,01% an den Einnahmen (Personalkostenquote). Sinkende GKV-Umsätze bei – wenn auch nur leicht – steigenden Personalkosten im Monat März 2021 führen aus unserer Erfahrung beim Praxisinhaber meist zu ein und


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derselben spontanen Reaktion: dem Abbau von Personalkosten. Und da sind wir wieder bei der eingangs zitierten Sensitivitätsanalyse. „Die Sensitivität zeigt die Empfindlichkeit des Output-Wertes bei der Variation eines bestimmten Input-Wertes an.“ (Taschner, 2017, S. 122)

ergebnis mit knapp 10.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr fast gleich geblieben ist. In diesem Fall hat sich die Praxis-Leitung zur wirtschaftlichen Ausrichtung Gedanken gemacht und rechtzeitig umgesetzt. Und das ist sinnvoll. An den Stellschrauben der Praxisangebote, der Patienten und der Mitarbeiter zu drehen kann der Schlüssel dazu sein.

Aber genug der Theorie. Denn in der Praxis stellt sich die Frage, ob der Umsatz mit weniger therapeutischen Mitarbeitern gehalten werden kann oder sogar gesteigert werden soll. Beides wird wahrscheinlich schwerlich funktionieren.

Wenn Sie zum Beispiel Ihr Praxisangebot erweitern, dann muss dies von den Patienten bzw. Kunden auch angenommen werden, d.h. die Angebote müssen entsprechend lukrativ sein. Genauso wichtig ist es, Ihre Mitarbeiter zu begeistern, die diese Angebote ja mittragen und im Patienten-/Kunden-Termin mit ausführen.

Zudem steigt die Nachfrage nach Physiotherapie im Markt weiter an, die erst recht nicht mit weniger Personal befriedigt werden kann. Und die meisten Praxen machen folgende Erfahrung in der Akquise neuer Physiotherapeuten: In Zeiten von Fachkräftemangel dauerte es schon 2019 durchschnittlich fast 190 Tage, um eine therapeutische Stelle in einer Gesundheitseinrichtung neu zu besetzen – Tendenz weiterhin steigend. Den Personalbedarf hier kurzfristig gedeckt zu bekommen ist also sehr schwierig geworden.

Letztlich macht aber genau das den Arbeitsplatz attraktiver. Und schließlich sind wir wieder bei der Sensitivitätsanalyse, die gerade auch bei Investitionen eine gute Unterstützung bieten kann. Diesen gesamten Prozess kann Ihr Steuerberater gut begleiten, sofern er in der betriebswirtschaftlichen Beratung gut aufgestellt ist.

Ausweg aus dem Dilemma

Fazit

Ein Lösungsansatz kann auf der anderen Seite sein, die Umsätze außerhalb der GKV insgesamt zu steigern. Der Effekt ist bei gleichbleibenden Personalkosten, dass der Personalkostenanteil am steigenden Umsatz natürlich sinkt oder zumindest gleich bleibt.

Zurück zur Eingangsfrage: Welchen Umsatzrückgang kann ich mir in meiner Praxis leisten? Sie sollten sich gar keinen Umsatzrückgang leisten müssen. Vielmehr sollte der Ansatz für die wirtschaftliche Praxisplanung sein, wie Sie den Umsatz stabilisieren oder steigern können.

In der Beispiel-BWA sehen wir, dass die Praxis es geschafft hat, den Privatabrechnungs-/Selbstzahlerbereich von 1.778 Euro im März 2020 auf 5.543 Euro im März 2021 zu steigern. Somit spielt die gleichzeitig leichte Steigerung bei den Personalkosten keine Rolle, da das Praxis-

Im Physiotherapie-Markt eröffnen sich Praxisinhabern einige gute Möglichkeiten, die recht schnell umsetzbar sind. Der Schlüssel hierzu liegt darin, an den Stellschrauben Praxisangebote, Patienten und Mitarbeiter gleichzeitig und synchron zu drehen.

BWA

Physiotherapie-Praxis Ilse Musterfrau

Vorjahresvergleich

Abrechnungsdatum: Januar bis März 2021

A. Praxiseinnahmen Kassenabrechnung Privatabrechnung/Selbstzahler Zuzahlungen Kassenpatienten … B. Praxisausgaben Personalkosten – davon Löhne und Gehälter – davon Sozialaufwand …

Abr.-Monat in EUR

Vorjahr in EUR

Abweichung in %

kumuliert in EUR

Vorjahr in EUR

Abweichung in %

GA*

11.783 5.543 2.389

14.901 1.778 2.289

-20,9 211,7 4,4

28.978 11.710 5.934

27.642 6.359 5.333

4,8 84,1 11,3

↗ ↗ ↗

5.718 4.502 1.217

5.648 4.466 1.182

1,3 0,8 2,9

16.674 13.105 3.570

22.072 17.021 5.051

-24,5 -23,0 -29,3

↗ ↗ ↗

GA* = Gesamtauswertung Quelle: ETL Advision, Vorjahresvergleich, modifiziert

Original-Muster von ETL ‫ ׀‬Advision siehe

Autor

Thomas Mochnik ist Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund aus Hamburg, spezialisiert auf die Beratung von Heilmittelerbringern. E-Mail: advimed-hamburg@etl.de

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I Ernährungscoach im Sportund Gesundheitsbereich

I Körper und Geist nachhaltig in Einklang

Ein innovatives Lehrkonzept gibt es an der Deutschen Berufsakademie Sport und Gesundheit (dba). Der neue Studiengang heißt „Ernährungscoaching in Sport und Therapie“ (in Akkreditierung).

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I Ausbildung zum Resilienztrainer Resilienztraining ist wichtiger denn je. Bei der ASG ist in einer 4-tägigen Ausbildung an zwei Wochenenden alles zu Resilienzfaktoren und zur Stressprävention zu erlernen. Das Expertenwissen lehrt, selbst ein Entspannungstraining durchführen und dadurch die Belastbarkeit der Kunden fördern zu können. Die Ausbildung zum Resilienztrainer bietet für Fitnesstrainer, Personal Trainer, Ernährungsberater und Entspannungstrainer einen Mehrwert und hilft den Teilnehmern, eine Widerstandskraft gegen die Widrigkeiten im Alltag oder im Beruf zu entwickeln. www.akademie-sport-gesundheit.de/ausbildungresilienztrainer.html

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

I Weiterbildung zum Schlafcoach Erholsamer Schlaf ist für die Gesundheit und für die Alltagsbewältigung wichtig. Hier setzt die neu konzipierte ISTWeiterbildung „Schlafcoach“ an. Auf Basis fundierter schlafmedizinischer Erkenntnisse erarbeiten sich die Teilnehmer in zwei Monaten Wissen zur Prävention von Schlafstörungen und zum Umgang mit Schlafproblemen. Absolventen können die Schlafprobleme ihrer Klienten ganzheitlich betrachten, Lösungswege aufzeigen und ihre Kenntnisse im BGM einsetzen. Dozent Dr. Alfred Wiater (Bild) war Chefarzt einer Klinik mit schlafmedizinischem Zentrum und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Derzeit ist der Schlafmediziner wissenschaftlich und als Buchautor tätig. www.ist.de


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I Neue HUEL-Produkte im TT-DIGI-Test TT-DIGI berichtete bereits in der Ausgabe 02-21 über HUEL-Ernährungsprodukte. Nun stellte das Unternehmen der TT-DIGI-Redaktion die neuen ready-to-drink-Mahlzeiten und Riegel zur Verfügung, um sie zu testen. Wir probierten die Produkte über einen vierwöchigen Zeitraum aus, meist als Ersatz für ein Mittagessen oder einen Snack am Nachmittag. Unsere Bewertung:

››› Sie sind praktisch, weil sie bequem mitzunehmen sind an den Arbeitsplatz oder auf Geschäftsreisen. ››› Die verschiedenen Geschmacksrichtungen überzeugen und sie sättigen für eine Weile.

››› Die Kalorienzufuhr ist optimal zu steuern, da eine Mahlzeit 400 Kalorien zählt. Die veganen und proteinreichen Huel-Riegel sind mit 200 Kalorien als Snack für zwischendurch konzipiert. Sie gelten als vollwertige Lebensmittel, denn jede Mahlzeit liefert eine ausgewogene Zusammensetzung von Proteinen, Kohlenhydraten, essenziellen Fetten und Ballaststoffen sowie alle 26 unverzichtbaren Vitamine und Mineralstoffen. Die Produkte sind lange haltbar und produzieren wenig Müll. Sowohl die Riegel als auch die Trinkmahlzeiten eignen sich als alternative Ernährungsform im Berufsalltag, aber auch für zu Hause, insbesondere, wenn die Zeit zur Zubereitung von hochwertigen Mahlzeiten knapp oder nicht vorhanden ist. Insgesamt ist das Testurteil gut! https://de.huel.com/

I Mitgliederbindung durch neues Figur-Projekt Der Abnehm-Programm-Anbieter myline stellt allen Studios – auch den Nicht-myline-Studios – seine neue Kampagne „Das 4-wöchige kostenlose Online-Figur-Projekt“ zur Verfügung. Die Kampagne wurde im März 2021 erfolgreich im Teststudio Vivana Fitness&Wellnesspark umgesetzt. Insgesamt entschieden sich 186 Mitglieder, davon 17 Nichtmitglieder, zur Teilnahme. Die Mitglieder nahmen innerhalb von nur vier Wochen im Schnitt 5,3 kg ab. Das Online-Figur-Projekt kann eine Kundenbindung erzielen, die Fitnessclubs jetzt brauchen, um die Bindung zu den Mitgliedern aufrechtzuerhalten und zu stärken. Diese Mitglieder kündigen nicht und sind bereit, weiterhin ihren Beitrag trotz geschlossener Studios zu bezahlen. www.myline24.de/figur-projekt


››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

Das Entgiften des Körpers

Die Rolle der ToxinAusscheidungsorgane Wir Menschen sind heute mehr denn je einer regelrechten Toxinflut ausgesetzt. Geht es um unsere ganzheitliche Gesundheit, müssen wir uns zum einen klar darüber werden, um welche Stoffe es sich dabei handelt. Zum anderen ist entscheidend, in welchem Maße unsere ToxinAusscheidungsorgane Magen-Darm, Leber-Galle, Niere-Blase, Haut und Lunge in der Lage sind, diese „Herkulesaufgabe“ zu erfüllen.

Weltweit sind mehr als 14 Millionen Chemikalien registriert. Der allergrößte Teil der in Europa zugelassenen Pflanzenschutzmittel ist bis heute in der Auswirkung auf den Menschen – vor allem auf lange Zeit gesehen – nicht untersucht. Die Risiken sind nicht abzuschätzen. Was wir allerdings wissen, ist, dass diese chemischen Substanzen in Luft, Boden und Wasser Reaktionen miteinander eingehen, sich daraus resultierend neue Stoffe bilden, deren toxische Auswirkung unbestreitbar ist. Toxische Belastungen hat es schon immer gegeben. Durch Viren und Bakterien ebenso wie durch Fäulnis- und Gärungsprozesse im Darm, Pilze und Parasiten oder unter anderem durch Pflanzengifte, Strahlung und Schwermetalle. Da sie jedoch eher zu- als abgenommen haben, nimmt die Einlagerung von Umweltgiften und Stoffwechsel-Abfallprodukten in unseren Körpern und im Gewebe (toxische Verschlackung) eine immer größere Rolle ein.

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Somit hat die Entgiftungstherapie bei Behandlungen chronischer Erkrankung sowie bei der Abheilung einer akuten oder sub-akuten Erkrankungssituation eine wichtige Bedeutung für das Gesundwerden, vor allem aber auch das Gesundbleiben.

Der Wasserhaushalt Allen Toxin-Einlagerungen ist eines gemeinsam: Sie brauchen Wasser. Je weiter der Verschlackungsprozess fortschreitet, umso mehr sinkt der Gehalt an Spurenelementen und Mineralien – und zwar der reaktiven Anteile – und es kommt zu einem weiteren Wasserentzug des Gewebes. Diese Austrocknung bezieht sich auf unsere Kollagen- und elastischen Fasern, die starr werden, aber auch die Zellen selbst fangen an zu schrumpfen. Wichtig ist deshalb eine grundlegende Bilanzierung des Wasserhaushaltes. Mit anderen Worten: Die Nierenfunktion muss durch die Zuführung von genügend Wasser gewährleistet sein. Auch die Ableitung über die Haut funktioniert nur, wenn Wasser vorhanden ist. Es muss also genügend Wasser getrunken werden, damit die Toxine mobilisiert werden können. Fazit: trinken, trinken, trinken Sie, möglichst reines, vitales Wasser.

Die Toxin-Ausleitungsorgane Die Verschlackung des Organismus durch Toxine wirkt sich auf die Aktivität jeder Zelle in unserem Körper aus, von einer mangelhaften Versorgung bis hin zur Veränderung des Zellmilieus. Letztendlich reduziert die Zelle ihre Tätigkeit und leistet dadurch einen geringeren Beitrag zur


››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

Vitalität des Körpers, was mit einer allgemeinen Reduktion der Energie einhergeht und mit den typischen Symptomen der unklaren Befindungsstörungen. Fakt ist: Wir können die Situation ändern, die dazu und zu anderen Erkrankungen geführt hat. Betrachten wir in diesem Zusammenhang einmal im Detail den Zustand und die Zuständigkeit der Toxin-Ausleitungsorgane.

Magen/Darm Dreh- und Angelpunkt der Fähigkeit zur Toxinausleitung über die Schleimhäute des Darms ist der Zustand des darmassoziierten Immunsystems und des Darmwandlymphatikums. Wenn das aufgrund einer massiven Dysbakterie der Darmflora, retoxischer Belastungen oder der Lähmung durch mykotische, parasitäre Toxine blockiert ist, kann darüber nicht oder nur unvollkommen ausgeleitet werden. Somit setzt die Darmausleitung eine vorherige Aufhebung der Reaktionsblockade voraus, vor allem indem das Darmmilieu (SOS Ernährung) stabilisiert und die Darmflora saniert wird.

Haut Die Toxinausleitung über die Haut spielt ebenfalls eine elementare Rolle. Die Hautausleitung ist abhängig vom Hautmilieu und von der Frage, inwieweit die Haut, insbesondere durch die Hautpflege – durch deren Inhaltsstoffe, vor allem Paraffine – blockiert wird. Nicht umsonst heißt es in der chinesischen Medizin: Was Niere und Blase nicht ausscheiden können, das muss der Darm ausscheiden. Was dieser nicht ausscheiden kann, das muss die Lunge ausscheiden. Wenn alle zusammen nicht genug ausscheiden können, dann muss die Haut einspringen. Und was schließlich die Haut nicht mehr ausscheiden kann, führt zum Tode.

Leber/Galle Liegt bereits ein prä- bzw. posthepatischer Toxinstau vor, kann die Leber die Toxine nicht entsprechend verarbeiten. Im Gegenteil: Eine Toxinmobilisation ist hier sogar massiv kontraindiziert, weil die in Gang gesetzten Toxine die Gefahr einer Schädigung der Leberzelle verschärfen. Nicht zu vergessen: Die Leber ist das größte Toxinverarbeitungsorgan, ein gigantisches natürliches Chemie-Labor.

Niere/Blase Auch hier ist der Zustand, insbesondere die Nierenausscheidung vorrangig zu prüfen. Ist die Niere in sich schon toxisch gereizt, würde eine Toxinmobilisation die Schädigung der Nierenglomeruli nur beschleunigen und ist somit kontraindiziert. Zum Funktionieren braucht die Niere vor allem eines: Wasser, Wasser, Wasser!

Lunge Meist funktioniert die Lunge – zumindest auf den ersten Eindruck – völlig problemlos. Therapeutisch gesehen wird sie deshalb oft nicht in die Überlegung einbezogen, wenn nicht gerade Erkrankungen der Lunge oder der Bronchien vorliegen. Dabei ist sie enorm wichtig, denn bei intakter Lungenfunktion kann sie fast unbegrenzt flüchtige Säuren durch Abatmung kompensieren. Dazu braucht sie aber Luft. Der Waldspaziergang wird so zum Jungbrunnen.

Macht man sich bewusst, wie viele toxische Einflüsse auf unseren Organismus einströmen, kommt man zum Schluss, dass Gesundheit nur möglich ist durch einen hohen Energieaufwand in Form von Informationen, die fließen, und ein Funktionieren der biokybernetischen Regelkreise. Die Toxinausleitung bindet massiv die Energie und Vitalität eines Patienten. Sie muss stabilisiert werden durch eine ausreichende Versorgung der Grundbausteine aus der Ernährung sowie zum Beispiel durch die Möglichkeiten der Bioresonanz-Therapie.

Autor

Martin Keymer ist international anerkannter Dozent, Therapeut und Forscher rund um das naturheilkundliche Paradigma Körper, Geist und Seele. Seine Einblicke gibt er seit 40 Jahren in Seminaren weiter. Das von ihm gegründete l.M.U. College fokussiert dieses Wissen als internationale und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung. Homepage: https://therapeutisches-haus.de/

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››› ERNÄHRUNG & WELLNESS ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

Natürliche Wege zu einem starken Immunsystem

Bekömmliche Lebensmittel bestimmen

Ein starkes Immunsystem ist wichtig, um Bakterien, Viren und andere Krankheitserreger zu bekämpfen und gesund zu bleiben. Dr. Dorothea SchleicherBrückl gibt einen Einblick in die komplexe Welt des Immunsystems und seiner wichtigsten Bestandteile und beschreibt seine zentrale Rolle für unsere Gesundheit.

Bei einer Nahrungsmittel-Unverträglichkeit kann es zu Reizdarm und Bauchbeschwerden kommen. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Zöliakie verschlechtern sich möglicherweise. Dafür sind sogenannte FODMAPs verantwortlich, eine Gruppe schwer verdaulicher Kohlenhydrate. Sie zu erkennen und zumindest vorübergehend zu meiden, bringt oft Erleichterung für den Bauch. Einen Weg zur Beschwerdefreiheit zeigt Ernährungstherapeutin Karina Haufe in ihrem Ratgeber auf, der neben Lebensmittellisten auch Ernährungspläne und Rezeptideen enthält.

Die Autorin gibt eine Vielzahl praktikabler Ratschläge, wie man das Immunsystem beispielsweise durch gesunde Ernährung und Bewegung effizient unterstützen kann.

Karina Haufe: Der einfachste FODMAPGuide aller Zeiten. TRIAS Verlag, ISBN: 978-3-432-112671.

Dr. Dorothea Schleicher-Brückl: Der Immun-Code. Europa Verlag, ISBN: 978-3-95890-352-4.

Druck und Duft wirken heilsam Die Kombination aus Aromatherapie und Akupressur fördert die Selbstheilungskräfte und lindert zahlreiche Beschwerden. Davon ist die zertifizierte Aromatherapeutin und Fünf-Elemente-Akupunkteurin Merina Ty-Kisera überzeugt. In ihrem Ratgeber „Aroma-Akupressur“ zeigt sie, wie die heilenden Eigenschaften ätherischer Öle auf bestimmte Druckpunkte angewendet werden können, um beispielsweise Verdauungsbeschwerden, Schlafprobleme und Stress sowie Verspannungen natürlich zu behandeln. Merina Ty-Kisera: Aroma-Akupressur. TRIAS Verlag, ISBN: 978-3-432-113005.

Stoffwechsel regulieren Experten verstehen unter einem Metabolischen Syndrom das gemeinsame Auftreten mehrerer Krankheitsbilder: Übergewicht, insbesondere im Bauchraum, Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörung sowie Bluthochdruck. Jeder einzelne dieser Faktoren steigert das Risiko für Gefäßkrankheiten, kombiniert erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit den möglichen Folgen eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Den Lebensstil umzustellen trägt dazu bei, den aus dem Gleichgewicht geratenen Stoffwechsel zu regulieren. Die Ernährungsmedizinerin Andrea Wirrwitz-Bingger erklärt, welche Rolle die Ernährung spielt. Enthalten sind Ideen für Frühstück, Mahlzeiten für den Büroalltag und unterwegs sowie salzige und süße Kleinigkeiten. Andrea Wirrwitz-Bingger: Ganzheitliche Ernährung bei Metabolischem Syndrom. TRIAS Verlag, ISBN: 978-3-432-111605.

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Interview mit EGYM

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Studio / Praxis ___________________________________ E-Mail__________________________________________ Straße ___________________________________________ Telefon_________________________________________ PLZ ______________________________________________ Ort_____________________________________________

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››› INSERENTEN ››› IMPRESSUM

››› ACISO Fitness & Health GmbH, www.aciso.com . . . . . . . . . . S. 111 ››› ACT Support GmbH, www.shop.desinfektionsmittelspender-cleaningstation.de . S. 131

››› aktivKONZEPTE AG, www.aktivkonzepte.de . . . . . . . . . . . . . . . S. 97

››› Cleanpaper, www.cleanpaper.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 141 ››› Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH (dba), www.dba-baunatal.de . . . S. 71

››› easySolution GmbH, www.easysolution.eu. . . . . . . . . . . . S. 14 – 15

››› EGYM GmbH, www.egym.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 9 ››› Elektro Mobile Deutschland GmbH (Jeep E-Bikes), www.jp-ebikes.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 22 – 23, 105 ››› emotion fitness GmbH & Co. KG, www.emotion-fitness.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 6, 53

››› ERGO-FIT GmbH & Co. KG, www.ergo-fit.de . . . . . . . . . . . . . . S. 65

››› excio GmbH, www.excio.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 41 ››› Experten Allianz für Gesundheit e.V., www.expertenallianz-gesundheit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3

››› FACEFORCE GmbH, www.face-force.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 27 ››› Geckolube, www.geckolube.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 115

››› Hortmann GmbH management & consulting, www.fitnessstudioverkauf.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11

››› INKO Internationale Handelskontor GmbH, www.inkospor.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 13, 135

››› IST-Studieninstitut GmbH, www.ist.de . . . . . . . . . . . . . . . S. 63, 73

››› JK-INTERNATIONAL GmbH, www.ergoline.de . . . . . . . . . . S. 81, 127

››› Johnson Health Tech GmbH, www.matrixfitness.com . . S. 77, 89 ››› KBL GmbH, www.megasun.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 36 – 37

››› Ludwig Artzt GmbH, www.artzt.eu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 45

››› Medex Fitnessgeräte GmbH, www.medex-gmbh.com . . . . . S. 85 ››› Mentale Wellness, www.mentale-wellness.de . . . S. 126, 138 – 139

››› miha bodytec GmbH, www.miha-bodytec.com. . . . . . . . . . . . . . U2

››› milon Industries GmbH, www.milon.com . . . . . . . . . . . Titel, S. 19 ››› MP Sports Coaching & Consulting GmbH (Lanista) www.lanista-training.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 99

››› NOVENTI HealthCare GmbH, www.azh.de . . . . . . . . . . . . . . . . S. 39

››› Physiokonzepte (mywellfit), www.physiokonzepte.net . . . . S. 57

››› Scanactor GmbH (immuny), www.immuny.net . . . S. 4 – 5, 32 – 33

››› Scaneca GmbH, www.scaneca.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 35, 61 ››› SCHNELL Trainingsgeräte GmbH, www.schnell-training.de . . S. 7 ››› Schranz Control, www-schranz-control.de . . . . . . . . . . . . . . . S. 103

››› Schupp GmbH & Co. KG, www.schupp.shop.de . S. 48 – 49, 68 – 69

››› schwa-medico GmbH, www.schwa-medico.de . . . S. 106 – 107, 119

››› TECHNOGYM GERMANY GmbH, www.technogym.com . . . . . . . U4 ››› Trugge Getränketechnik GmbH & Co. KG, www.trugge.com. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 90 – 91

››› Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH (TT Digi), www.tt-digi.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 145

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