microNews Nov. 2006

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Mitteilungen aus der Mikrotechnologie-Initiative Zentralschweiz

Ausgabe November 2006

Medtech-Boom CSEM Know How Micro Center Central-Switzerland

Forschungsprojekt der EU

in Zusammenarbeit mit

Rückblick microDay 2006 centre suisse d’électronique et de microtechnique

Neue Weiterbildungsangebote


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Editorial

maxon motor

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Mikrotechnologie profitiert vom Medtech-Boom Die Medizintechnikbranche wächst jedes Jahr im zweistelligen Bereich. Das bietet Chancen nicht nur für die Schweizer Firmen, die schon immer zu dieser Branche gehören, sondern auch für traditionelle Hightech-Betriebe. Das beste Beispiel ist die Obwaldner maxon.

Weshalb sollten sich Zentralschweizer Firmen als Aktionäre am MCCS beteiligen? Weshalb sollten die Zentralschweizer Kantone die Mikrotechnologie-Initiative finanziell unterstützen? Die Antwort ist einfach: Es geht um den Transfer von zukunftsgerichteten Technologien in die Zentralschweiz. Dies soll die Basis sein für Wissenstransfer an schon angesiedelte Firmen, Nukleus für Spin-offs und Wissens- und Personalreservoir für zu ansiedelnde Firmen. Es geht um aktive Standortspolitik, mit dem Ziel, auch in der Zukunft moderne industrielle Arbeitsplätze im Herzen der Schweiz anbieten zu können. Politisch ist ein solches Unternehmen oft schwierig rüber zu bringen. Während bei strukturerhaltenden Massnahmen, z. B. Direktzahlungen pro Hektar oder Kuhschwanz einfach zu erklären sind, einen Mitleidsbonus in sich tragen und Sympathiestimmen bei Wahlen mit sich bringen, setzen Investitionen in zukunftsgerichtete Arbeitsplätze zuerst einmal ein gewisses Verständnis für künftige Technologien voraus und beinhalten zusätzlich das Risiko, dass es anders kommt als man denkt. Aber wie heisst es so schön im Französischen: Gouverner, c’est prevoir! In diesem Sinne hoffe ich auf viel Prevoir. Werner Steinegger, VR-Präsident MCCS AG

maxon eilt von Erfolg zu Erfolg. Im vergangenen Juni konnte CEO Jürgen Mayer nicht nur mit 244 Millionen Franken einen Rekordumsatz für das Jahr 2005 bekannt geben. Auch die Ergebnisse der ersten fünf Monate im Jahr 2006 waren wiederum die besten, die das Unternehmen je erzielt hat. Gegenüber der Vorjahresperiode wurde der Umsatz noch einmal um über 15 Prozent gesteigert. Wichtigster Wachstumsfaktor ist das Anwendungsfeld Medizinaltechnik. In diesem Bereich baut die maxon ihre Kompetenzen seit Jahren gezielt aus. Vor kurzem hat sie die maxon medical als eigenständigen Unternehmenszweig gegründet, der sich voll auf dieses Gebiet fokussiert. «Der Schritt in die Medizinaltechnik war für uns nahe liegend, und wir sind bei weitem auch nicht das einzige Schweizer Technologieunternehmen, das diesen Markt angeht», erklärt Jürgen Mayer. Der Milliardenmarkt lockt nicht nur wegen seiner Grösse, sondern auch wegen seiner jährlichen Zuwachsraten im zweistelligen Bereich. Zum einen sorgt die steigende Anzahl älterer Menschen für eine grössere Nachfrage. Dann werden medizinaltechnische Produkte zunehmend nicht mehr nur in Notfällen eingesetzt, sondern auch um die Lebensqualität der Patienten zu steigern. Ein gutes Beispiel dafür sind automatische Insulinpumpen, die Diabetiker am Körper tragen können. Nicht zuletzt erobert die Technik, die traditionell in den reichen westlichen Staaten produziert und eingesetzt wurde, heute den gesamten Globus. Das schlägt sich auch in den Zahlen der maxon nieder. Denn am schnellsten wuchs im Jahr 2005 der Absatz in China. Dass sich industrielle Produkte aus dem Hochlohnland Schweiz im Billiglohnland China verkaufen lassen, verblüfft. Immer wieder hört man die

Jürgen Mayer, VR-Präsident und CEO maxon motor ag


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Empfehlung, die Produktion nach Asien zu verlagern, wenn dort die Kunden sind, doch Jürgen Mayer kommentiert trocken: «Wir zeigen ja, dass es auch anders geht.» Es funktioniert, weil maxon nicht einfach kleine Elektromotoren anbietet, sondern ausgereifte technische Lösungen für den Anwender. 70 Prozent der aus Motoren, Getrieben und Steuerungen bestehenden Antriebseinheiten sind für den jeweiligen Kunden massgeschneidert. Und trotz ihrer Winzigkeit – der kleinste Antrieb misst gerade einmal zwei mal sechs Millimeter – erfüllen sie höchste Qualitätsansprüche in Sachen Zuverlässigkeit. Gerade in der Medizinaltechnik, wo die maxon-Antriebe in chirurgischen Werkzeugen, Prothesen oder Apnoegeräten eingesetzt werden, ist das entscheidend. Nur auf einen Markt mag sich Jürgen Mayer, der das Unternehmen seit 1993 als CEO führt und zuvor für Marketing und Sales verantwortlich war, jedoch nicht verlassen: «Wir haben maxon bewusst breit aufgestellt, um Schwankungen in den einzelnen Anwendungsfeldern auffangen zu können.» So bewegen maxon-Antriebe auch Überwachungskameras, Roboter, Profiwerkzeuge für Handwerker oder Kreditkartenleser. Jürgen Mayer ist überzeugt, dass noch weitere Anwendungsfelder hinzukommen werden. Als verblüffendes Beispiel für die Zukunftsfähigkeit der maxon-Antriebe nennt er das Brennstoffzellenauto der ETH Zürich. Angetrieben von zwei faustgrossen maxonMotoren stellte das Pac-Car II im vergangenen Jahr einen Sparweltrekord auf. Auf die übliche Messgrösse umgerechnet verbrauchte das Gefährt lediglich 0.02 Liter Benzin auf 100 Kilometer. Der 66-jährige Mayer, der sich Ende Jahr auf das Verwaltungsratspräsidium zurückziehen wird, ist aber nicht nur für die Zukunft der maxon optimistisch. Er sieht die Mikrotechnologie allgemein als klassische Wachstumsindustrie. Deswegen hat er sich auch für die Gründung des MCCS eingesetzt und amtet heute als Verwaltungsratsmitglied der MCCS AG. «Mit der Initiative wollen wir nachhal-

maxon motor

tige Arbeitsplätze schaffen und damit einen Beitrag zur Zukunft der Zentralschweiz leisten.» Dass durch die Initiative wirklich substantielle Unterstützung geleistet wird, zeigt wiederum maxon selbst. Denn selbst das globale Unternehmen mit insgesamt 150 Mitarbeitern profitiert. Jürgen Mayer sagt: «Die Spitzenforscher des CSEM in unmittelbarer Nähe zu haben, ist für uns sehr vorteilhaft.» Autor: Stefan Kyora, Journalistenbüro Niedermann

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Intelligenter maxon Kompaktantrieb MCD EPOS 60 Watt Fotos: Ben Huggler, Luzern und maxon motor


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Forschung und Entwicklung

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Bestückungsprozesse immer schneller und präziser mit CSEM Know How

Vielfältige Bestückungsaufgaben werden in der Industrie durch hochspezialisierte Automaten ausgeführt, die durch jahrelange Optimierung der geforderten Prozesse gereift sind. Vor allem in der Halbleiterindustrie hat die Automatisierung einen sehr hohen Stand erreicht, der erst die drastische Reduktion der Herstellkosten von elektronischen Geräten ermöglicht hat. Auch heute noch sinken die Verkaufspreise von Computern, Mobiltelefonen und anderen tragbaren elektronischen Geräten nur deshalb so rasch, weil in kürzester Zeit nach Produkteinführung die Herstellkosten bereits weiter gesenkt werden können. Dazu beigetragen haben zahlreiche spezialisierte Firmen, welche die Anforderungen an diese Bestückungsprozesse genau verstanden haben und Automaten entwickelten, welche dem neusten Stand der Technik entsprechen, um höchste Produktivität zu ermöglichen. Seit einiger Zeit schon ist ein Zielkonflikt erkennbar, der das Design solcher Automaten immer schwieriger macht: Während früher vor allem für die Massenproduktion speziell optimierte Anlagen gebaut wurden, die höchsten Durchsatz erzielten, aber limitierte Flexibilität aufwiesen, so verlangt der Markt heutzutage immer mehr auch hohen Durchsatz bei kleinen bis kleinsten Stückzahlen. Auf Sondermaschinen sind solche Anforderungen nicht mehr profitabel zu erfüllen. Gleichzeitig steigen heute die Ansprüche an die Platziergenauigkeit immer weiter, und zwar unabhängig von den Losgrössen der Produkte. Mit anderen Worten, ein Kompromiss zwischen Präzision und Geschwindigkeit muss gefunden werden, der die Grenzen des technisch Möglichen immer weiter hinausschiebt und bei höherer Genauigkeit gleichzeitig den Durchsatz erhöht. Zusammen mit immer umfassenderen program-

mierbaren Bestückungsabläufen, welche die Umrüstzeit deutlich senken, können Anlagen gebaut werden die auch für kleine Stückzahlen hoch rentabel für Produktion eingesetzt werden können. Die am CSEM seit 2001 weiter entwickelte und perfektionierte Delta Robotiktechnologie ermöglicht einen optimalen Kompromiss bezüglich Geschwindigkeit und Präzision, da die insgesamt bewegte Masse auf ein absolut notwendiges Minimum beschränkt bleibt. Dadurch werden höchste Geschwindigkeiten erreicht und die Einbussen in Präzision gegenüber langsamen hochpräzisen Systemen sind marginal. Dadurch bietet sich diese spezielle dreidimensionale Robotiktechnologie als die beste Wahl für hochflexible Montageautomaten. Zur Kernkompetenz des CSEM zählt die plattformunabhängige Systemintegration, auch in bestehende Steuerungsumgebungen. Aber auch frei definierte Bahnplanung, Regelungstechnik und die Integration von Bildverarbeitung zur Prozesskontrolle gehören zu den etablierten Kompetenzen des CSEM. Zurzeit beginnt ebenfalls ein Forschungsprojekt auf europäischer Ebene unter dem Namen Hydromel, welches die technologischen Grenzen von Bestückungsprozessen auf kleinstem Raum auslotet. Zu diesem Ziel werden auch die kleinsten Präzisionsroboter der Welt (Pocket Delta) in skalierter Umgebung auf ihre Tauglichkeit untersucht werden, die Vision einer sogenannten «Pocket Factory» könnte schon bald in greifbare Nähe rücken. Es gibt heute zahlreiche Pro-

Desktop-Delta: Ein Tischroboter für schnelle und präzise Bestückungsaufgaben.

CSEM Pocket Delta: Ein Miniroboter mit integrierter Steuerung.

Konzeptstudie einer Pocket Factory, bestehend aus mehreren Minirobotern.


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Forschung und Entwicklung

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Kick-off für HYDROMEL am CSEM

Millionenschweres Forschungsprojekt der EU unter Schweizer Führung duktionsumgebungen wo anspruchsvolle Montagearbeiten nach wie vor mit viel Handarbeit erledigt werden. Eine Produktivitätssteigerung mit zunehmender Automatisierung wird nur dann in Betracht gezogen, wenn die Platzverhältnisse in der Phase der schrittweisen Anpassung nicht grundlegend geändert werden müssen. Mit anderen Worten, ein Arbeitsplatz eines Mitarbeiters sollte mit zusätzlichen Tools aufrüstbar sein, die den bestehenden Platz nicht überbeanspruchen. Das erfordert eine konsequente Entwicklung von miniaturisierten Komponenten für Materialtransport, Platzierung und Sortierung, welche den gesamten Bauraum eines Bestückungsautomaten kleiner werden lassen. Erste Schritte wie vollständige Integration von Ansteuerungselektronik und Kommunikationshardware in das Gehäuse von portablen Robotern sind durch das CSEM bereits erfolgreich umgesetzt worden. Matthias Krieger, CSEM Marketing & Sales, matthias.krieger@csem.ch

präzisen, flexiblen und kosteneffektiven Fertigungsprozessen ist. Die Projektleitung in diesem wichtigen Projekt haben Alain Codourey, Helmut Knapp und Reto Wyss vom CSEM Zentrum Zentralschweiz in Alpnach. 14 Mio. € investiert die EU somit in komplexe zukunftsträchtige Mikroprodukte. Vom 11. bis 13. Oktober fand das Kick-off-Meeting für HYDROMEL in Neuchâtel statt.

Thomas Hinderling, CEO CSEM

Neuchâtel, 12. Oktober 2006 – Seit dem 1. Januar 2004 sind Schweizer Partner in europäischen Forschungsprojekten des 6. Rahmenprogramms den Institutionen aus den EU-Mitgliedstaaten gleichgestellt. Das bedeutet, dass sie nun auch als Koordinatoren auftreten können. Das CSEM übernimmt diese Rolle für das HYDROMEL-Projekt, dessen erstes Ziel die Entwicklung von hoch-

HYDROMEL steht für ein Projekt mit dem Titel: «Hybridische UltrapräzisionsFertigungsprozesse, basierend auf Positionsmontage und Selbstorganisation für komplexe Mikroprodukte». Es handelt sich um ein so genanntes Integrations-Projekt mit 24 Partnern aus 9 EU-Mitgliedstaaten, einem Kandidatenland und einem assoziierten Staat. Als Projektdauer sind 4 Jahre veranschlagt. Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf 14 Mio. €, von denen 9 Mio. € aus EU-Fördermitteln stammen.


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microDay 2006

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microDay 2006 vom 18. Mai im Kultur- und Kongresszentrum Luzern

Zum dritten Mal organisierte die Micro Center Central-Switzerland AG (MCCS) in Zusammenarbeit mit dem CSEM Zentrum Zentralschweiz den microDay mit dem Ziel, die Trägerschaft sowie die bisherigen Ergebnisse der Mikrotechnologie-Initiative Zentralschweiz einem breiten Publikumskreis bekannt zu machen. Vor über 220 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft wurde im Rahmen von Referaten und einem Podiumsgespräch aufgezeigt, dass die Mikro-/Nanotechnologie ein grosses Innovationspotenzial für Unternehmen aller Branchen beinhaltet und die MCCS-Initiative eine einmalige Chance für die Zentralschweiz ist, in einem zukunftsgerichteten Technologiebereich eine führende Rolle einzunehmen. Die bisherigen Ergebnisse überzeugen! Innerhalb von 5 Jahren entstand mit dem CSEM Zentrum Zentralschweiz in Alpnach ein kompetenter Partner für die Industrie für Forschungsprojekte und Serviceleistungen im Bereich der Mikro- und Nanotechnologie mit rund 30 hochqualifizierten Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund 7 Mio CHF. Davon werden über die Hälfte durch entsprechende Entwicklungsaufträge seitens der Wirtschaft erzielt. Im Weiteren wurden bis Ende 2005 allein bei den MCCS-Partnerfirmen 161 zukunftsgerichtete Arbeitsplätze geschaffen. Schon heute kann aufgezeigt werden, dass die jährlich investierten öffentlichen Forschungsmittel der Zentralschweizer Kantone einen «Return-on-Investment» in FuE-Aufträgen beim CSEM Zentrum Zentralschweiz im Verhältnis von 1:4 sowie Steuererträge durch neu zugezogene Mitarbeitende bewirken. Legenden (jeweils von links nach rechts) 1

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Thomas Hinderling (CEO CSEM), Ruedi Noser (Nationalrat /Präsident STV), Martin Zenhäusern (Zenhäusern & Partner, Moderator), Jürg Schnetzer (Geschäftsführer FASMED), Carlo von Ah (Alt-VRP MCCS)

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Thomas Stöckli, Iris von Rotz, Natasa Gavric, Andrin Stump, Dirk Fengels (alle CSEM)

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Hans Sieber (Alt-Direktor BBT), Carlo von Ah (Alt-VRP MCCS)

Werner Steinegger (VRP MCCS, CEO Folex / Celfa), Ulrich Claessen (Leiter CSEM Zentrum Zentralschweiz)

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Stephan Bieri (VR MCCS), Hugo Brücker (Rechtsanwälte Gruber & Brücker)

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Bruno R. Waser (Geschäftsführer MCCS), Christoph Caviezel (Direktor KTI)

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Markus Keller (VRP Zentronica, AKS), Andy Niepolomski (CEO Xemtec)

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Lilian Baumann (D4 Business Center), Charles Keusch (Geschäftsführer Technopark Luzern), Alois Amstutz (Lightwing)


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Aus- und Weiterbildung

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Weiterbildungsangebote zu Mikro- und Nanotechnologie

Grundlehrgang in Mikro- und Nanotechnologie SwissMEM Berufsbildung bietet in Zusammenarbeit mit Beruf Zug und Unterstützung der MCCS AG seit 2005 einen praxisorientierten Lehrgang für die Berufsrichtungen Automatiker/in, Elektroniker/in und Polymechaniker/in an. Der nächste Kurs wird im Frühjahr 2007 wiederum bei Beruf Zug durchgeführt. Mit dem 11-tägigen Lehrgang soll den Teilnehmern der Einstieg in das neue Gebiet der Mikro- und Nanotechnologie erleichtert und eine optimale Vorbereitung auf ihren Produktiveinsatz an diesen anspruchsvollen Arbeitsplätzen gewährleistet werden. Der Grundlehrgang richtet sich an Berufsbildner/innen und Automatiker/innen, Elektroniker/innen und Polymechaniker/innen im 2. oder 3. Lehrjahr. Er steht auch Berufsleuten mit den entsprechenden Vorkennt-

Bildungsgang in Mikro- und Nanotechnik an der Höheren Fachschule für Medizintechnik Sarnen Die Höhere Fachschule für Medizintechnik Sarnen (HF MTS) plant auf das Sommersemester 2007 einen neuen Bildungsgang in Mikro- und Nanotechnik auf der Stufe Höhere Fachschulen (ehemals Technikerschulen). Die Gebiete der Mikro- und Nanotechnologie bilden Forschungsschwerpunkte der technischen Hochschulen. Zur Umsetzung der Forschungs- und Entwicklungsergebnisse braucht es Bindeglieder zur Praxis. Firmen, welche mikro- und nanotechnische Anwendungen zur Marktreife bringen und produzieren, benötigen gut ausgebildete, praxisorientierte Fachleute. Die Ausbildung wird auf die speziellen physikalischen Eigenheiten

nissen offen. Für Auszubildende der entsprechenden Berufsgruppen besteht die Möglichkeit das neue Tätigkeitsgebiet «Mikrotechnologie» im Rahmen ihrer betrieblichen Schwerpunktausbildung zu wählen. Um die Teilnehmer optimal für den betrieblichen Einsatz vorzubereiten, werden die Präsenzkurse mit vielen praxisnahen Arbeiten im Reinraum und Labor ergänzt. Die behandelten Themen umfassen u.a. Einführung Mikro- und Nanotechnologie, Werkstoffe, Fertigungsverfahren, Assembling und Packaging, Reinraumtechnik, Messen und Prüfen, Sensoren und Aktuatoren, Photonik. Das Ausbildungsmittel bestehen aus einem Ordner mit den fachlichen Inhalten, Praxisbeispielen und Aufgaben. Ergänzend dazu sind im Internet Simulationen und Fallbeispiele verfügbar. Zudem können die Lernenden ihre Kenntnisse mit Online-Tests selber überprüfen.

der Mikro- und Nanowelt sowie auf die Einbindung der Mikro- und Nanotechnik in Gesamtsysteme ausgerichtet sein: Ausgehend von einem Mikro- oder Nanoprozess, sollen analog zu einem Regelkreis die entsprechende Sensorik, die Werkzeuge zum Handling und die steuerungstechnische Einbindung gelehrt werden. Die Hauptaufgabe ausgebildeter Mikro- und NanotechnikerInnen besteht darin, mit dem erworbenen Wissen die Verbindung von der Makro- zur Mikro- und Nanowelt in verschiedensten Anwendungsbereichen sicherzustellen und nutzbar zu machen. Um die Brückenfunktion zwischen Forschung und industrieller Anwendung wahrnehmen zu können, wird die technische Ausbildung mit der Vermittlung professioneller Kommunikations-, Führungs- und Projektmanagementkompetenzen ergänzt.

BERUF ZUG Die Absolventinnen und Absolventen verfügen nach erfolgreichem Abschluss über ein umfassendes praxisorientiertes Knowhow über die Mikrotechnologie, das sie im Produktiveinsatz effizient anwenden können. Der nächste Kurs findet von März bis Mai 2007 in Zug statt. Weitere Informationen zum Lehrgang sind im Internet unter www.swissmem-berufsbildung.ch, Rubrik: News & Events oder via E-Mail berufsbildung@swissmem.ch verfügbar.

Die HF MTS will diese Herausforderung annehmen, weil sie aus der Medizintechnik mit vielen Anwendungen der Mikro- und Nanotechnik vertraut ist, mit dem MCCS ein im Fachbereich spezialisiertes Firmennetz nutzen darf und enge Verbindungen zu Hochschulen unterhält. Studienbeginn der siebensemestrigen Ausbildung ist Frühjahr 2007. Weitere Informationen zum Bildungsgang sind im Internet unter www.medizintechnik-hf.ch verfügbar.


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News und Veranstaltungen

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News Impressum Konzept: Bruno R. Waser, MCCS AG Herausgeber: Micro Center Central-Switzerland AG Postfach 730 · CH-6060 Sarnen 2 Tel. +41 41 672 75 60, Fax +41 41 672 75 61 www.mccs.ch, info@mccs.ch in Zusammenarbeit mit Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique SA Untere Gründlistrasse 1 · CH-6055 Alpnach Dorf Tel. +41 41 672 75 11, Fax +41 41 672 75 00 www.csem.ch, alpnach@csem.ch

Micro Center Central-Switzerland AG CSEM SA Celfa AG Komax AG Leister Process Technologies maxon motor ag Obwaldner Kantonalbank Roche Instrument Center AG ROSEN Swiss AG Sika Sarnafil Manufacturing AG Schindler Aufzüge AG Schurter Holding AG Trisa Holding AG Ulrich & Hefti AG Wilden Schweiz AG

Veranstaltungskalender microCluster, 22. November 2006, 16.00–19.00 Uhr, Crypto AG, Steinhausen Microtechnologie-Plattform für MCCSAktionäre (in Zusammenarbeit mit Technologie-Forum Zug) ❭ Info: Bruno R. Waser, www.mccs.ch, info@mccs.ch Forum Microtec 2007, 30. Oktober 2007, Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL) Mikrotechnologie als Schlüsseltechnologie. ❭ Info: www.forum-microtec.ch, info@forum-microtec.ch Lehrgang Mikro- und Nanotechnologie, März–Mai 2007 Swissmem Berufsbildung bietet einen praxisorientierten Lehrgang für die Berufsausrichtung Automatiker/in, Elektroniker/in und Polymechaniker/in. ❭ Info: www.swissmem-berufsbildung.ch. Rubrik: News & Events, berufsbildung@swissmem.ch Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen finden Sie auf den Websites www.mccs.ch, www.csem.ch, www.technologieforumzug.ch

Hiroshima Delegation in Alpnach Eine Delegation der Engineering Manufacturing Association aus Hiroshima/Japan besuchte im September 2006 das CSEM Zentrum Zentralschweiz. Die Leitung hatten Tom Shiotsu und Guido Bulgheroni von der Wirtschaftsförderung Zug (hintere Reihe, 1. u. 2. von links) Preis für «Best Living Case» Die Graduate School of Business Administration (GSBA) in Zürich hat dem CSEM den diesjährigen Preis für den Best Living Case verliehen. (V.l.n.r.: Prof. Dr. Salvatore Belardo, Prof. Dr. William Holstein , Ulrich Gubler, Ulrich Claessen, Max Erick Busse-Grawitz)

Neuer MCCS-Aktionär Mit dem Neuaktionär Celfa AG in Seewen (SZ) engagieren sich inzwischen 14 namhafte Unternehmen der Zentralschweiz in der MCCS AG. Das Tätigkeitsgebiet der Firma ist die Herstellung von Papieren, Folien und Membranen, die mit allen gängigen Technologien wie Ink-Jet, Laserdrucker oder Kopierer verarbeitet werden können. Lichtempfindliche Filme, die bei der Herstellung von Leiterplatten in der elektronischen Industrie eingesetzt werden, sind ein weiterer Umsatzträger der Firma. Neue VR-Mitglieder der MCCS AG Die Generalversammlung der MCCS AG wählte am 18. Mai 2006, als Ersatz für die zurücktretenden Verwaltungsräte Dr. Hans Sieber und Carlo von Ah, zwei neue VR-Mitglieder. Es sind dies die Herren Dr. Stephan Bieri, Präsident der eidg. Fachhochschulkommission, Vorsitzender Kuratorium des Fraunhofer Instituts für System- und Innovationsforschung, ehem. Delegierter und Vizepräsident des ETH-Rates sowie als künftiger VR-Präsident Dr. Werner Steinegger, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates Celfa/Folex AG, Seewen SZ, seit 2004 Präsident der Zentralschweizerischen Handelskammer.


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