UFA-Revue 12/2010

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LANDTECHNIK

Abgasnormen Der Bundesrat hat beschlossen, die Anforderungen der EU-Abgasrichtlinie 2002/88/EG in die Luftreinhalte-Verordnung (LRV) aufzunehmen. Damit werden auch in der Schweiz Abgasvorschriften für benzinbetriebene Arbeitsgeräte (mobile Geräte mit Benzinmotoren mit einer Leistung unter 19 kW/25.8 PS, wie zum Beispiel Rasenmäher, Motorsägen oder Laubbläser) eingeführt. Die Regelung soll sicherstellen, dass die in der Schweiz neu in Verkehr gesetzten Arbeitsgeräte künftig deutlich weniger Kohlenwasserstoff-Emissionen (VOC-Emissionen) verursachen. Die Massnahme ist auch ein Beitrag zur Senkung der übermässigen Ozon- und Benzolbelastung in der Schweiz. Die geänderte Luftreinhalteverordnung trat am 15. Juli 2010 in Kraft. Für neue Arbeitsgeräte gilt eine Übergangsfrist bis 1. Januar 2011. Arbeitsgeräte, die bis am 31. Dezember 2010 zum Gebrauch in der Schweiz importiert werden, gelten am 1. Januar 2011 als bereits in Verkehr gebracht. Diese Geräte dürfen auch nach dem 31. Dezember 2010 verkauft werden.

wegen ihrer Grösse, der zusätzlichen Ölschmierung und der weitgehend nur horizontalen Einsatzmöglichkeit sowie dem ungenügenden Startdrehmoment gegenüber den Zweitaktern unterlegen. Nun scheinen aber Lösungen gefunden, respektive sind bereits in serienreife Produkte eingeflossen. Diese Motoren UFA-REVUE · 12 2010

weisen, wie die Zweitakter, keine getrennten Systeme für Treibstoff und Motorschmierung auf. Sie werden also mit einem Benzin-Öl-Gemisch betankt. Zum einfachen Starten wurde ein Dekompressionssystem in den Motor eingebaut, das die Öffnungszeiten der Ventile verlängert.

Komfort wird wichtiger Weitere Entwicklungen bei Motorsägen gehen in Richtung auf eine noch benutzerfreundlichere Anwendung: So werden heute immer mehr Lösungen angeboten, um das Starten der Maschinen zu vereinfachen. Diese Leichtstart-Einrichtungen arbeiten mit Federn oder elastischen Seilen, um die heute schon standardmässigen Dekompressionseinrichtungen noch besser wirksam werden zu lassen. Durch immer effizienter arbeitende Motoren und das Verwenden leichterer Werkstoffe wird das Leistungsgewicht (kg/PS) immer weiter gesenkt. Bei gleichbleibendem Gewicht erreichen die Sägen damit immer höhere Leistungswerte. Auch der Einsatz von zusätzlicher Steuerungselektronik ermöglicht das Steigern der Leistung. Ein Beispiel ist die elektronische Steuerung des Kraftstoff-Luft-Gemisches, dank der die Sägen dadurch permanent optimal eingestellt sind. In den Bereich «Komfort» fallen auch die weiter vereinfachten KettenspannVorrichtungen, die heute schon werkzeuglos zu bedienen sind. Ein anderes wichtiges Thema ist auch die Vibration: Mit immer aufwendigeren Abschirmungen zwischen Handgriffen und Motor werden die unangenehmen Schwingungen ständig reduziert. Auch das Problem «Start» eines Zweitaktmotors wird von den Technikern angegangen. Heute lassen sich die Motoren einfach und unkompliziert über Einhebelsteuerungen starten, das leidige «Absaufen» des kalten Motors gehört schon fast der Vergangenheit an. 䡵

Kaum ein Gerät ist in der Forstwirtschaft so verbreitet wie die Motorsäge, deren weitere Entwicklung durch neue Normen angekurbelt wird. Bild: agrarfoto.com

Autor Dr. Roman Engeler, UFA-Revue, 8401 Winterthur

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