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Beth Shean – Neuer Familienpark eröffnet

Eindrückliche Solidaritätsreise nach Israel

Präsident des KKL-JNF gewählt

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Editorial 1901 wurde der KKL-JNF am 5. Zionistenkongress in Basel gegründet; heute ist er die grösste Umweltorganisation Israels. Jedesmal, wenn ich nach Israel komme, erfüllt es mich mit Stolz zu sehen, welche Präsenz der KKL-JNF im Lande hat: Sei es mit der Begrünung des Landes mit wunderschönen Wäldern und Spiel- und Picknick-Plätzen, der Bewässerung, dem Speichern von Wasser in der Wüste, dem Bau von unzähligen Wasserreservoiren und den wichtigen Arbeiten in der Forschung und im Umweltbereich. Immer stehen der Mensch und der Respekt vor der Natur im Mittelpunkt. Der KKL-JNF leistet einen grossen und wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität für die Lokalbevölkerung. Eine 115-jährige Institution mit einer langen Tradition, aber doch hochmodern und visionär. KKL-JNF Schweiz hat dank Ihrer Unterstützung schon viele wunderschöne Projekte in Israel realisiert. Anlässlich unserer Solidaritätsreise nach Israel vom letzten Mai wurden in der Nähe von Beer Sheva und im Yatir-Wald zwei weitere Projekte zusammen mit unseren Gönnern eingeweiht. Im Juli konnte der Eukalyptus-Park im nördlichen Bet Shean mit einem begehbaren Springbrunnen für Jung und Alt eingeweiht werden. Im Oktober fand der internationale Clean Up the World Day in Israel statt, der vor allem in Ma‘alot Tarshiha begangen wurde, einer gemischtreligiösen Bevölkerung, wo KKL-JNF Schweiz die Errichtung eines modernen Familienparks plant. Neue Projekte sind u.a. im Nesher Park und zur Aufwertung des Na’aman-Flusses im Norden des Landes geplant. In diesem Jahr sind wieder diverse Anlässe und Events in der ganzen Schweiz vorgesehen. Wir wollen Ihnen damit den KKL-JNF noch näher bringen, immer verbunden mit einer speziellen Attraktion. Auch im 2016 sind wir wieder auf Ihre Unterstützung angewiesen. Herzlichen Dank für Ihre Treue und Sympathie zum KKL-JNF. Ihr Arthur Plotke Präsident KKL-JNF Schweiz


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KKL-JNF-Engagement in Bet Shean

«Der Park ist die grüne Lunge der Stadt» Am 2. Juli 2015 wurde der neue Eukalyptus-Park von Bet Shean feierlich eröffnet. Ein Park, der dank Spenden vom KKL-JNF Schweiz realisiert werden konnte.


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as Wasserfontänenspiel ist unumstritten Herz und Hauptattraktion des Eukalyptus-Parks in Bet Shean. Der begehbare Springbrunnen mit raffinierten Musik- und Lichteffekten animiert Kinder und Erwachsene besonders an heissen Sommertagen zu ausgelassenen Wasserspielen und Erfrischung.

Die Eröffnung des neuen, zehn Hektar grossen Stadtparks fand am 2. Juli 2015 statt. Es war ein ausgelassenes Stadtfest mit Tausenden von Besuchern aus der ganzen Region. Was Rang und Namen hatte, feierte mit. Ermöglicht wurde der Bau des Parks insbesondere mit Spenden aus der Schweiz. Ishay Haramaty, KKL-JNF-Delegierter für die Schweiz und Österreich, war denn auch an der Eröffnung zugegen. «Es ist ein wundervoller Moment für die KKL-JNF-Freunde der Schweiz, das Resultat ihrer Spenden sehen zu können», sagte er gegenüber den zahlreichen Gästen. Beth Sheans Bürgermeister Refael Ben-Shitrit sprach sogar von einem Paradigmenwechsel. «Der urbane Park verändert die Freizeit- und

Es ist ein wundervoller Moment für die KKL-JNF-Freunde der Schweiz, das Resultat ihrer Spenden sehen zu können.

Erholungskultur in unserer Stadt. Er ist die neue grüne Lunge und ein bedeutsames Projekt für die ganze Region.»

Spiel- und Sportplatz für Klein und Gross Dass in der Kleinstadt seit der Eröffnung eine Aufbruchstimmung herrscht, wird auch von den Einwohnern bestätigt. «Der Park hat unsere Stadt aufgewertet, nicht nur das Stadtbild, auch unsere Art Freizeit zu erleben, die Möglichkeit, unseren Kindern etwas zu bieten», sagt Eitan Edri, der mit seiner Familie regelmässig den Park besucht. Nebst dem Wasserspiel, welches im Sommer auch erwachsenen Füssen Abkühlung bringt und das die Kinder bereits vor der Eröffnung ins Herz geschlossen haben, bietet der autofreie Eukalyptus-Park eine Reihe von Attraktionen für alle Altersgruppen. Fuss- und Velowege, fantasievoll gestaltete Spielplätze für Kinder, welche Motorik, Mut und Fantasie fördern, tragen das ihre dazu bei, dass der Park der neue Star von Bet Shean ist. Wer es gemütlich mag, setzt sich auf eine Parkbank, legt sich auf eine der zahlreichen Grünflächen oder nutzt einen der schattigen PicknickPlätze. Schatten spenden in erster Linie natürlich die gepflanzten Eukalyptus-Bäume, welche dem Park auch seinen Namen verleihen.

Der Eukalyptus-Park ist neuer Star von Beth Shean

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03 01 Kreativer Spielplatz f체r sinnvolle Freizeitaktivit채ten

02 Vor allem die Kleinen kommen auf ihre Kosten

03 Die Kinder von Beth Shean verweilen nach der Schule im Park


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Ein Ort der Erholung Der ehemalige Co-Präsident des KKL-JNF zeigte sich an der Eröffnungszeremonie begeistert vom Park. «Es gibt nichts Schöneres, als der nächsten Generation, unseren Kindern, beim ausgelassenen Spielen zuzusehen.» Die Einwohner von Beth Shean hätten es verdient, einen solchen Park zu erhalten. Einen Park, der die Seele der Stadt zum Guten verändern wird, ist er überzeugt. Damit das auch so

Die Einwohner von Beth Shean haben es verdient, einen solchen Park zu erhalten. Einen Park, der die Seele der Stadt zum Guten verändert.

Einladender Eingang zum neuen Eukalyptus-Park

bleibt, hofft der KKL-JNF, dass der Park weiterhin gepflegt und instand gehalten wird. Auch die Kinder spüren, dass der Park etwas Wertvolles ist. Die Spielplatz-Besucherinnen Danielle Devir und Eden Weizmann, beide elf Jahre alt, sind begeistert. «Während der Schulzeit kommen wir nach dem Unterricht her, um zu spielen und uns auszutoben», so Danielle Devir. Der Spielplatz kommt bei den jungen Damen und

ihren Freunden gut an. «Das Gras ist schön, und man geniesst im Park eine wunderschöne Aussicht», ergänzt Eden Weizmann. Dank des Parks hätten sie und ihre Freunde auch in den Ferien einen tollen Ort zum Hingehen statt den ganzen Tag zuhause rumzusitzen oder um die Häuser zu ziehen.

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Solidaritätsmission des KKL-JNF

Der Pioniergeist der Israeli beeindruckt Vom 14. bis 21. Mai 2015 besuchten über 400 KKL-JNF-Freunde aus 35 Ländern Israel im Rahmen einer Solidaritätsreise. Auch die Schweiz war mit einer Delegation vor Ort und erlebte Eindrückliches.

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ie Reise der Solidaritätsmission wird den Teilnehmenden aus der Schweiz noch lange in guter Erinnerung bleiben. In kurzer Zeit konnte die Reisegruppe vieles erleben. Der Besuch von Sehenswürdigkeiten wie den Bahaï-Gärten in Haifa mit ihrer wundervollen Blumenvielfalt, ein Besuch der Knesset, Stadtrundfahrten durch Jerusalem und Tel Aviv und die Führungen durch Yad Vashem und das Israel Museum zeigten der Delegation erneut, wie vielfältig Israel doch

ist. Noch spannender waren die persönlichen Begegnungen mit Wissenschaftlern und Pionieren, welche das Land in Wirtschaft, Medizin und Landwirtschaft voranbringen wollen, so etwa mit Nobelpreisträger Avram Hershko, welcher die Reisegruppe im Technion in der medizinischen Fakultät empfing und von seinen Fortschritten in der Erforschung von Proteinen und Diabetes berichtete. Oder das inspirierende Treffen mit einer Startup-Community in Tel Aviv und deren Geldgeber, wel-

che an neue Ideen glauben und diese entsprechend unterstützen. Aber auch Yankele Cohen, der 81-jährige Einwohner von Nahal-Oz in der Nähe des Gaza-Streifens, vermochte die Reisegruppe mit seinem Pioniergeist tief zu beeindrucken, als er von 1962 erzählte und wie auch heute noch drei Sekunden reichen müssen, um sich vor herabfallenden Raketen in Schutz zu bringen. In Sapir wurde die Gruppe schliesslich von Noa Zar empfangen. Sie stellte eine Gruppe indonesischer Studenten vor, welche während zehn Monaten lernt, mit der Beschaffenheit der Erde in ihrer Heimat bessere Ernten zu erzielen. Überhaupt leistet Israel im Bereich der Landwirtschaft innovative Pionierarbeit. Wie etwa im Vidor Visitor Center in der Arava (Wüste Negev), wo gezeigt wurde, wie in diesem unwirtlichen

Die Schweizer KKL-JNF-Delegation im Dudaim-Wald


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Vertreter der 35 teilnehmenden Nationen der Solidaritätsmission

Wüstenklima mit sandiger Bodenbeschaffenheit Obst und Gemüse angepflanzt und geerntet wird.

Spender aus aller Welt Die Schweizer Delegation hatte gleich drei Mal die Gelegenheit, die anderen nationalen KKL-JNFReisegruppen zu treffen. So fand man sich bei der Luftwaffenbasis von Tel Nof zur Besichtigung mit anschliessendem Gala-Abendessen ein. Ebenso war die Reisegruppe bei der Eröffnung des Beer Sheva River Parks (siehe Reisetipps Seite 13) zugegen. Und schliesslich trafen sich die 400 Reisenden zu einem gemeinsamen Abschlussabend in Jerusalem, wo man sich austauschte und internationale Kontakte knüpfen konnte.

Dank und Stolz Die Reisegruppe besuchte auch den Yatir- und den Carmel-Wald, ein Schweizer Projekt , das im Jahr

2010 durch einen verheerenden Waldbrand zerstört worden war. Die Aufbauarbeiten, so wurde der Gruppe berichtet, kämen gut voran, junge Baumtriebe seien bereits zu erkennen, aber es dauere mindestens noch 30 Jahre, bis sich der Wald einigermassen erholt habe. Im Süden Israels konnten Sicherheitsbunker und weitere Sicherheitseinrichtungen besichtigt werden, die mit Hilfe aus der Schweiz errichtet worden waren und der betroffenen Bevölkerung Schutz bieten. Emotionale Momente erlebte die Gruppe, als Armand Rudolf von Rohr, Präsident Clean Forrest Club, im Dudaim-Wald und Annick und Jean-Antoine Leducq im Yatir-Wald ein zusätzliches dem KKL-JNF gespendetes Waldstück einweihen durften. Die Dankbarkeit war förmlich spürbar. Den letzten Abend verbrachte die Reisegruppe aus der Schweiz in einem marokkanischen Restaurant, wo die Worte

des Danks von KKL-JNF-SchweizPräsident Arthur Plotke allen Teilnehmenden aus dem Herzen sprachen.

Annik und Jean-Antoine Leducq vor ihrem gespendeten Wald

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Clean UP the World 2015

Umweltschutz soll gross geschrieben werden Der internationale Clean UP the World Day wurde vor 20 Jahren in Australien ins Leben gerufen. Er soll Menschen für Umweltanliegen sensibilisieren.

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n Israel wird der internationale «Putztag» seit 15 Jahren vom KKL-JNF koordiniert und organisiert. Veranstaltungen wie etwa Wald-, Park- und Flussputzaktionen, Workshops und Zeremonien werden im ganzen Land durchgeführt. Nebst der ökologischen Bildungsarbeit schweisst dieser Tag viele verschiedene Bevölkerungsgruppen in Israel zusammen. Jährlich nehmen daran fast eine Viertelmillion Menschen

teil. Israelis und Ausländer, Jugendgruppen und Senioren, Juden und Araber, städtische und ländliche Bewohner des Landes greifen gleichermassen zu Müllsack und Handschuhen.

Umweltmusical als krönender Abschluss Trotz der erschwerten Sicherheitslage wurde auch 2015, am 13. Oktober, der internationale

Clean UP the World Day in Israel begangen. Hauptaktivität des Tages fand in der nördlich gelegenen Stadt Ma’alot Tarshiha statt, deren Bevölkerung aus jüdischen, christlichen und muslimischen Familien besteht und wo sich der KKL-JNF Schweiz für die Errichtung eines modernen Familienparks stark macht. Dreh- und Angelpunkt des Umwelttages, mit über 1200 Studenten, Soldaten und Einwohnern der Stadt, war der Montfort Lake, ein künstlich angelegter See, wo Aktivitäten und Workshops für die verschiedenen Alters- und Schulgruppen starteten. Sie wurden von Instruktoren des KKL-JNF begleitet und koordiniert. Nach getaner Arbeit trafen sich die Teilnehmenden zur Abschlusszeremonie am See, wo nebst Reden auch die «Green drumming show» der Rhythm Madness Drumming Group – eine Art ökologisches Musical mit Fokus Recycling und Umweltthemen – über die Bühne ging. Der Clean

Jugendlicher Putztrupp am Clean Up the World Day in Ma’alot Tarhisha


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Kinder werden mit dem Aktionstag zu mehr Umweltschutz animiert

UP the World Day wurde auch in Bet Shean durchgeführt. Im Eukalyptus-Park, der grösstenteils aus der Schweiz mitfinanziert wurde (siehe Reportage Seite 4), halfen Jung und Alt gleichermassen mit, die neue Perle der Stadt auf Vordermann zu bringen.

Interkulturelle Workshops für Kinder Im Süden des Landes wurden vom KKL-JNF Education and Youth Department verschiedene Aktivitäten abgehalten. Im Hamal'achim Shachariya-Wald etwa trafen sich 200 Teilnehmende

zu Putz- und Aufräumaktivitäten im Wald selbst und in der nahe gelegenen archäologischen Stätte. Auch der Nahal Bohu (Fluss) in Netivot wurde von Kindern und Jugendlichen mit der Unterstützung schwerer Maschinen gesäubert. Und in Dimona trafen sich Kinder der Stadt mit jenen der umliegenden Dörfer. Der gemeinsame Anlass beinhaltete unter anderem einen Recycling-Workshop, wo Skulpturen aus altem Zeitungspapier geschaffen wurden.

Jugendgruppen und Senioren, Juden und Araber, städtische und ländliche Bewohner des Landes greifen gleichermassen zu Müllsack und Handschuhen.

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Ausflüge in Israel – Wir haben für Sie drei Perlen herausgepickt.

Hula-Naturreservat und Vogelwarte Das Hula-Tal bietet ganzjährig Naturspektakel der besonderen Art. Bekannt ist das Hula-Tal besonders als Rastplatz für Zugvögel auf ihrem Weg von Europa nach Afrika zur Überwinterung und wieder zurück. Der Agamon-Hula-Tourismus-Park befindet sich im Herzen des Tals und gehört zu den zehn bekanntesten Vogelbeobachtungsstationen der Welt. Die Freunde von KKL-JNF Schweiz haben dieses einmalige

Projekt mitfinanziert. Verschiedenste Vogelarten wie Kraniche, Störche, Pelikane, Kormorane und Reiher können hier bei der Futtersuche, beim Umwerben und Nisten beobachtet werden. Viele Arten seltener Pflanzen und Tiere, darunter Fische, bieten eine unverwechselbare Flora und Fauna. Besucher können aus einer Vielfalt

von Aktivitäten wählen. Nachtsafari, Touren bei Sonnenaufgang, Erkundungen mit Golf-Carts oder Fahrrädern gehören zu den beliebtesten. Das Besucherzentrum Oforia bietet in einer Ausstellung umfängliche Informationen zum Geschehen im Hula-Tal. Das Naturreservat ist rollstuhlgängig.

Interesse? Kontaktieren Sie für weitere Informationen das KKL-JNF Büro in Zürich. Telefon 044 225 80 00 oder per E-Mail info@kklschweiz.ch

Sightseeing im Traktoranhänger


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Beer Sheva River Park Die ehemalige Mülldeponie blüht in Grün und wertet die Stadt auf. Bis vor einigen Jahren war die Gegend um den Beer Sheva River Park eine regelrechte Mülldeponie. Im Fluss schwammen Abwasser und Gerümpel. Dank Bemühungen des KKL-JNF und der Stadtverwaltung von Beer Sheva wurde der Müll abgetragen und das Abwasser umgeleitet. Entstanden sind bereits weite Grünflächen, Promenaden, Velowege und ein Amphitheater. Ein künstlicher See ist im Begriff angelegt zu werden. Sehenswert sind auch die moderne Pipe-Bridge,

welche den Park mit der Altstadt verbindet, aber ebenso historische Bauten wie etwa die Türkische Brücke, eine Bahnlinie aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Der botanische Garten beherbergt Wüstenpflanzen, und im Bell-Park befindet sich ein Spiel- und Sportplatz. Der Park erstreckt sich über acht Kilometer entlang des Beer-Sheva-Flusses, kann über mehrere Eingänge erreicht werden und ist rollstuhlgängig.

Neues Erholungsgebiet inmitten der Stadt

Eilat-Vogelbeobachtungspark Der letzte Auftank-Stopp für Vögel aus Europa liegt im Süden Israels. Eilat ist nicht nur eine beliebte Feriendestination für Menschen, auch Vögel legen hier auf dem Weg vom und nach dem Süden eine Pause ein. Die Zahl ist überwältigend: 1,5 Milliarden Vögel aus 200 verschiedenen Arten besuchen jährlich den Park, um sich für die 3000 Kilometer lange Strecke über die Wüste zu stärken oder auf dem Rückweg Energie zu tanken, bevor sie vor lauter Erschöpfung buchstäblich vom Himmel fallen und sterben würden. Denn wenn diese Vögel verenden würden, hätte dies verheerende Folgen für die Ökosysteme im Schwarzwald, in

der Provence, der Toskana und in türkischen Wäldern, wo die Vögel ihr Sommerdomizil haben. Der Park dient in erster Linie als Forschungsund Aufpäppelungszentrum. Auch pädagogische und ökologische Aufklärungsarbeit gehört zum Kerngeschäft. Wer sich als Vogelbeobachter versuchen will, kann sich hier in den eigens vom KKL-JNF geschaffenen Tarnhäuschen verstecken. Der Eilat-Vogelbeobachtungspark liegt am nördlichen Eingang zur Stadt Eilat, in der Nähe zur jordanischen Grenze und wurde vom KKL-JNF Schweiz mitfinanziert.

Paradies für Vogelliebhaber


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Zionistischer Kongress 2015

Neuer Präsident bestätigt Im Rahmen des 37. Zionistischen Weltkongresses in Jerusalem wurde auch ein neuer KKL-JNF-Vorstand und -Vorsitzender gewählt.

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er 37. Zionistische Weltkongress fand im Oktober 2015 statt. Gewählt wurde Danny Atar als neuer KKL-JNF-Welt-Vorsitzender. Auch der Vorstand des KKL-JNF hat Atars Wahl bestätigt, womit er definitiv gewählt ist. Mit ihm wurde Dr. Uzi Landau als Co-Vorsitzender gewählt. Sie lösen den bisherigen Welt-Vorsitzenden Efi Stenzler und seinen Co-Präsidenten Eli Afalfo ab.

In seiner Ansprache sagte Atar: «KKL-JNF schlägt heute einen neuen Weg ein.» Atar bedankte sich bei den Zurücktretenden für ihre Arbeit und wertschätzte die Bemühungen der KKL-JNF-Mitarbeitenden weltweit. Im Rahmen des Weltkongresses verabschiedeten die 1700 Teilnehmenden aus 35 Ländern zwei

Resolutionen zu Umweltthemen. Beide Papiere mit den Titeln «Bewahrung eines gesunden Klimas für Israels Zukunft» und «Schutz der israelischen Wasserversorgung vor Umweltverschmutzung» wurden jeweils mit überwältigenden Mehrheiten angenommen. «Mit der Verabschiedung dieser Resolutionen», so Initiant David Krantz, «kann der Weltkongress die Visionen von Theodor Herzl bewahren. Wir brauchen die von Herzl gegründete Organisation, um das Land zu schützen und um die Aufgaben als Verwalter wahrnehmen zu können.» Auch der neu gewählte KKL-JNF-Präsident attestierte seiner Organisation nur Gutes. «Der KKL-JNF ist von unschätzbarem Wert für das jüdische Volk. Er wird daher den Bedürfnissen der israelischen Öffentlichkeit und jenen

der jüdischen Gemeinden auf der ganzen Welt Beachtung schenken. Der KKL-JNF soll in allen Lebensbereichen aktiv sein, in denen er von Nutzen sein kann.»

Historische Vereinbarung Nach einigen Verhandlungsrunden wurde im November 2015 eine Vereinbarung zwischen dem KKL-JNF und der israelischen Regierung unterzeichnet. Dabei zeigten sich beide Parteien zufrieden. Gemäss dem Papier wird der KKL-JNF als Hauptpartner für Infrastrukturprojekte anerkannt. Der KKL-JNF bleibt weiterhin eine unabhängige Nichtregierungsorganisation (NGO). Sie kann gemäss ihren Grundsätzen und Zielen ohne Intervention durch den Staat arbeiten. Der Vertrag bleibt bis 2021 in Kraft. Von der Vereinbarung nicht betroffen sind Spendeneinnahmen des KKL-JNF. Diese werden wie bisher vollumfänglich für die bestimmten Projekte verwendet.

Der neue KKL-JNF-Vorsitzende Danny Atar (dritter von rechts) und sein Co-Vorsitzender Dr. Uzi Landau (zweiter von rechts), umgeben von den fünf Vize-Vorsitzenden


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Unsere Projekte in Israel – spenden Sie jetzt.

Nesher Park Der urbane Park befindet sich in der Nähe der Universität Haifa. Der Nesher Park beherbergt eine Vielzahl von Bäumen, Spielplätzen, Picknick-Tischen sowie Spazierpfaden und lädt Jung und Alt zum Verweilen ein. Der KKL-JNF unterstützt die Aufrechterhaltung und Pflege dieses Parks und hilft damit, die Grünflächen in der grossstädtischen Region um Haifa zu erhalten. Hauptattraktion des Parks

ist die 70 Meter lange Seilhängebrücke. In schwindelerregender Höhe gebaut, entspricht sie dank Stahlkabeln den höchsten Sicherheitsstandards. Die Brücke verbindet die verschiedenen Teile des Parks miteinander und bietet Besuchern nebst Nervenkitzel einen atemberauenden Ausblick.

Spenden für dieses Projekt können auch online unter www.kklschweiz.ch getätigt werden. Bitte geben Sie die Projektnummer 7715 an.

Der Na’aman-Fluss Der Na‘aman-Fluss fliesst durch den unteren Galil und wird aufgewertet. Früher gehörte er zu den am meisten verunreinigten Flüssen Israels. Gemeinsam mit anderen Organisationen konnte der KKLJNF über die Jahre seine Reinigung und Rehabilitation vorantreiben. Heute ist der Na‘aman-Fluss ein beliebtes Naherholungsgebiet für

die Bevölkerung im Grossraum Akko, mit Geh- und Velowegen entlang des Flussbettes. Der zehn Kilometer lange Fluss entspringt den biblischen En-Afek-Quellen und mündet südlich von Akko ins Mittelmeer.

Spenden für dieses Projekt können auch online unter www.kklschweiz.ch getätigt werden. Bitte geben Sie die Projektnummer 4683 an. Mit der Unterstützung des KKL-JNF wird die Aufwertung des Parks vorangetrieben sowie die Rehabilitierung des Flusses fortgesetzt.

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Tu-Bischwat 2016

Das Fest der Bäume, das Fest der Natur Nach Ende des Schmitta-Jahres, in welchem das Ackerland ruhte, wurde in Israel wieder gepflanzt und Tu-Bischwat, das Neujahrsfest der Bäume gefeiert.

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er Brauch des KKL-JNF, an Tu-Bischwat Bäume zu pflanzen, geht auf das Jahr 1904 zurück, als Professor Otto Warburg vorschlug, einen zionistischen Fonds ins Leben zu rufen, um Olivenbäume auf dem vom KKL-JNF erworbenen Land zu pflanzen. Es war dasselbe Jahr in welchem Theodor Herzl starb, und so wurde beschlossen, den Wald nach ihm zu benennen. 1908 wurde mit dem Anpflanzen in Ben Shemen begonnen. Heute ist die Gegend als Herzl-Wald bekannt.

Bereits 1905 entschied die Lehrervereinigung des Landes Israel, anlässlich Tu-Bischwat ein Festival zur Baum-Anpflanzung ins Leben zu rufen. Viele Schulen nahmen bereits im ersten Jahr daran teil und sogar im Ausland wurde davon berichtet. Es war der Anfang einer heute über 100-jährigen Tradition, welche in Israel nicht an Popularität eingebüsst hat.

Bäume als Garant für die Zukunft Dieses Jahr wurde Tu Bischwat am 25. Januar gefeiert. In Israel

nahmen Tausende Menschen an festlichen Baumpflanzungen in KKL-JNF-Wäldern und an Tu-Bischwat-Sedern teil. Im Ausland, so auch in der Schweiz, besuchten KKL-JNF-Delegierte Schul- und Kindergartenklassen, um bereits die Kleinen für den Naturschutz und die lebenswichtigen Aufgaben von Bäumen zu sensibilisieren. Denn die in Israel gepflanzten Bäume werden in einigen Jahren zu neuen grünen Waldstreifen heranwachsen, sie werden zum Naherholungsgebiet, produzieren lebensnotwendigen Sauerstoff, helfen im Kampf gegen den Klimawandel und die Umwelt zu schonen.

Vier Gläser Wein auf die Natur Ähnlich wie an Pessach wird auch an Tu-Bischwat mancherorts ein Seder begangen, bei dem vier Gläser Wein getrunken werden und aus einer Haggada gelesen wird. Um

An Tu-Bischwat pflanzen Israelis Bäume in KKL-JNF-Wäldern


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Schon die Kleinen sollen für Naturanliegen sensibilisiert werden

den Wachstumszyklus der Bäume zu symbolisieren wird Rot- und Weisswein kombiniert. Dabei steht Weisswein für Winter und Rotwein für Sommer, wenn die Bäume in ihrer vollen Pracht blühen.

Innovative Projekte der Bewässerung Seit Jahrtausenden werden in mediterranen Ländern Oliven kultiviert. In der Negev-Wüste sind es 600 Hektaren, also etwa 840 Fussballfelder. Dies ist nur dank der Bewässerung mit Brackwasser möglich, da Süsswasser rar und teuer ist. Brackwasser ist See- oder Meerwasser mit einem Salzgehalt von 0,1 % bis 1%. Das Forschungsinstitut Ramat Negev, kurz auch R&D-Station, forscht seit 30 Jahren mit und nach neuen Saatsorten, die mit Brackwasser bewässert werden können. Bisher hat sich die Olive als ideal erwiesen. Sie gedeiht mit Brackwasser vorzüglich. Daher wird die Forschung auf diesem Gebiet vertieft. Die aktuelle Studie umfasst 18 Olivensorten und 25 weitere Stämme, die unter Beobachtung stehen. Ziel der Forschung ist es, das Wissen über die Nutzung von Brackwasser als Bewässerungsmittel zu erweitern. Auch sollen neue Methoden entwickelt werden, um wassersparend Landwirtschaft zu betreiben. Nicht zu vergessen ist dabei auch die Lebensgrundlage der Bauern in der Negev-Region, welche dank dieser Forschung weiterhin Landwirtschaft betreiben können.

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EXPO15 Mailand

Grosser Anklang für Israel-Pavillon Die Expo-Weltausstellung öffnete vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 ihre Tore in Mailand. Der Israel-Pavillon «Fields of Tomorrow» avancierte rasch zum Geheimtipp der Ausstellung und erhielt international Lob und Anerkennung.

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it seinen 70 Metern Länge, 12 Metern Höhe, über 160'000 Setzlingen der Sorten Weizen, Mais und Reis war das vertikale Feld des Israel-Pavillons bereits von Weitem erkennbar und wurde rasch als eines der Wahrzeichen der Weltausstellung wahrgenommen. Der Pavillon mit dem Titel «Fields of Tomorrow» lud Besucher zu einer multimedialen und interaktiven Reise durch Israels Land- und Forstwirtschaft, durch die Wälder des KKL-JNF und zeigte neue Technologien und Fortschritte in der Wissenschaft zum Expo-Thema «Ernährung des Planeten». Während der fünf Monate fanden Workshops, Vorträge und Aktivitäten rund um das Thema statt. Hohen Besuch erhielt der von KKL-JNF mitgeplante und mitgestaltete Pavillon von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu und hochrangigen UN-Offiziellen. Die interaktive Säule beim Eingang des Pa-

Hauptattraktionen des IsraelPavillons waren das vertikale Feld und die interaktive Info-Säule.

villons wurde von den Besuchern rege genutzt. So wurden über diese Plattform 45'000 Bäume im Expo-Wald in Israel gepflanzt. Am Wettbewerb, wo eine Reise nach Israel gewonnen werden konnte, nahmen 69'000 Personen teil. Die ExpoMini-Webseite wurde während der Weltausstellung von 115'000 Internetnutzern besucht.

Bruno Pasquino, ExpoGeneralkommissär 2015, meinte rückblickend: «Der Israel-Pavillon gehörte zu den bedeutendsten der Ausstellung. Nicht nur wurde das Expo-Thema Ernährung des Planeten hervorragend umgesetzt, es zeigte auch den Willen Israels, sein Wissen mit der Welt zu teilen.»


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Die quirlige Berlinerin Sharon Brauner verzückte die Basler.

Event in Basel

Sharon Brauner und Band verzückten Basel Nach dem grossen Erfolg in Zürich kam auch das Basler Publikum in den Genuss eines mitreissenden musikalischen Abends in der IGB im November 2015. Die bekannte Sängerin und Schauspielerin Sharon Brauner aus Berlin eroberte die Herzen der Menschen im Sturm. Nach der Begrüssung durch Ishay Haramaty, Geschäftsführer des KKL-JNF Schweiz und der Ansprache von Arthur Plotke, KKL-JNF-Präsident Schweiz, orientierte Armand Rudolf von Rohr, Präsident von Midbar Schweiz, über die Aktivitäten des von ihm gegründeten Clean Forrest Club. Der Fokus des Clubs liegt hauptsächlich im Bereich der langfristigen Bindung von überschüssigem CO2 und anderen Treibhausgasen. Diese wird im Wesentlichen durch Baumpflanzungen sichergestellt.

Der Clean Forrest Club hat in Israel bereits einige Parks angelegt. Anat Gold, KKL-Projektleiterin für Israel, informierte in einer spannenden Präsentation über verschiedene aktuelle und interessante Projekte in Israel und bedankte sich für die grosszügige Unterstützung der Spender. Dann rockten die quirlige Sharon Brauner und ihre Band die Bühne. Das Musiker-Ensemble begeisterte das Publikum vom ersten Ton an. Sharon Brauner entführte das Publikum in ihre eigene Welt mit geballter Lebensfreude und einer mitreissenden Mischung aus

Evergreens und vielen jiddischen Liedern. Mit ihrer wundervollen, leicht rauchigen Stimme und ihrem Charisma berührte sie das Publikum bis ins Innerste. Die Fröhlichkeit und Leichtigkeit der Musik, der Humor, ihre Einführung zu den verschiedenen Liedern sowie die Stimme der ausdrucksstarken Sängerin riss das Publikum zu wahren Begeisterungsstürmen hin, welche in einer Standing Ovation gipfelten. Der Abend endete mit einem geselligen Beisammensein und einem reichhaltigen Apéro.

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Impressum Neuland 56 – Februar 2016 Redaktion/Texte: Ishay Haramaty, Arthur Plotke, Doris Hummer, Rachel Manetsch. Produktion/Layout: made Marketing Bluntschlisteig 1 8002 Zürich Fotos: Archiv KKL-JNF Israel Papier: Dieses Magazin wurde auf altpapierhaltigem und FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.

Keren Kayemeth Leisrael Verein Jüdischer Nationalfonds (Schweiz) Schweizergasse 22 Postfach 8021 Zürich Tel 044 225 80 00 Fax 044 211 50 49 www.kklschweiz.ch info@kklschweiz.ch PC 80-21891-0 CH54 0900 0000 8002 1891 0

Aufgefallen

Grosszügige Baumspende Eine der wohl jüngsten Spenderinnen des KKL-JNF Schweiz ist Déborah Eckmann. Sie hat einen Teil ihres Bat-Mizwa-Geldes für die Pflanzung von Bäumen im Tiberias-Schweizerwald in Israel gespendet. Die Sechstklässlerin kennt den KKL-JNF schon lange und erinnert sich gerne an die Teilnahmen am Joggathlon. An Israel schätzt sie das feine Essen und das schöne Meer. Regelmässig besucht sie ihre Grossmutter in Aschkelon. Dem KKL-JNF hat sie die Bäume gespendet, weil sie die Natur mag und möchte, dass in Israel schöne grüne Bäume blühen. «Dass der KKL-JNF bei so jungen Menschen von zwölf Jahren bekannt ist und sie auch genau wissen, wofür sich der KKL-JNF einsetzt, ist für mich eine positive Überraschung», so Ishay Haramaty.

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