LM Sonderbeilage Mais & Pflanzenschutz 2014

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Mais

Sonder

&

Pflanzenschutz

beilage Landwirtschaftliche Mitteilungen

Landwirtschaftliche Mitteilungen 15. März 2014

inhalt

Maiswurzelbohrer

Maissaat Expertentipps für den Anbau, bei dem das Timing schädlingsbedingt immer wichtiger wird. Seiten 2, 3

Strategie Dem Maiswurzelbohrer wird in drei Stufen der Kampf angesagt. Die Seiten 4, 5 ­Details.

Nematoden Kleine Versuchsflächen ­anbauen lassen, um sich von der Wirkung zu Seiten 6, 7 ­überzeugen.

Pflanzenschutz Heuer weniger Mittel zur Verfügung. Keine Anwendung unter Anleitung mehr Seiten 10, 11 erlaubt.

Erosionsschutz Kammer startet ambitioniertes Projekt. Tipps für den Schutz bei Mais in Seite 12 Hanglagen.

Agrarfoto

Biogas Expertentipps rund um Sortenwahl und Anbau von Biogasmais, Silo- und Biomassehirse. Seiten 14, 15

Mais bleibt erste Wahl


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Landwirtschaftliche Mitteilungen

Mais

15. märz 2014

kommentar Arno Mayer Leiter Pflanzenbau Landeskammer

Der Mais und die Steiermark gehören zusammen! Die Gesellschaft verlangt von der Landwirtschaft – genauso wie von der Wirtschaft – Effizienz. Der Mais ist ganz klar die effizienteste Frucht für unsere Böden. Das Erstaunen darüber aufseiten der Mais­ gegner ist groß. Aber auch die Ökobilanz belegt die Vorteile: Der Maisanbau verwertet die eingesetzten Betriebsmittel am besten. Getreide und Raps benötigen mehr Pflanzenschutz, es sind zahlreiche Überfahrten mehr in der Vegetationsperiode not-

Effizienz wendig, um den Ertrag abzusichern. Es wird mehr Treibstoff verbraucht, und auch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist in einem normalen Jahr bei den Alternativen um ein Mehrfaches höher. Um diese Effizienz im Maisbau unter den derzeitigen Rahmenbedingungen zu halten, ist es notwendig den, zusätzlichen Pflanzenschutz zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers so schlagkräftig wie möglich durchzuführen. Die gesellschaftliche Akzeptanz der Käferbehandlung mit Stelzentraktoren wird eine echte Herausforderung. Solche Großgeräte sind für die Steiermark neu und werden von den Leuten schon von weitem wahrgenommen. In den nächsten Wochen sind wir alle gefordert, der Bevölkerung, den Medien, den Wasserversorgern, den besorgten Imkern und Jägern die Notwendigkeit dieser Maßnahme sachlich, fachlich und ohne viel Emotion näher zu bringen. Es steht viel auf dem Spiel. Am schwierigsten ist die Lage für Kleinbetriebe mit geringer Flächenausstattung. Gerade aufgrund des verstärkten Anbaues von Alternativen sind sie besonders vom Gedeihen des Maises auf den verbliebenen Flächen abhängig.

Richtiges Timing beim

Maisaussaat muss Vorrang vor der Gülleausbringung haben,

as Maisjahr 2013 hat uns vor allem eines gelehrt: Alles muss unternommen werden, um die Wurzel- und Sprossentwicklung bestens über die Bühne zu bringen. Damit lässt sich ein möglicher Trockenstress beträchtlich mildern. Zusätzlich müssen wir auch den Spagat zu einer frühen Blüte schaffen, damit diese möglichst in die Zeit vor dem Auftreten des Maiswurzelbohrers, also vor Mitte Juli, fällt.

D

Saat vor Gülledüngung Also weltfremde Forderungen? Keineswegs! Aber nur dann, wenn wir uns zu Herzen nehmen, dass in Zeiten der Maiswurzelbohrergefahr der Maisanbau vor der Gülleausbringung oberste Priorität genießen muss. Sofern der April trocken ist, besteht kein Stress. Wenn aber, wie im Vorjahr, nur zwei Wochen in der idealen Saatzeit vom 10. bis Ende April gegeben sind, dann sollte die Gülleausbringung so gut wie möglich nach der Maissaat in einer trockeneren Periode bis spätestens zum Achtblattstadium des Maises erfolgen. Eine Übersicht über das

Erreichen des Achtblattstadiums und des Blühbeginnes von Sorten der Reifezahl 370 und 440 je nach Anbautermin ist in der Tabelle rechts angeführt. Darauf ist zu erkennen, dass zwischen Reifezahl FAO 370 und 440 beim Blühbeginn nur ein geringfügiger Unterschied besteht. Sollte also gar im Mai angebaut werden müssen und will man die Blüte wesentlich nach vorne verlegen, dann müsste auf deutlich frühere Reifezahlen zurückgegriffen werden, sprich maximal FAO 320. Sollte das alles nichts helfen, dann ist aus derzeitiger Sicht bei tatsächlichem Auftreten von Maiswurzelbohrerkäfern eine Insektizidanwendung zur Blüte zu empfehlen.

Wurzeln hatten Probleme Bei der Wurzelentwicklung sind im Vorjahr leider zwangsweise viele Fehler passiert. Wenn der Boden feucht ist, dann können auch mit bester Technik keine idealen Voraussetzungen für eine gute Wurzelentwicklung mit entsprechendem Tiefgang sichergestellt werden. Im Extremfall bedeutet dies sogar einen Saatter-

min im Mai mit dem Risiko einer späten Blüte und damit günstigen Voraussetzung für Narbenschädigungen durch den Maiswurzelbohrer.

Phosphor Eine ideale Wurzelbildung wird auch durch eine gute Verfügbarkeit von Phosphor unter dem Saathorizont gefördert. Das bedeutet, dass unter Bedingungen wie im Vorjahr eine Unterfußdüngung mit Diammonphosphat, besonders bei kühleren Böden, völlig berechtigt ist. Auch die pHWerte sollten optimiert werden, weil ideale pH-Werte zwischen 6,0 und 6,5 für die Phophor-Verfügbarkeit günstig sind und auch andere wichtige Nährstoffe besser verfügbar machen, wie beispielsweise Bor oder Zink.

Mangan Mangan, ein Nährstoff der in trockenen Phasen schnell in den Mangel geht, bevorzugt allerdings nicht zu hohe pH-Werte. Sollte daher schon sehr früh eine Aufhellung aufgrund von Trockenheit bei Mais auftreten, kann auch


Mais

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Landwirtschaftliche Mitteilungen

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Kurze Wurzelbildung nach Kreiseleggeneinsatz und dichtem Horizont unter dem Saatbett aufgrund der hohen Winterniederschläge Agrarfoto, K. Mayer

Maisanbau entscheidend

, vor allem bei feuchtem Frühjahr. Blüte vor Mitte Juli notwendig

11. Apr 18. Apr 25. Apr 10. Mai P9569 370 15. Mai 22. Mai 28. Mai 13. Jun 11. Apr 18. Apr 25. Apr 10. Mai DKC4814 440 Andreo 15. Mai 22. Mai 28. Mai 13. Jun

Blühbeginn

Sorte

Zeitstufe

Erreichen des Achtblattstadiums und des Blühbeginns je nach ­Anbautermin einer Sorte mit Reifezahl 370 und 440 im Jahr 2013 Erreichen des 8-Blattstadiums

Trockene Bedingungen Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine so früh wie mögliche Aussaat bei trockenen Bedingungen mit guter Rückverfestigung unter dem Saatkorn erfolgen soll, um die weitere Entwicklung so rasch wie möglich bei guter Wurzelbildung zu forcieren. Karl Mayer

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maisanbau

Reifezahl

eine Mangansulfat oder Manganchelatblattdüngung überlegt werden. Einen Manganmangel würde man daran erkennen, wenn die Gelbverfärbung hauptsächlich an den lockeren Bodenabschnitten auftritt, während an den festgefahrenen Teilen der Mais eher grün bleibt – beispielsweise beim Vorgewende. Die im kühlen Frühjahr 2013 häufige Rotverfärbung, welche einen Phosphormangel signalisiert, konnte in den seltensten Fällen durch eine nachträgliche Phosphatdüngung behoben werden, sondern nur durch Bodenlockerung mittels einer Hacke. Dafür sind allerdings trockene Bodenbedingungen bis auf die Hacktiefe von fünf bis zehn Zentimeter notwendig.

25. Mai 27. Mai 10. Jun 20. Jun 22. Jun 25. Jun 25. Jun 05. Jul 25. Mai 28. Mai 13. Jun 20. Jun 20. Jun 25. Jun 25. Jun 07. Jul

02. Jul 09. Jul 12. Jul 20. Jul 22. Jul 24. Jul 26. Jul 15. Aug 05. Jul 09. Jul 14. Jul 21. Jul 23. Jul 26. Jul 27. Jul 17. Aug

Begrünungsreste im Mais mit Adengo bekämpfen Karl Neubauer, Bayer Austria Ges.m.b.H., Wien Recht­ zeitige und sichere Unkrautbekämpfung ist wichtige Voraussetzung für guten Maisertrag

Durch den warmen Winter sind Winterbegrünungsreste oft nicht abgefroren. Gemeinsam mit Herbstunkräutern können sie durch Bodenbearbeitung nur teilweise bekämpft werden, und wurzeln bei feuchten Bodenbedingungen wieder an. Mit Adengo kann die Unkrautbekämpfung sehr früh vom Anbau bis zum 3-Blattstadium des Maises erfolgen. Damit können Begrünungsreste wie

Ackersenf, Kamille, Vogelmiere, Taubnessel und Ehrenpreis rechtzeitig bekämpft werden, ohne Schaden am Mais zu verursachen. Durch das breite Wirkungsspektrum passt das Produkt für jede Verunkrautung. Da Adengo kein Terbuthylazin enthält, kann es in allen Anbaugebieten eingesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.agrar.bayer.at


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Mais

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Steirische Strategie gegen

Aus drei Richtungen wird gegen den Schädling zum Angriff

er Maiswurzelbohrer Diabrotica virgifera zählt weltweit zu den gefürchtetsten und kostenintensivsten Schädlingen und kann nur mit einer Kombination von verschiedenen Methoden bekämpft werden. Das letzte Jahr hat gezeigt, dass der Schädling mittlerweile im gesamten Maisanbaugebiet der Süd-, Ost- und Weststeiermark ernst zu nehmen ist. Er gefährdet die Ertragsleistung von Mais und den Betriebserfolg, besonders bei kleineren Veredelungsbetrieben. Dabei bleiben die Schäden nicht nur auf Mais beschränkt. Auch im Gemüsebereich (beispielsweise bei Salat) wurden große Fraßschäden festgestellt und Bekämpfungen dagegen durchgeführt. Es muss auch untersucht werden, inwieweit der Fraß des Maiswurzelbohrers an den Blüten der Käferbohne für die schlechten Ertragsleistungen mitverantwortlich ist.

d

Reduktion der Population Die Fruchtfolge ist die erste Stufe der Strategie gegen den Maiswurzelbohrer. Wird nach Mais eine andere Feldkultur (beispielsweise Getreide, Soja, Kürbis, Hirse und andere) angebaut, können aus den im Vorjahr in der Erde abgelegten Eiern zwar die Larven schlüpfen, es fehlt aber die Nahrungsgrundlage „Maiswurzel“ und sie verhungern. Dies ist die sicherste Methode, abgelegte Eier unschädlich zu machen. Es gibt aber eine Reihe von Unkräutern (beispielsweise Borstenhirsen), an denen die Larven sich auch mäßig entwickeln können. Solche Unkräuter treten in allen Sommerkulturen auf. Deshalb ist auch dort eine gute Ungrasbekämpfung wichtig.

Fruchtfolge Die Verordnung, innerhalb von vier Jahren zumindest einmal eine andere Kultur anzubauen, ist ein notwendiges Element der Bekämpfungsstrategie. Noch besser

wäre es, nur jedes zweite Jahr Mais anzubauen. Der Anbau einer anderen Frucht, wie etwa Kürbis, kann aber nicht die Eiablage der Käfer in solchen Kulturen verhindern. Gerade die Kürbisblüte übt eine magische Anziehungskraft auf die Käfer zum Fressen, aber auch Verweilen und Eiablegen aus. Besonders Maisäcker in der Nachbarschaft von Kürbisflächen haben mit einer verstärkten Eiablage in den Randbereichen zu rechnen.

Gegen Narbenfraß zugeflogener Käfer hilft direkt nur Pflanzenschutz mit Spezialgeräten agrarfoto

Bekämpfung der Larven Die Bekämpfung der Larven in der zweiten Stufe der Strategie schützt den Mais vor dem Wurzelfraß. Je nach Intensität führt dies zu schwächeren Pflanzen mit reduzierter Ertragsleistung und bei starkem Fraß auch zum Umfallen der Pflanzen, die versuchen sich wieder aufzurichten (Schwanenhals-Symptom). In letzter Konsequenz können die Pflanzen auch nicht geerntet werden.

Nematoden Im Präparat Dianem stecken die Nematoden in einem Ruhestadium. Deshalb müssen sie kühl gelagert werden (Seite 6). In den Boden ausgebracht infizieren sie die schlüpfenden Larven des Maiswurzelbohrers mit einem Bakterium. In Folge werden die Larven abgetötet. Die Nematoden vermehren sich sogar in den Larven und würden auch später schlüpfende Larven durch ihre aktive Wanderung im Boden (auch von Temperatur und Feuchtigkeit abhängig) befallen können. Diese biologische Bekämpfungsart ist leider die teuerste und aufwendigste Methode. Dazu sind 200 Liter Wasser pro Hektar – als Trägersubstanz für die Nematoden (Fadenwürmer) – notwendig, um das Überleben und eine gewisse Mobilität im Boden zu sichern. Sofern sich in den heurigen Anwendungen und Vergleichsversuchen gute Ergebnisse zeigen, wäre eine Förderung

dieser Methode jedenfalls zukünftig erstrebenswert, um die höheren Produktkosten, aber auch geringere Anbauleistung durch erhöhte Stehzeiten (Wassertransport, Füllen) zumindest teilweise abzugelten. Da es sich dabei um lebende Organismen handelt, ist der gesamte Anwendungsprozess sehr sorgfältig zu planen und durchzuführen. Nicht benötigte Restmengen sind bis zum nächsten Jahr sicher unwirksam.

xiserfahrungen in Österreich. Der Wirkstoff ist jedoch seit Jahren in vielen Kulturen gegen Fraßschädlinge erfolgreich im Einsatz. Die gleichmäßige Einbringung des Granulates in die Saatrille soll nach Möglichkeit das Saatkorn nach unten und zur Seite hin abschirmen, um zuwandernde Larven durch Wirkstoffkontakt abzutöten. Die Anwendungshinweise auf Seite 6 sind unbedingt zu beachten.

Insektizidgranulat

Bekämpfung der Käfer

Alternativ steht den Landwirten das Insektizidgranulat Belem beschränkt zur Verfügung. Auch dazu gibt es keine vergleichbaren Pra-

Die dritte Stufe der Strategie bildet die Bekämpfung der Käfer nach Massenauftreten, um die Kornbildung zu sichern. Der Maiswurzel-


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den Maiswurzelbohrer

geblasen: Fruchtfolge, Larven- und Käferbekämpfung

Strategie gegen den Maiswurzelbohrer Der Maiswurzelbohrer ist weltweit einer der teuersten Schädlinge. In der Steiermark hat er sich mittlerweile flächendeckend festgesetzt. Die Bekämpfung ist schwierig und benötigt ein Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen. u 1. Stufe Fruchtfolge zur Reduktion der Population: Der Käfer legt seine Eier bevorzugt in Maisbestände, da die Larven Maiswurzeln fressen. Fehlt die Nahrungsgrundlage, sterben die Larven. Sie können sich aber beispielsweise auch an Borstenhirsenwurzeln bescheiden entwickeln. Die Käfer legen ihre Eier auch in Kürbis ab. u 2. Stufe Bekämpfung der Larven durch Nematoden oder Insektizidgranulate: Nach Vorfrucht Mais und Kürbis müssen die Larven bekämpft werden. Dazu stehen derzeit zwei Methoden (Nematoden, Insektizidgranulat) zur Verfügung. Damit wird der Wurzelfraß vermindert und die Population insgesamt geschwächt. u 3. Stufe Bekämpfung der Käfer nach Massenauftreten: Maiswurzelbohrer fressen Narbenfäden. Fallen Käferflug und Maisblüte zusammen, sind hohe Ertragsausfälle zu erwarten. Durch gezielte Sortenwahl sollte das nicht passieren. Die direkte Bekämpfung ist nur mit Spezialgeräten (Stelzentraktor) möglich.

bohrer hat sich in den letzten beiden Jahren zu einem unerwartet großen Problem entwickelt. Während der Schaden durch die Larve (Umfallen der Pflanze durch abgefressene Wurzeln) prinzipiell nur auf Mais nach Mais auftritt, ist der Käferzuflug in jeden Maisbestand möglich. Dabei werden die Narbenfäden der noch unbefruchteten Kolben abgefressen. Die Befruchtung der weiblichen Blüte wird somit verhindert. In Folge gibt es weniger Körner und somit weniger Ertrag am Kolben. Eine diesbezügliche Schadschwelle wird recht ungenau mit einem bis fünf Käfern pro Pflanze angegeben. Sie ist aber auch abhängig von

der Länge der Blühphase. Für die Käferbekämpfung sind allerdings geeignete Ausbringungsgeräte (Stelzentraktoren) notwendig, die ein Überfahren des Maisfeldes erst ermöglichen.

Spezialmaschinen Diese Technik ist nur überbetrieblich leistbar und derzeit noch wenig vorhanden. Sie bringt aber den Vorteil großer Schlagkraft. Eine Forderung, die die Technische Universität Graz in ihrem vom Land Steiermark geförderten Projekt „Innovazid“ zur nachhaltigen Ressourcenschonung gegenüber der Landwirtschaft schon vor zehn Jahren stellte: Nicht

viele kleine Spritzgeräte mit geringer Flächenleistung und hohem Zeit- und Materialaufwand, sondern vielmehr Großgeräte mit hoher Schlagkraft und vergleichsweise wenig Materialbedarf pro Hektar. Die zwei- bis dreimal größere Arbeitsbreite als übliche Spritzgeräte, die perfekte Gebläse-unterstützte Technik für beste Benetzung des Bestandes und die zusätzliche GPS-Unterstützung für exakteste Spritzarbeit lassen wohl eine breite Zustimmung dieser Technik, zumindest vonseiten der Experten, erwarten. Das dafür eingesetzte Insektizid ist als „Bienenungefährlich“ eingestuft und

wird auch zur Bekämpfung von Schädlingen im Gemüsebau oder bei Raps verwendet. Insofern sollte ein Einspruch zumindest der Imker weniger zu erwarten sein. Die Gesellschaft muss aber auf diese neue Technik vorbereitet werden. Diese Großgeräte ermöglichen neben der Käferbekämpfung auch kombinierte Anwendungen gegen Pilzkrankheiten und zukünftig den Einsatz weiterer umweltschonender Pheromonpräparate zur Verwirrung der Maiswurzelbohrer, um eine Befruchtung der Käfer noch weiter reduzieren zu können.

Peter Klug


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Nematoden: Kühl lagern und mit

Arbeiten mit lebenden Organismen stellt gänzlich andere Anforderungen an Lagerung ie Grundidee bei der Bekämpfung der Maiswurzelbohrerlarven mithilfe von Nematoden (Fadenwürmern) klingt einfach und sicher: Die im Mais eingesetzten Nematoden suchen die Maiswurzelbohrerlarven auf und dringen in sie ein. Durch symbiotische Bakterien stirbt die Larve innerhalb weniger Tage ab. In der abgestorbenen Larve können sich dann die Bakterien und Nematoden vermehren, die sich erneut auf die Suche nach neuen Larven begeben.

d

Ausbringungstechnik Anrühren des Präparates

fragner (3)

Injektionsschar für die Ausbringung

Vorerst ist für die Ausbringung eine Umrüstung der Sägeräte sowie ein zusätzlicher Wasserbehälter, (Feldspritze) am Traktor erforderlich. Alle Filter und Siebe in den Spritzgeräten und Leitungen sind zu entfernen. Die für die Applikation erforderliche Technik (Injektionsschare) kostet für ein sechsreihiges Sägerät rund 1.000 Euro. Über die Maschinenringe werden aber Selbstbaugruppen für die Technik organisiert, um hier Einsparungen zu erzielen. Der Hersteller des Präparats übernimmt die Umrüs­ tungskosten der Anwender bis 25

Hektar mit dem Präparat behandelter Fläche zur Hälfte, ab 50 Hektar zur Gänze.

Ausbringung Mit der Maisaussaat wird das Präparat mit 200 Liter Wasser je Hektar in die Saatfurche gespritzt. Um einen hohen Wirkungsgrad zu gewährleisten, müssen die Nematoden mit Hilfe der Injektionsrohe direkt in die Saatfurche platziert werden. Je Hektar werden rund zwei Milliarden Fadenwürmer benötigt, das entspricht vier Packungen mit je 500 Millionen Nematoden. Für die Zubereitung der Tankmischung am besten nach und nach zwei Packungen in einem Eimer mit acht Liter Wasser anrühren, Tank zur Hälfte mit Wasser füllen, Rührwerk einschalten und den Inhalt der Eimer in den Tank geben. So lassen sich Verklumpungen vermeiden.

Auslieferung und Lagerung Die Produktion von Nematoden benötigt eine bestimmte Vorlaufzeit, deshalb ist eine rechtzeitige Bestellung notwendig. Steiermarkweit werden fünf Auslieferungszentren für das Nematoden-

Auflagen:

Komplett unkrautfrei, so wächst auch dein Mais am besten!

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Wichtige Informationen

as Insektizidgranulat Belem wurde unter der Registernummer 3458 gemäß Artikel 53 gegen die Larven des Maiswurzelbohrers für die Dauer von 20. März bis 20. Mai 2014 zum Verkauf, Lagern und Anwenden registriert. In der Aufwandmenge von zwölf Kilo je Hektar werden 96 Gramm Cypermethrin ausgebracht. Träger des Wirkstoffs ist Kalksand. Die Ausbringung darf nur mit einem Mikro­ granulatstreuer zur Maisaussaat als Saatreihenbehandlung mit Erdabdeckung erfolgen. Da-

d

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Arigo Pfl. Reg. Nr.: 3260. Gardo Gold Pfl. Reg. Nr.: 2775. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Arigo_145x85_LandwMittlg.indd 1

präparat eingerichtet, sodass eine flächendeckende Versorgung in den steirischen Maisbaugebieten gewährleistet ist. Die Nematoden müssen während der Lagerung gekühlt werden, am besten zwischen vier und zehn Grad (Kühlschrank oder einem kühlen Keller). Am Tag der Ausbringung können die Nematoden auch un-

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der richtigen Technik ausbringen

und Ausbringung als es übliche chemische Präparate tun – die Regeln für einen Erfolg

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Die Umrüstung der Technik kostet etwa 1.000 Euro, wobei der Hersteller größere Abnehmer finanziell unterstützt gekühlt bleiben, aber sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Kosten Die Kosten für das NematodenPräparat liegen bei 119 Euro pro Hektar. Ob die Wirksamkeit auch entsprechend höher ist, kann nur durch den direkten Vergleich mit

anderen Präparaten ermittelt werden. Es ist ratsam, dass möglichst viele Landwirte nach den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes handeln und sich zum Beispiel durch den Maschinenring eine Vergleichsfläche anbauen lassen, um sich selbst von der Wirksamkeit dieser Nützlinge zu überzeugen. Harald Fragner

Im steirischen Maisbau treten unterschiedlichste alte und neue Problemgräser auf. Arigo erfasst sie alle und hält Ihren Mais unkrautfrei. Der ideale Bodenpartner für Arigo ist Gardo Gold, das rasch und nachhaltig auf wirkt. Arigo kann auch mit den Bodenherbiziden Dual Gold oder Spectrum (für Wasserschongebiete), mit dem blattaktiven Buctril und mit Windenpartnern kombiniert werden. Empfehlung im 3 bis 6-Blattstadium des Mais: 250 g Arigo + 0,4 l Neowett + 2 l Gardo Gold/ha. Neben Hühner-, Borsten- und Fingerhirse

werden auch die Glattblättrige Hirse, Johnsongras, Weidelgras, Ackerfuchsschwanz und Flughafer sicher bekämpft, ebenso aufgelaufene Quecke. Alle in Mais relevanten Unkräuter inklusive Problemunkräuter werden bekämpft. Arigo (Pfl.Reg. Nr.: 3260) + Netzmittel wird in 2 Packungsgrößen (2,5 ha und 10 ha) angeboten. Perfekt dazu passend ist Gardo Gold im Handel erhältlich (5 l für 2,5 ha bzw. 4x5 l für 10 ha Mais). Weitere Infos bei der Beratungshotline Tel. 0810810-111 oder unter www.kwizda-agro.at

Belem benötigt spezielle Sätechnik

zur Anwendung des Insektizidgranulates Belem 0,8 MG in der Steiermark bei sind die mitgelieferten Diffusoren zur besseren Verteilung und Wirkung zu verwenden. Dafür braucht es entsprechende Sägeräte. Die Technik kann nachgerüs­ tet werden.

Behördliche Auflagen Auf die behördlichen Auflagen ist genauestens zu achten: u Zum Schutz von Gewässerorganismen vor Einschwemmung in Oberflächengewässern ist eine Anwendung auf abtragsgefährdeten Flächen nicht zulässig. Als abtragsgefährdet gilt in Anleh-

nung an die Nitratrichtlinie eine Hangneigung von mehr als zehn Prozent auf den untersten 20 Metern vom Feldrand weg (entspricht zwei Meter Steigung auf 20 Metern). Unter diesen Umständen darf kein Granulat in den unteren 20 Metern ausgebracht werden. Eine Ausnahme gibt es für Mulchflächen mit oberflächlich liegendem Pflanzenmaterial. u Neben Oberflächengewässern ist in jedem Fall (auch bei Mulchflächen) eine unbehandelte Pufferzone von fünf Metern einzuhalten.

u Keine Anwendung im Direkt-

saatverfahren, weil es in einem Schlitzsaatverfahren zu keiner Vermischung des Granulates mit Feinerde um das Saatkorn kommen kann. u Zum Schutz von Vögeln und wildlebenden Säugetieren muss das Mittel vollständig in den Boden eingearbeitet werden. Es ist sicherzustellen, dass das Mittel auch am Ende der Pflanz- beziehungsweise Saatreihen vollständig in den Boden eingearbeitet wird. u Die Einstellung des Granu-

latstreuers muss vor Beginn der Ausbringung mit einer Abdrehprobe erfolgen. u Die Fahrgeschwindigkeit beim Anbau darf sechs Kilometer pro Stunde (km/h) nicht übersteigen, damit eine gleichmäßige Verteilung in der Saatfurche gewährleis­ tet ist und kein Granulat an die Oberfläche gelangt. u Keine Mischung mit granulierten Bodendüngern durchführen, da es aufgrund der unterschiedlichen Gewichte zu Entmischungen kommen kann.

Peter Klug


Aufwandmenge/ha

B+F2 K3 K3+C1

0,44 l 1,25 l 3-4l

K1

3,5 bzw. 4 l

K1+K3 K3

2,5 + 1,25 l 2 l

Adengo Dual Gold Gardo Gold (Dual+TBA)6) Stomp Aqua4)/Activus SC

Pendimethalin

Spectrum Aqua Pack (Stomp Aqua + Spectrum) Successor 600

Pendimethalin + Dimethenamid-p Pethoxamid

Titus + Neo-wett SL 950 Kelvin5) Nicogan5) Nicosh 4 OD5) Fornet Monsoon

Rimsulfuron + NM Nicosulfuron 40g/l Nicosulfuron 40g/l Nicosulfuron 40g/l Nicosulfuron 41,7g/l Nicosulfuron 60g/l Foramsulfuron

Calaris6) (Callisto + TBA) Callisto Clio Star (Clio+Mais-Banvel) Laudis

Mesotrione + TBA Mesotrione Topramezone + Dicamba Tembotrione

F2+C1 F2 F2+O F2

Arrat + Dash Harmony SX + NM Mais-Banvel WG

Tritosulf. +Dicamba +NM Thifensulfuron + NM Dicamba

B+O B O

Buctril, Bromotril 225 EC

Bromoxynil

C3

Effigo + Öl

Picloram + Clopyralid

O

Adengo bis 3-Blattstadium Mais Arigo + z.B. Gardo Gold (Titus + SL950 + Callisto + Gardo Gold) 5)

6)

Clio Maxx6) NEU (Clio Star + Spectrum Gold) Elumis Extra Pack5,6) (Elumis + Gardo Gold) Elumis P Dual Pack5) NEU (Elumis+Peak+Dual) Hector5) (Successor 600 + Hector Max + Zellex CS) Kukuruz Pack (Clio Star + Spectrum + Stomp Aqua) Laudis + Aspect Pro Zintan Platin Pack6) (Calaris +Dual Gold) 6)

Thiencarbazone + Isoxaflutole Mesotrione +Nicosulfuron + Rimsulfuron + s-Metolachlor + TBA Topramezone+Dicamba Dimethenamid-p+TBA Mesotrione +Nicosulfuron + s-Metolachlor + TBA Mesotrione+Nicosulfuron+Prosulfuron+ s-Metolachlor Pethoxamid+Rimsulfuron+ Nicosulfuron+Dicamba+NM Topramezone+Dicamba + Dimethenamid-p + Pendimethalin Tembotrione + Flufenacet + TBA Mesotrione + TBA + s-Metolachlor

MaisTer Power

Nicosulfuron+Rimsulfuron + Mesotrione + NM Mesotrione+Rimsulfuron+ Nicosulfuron + Dicamba Mesotrione +Nicosulfuron + Prosulfuron Nicosulfuron + Dicamba + Prosulfuron Topramezone + Dicamba + Nicosulfuron Tembotrione + Flufenacet + TBA Foramsulfuron + Iodosulfuron + Thiencarbazone

Clinic, Glyphogan, Glyfos u.a.

Glyphosat

Arigo5) + Neo-wett (Titus + SL950 + Callisto) Callisto turbo Plus Pack5) (Callisto+Principal Pl.) Elumis P Pack (Elumis + Peak) Fornet Casper Mais Pack Kelvin Star Pack5) (Clio Star + Kelvin) Laudis Plus6) (Laudis + Aspect Pro) 5)

B B B B B B B

B+F2 B+F2+ K3+C1

Ackerdistel

Wirkungsmechanismus laut HRAC-Code

Thiencarb.+Isoxaflutole s- Metolachlor s-Metolachlor + TBA

Produkt

Preis in EUR / ha1)

Wirkstoff

Auswahl zugelassener Herbizide

Wirkung bei Anwen 70 0 33 0 44-59 0

55

0

79 0 62 0 Wirkung bei Anwend ALS-Hemmer (praktisch 30-40 g + 0,2 l 48 + 1 - 1,5 l 31-46 + 0,8- 1 l k.A. + 0,8- 1 l 24-30 + 0,8- 1 l 23-29 + 0,75 l 35 + 1,75 - 2 l 43-49 + HPPD-Hemmer bzw. Kombinat 0,8 - 1,5 l 39-73 ++(+ 0,8 - 1,5 l 44-82 ++ 1l 41 ++(+ 2 - 2,25 l 61-68 ++(+ Einzelprodukte z 0,2 kg+1 l NM 23 +++ 7,5g + 0,1% 22 + 0,3 - 0,5 kg 19-32 +++ 0,4 - 1,5 l

9-32

+

0,35 l 53 +++ Kombi-Packungen/Fertigformulierungen: früher 0,44 l 70 ++ 250 g + 2 l +0,4 l NM

81

++

F2+K1+C1

1+2l

k.A.

+++

F2+B+ K3+C1

1+3l

80

++

F2+B+K

1,25 l + 20 g + 1,25 l

k.A.

+++

k.A.

+++

B+O+ K3+C1 370 g + 1,67 l + 0,5 l NM F2+O+ K1 F2+K3+C1 F2+C1+K3 B+F2 F2+B+O F2+B B+O F2+B+O F2+C1+K3 B G

1+1+1l 87 +++ 1,5 + 1,5 l 78 ++(+ 1,25 + 1 l 84 ++(+ Kombi-Packungen/Fertigformulierungen mit ge 250 g + 0,4 l 51 ++ 1 l + 370 g 1,25 l + 20 g 0,75 l + 0,3 kg 1 +1 l 1,5 + 0,9 l 1,5 l Split. 2 x 0,75 l

k.A. 80 65 85 68

+++ +++ +++ +++ ++(+

71

++(+

3l

12

0

+++: sehr gut wirksam; '++: gut bis ausreichend wirksam; +: Teilwirkung, nur bei kleineren Unkräutern unter günstigen Bedingungen ausreichend wirksam; +(++): von Preisbasis: unverb. empf. Listenpreise für durchschnittlich 5-10 ha-Gebinde (RWA 2013) exkl. Mwst.; 2) Wirkung kann beim Einsatz von ALS-Hemmern (SH's) geringer sein (w max. 5 km/h, max. 2 bar; 75%: max. 5 km/h, 1 bar Druck. 4) Stomp Aqua hat verschiedene Abstandsauflagen je nach Aufwandmenge - Packungstext beachten; 5) Anwendung Elumis Extra Pack, Clio Maxx, Laudis + Aspect Pro, Laudis Plus, Zintan Platin Pack, Calaris) in Wasserschutz- und Schongebieten; Abkürzungen: TBA: Terbuthylazin; Split.: Spl 1)


Zweizahn

+ ++

0 +(+)

0 ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) ++(+) +++

++ + + + + + ++

0

++ ++ +++ +++ +(+) ++(+) ++(+) ++

++ (+)

++(+) +(+) ++(+) + ++(+) ++ ++(+) +(+) ++(+) ++ ++(+) +(+) ++(+) ++ ++(+) +(+) ++(+) ++ ++(+) +(+) ++(+) ++ +++ +(+) ++(+) ++ +++ ++

0 +(+) +(+) +(+) +(+) +(+) +++

++ +++ + ++ + ++ + ++ + ++ + ++ +++ ++(+)

++ ++ ++ ++ ++ ++ +(+)

++(+) ++ ++ +(+) +++ +++ +++ +++

+++ +++ +++ +++

+++ +++ ++(+) +(++) +++ +++ ++(+) ++(+) +(++) +++ +++ ++ ++ +(++) +++ +++ + 0 +(++) +++

++

++

+++ +++

+++ +++

+++ +++

0 0 (+) 0

+++ ++(+) +++ +(+)

+++ +++ +++ +++

0 0 0 0 0 0 0

Stechapfel

++

++

+++ +++ +++ +++ 0 0 +++ +(++) +(+)

Knöterich

+++

0

Nachtschatten

++

+++ +++ +++

+++ ++(+) +++ 0 0 0 ++ ++ +

Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern in m3)

Ambrosie (Ragweed)

++ +

0

+++ +++ +++

Samtpappel (Schönmalve)

0 +(+)

Ehrenpreis

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Kamille

Gänsefuß/Melde

Glattblättrige Hirse

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Franzosenkraut

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Hühnerhirse2)

ndung im Vorauflauf: 0 0 0 0 0 0

Huflattich

Quecke/Johnsongras

Acker-/Zaunwinde

erbizide für den Einsatz in Mais 2014

5/5/1/1 5m 30/15/5/5 20/20/10/5 30/20/10/10 20/20/10/5 15/10/5/1

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10/5/5/1 10/5/5/1 5/1/1/1 5/5/1/1 5m 3/1/1/1 10/5/5/1

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10/5/5/1 5/1/1/1 1m 5/3/3/1

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+ +(+) 0 ++(+) 0 0 0 + +++ Nachauflauf mit Hirsewirkung über den Boden: + ++ + + +++ +++ +++ ++(+) +++ + + +++ + +++ ++(+) +++ +++ +++

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1m 5/5/1/1 1m 5/5/1/1 15/10/5/3 1m

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10/5/5/1 5/5/1/1 5/1/1/1 1m 10/5/3/1 30/15/10/5 10/5/5/5 je Produkt bis 1 m

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n Teilwirkung bis ausreichend; 0: keine Wirkung wenig-sensitive Hühnerhirse) 3) Abstandsauflagen zu Oberflächengewässern: Regelabstand / 50 % / 75 % / 90 % Abtriftminderungsklasse; z.B.: 50% bei Airmix 11004: von Mitteln mit diesem(n) Wirkstoff(en) nur alle 2 Jahre auf der selben Fläche 6) Keine Anwendung von terbuthylazinhältigen Mitteln (Gardo Gold, litting-Anwendung; NM: Netzmittel; H.Fragner & P.Klug, LK STMK, Jänner 2014


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Mais

Landwirtschaftliche Mitteilungen

ür die Unkrautbekämpfung in Mais gibt es für die Saison 2014 nur wenig Neues. Eher sind viele altbekannte Präparate und Kombipackungen weggefallen oder werden nicht mehr zum Verkauf angeboten. In den letzten Jahren konnten in Österreich auch deutsche und holländische Präparate verwendet werden. Heuer ist es wichtig, dass diese Registrierungen aufgebraucht werden (Aufbrauchsfrist bis 31. Dezember 2014). Erworben werden können sowieso nur mehr österreichische Produkte und ab 1. Jänner 2015 dürfen dann auch nur mehr in Österreich registrierte Präparate verwendet werden.

F

Triketon mit Bodenherbizid Das Herbizid Clio Star wird in mehreren Kombipacks angeboten. Der Vorteil dieser Kombination liegt darin, dass der Maisbanvel-Wirkstoff Dicamba auch Wurzelunkräuter sehr gut erfasst. Für 2014 ist der Kombipack Clio Maxx neu, der sich aus einem Liter Clio Star + zwei Liter Spectrum Gold pro Hektar zusammensetzt (löst den Clio Top Pack ab). Im Bodenherbizid Spectrum Gold ist Terbuthylazin enthalten, was Wirkungsdauer und -spektrum

verstärkt. Weitere terbuthylazinhältige Packs mit breiter Wirkung wären Laudis Aspect pro und der Zintan Platin Pack, wobei hier Maisbanvel bei Bedarf zugemischt werden muss. Für Wasserschutz- und Schongebiete mit starker Bodenwirkung ist der Kukuruz-Pack nach wie vor eine Alternative.

Triketon mit Sulfonylharnstoff Letztes Jahr wurde das Präparat Elumis eingeführt, das die Wirkstoffe Mesotrione (aus Callisto) und Nicosulfuron (aus SL950) in einer Formulierung enthält. Neu für 2014 ist, dass im Elumis P Pack nun auch das Bodenherbizid Dual Gold hineingepackt wird und damit eine längere Dauerwirkung auf auflaufende Unkrauthirsen gegeben ist. Die Aufwandmenge liegt bei 1,25 Liter je Hektar Elumis + 1,25 Liter je Hektar Duald Gold + 20 Gramm je Hektar Peak zum Zwei- bis Sechsblatt-Stadium des Maises. Zudem kann er auch im Wasserschutz- und Schongebiet eingesetzt werden. Außerhalb der Schongebiete kann auch der Elumis Extra Pack (mit Gardo Gold) verwendet werden. Ein Alternativpräparat ist Arigo, in dem zusätzlich Rimsulfuron

15. märz 2014

Weniger statt mehr Mittel für Pflanzenschutz Deutsche Registrierungen aufbrauchen

Mais_KombiIns_LWM_145x105_2014 03.03.14 15:37 Seite 1

® = e.Wz. der Bayer Gruppe. Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.

Kompetenz im Mais (

)

+ Mischungspartner

(aus Titus bekannt) enthalten ist. Dadurch sind besonders ausdauernde Ungräser wie Quecke oder Johnsongras gut zu bekämpfen. Je nach Bedarf kann ein Bodenherbizid dazu kombiniert werden. Ohne Bodenwirkung wäre noch der Kelvin Star Pack (Clio Star + Kelvin) für den späteren Nachauflauf ein Mittel der Wahl.

Sulfonylharnstoff

Gebeiztes Saatgut

zum Schutz der jungen Pflanzen Mesurol FS500 ist der sicherste Schutz vor Vogelfraß und Fritfliege. Sonido schützt von Anfang an vor Drahtwurm.

Nur unkrautfreier Mais bringt Ertrag

• Adengo – vom Anbau bis zum 3-Blattstadium des Maises mit starker Boden- und Blattwirkung. • Laudis+Aspect Pro ist durch die starke und schnelle

Beratungsdienst: 01/711 46-2835 austria@bayercropscience.com www.agrar.bayer.at

Wirkung und wegen seiner hervorragenden Verträglichkeit das beliebteste Maisherbizid Österreichs. In Wasserschongebieten kann Laudis (ohne Aspect Pro) eingesetzt werden. MaisTer power ist der Spezialist gegen alle Ungräser wie Hirsen, Quecke und Flughafer und auch gegen Unkräuter inkl. Winde und Distel.

Bekämpfung des Maiswurzelbohrers

• Der Fraß der Käfer an den Narbenfäden kann

Sonido: Pfl.Reg.Nr. 3416; Mesurol FS 500: Pfl.Reg.Nr. 3135; MaisTer power: Pfl.Reg.Nr. 3271; Laudis: Pfl.Reg.Nr. 2912; Aspect Pro: Pfl.Reg.Nr. 2947; Adengo: Pfl.Reg.Nr. 3063; Propulse: Pfl.Reg.Nr. 3371; Biscaya: Pfl.Reg.Nr. 2995;

zu gravierenden Befruchtungsstörungen bis zum Totalausfall führen. Eine Bekämpfung der Käfer vor der Eiablage reduziert das Risiko von Wurzelschäden im Folgejahr. Bekämpfung von Pilzkrankheiten Propulse verhindert in Saatmaisvermehrungen den Befall durch Turcicum-Blattflecken und Maisrost.

Als Hector kam letztes Jahr der Nachfolger von Herkules auf den Markt. Für 2014 gibt es eine kleine Änderung beim Bodenherbizid, und zwar setzt sich der Pack nun aus 370 Gramm je Hektar Hector Max (hierin ist auch Maisbanvel enthalten) + 1,67 Liter je Hektar Successor + 0,5 Liter je Hektar Zellex CS zusammen. Es fehlt das Terbuthylazin, somit kann es in Wasserschutz- und Schon­ gebieten verwendet werden. Einziger Nachteil ist, dass dadurch Schwächen beim Nachtschatten und Ehrenpreis auftreten können.


Mais

15. märz 2014

Landwirtschaftliche Mitteilungen

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Kein Pflanzenschutz durch „Laien“ Jeder Anwender muss sachkundig sein, Einkauf noch bis 2015 frei it dem steiermärkischen Pflanzenschutzmittelgesetz 2012 kamen einige Änderungen auf die Landwirte zu, insbesondere bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln. Die Sachkundigkeit im Pflanzenschutz wird ab 26. November 2015 ausschließlich mit der Ausbildungsbescheinigung (Pflanzenschutz-Ausweis) bestätigt. Jeder, der Pflanzenschutzmittel verwendet (ausbringt, lagert, innerbetrieblich befördert, …), muss ab diesem Zeitpunkt eine Bescheinigung (PflanzenschutzAusweis) besitzen. Der Erwerb von Pflanzenschutzmitteln ist bis 25. November 2015 weiterhin ohne Ausbildungsbescheinigung möglich. Erst danach muss man beim Kauf von Profi-Präparaten eine Bescheinigung vorweisen können.

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Anleitung nicht mehr erlaubt

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Eine reine ALS-Hemmer Kombination ist auch ­ MaisTer Power. Im Splitting oder einmalig mit 1,5 Liter pro Hektar hat es ein weites Wirkungspektrum (Glattblättrige Hirse, Nachtschatten, Winde, …), allerdings bei wenig sensitiver Hühnerhirse leichte Bekämpfungsprobleme. Im Fornet Casper Mais Pack ist Peak und Maisbanvel enthalten, das hilft besonders bei Problemunkräutern wie beispielsweise Beinwell, aber auch bei Windenund Distelauftreten.

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agrarfoto

Viel bedeutender für die Praxis ist aber die schon gültige Regelung, dass seit Ende November 2013 die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln unter Anleitung eines Sachkundigen am Betrieb weggefallen ist. Insofern müssen nun all jene Personen, die bis jetzt noch über keine Ausbildung im

Bereich Pflanzenschutz verfügen, so rasch wie möglich noch dementsprechende Kurse absolvieren, um nicht in pflanzenschutzmittel-

Steirischer Pflanzenschutz-Ausweis

Wer spritzen darf Die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln ist bis 25. November 2015 noch folgenden Personen erlaubt: u Besitzer eines PflanzenschutzAusweises. u Absolventen einer landwirtschaftlichen Ausbildung (Fachschule, Meisterkurs, höhere berufsbildende Schule, Universitätsstudium). u Personen ohne landwirtschaftliche Ausbildung, die aber einen „kleinen“ Sachkundekurs besucht haben. u Personen ohne landwirtschaftliche Ausbildung, die aber einen „großen“ Sachkundekurs besucht haben.

rechtliche Probleme zu kommen. Wer in folgende zwei Personengruppen fällt, muss umgehend einen Kurs machen, um heuer Pflanzenschutzmittel ausbringen zu dürfen: u Jene Personen, die vor 1970 geboren sind und eine fünfjährige praktische Tätigkeit in der Landwirtschaft vor 1989 vorweisen können. Sie benötigen einen fünfstündigen Sachkundekurs und zusätzlich eine fünfstündige Ergänzung (in Summe zehn Stunden). u Alle anderen Personen, die keine landwirtschaftliche Ausbildung besitzen und/oder ab 1970 geboren sind, benötigen einen 20-Stunden Ausbildungskurs.

Kursanmeldung Die Anmeldungen zu den Kursen können entweder im Internet unter www.lfi.at/stmk durchgeführt werden oder telefonisch unter der Nummer 0316/8050-1305. Sobald dann die notwendigen Schulungen absolviert wurden, kann der Antrag zur Ausbildungsbescheinigung bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde gestellt werden. Passfoto und Lichtbildausweis sowie der Nachweis der Ausbildung müssen mitgebracht werden. Harald Fragner

Retengo® Plus Erfolgsgarantie ... unser Bekenntnis für ein starkes Produkt

Rechtliches Es ist zu beachten, dass laut Registrierungstext die Nicosulfuron-Präparate Arigo, Elumis, Hector Max, Kelvin, Nicogan und Nicosh 4 OD nur alle zwei Jahre auf derselben Fläche eingesetzt werden dürfen. Wurde im letzten Jahr SL950 oder Fornet eingesetzt, so gilt diese Einschränkung auch, wenn heuer eines der zuerst genannten Präparate zur Anwendung kommen sollte.

Harald Fragner

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Mais

Landwirtschaftliche Mitteilungen

Erosionsschutz: Tipps für Hänge Kammer startet Projekt gegen Erosion

er Ackerbau im Südosten der Steiermark ist aus gutem Grund von der Kultur Mais geprägt. Durch die guten klimatischen Bedingungen werden hier beste Erträge erzielt. Allerdings wird Mais auch in Hanglagen angebaut. Durch regelmäßig auftretenden Starkregen kommt es zu einem erhöhten Bodenabtrag. Grundsätzlich sollen folgende Punkte bedacht werden.

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Bodenbedeckung

Starkregen wird häufiger, Bodenbedeckung und -struktur müssen besser werden

Maxximale Sicherheit für ihr Maisfeld

Starkregen tritt bei uns im Zeitraum von April bis September auf. Der Grad der Bodenbedeckung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Bodenerosion durch Wasser. Wird der Boden durch Pflanzenbewuchs oder Stroh geschützt, wird die Aufprallenergie der Wassertropfen gedämpft. Treffen die Tropfen hingegen direkt auf den Boden, werden die Bodenaggregate zerschlagen und feine Bodenteile abgelöst. Dies führt zur Verschlämmung und Verstopfung von Poren, sodass die weitere Wasseraufnahme vermindert wird und mehr Wasser oberflächig abfließt. Auch bei Anbau von Mais im Direktsaat- oder Mulchsaatverfahren kann der Boden durch Strohrückstände an der Oberfläche geschützt werden.

Bodenstruktur Neben der Bodenbedeckung spielt auch die Bodenstruktur eine wichtige Rolle. Böden mit guter Struktur haben viele Poren und können mehr Wasser aufnehmen. Deshalb ist gerade auf Hangflächen darauf zu achten, dass keine Verdichtungen entstehen, zum Beispiel durch Befahren

Mitteilungen Stmk Sonderbeilage Mais 45 x 60 mm ... verhaftet Unkräuter und Ungräser bevor sie Schaden anrichten Zul.Nr. Clio® Star: 3244 Zul.Nr. Spectrum® Gold: 3461

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14.01.14 14:15

Projekt u Durch Informationsveranstaltungen, Feldbegehungen, Anlage von Schauversuchen, Infoblättern und Beratungen vor Ort soll die Bodenerosion deutlich vermindert werden. u Nächste Gelegenheit sind Flurbegehungen zum Thema im Mai. u Interessierte Landwirte können sich bei Stefan Neubauer, Tel. 03452/82578-4930 melden.

15. märz 2014

im feuchten Zustand. Ein verdichteter Boden kann kein Wasser aufnehmen und er beginnt sofort zu fließen. Positiv wirkt sich hier der Anbau von Gründecken aus. Durch die gute Durchwurzelung der Begrünungspflanzen wird ein lockerer Boden hinterlassen. Außerdem tragen die Pflanzenreste zur Humusbildung bei, wodurch die Wasseraufnahmefähigkeit zusätzlich steigt. Eine Selbstverständlichkeit sollte sein, die Bodenbearbeitung und den Anbau quer zum Hang und nicht in Falllinie durchzuführen.

Erosionsschutz-Projekt Von der Landeskammer wird das Thema Bodenerosion sehr ernst genommen und deshalb in einem neuen Projekt umgesetzt. Mit dem „Erosionsschutzprojekt Südoststeiermark“ wird das Problem der Erosion auf den Ackerflächen in der südöstlichen Steiermark in Angriff genommen. Die Projektlaufzeit beträgt sieben Jahre. Durch Informationsveranstaltungen, Feldbegehungen, Anlage von Schauversuchen, Infoblättern und Beratungen vor Ort soll die Bodenerosion deutlich vermindert werden. So wurden bereits im Herbst eine Vortragsreihe zum Thema Bodenfruchtbarkeit abgehalten und im Winter zahlreiche Stammtische organisiert, in denen die Problematik der Bodenerosion vor Ort dargestellt und über Lösungsansätze diskutiert wurde. Im Mai sind Flurbegehungen geplant, bei denen positive Praxisbeispiele sowie kritische Stellen besichtigt werden. Die Termine hierfür werden noch bekannt gegeben. Stefan Neubauer


15. märz 2014

Mais

Landwirtschaftliche Mitteilungen

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„Maisanbau ist unverzichtbar“

Vizepräsidentin Maria Pein fordert mehr Praxisversuche zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers er Maisanbau in der Steiermark ist einfach unverzichtbar. Er ist die wichtigste Futtergrundlage für unsere Ver­edelungs­betriebe. Wir brauchen aber auch eine Alternative neben Mais. Seit einigen Jahren wird erfolgreich Körnerhirse angebaut, erste Fütterungsversuche sind vielversprechend. Heuer erwarten wir, dass allein in der Steier­ mark bis zu 5.000 Hektar dieser aus Afrika stammenden, relativ hitze- und trockenheitsresistenten Kultur angebaut werden.

d

Bodenerosion Gerade in der Südoststeiermark, wo der Maisanbau für die Veredelung so bedeutsam ist, sind die Äcker besonders von Bodenerosion bedroht. Hier werden wir Maßnahmen erarbeiten, um auch künftig in diesen Produktionsge-

bieten den notwendigen Maisanbau zu ermöglichen.

Maiswurzelbohrer Erfreulicherweise wurde nach dem Verbot der Neonicotinoide das Herbizidgranulat Belem zugelassen. Hoffnungen setze ich aber auch in die Nematoden – gerade weil sie ökologisch sind. Wir müssen der Gesellschaft zeigen, dass wir bereit sind, auch ökologische Alternativen im Pflanzenschutz anzudenken. Hier brauchen wir verstärkte Praxisversuche, denn derzeit gibt es noch keine aussagekräftigen Ergebnisse zur Wirksamkeit. Vom Land Steiermark fordere ich dafür entsprechende Forschungsmittel. Generell sind in diesem Zusammenhang noch wichtige Fragen unerforscht. Zum Beispiel: Welche Begleitmaßnahmen können

uns helfen, einen hohen Maisanteil in der Fruchtfolge zu erhalten? Oder: Inwieweit hilft uns der Nematodeneinsatz wirklich?

Daneben gibt es mit der Verwirrungsmethode und den effektiven Mikroorganismen weitere Alternativen. Wir müssen auch sicher sagen können, welche Form der Bodenbearbeitung die Käferpopulation bestmöglich einbremst.

Versuche weiterführen

Maiswurzelbohrer und Fruchtfolge: Hier ist noch viel unerforscht. Ich setze mich mit aller Kraft für mehr Praxisversuche ein. Maria Pein

Dazu braucht es weitere Praxisversuche. Das Versuchsreferat des Landes Steiermark hat im Auftrag des Ministeriums bisher schon wertvolle Arbeit geleistet. Die Versuche dürfen jetzt aber nicht abreißen – das wäre für die heimischen Maisbauern und die Veredelungswirtschaft ein großer Rückschritt. Daher setze ich mich mit aller Kraft für neue Testreihen ein. Denn wir Bauern produzieren nicht nur wertvolle und hochwertige Lebensmittel, sondern auch eine lebenswerte Landschaft.

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Weiterer Fortschritt mit ­Breitenherbizid im Mais

Innovativer Pflanzenschutz mit Erfolgsgarantie im Mais

Vorteile mit Clio® Maxx: Verträglich und breit wirksam

Retengo® Plus gegen Krankheiten, für Gesundheit & Vitalität

Clio® Maxx ist ein Spitzenreiter in punkto Verträglichkeit und breiter Wirkung gegen alle Hirsen und Unkräuter! Die neue Komplettlösung Clio® Maxx ersetzt in der Saison 2014 das erfolgreiche Clio® Top Pack. Clio® Maxx enthält den Wirkstoff Dicamba, der gegen viele Unkräuter eine weitere Wirkungs­ verbesserung zeigt.

Anwendung Der optimale Anwendungszeitraum ergibt sich im 3- bis 4-Blatt Stadium des Maises. Gegen bereits aufgelaufene, schwer bekämpfbare Wurzelunkräuter wie Distel oder Winde ist hier durch die starke Blattwirkung von Dicamba kein Mischpartner mehr notwendig. Die ausdauernde Bodenwirkung verhindert das Auflaufen neuer Schadpflanzen über mehrere Wochen hinweg. Die empfohlene Aufwandmenge von 3 l/ha (1 l/ha

Clio Star + 2 l/ha Spectrum® Gold) ist in allen Maissorten hoch verträglich. Das bestätigen viele Ergebnisse der letzten Jahre. Warm-wüchsiges Wetter unterstreicht die Verträglichkeit und verstärkt die Wirkung gegen Unkräuter sowie alle Hirsen.

Lückenloser Schutz für optimalen Ertrag und Qualität im Mais sollte zeitig mit der Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern beginnen. Daneben tritt aber, durch immer stärker werdenden Krankheitsdruck, die Pflanzengesundheit in den Vordergrund.

Sortenpotential ertragsstarker Maispflanzen besser ausschöpfen zu können, wird zielgerechte Krankheitsbekämpfung und gesteigerte Gesundheit und physiologischer Leistungsförderung durch Retengo® Plus die optimale Lösung sein.

Stark auch bei Trockenheit

Blattfleckenkrankheit

Erfolgsgarantie

Clio® Maxx stellt geringe Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit und kann deshalb auch bei trockenen Bedingungen eingesetzt werden. Nach der Anwendung können im Herbst alle Wintergetreidearten ohne besondere Ansprüche an die Bodenbearbeitung nachgebaut werden. Das Produkt ist einfach handzuhaben und wird in einem praktischen Pack aus zwei Gebinden für 5 Hektar angeboten. Weitere Infos unter www.agrar.basf.at

In der Steiermark ist dies vor allem die Turcicum-Blattfleckenkrankheit, die für kranke Bestände und folglich für Ertragsverluste verantwortlich ist. Deshalb stellt die BASF 2014 das neuartige Fungizid Retengo® Plus zu Verfügung.

In 2014 wird der österreichische Maisbauer die Gelegenheit haben, das Fungizid Retengo® Plus mit der Erfolgsgarantie der BASF anwenden zu können. Konkret heißt das eine Rückerstattung der nicht abgedeckten Mehrkosten durch die Behandlung mit Retengo® Plus, inklusive Übefahrtspauschale, sollte die Behandlung nicht wirtschaftlich werden. Mehr zu dieser einzigartigen Aktion für Retengo® Plus finden Sie im Internet unter www.agrar.basf.at

Zul.Nr.: Spectrum® Gold: 3461 Zul.Nr.: Clio® Star: 3244

Verbessert Stresstoleranz Es bietet neben dem Schutz vor Krankheiten eine Vitalisierung und erhöhte Stresstoleranz der Maispflanze. Der Mais kommt mit Hitze und längeren Trockenperioden besser zurecht. Um in Zukunft das

Zul.Nr.: Retengo® Plus: 3303


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Mais

Landwirtschaftliche Mitteilungen

15. märz 2014

Mais und Hirse für Biogas: Trend zu

Sehr späte Saattermine von Biogasmais vermeiden und lieber Silohirse anbauen. Dadurch lässt sich as Ziel, hohe Biomasse­ erträge bei Mais über möglichst späte Reifezahlen zu erreichen, ist in der Steiermark seit dem starken Maiswurzelbohrerauftreten nicht gerade leichter geworden. In der Sortenempfehlung finden daher extrem spätreife Sorten keinen Platz mehr. Noch schlimmer wird es für spätreife Sorten, wenn nach Ganzpflanzensilage mit Grünroggen oder Triticale Sätermine im Juni wahrgenommen werden müssen. In diesem Fall ist die Maissaat ohnedies mit dem Risiko verbunden, bei der Blüte einen starken Narbenfraß einzufahren.

D

biogasmais: zweijähriger Versuch 34

2013

Ertrag Trockenmasse t/ha

32

2014

Mittelwert

Ergebnis des zweijährigen Biogasmaissortenversuches der LK-Steiermark 2012 und 2013

30 28 26 24

Gesamt

Galicio

Futurixx

Faraonix

DKC6022 King

Krassus

DKC5542 Bulle

P0725

20

PR34B39

22

Ergebnis des Biogasmaissortenversuches der LK-Steiermark in Wünschendorf 2013

Sorte PR34B39 DKC5830 DerBüffel P0725 Exuppery DKC6022 King DKC5815 DKC6903 Galicio DKC5542 Bulle DKC6031 Balasco Futurixx Faraonixx LG3490 Krassus Andrexxo P0216 Torrano Milano Shannon Gesamtergebnis

Jugendentwicklung [Note] 13. Juni 2013 Wuchshöhe [cm] 1. August 2013 Abreife [Note] 5. September 2013 Lager [Note inkl. Diabrotica] 5. September 2013 TM-Gehalt erste Ernte [TM %] 18. September 2013 TM-Ertrag erste Ernte [t TM/ha] 18. September 2013 Stängelfusariumanteil [%] 10. Oktober 2013 TM-Gehalt Gesamtpflanze [%] 10. Okt. 2013 TM-Ertrag Gesamtpflanze zweite Ernte [t TM/ha] 10.Okt. 2013 Kolbenanteil [rel. % zu Gesamter Pflanze] Ertragsmittelwert 1. und 2. Ernte

biogasmaissortenversuch 2013

2 3 2 2 2 2 2 1 3 3 2 2 3 4 3 2 4 4 2 3 2

370 325 360 340 348 330 365 365 333 332 343 337 328 363 355 333 337 323 308 330 342

2 2 4 3 2 2 2 4 2 3 3 4 2 4 5 4 4 3 4 4 3

2 1 2 2 2 2 1 2 2 2 2 2 1 1 3 2 2 3 1 1 2

29,8 32,0 29,7 29,5 29,2 31,8 28,5 29,8 30,0 30,8 31,0 32,3 29,8 33,0 31,2 30,3 31,0 33,8 35,0 34,0 31,1

25,2 26,5 24,6 23,3 24,6 25,4 23,5 23,0 21,9 22,9 22,5 23,2 22,4 23,8 22,4 22,5 21,9 22,6 19,2 20,5 23,0

0,0 1,2 1,6 3,8 3,5 0,8 1,9 2,4 2,5 1,7 0,9 3,2 0,9 1,2 0,0 0,0 3,3 1,4 0,9 0,9 1,6

35,4 35,0 34,0 35,5 30,8 34,9 32,6 37,5 35,7 36,3 38,6 40,7 32,6 37,0 35,4 34,9 37,8 40,4 41,8 40,3 36,4

29,4 26,9 26,5 27,5 26,2 25,0 26,7 27,0 27,7 25,5 25,5 24,0 24,3 22,6 23,7 23,5 23,6 20,8 24,2 22,7 25,2

47,9 56,2 39,8 50,5 38,9 43,7 40,6 50,9 51,2 54,6 52,8 52,6 44,0 48,8 42,8 49,0 52,3 50,2 54,6 54,1 48,5

27,3 26,7 25,5 25,4 25,4 25,2 25,1 25,0 24,8 24,2 24,0 23,6 23,3 23,2 23,1 23,0 22,7 21,7 21,7 21,6 24,1

In diesem Fall bietet sich der Anbau von Silohirse oder Körnerhirse als Nachsaat an. Aber auch diese Kulturen, insbesondere Silohirse, sollten nicht zu spät, sprich nach dem 10. Juni, ausgesät werden. Danach sinkt die spätere Gasausbeute. Für die Biogasmaisproduktion gilt mehr als für die gewöhnliche Körnermaisproduktion das Ziel, so früh wie möglich anzubauen. Im Notfall ist in der Blüte die Insektizidanwendung unumgänglich, um eine kos­ tengünstige Biomasseproduktion mit Mais aufrechtzuerhalten. Mais ist einfach nach wie vor, ob das manche hören wollen oder nicht, die pflanzenschutzextensivste Kultur, mit nur einmaliger Herbizidanwendung und vielleicht neuerdings einer Insektizid­ anwendung in der Blüte.

Die richtige Reifezahl Beim Biogasmaissortenversuch der Landeskammer in Wünschendorf bei Gleisdorf hatten auch im schwierigen Vorjahr bei zeitgerechtem Anbau die späten, aber nicht zu späten Sorten die Nase vorne. In der linken Tabelle zeigt sich, dass die sehr späte Maissorte DKC6022 King auch beim zweiten Erntetermin am 10. Oktober noch immer nicht den optimalen Trockenmassegehalt von 32 Prozent erreicht hat. Andererseits sind frühreife Sorten bei diesem Termin bereits im suboptimalen Bereich von über 40 Prozent Trockensubstanzgehalt. Das heißt, die Sortenwahl hat auch auf die Erntelogistik Rücksicht zu nehmen. Zwei extrem in der Reife auseinandergehende Sorten sind auch zu zwei verschiedenen Terminen zu ernten, wenn die optimale Gasausbeute erreicht werden soll. Die Devise lautet daher: Spätreife Sorten ja, wenn im April angebaut werden kann, andernfalls sollte sukzessive die Reifezahl gesenkt werden.

Biogasmais-Sortenempfehlung Im Reifebereich FAO 350 bis 440: Torrano Rz 350, DKC4717 DieSonja Rz 380, Memoxx Rz 430


15. märz 2014

Mais

Landwirtschaftliche Mitteilungen

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niedrigeren Reifezahlen und Silohirse idealer Trockenmassegehalt leichter erreichen und das Maiswurzelbohrer-Problem umschiffen

Kalk nachliefern Durch die Entnahme der ganzen Pflanze in der Biogasmaisproduktion und durch die hohen Niederschläge des vergangenen und jetzigen Winters, ist mit hohen Kalkauswaschungen zu rechnen. Diese Entzüge sollten unbedingt zurückgeführt werden, um die Ertragsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Bis zum Anbau sollten trockene Bodenverhältnisse zur Kalkung genutzt werden. Mehr dazu auf Seite 16.

Silo- und Biomassehirse Seit Dezember 2013 sind Körner-, Silo- und Biomassehirse Hackfrüchte. Diese Änderung bedeutet, dass diese Kulturen auf Flächen mit mehr als 15 Prozent Tongehalt im Boden und die nicht steiler als zehn Prozent sind, den gesamten Stickstoffbedarf in einer Gabe vor dem Anbau erhalten dürfen, sofern die Flächen außerhalb des Schon- und Schutzgebietes liegen. Zusätzlich ist die Gesamtstickstoffmenge nicht mehr auf 120 Kilo Stickstoff je Hektar beschränkt, sondern kann – je nach Ertragslage – auf das Niveau von Silomais kommen. Bei einer mittleren Ertragslage von mehr als 14,5 Tonnen Trockenmasse je Hektar können als Entzug 150 Kilo Stickstoff je Hektar angerechnet werden. Bei sehr hoher Ertragslage ist ein Zuschlag

von bis zu 40 Prozent möglich. Nähere Auskünfte gibt es beim zuständigen Pflanzenbauberater.

Anbau und Sorten Die Aussaat von Silohirse sollte mit maximal 30 Körnern und jene von Biomassehirse mit 20 Körnern je Quadratmeter erfolgen. Die Einzelkornsaat mit 70 Zentimeter Reihenweite hat sich mittlerweile als die günstigste Form herauskristallisiert. Abgelegt wird das kleine Korn auf maximal vier Zentimeter Tiefe. Beste Erträge versprechen Vegga, Topsilo und Supersile 18. Bei der Biomassehirse wird die Sorte Sole als noch sehr spätsaatverträglich und standfest empfohlen (siehe Grafik rechts oben). Karl Mayer

Ertrag Trockenmasse t/ha

Trockenmasse %

35 30 25 20 15 10 5 0

Sole

Biomasse 150

Topsilo

ES Harmattan

Biomasse 150

Anbautermin 14. Juni

Amiggio

Joggy

EUG 121 F

Supersile 18

Biomassehirse Silohirse

Jumbo

Anbautermin 30. April

Topsilo

Aufgrund der erhöhten Lagergefahr von hochwüchsiger Biomassehirse und der geringeren Gasausbeute geht die Empfehlung mehr in Richtung Silohirse. Diese Kultur erreicht im Vergleich zur Biomassehirse mit bis zu fünf Metern Wuchshöhe nur eine Höhe von zwei bis zweieinhalb Metern. Die höhere Gasausbeute kommt zustande, weil die Rispe bei der Ernte schon mit teigreifen Körnern ausgestattet ist. Das bedeutet allerdings, dass auch bei einem verspäteten Anbau nach Grünroggen oder Triticale im späteren Juni die Gefahr besteht, dass die Silierfähigkeit von mindestens 28 Prozent Trockenmassegehalt nicht erreicht wird. Zusätzlich bleibt bei spätem Anbau auch die Einlagerung von wertbestimmenden Bestandsteilen wie Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten auf der Strecke, womit die Gasbildung deutlich geringer ist, als bei früherem Anbau. Ein Lösungsansatz bei sehr spätem Anbau könnte der Wechsel von Silo- zur Körnerhirse sein, weil dieser Typ einige frühreife Sorten anbietet, welche auch noch Ende Juni in die Silierreife kommen können. Der Gesamttrockenmasseertrag bleibt jedoch bei Körnerhirse hinter jenem der Silohirse.

19 18 17 16 15 14 13 12 11 10

Vegga

Silohirse ist standfester

silo- und biomassehirseversuch

Goliath

und Alberto Rz 410. Im spätreifen Bereich mit zunehmendem Wassergehalt DKC5830 DerBüffel, PR34B39, P0725 und Faraonixx. Bei der Sortenwahl sollte auch Rücksicht auf den Kolbenanteil an der Gesamtpflanze genommen werden (siehe Tabelle links). Denn je höher der Kolbenanteil ist, umso mehr Gas ist aus dem Mais herauszuholen. Spätreife Sorten mit hoher Restpflanze fallen mit dem Kolbenanteil rasch auf 40 Prozent. Im Vergleich dazu kommen die Spitzenreiter auf über 55 Prozent. Der Kolbenanteil war übrigens im Jahr 2012 deutlich höher mit Werten von bis zu 60 Prozent.

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Gut bewährt: Ganzkornsilage 2.000 Anlagen von Mus-Max bestätigen Funktionssicherheit Seit 20 Jahren bestätigen Anlagen von Mus-Max im EU-Raum die Funktionssicherheit und die Wirtschaftlichkeit dieser Ganzkornkonservierung im gasdichten Hochsilo. Die tägliche Arbeitserleichterung durch die komplette Automatisierung und die bessere Futterqualität überzeugen. Bei der Ganzkornsilage (GKS) werden Maiskörner ungeschrotet konserviert. Die GKS-Anlage – auf 20 Jahre berechnet – ist wirtschaftlicher als Fahrsilos oder Hochsilofräsenanlagen. Als Neuheit für die Verbesserung der ganzjährigen Silagequalität gibt es zwei Systeme:

1. Gasrückführungseinrichtung: Mit dieser Einrichtung gibt es während der Siloentnahme keinen Gasverlust, da mit einer Pumpe das Gas zurück in den Ballon gepumpt wird. 2. Stickstoff dem Silo nachfüllen: Ein Generator erzeugt ständig Stickstoff, der bei den Fütterungszeiten und in der Nacht in den Silo gepumpt – hier kann der Ballon um rund die Hälfte kleiner sein. Beide Systeme minimieren die Hefeaktivität und sorgen für Qualitätsfutter. Infos bei Landtechnik Urch GmbH, 8522 Groß St. Florian, Tel. 03464/2252 oder www.mus-max.at unter


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Mais

Landwirtschaftliche Mitteilungen

15. märz 2014

Kalk: Weißes Gold für den Boden Kalzium ist für Vorgänge im Boden wichtiger als für die Pflanze. Kalk ist die Quelle

flanzen brauchen Kalzium hauptsächlich als Stützelement, aber auch für diverse Enzyme und Pflanzenhormone. Der Kalziumentzug durch die Maisernte liegt bei rund 25 bis 30 Kilo Kalziumoxid (CaO) je Hektar und Jahr.

P

Kalzium im Boden Die wichtigste Funktion im Boden ist die Regulierung des pH-Werts. Durch die Auswaschung gehen aus einem Ackerboden jährlich zwischen 100 und 500 Kilo CaO je Hektar verloren. Dadurch kann der Boden versauern. Das kann unangenehme Folgen haben, die von einer Verschlechterung der Nährstoffverfügbarkeit bis hin zu einer unumkehrbaren Zerstörung von Tonmineralen reichen. Andererseits führt ein zu hoher

pH-Wert ebenfalls zu Blockaden bei der Nährstoffverfügbarkeit, wobei neben Phosphor auch einige Spurenelemente betroffen sind. Das Ziel der Kalkung im Maisbau muss also sein, das von der Bodenschwere abhängige pHWert-Optimum zu erreichen und zu erhalten: u Leicht (bis 15 Prozent Ton): pH 5,5 bis 6,0 u Mittel (15 bis 25 Prozent Ton): pH 6,0 bis 6,5 u Schwer (über 25 Prozent Ton): pH 6,5 bis 7,0

Erhaltungskalkung Um die Entzüge und Verluste abzudecken, reichen einmalig 0,5 Tonnen (auf leichte Böden) bis zwei Tonnen CaO je Hektar (auf schwere Böden) für einen Zeitraum von vier bis sechs Jahren.

In der Regel kann man dafür Kalziumkarbonat verwenden. Nur bei Strukturproblemen wird für diesen Zweck auch Brannt- oder Mischkalk empfohlen.

Aufkalkung Liegt ein zu niedriger pH-Wert vor, dann ist eine zusätzliche Kalkung erforderlich, deren Höhe nur im Rahmen einer Bodenuntersuchung exakt bestimmt werden kann. Für die Aufkalkung wird in der Regel den gebrannten Formen (Branntkalk, Mischkalk) der Vorzug gegeben. Damit Kalk optimal wirken kann, sollte er möglichst fein vermahlen sein. Dies erfordert jedoch eine Technik zu einer staubarmen Verteilung. Nach der Ausbringung soll eine gute Durchmischung mit dem Boden, keinesfalls aber ein Vergraben er-

folgen. Besonders bei gebrannten Kalken ist es wichtig, die jährliche Menge auf 1,5 Tonnen CaO je Hektar zu begrenzen, damit die Bodenlebewesen eine Chance zur Anpassung haben und kein „Kalkschock“ eintritt.

Kalk und Wirtschaftsdünger Zwischen der Ausbringung von Branntkalken und Wirtschaftsdüngern soll ein Abstand von zwei bis drei Wochen eingehalten werden, um ein Abgasen des Ammoniaks zu vermeiden. Jüngste Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass einige spezielle (nicht alle) „Güllekalke“ zusammen mit Wirtschaftsdüngern ausgebracht werden können. Eine interessante Alternative bei der Erhaltungskalkung zur bisherigen Ausbringungstechnik. Heinrich Holzner

INFORMATION AN ZUCKERRÜBENBAUERN Der Gerichtshof der Europäischen Union hat in seinem Urteil vom 27. September 2012 in den verbundenen Rechtssachen C-113/10, C-147/10 und C-234/10 die Verordnung (EG) Nr. 1193/2009 für ungültig erklärt. Aufgrund dieses Urteils hat der Rat der Europäischen Union am 19. Dezember 2013 die Verordnung (EU) Nr. 1360/2013 erlassen, mit der insbesondere die Zuckerproduktionsabgabe für die Wirtschaftsjahre 2001/2002, 2002/2003, 2003/2004, 2004/2005 und 2005/2006 neu festgesetzt wird. Auf Basis dieser neuen Rechtsgrundlage und den damit neu festgesetzten Sätzen führt die Agrarmarkt Austria (AMA) eine Neufestsetzung der Produktionsabgabe für die betreffenden Wirtschaftsjahre durch und erstattet der AGRANA Zucker GmbH in den Wirtschaftsjahren 2001/2002, 2002/2003, 2003/2004 und 2004/2005 zu hoch erhobene Produktionsabgaben zuzüglich Zinsen. Für das Wirtschaftsjahr 2005/06 kommt es durch die Neufestsetzung zu einer Erhöhung der Produktionsabgabe. Die AGRANA Zucker GmbH hat jenen Teil der in den Wirtschaftsjahren 2001/2002, 2002/2003, 2003/2004 und 2004/2005 zu hoch erhobenen Produktionsabgaben, der von den Zuckerrübenverkäufern getragen wurde, an die Anspruchsberechtigten zuzüglich Zinsen bis 30.09.2014 zurückzuzahlen. Betreffend das Wirtschaftsjahr 2005/06 kommt es aufgrund der Erhöhung der Produktionsabgabe zu einer Nachzahlung des Zuckerrübenverkäufers an die AGRANA Zucker GmbH. Zuckerrübenbauern, welche in den betreffenden Wirtschaftsjahren an die AGRANA Zucker GmbH Zuckerrüben verkauft haben, wurden von der AGRANA Zucker GmbH mittels persönlich adressiertem Schreiben benachrichtigt. Sollten Sie an die AGRANA Zucker GmbH in den betreffenden Wirtschaftsjahren Zuckerrüben verkauft haben und kein persönlich adressiertes Schreiben erhalten haben, ersuchen wir Sie, sich UNVERZÜGLICH unter dem Kennwort „PRODUKTIONSABGABE“ bei der AGRANA Zucker GmbH zu melden und Ihren vollständigen Namen sowie Ihre aktuelle Postadresse, Telefonnummer und die damalige Produzentennummer schriftlich bekanntzugeben: Per E-Mail an: Per Fax an: Per Post an:

RohstoffTZ@agrana.com oder 02272 / 602 11284 oder AGRANA Zucker GmbH (Kennwort „PRODUKTIONSABGABE“), Josef-Reither-Straße 21-23, 3430 Tulln

Die AGRANA Zucker GmbH wird Ihnen in Folge an die von Ihnen bekanntgegebene Postadresse ein Formular zum Ausfüllen übermitteln. Des Weiteren ersuchen wir Sie, sich zu melden, wenn Sie alle Rechte und Pflichten einer Person, die in den Wirtschaftsjahren 2001/2002 bis 2005/2006 Zuckerrüben an die AGRANA Zucker GmbH verkauft hat, zur Gänze übernommen haben (z.B. im Rahmen einer Erbschaft), da auch in diesen Fällen gegebenenfalls ein Anspruch auf Rückzahlung bestehen kann. AUFGRUND DER DRINGLICHKEIT IST EIN ANSPRUCH AUF NEUBERECHNUNG BZW. EINE RÜCKZAHLUNG AN ANSPRUCHSBERECHTIGTE NUR BEI UNVERZÜGLICHER MELDUNG BEI DER AGRANA Zucker GmbH MÖGLICH! Die vorsätzliche Angabe falscher Daten wird mit Strafanzeige geahndet. IMPRESSUM: Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft in Steiermark, Hamerlinggasse 3, 8010 Graz, Tel. 0316/8050-0 Chefredaktion: Mag.aRosemarie Wilhelm, DW 1280, rosemarie.wilhelm@lk-stmk.at Redaktion: Roman Musch, DW 1368, roman.musch@lk-stmk.at Layout und Produktion: Ronald Pfeiler, DW 1341, ronald.pfeiler@lk-stmk.at Druck: Styria GmbH & CoKG, 8042 Graz


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