markt & wirtschaft westfalen 1-2016

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Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft:

E-Commerce und Online Marketing:

Wie Materialien als „Nährstoffe“ in geschlossenen Kreisläufen gehalten werden

Wie digitale Prinzipien den Werbemarkt der Zukunft regeln

markt & wirtschaft westfalen 47640

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Ausblick Wie steht es um die Digitalisierung in den Unter­ nehmen? Wie gelingt eine unbürokratische und rechtssichere Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt? Warum brauchen wir mehr regionale Identität und Positionierung? Warum sind Investi­ tionen in die Infrastruktur so wichtig? Wie sehen Experten die Chancen und Risiken für die regionale Wirtschaft? Von Christiane Peters, Chefredakteurin

D

er deutschen Wirtschaft geht es derzeit ausgezeichnet! Macht man diese Einschätzung an den vielen Prognosen und aktuellen Umfragen fest, so sind der schwache Euro, die Kauflust der Verbraucher und die niedrige Inflation nur einige Garanten dafür, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr sogar noch etwas mehr zulegen könnte als 2015. Schaut man jedoch einmal genau hin, lassen sich nicht wenige Themen und Herausforderungen finden, auf die die Wirtschaft eine Antwort geben muss. Beispiel Digitalisierung: Die Zukunft ist digital - kein Zweifel, alle sprechen davon und erwarten Großes. Industrielle Produktions- und Geschäftsprozesse erleben derzeit einen rasanten Wandel und innovative Technologien spielen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen eine größere Rolle als jemals zuvor. Eine Vielzahl von Studien belegt diese großen Erwartungen und in einigen Wirtschaftszweigen (vor allem Logistik und Maschinenbau), scheint die Vernetzung und Digitalisierung der Produktion auch schon weitgehend angekommen zu sein. Dennoch gibt es Stimmen, die diese Idylle stören: Das Europainformationszentrum Kreis Gütersloh und die pro Wirtschaft GT hatten erst kürzlich in einer Ver­ anstaltung unter dem Titel Chancen und Risiken der Digitalisierung darauf aufmerksam gemacht, dass Deutschland hinter den anderen Ländern in Sachen Digitalisierung noch weit hinterher hinkt. Noch pointierter fasst es Dr. Ole Wintermann zusammen: „Es fehlt bisher die „RoadMap”, die uns allen eine Ahnung davon gibt, wie der Entwicklungspfad vom Analogen zum Digitalen aussehen könnte“. Der Blogger beschreibt und kritisiert in unserem Titelthema die unzureichende Vorbereitung und Einstellung vieler Unternehmen zum Thema Digitalisierung. So verwundert es auch nicht, dass in Studien die digitale Infrastruktur in den Betrieben inzwischen als mangelhaft angesehen wird, wobei wir zur zweiten Herausforderung, den Investitionen kommen. Um es vorweg zu nehmen: Für unser Titelthema befragten wir verschiedene regionale Experten (Wirtschaftsförderer, Verbände, Institu­ tionen) zu den wichtigsten Herausforderungen für die Wirtschaft. Unternehmensinvestitionen zählten erstaunlicherweise weniger dazu, obwohl das Thema derzeit Brisanz hat. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) nannte eine Investitionslücke von rund 100 Milliarden Euro. Eins der entscheidenden Defizite: Die schwachen Regionen in Deutschland fallen mehr und mehr zurück. „Es besteht die Gefahr, dass die Entwicklung immer weiter auseinanderläuft. Damit setzt die Regierung unseren Wohlstand aufs Spiel.“ Staat und Privatwirtschaft müssten mehr Geld in marode Brücken, Straßen und Schulen investieren. Daneben fordern uns weitere Themen, wie z.B. die nachhaltige Fachkräfterekrutierung und die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Ebenso wichtig und uneingeschränktes Engagement verlangt die Kooperation der verschiedenen Regionen innerhalb Westfalens für eine gemeinsame Identität und Durchsetzungsvermögen. n

Ihre Meinung zum Thema? Beiträge, die im Heft mit diesem Symbol gekennzeichnet sind, finden Sie auch online unter www.mawi-westfalen.de KOMMENTAR

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Ausblick | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft

23 Ausblick 24 Inhalt

Ob Digitalisierung, Innovations­fähigkeit, Fachkräftesicherung oder regionale Identität… Experten aus der Region nehmen Stellung und beleuchten die Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft.

10 Gebrauchsinformation 11 Digitalisierung: Warum fehlt uns immer noch die digitale Logik zum Denken? 12 Agentur für Arbeit Paderborn: Verena Homburg 12 Unternehmensverband Westfalen-Mitte e.V., Arnsberg: Geschäftsführer Dr. Volker Verch 14 Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Direktor Matthias Löb 15 Münsterland e.V., Verein zur Förderung des Münsterlandes: Vorstand Klaus Ehling 16 Südwestfalen Agentur GmbH: Regionalmarketing-Managerin Marie Ting 17 OstWestfalenLippe GmbH: Geschäftsführer Herbert Weber 17 Startups Bielefeld: Florian Haizmann

Digitalisierung der Logistikwirtschaft

Globale Verknüpfung

Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft

„Es gibt keine Produkte mit gefährlichen Stoffen“ Professor Dr. Michael Braungart hat eine Vision: Unternehmen kreieren Produkte, die keinen Müll hinterlassen. Häuser, Maschinen, Teppiche – das gesamte Material lässt sich komplett wiederverwerten.

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Inhalt

26 OWL-Innovationspreis: Spiegel für die Stärke der Region 26 Nachgefragt: „Viel Überzeugungsarbeit leisten“ 27 Kolumne: „Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch..“ 28 mawi-Innovationsranking 29 Menschenzentrierte Umgebung für Leben, Wohnen, Arbeit: Fünf Brancheninitiativen starten Projekt 29 Patentverbünde: Erfinder stärken, Wissen schützen

Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft

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Das Internet der Dinge vernetzt nicht nur Mensch und Maschine, es könnte auch zum Wirtschaftstreiber Nummer eins in der Logistikund Supply-Chain-Wirtschaft werden. Die große Herausforderung liegt in der Qualifizierung der Mitarbeiter.

Forschung und Entwicklung

Logistik - Transport - Verkehr

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18 Digitalisierung der Logistikwirtschaft: Globale Verknüpfung 19 Interview: „Ein Schlüssel für den erfolgreichen Wandel sind richtig qualifizierte Mitarbeiter“ 20 Interview: „Die Art der Mobilität wird sich wandeln“ 20 Neotechnik: Onlineshop für Staplerkabinen und Kabinenteile 22 Massong: Kontraktlogistik schafft Freiräume 22 Intralogistik: Innovationstreiber Industrie 4.0 23 Nachgefragt: Die Zukunft der Logistik ist digital

Entsorgungs- und Kreislaufwirtschaft 24 Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft: Baustoffe sinnvoll (wieder) verwerten 25 Interview: „Es ist schwer, Rohstoffe im Kreislauf zu halten“ 26 Intelligente Verschwendung: Das Ende des Mülls 27 Interview: „Es gibt keine Produkte mit gefährlichen Stoffen“ 29 Neues Siegel für die Akten- und Datenträgervernichtung: Für mehr Transparenz 29 Interview: Das Siegel soll Orientierung geben 30 Zimmermann Datenvernichtung: Weiteres Wachstum und Expansion 31 Reisswolf: Seit 30 Jahren höchster Standard 32 Sichere Akten­und Datenvernichtung Kein Risiko eingehen 33 Energie aus Abfall: Wichtiger Beitrag zur Energiewende


35 Personal und Führung 36 OWL Portraits: Arbeiten und Leben in der Region 33 Die TRAUMJOB 2016: Messe für Arbeitgeber und Arbeitsuchende

Marketing und Medien

E-Commerce und Online Marketing

35 E-Commerce und Online Marketing: Von Daten und Technologie geprägt 37 Online-Marketing Konferenz Bielefeld (OMKB): Von den Besten lernen 38 Social Media Branding: So steigert man den Bekanntheitsgrad einer Marke 39 Erfolgreiche Online-Shops: Sieben Faktoren für mehr Umsatz 41 Online und stationär: Keine Gegensätze, sondern zwei Seiten einer Strategie 42 Kolumne: Case Study - Mein Klick bleibt in Bielefeld 43 Internetagentur FKT42: So einfach wie möglich 44 Persönliche Kundenkommunikation im Web: Die Mischung macht´s

Von Daten und Technologie geprägt Die digitalen Prinzipien werden mehr und mehr die Werbemarktregeln der Zukunft prägen. Eine zentrale Herausforderung ist es, die Sicherung von Qualität und Transparenz weiter zu optimieren.

Serie: Denker und Lenker

„Konsequent auf den Kunden ausgerichtet“ Unternehmenslenker stehen im Fokus unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“. Roland Hofstetter, Geschäftsführer der Diamant Software GmbH & Co. KG, über seine Philosophie, Werte und Herausforderungen.

Unternehmen und Märkte 45 Serie: Denker und Lenker – Diamant Software: „Unser Innovationsprozess ist konsequent auf den Kunden ausgerichtet“

45

47 Impressum / Vorschau

Hören, sehen, erleben Werbung wirkt am stärksten, wenn sie die Sinne anspricht. Wenn sie Assoziationen weckt und Emotionen schürt. Wir helfen Ihnen, Ihre Zielgruppen mit Ihrem Produkt zu begeistern.

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OWL-Innovationspreis

Spiegel für die Stärke der Region Zum elften Mal wurde der OWL-Innovationspreis MARKTVISIONEN vergeben. Innovationen aus der Region ins Blickfeld der Öffentlichkeit zu rücken und neue Impulse zu geben, ist das Ziel des Wettbewerbs. 91 Unternehmen hatten sich mit 92 innovativen Produkten, Dienstleistungen und Prozessen für den renommierten Wirtschaftspreis beworben. „Die große Resonanz macht die enorme Innovationskraft unserer heimischen Unternehmen sichtbar und zeigt die Akzeptanz des Wettbewerbs in der Wirtschaft. Die Bewerbungen sind ein Spiegel für die Innovationskraft der Region OstWestfalenLippe“, freut sich Herbert Weber, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH und Initiator des Preises. Fünf Unternehmen konnten die Auszeichnung entgegennehmen: Die Boge Kompressoren Otto Boge GmbH & Co. KG aus Bielefeld und die Westfalia-Automotive GmbH aus Rheda-Wiedenbrück

überzeugten die Jury in der Kategorie „Industrie und Handwerk“. Boge erhält den Preis für den neuen High Speed Turbo Kom­ pressor. Westfalia-Automotive wird für eine neue Generation von intelligenten Anhängerkupplungen ausgezeichnet. Die medgineering GmbH überzeugte die Jury in der Kategorie „Zukunft ge­ stalten“ mit „Mobile Retter", einem Smartphone-basierten Notfall-Alarmierungssystem für qualifizierter Ersthelfer. Gleich zwei Start-up-Preise für erfolgversprechende Unternehmensgründungen verlieh die Jury an die narando GmbH für die Vertonung von digitalen Texten und an die HöRe Logical Manufacturing UG für ihren Einkaufswagenstopper „TrolleyFix". n

Nachgefragt

„Viel Überzeugungsarbeit leisten“ Christian Brandhorst und Philip Kleimeyer, Gründer und Geschäftsführer der narando GmbH, haben den Start-up-Preis für erfolgversprechende Unternehmensgründungen gewonnen. Was ist das Besondere an Ihrem Produkt/ Ihrer Dienstleistung? Christian Brandhorst: Mit narando werden (Zeitschriften-)Artikel & Blogposts mobil und effizient von echten Sprechern vorgelesen. Redaktionell verfasste Text-Artikel können so in höchst mobilen Situationen auditiv konsumiert werden. Mittels eines Plugins auf den Webseiten der Partner-Publisher werden Sprachbeiträge direkt abgespielt. Alternativ können die Artikel auf einer Hörliste für später gemerkt werden. Via Android- oder iOS-App lassen sich diese dann herunterladen und auch komplett offline anhören. Über QR-Codes lassen sich auch Print-Artikel auf die Hörliste setzen. Verlage profitieren von einer flexiblen Audio-Produktion, effizienter Audio-Bereitstellung und innovativer Audio-Vermarktung. Gegenüber einer In-House-Lösung werden dabei Zeit und Geld gespart. Welche Ziele/Märkte möchten Sie künftig erreichen? Philip Kleimeyer: Wir wollen möglichst vielen Menschen helfen, denen ein Konsum von Textmedien aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. Das sind z.B. (Berufs-)Pendler, Menschen beim Sport oder der Hausarbeit, aber auch Menschen mit Sehschwäche, Analphabeten oder Sprachlerner. Kunden bzw. Partner sind für uns Verlage und Blogs wie z.B. t3n.de, gruenderszene.de oder das offizielle Daimler-Blog. Diese nutzen narando flexibel als „Audio-as-a-Service“. In Zukunft wollen wir unseren Dienst in weiteren Sprachen an­ bieten und damit neue Märkte außerhalb der DACH-Region erschließen. Außerdem sollen Vertriebskanäle zum Endkunden geschaffen werden.

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Forschung und Entwicklung

Ausgezeichnete Gründer: Die narando-Geschäftsführer Christian Brandhorst und Philip Kleimeyer

Wo liegen für Sie als junges Start-up die größten Herausforderungen? Christian Brandhorst: Eine der größten Herausforderung aus geschäftlicher Sicht ist es, den Plattformgedanken konsequent auszubauen, sodass narando zur Standard-Alternative für die flexible Produktion und Bereitstellung von Audio-Inhalten wird. Dazu zählt, dass man gerade als Start-up gegenüber großen Unternehmen (in unserem Fall Verlagen und Agenturen) viel Überzeugungsarbeit leisten muss, weil wir eben noch nicht auf eine jahrzehntelange Unternehmensgeschichte zurückblicken können. Da hilft jeder neue Referenzkunde. Außerdem muss das starke Wachstum gemanagt werden. Besonderes Engagement ist insbesondere für die Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter in Vertrieb und Entwicklung vonnöten. Weitere Anstrengungen sind für den Aufbau von Organisationsstrukturen sowie Wissens- und Kom­ plex­itäts­management notwendig. n


Kolumne

„Mit Büchern habe ich das meiste Gespräch...“ ... meinte Seneca und auch für Gründer lohnt der Griff zum Buch.

A

ls Gründer steht man beim Aufbau eines Unternehmens laufend vor neuen Herausforderungen und Fragestellungen. Manchmal kann man Freunde oder Dienstleister fragen, manchmal macht man einfach – manchmal hilft es aber auch, ein gutes Buch zur Hand zu nehmen. Bei Talents’ Friends besprechen wir sogar gemeinsam für uns relevante Bücher. Zuletzt zum Beispiel „The Hard Things About Hard Things“ von Ben Horowitz, einem führenden Investor. Der Amerikaner schreibt vor allem über die „war times“ – schließlich sind Startups laufend im Kampf, wie er mit seinen Erfahrungen als Gründer und CEO eindrucksvoll belegt. Horowitz geht auf zahlreiche Frage­ stellungen sehr konkret ein, so auf den Aufbau einer Unternehmenskultur, die Minimierung von Politik und die Auswahl von Führungskräften. Trotzdem weist er darauf hin: „First rule of en­tre­ preneurship: There are no rules.“ Strategischer ausgerichtet ist „From Zero To One" von Peter Thiel, ebenfalls einem führenden amerikanischen Risikokapitalgeber. Die hochspannenden Gedanken des Paypal-Gründers und ersten Facebook-Investors drehen sich um die Zukunftsorientierung eines Unternehmens, von der seine Empfehlungen unter anderem zur Auswahl des Marktes, zum Markteintritt oder zur Unternehmenskultur ausgehen. Beruhigend: Laut Thiel brauchen sich Gründer keine Sorge machen, wenn konventionelle Standes­ vertreter das Start-up nicht verstehen.

Jan Philipp Platenius: Ein gutes Buch als Informationsund Inspirationsquelle

Auch ein Blick in die Geschichte kann sehr gewinnbringend sein. Beschäftigt man sich beispielsweise mit dem faszinierenden Alfred Krupp, der das gleichnamige Unternehmen im 19. Jahr­hundert von einer Hand voll auf 20.000 Mitarbeiter ausbaute, lernt man, dass eine klare Fokussierung auf das Start-up, Mut und cleveres Marketing beim Aufbau eines Unternehmens extrem hilfreich sind. Und dass man als noch so begeisterter Gründer ab und an besser auch die Finanzer ranlassen sollte, um das Unternehmen KOMMENTAR zukunftsfähig zu halten. n n Der Autor der Kolumne Jan Philipp Platenius ist Geschäftsführer von Talents' Friends und gibt das Facebook-Magazin „Unternehmerische Zeiten" heraus. Weitere Informationen: https://www.facebook.com/unternehmerische.zeiten

Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Exklusiv für Westfalen: mawi-Innovationsranking Das Ranking zeigt die quantitative Innovationsstärke der westfälischen Kreise, Städte und Unternehmen. Kreis-/Stadtranking*

Unternehmensranking

Minden-Lübbecke Harting Electric Kolbus WAGO Verwaltungsges. Lemförder Electronic DB Systemtechnik Herford Hettich Gruppe Wemhöner Surface Technologies Gütersloh Miele & Cie. Claas Gruppe Beckhoff Automation Steinel Lippe Phoenix Contact Weidmüller Interface Jowat Paderborn Benteler Gruppe Soest Hella KGaA Hueck & Co. Hochsauerland TRILUX Gruppe Warendorf Beumer Uekötter, Burkhard Steinfurt Windmöller & Hölscher Stadt Bielefeld Benteler Gruppe Böllhoff Verbindungstechnik Dürkopp Fördertechnik eBZ Ferdinand Lusch Stadt Münster Cassius Advisors Stadt Hamm Ridder, Dominik

456 Gütersloh 336 Lippe 265 Soest Minden-Lübbecke 225 190 Paderborn 168 Steinfurt Stadt Bielefeld 139 135 Hochsauerland Kreis Borken 124 112 Herford 98 Warendorf 75 Stadt Münster Kreis Coesfeld 42 Stadt Hamm 31 22 Höxter

14 5 4 3 3

5 3

56 15 6 3

0

29 4

Unternehmensranking: Top Unternehmen in Westfalen

3

14

25

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Miele & Cie. Phoenix Contact Hella KGaA Hueck Benteler Gruppe Claas Gruppe

56 29 25 16 15

0 15 30 45 60

2 2

Unternehmensranking: TOP 10-Unternehmen 2015

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2 2 2 2 2

3

80 160 240 320 400 480

2

0 10 20 30 40 50 60

Phoenix Contact Miele & Cie. Hella KGaA Hueck Benteler Gruppe Claas Gruppe Harting Electric Windmöller & Hölscher WAGO Verwaltungsges. Hettich Gruppe Weidmüller Interface TRILUX Gruppe

208 204 145 81 52 47 41 33 23 23 23

0 40 80 120 160 200

Anmeldungen technischer Schutzrechte** * Stadt­/Kreisranking: Überwachungszeitraum *1. Januar 2015 bis 15. November 2015. ** Veröffentlichte deutsche Patent- und Gebrauchsmusteranmeldungen des Deutschen Patent-­und Markenamts (DPMA) vom 1.Oktober bis 15. November 2015. Datenerhebung: Alle Städte / Kreise in Westfalen. Mit freundlicher Unterstützung vom Patent­- und Innovations­-Centrum Bielefeld UG Die Recherche wurde nach bestem Wissen sowie mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit ab 2 bis 3 Anmeldungen durchgeführt. Überregional tätige Unternehmen sind nur mit ihren westfälischen Standorten aufgenommen. Eine Haftung oder Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann nicht übernommen werden. Das Ranking beurteilt nicht die Qualität der Patent­/ Gebrauchsmusteranmeldungen.

www.pic-bielefeld.de

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markt & wirtschaft 1  / 2016 | Ranking


Menschenzentrierte Umgebung für Leben, Wohnen, Arbeit

Fünf Brancheninitiativen starten Projekt

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RW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze möchte Wissenschaft und Lebenswelten besser verzahnen. Mit „Regionalen Innovationsnetzwerken“ will sie Unternehmen, Initiativen und Hochschulen zusammenführen, um die gesellschaftliche Relevanz wissenschaftlicher Erkenntnisse zu steigern. Dabei machte Ostwestfalen-Lippe den Anfang. Energie Impuls OWL wurde im Programm Fortschritt NRW zunächst mit der Organisation des ersten regionalen Inno­ vationsnetzwerks in NRW betraut. Die fünf OWL Brancheninitiativen Energie Impuls OWL, FPI Food Processing Initiative, InnoZent OWL, OWL Maschinenbau und ZIG Zentrum für Innovationen in der Gesundheitswirtschaft starten nun das gemeinsame Projekt „Menschenzentrierte Umgebung für Leben, Wohnen, Arbeit“. Die fünf Initiativen repräsentieren über 500 Unternehmen, Hochschulen und Verbände und werden bis Ende 2017 interdiszipli­ näre Handlungsansätze für Energie, Lebensmittel, Digitalisie-

Klaus Meyer, Geschäftsführer Energie Impuls OWL, vertritt eine von ins­gesamt fünf Brancheninitiativen. Jetzt beginnt das gemeinsame Projekt „Menschenzentrierte Umgebung für Leben, Wohnen, Arbeit“.

rung, Maschinenbau und Gesundheit erarbeiten. Gemeinsames Ziel: die Umgebung des Menschen lebenswerter machen und allen Beteiligten – vom Nutzer über die Wissenschaft bis zum Hersteller – eine kooperative Innovationsarbeit ermöglichen. n

Patentverbünde

Erfinder stärken, Wissen schützen

D

as Land NRW unterstützt bis 2019 die beiden Patentverbünde der NRW-Hochschulen mit 2,6 Millionen Euro. Gefördert wird eine effiziente Nutzung des geistigen Eigentums, der Erfindungen und der Patente aus den NRW-Hochschulen. Durch den Ausbau der Patentverwertungsstrukturen können so Erfinder gestärkt und das Wissen geschützt werden. Patente ermöglichen gleichzeitig einen rechtlich sicheren Rahmen für den Wissens- und Technologietransfer. Dies gilt beispielsweise für technologische Erfindungen aus Hochschulen, die von Unternehmen genutzt werden. „Wir unterstützen, dass Erfindungen aus Hochschulen patentiert und angewendet werden. Nur so lässt sich das Forschungswissen

nachhaltig sichern und außerhalb der Wissenschaft sichtbar machen. Forschungsergebnisse und Erfindungen können so von der Wirtschaft und der Gesellschaft genutzt werden – besonders im Hinblick auf die Bewältigung gesellschaftlicher Heraus­ for­ derungen", sagt Wissenschaftsministerin Svenja Schulze. 28 Hoch­schulen haben sich in zwei Verbünden, dem „Patentverbund der NRW-Hochschulen" und der „Aachen-Jülich Innovation Alliance" zusammengeschlossen. Die Hochschulverbünde werden durch Experten von Patentverwertungsagenturen bei der Verwertung ihres Know-hows unterstützt. Zentrale Elemente der Verbundvorhaben sind die Bewertung von Erfindungen, die Patentierung des geistigen Eigentums und die Verwertung der Hochschulerfindungen. n

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Forschung und Entwicklung | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Gebrauchsinformation Liebe Leserinnen, liebe Leser! Bitte lesen Sie diese Packungs­beilage und die Beiträge der regionalen Experten sorgfältig durch, denn sie können Ihnen helfen, neue Perspektiven und Denkanstöße für aktuelle und zukünftige Herausfor­derungen zu bekommen.

Wirkstoffe Digitalisierung, Technisierung, Innovationsfähigkeit, Arbeits markt, Fachkräftesicherung, regionale Identität, Infra struktur, Gründungsklima, Kooperationen, Netzwerke u.v.m. Zur mehrmaligen täglichen Anwendung

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bei akutem Fachkräftemangel bei unzureichender unternehmerischer Digitalisierungsstrategie zur Steigerung der persönlichen Kompetenzen für eine zukunftsorientierte Unternehmensführung für eine regionale Identitäts- und Standortbildung zur Stärkung des Unternehmens und der Mitarbeiter

Wechselwirkungen

Die enthaltenen Wirkstoffe können alleine oder auch in der Kombination positive Auswirkungen auf Ihren Unternehmenserfolg, Ihre Belegschaft und Ihren Standort haben. Unternehmensinvestitionen, eine willkommens- und wertorientierte Unternehmenskultur sind für einen nachhaltigen Erfolg in den meisten Fällen synergiefördernd. Offenheit, Risikobereitschaft und Neugierde sowie Disruption von überholten Geschäftsprozessen und -modellen können die Wirksamkeit erhöhen und zu einer größeren Wettbewerbsfähigkeit, Zukunftsfähigkeit und unternehmerischer Effizienzsteigerung führen.

Welche Risiken und Nebenwirkungen sind möglich?

Sehr selten kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen, wenn Empathie, Geduld, Vertrauen und die Offenheit für neue Technologien nicht vorhanden sind. Ebenso besteht die Gefahr des Know-how-Verlustes, wenn die Bereitschaft zur Weiterbildung schwindet. Im schlimmsten Fall kann es zu Abstoßungsreaktionen oder sogar Insolvenzen kommen. Auch allergische Reaktionen sind möglich, wenn das Verhältnis zwischen Innovations- und Investitionsbereitschaft unzureichend ist. Gelegentlich kann es hierdurch auch zu Identitätskrisen und Standortwechsel kommen.

Aufbewahrung

Es ist empfehlenswert, die Wirkstoffe öffentlich intensiv und kontrovers zu diskutieren, keinesfalls empfiehlt es sich, diese unter Verschluss zu halten oder zu ignorieren.

Weitere Informationen

Je nach individuellen Voraussetzungen und in Abhängigkeit von der Unternehmensgröße, der Intensität der Auseinandersetzung und Einstellung zu den Wirkstoffen, können sich nach Monaten, aber auch erst nach Jahren die ersten positiven Wirkungen entfalten.

markt & wirtschaft 1 / 2016 | Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft


DIGITALISIERUNG | MENSCH | ARBEIT

Warum fehlt uns immer noch die digitale Logik zum Denken? Die Digitalisierung stellt wirtschaftliche, zivilgesellschaftliche und politische Institutionen und Unternehmen vor große Herausforderungen. Schlagworte von der Industrie 4.0, dem Arbeiten 4.0 und der digitalen Agenda für Deutschland machen die Runde. Verschiedene Akteure wie das BMAS, die Initiative D21, der Münchner Kreis oder auch die Treffen der IT-Industrie beim nationalen IT-Gipfel sowie der CeBIT stellen seit Jahren immer wieder fest, dass Deutschland sich auf die disruptiv wirkende Digitalisierung einstellen müsse. Das Internet der Dinge, das Arbeiten in der Cloud und das Denken in den ökonomischen Dimensionen der Plattformökonomie wie Airbnb und Uber stellen gewohnte Arbeits- und Geschäf tsparadigmen auf den Kopf und fordern ein flexibles Anpassen aller Akteure. Digitalisierung bedeutet die Disruption von überholten Geschäftsprozessen, Geschäftsmodellen und Anbieter-Nachfrager-Relationen auf dem Markt für Konsum- und Investitionsgüter. Konsumenten können zu Produzenten werden, Produzenten können ihre Rolle als Anbieter an in den eigenen Markt einbrechende branchenfremde Produzenten verlieren. Eine Fortschreibung der Logik der Effizienzsteigerung greift angesichts des qualitativen Sprungs der wirtschaftlichen Entwicklung daher viel zu kurz. Es existiert noch kein empirisch begründeter Erfahrungshintergrund, wie mit dieser Disruption umzugehen ist, so dass all­ gemein ein hoher Grad an Ratlosigkeit festzustellen ist. Es fehlt bisher die „RoadMap”, die uns allen eine Ahnung davon gibt, wie der Entwicklungspfad vom Analogen zum Digitalen aussehen könnte. „Technisierung” wird viel zu häufig und fatalerweise mit „Digitalisierung” verwechselt. Zu viele Unternehmen meinen, sie seien auf die Digitalisierung vorbereitet, wenn sie Tablets angeschafft, Outlook-Funktionen auf mobilen Devices und DesktopPCs synchronisiert, einen Social Media-Manager eingestellt, ein zentrales Adress- und Kontaktemanagementsystem implementiert und vorhandene Software aktualisiert haben, so das Ergebnis einer von uns veröffentlichten Meta-Studie zum Stand der Digitalisierung in deutschen KMUs. Der Ende 2015 veröffentlichte D21 Digital Index (wie auch andere Studien von Accenture und McKinsey) kommen zu dem Schluss, dass inzwischen die Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung in den Betrieben meistens diejenigen sind, die am weitesten in einer digitalen Logik zu denken vermögen. So wird im Digital Index deutlich, dass inzwischen flächendeckend die Arbeitgeber den Engpassfaktor bei der Umstellung auf digitalen Logiken darstellen. Die Arbeitnehmer würden sehr viel stärker im Netz kollaborativ und internetgestützt arbeiten, wenn die Arbeit-

Dr. Ole Wintermann hat für die Bertelsmann Stiftung die internationale Blogger-Plattform Futurechallenges.org aufgebaut. Er ist Co-Founder der Menschenrechtsplattform www.irrepressiblevoices.org und befasst sich mit den Fragen der Globalisierung, der Demografie, der Freiheit des Netzes und der Zukunft der Arbeit. Er bloggt u.a. auf www.globaler-wandel.eu, www.arbeiten4punkt0.org und bei den www.netzpiloten.de Dieser Beitrag stellt die Privatmeinung des Autors dar.

geber ihnen nur die Geräte und die Zugänge bereitstellen würden. Die digitale Infrastruktur in den Betrieben wird von der Mehrheit der Angestellten inzwischen als mangelhaft angesehen, so der Digital Index. Was kann man aber unternehmen, um die digitalen Potenziale der deutschen KMUs sehr viel stärker zu heben als dies bisher geschehen ist? Digitalisierung bedeutet, Mitarbeiter sehr viel stärker zu wertschätzen, Menschen danach zu fragen, welche persönlichen Kompetenzen sie einbringen wollen, Partizipation und Transparenz bei unternehmerischen Entscheidungen widerspruchsfrei vorzuleben. Statten Sie ein kleines hierarchie­ übergreifendes Team von digital affinen Mitarbeitern mit einem Budget aus, geben Sie nur ein grobes Ziel vor („Wie können wir digital besser zusammenarbeiten?”) und machen Sie intern deutlich, dass Sie als Geschäftsführung dem Team Rückendeckung geben. Binden Sie dieses Team an keine Abteilung an, sondern lassen Sie direkt an die Geschäftsführung berichten. Leben Sie dabei Zugänglichkeit über alle Ebenen hinweg vor. Machen Sie deutlich, dass Ideen immer (!) Zuständigkeiten schlagen. Verkünden Sie intern weniger, sondern verbessern Sie den echten wertschätzenden Dialog mit den Mitarbeitern. Sie werden sehen: Am Ende gewinnen immer Ihre Empathie und Menschlichkeit. Die digitalen Werkzeuge werden soziale Implikationen mit sich bringen, die Sie jetzt noch gar nicht abschätzen können. Dies ist dann die viel zitierte digitale Disruption. Lassen Sie sich darauf ein. n

Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft | markt & wirtschaft 1 / 2016

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ARBEITSMARKT | FACHKRÄFTE | FLÜCHTLINGE

Fachkräftesicherung in der Wirtschaft: Können Flüchtlinge heute schon erkennbare Lücken schließen?

„Viele Unternehmer wollen aus gesellschaftlicher Verantwortung, aber auch aus Überlegungen zur mittel- und langfristigen Fachkräftesicherung heraus, das Potenzial der Flüchtlinge und Asyl­ bewerber nutzen. Oft herrscht jedoch Unklarheit über das „Wie“. Zurzeit bauen wir Pools aus interessierten Arbeitgebern und Flüchtlingen auf, damit Unternehmen und Arbeitskräfte schnell zusammengebracht werden können. Wichtig ist für uns eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Ausländerämtern und Sozialämtern, um so früh wie möglich mit den Flüchtlingen die ersten Gespräche führen zu können. Danach entscheiden wir über den Besuch von Sprachkursen, Integrationskursen, die nächsten Schritte zur Anerkennung der bisherigen Ausbildung, betriebliche Praktika, etc. Arbeitgeber, die Interesse an einer Beschäftigung von Flüchtlingen haben, sollen sich auf jeden Fall mit dem Arbeitgeber-Service in Verbindung setzen, auch wenn aktuell noch kein konkretes Stellenangebot abgegeben werden kann. Aus ersten Erfahrungen weiß ich, dass es einen langen Atem bis zur Arbeitsaufnahme braucht. Es dauert, bis jemand auf dem Ar-

Verena Homburg, Agentur für Arbeit Paderborn beitsmarkt bestehen kann, der nicht genügend Deutsch spricht und dem berufliche Grundkenntnisse fehlen. Wir stellen uns aber dieser Aufgabe. Wir finanzieren Deutsch-Sprachlehrgänge, bieten spezielle Integrationsmaßnahmen für jüngere oder erwachsene Flüchtlinge an, wir beraten und fördern. In nahezu allen Arbeitsagenturen werden jetzt so genannte Inte­gration Points eingerichtet. Das sind Anlauf- und Beratungsstellen mit Lotsenfunk­tion, in denen sich Mitarbeiter aus Arbeitsagentur und Jobcenter gemeinsam um die Berufsvorbereitung und die berufliche Integration der Flüchtlinge kümmern. Die berufliche Integration der Flüchtlinge bietet Chancen für den heimischen Arbeitsmarkt und für die Fachkräftesicherung. Die Flüchtlinge sind allerdings eher die Fachkräfte von übermorgen als die von heute und morgen. Geduld und Engagement aller Beteiligten sind gefordert.“ n

Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren?

„Wir als Unternehmensverband sehen in der Flüchtlingsmigration einen positiven Impuls für die weitere Entwicklung auch auf unserem heimischen Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Diese Men-

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Dr. Volker Verch, Geschäftsführer Unternehmens­ verband Westfalen-Mitte e.V. , Arnsberg

markt & wirtschaft 1 / 2016 | Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft


ARBEITSMARKT | FACHKRÄFTE | FLÜCHTLINGE

schen haben oft einen sehr langen und sehr beschwerlichen Weg hinter sich und wünschen sich nun Normalität und einen geregelten Alltag. Dazu gehört ein fester Wohnsitz und Arbeit. Um das zu realisieren, muss der Staat schnellstmöglich und unbürokratisch Wege finden, die Menschen zu registrieren und sie dauerhaft unterzubringen. Ein gesicherter Aufenthalt ist die Grundvoraussetzung dafür, die Menschen in Arbeit zu bringen. Es ist keinem Unternehmen zuzumuten, jemanden einzustellen, dem möglicherweise nach kurzer Zeit ein neuer Aufenthaltsort zugewiesen wird. Hier brauchen die Betriebe Rechtssicherheit. Zwingend nötig sind auch Kenntnisse der deutschen Sprache. Denn nur, wer einen Arbeitsauftrag versteht, kann ihn auch ausführen. Wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, können die Agenturen für Arbeit vor Ort die Qualifikation der Flüchtlinge feststellen, um sie adäquat in Arbeit zu vermitteln. Das ist sicher noch ein weiter Weg, den wir aber gehen müssen, weil Arbeit ein sehr wichtiger Faktor für die Integration ist. Keinesfalls dürfen wir die Menschen in den Flüchtlingsunterkünften verharren lassen. Das führt nur zu Frustrationen. Viele der Geflüchteten bringen ein großes Poten­ zial und vor allem den Willen zu arbeiten mit. Sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren, bringt Vorteile für die Unternehmen und die Flüchtlinge.“

Wie können die Integrationsbemühungen der Unternehmer / Unternehmen aussehen? „Viele unserer Mitgliedsunternehmen sind gerne bereit, Flüchtlinge in ihren Betrieben zu beschäftigen bzw. auch auszubilden. Um diesen Menschen unsere hiesige Arbeitswelt näher zu bringen, werden entsprechende Praktikumsplätze angeboten. Das wird in mehreren Betrieben bereits mit gutem Erfolg praktiziert. Die Tarifpartner der nordrhein-westfälischen Metall- und ElektroIndustrie haben zusätzlich den Tarifvertrag zur Förderung der Ausbildungsfähigkeit (TV FAF) für junge Flüchtlinge geöffnet. Ursprünglich war der TV FAF 2008 zwischen Metall NRW und der IG Metall NRW vereinbart worden, um benachteiligte Jugendliche für eine Ausbildung in der Metall- und Elektro-Industrie fit zu machen. Vereinbart haben die Tarifpartner nun, dass Unternehmen junge Flüchtlinge auf Basis dieses Tarifvertrages beschäftigen können. Mit gezielter Sprachförderung und durch entsprechende Praktika sollen die Flüchtlinge mittel- und langfristig zu dringend gebrauchten Fachkräften qualifiziert werden. Der Fachkräftemangel spielt aktuell in unserer Region noch keine sehr große Rolle, wird aber zwangsläufig kommen. Ausgebildete Flüchtlinge können diese Lücke füllen. Das ist den Betrieben bewusst, darum stehen sie den Flüchtlingen auch offen gegenüber und werden sie aufnehmen, sowie die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind.“ n

Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft | markt & wirtschaft 1 / 2016

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STANDORTE | IDENTITÄT | INFRASTRUKTUR

Warum ist eine einheitliche „Identität“ in unserer Region nicht vorhanden? Heute spielen sich regionale Identitäten auf mehreren Ebenen ab; sie können für jeden etwas anderes bedeuten. Die früheren Grenzen zum Beispiel – etwa die zum Ruhrgebiet – sind heute fließend. Das ist aber nicht schlimm, denn man kann auch mehrere Identitäten haben z.B. als Dortmunder, Ruhrpottler und Westfale, oder als Bielefelder, Ostwestfale und Westfale. Was uns verbindet, ist nicht nur eine gemeinsame Geschichte, sondern auch die Art wie wir denken, miteinander sprechen und wie wir Probleme angehen.

Warum ist es wichtig, dass sich OWL, das Münsterland und Südwestfalen als eine Region positionieren? Weil sonst Nachteile drohen könnten. Beispiel Landesentwicklungsplan. Da soll es demnächst heißen: ‚Kooperation und funktionale Arbeitsteilung sollen insbesondere in der Metropolregion Ruhr und der Metropolregion Rheinland Synergien ausschöpfen.‘ Auf den ersten Blick unspektakulär, bei genauerem Hinsehen aber werden hier zwei Teilräume in NRW mit Begriffen belegt und auf diese Weise sprachlich verfestigt. Der Rest des Landes NRW - und das ist der Landesteil Westfalen-Lippe - wird nicht erwähnt, er fällt unter den Tisch. Was begrifflich nicht auftaucht, das findet auch nicht in den Köpfen statt. Es darf beispielsweise nicht sein, dass sich Förderprogramme demnächst auf die sogenannten Metropolregionen konzentrieren.

Womit kann Westfalen punkten, wenn alle Regionen gemeinsam auftreten? Wir haben als Westfalen allen Grund, sehr selbstbewusst aufzutreten, wie es etwa die Regionen Ostwestfalen-Lippe oder Südwestfalen im Schulterschluss mit der regionalen Wirtschaft vorgemacht haben. Es gibt kaum eine andere Region in Deutschland, in der auf einer so großen Fläche zukunftsfähige Arbeitsplätze gleichmäßig verteilt sind. Dafür sorgt eine über alle Branchen hinweg breit aufgestellte mittelständische Wirtschaft, die sich eben nicht nur in großen Städten angesiedelt hat, sondern auch in der Fläche zu finden ist. Einige Fakten: Im Münsterland arbeiten fast 26 Prozent, in Ostwestfalen-Lippe über 29 Prozent und von den Südwestfalen sogar 38,5 Prozent der Beschäftigten in der Produktion. Zum Vergleich: In den so genannten Metropol­ regionen gibt es nur etwa 20 Prozent Industriearbeitsplätze. Oder: Die Anzahl mittelständischer Betriebe je 10.000 Einwoh-

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Matthias Löb, Direktor Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL)

Foto: LWL

ner beträgt in der Metropole Ruhr 42, in der Metropole Rheinland 48 und in den Teilregionen Münsterland, Südwestfalen und OWL liegt sie je deutlich über 50. Nur mit einem gemeinsamen Auftritt wird es gelingen, die Bedeutung des Wirtschaftsraums WestfalenLippe und die kerngesunde mittelständische Struktur landes- und bundesweit in den Fokus zu rücken. Die noch recht junge Teilregion „Südwestfalen“ hat gezeigt, dass ein gemeinsamer Auftritt weit mehr ist als die Summe seiner einzelnen Teile.

Was muss dafür getan werden? Zunächst einmal müssen wir dafür sorgen, dass dieser Wirtschaftsraum begrifflich und damit auch gedanklich in der Landesplanung überhaupt vorkommt. Wir haben dafür gemeinsam den Begriff ‚mittelstandsgeprägte Wachstumsregion WestfalenLippe‘ geprägt. In einer gemeinsamen Sitzung aller drei Regionalräte der Bezirksregierungen soll deutlich werden, welche Stärken und Potentiale die sehr ähnlich strukturierten Teilregionen Münsterland, Ostwestfalen-Lippe und Südwestfalen haben. Damit die Region Westfalen-Lippe gegenüber den Metropolregionen Rheinland und Ruhr nicht zurückfällt, werden wir gleichberechtigten Zugang zu Fördertöpfen fordern, aber wir brauchen auch besondere, auf den Raum angepasste Lösungsinstrumente z. B. zur Bewältigung des demografischen Wandels. Wir müssen jetzt Vorkehrungen treffen, damit wir auch in der Zukunft Arbeitsplätze, ärztliche Versorgung oder Kulturangebote nicht nur in den größeren Städten, sondern auch in den vielen anderen lebenswerten Gemeinden und Städten in Westfalen-Lippe finden. Der schwierigste Schritt wird es dann sicherlich sein, gemeinsam mit den drei Regionalmanagement-Agenturen zu definieren, bei welchen Gelegenheiten ein gemeinsamer Auftritt erforderlich ist. In einer gemeinsamen Stellungnahme der Industrie- und Handelskammern kommt die Notwendigkeit zum Ausdruck, dass ein gemeinsames Gegengewicht zu den Metropolregionen zu bilden ist. Das macht mich optimistisch, dass wir diesen gemeinsamen Auftritt auch hinkriegen. n

markt & wirtschaft 1 / 2016 | Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft


STANDORTE | IDENTITÄT | INFRASTRUKTUR

Wo liegen die größten Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Münsterland?

Klaus Ehling,Vorstand Münsterland e.V., Verein zur Förderung des Münsterlandes

„Die mittelständisch geprägte Unternehmenslandschaft des Müns­terlandes ist durch ihren Mix aus Bodenständigkeit und Anpassungsfähigkeit in einer guten Ausgangsposition. Um sie zu bewahren, müssen sich Standort und Standortförderung diesen drei großen Herausforderungen stellen:

durch Neugründungen und Ausgründungen sowie HochschulSpin-Offs stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Gesamtregion und verhindert das Abwandern von Know-how und Fachkräften. Dazu macht sich der Münsterland e.V. auf regionaler Ebene viele Gedanken und versucht, junge Gründer zu bestärken und zu unterstützen.“ n

Verbesserung der Innovationsfähigkeit: Unternehmen müssen lernen, schnell und effizient auf Änderungen im Markt zu reagieren. Viele Unternehmen im Münsterland können das schon sehr gut, und sind Weltmarktführer in ihrer speziellen Nische. Dort, wo kleine und mittelständische Unternehmen Unterstützung benö­ tigen, unterstützen die regionalen Innovationsförderungen der Wirtschafts- und Technologieförderungen und Kammern sowie die Transferstellen der Hochschulen. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen hier die regionalen Kompetenzen der Innova­ tionsförderung besser vernetzt und transparenter sein. Das ist auch ein zentrales Handlungsfeld des Münsterland e.V. in den kommenden Jahren. Infrastrukturen für moderne Unternehmen: Unternehmen müssen auf alles zugreifen können, was sie für die effiziente Anpassung an neue Bedingungen benötigen – und zwar schnell. Dazu zählen klassische Standortfaktoren wie ein flächendeckender und unkomplizierter Breitbandzugang, gute Verkehrs- und Logistikinfrastrukturen. Aber auch die Infrastrukturen für die Innovations­ förderung spielen eine wichtige Rolle. Grundlagenforschungsinstitute und anwendungsorientierte Fachbereiche sichern den aktuellen Zugang und Transfer zur Spitzenforschung und liefern wichtige Impulse. Nicht zuletzt die Freizeit-Infrastruktur, die Arbeitsbedingungen und die Lebensqualität im Münsterland sichern den Erfolg der Region, denn sie binden die dringend benötigten Fachkräfte. Positives Gründungsklima: Eine zukunftsfähige Wirtschaftsstruktur wird nicht nur von den erfolgreichen Bestandsunternehmen geschaffen. Auch die Belebung des interregionalen Wettbewerbs

Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft | markt & wirtschaft 1 / 2016

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STANDORTE | IDENTITÄT | INFRASTRUKTUR

Wo liegen die größten Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Südwestfalen? Marie Ting, Regionalmarketing-Managerin, Südwestfalen Agentur GmbH

GELUNGEN! „Als stärkste Industrieregion in NRW, gemessen am Anteil der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe, einem starken Mittelstand und zahlreichen familiengeführten Unternehmen verfügt unsere Region über enormes Potenzial. Auf der anderen Seite ist Südwestfalen ländlich geprägt. Wir sind eine Flächenregion – ohne klassisches Oberzentrum.

Infrastruktur Deshalb ist das Thema Infrastruktur eine wichtige Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Themen wie Digitalisierung, Verkehrs-Mobilität, Nah- und Gesundheitsversorgung sind für uns zukunftsentscheidend. Es muss gelingen, hier einen modernen Standard zu halten, um als Region attraktiv zu bleiben. Die digitale Infrastruktur wird für Südwestfalen – gerade mit Blick auf „Industrie 4.0“ - zum besonderen Schlüsselfaktor.

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01.12.2009

Image Eine permanente Herausforderung ländlicher Regionen ist, dass sie im Wettbewerb mit den Metropolregionen stehen. Und das ist im doppelten Sinne herausfordernd: Einerseits im politischen Raum. Denn das starke und vor allem gesunde Rückgrat in NRW sind wir Westfalen. Hier schlägt das industrielle Herz NRWs, hier sind die Kraftreservoirs des Landes – auch im touristischen und landschaftlichen Sinne. Das heißt aber auch: Hier muss infra­struk­turell investiert werden. Ein politischer Fokus auf Rheinland und Ruhrgebiet wäre fatal. Andererseits muss es uns gelingen, die Stärken im Hinblick auf Leben und Arbeiten in unserer Region in Position zu bringen. Unser ländlicher Raum bietet als Entfaltungs- und Innovationsraum einen positiven Gegenpol zum oftmals anonymen, teuren und hektischen Großstadtleben. Die beruflichen Perspektiven bei hiesigen Unternehmen und die privaten Vorteile des Lebens im Grünen setzen dem Megatrend Urbanisierung starke Argumente entgegen.

Kooperation

Ob öffentliche Förderprogramme, interkommunale Zusammenarbeit oder überbetriebliche Ausbildung: Jede Region hat einen Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit selbst in der Hand: Nämlich den Willen und die Fähigkeit zur Kooperation. Kirchturmdenken und 13:19:43 Uhr persönliche Befindlichkeiten stehen hinter gemeinsamen Zielen und Erfolgen zurück, die der Einzelne alleine nicht erreichen könnte. In Südwestfalen üben wir diese Zusammenarbeit seit vielen Jahren mit wachsendem Erfolg – und sind sehr zuversichtlich, dass mit diesem neuen Selbstverständnis des Miteinanders ein echtes Fundament für die Zukunft entstanden ist. Es lässt uns allen weiteren anstehenden Herausforderungen gestärkt entgegentreten.“ n

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STANDORTE | IDENTITÄT | INFRASTRUKTUR

Wo liegen die größten Herausfor­ derungen für den Wirtschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe? „Die grundsätzliche Herausforderung für den Wirtschafts- und Kulturraum OstWestfalenLippe besteht darin, die Innovationsund Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft in OWL – insbesondere der klein- und mittelständischen Unternehmen – zu sichern. Dabei gilt es insbesondere für die klein- und mittelständische Wirtschaft der Region ausreichende Ressourcen im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation aufzubauen. Mit dem Spitzencluster it's OWL ist die Wirtschaft in OWL im Bereich Industrie 4.0 bereits auf sehr gutem Wege. Eine große Herausforderung in diesem Kontext ist die Chance der digitalen Transformation zu nutzen. Die Digitalisierung wird in OWL als eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Stärkung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum gesehen.Dabei gilt es, die Möglichkeiten der Digitalisierung auf der einen Seite intensiver in die Wirtschaft einzubringen, von der Optimierung von Produktionsabläufen bis hin zur Entwicklung ganz neuer Geschäftsmodelle, und auf der anderen Seite die Digitalisierung auf weitere gesellschaftliche Bereiche

Herbert Weber, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH auszudehnen, wie beispielsweise im Gesundheitsbereich oder auch auf die Sicherung der Anschlussfähigkeit des ländlichen Raums. Wichtiges Thema ist die Sicherung des Bedarfs an Fachund Führungskräften für Wirtschaft und Institutionen in OstWestfalenLippe. Hierbei geht es zum einen darum, den „regionalen Nachwuchs" zu fördern, ihn an technologische Themen heranzuführen und ihn für die Region zu gewinnen. Es gilt, das Potenzial an weiblichen Fachkräften zu heben. Und last but not least geht es darum, die Region als einen attraktiven Wirtschafts- und Kulturraum national und international zu präsentieren.“ n

Warum machen Sie sich stark für eine lebendige Startup- und Gründerszene?

„Unsere Region braucht Gründer und Startups, um auch in Zukunft wirtschaftsstark und innovativ zu bleiben. Von einer lebendigen Gründerkultur profitieren Bielefeld und die gesamte Re­ gion. Aus unserer bisherigen Erfahrung können wir feststellen, dass die Gründerszene unglaublich interessant ist, weil eine beeindruckende, positive Energie entsteht, wenn Menschen für Ideen brennen und sie verwirklichen. Innovation, Kreativität und Unternehmergeist können die Region stärken und verändern. Deshalb ist es unsere Motivation, Gründer, Startups, Investoren und Dienstleister zusammenzubringen. Denn Gründer und Gründungs-Interessierte müssen sich untereinander kennenlernen und austauschen, sich gegenseitig helfen und voneinander lernen. Das ist ein zentraler Erfolgsfaktor eines Startup-Ökosystems und genau das möchten wir in der Region aufbauen. Wir wollen Menschen für die spannende Welt der Startups begeistern und Bielefeld fest auf der Startup-Landkarte etablieren. Neben der Leidenschaft für Unternehmensgründungen sind uns vor allem auch die Kultur der Region und ihre individuellen Werte wichtig. Wir arbeiten daran, unsere eigene und ideale Startup-Kultur für Bielefeld und Umgebung zu entwickeln. Dabei lernen wir von den Fortgeschrittenen wie Silicon Valley, Berlin, Hamburg und Stutt-

Florian Haizmann, Startups Bielefeld, Strategie & Sponsoring gart. Gleichzeitig achten wir sehr auf Bodenständigkeit, Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Kontinuität – Eigenschaften, durch die sich aus unserer Sicht Bielefeld, unsere Region und Deutschland auszeichnen. Für dieses Jahr haben wir uns viel vorgenommen. Es existieren viele Ideen in unseren Köpfen, andere sind bereits konkret in der Planung: Dazu gehört zum Beispiel das Startup Weekend, das wir nach Bielefeld holen möchten. Bei diesem zweieinhalbtägigen internationalen Eventformat stehen die Unternehmer von morgen im Fokus. Innerhalb von 54 Stunden machen Teilnehmer aus ihren Ideen (nahezu) verkaufsfertige Produkte. Zudem planen wir weitere Formate: Von Mentoring Sessions über Hackathons bis hin zu Events für Business Angels und Investoren.“ n

Chancen und Herausforderungen für die Wirtschaft | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Foto: Cienpies Design.jpg

Digitalisierung der Logistikwirtschaft

Globale Verknüpfung Das Internet der Dinge vernetzt nicht nur Mensch und Maschine, es könnte auch zum Wirtschaftstreiber Nummer eins in der Logistik- und Supply-Chain-Wirtschaft werden. Als große Herausforderung – und Aufgabe für die Unternehmen zugleich – sehen Manager und Fachkräfte die schnelle und ausreichende Qualifizierung der Mitarbeiter.

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er Trendreport 2015 der Deutschen-Post-Tochter DHL und des amerikanischen IT-Unternehmens Cisco Systems geht davon aus, dass das Internet der Dinge vor allem für Unternehmen mit intensiven Supply-Chain- oder Logistikpro­ zessen weitreichende Folgen haben wird. Bis 2020 werden schätzungsweise 50 Milliarden Geräte mit dem Internet der Dinge verbunden sein (2015: 15 Milliarden vernetzte Geräte), was für die Logistikbranche neue Lieferoptionen auf der sogenannten letzten Meile und effizientere Lager- und Frachttransportprozesse bedeuten könnte. Darüber hinaus könnte die globale digitale Verknüpfung von Menschen, Dingen und Orten die betriebliche Effizienz logistischer Prozesse deutlich steigern, beispielsweise durch die Vernetzung von Pa­letten, intelligentes Bestandsmanagement und sichere Sendungsverfolgung.

Milliardenwachstum für Logistikwirtschaft vorausgesagt Die daraus entstehenden Umsatzsteigerungen und Kosteneinsparungen könnten in den kommenden zehn Jahren ein weltweites Wirtschaftswachstum von insgesamt acht Billionen US-Dollar ge­nerieren. Für die Logistik- und Supply-Chain-Wirtschaft würde dies einen wirtschaftlichen Zuwachs von 1,9 Billionen US-Dollar bedeuten.

Jeder zweite Arbeitsplatz im Wandel Ich bewege Massong und Ihre Daten sicher im System.

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Rund 50 Prozent der Arbeitsplätze in Supply Chain Management und Logistik sind vom Wandel durch die Digitalisierung betroffen. Laut einer Expertenumfrage der Bundes­ vereinigung Logistik (BVL) e.V. (siehe Interview) gehen aber nur 17 Prozent der Befragten davon aus, dass ihr Arbeitsplatz dadurch gefährdet ist. Als große Herausforderung – und Aufgabe für die Unternehmen – sehen Manager und Fachkräfte die schnelle und aus­ reichende Qualifizierung der Mitarbeiter. Insgesamt blickt der Wirtschaftsbereich Logistik optimistisch in die Zukunft: 94 Prozent der Befragten sehen Chancen durch die Digitalisierung. n

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Nachgefragt:

"Erfolgreicher Wandel durch qualifizierte Mitarbeiter" Der Vorstandsvorsitzende der Bundesver­einigung Logistik (BVL), Prof. Raimund Klinkner, über die Ergebnisse der Expertenumfrage zum Thema Digitalisierung. Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf die Arbeitsplätze? Raimund Klinkner: Fast die Hälfte der Befragten sind der Meinung, dass sich die Supply Chain- und Logistik-Arbeitsplätze in ihrem Unternehmen durch die Digitalisierung verändern werden. Dabei sehen Führungskräfte noch weiter reichende Folgen als Fach­kräfte. Wie ist die Stimmung bzw. die Akzeptanz in den Unternehmen? Raimund Klinkner: Trotz des absehbaren Wandels ist die Stimmung gut. Nur sechs Prozent der Befragten sehen hauptsächlich Risiken in der Digitalisierung und lehnen den Wandel ab. 43 Prozent gaben an, die Digitalisierung biete vor allem Chancen. Jeder Zweite (51 Pro­zent) sieht sowohl Chancen als auch Risiken. Das ist auch eine Altersfrage: Unter den über 55-Jährigen lehnen 19 Prozent die Digitalisierung ab, damit ist der Anteil der Pessimisten unter den Älteren drei Mal so hoch wie in der Gesamtheit der Befragten. D.h. es wird kein Arbeitsplatzverlust befürchtet? Raimund Klinkner: Was die Arbeitsplatzsicherheit angeht, sind die Logistik-Experten zuversichtlich: 84 Prozent schätzen, dass die Digitalisierung ihren Arbeitsplatz nicht gefährdet. 37 Prozent gehen sogar davon aus, dass er sicherer wird. Einen deutlichen Unterschied gibt es zwischen Managern und operativen Fachkräften: Während unter den Managern nur 14 Prozent Angst um die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes haben, sind es in operativen Positionen schon 22 Prozent. Wie sieht es mit der Mitarbeiterqualifizierung aus, wo liegen hier die zentralen Herausforderungen?

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Professor Raimund Klinkner: Die Aufgeschlossenheit der Beschäftigten gegenüber der Digitalisierung ist groß.

Raimund Klinkner: Ein Schlüssel für den erfolgreichen Wandel sind geeignete, richtig qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 29 Prozent der Befragten gaben an, die richtigen Mitarbeiter seien schon in ausreichender Zahl vorhanden. 51 Prozent schätzen, dass es zwar geeignete Kollegen gebe, aber nicht in aus­ reichender Zahl. Nur jeder Fünfte verneinte grundsätzlich, dass sein Betrieb die Herausforderungen mit dem derzeitigen Mitarbeiterstand bewältigen könne. Die wichtigste Herausforderung liegt in der Qualifizierung. 78 Prozent der Befragten gaben an, ihr Arbeitgeber müsse als erstes Mitarbeiter für die Digitalisierung fit machen. Die Notwendigkeit der Qualifi­zierung betrifft aber auch die Hoch- und Berufsschulen: Über die Hälfte (54 Prozent) der Befragten zeigte sich unzufrieden mit dem Kenntnisstand, mit dem Berufsanfänger in das Unternehmen kommen. n

08.01.2016 10:40:31

Logistik - Transport - Verkehr | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Interview

„Die Art der Mobilität wird sich weiter wandeln“ Hauptgeschäftsführer Frank Huster, DSLV Deutscher Speditions- und Logistikverband e. V., über die Zukunftsthemen und die Beschäftigung von Flüchtlingen in der Logistikbranche. Herr Huster, was sind die Zukunftsthemen des Straßengüterverkehrs in den nächsten Jahren? Frank Huster: Die Art der Mobilität und damit auch die des Güterverkehrs hat sich durch die fortschreitende Digitalisierung bereits gewandelt. Dieser Prozess wird in naher Zukunft weiter an Fahrt aufnehmen. Hiervon werden sämtliche Verkehrsträger betroffen sein, also neben dem Straßen- und Schienenverkehr auch Luftfracht, See- und Binnenschifffahrt. Für die Unternehmen liegen hier große Chancen, etwa bei einer verbesserten digitalen Vernetzung zwischen Speditionen, ihren Kunden aus Industrie und Handel sowie den beauftragten Transportdienstleistern. Außerdem wird das Thema nachhaltig finanzierte Infrastruktur die Branche weiter beschäftigen. Die deutschen Verkehrswege bedürfen nicht nur einer Grundsanierung, sondern müssen angesichts des steigenden Güterverkehrsaufkommens auch ausgebaut werden. Schließlich hängt von einem guten Zustand von Straße, Wasserwegen und Schiene nicht nur die Leistungsfähigkeit der Speditions- und Logistikbranche, sondern die der gesamten deutschen Volkswirtschaft ab. Auf europäischer Ebene wird die EUKommission in diesem Jahr den Rechtsrahmen für den europäischen Güterverkehr auf der Straße, das sog. Road Package, aktualisieren. Ein wichtiges Element wird die Verbesserung der Sozial- und Arbeitsbedingungen der Fahrer sein. Darüber hinaus will die EU-Kommission ein einheitliches elektronisches Mauterhebungssystem einführen und die Marktzugangsregeln vereinheitlichen. Die Logistikbranche hat einen großen Bedarf an Fach- und Nachwuchskräften. Die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, wird vielfach als Chance gesehen. Wie lassen sich Logistiker und Migranten zusammenbringen?

Frank Huster, Hauptgeschäftsführer DSLV: „Die deutschen Verkehrswege bedürfen nicht nur einer Grundsanierung, sondern müssen auch ausgebaut werden. “

Foto: DSLV

Frank Huster: Bei der Frage nach der Beschäftigung von Flüchtlingen können wir von einer Win-win-Situation für alle Beteiligten sprechen. Auf der einen Seite sucht die international agierende Speditions- und Logistikbranche Fach- und Nachwuchskräfte. Auf der anderen Seite sind viele Menschen, die jetzt nach Deutschland kommen, qualifiziert und motiviert und hoffen auf Arbeit, Ausbildung oder Praktikumsplätze. Zahlreiche Unter­ nehmen sind bereit, Flüchtlingen eine Chance zu geben. Dabei stoßen sie allerdings oft auf hohe bürokratische Hürden. In Deutschland gibt es variantenreiche Statuskombinationen für Flüchtlinge mit verschiedenen Auswirkungen auf Bleibe- und Arbeitsrecht. Hier ist die Politik gefragt. Die Unternehmen haben aber im Rahmen des Möglichen schon zur Selbsthilfe gegriffen und in Eigenregie Vermittlungsplattformen aufgebaut. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Online-Plattform „Logistik geht voran“. Hier können interessierte Unternehmen freie Stellen, Praktikumsund Ausbildungsplätze speziell für Flüchtlinge melden. n

Neotechnik

Onlineshop für Staplerkabinen und Kabinenteile Vor wenigen Wochen wurde der erste Onlineshop für Staplerkabinen und Kabinenteile der Firma Neotechnik / Henmar für den deutschen Markt online gestellt. Von dem Mehr an Service profitieren die Kunden.

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it nur wenigen Klicks lassen sich unter www.staplerkabinen.de Staplerkabinen und Teile für alle gängigen Fabrikate bestellen. Die kundenorientierte Webseite lässt sich auch mobil mit Tablet oder Smartphone nutzen, so dass Bestellungen von jedem Ort aus getätigt werden können. Weiterhin steht auch ein Mitarbeiterteam

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telefonisch oder per E-Mail zur Verfügung, um Kundenwünsche entgegen zu nehmen und auf Wunsch das bestellte Ersatzteil auch vor Ort einzubauen. Das neue Onlineportal punktet auch hinsichtlich der schnellen Lieferzeit. „Es gibt immer wieder Situationen, in denen schnell gehandelt werden muss, weil trotz größter Vorsicht und Sorgfalt


durch Verschleiß oder Unfälle einzelne Teile oder die komplette Kabine zu Schaden kommen“, so ein Sprecher aus dem Hause Neotechnik. Möglich mache diesen neuen Service, die perfekte Kooperation zwischen beiden Unternehmen. Die Firma NEOTECHNIK, mit Hauptsitz in Bielefeld und Niederlassung in Ladbergen, steht seit über 50 Jahren für ausgezeichneten Vertrieb und Service im Bereich der Flurförderfahrzeuge und für höchste Qualität. Daher ist sie seit 2011 Generalvertretung in Deutschland für alle Produkte der Firma Henmar, die hochwertige Qualitätsprodukte im OEM-Standard produziert. Seit knapp dreißig Jahren stellt Henmar hochwertige Kabinen und Kabinenteile für Gabelstapler, Traktoren und andere Fahrzeuge her. Eigene Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten sowie ein moderner Maschinenpark sind die Stärke des Unternehmens und eine wichtige Voraussetzung für die Produktion eines so breiten Produktspektrums und seine kontinuierliche Anpassung an die Kundenbedürfnisse. Die neue Webseite enthält außerdem Informationen über die Produktion und den Maschinenpark im Hause Henmar, neben Knowhow in der Schneid- und Biegetechnik, ist das Unternehmen auch Spezialist für Schweißen, Putzstrahlen und Lackierung. n n Weitere Informationen: www.staplerkabinen.de

Spezialisten für Stapkerkabinen: Hans Blümke, Dieter Pollmüller Fotos: Neotechnik und Michael Maiber

Neuer Onlineshop: Mit wenigen Klicks lassen sich Staplerkabinen oder Ersatzteile jederzeit und von jedem Ort bestellen.

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Massong

Kontraktlogistik schafft Freiräume Die Walter Massong KG in Paderborn gilt als ein Vorreiter der Kontraktlogistik in der Region.

S

chon früh erkannten die Paderborner die enorme Bedeutung der Kontraktlogistik für die Branche. „Ein umfangreiches Dienstleistungsportfolio mit logistischen und logistiknahen Angeboten ermöglicht es den Kunden, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Gleichzeitig werden so Kosten transparenter und Prozesse flexibler“, erläutert Gerrit Mohr, Mitglied der Geschäftsleitung der W. Massong KG. Kontraktlogistik bedeutet für den Spezialisten, die langfristige, arbeitsteilige Kooperation mit Herstellern oder Händlern. „Dabei übernehmen wir Aufgaben entlang der Wertschöpfungskette des Kunden. Mit maßgeschneiderten Konzepten stellen wir unsere Flexibilität und Kompetenz unter Beweis“, so Gerrit Mohr. Unter anderem übernimmt der Logistikspezialist für verschiedene Kunden die Kommissionierung und Verpackung, Qualitätsprüfungen sowie Montagetätigkeiten.

Logistik für alle Branchen Die Kontraktlogistik ist heute Schwerpunkt der strategischen Entwicklung des Unter­nehmens. Weitere Leistungsbereiche sind die Transport- und Lagerlogistik sowie die Beschaffungs- und Distri-

butionslogistik. Enorme Bedeutung hat für Massong die IT-Steuerung von Logistik-Prozessen. „Fast jede Dienstleistung in der Logistik basiert auf einer IT-Lösung. Da wir Mitte der 90er Jahre am Markt keine Lösung fanden, die unseren Ansprüchen genügte, haben wir unsere eiDienstleistungen entlang der Wert­ gene Software entwickelt“, schöpfungskette: Dazu gehören u.a. erzählt Josef Massong, die Kommissionierung und Verpackung. ebenfalls Mitglied der Ge- Foto: Massong schäftsleitung. Vor allem im Bereich der komplexen und sehr individuellen Kontraktlogistik-Projekte ermögliche die Massong-eigene Software ein Höchstmaß an Flexibilität. n n Weitere Informationen: www.massong.de

Intralogistik

Innovationstreiber Industrie 4.0 Das Thema Industrie 4.0 birgt großes Potenzial. So das Ergebnis einer Studie der IWL AG.

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ls Innovationsthema Nummer eins gilt für die meisten der befragten Unternehmen das Thema Industrie 4.0. Hohes Potenzial stecke vor allem in der Vereinfachung von System- und Softwarelösungen, besserer IT-Ausstattung und innovativen Kommissioniertechniken wie dem Einsatz von Robotern. In diesen Bereichen können sich laut Umfrage Innovationen besonders positiv auf den Unternehmenserfolg auswirken. Die Stimmung in der Intralogistik ist noch besser als in den Vorjahren. Gründe dafür sind für die Mehrzahl der Befragten vor allem mehr Kundenaufträge und für 33 Prozent interne Umstrukturierungen, wie die Erschließung neuer Märkte oder der Abbau von Hierarchien. Weitere 33 Prozent sehen bestimmte Innovationen zur Produktivitätssteigerung als maßgebliche Treiber. Das aktuell wichtigste Innovationsthema ist Industrie 4.0, auch wenn dies noch nicht ganz in den Unternehmen angekommen ist. Gerade größere Unternehmen sehen den Trend sogar als zukunftweisend an. Umgesetzt haben ihn, laut Studie, bisher knapp 30 Prozent. Wie aufgeschlossen Unternehmen Innovationen gegenüber sind, hängt laut den Studienergebnissen von der Größe der Unternehmen ab und nicht von der Unternehmensstruktur. So sind mittlere Unternehmen Industrie 4.0 gegenüber positiver eingestellt als

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Kleinstunternehmen oder Konzerne. Innovative Applikationen und eine bessere IT-Ausstattung wie zum Beispiel intuitivere Softwarelösungen oder den Einsatz von Tablets sehen die Hälfte der Unternehmen als wichtige Neuerung an. „Die Entwicklungszyklen sind in diesem Bereich besonders kurz. Daher ist es entscheidend, keine interessante Entwicklung zu verpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt Ralph Ehmann, Vorstand der IWL AG. Ein genanntes Beispiel der befragten Unternehmen hierfür ist die Verarbeitung von Big Data für Mobile Devices. Knapp die Hälfte der Befragten sieht im Geburtenrückgang ein Problem für das Recruiting von Fachkräften in der Intralogistik. Bereits 20 Prozent sind davon akut betroffen. Außer durch Prozessoptimierung und zunehmende Automatisierung wirken Unternehmen dem Fachkräftemangel beispielsweise mit der ergonomischen Gestaltung der Arbeitsplätze entgegen. In diesem Zusammenhang rücken Innovationen in der Kommissionierung in den Fokus, was 85 Prozent der Unternehmen angaben. Hier halten über 60 Prozent den verstärkten Einsatz von Robotern für realistisch. Gründe dafür sind maßgeblich die geringeren Fehlerquoten bei der Kommissionierung und reduzierte Kosten. n

markt & wirtschaft 1 / 2016 | Logistik - Transport - Verkehr / Dienstleistungen


Nachgefragt

Die Zukunft der Logistik ist digital Juliane Friedrich, VDMA-Sprecherin, über den aktuellen Stand der Digitalisierung und Vernetzung in der Intralogistik. Inwieweit hat sich die Digitalisierung in der Intralogistik bereits etabliert? Digitalisierung und Vernetzung sind in der Intralogistik schon längst Alltag. Die aktuellen Möglichkeiten der Technik und Datenverarbeitung eröffnen unzählige Optimierungspotenziale. Die Logistik ist nach wie vor eine wichtige Stellschraube, wenn es um Effizienz und Kostenoptimierung geht. Von daher werden die Prozesse genau analysiert und entsprechend gestaltet. Wo es möglich ist, geht der Trend zu automatisierten Systemen. Der Vorteil liegt auf der Hand: einzelne Komponenten sind in der Lage miteinander zu kommunizieren, sich zu vernetzen und so Prozesse intelligent zu steuern. Dafür gibt es bereits zahlreiche Praxisbeispiele in der Intra­ logistik: Flottenmanagementlösungen, mit denen Unternehmen den Einsatz ihrer Staplerflotte in Echtzeit koordinieren und analysieren können oder Fördertechnikkomponenten, die sich dezentral selbst steuern – je nach Bedarf. Allein ein modernes Warehouse-Management-System – als zentrale Leitstelle, das alle angebun­denen Prozesse und Komponenten steuert, sorgt für Effizienz, in dem es Aufträge bündelt, optimale Packgrößen ermittelt, wege- und lastenoptimierte Routen ausgibt und vieles weitere.

Mobile Devices gewinnen zunehmend an Bedeutung Immer häufiger spielen auch Mobile Devices – also mobile Dienste – eine Rolle, etwa in Form von Apps, die über Endgeräte wie Smartphones oder Tablets genutzt werden können. Dazu noch einmal das Beispiel mit der Flottenmanagementlösung: Der Abruf der Daten erfolgt heute bereits mit dem Smartphone. So wird der verantwort­ liche Mitarbeiter beispielsweise über Ausfälle oder notwendige Wartungen per Nachricht direkt auf sein mobiles Endgerät informiert. Anders herum kann er jedoch auch selbst aktiv über eine App schauen, wie der Status der Staplerflotte gerade ist. Wo liegen künftig weitere Potenziale? Das lässt sich so genau nicht sagen, hier könnte man auch sagen: nichts ist unmöglich. Deshalb sprechen wir auch eher von Evolution als von Revolution, wenn es um Industrie 4.0 geht. Es ist ein permanenter Weiterentwicklungsprozess. Bei der Digitalisierung stellen sich aktuell eher andere Fragen, die vor allem auf IT-Sicherheit und Datenschutz abzielen. Von daher geht es weniger darum, was technisch möglich ist, sondern ob der Kunde es möchte. Der Sicherheitsaspekt ist aus Sicht unserer Mitgliedsunternehmen im Gespräch mit den Kunden ein ganz wesentlicher für die Einführung solcher Lösungen und Systeme: Wie sicher sind meine Daten vor dem Zugriff Dritter? Wie geht der Hersteller/Dienstleister mit den Daten um, worauf hat er Zugriff? Wie sicher sind Schnittstellen? Solange diese Fragen für die Kunden nicht zufriedenstellend geklärt sind, bleiben verschiedene technologische Potenziale noch ungenutzt. Wir sind aber zuversichtlich, dass Hersteller und Anwender hier entsprechende Lösungen und damit einen Konsens finden. n

Spezial | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Foto: Sergey Nivens

Entsorgungs- und Recyclingwirtschaft

Baustoffe sinnvoll (wieder) verwerten Rohstoffe werden immer mehr zur Mangelware, Ressourcenschutz und die Rückgewinnung von Stoffen erlangen deshalb eine immens wichtige Bedeutung. Das heißt für die Kreislaufwirtschaft, sich verstärkt in Richtung Recyclingwirtschaft zu positionieren.

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nsbesondere beim Einsatz von Recyclingbaustoffen habe Deutschland einen Nachholbedarf, kritisiert der BDE Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V.: „Recyclingbaustoffe werden nicht im möglichen Umfang eingesetzt. Auch die öffentliche Hand setzt auf Naturbaustoffe, akzeptiert recycelte Baustoffe nur eingeschränkt“, sagt BDE-Präsident Peter Kurth. Anders sei es in der Schweiz. Bauaufträge erhalte in Zürich nur, wer einen gewissen Anteil Recyclingbeton verwende. Eine Richtlinie für nachhaltiges Bauen verpflichtet hier Bauherren, Recyclingbeton einzusetzen, wenn er im Umkreis von 25 Kilometern verfügbar ist. Und auch unser Nachbarland Österreich hat letzten Sommer eine Re­ cycling-Baustoffverordnung erlassen, die den Bauherren in die Pflicht nimmt. „Die Schweiz gibt im Baustoffrecycling den Ton an. Österreich ist auf dem richtigen Weg und Recyclingweltmeis-

ter Deutschland schafft sich gerade eine Verordnung, die das erreichte hohe Verwertungsniveau bei den mineralischen Bauabfällen zunichte machen wird“, so Kurth weiter. Deponieraum für mineralische Abfälle ist, laut BDE, knapp. Bereits heute würden immer weniger alte Gebäude abgerissen. Bauflächen auf der „grünen Wiese“ neu zu erschließen, sei günstiger, der Flächenverbrauch steige jedoch. Der BDE befürchtet deshalb, dass mineralische Bau- und Abbruchabfälle flächendeckend deponiert werden müssen, weil es dem Gesetzgeber nicht gelingt, eine Regelung zu finden, daraus gewonnene Ersatz- bzw. Recyclingbaustoffe erneut in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Zudem werde sich das Problem bundesweit knapper werdenden Deponieraums weiter verstärken, weil Baustoffrecycler immer weniger Absatzmöglichkeiten für ihre Ersatzbaustoffe finden, die dann deponiert werden müssten. n

KONTEXT

EU-Kreislaufwirtschaft: Grundlage für moderne Abfallstruktur Eckpunkte des im Dezember von der EU verabschiedeten Kreislaufwirtschaftspakets sind die strikte Begrenzung der Deponierung, die Ausweitung der Getrenntsammlungspflichten für Abfälle und die Erhöhung gemeinsamer EU-weiter Recyclingziele. Neben der mengenmäßigen Begrenzung plant die Kommission ein Deponieverbot für die getrennt zu sammelnden Abfallfraktionen. Dies ist gemäß geltendem EU-Recht bereits für Kunststoff, Glas, Metall, Papier und Karton vorgeschrieben. Laut Vorschlag sollen die getrennte Sammlung und das Deponieverbot auf Bioabfälle ausgeweitet werden. „Die Reform legt einen ehrgeizigen Vorschlag vor, der einen wertvollen Beitrag zu einer zukunftsorientierten Ressourcennutzung und Rohstoffsicherheit leisten wird“, so die Einschätzung von BDE-Präsident Peter Kurth. Sie schaffe die notwendigen politischen Rahmenbedin-

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Entsorgung und Recycling

gungen, ressourcenschonende und wirtschaftlich sinnvolle Recyclinglösungen, die unsere Mitgliedsunternehmen entwickelt haben, flächendeckend zu nutzen. Von ökologisch besonderer Bedeutung sieht der BDE den Vorschlag der Kommission, bis 2030 nur noch höchstens ein Zehntel des in den jeweiligen Mitgliedsstaaten anfallenden Siedlungsabfalls deponieren zu dürfen. Mit Hinblick auf das in Deutschland bereits seit 2005 angewandte Deponierungsverbot für unbehandelte Siedlungsabfälle wären zwar auch noch schärfere Vorgaben vorstellbar gewesen. Jedoch, so Peter Kurth, dürfe fairerweise nicht verkannt werden, dass eine Erreichung des 10-Prozent-Ziels für eine Mehrheit der EU-Mitgliedsstaaten einem Quantensprung gleichkomme. n


Nachgefragt

„Es ist schwer, Rohstoffe im Kreislauf zu halten“ Ronald Philipp, Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e. V., über den Einsatz von Recyclingbaustoffen und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Herr Philipp: Warum lässt sich das Baustoffrecycling nicht nach dem Prinzip „Cradle to Cradle“ umsetzen, also prinzipiell in einem Wertstoffkreislauf halten? Ronald Philipp: Cradle to Cradle ( C2C ) kann auch unter dem Gesichtspunkt Ökoeffektivität gesehen werden. Die beim modernen Bauen seit den 70er Jahren verwendeten Verbundwerkstoffe erschweren es, Rohstoffe im Kreislauf zu führen. Seitdem wir uns vom klassischem Klinker verabschiedet haben, entstehen beim Abriss von Gebäuden häufig Baumischabfälle, die hochgradig mit Verbundbaustoffen angereichert sind. Diese zu recyceln ist zwar möglich, aber mit immensem technischen Aufwand verbunden. Fazit: Machbar, aber kostenintensiver. Recyclingmaterial wird teurer, was den Konkurrenzdruck zum sowieso schon günstigeren Primär- bzw. Naturbaustoff erhöht. Was fordert der Verband vor dem Hintergrund des eingeschränkten Recyclings mineralischer Abfälle?

Ronald Philipp: Wir haben kein eingeschränktes Recycling, sondern das Problem, dass vornehmlich Naturbaustoffe abgenommen werden. Mit den gesteigerten Anforderungen an Umweltschutz und den gesteigerten technischen Anforderungen aufgrund des Einsatzes von Verbundmaterialien werden Recyclingbaustoffe nicht günstiger und somit wird die Nachfrage nach diesen weiter sinken. Fazit: Diese Stoffströme wandern auf die Deponie, außer Bund oder Kommune fordern den verpflichtenden Einsatz von Recyclingbaustoffen. Bisher ist dies nur sehr selten der Fall. Welchen Aspekt betrachten Sie im neuen Kreislaufwirtschaftspaket für mehr Klima- und Ressourcenschutz als besonders wichtig? Ronald Philipp: Ein wichtiger Schritt für den Klima- und Ressourcenschutz ist die im neuen Kreislaufwirtschaftspaket der EU-Kommission geforderte Rückführung der Deponierung. Bis 2030 sollen lediglich noch zehn Prozent der in den Mitgliedstaaten anfallenden Mengen deponiert werden dürfen. (siehe Kasten S. 24) n

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Intelligente Verschwendung

Das Ende des Mülls Auf dem zwölften ing. meet. ing des VDI OWL und des VDE OWL weist Wissenschaftler Michael Braungart den Weg zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft. „Der Kunde will einen Nutzen“, sagt Dr. Michael Braungart, „nicht unbedingt ein Produkt.“ Eine Waschmaschine kaufe er, um saubere Wäsche zu haben und nicht, damit ein rumpelnder Kasten im Keller stehe. Miele könnte den Verbrauchern statt eines Waschautomaten 3000 Waschgänge verkaufen, das Gerät dann zurücknehmen, mit neuer Technik ausrüsten und wieder einsetzen. „Cradle to Cradle“, von der Wiege zur Wiege, heißt der Ansatz, mit dem der Chemiker die Wirtschaft öko-effektiver gestalten will. Die Idee hat er der Natur abgeschaut. Sie produziert keine Abfälle. Ein Baum verliert Laub, damit daraus Humus entsteht. Alle Stoffe kehren mit in den Kreislauf zurück. Wenn der Mensch so wirtschafte, seien die meisten Umweltprobleme gelöst. Effizienzdiskussion und das Energiesparen greifen für Baumgart zu kurz. „Indem wir nur weniger verbrauchen, bremsen wir die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, halten sie aber nicht auf.“ Demnach müssten Unternehmen „ihre Kunden vom Kaufen abhalten“. Gewinn bringe ein Verkäufer, der Interessenten mit einem ökologischen Vorteil locke: „Wenn Du mein Produkt kaufst, tust Du Dir und der Umwelt Gutes.“ Am Flughafen Schiphol hätten die Lieferanten von Papierhandtüchern Schilder mit dem Hinweis. „Bitte waschen Sie sich oft die Hände. Wir brauchen unser Papier zurück“ angebracht. Das Unternehmen, das die Tücher wiederverwertet, habe, so Braungart, seinen „Umsatz verdreifacht“. Der Kunde kauft nicht das Papier, sondern zahlt für die Nutzung. Das Material geht zurück an den Hersteller. Über die Preise könne die deutsche und europäische Industrie nicht gegen die Billiganbieter aus Asien bestehen. Schon deshalb sei es sinnvoller, langlebige, abfallfreie Produkte zu entwickeln, die dem Kunden - und der Umwelt - einen dauerhafteren Nutzen bringen.

Unsere aktuelle Wirtschaftsweise erfolge, so der Wissenschaftler, nach dem Prinzip „Take - Make - Waste“. Dabei entnehmen wir der Erde Rohstoffe und fertigen Produkte daraus, die hinterher zu Abfall werden. Besser als Recycling oder die so genannte ther­ mische Verwertung, also Müllverbrennung, sei es, die Dinge so herzustellen, dass sie komplett wiederverwendet werden oder zu einem neuen, gleichwertigen Produkt gemacht werden können. Skoda verwende für seine Autos 42 verschiedene Stahllegierungen, die man hinterher nicht mehr voneinander trennen könne. Der Fahrzeug-Schrott würde deshalb zu minderwertigem Baustahl verarbeitet, der Menschen töte - zum Beispiel beim Erdbeben 1999 in der Türkei. Viele Häuser seien damals eingestürzt, weil der verbaute Stahl den Belastungen nicht standhielt. Der Gründer des Umweltforschungsinstituts EPEA liefert weitere Beispiele: Die IKEA Kataloge beinhalteten statt 95 nun „nur“ noch 50 giftige Stoffe. „Das ist, als würde ich mich 50 statt 95 Mal erschießen“. Da sei es besser, gleich schadstofffreies Papier herzustellen, das man nach Gebrauch kompostieren könne. Zum Beweis zeigt Baumgart einen Film des österreichischen Herstellers Gugler, der ohne Schadstoffe auskommt. Noch einen Schritt weiter geht ein Teppichbodenhersteller, dessen Ware Feinstaub aus der Raumluft filtert. Die Reederei Maerks stelle ihren neuen Schiffen Materialpässe aus. Anhand der Dokumente könne man die Schiffe auseinandernehmen und aus den Teilen neue Frachter bauen. 93 Prozent des Materials bleibe dabei eins zu eins erhalten. Auch in Deutschland lassen sich immer mehr Betriebe von Braungarts EPEA-Institut für abfallfreie Produktion zertifizieren. „Wir machen das seit 1963“, erklärt Diplomingenieur Jörg Witthöft von ZF Friedrichshafen. Der Nutzfahrzeugtechnik-Hersteller baut in Bielefeld Kupplungen für Lastwagen. Sind diese verschlissen, nimmt das Unternehmen sie zurück und fertigt aus dem Rohmaterial neue. 95 Prozent des Materials werde so wieder verwertet. Dabei verbrauche man ein Zehntel der Energie, die man für neue Kupplungen aufwenden müsse. Auch der Bielefelder Fenster- und Fassadenhersteller Schüco setzt auf möglichst ab­ fallfreie Produktion. „Aluminiumfenster werden vollständig wiederverwertet“, verspricht „Sustainability-Manager Rolf Brunkhorst. Den wegen giftiger Inhaltsstoffe umstrittenen Werkstoff PVC (Polyvenylchlorid) könne man vier bis sieben Mal recyceln. Dann lasse die Qualität allerdings deutlich

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nach. Schüco verwende für die Herstellung „nur Chlorabfälle der Industrie“. In seinem Vortrag packt Michael Braungart die Produktentwickler bei ihrem Stolz: „Ein Produkt, das zu Abfall wird, ist doch eine Bankrotterklärung des Ingenieurs.“ Bisher sehe man den Menschen „in 40 Jahren Weltuntergangsdiskussion“

vor allem als Belastung für die Natur. Dabei kann gerade die Natur – nicht als „unsere Mutter“, sondern als Lehrerin - bei der Entwicklung von wiederverwendbaren Gütern Vorbild sein. Darin könne für die Wirtschaft „Innovation, Qualität und Schönheit“ stecken. n

Nachgefragt

„Es gibt keine Produkte mit gefährlichen Stoffen“ Professor Dr. Michael Braungart hat eine Vision: Unternehmen kreieren Produkte, die keinen Müll hinterlassen. Häuser, Maschinen, Teppiche – das gesamte Material lässt sich komplett wiederverwerten. Müll und Abfälle werden heute immer noch verbrannt und auf Deponien gelagert. Es gibt Stoffe und Materialien, die sich nicht recyceln lassen. Wie sollten diese Stoffe nach Ihrem Ansatz behandelt werden?

ziehen, sondern diese in den neuen Produkten wieder Verwendung finden. Mit dem Ergebnis, dass kontaminierte Flugasche in Baustoffen zum Einsatz gelangt, Keramikfliesen, Gipse und auch PVC sind mit giftigen Stoffen belastet.

Dr. Braungart: Müll und Abfälle zu lagern bzw. zu verbrennen, ist nicht zu empfehlen. Der Betrieb von Mülldeponien und Müllverbrennungsanlagen sollte bis 2030 befristet werden. Für die Übergangszeit könnte man ein Zwischenlager für gefährliche Stoffe einrichten. Langfristig ist es jedoch sinnvoll, eine andere Strategie zu verfolgen. Wir benötigen ein System für die Herstellung von Produkten und industriellen Prozessen, dass es ermöglicht, Materialien als „Nährstoffe“ in geschlossenen Kreisläufen zu halten. Materialien von Produkten, die für biologische Kreisläufe optimiert sind, dienen als biologische Nährstoffe, und können bedenkenlos in die Umwelt gelangen. Materialien von Produkten, die für geschlossene technische Kreisläufe konzipiert sind, dienen als technische Nährstoffe (z.B. Metalle und verschiedene Polymere). Diese Materialien sollen nicht in biologische Kreisläufe geraten. „Abfälle" existieren in diesem Sinne nicht, d.h. „Abfall" ist - wie in der Natur - gleichbedeutend mit „Nahrung". Recycling ist nicht mehr notwendig, weil hier, wie zum Beispiel durch das Recycling von Elektronikschrott wertvolle Stoffe, wie zum Beispiel seltene Erden verloren gehen. Das Besondere dieses Konzept ist es, dass es keine Produkte mit gefährlichen Stoffen gibt. In Deutschland werden z.B. Recyclingbaustoffe (mineralische Bauabfälle) nicht im möglichen Umfang wiederverwendet und eingesetzt, da es die Gesetze verbieten. In der Schweiz und Österreich z.B. ist das Baustoffrecycling tonangebend. Sind wir in Deutschland zu vorsichtig? Braungart: Ich bin nicht unglücklich darüber, dass wir in diesem Fall hinter der Schweiz und Österreich liegen. Fakt ist, die Luftqualität in unseren Gebäuden ist um ein Vielfaches, etwa drei- bis achtmal, schlechter als draußen. Recycelte Baumaterialien, die beim Bau von Gebäuden zum Einsatz gelangen, enthalten eine Vielzahl an gesundheitsgefährdenden Stoffen. Hintergrund ist, dass die Hersteller den Abfällen mögliche Schadstoffe nicht ent-

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Hinter dem „Cradle to Cradle-Prinzip“ verbirgt sich als wichtiges Vorbild die Natur aus der wir Lehren ziehen können. Welchen Nutzen bzw. welche Vorteile könnte die Wirtschaft daraus ziehen und wie müssten sich zwangsläufig die Produktion und Herstellung von Gütern verändern? Braungart: Energie sparen, enthaltsam sein, die Produktions­ prozesse effizienter und weniger schädlich machen - diese Prin­ zipien von Nachhaltigkeit, wie wir sie heute verstehen, sind nicht besonders attraktiv und auch nicht zielführend. Handeln wir jedoch nach dem Cradle to Cradle-Prinzip, profitieren wir von einem immens großen Nutzen, da hier Produkte von einer viel höheren Qualität entstehen. Allein für die Industrie ergeben sich enorme Potenziale und Chancen. Beispiel Maschinenbau: Bisher ist es üblich, dass der Kunde zum Beispiel 200 Roboter kauft und zusätzlich für Wartung und Service zahlt. Aus Wertschöpfungssicht ist das nicht überzeugend. Wie viel besser und effektiver ist es, wenn nicht mehr die Maschine erworben wird, sondern der Kunde 100 Millionen Schweißpunkte erwirbt oder einfach nur die Verpackungsfolie. Das ist absolut effektiv.

Von der Natur können wir sehr viel lernen. Andere Beispiele zeigen weitere Möglichkeiten: Das Auto wird nicht mehr gekauft, sondern nur für eine bestimmte Zahl an Kilometern erworben oder der Hersteller von Fenstern verkauft nur die Dienstleistung „Durchschauen“. Das ist keine revolutionäre Vorstellung, sondern nur die Praktizierung echter Marktwirtschaft. Es ist gar nicht so schwierig, umzudenken. Von der Natur können wir sehr viel lernen. Bei der Entwicklung von wiederverwertbaren

Cradle-to-Cradle-Erfinder Professor Dr. Michael Braungart plädiert für das Ende des Mülls Foto: VDI OWL/ Nitschke Fotografen

Gütern ist sie ein gutes Vorbild. Natur und Mensch können gemeinsam die Möglichkeiten der Industrie verbessern, damit natur- und umweltunterstützende Produkte und Prozesse möglich werden. Die funktionierenden Wechselwirkungen zwischen natürlichen Systemen legen nahe, dass die Etablierung von nachhaltigen Systemen der Produktion und des Konsums keine Frage der Reduzierung der Größe unseres „ökologischen Fußabdrucks" ist, sondern die Herausforderung ist eher, wie dieser „Fußabdruck" als nie versiegende, unterstützende Quelle für natürliche Systeme errichtet werden kann. Der Mensch ist hier nicht als Belastung, sondern aufgrund seiner KOMMENTAR Fähigkeiten als Chance zu sehen. n

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Neues Siegel für die Akten- und Datenträgervernichtung

Für mehr Transparenz Der Fachverband Akten- und Datenträgervernichtung vergibt ein eigenes bvse-Qualitätssiegel. Dazu hat der bvse-Fachverband Qualitätsmerkmale definiert, die sich eng an der DIN 66399 orientieren, teilweise aber auch darüber hinausgehen. Unternehmen, die sich an der bvse-Qualitätssiegelzertifizierung beteiligen, stehen vor einer anspruchsvollen, aber auch praktikablen Herausforderung. Ziel ist es, ein belastba-

res Qualitätslevel zu definieren, das dem Praxistest standhält. Dadurch sei gewährleistet, dass jedes ordentlich aufgestellte Unternehmen diese Anforderungen erfüllen könne, auch wenn hier und da noch Investitionen oder Änderungen in der Organisation vorzunehmen seien. n

Nachgefragt

Das Siegel soll Orientierung geben Jörg Lacher, Geschäftsführer beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse), über das neue Siegel und seine Bedeutung für Kunden und Entsorgungsunternehmen. Warum wurde das Siegel eingeführt? Lacher: Wir haben unser Siegel entwickelt, nachdem die DIN 66399 veröffentlicht wurde. Daher ist die DIN natürlich die Grundlage für unseren Kriterienkatalog. Allerdings haben wir auch zusätzliche Punkte aufgenommen. Ziel ist es, den Unternehmen, die Leistungen aus dem Bereich der Akten- und Datenträgervernichtung nachfragen, mit dem Qualitätssiegel eine gute Orientierung zu geben. Welche Anforderungen müssen die Unternehmen/Entsorger erfüllen, um ein solches Siegel zu erhalten? Lacher: Nachdem der Fachverband Akten- und Datenträgervernichtung das Qualitätssiegel in den Jahren 2014 und auch noch 2015 erarbeitet hatte, wurde verschiedenen Branchen-Unternehmen das Siegel vorgestellt. Wir sind direkt auf großes Interesse gestoßen. Teilweise gab es hinsichtlich der Zertifizierung nach „altem Stand" aber noch vertragliche Verbindungen, die erst noch auslaufen mussten bzw. müssen. Bei den Beratungsgesprächen hat sich aber auch herausgestellt, dass doch bei einer Reihe von Unternehmen Investitionen in die Anlagen- und Gebäudetechnik erforderlich sind, um die Kriterien erfüllen zu können. Das Siegel ist darauf gerichtet, nur Unternehmen zu zertifizieren, die Knowhow, Anlagentechnik und Sicherheit bieten. Wie viele Entsorger haben es bisher beantragt? Wie ist die Resonanz? Lacher: In der zweiten Jahreshälfte 2015 wurden nun die ersten drei Unternehmen zertifiziert. Weitere Zertifizierungen werden in den nächsten Wochen folgen. Das Siegel ist also erst seit Mitte April „im Markt". Wir gehen davon aus, dass wir im April 2016 mindestens 20 Unternehmen/Standorte bundesweit zertifiziert haben. Welche Vorteile ergeben sich für Verbraucher/Kunden/Unternehmen? Lacher: Datenvernichtung ist mehr als einen mobilen oder stationären Schredder zu betreiben. Mindestens ebenso wichtig ist die gesamte Logistik und der Organisationsablauf. Nur wenn alles zusammenpasst, besteht die Gewähr, dass Dokumente ordnungsgemäß vernichtet werden und nicht in fremde Hände geraten.

Das Qualitätssiegel steht für eine qualifizierte Kontrolle durch un­ abhängige Sachverständige. Diese kontrollieren die Akten- und Datenträgervernichtungsunternehmen nicht nur im Rahmen von regelmäßigen Vor-Ort-Audits, sondern auch durch unangekündigte Überprüfungen. n

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Auf Expansionskurs: Die Zimmermann Datenvernichtung plant einen Neubau, um auch künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Foto: Zimmermann Datenvernichtung

Zimmermann Datenvernichtung

Weiteres Wachstum und Expansion Das zertifizierte Münsteraner Familienunternehmen Zimmermann Datenvernichtung GmbH beschäftigt sich seit über einem Jahrzehnt mit der Vernichtung von Papier und Datenträgern.

V

or elf Jahren gründete Benedikt Zimmermann seinen Betrieb im Alter von 68 Jahren, fünf Jahre nachdem er sein 1968 aufgebautes und florierendes Entsorgungsunternehmen aus persönlichen Gründen veräußert hatte. Insbesondere in den letzten vier Jahren machten die Münsteraner mit verschiedenen positiven Veränderungen von sich hören. Nach zuvor mehreren Wechseln in der Unternehmensleitung konnte Jörg Bohn vor vier Jahren als Geschäftsführer gewonnen werden. Im selben Jahr wurde ein erfahrener Vertriebsmitarbeiter eingestellt, wodurch sowohl in der Neukundenakquise als auch in der Bestandskundenpflege ein großer Schritt nach vorn gelang. „Ein Selbstläufer ist das aufgrund der zahlreichen Wettbewerber im Großraum Münster nicht gewesen“, betont Jörg Bohn, vor allem das Großkundengeschäft sei hart umkämpft. Neben institutio­ nellen Großkunden wie Versicherungen, Gerichte und Staats­ anwaltschaften gehören Freiberufler, Ärzte, Rechtsanwälte und mittelständische Gewerbetreibende, aber auch Privathaushalte zu den Kunden. Im Herbst 2014 konnte – nach erfolgreicher Übergabe des Unternehmens vom Gründer Benedikt Zimmermann an seine Tochter Annelie Strompen – bereits ein Großprojekt realisiert werden: der Einsatz einer neuen, leistungsstärkeren und TÜV-zertifizierten Schredderanlage. Diese ist seitdem in der Lage, Datenmaterial sogar in der Sicherheitsstufe P5 (geheim zu haltendes Material) zu vernichten. Der Entsorgungsfachbetrieb beschränkt sich allerdings nicht auf die reine Aktenvernichtung, diverse Fraktionen Papier und Kartonagen werden ebenfalls zur Entsorgung angenommen. Auch magnetische Speichermedien (z.B. Festplatten), optische Speichermedien wie CD/DVD, Röntgenbilder, Microfiche etc. und elektronische Speichermedien wie USB-Sticks werden fach­ gerecht gelöscht und/oder geschreddert. Aufgrund des wachsenden Geschäfts wurde im Jahr 2015 abermals der Fuhrparkbestand vergrößert und umfasst nun, neben LKW mit Koffer- bzw. Absetzaufbau, auch einen 26-Tonner mit Abrollfunktion, so dass auch 40cbm-Mulden befördert werden können. Kunden des Unternehmens, die den persönlichen Umgang und die freundliche Atmosphäre zu schätzen wissen, können zwischen

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diversen Behältern mit einem Fassungsvermögen von 70 Litern bis 40.000 Litern wählen, auch Selbstpresscontainer z.B. für große Mengen Kartonagen stehen zur Verfügung – somit ist für jeden Bedarf eine passende Behältergröße und -art verfügbar. Auf Wunsch bietet das Unternehmen auch personelle Hilfestellung beim Befüllen der Behälter.

Sichere Akteneinlagerung Über die Akten- und Datenträgervernichtung hinaus koordinieren die Mitarbeiter auch eine vorhergehende physische Akteneinlagerung. Zu diesem Zweck werden die für die Archivierung vorge­ sehenen Akten über den Abholservice in eigenen Fahrzeugen zum Hochsicherheitslager transportiert. EDV-technisch erfolgt unter Eingabe von Kostenstellen, Suchbegriffen, Vernichtungsdatum etc. die Erfassung der Archivstücke. Nach Ablauf der gesetzlichen Aufbewahrungsfristen und kundenseitiger Freigabe werden die Dokumente gemäß den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes vernichtet. Kunden, die den Vernichtungsprozess vor Ort begleiten möchten, können in einem dafür zur Verfügung stehenden Raum über eine hoch­ moderne Videoanlage den Fortgang des Schredderns beobachten. Das geschredderte Material wird anschließend der Papier- bzw. Metallindustrie zugeführt; die Rückführung der Akten- und Datenträger in den Wertstoffkreislauf ist ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz im Sinne der Ressourcenschonung, denn pro Tonne neu zu erzeugendem Papier müssen durch die Zugabe von Recyclingmaterial durchschnittlich 16 Bäume weniger gefällt werden. Das Familienunternehmen plant auch für 2016 mit weiterem Geschäftswachstum und beschäftigt sich zur Zeit bereits mit strategischen Planungen für einen Neubau, um auch zukünftig den Anforderungen des Marktes und der Kunden mit den ent­ sprechenden technischen und räumlichen Ressourcen gerecht zu werden. n n Weitere Informationen: www.zimmermann-datenex.de


REISSWOLF

Seit 30 Jahren höchster Standard Im letzten Jahr wurde die Marke REISSWOLF 30 Jahre alt. Das Jubiläum war Anlass zur Freude, aber auch Gelegenheit, über die Marke und ihren Stellenwert nachzudenken. „Die Marke REISSWOLF ist aktueller denn je“, fasst Torsten Kröner-Jussack, Geschäftsführer der REISSWOLF GmbH aus Harsewinkel, die Ergebnisse der Reflexion zusammen. „Nach Einführung der DIN 66399 ist für die Aktenvernichtung eine Art „grauer Markt“ entstanden: Insbesondere im Internet gibt es eine Vielzahl von Anbietern, die damit werben, alle mög­lichen Sicherheitsstandards zu erfüllen“, weiß Kröner-Jussack. Fakt sei jedoch: Nur die wenigsten Dienstleister könnten einen geschlossenen Sicherheitsprozess, der sowohl dem Bundesdatenschutzgesetz als auch der DIN 66399 genüge, anbieten. REISSWOLF gilt als der bekannteste bundesweit tätige Anbieter für einen geschlossenen Sicherheitsprozess. In Zeiten, in denen immer mehr Produkte und Dienstleistungen kopiert werden, wird es wichtiger, das Profil einer Marke zu schärfen. „Eine starke Marke mit unverwechselbarem Charakter ist Voraussetzung für das Vertrauen der Verbraucher. Erfolgreiche Markenbildung in einem Dienstleistungsbereich braucht aber auch einen struk­ turierten Prozess“, sagt Kröner-Jussack. Vor diesem Hintergrund sei die Mittelstandskooperation, wie sie REISSWOLF betreibe, beispielhaft. In jedem der 63 Partnerbetriebe, verteilt auf 27 europäische Länder, durchlaufen zu vernichtende Akten und Daten den gleichen Sicherheitsprozess. Für die deutschen Betriebe wurde dieser Ablauf unlängst zertifiziert, und zwar einheitlich für alle Betriebe auf der höchsten Stufe nach DIN 66399. Kunden von REISSWOLF hätten so überall in Deutschland die Gewissheit, dass sie eine Dienstleistung auf allerhöchstem Standard ein­kaufen. Neben strukturierten Prozessen ist für REISSWOLF die Inves­ tition in die Betriebsstätten ein weiterer wichtiger markenstärkender Aspekt. Deshalb hat der REISSWOLF Betrieb in Harsewinkel, Referenzbetrieb für die Akten- und Datenvernichtung in Ostwestfalen-Lippe, jetzt kräftig aufgerüstet und auf insgesamt 600 Quadratmetern einen neuen Standort entstehen lassen. Die Resonanz der Kunden ist durchweg positiv: In den ersten zwölf Monaten fanden bereits über 15 Audits von Kunden und Geschäftspartnern auf dem Gelände statt. „Unser Beispiel zeigt: Die Marke REISSWOLF ist lebendig wie nie zuvor. Und das soll auch so bleiben. Wir tun alles, um unseren Kunden Qualität und Zuverlässigkeit, die man mit unserer Marke verbindet, Tag für Tag aufs Neue erleben zu lassen.“ n

Torsten Kröner-Jussack, Geschäftsführer der REISSWOLF GmbH aus Harsewinkel: Die Marke als Vertrauensbasis

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Sichere Akten- und Datenvernichtung

Kein Risiko eingehen Die Vernichtung von Akten und Daten ist ein sensibles Thema. Bei der Wahl eines Entsorgungspartners ist Sorgfalt geboten, denn der Datenerzeuger haftet persönlich für die sichere Vernichtung. „Ein Großteil der Daten wird heute per E-Mail versandt. Firewalls und Anti-Virus-Software sorgen dafür, dass die Vertraulichkeit gewahrt bleibt. Doch wie sieht es bei Dokumenten in Papierform aus, die zur Entsorgung anstehen?“, weist Heiner Brokamp, Geschäftsführer der Brokamp Aktenvernichtung mit Sitz in Borken auf die Problematik hin. Die hier enthaltenen Informationen seien häufig leichter zugänglich als die Originale, die im Computer abgespeichert sind. Deshalb komme es gerade hier darauf an, die Entsorgung sicherzustellen, damit die Dokumente nicht in falsche Hände geraten. Zu groß sei die Gefahr, die Sicherheit und Vertraulichkeit des Unternehmens zu gefährden. Das 1990 gegründete und 1999 mit dem Zertifikat Entsorgungsfachbetrieb ausgezeichnete Unternehmen hat sich nicht nur auf die Entsorgung und sichere Vernichtung von Akten spezialisiert, sondern übernimmt auch die nach dem BDSG erforderliche Vernichtung von Datenträgern. Dazu gehören neben Festplatten und Magnetbändern bis 3,5“ auch CDs/DVDs, Blue-Rays, Disketten, Kunden- und Kreditkarten sowie USB-Sticks. Heiner Brokamp: „Der leistungsstarke Zerkleinerer vernichtet die Datenträger auf eine Größe von 11 mm x 26 mm. Dieses entspricht im vollen Umfang dem BDSG und der neu geltenden DIN 66399 Sicherheitsstufe 4. Bei magnetischen Datenträgern erreichen wir die Sicherheitsstufe 5. Eine Wiederherstellung der Datenträger ist daher unmöglich.“ Für den gesamten Vernichtungsprozess orientiert sich der Ent­ sorgungsfachbetrieb an die geltende DIN 66399, die für die klassischen und digitalen Datenträger gleichermaßen gilt. Dabei wird jede Datenträger-Kategorie in sieben Sicherheitsstufen unterteilt. Je höher die Sicherheitsstufe, desto kleiner die Ver­ nichtungs-Partikel.

Der Datenverursacher ist in der Pflicht Unternehmensverantwortliche, die nicht die nötige Sorgfalt bei der Vernichtung ihrer Daten walten lassen, gehen ein hohes Risiko ein: Sie haften persönlich und sind damit in den gesamten Entsorgungsprozess involviert. Das bedeutet in der Praxis - der beauftragte Datenvernichtungsbetrieb ist sorgfältig auszuwählen und es gilt ein besonderes Augenmerk auf die hier praktizierten Sicherheitsvorkehrungen zu legen. „Der Auftrag ist schriftlich zu erteilen und muss insbesondere klare Aussagen über einzelne Teilbereiche enthalten“, beschreibt Heiner Brokamp. Dazu gehören zum Beispiel die Spezifizierung der ausgelagerten Datenvernichtung und die Darstellung der beim Auftragnehmer tatsächlich realisierten technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Datensicherheit. Außerdem ist festzulegen, dass der Auftragnehmer die Daten nur im Rahmen dieser so genannten „Weisungen” des Auftraggebers verarbeiten bzw. nutzen darf. Ist der Auftragnehmer der Ansicht, dass eine Weisung des Auftraggebers gegen Datenschutzvorschriften verstößt, so hat er den Auftraggeber unverzüglich darauf hinzuweisen. n n Weitere Informationen: www.aktenvernichtung-brokamp.de

Die Sicherheitsstufen der DIN 66399 n Sicherheitsstufe-1: Allgemeines

Schriftgut, das unlesbar gemacht oder entwertet werden soll.

n Sicherheitsstufe-2: Interne

Unterlagen, die unlesbar gemacht oder entwertet werden sollen.

n Sicherheitsstufe-3: Datenträger

mit sensiblen und vertraulichen Daten sowie personenbezogenen Daten, die einem erhöhten Schutzbedarf unterliegen.

n Sicherheitsstufe-4: Datenträger

mit besonders sensiblen und vertraulichen Daten sowie personenbezogenen Daten, die einem erhöhten Schutzbedarf unterliegen.

n Sicherheitsstufe-5: Datenträger

mit geheim zu haltenden Informationen mit existenzieller Wichtigkeit für eine Person, ein Unternehmen oder eine Einrichtung.

n Sicherheitsstufe-6: Datenträger

mit geheim zu haltenden Unterlagen, wenn außergewöhnliche Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten sind.

n Sicherheitsstufe-7: Für

strengst geheim zu haltende Daten, bei denen höchste Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten sind.

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Energie aus Abfall

Wichtiger Beitrag zur Energiewende Moderne Abfallverbrennungsanlagen wie die Bielefelder MVA nutzen den Energiegehalt des Abfalls zur Erzeugung von Strom und Fernwärme in Kraftwärmekopplung. So gewährleisten sie Entsorgungssicherheit und liefern einen wesentlichen Beitrag für eine umwelt- und klimaschonende Energieversorgung.

I

n der MVA Bielefeld wird die bei der Verbrennung frei werdende Energie mittels Kraftwärmekopplung in Strom und Fernwärme umgewandelt. Auf diese Weise werden aus ca. 400.000 Tonnen Abfall jährlich ca. 160 Mio. kWh Strom und ca. 350 Mio. kWh Fernwärme erzeugt und in die Netze der Stadtwerke Bielefeld eingespeist. Diese Energiemengen reichen aus, um den Bedarf von etwa 57.000 Haushalten mit Strom und 23.000 Haushalten mit Wärme zu decken. (Quelle: MVABerechnungen: Strombedarf eines 4-Personen-Haushaltes = 2.800 kWh/a, Wärmebedarf eines 4-Personenhaushaltes = 15.000 kWh/a) Die Energieerzeugung aus Abfall zeichnet sich zudem durch ihre positive CO2-Bilanz aus, da der Energieträger Abfall zu etwa 50 Prozent aus biogenen Bestandteilen besteht und die Energieerzeugung in diesem Umfang als klimaneutral eingestuft wird. Die anteilige Stromerzeugung der MVA Bielefeld ist auf dieser Grundlage seit 2014 als Erneuerbare Energie zertifiziert. Durch die Substitution von konventionellen Energieträgern wie Öl, Kohle oder Gas trägt die Energie aus Abfall daher in hohem Maße zur Reduktion des Treibhausgases CO2 bei: So werden durch die Strom- und Fernwärmeerzeugung der MVA Bielefeld jährlich ca. 50.000 Tonnen CO2-Emissionen vermieden. (MVABerechnungen: Strom gegenüber Energiemix Deutschland und Wärme gegenüber Gasheizung) Und all dies bei niedrigsten Emissionen: durch ihre besonders effektive 8-stufige Rauchgasreinigung werden die gesetzlichen Grenzwerte um bis zu 99% unterschritten, womit die MVA Bielefeld nach wie vor zu den Anlagen mit den niedrigsten Emissionswerten in Deutschland zählt. Als grundlastfähige Heizkraftwerke, die umweltfreundlich und klimaschonend Strom und Wärme in Kraftwärmekopplung erzeugen, stellen Müllverbrennungsanlagen somit einen wesentlichen Baustein der Energiewende dar. Ihre umweltfreundliche und klimaschonende Energieerzeugung ist mittlerweile allgemein anerkannt. Häufig sehen sich die Betreiber aber mit der Aussage konfrontiert, dass sie einem weiteren gewünschten Ausbau des stofflichen Recyclings entgegenstehen. Dass das stoffliche Re­ cycling und die energetische Verwertung in der Abfallwirtschaft jedoch keinen Gegensatz bilden, sondern sich vielmehr notwendig und sinnvoll ergänzen, zeigt ein Blick in die europäische Abfallstatistik: In den EU-Ländern mit den höchsten stofflichen Recyclingquoten – wie z.B. Deutschland – findet gleichzeitig in hohem Maße die Energieerzeugung aus Abfall statt. Insbesondere durch das Deponierungsverbot für unbehandelte Abfälle, einhergehend mit gesteigerten Recyclingraten und dem Ausbau der Energieerzeugung aus Abfall, hat die deutsche Abfallwirtschaft im Vergleich zu 1990 CO2-Emissionen von jährlich

MVA Bielefeld: Ihre umweltfreundliche und klimaschonende Energieerzeugung ist mittlerweile allgemein anerkannt. Foto: MVA

56 Mio. Tonnen vermieden, so das Bundesumweltamt in seiner „Klimarelevanz der Abfallwirtschaft, 01/2011“. Auf europäischer Ebene werden jedoch weiterhin jährlich ca. 75 Mio. Tonnen Restabfälle deponiert. Hier besteht ein erhebliches CO2-Minderungspotenzial von 140 bis 200 Mio. Tonnen pro Jahr zu vergleichsweise geringen Kosten, das durch den gleichzeitigen Ausbau des stofflichen Recyclings und der Energieerzeugung aus Abfall realisiert werden kann. (Quelle: Umweltbundesamt: Klimaschutzpotenzial i. d. Abfallwirtschaft, 06/2010) Der Ausstieg aus der Deponierung unbehandelter Abfälle sollte daher den Schwerpunkt der europäischen Abfallwirtschaftspolitik bilden und wäre der größte Beitrag, den die Abfallwirtschaft auf europäischer Ebene zum Klimaschutz leisten kann. n

KONTEXT Die MVA Bielefeld gehört mehrheitlich zu den Stadtwerken Bielefeld, die ihre Anteile an dem Unternehmen zum 1. Januar 2016 - mittelbar über die Interargem GmbH – auf insgesamt 91,9 Prozent aufgestockt haben. Darüber hinaus zählen insgesamt elf kommunale Gesellschafter der Region zum mittelbaren Gesellschafterkreis der MVA Bielefeld, so dass die Anlage seither wieder rein kommunal geführt wird. Eine weitere Tochtergesellschaft der Interargem ist die Enertec Hameln GmbH, die ebenfalls eine Abfallverbrennungs­ anlage betreibt. Beide Anlagen werden in einem engen Verbund betrieben und leisten neben der umweltverträglichen Energieerzeugung ein höchstes Maß an Entsorgungssicherheit für die Region. www.interargem.de n

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OWL   Porträts

Arbeiten und Leben in der Region Was macht Arbeiten und Leben in einer Region wie Ostwest­ falen-Lippe aus? Welche beruflichen und privaten Entwicklungsmöglichkeiten sehen die Menschen für sich, ihre Fami­ lien und Freunde in OWL  ? Was wird für die Zukunft erhofft? Antworten auf diese Fragen können am besten die „Betroffenen“ selbst geben. In der mehrteiligen Reihe „ OWL Por­ träts“ kommen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des „Cross Mentoring“ zu Wort. Das Fachkräfteentwicklungsprogramm von OWL MASCHINEN­ BAU verbindet Menschen unterschiedlicher Funktionen und Positionen aus Unter­nehmen in ganz OWL . So bekommt die Region durch diese Porträtreihe ein sehr persönliches Gesicht. Diesmal im Porträt: Carolin Burmeier, Ingenieurin bei der Firma DÜBÖR Groneweg GmbH & Co. KG, ein weltweit anerkannter Hersteller und Lieferant von Backtrennmitteln und Schneideölen für die Lebensmittelindustrie aus Bad Salzuflen. Carolin Burmeier ist für tech­nische Belange des Serien- und Sondermaschinenbaus bei DÜ­ BÖR zuständig. „An meiner Arbeit als Assistentin des tech­nischen Leiters schätze ich die Abwechslung. Meine Aufgaben reichen von der technischen Projek­ tierung bis hin zu betriebswirtschaftlichen Kalkulationen. In der kurzen Zeit, die ich hier bin, habe ich bereits an verschiedenen Projekten mitgearbeitet und vielfältige Einblicke erhalten.“ Hier aufgewachsen hat sie ihre Ausbildung zur Mechatronikerin und das Studium als Bachelor of Engineering in der Region absolviert. „Ich bin durch und durch Lipperin und mir gefallen die kurzen Wege und die zahlreichen Angebote in Freizeit und Weiterbildung. Im Cross-Mentoring bekomme ich durch den Austausch mit meinem Mentor und mit den anderen Mentees eine tolle Unterstützung für meine persönliche Entwicklung als Fach- und Führungskraft.“ n

n Weitere Informationen: www.owl-maschinenbau.de

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Personal und Führung

Die TRAUMJOB 2016

Messe für Arbeitgeber und Arbeitssuchende Premiere für eine neue Personal- und Jobmesse: Die TRAUMJOB 2016 startet am 3. und 4. Juni im Schützenhof Paderborn.

D

as neue Veranstaltungs­ format möchte Arbeitgeber und potenzielle Arbeitnehmer zusammenbringen. Deshalb präsentieren sich auf der TRAUMJOB etwa 70 regio­ nale bzw. über­ regionale Aussteller und informieren über Karrieremöglichkeiten in ihren Unternehmen. Zielgruppe sind Auszubildende, Studierende, Menschen, die sich beruflich umorientieren möchten, sowie Wiedereinsteiger und ältere Arbeitnehmer. Zusätzlich ist ein Rahmen­ programm vorgesehen: Neben Unter­ nehmensvorträgen können die Besucher Christina Berns: „Die TRAUMJOB an einem simulierten Assessment-Cen- bietet für Unternehmen und Arbeit­ ter teilnehmen, sich über die richtige suchende eine Win-win-Situation.“ Bekleidung für das Bewerbungsgespräch in­ formieren und Bewerbungsmappen checken lassen. Die Resonanz ist positiv. „Erste Unternehmen haben ihre Messestände bereits gebucht“, freut sich Projektleiterin Christina Berns. Die TRAUMJOB sei der passende „Impfstoff“ gegen akuten Fachkräftemangel. Berns: „Für die ausstellenden Unternehmen ist die Veranstaltung eine zeit- und kostensparende Möglichkeit, noch auf der Messe die unterschiedlichsten Kontakte zu knüpfen. Die Besucher profitieren von der Vielzahl an ausstellenden Unternehmen verschiedenster Branchen, die ihnen gute Chancen bieten, den Traumjob oder den passenden Ausbildungsplatz zu finden. Parallel zur TRAUMJOB findet erstmals auch eine Ausbildungsplatzbörse statt. Diese widmet sich ganz besonders den neunten Klassen der Haupt- und Realschulen sowie den elften Klassen der Gymnasien des Kreises Paderborn, die für 2017 ihren geeigneten Ausbildungsplatz direkt auf der TRAUMJOB 2016 sichern können. Veranstalter der Personal- und Jobmesse ist das Paderborner Unternehmen Grothus van Koten Mittelstandsmarketing, das bereits seit 15 Jahren die Kongressmesse „MEiM – Mehr Erfolg im Mittelstand“ durchführt. n

n Weitere Informationen für Unter­nehmen, die auf der TRAUMJOB 2016 ausstellen möchten, gibt es auf der Internetseite: www.traumjob.org und bei Christina Berns, Tel. 05251- 8707070.


Foto: rawpixel

E-Commerce und Online Marketing

Von Daten und Technologie geprägt Eine ungebrochen hohe Nachfrage nach digitaler Werbung, ein starkes Wachstum bei Programmatic Advertising und das große Wachstumsfeld Internet der Dinge prägen den digitalen Markt von morgen.

D

ie digitalen Prinzipien werden mehr und mehr die Werbemarktregeln der Zukunft prägen. Der jährlichen Expertenbefragung zum aktuellen Stimmungsbild unter den führenden Online-Mediaagenturen in Deutschland zufolge, zeigt der FOMA-Trendmonitor zukunftsweisende Prognosen, Trends und Wachstumsfelder für die digitale Werbung. Trotz anhaltender Leistungs- und Qualitätsdiskussionen sehen 97 Prozent der Online-Agenturexperten eine starke bzw. sehr starke Nachfrage nach digitaler Werbung. Als größter nutzungsbedingter Wachstumstreiber gilt mobile Werbung mit einem Zuwachs von über 18 Prozent. Nachfrageseitig erwarten die FOMA-Mitglieder (Fachkreis Online-Mediaagenturen im BVDW) in den kommenden zwei Jahren steigende Anteile von Online im Media-Mix vor allem bei Handel und Versand, Textilien und Bekleidung und in der Telekommunikation. „Digitale Werbung hat zurecht einen hohen Stellenwert in der Markenkommunikation, und das über alle Branchen hinweg. Wichtig ist, die wirksamen Instrumente, die zur Sicherung von Qualität und Transparenz zur Verfügung

stehen, konsequent einzusetzen und den Qualitätsansatz auch in neue Bereiche zu erweitern. Diesen Weg müssen die Marktpartner gemeinsam gehen“, erklärt FOMA-Sprecher Manfred Klaus. Der Faktor Daten zieht sich durch so gut wie alle Themen, die in den nächsten fünf Jahren von Bedeutung sind. Einigkeit herrscht darüber, dass umfassende Daten (Big Data) und insbesondere die Qualität von Daten ein, wenn nicht der kritische Erfolgsfaktor der weiteren Entwicklung von Digital zum Leitmedium ist. Dazu zählt auch die Bedeutung von Daten für die Relevanz und damit auch für die Akzeptanz digitaler Werbung. So gehen zwei Drittel der Befragten davon aus, dass Konsumenten nicht relevante Werbung zunehmend weniger akzeptieren werden. Das Relevanzkriterium gilt auch für alternative Formen der Markenkommunikation wie beispielsweise native Advertising, von dem mehr als vier von fünf Mediaexperten überzeugt sind, dass sich Nutzer von dieser Werbeform weder gestört noch getäuscht fühlen. FOMA-Sprecher René Lamsfuß: „Digitale Werbung funktioniert und wirkt maßgeblich über datenbasiert erzeugte Relevanz. Entscheidend sind hier

Marketing und Medien | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Quelle: BVDW

vielfältige, sich ergänzende Daten aus möglichst vielen Datenquellen und ihre Transformation zu hochwertigen aussteuerungsrelevanten Informationen. Hier brauchen wir nicht zuletzt auch innovations- und wachstumsfördernde datenschutzrechtliche Rahmenbedingungen.“

Wachstumsfeld Internet der Dinge Daten sind auch Dreh- und Angelpunkt für eines der Wachstumsfelder der Zukunft in der digitalen Werbung: das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT). Über die Hälfte der Experten rechnet damit, dass die exponentiell wachsende Zahl internetfähiger Sensoren Werbeflächen künftig systematisch auf die Umwelt reagieren lassen wird und sie somit fundamental verändert. Dementsprechend zeigen sich auch über drei Viertel der Befragten überzeugt, dass das Internet der Dinge eine wichtige Rolle im Digital-Werbegeschäft in den nächsten fünf Jahren einnehmen wird. Nahezu ebenso viele Mediaexperten sehen dabei die digitale Technik immer näher an den Menschen heranrücken, so dass die Grenze zwischen Mensch und Trägermedium sich immer mehr auflöst. „Digitale Werbung ist weit mehr als Werbung in dem digi-

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Marketing und Medien

talen Raum, den wir bisher als Internet verstehen“, führt FOMASprecher Christian Franzen aus. „Nahezu alle Devices und Screens, die internetfähig sind, können für Werbung genutzt werden. Daher wird digitale Werbung immer wichtiger und grundlegender. Gleichzeitig wachsen die Herausforderungen durch die Komplexität von Technik, Datenschutz, Messbarkeit etc.“

Digital bestimmt die Marktregeln der Zukunft Die datenbasierten – und damit häufig einhergehend automatisierten – Prinzipien der digitalen Welt werden sich zunehmend auch in anderen Mediengattungen durchsetzen. Über zwei Drittel der Mediaexperten gehen davon aus, dass die damit verbundenen Transparenz- und Effizienzerwartungen und -anforderungen der werbetreibenden Industrie im Hinblick auf zum Beispiel Logistik (Buchung und Auslieferung), Leistungsmessung und -auswertung etc. auch die Maßstäbe in den anderen Medien setzen und damit die Marktregeln der Zukunft bestimmen werden. Digitale Datenkompetenz gehört damit auch zu den wichtigsten zukünftigen Erfolgsfaktoren der Online-Mediaagenturen. Vier von fünf Befragten zeigen sich überzeugt davon, dass in diesem Asset maßgebliches Wettbewerbs- und Profilierungspotenzial liegt. In diesem Kontext sehen auch drei Viertel der Experten den Nachweis komplexer Werbewirkungszusammenhänge als originäre Domäne der datenerfahrenen Online-Mediaagenturen. Insgesamt wird der Zugriff auf und die Beherrschung von digitalen Daten nicht nur die Innovations- und Zukunftsfähigkeit der Digitalbranche selbst, sondern auch die anderer volkswirtschaftlicher Sektoren bestimmen und die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland im internationalen Vergleich maßgeblich beeinflussen. „Es besteht kein Zweifel darüber, dass das Marketing der Zukunft von Daten und Technologie geprägt wird“, sagt Ulrich Kramer (pilot Hamburg). „Die digitalen Kanäle und ihre Innovationskraft sind hier der Taktgeber. Für diese Herausforderungen sehen sich die Online-Mediaagenturen mit ihrer umfassenden Digitalkompetenz in einer sehr guten Ausgangssituation – insbesondere im Hinblick auf ihre Beratungsfunktion bei der digitalen Transformation von Markenkommunikation.“ n


Veranstalter und Online Marketing-Spezialist Thorsten Piening: „Online Marketing kann Unternehmenspotenziale erschließen und es ist ein eta­bliertes Instrument für mehr wirtschaftlichen Erfolg.“

Online Marketing Konferenz Bielefeld (OMKB)

Von den Besten lernen Premiere für eine neue Veranstaltung am 8. April: Die erste Online Marketing Konferenz Bielefeld (OMKB) in der Bielefelder Stadthalle beschäftigt sich mit den aktuellen Entwicklungen der Branche. „Online Marketing kann Unternehmenspotenziale erschließen und ist ein etabliertes Instrument für mehr wirtschaftlichen Erfolg“, sagt Thorsten Piening, Gründer und Geschäftsführer der Online Marketing Agentur qualitytraffic GmbH, und Veranstalter der 1. Online Marketing Konferenz Bielefeld (OMKB). „Online Marketing gehört in jedes Unternehmen, das sich, seine Marke und Produkte im Internet optimal präsentieren möchte. Ziel unserer Veranstaltung ist es, eine Plattform zum Wissenstransfer und zum Austausch für Unternehmen und Marketingverantwortliche zu schaffen. Sie sollen hier aktuelle Trends und Tipps aus erster Hand erfahren, um die eigenen Potenziale im Online Marketing erschließen zu können“, beschreibt Piening die Motivation. Für den Unternehmer ist die 1. OMKB in Bielefeld eine Herzensangelegenheit. Seit über 15 Jahren ist der Unternehmer im Internet erfolgreich tätig und weiß um den Know-how-Bedarf. „Unser Ziel ist es, Interessierte in der Region über aktuelle Trends zu informieren. Deshalb holen wir die Top-Speaker zur OMKB nach Bielefeld“, beschreibt Piening die Motivation. Mit gut 20 Vorträgen und Workshops liegt der Fokus auf den neuesten Entwicklungen der Branche - das Themenspektrum ist vielfältig und informiert über Conversion Optimierung, Display Advertising bis hin zu Content Marketing & Co.

ONLINE MARKETING KONFERENZ BIELEFELD

22 Speaker

Aktuelles Wissen für die Region „Wir haben uns bewusst für Bielefeld als Austragungsort in Ostwestfalen entschieden. Denn hier sitzen starke mittelständische und große Unternehmen, die wissen, wie wichtig es ist, online präsent zu sein. Wir möchten, dass das Wissen der renommiertesten Online-Experten in unsere Region kommt und alle davon profitieren können“, so Piening. Top-Experten international erfolgreicher Unternehmen wie der Otto Group, Douglas, Fielmann, Google oder Rocket Internet präsentieren die aktuellsten Entwicklungen der Online Marketing Branche und geben hilfreiche Praxisempfehlungen. Der Veranstalter rechnet nach aktuellen Vorverkaufszahlen mit circa 700 Konferenzteilnehmern. Sogar international findet die OMKB Beachtung: Neben Anmeldungen aus Berlin und Amsterdam nehmen auch Besucher aus Luxemburg und Barcelona an der Veranstaltung in Bielefeld teil. n n Das Ticket kostet 299 Euro, plus Mehrwertsteuer. Im Preis inbegriffen ist die Verpflegung. Weitere Informationen sowie der Erwerb der Tickets: www.omkb.de

Experten auf ihrem Gebiet

16 Vorträge

über Online Marketing

6 Workshops

mit Praxiselementen

8. April 2016 Stadthalle Bielefeld www.omkb.de

Marketing und Medien / PR | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Social Media Branding

So steigert man den Bekanntheitsgrad einer Marke Social Media Branding hat vorrangig mit Image und Markenaufbau zu tun, und das ist heute sehr wichtig. Daher gilt es nicht nur seine Zielgruppe genau zu kennen, sondern auch mit viel Geduld das richtige Timing unter Beweis zu stellen. Wer sich als „Marke“ etabliert hat, führt bei den Suchmaschinen wie Google die Listen an.

U

nsere Gesellschaft neigt dazu, den Produkten großer Marken zu vertrauen. Selbst wenn diese Marken hin und wieder mit negativen Schlagzeilen auf sich aufmerksam machen, gehen die meisten Menschen davon aus, dass das Produkt einer großen, bekannten Marke qualitativ hochwertiger ist als das eines unbekannten Herstellers. Natürlich muss das nicht so sein, aber das aktuelle Beispiel einer bestimmten Automarke zeigt ganz klar: Es ist gut möglich, dass die Marktbegleiter ein Fahrzeug mit besseren Abgaswerten im Angebot haben. Aber wechselt man deshalb direkt zu einer anderen Automarke? Vermutlich nicht. Social Media Branding ist enorm wichtig, da es entscheidend zur Markenbildung beitragen kann. Die Unternehmen wissen, dass sie im Internet präsent sein müssen. Aber die Zeiten, wo man in den sozialen Netzwerken einfach mal „mitmacht“, um zu sehen, was passiert, sind schon lange vorbei. In den letzten Jahren sind die sozialen Netzwerke, wie Facebook und Twitter, zunehmend professioneller geworden. Es reicht also nicht mehr aus, nur „gelegentlich“ aktiv zu sein. Wenn man auf den Zug der sozialen Netzwerke aufspringen möchte, dann richtig. Wer das nicht kann oder möchte, sollte es lieber gleich sein lassen. Wenn es um den Aufbau einer Marke in den sozialen Netzwerken geht, dann sollte man seine Zielgruppe von Anfang an nicht nur kennen, sondern auch verstehen können! Wer seine Zielgruppe nicht kennt, weiß auch nicht, wen er da eigentlich erreichen möchte und kann sich dementsprechend auch nicht richtig darauf einstellen. Aus diesem Grund bedarf es zunächst einiger Analysen, um Kenntnisse über die demografischen Daten seiner Zielgruppe zu erlangen. Denn nur wenn man weiß, wer sein Publikum ist, lässt sich herausfinden, wo die Zielgruppe aktiv ist. Und das ist Voraussetzung für die Auswahl der richtigen Social-Media-Kanäle. Es reicht nicht aus, sich nur auf ein Unternehmensprofil bei Facebook zu beschränken. Twitter, Google+, Pinterest oder Instagram könnten ebenfalls erfolgreich zur Markenbildung eingesetzt werden. Möglicherweise können hier auch die Karriere-Netz­ werke, wie LinkedIn und Xing genutzt werden. Eventuell passt zum Unternehmen auch ein eigener Corporate Blog, der in Erwägung gezogen werden könnte. Vielleicht ist es aber auch eine Kombination aus den genannten sozialen Netzwerken. Wie so häufig, entscheiden auch hier die richtige Strategie und Vorgehensweise über Erfolg und Misserfolg.

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Marketing und Medien

Die Persona-Methode Eine mögliche Methode, seine Zielgruppe genauer kennenzu­ lernen, sind Personas (lat. Maske) – also fiktive Personen, die die Merkmale einer bestimmten Zielgruppe charakterisieren. Damit Personas entwickelt werden können, müssen zunächst andere quantitative und qualitative Methoden herangezogen werden, um geeignete Nutzerdaten erheben zu können. Das können beispielsweise Online-Befragungen oder Interviews sein. Erst wenn diese Nutzerdaten vorliegen, lassen sich durch Segmentierung und Clusteranalyseverfahren die Haupt­nutzergruppen (Kernpersonas) und deren Untergruppen (Randpersonas) ermitteln. Personas helfen zudem den Projektmitarbeitern, sich tatsächlich in die Situa­ tion der entsprechenden Zielgruppe zu versetzen und sich bei ihrer Arbeit auf die Ziele und Bedürfnisse der Nutzer zu fokussieren.

Marke bedeutet Vertrauen Bleiben wir beim Auto-Beispiel. Vermutlich ist die Zielgruppe dieser Automarke auf Facebook aktiv – es ist aber genauso gut möglich, dass es gut besuchte Foren zu diesem Thema gibt. Hier besteht das Potenzial, die Zielgruppe möglicherweise viel gezielter anzusprechen. Gutes Social Media Branding lebt von der genauen Kenntnis der Zielgruppe. Je mehr bekannt ist, desto einfacher und gezielter kann man diese ansprechen. Und in diesem Fall ist es auch viel einfacher eine Marke aufzubauen und bekannt zu machen, der nach und nach immer mehr Vertrauen geschenkt wird. Vertrauen ist das A und O beim Aufbau einer Marke. Das bezieht sich nicht nur auf die bereits angesprochenen Punkte, sondern ist generell Voraussetzung für eine erfolgreiche Markenbildung. Wer bei seiner Zielgruppe positive Emotionen hervorruft und Vertrauen aufbauen kann, sorgt dafür, dass beispielsweise die Hemmschwelle für den Kauf eines Produktes sinken kann. Für den Markenaufbau in den sozialen Netzwerken spielt auch der richtige Zeitpunkt eine entscheidende Rolle. Auch hier ist es wieder wichtig, seine Zielgruppe zu kennen. Schließlich muss man nicht nur wissen, wo die entsprechende Zielgruppe online ist, sondern auch wann. Fehlt dieses Wissen, veröffentlicht man womöglich an seiner Zielgruppe vorbei und lässt sich so zahlreiche Chancen entgehen. Denn wenn man nicht wahrgenommen wird, hilft einem auch der beste Inhalt nicht weiter. Ein ausführlicher Redaktionsplan erleichtert hier nicht nur die Übersicht,


sondern auch die generelle Planung ungemein. Und weil Social Media Timing ein sehr komplexer Bereich ist, über den man ganze Bücher schreiben könnte, reicht es auch an dieser Stelle nicht aus, es nur mal „kurz“ zu testen. Für die größtmögliche Reichweite bedarf es ständiger Tests, die man im Zuge des Social Media Monitorings auswerten kann. So erhält man wertvolle und vor allem zielführende Tipps für die Optimierung der Zeitplanung. Und Fleiß, Ausdauer und Geduld im Bereich des Social Media Branding zahlen sich aus, denn damit steigert man effektiv den Bekanntheitsgrad der eigenen Marke. n

KONTEXT Neuland-Medien setzt Werkzeuge aus dem Bereich neue Medien zielgerichtet für Unternehmen unterschiedlicher Branchen ein. Im Fokus steht die ganzheitliche Betreuung, Konzeption und Umsetzung von Webprojekten. Aus diesem Grund kooperiert Neuland-Medien mit festen Partnern und arbeitet nachhaltig an der Optimierung seiner Dienstleistungen. Diese setzen sich aus den Bereichen Webdesign und Webprogrammierung, Erklärfilm, Augmented Reality sowie Online-Marketing und im Speziellen Social Media zusammen. n

Weitere Informationen: www.neuland-medien.de

Erfolgreiche Online-Shops

Sieben Faktoren für mehr Umsatz Für Unternehmen, die im Internet erfolgreich sein und Umsatz generieren möchten, ist ein guter Online-Shop essenziell. Er ist das Aushängeschild im Internet und ein wahrer Kundenmagnet – vorausgesetzt, man beachtet die wichtigsten Erfolgsfaktoren.

I

n der Praxis haben sich, neben einem breiten Produktsortiment, einer hohen Produktqualität, einem attraktiven PreisLeistungs-Verhältnis, fairen Versand- und Lieferbedingungen, einer unkomplizierten Retourenabwicklung sowie einem guten Kundenservice, sieben klare Stellschrauben herauskristallisiert, die maßgeblich über den Erfolg eines Online-Shops entscheiden: Websitegestaltung Die Websitegestaltung und ein ansprechendes Webdesign sind immens wichtig für den Erfolg eines OnlineShops. Denn das Design repräsentiert nicht nur ein bestimmtes Image, sondern kann vor allem auch Vertrauen schaffen. Denn schon wenige Sekunden bzw. wenige Klicks nach Erreichen des Shops, entscheiden die Besucher, ob sie die Seite für vertrauensvoll und relevant halten. Ein guter Shop sollte deshalb nicht nur über ein ansprechendes Design verfügen, sondern auch gut strukturiert bzw. kategorisiert sein und über sinnvolle Filter- und Suchfunktionen verfügen. Wichtig ist auch ein einfacher, aber klarer Bestell- und Check-out-Prozess. Die Startseite hat eine besondere Bedeutung, da über sie in der Regel der Einstieg der Nutzer erfolgt. Usability Die Usability, also die Benutzerfreundlichkeit eines Online-Auftritts, ist einer der wichtigsten Faktoren, der darüber ent-

scheidet, ob die Nutzer das vom Betreiber gewünschte Ziel erreichen oder nicht. Hinsichtlich der Usability existieren klare Regeln, die auf gelernten Mustern der User basieren und den möglichen Erfolg eines Online-Shops direkt beeinflussen – beispielsweise hinsichtlich der Navigation und Menüführung, des Designs und des Shop-Aufbaus, der verwendeten Schrift sowie den Verlinkungen auf der Website. Wenn Unternehmen diese Regeln kennen und beachten, werden sie auch ihre Besucher erfolgreich ans Ziel führen. Performance Eine schlechte Website-Performance bzw. eine langsame Ladezeit beeinflusst das Verhalten der Suchenden negativ und schreckt mögliche Kunden ab. Denn fast zwei Drittel der Nutzer warten beim Besuch einer Website nur maximal drei Sekunden, bevor sie die Seite wieder verlassen. Ebenfalls ist der sogenannte Page Speed ein wichtiger Bestandteil in Googles Ranking-Algorithmus, da zu einer positiven Nutzererfahrung eben auch eine schnell ladende Seite gehört. Zudem erhöht eine schnelle Website letztendlich auch die Conversion Rate und damit den Umsatz. Deshalb ist es ratsam, den Server und die Datenbanken zu optimieren, eine Komprimierung zu aktivieren, Bilder zu verkleinern und CSS und JavaScript zu minimieren bzw. auszulagern.

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Marketing und Medien | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Suchmaschinenoptimierung Eine fundierte Suchmaschinenoptimierung ist eines der mächtigsten Instrumente, um Besucher auf einen Shop zu bekommen. Der Fokus sollte dabei insbesondere auf einer sauberen technischen Seitenstruktur, der Vermeidung der Todesfalle Duplicate Content sowie hochwertigen, informa­ tiven und einzigartigen Texten auf den Kategorie- sowie Produktdetailseiten liegen. Ebenfalls sind ansprechende Produkt­ bilder und deren richtige Auszeichnung via Alt-Tag bedeutsam. Verfügbare Bezahlverfahren Hinsichtlich der Conversion-Rate-Optimierung ist es wichtig, den Kunden eine breite Auswahl an gängigen Bezahlmöglichkeiten zu bieten. Hierzu zählen PayPal, Sofortüberweisung, Zahlung per Kreditkarte und die Zahlung per Rechnung, per Lastschrift oder per Vorkasse. Die klassische Rechnung ist das beliebteste Zahlungsmittel. Mit einer automa­ tisierten Bonitätsprüfung lassen sich sogar für verschiedene Kunden individuell auf ihre Zahlungsfähigkeit abgestimmte Zahlungsvarianten anbieten. Vertrauensbildende Maßnahmen Das Vertrauen der Nutzer in den jeweiligen Web-Shop wirkt sich maßgeblich auf die Conversion Rate und damit letztendlich auch auf den Umsatz aus. Ist ein Shop vertrauens- und glaubwürdig, erhöht das die Kaufrate erheblich. Das Vertrauen der Nutzer stärken und Kaufentscheidungen beeinflussen lässt sich u.a. durch Gütesiegel, Kundenmeinungen (Testimonials), Händler- und Produktbewertungen, Empfehlungen über die sozialen Netzwerke, klare Informationen über das mögliche Umtausch- und Rückgaberecht sowie eine SSL-Verschlüsselung im Bestellprozess zur sicheren Übertragung der Kundendaten. Online-Marketing Ein professioneller Online-Shop ist die Grund­ lage für den Erfolg im E-Commerce. Hinsichtlich der Maximierung des Umsatzes liegt der größte Hebel jedoch in der Bekanntmachung des Shops. Als Betreiber sollte man von seinen potenziellen Kunden kontinuierlich wahrgenommen werden. Eine der bewährtesten Maßnahmen des Online-Marketings ist Google AdWords bzw. Google Shopping. Mit der Remarketing-Option bei Google AdWords lassen sich sogar speziell die Nutzer aktivieren, die eine bestimmte Website schon einmal besucht haben. Dadurch werden diesen Nutzern relevante Anzeigen zu bereits bekannten Produkten angezeigt, die den Return on Investment

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Das 25-köpfige Team von LEONEX Internet

Foto: LEONEX

deutlich steigen lassen. Von vielen Unternehmen fälschlicher­ weise vernachlässigt wird leider das E-Mail-Marketing. Dabei „tätigen über 40 Prozent der Newsletter-Empfänger einen Kauf auf Basis einer (Werbe-)Mail. Es ist auch ratsam, eine kontinuierliche Erfolgskontrolle durchzuführen, vor allem durch das Conversion-Tracking, und dadurch sicherzustellen, dass das eingesetzte Marketing-Budget auch sinnvoll und gewinnbringend eingesetzt wird. n

KONTEXT Der Autor Frank Backhaus ist Online-Marketing-Manager bei der LEONEX Internet GmbH. Das Paderborner Unternehmen erstellt, betreut und vermarktet erfolgreiche Online-Shops und Websites. Dabei setzt es auf Branchenlösungen wie Magento und TYPO3, die sich flexibel auf die Bedürfnisse klassischer B2B-Unternehmen anpassen lassen. n n Weitere Informationen: www.leonex.de

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Die Zukunft im K  pf


Online und stationär

Keine Gegensätze, sondern zwei Seiten einer Strategie Vor Weihnachten wurde der Endverbraucher auf unterschiedlichen Kanälen und mit diversen Angeboten dazu aufgefordert, die Einkäufe beim Einzelhandel seiner Stadt zu tätigen. Schlagworte wie „Mein Klick bleibt in Bielefeld!“ sollten zur Solidarität mit der Region aufrufen, damit auch der stationäre Handel und nicht nur die Online-Big Player vom Weihnachtsgeschäft profitieren.

I

m Zuge dessen wurde immer wieder eine Anti-Online-Stimmung aufgebaut. Doch kommt der Kampf gegen „online“ – wenn wir ehrlich sind – einem Kampf gegen Windmühlen gleich und ist außerdem gar nicht notwendig. So gut wie jeder hat das Internet heute in der Tasche und nutzt es oft und gerne, weil es einfach sehr komfortabel ist. Die Empfehlung für stationäre Anbieter lautet also: Nicht gegen das Internet ankämpfen, sondern von seinen Möglichkeiten profitieren. Denn eines ist ebenfalls Tatsache: Der stationäre Einkauf ist den Deutschen immer noch wichtig und generiert einen großen Anteil des Einzelhandelsumsatzes. Allerdings hat sich der Anspruch der Endverbraucher geändert und diesem gilt es nun, entgegenzukommen, damit der Endverbraucher tatsächlich im eigenen Ladengeschäft landet. Einen professionellen Schaufensterdekorationsservice zu beauftragen, um durch ansprechende Schaufenster Kunden ins Geschäft zu locken, ist für viele Händler gang und gäbe. Doch eine Agentur mit der Pflege der eigenen Webseite zu beauftragen, erscheint vielen nicht notwendig bzw. eher als ein Nice-to-have anstatt ein Must-have. Doch genau hier, im Internet, auf der eigenen Webseite findet heute oft der Erst-Kontakt mit potenziellen Kunden statt – und das betrifft nicht nur den stationären Einzelhandel, sondern auch diverse Dienstleister. In unserer schnelllebigen Zeit wird der Einkauf oft im Vorfeld geplant. Wir gehen ungern von Geschäft zu Geschäft oder von Dienstleister zu Dienstleister, um nach dem Passenden zu suchen. Wir schauen erst online, ob oder welcher stationäre Anbieter das Produkt oder die Dienstleistung, die wir suchen, im Angebot hat und vergleichen

ggf. Preise, Bewertungen etc. und machen uns erst dann auf den Weg. Dies ist übrigens allgemein als der ROPO-Effekt bekannt (research online purchase offline). Wir durchforsten, oft durch einen zufälligen Impuls dazu getrieben, das Internet zu jeder Zeit und allerorts nach passenden Angeboten – und zwar auch außerhalb der Geschäftszeiten. So hat sich der Sonntag beispielsweise als bester Verkaufstag online etabliert. Am Sonntagabend von 18 bis 23 Uhr wird online so viel Geld umgesetzt wie an zwei ganzen Werktagen. Doch suchen wir am Sonntagabend nach Schuhen oder Möbeln vor Ort, landen wir im seltensten Fall auf der Webseite eines stationären Händlers, und wenn doch, dann ist es meistens eine veraltete und nicht mobil optimierte Internetseite mit Kollektionen vom vorletzten Jahr – ein trauriges, aber unnötiges Bild. Dabei gibt es heute zahlreiche Möglichkeiten, sich mit einer modernen Webseite oder einem Online-Shop zu präsentieren, ohne immens viel zu investieren. Für beides gilt jedoch, Aktualität ist das Schlüsselwort. Das heißt: Die Webseite verfügt jederzeit über aktuelle Inhalte und genügt den aktuellen technischen Anforderungen. Eine Internetseite, die nicht für Tablets und Smartphones optimiert ist, ist heute als ungenügend zu betrachten.

Online präsent sein, um potenzielle Kunden gezielt zu erreichen Eine aktuelle Webseite ist also ein Muss, aber keineswegs schon alles, was eine erfolgreiche Online-Strategie für stationäre Anbieter beinhaltet – schließlich müssen interessierte Kunden auch auf der Webseite landen. Für eine gute Auffindbarkeit der eigenen

Marketing und Medien / PR | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Internetseite zu sorgen, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Lokale Suchmaschinenoptimierung und lokale Internetwerbung sind hier die Stichworte. Aufgrund der lokalen Ausrichtung der Suche bei Google (und anderen Suchmaschinen), werden dem User, je nachdem wo sich dieser befindet, Suchergebnisse und AdWordsAnzeigen von Anbietern aus seiner (unmittelbaren) Umgebung angezeigt. Wird ein User nicht gleich vom Angebot überzeugt, so bietet Remarketing eine Möglichkeit, in seinem Gedächtnis zu bleiben. Hier werden dem User AdWords-Anzeigen von Webseiten, die er bereits besucht hat, und von Produkten, für die er sich interessiert hat, angezeigt, wenn er sich andere Webseiten anschaut, die das Einblenden von AdWords erlauben. Es lässt sich also sagen, dass eine ansprechende, benutzerfreundliche Webseite

mit interessanten Funktionen und Angeboten sowie die richtige Online-Strategie, eine Chance für den stationären Handel darstellt – nicht nur um weiterhin erfolgreich zu sein, sondern um neue Kunden zu generieren und die eigene Bekanntheit und somit den eigenen Erfolg zu steigern. Fakt ist nämlich, das all­gemeine Interesse am stationären Shoppen besteht immer noch und daran wird sich so schnell nichts ändern. n

KONTEXT Der Autor Paul Sidelnikow ist Geschäftsführer der eCommerce Werkstatt GmbH, Bielefeld. n

Melanie Schwarz ist Verkaufsleiterin im Medienunternehmen ams – Radio und MediaSolutions und verantwortet die Vermarktung von Lokalradios in Ostwestfalen, im Kreis Gütersloh, Warendorf und Paderborn/Höxter sowie die Kundenberatung und -betreuung für den Bereich MediaSolutions mit den Geschäftsfeldern Audio, Video und Event.

Kolumne

Case Study: Mein Klick bleibt in Bielefeld

I

ch begrüße Sie zu meiner ersten Kolumne von markt & wirtschaft im neuen Jahr. Eines der zentralen Themen dieser Ausgabe ist das Online-Marketing und die Nutzung des Internets als Marktplatz. Genau zu diesem Thema möchte ich Ihnen von einer Case Study berichten, die diesem Trend entgegenwirkt. Viele Konsumenten gehen in die Innenstadt, um sich Produkte anzuschauen, sich zu informieren und gegebenenfalls auch Preise zu vergleichen. Gekauft wird dann aber nicht in einem der vielen Einzelhandelsgeschäfte, sondern…abends im Internet. Und das ist dann die Kehrseite des Marktplatzes im Internet: Viele Einzelhändler sind darüber bereits seit Jahren verärgert, einige haben es deutlich zu spüren bekommen und konnten dem Preisdruck im Internet nichts entgegensetzen. Aber es hat auch Auswirkungen auf die Städte als solches. Leere Geschäftsräume führen zur Abwanderung der Bevölkerung, zum Städtesterben im schlimmsten Fall. Dieses Thema treibt sicher viele Städte und Gemeinden um, aber was kann man dem entgegensetzen? Das Radio hat da mal was ausprobiert. Ein Konzept, dass bereits in Süddeutschland erfolgreich umgesetzt wurde und, welches sich Radio Bielefeld im Jahr 2015 auf die Fahnen geschrieben hat: Mein Klick bleibt in Bielefeld. Die Initiative: Das Lokalradio stellt eine Aktionsseite auf der eigenen Homepage bereit und wirbt bei den Einzelhändlern um ihre

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Marketing und Medien

Teilnahme. Auf radiobielefeld.de werden alle Händler aufgelistet, die sich für das Einzelhandelsgeschäft in Bielefeld stark machen. Die Aktion wird begleitet mit Aufklebern für die Türen der teilnehmenden Geschäfte und einer speziellen Einkaufstüte mit dem Slogan: Mein Klick bleibt in Bielefeld. Auf der Homepage wird dargestellt, welche Vorteile der Einkauf in der City hat und warum der Einzelhandel so wichtig ist. Es geht zum Beispiel darum, das Erlebnis einkaufen deutlich zu machen - im Geschäft kann ich die Ware sehen, fühlen und ausprobieren. Der Handel bietet Service und Beratung, Verfügbarkeit, das was man sieht, kann man sofort kaufen. Umtausch und Reklamation werden leicht gemacht, kein lästiges Paket packen. Oder das Thema Sicherheit. Im Geschäft geben Sie keine Daten von sich preis, noch nicht einmal Ihren Namen, wenn Sie bar bezahlen. Es geht aber auch darum, die Menge der LKW´s, die tagtäglich die Internetlieferungen transportieren, nicht noch stärker zu erhöhen, eine Frage der Nachhaltigkeit. Radio Bielefeld und den Partnern der Initiative liegen die Stadt und die Menschen, die hier leben, am Herzen. Natürlich nimmt der Trend zum E-Commerce zu, aber der Einzelhandel ist Voraussetzung für lebendige Ortskerne und eine pulsierende Innenstadt. Engagierte Einzelhändler sichern Arbeitsplätze und Wohlstand. Das ist gut für die Region und stärkt das Heimatgefühl. Also dann auf zum Shopping in der City. Viel Spaß! n


Internetagentur FKT42

So einfach wie möglich Internet-Agenturen gibt es viele. Wie findet man jedoch den richtigen Partner? Die FKT42 GmbH setzt auf ein besonderes Konzept und überzeugt Unternehmen verschiedenster Branchen. „Es muss einfach sein….“, sagt Michael Siedenbiedel. Der Geschäftsführer der FKT42 GmbH, meint damit keineswegs die eigene Tätigkeit, sondern denkt in erster Linie an den Kunden, der seine Lösungen in der Praxis anwenden und verstehen muss. Vor sechs Jahren haben Michael Siedenbiedel und sein Geschäftspartner Tobias Fröhlich in Hamm ihre Agentur mit den Geschäftsfeldern Web- und App-Entwicklung sowie Desktop-Software gegründet. Schon damals war den beiden klar, ganz gleich, für welche Anwendung eine Software zu entwickeln ist, das Be­ dienkonzept muss unkompliziert sein. „Entscheidend ist, dass der Anwender jede Lösung intuitiv bedienen kann, ohne vorher ein Handbuch oder eine FAQ zu studieren“, bringt Tobias Fröhlich die Philosophie auf den Punkt. „Es gibt viele Menschen, die die Einführung neuer Software oder Updates scheuen, weil sie die lange Einarbeitungszeit fürchten. Dieses Problem versuchen wir im Vorfeld zu lösen, indem wir den Workflow mehrfach aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und auf das Wesentliche herunter brechen, um dem User-Interface so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig an Bedienelementen zu geben“, beschreibt Siedenbiedel. Das Versetzen in die Situation des Anwenders ist eine grundsätzliche Voraussetzung, um dem Kunden einen hohen Nutzen zu generieren. „Wir fragen bei jedem Projekt die Anforderungen ab, dennoch geht es uns um mehr als nur darum, diese zu erfüllen. Erst durch die Analyse der Arbeitsschritte unter der Nutzung einer bestimmten Software, können wir erkennen, was uns per­ sönlich stören bzw. helfen würde. Das mögen manchmal nur Kleinigkeiten sein, die jedoch das berühmte i-Tüpfelchen bilden können“, so Tobias Fröhlich. Diese Philosophie zieht sich durch alle Geschäftsbereiche der Agentur und hat sich bis heute als Erfolgskonzept erwiesen. Für das Webdesign gehören Kriterien wie am CI des Unternehmens orientiertes Layout, responsives Design und suchmaschinenoptimierte Programmierung zu den Standards. Eine Besonderheit stellt hingegen die manuelle Erstellung der Quelltexte dar, weil es bis heute keine unterstützende Softwarelösung gibt, die browserübergreifend einen 100prozentig funktionierenden und validen Quellcode generiert. „Für uns ist das ein wesentliches Qualitätskriterium, das sich auszahlt. Insbesondere dann, wenn es um die Weiterentwicklung geht“, sagt Fröhlich. Im Bereich App-Entwicklung sehen die Internetspezialisten auch künftig großes Potenzial. Der Nutzen für Apps in Unternehmen aller Branchen ist vielfältig. Das Spektrum reicht vom Einsatz als Inhouse-App für die eigenen Mitarbeiter, um einzelne Arbeitsschritte zu vereinfachen bis hin zur Bereitstellung einer App für die Kunden, die einen wahren Mehrwert generieren. Durch Verwendung eines Produktkonfigurators oder Planungstools, den die App bereitstellt, sind sie in der Lage, die Produkte und

Dienstleistungen einfacher zu nutzen. „Auch der Außendienstmitarbeiter profitiert, der zum Beispiel eine Art Projektmanagement per App zur Verfügung hat, die Aufgaben zuweist oder Änderungen kommuniziert. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt“, so Siedenbiedel. Ein gut durchdachtes Design und Layout sind jedoch auch für Apps wichtig, um die Bindung des Nutzers zu erhöhen. Ebenso wichtig sind auch die Performance und die Haptik der App. „Als Nutzer mag man keine Wartezeiten. Das betrifft sowohl die Reaktionszeit des User-Interface als auch die Schnellig­keit in der Bereitstellung der gewünschten Daten. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickeln wir jede App nativ für die jeweilige Plattform. Es gibt zwar kostengünstigere Lösungen in Form von plattformübergreifenden Web-Apps, diese haben aber häufig den Nachteil, dass die App vom Look & Feel nicht der jeweiligen Plattform entspricht“, beschreibt Fröhlich. Um neue Trends und Entwicklungen aufzunehmen, sind regel­ mäßige Weiterbildungen unerlässlich. „Das ist eher ein fließender Prozess. Mit jedem Update, das der Hersteller für die jeweilige Plattform veröffentlicht, erweitern sich die Frameworks und SDKs, kommen neue Funktionen hinzu oder ändern sich, wodurch sich bestimmte Aufgaben vereinfachen. Unsere Motivation ist es, zu beobachten, was auf dem Plattform- und Hardware­ hersteller-Markt passiert, um rechtzeitig im Sinne der Kunden zu handeln“, sagt Fröhlich. Generell sehen die Spezialisten einen Trend zu Speziallösungen. Mit individuellen Software-Lösungen für Web-, Desktop-Anwendungen oder Apps lassen sich Geschäftsprozesse deutlich optimieren und beschleunigen. „Das Po­tenzial ist vorhanden. Immer mehr Unternehmen haben das erkannt und nutzen die Möglichkeiten, um Mitarbeiter effektiver einzusetzen und bestimmte Aufgaben durch eine Software übernehmen zu lassen“, so die beiden Agenturgründer. n n Weitere Informationen. www.fkt42.de

Marketing und Medien / PR | markt & wirtschaft 1 / 2016

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Persönliche Kundenkommunikation im Web

Die Mischung macht´s Zentrales Informationsmedium vieler Unternehmen ist die eigene Unternehmenswebsite. Hier werden News und Angebote veröffentlicht. Dabei wird erwartet, dass Nutzer neue Informationen eigenständig finden. Besser ist eine direkte Information. Früher wurde angerufen, heute funktioniert eine persönliche Kundenkommunikation auch online. Direkt mit dem Ansprechpartner. Idealerweise mit der Möglichkeit einer Antwortmöglichkeit für eine Kommunikation in beide Richtungen.

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ller Kommunikation im Web ist gemein: Gibt es für den Nutzer kein Ziel, springt er schnell wieder ab. Jede Nachricht, jeder Link wird also mit einer Zielseite verbunden, die weitere Informationen und eine den Besuch abschließende Handlungsaufforderung enthält. Auf die Einrichtung einer separaten Landingpage oder einer Zielseite innerhalb der Unternehmenswebsite folgt die persönliche Nachricht an den Kunden. Der altbekannte Newsletter ist nach wie vor das Tool der Wahl zur Information. Trotz vieler Alternativen zur Informationsgewinnung im Web legen Öffnungs- und Klickraten bei E-Mailkampagnen weiter zu. Zur Erstellung und zum Versand regelmäßiger und personalisierter E-Mailkampagnen bietet sich die Verwendung einer professionellen Software an. Moderne Newslettersysteme nehmen Rücksicht auf die Vorlieben des Interessenten. Der Newsletter erhält somit nur die Inhalte, die ihn auch wirklich interessieren, sog. Personal Content. Ähnlich wie bei einer Website stehen auch bei einem Newsletter zahlreiche Werkzeuge zur Analyse bereit. Anhand von Öffnungs- und Klickraten können Sie die Akzeptanz Ihres Newsletters nachvollziehen. Die gezielte Auswertung lässt eine zielorientierte Weiterentwicklung Ihrer Inhalte und des Newsletter-Layouts zu. Whatsapp hat sich zum größten Netzwerk für die persönliche Kommunikation entwickelt. Im Schnitt werden täglich 30 Milliarden Nachrichten via WhatsApp verschickt und empfangen. Bei 800 Millionen Nutzerinnen und Nutzern macht das fast 38 Nachrichten pro User: Ein extrem deutlicher Beweis dafür, dass WhatsApp wirklich sehr stark frequentiert wird – und pro Tag gewinnt WhatsApp im Schnitt eine Million neue User dazu. Warum also nicht direkt den Kunden via Whatsapp informieren? Jede neue Nachricht landet sofort auf dem Startbildschirm des Smartphones, auch im Ruhemodus. Die Sichtbarkeit von auf diesem Weg verschickten Nachrichten liegt nahe 100 Prozent. Auch die Klickraten können sich sehen lassen, sofern die Nachrichten entsprechend gut getextet sind und neugierig machen. Pflicht ist wie bei beim klassischen Newsletter auch: Der Interessent bzw. Kunde muss ausdrücklich einwilligen, Informationen über diesen Kanal zu erhalten. Die dazu rechtlich notwendigen Schritte sollten also eingehalten werden. Ein Link ist bei facebook schnell gepostet und anschließend beworben. Es gibt eine direkte Rückmeldung, wenn der Link gefällt. Für die persönliche Kommunikation also ideal. Gerade die sozialen Netzwerke bieten aber weit mehr als nur die Versor-

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markt & wirtschaft 1 / 2016 | Marketing und Medien

Persönliche Kunden­kommunikationen: Aktuelle Informationen erhält der Interessent direkt auf seinem Smartphone. Foto: Hebatec

gung mit Informationen. In den USA werden ca. 20 Prozent aller Supportanfragen über facebook, twitter, etc, gestellt. FacebookKanäle sollten also durchaus als Support-Hotline angeboten werden. Damit wird aus einer One-Way Kommunikation ein lebendiges Miteinander. Näher kann man dem Kunden online nicht kommen. Digitaler Marketing Mix heißt die Lösung zur persönlichen Kundenkommunikation. Auf irgendeinem Online-Kanal ist der Kunde zu erreichen. Idealerweise erfolgt die Veröffentlichung neuer Informationen immer im gleichen Turnus. Zum Beispiel immer am ersten Mittwoch des Monats - Newsletterabonnenten schätzen Kontinuität und den regelmäßigen Informationsfluss – aus gleichem Grund werden z.B. auch Fachzeitschriften abonniert. Whatsapp funktioniert nur auf dem Smartphone, auf diesem werden auch E-Mails zuerst gelesen. Newsletter und mögliche Landingpages sollten entsprechend dargestellt und für verschiedene Endgeräte alternative Darstellungsvarianten angeboten werden. n

KONTEXT Autor Karsten Hesemann programmierte 1996 seine erste Website. 1999 gründete er die Full Service Online-Agentur HEBAtec Internet Systems mit Sitz in Bielefeld. HEBAtec berät Unternehmen in allen Fragen rund um den Bereich Online-Infrastruktur und Marketing und ist spezialisiert auf die Umsetzung zielorientierter Unternehmenskommunikation im Web. n n Weitere Informationen: www.hebatec.de


Modernes Unternehmensgebäude am Standort in Bielefeld Fotos: Diamant Software

Serie: Denker und Lenker – Diamant Software

„Unser Innovationsprozess ist konsequent auf den Kunden ausgerichtet“ Unternehmenslenker stehen im Fokus unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“. Roland Hofstetter, Geschäftsführer der Diamant Software GmbH & Co. KG, über seine Philosophie, Werte und Herausforderungen. Was fasziniert Sie an Ihrem Unternehmen bzw. was erfüllt Sie an Ihrer Tätigkeit? Hofstetter: Mich faszinieren Unternehmen, die vorausschauend und langfristig planen und deren Philosophie von einer klaren Strategie geprägt ist, die auch konsequent verfolgt werden kann. Es macht mir Freude, in einem Unternehmen tätig zu sein, in dem engagierte Mitarbeiter beschäftigt sind, die leidenschaftlich an ihren Themen arbeiten. Es sind aber auch die zufriedenen Kunden, mit denen man partnerschaftlich und auf Augenhöhe Lösungen für ihre Probleme erarbeiten kann, die meiner Tätigkeit Erfüllung geben. Selbstverständlich motivieren mich die unternehmerischen Rahmenbedingungen, die Gestaltungsspielraum auf Basis eines so­liden Geschäftsmodells jenseits von quartalsweisen Zwängen ermöglichen. Die Tatsache, dass das Unternehmen Diamant Soft­-ware von einem langfristigen, kontinuierlichen und gesunden Wachstum geprägt ist, erfüllt mich mit Stolz. Gibt es Leitsätze oder Vorbilder, die für die Führung des Unternehmens für Sie von Bedeutung sind? Hofstetter: Ich komme aus einer Unternehmerfamilie. Mein Vater war Gesellschafter einer Hosenfabrikation. Das Denken und Handeln auf Basis eines soliden Wertesystems haben mich schon früh persönlich geprägt. Generell sind für mich eigentümergeführte Unternehmen bzw. Unternehmen, bei denen noch im Geiste des Firmengründers geführt wird, vorbildhaft. In diesen Firmen ist die Grundeinstellung für nachhaltiges Management dadurch geprägt, dass die Kunden-, Wert- und Werte­orientierung im Einklang sind. Die Kunden- und Werteorientierung ist für mich Ausdruck des unternehmerischen Selbstverständnisses. Die Steigerung des Unternehmenswertes ist ein Effekt daraus. Welche bedeutenden Entscheidungen / Veränderungen haben Sie in den letzten Jahren vorgenommen, um Wachstum zu generieren? Hofstetter: Basis für die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens war ein sorgfältig durchgeführter Strategieerarbeitungsprozess. Hier wurden auch die Markttrends und die daraus resultierenden Anforderungen für unser zukünftiges Angebot abgeleitet. Wichtige Ergebnisse für unsere künftige Tätigkeit sind u.a. Ant-

worten auf die zunehmende Verlagerung von Unternehmenslösungen in die Cloud und damit einhergehend Lösungen für die Unterstützung unterschiedlicher Betriebsszenarien (Private-, Public-, Hybri­de Cloud) zu finden. Bedingt durch den Fachkräftemangel ist von einem zunehmenden Bedarf an Prozessunterstützung und Automatisierung Roland Hofstetter, (47) studierte aus­ zugehen, einhergehend mit In­formatik und startete 1992 bei der Vereinfachung der KompleHewlett-Packard, seit 2007 ist er Geschäfts­führer bei Diamant xität von Softwarelösungen Software. durch Modularisierung sowie Verbesserung der einfachen Bedienbarkeit auch unter dem Gesichtspunkt spürbarer Nutzungserlebnisse. Der Strategieerarbeitungsprozess bestätigte im Wesentlichen un­ sere Ausrichtung als Spezialist für Rechnungswesen, bei dem wir uns durch unsere langjährige Praxiserfahrung differenzieren und Mehrwerte bieten können. Noch entscheidender als die Strategieentwicklung ist aber der Fokus auf die konsequente Umsetzung der Strategie und die Möglichkeit, diese längerfristig zu verfolgen. Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Unternehmens bzw. die Alleinstellungsmerkmale? Hofstetter: Diamant Software ist der Spezialist für Rechnungs­ wesen mit dem besten Gesamtpaket aus Produkt, Einführung und durchgehender Betreuung für den mittelständischen Kunden. Wir konzentrieren uns ausschließlich auf das, was wir wirklich gut können, unabhängig und branchenneutral. Dabei ist unsere Tätigkeit von einer klaren Mission geprägt: Wir vereinfachen die Arbeit unserer Anwender und stellen die Unternehmensdaten unserer Kunden transparent dar. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, denken und handeln wie ein Mittelständler, kennen auch die Anforderungen, die ein mittelständisch geprägtes Unternehmen an ein Softwarehaus hat - nicht nur, was die hohen Anforderungen an das Produkt selbst betrifft, sondern auch hinUnternehmen und Märkte | markt & wirtschaft 1 / 2016

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sichtlich einer vertrauensvollen Partnerschaft. Für die langfristige Zufriedenheit mit Produkt und Service ist der enge Austausch mit unseren Anwendern in der Analyse, Optimierung und Automatisierung der Arbeitsabläufe erforderlich. Seit Bestehen des Unternehmens arbeiten wir intensiv daran, innovative Lösungen unter Einbezug von Markttrends zu entwickeln und gemeinsam mit unseren Kunden, seine hohen Ansprüche mit standardisierten Lösungen zu erfüllen. Die Bedeutung, die wir der Entwicklung innovativer Lösungen unter Einbezug von Markttrends beimessen, drückt sich auch in Zahlen aus. Ende des Geschäftsjahres 14/15 arbeiteten über 30 Prozent der Mitarbeiter mit hoher Fachkom­ petenz im Umfeld der Produkt-Entwicklung in Bielefeld, das bedeutet: „Software Made in Germany“. Wir stehen nicht nur beim Verkauf und der Softwareeinführung in engem Kontakt, sondern auch in der Betreuung und bei der laufenden Entwicklung neuer Komponenten. Dafür wurde unser Innovationsprozess noch konsequenter auf den Kunden ausgerichtet, in dem er durch das Trendsetterforum, das Voting und die Pilotierung der neuen Releases aktiv einbezogen bzw. unterstützt wird. Dieser Ansatz führt zu einer außergewöhnlich hohen Kundenzufriedenheit, einer sehr niedrigen Quote an Wartungskündigungen und einem überdurchschnittlich hohen Anteil an Fans – was uns auch im Rahmen der Auszeichnung „Kundenchampion 2015“ bestätigt wurde. Die Grundpfeiler unseres Unternehmens sind dabei unsere Werte. Die Unternehmenskultur der Diamant Software steht für Stabilität, Innovation, Qualität und gute persönliche Beziehungen. Diese Werte werden vom Gesellschafter, über den Geschäftsführer, den Führungskräften bis hin zu den Mitarbeitern verkörpert. Stichwort Arbeitgeberattraktivität: Was tun Sie, um Ihr Unternehmen für Mitarbeiter und zukünftiges Personal attraktiv zu gestalten? Hofstetter: Die Attraktivität eines Arbeitgebers hängt von vielen Kriterien ab. Wer erfolgreich agieren will, wird das langfristige Engagement der Mitarbeiter benötigen. Wir antworten auf diese vielfältigen Faktoren, indem wir heute den Arbeitsplatz von morgen bieten: Beginnend mit einer der modernsten Arbeitsumgebungen, bis hin zu Angeboten, die die Gesundheit fördern, wie ein eigenes Restaurant, in dem täglich frisch gekocht wird, sowie die Möglichkeit zur Entspannung und Gesundheitsvorsorge im Sportbereich. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen in einem motivierenden Umfeld arbeiten. Die Grundlage hierfür bildet die Transparenz über die aktuelle Strategie, die Ziele und

Ihre Vorteile auf einen Blick:

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auch die aktuelle Unternehmensentwicklung. Eine flache Hierarchiestruktur, Einbezug der Mitarbeiter entsprechend ihrer Stärken, fordern und fördern von eigenverantwortlichem Arbeiten sind weitere Aspekte. Auch über das eigene Gehalt hinaus haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, vom Erfolg ihrer Arbeit zu profitieren. Neben dem Hauptgesellschafter sind mittlerweile über 30 Prozent der Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt. Eine jährliche Mitarbeiterbefragung nimmt das Stimmungsbild in den jeweiligen Abteilungen auf. Die Ergebnisse bilden die Basis für konkrete Maßnahmen. Wo sehen Sie Ihr Unternehmen zukünftig? Hofstetter: Wir werden uns als Spezialist für Rechnungswesen weiterhin auf unsere Kernkompetenzen fokussieren. Auf Basis der Skalierbarkeit der Lösung, der modernen Technologie sowie hohen Qualität in Produkt und Service sind wir wertvoll für die Unternehmen und Partner mit anspruchsvollen Problemstellungen in Bezug auf Funktionalität, Integration und Betrieb. Kunden-, Wert- und Werteorientierung bleiben die Grundlage unseres gesunden Wirtschaftens. Die soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern und ihren zugehörigen Familien fügt sich ebenso ein, wie der Wille, mit weiteren Investitionen Arbeitsplätze und Standort zu sichern bzw. auszubauen. n

KONTEXT Diamant Software, Spezialist für Rechnungswesen-Software, wurde 1980 gegründet. Über 29.000 Anwender arbeiten heute mit dem Diamant Rechnungswesen. Darunter sind mittelständische Kunden, Organisationen mit Holdingstrukturen sowie dezentral organisierte Unternehmen, mit hohem Anspruch an eine Standardlösung. Die Erfolgsgeschichte des gut 165 Mitarbeiter zählenden Unternehmens basiert auf einem recht einfach klingenden Prinzip: dem festen Willen, Herausforderungen für den Kunden „klar und einfach" zu lösen. n n Weitere Informationen: www.diamant-software.de

Der Beitrag ist Teil unserer Serie „Das kommt aus Bielefeld“, die in Kooperation mit der WEGE Bielefeld erscheint.

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Redaktion Christiane Peters (Chefredakteurin) Tel.: 05 21 / 2 99 73 90, Mobil: 01 71 / 1 74 22 59 e-mail: peters@mawi-westfalen.de

Die Themen der März-Ausgabe: Erscheinungstermin: 1. März Anzeigen- und Redaktionsschluss: 12. Februar Business ITK-Lösungen

Vernetzte Kommunikationstechnologien – Grundpfeiler der Digitalisierung Vernetze Lösungen, M2M-Kommunikation und Cloud-Lösungen erobern immer mehr Branchen und sollen für massive Flexibilitätsgewinne auf allen Ebenen sorgen. Ein gi­ gantischer Wachstumsmarkt tut sich im Internet der Dinge auf. Viele Unternehmen versprechen sich hiervon, ihre Geschäfts- und Logistikprozesse nachhaltig zu optimieren und völlig neue Geschäftsmodelle auf den Markt zu bringen.

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