kreuz&quer Ausgabe Winter 2010

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Editorial

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eihnachten ist da – viele Gründe zum Feiern! Die Ferien fangen endlich an, die meisten Klassenarbeiten und Klausuren sind überstanden, fast alle Geschenke gekauft oder gebastelt, die eigene Erwartung wird langsam größer – Zeit zum Entspannen und Fröhlichsein. Auch wir von kreuz&quer haben allen Grund zum Feiern, denn vor fast genau einem Jahr erschien unsere erste Ausgabe! Erinnert ihr euch noch an das erste Cover im A5Format? Und die ersten, mutigen Beiträge? Übrigens: Wie sich herausgestellt hat, gab es sogar vor uns (!) schon mal eine Schülerzeitung am Kreuzgymnasium: 1994 erschien der "Falsche Fuffziger", dessen Außenansicht wir für euch abgelichtet haben.

Wenn ihr euch die heutige Ausgabe anschaut, dann seht

Schülerzeitung IANUA NOVA Ausgabe 1/1994

ihr, wie viel sich in diesem Jahr getan hat. Ihr, als unsere

Leser, konntet uns auf unserem Weg durch den Dschungel des journalistischen und ästhetischen Neulands, durch Experimente und Irrtümer begleiten. Und nicht nur, dass ihr mit uns gegangen seid, ihr habt immer größeres Interesse gezeigt: Wir konnten unsere Auflage nach und nach erhöhen, inzwischen läuft unser Online-Blog mit gutem Erfolg und wir konnten viele neue Mitarbeiter gewinnen. Dafür sei euch allen ein großes Dankeschön gesagt! Weiter so! Und so dürft ihr euch nun auf die neue, zweite Weihnachtsausgabe freuen: Sie kommt auf den ersten Blick weniger feierlich daher als unsere erste und das nicht ohne Grund: Es schien uns wichtig, in einer Zeit, in der wir besonders im Überfluss leben dürfen, auch andere Menschen und Schicksale nicht zu

vergessen. Daher steht dieses Heft unter dem Leitthema „Armut“ – wo sich diese Armut findet und wie unterschiedlich sie aussehen kann, könnt ihr in mehreren Artikeln lesen. Daneben gibt es wie immer Informationen und Berichte über schulinterne Angelegenheiten und natürlich auch die neueste Auflage unserer gesammelten Lehrersprüche. Und damit wir wieder zum Feiern zurückkommen und ihr auch in die entsprechende Stimmung versetzt werdet, haben wir extra für euch eine Weihnachtskrippe gestaltet. Viel Spaß damit! Nun wünschen wir euch zum Schluss ein gesegnetes und gutes Weihnachtsfest, Erholung und Gesundheit und ein gelingendes Neues Jahr. Wir sehen uns! Euer Team von kreuz&quer

Schülerzeitung kreuz&quer Ausgabe 1/2009 ____________________________________________________________________________________ kreuz&quer _________

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kreuz&quer

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Inhalt

Armut: Leben wie auf Kopfsteinpflaster Seite 6

Laut der Hilfsorganisation "CARE" sterben täglich 300'000 Menschen einen Tod, der auf ihr Leben in materieller Armut zurückzuführen ist.

Gerührt oder Geschüttelt Eine Tafel für viele Seite 11

Was bedeutet es, arm zu sein? Zum Beispiel, dass man seine Lebensmittel nicht im Supermarkt um die Ecke kaufen kann.

Chancengleichheit bei der Bildung Seite 9

Arbeiterkinder bleiben die Verlierer in Sachen Bildung

Und du kannst wählen...

Armut in Lateinamerika

Für manche Vergangenheit, für andere Gegenwart und für den Rest Zukunft – das Wählen der Profile.

Seite 12

Seite 14

Seite 10

Wir alle kennen sie, sehen sie beinahe jeden Tag, doch was erleben und denken sie wirklich?

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Im Laufe seines Lebens steht jeder Mensch vor Entscheidungen, die er fällen muss und die sein ganzes Leben beeinflussen können.

Eine Begegnung

Manchmal muss man fragen "Ich war am Boden zerstört."

Seite 16

...Also haben wir wieder jeweils einem Lehrer und einem Schüler die Gelegenheit gegeben, über ihre Begegnungen mit Armut zu berichten.

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Seite 17


Kunstseite

Seite 26

Kurse ersetzen

Seite 19

Grundkurs Philosophie: Was ist der Mensch? Gute Frage! Wer sind wir eigentlich?

Ansprache der SV Seite 29

Äußerungen, Gewalt. Äußerungen der Gewalt.

Seite 30

Äußerungen geben unser Innerstes nach außen.

Krippe des Monats Für eine Überschrift war ich jetzt zu faul

Seite 32

Seite 22

HEY DU, Leser! Ja, dich meine ich. Weißt du eigentlich, wie unfreundlich es ist, einen Artikel anzufangen und sofort auf die Uhr zu gucken?

Impressum Seite 35

Ankündigung der Kunstnacht Seite 25

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Laut der Hilfsorganisation "CARE" sterben täglich 300'000 Menschen einen Tod, der auf ihr Leben in materieller Armut zurückzuführen ist. Mehr als ein Siebtel der Bevölkerung auf der Erde kämpft täglich ums Überleben, da es an Nahrungsmitteln, Kleidung und anderen, für uns so selbstverständlichen, überlebenswichtigen Gütern fehlt. Vor allem in Entwicklungsländern wird der Unterschied zwischen reicher Oberund armer Unterschicht immer deutlicher. Wie entsteht Armut? Was wird dagegen getan? Und wie sieht es in Deutschland aus?

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in entscheidender Grund für die Kluft zwischen Arm und Reich ist, dass einige Bevölkerungsgruppen (z.B. Ureinwohner Afrikas) eine andere Form der Landwirtschaft und Viehhaltung betreiben, so wie sie es traditionell gewohnt sind. Sie entwickelte sich unabhängig von unserer westlichen Landwirtschaft und wurde erst viel später mit der modernen Technik konfrontiert. So arbeiten sie auch heute noch hauptsächlich ohne Maschinen. Die Arbeit dauert länger und auch die Kinder müssen mithelfen. Das wiederum bedeutet, dass die Menschen, die so leben, nicht viel Geld verdienen können und ihre Kinder allein schon, weil jede Hand gebraucht wird, oftmals nicht zur Schule gehen können.

bensgrundlage und müssen sich in der Fremde eine neue Existenz aufbauen. Falls sie es schaffen, auf den gleichen Stand wie vor der Auswanderung zu kommen, brauchen Flüchtlinge und Vertriebene dazu Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

Ein anderer Grund für Armut ist das rasante Bevölkerungswachstum. Für immer mehr Menschen gibt es immer weniger Arbeitsplätze. Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele Arbeitsplätze wegfallen, da die Arbeit heute oft genauso gut und meist schneller von Maschinen erledigt werden kann.

Sogar die Armut selbst trägt zur Armut bei. Wer in ärmlichen Verhältnissen aufwächst, in denen die Eltern schon nicht wissen, wie sie ihre Kinder ernähren sollen, wird wahrscheinlich nicht das Glück haben, eine gute Schulbildung zu erhalten. Damit sinken auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt: ohne einen guten Abschluss keine gut bezahlte Arbeit. In Regionen wie Indien gibt es das so genannte Kastensystem. Wer in einer niedrigeren Kaste geboren wird (also zum Beispiel als Sohn einfacher Bauern), bleibt automatisch in dieser Kaste. Er wird also selbst Bauer oder etwas Ähnliches, und selbst wenn er es schaffen sollte, einen höheren Beruf auszuüben (z.B. den eines Beamten) und zu studieren, würde er von der Gesellschaft immer als minderwertig angesehen.

Kriege oder bewaffnete Konflikte im Allgemeinen treiben viele Menschen in die Flucht. Sie verlieren ihre Le-

Hier handelt es sich um eine Art Teufelskreis. Die Folge ist zugleich wieder die Ursache und so ist es fast unmög-

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Titel

lich, diesem Kreislauf zu entkommen. Eine verheerende Folge der Armut ist der Hunger. Am 3. Juni 2008 veröffentlichte die UNO einen Bericht, in welchem sie darauf hinweist, dass auf unserer Erde täglich 25'000 Erwachsene und 10'000 Kinder verhungern und weltweit insgesamt 1,2 Mrd. Menschen an Hungersnot leiden. Auch Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose, Gelbsucht etc. gehen mit Armut einher, auch wenn man sie nicht direkt auf die Armut zurückführen kann. Sie verbreiten sich durch schlechte hygienische Bedingungen wie zum Beispiel schmutziges Wasser. Durch permanente Unterernährung geschwächte Menschen sind dabei besonders gefährdet. Laura Blome So kann zum Beispiel schon Klasse 10 ein einfaches Magen-DarmVirus zum Tod führen. Darum müssen über die Hälfte aller Todesfälle bei Kindern auf Hunger und Unterernährung zurückgeführt werden. Auch HIV- und AIDS-Erkrankungen kann man zum Teil mit der Armut in Verbindung bringen. Zum einen fehlt vor allem in Afrika die nötige Aufklärung, denn Bildung ist teuer. Auch daher kommt es, dass sich die, dort mittler-

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weile zur Epidemie gewordene Krankheit, immer weiter ausbreitet. Zusätzlich ist dies auch wieder eine Ursache der Armut, denn die soziale Absicherung Kranker ist gerade in Entwicklungsländern unzureichend. Maßnahmen gegen die Armut trifft eigentlich jeder Staat der Welt. Die Vereinigten Staaten, die EU und die G8-Länder befassen sich intensiv mit dem Armutsproblem. Ziel ist zum Beispiel die Durchsetzung der Menschenrechte. Zusätzlich gibt es viele Hilfsorganisationen, die beispielsweise mit Spendengeldern Trinkwasserbrunnen und Schulen bauen, sodass vielleicht irgendwann auch die Menschen in Entwicklungsländern in denselben Verhältnissen leben können wie wir. Zwar gibt es auch in Deutschland Armut. Doch anders als beispielsweise in Dritte -Welt - Ländern handelt es sich nicht um eine absolute/extreme Armut. (Man bezeichnet jemanden als "absolut arm", wenn dieser täglich mit ca. einem US-Dollar auskommen muss.) In der BRD handelt es sich hauptsächlich um relative Armut. (Als "relativ arm" gilt jemand, der weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens der restlichen Bevölkerung verdient.) Jedes siebente Kind in Deutschland lebt in einer relativ armen Familie und 6,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen leben von Sozialhilfe. Ursachen für relative Armut in Deutschland sind beispielsweise Schulden, Bildungsmangel, Arbeitslosigkeit, Immigration, sehr geringe Entlohnung und Mangel an Krippen-/Kindergartenplätzen, sodass in Familien mit vielen Kindern oft mindestens ein Elternteil zu Hause bleiben muss. Oft kommt es vor, dass arme Familien sich sozial ausgegrenzt se-

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hen, weil sie meist nicht genug Geld haben und so mit etwas auskommen müssen, das weniger hochwertig ist als die Familien der Mittelschicht sich leisten können; oder weil auf dem Arbeitsmarkt weniger qualifizierte Kräfte keine Chance haben. Auch wird ein potentieller Arbeitnehmer immer häufiger nach Herkunft, Geschlecht und Alter ausgewählt. Zudem ist es bestätigt, dass Kinder aus einer ärmeren Familie weniger Möglichkeiten auf schulische Förderung haben als diejenigen aus besser verdienenden Familien. Auch um diese soziale Abgrenzung zu reduzieren, sorgt der Bund für Absicherungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Hartz IV, Kindergeld, Krankenversicherun-

gen und Anderes. Wirkungsvoller als Almosen ist aber die Hilfe zur Selbsthilfe. Wir leben in einem Staat, in dem es uns im Vergleich zu anderswo sehr gut geht. Wir brauchen uns keine Gedanken zu machen, ob wir morgen genug zum Essen haben, oder wie wir überleben. Das sollten wir nicht als selbstverständlich hinnehmen. Versetzen wir uns einmal in die Lage absolut armer Kinder oder Familien hinein. Keiner kann etwas für sein Schicksal, keiner kann sich das Land aussuchen, in dem er geboren wurde. Wir haben Glück und sollten lernen, zu teilen und uns für die Bedürftigen in unserem Land und in der Welt einsetzen. Denn genauso gut hätten auch wir betroffen sein können!

Infobox Ist man als Harz IV Empfänger wirklich schon arm?Nach der zurzeit immer wieder aufflammenden Debatte über die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) Sätze fragt man sich doch, ob die Höhe des Betrages angemessen ist und ob Personen, welche Arbeitslosengeld II beziehen, eigentlich nach EU-Richtlinien als arm gelten.Als Hartz IV Empfänger gelten jene Leute, welche seid mehr als einem Jahr erwerbslos sind, aber trotzdem in der körperlichen und geistigen Verfassung sind einer Erwerbsarbeit nachzugehen.Wenn man von einer allein- stehenden Person ausgeht, bezieht diese bis zum 31.12.2010 359€ monatlich( bzw. ab 1.1.2011 364€ pro Monat).Zuzüglich zu diesen 359€ hat jeder Arbeitslosengeld II- Empfänger das Anrecht auf eine Wohnung, welche bei Einzelpersonen höchstens 45 m² groß sein darf. Einen genauer Höchstbetrag, wie teuer diese Wohnung sein darf, ist allerding nicht festgelegt, weil er sich an den unterschiedlichen Mietpreisen der verschiedenen Regionen orientiert.

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Der Mietpreis der Wohnung muss dabei im unteren, aber nicht im untersten Bereich des ortsüblichen Mietpreises liegen.Da die Gemeinde Dresden zur Mietstufe II zählt, beträgt der Höchstmietbetrag für eine Wohnung (Kaltmiete) 308€. Dazu kommt dann noch ein Zuschlag von 24€ für Heizkosten.Eine alleinstehende Person müsste somit nach den alten Regelsätzen im Raum Dresden mit 691€ im Monat zu Recht kommen. Aber ist man dann wirklich schon arm?Die EU bezeichnet jene Personen als arm, welche weniger als 60% des Landesdurchschnittseinkommens zur Verfügung haben. Da man in Deutschland brutto im Schnitt 1.350 € zur Verfügung hat, wären das netto für eine ledige Person ca. 988€. Als Fazit kann man sagen, dass ein ALG II Empfänger, nach der Definition der EU NICHT als arm gilt. Jedoch „große Sprünge“ sind damit in keinster Weise möglich sondern das Existenzminimum wird abgesichert. Lena Hoof


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Bericht

Chancengleichheit bei der Bildung Arbeiterkinder bleiben die Verlierer in Sachen Bildung

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ndlich gleiche Chancen für alle Schichten im Bildungswesen, das fordern die Parteien, das will die Bevölkerung. Immerhin hört sich das gut an und immerhin will Deutschland ja auch ein Land der sozialen Gerechtigkeit sein. Wenn da nicht die Statistiken wären, könnte man das sogar glauben. Fakt ist: Seit 20 Jahren hat sich nichts verändert, nach wie vor sind die Kinder aus Arbeiterfamilien die großen Verlierer im bundesdeutschen Bildungssystem. Das Deutsche Studentenwerk hat schon vor Jahren belegt, dass 1990 nur ein Achtel aller Arbeiterkinder ein Studium aufnahm - gegenüber fünf Achteln aller Beamtenkinder: Von 334 000 Arbeiterkindern im Alter zwischen 18 und 21 Jahren studierten demnach lediglich 39 000, von 92 000 Beamtenkindern dagegen 55 000. Es klingt fast wie Hohn, wenn man angesichts der Zahlen nur annähernd von gleichen Chancen der einzelnen Schichten spricht. Eine andere Studie von Experten der Berliner Humboldt-Universität bestätigt das Ergebnis, das die Hoffnungen früherer Jahrzehnte in Frage stellt: Über Begabung und Leistung entscheidet nach wie vor die soziale Herkunft und nicht die Förderung durch die Schule. Im

September 1996 unterzogen die Forscher über 13 000 Hamburger Kinder unmittelbar nach dem Übergang in die weiterführenden Schulen einem Schulleistungstest. Geprüft wurden unter anderem Sprach- und Leseverständnis, Rechtschreibung und Mathematik. Das Ergebnis: Je höher der Schulabschluss der Eltern, desto besser die Testergebnisse der Kinder. Schüler, in deren Familien kaum Bücher vorhanden sind, fallen in ihren Leistungen um mehr als die Hälfte zurück hinter diejenigen, deren Eltern mehr als 500 Bücher ihr Eigen nennen. Insgesamt ergab der Test, dass Schüler aus einer benachteiligten Wohnregion, die in ihrer Klasse zu den leistungsstärksten zählen, mit denselben Ergebnissen in der Klasse einer wohlhabenderen Wohngegend zu den Schwächeren gehören würden. Die neuesten Pisa-Studien stützen ebenfalls diese Ergebnisse. Bei den Pisa-Studien stellte man außerdem fest, dass Kinder aus Arbeiterfamilien häufig schwächer im sprachlichen Ausdruck und auch in der Lesetechnik sind. Ist das Bildungsniveau höher, lernen die Kinder spielend im Alltag, die Gespräche in den Familien haben ein anderes intellektuelles Niveau. Es kommt aber noch ein weiterer

Punkt hinzu: die Benotung durch die Lehrer. Rainer Lehmann, Direktor des pädagogischen Instituts der Humboldt-Universität, hat in mehreren Studien belegt, dass die massive Bevorzugung von Akademikerkindern noch nie so groß gewesen ist. Sie werden unabhängig von ihren Leistungen häufiger aufs Gymnasium empfohlen. Das heißt, dass ein Kind aus einer Arbeiterfamilie trotz gleicher Leistungen seltener die Bildungsempfehlung für den Besuch des Gymnasiums bekommt. Es wurden außerdem Tests gemacht, wo Kinder aus Arbeiterfamilien schlechter benotet wurden, obwohl sie die gleichen Leistungen gezeigt haben. Die sogenannte „Schicht-Schere“ beginnt also in den Köpfen. Was tun? Die einen fordern neue Schulsysteme, Ganztagsmodelle und mehr Förderung, die anderen wollen eine gerechtere Benotung von Lehrern. Kanada und Dänemark machen es uns vor, nicht nur weil viel mehr Geld in die Bildung gesteckt wird auch die Fördermöglichkeiten sind weit mehr entwickelt. Deutschland bleibt ein Entwicklungsland in Sachen Chancengleichheit bei der Bildung – eine Verbesserung ist nicht in Sicht! Jil Luca Birgel

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Interview

X "Ich war am Boden zerstört."

Wir alle kennen sie, sehen sie beinahe jeden Tag, doch was erleben und denken sie wirklich? Die Rede ist von Obdachlosen, wie es sie in jeder Stadt gibt. Um einen kleinen Einblick in das zu bekommen, was obdachlos sein heißt, hat kreuz&quer Constanze Popp gebeten, sich mit einem Ex-Obdachlosen unterhalten.

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ie lange sind Sie obdachlos gewesen?

X: Ich war so etwa zwei Jahre obdachlos.

Wie sind Sie obdachlos geworden?

Constanze Popp

X: Ich wurde damals von meiner Frau verlassen und war am Boden zerstört. So kam es, dass ich anfing zu trinken, und mich dann auf der Arbeit nicht mehr konzentrieren konnte. Weil ich das nicht unter Kontrolle bekam, verlor ich schließlich meinen Job. Somit hatte ich kein Geld mehr und landete auf der Straße.

Was könne Sie uns über das Leben auf der Straße sagen?

X: Das Leben auf der Straße ist alles andere als toll. Man hat nie Geld, muss bei jedem Wetter auf der Straße sein und auch dort schlafen. Wobei das so nicht ganz stimmt. Es gibt viele Ein-

Das Leben auf der Straße ist alles andere als toll.

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richtungen, an die man sich als Obdachloser wenden kann, in denen man auch übernachten kann, doch viele sind sich zu stolz dazu, sie wollen lieber unabhängig sein. Um nicht zu frieren, greift man dann schnell zum Alkohol, denn der wärmt ein bisschen und lässt einen die Sorgen vergessen. Außerdem besitzt man selten mehr als die Sachen, die man gerade anhat, bestenfalls noch eine Tüte mit den restlichen Habseligkeiten. Dazu kommt, dass die Sachen, wie man selbst, schnell schmutzig werden und es auch bleiben, denn man hat ja weder eine Dusche noch eine Waschmaschine. Alles in allem ist es also wirklich kein schönes Leben.

Was haben daraus gelernt?

X: Oh, daraus habe ich einiges gelernt. Man sollte, wenn einem etwas sehr Schlimmes oder Trauriges

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passiert nie aufgeben, sondern immer weitermachen und sich nicht unterkriegen lassen. Dass Alkohol keine Probleme löst, habe ich inzwischen auch gelernt. Und wenn man noch jünger ist als ich es damals war, sollte man auf jeden Fall die Schule beenden und eine Ausbildung machen, damit man immer eine Absicherung hat.

Was würden Sie anderen Obdachlosen mit auf den Weg geben?

X: Holt euch auf jeden Fall Hilfe! Es gibt viele Organisationen für Obdachlose, an die man sich wenden kann. Niemand muss glauben, für ihn gebe es keinen Ausweg.

Vielen Dank für das Interview und auf Wiedersehen! X: Gern geschehen. Tschüss!


X Eine Tafel für viele

Bericht

Was bedeutet es, arm zu sein? Zum Beispiel, dass man seine Lebensmittel nicht im Supermarkt um die Ecke kaufen kann. Ein Bericht über die Dresdner Tafel e.V.

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er Kühlschrank ist mal wieder leer - du brauchst Lebensmittel: Also musst du einkaufen gehen. Da stellt sich manchmal die Frage: Wohin? Wo ist es nicht zu teuer oder welcher Markt ist möglichst nahe gelegen? Wenn ein normalverdienender Dresdner Bürger einkaufen geht, hat er verschiedene Läden zur Auswahl, die jeweils ähnliche Dinge anbieten, aber oftmals in den Preisen ein wenig variieren. Wenn er es eilig hat, entscheidet er sich für den näher liegenden Markt; wenn er eher auf die Größe des Geldbeutels schauen muss, für einen, der relativ billig ist. Doch selbst das können manche Dresdner sich nicht leisten. Denn Bedürftige wie Hartz IV Empfänger oder auch Berufstätige mit einem geringen Einkommen haben diese Wahl nicht. Sie müssen dorthin gehen, wo die Preise ihrem Einkommen entsprechen – zur Dresdner Tafel. Die Dresdner Tafel e.V. ist eine Organisation, die 1995 von Edith M. Franke gegründet wurde. Die Tafel ist unparteiisch und unabhängig von religiösen Standpunkten. Sie hilft Menschen, die sich und/oder ihre Familie mit ihrem Einkommen nicht selbstständig mit Lebensmitteln versorgen können.

Ein abwechslungsreiches Essen ist teuer; Milchprodukte, Obst oder Gemüse in ausreichenden Mengen übersteigen oft das Budget solcher Familien. Immer wieder sind es Familien oder Alleinerziehende mit Kindern, die sich in einer solchen Notlage befinden: Mehr und mehr Kindern und Jugendlichen muss geholfen werden. Inzwischen machen sie bereits ein Viertel der Bedürftigen aus. Die Waren, die die Dresdner Tafel verteilt, sind Spenden größerer Märkte. Diese Waren entstehen meist durch Überproduktion. Sie werden von Mitarbeitern der Dresdner Tafel abgeholt und sofort auf ihren Zustand hin überprüft. Dabei wird auf eine gute Qualität der Waren geachtet. In den Hallen der Tafel werden sie dann unentgeltlich abgegeben bzw. zu geringen Preisen an Mittellose oder Geringverdienende verkauft, je nach Lage der Betroffenen. Man benötigt allerdings einen Ausweis, um hier einzukaufen, damit die Waren nur an Menschen gehen, die sie wirklich brauchen. Die Dresdner Tafel liefert auch an Obdachlosenheime und Arbeitslosentreffs. Wie enorm die Zahl derjenigen ist, welche Unterstützung brauchen, bekommen wir, die wir unser tägliches Brot haben, meist nicht mit: Derzeit wird über 12.500 Menschen in Dresden durch

diese Spenden geholfen. So gewaltig selbst diese Zahl schon sein mag, so ist sie noch nicht mal ein Viertel aller Bedürftigen unserer Stadt. Jeder kann mithelfen, Menschen mit geringeren Mitteln zu helfen: Holt Spenden zusammen, so klein sie auch sein mögen, und gebt sie bei der Tafel ab! Kleidung, Spielsachen, Bücher, alltägliche Gegenstände, von denen wir häufig nicht bemerken, dass wir sie immer wieder benötigen und vieles mehr wird gebraucht. Wenn ihr Dinge übrig habt, die in einem noch sehr guten Zustand sind, bringt sie bei der Dresdner Tafel vorbei. Gerade jetzt vor Weihnachten habt ihr so die Möglichkeit, auch die Kinder der betroffenen Personen mit einem schönen Weihnachtsgeschenk zu beglücken. Denkt mal darüber nach, wenn ihr das nächste Mal im Supermarkt noch schnell was einkaufen geht…

Friederike Sager Klasse 8

Wo findet man/finde ich(?) die Dresdner Tafel? Dresdner Tafel e. V. Sporbitzer Ring 4 01259 Dresden Tel.: +49 (0)351 2 13 66-0 Quellen:

www.dresdner-tafel.de

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Reportage

X Eine Begegnung

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Armut in Lateinamerika

m Westen von Lateinamerika, in einer Stadt in etwa so groß wie Dresden, zwischen Pazifikküste und Kordillerenkette, sitzt ein Mädchen unter einem Sonnenschirm im Außenbereich eines Cafés mitten in der Fußgängerzone. Hier sind alle möglichen Gesellschaftsschichten unterwegs, betrachtet man die sich dort tummelnden Leute. Diejenigen, deren Augen hinter großen schwarzen Sonnenbrillengläsern nicht erkennbar sind, schlendern umher mit modischem Outfit und zahlreichen, beschrifteten Shoppingtüten, die sowohl eine Auszeichnung für den erfolgreichen Kauf darstellen als auch die Preisklasse abschätzen lassen. Dagegen weniger extravagant wirkende, irgendeiner modernen Strömung angepasste

Jugendliche bilden bei den Sitzbänken kleine Grüppchen. Ein etwas schäbig angezogener, bärtiger Mann versucht voller Enthusiasmus, die Vorbeiziehenden von seinem lyrischen Talent zu überzeugen und verteilt auf kleinen Zetteln selbstgeschriebene Gedichte. Er versucht sich sein Geld auf ähnliche Weise zu verdienen wie der Gitarrist, an dessen wettergegerbten Fingern, die sich schnell über die Seiten bewegen, man Dreck unter den Fingernägeln sieht. Er sitzt an der Ecke und führt hier und da einen Plausch mit Passanten, die Geld in seinen Hut werfen. Das Mädchen im Café würde sich selbst wohl in der Mitte einordnen. Sie hat keine Probleme, ihren Cappuccino mit extra viel Schaum zu bezahlen, aber sie kann ihn sich auch nicht jeden Tag leisten. Doch worauf bezieht

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sie sich mit der Formulierung „Mitte“? Die Mitte zwischen Minenbesitzer und Arzt? Die Mitte zwischen Arzt und Straßenverkäufer? Die Mitte zwischen Straßenverkäufer und Straßenfeger? Die Mitte zwischen Haus mit Garage und 2-Zimmer-Wohnung, oder die Mitte zwischen 2Zimmer-Wohnung und einer Bude aus Pappkarton? Die Mitte eben. Nicht schlecht, aber auch nicht unübertrefflich gut. Endlich kommt die Bestellung; der Cappuccino wird begleitet von einem Glas frischem Trinkwasser zum Nachspülen. Während sie vorsichtig an der Schaumkrone nippt und den Duft des Kaffees genussvoll einatmet, merkt sie, wie ein Schatten auf sie fällt. Sie wendet den Kopf zur Seite, wo ganz plötzlich, als hätte der Strom der Passanten ihn ausgeschieden, ein Mann


direkt vor ihr steht. Drei gelbe Zähne sind übrig in seinem Mund, den er zum Stellen einer Bitte öffnet, ohne ein wirkliches Wort herauszubringen. Seine Hände sind faltig, knochig und dreckig wie der Rest seiner zerschlissenen Kleider. Erwartungsvoll streckt er sie in Richtung des Mädchens aus, mit den Handflächen eine Schale formend. Sie sieht ihn einen Moment lang an und denkt darüber nach, ihm etwas Geld zu geben, bis ihr einfällt, dass sie nur größere Scheine übrig hat. Ihr Blick fällt auf das Wasserglas vor ihr, und ohne groß zu überlegen, hält sie es ihm freundlich hin. Der Mann nimmt das Glas mit beiden Händen entgegen, setzt es an die Lippen und trinkt es in 2 gierigen Zügen aus. Er gibt ihr das leere Glas zurück, und als Antwort auf seinen noch immer erwartenden Blick schüttelt sie entschuldigend mit dem

Kopf und zeigt ihre leeren Hände, bis er nickt und geht. Das Mädchen, froh, dem armen Mann wenigstens ein bisschen geholfen haben zu können, vertieft sich wieder ins Gespräch mit ihrer Begleitung und widmet sich weiter ihrem Cappuccino. Über die nachmittäglichen Sorgen und Besorgungen hat sie den Vorfall schnell vergessen, und als sie nach Hause kommt, macht sie sich erst einmal ein Würstchen warm und bemerkt, dass sie Durst hat. Nach den ersten paar Schlucken Wasser verschluckt sie sich, beginnt unkontrolliert zu Husten und bekommt ihren letzten Bissen Wurst in die Luftröhre, an dem sie vielleicht erstickt wäre, wäre nicht ihr Freund aus dem Wohnzimmer gekommen und hätte ihr auf den Rücken geklopft. Und als sie wieder ruhig atmen kann und auf das

Wasserglas vor sich starrt, kommt ihr der fordernde Blick des Mannes in den Sinn, zusammen mit dem Gedanken, dass sie eigentlich noch nie in ihrem Leben richtigen Durst zu spüren bekommen hat. Louise Zahnert

Sie wendet den Kopf zur Seite, wo ganz plötzlich, als hätte der Strom der Passanten ihn ausgeschieden, ein Mann direkt vor ihr steht.

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Manchmal muss man fragen... Interview

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In dieser Ausgabe unserer Schülerzeitung haben sich alle Redakteure Gedanken zum Thema Armut gemacht. So auch wir. Also haben wir wieder jeweils einem Lehrer und einem Schüler die Gelegenheit gegeben, über ihre Begegnungen mit Armut zu berichten.

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err Hauptmann, wie kommen Sie mit Armut in Berührung? H: Manchmal über die Praxis meiner Frau, die ist Ärztin.

J

Engagieren Sie sich gegen Armut/für Bedürftige? onas Hoffmann (10/1), wie kommst du mit Armut in Berührung?

J: Mein Umfeld lässt mich weniger mit Armut in Berührung kommen. Ich komme eher durch die Medien mit Armut in Kontakt oder sehe Obdachlose in der Stadt.....

Engagierst du dich gegen Armut/für Bedürftige?

J: Ab und zu ja. Auf Demonstrationen gegen Kürzungen im sozialen Bereich zum Beispiel.

Louisa Hutzler & Thekla Liebmann Klasse 10

Was sind deiner Meinung nach Ursachen für Armut in unserer Gesellschaft? J: Reichtum!

Was denkst/empfindest du, wenn du einem Obdachlosen in der Stadt begegnest? J: Warum muss es denn in unserer Gesellschaft überhaupt dazu kommen?

H: Ja, es gibt so ein Patenprojekt, das heißt "Plan". Da bin ich Pate von einem Kind in einem anderen Land, in China. Mit diesem Kind stehe ich in Kontakt und schicke Geld.

Was sind Ihrer Meinung nach Ursachen für Armut in unserer Gesellschaft?

J: Da gibt es verschiedene. Das eine ist die Zeit. Die Vermögen, die existieren, haben Zeit sich zu vermehren. Für diejenigen, die Geld haben, ist es einfach, noch mehr daraus zu machen; einfacher als für denjenigen, der keins hat, welches zu bekommen. Ich wüsste auch nicht, wie man das verändern könnte, grundsätzlich. Das zweite ist, dass die Welt so global ist. Wenn ich jetzt etwas erfinden und es nur in meinem Dorf verkaufen würde, dann werde ich zwar schon reich, aber eben nur be-

Frau Schäfter: „Vergesst's wieder und denkt daran.“

Herr Hürten beim Thema

grenzt und nicht übermäßig. Aber wenn ich es in die ganze Welt verkaufe, dann verdiene ich natürlich viel mehr, auch, wenn der Preis für das einzelne Produkt sinkt. Zum Beispiel die Erfinderin von Harry Potter, die so reich ist wie die Queen.

Was denken/ empfinden Sie, wenn Sie Armut in der Stadt begegnen?

J: Unterschiedlich. Manchmal ist es Mitleid. Aber wenn ich jetzt zum Beispiel einem Alkoholiker Geld gebe, dann ermögliche ich ja, dass er weiter auf der Straße lebt, ich unterstütze sozusagen seinen Lebenswandel. Das ist so eine Struktursache, bei der man ansetzen könnte. Zum Beispiel mit Erhöhung der Alkoholsteuern, das wäre meiner Meinung nach eine vernünftige Sache. Denn oft ist es ja auch so, dass Armut und Hilflosigkeit zusammengehen.

Frau Mehnert mit dem

Laserpointer zu Fritz: "Klappe! Du wirst gleich geblitzdingst, du!"

Fortpflanzungsschranke: „Wenn Florian ein Neandertalerweibchen sieht, dann denkt er...*glotz*.“

Herr Hürten bei der Vorstellung der

Hausaufgaben: „Cornelius.“Cornelius: „Ich finde mein Blatt leider nicht.“

Herr Hürten: „Ja klar. Ham sie die Hausaufgaben mündlich gemacht und 14 _________ kreuz&quer ____________________________________________________________________________________jetzt ist auch noch das Blatt weg.“


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Bericht

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Im Laufe seines Lebens steht jeder Mensch vor Entscheidungen, die er fällen muss und die sein ganzes Leben beeinflussen können. Am Anfang entscheiden noch die Eltern, doch mit der Zeit wird man immer autonomer. Auch in der Laufbahn an der Schule kommt es zu solchen Situationen. „Welche weiterführende Schule will ich besuchen?“ „Welche Mitschüler werde ich haben?“ „Welches Profil passt zu mir?“ „Bin ich eher ein Künstler oder ein Naturwissenschaftler?“ „Und welche Kurse wähle ich?“

Gerührt oder Geschüttelt?

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Lisa Marie Pigulla Klasse 8

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s ist zwar erst im Mai wieder so weit, aber schon jetzt wichtig: die Klassenmischung. Alle, die noch nicht wissen, was das ist, erfahren alles darüber hier in diesem Artikel und die, die schon eine eigene Meinung dazu haben, sollten ihn auch unbedingt lesen! Bei der Klassenmischung werden seit dem vorletzten Jahr alle vier Klassen des 7. Jahrgangs vermischt. Das geschieht Ende der siebten Klasse, sodass ihr nach den Sommerferien dann in der 8. Klasse mit den anderen, neuen zusammen seid.Jetzt, nachdem ihr in meiner kurzen Erklärung wahrscheinlich mitbekommen habt, was die Klassenmischung ist, werde ich ein paar Fragen beantworten, die auch

dieses Jahr viele Leute gestellt haben. Zunächst einmal: "Warum wird das überhaupt gemacht, wir waren doch erst drei Jahre zusammen?" Im Wesentlichen hängt dies mit den /1 er Klassen der Kruzianer zusammen (so wurde mir es erklärt, als ich so alt war wie ihr). Wie ihr sicherlich wisst, sind die Kruzianer häufig unterwegs, müssen proben und vieles mehr. Dadurch versäumen sie viel Unterrichtszeit und werden deshalb in einer Klasse zusammengefasst. Auf diese Weise können sie von den Lehrern besser unterrichtet und gefördert werden als in Klassen, in denen vielleicht sogar dreißig Kinder sind. Außerdem kommen die Kruzianer auch mal in das Alter, in dem sie nicht mehr nur

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Jungs in der Klasse haben wollen… So, diese Frage ist geklärt, aber: Wie läuft das eigentlich ab?Also, es gibt ungefähr Ende April einen Zettel, auf dem man als erstes eine Dreiergruppe, die sogenannte "Garantiegruppe" angeben kann. Diese bildest du gemeinsam mit deinen zwei besten Freunden. Das Wort Garantie sagt es schon, dass diese beiden immer in deiner Klasse bleiben werden. GARANTIERT! Als zweites hast du noch Platz, um Freunde anzugeben, die vielleicht nicht deine besten sind, die du aber trotzdem in der neuen Klasse haben willst. Diese Leute, egal ob Garantiegruppe oder der Rest, können auch aus einer anderen Klasse stammen!


Um dich zu entscheiden, hast du ungefähr zwei Wochen Zeit. Danach setzen sich die Klassenlehrer zusammen und schauen, aus welchen Klassen die Leute gut zusammenpassen könnten. Ob das dann auch so ist, werdet ihr spätestens nach den Sommerferien sehen. Die Skeptiker unter euch werden jetzt noch fragen, ob die Klassenmischung überhaupt einen Sinn hat und ob man auch zufrieden ist. Die erste Frage ist leicht geklärt: In unserem Jahr ist die neue Mischung gelungen - die meisten waren zufrieden mit ihren neuen Klassen. Wir treffen uns aber auch noch mit den alten Freunden. Außerdem seid ihr im

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Profil und der zweiten Fremdsprache weiterhin mit einem anderen Viertel aus eurer früheren Klasse zusammen.Natürlich habe ich die ganze Zeit über die jetzige 8. Klasse geschrieben, andere kann ich nicht beurteilen und es ist natürlich auch nicht ausnahmslos so, wie ich es geschildert habe.Ich hoffe, ich habe euch einen kleinen Einblick in die Klassenmischung gegeben und allen die davon schon wussten, noch mehr davon erzählt. Wenn ihr noch etwas dazu wissen wollt – dann fragt doch einfach bei den Schülern der jetzigen 8. Klassen nach!

Bericht

Außerdem kommen die Kruzianer auch mal in das Alter, in dem sie nicht mehr nur Jungs in der Klasse haben wollen…

Und du kannst wählen...

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ür manche ist es Vergangenheit, für andere Gegenwart und für den Rest Zukunft – das Wählen der Profile. Hat man es noch vor sich, stellen sich viele Fragen, die in unserem Artikel beantwortet werden sollen. Vielleicht liegt sie Entscheidung für das Profil ab der 8. Klasse nun vor euch und ihr habt euch eine Reihe Fragen gestellt: Ist das Profil wichtig für meinen späteren Beruf? Muss ich in den Fächern, die das Profil beinhaltet, leistungsstark sein? Wird dieser

Unterricht eigentlich bewertet? Hat der Profilunterricht Auswirkungen (positiv als auch negativ) auf andere Fächer oder den Stundenplan? ... Und viele, viele Fragen mehr!Aus meiner Sicht: Gedanken darüber, welches Profil man wählt, sollte man sich schon machen, aber nicht zu viele. Um einen kleinen Eindruck zu gewinnen, habe ich einiges zusammengetragen. Es gibt das „Mathematisch-Naturwissenschaftli-

che Profil“, das „Musisch-Künstlerische Profil“, das „Sprachliche Profil“ und das „SozialGeisteswissenschaftliche Profil“. Mit insgesamt 4 Profilen ist das Evangelische Kreuzgymnasium eine Schule mit den meisten Vertiefungsmöglichkeiten. Nun ein kurzer Einblick in die einzelnen Profile der 8. Klasse:

Elsa Gehrisch

Das Mathematisch -Naturwissenschaftliche Profil beinhaltet – wie der Name schon sagt – die Naturwis-

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senschaften: Biologie, Chemie, Informatik und Mathematik. Es nimmt 2 Stunden im Stundenplan ein und ist sehr hilfreich im Bezug auf die „normalen“ Fächer Biologie, Physik usw. Das Musisch-Künstlerische Profil ist aufgeteilt in 3 Stunden pro Woche, in denen man mehr zum Darstellenden Spiel, zu Musik und Kunst hinzu lernt. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt und jeder kann seine musikalischen, künstlerischen und theatralischen Fähigkeiten beweisen oder daran arbeiten. Im Sprachlichen Profil kann man eine dritte Fremdsprache erlernen. Für Schüler/Innen der 7/1 und 7/2 ist Französisch die dritte Sprache, für 7/3 und 7/4 Latein. Dieser Unterricht beinhaltet 3 Stunden pro Woche und verläuft ähnlich wie der bisherige Fremdsprachunterricht; neue Vokabeln, Grammatik, Sprechen – eine neue Sprache eben. Zu guter Letzt das Sozial-Geisteswissenschaftliche Profil: Es ist anders aufgebaut als die übrigen Profile: Der Unterricht findet meist in Gruppen- oder Freiarbeiten statt und beinhaltet z.B. Diskussionen und Projekte über ausgewählte Themen des gesellschaftlichen Lebens wie Heimat, Mode, Grenzen und vieles mehr. Das Profil an einem Schuh verleiht Standhaftigkeit, sicheren Halt, besseres Stehen. Aber mit einem Schuh ohne Vertiefungen kann man trotzdem laufen. Welche Vertiefung man nun wählt, ist ganz einem selbst überlassen. Natürlich sollte man in den Fächern des Profils leistungsstark sein, aber es auch gerne machen, denn mit einer schlechten Profilnote kann man auch „sitzen bleiben“.

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Wann genau man die Profile wählen kann, wird über die Klassenlehrer bekannt gegeben; die Wahlzettel werden meist am Ende des zweiten Halbjahrs Klasse 7 ausgegeben. Auf den Zetteln kann man dann angeben, welches Profil man an liebsten wählen möchte und welches Profil der Zweitwunsch ist, falls im

Erstwunschprofil kein Platz mehr ist. Danach hat man ca. eine Woche Zeit, den Zettel mit seinen Eltern auszufüllen. ABER man lasse sich nicht alles vorbestimmen, denn man selbst muss am Profilunterricht 3 Jahre teilnehmen, nicht die Eltern! Also entscheidet sorgfältig, welches Profil euer Favorit ist!

Das Profil an einem Schuh verleiht Standhaftigkeit, sicheren Halt, besseres Stehen. Aber mit einem Schuh ohne Vertiefungen kann man trotzdem laufen.

Herr Großer: „Migration aus

irgenwelchen Ländern, wo die Sonne ein bisschen zu viel scheint oder doof Krieg ist.“ Ein Lehrer, der lieber anonym bleiben will, bei der Besprechung von Herrn Ackermanns jährlicher Haarschur: „Sieht besser aus, da sieht man die grauen Strähnen nicht so.“

Herr Keil, nachdem ein Schüler einen französischen Satz vorgelesen hatte: „Da muss ich mich setzen. [macht dies] Nochmal!“

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Oberstufenkurswahl X Grundkurs Philosophie

richt besteht größtenteils daraus, sich philosophisches Wissen anzueignen und dieses dann anzuwenden. Dabei lernt man über die Texte der jeweiligen Philosophen ihre Ideen und Gedankengänge kennen und kann mit deren Hilfe dann philosophische Fragen erörtern, Diskussionen führen oder einfach für sich selbst weiterdenken. In der Oberstufe werden insgesamt vier Themengebiete bearbeitet. Die Anthropologie, also die Suche nach dem Wesen des Menschen, haben wir gerade im Grundkurs 11 in einer achtwöchigen Freiarbeit bearbeitet: Eine neue und sehr intensive Erfahrung, da man beim Erarbeiten und Diskutieren der Texte und der Fragen frei philosophieren kann und eigentlich nur vom zeitlichen Rahmen eingeschränkt wird. Die

Was ist der Mensch? Gute Frage! Wer sind wir eigentlich?

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ichard Dawkins würde sagen, wir seien alle gengesteuerte Maschinen. Karl Löwith brächte dagegen an, dass der Mensch ein Teil der Natur, aber selbstbestimmt sei und sich dadurch von ihr entfremdet. Jean–Jacques Rousseau sähe in dieser Entfremdung den Anfang vom Ende, wobei wiederum der Anfang der menschlichen Existenz für Friedrich Nietzsche und Arnold Gehlen überaus wichtig ist… Philosophie ist ein ziemlich kompliziertes Feld, das sich damit beschäftigt, die Wahrheit durch ständiges Fragen und Hinterfragen herauszufinden. Der Unter-

Grundkurs Darstellendes Spiel

A Natürlich darf man keine Angst haben vor Mitschülern auf der Bühne zu stehen

ls wir die Kurse in der 10.Klasse wählen mussten, wusste ich sofort, dass ich Geografie durch Darstellendes Spiel ersetzen würde, da dieser Kurs für mich einen kreativen, künstlerischen Ausgleich zum restliches Schulalltag bot. Da wir unser jeweiliges Stück zum Großteil selber entwickeln, sind auch unsere Ideen&Gedanken gefragt und nicht nur die spielerische Leistung. Das macht aber meistens genauso viel Spaß, wie das Spielen

Bericht

weiteren Themengebiete sind die Erkenntnistheorie, die sich mit der Frage nach Wahrheit beschäftigt, die Geschichtsphilosophie, in der verschiedene Geschichtsvorstellungen in der Philosophie behandelt werden und die Ästhetik, die die Frage nach Schönheit aufwirft. Im Grunde ist Philosophie für alle geeignet, die weiterdenken wollen, neugierig sind auf neue und andere Vorstellungen von der Welt und Spaß am diskutieren haben. Natürlich muss man dazu sagen, dass etwas mehr Arbeit hinter all dem steckt, die sich aber auf jeden Fall lohnt!

an sich. Deshalb kann ich den Kurs eigentlich jedem, der offen und kreativ ist, empfehlen. Natürlich darf man keine Angst haben vor Mitschülern auf der Bühne zu stehen, jedoch denke ich, dass man diese Angst schnell überwindet, wenn man in die Gruppe integriert wird. Eine weitere Besonderheit im Darstellenden Spiel stellen die Klausuren dar, welche nicht komplett theoretisch aufgebaut sind, sondern einen recht großen spielpraktischen Anteil besitzen, welcher meist in 3er Gruppen absol-

Marie Scherzer (Klasse 11)

viert wird. Zudem haben wir in unserer 1.Klausur auch keinen schriftlichen Teil gehabt, sondern die Theorie im Gespräch geklärt, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Ich hoffe, dass ihr eine klarere Vorstellung von dem Kurs gewonnen habt und hoffe, dass ich euer Interesse wecken konnte. Greta Große (Klasse 11)

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Grundkurs Astronomie

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chon früher waren die Menschen fasziniert vom Sternenhimmel. Sie schrieben ihm übernatürliche Kräfte zu und gestalteten ihr Leben danach. Die alten Ägypter richteten ihre Pyramiden mit größter Genauigkeit nach Norden, wobei sie sich am Sternenhimmel orientierten und die Maya berechneten, dass unsere Welt 2012 enden wird. Natürlich haben wir heute ein viel größeres Wissen als die Menschen früher und wir konnten einige Fehler von damals berichtigen, doch vieles ist uns noch ein großes Rätsel. Das macht es so spannend und faszinierend für uns Menschen. Es gibt so vieles, was wir noch nicht wissen und was noch erforscht werden muss und wir kommen immer wieder zu neuen Erkenntnissen. In Astronomie beschäftigen wir uns mit der

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Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft unseres Universums und den Mysterien, die es uns aufgibt. Astronomie ist der absolute Höhepunkt in meiner Schulwoche und es ist immer etwas worauf ich mich freuen kann. Es macht richtig viel Spaß und Frau Götze hat so viel Freude und Leidenschaft beim Unterrichten, dass es einfach Spaß machen muss. Sie ist immer offen für Fragen oder Diskussionen über aktuelle Themen. Auch ist der Unterricht sehr abwechslungsreich gestaltet. Wir haben eine Exkursion zur Sternwarte Ardenne gemacht, um Sterne zu beobachten, was sehr spannend war. Astronomie ist ein Fach, das Spaß macht und wo jeder etwas findet, dass ihn interessiert. Man lernt interessante Dinge darüber, wie unsere Welt funktioniert und hat nebenbei noch Spaß. Was gibt es Besseres?

In Astronomie beschäftigen wir uns mit der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft unseres Universums und den Mysterien, die es uns aufgibt.

Marie Hacker-Heller (Klasse 11)

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R端ckblick: Der Falsche Fuffziger Herr Kubera - wer kennt ihn noch?

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Nostalgie

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Kommentar

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Für eine Überschrift war ich jetzt zu faul HEY DU, Leser! Ja, dich meine ich. Weißt du eigentlich, wie unfreundlich es ist, einen Artikel anzufangen und sofort auf die Uhr zu gucken? Wie, du musst gleich weg? Weißt du, wie doof sich dann derjenige fühlt, der sich hingesetzt hat, um DAS hier zu schreiben, damit DU es lesen kannst, sprich: Ich? Das ist verdammt noch mal respektlos, ist das. Jetzt reiß dich zusammen und zieh das bis zum Ende durch!

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Benedikt Hackenbroich Klasse 12 Ein Kommentar über die Motivierung von Schülern Karikaturen: Max Liebstein

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ch wette, ihr fühlt euch gleich besser. Mit meiner höflichen, distanziert formulierten und todernsten Einleitung ist es mir bestimmt gelungen, eine positive Grundeinstellung hervorzurufen. Nicht wahr? Ich hab mich für meinen Einstieg einfach mal von meinem heutigen Schultag inspirieren lassen. Denn Lehrer stehen auch immer wieder vor Situationen, in denen sie müde, laute oder schlichtweg uninteressierte Schüler motivieren müssen (besonders gefährlich ist eine Kombination aller drei Eigenschaften). Dies versuchen sie mit unterschiedlichsten Mitteln zu erreichen. Manche drohen mit der Epochalnote (Ihr wisst schon: „Denkt dran, irgendwann muss ich auch mal die Epochalnoten vergeben, und dann stehen einige nicht so gut da!“). Manche nutzen die Peitsche, andere das Zuckerbrot (Herr Hägele: „Juungs – spieln mer mal Fußball.“). Es soll sogar Lehrer geben, die mit logischen Argumenten gegen die Meute vorzugehen versuchen (uuungünstig, außer natür-

lich, man hat es mit den selbstverständlich reifen und wissbegierigen 12ern zu tun). Nicht immer sind diese Bemühungen von Erfolg gekrönt. In bestimmten Situationen hilft nur noch Betteln. Oder kreuz&quer. Denn wir haben die Lösung. Die Theorie: Dem Schüler wird vorgegaukelt, dass der Lehrstoff gar nicht so schlimm ist, wie er wirkt. Mon œil (Herr Keil). Die Praxis: Unterschiedlich. Jeder Lehrer legt das Prinzip ein bisschen anders aus. Für euch haben wir 5 bemerkenswerte Varianten ausgewählt, und zum Schluss kommt sogar noch ein Geheimtipp. An alle lesenden Lehrer: Bitte verzeihen Sie mir. Darüber hinaus sind Sie herzlich dazu aufgefordert, die Taktiken ausprobieren, sie funktionieren erstaunlich gut. Natürlich sollten Sie darauf achten, die Methode an Ihren Charakter und Ihr Fach anzupassen.

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Und nun frisch ans Werk.

- Methode 1: Das Virus. Beobachtet bei C. Ackermann Der Name rührt eigentlich nur daher, dass ich eigentlich grade Bio machen müsste (Blogeintrag auf angekreuzt.wordpress.com vom 29. Oktober). Dennoch sind die Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen. Wenn man Montag morgens, 7:55 Uhr, im Raum 440 sitzt und absolut keine Lust hat, kommt das Virus (irgendetwas, was ernst aussieht, aber schnell wieder weg ist) zur Tür herein, und schon leidet man an Umbridgeritis (Harry Potter 5). Natürlich muss man schnell nach Hause ins Bett, mit einer Wärmflasche und einem Kakao. Kein schlechter Deal. Der Lehrer macht bei Methode 1 genau das gleiche, nur umgekehrt. Er kommt zur Tür herein und steckt alle an. Nur liefert er keine


Entschuldigung, noch eine Runde zu schlafen, sondern stattdessen Gründe, doch noch in der Schule zu bleiben. Sein Enthusiasmus verbreitet sich im Raum wie der Geruch von Desinfektionsmittel im Arztzimmer, nur umgekehrt. Positiver. Nachteile: Erfordert Motivation des Lehrers oder großes schauspielerisches Können. Mit der Zeit entstehen Antikörper (und da enden die Parallelen).

- Methode 2: Der Sentimentale. Beobachtet bei T. Hauptmann Es gibt Lehrer, denen möchte man ihre Gemeinheiten vergelten. Da geht’s Auge um Auge, Zahn um Zahn. Bei anderen hält man gern die metaphorische Wange hin. So ein Lehrer ist Herr Hauptmann. Er braucht keine Strafen, um die Schüler zu animieren. Er beherrscht die Kunst, so lange trübselig in die Gegend zu starren, bis man vor lauter Schuldgefühlen anfängt, zu arbeiten. Auch andere Lehrer versuchen sich an Methode 2 (Herr Hägele: „Juungs – was is?“), aber an Herrn Hauptmanns schauspielerische Perfektion reicht niemand heran. Zumindest hoffe ich, dass es gespielt ist, denn sonst hab ich Mitleid. Seht ihr! Es wirkt. Hat jemand ein Taschentuch? Nachteile: Kann lange dauern. Relativ alternativlos, wenn doch mal kein Erfolg eintritt. Dann hilft nur noch beten.

- Methode 3: Der Supervisor. Beobachtet bei S. Habermann Der Name kommt aus dem Englischen (to supervise = überwachen), und er ist Programm. Der Lehrer weiß, dass die Schüler von Grund auf faul sind, und hilft ihnen aus ihrer Krise. Frau Habermanns Auslegung manifestiert sich in den Wiederholungen. Diese werden am Anfang so ziemlich jeder Stunde geschrieben und sind ein Test, der unter einem anderen Namen verkauft wird, um ihn schmackhafter zu machen. Bei Frau Habermann sind die Schüler von Beginn an hellwach, weil sonst eine schlechte Note herauskommt. Keine Überraschung, dass das aufputschender wirkt als zwei Becher Kaffee und ein kalter Eimer Wasser. Nachteile: Sehr viel zum Korrigieren.

- Methode 4: Der Komiker. Beobachtet bei G. Bieneck Ich möchte gleich am Anfang klären: Nicht nur Herr Bieneck macht sich diese Methode untertan, sondern ein ganzer Haufen Lehrer (im übertragenen Sinne, versteht sich). Aber es gibt drei gute Gründe, warum ich grade ihn nenne: 1) Mir fällt grad ein

gutes Beispiel ein. Und, um mal geschickt auf die Einleitung zurück zu kommen, ich mach mir auch so schon Arbeit genug! 2) Herr Bieneck ist mein Tutor, Deutschlehrer und Philosophielehrer. Er korrigiert mein Abi. Noch Fragen? 3) Wenn ich ihn hier lobe, macht es das wahrscheinlicher, dass der Artikel durch die Zensur kommt. Zurück zum Thema. Der Komiker denkt sich, dass die Schüler den Stoff eventuell als etwas zu – äh – trocken bewerten könnten. Damit liegt er schon mal nicht so falsch, eh? Darum baut er einen Witz ein. Die Schüler werden durch unsanftes Lachen geweckt und starten beschwingt in die Stunde. Manchmal ist der Witz natürlich auch unbeabsichtigt, wie in meinem superchicen (Frau Habermann) Beispiel. Das Thema der Stunde: Hamlet. Unterpunkt: Inzest. Herr Bieneck: „Was ist der berühmteste Inzestfall – und ich bitte Benedikt, sich jetzt mal zurück zu halten-“ Er wurde unterbrochen von Gelächter; alle waren heiter, besonders ich (jetzt zitiere ich auch noch Witze, in denen ich die Pointe bin, oder das Opfer – in diesem Text steckt wirklich mein Herzblut). Der Komiker kann mit gezieltem Einsatz der, nun ja, Komik, erstaunliche Ergebnisse erzielen. Effektiv ist auch eine Kombination der Methoden 3 und 4. Herr Hürten hatte mal die tolle Idee, übrigens eine „Ausgeburt [seines] kranken Hirns“ (Lehrersprüche Ausgabe 3), einen Ankreuzselbsttest am Anfang der Stunde zu schreiben. Ein Auszug (ich muss morgen in der Klausur ja sagen können, ich hätte zumindest mal in den Hefter reingeguckt): • Mitose ist: · ein Zustand seelischer Un zufriedenheit in der Lebensmitte des Mannes

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· leicht zu verstehen • der Ablauf der Mitose: · Ist mir unbekannt Später in der Stunde teilte er ein Arbeitsblatt aus, das Lösungswort: SCHAYZBIO. Nachteile: Kann zu unkontrollierten Heiterkeitsbekundungen führen. Erfordert Humor.

gen oder Tests, um vom Schüler zu erhalten, was sie will. Es reicht ihre Präsenz. Wie sie selbst sagte (und jetzt muss ich mich anstrengen, sie korrekt zu zitieren, denn sonst krieg ich wieder Ärger): „Motivation ist, wenn ich da bin.“ Erstaunlicherweise hat sie damit Recht. Zumindest bis man merkt, dass ihr Ruf nur das Ergebnis langer Arbeit ist, und sie eigentlich sehr umgänglich ist. Meistens. Auch andere Lehrer setzen Methode 5 meisterlich ein. Frau Mietzsch: „Komm in meine Nähe, die wirkt immer positiv.“ Kleiner Tipp: Man sollte es nicht übertreiben, das könnte falsch verstanden werden.

- Methode 5: Das Kernkraftwerk. Beobachtet bei K. Höhnel Jeder weiß, was ein Kernkraftwerk ist. Und jeder weiß, wer Frau Höhnel ist. Und weiß jeder, wo die Gemeinsamkeit liegt? Sie liegt in der Ausstrahlung. Frau Höhnel braucht keine Sonderaufgaben, schauspielerischen Einla-

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Nachteile: Braucht jahrelange Vorbereitung. - Noch besser klappt es mit, und das ist jetzt der Geheimtipp, so genannten Energizern (ausgesprochen: Änorscheißa – fragt mal Frau Mehnert nach der Geschichte). Das sind kleine Spiele, die man an den Anfang der Stunde packt. Quasi wie eine Schicht Schokolade, die um die

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Kopfschmerztablette gelegt wurde. Der Anfang schmeckt gut, und so wird der Rest aus Versehen mitgegessen. Energizer können verschieden ausfallen. Von Spielen, die einen Ball beinhalten und aus Rücksicht auf die Gefühle einiger beteiligter Personen jetzt nicht weiter kommentiert werden, geht es bis zu wirklich außergewöhnlichen Dingen. Die bisher verrückteste: Da Herr Keil befand, dass der Kurs zu schläfrig wirke, mussten wir aufstehen, auf beiden Beinen hüpfen und im Takt dazu die französische Nationalhymne schmettern. Auswendig. Danach geht es einem gleich besser („Zu den Waffen, Bürger! Schließt die Reihen, Vorwärts, Marschieren wir! Das unreine Blut tränke unserer Äcker Furchen!“). Ihr seht, es gibt wirklich vielfältigste Methoden, den Schüler zum Arbeiten zu bringen. Habt ihr auch welche beobachten können? Schreibt uns im Blog (angekreuzt.wordpress.com)! Danke für eure Zeit.

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„Jeder Mensch ist ein Künstler“

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Schulintern

Offene Türen zur Kunst

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s mag den meisten noch recht weit weg scheinen, aber für die Organisatoren rückt der Termin immer näher: Im Februar ist Kunsttag!

auf ein Datum gelegt. So bekommen die Schüler die Möglichkeit, ihre Arbeiten auch vor auswärtigem Publikum zu präsentieren.“, erklärt Frau Röder.

Für alle, die nicht wissen, was gemeint ist: Schon seit langem ist es an unserer Schule Tradition, einen Tag im Jahr der Kunst zu widmen. Von Präsentationen selbst erarbeiteter Bilder über Workshops bis hin zu Tanz- und Theateraufführungen und Performances ist jedes Mal ein breites Spektrum an Attraktionen zu erleben.

HERZSCHLAG ist dieses Jahr das große Thema. Als Zentrum des Treibens wird sich die Leselandschaft präsentieren. „Die Leselandschaft soll unser Herzstück werden. Über den gesamten Tag werden Benefizveranstaltungen dafür laufen.“, erzählt Frau Röder. Wer noch Ideen habe, zum Thema HERZSCHLAG und zur Finanzierung der Leselandschaft, solle diese an die rote Pinnwand am Musikzimmer im ersten Stock heften. „Wir sind für alle Denkanstöße dankbar – seien es nun Songtexte, Gedichte oder Ideen für Installationen. Hauptsache, es dreht sich um das Thema.“ Als Beispiel nannte Frau Röder hier das Lied "Nur ein Kuss" der Band Die Ärzte. Darin heißt es: „Ich bekam einen Kuss und gab ihr mein Herz dafür.“

Dieser, ganz der Kreativität gewidmete Tag, wird in zwei Abschnitte gegliedert. Am KunstTAG erhalten die Schüler der 5. – 8. Klasse die Gelegenheit, an Workshops teilzunehmen und ihre Arbeiten auszustellen. Am Abend dann, wenn es schon beginnt dunkel zu werden, werden von den Klassen 9 12 Objekte installiert, arrangiert, ausgestaltet und performt: Die KunstNACHT lädt ein! Da aber bis jetzt immer nur Mitschüler und Eltern die Ergebnisse oft monatelanger Arbeit zu sehen bekamen, wird diesmal eine neue Variante ausprobiert. „Dieses Jahr haben wir den Kunsttag und Tag der offenen Tür

Auch Frau Kraus, unsere allseits bekannte ehemalige Kunstlehrerin, wird sich wieder engagieren– mit einer großen Versteigerung eigener Werke. Der Erlös dient der Anschaffung einer gläsernen Tür zwischen Leselandschaft und dem ebenfalls

geplanten Atelier. „Das Atelier wird ein Raum direkt nebenan der Leselandschaft sein. Dort werden Staffeleien und Malutensilien für jeden zur freien Verfügung stehen.“ Wer Lust hat, kann dann einfach kommen und malen, was und wann er will. Außerdem sei so ein zusätzlicher Raum für den Unterricht gewonnen. Aber auch hier fehlt wieder viel Geld, um die Visionen in die Tat umzusetzen… „Der Leistungskurs 11 Kunst ist gerade fleißig dabei, die Eröffnungsperformance zu planen. Es gibt schon sehr viele gute Ideen, ich bin ganz gespannt, wie sie umgesetzt werden.“, schwärmt Frau Röder. Wie die Ideen konkret aussehen, will sie aber noch nicht verraten. Doch sicher ist: Jeder, der mal lachen, mal weinen, der staunen und sich in fremde Welten entführen lassen will, ist am Tag der Fantasie, des Einfallsreichtums, Schöpfens, Erlebens herzlich willkommen.

Flora Halbert Klasse 10

Seht es euch selbst an, am 10. Februar 2011. Denn wie schon Joseph Beuys einst sagte: „Jeder Mensch ist ein Künstler.“ Ihr auch. Wir freuen uns auf euch.

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Kunstseite

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Marlene Woschni Klasse 11

Arte povera („arme

Von Oktober bis November war im Umweltamt eine Gemeinschaftsausstellung der 10/3 und chinesischer Schüler zu sehen. Selbst aufgestellte Umweltgebote, wie z. B. . "Lass den Wasserhahn beim Zähneputzen nicht laufen!", "Vermeide Schaumkronen!", "FahrRad!" waren künstlerisch umgesetzt worden. Kreuz&quer präsentiert drei der entstandenen Werke, allesamt aus „armen Materialien“ gefertigt.

Kunst“) beschreibt eine etwa 1968 aufgekommene Kunstrichtung, in der statt edlen, herkömmlichen Materialien unscheinbare, wertlose Stoffe verwendet werden (Sägespäne, Backstein, Lumpen…), vor allem für Plastiken oder Rauminstallationen.

Brunnen auf dem Schulhof aus verschrottetem Fahrrad (siehe großes Bild): Jakob, Arvid und Tilmann Filigranes Geschirr aus Bio-Annoncen in der Zeitung: Johanna und Mathilde "Hoffnung schöpfen" aus Papiermüll: Laura

Die unteren Fotos sind Schnappschüsse von der letzten Ostrale aus der Fettschmelze. Noch fast ganz frisch. 26

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Ansprache der SV

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Schulintern

Es ist viel zu tun – reden wir miteinander! Ein erster Rückblick

Drei Monate ist es nun schon her, dass ihr uns zu eurer Schülervertretung gewählt habt. In dieser Zeit haben wir eine Menge erlebt: Das Kunstbild hängt, der Schulclub ist eröffnet, die ersten beiden Mottotage sind gelaufen, im SV-Zimmer stapeln sich Säcke für die Weihnachtsspendenaktion, die ersten Daten für die Oberstufenfeier sind sicher, Waffeln wurden an Eltern verkauft und eine Lesenacht steht an. Die Schüler zu vertreten heißt aber weit mehr, als ab und zu mal für ein bisschen Spaß in der Schule zu sorgen. In den vergangenen drei Monaten lernte jeder von uns, was das großgefasste Wort ‚Bürokratie‘ bedeutet und wie man daran scheitern oder aufgehalten werden kann und, dass Projekte, die am Ende als etwas wenig Bedeutendes aufgefasst werden, mehr Aufwand erfordern, als auf den ersten

Blick sichtbar ist. Jede Woche treffen wir uns montags innerhalb des Teams, um Ideen zu diskutieren und abzustimmen, dienstags mit dem Vertrauenslehrer Herr Körner, mittwochs gehen einige von uns zu Frau Füllkrug, um mit ihr Aktuelles zu besprechen, donnerstags findet ein Treffen der Klassensprecher der Unterstufe statt, einmal monatlich ein solches der Mittelstufe. Es ist also viel Zeit, die man als Mitglied der SV investiert. Aber unserer Meinung nach lohnt sich dieser zeitliche Aufwand, wenn man sieht, dass man etwas zustande bringt, was vielen Menschen an unserer Schule ein kleines bisschen den Alltag versüßen kann. Was wir uns von jedem von euch wünschen, ist mehr Kommunikation, sind mehr Rückmeldungen. Denn im Moment ist es schwer zu wissen, ob das, was wir auf die

Beine stellen, euch überhaupt gefällt, ob es euren Wünschen und Vorstellungen entspricht oder ob ihr euch eigentlich nach etwas ganz anderem sehnt. Hier also eine Aufforderung: Bitte wendet euch mit allem, was ihr habt, seien es Wünsche, Ideen, Lob, Fragen oder Kritik an uns, entweder persönlich, oder per Zettel im SV-Briefkasten oder per E-Mail (sv.kreuzschule@googlemail.com). Nur wenn wir eine Rückmeldung von euch bekommen, können wir wirklich direkt auf euch eingehen und euch als Schüler wortwörtlich „vertreten“. Abschließend kann man aber nur noch sagen: Danke für die schöne Zeit bisher, und hoffentlich wird es erfolgreich weitergehen! Es grüßt herzlich eure SV!

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Essay

X Äußerungen, Gewalt. Äußerungen der Gewalt. Äußerungen geben unser Innerstes nach außen. Unser Gegenüber kann selbst darüber entscheiden, wie und ob er es in sein Innerstes aufnimmt oder verarbeitet.

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ußerung. Gregor, was ist denn? Kommst du allein zurecht? Muss man nach dir sehen? Kann man dich selbst machen lassen? Ein Satz. Mehrere Äußerungen. Äußern heißt, etwas nach außen tragen. Nicht nur die Wörter. Erst die Worte ergeben Sinn. Dass heißt, meist ergibt sich der Sinn nicht, sondern wir suchen ihn uns.

Karl Hänsel Klasse 12 Ein Essay zu Kafkas "Die Verwandlung"

Der Teufel soll das alles holen! Muss ich mich wirklich darum kümmern? Bin ich überhaupt schuld? Bringt es die erwünschte Zufriedenheit? Böses wollen – Böses tun – Böses tun wollen – Böses getan sehen wollen. Auch Gregor äußert sich. Im Selbstgespräch. Gregor trägt den Teufel aus sich heraus, redet aber zu sich selbst. Bringt etwas nach außen, um es besser nach innen holen zu können. Um es loszuwerden. Um zu sehen, was mit ihm passiert. Um zu sehen, wie sein Inneres von außen aussieht. Wir müssen versuchen, es

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loszuwerden. Wie können wir ihn oder es noch sehen? Wo soll er oder es hin? Was soll mit ihm passieren? Nun äußert sich auch die Schwester. Dass heißt, sie äußert nicht sich, sondern das, was sich in ihr entwickelt hat und nicht nur in ihr. Letztendlich (ver)äußert sie Gregor selbst. Bringt auf den Punkt, was sie zu verdrängen gedachte . Ihr äußeres Inneres hat sich dagegen gewehrt, dass ihr wirklich Innerstes sich so entwickelt oder sogar nach außen dringt. Aber vergeblich. Gewalt. Der Vater eröffnet das Feuer. Er schießt. Zurück? Oder darauf los? Er verletzt. Oder heilt er seine eigenen Verletzungen? Gewalt ist keine Lösung. Stimmt – es löst sich nichts. Vorerst. Schlimm, diese Gewalt. Anstatt darüber zu reden. Seine gegenseitigen Gefühle, Ängste und Erwartungen sachlich zu äußern. Zu äußern? Sachlich?

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Gregor, was ist denn? Du kommst wohl nicht alleine zurecht!? Man muss wohl nach dir sehen!? Man kann dich wohl nicht selbst machen lassen!? Keine Äußerung – Pure Gewalt! Geäußert. Der Teufel soll das alles holen! Dann muss ich es nicht tun! Dann ist er schuld! Dann sind alle zufrieden! Pure Gewalt. Geäußert. Im Gespräch mit sich selbst. Oder gegen sich selbst. Wir müssen versuchen, es loszuwerden. Es endlich von einer anderen Seite sehen. Es beiseite schaffen. Es beseitigen. Pure Gewalt. Nicht nur gedacht – geäußert. Ohne Kompromisse. Äußerungen geben unser Innerstes nach außen. Unser Gegenüber kann selbst darüber entscheiden, wie und ob er es in sein Innerstes aufnimmt oder verarbeitet. Gewalt setzt unser Innerstes in absoluter Form äußerlich


um. Greift das Äußere des Anderen an. Der muss es sich nicht „zu Herzen nehmen“, kann entscheiden, wie sein Innerstes damit umgehen wird. Äußerungen der Gewalt jedoch – sie sparen sich das alles. Sie greifen aus unserem Innersten heraus das Innerste, das Heiligste, des Gegenübers an. Der hat keine Chance. Äußerlich nimmt er nur eine einfache Äußerung wahr. Aber innerlich haben ihn vielleicht schon mehrere hundert Verletzungen getroffen, die nicht nach außen getragen wurden, auf die er nicht angemessen reagieren konnte, sondern die sich im Deckmantel

des Geäußerten feige eingeschlichen haben. Die heilen nicht so schnell. Die heilen nicht…

Erst die Worte ergeben Sinn. Das heißt, meist ergibt sich der Sinn nicht, sondern wir suchen ihn uns.

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Es begab sich aber zu der Zeit ‌ 32

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Die Geburt Jesu

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger von Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Und er erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar; und hieß seinen Namen Jesus.

um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Lobet den HERRN, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die ihr seine Befehle ausrichtet, daß man höre auf die Stimme seines Wortes! Und von ihm her ging ein langer feuriger Strahl. Tausend mal tausend dienten ihm, und zehntausend mal zehntausend standen vor ihm. Das Gericht ward gehalten, und die Bücher wurden aufgetan. Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, ein König, in dem Namen des

Besuch der Hirten

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete

HERRN! Friede sei im Himmel und Ehre in der Höhe! Ich will Frucht der Lippen schaffen, die da predigen: Friede, Friede, denen in der Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR, und ich will sie

heilen. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eines hat gemacht und hat abgebrochen den Zaun, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch wegnahm die Feindschaft, Und er ist ge-

kommen, hat verkündigt im Evangelium den Frieden euch, die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren; Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

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Impressum Herausgeber:

Evangelisches Kreuzgymnasium c/o Schülerzeitung kreuz&quer Dornblüthstraße 4 01 277 Dresden

Bildrechte:

Abbildungen von pixelio.de (redaktionelle Lizenzen liegen vor) und können auf Verlangen vorgelegt werden. S.2 und S.21: Rechte bei „Der Falsche Fuffziger“ 1/94 Autorenfotos: Rechte bei den jeweiligen Personen

Chefredaktion Clara Gerhardt Benedikt Hackenbroich Guntram Bieneck V.i.s.d.P

Anzeigen (nach aktueller Anzeigenpreisliste vom 01.10.2010): Martens & Werner (S.2) FH Brandenburg (S.15) Cornelsen (S.20) Friseur K. Randau (S. 24) Subway (S.28) TU Freiberg (S. 28) Schoolads (S.34) Ostsächsische Sparkasse Dresden (S.36) Wir bitten um freundliche Beachtung.

Druckerei: Printpoint Digital, Dresden Auflagenzahl: 300 Stück Heftpreis: 1,00 € | Lehrer 1,50 € Redaktionsschluss: 19.11. 201 0 Lob, Kritik und Anregungen sowie neue Mitarbeiter (auch auf sporadischer Basis) sind uns jederzeit willkommen. Eine Mitteilung in unserem Briefkasten in der Caféteria genügt! Ihr findet uns auch online unter www.angekreuzt.wordpress.com, wo ihr Kommentare abgeben könnt.

Finanzierung Nam Nyguen Tilmann Sager Alfons Schlizio

Layout Frida Stein Nam Nguyen Tilmann Sager Hannah Siedel Jakob Steinfeldt Christopher Schmidt

Technische Beratung Jakob Steinfeldt Christopher Schmidt

kreuz&quer • higgledy-piggledy • en désordre • all'aria • hecho un lío • door elkaar • em desordem • huller om buller • durcheinander • in a jumble • pêle-mêle • alla rinfusa • hecho un revoltijo • dooreen na mais completa bagunça • i en enda röra • kunterbunt • in a mess • in disordine • kris-kras • i en röra • hin und her • jumbled up • sottosopra • ondersteboven • i ett enda virrvarr • unmethodisch • overhoop • i ett virrvarr • richtungslos • rommelig • auf's Geratewohl • schots en scheef • kreuz&quer • higgledy-piggledy • en désordre • all'aria • hecho un lío • door elkaar • em desordem • huller om buller • durcheinander • in a jumble • pêle-mêle • alla rinfusa • hecho un revoltijo • dooreen na mais completa bagunça • i en enda röra • kunterbunt • in a mess • in disordine • kris-kras • i en röra • hin und her • jumbled up • sottosopra • ondersteboven • i ett enda virrvarr • unmethodisch • overhoop • i ett virrvarr • richtungslos • rommelig • auf's Geratewohl • schots en scheef • kreuz&quer • higgledy-piggledy • en désordre • all'aria • hecho un lío • door elkaar • em desordem • huller om buller • durcheinander • in a jumble • pêle-mêle • alla rinfusa • hecho un revoltijo • dooreen na mais completa bagunça • i en enda röra • kunterbunt • in a mess • in disordine • kris-kras • i en röra • hin und her • jumbled up • sottosopra • ondersteboven • i ett enda virrvarr • unmethodisch • overhoop • i ett virrvarr • richtungslos • rommelig • auf's Geratewohl • schots en scheef • kreuz&quer • higgledy-piggledy • en désordre • all'aria • hecho un lío • door elkaar • em desordem • huller om buller • durcheinander • in a jumble • pêle-mêle • alla rinfusa • hecho un revoltijo • dooreen na mais completa bagunça • i en enda röra • kunterbunt • in a mess • in disordine • kris-kras • i en röra • hin und her • jumbled up • sottosopra • ondersteboven • i ett enda virrvarr • unmethodisch • overhoop • i ett virrvarr • richtungslos • rommelig • auf's Geratewohl • schots en scheef • kreuz&quer • higgledy-piggledy • en désordre • all'aria • hecho un lío • door elkaar • em desordem • huller om buller • durcheinander • in a jumble • pêle-mêle • alla rinfusa • hecho un revoltijo • dooreen na mais completa bagunça • i en enda röra • kunterbunt • in a mess • in disordine • kris-kras • i en röra • hin und her • jumbled up • sottosopra • ondersteboven • i

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